Newsletter Dezember 2010 Teenagerschwangerschaften

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Newsletter Dezember 2010 Teenagerschwangerschaften
Plattform
Sexuelle Bildung
Newsletter
Dezember 2010
www.sexuellebildung.at
Plattform
Sexuelle Bildung
Inhalt
Editorial .........................................................
3
Teenagerschwangerschaften in Österreich
und Deutschland...........................................
4
Erfahrungsbericht - Interview mit einer
Teenagermutter............................................. 10
Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch bei minderjährigen Frauen Zahlen, Daten, Fakten................................... 12
Schwanger.li
Teenagerschwangerschaftsberatung und
Zahlen aus Vorarlberg.................................. 14
Linkliste Teenagerschwangerschaft........... 18
Literaturempfehlungen................................. 20
Sinnliche SeiteLustvolle Weihnachtsgeschenke................. 22
Termine.......................................................... 24
Impressum
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Plattform sexuelle Bildung
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Eigenvervielfältigung
Erscheint 4x im Jahr
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Editorial
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
noch erfüllt von der Energie, die uns bei unserem Treffen in Salzburg beflügelt hat, habe ich
mich an die Fertigstellung des Leitartikels dieses Newsletters gemacht, immer mit dem Gedanken: da weißt du doch ganz viel, das ist
doch kein Problem.
Nun, ich werde gerade eines besseren belehrt!
Die Recherchen zum Thema „Teenagerschwangerschaften“ gestalten sich äußerst
bunt und vielfältig, und es wird immer noch
mehr und mehr und mehr. Das Internet bietet
völlig neue Foren und Kommunikationsmuster,
um mit diesem Thema umzugehen. Dinge, die
früher sehr intim mit Freund_innen, Eltern,
dem/der Partner_in und/oder Berater_innen besprochen wurden, werden nun über Chatforen,
Onlinetagebücher und Profile ausgetauscht
(z.B. „ich bin schwanger, du auch?“). Diese intimen Erfahrungsberichte werden ergänzt
durch Studien, aber auch durch ideologisch geprägte Stellungnahmen pro und contra Selbstbestimmung,
Schwangerschaftsabbruch,
Risikoverhalten von Jugendlichen und Vielem
mehr.
xueller Bildung, nämlich der Auseinandersetzung mit (sehr) jungen Schwangeren bzw. Familien, anzuregen und euch Impulse zu geben,
die eigenen Standpunkte (wieder einmal) genauer anzusehen.
Die Darstellung erhebt keinen Anspruch auf
Vollständigkeit, die Link- und die Literaturliste
sollen Lust darauf machen, selbst weiter zu recherchieren bzw. sich genauer zu informieren.
Für Anregungen und Verbesserungsvorschläge
bzw. Feedback sind wir wie immer dankbar!
Mit diesem „Schlussstrich“ beenden wir auch
das 4. Jahr unseres Bestehens, doch nur um
nach ein paar ruhigen Weihnachtstagen im
neuen Jahr mit vielen Ideen und frischer Energie erneut durchzustarten! Die Plattform hat viel
vor, darüber werden wir im nächsten Newsletter
ausführlich berichten. Auf jeden Fall begrüßen
wir schon mal unser neues Vorstandsmitglied
Mirjam Sperger aus Vorarlberg und unsere
neuen Vereinsmitglieder – herzlich willkommen!
Und als Vorstand bedanken wir uns auch auf
diesem Wege nochmal ganz, ganz herzlich bei
unserer Kollegin Kriemhild Nachbaur für ihre
Aufbau- und Pionierinnenarbeit in den letzten
vier Jahren!
Für heute bleibt es mir überlassen, euch einen
guten Jahresabschluss und erholsame Feiertage zu wünschen – wir freuen uns auf die Begegnungen mit vielen alten und neuen
Mitgliedern im neuen Jahr (Mitgliedsbeitrag bezahlen bitte nicht vergessen!!!) und verbleiben
mit lieben Grüßen
Carola Koppermann für den Vorstand
Ein bisschen geht es mir selbst wie einem jungen Menschen, der sich einen Überblick verschaffen will – je länger die Suche dauert, desto
unübersichtlicher wird das Feld!
Daher werde ich jetzt einfach Schluss machen
und wir stellen euch unsere gesammelten Informationen zur Verfügung, um das Denken zu
einem so selbstverständlichen Aspekt von Se
P.S.: Apropros Mitgliedsbeitrag: aufgrund der
vielen Aktivitäten, die die Vorstandsmitglieder
bisher aus eigener Tasche bezahlt haben,
wurde von der Mitgliederversammlung beschlossen, den Mitgliedsbeitrag auf € 50.- pro
Jahr zu erhöhen. So können in Zukunft Fahrtkosten und Spesen im Auftrag der Plattform
entschädigt werden. Vielen Dank!
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Teenagerschwangerschaften in Österreich und Deutschland
Carola Koppermann
„Drillinge mit 17 !“
(Schlagzeile der Bildzeitung vom 18.11.2010)
"Es war im April, als mir ständig schlecht
wurde", wird das Mädchen aus einem Dorf bei
Neuruppin auf bild.de zitiert. Was zunächst nur
eine Ahnung war, wurde bei der Ultraschalluntersuchung durch den Frauenarzt zur Gewissheit. Jennifer war schwanger - mit Drillingen.
Dem ersten Schock wich schon sehr bald die
Gewissheit: „Ich will diese Kinder bekommen."
Das Thema Teenagerschwangerschaften
taucht in den Medien in verschiedenen Zusammenhängen in regelmäßigen Abständen auf –
entweder reißerisch wie im oben angeführten
Fall oder weil das Neujahrsbaby in Deutschland
eine minderjährige Mutter hat oder ganz allgemein weil es um die (sexuelle) Verwahrlosung
der „Jugend von heute“ geht.
Diese Berichterstattung führt dazu, dass
Schwangerschaften im Teenager-Alter, also
von Beginn der Geschlechtsreife bis zum 18.
bzw. 20. Lebensjahr (die Obergrenze wird unterschiedlich festgesetzt), von der Sexualpädagogik (wieder) verstärkt in den Blick
genommen werden. Einerseits gilt es, die verzerrte öffentliche Darstellung in der Arbeit mit
unseren Zielgruppen, vor allem auch bei Multiplikator_innen, zurechtzurücken und fundiertes
Wissen und Datenmaterial zur Verfügung zu
stellen. Andererseits sind Jugendliche, die Eltern werden, immer auch ein sexualpädagogisches Thema, denn, so scheint es, in ihrem Fall
haben Aufklärung und Prävention versagt. Von
vereinzelten Ausnahmen abgesehen, wünschen sich die wenigsten Teenager bewusst ein
Kind. Studien, die vor allem in den letzten 5
Jahren in Deutschland durchgeführt wurden,
liefern einen Einblick in die Umstände, die zu
Teenagerschwangerschaften führen. Diese
Studien wurden durchgeführt, weil laut Medienberichten die Zahl der Schwangerschaften
bzw. der Abbrüche bei Jugendlichen „dramatisch gestiegen“ sei. Eine regelrechte Kampagne
ignorierte
alle
fachlichen
und
wissenschaftlich fundierten Einsprüche gegen
diese verkürzten Darstellungen und setzte eine
Diskussion über „immer früher stattfindenden
Geschlechtsverkehr bei Jugendlichen“, mangelndes Verantwortungsbewusstsein und den
„Werteverfall“ in Gang.
In diesem Artikel werden diese Annahmen reflektiert. Neue Untersuchungsergebnisse
geben einen Einblick, warum Jugendliche das
Risiko, schwanger zu werden, unterschätzen,
wie hoch die Zahlen tatsächlich sind, welche
sexualpädagogischen Konsequenzen wir daraus ziehen sollten und wie (unerwünschte)
Schwangerschaften Minderjähriger professionell begleitet werden können.
Eine Anmerkung möchte ich gleich zu Beginn
los werden: viele der genannten Themen müssten gesondert für Menschen mit Beeinträchtigungen betrachtet und durchdacht werden,
teilweise gibt es große Überschneidungen, teilweise Unterschiede. Dies ist im Rahmen dieses Newsletters leider nicht möglich. Vielleicht
findet sich eine Möglichkeit, einzelne Aspekte
im Rahmen der Regionalgruppentreffen zu diskutieren. Auch über einen Artikel, Stellungnahmen bzw. Erfahrungsberichte würden wir uns
sehr freuen!
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„Mein Freund (14) und ich (auch 14) haben
vor ca. einem Monat miteinander geschlafen
und auch mit Kondom verhütet, welches
aber kaputt war oder so, denn meine Regel
ist nicht gekommen...“
(Onlineberatung)
Wer (sexual-)pädagogische Projekte mit Jugendgruppen durchführt, in der Onlineberatung
tätig ist oder Jugendlichen für persönliche Gespräche in ihrem/seinem Arbeitsalltag zur Verfügung steht, wird mit Fragen zum Thema
Schwangerschaft und Verhütung, aber auch zu
Elternschaft oder dem Wunsch nach einer Familie konfrontiert. Trotz leicht zugänglicher Informationen über Internet und Medien weisen
viele Jugendliche große Wissenslücken bzw.
Unsicherheiten im Umgang mit diesen Themen
auf. Dabei sollten sie mit dem Einsetzen ihrer
Geschlechtsreife, spätestens aber mit 13-14
Jahren, durch Aufklärungsunterricht in der
Schule, Gespräche mit den Eltern und mit
Peers und eben vielfältige Mediennutzung die
Grundlagen ihrer Körperfunktionen und ihrer
Fruchtbarkeit sowie die Methoden zur Verhütung einer Schwangerschaft kennen. Allerdings
zeigen Studien und Praxiserfahrungen, dass
die Jugendlichen in ihrer Selbstwahrnehmung
ihren Wissensstand teilweise stark überschätzen. Außerdem gelingt es ihnen häufig nicht,
die Fülle an Informationen in die eigenen Handlungen zu integrieren, also z.B. eigenständig
herauszufinden, welche Verhütungsmethode
zu ihnen passt, welche Kommunikationsmuster
sie brauchen, um mit ihrem Partner/ihrer Partnerin Entscheidungen aus zu verhandeln oder
zu reflektieren, welche Werte ihr Handeln leiten.
Viele Jugendliche lassen es eher „einfach drauf
ankommen“. Sie glauben z.B., dass „beim ersten Mal nichts passieren kann“. Auch der Zeitpunkt der fruchtbaren Tage wird selten richtig
angegeben. Hinzu kommen Unsicherheiten bei
der Wahl von und im Umgang mit Verhütungsmitteln (z.B. nicht passende Kondome), mangelnde Beratung durch Gynäkolog_innen oder
auch andere Gründe wie z.B. Alkoholkonsum,
die dazu führen, dass Verhütung nicht oder
nicht richtig angewendet wird und Jugendliche
eine Schwangerschaft riskieren. Zudem sind
Jugendliche auch immer noch erschreckend
gering über Notfallverhütung, vor allem über die
rezeptfrei erhältliche „Pille danach“, informiert.
Es soll jedoch gleich an dieser Stelle betont
werden, dass eine große Gruppe der Jugendlichen in Mitteleuropa – das können wir zumindest von den Ländern sagen, in denen
regelmäßig Studien durchgeführt werden –
auch schon beim ersten sexuellen Kontakt verhüten. Laut der aktuellsten Studie der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung/Köln
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liegt in Deutschland der Anteil derer, die nicht
verhüten, bei 8%, und zwar unabhängig von
Geschlecht und Herkunft (BZgA, 2010,150).
Dafür gibt es zunehmend Paare, die „doppelt“
verhüten, also mit Pille und Kondom. Und je
länger eine Beziehung dauert und je mehr Erfahrung die Jugendlichen miteinander gesammelt haben, desto sicherer ist ihr
Verhütungsverhalten (ebd.).
„Mit 13 schwanger? Also normal ist das
wirklich nicht. Wenns mit 16/17 passiert ist
das noch legitim aber alles was davor ist, ist
ein Aufklärungsproblem, zumeist der Eltern
oder Schulen.“
(Beitrag in einem Chat-Forum zur Frage, ob es
normal ist, mit 13 Jahren schwanger zu werden)
Der überwiegende Teil der Jugendlichen verhütet also, doch es bleibt die Möglichkeit von
Pannen und Anwendungsfehlern. Und natürlich
ist in der Sexualität nicht immer alles geplant –
Befragungen von Teenagern, die schwanger
wurden, haben ergeben, dass sie oftmals einfach nicht damit gerechnet haben, dass es zum
Geschlechtsverkehr kommen könnte und daher
z.B. kein Kondom dabei hatten. Doch die Fälle,
in denen es dann tatsächlich zu einer Schwangerschaft kommt, sind in Österreich, vor allem
bei sehr jungen Mädchen, eher selten.
Mediale Berichterstattung, die von „100% Steigerung bei Teenagerschwangerschaften“
spricht, berücksichtigt nicht die absoluten Fallzahlen, die meist wenig spektakulär sind. Wenn
im Jahr 2008 in Wien 7 Mädchen unter 15 Jahren schwanger wurden und 2009 14 Mädchen,
ist die Schlagzeile zwar formal richtig, aber sie
wird der Wahrheit nicht gerecht (Statistik Austria). So schwierig und vielleicht auch dramatisch im Einzelfall die Situation für das Mädchen
ist, die Zahlen geben „weder aus wissenschaftlicher Sicht noch unter pädagogischen Gesichtspunkten Grund zur Panik“ (Franz/Busch,
2004, S.10).
Die Zahlen der Jugendlichen, die ein Kind gebären, ist auf einem eher niedrigen Stand konstant, Österreich liegt im unteren europäischen
Mittelfeld mit etwa 12 Schwangerschaften pro
1000 weiblichen Teenagern (siehe Artikel über
Zahlen, Daten, Fakten). Von den Mädchen, die
im Jugendalter schwanger werden, entscheidet
sich der größere Teil für einen Abbruch der
Schwangerschaft. (Da in Österreich - im Gegensatz zu Deutschland - Schwangerschaftsabbrüche nicht meldepflichtig sind, ist es
schwierig, genaue Zahlen zu nennen.)
Der Abbruch wird vor allem dadurch begründet,
dass vor der Gründung einer Familie eine
Schul- oder Berufsausbildung abgeschlossen
sein und die Abhängigkeit zu den Eltern verringert werden sollte. Die Entscheidung, das Kind
zu bekommen und zu behalten, bedeutet in der
Regel, dass zunächst die eigenen Eltern (meist
der jungen Mutter) die Obsorge über das Kind
erhalten, bis die Mutter und/oder der Vater
selbst volljährig ist und die Erziehungsberechtigung übernehmen kann. Dadurch begeben
sich minderjährige Mütter bzw. Eltern in ein
Spannungsfeld zwischen Abhängigkeit(en) und
Autonomiebestrebungen, das oft konfliktreich
und für die jungen Familien sehr belastend sein
kann.
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Aus den Berichten der Beraterinnen, die
Frauen in Schwangerschaftskonfliktsituationen
zur Seite stehen, geht hervor, dass es kaum
eine (junge) Frau gibt, die die Entscheidung für
oder gegen ein Kind leichtfertig trifft. In der
Regel gehen mehrere Gespräche, Hilfsangebote und die Abwägung mehrerer Optionen
(Kind austragen und Elternrolle übernehmen,
Adoption, Kind in eine Pflegefamilie geben, Abbruch) der Entscheidung voraus. Gute, professionelle Begleitung kann auf jeden Fall die
Folgen einer unerwünschten Schwangerschaft
abmildern, egal welche Entscheidung getroffen
wird.
Gruppe der 16-19jährigen, also an der
Schwelle zur Volljährigkeit. Allerdings ist auch
bei dieser Gruppe zu berücksichtigen, dass ein
Großteil der Mädchen (und der potentiellen
Väter) sich noch in schulischer und/oder beruflicher Ausbildung befindet und der persönliche
Reifegrad stark schwankt. Auch wenn die meisten dieser Schwangerschaften ungewollt bzw.
ungeplant sind, gibt es doch Jugendliche, die
bereits in diesem Alter einen ausgeprägten
(oder starken unbewussten) Kinderwunsch aus
unterschiedlichen Motiven heraus haben
(BZgA,2004). Auch aus diesem Grund wird Verhütung manchmal vernachlässigt.
„Ich glaub´ ich bin schwanger. Kannst du
mir helfen?“
(Mädchen, 13 Jahre, Onlineberatung)
In der größeren Zahl der Fälle jedoch geben
Teenager an, verhütet zu haben. Laut Statistik
liegen daher die Ursachen für eine Schwangerschaft im Teenager-Alter vor allem in fehlerhaftem Verhütungsverhalten (ebd.). Auch
Fehlinformationen über die Wirkung von Verhütungsmitteln oder mangelndes Wissen über
körperliche und medizinische Zusammenhänge
(z.B. Abnahme der Wirkung der Pille bei gleichzeitiger Antibiotika-Einnahme) spielen eine
Rolle. Es zeigt sich also, dass hier sexualpädagogische Maßnahmen besonders gefragt
sind. Denn es geht offensichtlich nicht nur um
die Vermittlung von umfassendem Wissen über
Verhütungsmethoden, sondern um die pädagogische (!) Begleitung der Jugendlichen hin
zur Entscheidung, welches Verhütungsmittel in
welcher Situation für sie passend ist und wie
Anwendungsfehler vermieden werden können
(vgl. Timmermanns/Tuider,2008,201ff).
Teenagerschwangerschaften sind in Österreich
trotzdem keine Seltenheit. Jedes Jahr werden
etwa 3.000 Mädchen vor ihrem 20. Lebensjahr
schwanger (vgl. www.gesundheit.gv.at). Die
meisten Schwangerschaften finden sich in der
Prinzipiell kommen unerwünschte Schwangerschaften in allen Gesellschaftsgruppen und
allen Altersstufen vor. Der Umgang mit einer
ungewollten Schwangerschaft im TeenagerAlter weist jedoch schichtspezifische Unterschiede auf: Mädchen mit besserer Schul- oder
Berufsausbildung (und damit besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt) entscheiden sich im
Fall einer Schwangerschaft eher für einen Abbruch, jene mit schlechten oder sehr geringen
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Berufschancen wählen eher die Elternschaft
(vgl. Franz/Busch,2004). Laut Untersuchungen
und Erhebungen von Erfahrungen aus der Beratung besteht ein direkter Zusammenhang
zwischen der sozialen Situation der Familien
bzw. der Mädchen, den Lebensperspektiven
der jungen Schwangeren und ihrem Bildungsstatus (ebd.,11). „Es ist zu vermuten, dass
Schwangerschaften für manche Minderjährige
die Funktion haben, eine heile Welt und damit
Kompensationen zu schaffen für empfundenen
Mangel an Fürsorge, Zuwendung und Liebe im
eigenen Elternhaus“ (ebd.,12).
Diese Mädchen aus sozial schwachem Elternhaus äußern manchmal einen massiven Kinderwunsch, sind sich aber nicht immer der
Konsequenzen und Verantwortung einer Elternschaft bewusst. Die Betreuung und Beratung von schwangeren Mädchen erfordert
jedenfalls einen völlig anderen Zugang als bei
Frauen über 19 Jahren. Die Erfahrung der Beraterinnen zeigt, dass sehr junge Mütter öfter
aus zerrütteten Familienverhältnissen kommen,
oft alleinstehend sind, teilweise Gewalt- oder
Missbrauchserfahrungen erleben mussten bzw.
keinen oder einen niedrigen Schulabschluss
und weniger berufliche Perspektiven haben.
Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass es
schwierig ist, diese Mädchen mit institutionalisierten Beratungs- und Betreuungsangeboten
anzusprechen (vgl. www.diesie.at/frauengesundheit). In diesem Zusammenhang sollte
auch nachgedacht werden, Angebote in leichter
Sprache auszuarbeiten. Auf jeden Fall brauchen junge Menschen umfassende Informationen über Hilfen im Notfall wie Babyklappen,
Beratungsstellen, rechtliche und ethische
Aspekte zu Schwangerschaftsabbruch und verantwortungsvollem Eltern-Sein, Beziehungsgestaltung und natürlich, wie schön erwähnt,
Verhütung.
„Schwanger mit 15, Eltern wissen nichts
von Freund, HILFE!!!“
(Hilferuf eines Mädchens in einem Internetforum)
Im Falle einer Schwangerschaft brauchen Mädchen und junge Paare eine nicht bevormundende, stärkende Betreuung, die die
Entscheidung bei den Betroffenen belässt. Sie
dürfen vom Umfeld (auch nicht von den eigenen Eltern) weder zum Austragen noch zum
Abbruch der Schwangerschaft gezwungen oder
überredet werden. Die eventuell vorhandene
Verunsicherung oder Überforderung, eine so
weitreichende Entscheidung zu treffen, muss
professionell begleitet werden. Daher sind Beratungsstellen danach auszusuchen, inwieweit
sie den jeweils individuellen Weg der Betroffenen respektieren. Die Optionen für jugendliche
Eltern und unterstützende Hilfsangebote müssen dargestellt und im Falle einer Entscheidung
für das Kind über die Geburt (und ev. die Voll-
jährigkeit der Eltern) hinaus gesichert werden.
Die Begleitung der Schwangerschaft braucht
besonders viel Einfühlungsvermögen, da junge
Schwangere meist prinzipiell als Risikopatientinnen eingestuft werden, was nicht zuletzt auf
Grund des noch nicht ausgereiften Körpers medizinisch sinnvoll ist.
Aus gynäkologisch-geburtshilflicher Sicht sind
die Schwangerschaften von jungen Mädchen
mit erheblichen Risiken verbunden. Besonders
Schwangere unter 15 Jahren sind gefährdet. In
diesen Fällen besteht eine Neigung zu Frühgeburten, Unterentwicklung in der Gebärmutter
und genetischen Veränderungen. Die Sterberate nach der Geburt ist erhöht. Auch scheinen
schwangerschaftstypische Erkrankungen bei
jungen Erstgebärenden zuzunehmen (vgl.
www.netdoktor.at). In einigen Fällen gefährdet
das Verhalten der jungen Schwangeren das ungeborene Kind zusätzlich (z.B. durch Alkoholoder Drogenkonsum). Hinzu kommen oftmals
Lebensumstände, die die jungen Menschen
immer wieder in die Situation bringen, sich
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rechtfertigen zu müssen. Erfahrungsberichte
(z.B. auf www.schwanger-unter-20.de) geben
Auskunft darüber, mit welchen Schwierigkeiten
ungewollt schwangere Jugendliche konfrontiert
sind (diese können übrigens auch sehr gut in
der Präventionsarbeit eingesetzt werden!). Eine
Einrichtung aus Bremen nennt auf ihrer Homepage als Ziele für die Begleitung jugendlicher
Eltern:
• die Entwicklung eines selbstbestimmten, eigenverantwortlichen Lebens mit dem Kind;
• der Aufbau einer stabilen Mutter-KindBeziehung;
• die Sicherung des Kindeswohls (Anm. häufig wird auch der Begriff der „doppelten Kindeswohlsicherung“ verwendet, denn die
Mutter ist ja selbst noch minderjährig und
daher auch schutzbedürftig)
• die Alltagsbewältigung;
• die Entwicklung einer Berufs- und Lebensperspektive.
(http://www.kindergynaekologie.de/html/symp2
003_8.html)
Im Idealfall erhalten jugendliche Schwangere
und Eltern Unterstützung und weitreichende
Hilfen, um einen Abbruch oder die besondere
Situation bewältigen zu können, ein Kind zu bekommen, wenn man eigentlich selbst noch eins
ist. Das Thema „Teenagerschwangerschaft“ hat
so viele Facetten, dass diese hier nicht erschöpfend dargestellt werden können. Präven-
tionsprojekte setzten oftmals auf Abschrekkung. Das Leben mit einem Baby wird drastisch
geschildert und soll auf diesem Wege Jugendliche mahnen, sich mit dem Kinderkriegen noch
Zeit zu lassen. Im bereits erwähnten Medienpaket der BZgA wird ein Modellprojekt besprochen, in dem Jugendliche einen realistisch
agierenden Babysimulator für einige Tage mit
nach Hause nehmen (BzgA,2004,32ff). Ob das
der Weisheit letzter Schluss ist, sei hier zumindest in Frage gestellt.
Als Sexualpädagog_innen sollten wir uns sowohl in der Arbeit mit Jugendlichen wie auch in
der Fort- und Weiterbildung der vielen Aspekte
des Themas bewusst sein. Unsere Intention für
sexualpädagogische Projekte sollte weder sein,
Teenagerschwangerschaften als „Katastrophe“
anzusehen, die auf jeden Fall vermieden werden muss, noch ist eine „Ist ja eh nicht so
schlimm“-Haltung angebracht. Unerwünschte
Schwangerschaften, eine ev. steigende Zahl
von Schwangerschaftsabbrüchen im Jugendalter und unerwünschte Kinder bzw. überforderte
Eltern sollten wir nicht einfach hinnehmen.
Wenn wir die verschiedenen Gründe, warum
junge Menschen eine Schwangerschaft riskieren, benennen und sexualpädagogisches Handeln daraus ableiten können, legitimiert das
letztlich unsere Arbeit. Sexualpädagogik ist der
Schlüssel zu verantwortungsvollem Handeln
bei allen Beteiligten – stellen wir uns dieser Aufgabe und wirken wir damit undifferenzierter Berichterstattung entgegen. Denn vielleicht
bekommt die 17jährige Mutter mit den Drillingen das ja besser hin als manche Andere in
dieser Situation...
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Erfahrungsbericht – Interview mit einer Teenager-Mutter
Mirjam Sperger
Interview mit Jessi (*)
Jessi ist jetzt 15 Jahre alt, sie wurde mit 13
schwanger, bekam ihren Sohn mit 14 Jahren.
Er ist jetzt eineinhalb Jahre alt. Jessi wohnte zu
Beginn der Schwangerschaft in einer stationären Jugendeinrichtung. Da diese Einrichtung
kein geeigneter Ort für schwangere Minderjährige darstellte, kehrte Jessi in ihre Herkunftsfamilie zurück und wird weiterhin ambulant
betreut. Seit dem wohnt sie im Haus ihrer geschiedenen Eltern mit ihrem Vater, Bruder und
Sohn zusammen. Sie teilt sich mit ihrem Sohn
ein Zimmer. Sie hat die Hauptschule und das
Polytechnikum abgeschlossen. Zur Zeit arbeitet
sie als Praktikantin in einem Betrieb, in dem
Menschen mit Beeinträchtigungen in den Bereichen Garten, Landwirtschaft oder Tischlerei
arbeiten und betreut werden. Jessi macht ein
mehrmonatiges Praktikum mit der Aussicht auf
eine Lehrstelle als Gärtnerin. Da Jessi später
einmal im Sozialbereich arbeiten möchte, erhofft sie sich durch das Praktikum bessere
Chancen, in einer entsprechenden Schule aufgenommen zu werden. Zudem kommt sie mit
Menschen mit Behinderung gut klar. Sie hat
klare Vorstellungen von ihrer Zukunft: Jessi
möchte eine Schule für
soziale Arbeit besuchen, außerdem möchte sie,
wenn sie älter ist und in einer festen Beziehung
lebt, noch zwei weitere Kinder und ein eigenes
Haus haben. „Ich möchte glücklich sein“, sagt
sie.
Wie kam es zur Schwangerschaft?
Jessi hatte früher mal die Pille genommen, da
sie aber öfters vergaß sie einzunehmen, hat sie
diese wieder abgesetzt. Danach verwendete
sie hin und wieder ein Kondom, gibt aber an,
nicht wirklich verhütet zu haben. Obwohl sie damals keinen Kinderwunsch hatte, war es ihr
egal, dass sie schwanger werden könnte. Auf
Grund einiger vorangegangener negativer
Schwangerschaftstests nahm Jessi an, dass
sie „eh unfruchtbar“ sei und ihr nichts passieren könne.
Gab es Aufklärung, Verhütungsinfos im Vorfeld?
Jessi gibt an, im Vorfeld von ihrer Mutter und
von der Schule aufgeklärt worden zu sein, sie
wusste über Verhütungsmittel Bescheid und
wusste auch, wie es zu einer Schwangerschaft
kommen kann. Sie kannte sich aus, aber es
war ihr „einfach egal“, wie sie sagte.
Wann hast du erfahren, dass du schwanger
bist? Wie bist du damit umgegangen? Wie
hat der Vater des Kindes reagiert, wie deine
Eltern?
Jessi wusste seit der 6./7. Schwangerschaftswoche, dass sie schwanger war. Ein erstes Anzeichen war Übelkeit. Mit zwei guten Freunden
ging Jessi einen Test kaufen. Während sie im
Bad den Test machte, telefonierte ihre Freundin mit Marc, dem Vater des Kindes. Dieser
glaubte Jessi nicht, dass sie schwanger sei,
woraufhin sie mit dem Test zu ihm gegangen
ist. „Marc war sprachlos und hat es, glaube ich,
nicht wirklich realisiert.“
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Dann habe sie ihre Mutter angerufen und ihr
gesagt, dass sie schwanger sei. „Sie hat es
aber schon geahnt und als ich ihr den Test gezeigt habe, hat sie gelacht!“, erzählt Jessi. „Und
ich habe ihr gleich gesagt, dass ich das Baby
auf keinen Fall abtreiben will!“ Jessi gibt an,
dass sie zwar kein Kind wollte, aber dass sie
sich vom ersten Augenblick an gefreut hat.
Zu ihrem Vater hatte sie zu diesem Zeitpunkt
gar keinen Kontakt. Die stationäre Einrichtung,
in der Jessi damals wohnte, habe ihr freigestellt, eine Beratungsstelle aufzusuchen. Sie
war einige Male dort, alleine, mit der Mutter, mit
Marc. Die Beraterin sei eine sehr nette Frau gewesen, die mit ihr besprochen hat, wie es ihr
mit der Schwangerschaft gehe, wie es weiter
gehen wird usw. Für Jessi war es außerdem
sehr wichtig, mit ihrer Mutter und Freunden zu
reden.
Wie ging der Vater des Kindes mit der Situation um? Wo gab es Unterstützung?
Obwohl sie und Marc sich ein paar Tage zuvor
getrennt hatten, wollte er zu Jessi und dem
Kind stehen. Sie entschieden sich, wieder eine
Beziehung einzugehen. „Wir waren zusammen,
bis unser Sohn ca. ein Jahr alt war“, erzählt
Jessi. Durch die Beziehung und die große Unterstützung durch ihre Mutter konnte Jessi das
erste Jahr mit dem Kind gut bewältigen. „Ich
hatte Glück. Für mich ist es gut gelaufen, weil
ich meine Mutter habe, die mich unterstützt!
Auch in der Schule waren sie okay. Das war die
Schule von der Einrichtung, wo ich gewohnt
habe und da musste ich dann nicht mehr mitturnen und die anderen waren nett zu mir.
Damit ich vor der Geburt meinen Abschluss
machen konnte, wurden die Tests und Schularbeiten vorgezogen.“ Nach dem Mutterschutz
ging Jessi die letzten Schulwochen wieder zur
Schule. Sie erzählt, dass ihr der „normale Alltag, wie ihn alle anderen hatten“, gut getan
habe. In der Polytechnischen Schule waren die
Lehrer interessiert an ihrem Leben als Mutter,
haben sie aber „völlig normal“ behandelt.
Wie war die erste Zeit mit dem Kind? Welche Unterstützung brauchst du jetzt?
Jessi erzählt, dass sie sich zu Beginn mit der
Beziehung zu ihrem Sohn etwas schwer getan
hat. Durch Gespräche und Beratung konnte sie
aber daran arbeiten und sich auf die neue Situation einstellen. Jetzt geht es ihr gut mit ihrem
Sohn.
Damit sie ihre berufliche Ausbildung weiterführen kann, braucht sie eine gute Kinderbetreuung, die es ihr möglich macht, eine Lehre
abzuschließen.
Was ist dein Rat für andere Mädchen?
„Sie sollen verhüten, nicht abtreiben – eher zur
Adoption freigeben. In der Schwangerschaft
keinen Alkohol, keine Drogen oder Zigaretten
konsumieren. Ein Kind nie schreien lassen und
gut behandeln. Sich Unterstützung holen!“
Dem können wir uns nur anschließen – vielen
Dank für das Interview!
(*) Namen wurden von der Redaktion geändert
Das Interview wurde unter Achtung der Privatsphäre und zum Schutz der Personen bearbeitet. Wir danken Jessi für ihre Bereitschaft, uns
einen Einblick in ihre Lebenssituation zu gewähren und wünschen ihr alles Gute für ihren
weiteren Weg!
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Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch bei
minderjährigen Frauen – Zahlen, Daten, Fakten
Sandra Marcher-Neumair
Die 2009 veröffentlichte Studie der BZgA über
Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche bei minderjährigen Frauen bringt neue
Erkenntnisse, aber auch neue Fakten zu Tage.
In diesem Bericht werden diese nun vorgestellt.
Aus der Studie ergeben sich folgende Erkenntnisse:
– der Großteil der befragten Jugendlichen benutzte beim Geschlechtsverkehr die Pille
und/oder ein Kondom
– mehr als die Hälfte der ungewollten Schwangerschaften sind mithin auf Anwendungsfehler und Verhütungspannen zurückzuführen.
– zum ungeschützten Geschlechtsverkehr
kommt es dagegen meist nur in „Ausnahmesituationen“, wie etwa dem Geschlechtsverkehr mit einem neuen Partner/einer neuen
Partnerin.
Fakt ist, dass seit dem Jahr 2004 in Deutschland Schwangerschaften bei Minderjährigen
rückläufig sind. Um die Raten der Schwangerschaften minderjähriger Frauen in Regionen
oder Staaten miteinander vergleichen zu können, wird ein Wert im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung errechnet, also wie viele Frauen
im Alter zwischen 15 und 19 Jahren pro 1000
Frauen schwanger werden. Im Verhältnis zur
Bevölkerungsdichte liegt Österreich mit 12
Schwangerschaften pro 1.000 weiblichen Teenagern europaweit im unteren Mittelfeld. In
Deutschland widerfährt dies 16 von 1.000 Teenagern zwischen 15 und 19 Jahren. Hinzu kommen noch jene Mädchen, die unter 15 Jahre alt
sind, wenn sie schwanger werden. Die höchste
Minderjährigen-Mutterschaftsrate Europas hat
Großbritannien (22 von 1000) und gleichzeitig
auch eine höhere Abtreibungsrate als die meisten anderen europäischen Länder. In den meisten
europäischen
Ländern
ist
die
Minderjährigen-Mutterschaftsrate im weltweiten
Vergleich sehr niedrig, was auf den Gebrauch
von Verhütungsmitteln (in den Niederlanden
und Skandinavien), die Beachtung traditioneller Werte (in Italien oder Spanien) oder eine
Kombination aus beidem (in der Schweiz) zurückgeführt wird. Häufige Abtreibungen bei
Teenagern und die höchste Teenage-Mutterschaftsrate in der industrialisierten Welt treten
in den USA auf (55 von 1000).
Weltweit werden laut UNICEF etwa 15 Millionen Teenager ungewollt schwanger.
(wer es ganz genau wissen möchte, schaut
nach unter
http://globalis.gvu.unu.edu/indicator.cfm?IndicatorID=127 oder
wikipedia.de/Teenagerschwangerschaften).
Wer wird schwanger?
Erwartungsgemäß werden vor allem ältere
Teenager schwanger, dreiviertel sind 16 oder
17 Jahre alt, nur 1% ist 13 Jahre oder jünger.
Die in Deutschland durchgeführte Studie von
pro familia und BzgA zeigt, dass es keinen Hinweis darauf gibt, dass Migrantinnen in höherem
oder geringerem Maße von Teenagerschwangerschaften betroffen sind.
Auffallend ist der Zusammenhang der betroffenen Mädchen und Frauen mit ihrer Schulbildung (BzgA,2004). So wurde festgestellt, dass
die Wahrscheinlichkeit zur Schwangerschaft
bei Hauptschülerinnen etwa fünfmal so hoch
wie bei einer Gymnasiastin.
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Wie wird verhütet?
Die meisten Schwangerschaften bei minderjährigen Frauen sind ungeplant und ungewollt.
Es wurde festgestellt, dass die getroffene Empfängnisverhütung fehlgeschlagen ist oder gar
nicht praktiziert wurde.
Überraschend ist die Tatsache, dass 61% der
Befragten mit Pille und Kondom verhütet hatten. Dies deutet darauf hin, dass bei Teenagern
häufig Anwendungsfehler vorkommen. Hinzu
kommen auch logistische Probleme, hohe Kosten, Unannehmlichkeiten, unregelmäßige Besuche bei Gynäkolog_innen sowie persönliche
Vorurteile und Ängste.
Bezüglich der „Pille danach“ wussten 50% der
Befragten gar nicht, dass es diese gibt oder wie
man sie bekommt. Gut informiert waren Gymnasiastinnen und sozial privilegierten Frauen.
Sozial benachteiligte Frauen, Musliminnen und
sehr junge Schwangere wissen deutlich seltener, dass es die „Pille danach“ gibt. Genaue
Daten finden sich auch in der neuen Studie „Jugendsexualität“ (BZgA,2010).
Austragen oder Abbrechen?
Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes enden etwa heute 60% aller Schwangerschaften minderjähriger Frauen mit einem
Abbruch (in Deutschland sind Kliniken und Ärzteschaft verpflichtet, die Zahl der Abbrüche inklusive
bestimmter
Daten
an
das
Gesundheitsministerium zu melden. In Österreich gibt es keine Verpflichtung und keine validen Zahlen). Man kann drei Gruppen
unterscheiden, bei denen eher ein Abbruch
bzw. eine Geburt wahrscheinlich ist:
– 53% der Befragten suchten eine §219-Beratung vor der 13. Woche auf (Abbruch wahrscheinlich);
– 34% suchten eine allgemeine Schwangerschaftsberatung auf (Austragen wahrscheinlich);
– 24% derjenigen, die eine Schwangerschaftsberatung suchten, taten dies nach der 12.
Schwangerschaftswoche. Sie haben sich für
das Austragen entschieden oder hatten keine
andere Wahl mehr, weil sie die Schwangerschaft zu spät bemerkten.
– 8% der minderjährigen Frauen stellten ihre
Schwangerschaft erst nach der 12. Woche
fest, sie konnten sich also nicht mehr für
einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden.
Rolle des Alters der Frau und des Partners
Mit zunehmendem Alter der Frau und des Partners nimmt die Tendenz zum Abbruch ab. Allerdings ist in fast allen Altersgruppen die
Abbruchwahrscheinlichkeit höher als die Wahrscheinlichkeit des Austragens.
Anmerkung:
Wichtig ist es, nicht nur die minderjährige
Schwangere bei den Entscheidungen zu begleiten, sondern auch deren Partner.
Rolle der sozialen und beruflichen Situation
Den größten Einfluss auf den Ausgang der
Schwangerschaft aber hat die soziale Situation
der minderjährigen Frau. Mit zunehmender sozialer Benachteiligung nimmt die Wahrscheinlichkeit des Abbruchs deutlich ab und somit die
Tendenz zum Austragen zu.
Betrachtet man nur diejenigen minderjährigen
Schwangeren, die nicht mehr auf eine allgemeinbildende Schule gehen, so zeigt sich, dass
die Schwangeren ohne Ausbildungs- und Arbeitsplatz eine deutlich höhere Bereitschaft
haben, ein Kind auszutragen. Dieses Faktum
lässt die Folgerung zu, dass junge Frauen ohne
Ausbildungs- und Berufsperspektive in ihrem
Kind eine Möglichkeit sehen, ihr Leben mit
einer sinnvollen Aufgabe zu füllen, Anerkennung über die Mutterrolle zu gewinnen und für
kurze Zeit auch eine finanzielle Basissicherung
zu erhalten.
Plattform
Sexuelle Bildung
Teenagerschwangerschaftsberatung
1. Träger: Sophie von Liechtenstein Stiftung für
Frau und Kind
Wir beraten und helfen Frauen und Paaren bei Problemen vor, in und nach
Schwangerschaften. Unsere Hauptaufgabe
ist die psycho-soziale Beratung und Hilfe in
Schwangerschaftskonflikten.
2. Unser Ziel ist es, dass Frauen/Paare im
Schwangerschaftskonflikt eine positive Lebensperspektive für sich und das Kind entwickeln
können.
Wir
wollen
ihre
diesbezüglichen Möglichkeiten erweitern,
ohne in ihre Entscheidungsautonomie einzugreifen.
sere Sexualität entspricht dem Bild von Beziehung, in der wir leben möchten.
• Lust. Sexualität ist sinnliche Körperlichkeit.
Ziel: Ich bin ebenso fähig zu lustvoller Liebeserfahrung wie zur Selbstbeherrschung.
• Fruchtbarkeit. Sexualität kann neues Leben
hervorbringen. Ziel: Ich schätze meine Fruchtbarkeit und gehe verantwortungsvoll mit ihr
um.
• Schutz. Gelebte Sexualität kann beglücken,
erfüllen und vereinen, aber auch verletzen,
demütigen und ausbeuten. Ziel: Wir leben unsere Sexualität unter dem Schutz gemeinsam
respektierter Werte und Haltungen.
Schwanger.li/ Prävention
Unser Tätigkeitsgebiet
Wir sehen Sexualerziehung primär als Aufgabe
der Eltern und in der Folge, gemäß den Lehrplänen, als Aufgabe der Schule an. Wir unterstützen Eltern und PädagogInnen in dieser
Aufgabe mit sexualpädagogischen Seminaren
für Kinder und Jugendliche sowie durch Weiterbildungsangebote und persönliche Beratung
für PädagogInnen und Eltern.
Fundierte, altersgerechte Körper- und Sexualaufklärung
1. Ziele, an denen wir uns orientieren
Vermittlung eines ganzheitlichen Bildes von
Sexualität
Wir sehen in der Sexualität eine positive Lebenskraft, die zum Menschsein gehört. Die eigene Geschlechtlichkeit anzunehmen und in
das Leben zu integrieren, ist ein wesentlicher
Teil des menschlichen Reifungsprozesses. In
unserer Arbeit sind uns folgende, zusammengehörende Aspekte der Sexualität besonders
wichtig:
• Identität. Die Sexualität ist identitätsstiftend
als Mädchen oder Junge, als Frau oder Mann.
Ziel: Ich nehme mich an so wie ich bin. Ich bin
wertvoll so wie ich bin.
• Beziehung. In der Sexualität drückt sich die
Beziehung zweier Menschen aus. Ziel: Un-
Kommunikationsfähigkeit und Selbstbestimmung
Bildung eigenständiger Werte und Haltungen
Verantwortungsvolles sexuelles Verhalten
Plattform
Sexuelle Bildung
Teenagerschwangerschaften
Hintergründe von Teenagerschwangerschaften
Eine ungeplante Schwangerschaft infolge eines
ungeschützten Geschlechtsverkehrs kann aus
folgenden Gründen entstehen:
- Sexualität ergab sich „zu spontan“ / keine Verhütungsmittel zur Hand
- fehlendes Risikobewusstsein, evt. verstärkt
durch Alkoholgenuss/Drogen
- Wahl einer unsicheren Verhütungsmethode
bzw. unregelmäßige Anwendung
- mangelnde Übung und Fehler bei Pilleneinnahme/ Kondombenützung
- Schwierigkeiten, über Verhütung zu sprechen
- mangelndes Wissen über Fruchtbarkeit und
Verhütung
- Glaube an Verhütungsmythen („Beim ersten
Mal passiert nichts.“)
- Ablehnung von Verhütungsmitteln
- Verhütungspanne trotz aller Sicherheitsvorkehrungen
- schlechte Erfahrungen mit / Angst vor FrauenärztInnen
Die Schulbildung hat hohen Einfluss auf das Risiko schwanger zu werden. Bei gleicher Population
von
Gymnasiastinnen
und
Hauptschülerinnen in der BRD (Studie von pro
familia 2006) ist das Risiko einer ungeplanten
Schwangerschaft für eine Hauptschülerin fünfmal so hoch.
Oft kommt es letztendlich im Zusammenhang
mit einem unterschwelligen /unbewussten Kinderwunsch zur Schwangerschaft. Die Hintergründe können sehr verschieden sein. Z.B. Der
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Sexuelle Bildung
Wunsch nach Veränderung, nach Selbstständigkeit, Loslösung vom Elternhaus, einer sinnerfüllten Tätigkeit/ Lebensaufgabe; gebraucht
zu werden, etwas von sich weiter zu geben –
sich fortzuplanzen, eine Familie zu gründeneine „heile Familienwelt“ zu schaffen usw.
Die größten Probleme, mit denen junge Mütter
konfrontiert sind, bestehen darin, dass eine
Schwangerschaft und ein Kind für junge Frauen
mit widerstrebenden Gefühlen verbunden sind.
Ängste vor den (Fragen der) Eltern, vom Kindesvater verlassen zu werden und mit dem
Kind alleine zu sein, sowie Existenzielle Ängste
bzgl. Geld, Schule/Lehre und Versorgung des
Kindes. Dazu kommt die Angst vor der Entscheidung gegen die Vorstellungen des Umfeldes (Bezugspersonen, Eltern, Lehrer_innen)
vor Veränderungen der Lebenssituation durch
das Kind, vor der Verantwortung und vor mangelnder Freiheit und Ungebundenheit.
Dazu kommen Zweifel über die Sinnhaftigkeit
eines Schwangerschaftsabbruchs, von Pflegeelternschaft/Adoption und einer Lebensgemeinschaft mit dem Kindesvater.
Wie kann man weiterhelfen?
Reflektierte Entscheidungen durch Beratung
und Gespräch, d. h. keine übereilten Entscheidungen im Schock des positiven Schwangerschaftstestes forcieren. Keinen Druck auf die
junge Schwangere ausüben, weder zur Austragung des Kindes noch zum Schwangerschaftsabbruch. Dies ist immer eine individuelle
Entscheidung der werdenden Mutter und auch
des Vaters.
Die junge Mutter sollte sich an eine Beratungsstelle, Gynäkolog_innen bzw. an jede/n
Arzt/Ärztin, an die Ambulanzen der Krankenhäuser, aber auch an anonyme Beratungseinrichtungen wie. Z.B. die Telefonseelsorge
wenden.
Wie sollen Eltern reagieren?
Nach dem ersten Schock ist es wichtig die
Schwangere und den Kindesvater aufzufangen
und nicht zu verstoßen oder gar zusätzlich
Druck in die eine oder andere Richtung auszuüben.
Hilfsangebote zur Entlastung während und
nach der Schwangerschaft anzunehmen.
Was sind die wichtigsten Überlegungen? (Themen) in der Beratung?
- Realisierbare Vorstellungen über die Zukunft
mit dem Kind zu entwickeln
- Schullaufbahn/Beruf
- Materielle Sicherung (Die Beratungsstellen
kennen auch die unterstützenden Einrichtungen und Voraussetzungen zur Inanspruchnahme der öffentlichen Mittel und sozialen
Hilfsangebote)
- Kommt eine anonyme Geburt, Babyklappe,
Adoption, Unterbringung bei einer Pflegefamilie in Frage?
- Wohnen
- Rechtliche Fragen
- Kinderbetreuung
- Risiken aus gynäkologisch-geburtshilflicher
Sicht
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Kontakt schwanger.li
Schwanger.li berät und unterstützt bei
Beratungsstellen:
- allgemeinen Fragen zum Thema Schwangerschaft
- Überlastung/ Problemen während der
Schwangerschaft
- vorgeburtlichen Untersuchungen (Pränataldiagnostik)
- ungewollter Schwangerschaft
- Problemen nach Schwangerschaftsabbruch
- Trauer nach Fehlgeburt, Totgeburt
- Wochenbettdepression
- unerfülltem Kinderwunsch, Kinderwunschberatung
- Prävention
Feldkirch, Bahnhofstraße 18
Tel.: 0810/00 33 44
Schaan, Bahnstraße 20
Tel.: 0848/00 33 44
E-Mail-Beratung
[email protected]
www.schwanger.li
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Linksliste Teenagerschwangerschaft
www.gesundheit.gv.at/
Infos zu den Themen Teenagerschwangerschaft, Risikoschwangerschaft, Schwangerschaftsabbruch, YoungMum, Gesetzliche
Hinweise, weiterführende Links
www.young-mum.at oder www.khgh.at
Das Projekt „YoungMum“ im Krankenhaus zum
göttlichen Heiland in Wien bietet spezielle Betreuung und Begleitung für minderjährige
Schwangere an. Die Kurse, Untersuchungen
und Beratungseinheiten sind kostenlos.
www.schwanger-unter-20.de
w w w. s c h w a n g e r - u n t e r - 2 0 . d e / v a t e r werden/das-kind-bekommen-oder-nicht
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat eine eigene Homepage zum Thema
eingerichtet, die sich direkt an Mädchen/junge
Frauen, aber auch explizit an die männlichen
Betroffenen richtet. Neben umfassender Information geht es vor allem um die Entscheidungsfindung. Die Fragen, die dort aufgelistet
sind, können auch sehr gut in der Präventionsarbeit eingesetzt werden. Außerdem gibt es
Checklisten zur Vorbereitung auf das ElternSein und umfassende Hinweise für Unterstützung (in Deutschland). Erfahrungsberichte von
Jugendlichen und jungen Eltern.
www.netdoktor.at/sex_partnerschaft/fakta/teenagerschwangerschaft.shtml
Auf dieser Homepage finden sich neben allgemeinen Informationen Links zu Beratungs- und
Hilfsangeboten in Österreich.
www.diesie.at/frauengesundheit/schwangerschaft/teenagerschwangerschaft.html
Gesundheitsportal der Stadt Wien, speziell zum
Thema Frauengesundheit. Mit Zahlen und weiterführenden Links zu Beratungsstellen.
www.paradisi.de
privates „Wohlfühl-“ und Gesundheitsportal.
Unter der Rubrik „Teenagerschwangerschaft“:
Auseinandersetzung mit Kinderwunsch bei
Teenagern, Erfahrungsberichte auch von jungen Vätern.
www.statistik.at
Homepage der Statistik Austria, der offiziellen
Stelle zur Sammlung bevölkerungstechnischer
Daten in Österreich.
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Literatur
Wofrum, Christine (1999). Ich und schwanger? Gefühle, Gedanken, Erfahrungen. München: dtv Verlag.
Nicht mehr ganz neu, wird aber oft empfohlen.
Timmermanns, Stefan/Tuider, Elisabeth (2008).
Sexualpädagogik der Vielfalt. Weinheim: Juventa Verlag.
Methoden zu verschiedenen Aspekten des
Themas (z.B. schwanger.de uvm.)
Schwab, Rebecca (2007). Schwanger und
jetzt? Ein Wegweiser für Schwangere im Teenageralter. Lübeck: Königs-Verlag.
Darin:
Schneider, Sylvia (2008). Schwanger!?: Der
Ratgeber für Jugendliche. Wien: Ueberreuter
Verlag.
- Franz, Jutta/Busch, Ulrike (2004).Schwangerschaften Minderjähriger – Hintergründe
und beraterische Anforderungen. In: Forum
Sexualaufklärung und Familienplanung 42004. Köln: Eigenverlag BZgA.
Raith-Paula, Elisabeht (2008). Was ist los mit
meinem Körper? Alles über Zyklus, Tage,
Fruchtbarkeit. München: Pattloch Verlag.
Kölbl, Doris (2007). Zwischen Schule, Disko
und Babywindeln – Wenn Mädchen zu Müttern werden: Eine sozialpädagogische Betrachtung. Marburg: Tectum Verlag.
BZgA (2010). Jugendsexualität. Repräsentative Wiederholungsbefragung von 14- bis 17jährigen
und
ihren
Eltern. Aktueller
Schwerpunkt Migration. Köln: Eigenverlag
BZgA. Zu beziehen über www.bzga.de
BZgA Medienpaket: Prävention von Schwangerschaften bei Minderjährigen. Medienpaket zu Erkenntnissen, Fakten und Maßnahmen
(inkl. Forum Sexualaufklärung und Familienplanung Nr. 4-2004 „Jugendliche Schwangere
und Mütter“). Köln: Eigenverlag. Zu beziehen
über www.bzga.de
- Forschungsbericht „Schwangerschaft und
Schwangerschaftsabbruch bei minderjährigen
Frauen. Erste Ergebnisse einer Studie des
Bundesverbandes der pro familia, gefördert
durch die BZgA. Köln: Eigenverlag.
- Broschüre: „Häufig gestellte Fragen zum
Thema Schwangerschaften Minderjähriger“
- Teenager-Schwangerschaften in Deutschland
Stellungnahme und Hinweise zum Umgang
mit Statistiken und Daten zum Thema
- Broschüre: „Aufregende Jahre. Jules Tagebuch“
- Materialliste mit Medien und Materialien zur
Prävention von Schwangerschaften Minderjähriger
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Jugendbücher
Bredow, Katharina von (2010). Wie ich es will.
Weinheim: Beltz Verlag.
Eine 15jährige ist schwanger und wird von allen
„beraten“. Doch was will sie selbst?
Biernath, Christine (2009). Bauchgefühl.
Frankfurt/Main: Fischer Verlag.
Eine junge Frau, die kurz vor dem Schulabschluss steht, ist schwanger. Das Buch beleuchtet viele Facetten der Themen
Schwangerschaft, Abtreibung und Adoption. Mit
Adressteil für Beratungsstellen.
Weber, Anette (2005). KLAR. Aber ich bin
doch selbst noch ein Kind! Mühlheim: V e r lag an der Ruhr.
Die KLAR-Buchreihe wendet sich vor allem
auch an Jugendliche, die nicht so gerne lesen.
In einfacher Sprache widmen sie sich Jugendthemen, hier einem 15jährigen Mädchen, das
schwanger ist, und ihrem Freund. Die Bücher
sind auch als Unterrichtslektüre in Schulen
empfohlen.
Fehér Christine (2008). Elfte Woche. München: cbt/Random House.
Ein 15jähriges Mädchen muss sich entscheiden, ob sie die Schwangerschaft austrägt oder
abbricht. Mit Anhang und Infos für Jugendliche.
Fehér Christine (2010). Vincent, 17, Vater.
München: cbt/Random House.
Eines der wenigen Bücher, das aus der Perspektive des jungen Vaters geschrieben ist.
Frey, Jana (2005). Rückwärts ist kein Weg:
Lilli, 14, schwanger. Frankfurt/Main:
F i scher TB.
Die 14jährige Lilli bekommt ein Kind, doch
damit fangen die Schwierigkeiten erst an. Die
Autorin beschreibt die Situation der jungen Mutter und lässt die Erzählung damit enden, dass
das Baby zu Pflegeeltern kommt.
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Termine
Regionalgruppentreffen West
Tirol-Vorarlberg
RollstuhlSexualität und
Beeinträchtigungen
Dienstag, 15.02.2011,
12:00 bis 14:00 Uhr - Restaurant Poseidon,
Bregenz
14:00 bis 18:00 Uhr - Mädchenzentrum Amazone, Bregenz
Seminar und zwei Praxisbegleitungsnachmittage der Plattform Sexualpädagogik
Auskünfte:
[email protected]
Regionalgruppentreffen Ost
Donnerstag, 17.02.2011,
18.00 Uhr
Sebastianplatz 6/6/1, Wien
Auskünfte:
c.koppermann@sexuellebildung at
SCHWERPUNKTE:
Ausgehend von der sexualpädagogischen Basiskompetenz erwerben die Teilnehmer_innen
in praxisnaher Weise für das Thema relevante
Kenntnisse und Methoden und entwickeln ihre
Handlungskompetenz im Zusammenhang mit
dem Thema „Sexualität und Beeinträchtigungen“ weiter.
REFERENTEN: Cinzia Cappelletti (Meran),
Ralf Specht (Hamburg)
ZEIT: Mi 9. März (ab 15.00 Uhr) – Fr 11. März
2011
ORT: Goldrain, Bildungshaus Schloss Goldrain
KURSLEITUNG: Annalies Tumpfer u. a.
VERANSTALTER: Schulamt, Dienststelle für
Unterstützung und Beratung