wangsarbeit in Bad Lauterberg während des Zweiten
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wangsarbeit in Bad Lauterberg während des Zweiten
Stadtarchiv Bad Lauterberg im Harz Kapitänleutnant a.D. Helmut Lüder Verstorbene Zwangsarbeiter in Bad Lauterberg 1939 - 1945 Wladimir Jentschenko * 18.01.1926 in Pawlowka/ Woroschilograd † 24.04.1945 in Bad Lauterberg im Harz Bad Lauterberg im Harz 2008 2.Ausgabe Allgemeine Lagebeschreibung Im Archivbestand der Stadt Bad Lauterberg gab es bisher keine zusammenfassende Aufstellung über die verstorbenen Zwangsarbeiter und alliierten Kriegsgefangenen der Jahre 1939 bis 1946. Die vom Stadtarchiv, aufgrund von Anfragen der Landeskoordinierungsstelle im Hauptstaatsarchiv Niedersachsen in Hannover, im Jahr 2002 initiierte Zusammenfassung der Opfer beruht ausschließlich auf Dokumenten, die im Register der genutzten Quellen aufgeführt sind. Die historische Aufarbeitung dieses Kapitels der Stadtgeschichte kommt leider 60 Jahre zu spät. Es gibt nur noch wenige Zeitzeugen und noch weniger Personen, die auch bereit sind über diese Zeit zu sprechen. Viele Lücken in den Personenstandsdaten konnten nicht geschlossen und standesamtliche, sowie auch kirchliche Daten nicht vorbehaltlos übernommen werden. Die amtlichen und kirchlichen Beurkundungen sind, nach heutigem Verständnis, unvollständig und teilweise nur unter Vorbehalt zu betrachten. Erschwerend kommt hinzu, dass für Bad Lauterberg und die Ortsteile Barbis und Osterhagen nur unvollständige Meldekarteien oder Meldebücher vorhanden sind und für den Ortsteil Bartolfelde die Meldekarteien bzw. Meldebücher für Ausländer fehlen. Die urkundlichen Einträge in die Kirchenbücher der ev.-luth. Kirchen St. Andreas, St. Petri, St. Bartoldi und St. Martini, der röm.-kath. Kirche St. Benno, der Friedhofsverwaltungen und dem Standesamt Bad Lauterberg sind vielfach, was den jeweiligen Sterbefall betraf, nicht kongruent. Die Anzahl der Toten, Namen, Vornamen, Nationalitäten und Lebensdaten weichen in Schreibweise und kalendarischen Größen in vielen Fällen voneinander ab. Als Todeszeugen für den urkundlichen Nachweis im Standesamt wurden z.B. keine wirklichen Todeszeugen angegeben, sondern nur ein Eintrag Todesanzeige erstattet die: „verantwortliche Pflegerin der Krankenbaracke", oder „der Beerdigungsübernehmer XYZ", oder „die Leiterin XYZ“. Die bei der Suche festgestellten Abweichungen der Personenstandsdaten wurden in die Aufstellung der verstorbenen Zwangsarbeiter mit eingefügt, da heute nicht mehr feststellbar ist, welches der richtige Eintrag gewesen sein könnte. Nach intensiven Gesprächen mit den wenigen, noch vorhandenen Zeitzeugen wurde deutlich, dass in den Kriegsjahren 1939 bis 1945 nur eine Notbesetzung in der Stadtverwaltung tätig war. Der Bürgermeister der Gemeinde war Führer der SS und vielfach mit anderen Aufgaben betraut. Ab 1942/ 1943 war er nicht mehr in der Stadt und wurde von einem Ratsmitglied (Beigeordneten) vertreten. Einige Amtsträger der Partei (NSDAP) waren gleichzeitig in die städtische Verwaltung eingebunden und übernahmen Verwaltungsarbeiten in ganzen Teilbereichen. Aufgrund der Gleichschaltung von Amt und Mandat war es verständlich, dass eine parteilose Verwaltung nicht mehr gegeben war und jeder Verwaltungsakt durch die nationalsozialistische Brille betrachtet wurde. Die kirchlichen Verwaltungen wurden aufgrund der kritischen Distanz zwischen Kirche und Staat, im NS- Regime nicht unbedingt kontaktiert. Daher ist es auch zu erklären, dass z.B. Bestattungen von Zwangsarbeitern und ausländischen Kriegsopfern auf dem kircheneigenen Bergfriedhof von Bad Lauterberg und den anderen Friedhöfen der heutigen Ortsteile stattgefunden haben, ohne Kenntnis der Kirchen- oder der Friedhofsverwaltung. Bekannt ist jedoch durch den mündlichen Bericht eines bereits verstorbenen Bestattungsunternehmer, dass verstorbene Kinder von Zwangsarbeitern bei anderen verstorbenen Zwangsarbeitern einfach mit in das Grab gelegt wurden. Die 22 Arbeitslager in Bad Lauterberg und Umgebung waren in der Nähe des Arbeitsplatzes 2 eingerichtet worden. Im Allgemeinen waren es zu Unterkünften umgestaltete Verwaltungsoder Produktionsräume, Gasthaussäle, Jugendherbergen, bzw. Barackenlager. Die großen Arbeitslager der Rüstungsindustrie im Odertal waren ausschließlich Barackenlager, ebenfalls das Kriegsgefangenenlager am Sportplatz und das Kriegsgefangenenlager im OT Barbis in der Oderfelder Straße. Die in der Landwirtschaft, bei den Handwerksbetrieben und in den diversen Haushalten tätigen Zwangsarbeiter waren überwiegend bei den Familien einquartiert. Ausnahmen bildeten in der Landwirtschaft nur die Domäne- Scharzfels und DreymannsMühle in Barbis. Lagerbezeichnung Ortsbezeichnung Lager Metallwerk/ und Hauxkopf Odertal/ St. Andreasbergerstr. Lager Haltenhoff Lager Odertal/ Reichsstraße Lager Schickert Werke/ KG, Fa. Hoch Tief AG. Lager Schützenplatz Lager Baryt Werk I II III Lager Kupferhütte (Wohnwagen) Lager Krankenhaus Lager Lutterstraße Lager Adler Pinselfabrik Lager Sportplatz M-Kdo. 1872 Lager Koldung Lager M-Kdo. 1117 Firma/ Arbeitsplatz Fa. Metallwerk-Odertal Reichsforst, Fa Franz Kuhlmann (zeitweilig) Odertal/ Betriebsgelände Fa. A. Haltenhoff Odertal/ Gasthaus Kreihe Fa. Metallwerk- Odertal und andere Betriebe, Flamen, zivilinternierte Italiener und POW`s Odertal/ Deta-Straße Fa. Otto Schickert & Co Hoch Tief AG. und andere Betriebe Seb.-Kneipp-Promenade/ Revita Fa. Franz Kuhlmann Zollweg/ Faßfabrik Fa. Deutsche BarytIndustrie und andere Betriebe Ölmühle/ Lutterstraße POW`s, später Scharzfeld/ Bahnhof auch Ostarbeiter Lutterstraße Fa. Faserholz GmbH, Göttingen Heikenbergstraße ausl. Pflege- und Hilfspersonal des Krankenhauses Lutterstraße 2/ Betriebsgelände Fa. Max Böhme KG, Fa. Schmetz Lutterstraße 26/ Betriebsgelände Fa. Adler Pinselfabrik Lutterstraße Reichsforst, verschiedene Betriebe, russ. / frz. POW`s Am Kalten Born/ Fa.Königshütte Betriebsgelände Wilh. Rudolf KG und Fa. Königshütte Westfälische Maschinenbau Gesellschaft unbekannt POW`s 3 Lagerbezeichnung Ortsbezeichnung Firma/ Arbeitsplatz Lager Miag I Lager Miag II Scharzfelderstr./ Betriebsgelände Heikenberg/ Hotel Eichenkopf Fa. MiagMühlenbau Fa. MiagMühlenbau, ital. Arbeiter Fa. Mook & Koop u.a. Betriebe Fa. Wistoba Pinselfabrik W. Stollberg Staatsgut L. Knobloch u.a. Betriebe Lager für ital. POW`s Lager Jugendherberge Drahthüttenweg 8 Lager Wistoba Barbis/ Barbiser Straße Lager Domäne Barbis/ Barbiser Straße Lager Oderfeld Barbis/ Oderfelderstraße M.- Kdo. 6241 Lager Dreymanns-Mühle Barbis/ Barbiser Straße 72 H private Unterbringung Bad Lauterberg, Barbis, Bartolfelde und Osterhagen Handwerksbetriebe, Haushalte und landwirtschaftliche Betriebe, ital. und serb. POW`s Handwerksbetriebe, Haushalte und landwirtschaftliche Betriebe Als Unterkünfte wurden auch Hotels, Gaststätten und Sanatorien in Bad Lauterberg genutzt, z.B.: Unterkunft Pers. Hotel Kurhaus Kleemann Hotel Schützenhaus Hotel Ratskeller Hotel Eichenkopf Hotel Zur Schweiz (Gasthaus Kreihe) Hotel Hubertusklause Hotel Wiesenbeker Teich Hotel Langrehr Hotel Deutscher Kaiser Gaststätte Goldene Aue Gaststätte zur Linde Sanatorium Feldmann Gräfe Sanatorium St. Benno Stift 16 25 1 2 1 1 2 5 4 1 1 2 6 Grundsätzlich waren ausländische Arbeitnehmer in Sammelunterkünften oder beim Arbeitgeber unterzubringen. Diese Art der Unterbringung in Hotels und Gaststätten war vor allem in Gemeinden, die über keine Sammelunterkünfte oder Gemeinschaftslager verfügten, die Regel. Da dieses aber für Bad Lauterberg nicht zutraf, Sammelunterkünfte waren vorhanden, war es ein Abweichen von der grundsätzlichen Weisung. Dieses Privileg wurde in beschränktem Umfang für Volksdeutsche, französische, belgische, niederländische, 4 italienische und tschechische Facharbeiter und Ingenieure geduldet, allerdings sind in Bad Lauterberg auch einige sowjetische und polnische Arbeitskräfte in Hotels untergebracht gewesen. Die Summe der Lager und Quartiere würde sich erheblich vergrößern, wenn die Einquartierung einzelner ausländischer Arbeitnehmer bei ihren bäuerlichen oder handwerklichen Arbeitgebern bzw. in Privathaushalten oder -wohnungen auch noch berücksichtigt würde. Arbeitskräftebeschaffung im NS- Wirtschaftssystem Die Entwicklung des Einsatzes von Ausländern im Deutschen Reich war beeinflusst von einer Reihe wirtschaftlicher und politischer Gegebenheiten, die in enger Wechselbeziehung zu einander standen. Auf der ersten Sitzung des Reichsverteidigungsrates im November 1938 bezeichnete Hermann Göring als „Beauftragter des Vierjahresplans“, der die Rüstung vorantreiben sollte, den Arbeitskräftemangel als wehrwirtschaftliches Problem ersten Ranges. In der Industrie führte der aufgrund des gewaltigen Aufrüstungsprogramms ausgelöste Produktionsschub zu einem erheblichen Anstieg der Industriearbeiter in relativ kurzer Zeit. Die Rüstungskonjunktur verdreifachte in manchen Betrieben die Belegschaftsstärke. Seit Anfang 1937 wurden vermehrt Arbeitskräfte aus Polen, Holland, Italien und der damaligen Tschechoslowakei von deutschen Firmen eingestellt. Am Freitag, dem 01. September 1939, begannen dann die Kriegshandlungen mit Polen. Bereits am Sonntag, dem 03. September öffnete in der oberschlesischen Stadt Rybnik, nahe Kattowitz, das erste deutsche Arbeitsamt seine Türen und weitere folgten im Lande. Die primäre Aufgabe dieser Ämter war, Zivilarbeiter, die im Deutschen Reich arbeiten wollten, zu vermitteln und alle örtlichen Arbeitslosen zu erfassen. Diese Maßnahme blieb jedoch ohne messbaren Erfolg. Erfolgversprechender für die dt. Arbeitsverwaltung war da schon das Arbeitspotenzial der polnischen Kriegsgefangenen. Nach dem Kriegsvölkerrecht, der Genfer Konvention und der Haager Landkriegsordnung können kriegsgefangene Kombattanten, d.h. Mannschaften und Unteroffiziere, von der Gewahrsamsmacht zur Arbeit eingesetzt werden. Offiziere nur, wenn sie sich freiwillig dazu bereit erklären. Kriegsgefangene dürfen aber gemäß dem Kriegsvölkerrecht auf keinen Fall zur Produktion von Rüstungsgütern herangezogen werden. Die ersten Kriegsgefangenen wurden schon wenige Tage nach Kriegsbeginn im Deutschen Reich eingesetzt. Im September 1939, am Ende des Monats, waren etwa 100.000 Gefangene in der Landwirtschaft tätig, im November ca. 250.000 und bis Jahresende ca. 300.000.1 Der Bedarf an Arbeitskräften in der dt. Wirtschaft war jedoch bedeutend höher als das Potenzial, welches durch die Kriegsgefangenenlager (Stalags)2 zugeführt werden konnte. Am 16. November wies Hermann Göring die Arbeitsverwaltungen an3: 1 2 3 Lehmann, Zum Verhältnis des Einsatzes von Kriegsgefangenen und ausländischen Zwangsarbeitern, P. 104; Herbst, Totaler Krieg, P. 123ff. Mannschafts-Stammlager XI A Altengrabow/ Dörnitz und Stammlager XI B Fallingbostel waren für den Kreis Osterode zuständig. Herbert, Fremdarbeiter, P. 69. 5 „.... die Hereinnahme ziviler polnischer Arbeitskräfte, insbesondere polnischer Mädchen, in größtem Ausmaß zu betreiben. Ihr Einsatz und insbesondere ihre Entlohnung müssen zu Bedingungen erfolgen, damit den deutschen Betrieben leistungsfähige Arbeitskräfte billigst zur Verfügung stehen“. Im Januar 1940 veranlasste der Generalgouverneur der besetzten polnischen Gebiete, Hans Frank, den Masseneinsatz polnischer Zivilarbeiter. Er forderte die4: „Bereitstellung und den Transport von mindestens 1 Million Land- und Industriearbeitern und -arbeiterinnen ins Reich, davon etwa 750.000 landwirtschaftliche Arbeitskräfte, von denen mindestens 50% Frauen seien müssen, für im Reich fehlende Industriearbeiter“. Die Landesarbeitsämter gingen aufgrund dieser Weisung, entgegen dem damaligen Völkerrecht dazu über, Pflichtkontingente an Arbeitskräften festzusetzen, die jedes Dorf, jede Stadt, jeder Bezirk zu stellen hatte. Da auch dieses noch nicht ausreichte, um den Bedarf zu decken und nur ca. 500.000 Arbeitskräfte zusammenkamen, wurde am 24. April 1940 die Arbeitspflicht für die Jahrgänge 1915 bis 1925 durch die Regierung des Generalgouvernements angeordnet. Der Polenfeldzug erschloss der nationalsozialistischen Führung des Reiches ein Potenzial an Arbeitskräften, das, in diesem Ausmaß, so vorher nicht zur Verfügung stand. Die Kriegserklärungen von Großbritannien und Frankreich und damit verbunden, die Unmöglichkeit, nach der Besetzung eines Teils der Republik Polen, den Krieg zu beenden, bedeuteten für das Reich, sich auf einen längeren Krieg einzurichten und auf eine Demobilisierung der Wehrmacht zu verzichten. Daraus resultierten erheblich erhöhte Verbräuche an Rüstungsgütern und ein starker Mangel an Arbeitskräften in der Landwirtschaft und der Industrie. Aus Sicht der deutschen Führung war dieses auszugleichen mit dem Potenzial polnischer Arbeitskräfte. Nachdem mit Sondergesetzen die rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatz der neuen Arbeitskräfte geschaffen waren, begann die großräumige Rekrutierung von polnischen Arbeitskräften, die ja nach Ansicht der Nationalsozialisten rassisch unterlegen waren5. Der Grund für die Anwesenheit der vielen Ausländer in Deutschland war allein die Nutzung ihrer Arbeitsleistung. Die ausländischen Zivilarbeiter bildeten nach Ansicht der nationalsozialistischen Führung, unter den Bedingungen des Krieges und vor dem Hintergrund rassischer Gesichtspunkte, in erster Linie kein sozial- oder arbeitspolitisches-, sondern ausschließlich ein Sicherheitsproblem. Das führte als Ergänzung der bereits vor dem Krieg eingeleiteten Sondergesetzgebung über Nicht-Deutschblütige6 zu einer Fülle von Gesetzen, Verordnungen und Erlassen, die in 4 5 6 Herbert, Fremdarbeiter, Richtlinien Franks P.69. Majer, Fremdvölkische, die deutsche Rassenlehre war ursprünglich nicht von der Existenz einer slawischen und noch weniger einer polnischen Rasse ausgegangen. Vielmehr gehörten nach der Rassentheorie auch slawische Völker zur >>arischen<< Rasse. Die Betonung der rassischen Ungleichheit der Polen mit den Deutschen wurde, weil Polen 1934 einen Nichtangriffspakt mit dem Reich abgeschlossen hatte, erst nach Kriegsbeginn betont, und dann vor allem unter dem Hinweis auf die Fruchtbarkeit, die die Polen zu einer Gefahr für die "deutsche Volksgemeinschaft" mache. Siehe P. 128-131. Majer, Fremdvölkische, die Sondergesetze aus der Zeit vor 1939 richteten sich vor allem gegen Juden, Zigeuner und Neger, um im nationalsozialistischen Vokabular zu bleiben. Sie setzten sich zusammen aus Bestimmungen der Rassengesetzgebung im engeren Sinn (Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14.07.1933, Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom 15.09.1935, Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volkes vom 18.10.1935, Ehegesetz vom 06.07.1938, Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 07.04.1933, Deutsches Beamtengesetz vom 26.01.1937, 6 vielfältiger Weise einschränkten und besonders Arbeitskräfte aus Polen und Osteuropa mit einem ausgefeilten System von Diskriminierungen konfrontierte. Eine Besonderheit des für Ausländer geltenden Rechtssystems lag darin, dass die Strafverfolgung schon bei „vermeintlichen“ Straftaten aus den Händen von Polizei und Justiz genommen und der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) übertragen wurde7. Die rechtliche Sonderstellung der Ausländer, vor allem von Polen und Russen, zeigte sich nicht allein nur im Strafrecht, sondern auch in vielen anderen Bereichen, wie im Arbeitsrecht, der Rassengesetzgebung und in Bestimmungen über Freizügigkeit, Ernährung und Kultur. Das gesamte Leben von polnischen und osteuropäischen Arbeitskräften war betroffen, ein normaler gefahrloser Alltag - wie ihn selbst unter Kriegs- und Diktaturbedingungen die deutsche Bevölkerung in vielen Fällen hatte - war weitgehend ausgeschlossen. Aus den wöchentlichen Lageberichten der Offiziere der Stabsabteilung für psychologische Kriegsführung der alliierten Truppen vom Dezember 1944 ist sehr präzise der Unterschied der einzelnen ausländischen Arbeitskräfte nachzulesen8. In den meisten Einsatzorten waren ausländische Arbeiter in drei Kategorien eingeteilt: 1. Westarbeiter (Italiener, Franzosen, Belgier, Niederländer, Dänen, Norweger) wurden vorgeblich wie deutsche Arbeiter behandelt und erhielten den gleichen Lohn. 2. Polnische Arbeiter trugen ein großes, auf der Spitze stehendes quadratisches gelbes Zeichen mit einem violetten „P“ darauf. Sie wurden gemäß der deutschen Lohnskala bezahlt, hatten jedoch einen beträchtlichen Betrag mittels einer hohen „Ostabgabe“ (ca. 20%) zurückzuzahlen. In öffentlichen Einrichtungen und Verkehrsmitteln waren sie zahlreichen Restriktionen unterworfen. 3. Russische und ukrainische Arbeiter gehörten der eindeutig am schlechtesten behandelten Kategorie an, erkennbar an einem „Ost“ für „Ostarbeiter“ auf einem großen blauen Quadrat. Sie erhielten ein bescheidenes Taschengeld, das sie legal jedoch nicht ausgeben konnten, da es ihnen nicht erlaubt war, Geschäfte oder andere öffentliche Einrichtungen zu betreten. Das Geld diente hauptsächlich dazu, Dinge auf dem „Schwarzen Markt“ zu kaufen, der vielfach von „Westarbeitern“ betrieben wurde. Sowohl Russen als auch Polen wurden wie Untermenschen behandelt. Obwohl die Wehrmacht 1940 und 1941 große Teile Europas erobert hatte, stieg die Zahl der ausländischen Zivilarbeiter in Bad Lauterberg nur relativ langsam an. Der Aufbau des Rüstungswerkes Otto Schickert & Co. KG. in Bad Lauterberg/Odertal im Jahr 1940 war jedoch Anlass für die Rekrutierung von 206 Bau- und Hilfsarbeitern9 aus verschiedenen Ländern Europas. Der größte Teil der Arbeiter kam aus Italien und Polen. Im Jahr 1941 wurden weitere 59 ausländische Arbeiter aus 9 Nationen10 der Stadtverwaltung gemeldet. 7 8 9 10 Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der Staatsangehörigkeit vom 14.07.1933, Reichsbürgergesetz vom 15.09.1935) vgl. P. 147-316. Majer, Fremdvölkische, P. 305-307, Billstein & Illner, You are now in Cologne, compliments, P. 216ff. 1940 neu angemeldete ausl. Arbeitskräfte (10 Tschechen; 1 Ungar; 145 Italiener; 1 Niederländer; 47 Polen; 1 Russe; 1 Volksdeutscher) 1941 neu angemeldete ausl. Arbeitskräfte (1 Belgier; 1 Franzose; 1 Kroate; 26 Italiener; 21 Polen; 1 Rumäne; 5 Russen; 1 Jugoslawe; 2 Volksdeutsche). 7 Die Anzahl der ausländischen Arbeitnehmer änderte sich grundlegend im Jahr 1942. In diesem Jahr kamen 640 Arbeitskräfte aus 11 Nationen zum Arbeitseinsatz nach Bad Lauterberg. Aus der Sowjetunion allein 494 Arbeiter und Arbeiterinnen, das entsprach 77,1% der 1942 eingetroffenen Arbeitskräfte. Diese sogenannten Ostarbeiter bildeten für den Rest des Krieges die größte Gruppe der in Bad Lauterberg insgesamt eingesetzten Ausländer. Zuweisung von ausländischen Arbeitskräften 1942 550 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 494 40 B 3 1 CZ F 37 I 47 3 1 NL LT 5 PL SLO SU 2 7 YU * Bemerkenswert war, dass für 1942 erstmals eine nennenswerte Anzahl an Arbeitern11 aus den BeNeLux-Staaten und Frankreich nachgewiesen werden konnte. Mit der Ernennung des Thüringischen Gauleiters Fritz Sauckel zum Generalbeauftragten für den Arbeitseinsatz (GBA) steigerte sich der Druck auf die westlichen Länder, Arbeitskräfte für Deutschland zu stellen. Ein weiterer Faktor war, dass Vichy-Frankreich 1942 auf massiven Druck Deutschlands die Dienstpflicht für Männer und Frauen einführte und diese im Jahr 1943 auf ganz Frankreich ausgedehnt wurde. So brachte das Jahr 1943 einen Zuwachs von 1499 ausländischen Zivilarbeitern aus 12 Nationen12. In einer Sitzung der „Zentralen Planung“ der NS- Regierung am 01.03.1944 gab Sauckel zu Protokoll: „Von den 5 Millionen ausländischen Arbeitern, die nach Deutschland gekommen sind, sind keine 200.000 freiwillig gekommen“.13 Im Produktionsjahr 1944 kam nochmals eine erhebliche Anzahl von ausländischen Arbeitskräften nach Bad Lauterberg. In diesem Jahr wurden weitere 1241 Zivilarbeiter aus 19 Nationen14 durch ihren Arbeitgeber der Meldebehörde angezeigt. Darunter befanden sich 194 Italiener, die als Militärinternierte (sogenannte Badolgios oder IMI`s15) entlassen waren und 13 Kriegsgefangene (POW´s)16 aus Jugoslawien. Nachdem Italien 1943 das Bündnis mit Deutschland verlassen hatte, waren hundertausende italienischer Soldaten in die Hand der 11 12 13 14 15 16 43 Arbeitskräfte aus den Benelux-Staaten und 1 Arbeiter aus Frankreich. 1943 neu angemeldete ausl. Arbeitskräfte (329 Belgier; 5 Tschechen; 1 Este; 244 Franzosen; 7 Briten; 1 Kroate; 87 Italiener; 14 Niederländer; 83 Polen; 722 Russen; 1 Jugoslawe; 5 ungeklärte Nationalität). Alan Bullock, Hitler, Eine Studie über Tyrannei, Nürnberger Prozessakten III, P. 457. 1944 neu angemeldete ausl. Arbeitskräfte (25 Belgier; 1 Schweizer; 6 Tschechen; 1 Däne; 72 Esten; 53 Franzosen; 3 Briten; 2 Ungarn; 338 Italiener; 29 Litauer; 1 Lette; 107 Niederländer; 140 Polen; 2 Rumänen; 1 Slowene; 394 Russen; 13 Jugoslawen; 7 ungeklärte Nationalität; 46 Volksdeutsche) IMI = Italienische Militärinternierte, amtliche Bezeichnung dieser Personengruppe POW = Prisoner of war, internationale Bezeichnung von Kriegsgefangenen. 8 deutschen Wehrmacht gefallen. Diese Italiener waren nach deutscher Rechtsauffassung keine Kriegsgefangenen, sondern wurden unter dem Sonderstatus von Militärinternierten geführt. Dieses hatte zunächst zur Folge, dass völkerrechtliche Regeln über die Behandlung von Kriegsgefangenen nur sehr eingeschränkt angewendet wurden; z.B. wurden auch italienische Offiziere zum Arbeitseinsatz herangezogen. Ende 1943 und im Verlauf des Jahres 1944 wurden dann zahlreiche Militärinternierte in die Rechtsstellung von zivilen Arbeitskräften überführt, was sich im starken Anstieg der Zahl der „neuen“ italienischen Zivilarbeiter in Bad Lauterberg niederschlug. Aufwuchs ausländischer Arbeitskräfte 1919 - 1945 1750 1499 1500 1241 1250 1000 640 750 229 500 7 7 2 93 -1 19 19 39 19 250 206 59 0 45 19 44 19 43 19 42 19 41 19 40 19 Die Zahl der Westarbeiter ging im Vergleich zu 1943 zurück, weil der deutsche Rüstungsminister Albert Speer eine Verlagerung der Rüstungsproduktion in die besetzten Gebiete vor allem nach Frankreich forderte und auch durchsetzte. Dazu wurden zahlreiche französische Arbeitskräfte benötigt, die dann nicht mehr nach Deutschland verpflichtet werden konnten. Der Aufwuchs an italienischen Zivilarbeitern war durch die Entlassung der kriegsgefangenen italienischen Soldaten aus dem Status eines Militärinternierten bedingt. Die Entlassung der Soldaten aus der Militärinternierung war mit der Maßgabe verbunden, sich als Zivilarbeiter in der deutschen Wirtschaft zu verpflichten. Der Anstieg der niederländischen Arbeitnehmer um das 7,6- fache ist durch rigoroses Auskämmen, Erfassen und sofortiges Deportieren junger arbeitsfähiger Niederländer im Oktober 1944 durch Polizei, Behörden, Soldaten der Wehrmacht und SS- Einheiten mit den Schwerpunkten Rotterdam und Limburg zu erklären17. Im Jahr 1945 wurden bis zur Besetzung der Stadt durch die US-Army am 15.04.1945 immerhin noch 229 Zugänge an ausländischen Zivilarbeitern aus 17 Nationen18 von der Verwaltung registriert. Weil die Wehrmacht 1945 die meisten ihrer Eroberungen wieder an die Alliierten verloren hatte, wurde nur noch ein Bruchteil der 1945 in die Stadt gekommenen Ausländer in ihren Heimatländern rekrutiert. Die meisten waren vorher in anderen Teilen Deutschlands eingesetzt und vor der Besetzung durch alliierte Truppen in andere Regionen des Reiches zwangsverschickt worden. 17 18 A. Van Heugten, in Günther Siedbürger, Zwangsarbeit im Landkreis Göttingen 1939 – 1945, P. 300 1945 neu angemeldete ausl. Arbeitskräfte (9 Belgier; 4 Tschechen; 1 Este; 3 Franzosen; 2 Briten; 36 Kroaten; 48 Italiener; 4 Litauer; 2 Letten; 14 Niederländer; 18 Polen; 7 Rumänen; 9 Slowenen; 50 Russen; 17 Volksdeutsche; 3 Jugoslawen; 2 ungeklärte Nationalität) 9 Arbeitgeber Die neu aufgekommene Diskussion um die Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkrieges und um die heutigen Entschädigungen der damaligen Arbeiter hat den Eindruck erweckt, als seien ausländische Arbeiter vornehmlich in Industrie und Bergbau eingesetzt worden. Für Bad Lauterberg stimmt das wohl, es muss aber nicht auf andere Städte oder Gemeinden der Region zutreffen. Landwirtschaft, Handwerk, Städtische- oder Gemeindeverwaltungen, Reichsbahn, Reichsforst, andere staatliche Dienstleistungsunternehmen und privilegierte Haushalte waren ebenfalls Nutzer der ausländischen Arbeitskräfte. Leider ist es nicht möglich, aus den Quellen des Stadtarchivs ein umfassendes Bild über alle Arbeitgeber der Stadt zu erstellen, welche ausländische Arbeitskräfte beschäftigt hatten. Es haben Verlagerungen von Betrieben von und nach Bad Lauterberg stattgefunden, die nicht immer registriert wurden. In den Wirtschaftsbereichen Handwerk, Handel und Landwirtschaft waren vielfach saisonale Faktoren bestimmend für den Einsatz von ausländischen Arbeitskräften. Die vorhandenen Meldedaten enthielten im Regelfall nur den Wohnort und nicht den Arbeitgeber. Daher ist bei den in Kleinstunternehmen tätig gewesenen Zivilarbeitern eine Zuordnung des Betriebes nicht oder nur eingeschränkt möglich, denn sie waren vielfach in den großen Arbeitslagern der Rüstungsindustrie mit untergebracht. So hat es in der Landwirtschaft Fälle gegeben, dass ein ausländischer Arbeiter für zwei Kleinstbetriebe tätig war, z.B. für eine Molkerei und einen landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb in Bartolfelde. Jegliche Art der Ausleihe von ausländischen Arbeitskräften zwischen Industriebetrieben, Landwirtschaft, Handwerk, Verwaltungen, Reichsbahn, Reichsforst, anderen Dienstleistungsunternehmen und privaten Haushalten wurden bei der Recherche zu dieser Ausarbeitung festgestellt. Entscheidend war, dass die wirtschaftliche Tätigkeit des Arbeitgebers kriegswichtig war. Die Zuweisung von Fremdarbeitern wurde nach Bedarf vorgenommen, gegebenenfalls musste die Bedeutung des Einsatzes durch Bestätigung des jeweils zuständigen Rüstungskommandos nachgewiesen werden19. Der Bedarf war gegeben, wenn unentbehrliche Leistungen wie z.B. die Nahrungsmittelproduktion nach Einberufung deutscher Arbeitnehmer oder des Hofeigners - im Fall der Landwirtschaft - nicht mehr zu erbringen waren, oder dadurch, dass Firmen kriegswichtige Güter herstellten und dazu einen Arbeitskräftebedarf bekamen, der vor dem Krieg nicht bestanden hatte. Der Nutzen, den die Wirtschaft der Stadt aus der Präsenz der Ausländer zog, war also breit gestreut und beschränkte sich nicht nur auf Industrie und Bergbau mit ihren Großunternehmen. In Bad Lauterberg gab es 136 Arbeitgeber20, die ausländische Arbeitnehmer beschäftigten. Der Kernbereich, die Masse der Arbeitsstellen lag selbstverständlich bei den Industrieunternehmen, gefolgt vom Bergbau und dem Baugewerbe. Folgende Industrieunternehmen bzw. landwirtschaftliche Betriebe und staatliche Unternehmen hatten zivile ausländische Arbeitskräfte und teilweise auch Kriegsgefangene aus den in Bad Lauterberg eingerichteten Kriegsgefangenenlagern (M-Kdo. 1117; 1872 und 6241) beschäftigt. Die nachstehende Tabelle listet Arbeitgeber der Stadt auf, die während des Krieges zehn oder mehr Ausländer beschäftigt21 hatten. 19 20 21 Spoerer, Zwangsarbeit, P. 96. C.H. Gattermann, Der Ausländereinsatz im Landkreis Osterode 1939 - 1945, Tabelle 3, P. 42. C.H. Gattermann, Der Ausländereinsatz im Landkreis Osterode 1939 - 1945, Tabelle 4, P. 43 - 46. KptLt. a.D. Helmut Lüder, Verstorbene Zwangsarbeiter in Bad Lauterberg, P. II-2 ff., 10 Arbeitgeber beschäftigte Ausländer Fa. Adler Pinselfabrik GmbH, Lutterstraße Fa. Max Böhme KG Holzwarenfabrik , Lutterstraße Fa. Deutsche Baryt Industrie Dr. Rudolf Alberti, Bahnhofstraße Fa. Albert Haltenhoff, Odertal Fa. Harzer Eisengießerei Gebr. Horre, Zollweg Fa. Hoch Tief AG, Odertal Fa. Carl Grunewald, Betonbau, Baustelle Bad Lauterberg Fa. Königshütte, Wilh. Rudolf KG Hüttenstraße Fa. Königshütte- Westfälische Maschinenbau Gesellschaft, Hüttenstraße Fa. Franz Kuhlmann, Sebastian-Kneipp-Promenade Fa. Metallwerk-Odertal GmbH, Odertal Fa. MIAG Mühlenbau & Industrie AG., Scharzfelderstraße Fa. Mook & Koop, Scharzfelderstraße Fa. Otto Schickert & Co KG, Odertal Fa. Faserholz GmbH, Göttingen, Odertal Fa. Schmetz, Segelflugzeugbau, Lutterstraße Fa. Wistoba Pinselfabrik Wilhelm Stollberg, Barbis Fa. Bernhard Heckmann, Baustelle Osterhagen Stadtverwaltung Bad Lauterberg, Wissmannstraße Reichsbahn, Bad Lauterberg Domäne- Scharzfels, L. Knobloch, Barbis 40 35 (81) 76 13 207 15 63 72 134 1898 206 69 789 (10) 13 18 62 10 25 13 Die in Klammern gesetzten Zahlenwerte sind unsicher. Die Zahlen der Meldedatei für Ausländer der damaligen Stadtverwaltung Bad Lauterberg und die Zahlen der Arbeitsverwaltung und der Ortskrankenkasse des Kreises Osterode22, aus der die obige Tabelle erstellt wurde, sind nicht kongruent und ergeben daher geringe Abweichungen. Aus der obigen Tabelle kann man erkennen, dass das Metallwerk- Odertal GmbH der bedeutendste Arbeitgeber für Ausländer im Stadtgebiet war. Seit Beginn des Masseneinsatzes von ausländischen Arbeitskräften in der Rüstungsindustrie (1942) waren laut Meldekartei 1936 Arbeitskräfte einschließlich 36 Kinder aus 13 Nationen dort gemeldet bzw. zeitweilig gemeldet. Das Gros der ausländischen Beschäftigten im Metallwerk Odertal war weiblichen Geschlechts 65,5% und in der Massenproduktion von Munition für Handfeuer- und Maschinenwaffen eingesetzt. Unter der Leitung von deutschen Vorarbeiterinnen produzierten sie Gewehr- und Pistolenmunition im Zweischichtbetrieb23 von je 12 Stunden. Die Vorarbeiterinnen hatten zwischen 10 und 13 Fertigungshalbautomaten mit ausländischen Arbeitskräften zu kontrollieren, die Maschinen bei Bedarf zu justieren und die ausländischen Arbeitskräfte zu überwachen. Der hohe Anteil an jungen sowjetischen Frauen brachte natürlich eine breite Palette an sozialen und geschlechtsspezifischen Problemen mit sich. 22 23 C.H. Gattermann, Der Ausländereinsatz im Landkreis Osterode 1939 - 1945, P. 43. SA Bad Lauterberg, Brief der Mathilda Danco, Juli 2004 zur Bestätigung ihrer Zwangsarbeit. 11 Die Fa. Otto Schickert & Co. KG (Fa. Osco) war der zweitgrößte Arbeitgeber für ausländische Arbeitskräfte in Bad Lauterberg. Bei Fa. Osco waren 745 ausländische Arbeiter und Arbeiterinnen aus 15 Nationen gemeldet bzw. zeitweilig dort gemeldet, einschließlich 8 Kinder. Die Geschlechter der ausländischen Arbeitnehmer waren in den Schickert- Werken ziemlich gleichmäßig verteilt. So waren 48,2% der ausländischen Arbeitnehmer weiblichen Geschlechts. Die weiblichen Arbeitskräfte waren überwiegend in der technischen Abteilung eingesetzt und wurden für die Herstellung und Instandsetzung der Anoden für die Elektrolysebäder eingesetzt, da dort feine Lötarbeiten gefordert waren. Herkunft, Altersstruktur und Geschlechterverteilung In Bad Lauterberg waren in den Jahren 1919 bis 1945 insgesamt 4263 Ausländer aus 21 Nationen gemeldet, bzw. zeitweilig gemeldet. Von 1939 bis 1945 waren es 4256 Personen. Die Nationalitätsangaben von insgesamt 25 Personen sind jedoch nicht genau zu bezeichnen. Die 66 Volksdeutschen wurden in diese Zahl mit einbezogen und als solche auch bezeichnet. Ausländer in Bad Lauterberg 1939 - 1945 2500 1936 2000 1500 1000 709 415 500 1 398 308 1 35 1 76 1 14 6 43 3 36 141 10 3 23 16 21 66 0 ** 24 * PL; 398; 9% U Y I; 709; 17% SU F; 308; 7% O SL M O ? R U /S SU; 1936; 46% PL SO NSTIGE; 356; 8% PL BENELUX; 556; 13% L N LT R B LV I H H G F ES K D ? L /N D SZ ? H C B A Aufteilung nach Nationen 1939 - 1945 Die prozentuale Aufteilung der Herkunftsländer und die Anteile der Nationen zeigt die nachstehende Grafik. Das sich aus diesen Zahlen ergebene Bild der Herkunftsländer und Anteile der einzelnen Nationen24 entspricht prozentual in etwa dem, was für das gesamte Deutsche Reich galt. Erheblich Spörer, Zwangsarbeit, P. 220-222. 12 höher war allerdings der Anteil der sowjetischen Arbeitskräfte in Bad Lauterberg: 46% im Gegensatz zu knapp 33% im gesamten deutschen Machtbereich. Der Anteil der polnischen Arbeitskräfte in Bad Lauterberg 9% lag etwa 10% niedriger als im Reich und den besetzten Ländern. Die Nationalitäten, die nur einen geringen Anteil am Ausländer- aufkommen hatten, wurden unter dem Begriff „Sonstige“ zusammengefasst. niederländische und belgische Staatsbürger wurden ebenfalls gebündelt, da die teilweise in die Meldekarten eingetragene Nationalität „Flame“ manchmal zweideutig war. Bei der Altersstruktur ist zu bemerken, dass sie durch einen erheblichen Anteil junger und sehr junger Ausländer geprägt war und keinesfalls den Durchschnitt einer normalen erwerbstätigen Bevölkerung abbildet. Insgesamt liegen zu 4221 Ausländern, die hier zum Arbeitseinsatz herangezogen wurden, die Geburtsdaten bzw. die Geburtsjahre vor. Ausländer mit „unbekannten“ Personenstandsdaten gingen in die Aufstellung nicht mit ein. Die Auswertung liefert aber trotzdem ein einigermaßen realistisches Bild. Altersstruktur 1864 - 1945 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 1945 1940 1927 x x x x x x x 1919 1910 1900 1890 1880 1864 Die Jahrgänge 1919 bis einschließlich 1927 stellten das Gros der ausländischen Arbeitskräfte. Diesen Jahrgängen entstammten 2403 Personen. Mehr als die Hälfte der Arbeiter waren zu Beginn ihres Einsatzes im Bad Lauterberg zwischen 15 - 23 Jahre alt. Am zahlreichsten waren die Geburtsjahrgänge 1922 bis 1924 vertreten. In 4 Einzelfällen waren die eingesetzten Ostarbeiterinnen und Polinnen 12 Jahre alt. Es ist allerdings nicht mehr nachzuvollziehen, ob dieses ein fehlerhafter Eintrag in der Meldekartei war, oder ob die dort eingetragene Berufsbezeichnung „Arbeiterin“ im Metallwerk Odertal auch tatsächlich zutraf. Lebensumstände, Versorgung Der Alltag der ausländischen Arbeitskräfte in Bad Lauterberg war geprägt von gesetzlichen, oft im Vergleich zur deutschen Bevölkerung diskriminierenden staatlichen Regelungen. Abhängig von der Art des Arbeitseinsatzes und dem Verhalten des Arbeitgebers, vom Geschlecht und der Nationalität, vor allem aber von der Tatsache, dass die ausländischen Arbeitskräfte während des gesamten Zeitraums in einer kriegsbedingten Mangelsituation zu leben hatten. Zwei Organisationen25 waren zuständig für die Belange, die über den betrieblichen Arbeitseinsatz und die der Sicherheit hinausgingen. Der „Reichsnährstand“, (eine 25 Spoerer, Zwangsarbeit, P.95 -96. 13 Zwangsvereinigung aller an Produktion und Absatz von Lebensmitteln beteiligten Firmen und Personen) der für die ausländischen Arbeitskräfte, welche in der Landwirtschaft eingesetzt waren, zuständig war, sowie die „Deutsche Arbeitsfront“ (DAF) als Dachorganisation von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, welche für die ausländischen Arbeitnehmer in den übrigen Wirtschaftsbereichen zuständig war. Die ausländischen Arbeitnehmer und ihre Familienangehörigen waren versicherungsrechtlich den deutschen Beschäftigten gleichgestellt, d.h. sie waren vertraglich mit dem jeweiligen Arbeitgeber verbunden und eingebunden in das deutsche Sozialversicherungssystem. Eine Ausnahme bildeten die Ostarbeiter, bei denen die Existenz eines „normalen“ Arbeitsverhältnisses verneint wurde mit der Folge, dass sie lediglich krankenversichert waren. Allen ausländischen Zivilarbeitern stand für ihre Arbeit Lohn in Form von Geld und manchmal auch in Naturalien, wie z.B. Verpflegung, zu. Allerdings erhielten nur Westarbeiter und Personen aus mit Deutschland verbündeten und neutralen Staaten eine Entlohnung, die in etwa mit der von deutschen Arbeitnehmern vergleichbar war. Polen und Ostarbeiter wurden grundsätzlich in die niedrigste Lohngruppe eingereiht und kamen nicht in den Genuss von Zuschlägen. Sie unterlagen außerdem einer besonderen Abgabe. Die Polen hatten eine „Sozialausgleichsabgabe“, die Ostarbeiter eine „Ostarbeiterabgabe“ zu entrichten. Außerdem wurden die polnischen Arbeitskräfte in die ungünstigste Steuerklasse eingereiht. Nach Abzug der vom Arbeitgeber, bzw. Lagereigners einzubehaltenden Verpflegungskosten verblieben Ostarbeitern ca. 10,00 RM in der Woche, ein Betrag, der aber wohl nur in Ausnahmefällen erreicht wurde. Die dann noch auszuzahlenden Beträge tendierten gegen Null. Dieses bescheidene Taschengeld, wenn es denn auch ausgezahlt wurde, konnten sie legal nicht ausgeben, da es ihnen nicht erlaubt war, Geschäfte oder andere öffentliche Einrichtungen zu betreten. Das Geld diente hauptsächlich dazu, Dinge auf dem „Schwarzen Markt“ zu kaufen, der vielfach von Westarbeitern betrieben wurde26. Zur Steigerung der Arbeitsmoral der Ostarbeiter wurden im Verlauf des Krieges zwar Lohnsteigerungen eingeführt, diese erreichten aber nie das Niveau eines Westarbeiters oder gar eines deutschen Arbeitnehmers27. Zahlreiche Dinge des täglichen Lebens waren auch für Deutsche limitiert oder nur auf Bezugsschein erhältlich. Für Ausländer und besonders für Ostarbeiter wurden diese Limits weiter reduziert. Für einen Ostarbeiter waren an Nahrungsmitteln pro Woche vorgesehen28: 26 27 28 Gewicht Nahrungsmittel 2,25 kg 200 gr 130 gr 31,25 gr 225 gr 175 gr 150 gr 1,125 kg 8,5 kg 28 gr 105 gr Brot Fleisch bzw. Fleischwaren Fett Magerkäse oder die doppelte Menge Quark Zucker Marmelade Nährmittel (Nudeln, Graupen, Reis etc.) frisches Gemüse (meistens Weißkohl) Kartoffeln oder 3 kg Kartoffeln und 16,5 kg Kohlrüben deutscher Tee Salz Billstein+Illner, You are now in Cologne, Compliments, P. 161 ff. Spörer, Zwangsarbeiter, P. 150 - 163. edb. P. 130. 14 Gewicht Nahrungsmittel 275 gr Sauerkraut nichtbewirtschaftete Gewürze nach Vorratslage Sonderzulage für Schwerarbeiter: 600 gr Brot und 150 gr Fleisch Sonderzulage für männliche Ostarbeiter Tabak29 Polen, Westarbeitern und anderen Ausländern standen im Allgemeinen die gleichen Grundnahrungsmittel zu wie der deutschen Bevölkerung. Dieses führte in einigen Fällen zu Protesten bei der deutschen Bevölkerung. Eier, Milch, Sahne, Süßigkeiten waren für Ausländer nicht vorgesehen, eine Ausnahme bestand nur für Kinder (auch sowjetische Kinder). Sie sollten bis zum Alter von drei Jahren 0,5 ltr Vollmilch pro Tag bekommen, im Alter zwischen drei und vierzehn Jahren die gleiche Ration an entrahmter Milch. Ansonsten bestanden die Kinderzuteilungen aus jeweils 1,5 kg Brot pro Woche, bei den anderen Lebensmitteln erhielten sie die Hälfte der Zuteilung wie für einen Erwachsenen. Bei Ostarbeitern sollte das Fleisch möglichst aus Pferde- oder Freibankfleisch bestehen. Eine Regelung, nach der Fuchsfleisch aus Fuchsfarmen zu liefern sei, wurde nicht auf sowjetische Zivilarbeiter ausgedehnt und blieb nur auf russische Kriegsgefangene beschränkt. Eine Minderung der Verpflegungsrationen für nichtarbeitende Ostarbeiterinnen in den Lagern war durchzuführen30. Zwischen August und Dezember 1944 galt für die Zivilarbeiter aus der Sowjetunion das Prinzip der sogenannten Leistungsernährung. Ostarbeiter, die über 100% der Arbeitsleistung eines deutschen Arbeitnehmers erbrachten, erhielten erhöhte Fleisch-, Fett-, und Käsezuteilungen. Für 90% - 100% war die normale Ration, bei weniger als 90% waren Abzüge vorgesehen31. Inwieweit diese Verordnungen in Bad Lauterberg umgesetzt wurden, ist nicht nachzuvollziehen, da hierüber keine ausreichenden Quellen vorhanden sind. Es sind weder Quittungen noch andere Nachweise über Lebensmittellieferungen an die jeweiligen Lagerküchen oder Lagerbäckereien vorhanden. Mangel kennzeichnete nicht nur die Lebensmittelversorgung der polnischen Arbeitskräfte und der Ostarbeiter, sondern auch die Ausstattung mit Schutzbekleidung bei der Arbeit und mit anderen Dingen des täglichen Lebens. Bekleidung, Hygieneartikel und Schuhwerk (Holzschuhe) waren Mangelware. Im Fall von Schwangerschaften hatten Ausländerinnen generell die Möglichkeit, ein Umstandskleid zu erhalten32. Für Polinnen und Ostarbeiterinnen galt dieses nicht, für sie war höchstens Stoff zur Abänderung vorhandener Kleidung vorgesehen. Ein besonderes Problem war die Gewährung von Freizeit und Urlaub für Ausländer. Freie Zeit am Arbeitsort in Deutschland und erst recht der Urlaub in den Heimatländern bedeutete, dass die Ausländer der Kontrolle durch Arbeitgeber und Behörde entzogen waren. Das feingesponnene Netz von Sonderregelungen, Anordnungen und Gesetzen war dann durchbrochen. Freizeit in Deutschland bedeutete für die ausländischen Arbeitskräfte arbeitsfreie Zeit, jedoch nicht ohne Kontrolle. Sie war an streng geregelte Zeiten33 und, wie die Regelung in vielen 29 30 31 32 33 LA Oranienburg, Kreisbehörde Blankenburg Nr. 4925. SA Wolfenbüttel, 12 Neu-Inn-Pol 13 Nr. 16242. Spörer, Zwangsarbeiter, P. 129. SA Wolfenbüttel, 129 Neu FB.2 Nr. 4455. SA Wolfenbüttel, 12 Neu 13 Nr. 15744. 15 anderen Bereichen auch, an die Nationalität des Arbeiters gebunden. Für Polen galt z.B. ein Ausgangsverbot von 21:00 Uhr - 05:00 Uhr (April - September), bzw. 20:00 Uhr - 06:00 Uhr (Oktober - März). Für Ostarbeiter hatte 1943 die DAF auch Urlaub im zweiten Arbeitsjahr in Deutschland vorgesehen. Es sollten eine Woche Urlaub in einem noch zu errichtenden Urlaubslager in Deutschland und ab dem dritten Arbeitsjahr jeweils zwei Wochen Heimaturlaub gewährt werden34. Die militärische Lage hat aber 1944/1945 die Urlaubsgewährung im Heimatland, selbst wenn die Bereitschaft der deutschen Behörden und der Arbeitgeber dagewesen wäre, ad absurdum geführt, denn zu dieser Zeit hatte sich die Wehrmacht bereits aus großen Gebieten der Sowjetunion zurückgezogen. Die Betriebe waren teilweise bestrebt, Freizeit für Ausländer in organisierter Form zu gewähren. In einem Merkblatt von 1943 wurde dazu aufgerufen, Sprachkurse, Filme und Bücher anzubieten sowie Ausgang und die religiöse Betreuung durch Laienseelsorger (für Ostarbeiter) zu gestatten. Als Gegenwert wurde Engagement bei der Arbeit und Wohlwollen gegenüber dem deutschen Nationalsozialismus erwartet. Unterlagen oder Programme über Freizeitaktivitäten sind in Bad Lauterberg nicht bekannt. Zeitzeugen können sich an gesonderte Veranstaltungen im Bad Lauterberger Kino - ausschließlich für Polen und Ostarbeiter - erinnern, da die ausländischen Arbeitskräfte in geschlossenen Kolonnen von den Lagern im Odertal kommend, durch die obere Stadt zum Kino marschieren mussten. Westarbeiter unterlagen vergleichsweise nur geringen Beschränkungen im Gegensatz zu Polen und Ostarbeitern. Die Verordnungslage schloss bei letzteren z.B. nicht nur den Einkauf in Geschäften aus, sondern auch den Besuch von Friseuren und Gaststätten35. Die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrädern und Telefonen war ebenfalls nicht erlaubt36. Eine schwerwiegende Verletzung der Anordnungen war, den Arbeitsort zu verlassen. Seelsorgerische Betreuung der Ostarbeiter fand in Bad Lauterberg vermutlich nicht statt. Unterlagen oder Zeitdokumente darüber sind im Stadtarchiv nicht existent. Die Durchführung von Sondergottesdiensten37 für Polen (sie sollten einmal im Monat stattfinden), wie sie ab 1943 gestattet waren, sind in Bad Lauterberg nicht nachzuweisen; der Gebrauch der polnischen Sprache war selbst bei der Beichte untersagt. Im Kirchenarchiv der St. Benno Kirche sind keine Dokumente darüber vorhanden. Die Amtshandlungen des kath. Pfarrers oder der kath. Schwestern in Bad Lauterberg beschränkten sich bei polnischen Arbeitern vermutlich nur auf Trauungen, Taufen und Beerdigungen. Westarbeiter konnten aber die Gottesdienste am Sonntag und an Feiertagen besuchen. Gesundheitszustand der Ausländer Über den Gesundheitszustand und die Gründe der Erkrankungen der in Bad Lauterberg eingesetzten Ausländer lassen sich nur marginale Aussagen machen. Die Quellen, die darüber Auskunft geben könnten, wie Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) oder Krankenhausakten und Krankenhausjournale des Städtischen Krankenhauses Bad Lauterberg, stehen dem Stadtarchiv nicht, bzw. nicht mehr zur Verfügung. Bei schweren Erkrankungen mit Todesfolge wurde die Todesursache vielfach in den Standesamtsbüchern vermerkt. Diese Quelle konnte in vollem Umfang in Bad Lauterberg genutzt werden und ermöglichte die nachfolgende Auswertung. 34 35 36 37 HSA Hannover, Hann. 310 IO Nr. 170. SA Wolfenbüttel, 12 Neu - Inn - Pol 13 Nr. 15744 KA Osterode, Karton Nr. 041, Sign. X01.450.01-4540. SA Wolfenbüttel, 12 Neu 13 Nr. 15744. 16 Gesundheits- und Krankenfürsorge Unter den Bedingungen des Krieges hatten die Gesundheitsbehörden erhebliche Schwierigkeiten, eine auch nur annähernd angemessene Gesundheitsfürsorge der in großer Zahl eingesetzten Ausländer aufzubauen und zu praktizieren. Hinzu kam, dass die Rassenlehre des Dritten Reiches in ihrer Ideologie von vornherein Einschränkungen für Ostarbeiter und Polen vorsah. Diese wirkten sich naturgemäß auch auf medizinischem Gebiet aus. Die örtlichen Gesundheitsbehörden waren gehalten, gemeinsame Behandlung von deutscher Bevölkerung, Ostarbeitern und Polen möglichst einzuschränken38, mit der Folge, dass Krankenhäuser und Heilstätten ab 1942 von Personen aus Osteuropa kaum genutzt werden konnten. Ab Sommer 1942 gab es Pläne, für aus Polen und der Sowjetunion stammende Arbeiterinnen und Arbeiter eine Krankenversorgung außerhalb der regulären Krankenhäuser zu organisieren. Das neu zu schaffende Krankenversorgungssystem basierte auf zwei Säulen. Erstens behielten, bzw. bekamen die größeren Lager eigene Krankenreviere, zweitens wurden zum Teil in Anlehnung an die, für die deutsche Bevölkerung bestehenden Krankenhäuser, sogenannte Krankenbaracken für die Therapie von Ausländern eingerichtet. In Bad Lauterberg stand die Krankenbaracke am Kupferroser Weg unterhalb des Städtischen Krankenhauses. In dieser Krankenbaracke wurden auch Ausländer aus den Lagern der Orte Herzberg, Osterode, Hattorf und St. Andreasberg behandelt. Das Lager Metallwerk Odertal/Hauxkopf und das Gemeinschaftslager Otto Schickert und Co. KG. sowie das Lager Metallwerk Silberhütte in St. Andreasberg/Silberhütte hatten eigene Krankenreviere. Insgesamt konnte die geringe Bettenzahl der Krankenbaracke und der Krankenreviere den notwendigen Bedarf nicht decken, so dass Ausländer auch entgegen Vorschriften und Weisungen von Gesundheitsbehörden doch in den Krankenhäusern behandelt wurden. Daneben kam auch eine Verlegung oder Überweisung in benachbarte Anstalten in Frage. Die Gesundheitsorganisation war mit den Massen der ausländischen Arbeiterinnen und Arbeiter völlig überfordert. Hinsichtlich des Personals war die Krankenversorgung von Polen und Ostarbeitern vor allem auf deutsche Ärzte, Hebammen und medizinisches Hilfspersonal angewiesen. Die Krankenbaracke am Kupferroser Weg in Bad Lauterberg verfügte ab Februar 1943 über einen russischen Feldscher39. Das Metallwerk Odertal hatte ab Oktober 1944 einen italienischen Arzt, die Deutsche Baryt Industrie und die Schickert Werke hatten ab September 1943 je eine sowjetische Sanitäterin, die Miag ab Oktober 1944 eine estländische Sanitäterin. Todesfälle und Todesursachen In Bad Lauterberg waren insgesamt 162 Todesfälle zu beklagen. Zirka 48% der Sterbefälle waren auf Tuberkulose und deren unzureichende Behandlung in den Krankenrevieren bzw. in der Krankenbaracke zurückzuführen. Auch bei den Kindern40 war eine hohe Sterblichkeit festzustellen. 38 SA Wolfenbüttel, 129 Neu FB. 2 Nr. 4455. Grund war die Sorge, dass die ohnehin geringe Zahl von Krankenhausbetten nicht zur Behandlung aller Patienten ausreichen könnte und deshalb eine Beeinträchtigung der Gesundheitsversorgung der deutschen Bevölkerung zu erwarten wäre. 39 HSA Hannover, Hann 122a XII Nr 3150. Feldscher = Militärarzt 40 Kapitel: Familien, Geburten und Eheschließungen. 17 Todesfälle von ausländischen Arbeitskräften 80 69 70 58 60 50 40 29 30 20 10 2 0 2 0 1939 1940 1941 1942 1 1 1946 unbek. 0 1943 1944 1945 Todesursache Personen Arbeitsunfall Bombenangriff Darmgeschwür Erschlagen Erschossen Gehirnabszeß Grippe/Lungenentzündung Grippe/Herzschwäche Herzdegeneration Herzinfarkt Herzinsuffizienz Herzschwäche Knochentuberkulose Lungenentzündung Lungentuberkulose Lungentuberkulose/Herzschwäche Meningitis Magengeschwür Morbus Banti Nackenkarbunkel Paralyse Schädelbruch Scharlach Suizid Tumor Todesursache nicht vermerkt Totgeburt Unfall Unglücksfall Unbekannt Frühgeburt Gastroenteritis Intoxikation/ Vergiftung 1 Fall 3 Fälle 1 Fall 1 Fall 6 Fälle 1 Fall 1 Fall 1 Fall 1 Fall 1 Fall 1 Fall 2 Fälle 1 Fall 11 Fälle 78 Fälle 1 Fall 4 Fälle 1 Fall 1 Fall 1 Fall 1 Fall 2 Fälle 2 Fälle 1 Fall 1 Fall 26 Fälle 2 Fälle 1 Fall 2 Fälle 3 Fälle 1 Fall 1 Fall 1 Fall 18 Todesfälle auf die Nation bezogen 140 128 120 100 80 60 40 20 17 3 3 1 2 5 B F HR GB I 3 0 PL SU * Todesfälle aufgrund von menschlicher Gewalteinwirkung waren auch zu verzeichnen. Der sowjetische Kriegsgefangene Wassyl Hontscherenko, geb. 12.01.1918 in Troskaja/ Rostowsk wurde am 09.09.1941 in der Lutterstraße durch einen Wachposten bei einem vermeintlichen Fluchtversuch auf dem Weg zur Arbeitsstelle erschossen. Der Todesfall wurde im Standesamt beurkundet. Nach Aussagen von Zeitzeugen aus dem Bad Lauterberger Ortsteil Odertal41 wurden am 14. April 1945 während der Kampfhandlungen im Ort fünf russische Ostarbeiter von einer Nachhut deutscher Fallschirmjäger beim Plündern der Werkssiedlung der Harzwasserwerke unterhalb des Oderstaudammes überrascht und sofort vor Ort, ohne kriegsgerichtliche Verhandlung, erschossen. Die Toten wurden auf dem Grundstück in der Nähe des Hauses zusammengelegt und mit einem Schild mit der Aufschrift „Plünderer“ versehen. Die deutschen Bewohner der Werkshäuser flüchteten daraufhin aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen der befreiten Ostarbeiter nach Bad Lauterberg. Zwei der fünf Toten wurden vor Ort von Unbekannten begraben, die sterblichen Überreste wurden in den 70ziger Jahren bei Ausschachtungsarbeiten wieder entdeckt; wo die drei anderen Toten verblieben sind, ist unbekannt. Die Todesfälle wurden im Standesamt Bad Lauterberg nicht beurkundet. Im Sumpfgebiet zwischen Schmiedekind`s Mühle und Dreymann`s Mühle im Ortsteil Bartolfelde/Barbis wurden die Ostarbeiter42 N.N. Brewuro, geb. 1923 in Kertsch und N.N. Polenko, geb.1922 in Leningrad von Unbekannten erschlagen/erschossen und verscharrt. Nach Aussage eines bereits verstorbenen Zeitzeugen43 sollen sie aus Bad Lauterberg/Odertal gekommen sein, sie waren aber in Bad Lauterberg nicht gemeldet. Die beiden Todesfälle wurden vom zuständigen Standesbeamten in Bartolfelde erst am 28. August 1946 beurkundet. Im standesamtlichen Urkundenbuch steht: „wurden in einem Teich tot aufgefunden, Todesursachen unbekannt“? Der Russe Andre Kriwonog wurde beim Angriff der US-Army auf Bartolfelde am 11.04.1945 von einer amerikanischen Fliegerbombe, die in den Kuhstall der Ww. Wolter einschlug tödlich getroffen, er hatte sich dort bei den Kühen versteckt. Der Todesfall wurde vom zuständigen Standesbeamten in Bartolfelde auch erst am 28. August 1946 beurkundet. Im standesamtlichen Urkundenbuch steht genau wie bei Brewuro und Polenko: „wurde in einem Teich tot aufgefunden, Todesursache unbekannt“? 41 42 43 Interview mit den Zeitzeugen O. Wiegand am 03.02.2003 und H. Bode † am 25.03.2003. Standesamt Bad Lauterberg/ Bartolfelde KA Bartolfelde, "Erlebnisbericht 1945". 19 Warum die Einträge der drei Todesfälle in das Standesamtsregister erst nach ca. eineinhalb Jahren und dann noch mit fehlerhaften Angaben erfolgten, ist nicht mehr festzustellen. Der polnische Arbeiter Stanislaus Sobeczack, geb. am 28.04.1914 in Lieratz oder Sierads und seine deutsche Ehefrau wurden am 09.11.1945 in Bad Lauterberg/ OT Bartolfelde erschlagen. Die Täter wurden ermittelt und verurteilt. Die Verstorbenen Zwangsarbeiter wurden auf dem Bad Lauterberger Bergfriedhof in Einzelgrabstellen beigesetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen im April 1945 wurden sie in einem Massengrab zusammen mit den gefallenen deutschen Soldaten und den Bombenopfern bestattet. Die verstorbenen Westarbeiter wurden in den Nachkriegsjahren exhumiert, die ital. Toten am 10.01.1968 in Hamburg auf einem Sammelfriedhof für Kriegsopfer, die franz. Toten am 06.05.1949 sowie die belg. Toten am 20.01.1949 in ihrem Heimatland beigesetzt. In der Kernstadt auf dem Bergfriedhof verblieben nur die verstorbenen osteuropäischen Deportierten. Die in den heutigen Ortsteilen Barbis, Bartolfelde und Osterhagen verstorbenen Zwangsarbeiter und KZ- Häftlinge sind auf den Friedhöfen der jeweiligen Ortschaft begraben worden. Zusammenfassung Die ausländischen Zivilarbeiter in Bad Lauterberg kamen aus nahezu allen von Deutschland besetzten oder annektierten Gebieten, mit Ausnahme von Norwegen und Griechenland. Außerdem waren zahlreiche Personen aus verbündeten oder neutralen Staaten hier beschäftigt. Der Aufwuchs an ausländischen Arbeitskräften lief parallel zu den Erfordernissen der Kriegswirtschaft und den Einberufungen deutscher Arbeitskräfte zum Militär. Der Höhepunkt dieser Entwicklung war in den Jahren 1943 und 1944. Vom Einsatz der Ausländer hat ein Großteil der industriellen Wirtschaftsunternehmen der Stadt profitiert. Die Landwirtschaft ebenso wie Stadt- und Gemeindeverwaltungen, Reichsforst, Reichsbahn, Handwerk und einige privilegierte private Haushalte. Die Behandlung der ausländischen Arbeiter hat nicht immer den Erlassen der Verwaltung und noch viel weniger den Vorstellungen der Parteiideologen entsprochen. Einzelne Bürger der Stadt, die besondere Befugnisse gegenüber den Ausländern besaßen, benutzten ihre Stellung, um die geforderte Arbeitsleistung der ausländischen Arbeitskräfte zu erzwingen, auch wenn dieses unrechtmäßig und gegen das geltende Völkerrecht war. Gesundheitszustand und Lebensumstände der Zivilarbeiter entsprachen den Umständen ihres Aufenthaltes in Bad Lauterberg. Sie waren gekennzeichnet von einer restriktiven Gesetzgebung, kriegsbedingtem Mangel, harter Arbeit und der Unterbringung in hygienisch mangelhaften, überfüllten Gemeinschaftslagern. Das führte in Verbindung mit einer völlig unzureichenden medizinischen Versorgung zu zahlreichen Todesfällen durch Tuberkulose und anderen schweren Infektionskrankheiten. Es ist davon auszugehen, dass ein hoher Prozentsatz der ausländischen Arbeiter als unterernährt, unzureichend bekleidet und krank anzusehen war. Die hohe Sterblichkeitsrate gibt darüber ein beklemmendes Zeugnis. 20 Register der genutzten Quellen und Lageskizze der Lager im Odertal 21 Rüstungsfabriken und Arbeitslager in Bad Lauterberg/ Odertal Die Skizze stellt die Situation der Fabriken, der Gebäude und der Infrastruktur der großen Rüstungsfabriken und Zwangsarbeiterlager im Odertal dar (Stand April 1945). Im Stadtarchiv Bad Lauterberg gibt es keine Lagepläne mehr darüber. Pulverbunker Metallwerk- Odertal GmbH Lager MetallwerkOdertal/ Hauxkopf Wohnhäuser HWW Lager Otto Schickert & Co. KG Lager + Kistenfabrik A. Haltenhoff GmbH Werkssiedlung Schickert & Co. KG Lager Odertal/ Reichsstraße 22 Register der benutzten Quellen I. Ungedruckte Texte: Gräberliste für öffentlich gepflegte Gräber, vom 19.01.1971 Stadtarchiv Bad Lauterberg Gräberliste der St. Andreas Kirchengemeinde, Erstellungsdatum ist unbekannt Kirchenarchiv St. Andreaskirche Bad Lauterberg Buch der Verstorbenen der St. Andreas Kirchengemeinde Bad Lauterberg Buch der Verstorbenen der St. Benno Kirchengemeinde Bad Lauterberg Buch der Verstorbenen der St. Petri Kirchengemeinde Barbis Buch der Verstorbenen der St. Bartholdi Kirchengemeinde Bartolfelde Buch der Verstorbenen der St. Martini Kirchengemeinde Osterhagen Sterberegister des Standesamts Bad Lauterberg einschließlich der OT Barbis/ Bartolfelde/ Osterhagen von 1941 - 1945 "Gedenkliste der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft 1933 - 1945" Archivgemeinschaft Bad Lauterberg, SA SA Bad Lauterberg, Altakte Az: 0-00-000/6 Altakte Az: 0-00-000/7 Altakte Az: 0-00-001/1 Meldekartei für Ausländer 1939 - 1946 SA Bad Lauterberg, Fotoarchiv KA St. Bartholdi, "Erlebnisbericht P. Große" Befragung von Zeitzeugen aus Bad Lauterberg Werner Brinkmann †, Walter Füllgrabe, Hermann Bode † und Otto Wiegand, Bad Lauterberg II. Gedruckte Texte und Literatur: "You are now in Cologne. Compliments" Reinhold Billstein/ Eberhard Illner, Emons-Verlag, Köln "Rüstungsindustrie in Südniedersachsen während der NS-Zeit" AG Südniedersächsischer Heimatfreunde e.V., VWM-Verlag, Mannheim "Rüstungsprojekte in Südniedersachsen und Thüringen während der NS-Zeit" Frank Baranowski, Verlag Mecke Druck Duderstadt 23 Register der verstorbenen Zwangsarbeiter 24 Stadtarchiv Bad Lauterberg im Harz lfd. Name, Vorname Nr. Aufstellung der verstorbenen Zwangsarbeiter Nation geboren Ort gestorben Todesursache 1 Antonenko, Preska I SU 04.03.1922 Luborki 25.09.1944 Lungentuberkulose 2 Arden, Connie GB 01.03.1874 Rotterham 22.04.1943 unbekannt 3 Arsene, Louis F 06.06.1915 17.09.1943 Nackenkarbunkel 4 Babrunik, Iwan SU 01.05.1944 Lungentuberkulose 5 Babtschenkowa, Uljana SU Cerlenks Cérences 08.04.1905/ Tschachlowitschi 08.04.1925 unbekannt unbekannt 30.12.1944 nicht vermerkt 6 Belousow, Wassil SU 26.04.1891 Chalany 08.04.1944 7 SU 26.09.1924 SU 11.12.1925 Grilioka Griliwka unbekannt 02.10.1944 8 Beswercha, Stepanida Beswercha, Stapanida Bilenko, Pawel Grippe/ Lungenentzündung Lungentuberkulose 30.11.1944 Lungentuberkulose 9 Bogiba, Katharina ohne 07.11.1911 unbekannt 25.04.1943 nicht vermerkt 10 Bojtschuk, Martha SU 29.06.1918 25.03.1943 Lungentuberkulose 11 Bondorenko, Nikolay SU 11.06.1943 Boschuki/ Potschaiski Bad Lauterberg 01.10.1943 Lungentuberkulose 12 Bondorenko, Tatjana SU 02.05.1923 Ostnadozne 19.07.1943 Lungentuberkulose 13 Brewurs, Sch... Brewuro, Sch... SU 1923 Kertsch 1945 nicht vermerkt 19.09.2008 Ort/ Lager/ Firma Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, Ahnstraße 12 Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, Krankenbaracke Bad Lauterberg, ArbeitslagerHauxkopf Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Osterode, ArbeitslagerOptische Werke Bad Lauterberg Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk unbekannt Bemerkung in Bad Lauterberg verstorben Todesfall nur in Städt. Krankenhausakte vermerkt Todesfall nur im KBuch vermerkt Kind Mutter von: Bondorenko, Nikolay geb. 11.06.1943 in Bad Lauterberg B. wurde bei Dreymannsmühle tot aufgefunden, in der Friedhofsakte nicht vermerkt, 2. Ausgabe Stadtarchiv Bad Lauterberg im Harz lfd. Name, Vorname Nr. Aufstellung der verstorbenen Zwangsarbeiter Nation geboren Ort gestorben Todesursache 19.09.2008 Ort/ Lager/ Firma 14 Brizeck, Smilje SU 1878 unbekannt 15.04.1944 nicht vermerkt Bad Lauterberg 15 Buschinska, Josepha SU 23.03.1927 Platetschne 29.07.1944 Lungentuberkulose 16 17 Chernikowa, Irene Chichniakowa, Maria Chischujakowa, Marie Chiora, Ellena Cieslak, Roman SU SU 17.04.1921 09.05.1923 Woronesch Ulanowsk 28.02.1943 24.03.1944 Lungentuberkulose Lungentuberkulose SU PL 26.03.1918 06.09.1944 Stanzia Ohrental/ Lothringen 02.07.1944 02.08.1945 Lungentuberkulose nicht vermerkt Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Herzberg, Baracke Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Osterode, Arbeitslager- Piller Bad Lauterberg, Lager 18 19 20 Cirioni, Mario Cironi, Mario I 15.06.1904 Ancona 25.06.1943 Hirnabzess 21 Daniel, Pierre Joseph F 25.02.1922 04.06.1945 22 23 24 25 Danilewitsch, Kladeja Denisenko, Anastasija Deschewa, Paraska Djatschenko, Alex SU SU SU SU 22.10.1924 01.05.1924 30.09.1922 03.01.1926 Quincy Segy Quenpi- Vasin Hujiak Tereschko/ Kiew unbekannt unbekannt 06.07.1943 09.10.1944 27.11.1944 21.08.1944 Lungentuberkulose, Herzschwäche Lungentuberkulose Suizid Lungentuberkulose Lungentuberkulose 26 Dolinski, Larisa SU 15.02.1944 Bad Lauterberg 27.05.1944 Lungenentzündung 27 SU 20.01.1907 Lungenentzündung SU 1900 21.12.1944 29 Dschabarjew, Nisam SU 30.06.1921 Kubaschow Kubeschow Toluschki Foluschki unbekannt 24.06.1944 28 Doronin, Grigory Doronin, Grigorij Dranus, Milka 22.04.1945 Schädelbruch/ Gehirnverletzung Lungentuberkulose 30 Emez, Wera SU 13.10.1925 Tschotowski 15.09.1943 Lungentuberkulose 31 Geniar, Franz B 18.12.1887 Antwerpen 24.06.1943 Paralyse Bemerkung Todesfall nur im KBuch vermerkt Kind Bad Lauterberg, ArbeitslagerSchickert Werke, Bad Lauterberg, Arbeitslager Odertal Bad Lauterberg, ArbeitslagerMiag Osterode, Baracke Barbis 45, H. Grunert, Förste 138 St. Andreasberg, ArbeitslagerSilberhütte Bad Lauterberg, Arbeitslager- Kind Hauxkopf Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerSchickert Werke Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerSchickert Werke 2. Ausgabe Stadtarchiv Bad Lauterberg im Harz lfd. Name, Vorname Nr. Aufstellung der verstorbenen Zwangsarbeiter Nation geboren Ort gestorben Todesursache 32 Geschitzka, Marjan PL 1934 unbekannt 27.02.1944 Lungentuberkulose 33 Gontar, Jawdokia SU 01.03.1925 15.10.1944 Lungentuberkulose 34 Gredni, Wladimir SU 15.08.1923 Marjeoka Marjewka unbekannt 19.01.1945 Lungentuberkulose 35 Hanobraskaja, Maria SU 23.11.1924 Sumy 24.03.1945 Lungentuberkulose 36 37 Hesenko, Walter Hontscherrenko, Wassyl SU SU 04.05.1943 12.01.1918 Osterode Troskaja/ Rostowsk 11.01.1944 09.09.1941 38 Hordowski, Afanasi SU 29.09.1905 unbekannt 20.04.1945 Lungenentzündung beim Fluchtversuch niedergeschossen Lungentuberkulose 39 Hrib, Alexandra SU 19.11.1943 Bad Lauterberg 25.06.1944 Meningitis 40 Hum, Therese PL 04.02.1926 unbekannt 06.09.1943 Lungentuberkulose 41 Iwanowitsch, Leonid SU 03.02.1927 Skalewatka 20.08.1944 42 Jentschenko, Wladimir SU 18.01.1925 18.01.1926 Pawlowka/ Woroschilowgrad 43 44 45 Kabancow, Iwan Karobkowa, Alexandra Karpjuk, Nastja SU SU SU 20.09.1921 08.01.1908 1925 46 SU 47 Karpow, Alexander Karpow, Stefan Kasakow, 48 Klementjewa, Ewdokija 19.09.2008 Ort/ Lager/ Firma Bemerkung Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Herzberg, ArbeitslagerPleissner St. Andreasberg, ArbeitslagerSilberhütte Osterode, Arbeitslager- Piller Bad Lauterberg, ArbeitslagerSportplatz Bad Lauterberg, ArbeitslagerSchickert Werke Bad Lauterberg, ArbeitslagerHauxkopf Osterode, Adolf Hitler Str. 100 Kind Unglücksfall Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk 24.04.1945 nicht vermerkt Todesfall weder im KBuch noch im StA.Ltbg. vermerkt Todesfall nur im KBuch vermerkt 02.01.1945 15.06.1944 27.03.1944 Lungentuberkulose Herzinfarkt Lungentuberkulose 18.10.1925 Jilinka Slovobodinsej Rynkiwitzi Rynkiwtzi unbekannt 22.05.1945 Lungentuberkulose SU unbekannt unbekannt 23.04.1945 nicht vermerkt SU 28.02.1897 unbekannt 02.10.1944 Lungentuberkulose Bad Lauterberg, ArbeitslagerBaryth Werke (Zollweg/ Fa. Gebr. Horre) Herzberg, Fabrik Herzberg, Arbeitslager Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk St. Andreasberg, ArbeitslagerSilberhütte Bad Lauterberg POW, Todesfall nur im K-Buch vermerkt Osterode, ArbeitslagerKatzenstein Kind POW Kind 2. Ausgabe Stadtarchiv Bad Lauterberg im Harz lfd. Name, Vorname Nr. Aufstellung der verstorbenen Zwangsarbeiter Nation geboren Ort gestorben Todesursache 49 Kolesniek, Nina SU 22.02.1925 Makiwko 25.01.1945 Lungentuberkulose 50 Konopolyanka, Senisonne Konopoljanka, Tatjana Konowalow, Alexander Kontscherenko, Leinol Kontscherenko, Linol Kopec, Henrika Kosakowa, Tatjana SU 27.06.1927 Handsowka 27.02.1943 Lungentuberkulose SU SU 08.04.1919 1926 unbekannt unbekannt 13.02.1945 20.08.1944 Lungentuberkulose Schädelbruch SU SU 23.07.1944 30.01.1925 Hattorf unbekannt 25.07.1944 23.03.1944 Frühgeburt Lungentuberkulose SU 17.12.1925 Lungentuberkulose SU 01.11.1926 Skotarewo Skofarewo Kosackoe 03.05.1944 56 Kosata, Warwara Kossata, Warwara Kosiak, Wassil 20.12.1944 Unglücksfall 57 Kostiuk, Alexi SU 05.12.1912 Kolki 05.02.1943 Lungentuberkulose 58 Kotschmar, Wladimir SU 13.01.1944 Bad Lauterberg 22.06.1944 Meningitis 59 Kriwonios, Andrej Kriwonog, Andre SU 17.02.1908 unbekannt 11.04.1945 Bombenangriff auf Bartolfelde 60 Kriwonoschenko, SU 24.08.1944 16.12.1944 Lungenentzündung 61 Krugljak, Iwan SU 27.01.1927 Lehrte/ Durchgangslager Kosackoe 07.06.1944 Lungentuberkulose 62 Kruszynska, Halima PL 16.10.1922 Siostra 13.09.1945 Scharlach 63 Kusmenko, Iwan Kusenenke, Iwan SU 1927 unbekannt 18.04.1945 Lungentuberkulose 51 52 53 54 55 19.09.2008 Ort/ Lager/ Firma St. Andreasberg, ArbeitslagerSilberhütte Barbis 21, ArbeitslagerWistoba, Stollberg Osterode, Arbeitslager- Piller Bad Lauterberg, ArbeitslagerHauxkopf Hattorf, Arbeitslager St. Andreasberg, ArbeitslagerSilberhütte Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerHauxkopf Bartolfelde, Molkerei und Ww. E. Wolter Bartolfelde 107 Bad Lauterberg, ArbeitslagerHauxkopf Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerOdertal Bad Lauterberg Bemerkung Kind Kind K. arbeitete bei der Ww. E. Wolter und in der Molkerei Bartolfelde Bockelnhagener Straße Kind 2. Ausgabe Stadtarchiv Bad Lauterberg im Harz lfd. Name, Vorname Nr. Aufstellung der verstorbenen Zwangsarbeiter Ort gestorben Todesursache Nation geboren SU 20.09.1901 Powodinjowo 18.08.1944 Lungentuberkulose ungeklär t F 22.05.1944 unbekannt 22.05.1944 Totgeburt 05.08.1924 Pithiviers 08.11.1944 unbekannt Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk 28.11.1944 Herzschwäche 14.07.1944 Lungentuberkulose Bad Lauterberg, ArbeitslagerSchickert Werke St. Andreasberg, ArbeitslagerSilberhütte Bad Lauterberg, ArbeitslagerHauxkopf Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk St. Andreasberg, ArbeitslagerSilberhütte Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg L. wurde im Winkeltal tot aufgefunden Bad Lauterberg M. ist in der Friedhofsakte nicht vermerkt St. Andreasberg, ArbeitslagerSilberhütte Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk 65 Kusnizow, Wasil Kusnizow, Wassil Lasarewa, 66 Lesuisse, Francois 67 SU 25.05.1910 68 Linotschuk, Stanislawa Liwtschuk, Stanislawa Litowtschenko, Uljana SU 25.09.1924 Krawatschunzi Heretschana Schaudaloska 69 Ljupcic, Ljeposava HR 07.08.1929 Srednji Jurkovci 07.01.1945 Lungentuberkulose 70 Lubsina, Theresia geb. Urek SU 16.07.1892 Slozenska 13.05.1945 Lungentuberkulose 71 Lut, Iwan SU 07.10.1924 unbekannt 23.02.1945 Lungentuberkulose 72 Luzjuk, Lisaweta SU Mazewitschi 11.11.1943 Lungentuberkulose 73 PL Milaylowka 24.05.1945 nicht vermerkt 74 Lysenka, Floktipt Lysenko, Floktipt Majka, Franz 30.07.1924 30.08.1924 18.12.1893 PL 20.10.1894 02.10.1894 unbekannt 18.02.1943 nicht vermerkt 75 Makarenko, Motrena SU Apr 26 unbekannt 14.04.1944 Lungentuberkulose 76 Maksimenko, Wasilisa Maksinento, Wasilisa Makuch, Anna SU 28.05.1904 Tschumuscharka 01.01.1945 Lungentuberkulose SU 08.10.1925 Matsiewci Matiwiewzi 21.01.1945 Lungentuberkulose 64 77 19.09.2008 Ort/ Lager/ Firma Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg Bemerkung Kind, L. ist am 08.11.1944 verstorben lt. Nachricht der Staatsanwaltschaft Göttingen 2. Ausgabe Stadtarchiv Bad Lauterberg im Harz lfd. Name, Vorname Nr. Aufstellung der verstorbenen Zwangsarbeiter Nation geboren Ort gestorben Todesursache 78 Makuchina, Maria SU 06.07.1919 Andreewka 20.08.1944 Herzdegeneration 79 Martiniuk, Alex SU 19.06.1893 28.07.1944 Herzinsufienz 80 Martschuk, Jurko SU 15.03.1903 StarekKonstantinow Basalija/ Basaliwki 05.04.1943 Lungentuberkulose 81 Matusewski, Richard PL 12.05.1945 Scheina/ Salzwedel 17.07.1945 Intoxikation 82 Melnik, Lida Melnik, Lideja Mendel, Stephan SU 17.09.1913 21.03.1945 Lungentuberkulose SU 08.01.1924 Chaschiny/ Schitomir unbekannt SU 05.09.1914 Charkow 15.09.1943 85 Michailowa, Elisoweta I Michailowa, Elisabeth Michalak, Wladyslaw PL 12.08.1888 Luban/ Posen 86 Michalutschenko, Jakow SU 1927 87 Micheli, Bruno I 88 89 Milesi, Ambrosio Milesy, Ambrosi Milzarek, Basja 90 91 83 84 10.06.1945 1946 19.09.2008 Ort/ Lager/ Firma Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Herzberg, ArbeitslagerReichsbahn Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerOdertal Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Knochentuberkulose Bad Lauterberg, ArbeitslagerBaryt Werke Lungentuberkulose Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Unfall, verm. beim Angeln Herzberg, Arbeitslager- Aue ertrunken unbekannt 30.12.1944 Lungentuberkulose 06.05.1924 Nicola 29.12.1944 tuberkolöse Meningitis I 01.01.1922 Ornica 27.02.1945 Lungentuberkulose PL 13.01.1944 Bad Lauterberg 22.06.1944 Gastroenteritis Molotko, Iwan SU 06.01.1896 Markow 11.04.1943 Lungenentzündung Murdza, Schodiflaw PL 20.05.1944 Duderstadt 17.06.1944 Lungenentzündung Herzberg, ArbeitslagerPleissner Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Herzberg, ArbeitslagerPleissner Bad Lauterberg, ArbeitslagerHauxkopf Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerHauxkopf Bemerkung Kind, M. ist in der Friedhofsakte nicht vermerkt M. wurde am 07.05.1946 in der Odertalsperre tot aufgefunden. D.P. Reg. G22 677 841 Kind, Kind 2. Ausgabe Stadtarchiv Bad Lauterberg im Harz lfd. Name, Vorname Nr. Aufstellung der verstorbenen Zwangsarbeiter Nation geboren Ort gestorben Todesursache Matusiw Matasiw Konetschko 24.04.1944 Lungentuberkulose 10.04.1945 Lungentuberkulose Hove/ Antwerpen 09.04.1945 Bombenangriff 92 Nekogda, Alexandra SU 26.12.1925 93 Nikitien, Wasili SU 94 Oppermann, Hendrik B 06.05.1928 06.05.1921 02.05.1921 95 Ostachowa, Vera SU 14.10.1944 Bad Lauterberg 11.02.1945 Lungenentzündung 96 Pachar, Katharina SU 15.11.1924 Soporoschje 24.01.1945 Lungentuberkulose 97 Paramoschkin, Dimitrie SU 05.05.1924 Sumy 13.03.1944 Lungentuberkulose Pastuch, Maria Pastuch, Marja 99 Pazuk, Sonja 100 Pdowik, Lida Wlodik, Lida Wdowik, Lida 101 Pelinska, Stanislawa SU Borky/ Dederkali 14.09.1943 Lungentuberkulose SU SU 15.08.1891 15.08.1892 20.01.1914 11.04.1943 Krechawo unbekannt 01.04.1945 20.12.1943 Herzschwäche nicht vermerkt PL 11.12.1923 26.10.1941 Lungentuberkulose 102 Petruschok, Anna SU 1926 Ossig Ossiakno Sitschiwka 06.05.1944 Lungentuberkulose 103 Pilipjuk, Branka SU 1924 Hustetschko 14.12.1944 Morbus Banti 104 Pimofewa, Martha SU 15.08.1914 unbekannt 10.03.1945 Lungentuberkulose 105 Pojiba, Katharina SU 09.11.1911 Taganrog 25.04.1945 nicht vermerkt 98 19.09.2008 Ort/ Lager/ Firma Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, Adolf Hitler Str. 25 Bad Lauterberg, ArbeitslagerKoldung (Königshütte) Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerKoldung (Königshütte) Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Scharzfeld, Arbeitslager Bad Lauterberg Bemerkung Gedenkstein bei den Bombenopfern von Ltbg. (Bäckerei Hille) Kind Kind Bad Lauterberg, Straße der SA 1 (Hotel Schützenhaus) Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk St. Andreasberg, ArbeitslagerSilberhütte Bad Lauterberg, ArbeitslagerHaltenhoff 2. Ausgabe Stadtarchiv Bad Lauterberg im Harz lfd. Name, Vorname Nr. Aufstellung der verstorbenen Zwangsarbeiter Nation geboren Ort 106 Polenko, SU 1922 Leningrad 107 Polichtschuk, Lida Polischtschik, Lida SU Jan 04 Gorki 108 Pricorenzkaja, Hanna Prigorenzkaja, Hanna 109 Rafikow, Wassily SU 02.01.1922 SU 1921 110 Rontschka, Paraschka Routschka, Paraschka PL+SU+ STL gestorben 1945 Todesursache unbekannt 15.01.1945 Magengeschwür Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk unbekannt 14.04.1945 Lungentuberkulose Solomna/ KamenezPodolskij Bissera Bischza Biszeza/ Lublin Habiclice 12.02.1944 Arbeitsunfall 09.04.1945 nicht vermerkt Osterode, ArbeitslagerKellermann Bad Lauterberg, ArbeitslagerSchickert Werke Bad Lauterberg, ArbeitslagerSchickert Werke 29.07.1945 Grippe/ Herzschwäche 111 Rucki, Jean PL 112 Rudan, Wladimir SU 22.09.1920 Tarasowka 15.08.1944 Meningitis 113 Rudika, Michail SU Fedorowka 05.11.1944 Lungentuberkulose 114 Rujanzewa, Tatjana SU 18.08.1926 15.11.1926 25.02.1926 unbekannt 18.01.1945 Lungentuberkulose 115 Santambrogio, Mose I Cesano Maderno 15.04.1945 nicht vermerkt Bad Lauterberg 14.05.1944 Lungenentzündung Bad Lauterberg unbekannt 17.06.1944 29.04.1944 nicht vermerkt Lungentuberkulose 116 Sapasna, Halina SU 117 Schdirlaw, Mateschka 118 Scheredeja, Wasil SU SU 20.05.1944 16.03.1926 Ort/ Lager/ Firma nicht vermerkt 15.07.1895 15.07.1894 25.10.1889 18.06.1922 06.03.1916 26.03.1916 03.01.1944 19.09.2008 Bad Lauterberg, ArbeitslagerOdertal Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerBaryt Werke (Ölmühle) Bad Lauterberg, ArbeitslagerHauxkopf Bad Lauterberg, ArbeitslagerSchickert Werke Bad Lauterberg, ArbeitslagerHauxkopf Bad Lauterberg Osterode, Arbeitslager- Piller Bemerkung P. wurde bei Dreymannsmühle tot aufgefunden, in der Friedhofsakte nicht vermwerkt, P. könnte auch identisch sein mit Polehenko, Iwan P. ist in der Friedhofsakte nicht vermerkt Gedenkstein bei den Bombenopfern von Ltbg. (Bäckerei Hille) Todesfall nur in Städt. Krankenhausakte vermerkt Todesfall nur im KBuch vermerkt Kind Kind 2. Ausgabe Stadtarchiv Bad Lauterberg im Harz Aufstellung der verstorbenen Zwangsarbeiter lfd. Name, Vorname Nr. Nation geboren Ort 119 Schokaert, Lode B 12.08.1920 Aalst 15.01.1945 Scharlach 120 Schumakowa, Natalja SU 15.06.1923 Kursk 17.01.1945 Lungentuberkulose 121 Schwuchow, Eugenie Emma Laura geb. Brandt SU unbekannt unbekannt 13.10.1939 nicht vermerkt 122 Schynkarenko, Danja SU 23.04.1922 23.04.1944 Lungentuberkulose 123 Simoch, Felix 124 Smelja, Boizech PL SU 28.01.1943 15.04.1944 nicht vermerkt Lungenentzündung 125 Smirnow, Nikita 126 Snegur, Peter SU SU Lungentuberkulose Lungentuberkulose PL 09.11.1945 erschlagen SU SU 22.12.1924 08.02.1924 Kursk Lebede/ Kiew N.- Rohatschik Aiwadi/ Lieratz Sieradz unbekannt Charkow 14.03.1944 08.04.1945 127 Sobezack, Stanislaus Sobecack, Stanislaus 128 Soldatschenko, Nikolaj 129 Spasibo, Anna 15.04.1922 06.07.1896 06.07.1898 28.04.1914 25.10.1943 25.07.1943 Lungentuberkulose Lungentuberkulose 130 Spiwak, Anna SU 1917 unbekannt 27.04.1945 Lungentuberkulose 131 Stezjuk, Ignatz Steyjuk, Ignat 132 Szweczenko, Lena Szewzenko, Lena 133 Taran, Hanna SU 29.01.1902 Basalija/ Basaliwki 21.05.1943 Lungentuberkulose SU 11.06.1925 Kiew 04.08.1944 Lungentuberkulose SU 18.08.1923 Pologi 26.03.1944 Lungentuberkulose 134 Tarasenco, Anna Tarasenko, Anna 135 Tolotschna, Tamara SU 02.11.1924 12.11.1943 Lungentuberkulose SU 11.12.1943 Stanistatschik Stanislatschik Bad Lauterberg 17.03.1944 Lungenentzündung Matasiw/ Kiew Matusia/ Kiew 18.10.1913 Brozki 1878 1888 Slupja- Stara gestorben Todesursache 19.09.2008 Ort/ Lager/ Firma Bemerkung Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk St. Andreasberg, ArbeitslagerSilberhütte Bad Lauterberg, Straße der SA Todesfall nur in Städt. 7 (Feldmann/ Gräfe) Krankenhausakte vermerkt Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg Bad Lauterberg, Arbeitslager- S. ist in der Hauxkopf Friedhofsakte nicht vermerkt Osterode, Arbeitslager- Piller Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bartolfelde 55 und Osterhagen Osterode, Arbeitslager Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk St. Andreasberg, Arbeitslager Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Osterode, Arbeitslager- Grewe & Uhl Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, Arbeitslager- Kind Metallwerk 2. Ausgabe Stadtarchiv Bad Lauterberg im Harz lfd. Name, Vorname Nr. Aufstellung der verstorbenen Zwangsarbeiter Nation geboren 136 Tretjakowa, Natascha SU 19.10.1923 137 Tschala, Hanna I SU 10.12.1922 138 Tschernijwska, Warwara SU 1927 139 Tschetschelenko, Inokenty SU 140 Tschischik, Klarwa 141 Tschistowa, Ort gestorben Todesursache 19.09.2008 Ort/ Lager/ Firma Bemerkung MeschnaSerenowtka Wasiliki/ Kiew 06.02.1944 Lungentuberkulose St. Andreasberg, ArbeitslagerSilberhütte Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, ArbeitslagerMetallwerk Bad Lauterberg, Arbeitslager Jugendherberge Osterode, ArbeitslagerBeierfelde Bad Lauterberg Kind, Todesfall nur im K-Buch vermerkt Osterhagen, KZ- Außenlager, Todesfälle weder im III. SS- Baubrigade Standesamt noch in den Kirchenakten vermerkt. 04.06.1944 Lungentuberkulose 24.12.1944 Lungentuberkulose 10.11.1912 Beresniaki/ Poltawa Baresniaki/ Poltawa Tulun 28.02.1943 SU 04.11.1923 unbekannt 27.08.1944 Geschwür am Zwölffingerdarm Lungentuberkulose SU 30.12.1944 Bad Lauterberg 31.12.1944 nicht vermerkt 142 unbekannte KZ- Häftlinge (6 Pers.) ohne unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt 143 unbekannte russische Kriegsgefangene (3 Pers.) SU unbekannt unbekannt 23.04.1945 nicht vermerkt Bad Lauterberg Gedenkstein bei den gefallenen dt. Soldaten 144 unbekannte russische Zwangsarbeiter (5 Pers.) SU unbekannt unbekannt 15.04.1945 nicht vermerkt Bad Lauterberg Todesfälle weder im Standesamt noch in den Kirchenakten vermerkt. 145 unbekanntes Russenmädchen 146 Vocht, Christine Helena SU unbekannt unbekannt 23.04.1945 nicht vermerkt Bad Lauterberg Kind PL unbekannt unbekannt 02.07.1943 nicht vermerkt Kind 147 von Bothmar, Mary Collingwood geb. Taylor 148 Warzynska, N.N. GB unbekannt unbekannt 31.12.1939 nicht vermerkt Bad Lauterberg, Scharzfelderstraße 76 Bad Lauterberg PL 05.09.1943 Barbis 05.09.1943 Totgeburt, erstickt an der Barbis 118/ ArbeitslagerNabelschnur Domäne Scharzfels, L. Knobloch Kind 2. Ausgabe Stadtarchiv Bad Lauterberg im Harz Aufstellung der verstorbenen Zwangsarbeiter lfd. Name, Vorname Nr. Nation geboren Ort gestorben Todesursache 149 Wasilik, Angelja SU 11.10.1943 Bad Lauterberg 10.03.1944 Lungenentzündung 150 Wisniewski, Franz Wisnierski, Franz PL 19.08.1905 Waldau/ Stagard 29.03.1945 Tumor 151 Zimbal, Iwan Zimbel, Iwan SU 24.01.1913 Solamna Berrziwka 25.05.1944 Lungentuberkulose 19.09.2008 Ort/ Lager/ Firma Bad Lauterberg, ArbeitslagerHauxkopf Barbis 118/ ArbeitslagerDomäne Scharzfels, L. Knobloch Bad Lauterberg, Arbeitslager Bemerkung Kind 2. Ausgabe