Auswertung der Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3
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Auswertung der Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3
Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/2008 Auswertung der Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/2008 1 Anlage der Vergleichsarbeit Sachsen-Anhalt beteiligte sich im Schuljahr 2007/2008 erstmalig an dem bundesweiten Projekt "Vergleichsarbeiten Mathematik im Schuljahrgang 3" (VERA). Die Vergleichsarbeit wurde unter Leitung der Universität Koblenz-Landau in Zusammenarbeit mit Lehrerinnen und Lehrern der jeweiligen Bundesländer entwickelt. Ziel der Vergleichsarbeit ist es, auf der Grundlage der KMK-Bildungsstandards und der Lehrpläne der Bundesländer, den Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler am Ende des 3. Schuljahrgangs zu erheben und durch die Rückmeldung der Ergebnisse an die Schulen einen wesentlichen Beitrag zur Schul- und Unterrichtsentwicklung zu leisten. Dieser Vergleichsarbeit liegen folgende drei ausgewählte Bereiche der Bildungsstandards zugrunde: Zahlen und Operationen, Muster und Strukturen,1 Raum und Form. Innerhalb dieser Bereiche testen die Aufgaben das unterschiedliche Niveau der Ausprägung der jeweiligen Kompetenzen. Während im Land Sachsen-Anhalt die Zuordnung der Aufgaben zu den drei Anforderungsbereichen auf theoretischer Grundlage erfolgt, werden die Aufgaben der Vergleichsarbeit auf der Grundlage empirischer Studien, die aus vorangegangenen Normierungsdaten gewonnen wurden, nach drei Fähigkeitsniveaus2 (FN) unterschieden. Diese sind mit den Anforderungsbereichen nur bedingt vergleichbar. - Grundlegende Fähigkeiten (FN 1): Einfache Aufgaben mit grundlegenden Anforderungen werden hinreichend sicher gelöst. - Erweiterte Fähigkeiten (FN 2): Aufgaben mittleren Anforderungsniveaus werden hinreichend sicher gelöst. - Fortgeschrittene Fähigkeiten (FN 3): Es werden auch anspruchsvollere Aufgaben hinreichend sicher gelöst. 1 2 Der in den KMK-Bildungsstandards explizit ausgewiesene Bereich Muster und Strukturen wurde im Lehrplan des Landes Sachsen-Anhalt in verschiedenen Bereichen integriert. Weitere Informationen sollen demnächst auf der Internetseite der Universität Koblenz-Landau www.projekt-vera.de veröffentlicht werden. 1 Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/2008 Die Aufgaben zu den ausgewählten Testbereichen sind diesen drei Fähigkeitsniveaus zugeordnet und in zwei getrennt zu bearbeitenden Testheften zusammengestellt. Jedes Testheft enthält 16 Aufgaben mit 21 bzw. 22 Items. Für die Bearbeitung der Hefte standen den Schülerinnen und Schülern jeweils 30 Minuten zur Verfügung. Die zurückgemeldeten Ergebnisse, die Testaufgaben und die Beschreibungen zu den Fähigkeitsniveaus bieten den Lehrkräften neben der Möglichkeit, die Ergebnisse der eigenen Klasse mit denen im Land zu vergleichen, auch ein pädagogisch nutzbares Informationsangebot, das sie beim Erkennen der Stärken und Schwächen ihrer Schülerinnen und Schüler unterstützt. Eine Zensierung dieser Ergebnisse entspricht nicht dem Anliegen der Vergleichsarbeit. 2 Beschreibung der Untersuchungsgruppe Für die Auswertung der Vergleichsarbeiten 2008 liegen schulbezogene Ergebnisse aus 532 Grundschulen vor. In die Auswertung konnten die vollständigen Datensätze von 421 Schulen einbezogen werden. Untersuchungsgruppe Grundschulen Anzahl 421 Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler 11 334 Anzahl der Teilnehmer 10 895 davon weiblich 5 240 Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit diagnostizierten Lernstörungen 646 Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund 298 Tabelle 1: Untersuchungsgruppe Vergleichsarbeiten 2008 Mathematik Schuljahrgang 3 2 Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/2008 3 Darstellung der Ergebnisse 3.1 Ergebnisse zum Inhaltsbereich Zahlen und Operationen In den Aufgabenheften wird der Bereich Zahlen und Operationen mit 10 Testaufgaben und insgesamt 14 Items getestet. Dabei wurden alle drei Fähigkeitsniveaus berücksichtigt. In der Abbildung 1 werden die Landesergebnisse zu allen Aufgaben im Bereich Zahlen und Operationen dargestellt. Auf einzelne Items wird nachfolgend näher eingegangen. Landesergebnisse im Bereich Zahlen und Operationen VERA Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/08 100% 90% 90% 80% 71% Lösungshäufigkeit in % 70% 61% 66% 63% 60% 62% 60% 49% 47% 50% 38% 38% 40% 34% 32% 30% 18% 20% 17% 14% 11% 9% 10% 2% 2% 4% 5% 6% 6% 6% 6% 5% 2% 0% 1a 1b 21a 21b 21c 2 7 13a 22 8 13b 27 29 31 Aufgaben Fähigkeitsniveau 1 Fähigkeitsniveau 2 Fähigkeitsniveau 3 nicht bearbeitet Abbildung 1: Landesergebnisse der Vergleichsarbeit im Bereich Zahlen und Operationen Die Aufgaben im Bereich Zahlen und Operationen überprüfen Kompetenzen zu folgenden ausgewählten Standards. Zahldarstellungen und Zahlbeziehungen verstehen Das Verständnis für Zahldarstellungen, Zahlbeziehungen und das dezimale Stellenwertsystem (Aufgabe 13 a, FN 2) ist bei etwa zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler vorhanden. Die Häufigkeit der richtigen Lösungen unterstreicht die Bedeutung des Einsatzes vielfältiger Anschauungsmaterialien im Unterricht. Werden Zahldarstellungen und -beziehungen mit Informationen zu einer Relation verknüpft (Aufgabe 13 b, FN 3), ist noch ein Drittel der Schülerinnen und Schüler in der Lage die Aufgabe richtig zu lösen. Die Häufigkeit von 18 % der Schülerinnen und Schüler, die diese Aufgabe nicht bearbeitet 3 Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/2008 haben, lässt vermuten, dass die Bereitschaft, sich auf Probleme einzulassen, nicht gleichmäßig ausgeprägt ist. Kenntnisse zum Aufbau und zur Struktur von Hundertertafeln sind Voraussetzung zum Erkennen und Ableiten des richtigen Lösungsweges in Aufgabe 8 (FN 3). Ein Drittel der Schülerinnen und Schüler erkannte die richtige Antwortvorgabe der Multiple-ChoiceAufgabe. Damit wird deutlich, dass es vielen Schülerinnen und Schülern nicht gelingt, die Zusammenhänge zwischen den Rechenoperationen anzuwenden und flexibel zu kombinieren. Das Bearbeiten entsprechender Aufgaben im Unterricht kann zum besseren Verständnis von strukturierten Zahldarstellungen und deren Nutzungsmöglichkeiten beitragen. - Rechenoperationen verstehen und beherrschen mündliche und halbschriftliche Rechenstrategien verstehen und anwenden Das Beherrschen der Grundrechenoperationen sowie die sichere Ableitung von Umkehroperationen werden in Aufgaben mit einfachem Zahlenmaterial, mit erweitertem Zahlenmaterial und in komplexen Aufgaben mit sprachlich unterschiedlich anspruchsvollen Texten überprüft. Dabei werden Zahlen und Operationen flexibel kombiniert. Etwas mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler ist in der Lage, Grundaufgaben der Subtraktion beim mündlichen Rechnen im erweiterten Zahlenraum (Aufg. 1 a und b, FN 1) zu nutzen. Das Anwenden der Kenntnisse zu den Grundaufgaben der vier Grundrechenarten sowie das Übertragen auf den erweiterten Zahlenraum bis 1 000 (Aufg. 7, FN 2) konnten 60 % der Schülerinnen und Schüler nachweisen. Die Schwierigkeit bei dieser MultipleChoice-Aufgabe lag in dem ungewohnten Markieren der Antwortoption mit dem falschen Ergebnis. Die Lösungshäufigkeiten der einzelnen Items der Aufgabe 21 a, b, c (FN 1) zeigen Abweichungen von bis zu 23 % auf. Dabei wird deutlich, dass die Grundaufgaben der Division beherrscht werden, jedoch die Lösungshäufigkeit abnimmt, wenn eine der Zahlen oder beide Zahlen in der Aufgabe Vielfache von 10 sind. Das Lösen der Aufgabe mit außermathematischem Bezug (Aufg. 27, FN 3) erfordert neben grundlegenden Fertigkeiten beim mündlichen Rechnen (FN 1) fortgeschrittene Fähigkeiten in der sprachlichen Darstellung zum mathematischen Sachverhalt (FN 3). Die kombinierte Aufgabenstellung (Beherrschen der Grundaufgabe des Kopfrechnens, Formulieren einer schriftlichen Begründung) bewältigte nur knapp die Hälfte der Schülerinnen und Schüler. Aufgrund des einfachen Zahlenmaterials in den Aufgaben mit innermathematischem Kontext (Aufg. 29 und Aufg. 31, FN 3) kann vermutet werden, dass aufgetretene Schwierigkeiten auf den unsicheren Umgang mit Fachbegriffen sowie auf Probleme beim Erfassen und Verstehen von Zusammenhängen zwischen den Grundrechenarten zurückzuführen sind. 4 Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/2008 Beide Aufgaben wurden jeweils von einem Drittel der Schülerinnen und Schüler richtig bearbeitet. Es fällt den Schülerinnen und Schülern offensichtlich schwer, eine vorgegebene Rechenstrategie nachzuvollziehen (Aufg. 2, FN 2). Das Testergebnis lässt keine Rückschlüsse auf die Rechenstrategien der Schülerinnen und Schüler zu, zeigt aber, dass weniger als die Hälfte von ihnen zu der richtigen Lösung gelangten. - schriftliche Rechenverfahren verstehen und anwenden Etwas mehr als ein Drittel der Schülerinnen und Schüler konnten den Algorithmus der schriftlichen Subtraktion und gleichzeitig die Beschreibung der Fehlerursache nachvollziehen (Aufg. 22, FN 2). Die Lösungshäufigkeit bei dieser Aufgabe zeigt, dass die Entwicklung der prozessbezogenen Kompetenz Kommunizieren und Argumentieren im Unterricht noch stärker gefördert werden sollte. 3.2 Ergebnisse zum Inhaltsbereich Muster und Strukturen In den Aufgabenheften wird der Bereich Muster und Strukturen mit 10 Testaufgaben und insgesamt 14 Items abgebildet. Die Abbildung 2 stellt die Landesergebnisse zu allen getesteten Aufgaben im Bereich Muster und Strukturen in den verschiedenen Fähigkeitsniveaus dar. Landesergebnisse im Bereich Muster und Strukturen VERA Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/08 100% 90% 88% 85% 81% 80% 70% 68% Lösungshäufigkeit in % 70% 63% 60% 59% 60% 59% 51% 50% 44% 42% 37% 40% 35% 32% 30% 20% 12% 8% 10% 5% 5% 1% 2% 14% 15% 12% 10% 8% 10% 8% 5% 1% 0% 4 9a 9b Fähigkeitsniveau 1 17 24 3a 3b Fähigkeitsniveau 2 14b Aufgaben 14c 18 28a Fähigkeitsniveau 3 10 14a 23 28b nicht bearbeitet Abbildung 2: Landesergebnisse der Vergleichsarbeit im Bereich Muster und Strukturen 5 Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/2008 Im Bereich Muster und Strukturen werden in der Vergleichsarbeit Kompetenzen zu folgenden Standards getestet. Gesetzmäßigkeiten erkennen, beschreiben und darstellen - strukturierte Zahldarstellungen verstehen und nutzen Zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, aus einfach strukturierten Zahldarstellungen Informationen herauszulesen (Aufg. 9, FN 1). Die Häufigkeit der richtigen Lösungen unterstreicht die Bedeutung des Einsatzes von Hundertertafeln und anderer didaktischer Materialien im Unterricht. Etwa ein Drittel der Schülerinnen und Schüler erkannte die Zahlbeziehungen in einer vorgegebenen Hundertertafel (Aufg. 10, FN 3). Das Ergebnis zeigt den ungewohnten Umgang mit derartigen Aufgabenstellungen im Zusammenhang mit der Hundertertafel. Die Aufgabe 17 (FN 1) verlangt grundlegende Strategien zum Problemlösen sowie das Beherrschen der Grundaufgaben. Die Aufgabenstruktur wurde von 88 % der Schülerinnen und Schüler erfasst und übertragen. - Gesetzmäßigkeiten in geometrischen und arithmetischen Mustern erkennen und fortsetzen Die Gesetzmäßigkeit in einem Muster aus Bildzeichen (Aufg. 4, FN 1) wurde von 85 % der Schülerinnen und Schüler entsprechend fortgesetzt. Die Gesetzmäßigkeiten in dem arithmetischen Muster (Aufg. 3, FN 2), die durch Regeln in zwei Zahlenfolgen und deren entsprechender Fortsetzung bestimmt werden, wurden von knapp zwei Dritteln der Schülerinnen und Schüler erkannt. Beim Vergleich der Ergebnisse der Aufgabe 3 a und b wird deutlich, dass die additive Fortsetzung der Zahlenfolge (3 b) besser gelang als die Fortsetzung der Zahlenfolge, bei der die Subtraktion angewendet werden musste (3 a). Die Regel der Verdoppelung in einer Zahlenfolge (Aufg. 28 a, FN 2) konnte die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler anwenden. Das Prinzip der Verdoppelung (Aufg. 28 b, FN 3) wurde von einem Drittel der Schülerinnen und Schüler erkannt. Die Schwierigkeiten beim Lösen dieses Items zeigen sich auch in der Häufigkeit der Nichtbearbeitung (15 %). Das Bearbeiten der Zahlenfolge (Aufg. 23, FN 3) erfordert mehrere Teilschritte für eine korrekte Lösung. Die Anordnung der Zahlen in dieser Folge und das damit verbundene Rückwärtsrechnen zum Erfassen der Regel stellen dabei eine besondere Herausforderung dar. Die Aufgabe konnten 44 % der Schülerinnen und Schüler lösen. Das Erkennen der Gesetzmäßigkeiten in einer strukturierten Aufgabenfolge (Aufg. 14 a, b, c), das Prinzip des gegensinnigen Veränderns sowie das Verstehen und Beherrschen der Multiplikation als verkürzte Form der Addition bewältigten die Schülerinnen 6 Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/2008 und Schüler auf unterschiedlichem Niveau. Unerklärlich ist die wesentlich geringere Lösungshäufigkeit des Items 14 a (FN 3, 37 %) im Vergleich zu 14 b und c (FN 2, je ca. 60 %), da alle drei Items dieser Aufgabe gleich strukturiert sind und keine wesentlichen Unterschiede im Zahlenmaterial aufweisen. Die Auswertungen zu den Items 14 b und c zeigten, dass jeweils zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler die erkannte Regel übertragen konnten. - funktionale Beziehungen erkennen und darstellen Einfache funktionale Beziehungen zu Mengen und Preisen (Aufg. 24, FN 1) erfassten vier Fünftel der Schülerinnen und Schüler. Die Verknüpfung mit einer Sachsituation erleichterte zusätzlich das Erfassen des Zusammenhangs. Das Vervollständigen der Preisangaben stellte durch einfaches Zahlenmaterial geringe Anforderungen an die Rechenkompetenz. Der Sachverhalt zur Proportionalität (Aufg. 18, FN 2) forderte von den Schülerinnen und Schülern die Entnahme von Informationen zu funktionalen Beziehungen aus bildlichen Darstellungen sowie das Ableiten von Schlussfolgerungen zum Lösen der Aufgabe. Dabei wurden das Verständnis für das Prinzip einer Waage vorausgesetzt und Grundlagen im Modellieren verlangt. Fast die Hälfte der Schülerinnen und Schüler konnte diese komplexe Aufgabe entsprechend lösen. 7 Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3 3.3 Schuljahr 2007/2008 Ergebnisse zum Inhaltsbereich Raum und Form Die Kompetenzen im Bereich Raum und Form wurden mit 12 Testaufgaben und insgesamt 14 Items überprüft. Die Abbildung 3 stellt die Landesergebnisse zu allen getesteten Aufgaben im Bereich Raum und Form dar. Landesergebnisse im Bereich Raum und Form VERA Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/08 100% 89% 90% 91% 89% 85% 83% 82% 80% 73% 70% Lösungshäufigkeit in % 70% 62% 59% 60% 50% 41% 38% 40% 34% 27% 30% 20% 13% 9% 10% 1% 1% 1% 1% 2% 1% 2% 7% 2% 2% 7% 5% 0% 6 11 19 20a Fähigkeitsniveau 1 26 5 Fähigkeitsniveau 2 16 20b Aufgaben 25a 32 12 Fähigkeitsniveau 3 15 25b 30 nicht bearbeitet Abbildung 3: Landesergebnisse der Vergleichsarbeit im Bereich Raum und Form Die Aufgaben zum Bereich Raum und Form testen Kompetenzen zu folgenden Standards. sich im Raum orientieren Räumliche Vorstellungen beim Ergänzen einfacher Würfelbauwerke zu einem bekannten Körper (Aufg. 20 a, FN 1) konnten 89 % der Schülerinnen und Schüler nachweisen. Mit zunehmender Komplexität der Würfelbauwerke (Aufg. 20 b, FN 2) erhöhen sich die Anforderungen an das gedankliche Zusammensetzen zu einem bekannten Körper. Die Lösungshäufigkeit nimmt entsprechend ab. Ein Drittel der Schülerinnen und Schüler war in der Lage, die Aufgabe 20 b richtig zu lösen. Das gedankliche Klappen eines gebräuchlichen Würfelnetzes (Aufg. 25 a, FN 2) zum Erkennen einer bestimmten gegenüberliegenden Seite gelang etwa zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler. Probleme im räumlichen Sehen wurden beim gedanklichen Klappen eines eher ungebräuchlichen Würfelnetzes (Aufg. 25 b, FN 3) deutlich. Diese Aufgabe wurde von 13 % der 8 Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/2008 Schülerinnen und Schüler nicht bearbeitet. 41 % der Schülerinnen und Schüler erkannte die richtige Fläche des Würfels. Knapp 90 % der Schülerinnen und Schüler ordnete unter Vorstellung verschiedener Ansichten eines Körperbauwerkes (Aufg. 26, FN 1) die richtige Antwortalternative zu. geometrische Figuren erkennen, benennen und darstellen Die gute Entwicklung des räumlichen Vorstellungsvermögens im Fähigkeitsniveau 1 (Aufg. 6) zeigen 83 % der Schülerinnen und Schüler. Dagegen konnten nur 38 % ebene Figuren und geometrische Körper (Aufg. 15, FN 3) sicher unterscheiden und die entsprechenden Fachbegriffe zuordnen. Das gedankliche Zusammensetzen einfacher Körper zu einem Würfel (Aufg. 11, FN 1) beherrschten 85 % der Schülerinnen und Schüler. Ein Rechteck auf einem Punkteraster (Aufg. 5, FN 2) konnten 90 % der Schülerinnen und Schüler mithilfe eines Lineals zeichnen. Das Übertragen einer komplexen Figur in ein vorgegebenes Punkteraster (Aufg. 16, FN 2) wurde von 82 % richtig ausgeführt. Eigenschaften der Achsensymmetrie erkennen und darstellen Die Aufgabe 19 (FN 1) erfordert das Erkennen der Eigenschaften der Achsensymmetrie, das genaue Betrachten der verschiedenen Antwortmöglichkeiten und die entsprechende Zuordnung. Diese Aufgabe lösten 73 % der Schülerinnen und Schüler richtig. In einem vorgegebenen Quadrat (Aufg. 12, FN 3) zeichneten 59 % der Schülerinnen und Schüler alle Symmetrieachsen ein. Flächeninhalte vergleichen und messen Das Bestimmen der notwendigen geometrischen Figuren zum Legen einer zusammengesetzten Figur (Aufg. 32, FN 2) erfordert das Abzählen, Drehen, Vergleichen und Erkennen der verschiedenen ebenen Figuren (Quadrat, Rechteck und Dreieck). Das Zerlegen und Zusammenfügen dieser ebenen Figuren bewältigten 70 % entsprechend der Lösungserwartungen. Ungenügendes Grundwissen zum geometrischen Körper Würfel könnte die Ursache für die geringe Lösungshäufigkeit von 27 % bei der Ermittlung des Flächeninhalts durch Abzählen, Zerlegen und Auslegen mit Einheitsquadraten in diesem komplexen Zusammenhang (Aufg. 30, FN 3) gewesen sein. 9 Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3 4 Schuljahr 2007/2008 Zusammenfassung Die durchschnittliche Lösungshäufigkeit aller Aufgaben liegt bei 58,7 % der maximalen Erreichbarkeit. Für eine abschließende Betrachtung wurden die Items entsprechend der Teilkompetenzen der KMK-Bildungsstandards zusammengefasst und deren durchschnittliche Lösungshäufigkeit ermittelt. In Abbildung 4 sind diese Teilkompetenzen in den drei Testbereichen gruppiert dargestellt und nach Lösungshäufigkeit geordnet. Landesergebnisse zu den Teilkompetenzen VERA Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/2008 Teilkompetenzen Eigenschaften der Achsensymmetrie erkennen und darstellen 67% geometrische Figuren erkennen, benennen und darstellen 66% 63% sich im Raum orientieren Flächeninhalte vergleichen und messen 49% strukturierte Zahldarstellungen 64% funktionale Beziehungen 61% geometrische und arithmetische Muster 55% 58% Rechenoperationen 38% Zahldarstellungen 38% schriftliche Rechenverfahren 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Lösungshäufigkeit in % Raum und Form Muster und Strukturen Zahlen und Operationen Abbildung 4: Landesergebnisse zu den Teilkompetenzen der Bildungsstandards Die Ergebnisse in den einzelnen Teilkompetenzen variieren zwischen einer prozentualen Erfüllung von 67 % und 38 %. Am häufigsten wurden Aufgaben zu den Eigenschaften der Achsensymmetrie sowie zu geometrischen Figuren richtig gelöst. Die meisten Schwierigkeiten bereiteten die schriftlichen Rechenverfahren und Aufgaben zu Zahldarstellungen im Bereich Zahlen und Operationen. In den Bereichen Raum und Form sowie Muster und Strukturen wurde eine durchschnittliche Lösungshäufigkeit von jeweils etwa 60 % erzielt. Erstaunlich ist, dass die Ergebnisse im Bereich Zahlen und Operationen mit 45 % unter den Ergebnissen der beiden anderen Bereiche liegen. Dieses Ergebnis unterscheidet sich von bisherigen Testergebnissen. Dafür liegen bisher keine empirisch belegten Erklärungen vor. Es lässt vermuten, dass die teilweise ungewohnten Aufgabenstellungen von bisherigen Unterrichtsaufgaben abweichen. 10 Vergleichsarbeit Mathematik Schuljahrgang 3 Schuljahr 2007/2008 Eine weitere Ursache könnte in der umfangreichen Anzahl der Aufgaben und der Bearbeitungszeit von insgesamt 60 Minuten liegen. Wie die Befragung von Lehrerinnen und Lehrern bestätigt, entsprechen die Aufgaben den Vorgaben der Bildungsstandards für den Primarbereich Mathematik und den Lehrplananforderungen von Sachsen-Anhalt. 5 Hinweise zur Weiterarbeit Die vorliegenden landesweiten Ergebnisse sind in die schulinterne Auswertung der Vergleichsarbeit einzubeziehen und mit den Ergebnissen der Schule sowie der einzelnen Klassen zu vergleichen. Unter Berücksichtigung der konkreten Situation an der Schule sollten fachliche Diskussionen angeregt und Schlussfolgerungen für die weitere Unterrichtsarbeit abgeleitet werden. Dies schließt das Nachdenken über die Auswahl, Gestaltung und Art der Bearbeitung von Aufgaben im Unterricht ein, deren Fokus neben der Herausbildung inhaltsbezogener Kompetenzen insbesondere auf der Entwicklung prozessbezogener Kompetenzen liegt. Das gemeinsame Entwickeln von Lernaufgaben, die den Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten bieten, mit Neugier und Kreativität an die Lösung des Aufgabenproblems heranzugehen und Lösungen durch eigenes Handeln, kooperatives Arbeiten und kommunikative Auseinandersetzungen zu erhalten, sollte ein Anliegen der Fachkonferenzen sein. Ein weiterer Schwerpunkt der schulinternen Auswertung ist die Ableitung von Fördermaßnahmen für einzelne Schülerinnen und Schüler. Im Bereich Zahlen und Operationen sowie Muster und Strukturen sollten in der Unterrichtsarbeit Aufgaben in Textform kontinuierlich thematisiert werden. Des Weiteren sind verstärkt Aufgaben zum Erkennen von Strukturen, zum Nutzen von Rechenregeln und zum Aufzeigen und Begründen von Rechenwegen in den Unterricht einzubauen. Die Ergebnisse im Bereich Raum und Form weisen auf Probleme im räumlichen Sehen hin. Vielfältige Übungen zum Abzählen, Zerlegen, Auslegen und Bauen mit verschiedenen Materialien können die Kompetenzentwicklung positiv beeinflussen. Die Veröffentlichung didaktischer Erläuterungen zu ausgewählten Aufgaben mit Anregungen für die Unterrichtspraxis ist im Internet unter www.projekt-vera.de vorgesehen. Die Orientierung an den VERA-Aufgaben und der konstruktive Umgang mit den Ergebnissen bieten eine gute Grundlage zur Verbesserung der Unterrichtsqualität und können zur fachlichen Schwerpunktsetzung in den verschiedenen mathematischen Bereichen schulinterner Lehrpläne beitragen. 11