Untitled - Tierpark und Fossilium Bochum
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Untitled - Tierpark und Fossilium Bochum
Vor einem Jahr verließ Seehund-Bulle „Duci“ den Tierpark, um in den Zoo nach Breslau in Polen umzuziehen. Da er mit den Weibchen im Bochumer Tierpark verwandt ist, sollte er sich nicht mit ihnen paaren. Seitdem suchte das Tierpark-Team nach einem männlichen Nachfolger. „Es ist üblich, dass die wissenschaftlichen Abteilungen der Zoos ihre Tiere untereinander vermitteln, um die genetische Vielfalt zu erhalten“, erklärt Zoodirektor Ralf Slabik und fährt fort: „Bereits nach zwei Tagen Eingewöhnung konnten wir die Gruppe unter Beobachtung zusammenführen. Unsere vier Weibchen haben „Ole“ wunderbar aufgenommen und wir freuen uns, dass die Tiere so gut miteinander harmonieren.“ Willkommen „Ole“ Seehund-Männchen zieht in die Bochumer Nordseewelten ein roße Aufregung in den Bochumer Nordseewelten! Die vier Seehunddamen Fibo, Aurora, Cindy und Maxime haben männliche Gesellschaft bekommen. Kurz vor dem Jahreswechsel zog Seehund-Männchen „Ole“ in den Tierpark und versteht sich bereits prächtig mit seinen Mitbewohnerinnen. Das sechs Monate alte Seehund-Männchen kam am 30. Juli 2015 im Neunkircher Zoo zur Welt. Dort wurde es - im Zuge eines Namenswettbewerbs auf der Facebookseite des Zoos - auf den Namen „Ole“ getauft. „Oles“ Geburt sorgte im saarländischen Zoo für besonders große Freude, nachdem im Vorjahr ein Seehundjunge verstorben war. Auch im Tierpark Bochum freut man sich sehr über den Neuankömmling! Foto©TPBO: „Ole“ mit seinen Mitbewohnerinnen. Foto©TPBO: Willkommen „Ole“! – Das Seehundmännchen zog Ende Dezember 2015 aus dem Neunkircher Zoo in den Bochumer Tierpark. 2 Noch ist „Ole“ ein sehr junger Seehund und es dauert noch etwas bis er die beeindruckende Größe eines ausgewachsenen, rund 150 Kilo schweren Bullen erreicht hat. Das Tierpark-Team ist jedoch voller Zuversicht, dass man in etwa fünf bis sechs Jahren – sobald „Ole“ geschlechtsreif ist - wieder auf Nachwuchs in den Bochumer Nordseewelten hoffen kann. Eine Brücke führt über das große Becken in eine Watvogelvoliere, in der Löffler, Säbelschnäbler und andere bekannte Vögel der heimischen Küstenregion zu finden sind. Gegenüber des Seehundbeckens zeigen zwei weitere Aquarien typische Nordseebewohner, wie Katzenhaie, Schollen, Einsiedlerkrebse oder Seeigel. Die Nordseewelten sind auch ein zentraler Aspekt der Zoopädagogik. „Im Rahmen des Lernprojekts ‚Lebensraum Wattenmeer‘ erhalten Schulklassen spannende Einblicke in die einheimische, weltweit einzigartige Naturlandschaft“, weiß Zoo- und Museumspädagogin Judith Becker und fährt fort: „In Gruppenarbeiten können sich die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung selbst Erkenntnisse über ausgewählte Tierarten und über biologische und physikalische Gesetzmäßigkeiten des Lebensraums erarbeiten.“ Die Haltung und Zucht von Seehunden hat im Bochumer Tierpark schon lange Tradition. Seit mehr als 40 Jahren gehören die Meeressäuger zu den Besucherlieblingen des Ruhrgebietszoos. Im Jahr 2006 wurde mit dem Bau der Erlebnisanlage Nordseewelten ein neuer Lebensraum für die heimischen Robben geschaffen. In dem 565.000 Liter fassenden Meerwasserbecken leben sie zusammen mit einer Gruppe von Humboldt-Pinguinen. Mehrere Panoramascheiben ermöglichen hier faszinierende Unterwasseransichten der Tiere. Besucher können die Seehunde und Pinguine bei den täglichen kommentierten Fütterungen um 10:30 Uhr und 15:30 Uhr näher kennenlernen und dabei ab sofort auch Neunankömmling „Ole“ entdecken. Foto©TPBO: Bei den täglichen Fütterungen ist „Ole“ immer ganz vorne mit dabei! Foto©TPBO: „Ole“ fühlt sich in den Bochumer Nordseewelten richtig wohl. 3 auf diese Auszeichnung hingearbeitet hat“, verkündet Zoodirektor Ralf Slabik und fährt fort: „Als zoologische Einrichtung verfolgen wir die Ziele der Welt-Zoo-Naturschutzstrategie. Natur-, Umwelt-, Tier- und Artenschutz stehen demnach bei uns an erster Stelle!“ Tierisch gut! Tierpark Bochum als Ökoprofit-Betrieb ausgezeichnet Im Sinne der Nachhaltigkeit und des Erhalts der Biodiversität sind der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur und eine ökologisch effiziente Nutzung ihrer Ressourcen im Arbeitsalltag des Ruhrgebietszoos selbstverständlich. Im Rahmen seines Umweltmanagements hat der Tierpark - sowohl bereits in den vergangenen Jahren als auch aktuell im Laufe des Ökoprofit-Projekts - eine Reihe an Maßnahmen getroffen, um ökologische und ökonomische Einsparungen zu erreichen. Durch die Umstellung auf Recyclingpapier kann der Tierpark beispielweise jährlich 468 kg Holz, 7 m³ Wasser, 1.629 kWh Energie sowie 0,9 t CO₂ einsparen! er Tierpark Bochum darf sich ab sofort „Ökoprofit-Betrieb“ nennen! Im Sinne der eigenen Selbstkontrolle und Weiterbildung beteiligte sich der Tierpark in den vergangenen zwölf Monaten als eines von insgesamt 13 Unternehmen der Stadt Bochum an dem Projekt Ökoprofit. Nach der erfolgreichen Abschlussprüfung im November wurde der Tierpark am 21.01.2016 offiziell als Ökoprofit-Betrieb ausgezeichnet! „Wir sind sehr stolz auf die Zertifizierung! Hinter dem Erfolg steht ein tolles Team, das mit viel Motivation und großem Einsatz monatelang Foto: Andreas Molatta©Wirtschaftsentwicklung Bochum: (v.l) Johannes Remmel (Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW), Kerstin Schulze, Michael Gietzen, Lukas Gers, Erika Stahl (Bürgermeisterin Bochum), Dr. Wilfried Werner, Ralf Slabik, Heinz-Martin Dierks (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Bochum) bei der Ökoprofit des Tierparks. Foto©TPBO: Eiweißabschäumer in den „Nordseewelten“: Bei der Versorgung der Meerwasserbecken setzt der Tierpark auf modernste Technik, um den Energie- und Wasserverbrauch so gering wie möglich zu halten 4 Die Meerwasseranlagen zählen zu den größten Wasserverbrauchern des Tierparks. In Kooperation mit der Technischen Berufsschule 1 (TBS 1) wurde speziell für die Aquarientechnik ein Energiespar- und Wassersparkonzept entwickelt. Bei den in den Filtersystemen eingesetzten Eiweißabschäumern wurden Lasersteuerungen montiert, die eine bedarfsgerechte Reinigung der Abschäumerköpfe und nicht wie zuvor in festgelegten Zeitintervallen ermöglicht. Alleine im Bereich der Seehund-Anlage in den Nordseewelten werden mit Hilfe der neuen Technik 98 % des Spülwassers eingespart; das entspricht mehr als 2.000 Badewannenfüllungen. Eine weitere Maßnahme ist der Austausch von HQI-Strahlern durch LED-Lampen. Dadurch wird nicht nur Strom sondern auch Material gespart, da LED-Lampen neben ihres geringeren Stromverbrauchs auch eine wesentlich längere Lebensdauer als HQI-Strahler aufweisen. Auch im Besucherbereich hat der Tierpark Änderungen vorgenommen. In den WC-Anlagen wurden Trockenurinale und Durchflussbegrenzer in Handwaschbecken installiert. Foto©TPBO: Der Tierpark ist jetzt ein zertifizierter Ökoprofit-Betrieb! Das finden auch die Seehunde tierisch gut! Insgesamt kann der Tierpark jährlich folgende Einsparungen verzeichen: 4.640 €, 4,2 t CO₂, 7.395 kWh Energie sowie 886 m³ Wasser! . Im November 2014 fiel der Startschuss für Ökoprofit Bochum Innerhalb eines Jahres fanden in regelmäßigen Abständen Begehungs- und Beratungstermine in den Betrieben sowie acht verschiedene Workshops statt, in denen relevante Umweltschutzthemen wie Wasser, Energie, Abfallmanagement, aber auch Arbeitssicherheit, rechtliche Fragen sowie solche der Betriebsorganisation behandelt wurden. 5 Welches Tier bin ich – und wenn ja wie viele? Bewohnern aus aller Welt fachgerecht zu erfassen, wird jedes Jahr eine sorgfältige Inventur durchgeführt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Innerhalb des letzten Jahres ist der Tierbestand um rund 800 Tiere auf insgesamt 4.332 Tierpark-Bewohner gewachsen! Tierische Inventur im Tierpark Bochum ie in jedem Jahr, stand auch zu Beginn 2016 wieder die große Tierinventur im Tierpark Bochum an. Mit Zählbrett, Maßband und Waage ausgerüstet, rückte das gesamte Tierpfleger-Team aus, um den Tierbestand des Ruhrgebietzoos genauestens zu dokumentieren. Nach mehrtägiger Zählung steht fest: Es leben 4.332 Tiere in insgesamt 333 Arten im Tierpark Bochum! Pünktlich zur großen Zählung traf der neuste Bewohner im Tierpark Bochum ein. Seit dem 28.12.2015 gehört das sechs Monate alte Seehund-Männchen „Ole“ zum festen Tierbestand. Damit leben in den Nordseewelten aktuell vier Seehund-Weibchen + 1. Auch die Mitbewohner der Seehunde, eine Gruppe von 13 Humboldt-Pinguinen, traten zum Durchzählen an. Bei dieser Gelegenheit wurde auch Jungtier „Paul“ vermessen. „Paul“ schlüpfte im März 2015 aus dem Ei und wurde per Hand von den Tierpflegern aufgezogen. Sie wurden gezählt, gewogen und gemessen: 110 Säugetiere, 219 Vögel, 130 Reptilien, 20 Amphibien, über 2.700 Süß- und Meerwasserfische sowie über 1.000 weitere Individuen der Krebs, Nessel-, Gliedertiere, etc. Auf einer Fläche von ca. 20.000 m 2 können Besucher des Bochumer Tierparks einen der artenreichsten Zoos in Nordrhein-Westfalen erleben, der die faszinierende Biodiversität unseres Planeten widerspiegelt. Um die Vielzahl an exotischen Foto©TPBO: Paulchen ist bereits ein ausgewachsener Pinguin. Foto©TPBO: Kaiman-Jungtier wird gewogen. 6 Mittlerweile ist „Paul“ fast ein Jahr alt und bereits ein ausgewachsener Pinguin. Nur das fehlende schwarze Brustband unterscheidet ihn noch von seinen „erwachsenen“ Artgenossen. „Zum Zählen der vielen Anemonen und Schwämme im großen Riffbecken geht es für uns mit einem Schreibbrett und Unterwasserstift auf Tauchstation“, erklärt Revierleiter Dominik Töller und fährt fort: „Noch komplizierter wird es bei dem Fischschwarm der 200 Neons! Daher ist es wichtig, dass wir jeden Zu- und Abgang von Tieren tagesaktuell dokumentieren, um gewisse Orientierungswerte zu haben.“ Der Tierpark Bochum durfte sich 2015 über zahlreiche Nachzuchten freuen und diese auf seiner Inventurliste verzeichnen. So natürlich auch Jungvogel „Horst-Kevin“! Die Vermessung ergab: „Horst-Kevin“ hat bereits eine Körpergröße von knapp 1 m. Alleine seine Beine messen 40 cm. Doch nicht alle Tiere ließen sich so leicht zählen und vermessen wie Seehund, Pinguin, Flamingo und Co. Für die Pfleger des Aquarien- und Terrarienhauses war die Inventur wieder ein wahres Geduldspiel! Die Inventurliste vergleichen die Zoomitarbeiter schließlich mit ihren Aufzeichnungen des gesamten Jahres. Jeden Tag halten die Tierpfleger in den jeweiligen Bestandsbüchern schriftlich fest, ob ein Tier geboren, verstorben, weg- oder zugereist ist. Die ermittelten Zahlen werden von dem Abteilungsleiter der Zoologie digitalisiert. Das Ergebnis der Jahresabschlusszählung wird schließlich mit den Computerdaten verglichen. Jedes Tier wird damit „aktenkundig“. Die vollständige Tierbestandsliste wird an verschiedene übergeordnete Aufsichtsbehörden wie Umwelt- und Veterinäramt weitergeleitet. Regelmäßige Tierinventuren stellen ein wichtiges Instrument im modernen Tiermanagement eines wissenschaftlich geführten Zoos dar. Dies gilt nicht nur für die Pflege des aktuellen Tierbestandes, sondern bildet auch die Basis für die Zusammenstellung zukünftiger Zuchtgruppen und für die Beteiligung an europaweiten Arterhaltungsprogrammen. Foto©TPBO: Horst-Kevins Beine sind 40 cm lang! 7 Hierzu wurde im Rahmen des Stadtparkfestes 2015 eine Tombola veranstaltet. Hunderte von Kuscheltieren konnten an dem JuniWochenende zugunsten des Tierparks verlost werden und haben viele Kinderaugen zum Strahlen gebracht. Heiko Stangenberg, Präsident des Lions-Clubs Bochum-Kemnade: „Wir sind nicht nur sehr zufrieden mit dem erzielten Ergebnis unserer Tombola, sondern glauben, dass auch diejenigen, die nicht zu den Gewinnern gehörten, den guten Zweck, der im Vordergrund stand, gern unterstützt haben.“ Der Vorsitzende des Hilfswerks, Norbert Riffel, ergänzt: „Es ist uns ein großes Anliegen, die Kinder- und Jugendarbeit in Bochum zu unterstützen. Insofern ist es eine besondere Freude, dass der Tierpark Bochum eine der Institutionen ist, die mit ihrem Tun genau auf unsere Unterstützungsidee eingegangen ist.“ Der Lions-Club sieht in dem Stadtparkfest eine gute Möglichkeit, auch zukünftig Mittel für den guten Zweck zu sammeln. LIONS-Club Bochum-Kemnade fördert Bildungsarbeit im Tierpark ie Zooschule des Bochumer Tierparks beginnt das neue Jahr mit einem besonderen Projekt, um das Bildungsangebot des Tierparks zu erweitern. In der Erlebnisanlage „Nordseewelten“ soll eine neue interaktive Ausstellungvitrine entstehen, die den Schweinswal als einen weiteren, faszinierenden Bewohner der Nordsee – neben den Seehunden vorstellt. Unterstützt wird das Bildungsprojekt durch eine großzügige Spende des Lions-Clubs Bochum-Kemnade in Höhe von 3.000 Euro. Zoodirektor Ralf Slabik: „Dank der großzügigen Unterstützung wird ein spannendes Projekt möglich gemacht, das gerade jetzt besonders aktuell ist! In jüngster Zeit sind zahlreiche Walstrandungen an unseren Küsten gemeldet worden, für die eventuell auch Unterwasserlärm Foto©TPBO: v.l): Heiko Stangenberg (Präsident des Lions-Clubs BochumKemnade), Ralf Slabik (Zoodirektor und Geschäftsführer der Tierpark Bochum gGmbH) und Norbert Riffel (Vorsitzender des Lions Hilfswerks Bochum-Kemnade e.V.) bei der Spendenübergabe in der Erlebnisanlage „Nordseewelten“. Foto©Kovacs: Im großen Meerwasserbecken leben Humboldt-Pinguine und Seehunde zusammen. 8 verantwortlich sein könnte, der den Orientierungssinn der Wale beeinflusst. Mit einer neuen Ausstellungsstation möchten wir genau auf diese Problematik aufmerksam machen.“ Die im Jahr 2006 eröffnete Erlebnisanlage „Nordseewelten“ bringt Besuchern des Bochumer Tierparks den heimischen Lebensraum und das Weltnaturerbe Wattenmeer auf eindrucksvolle Weise näher. Kleine und große Besucher können die Anlage mithilfe interaktiver Lernstationen spielerisch erkunden. In einem neugestalteten Ausstellungsfenster soll bald ein Schweinswalmodell als Vertreter der heimischen Zahnwale präsentiert werden. Über Hörstationen können Besucher erfahren, wie Schweinswale Ultraschall-Laute - sogenannte „Klicks“- für die Beutesuche nutzen. „Des Weiteren wird das Problem der ‚Lärmverschmutzung‘ in der Nordsee thematisiert“, erklärt Zoound Museumspädagogin Judith Becker und fährt fort: „Durch das eigene Hörempfinden hat der Besucher die Möglichkeit, den Einfluss von Störgeräuschen bei der akustischen Jagd der Schweinswale nachzuvollziehen.“ Gemeinsam auf Tauchstation Tierpark Bochum und Tauchportverband NRW schließen Kooperationsvertrag er Tierpark Bochum und der Tauchsportverband NordrheinWestfalen e.V. (TSV NRW) haben beschlossen, zukünftig im Bereich naturkundliche Bildung und Nachwuchsförderung zusammenzuarbeiten. Beide Partner haben sich dem Umwelt-, Tier- und Artenschutz verschrieben, um einen Beitrag zum Erhalt von Biodiversität und Lebensräumen zu leisten. In einer Kooperationsvereinbarung wurden von Tierpark und TSV NRW festgehalten, gemeinsame (Aus-) Bildungsangebote zu realisieren. Darüber hinaus soll im Rahmen der angestrebten Zusammenarbeit mit gemeinsamen Veranstaltungen über Themen der Umweltbildung sowie über den Tauchsport informiert und aufgeklärt werden. Foto©TPBO: (v.l.) Torsten Milinski (TSV NRW), Dr. Peter van Treeck (TSV NRW), Oliver Jung (TSV NRW), Ralf Slabik (Zoodirektor TPBO), Dr. Eva Selic (Vizepräsidentin TSV NRW)Heinz-Martin Dierks (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Bochum) Foto©TPBO: Typische Nordsee-Bewohner – Löffler und Kampfläufer. 9 Liebe Leser der Tierpark-News, Eine erste Zusammenarbeit der beiden Partner kam bereits im vergangenen Jahr zustande, in welchem die Abteilung für visuelle Medien des Tauchsportverbandes einen Film über die bereits seit 2013 bestehende Kooperation zwischen dem Tierpark und dem Deutschen Unterwasserclub (DUC) Wattenscheid produzierte. Der Film porträtiert den außergewöhnlichen Einsatz der freiwilligen Helfer, die regelmäßig in die Erlebnisanlage „Nordseewelten“ des Tierparks kommen, um das Seehundbecken zu reinigen, und zeigt dabei, dass die Partner weit mehr als nur der Respekt vor und das Erleben der Natur verbindet. in ihrer monatlichen Kolumne „Patricias Zoogeschichten“ schaut die Journalistin Patricia Fahrnschon den Mitarbeitern des Tierparks bei ihren täglichen Arbeiten über die Schulter und hält spannende Tiermomente für Sie fest. In diesem Monat begleitete sie Jens Stirnberg, den Abteilungsleiter der Zoologie. Patricias Zoogeschichten: Jens Stirnberg – Vom Ponyführer zum Der im Jahr 1959 gegründete Tauchsportverband NRW zählt heute in seinen 240 Vereinen ca. 20.000 Mitglieder. Regelmäßig werden diese durch landesweit geöffnete Ausbildungsangebote in den Bereichen Meeresbiologie, Süßwasserbiologie, Gewässeruntersuchung und Archäologie geschult. Mit diesen Maßnahmen sollen Taucherinnen und Taucher zu einem umweltgerechten, auf das Naturerlebnis ausgerichteten Natursport „Tauchen“ motiviert werden. Für mehrere dieser Weiterbildungsseminare nutzte der Verband bereits die Örtlichkeiten des Tierparks. „Natur respektieren und schützen, das ist Sporttauchen in den Vereinen des TSV NRW“, betont dessen Fachbereichsleiter Umwelt, Dr. Peter van Treeck. Der Tierpark Bochum lässt mit seiner Erlebnisanlage „Nordseewelten“ und den zahlreichen Süß- und Meerwasserbecken im Aquarienhaus die Herzen vieler Tauchbegeisterter höher schlagen. Über 2.000 Fische können hier in naturnah gestalteten Aquarien ganzjährig entdeckt werden. „Als zoologische Einrichtung nimmt der Tierpark mit seiner erfolgreichen Zooschule den Bildungsauftrag im Hinblick auf Tier- und Naturschutz sehr ernst. Die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Kooperationspartnern, Schulen und Naturschutzorganisationen ist bei der Zielverfolgung essentiell. Wir freuen uns, mit dem TSV NRW einen weiteren wichtigen Partner dazugewonnen zu haben“, erklärt Zoodirektor Ralf Slabik. Abteilungsleiter der Zoologie Foto©TPBO: Jens Stirnberg ist Abteilungsleiter der Zoologie. 10 Darüber hinaus umfasst seine Tätigkeit – neben den täglichen Kontrollen von Anlagen, technischen Einrichtungen und Tierbeständen - viele unterschiedliche Bereiche. Regelmäßig organisiert und begleitet der Biologe wichtige Tiertransporte. Er holt neue Tierpark-Bewohner aus anderen Zoos ab oder bringt Patienten in die Klinik. So wie vor drei Jahren den kranken Luchskater Garfield, der zum Ultraschall nach Duisburg musste. Stirnberg: „Wir haben ihn vorher eine Woche lang in seinem Gehege an die Transportkiste gewöhnt. Dann verlief alles reibungslos.“ or 30 Jahren besserte Jens Stirnberg sein Taschengeld als Ponyführer für kleine Tierpark-Besucher auf. Seit 2012 ist er Abteilungsleiter der Zoologie! Erste praktische Erfahrungen in den Gehegen sammelte der 44jährige bereits während seines Biologie-Studiums: „In den Semesterferien und an den Wochenenden habe ich oft in der Tierpflege ausgeholfen. Dazu gehörten unter anderem die Reinigung von Seehundbecken, Streichelzoo und der damaligen Bärenanlage.“ Nach seiner Diplomarbeit an der Bochumer Universität (Thema: Wachstum von Steinkorallen) wechselte Jens Stirnberg im Jahr 2000 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Tierpark. Hier ist für den Abteilungsleiter der enge Kontakt zu den 16 Tierpflegern, Auszubildenden und Absolventen eines Freiwilligen Ökologischen Jahres, deren Arbeit er koordiniert, besonders wichtig. Mehrmals im Jahr muss Jens Stirnberg große Mengen Futter für den gesamten Tierbestand bestellen. Alleine bei einer Lieferung Heringe für Pinguine, Seehunde oder Haie kommen schon 50 Kisten mit jeweils 20 Kilo Fisch zusammen. Foto©PF: Bevor die Dornschwanz-Agamen in ihre Terrarien in der Zooschule ziehen konnten, waren sie in den Quarantäneräumen unter Beobachtung. Foto©TPBO: Jens Stirnberg bei der Geierfütterung. 11 Aber auch kleinere medizinische Behandlungen gehören - in genauer Abstimmung mit dem Veterinär – zu seinen Aufgaben. So verabreicht der Abteilungsleiter Injektionen mit Antibiotika, kontrolliert die Impfpläne oder versorgt kleine Wunden. Vorschau Februar Privat entspannt Jens Stirnberg am liebsten bei langen Spaziergängen mit seinem Schweizer Sennenhund Dr. Watson. Und er ist ein großer Modellbau-Fan: „Irgendwann baue ich bei mir zu Hause eine große Eisenbahn-Anlage.“ Der Stieglitz - Vogel des Jahres 2016 Vortrag am 11. Februar um 19:30 Uhr im Tierpark m Donnerstag, 11. Februar, ist der NABU Bochum zum ersten Mal im neuen Jahr zu Gast im Tierpark Bochum, um mit einem bebilderten Vortrag für den Umwelt-, Natur- und Artenschutz zu sensibilisieren. Der Stieglitz (oder Distelfink) wurde vom NABU (Naturschutzbund Deutschland) und dem LBV (Landesbund für Vogelschutz) zum Vogel des Jahres 2016 gewählt. Foto©PF: Hinter den Kulissen des Terrarienhauses werden Wasserwaren-Eier in einem Inkubator ausgebrütet und regelmäßig gewogen. Foto©NABU_P.Kuehn: Der Stieglitz – Vogel des Jahres 2016. 12 Dieser farbenfrohe, stimmfreudige und weitbekannte Vertreter der Singvögel folgt auf den Habicht, den Jahresvogel 2015. Mit dem Stieglitz soll in diesem Jahr der fortschreitende Strukturverlust in unserer Kulturlandschaft ins Blickfeld gerückt werden. Durch den zunehmenden Rückgang von vielgestaltigen Landschaften werden Vögeln, wie dem Stieglitz, wichtige Nahrungsgrundlagen entzogen. Dadurch sind die Bestände des einst so allgegenwärtigen Distelfinken in letzter Zeit auch in Deutschland stark zurückgegangen. Valentins-Special im Tierpark Bochum iebe liegt in der Luft…! Denn am 14. Februar finden sich hoffnungslose Romantiker zu einem besonderen, geführten Rundgang durch den Tierpark mit einem anschließenden Vier-Gänge-Menü im atmosphärischen Aquarien- und Terrarienhaus ein. In einem bunt bebilderten Vortrag zeigt Referent Prof. Dr. Dieter Hasselmann den Verlust der heimischen Artenvielfalt und ihre Auswirkungen auf unsere Singvögel in ihrem Bestand am Beispiel des Stieglitz und seiner Lebensweise auf. Der Vortrag findet in der Eingangshalle des Tierparks statt. Einlass ist ab 19:00 Uhr, der Vortrag startet um 19:30 Uhr. Der Eintritt erfolgt über die Zooschule des Tierparks (Klinikstraße 47) und kostet 3 €, Mitglieder zahlen 2 €. Foto©TPBO: Pärchen in der Sittichvoliere. Um 17:00 Uhr beginnt die abendliche Führung durch den stimmungsvoll beleuchteten Tierpark, bei der die Teilnehmer exklusive Einblicke in das Liebesleben der Zoobewohner erhalten. Im Tierpark lebt eine ganze Reihe an glücklichen Tierpaaren. So zum Beispiel Alpakahengst Gerolf und seine Geliebte Rosi. Für die beiden Alpakas war es Liebe auf den ersten Blick, als sie sich im Juli 2015 kennenlernten. Das Glück der beiden wird im kommenden Frühjahr perfekt, denn Rosi erwartet Nachwuchs! Der Vater ist aber nicht Gerolf, Foto©NABU_A.Hartl: Stieglitz im Winter. 13 sondern der prämierte Zuchthengst Aramis, mit dem Rosi bis vor kurzem auf dem Alpakahof „Frya Fresena“ in Ostfriesland lebte. Tierpflegerin Inga Riebel ist jedoch zuversichtlich: „Gerolf ist so verliebt in seine Rosi. Er wird seine Vaterpflichten bestimmt wunderbar erfüllen, auch wenn er nur der Stiefvater ist.“ Auch die Humboltdpinguine aus den Bochumer Nordseewelten sind für ihre Treue bekannt. Die Hähne sehen nicht nur aus wie Gentlemen, sie sind es auch! Haben sie einmal ihr Herz an eine Dame verschenkt, bleiben sie für immer bei ihr. Besonders die Liebe der beiden ältesten Pinguine „Opi“ und „Omi“ ist für den Rest der Gruppe ein Vorbild! die Gäste das Dinner ungestört genießen. Das Wirts- und Kaffeehaus ist bekannt für seine deftige und zugleich feine Wiener Küche. Mit seinem Biergarten, der einen fantastischen Blick auf den Flamingoteich des Tierparks bietet, gehört die Gastronomie zu den TOP-Adressen der Stadt. Hinweis: Die Veranstaltung ist bereits vollständig ausgebucht. Foto©TPBO: Auch in den Nordseewelten erfährt man Spannendes über das Liebesleben der Tiere. Im Anschluss an die Führung werden die Paare mit einem fruchtigen Aperitif empfangen. Der Tierpark Bochum und das benachbarte Restaurant „Franz Ferdinand“ laden zum romantischen Vier-GängeMenü ins Aquarien- und Terrarienhaus ein. An Zweiertischen können Foto©TPBO: Streicheleinheiten gibt es natürlich im Streichelzoo. 14 Tierpark reist mit Schlange, Spinne und Co. nach Essen aus Mittelamerika können in naturnahen Schauterrarien beobachtet werden. Außerdem warten kleine australische Bartagamen und Kornnattern aus Nordamerika auf die Besucher und nehmen sie passend zum Messethema mit auf eine Reise um die Welt! chlangen, Echsen und Co. gehen mit dem Zoo-Mobil des Tierparks auf große Fahrt! Ziel ist die Messe Reise + Camping in Essen. Große und kleine Besucher der Messe kommen am Stand des Tierparks voll auf ihre Kosten. Über eine Reihe von Spielen und Mitmachaktionen können das zoopädagogische Programm sowie einige exotische Zoobewohner aus aller Welt entdeckt werden. Das bunt gestaltete Rahmenprogramm am Messestand des Tierparks und seine Tiere sollen besonders Kinder und Essener Schulklassen ansprechen. Mit Reptilien- und Nordsee-Camps sollen Schüler auf spielerische Art und Weise für die Besonderheiten der Tierwelt begeistert werden. Tierische Messebesucher Foto©TPBO: Beim Nordsee-Camp erfahren kleine Messe-Besucher alles über Seehund und Co. Foto©TPBO: Exotische Gäste auf der Messe Essen. Ein Highlight des Standes ist der große Terrarienturm, der einen kleinen Einblick in die vielfältige und faszinierende Tierwelt des Bochumer Tierparks bietet: Gespenst- und Stabschrecken aus Südostasien, Schnecken aus den Tropen Afrikas und Vogelspinnen 15