Wie werden Kraftausdrücke übersetzt?

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Wie werden Kraftausdrücke übersetzt?
Wie werden Kraftausdrücke übersetzt?
Ein Vergleich zwischen Untertiteln und Synchronisation am Beispiel von
Das Fest.
Von: Kathrine Carstensen
Mentorin: Carmen Heine
Kurs: Billedmedieoversættelse
Studiengang: cand.ling.merc. tysk
Anschläge (ohne Abstand): 21.778
Abgabetermin: 9. Januar 2012
Business and Social Sciences, Aarhus Universitet
Institut for Erhvervskommunikation (EKOM)
Kathrine Carstensen
300118
Billedmedieoversættelse
9. januar 2012
cand.ling.merc. (tysk)
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ...................................................................................................................................................... 1
1.1 Fragestellung und Hypothesen ................................................................................................................ 1
1.2 Struktur .................................................................................................................................................... 1
2. Theoretische Grundlage ............................................................................................................................... 2
2.1 AVÜ als Forschungsfeld ........................................................................................................................... 2
2.1.1 Untertitelung .................................................................................................................................... 3
2.1.2 Synchronisation ................................................................................................................................ 3
2.2 Was ist ein Kraftausdruck? ...................................................................................................................... 3
2.3 Strategien zur Übersetzung von Kraftausdrücken................................................................................... 4
3. Methode ........................................................................................................................................................ 6
3.1 Empirie..................................................................................................................................................... 6
3.2 Operationalisierung ................................................................................................................................. 6
3.3 Analysemethode ...................................................................................................................................... 8
3.4 Abgrenzung .............................................................................................................................................. 8
4. Analyse ........................................................................................................................................................ 10
4.1 Kraftausdrücke....................................................................................................................................... 10
4.2 Beispiele der Strategien......................................................................................................................... 11
4.3 Grafische Darstellung der Ergebnisse .................................................................................................... 12
4.3.1 Oberkategorien............................................................................................................................... 12
4.3.2 Strategien ....................................................................................................................................... 13
5. Diskussion ................................................................................................................................................... 14
5.1 Methodisches Problem.......................................................................................................................... 14
5.2 Ergebnisse.............................................................................................................................................. 14
6. Schlussfolgerung ......................................................................................................................................... 15
7. Literaturverzeichnis .................................................................................................................................... 16
7.1 Artikel, Aufsätze und Bücher ................................................................................................................. 16
7.2 Film ........................................................................................................................................................ 17
7.3 Internetseiten ........................................................................................................................................ 17
Anschläge (ohne Abstand): 21.778, einschl. Grafiken und Tabellen, ausschl. Vorderseiten, Anhängen sowie
Inhalts- und Literaturverzeichnis.
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1. Einleitung
Kraftausdrücke bilden einen besonderen Teil der Sprache. Sie variieren von Kultur zu Kultur und sind somit
ein sehr interessantes Forschungsfeld – auch für audiovisuelle Übersetzung. In einigen Filmen werden mehr
Kraftausdrücke benutzt als in anderen. Ich finde es interessant zu untersuchen, wie man als audiovisueller
Übersetzer mit Kraftausdrücken umgeht. Wie sind Kraftausdrücke in Untertitel zu übersetzen? Und wie in
die synchronisierte Fassung? Diese Hausarbeit befasst sich damit, wie Kraftausdrücke in den deutschen
Untertiteln bzw. der deutschen synchronisierten Fassung des dänischen Filmes Das Fest wiedergegeben
werden.
1.1 Fragestellung und Hypothesen
Die Fragestellung der Hausarbeit lautet wie folgt:
Mit Hilfe welcher Strategien sind die Kraftausdrücke in den Untertiteln bzw. der
synchronisierten Fassung des Filmes Das Fest übersetzt?
Ich stelle zudem folgende Hypothesen auf:
Kraftausdrücke werden in Untertiteln oft ausgelassen oder beschönigt.
Kraftausdrücke werden in der synchronisierten Fassung oft übersetzt.
Dabei erwarte ich, die folgende These von Järvinen1 zu bestätigen: „Kraftausdrücke, wie z.B. Fluchwörter
wirken in geschriebener Form viel stärker als in gesprochener Form, weil sie typisch in der gesprochenen
Sprache sind, aber in der gedruckten Form normalerweise selten vorkommen“ (Teerijoki/Tiihonen 2001:
50).
1.2 Struktur
Die Hausarbeit beginnt mit der theoretischen Grundlage, auf der sie basiert. Darauf folgt die Methode, in
der die Empirie vorgestellt und die Theorien operationalisiert werden. Dann kommt die Analyse der
Empirie, und daran anschließend folgt eine Diskussion der Methode und der Ergebnisse. Schließlich gibt es
die Schlussfolgerung der Hausarbeit.
1
Da der Text von Järvinen nur auf Finnisch zugänglich ist, verweise ich auf den Text, in dem das Zitat zu finden ist.
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2. Theoretische Grundlage
Im Folgenden beschreibe ich die Theorien, die für diese Hausarbeit relevant sind. Zunächst folgt ein
Überblick über das Forschungsfeld der audiovisuellen Übersetzung (AVÜ). Dann definiere und beschreibe
ich die Untertitelung und die Synchronisation, ehe ich den Begriff Kraftausdruck definiere und Strategien
zur Übersetzung von Kraftausdrücken erläutere.
2.1 AVÜ als Forschungsfeld
Jüngst (2010: 1) definiert audiovisuelle Übersetzung als „[…] das Übersetzen von Medieninformationen, die
einen sichtbaren und einen hörbaren Teil haben.“ Diese Definition ist recht allgemein und breit. Etwas
genauer ist Gottliebs Definition: „[…] I will define screen translation as the translation of transient
polysemiotic texts presented on screen to mass audiences” (2008: 205-206, Hervorhebung wie im Original).
AVÜ besteht aus mehreren Formen. Die zwei bekanntesten sind Synchronisation und Untertitelung, die ich
weiter unten erläutere, da sie für diese Hausarbeit relevant sind.
Welchen Platz hat AVÜ in der Übersetzungswissenschaft (ÜW)? Bei Pedersen (2011: 9) besteht in dieser
Hinsicht kein Zweifel:
“[…] of course the study of AVT [2] is a form of Translation Studies. Just as with
other forms of translation, we’re dealing with questions of fidelity, equivalence
relations, foreignization, domestication, authorships, shifts, narrative voice,
Skopos, processes, products, norms and so on.”
Laut Pedersen hat AVÜ viele Gemeinsamkeiten mit der ÜW. AVÜ bildet jedoch einen eigenen, besonderen
Zweig in der ÜW, indem sie erstens interdisziplinär ist: Untertitelung ähnelt sowohl dem Übersetzen als
auch dem Dolmetschen, während der Bedarf an Synchronität bei der Synchronisation dem Übersetzen von
Poesie ähnelt (2011: 10). Zweitens ist AVÜ polysemiotisch, d.h. aus mehreren Zeichensystemen bestehend:
„The polysemiotic text brings with it challenges of the aural as well as the visual” (2011: 10). Der AVÜÜbersetzer hat somit sowohl auf den zu übersetzenden Text als auch auf den visuellen Teil, das Bild, zu
achten. Schließlich ist AVÜ dadurch gekennzeichnet, dass es immer eine gewisse Platzbegrenzung gibt; der
Untertitelautor muss bestimmten Regeln folgen – zwei volle Zeilen dürfen beispielsweise nicht länger als 56 Sekunden eingeblendet sein (Ivarsson/Carroll 1998: 65) – und der Synchronisationsübersetzer muss
seinen Text u.a. an die Synchronität anpassen. All dies macht AVÜ zu einem besonderen Forschungsfeld
innerhalb der ÜW.
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Abkürzung für Audiovisual Translation.
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Diese Hausarbeit leistet insofern einen Betrag zur AVÜ-Forschung, dass erstens der Film Das Fest meines
Wissens noch nicht hinsichtlich seiner deutschen Übersetzung bzw. seiner Kraftausdrücke analysiert wurde,
und zweitens dass das Sprachpaar Deutsch-Dänisch hinsichtlich Kraftausdrücke, so weit ich weiß, ebenso
noch nicht analysiert wurde.
2.1.1 Untertitelung
Untertitelung wird mit Ausgangspunkt in der Definition von Gottlieb3 von Carstensen (2011: 5-6,
Hervorhebungen wie im Original) wie folgt definiert und beschrieben:
„Untertitel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie als vorbereitet gelten,
weil sie nicht gleichzeitig mit dem Ablauf des Films verfasst werden,
schriftlich sind, weil es um Textblöcke geht, additiv sind, weil sie eine
Ergänzung zum Film bilden, synchron sind, weil sie gleichzeitig mit dem
Gesprochenen eingeblendet werden, flüchtig sind, weil die relativ kurze
Lesezeit des einzelnen Textblock durch das Medium bestimmt ist, und
schließlich Teil eines polysemiotischen Ganzen sind, weil der Zuschauer
sowohl auf das Bild als auch auf die Untertitel aufmerksam sein muss, und
weil die Untertitel nur ein Teil der gesamten Kommunikation vermitteln.“
Es wird zwischen interlingualen und intralingualen Untertiteln unterschieden. Interlinguale Untertitel sind
„in einer anderen Sprache abgefasst als der Film“, während intralinguale Untertitel „in derselben Sprache
abgefasst [sind] wie der Film“ (Jüngst 2010: 2-3).
2.1.2 Synchronisation
Jüngst (2010: 59) definiert Synchronisation wie folgt: „Unter Synchronisation versteht man im Normalfall,
dass die gesamte ausgangssprachliche Dialogtonspur durch eine zielsprachliche Dialogtonspur ersetzt
wird.“ Synchronisation ist in Kategorien der Synchronität eingeteilt. Jüngst erwähnt u.a.
Verhaltenssynchronität und Lippensynchronität (2010: 70-75).
2.2 Was ist ein Kraftausdruck?
Viele Theoretiker haben versucht, den Begriff Kraftausdruck zu definieren. Sie stimmen darin überein, dass
es kaum möglich ist, eine allgemeingültige Definition aufzustellen (u.a. Ljung 1983: 278). Dies liegt daran,
dass Kraftausdrücke „und der Bereich, aus dem sie in die Sprache übernommen sind“ (Teerijoki/Tiihonen
2001: 50) von Sprache zu Sprache und somit auch von Kultur zu Kultur variieren. Nichtsdestoweniger ist es
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Diese Definition besteht aus einer Übersetzung der ursprünglich dänischen Definition bzw. Ergänzungen zu der
Definition, die bei Gottlieb (1996: 156-157) zu finden ist.
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für den Zweck dieser Hausarbeit wichtig, mich einer vorhandenen Definition anzuschließen, um
Kraftausdrücke in meiner Empirie lokalisieren zu können.
Laut Karjalainen rühren Kraftausdrücke immer von Tabuwörtern her. Tabuwörter sind Wörter, die „socially,
culturally or religiously proscribed“ (2002: 14) sind. Tabuwörter können jedoch benutzt werden, ohne dabei
Kraftausdrücke zu sein. Als Beispiel dient das Wort Teufel. Dieses Wort kann in einer Predigt in der Kirche
auftauchen, ohne dass es als Kraftausdruck betrachtet wird. Aus diesem Grund fügt er die zweite
Dimension hinzu, und zwar werden Tabuwörter, wenn sie als Kraftausdrücke auftreten, „in a non-technical
sense“ (2002: 20) benutzt. Sie werden also nicht buchstäblich, sondern figurativ benutzt und dadurch zu
Kraftausdrücken.
Ljung (1984: 24) stellt eine Definition dar, die die oben genannte Beschreibung sehr gut zusammenfasst:
“[…] svordomar är uttryck som antas signalera vissa känslor och attityder hos den som använder dem, och
som använder tabubelagda ord med figurlig betydelse.“ Ein Kraftausdruck hat somit drei Charakteristika:
Er drückt Gefühle und Haltungen aus,
und rührt von einem Tabuwort her,
das figurativ benutzt wird.
2.3 Strategien zur Übersetzung von Kraftausdrücken
Carstensen (1992) beschäftigt sich mit vier Strategien zur Übersetzung kulturgebundener Elemente. Sie
ergänzen die Aussage im vorigen Abschnitt, dass Kraftausdrücke von Sprache zu Sprache und somit auch
von Kultur zu Kultur verschieden sind. Carstensen (1992: 79) schreibt: ”Når der foreligger kulturbundne
begreber, der ikke er umiddelbart oversættelige, har den audiovisuelle oversætter fire strategier at vælge
imellem: Forklaring, erstatning, bibeholdelse, udeladelse.” Ich bin der Meinung, dass auch Kraftausdrücke
kulturgebunden und nicht unmittelbar zu übersetzen sind, und benutze deshalb ihre Strategien.
Chen (2004) beschäftigt sich mit Untertitelung von Kraftausdrücken aus dem Englischen ins Hong KongChinesische. Seine Strategien sind somit für diese Hausarbeit relevant, weil sie keine generellen Strategien,
sondern für AVÜ entwickelt worden sind. Bei der Strategie Euphemismus ist die Erläuterung von Chen
jedoch zu vage, weshalb ich die Definition von Karjalainen (2002: 22-23) herangezogen habe, obwohl er
Euphemismen nicht als Strategie betrachtet. Die Strategie Rendition into Putonghua habe ich ausgelassen,
weil sie für den Zweck dieser Hausarbeit irrelevant ist, da sie sich mit einer besonderen Sprache in Hong
Kong beschäftigt.
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Schließlich beschäftigt sich Karjalainen (2002) mit Strategien zur Übersetzung von Kraftausdrücken in
literarischen Texten. Obwohl diese Strategien nicht für AVÜ entwickelt wurden, sind sie trotzdem relevant,
weil sie sehr allgemein und somit nicht nur auf das literarische Genre begrenzt sind. Karjalainen erläutert
die Strategien leider nicht. Da er sie aber als Grundlage seiner Analyse benutzt, ziehe ich sie heran und
betrachte die Namen der Strategien im Wortsinn.
In der folgenden Tabelle habe ich die Strategien aufgelistet, übersetzt und kurz erläutert:
Quelle
Strategie
Erläuterung
Carstensen (1992)
Forklaring (Erklärung)
Erklärende Umschreibung.
Erstatning (Ersatz)
Adaption eines entsprechenden oder ähnlichen
Kraftausdrucks in der ZS.
Bibeholdelse (Beibehaltung)
Adoption des ausgangssprachlichen Kraftausdrucks.
Udeladelse (Auslassung)
Nicht-Wiedergabe des ausgangssprachlichen
Kraftausdrucks.
Chen (2004)
Un-translation (Nicht-
Nicht-Wiedergabe des ausgangssprachlichen
Übersetzung)
Kraftausdrucks.
Over-Formal Translation
Ersatz des ausgangssprachlichen Kraftausdrucks
(Überformelle Übersetzung)
durch einen formelleren Kraftausdruck.
Use of Euphemismus
Gebrauch von weniger anstößigen Synonymen.
(Gebrauch von
Euphemismus)
Karjalainen (2002)
Omission (Auslassung)
Nicht-Wiedergabe des ausgangssprachlichen
Kraftausdrucks.
Addition (Hinzufügung)
Ergänzung weiterer Wörter in der ZS, die nicht in der
AS vorkommen.
Translated swearwords
Wiedergabe des ausgangssprachlichen Kraftausdrucks
(Übersetzte Kraftausdrücke)
in der ZS.
Tabelle 1: Übersicht – Strategien
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3. Methode
Im Folgenden beschriebe ich zunächst die Empirie, operationalisiere dann die Übersetzungsstrategien und
erläutere die Analysemethode, ehe ich schließlich einige Abgrenzungen darstelle.
3.1 Empirie
Meine Empirie stammt aus dem dänischen Dogma-Film Das Fest aus dem Jahr 1998. Eine Inhaltsangabe
findet sich in Anlage 7. Die Empirie besteht aus von mir ausgewählten Szenen, in denen viele
Kraftausdrücke vorkommen. Ich habe vier Szenen von insgesamt 4:00 Minuten transkribiert. Für den Zweck
meiner Analyse ist es nicht notwendig gewesen, Pausen, Intonation und ähnliche Details, die in der
gesprochenen Sprache vorkommen, zu transkribieren, da nur die Kraftausdrücke im Mittelpunkt stehen. An
einigen Stellen spricht der Schauspieler oder die Schauspielerin undeutlich, weshalb es schwierig gewesen
ist, genau zu hören, was gesagt wird.
Die Transkription ist in Form einer Tabelle erstellt. Die einzelnen Äußerungen – die Redebeiträge – definiere
und beschreibe ich wie folgt: Ein Redebeitrag besteht aus einem Satz. Wenn die sprechende Person eine
Pause macht, die in der Schriftsprache einem Punkt entsprechen würde, ist der Redebeitrag zu Ende. Ein
Redebeitrag kann auch dadurch enden, dass die Person von einer anderen Person unterbrochen wird.
In meiner Empirie gibt es insgesamt 112 Redebeiträge, von denen 45 Redebeiträge einen oder mehrere
Kraftausdrücke enthalten. Die Transkriptionen mit Markierung der Kraftausdrücke sind in Anlage 1-4 zu
finden.
3.2 Operationalisierung
Da sich einige der weiter oben genannten Strategien überschneiden, habe ich eine neue Liste von
Strategien erstellt. Ich habe zwei Oberkategorien gewählt: übersetzt und nicht übersetzt. Diese
Unterscheidung stammt von Karjalainen (Auslassung und übersetzte Kraftausdrücke). Seine Strategie
Addition habe ich ausgelassen, weil sie für Kraftausdrücke in der Literatur relevanter ist; dem literarischen
Übersetzer steht viel Platz zur Verfügung, und ihm ist es möglich, ergänzend oder erklärend zu übersetzen,
wohingegen sich der audiovisuelle Übersetzer immer begrenzen muss und somit keinen Platz für
Ergänzungen und Erklärungen hat. Carstensens Erklärung habe ich aus diesem Grund ebenso ausgelassen.
Übersetzte Elemente können verschiedene Charakteristika haben, und zwar können sie als Ersatz oder
Beibehaltung (Carstensen) sowie überformelle Übersetzung oder Euphemismus (Chen) auftreten:
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Übersetzt
Ersatz
Adaption eines entsprechenden
oder ähnlichen Kraftausdrucks in
der ZS.
Beibehaltung
Adoption des
ausgangssprachlichen
Kraftausdrucks.
Überformelle Übersetzung
Ersatz des ausgangssprachlichen
Begriffs durch einen formelleren
Kraftausdruck.
Euphemismus
Gebrauch von weniger anstößigen
Synonymen.
Tabelle 2: Strategien – Übersetzt
Ich halte Ersatz für eine wichtige Strategie, welches auch Díaz Cintas/Remael, obwohl sie sich nicht mit
Übersetzungsstrategien von Kraftausdrücken beschäftigen, betonen: „Subtitlers must therefore first
identify and evaluate the impact and emotional value of a given word or expression in the source culture,
and then translate it into a target culture equivalent that is deemed appropriate in the context” (2007:
196).
Beibehaltung in Verbindung mit Kraftausdrücken ist meist für aus dem Englischen übersetzte Filme
relevant, weil englische Kraftausdrücke in vielen europäischen Sprachen übernommen worden sind und
deshalb oft keiner Übersetzung bedürfen. Aus dem Englischen übernommene Kraftausdrücke wie fuck und
shit werden beispielsweise auch in dänischen und deutschen Filmen benutzt und bedürfen keiner
Übersetzung, weil sie in beiden Sprachen bekannt sind und benutzt werden. Es ist jedoch unvorstellbar,
dass ein dänischer Kraftausdruck in der deutschen Übersetzung beibehalten wird, denn Deutsche verstehen
typischerweise kein Dänisch und würden die Übersetzung somit nicht nachvollziehen können. Ich habe die
Strategie operationalisiert und nicht ausgelassen, um eine Strategie zu haben, falls ein wie oben
beschriebener Fall vorkommen sollte.
Überformelle Übersetzung und Euphemismus sind Strategien zur Beschönigung der Kraftausdrücke. Der
Unterschied zwischen ihnen ist in der Stilebene zu finden. Chen selbst erwähnt das englische Wort dick, das
durch das Wort penis überformell übersetzt wird (2004: 136). Als Euphemismus könnte man dick mit dem
weniger anstößigen tissemand oder diller ins Dänische übersetzen. Meine Wahl, diese Strategien zu
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benutzen, stütze ich auf Días Cintas/Remael (2007: 195):“[…] swearwords are often toned down in
subtitles“.
Bei der Kategorie Nicht übersetzt gibt es nur die Strategie Auslassung, die bei den Verschiedenen
Theoretikern als Udeladelse, Un-Translation und Omission bezeichnet wird. Dass diese Strategie oft benutzt
werden soll, besonders wenn viele Kraftausdrücke innerhalb kurzer Zeit auftauchen, unterstreicht
Ivarsson/Carroll (1998: 127): „Floods of obscenities should be toned down”.
Nicht übersetzt
Auslassung
Nicht-Wiedergabe des
ausgangssprachlichen
Kraftausdrucks.
Tabelle 3: Strategien – Nicht übersetzt
3.3 Analysemethode
Die Analyse besteht aus einem Vergleich zwischen:
der dänischen Fassung und den deutschen Untertiteln (Anlage 5)
der dänischen Fassung und der deutschen Synchronisation (Anlage 6)
den Ergebnissen der beiden oben genannten Analysen (Analyseabschnitt)
Diese Methode habe ich gewählt, um die These zu bestätigen, dass Kraftausdrücke in Untertiteln öfter
ausgelassen werden als in der synchronisierten Fassung. Ich wähle diejenigen Redebeiträge aus, in denen
Kraftausdrücke vorkommen, und stelle die unterschiedlichen Fassungen einander gegenüber, um sie
einfach und übersichtlich vergleichen zu können. Ich gehe von der dänischen Originalfassung aus und
vergleiche sie mit den deutschen Untertiteln bzw. der deutschen Synchronisation und beschränke mich
dabei auf die Kraftausdrücke, die es in der dänischen Originalfassung gibt. In der rechten Spalte gebe ich die
angewandte Strategie an.
Im Analyseabschnitt gebe ich einige Beispiele für die Benutzung der Strategien an und stelle dann die
Ergebnisse der beiden Analysen grafisch dar.
3.4 Abgrenzung
Die Hausarbeit wird sich nicht mit der Tatsache beschäftigen, dass die Kraftausdrücke, die übersetzt
werden, mit Wörtern aus einem anderen semantischen Bereich übersetzt werden. Sie beschränkt sich auf
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die Übersetzungsstrategien, die dahinter liegen, und beschäftigt sich somit nur mit dem Inhalt der
Kraftausdrücke, wenn der Kraftausdruck beschönigt worden ist. Die Tatsache, dass jede Bevölkerung und
jede Kultur unterschiedliche Kraftausdrücke benutzt, ist kein Teil dieser Hausarbeit. Ich gehe somit auf die
semantischen Bereiche der dänischen bzw. deutschen Kraftausdrücke nicht ein.
Da ich nur einen und nicht mehrere Filme analysiere, bin ich nicht dazu im Stande, eine allgemeine Theorie
zur Übersetzung von Kraftausdrücken aufzustellen, sondern ich kann nur vermitteln, wie das Phänomen in
meiner Empirie zum Ausdruck kommt. Ich versuche trotzdem, aus meinen Ergebnissen einige allgemeine
Schlüsse zu ziehen.
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4. Analyse
In diesem Abschnitt stelle ich die in meiner Empirie gefundenen Kraftausdrücke dar, gebe einige Beispiele
für die Benutzung der Strategien in meiner Empirie an und stelle schließlich die Ergebnisse grafisch und
vergleichend dar.
4.1 Kraftausdrücke
Ich habe die folgenden ausgangssprachlichen und zielsprachlichen Kraftausdrücke nach den im Abschnitt
2.2 erwähnten Kriterien ausgesucht:
Dänische Fassung
sgu
(= så Gud hjælpe mig4; Tabuwort, da man
laut den Zehn Geboten Gottes Namen nicht
als Kraftausdruck benutzen darf)
fanden
helvede
kraftedeme
(må kræften æde mig)
kæft
kneppe
eddermame
(sammentrækning af edder 'gift', mane
'fortrylle, besværge' og mig)
Gu’
(= Gud; für diesen Kraftausdruck gilt
dasselbe wie bei sgu)
lort
shit
pis
skide
Deutsche Untertitel/Fassung
verdammt
Scheiße
Teufel
scheißKlappe
Schnauze
Scheiß
verflucht
shit
Mist
Kacke
Blödmann
geil
Tabelle 5: Deutsche Kraftausdrücke
Tabelle 4: Dänische Kraftausdrücke
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Erklärungen für sgu, kraftedeme und eddermame: Den Danske Ordbog (http://ordnet.dk/ddo/).
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4.2 Beispiele der Strategien
Es gibt insgesamt 52 Kraftausdrücke in der dänischen Fassung, von der ich ausgehe. Im Folgenden gebe ich,
wo immer möglich, Beispiele für die jeweiligen Strategien an, um zu zeigen, wie diese angewendet werden.
Die vollständige Analyse ist in den Anlagen 5-6 zu finden.
Hvad satan, Christian, hva‘?
Ersatz –Untertitel
Zum Teufel, Christian! Und, wie?
Ersatz – Synchronisation
Hvad fanden, det er sgu da min bror, mand!
Scheiße, das ist mein Bruder!
Ej, shit!
Beibehaltung – Synchronisation
Ach, shit!
Überformelle Übersetzung – Untertitel
Hyp hyp, jeg knepper dig kraftedeme, mand!
Hopphopp, ich mach’ dich fertig!
Überformelle Übersetzung – Synchronisation
Hyp hyp, jeg knepper dig kraftedeme, mand!
Jetzt pass mal auf! Jetzt besorge ich es dir!
Auslassung – Untertitel
Så, og nu er det kraftedeme røget ned det lort
Das blöde Ding ist runtergefallen.
derude, mand.
For helvede, mand.
Auslassung – Synchronisation
Nicht zu fassen, aber wirklich.
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4.3 Grafische Darstellung der Ergebnisse
In diesem Abschnitt gebe ich die Ergebnisse der Analyse an. Zunächst werden die Oberkategorien
dargestellt und danach die Strategien darunter. Die genauen Prozentzahlen sind nach den jeweiligen
Grafiken in einer Tabelle einander gegenübergestellt.
4.3.1 Oberkategorien
Die ersten zwei Grafiken stellen die Oberkategorien dar. Es ist deutlich zu sehen, dass bei den Untertiteln
mehrere Kraftausdrücke ausgelassen werden als bei der Synchronisation, und dass dementsprechend bei
der Synchronisation deutlich mehrere Kraftausdrücke übersetzt werden als bei den Untertiteln.
Übersetzt
Nicht übersetzt
Grafik 1: Untertitel – Oberkategorien
Übersetzt
Nicht übersetzt
Grafik 2: Synchronisation – Oberkategorien
Oberkategorie
Untertitel
Synchronisation
Übersetzt
17,3 %
40,3 %
Nicht übersetzt
82,7 %
59,7 %
Tabelle 6: Vergleich – Oberkategorien
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4.3.2 Strategien
Die folgenden beiden Grafiken stellen die Aufteilung der Strategien in der Untertitelung bzw. der
Synchronisation dar. Die Strategien, die am häufigsten auftreten, sind Ersatz und Auslassung. Überformelle
Übersetzung kommt in beiden Fassungen nur einmal vor, während Beibehaltung nur einmal in der
Synchronisation vorkommt und Euphemismus gar nicht benutzt wird.
Ersatz
Beibehaltung
Überformelle
Übersetzung
Euphemismus
Auslassung
Grafik 3: Untertitelung – Strategien
Ersatz
Beibehaltung
Überformelle
Übersetzung
Euphemismus
Auslassung
Grafik 4: Synchronisation – Strategien
Strategie
Ersatz
Beibehaltung
Überformelle Übersetzung
Euphemismus
Auslassung
Untertitel
15,4 %
0%
1,9 %
0%
82,7 %
Synchronisation
36,5 %
1,9 %
1,9 %
0%
59,7 %
Tabelle 7: Vergleich – Strategien
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5. Diskussion
In diesem Abschnitt diskutiere ich die Probleme und Ergebnisse, die sich aus der Analyse ergeben haben.
Zunächst gehe ich auf ein methodisches Problem und danach auf die Ergebnisse der Analyse ein.
5.1 Methodisches Problem
In einigen Fällen in der synchronisierten Fassung (besonders in der Szene 4, Redebeitrag 20-22) ist der
Kraftausdruck an einer anderen Stelle übersetzt, und nicht genau dort, wo er in der dänischen Fassung
geäußert wird. Diese Fälle habe ich als Auslassung gewertet, da die Übersetzung des dänischen
Kraftausdrucks ins Deutsche an dieser Stelle jeweils fehlt, auch wenn der Kraftausdruck in der deutschen
Fassung dann an anderer Stelle auftaucht. Dies macht es schwierig, einen Vergleich zu machen, und fordert
an diesen Stellen eine andere Analysemethode als die, die ich benutzt habe. Möglicherweise sind sogar
andere Strategien für die Synchronisation vonnöten als die, die in dieser Hausarbeit benutzt werden. Ein
Vorschlag für eine neue Strategie könnte Umordnung sein; die Inhalte sind insgesamt in beiden Sprachen
gleich oder fast gleich, aber sie werden in der Übersetzung anders angeordnet.
5.2 Ergebnisse
Es hat sich gezeigt, dass in der Untertitelung sehr viele Kraftausdrücke ausgelassen werden, während sie bei
der Synchronisation öfter übersetzt werden. Dies passt zu der in der Einleitung erwähnten These, dass
Kraftausdrücke in geschriebener Form stärker wirken als in gesprochener Form. Ich nehme somit an, dass
der Untertitelübersetzer sich entschieden hat, viele Kraftausdrücke auszulassen, weil sie auf den
Rezipienten in Schriftform sehr stark wirken. Darüber hinaus haben Kraftausdrücke oft keinen großen Wert
in der Äußerung (Hjort 2009: 5) und können ausgelassen werden – in der Untertitelung ist der Platz immer
begrenzt – ohne dass es den Sinn der Äußerung stört, wobei es jedoch zu beachten ist, dass Kraftausdrücke
für eine Person charakteristisch sein können (Díaz Cintas/Remael 2007: 197). Die synchronisierte Fassung
enthält mehr Kraftausdrücke, weil sie in der gesprochenen Sprache weniger stark wirken als in der
geschriebenen. Ferner gibt es in der Synchronisation deutlich mehr Platz als in der Untertitelung, und der
Übersetzer ist somit nicht so sehr dazu gezwungen, alles zu verkürzen.
Schließlich gehe ich darauf ein, warum Ersatz in sowohl Untertitelung als Synchronisation die am häufigsten
benutzte Übersetzungsstrategie ist. Ich nehme an, dass es die einfachste Weise ist, einen Kraftausdruck zu
übersetzen. Beibehaltung ist keine gute Lösung, denn der Rezipient muss das Wort verstehen können.
Überformelle Übersetzung und Euphemismus können die gesamte Botschaft ändern, weil der übersetzte
Text dann die ausgangssprachliche Ausdrucksweise nicht wiedergibt. Diese Strategien sind deshalb mit
Sorgfalt zu verwenden. Der Ersatz des ausgangssprachlichen Kraftausdrucks durch ein zielsprachliches
Äquivalent scheint somit die einfachste und sicherste Weise zu sein, einen Kraftausdruck zu übersetzen.
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6. Schlussfolgerung
Die Fragestellung dieser Hausarbeit lautet wie folgt: Mit Hilfe welcher Strategien sind die Kraftausdrücke
in den Untertiteln bzw. der synchronisierten Fassung des Filmes Das Fest übersetzt? Aus der
theoretischen Grundlage habe ich in der Methode die Strategien Ersatz, Beibehaltung, überformelle
Übersetzung, Euphemismus und Auslassung operationalisiert. Es hat sich gezeigt, dass in meiner Empirie
Auslassung diejenige Strategie ist, die sowohl in Untertitelung als auch in Synchronisation am häufigsten
benutzt wird. Den zweiten Platz nimmt Ersatz ein, während Beibehaltung, überformelle Übersetzung und
Euphemismus selten oder gar nicht benutzt werden.
Die Analyse hat gezeigt, dass Kraftausdrücke bei den Untertiteln oft ausgelassen, jedoch selten beschönigt
werden. Ferne hat sie gezeigt, dass Kraftausdrücke bei der Synchronisation oft übersetzt werden. Der
Grund dafür ist, dass Kraftausdrücke in schriftlicher Form deutlich stärker wirken als in der gesprochenen
Sprache.
Als Übersetzer von Untertiteln und Synchronisation ist es oft schwierig, mit Kraftausdrücken umzugehen.
Diese Hausarbeit hat einen Beitrag zu diesem besonderen Bereich der AVÜ geleistet.
15
Kathrine Carstensen
300118
Billedmedieoversættelse
cand.ling.merc. (tysk)
9. januar 2012
7. Literaturverzeichnis
7.1 Artikel, Aufsätze und Bücher
Carstensen, Kathrine 2011: Vom Gesprochenen ins Geschriebene : Textverkürzung als
Mikrostrategie für Untertitelung am Beispiel von Hitlers elite. Aarhus: Institut for Sprog og
Erhvervskommunikation, Aarhus University, Business and Social Sciences.
Carstensen, Stine 1992: Kulturformidling, adaption eller manipulation? En sammenligning af
tekstning og eftersynkronisering. In Nedergaard-Larsen, Birgit/Andersen, Allan Hilton/Jørgensen,
Tom Bernbom/Carstensen, Stine (Hrsg.), TV-tekster : Oversættelse efter mål. København: Center for
Oversættelsesvidenskab og Leksikografi, Københavns Universitet, 74-99.
Chen, Chapman 2004: On the Hong Kong Subtitling of English Swearwords. In Meta: Translators'
Journal, 49 (1), 135-147.
Díaz Cintas, Jorge/Remael, Aline 2007: Audiovisual translation : Subtitling. Manchester: St. Jerome
Publishing.
Gottlieb, Henrik 1996: Tekstning: Et polysemiotisk puslespil. Eller: Kunsten at tilføje en brik uden at
ændre billedet. In Frandsen, Finn (Hrsg.), Medierne og sproget. Aalborg: Aalborg Universitetsforlag,
151-171.
Gottlieb, Henrik 2008: Screen translation. In Schjoldager, Anne/ Gottlieb, Henrik/ Klitgård, Ida
(Hrsg.), Understanding translation. Aarhus: Academica, 205-246.
Hjort, Minna 2009: Swearwords in Subtitles : A Balancing Act. In InTRAlinea, (Special Issue: The
Translation of Dialects in Multimedia),
http://www.intralinea.it/specials/dialectrans/eng_more.php?id=830_0_49_0_M (abgerufen am 11.
Oktober 2011).
Ivarsson, Jan/Carroll, Mary 1998: Subtitling. Simrishamn: Transedit.
Jüngst, Heike E. 2010: Audiovisuelles Übersetzen : Ein Lehr- und Arbeitsbuch. Tübingen: Narr.
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Kathrine Carstensen
300118
Billedmedieoversættelse
cand.ling.merc. (tysk)
9. januar 2012
Karjalainen, Markus 2002: Where have all the swearwords gone? : An analysis of the loss of
swearwords in two swedish translations of J. D. Salinger’s Catcher in the Rye. Helsinki: Faculty of
Arts, Department of English, University of Helsinki.
Ljung, Magnus 1983: Fuck you, shithead! : Om översättningen av amerikanska svordomar till
svenska. In Engwall, Gunnel/Geijerstam, Regina af (Hrsg.), Från språk till språk : Sjutton uppsatser
om litterär översättning. Lund: Studentlitteratur, 277-295.
Ljung, Magnus 1984: Om svordomar i svenskan, engelskan och arton andra språk. Stockholm:
Akademilitteratur.
Pedersen, Jan 2011: What AVT brings to the TS table. In EST Newsletter November 2011, 9-10.
Teerijoki, Tanu/Tiihonen, Inka-Mari 2001: Heiligt der Zweck die Mittel? : Zur Natur der
schwedischen und finnischen Untertitel im Fernsehen. Jyväskylä: Germanistisches Institut,
Universität Jyväskylä.
7.2 Film
Vinterberg, Thomas 1998: Das Fest. Berlin: Arthaus.
7.3 Internetseiten
Bild auf der Vorderseite:
Sky Arts HD. Festen. First film to apply Dogme filmmaking philosophy.
http://www.skyarts.co.uk/film-docs/article/festen/ (abgerufen am 3. Januar 2012).
Inhaltsangabe für Das Fest:
Wunderlich, Dieter. Thomas Vinterberg: Das Fest (Festen).
http://www.dieterwunderlich.de/Vinterberg_fest.htm#cont (abgerufen am 30.Dezember 2011).
Erklärungen für dänische Kraftausdrücke:
Det Danske Sprog- og Litteraturselskab. Den Danske Ordbog. http://ordnet.dk/ddo/ (abgerufen am
22. Dezember 2011).
17
Anlagen
Anlage 1: Szene 1.
Anlage 2: Szene 2.
Anlage 3: Szene 3.
Anlage 4: Szene 4.
Anlage 5: Analyse der dänischen Fassung und der deutschen Untertitel.
Anlage 6: Analyse der dänischen Fassung und der deutschen Synchronisation.
Anlage 7: Inhaltsangabe für Das Fest.
Anlage 1: Szene 1 (1:45-3:08)
Redebeitrag
1
Person
Michael
2
3
4
Mette
5
Michael
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
Christian
Mette
Michael
Christian
Michael
Dänische Fassung
Deutsche Untertitel
Deutsche Fassung
Hvad fanden, det er sgu da
min bror, mand!
Det var sgu da min storebror!
Verdammt, das ist mein Bruder!
Scheiße, das ist mein Bruder!
Mein Großer Bruder!
Das war mein großer Bruder!
Hvorfor helvede siger du ikke
noget, mand? Hva’?
Som om jeg så ham, nå altså!
Warum sagst du nichts?!
Warum sagst du nichts, verdammt noch mal?
Ich hab’ ihn doch gar nicht
gesehen.
Ich muß auch alles selbst
machen!
Zum Teufel, Christian! Und, wie?
Als ob ich ihn gesehen hätte, also so was!
Jeg må kraftedeme ordne
alting selv her, mand.
Hvad satan, Christian, hva‘?
Hold kæft mand!
Har du set det, Kasper?
Han er kraftedeme gået hele
fra vejen Paris, du!
Brormand.
Nej, jeg er bare gået fra
stationen af.
Hej med jer!
Hej, Christian!
Hold kæft, mand!
Hyp hyp, jeg knepper dig
kraftedeme, mand!
Hold kæft!
Du er lystig, hva‘?
Det er kraftedeme længe
siden, hva‘?
Alles muss man selber machen, echt, Mann!
Siehst du das, Kasper?
Den ganzen Weg von Paris
gelaufen!
Scheiße Christian, was?
Das ist ja ein Ding!
Sieh ihn dir an, Kasper!
Das Brüderchen ist die ganze Strecke von Paris aus
gelaufen!
Nur vom Bahnhof.
Nein, ich bin nur vom Bahnhof aus gelaufen.
Hallo!
Hopphopp, ich mach’ dich fertig!
Hallo!
Hallo, Christian!
Echt, Mann!
Jetzt pass mal auf! Jetzt besorge ich es dir!
Scherzkeks.
Ist verdammt lang her!
Verdammt noch mal!
Bist ganz schön ausgelassen.
Ist das scheißlange her!
Anlage 1: Szene 1 (1:45-3:08)
19
20
21
Christian
Michael
22
23
24
Christian
Michael
Christian
25
26
27
28
29
30
31
32
33
Michael
34
Mette
35
36
37
Michael
Mette
38
Michael
39
Mette
Michael
Christian
Michael
Er du sindssyg, mand.
Hvordan går det?
Ved du hvad, jeg giver dig sgu
lige et lift.
Så, hop lige ud med jer, unger.
Wahnsinn!
Wie läuft’s?
Ich nehm’ dich mit.
Der Wahnsinn! Ich werde verrückt, Mann!
Wie läuft’s?
Ich nehme dich mit.
Aussteigen, Kinder.
Jeg giver lige Christian et lift.
Vi kan da sagtens være der
alle sammen, Michael.
Kom ud med dig, Kasper.
Kom nu, Mette.
Vi kan da sagtens være der.
Altså, lad være!
Ja ja, kom nu, ikke?
Kom så.
Sæt dig foran.
Jeg går bare det sidste stykke.
Nej, hold da kæft, vi skal sgu
da have en snak!
Vil du have, vi skal gå hele
vejen?
Hvad er der, mand?
Hvad fanden tror du?
Vil du have, vi skal gå hele
vejen, mand?
Årh hold da kæft!
Ich nehme Christian mit.
Es gibt genug Platz.
Kinder, steigt mal aus.
Aber Michael.
Ich nehme Christian mit.
Wir passen alle in den Wagen.
Det er sgu da min bror, mand!
Es ist mein Bruder, Mensch!
Komm schon, Mette.
Setz dich vorne rein.
Ich kann laufen.
Nein, ich will mit dir reden.
Los, komm raus, Kasper.
Komm, Mette.
Wir können doch alle zusammen…
Lass mich!
Ja.
Komm schon. [undeutlich]
Setz dich vorne rein.
Ich kann das letzte Stück laufen.
Halt die Klappe, ich will mit dir plaudern!
Sollen wir den ganzen Weg
laufen?
Na und?
Wir passen alle in den Wagen!
Den ganzen Weg?!
Hast du vielleicht gedacht, wir laufen die ganze Strecke
zu Fuß, Mann?
Schnauze, lasst den Scheiß, sonst kannst du gleich
heimlaufen.
Hast du eine [undeutlich], das ist mein Bruder,
verdammt noch mal!
Fehlt dir was?
Anlage 1: Szene 1 (1:45-3:08)
40
41
42
Mette
Michael
43
44
Mette
Michael
Nu må du eddermame holde
op, mand!
Det må du selv.
Kraftedeme, så må du
kraftedeme tage hjem, mand!
Hold din kæft!
Slap nu af, mand, ikke?
Laß mich in Ruhe, ja?
Halt die Schnauze.
Reg dich ab!
Halt bloß die Klappe!
Langsam könntest du dich abregen, Alte!
Anlage 2: Szene 2 (22:12-22:37)
Redebeitrag
1
2
3
4
Person
Michael
Mette
Michael
5
6
7
8
9
Mette
Michael
Mette
Michael
10
Mette
11
12
13
Michael
Mette
Michael
Dänische Fassung
Mette, for helvede, mand!
Ej, hvad skete der?
Ej, shit!
Er det dig, der lægger alt det
sæbe her, mand?
Nej.
Hvor er det irriterende, mand.
Michael, for fanden altså.
Pis, mand!
Hvorfor fanden lader du sæbe
ligge at flyde her, mand?
Det er sgu da ikke mig, der har
lagt det der at flyde, det er sgu da
dig selv, der har brugt det, mand.
For helvede, mand.
Ej, slog du dig?
Ja, gu’ fanden slog jeg mig da,
mand!
Deutsche Untertitel
Mette, verflucht!
Wo kommt die ganze Seife her?!
Total nervig, Mensch!
Michael…
Warum spülst du das nicht weg?!
Du hast doch die Dusche benutzt!
Verdammte Scheiße.
Hast du dir weh getan?
Na logisch!
Deutsche Fassung
Mette, Scheiße, Mann!
Was ist los?
Ach, shit!
Hast du die Seife da hingelegt, Mette?
Nein.
So ein Mist, verdammte Kacke, Mann!
Michael, verdammt noch mal.
Ich möchte wissen
warum die Seife hier einfach so rumliegen
lässt!
So ein Scheiß! Ich habe die da nicht hingelegt,
du hast die doch selbst benutzt, du
Blödmann.
Nicht zu fassen, aber wirklich.
Hast du dir weh getan?
Natürlich habe ich mir weh getan, was
glaubst du?
Anlage 3: Szene 3 (22:57-23:31)
Rede-
Person
Dänische Fassung
Deutsche Untertitel
Deutsche Fassung
beitrag
1
2
Mette
Michael
3
Mette
4
Michael
5
Mette
6
7
Michael
Mette
8
9
10
11
12
13
14
Michael
Mette
Michael
Mette
Michael
15
Mette
16
Michael
For helvede, du har ødelagt den.
Hvorfor fanden lader du sæbe
ligge at flyde derude, mand?
Det er sgu da ikke mig, der har
lagt sæben derude at flyde, det er
sgu da dig selv, mand.
Jeg har sgu da ikke lagt nogen
sæbe derud, mand!
Det er sgu da dig, der har brugt
den, mand!
Hvor er mine underhylere henne?
Det ved jeg ikke, hvor dine
underhylere er.
Det kan være, de ligger derovre,
altså.
Du må sgu da selv lige holde lidt
styr på dine ting.
Jeg er sgu da ikke din babysitter,
vel?
Hold nu kæft, mand!
Ej, altså!
Det var da utroligt, mand.
Ved du hvad?
Så, og nu er det kraftedeme røget
ned det lort derude, mand.
Ja, så må du kraftedeme se at få
det sat op igen, du.
Gu’ vil jeg da ej, mand.
Warum machst du alles voll
Seife?
Ich doch nicht, du!
Das war ich nicht.
Du hast doch geduscht.
Wo ist meine Hose?
Keine Ahnung.
Hör mal auf!
Wieso lässt du die Seife einfach so rumliegen,
Mann?
Ich habe die blöde Seife überhaupt nicht
angerührt, verdammt noch mal! Das warst du
doch selber, Mann!
Na hör mal, ich habe nirgendwo Seife
hingelegt, Mann!
Du hast sie benutzt, zum Teufel noch mal!
Da drüben?
Wo ist meine Unterhose hin?
Ich habe keine Ahnung, wo deine Unterhose
ist.
Vielleicht liegt sie da drüben, Mann.
Kümmer dich selbst um dein
Zeug.
Ich bin nicht dein Babysitter!
Du musst doch selber ein bisschen auf deine
Sachen aufpassen.
Ich bin nicht dein Babysitter, oder?
Halt die Schnauze!
Also weißt du!
Halt die Klappe, ja?
He, Schnauze!
Nicht zu fassen.
So ein Scheiß.
Das gibt’s doch nicht, jetzt ist die blöde
Scheiße auch noch runtergeknallt.
Ja, ich sag dir eins: Sieh nur zu, dass du das
Ding wieder festkriegst.
Ich denke gar nicht dran, Mann!
Das blöde Ding ist runtergefallen.
Häng’s doch wieder auf.
Von wegen!
Anlage 4: Szene 4 (50:03-51:41)
Redebeitrag
Person
1
2
3
4
Michelle
Michael
5
6
7
Michael
Michelle
Michael
Michelle
8
9
10
Michelle
11
12
13
Michael
Michelle
14
15
16
Michael
17
Bent
Dänische Fassung
Slip mig!
Så, så, rolig nu, ikke?
Okay, hvad fanden vil du, mand?
Jeg synes bare, det er underligt,
ikke, hvordan du sidste år lovede
mig guld og grønne skove og
besøgte mig midt om natten,
ikke, i tide og utide.
Ja ja, okay.
Og nu kan du ikke engang hilse.
Okay, det er mig, prøv lige at høre
her.
Det må du undskylde, ikke?
Prøv nu at høre her for helvede,
Michelle, jeg har min kone med,
ikke?
Ved du hvad, din kone, ikke, hun
har sjovt nok aldrig nogensinde
været så vigtig før.
Du ved godt, jeg blev gravid,
ikke?
Hvad?
Ja, men det skal du ikke tænke
på, vel?
Jeg har fået det fjernet, ikke?
Jeg synes bare, du skal vide det.
Prøv at høre, for helvede, det er
min fars, det er min gamle fars
60-årige fødselsdag, og det hele
det er ved at gå fuldstændig
amok dernede, ikke?
Hallo!
Deutsche Untertitel
Deutsche Fassung
Laß mich.
Ganz ruhig.
Was willst du?
Letztes Jahr hast du mich ’geliebt’.
Mitten in der Nacht kamst du zu mir.
Lass mich los!
Stop, stop! Ganz ruhig! Okay?
Was willst du von mir?
Ich finde das alles sehr merkwürdig, im
letzten Jahr hast du mir das Blaue vom
Himmel versprochen, mitten in der Nacht
hast du mich besucht, und das ständig.
Und jetzt kennst du mich nicht mehr.
Jetzt grüßt du nicht mal.
Okay, so bin ich eben.
Et tut mir leid, ja?
Verdammt…
Meine Frau ist hier.
Es tut mir leid, ja?
Hör mal zu, Michelle. Ich bin mit meiner
Frau hier.
Komisch, sonst war sie dir immer egal.
Mit deiner Frau? Komischerweise war dir
deine Frau sonst überhaupt nicht wichtig.
Weißt du, daß ich schwanger war?
Du weißt, dass ich schwanger wurde,
oder?
Was?
Ich habe es wegmachen lassen.
Keine Sorge, ich hab’ abgetrieben, du
sollst es nur wissen.
Mensch, mein Vater hat Geburtstag
und alle drehen durch!
Nur keine Angst, ja?
Ich wollte, dass du es weißt.
Jetzt hör mal zu, verdammt noch mal!
Mein Vater – mein alter Vater – wird 60
Jahre alt, und da unten geht alles drunter
und drüber.
Hallo!
Hallo!
Anlage 4: Szene 4 (50:03-51:41)
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
Michael
Bent
Michael
28
29
30
31
32
Bent
Michael
33
34
Michael
Bent
Michael
Michael
35
36
37
38
39
40
Michelle
41
Michael
Hvad?
Nå, dav.
Er det dig Bent?
[undeutlich] ind.
Nå for helvede.
Nå, hvad fanden, bor du her?
Jeg er på vej ud, jeg er på vej ud.
I har ikke set mine bilnøgler?
Ja, vi står lige og…
Nej, det har vi kraftedeme ikke,
du.
Jeg leder lige, ikke?
Ja.
Er I sikre på det?
Ja ja.
Ej, jeg bliver altså deprimeret,
hvis jeg ikke finder dem.
Ja, det forstår jeg sgu godt.
Bent, mand, for helvede, mand,
du daffer lige ned, ikke?
Fedt nok, mand, skide godt.
Okay, prøv så at høre her.
Nu synes jeg, du pakker dine ting,
og så tager du hjem, ikke?
Og så får du din løn her, er du
med?
Og så smutter du bare, er du
med?
Du er fuldstændig lige så syg i
hovedet som din far!
Du skal ikke sige noget om min
familie, er du med?
Bent, zum Teufel…
Was?
Hallo.
Ach, du bist es, Bent.
Ja, ich bin es.
Wohnst du hier?
Ich wollte abfahren.
Habt ihr meine Schlüssel gesehen?
Dann ist das also dein Zimmer?
Ich gehe schon, ich gehe schon.
Habt ihr meine Autoschlüssel gesehen?
Ich wollte nur…
Nein, haben wir nicht.
Ich such‘ mal kurz, okay?
Ich werde depressiv, wenn ich sie
nicht finde.
Ich weiß…
Bent, geh wieder nach unten, ja?
Ich suche mal eben nach.
Ja.
Seid ihr auch ganz sicher?
Ja ja.
Wisst ihr, ich werde nocht deprimierter,
wenn ich sie nicht finde.
Ja, das glaube ich gern, Bent.
Du verkrümelst dich jetzt, ja?
Pack deine Sachen und geh heim.
Geil. Cool, man.
Okay, hör mal zu.
Gut. Du packst jetzt und fährst heim, ja?
Habt ihr sie wirklich nicht gesehen?
Hier ist dein Lohn.
Und letzt zieh Leine, ja?
Das ist für dich, das ist dein Lohn, ist das
klar?
Und jetzt ziehst du Leine, ist das klar?
Du bist genauso krank wie dein Vater.
Du bist genauso krank wie dein Vater.
Zieh nicht über meine Familie her!
Du hast nicht über meine Familie zu
sprechen, klar?
Anlage 4: Szene 4 (50:03-51:41)
Anlage 5
Analyse: Dänische Fassung und deutsche Untertitel
Szene 1
Dänische Fassung
Hvad fanden, det er sgu da
min bror, mand!
Det var sgu da min storebror!
Deutsche Untertitel
Verdammt, das ist mein Bruder!
Ersatz
Mein Großer Bruder!
Auslassung
Hvorfor helvede siger du ikke
noget, mand? Hva’?
Jeg må kraftedeme ordne
alting selv her, mand.
Hvad satan, Christian, hva‘?
Hold kæft mand!
Han er kraftedeme gået hele
fra vejen Paris, du!
Hyp hyp, jeg knepper dig
kraftedeme, mand!
Hold kæft!
Det er kraftedeme længe
siden, hva‘?
Ved du hvad, jeg giver dig sgu
lige et lift.
Nej, hold da kæft, vi skal sgu
da have en snak!
Årh hold da kæft!
Det er sgu da min bror, mand!
Nu må du eddermame holde
op, mand!
Kraftedeme, så må du
kraftedeme tage hjem, mand!
Hold din kæft!
Warum sagst du nichts?!
Auslassung
Ich muß auch alles selbst
machen!
Zum Teufel, Christian! Und, wie?
Auslassung
Den ganzen Weg von Paris
gelaufen!
Hopphopp, ich mach’ dich fertig!
Strategie
Ersatz
Auslassung
Auslassung
überformelle Übersetzung
Auslassung
Ist verdammt lang her!
Auslassung
Ersatz
Ich nehm’ dich mit.
Auslassung
Nein, ich will mit dir reden.
Auslassung
Auslassung
Es ist mein Bruder, Mensch!
Laß mich in Ruhe, ja?
Auslassung
Auslassung
Auslassung
Auslassung
Auslassung
Halt die Schnauze.
Ersatz
Szene 2
Dänische Fassung
Mette, for helvede, mand!
Ej, shit!
Michael, for fanden altså.
Pis, mand!
Hvorfor fanden lader du sæbe
ligge at flyde her, mand?
Det er sgu da ikke mig, der har
lagt det der at flyde, det er sgu da
dig selv, der har brugt det, mand.
For helvede, mand.
Ja, gu’ fanden slog jeg mig da,
mand!
Deutsche Untertitel
Mette, verflucht!
Michael…
Warum spülst du das nicht weg?!
Strategie
Ersatz
Auslassung
Auslassung
Auslassung
Auslassung
Du hast doch die Dusche benutzt!
Auslassung
Auslassung
Verdammte Scheiße.
Na logisch!
Ersatz
Auslassung
Auslassung
Szene 3
Dänische Fassung
For helvede, du har ødelagt den.
Hvorfor fanden lader du sæbe
ligge at flyde derude, mand?
Det er sgu da ikke mig, der har
lagt sæben derude at flyde, det er
sgu da dig selv, mand.
Jeg har sgu da ikke lagt nogen
sæbe derud, mand!
Det er sgu da dig, der har brugt
den, mand!
Du må sgu da selv lige holde lidt
styr på dine ting.
Jeg er sgu da ikke din babysitter,
vel?
Hold nu kæft, mand!
Så, og nu er det kraftedeme røget
ned det lort derude, mand.
Ja, så må du kraftedeme se at få
det sat op igen, du.
Gu’ vil jeg da ej, mand.
Deutsche Untertitel
Warum machst du alles voll
Seife?
Ich doch nicht, du!
Strategie
Auslassung
Auslassung
Auslassung
Auslassung
Das war ich nicht.
Auslassung
Du hast doch geduscht.
Auslassung
Kümmer dich selbst um dein
Zeug.
Ich bin nicht dein Babysitter!
Auslassung
Halt die Schnauze!
Das blöde Ding ist runtergefallen.
Häng’s doch wieder auf.
Ersatz
Auslassung
Auslassung
Auslassung
Von wegen!
Auslassung
Auslassung
Szene 4
Dänische Fassung
Okay, hvad fanden vil du,
mand?
Prøv nu at høre her for
helvede, Michelle, jeg har min
kone med, ikke?
Prøv at høre, for helvede, det
er min fars, det er min gamle
fars 60-årige fødselsdag, og
det hele det er ved at gå
fuldstændig amok dernede,
ikke?
Nå for helvede.
Nå, hvad fanden, bor du her?
Nej, det har vi kraftedeme
ikke, du.
Ja, det forstår jeg sgu godt.
Bent, mand, for helvede,
mand, du daffer lige ned,
ikke?
Fedt nok, mand, skide godt.
Deutsche Untertitel
Was willst du?
Strategie
Auslassung
Verdammt…
Meine Frau ist hier.
Ersatz
Mensch, mein Vater hat Geburtstag
und alle drehen durch!
Auslassung
Wohnst du hier?
Auslassung
Auslassung
Auslassung
Ich weiß…
Bent, geh wieder nach unten, ja?
Auslassung
Auslassung
Auslassung
Anlage 6
Analyse: Dänische Fassung und deutsche Synchronisation
Szene 1
Dänische Fassung
Hvad fanden, det er sgu da
min bror, mand!
Det var sgu da min storebror!
Hvorfor helvede siger du ikke
noget, mand? Hva’?
Jeg må kraftedeme ordne
alting selv her, mand.
Hvad satan, Christian, hva‘?
Hold kæft mand!
Han er kraftedeme gået hele
fra vejen Paris, du!
Hyp hyp, jeg knepper dig
kraftedeme, mand!
Hold kæft!
Det er kraftedeme længe
siden, hva‘?
Ved du hvad, jeg giver dig sgu
lige et lift.
Nej, hold da kæft, vi skal sgu
da have en snak!
Årh hold da kæft!
Det er sgu da min bror, mand!
Nu må du eddermame holde
op, mand!
Kraftedeme, så må du
kraftedeme tage hjem, mand!
Hold din kæft!
Deutsche Fassung
Scheiße, das ist mein Bruder!
Strategie
Ersatz
Das war mein großer Bruder!
Warum sagst du nichts,
verdammt noch mal?
Alles muss man selber machen,
echt, Mann!
Scheiße Christian, was?
Das ist ja ein Ding!
Das Brüderchen ist die ganze
Strecke von Paris aus gelaufen!
Jetzt pass mal auf! Jetzt besorge
ich es dir!
Verdammt noch mal!
Ist das scheißlange her!
Auslassung
Ersatz
Ich nehme dich mit.
Auslassung
Halt die Klappe, ich will mit dir
plaudern!
Schnauze, lasst den Scheiß, sonst
kannst du gleich heimlaufen.
Hast du eine [undeutlich], das ist
mein Bruder, verdammt noch
mal!
Ersatz
Auslassung
Auslassung
Ersatz
Auslassung
Auslassung
überformelle Übersetzung
Auslassung
Ersatz
Ersatz
Ersatz
Ersatz
Auslassung
Auslassung
Halt bloß die Klappe!
Ersatz
Szene 2
Dänische Fassung
Mette, for helvede, mand!
Ej, shit!
Michael, for fanden altså.
Pis, mand!
Hvorfor fanden lader du sæbe
ligge at flyde her, mand?
Det er sgu da ikke mig, der har
lagt det der at flyde, det er sgu da
dig selv, der har brugt det, mand.
For helvede, mand.
Ja, gu’ fanden slog jeg mig da,
mand!
Deutsche Fassung
Mette, Scheiße, Mann!
Ach, shit!
Michael, verdammt noch mal.
Ich möchte wissen
warum du die Seife hier einfach
so rumliegen lässt!
So ein Scheiß! Ich habe die da
nicht hingelegt, du hast die doch
selbst benutzt, du Blödmann.
Nicht zu fassen, aber wirklich.
Natürlich habe ich mir weh getan,
was glaubst du?
Strategie
Ersatz
Beibehaltung
Ersatz
Auslassung
Auslassung
Ersatz
Ersatz
Auslassung
Auslassung
Auslassung
Szene 3
Dänische Fassung
For helvede, du har ødelagt den.
Hvorfor fanden lader du sæbe
ligge at flyde derude, mand?
Det er sgu da ikke mig, der har
lagt sæben derude at flyde, det er
sgu da dig selv, mand.
Jeg har sgu da ikke lagt nogen
sæbe derud, mand!
Det er sgu da dig, der har brugt
den, mand!
Du må sgu da selv lige holde lidt
styr på dine ting.
Jeg er sgu da ikke din babysitter,
vel?
Hold nu kæft, mand!
Så, og nu er det kraftedeme røget
ned det lort derude, mand.
Ja, så må du kraftedeme se at få
det sat op igen, du.
Gu’ vil jeg da ej, mand.
Deutsche Fassung
Hör mal auf!
Wieso lässt du die Seife einfach
so rumliegen, Mann?
Ich habe die blöde Seife
überhaupt nicht angerührt,
verdammt noch mal! Das warst
du doch selber, Mann!
Na hör mal, ich habe nirgendwo
Seife hingelegt, Mann!
Du hast sie benutzt, zum Teufel
noch mal!
Du musst doch selber ein
bisschen auf deine Sachen
aufpassen.
Ich bin nicht dein Babysitter,
oder?
Halt die Klappe, ja?
Das gibt’s doch nicht, jetzt ist die
blöde Scheiße auch noch
runtergeknallt.
Ja, ich sag dir eins: Sieh nur zu,
dass du das Ding wieder
festkriegst.
Ich denke gar nicht dran, Mann!
Strategie
Auslassung
Auslassung
Ersatz
Auslassung
Auslassung
Ersatz
Auslassung
Auslassung
Ersatz
Auslassung
Ersatz
Auslassung
Auslassung
Szene 4
Dänische Fassung
Okay, hvad fanden vil du,
mand?
Prøv nu at høre her for
helvede, Michelle, jeg har min
kone med, ikke?
Prøv at høre, for helvede, det
er min fars, det er min gamle
fars 60-årige fødselsdag, og
det hele det er ved at gå
fuldstændig amok dernede,
ikke?
Nå for helvede.
Nå, hvad fanden, bor du her?
Nej, det har vi kraftedeme
ikke, du.
Ja, det forstår jeg sgu godt.
Bent, mand, for helvede,
mand, du daffer lige ned,
ikke?
Fedt nok, mand, skide godt.
Deutsche Fassung
Was willst du von mir?
Strategie
Auslassung
Hör mal zu, Michelle. Ich bin mit
meiner Frau hier.
Auslassung
Jetzt hör mal zu, verdammt noch
mal! Mein Vater – mein alter Vater
– wird 60 Jahre alt, und da unten
geht alles drunter und drüber.
Ersatz
Dann ist das also dein Zimmer?
Nein, haben wir nicht.
Auslassung
Auslassung
Auslassung
Ja, das glaube ich gern, Bent.
Du verkrümelst dich jetzt, ja?
Auslassung
Auslassung
Geil. Cool, man.
Ersatz
Anlage 7
Inhaltsangabe für Das Fest
Zur Feier seines 60. Geburtstags lädt der Hotelier Helge Klingenfeldt etwa fünfzig Freunde und Verwandte
auf seinen schlossähnlichen Landsitz ein.
Das Fest beginnt fröhlich, obwohl Helges ältere Tochter Linda sich erst vor wenigen Wochen das Leben
nahm. Seine jüngere Tochter, die Anthropologiestudentin Helene (Paprika Steen), bringt ihren
afrikanischen Geliebten Gbatokai (Gbatokai Dakinah) mit und provoziert dadurch rassistische Bemerkungen
einiger Gäste. Helges jüngerer Sohn Michael (Thomas Bo Larsen), der mit seiner Frau Mette (Helle Dolleris)
und den Kindern kommt, benimmt sich wie immer als Enfant terrible, trinkt zu viel und kann seine
Aggressivität kaum zügeln. Seine Ehekrise ist zu spüren. Alte Feindseligkeiten leben auf. Das Personal wird
herumkommandiert. Als alle Gäste an der Geburtstagstafel sitzen, hält Christian (Ulrich Thomsen), Helges
älterer, seit einiger Zeit in Frankreich lebender Sohn, eine Tischrede. Er beginnt so, wie es von ihm erwartet
wird, aber dann beschuldigt er seinen Vater ganz sachlich, ihn und seine inzwischen tote Zwillingsschwester
Linda (Lene Laub Oksen) als Kinder jahrelang sexuell missbraucht zu haben. Das sei auch der Grund für
Lindas Depressionen gewesen. Damit macht Christian seinen Vater auch für den Suizid verantwortlich. "Ich
habe nie verstanden, wieso du es getan hast", klagt Christian. Die Antwort offenbart den Zynismus und die
Verachtung seines Vaters: "Ihr wart nicht mehr wert!"
Die Gäste empören sich über Christians skandalösen Auftritt, den sie zunächst für einen abgeschmackten
Scherz halten. Helge Klingenfeldt leugnet, kann jedoch die meisten Gäste nicht von seiner Unschuld
überzeugen. Nur sein jüngerer Sohn Michael und einige seiner Vertrauten halten vorerst zu ihm und
schaffen Christian vor die Tür. So rasch wie möglich möchten die Gäste der peinlichen Situation entfliehen,
aber der Koch Kim (Bjarne Henriksen), der seinen Jugendfreund Christian zu der Abrechnung mit dem Vater
ermutigt hatte, ließ die Autoschlüssel einsammeln, damit die Familienmitglieder einander nicht
entkommen können. Da tanzt die Gesellschaft, als sei nichts geschehen.
Beim gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen entschuldigt Helge Klingenfeldt sich, wird jedoch
höflich gebeten, den Raum zu verlassen.
Quelle: http://www.dieterwunderlich.de/Vinterberg_fest.htm#cont (abgerufen am 30.12.2011).