Beschluss Nr. 55 - Ausländerbeirat München

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Beschluss Nr. 55 - Ausländerbeirat München
Ausländerbeirat der
Landeshauptstadt München
Übersetzung der Elternbriefe in Albanisch
(Initiativantrag Laura Lajqi)
Beschluss Nr. 55
Beschluss der Vollversammlung vom 26.03.2007
I. Antrag:
Die Landeshauptstadt wird aufgefordert, den Albanisch sprechenden Eltern in
München Elternbriefe in deren Muttersprache zur Verfügung zu stellen.
II. Begründung:
In München leben mehrere tausend Menschen mit albanischer Muttersprache.
Herkunftsländer dieser Menschen sind neben Albanien selbst der Kosovo,
Mazedonien, Montenegro und Südserbien. Aus eigener Erfahrung weiß der
Ausländerbeirat, dass der Beratungsbedarf dieser Bevölkerungsgruppe – nicht nur
im Bereich Kindererziehung, doch hier insbesondere - sehr hoch ist. Die soziale
Situation dieser Menschen ist alles andere als rosig. Viele sind als Flüchtlinge nach
München gekommen und verfügen damit über keinen sicheren Aufenthaltsstatus; sie
finden aufgrund der Nichtanerkennung ihrer Berufsabschlüsse schwer angemessene
Arbeitsplätze und sind dadurch unmittelbar von Armut bedroht. Ebenso schwierig
gestaltet sich oft die Schullaufbahn ihrer Kinder. Aufgrund fehlenden Zugangs zu
Informationen über geeignete Beratungs- und Hilfsmöglichkeiten tun sich diese
Menschen sehr schwer, ihre Kinder entsprechend zu unterstützen.
Münchner Eltern erhalten seit vielen Jahren vom Stadtjugendamt in regelmäßigen
Altersabständen der Kinder Elternbriefe. Diese Elternbriefe enthalten neben
pädagogischen Informationen viele praktische Tipps rund um das Thema Erziehung,
auch diverse Hinweise wie z. B. auf den Kindergartenbesuch oder
Vorsorgeuntersuchungen und geben Hinweise auf Anlaufstellen wie die
Erziehungsberatung, Schulberatung und vieles mehr. Darüber hinaus stehen die
Elternbriefe nicht nur auf Deutsch, sondern auch in einer türkisch-deutschen Version,
einer griechischen und – momentan noch – einer „serbo-kroatischen“ Version zur
Verfügung. Nachfragen beim Stadtjugendamt haben ergeben, dass letztere Version
demnächst durch serbische und kroatische Elternbriefe ersetzt wird.
Die Nachfragen haben auch ergeben, dass sich Albanisch sprechende Eltern immer
wieder mit dem Wunsch melden, die Elternbriefe in ihrer Muttersprache zu erhalten.
Der Ausländerbeirat kann diesen Wunsch sehr gut nachvollziehen und sieht vor
allem die dringliche Notwendigkeit der Unterstützung dieser Eltern. Er fordert die
Landeshauptstadt deshalb auf, so bald wie möglich eine albanische Übersetzung der
Elternbriefe in die Wege zu leiten
III. Einstimmiger Beschluss nach Antrag
Cumali Naz
Vorsitzender
Maria Sibenik
Ausschusssprecherin