HISBUS-Kurzbericht Nr. 12 - HISBUS Online

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HISBUS-Kurzbericht Nr. 12 - HISBUS Online
Nr. 12
Fremdsprachenkenntnisse –
Subjektive Einschätzung und
objektiver Test
Jens Peschel - Ulrike Senger - Janka Willige
Hochschul-Informations-System-GmbH Hannover
Autoren:
Jens Peschel
[email protected]
Tel.: 0511/1220-241
Ulrike Senger
[email protected]
Tel.: 0631/205-4951
Janka Willige
[email protected]
Tel.: 0511/1220-241
Projektgruppe HISBUS
Leitung:
Peter Müßig-Trapp
[email protected]
Tel.: 0511/1220-193
Team:
Cornelia Ellermann
[email protected]
Tel.: 0511/1220-291
Marian Krawietz
[email protected]
Tel.: 0511/1220-241
Holger Kettler
[email protected]
Tel.: 0511/1220-215
Janka Willige
[email protected]
Tel.: 0511/1220-241
Seite 1
INHALT
Inhaltsverzeichnis
Presseerklärung ............................................................................................................................ 3
1.
Einleitung ............................................................................................................................ 6
2.
Methode ............................................................................................................................... 9
3.
Selbsteinschätzung der Fremdsprachenkenntnisse im Überblick ................................ 21
3.1
Entwicklungstendenzen der Fremdsprachenkenntnisse 1994-2004 .................................... 23
3.2
Entwicklungstendenzen der Mehrsprachigkeit zwischen 1994 und 2004............................. 24
3.3
Sprachkenntnisse nach Fächergruppen ............................................................................... 26
3.4
Erarbeitungsgeschwindigkeit von Fachtexten ...................................................................... 27
4.
Objektive Überprüfung der subjektiven Einschätzung der
Fremdsprachenkenntnisse anhand des DIALANG-Tests ............................................... 29
4.1
Ergebnisse des Wortschatztests........................................................................................... 30
4.2
Ergebnisse des DIALANG-Tests........................................................................................... 32
4.3
Vergleich zwischen Selbsteinschätzung und Testergebnissen ............................................. 32
4.4
Testergebnisse und weitere studienbezogene und
sozio-demografische Faktoren ............................................................................................. 36
5.
Akzeptanz verschiedener Sprachlehr- und -lernszenarien bei den Studierenden ...... 38
5.1
Auswahl der Sprachlehr- und -lernszenarien im Rahmen der Studierendenbefragung........ 38
5.2
Gesamtanalyse der Ergebnisse............................................................................................ 40
5.2.1 Darstellung der Erfahrungen der Studierenden mit den vorgegebenen Sprachlehrund -lernszenarien ................................................................................................................ 40
5.2.2 Bereitschaft der befragten Studierenden zum Kennenlernen der nicht bekannten
Sprachlehr- und -lernszenarien ............................................................................................ 43
5.3
Analyse der Ergebnisse nach Fächergruppen...................................................................... 45
6.
Hochschul- und fremdsprachendidaktische Konsequenzen für
die Fremdsprachenlehre an Hochschulen ....................................................................... 48
Das Projekt..................................................................................................................................... 51
Literatur .......................................................................................................................................... 53
Fragebogen .................................................................................................................................... 55
Randauszählung............................................................................................................................ 56
Anhang ........................................................................................................................................... 62
Seite 2
INHALT
Inhaltsverzeichnis (Abbildungen und Tabellen)
Abb. 2.1:
Download-Seite des DIALANG-Testsystems ............................................................... 15
Abb. 2.2:
Überblick über den Fragebogenaufbau....................................................................... 17
Abb. 2.3:
Vorseite zum Vokabeltest............................................................................................. 18
Abb. 2.4:
Vokabeltest................................................................................................................... 18
Abb. 2.5:
Nicht ausgefüllte Optionen ........................................................................................... 19
Abb. 2.6:
Feedback ..................................................................................................................... 19
Abb. 2.7:
Frage aus dem DIALANG-Test (Leseverstehen) ......................................................... 20
Abb. 3.1:
Selbsteinschätzung der Qualität der Fremdsprachenkenntnisse in
den drei den Studierenden am besten bekannten Fremdsprachen ............................ 22
Abb. 3.2:
Entwicklungstendenzen der Kenntnisse für die vier den Studierenden
am besten bekannten Fremdsprachen (Selbsteinschätzungen).................................. 23
Abb. 3.3:
Anteil Studierender, die in keiner Fremdsprache "gute" oder "sehr gute"
Kenntnisse haben ......................................................................................................... 24
Abb. 3.4:
Entwicklungstendenzen der Mehrsprachigkeit der Studierenden ................................. 25
Abb. 3.5:
Mehrsprachigkeit deutscher Studierender..................................................................... 25
Abb. 3.6:
Englischkenntnisse und Mehrsprachigkeit nach Fächergruppen.................................. 26
Abb. 3.7:
Erarbeitungsgeschwindigkeit Englisch „verstehen von Fachtexten“
nach Fächergruppen .................................................................................................... 28
Abb. 4.1:
Einstufungen laut Vokabeltest mit Feedback und
Selbsteinschätzung der Englischkenntnisse (insgesamt) ............................................ 31
Tab. 4.1: Einstufung nach Vokabeltest und Selbsteinschätzung Englischkenntnisse
insgesamt, Mittelwerte ................................................................................................. 31
Abb. 4.2:
Englischkenntnisse Studierender laut DIALANG-Test in den Stufen des Europäischen
Referenzrahmens.......................................................................................................... 33
Tab. 4.2: DIALANG-Testniveaus und Bewertungsskala Englischkenntnisse ............................... 33
Abb. 4.3:
Selbsteinschätzung und Testergebnisse der Englischkenntnisse lesen /verstehen
im Vergleich................................................................................................................... 34
Abb. 4.4:
Selbsteinschätzung und Testergebnisse der Englischkenntnisse im Vergleich ............ 35
Tab. 4.3: Einstufung nach DIALANG-Test und Selbsteinschätzung im Bereich Englisch
Lesen/verstehen, Mittelwerte ........................................................................................ 36
Abb. 5.1:
Erfahrung und Bewertung von Sprachlernszenarien..................................................... 39
Abb. 5.2:
Keine Erfahrung mit Sprachlernszenarien..................................................................... 44
Tab. A:
Erfahrung und Bewertung von Sprachlernszenarien nach Fächergruppen
und Fremdsprachen ...................................................................................................... 60
Tab. B:
Keine Erfahrung mit Sprachlernszenarien, nach Fächergruppen
und Fremdsprachen ...................................................................................................... 61
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PRESSEERKLÄRUNG
Do you speak English? - Yes, I do!
Erwartungsgemäß ist Englisch die am besten beherrschte Fremdsprache unter
Studenten. Insgesamt schätzen 72% ihre Englischkenntnisse mit mindestens gut
ein. Diese Grundtendenz bestätigen die gleichzeitig durchgeführten objektiven
Sprachtests: Beinahe 90% der Studierenden verfügen über einen umfangreichen
Wortschatz. Nur 2% der Studierenden erzielen im Bereich Leseverständnis ein
Testergebnis, das lediglich elementare Sprachverwendung kennzeichnet.
Dies ist das Ergebnis einer bundesweit durchgeführten repräsentativen Online-Befragung von knapp 3700 Studierenden, die HIS Hochschul-Informations-System
GmbH mit Hilfe seines virtuellen Studierendendorfes HISBUS durchgeführt hat.
Erstmalig online: Objektiverierung von Selbsteinschätzungen
Eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für die Zukunft der Kompetenzmessung
bietet das hier angewendete Verfahren, mit dem erstmalig subjektive Einschätzungen mit objektiven Messungen in einem online Verfahren kontrastiert werden konnten.
Defizitär: Die Mehrsprachigkeit deutscher Studierender
Anders als bei den Englischkenntnissen sieht es im Bereich der Mehrsprachigkeit
aus. Lediglich 12% der deutschen Studierenden attestieren sich gute Kenntnisse in
Französisch; im Spanischen beträgt der entsprechende Wert nur 5%. Obwohl von
1994 bis 2004 der Anteil derjenigen Studierenden, die in mindestens zwei Fremdsprachen über gute bis sehr gute Kenntnisse verfügen (subjektives Urteil) um 6
Prozentpunkte (1994: 11%, 2004: 17%) stieg, beherrschen 45% der Studierenden
nach wie vor nur eine Fremsprache.
Fremdsprachkompetenz in Abhängigkeit zur sozialen Herkunft
Innerhalb der einzelnen Gruppen gibt es weiterhin Unterschiede hinsichtlich soziodemografischer und studienspezifischer Merkmale: Entgegen den Erwartungen
zeigten sich Männer in der "sprachlichen Spitzenklasse" häufiger als Frauen (3%
weiblich vs. 6% männlich). Innerhalb der kompetentesten Gruppe sind die Sprachund Kulturwissenschaften sowie die Mathematik/Naturwissenschaften überdurchschnittlich vertreten, außerdem Studierende der hohen sozialen Herkunftsgruppe.
6% der Studierenden mit kompetenter Sprachverwendung entstammen höheren
sozialen und kulturellen Herkunftsgruppen, dem gegenüber stehen nur 2% aus
einem niedrigen Herkunfsmilieu.
3
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PRESSEERKLÄRUNG
Zentral: Der Auslandsaufenthalt
Ein Auslandsaufenthalt ist für die Herausbildung einer hohen Sprachkompetenz
von wesentlicher Bedeutung. 90% der Studierenden, die lediglich das unterste
Sprachtestniveau erreicht haben, waren im Rahmen ihres Studiums nicht im Ausland.
Traditioneller Sprachkurs am bekanntesten - Sommersprachkurs am besten
beurteilt
Studierende sind überwiegend mit dem traditionellen Sprachkurs vertraut (64%),
gefolgt vom Sommersprachkurs (15%) und Tandem Lernen (11%). Nur 5% gaben
an, mit einem Internet-Sprachkurs vertraut zu sein. Das Distanztandem ist sogar
nur 4% der Studierenden bekannt. 90% der Studierenden, die auf entsprechende
Erfahrungen verweisen können, bewerten den Sommersprachkurs im Ausland mit
gut bis sehr gut. Das Schlusslicht in der Bewertung bildet der Internet-Sprachkurs
mit 41% (traditioneller Sprachkurs & Distanztandem: 46%, persönliches Tandem:
72%).
Skepsis bei der Erprobung neuer Methoden des Sprachenlernens
Den modernen Sprachlehr- und Lernszenarien wird seitens der Studierenden eine
große Skepsis entgegengebracht. So zeigen beispielsweise 44% der Studierenden
wenig bis keine Bereitschaft, den Internetsprachkurs als Lernmethode auszuprobieren. Einem Distanztandem stehen nur 41% offen gegenüber.
Testverfahren
Im Einzelnen handelt es sich bei dem objektiven Test um einen Wortschatztest und
den im Rahmen des EU-Projekts DIALANG entwickelten Sprachtest zum Leseverständnis. Beide Tests wurden zur Ermittlung der Englischkenntisse Studierender
herangezogen. Die Ergebnisse der Teilnehmer wurden in insgesamt sechs Niveaustufen kategorisiert (A1, A2, B1, B2, C1, C2), wobei A die geringste Niveaustufe widerspiegelt (elementare Sprachverwendung), B für eine selbständige Sprachverwendung steht und C diejenigen Studierenden umfasst, die über eine kompetente
Sprachverwendung verfügen.
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PRESSEERKLÄRUNG
Selbsteinschätzung und Testergebnisse der Englischkenntnisse im Vergleich
Angaben in %
Testergebnis
Selbsteinschätzung der Englischkenntnisse gesamt
sehr gut
gut
befriedigend ausreichened mangelhaft/keine
84
82
40
10
40
36
7
34
28
38
28
Testergebnis
C2
16
2
15
4
16
4
9
B1
26
17
B1
2
A2
0,3
A1
Selbsteinschätzung
gesamt
34 sehr gut2
1 0
16
4
32
63
5
38
0
6
43
50
0
76 B2
5 0
64
0
C1
A1
80
02
4
26
A2
C21
1
4
84
28
0
4
B2
3
23
33
C1
13
20
0
5
gut
befriedigend
ausreichend
6
mangelhaft//keine
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Lesehilfe: 1% der Befragten haben (sehr gute) Englischkenntnisse im Bereich Leseverstehen, entsprechend Stufe C2 des europäischen Referenzrahmens. Von diesen schätzen 84% ihre Kenntnisse auch als sehr gut ein, 13% als gut, 3% als befriedigend ...
2
Lesehilfe: 34% der Befragten schätzen ihre Englischkenntnisse als sehr gut ein. Von diesen haben 2% Englischkenntnisse, die der Stufe C2 des
europäischen Referenzrahmens entsprechen, 8% der Stufe C1, 84% der Stufe B2...
Resümee
Zwar zeigt die Tendenz, dass die Bedeutung von Mehrsprachigkeit seitens der Studierenden erkannt wird. Trotzdem sollten Schulen und Hochschulen Anstrengungen unternehmen, die Mehrsprachigkeit auszubauen, z.B. durch Integration fremdsprachlicher Anteile in Studiengänge oder eine professionelle Sprachlernberatung.
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EINLEITUNG
1. Einleitung
Die Internationalisierung deutscher Hochschulen im Zuge des Bologna-Prozesses
ist ein vorrangiges hochschulpolitisches Anliegen. Die zunehmende Einführung von
Bachelor- und Masterstudiengängen trägt maßgeblich zur internationalen Attraktivitätssteigerung einer Hochschule bei. Hochschulen, die Bachelor- und Masterstudiengänge anbieten, verzeichnen steigende Studierendenzahlen. Die Internationalisierung der Hochschullehre wird seitens der Studierenden als Qualitätssteigerung
des Studiums angenommen bzw. erfordert von den Hochschulen entsprechende
Qualitätsstandards der Internationalisierung. Angesichts dieses hochschulpolitischen Anspruchs gewinnt die an den Hochschulen gebotene Fremdsprachenausbildung an Bedeutung. Denn die hochschulischen Fremdsprachenzentren, im Arbeitskreis deutscher Sprachlehrzentren (AKS) bundesweit zusammengeschlossen,
müssen hinsichtlich ihres Sprachlehrangebots gewährleisten, dass sich die Studierenden entsprechend den Anforderungen bzw. Kompetenzstufen des Europäischen
Referenzrahmens – idealiter in Verzahnung mit ihrem Fachstudium – fremdsprachlich weiterqualifizieren können. Nicht zuletzt die modularisierte Strukturierung der
Bachelor- und Masterstudiengänge wirkt auf die Integration fremdsprachlicher
Lehranteile im Studium hin.
Die Wichtigkeit des Erlernens von Fremdsprachen für Studierende wird hochschulpolitisch immer wieder mit der Begründung eingefordert, dass Mehrsprachigkeit die
grundlegende Voraussetzung für die Auslandsmobilität deutscher Studierender sei.
„Studierende sollen künftig mindestens zwei Fremdsprachen beherrschen“, so
HRK und DAAD in einer gemeinsamen Erklärung anlässlich des Europäischen
Jahrs 2001 der Sprachen. Dass die Qualität der Fremdsprachenkenntnisse einen
wesentlichen Einfluss auf den Grad der akademischen Auslandsmobilität sowie auf
die Bereitschaft der Studierenden deutscher Hochschulen, internationalisiert zu
studieren, ausübt, belegt der InterStud-Bericht 1997 von HIS.
Europäische Sprachlehrprojekte der Mehrsprachigkeit wie das EuroCom-Projekt
der Universität Frankfurt am Main sowie das DIALANG-Projekt der Freien Universität Berlin bemühen sich, das EU-Ziel der europäischen Mehrsprachigkeit im Hochschulbereich didaktisch umzusetzen. Bei ersterem handelt es sich darum, im Kontext der romanischen Sprachen fremdsprachliches Vorwissen, über das man in einer oder mehreren vorgelernten romanischen Sprache bzw. Sprachen bereits verfügt, für das Erlernen einer weiteren romanischen Sprache im Sinne einer „Mehrsprachigkeitsdidaktik“ lernökonomisch fruchtbar zu machen. Dieses Sprachlehrver-
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EINLEITUNG
fahren wird im Rahmen der slawischen Sprachen bereits angewandt. Bisher fehlt
aber der sprachfamilienübergreifende Ansatz, z.B. wie auf der Grundlage vorhandener englischer Sprachkenntnisse z.B. eine romanische oder slawische Sprache
schneller gelernt werden kann. Das DIALANG-Projekt ist ein im Internet verfügbarer Sprachtest, der entsprechend den sechs Kompetenzstufen des Europäischen
Referenzrahmens von A1 bis C2 insbesondere Studierenden die Möglichkeit gibt,
ihre Fremdsprachenkenntnisse in den vier sprachlichen Grundfertigkeiten „Leseverstehen“, „Schriftlicher Ausdruck“, „Hörverstehen“ und „Mündlicher Ausdruck“
qualitativ zu überprüfen. Das Bemühen um die Umsetzung des Mehrsprachigkeitsdesiderats der EU im Hochschulbereich zeichnet sich in diesen Projekten ab, unklar umrissen bleibt aber in hochschulpolitischer wie in didaktischer Sicht die Rolle
des Englischen als „lingua franca“ im Hochschul- und Wissenschaftsbereich.
Studierende an deutschen Hochschulen, insbesondere im technik- und naturwissenschaftlichen Bereich, werden mit Blick auf die weltweite Wissenschaftskommunikation angehalten, sich in Englisch als Wissenschaftssprache zu qualifizieren.
Die Mehrzahl der Bachelor- und Masterstudiengänge, darüber hinaus die DFGGraduiertenkollegs sowie die Internationalen Promotionsprogramme (IPP) der DFG
und des DAAD oder auch die International Max Planck Research Schools bieten
englischsprachige Studienprogramme an. Die Lehr- und Betreuungsqualität an
deutschen Hochschulen soll sich durch ein flächendeckendes englischsprachiges
Kommunikationsumfeld, vom administrativen Betreuungsservice bis hin zur Hochschullehre und -betreuung, auszeichnen. Fachpublikationen werden in der Regel
auf Englisch verfasst, Kongresse in Deutschland und im Ausland auf Englisch abgehalten. Die Homepages deutscher Hochschulen gestalten sich immer mehr auf
Englisch, um international wahrgenommen zu werden. Angesichts dieses zunehmenden monolingualen bzw. monokulturellen Habitus stellt sich die Frage, wie
Hochschullehrern und Studierenden Anreize zur Qualifizierung in Mehrsprachigkeit,
d.h. in zumindest einer weiteren Fremdsprache als Englisch, gegeben werden können, z.B. durch besondere fremdsprachendidaktische Ansätze bzw. Methoden.
Darüber hinaus besteht selbstverständlich der Anspruch, an deutschen Hochschulen best mögliche Qualifizierungsmöglichkeiten in Englisch als Wissenschafts- und
Verkehrssprache zu gewährleisten. Inwiefern es an deutschen Hochschulen gelingt, den Erwerb hoher englischer Sprachkompetenz mit einem breit gefächerten
Angebot der Mehrsprachigkeit zu verbinden, ist Gegenstand der vorliegenden Studie.
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EINLEITUNG
Der nachfolgende HISBUS-Kurzbericht führt die o.g. breit gefächerten Anliegen der
Hochschul- und Sprachenpolitik in der Anlage des Fragebogens zusammen, d.h. in
diesem Rahmen wird sowohl die Qualität der Englischkenntnisse der Studierenden
erhoben als auch die Mehrsprachigkeit bei Studierenden deutscher Hochschulen in
den Blick genommen, bis hin zu der Frage, wie für Studierende Anreize zum
Fremdsprachenlernen bzw. zum Erwerb der Mehrsprachigkeit im deutschen und
europäischen Sprach- bzw. Hochschulraum geschaffen werden können.
Der vorliegende HISBUS-Kurzbericht vergleicht auf der Grundlage des im Rahmen
des HISBUS-Panel durchgeführten DIALANG-Tests die subjektive Selbsteinschätzung der Studierenden hinsichtlich ihrer Fremdsprachenkenntnisse im Englischen
mit dem Testergebnis des DIALANG-Diagnostikinstrumentariums. Subjektive
Selbsteinschätzung und objektive Messung werden gegenübergestellt und entsprechend der Kompetenzstufen des Europäischen Referenzrahmens zueinander in
Beziehung gesetzt. Darüber hinaus wird die Mehrsprachigkeit der Studierenden
aus ihrer Sicht quantitativ und qualitativ abgefragt, auch mit Blick auf die wissenschaftssprachlichen Kenntnisse. Das Hilfskriterium zur subjektiven Einschätzung
ist das Mehr an Zeitaufwand beim Verfassen eines fremdsprachlichen Fachartikels
im Vergleich zum Deutschen. Ein Teil der Studie widmet sich der Frage der Mehrsprachigkeit an Hochschulen insofern, als eine Auswahl von Lehr- und Lernszenarien den Studierenden mit Bitte um didaktische Bewertung aus ihrer Sicht vorgelegt
wird. Das Hauptinteresse in diesem Teil der vorliegenden Studie besteht darin, die
für Studierende attraktiven Lehr- und Lernmethoden des Fremdsprachenlernens zu
eruieren und für die Konzeption des Fremdsprachenangebots an Hochschulen
fruchtbar zu machen.
Zu den Ergebnissen der HISBUS-Studie führt die folgende Darstellung des HISBUS-Fragebogens, die die Fragebogengenese bzw. -konstruktion an den obigen
Frageintentionen verankert bzw. in Beziehung setzt, nicht zuletzt was die Fragenabfolge im Zusammenhang zwischen Englischkenntnissen und der Kompetenz in
weiteren Fremdsprachen betrifft. Außerdem gilt es zunächst, das DIALANG-Projekt
über obige Erklärungen hinaus als methodische Grundlage des computertechnischen Fragebogendesigns der vorliegenden Studie vorzustellen und abzusichern.
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Seite 9
METHODE
2. Der HISBUS-Fragebogen
Der HISBUS-Fragebogen: Methode; Datenlage
Die Online-Befragung zum Thema „Fremdsprachenkenntnisse – subjektive Einschätzung und objektiver Test“ wurde im Rahmen des HISBUS-Projektes durchgeführt.
Die Feldphase der Erhebung umfasste vier Wochen (7.12.2004 bis 11.01.2005). Innerhalb dieses Zeitraumes wurden die Studierenden zweimal per E-Mail an die Online-Befragung erinnert und gebeten, sich an der Untersuchung zu beteiligen.
Nach Prüfung des Rücklaufs konnten 3669 Angaben von Probanden in die Auswertungen einbezogen werden. Zur Teilnahme aufgefordert worden waren 5.172
Studierende. Daraus errechnet sich eine Rücklaufquote von
71 %.
Durch eine Gewichtung wurden die Differenzen in den Strukturmerkmalen Geschlecht, Hochschulsemester, Hochschulart, Region und Fächergruppe zwischen
Grundgesamtheit und Panelstichprobe ausgeglichen. Insgesamt handelte es sich
dabei um sehr geringe Abweichungen.
In die Datenauswertungen einbezogen sind nur deutsche Studierende.
Die Erhebung ist im Hinblick auf die genannten Strukturmerkmale für die Studentenschaft in Deutschland repräsentativ.
Für die Ergebnisdarstellung standen verschiedene Datensätze zum Themenbereich Fremdsprachenkenntnisse von Studierenden zur Verfügung bzw. es konnte
auf bereits vorliegende Veröffentlichungen von HIS zurückgegriffen werden.
Für die Ergebnisdarstellung der subjektiven Einschätzung von Fremdsprachenkenntnissen Studierender liegen Vergleichszahlen für einen Zeitraum von zehn
Jahren vor: Im einzelnen sind dies Zahlen aus den Jahren 1994 (14. Sozialerhebung), 1997 (15. Sozialerhebung) und 2000 (16. Sozialerhebung). In der 17. Sozialerhebung wurden keine Fremdsprachenkenntnisse erhoben. Den Abschluss bilden die aktuellen Zahlen der HISBUS Online-Befragung von 2004. Alle Berichte
sind im Literaturverzeichnis aufgeführt. Die Ergebnisse lassen sich unmittelbar miteinander vergleichen, weil die Fragestellung zur Selbsteinschätzung der Fremdsprachenkenntnisse wortwörtlich in allen Erhebungen identisch auf einer 5-stufigen
Skala (bzw. 6-stufigen Skala: keine Kenntnisse) jeweils in den vier Kompetenzbereichen "Leseverstehen, Sprechen, Schreiben, Verstehen von Fachtexten" erhoben
wurde.
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Seite 10
METHODE
Besonderheiten des HISBUS-Fragebogens:
Subjektive Einschätzung und objektive Messung von Sprachkompetenz
Im Bereich der Fremdsprachenkenntnisse Studierender liegen bislang vor allem
Untersuchungen vor, die auf Selbsteinschätzungen beruhen. Beispielsweise werden Studierende gebeten, ihre Sprachkenntnisse auf einer Skala, die sich an
Schulnoten orientiert, einzuschätzen. Solche Abfragen der Selbsteinschätzung von
Sprachkenntnissen sind per se subjektiv geprägt: durch das soziale Umfeld und
durch Erfahrungen, die die Sprachkenntnisse fördern können, z.B. bereits absolvierte studienbezogene Auslandsaufenthalte oder ein Auslandsstudium.
Aber wie „gut“ ist ein selbst eingeschätztes „gut“ wirklich? Selbsteinschätzungen
von Fremdsprachenkenntnissen können keine gleichen Noten bei möglicherweise
gleichem Kenntnisstand der befragten Studierenden ergeben, da von den Befragten unterschiedliche – subjektive – Bewertungsmaßstäbe zugrunde gelegt werden
und die Bewertungen zudem von unterschiedlichsten sozialen und kulturellen Faktoren beeinflusst werden. Diese Einschränkungen sind bei der Interpretation der
Ergebnisse immer mitzubedenken.
1
Demgegenüber sollen Sprachtests „gültige und faire Entscheidungen hinsichtlich
2
der getesteten Lerner ermöglichen“ . In die Konstruktion dieser Tests und die anschließende Bewertung der Ergebnisse fließen theoretische Annahmen ein. Tests
müssen außerdem bestimmten Gütekriterien genügen. Im Gegensatz zur subjektiven Einschätzung können bei Einhaltung bestimmter Regeln die Ergebnisse eines
Sprachtests zu objektiven Ergebnissen führen. Die zentrale Voraussetzung dafür
ist, dass das Verfahren insoweit standardisiert ist, dass bei konstanten Testbedingungen Probanden mit gleichem Kenntnisstand die gleichen Notenergebnisse erzielen sollten. Dieses objektive Messverfahren impliziert, dass die Ergebnisse vergleichbar werden. Außnahmen dieser theoretischen Voraussetzungen, werden an
späterer Stelle dargestellt.
In der vorliegenden HISBUS Online-Studie wurde nun erstmalig der Versuch unternommen, Fremdsprachenkenntnisse deutscher Studierendender in einem bundesweiten Vergleich objektiv zu ermitteln. Die Mitglieder des HISBUS-Panels wurden
in der HISBUS-Befragung zunächst nach dem von HIS Hochschul-Informations1
2
10
Unter „Test“ kann nach Grotjahn (2000) „jegliches Prüfverfahren gefasst werden, das Individuen unter kontrollierten Bedingungen zu bestimmten Handlungs- und Verhaltensweisen veranlasst, die
Rückschlüsse ermöglichen sollen auf zugrundliegende Persönlichkeitsmerkmale wie Sprachfähigkeit oder Wissensstrukturen, auf spezifische Fertigkeiten wie das Schreiben von fremdsprachlichen
Zusammenfassungen und/oder auf den Stand in bezug auf einen bestimmten Maßstab, wie z.B.
Lehrziele oder Leistungen einer Vergleichsgruppe“, S. 304-305.
Grotjahn (2000), S. 304.
Seite 11
METHODE
System in den Sozialerhebungen des Deutschen Studentenwerkes eingesetzten
Verfahren nach ihren Selbsteinschätzungen gefragt. Die Fremdsprachenkenntnisse waren in vier Dimensionen zu beurteilen: Leseverstehen, Sprechen, Schreiben
Verstehen von Fachtexten.
Anschließend war ein Sprachtest zu absolvieren, der in den Online-Fragebogen integriert war. Bei diesem Test handelte es sich um Teile des im Internet verfügbaren
DIALANG-Sprachtestsytems.
Damit liegen für die Analyse der Fremdsprachenkenntnisse Studierender sowohl
subjektive Einschätzungen wie auch objektive Testergebnisse vor.
Nachfolgend wird das DIALANG-Projekt vorgestellt.
Das DIALANG-Projekt
Zielsetzung des DIALANG-Projektes, das seit Ende 1996 von der Europäischen
Union im Rahmen des SOKRATES-Programms gefördert wird, ist die Entwicklung
von computergestützten diagnostischen Sprachtests für 14 europäische Sprachen
3
im Internet . Bei den 14 Sprachtestversionen, die seit 2002 im Internet verfügbar
sind, handelt es sich um die 11 offiziellen EU-Sprachen, daneben Irisch, Isländisch
und Norwegisch.
Mit der Bereitstellung von diagnostischen Sprachtests wird die Zielsetzung verfolgt,
Sprachinteressierten Hilfestellung bei der Ermittlung ihres Sprachkenntnisstandes
zu geben. Mit dem DIALANG-Testsystem können Fremdsprachenkenntnisse in den
vier sprachlichen Grundfertigkeiten „Leseverstehen“, „Schriftlicher Ausdruck“, „Hörverstehen“ und „Mündlicher Ausdruck“ überprüft werden.
Interessierte können nach Installation des DIALANG-Testsystems, das kostenfrei
im Internet verfügbar ist, am eigenen Rechner unabhängig von Zeit und Ort indivi4
duell ihre Sprachkenntnisse testen . Die TeilnehmerInnen erhalten Rückmeldungen
über die erbrachte Leistung, so dass eine Selbsteintschätzung der eigenen Fähigkeiten besser gelingt. Kenntnisse können durch den Test zielgerichtet erweitert
werden, da die Teilnehmenden anhand des Feedbacks Sprachkurse zielgerichtet
auswählen können.
Das Testsystem ist im Verlauf des Sprachtests adaptiv, d.h. den Teilnehmern werden im Verlauf aufgrund bereits erzielter Ergebnisse Aufgaben vorgelegt, die dem
3
4
Siehe zum DIALANG-Projekt: Wolfgang Mackiewicz: „Wie man seine Sprachkenntnisse im Internet
testet. Das EU-Projekt DIALANG“ [WWW-Dokument]. URL: http://www.elfenbeinturm.net/archiv/
2001/lern4.html Stand 18. Juli 2005 und die offizielle Seite des Projektes: http://www.dialang.org/
und http://www.dialang.org/german/index.htm
Vergleiche Fischer (2000), S. 433 zu den Stärken von DIALANG.
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Seite 12
METHODE
bisher ermittelten Kenntnisstand entsprechen. Außerdem erhalten die Teilnehmer
zu jeder Teilaufgabe eine Rückmeldung darüber, ob die Beantwortung richtig bzw.
falsch war. Unmittelbare Rückmeldung und sofortiges Feedback wirken sich, so Fischer zu den Stärken des Programms, „positiv auf Lernerfolg und gerade auch auf
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die Lernmotivation“ aus .
Die Rückmeldungen entsprechen den im Europäischen Referenzrahmen entwickelten Niveaustufen für das Sprachlernen. Die einzelnen Niveaustufen haben in
aufsteigender Reihenfolge die Bezeichnungen A1, A2, B1, B2, C1 und C2. Inhaltlich kennzeichnet die Stufe A1 das Anfängerniveau; C2 steht für den Spachverwendungsstand eines gebildeten Muttersprachlers. Diese Einstufungen werden, ergänzt durch eine ausführliche Beschreibung der Kompetenzstufe, über den ein
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Sprachlernender auf dieser Stufe verfügt, den Anwendern des Tests vorgelegt .
Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen
Hintergrund und Bezugrahmen des DIALANG-Projektes sind die verschiedenen
Bestrebungen der Europäischen Union, das Sprachenlernen und insbesondere die
Mehrsprachigkeit zu fördern. In einer einheitlichen europäischen Richtlinie, dem so
genannten "Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen des Europarates", wurden über Jahre hinweg Kriterien erarbeitet, die allen Teilnehmenden an Sprachlernprozessen Hilfestellung und Orientierung in den Bereichen Lernen und Lehren bei
der Beurteilung bieten sollen. Der gemeinsame Europäische Referenzrahmen definiert Sprachkompetenzskalen und Niveaus. Der diagnostische Sprachtest DIALANG basiert auf diesen Skalen.
Der Europäische Referenzrahmen
- kann Basis für die Entwicklung von Lehrplänen, Richtlinien, Prüfungen, Lehrwerken sein.
- kann dabei helfen, die Unterschiede in den Bildungssystemen zu überwinden und Sprachlehrenden die Kommunikation erleichtern.
- kann durch die Benennung einheitlicher Kriterien die Transparenz von Kursen, Lehrplänen, Richtlinien und Qualifikationsnachweisen verbessern.
- kann durch die Bereitstellung objektiver Kriterien für die Beschreibung von
Sprachkompetenz die gegenseitige Anerkennung von Nachweisen erleichtern.
- kann zur Beschreibung von Teilqualifikationen dienen (z.B. zum Leseverständnis in der HISBUS-Umfrage).
Quelle: Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprache: lernen, lehren, beurteilen
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6
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Fischer (2000), S. 433.
Die genaue „Übersetzung“ der einzelnen Sprachstufen findet sich bei der Ergebnisdarstellung.
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METHODE
Was können Sprachtests (in der Online-Umfrage) als Instrument zur objektiven Messung leisten?
7
Die Herausgeber des Referenzrahmens stellen zu dessen Leistungsfähigkeit fest:
„Jeder Versuch, ‚Niveaustufen’ der Sprachkompetenz festzusetzen, ist daher bis zu
einem gewissen Grad willkürlich, wie das in allen Bereichen des Wissens oder der
Fertigkeiten der Fall ist. Für praktische Zwecke, wie z.B. die Erstellung sprachlicher
Curricula oder für Abschlussprüfungen, ist es dennoch nützlich, den Sprachlernprozess in Segmente zu gliedern und eine Skala von klar definierten Niveaustufen zu
erstellen“.
Die sechs Stufen A1 bis C2 sind nicht als lineare Mess-Skala zu interpretieren:
„Keine bekannte Sprachkompetenzskala und kein System von Niveaustufen kann
solche Linearität für sich in Anspruch nehmen“. Die Abstände sind also ungleich,
beispielsweise benötigen Lernende doppelt so viel Zeit von einer oberen Stufe die
nächsthöhere zu erreichen als dies im unteren Bereich der Fall ist: „Das ist darauf
zurückzuführen, dass sich das Spektrum der Sprachaktivitäten, der Fertigkeiten
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und der sprachlichen Mittel nach oben hin notwendigerweise verbreitert“ . Die Verfasser verweisen weiter darauf, dass die Validierung des Instruments ein „perma9
nenter und theoretisch unendlicher Prozess“ ist.
Das methodische Verfahren zur Entwicklung der "Gemeinsamen Referenzniveaus"
und der so genannten Beispieldeskriptoren hat sich über verschiedene Stufen voll10
zogen .
Wie sind die Ergebnisse des DIALANG-Sprachtests im Rahmen der HISBUS-Umfrage zu interpretieren? Ziel ist es, den Selbsteinschätzungen der Studierenden
Zahlen gegenüberzustellen, die im Rahmen eines Tests ermittelt wurden.
Wie zuvor dargestellt, ist der DIALANG-Sprachtest ein diagnostischer Sprachtest,
der es Anwendern ermöglicht, unabhängig von Sprachlerninstitutionen Sprachkenntnisse lernerautonom mit Hilfe eines Tests unabhängig von Zeit und Ort zu ermitteln. Die unmittelbare Verfügbarkeit des Tests über das Internet ist neu – der
Lernende kann, orientiert an individuellen Bedürfnissen, seine Kompetenzen in den
ihn interessierenden Bereichen testen. Der Test erfolgt in einer kontrollierten Umgebung, und der Testablauf, die Ergebnisrückmeldung und die Niveaustufen sind
7
8 Quelle: Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen (2001), wie auch alle folgenden Zitate.
9 Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen (2001), S. 28 – 29.
10 Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen (2001), S. 32 und S. 33.
Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen (2001), S. 218 - 219 und S. 221.
13
Seite 14
METHODE
standardisiert; nicht kontrolliert sind dagegen die Bedingungen, unter denen der
Test absolviert wird. Der Teilnehmende kann Hilfsmittel nutzen, Literatur heranziehen und Mitmenschen in den Testprozess einbeziehen, und er kann den Test ohne
zeitliche Begrenzungen durchführen. Da es sich bei dem Testsystem um ein diagnostisches Verfahren handelt, ist dies kein Mangel, denn im „Zentrum des Interesses steht die Sprachkompetenz und nicht eine Note. Dem Teilnehmer werden seine
Stärken und Schwächen in der Sprachkompetenz dargelegt. DIALANG gibt Anregungen zum weiteren Spracherwerb und trägt somit zum lebenslangen Lernen
11
bei“ .
In dieser Blickrichtung vermitteln die Testergebnisse den Teilnehmenden ein Bild
der eigenen Stärken und Schwächen, gemessen an den sechs Niveaustufen des
Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens. Von daher sind über den DIALANG-Test ermittelte Einstufungen auch im Rahmen der HISBUS-Umfrage keine
objektiven Testergebnisse im strengen Sinne, wohl aber Ergebnisse, die in einer
standardisierten Testumgebung erzielt wurden und die zudem aufgrund der Fundierung auf den Stufen des Europäischen Referenzrahmens zwischen den Sprachen und über Ländergrenzen vergleichbar sind. Ziel der Teilnahme am Sprachtest
ist – generell im DIALANG-System wie auch in der HISBUS-Umfrage – keine Zertifizierung der Sprachkenntnisse, sondern eine lernerautonome Sprachdiagnostik.
Hiermit lässt sich überleiten zur HISBUS-Befragung.
Zur Objektivität der Ergebnisse und Besonderheiten der Testsituation in der HISBUS-Befragung:
1. Die in der HISBUS-Befragung ermittelten Ergebnisse sind der erstmalige
Versuch, bundesweit in einer Online-Befragung die Sprachkompetenz (im
Bereich Leseverstehen Englisch) in einer Testumgebung zu erheben.
2. Die Teilnahmezeit am DIALANG-Test ist weder in der DIALANG-Testumgebung noch in der HISBUS-Umfrage limitiert, d.h. der Teilnehmende kann individuell entscheiden, wie viel Zeit er sich für den Test nehmen will. Durch
die Einbettung des Tests in die Online-Befragung war dagegen ein zeitlich
kontrollierbarer Rahmen gegeben; denn der Test war innerhalb der OnlineBefragung zu absolvieren. Der Zeitaufwand in der HISBUS-Umfrage wurde
protokolliert und konnte im nachhinein von der Projektgruppe analysiert
werden. Die Teilnehmer konnten außerdem nur einmal an dem Test teilnehmen, so dass Übungseffekte auszuschließen sind. Das Testumfeld war dagegen, wie auch in der DIALANG-Testsituation selbst, nicht kontrollierbar,
11
14
Fischer (2000), S. 433.
Seite 15
METHODE
d.h. die Teilnehmenden konnten externe Hilfen nutzen (Bücher, Mitmenschen etc).
3. Für die Teilnehmer bot der Test Ergebnisse eines standardisierten, diagnostischen Tests und ein „individuelles“ Feedback, orientiert an den Niveauskalen des Europäischen Referenzrahmens.
Einbezug des DIALANG-Tests und Fragebogenaufbau
Nach Prüfung des DIALANG-Testsystems erschien der Einbezug des Tests in vollem Umfang in die Online-Befragungen als eher ungeeignet. Zum einen aus zeitlichen Gründen: Innerhalb einer Online-Umfrage wäre die Teilnahme zu aufwändig
und umfangreich gewesen. Zudem wären die Ergebnisse bei freier Wahl der zu
testenden Sprache mit großer Wahrscheinlichkeit nicht sinnvoll auszuwerten gewesen, weil keine ausreichend großen Fallzahlen für differenzierte Analysen vorgelegen hätten. Zum anderen aus technischen Gründen: Das Programm hätte sich aller Voraussicht nach nicht ganz problemlos im Rahmen einer Online-Befragung
durch die Befragten auf dem Rechner der Nutzer installieren lassen.
Abbildung 2.1: Download-Seite des DIALANG-Testsystems
15
Seite 16
METHODE
Das Programm DIALANG steht auf den Webseiten des Projektes zum Download
bereit. Der Download beansprucht je nach Verbindung unterschiedlich viel Zeit; für
ein 56 k Modem werden 50 Minuten angegeben. Außerdem muss zunächst „SUN
Java Runtime Environment“ installiert werden. Für die eigentliche Installation von
DIALANG muss der Nutzer Proxy-Adresse und Usernamen eingeben.
Nacherhebung
Im Anschluss an die Untersuchung konnte sich die Befragten für eine Nacherhebung zur technischen Benutzbarkeit des Tests bereit erklären. Die qualitative Auswertung der aus dieser Nachuntersuchung resultierenden Antworten gab Hinweise
auf die zuvor von der Projektgruppe vermuteten technischen Hürden und bestätigte das gewählte Vorgehen im HISBUS-Fragebogen. Eine Durchsicht des Textmaterials ergab, dass beinahe die Hälfte der Studierenden, die sich an der Nachbefragung per E-Mail beteiligt haben, Problemen bei der Installation von DIALANG hatte. Die von den Studierenden genannten Stichworte lassen sich in folgende Bereiche untergliedern: 1. Probleme bei der Installation (z.B. Rechte für die Installation
von Programmen, Firewall-Probleme), 2. Probleme mit dem Programmstart nach
erfolgreicher Installation sowie 3. fehlende Voraussetzungen für die Installation
(z.B. fehlender Speicherplatz, Mac statt Windows-Rechner).
Einschränkungen im Online Fragebogen
Aufgrund der genannten technischen Hindernisse, aber auch um die Auswertungsrichtung einzugrenzen, wurde eine Auswahl getroffen. Teile des DIALANG-Sprachtest Englisch wurden den Teilnehmern direkt im HISBUS-Fragebogen in einem Befragungsblock vorgelegt. Es gab zudem keine Wahlmöglichkeiten, sondern man
entschloss sich zur Begrenzung auf die Grundfertigkeit „Leseverständnis Englisch“.
Diese Eingrenzung wurde vorgenommen, da es sich bei Englisch um die weithin
bekannte Wissenschaftssprache handelt, die von den meisten Studierenden am
besten beherrscht wird. Zudem lässt sich das Leseverständnis im Vergleich zum
Hörverstehen oder zum schriftlichen Ausdruck am besten in einen Online-Fragebogen integrieren.
In Zusammenarbeit mit der Projektgruppe DIALANG wurde der Testteil zum Leseverständnis einschließlich der komplexen Algorithmen für die Testzuweisung und
Ergebnisrückmeldung sowie die Feedback-Funktion in die Befragungssoftware
OPST Online-Panel-Site-Tool integriert.
16
Seite 17
METHODE
Abbildung 2.2: Überblick über den Fragebogenaufbau
Der Fragebogenaufbau wird in der nachfolgenden Grafik veranschaulicht:
Selbsteinschätzung der Sprachkenntnisse
Im ersten Teil des Fragebogens wurden alle Studierenden gebeten, ihre Fremdsprachenkenntnisse im Englischen (daneben im Französischen, Spanischen, Russischen, Italienischen und in der Kategorie andere Sprache) selbst einzuschätzen
(„Beurteilen Sie bitte Ihre Kenntnisse der von Ihnen erlernten Fremdsprachen(n)
auf der folgenden Bewertungsskala“) – differenziert für die vier Kompetenzbereiche: Leseverstehen, Sprechen, Schreiben, Verstehen von Fachtexten.
Teilnahme am Sprachtest
In einem zweiten Teil war zunächst ein Vokabeltest als verbindlicher Einstufungstest zu bewältigen, an den sich der recht umfangreiche eigentliche DIALANGSprachtest im Bereich Leseverstehen anschloss. Auf drei Fragebogenseiten mussten sich Teilnehmer für verschiedene, in einer Liste vorgegebene englische Wörter
dahingehend entscheiden, ob es sich um tatsächlich existierende Begriffe handelt.
Dieser Wortschatztest diente der Zuweisung zu einem dem erreichten Niveau entsprechenden Sprachtest. Der eigentliche Test umfasste dann je nach Schwierigkeitsgrad unterschiedliche inhaltliche Fragestellungen - von der Anzahl her gleich
viele Fragen - die in Form von Fragetypen wie Auswahlantworten, Lückenfüllaufgaben, kurze "freie" Antworten zu beantworten waren. Am Ende des Tests wurde ein
„individuelles“ Feedback, einschließlich des erreichten Referenzniveaus, entsprechend den Stufen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens
übermittelt.
Im Folgenden werden Auszüge aus dem Fragebogen zur Illustration vorgestellt.
17
Seite 18
METHODE
Abbildung 2.3: Vorseite zum Vokabeltest
Abbildung 2.4: Vokabeltest
18
Seite 19
METHODE
Abbildung 2.5: nicht ausgefüllte Optionen
Abbildung 2.6: Feedback
19
Seite 20
METHODE
Abbildung 2.7: Frage aus dem DIALANG-Test (Leseverstehen)
20
Seite 21
ERGEBNISSE
3. Selbsteinschätzung der Fremdsprachenkenntnisse im Überblick
Internationale Projekte sind ohne gute Fremdsprachenkenntnisse nicht denkbar:
Für einen wissenschaftlichen Diskurs unter Forschern und Studierenden verschiedener Nationalitäten sind gute Fremdsprachenkenntnisse eine elementare Grundvoraussetzung. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der englischen Sprache
zu, die sich vor allem im Internet zur unangefochtenen „lingua franca“ entwickelt
hat. Wer diese Sprache nicht beherrscht, dem bleiben wichtige Informationsquellen
und Kommunikationsstrukturen für wissenschaftliches Arbeiten verschlossen.
Die Fremdsprachenkenntnisse wurden in vier Dimensionen erfasst:
Lesen/verstehen (Leseverstehen/Hörverstehen)
Sprechen
Schreiben
Verstehen von Fachtexten
Am leichtesten fällt es den Studierenden, fremdsprachige Texte zu lesen oder Gehörtes zu verstehen. So bewerten 75% der Befragten ihre Englischkenntnisse in
der Kategorie "Hörverstehen" mit (sehr) gut. 63% der Studierenden sprechen Englisch laut Selbsteinschätzung so gut, wie sie es schreiben können; 65% beurteilen
ihre Fähigkeit, englische Fachtexte zu verstehen, mit mindestens gut (vgl. Abbildung 3.1).
Gegenüber den Lesekenntnissen in Englisch ist der Anteil derjenigen Studierenden, die hier gute oder sehr gute Kenntnisse für die französische bzw. spanische
Sprache angeben, durchgehend sehr gering. Nur 14% der Befragten beurteilen
ihre Französischkenntnisse in dieser Kategorie mit mindestens gut. Im Spanischen
sind es sogar nur 6%.
Zu Vergleichszwecken wird ein Gesamtwert für die Fremdsprachenkenntnisse als
Mittelwert über alle vier Dimensionen berechnet. Die Mittelwerte werden durch die
Teilung der Skala in fünf gleich große Intervalle aggregiert. Englisch ist mit Abstand
die bekannteste Fremdsprache: 92% der Studierenden schätzen hier ihre Kenntnisse sehr gut bis befriedigend ein. (Sehr) gute Kenntnisse attestieren sich immerhin über zwei Drittel (72%) der Studierenden.
21
Hauptergebnis:
Erwartungsgemäß ist
Englisch die am besten beherrschte
Fremdsprache unter
deutschen Studierenden. Insgesamt
schätzten 72%, der
Studierenden ihre
Englischkenntnisse
mit mindestens gut
ein. Entsprechende
Sprachfähigkeiten in
Französisch bescheinigten sich nur 12%
der Befragten, bei den
Spanischkenntnissen
waren es nur 5%.
Seite 22
ERGEBNISSE
Abbildung 3.1: Selbsteinschätzung der Qualität der Fremdsprachenkenntnisse in den drei den
Studierenden am besten bekannten Fremdsprachen, Angaben in %
lesen/verstehen
Englisch
sehr gut
gut
befriedigend
ausreichend
mangelhaft/keine**
29
45
21
4
0
Französisch
sehr gut
gut
befriedigend
ausreichend
mangelhaft/keine**
4
10
21
22
44
Spanisch
sehr gut
gut
befriedigend
ausreichend
mangelhaft/keine**
2
3
7
10
78
Andere Sprachen
sehr gut
gut
befriedigend
ausreichend
mangelhaft/keine*
4
7
12
14
64
sprechen
96
22
42
27
8
1
34
3
7
16
21
53
13
2
3
6
8
82
22
3
5
7
10
74
75
14
6
10
verstehen von
Fachtexten
schreiben
91
21
41
28
8
1
26
3
8
14
19
56
10
1
4
5
7
84
15
2
5
8
10
75
63
10
5
8
90
24
41
25
7
2
25
3
7
12
17
62
10
2
2
4
5
86
15
2
5
7
8
78
63
11
5
7
Kenntnisse
insgesamt
90
34
38
20
6
1
21
4
7
11
16
62
8
2
3
4
6
86
14
4
4
6
9
77
65
9
4
7
72
92
12
22
5
9
8
14
* Studierende die keine Kenntnisse in der betreffenden Fremdsprache besitzen
In sehr viel geringerem Umfang werden demgegenüber Französisch und Spanisch
beherrscht. Nur knapp ein Viertel (22%) aller Studierenden beurteilen ihre Französischkenntnisse mit mindestens befriedigend, über gute oder sehr gute Kenntnisse
verfügen lediglich 12%.
Nur 5% aller Studierenden verfügen nach eigener Einschätzung über mindestens
gute Kenntnisse in Spanisch.
Kenntnisse in der Kategorie „andere Sprachen“ sind in noch deutlich geringerem
Umfang vorhanden. In dieser Kategorie sind die italienische und die russische
Sprache den Studierenden am häufigsten vertraut und stehen den Kenntnissen in
Spanisch prozentual nur gering nach.
22
Seite 23
ERGEBNISSE
Hauptergebnis:
Der Prozentsatz der
Studierenden, die ihre
Englischkenntnisse
2004 gut und sehr gut
einschätzen, stieg gegenüber 1994 um 21
Prozentpunkte auf
72% an. Im gleichen
Zeitraum stiegen die
Kenntnisse in Französisch um 2 Prozentpunkte auf 12% und
in Spanisch von 2%
auf 5%. Der Anteil der
Studierenden, die
nach eigener Einschätzung in keiner
Sprache (sehr) gute
Kenntnisse haben, ist
von 43% auf 21% gesunken. Die positive
Entwicklungstendenz
ist vor allem den besser eingeschätzten
Kenntnissen in Englisch zuzuschreiben.
Für die Vergleichsreihe/Zeitreihe wurden
Ergebnisse der 14.
bis 16. Sozialerhebung und der HISBUS Online Umfrage
(Fremdsprachenkenntnisse 2004) herangezogen.
3.1 Entwicklungstendenzen der Fremdsprachenkenntnisse 1994 – 2004
Im Zeitraum zwischen 1994 und 2004 lässt sich tendenziell eine deutliche Erweiterung der Fremdsprachenkenntnisse deutscher Studierender feststellen. Besonders
erwähnenswert ist die Entwicklung der Englischkenntnisse. Nach eigener Einschätzung verfügen 1994 nur 51% der Studierenden über gute und sehr gute Englischkenntnisse, 2004 sind es immerhin 72%. Die Kenntnisse in der besten weiteren
Fremdsprache nach Englisch haben sich demgegenüber nur leicht verbessert. Für
Spanisch und Französisch findet sich jeweils eine Steigerung um 2 bis 3 Prozentpunkte, allerdings immer noch auf sehr niedrigem Niveau (vgl. Abbildung 3.2). Nur
12 % der Studierenden schätzen ihre Fähigkeiten/Kenntnisse in Französisch (sehr)
gut ein. Bei der spanischen Sprache attestieren sich sogar nur 5% mindestens gute
Kenntnisse. Alle anderen Sprachen haben seit 1997 einen nur einen geringen Zuwachs (1Prozentpunkt) erfahren: Immerhin 8% der Befragten bewerten ihre Kenntnisse in einer anderen Sprache mit (sehr) gut. Dahinter stehen insbesondere verbreitete Kenntnisse in Italienisch und Russisch.
Abbildung 3.2: Entwicklungstendenzen der Kenntnisse für die drei den
Studierenden am besten bekannten Fremdsprachen
(Selbsteinschätzungen)
Angaben in %
Englisch
72
Französisch
51
55
60
15
19
23
34
36
36
37
38
10
9
10
12
1994
1997
2000
2004
1994
1997
2000
2004
Spanisch
Andere Sprachen
2
3
3
5
3
7
7
8
1994
1997
2000
2004
1994
1997
2000
2004
sehr gute Kenntnisse
gute Kenntnisse
Der Anteil derer, die in keiner Fremdsprache über (sehr) gute Kenntnisse verfügen,
ist innerhalb von 10 Jahren um 22 Prozentpunkte gesunken (vgl. Abbildung 3.3).
Verfügen 1994 nach eigener Einschätzung 43% der Studierenden in keiner Fremdsprache über gute oder sehr gute Kenntnisse, ist dieser Anteil über die Jahre hinweg kontinuierlich zurückgegangen.
23
Seite 24
ERGEBNISSE
Abbildung 3.3: Anteil Studierender, die in keiner Fremdsprache
"gute" oder "sehr gute" Kenntnisse haben
Angaben in %
1994
1997
2000
2004
12
21
43
34
04
40
53
35
Diese positive Entwicklungstendenz
ist weitgehend auf die gute Beurteilung der Englischkenntnisse zurückzuführen, aber auch die generell
bessere Bewertung in den Fremdsprachen neben Englisch hat daran
Anteil.
3.2 Entwicklungstendenzen der Mehrsprachigkeit zwischen 1994 und 2004
Hauptergebnis:
In der HISBUS-Umfrage gaben 15% der
Studierenden an,
zwei Fremdsprachen
mindestens gut zu
beherrschen. Dies
sind 5 Prozentpunkte
mehr als noch 1994.
Bei Studierenden, die
ihre Kenntnisse in
mehr als zwei Sprachen gleichsam
(sehr) gut bewerten,
ist hingegen keine
Veränderung auszumachen. Die Quote
liegt im Zeitraum
1994 bis 2004 unverändert bei ca. 2%.
Der Förderung von Mehrsprachigkeit kommt in der Europäischen Union eine herausragende Bedeutung zu: "Eine bessere Kenntnis von immer mehr Gemeinschaftssprachen ist von grundlegender Bedeutung für die Stärkung des Verständnisses und der Zusammenarbeit zwischen den Völkern..." heißt es im Vademekum
SOKRATES (Europäische Kommission 1995b, S. 27). Folgerichtig werden im
ERASMUS-Programm bei der finanziellen Förderung von Bildungsmaßnahmen besonders solche berücksichtigt, "die auf die am wenigsten verbreiteten und unterrichteten Sprachen der Europäischen Union ausgerichtet sind" (Europäische Kommission 1995a, S. 32).
Auch vor diesem Hintergrund gebührt der Mehrsprachigkeit der deutschen Studierenden besondere Aufmerksamkeit. Bei der Schaffung eines offenen europäischen
Raums ist der polyglotte Europabürger ein Schlüsselfaktor.
Abbildung 3.4 kann entnommen werden, dass der Prozentsatz der "mehrsprachigen" Studierenden im Zeitraum von 1994 bis 2004 stetig zugenommen hat. Die
Zahl der Studierenden mit (sehr) guten Fremdsprachenkenntnissen in den ersten
zwei Fremdsprachen steigt zwischen 1994 und 2000 gering um jeweils ein bis
zwei Prozentpunkte von 11% auf 14%. Im Zeitraum 2000 bis 2004 verbessert sich
diese Tendenz sogar um 3 Prozentpunkte auf 17%.
Bei Studierenden mit mindestens befriedigenden Kenntnissen sind Parallelen erkennbar. Auch hier wächst der Anteil "mehrsprachiger" Studierender von 29% 1994
auf 34% 2004 an.
Die prozentualen Anstiege vollziehen sich allerdings nur im Bereich der Zweisprachigkeit. Der Anteil der Studierenden, die über Kompetenzen in drei oder mehr
Sprachen verfügen, bleibt im untersuchten Zeitraum nahezu konstant (5% bzw.
6%).
24
Seite 25
ERGEBNISSE
Für 45% der Studierenden ist die
erste Fremdsprache die einzige, in
Abbildung 3.4: Entwicklungstendenzen der Mehrsprachigkeit
der Studierenden
Angaben in %
der sie über ausreichende Kenntnisse verfügen. Demgegenüber bewer-
mindestens gute
Fremdsprachenkenntnisse
mindestens befriedigende
Fremdsprachenkenntnisse
ten 40% ihre Kenntnisse in zwei
Fremdsprachen
mit
ausreichend.
Lediglich 14% der Studierenden attestieren sich ausreichende Kenntnisse in drei und mehr Sprachen
(vgl. Abbildung 3.5). Allerdings dürften ausreichende Kenntnisse in ei-
11
13
14
33
34
6
6
25
26
28
1997
2000
2004
29
30
5
5
24
1994
17
2
1
10
2
2
11
12
15
1994
1997
2000
2004
Fremdsprachenkenntnisse in:
zwei Sprachen
drei und mehr Sprachen
ner Fremdsprache nicht ausreichen,
um bspw. einer wissenschaftlichen Debatte folgen zu können. Im Zeitabschnitt von
1994 bis 2004 ist zu beobachten, dass der Prozentsatz der Studierenden, die ihre
Fähigkeit in keiner Sprache mindestens mit gut beurteilen, erfreulicherweise um 24
Prozentpunkte auf 21% abnimmt. Auch der Anteil derjenigen, die ihre Kenntnisse in
zwei oder mehr Fremdsprachen mindestens (sehr) gut einschätzten, steigt von
11% 1994 auf 17% 2004 deutlich an.
Obwohl sich in der Mehrsprachig-
Abbildung 3.5: Mehrsprachigkeit deutscher Studierender
keit eine positive Entwicklungsten-
Angaben in %
denz abzeichnet, kann resümiert
1994
2004
werden, dass die deutschen Studierenden vom Ideal eines polyglotten
Europabürgers noch weit entfernt
13
24
41
KRATES/ERASMUS, die Studierenden die Möglichkeit eröffnen, eine
andere Kultur bzw. eine neue Sprache kennen zu lernen.
56
41
4
28
2
15
60
61
40
1
10
sind. Um so wichtiger sind Bildungsprogramme wie zum Beispiel SO-
6
14
5
0
2
16
44
45
36
1
14
mindestens
ausreichende
6
21
mindestens
ausreichende
45
81
mindestens
befriedigende
mindestens
gute
sehr gute
Kenntnisse
1 Sprache
58
mindestens
befriedigende
mindestens
gute
keine Sprache
1
6
sehr gute
Kenntnisse
2 Sprachen
25
3 + Sprachen
Seite 26
ERGEBNISSE
3.3 Sprachkenntnisse nach Fächergruppen
Hauptergebnis:
78% der Studierenden in der Fächergruppe Wirtschaftswissenschaften und
Jura beurteilen ihre
Englischkenntnisse
mit mindestens gut,
dicht gefolgt von den
Sprach-/Kulturwissenschaftlern mit
76%. Schlusslicht bilden die Studierenden
aus dem sozialen
und pädagogischen
Bereich mit 60%
Erfolgreiches wissenschaftliches Arbeiten ohne Englischkenntnisse ist heute kaum
noch denkbar, besonders in der Wirtschaft und im Wissenschaftsbetrieb spielt die
englische Sprache eine bedeutende Rolle. 78% der Studenten in den Wirtschaftswissenschaften und der Rechtswissenschaft bewerten ihre Englischkenntnisse mit
mindestens gut (vgl. Abbildung 3.6). Ein Grund dafür könnte sein, dass Studierende in den Wirtschaftswissenschaften häufiger als Studenten anderer Fachbereiche
ein Auslandssemester in ihr Studium integrieren.
Auch der Anteil der Studierenden mit mindestens guten Englischkenntnissen in den
Sprach- und Kulturwissenschaften ist mit 76% überdurchschnittlich hoch. Dagegen
bewerten im sozialen und pädagogischen Bereich immerhin noch 60% der Studierenden ihre Englischkenntnisse mit (sehr) gut.
Erwartungsgemäß ist der ausgedehnteste gute bis sehr gute Kenntnisstand in
mehreren Sprachen bei den Sprach- und Kulturwissenschaftlern zu finden. 26%
schätzen ihre Fähigkeit in zwei Fremdsprachen mindestens gut ein. Immerhin 6%
Abbildung 3.6: Englischkenntnisse und Mehrsprachigkeit nach
Fächergruppen
Angaben in %
28
Kenntnisse in drei oder mehr Sprachen zu verfügen. Erwähnenswert
Englischkenntnisse
91
meinen sogar über (sehr) gute
ist auch die Einschätzung der Medi95
93
93
91
42
33
31
41
35
19
25
18
26
Medizin
Jura/
Wirtschaftswiss.
Soz./Psy./
Päd.
38
87
zinstudierenden:
22%
attestieren
26
sich in zwei Sprachen (sehr) gute
Fähigkeiten, immerhin noch 6% in
41
23
Ingenieurwiss.
34
17
Sprach-/ Mathematik/
Kulturwiss. Naturwiss.
Qualität der Kenntnisse:
befriedigend
34
40
gut
sehr gut
sogar drei oder mehr Fremdsprachen. Eher unterentwickelt ist die
Mehrsprachigkeit bei den Ingenieurwissenschaften. Nur 15% aus diesem Fachbereich bescheinigen sich
in zwei oder mehr Sprachen gute
Mehrsprachigkeit (mindestens gute Kenntnisse)
32
27
6
15
1
18
2
16
Sprach-/ Mathematik/
Kulturwiss. Naturwiss.
Fremdsprachenkenntnisse in:
26
6
22
2
22
20
17
3
26
14
Ingenieurwiss.
Kenntnisse.
Medizin
zwei Sprachen
14
Jura/
Soz./Psy./
WirtschaftsPäd.
wiss.
drei und mehr Sprachen
Seite 27
ERGEBNISSE
3.4 Erarbeitungsgeschwindigkeit von Fachtexten
Die Ergebnisse der vorangegangen Kapitel beruhen ausnahmslos auf den Selbsteinschätzungen der Studierenden.
Doch welche Maßstäbe haben die Befragten ihrer Selbsteinschätzung zugrunde
gelegt? Ein entscheidender Bezugspunkt dürfte die vermutete Fremdsprachenkenntnis des studentisch-fachlichen Umfelds sein. Das Urteil “sehr gut” einer Sozialpädagogik-Studentin beispielsweise verweist auf sehr gute Kenntnisse im Vergleich zu anderen Sozialpädagogik-Studentinnen und -Studenten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Selbsteinschätzung dürften konkrete Fremdsprachenerfahrungen sein. Anzunehmen ist, dass Studierende, die einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt absolviert haben, vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen ihre Fremdsprachenkompetenzen kritischer oder besser als ihre auslandsunerfahrenen Kommilitoninnen und Kommilitonen beurteilen. Wer mehrfach den
Versuch unternommen hat, fremdsprachige Fachartikel zu verstehen, mag ebenfalls eher seiner Illusionen bezüglich seiner Fremdsprachenkenntnisse beraubt
worden sein als ein Studierender, der sich das letzte Mal in der Schule mit Fremdsprachen beschäftigt hat.
Um eine Antwort auf die Frage zu erhalten, ob hinsichtlich der Qualität der Fremdsprachenkenntnisse bei gleicher Selbsteinschätzung Unterschiede erkennbar sind,
wurde den Studierenden in der HISBUS Befragung folgende Frage gestellt: „Stellen Sie sich vor, Sie müssten sich einen fremdsprachigen Artikel einer Fachzeitschrift erarbeiten: Wie viel länger bräuchten Sie im Vergleich zu einem entsprechenden deutschsprachigen Artikel?“ Als Antwortmöglichkeiten waren vorgegeben:
„genauso lange“, „doppelt so lange“, „dreimal so lange“, „viermal so lange“, „mehr
als viermal so lange“ und „könnte ich gar nicht“.
Die Ergebnisse zeigen tatsächlich, dass Differenzen zwischen der Selbsteinschätzung und dem faktischen Niveau der Fremdsprachenkompetenz existieren.
Ein Beispiel: 25% der Studierenden gaben an, englischsprachige Fachtexte „befriedigend“ zu verstehen. Davon äußerten 7%, dass sie einen englischen Fachtext
gleichermaßen schnell wie einen deutschen Fachtext erarbeiten könnten. Doppelt
so lange würden 52% benötigen und 33% sogar die dreifache Zeit. Es wird deutlich, dass Studierende, die ihre Kenntnisse gleichbedeutend einschätzen, durchaus
unterschiedliche Sprachkompetenzen aufweisen (vgl. Abbildung 3.7).
Des weiteren wurde die durchschnittliche Erarbeitungszeit der jeweiligen Studentengruppe festgehalten. Studierende, die sich sehr gut einschätzen, schneiden erwartungsgemäß am besten ab. Durchschnittlich würden sie nur 1,3 mal mehr Zeit
27
Hauptergebnis:
Studierende, die ihre
Fähigkeit „Verstehen
von Fachtexten“ besser beurteilen, veranschlagen bei der Erarbeitung englischsprachiger Literatur auch
weniger Zeit. Für die
Erarbeitung englischsprachiger Literatur würden Studierende, die sich „sehr gut“
einschätzen, durchschnittlich 1,3 mal
mehr Zeit benötigen,
als die sie für einen
vergleichbaren Text in
Ihrer Muttersprache
veranschlagen. Ihre
Kommilitonen, die
sich nur „ausreichend“ beurteilen,
bräuchten 3,5 mal so
lange. Ferner lassen
sich bei identischer
Selbsteinschätzung
Unterschiede hinsichtlich des Niveaus
der Fremdsprachenkompetenz feststellen.
Seite 28
ERGEBNISSE
Abbildung 3.7: Erarbeitungsgeschwindigkeit Englisch
„Verstehen von Fachtexten“ nach Fächergruppen
Angaben in % der jeweiligen Studierenden
Qualität der Kenntnisse in:
"Verstehen von Fachtexten"
24
41
71
gut
25
befriedigend 7
10 10 1,9
62
52
nur ausreichende Kenntnisse beØ
3 0 1,3
26
27
deutschsprachigen Fachartikels benötigen. Die Kommilitonen, die sich
Erarbeitungsgeschwindigkeit
1fach 2fach 3fach 4fach mehr als4fach
sehr gut
als für die Lektüre des gleichen
63
33
2,5
scheinigen, würden durchschnittlich
drei- bis viermal länger arbeiten
(3,5).
Das Resultat zeigt, dass Studierende, die ihre Fremdsprachenkompetenzen im Verstehen von Fachtex-
7 ausreichend
27
10
23
37
3,2
ten schlechter einschätzen, auch
mehr Zeit für die Erarbeitung eines
Nach Fächergruppen
englischen Fachartikels veranschla65
71
64
69
65
gen.
52
Ob auch Abweichungen entlang der
Fremdsprachenkompetenz
1,8
Ingenieurwiss.
1,7
1,5
Sprach-/
Kulturwiss.
Mathematik/
Naturwiss.
"(sehr) gute" Englischkenntnisse
1,7
1,6
Medizin
Jura/
Wirtschaftswiss.
1,7
Soz./Psy./
Päd.
durchschnittliche Erarbeitungszeit
unter
den Studienfachrichtungen bestehen, soll im nachfolgenden Abschnitt untersucht werden.
Für die durchschnittliche Erarbei-
tungszeit nach Fächergruppen wurden nur Studierende herangezogen, die ihre
englischen Sprachkenntnisse im „Verstehen von Fachtexten“ mindestens gut bzw.
sehr gut einschätzen. Mit 71% bewerten die Studierenden aus dem Fachbereich
Mathematik und Naturwissenschaften ihre Kompetenz am besten, gefolgt von Studierenden der Rechts- und Wirtschaftswissenschaft mit 69%. Eher verhaltener
(52%) schätzten sich die Studenten in Soziologie, Psychologie und Pädagogik ein
(vgl. Abbildung 3.7).
Bei der Beurteilung der durchschnittlichen Erarbeitungszeit von englischer Literatur
ergaben sich in den Fachbereichen nur wenig Unterschiede. Studierende der
Sprach- und Kulturwissenschaft gaben an, dass sie nur 1,5 mal solange wie für die
Erarbeitung des gleichen Fachartikels in deutscher Sprache brauchen würden. Studierende der Ingenieurwissenschaften benötigen für die Lektüre 1,8 mal so viel
Zeit.
Obwohl nur geringe Unterschiede auftreten, zeigt auch hier das Ergebnis, dass je
nach wissenschaftlichem Fachbereich eine unterschiedlich hohe Sprachkompetenz
vorhanden ist. „Gut“ ist nicht gleich „gut“, je nach Studienfach bedeuten gleiche
Selbsteinschätzungen unterschiedliche Grade von Fremdsprachenkompetenzen.
28
Seite 29
ERGEBNISSE
4. Objektive Überprüfung der subjektiven Einschätzung der Fremdsprachenkenntnisse anhand des DIALANG-Tests
Daten zur Teilnahme am DIALANG-Test
Beteiligung am DIALANG-Test: 80 % der Studierenden, die die Befragung zum
Thema „Fremdsprachenkenntnisse“ begonnen hatten, haben vollständig an der
Umfrage teilgenommen, d.h., sie haben sowohl Selbsteinschätzungen abgegeben
als auch den Wortschatztest und den anschließenden Leseverständnistest absolviert.
Teilnahmezeit: Von den Teilnehmenden, die an der Umfrage ohne Unterbrechung
teilgenommen haben, haben 81 %, also der Großteil der Studierenden, bis maximal eine Stunde benötigt, um beide Teile des Fragebogens zu bearbeiten. Von diesen haben 12 % lediglich bis max. 30 Minuten aufgewandt, deutlich über ein Viertel
haben je 30 – 40 Minuten bzw. 40 – 50 Minuten benötigt.
Fragebogenabbruch im Testverlauf: Je nachdem, welches Testergebnis im Wortschatztest erreicht wurde, wurde den Teilnehmenden einer von drei möglichen Varianten des DIALANG-Tests Leseverstehen zugewiesen. An den Ergebnissen ist
ein deutlicher Trend im Hinblick auf die Teilnahmedauer ablesbar: Je besser das
Ergebnis des Wortschatztests war, umso eher bemühten sich die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer, den anschließenden Sprachtest vollständig zu absolvieren. So gab
es in der "höchsten" Sprachtestversion lediglich 9 % Abbrüche, wohingegen in der
"niedrigsten" Testversion 30 % Abbrüche zu verzeichnen waren.
Interesse an der weiteren Erprobung: Die Bereitschaft, an dem Sprachtest im
Bereich Leseverstehen innerhalb der HISBUS-Umfrage teilzunehmen, war damit
insgesamt groß – ein sehr erfreuliches Ergebnis – insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Teilnahme einige Zeit in Anspruch nahm und zudem eine neue
Form der Online-Befragung darstellte. Statt Stellungnahmen zu erheben, wurde
erstmals ein Test zur Überprüfung der eigenen Fertigkeiten angeboten. HISBUSUmfragen sind in der Regel auf maximal 20 Minuten begrenzt. Die große Teilnahmebereitschaft der Studierenden wird darauf zurückzuführen sein, dass das Konzept des lernerautonomen Selbsttests des DIALANG-Projekts auf großes Interesse
stößt.
43 % der Studierenden, die den in den Fragebogen integrierten Sprachtest absol-
29
Seite 30
ERGEBNISSE
viert haben, haben zudem ihr Interesse bekundet, das DIALANG-Programm weiter
zu erproben und ihre Bereitschaft signalisiert, zu ihren Erfahrungen mit dem diagnostischen Test Auskunft zu geben. Die Gruppe interessierter Studierender wurde
nach Abschluss der Feldzeit per E-Mail zu ihren Erfahrungen mit dem DIALANGTest, aber zu auch möglichen technischen Problemen, z.B. bei der Installation, befragt. Die Auskünfte wurden dem DIALANG-Projekt zur Verfügung gestellt. Eine
erste Analyse der Antworten findet sich im Abschnitt, der sich mit den Möglichkeiten des Einbezugs des DIALANG-Tests in den Online-Fragebogen befasst.
4.1 Ergebnisse des Wortschatztests
Hauptergebnis:
Der englische Wortschatz der Studierenden ist (sehr) gut.
Beinahe 90 % der
Studierenden verfügen – so das Feedback zu diesem Testabschnitt – über einen Grundwortschatz, der als gut
bzw. umfangreich zu
beschreiben ist. Immerhin 12 % der Studierenden erreicht die
höchste Stufe eines
Fast- oder Muttersprachlers.
Wie zuvor zum Fragebogenaufbau dargestellt, musste der Wortschatztest absolviert werden, um entsprechend der diesbezüglich erzielten Ergebnisse einer Variante des Sprachtests Leseverstehen zugewiesen zu werden. Unabhängig von der
Zuweisung zu einer Testvariante konnten die Teilnehmenden immer von jeder Testvariante aus noch alle Niveaustufen des Sprachtest erreichen; lediglich die beiden
höchsten Einstufungen C1 und C2 sind nicht mehr aus allen Varianten zugänglich.
Beinahe 90 % der Studierenden verfügen über einen guten Grundwortschatz (siehe dazu Abbildung 4.1). Sie erreichen die Stufen 4, 5 oder 6; in dieser Gesamtgruppe haben sogar 53 % die Stufe 5 erreicht. Lernende auf diesem Niveau können „alle Situationen sprachlich bewältigen“ und haben nur „geringe Schwierigkeiten, Texte in einer Fremdsprache zu lesen“, allerdings könne es Probleme geben,
gesprochene Sprache zu verstehen (zitiert nach Einstufung, siehe Abbildung 4.1).
12 % der Studierenden befinden sich mit ihrem Wortschatz auf einem Niveau, wie
es einem Muttersprachler oder "Fast-Muttersprachler" entspricht. Werden nun
Selbsteinschätzung und die genannten Testergebnisse in Zusammenhang gebracht, zeigt sich, dass eine hohe Übereinstimmung zwischen der subjektiven Einschätzung der Sprachkompetenz und den anschließend ermittelten Wortschatzkenntnissen besteht. Von den Studierenden, die ein Wortschatzniveau erreichen,
wie es ein Muttersprachler aufweisen würde, schätzten zuvor auch 97 % ihre Eng12
lischkenntnisse insgesamt
als sehr gut ein, wohingegen dies nur 40 % aus der
Gruppe derjenigen taten, die später ein Wortschatzniveau auf der untersten Stufe
erzielen. Zusammenfassend stellt sich das Verhältnis von Selbsteinschätzung der
Englischkenntnisse und anschließendem Ergebnis im Wortschatztest wie folgt dar:
Je besser die Selbsteinschätzung ist, umso besser ist auch das tatsächliche Er12
30
Neu gebildete Variable aus den vier Kompetenzbereichen: lesen/verstehen, sprechen, verstehen
von Fachtexten, schreiben.
Seite 31
ERGEBNISSE
gebnis im Test und umgekehrt (siehe dazu Tabelle 4.1). Die (sehr) gute Selbsteinschätzung der eigenen Sprachkompetenz steigt kontinuierlich mit dem später tatsächlich erreichten Testniveau.
Abbildung 4.1: Einstufungen laut Vokabeltest mit Feedback und Selbsteinschätzung der
Englischkenntnisse (insgesamt)
Einstufungen laut Vokabeltest in %
Selbsteinschätzung in%
11 6
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
3%
2%
8%
Auf dieser Niveaustufe befindet sich ein Lerner, der zwar einige Wörter
beherrscht, aber noch über keine systematischen Kenntnisse des Grundwortschatzes verfügt.
Auf dieser Niveaustufe hat man einfache Grundkenntnisse der Sprache,
die vermutlich für touristische Zwecke und zum 'Überleben' ausreichen,
aber auch nicht mehr.
Auf dieser Niveaustufe verfügt man über einen begrenzten Wortschatz,
mit dem man Alltagssituationen bewältigen kann. Man verfügt aber wahrscheinlich nicht über umfassendere Sprachkenntnisse.
20
33
29
=> 39 % (sehr) gute ...
7 14
17
28
34
5 8
25
30
33
Stufe 4
Stufe 5
Stufe 6
24%
53%
12%
Auf dieser Niveaustufe verfügt man über einen guten Grundwortschatz,
hat aber noch Schwierigkeiten mit sprachlichen Äußerungen, die sich primär an Muttersprachler richten.
Auf dieser Niveaustufe verfügt man bereits über einen umfangreichen
Wortschatz. Man kann alle Situationen sprachlich bewältigen und hat nur
geringe Schwierigkeiten, Texte in der Fremdsprache zu lesen. Allerdings
kann es noch Probleme geben, gesprochene Sprache zu verstehen.
Ein Testergebnis, wie es ein Muttersprachler bzw. Fast-Muttersprachler erreicht.
Legende: Selbsteinschätzung, in %
sehr gut
2
3
4
mangelhaft
9 2 15
32
42
15
3
39
42
16
12
82
=> 98 % (sehr) gute ...
Tabelle 4.1: Einstufung nach Vokabeltest und Selbsteinschätzung Englischkenntnisse insgesamt,
Mittelwerte
Einstufung nach Vokabeltest (Kurzfassung)
Selbsteinschätzung der Englischkenntnisse (insgesamt)
fünfstufige Skala von 1=sehr gut bis 5=mangelhaft, Mittelwerte
Durchschnitt: 2,02
Stufe 1:keine systemat. Kenntnisse des Grundwortschatzes
2,96
Stufe 2: einfache Grundkenntnisse
2,75
Stufe 3: Alltagssituationen zu bewältigen
2,88
Stufe 4: guter Grundwortschatz
2,42
Stufe 5: umfangreicher Wortschatz
1,81
Stufe 6: Mutter- bzw. Fast-Muttersprachler/in
1,22
31
Seite 32
ERGEBNISSE
4.2 Ergebnisse des DIALANG-Tests
Hauptergebnis:
Studierende verfügen
zu 81 % über Kenntnisse im Bereich Leseverstehen, die auf
der sechsstufigen
Skala der Kompetenzstufen des europäischen Referenzrahmens den Niveaus
B2, C1 und sogar C2
entsprechen. Ihnen
stehen damit Fähigkeiten zur Verfügung,
die es ihnen erlauben, Englisch im Bereich Leseverständnis
selbständig bzw.
kompetent einzusetzen (die genauere
Kennzeichnung wird
im Text aufgenommen bzw. ist der Abbildung 4.2 zu entnehmen). Lediglich 2
% der Studierenden
erzielen im Bereich
Leseverständnis ein
Testergebnis, das in
den Bereich A1 bzw.
A2 fällt und damit
eine elementare
Sprachverwendung
kennzeichnet.
Weit über zwei Drittel der Studierenden und damit die größte Gruppe hat im DIALANG-Test die Stufe B2 erreicht – sie kennzeichnet eine „selbständige Sprachverwendung“. Zur inhaltlichen Beschreibung der einzelnen Niveaustufen sind in der
Abbildung 4.2 die jeweiligen Feedback-Texte je Stufe dokumentiert. 17 % der Studierenden haben die darunter liegende Stufe B1 erreicht. Die extremen Positionen
– also die Stufe C2 oder A1 – werden jeweils nur von prozentual wenigen Studierenden erreicht. Während 2 % der Studierenden ein Ergebnis erzielen, dass in den
unteren Bereich einzuordnen ist (A1 oder A2), verfügen 5 % der Studierenden sogar über eine weitreichendere Kompetenz im Leseverstehen und nehmen die Stufen C1 oder C2 ein, wobei die Stufe C2 die Kompetenz eines Muttersprachlers beschreibt und nur von lediglich 1 % der Studierenden eingenommen wurde. Um im
weiteren die Ergebnisse des Sprachtests sprachlich anschaulich beschreiben zu
können, sollen die sechs Kenntnisniveaus auf die drei Stufen der zugrundliegen13
den Globalskala zurückgeführt werden . Der Begriff „Elementare Sprachverwendung“ wird für die Niveaus A1 und A2 verwendet, der der „Selbständigen Sprachverwendung“ für die Stufen B1 oder B2 und schließlich zeichnet Teilnehmer, die die
Stufe C1 oder C2 erreichten haben, eine „Kompetente Sprachverwendung“ aus.
Die genannten Oberbegriffe werden im weiteren zur Kennzeichnung der verschiedenen Kompetenzstufen genutzt.
4.3 Vergleich zwischen Selbsteinschätzung und Testergebnissen
Wie „gut“ ist ein „gut“ einer Selbsteinschätzung tatsächlich? Verfügen die Befragten, die angaben, ihre Kenntnisse seien „gut“, auch tatsächlich über „gute“ Sprachkenntnisse? Ausgehend von den Selbsteinschätzungen soll geprüft werden, wie
die Ergebnisse des DIALANG-Sprachtests ausfallen. Die Auswertungen werden
Hinweise darauf geben, wie zuverlässig Studierende ihre Sprachkenntnisse beurteilen.
Im Folgenden werden die subjektiven Einschätzungen und objektiven Testergebnisse zueinander in Beziehung gesetzt. Der Vergleich kann nicht eins zu eins erfolgen, da die Abstände der subjektiven Bewertungsskala nicht denen der objektiven
Skala entsprechen. Die subjektive Kompetenz wurde auf einer sechsstufigen Skala
von 1=sehr gut bis 5=mangelhaft bzw. 6=keine Kenntnisse erhoben. Die objektiven
Ergebnisse liegen in einem Punktesystem vor, das in sechs Niveaustufen untergliedert wird. Die Abstände zwischen den sechs Stufen sind jedoch nicht gleich
13
32
Europäischer Referenzrahmen für Sprachen (2001), S. 33ff.
Seite 33
ERGEBNISSE
Abbildung 4.2: Englischkenntnisse Studierender laut DIALANG-Test in den Stufen des
Europäischen Referenzrahmens
Angaben in %
C2
C1
Niveau
und Oberbegriff
B1
in %
A1/
A2
Lesenverstehen: Feedback
Ihr Testergebnis zeigt, dass Sie sich im Leseverstehen
B2
auf oder unterhalb der Stufe A1 der Skala des Europarats
A1
0,3 befinden. Auf dieser Stufe kann man sehr einfache Sätze
verstehen, zum Beispiel auf Hinweisschildern, Plakaten
Elementare
oder in Katalogen.
Sprachverwendung Ihr Testergebnis zeigt, dass Sie sich im Leseverstehen auf Stufe A2 der Skala des Europarats befinden. Auf dieser Stufe kann man sehr kurze einfache Texte verstehen. Man kann in einfachen alltäglichen Texten spezifische Informationen, nach denen man sucht, finden, wie zum Beispiel auf
A2
2
Werbeanzeigen, Flugblättern, Speisekarten und Fahrplänen, und man kann kurze persönliche
Briefe in einfacher Sprache verstehen.
Ihr Testergebnis zeigt, dass Sie sich im Leseverstehen auf Stufe B1 der Skala des Europarats befinden. Auf dieser Stufe kann man Texte verstehen, welche alltägliche oder berufsbezogene SpraB1
17
che beinhalten. Man kann persönliche Briefe verstehen, in welchen der Verfasser Ereignisse, Gefühle oder Wünsche beschreibt.
Selbständige
Sprachverwendung Ihr Testergebnis zeigt, dass Sie sich im Leseverstehen auf Stufe B2 der Skala des Europarats befinden. Auf dieser Stufe kann man Artikel und Berichte über aktuelle Themen verstehen, wenn der
Verfasser zu einem Problem einen bestimmten Standpunkt bezieht oder einen bestimmten BlickB2
76
winkel zum Ausdruck bringt. Man kann die meisten Kurzgeschichten und bekannten Romane verstehen.
Ihr Testergebnis zeigt, dass Sie sich im Leseverstehen auf Stufe C1 der Skala des Europarats befinden. Auf dieser Stufe kann man lange, komplexe Fachtexte und literarische Texte verstehen so4
C1
wie stilistische Unterschiede erkennen. Man kann Fachsprache in Artikeln und technischen Anleitungen verstehen, sogar wenn diese nicht aus dem eigenen Fachgebiet stammen.
Kompetente
Sprachverwendung Ihr Testergebnis zeigt, dass Sie sich im Leseverstehen auf oder oberhalb der Stufe C2 der Skala
des Europarats befinden. Auf dieser Stufe kann man problemlos fast alle Arten von Texten lesen,
einschließlich abstrakter Texte oder Texten mit schwierigen Wörtern oder grammatikalischen Kon1
C2
struktionen, wie zum Beispiel Bedienungsanleitungen, Artikel über spezielle Themenbereiche oder
literarische Texte.
groß (siehe Bemerkungen dazu weiter vorne).
Tabelle 4.2: DIALANG-Testniveaus und Bewertungsskala Englischkenntnisse
Eine Gegenüberstellung (siehe Tabelle 4.2) führt vor Augen, dass ein unmittelbarer Vergleich nicht möglich sein
kann. Dennoch: Wer seine Sprachkenntnisse im Bereich
Leseverstehen selbst als (sehr) gut einschätzt, sollte ein
Selbsteinschätzung in Noten
Testergebnis in
Stufen
Note 1=sehr gut
C2
Ergebnis im oberen Bereich der Testniveaus erwarten,
2
C1
wer dagegen seine Kenntnisse ausreichend oder man-
3
B2
4
B1
5=mangelhaft/keine Kenntnisse
A2
gelhaft einschätzt, sollte noch ein Ergebnis im unteren
A1
33
Seite 34
ERGEBNISSE
Bereich erzielen können.
Innerhalb der „Spitzengruppe“
14
C2 schätzen die Studierenden ihre Kenntnisse im
Bereich Leseverstehen durchgängig auch als sehr gut ein (81 %), innerhalb der
Gruppe A2 sind es dagegen lediglich 8 %, die ihre eigenen Fähigkeiten im Bereich
Abbildung 4.3: Selbsteinschätzung und Testergebnisse der Englischkenntnisse lesen /verstehen im
Vergleich
Angaben in %
Testergebnis
Selbsteinschätzung der Englischkenntnisse in lesen/verstehen
sehr gut
gut
befriedigend ausreichened mangelhaft/keine
81
77
mangelhaft/keine
49
23
41
30
8
19
Testergebnis
C2
3
38
44
6
C1
B2
23
0
A2
54
67
24
17
B2
B1
11
2
2
A2
3
0,3
A1
Selbsteinschätzung
lesen/verstehen
A1
sehr gut2
29
45 gut
1 0
34
39
76
2
16
60
0
C1
30
80
0
4
10
15
B1
C21
1
20
85
9
0 2
0
3 0
15
48
35
16
4
6
7
21
1
1
3
4
0,4
befriedigend
ausreichend
manglehaft//keine
1
Lesehilfe: 1% der Befragten haben (sehr gute) Englischkenntnisse im Bereich Leseverstehen, entsprechend Stufe C2 des europäischen Referenzrahmens. Von diesen schätzen 81% ihre Kenntnisse auch als sehr gut ein, 16% als gut, 3% als befriedigend ...
2
Lesehilfe: 29% der Befragten schätzen ihre Englischkenntnisse als sehr gut ein. Von diesen haben 3% Englischkenntnisse, die der Stufe C2 des
europäischen Referenzrahmens entsprechen, 9% der Stufe C1, 85% der Stufe B2...
Leseverständnis mit sehr gut bewerten (siehe Abbildung 4.3 oberer Teil).
Für die weitere Gegenüberstellung von subjektiven Einschätzungen und objektiven
Testergebnissen wurde geprüft, inwieweit es Studierende gibt, die ihre Kenntnisse
selbst als (sehr) gut einschätzen, dann jedoch die Stufe A2 oder A1 erreicht haben,
also laut Test über elementare Kenntnisse verfügen (Überschätzung der eigenen
Kenntnisse). Daneben wurde geprüft, ob es Teilnehmende gibt, die sich selbst die
Note ausreichend oder mangelhaft geben, dann jedoch ein sehr gutes Testergebnis (Stufe C2 oder C1) erhalten. Die Ergebnisse zeigen, dass es unter den Studierenden im Bereich Lesenverstehen nur wenige „Überschätzer“ der eigenen
14
34
Die Fallzahlen, insbesondere in den „extremen“ Gruppen, sind recht niedrig, was bei der Interpretation der Ergebnisse entsprechend zu berücksichtigen ist. D.h. es handelt sich um Tendenzaussagen.
Seite 35
ERGEBNISSE
Sprachkompetenz gibt, aber keine „Unterschätzer“.
Von den 29 % der Studierenden, die von sich sagen, sie würden über sehr gute
Kenntnisse im Bereich Englisch Leseverstehen verfügen, erreichten 12 % die Stufe
der „Kompetenten Sprachverwendung“ (siehe Abbildung 4.3, unterer Teil). Bereits
Abbildung 4.4: Selbsteinschätzung und Testergebnisse der Englischkenntnisse im Vergleich
Angaben in %
Testergebnis
Selbsteinschätzung der Englischkenntnisse gesamt
sehr gut
gut
befriedigend ausreichened mangelhaft/keine
84
82
40
10
40
36
7
34
28
38
28
13
3
16
2
15
4
16
4
23
33
4
9
C21
1
4
C1
76 B2
17
4
26
2
A2
0,3
A1
Testergebnis
C2
2
C1
B2
A2
16
4
43
50
26
1 0
32
64
0
34 sehr gut2
50
80
0
Selbsteinschätzung
gesamt
A1
84
8
02
0
B1
B1
63
0
6
5
38
20
0
befriedigend
ausreichend
6
5
gut
mangelhaft//keine
1
1
Lesehilfe: 1% der Befragten haben (sehr gute) Englischkenntnisse im Bereich Leseverstehen, entsprechend Stufe C2 des europäischen Referenzrahmens. Von diesen schätzen 84% ihre Kenntnisse auch als sehr gut ein, 13% als gut, 3% als befriedigend ...
2
Lesehilfe: 34% der Befragten schätzen ihre Englischkenntnisse als sehr gut ein. Von diesen haben 2% Englischkenntnisse, die der Stufe C2 des
europäischen Referenzrahmens entsprechen, 8% der Stufe C1, 84% der Stufe B2...
in der Gruppe der Studierenden, die ihre Kenntnisse als „gut“ einschätzen, finden
nur noch 2 % ihre Sprachkenntnisse auf diesem Niveau bestätigt – 2 % erreicht die
Stufe C1; C2 wurde nicht eingenommen. Wurden die eigenen Fertigkeiten mit „befriedigend“ bewertet, finden die Studierenden diese Selbsteinschätzung größtenteils im Sinne einer „mittleren Kompetenz“ bestätigt – 96 % erreichen die Stufe einer „Selbständigen Sprachverwendung“ (siehe vergleichend auch Abbildung 4.4).
In Erweiterung zu Abbildung 4.3 sind hier objektive Testergebnisse und subjektive
Einschätzungen der Englischkenntnisse insgesamt dargestellt).
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Selbsteinschätzung und das
Testergebnis in einem positiven Zusammenhang zueinander stehen
15
15
– je höher
Es liegt eine geringe Korrelation vor (0,3859), der Zusammenhang ist positiv. Hohe Werte im Bereich „lesen/verstehen“ bedeuten hohe Werte im Test.
35
Seite 36
ERGEBNISSE
Tabelle 4.3: Einstufung nach DIALANG-Test und Selbsteinschätzung im Bereich Englisch Lesen/
verstehen, Mittelwerte
Einstufung nach DIALANG-Test
A1
A2
B1
B2
C1
C2
Selbsteinschätzung der Englischkenntnisse im Bereich: Lesen /verstehen
fünfstufige Skala von 1=sehr gut bis 5=mangelhaft,
Mittelwerte
Durchschnitt: 1,95
2,6
2,69
2,57
1,83
1,23
1,21
das Testergebnis ist, umso eher liegt auch
die zuvor abgegebene Selbsteinschätzung
in einem sehr (guten) Bereich. Die Selbsteinschätzung der Befragten ist nach den
Ergebnissen insofern relativ sicher. (Vergleiche dazu auch Tabelle 4.3). Studierende, die sehr gute Ergebnisse im Test erreichen konnten, haben zuvor ihre Kenntnisse auch als (sehr) gut eingeschätzt, wohingegen mit niedrigerem erreichten Testniveau die zuvor abgegebenen Selbstein-
schätzungen deutlich differenzierter werden.
4.4 Testergebnisse und weitere studienbezogene und sozio-demografische
Faktoren
Hauptergebnis:
2 % der Studierenden
erhielten ein Testergebnis, das ihnen eine
nur elementare
Sprachkompetenz im
Bereich Leseverstehen zurückmeldet; 93
% verfügen dagegen
über eine „Selbständige Kompetenz“ und 5
% zeichnet sogar eine
„kompetente Sprachverwendung“ aus. Innerhalb der einzelnen
Gruppen gibt es Unterschiede hinsichtlich
sozio-demografischer
und studienspezifischer Merkmale –
männliche Studierende erreichten häufiger
das höchste Sprachniveau als weibliche
Studierende. Innerhalb der Spitzengruppe sind die Sprachund Kulturwissenschaften und Mathematik, Naturwissenschaften überdurchschnittlich vertreten,
außerdem Studierende der hohen sozialen
Herkunftsgruppe.
Unterscheiden sich Studierende, die nach den Ergebnissen des Sprachtests ent16
weder über elementare oder kompetente Sprachkenntnisse
verfügen hinsichtlich
studienbezogener und sozio-demografischer Merkmale voneinander? Nachfolgend
werden die Merkmale Geschlecht, soziale Zusammensetzung, Fachwahl sowie die
Variable studienbezogener Auslandsaufenthalt untersucht.
Die Stufe einer „Kompetenten Sprachverwendung" haben prozentual mehr männliche als weibliche Studierende erreicht (3 % der Frauen vs. 6 % der Männer).
Hinsichtlich der Fächerstruktur lassen sich folgende Unterschiede aufzeigen: In der
Fächergruppe Mathematik, Naturwissenschaften, Sprach- und Kulturwissenschaften, Medizin und unter den Lehramtsstudierenden finden sich überdurchschnittlich
hohe Anteile, die das Niveau einer „Kompetenten Sprachverwendung“ erreichen
konnten (8 % Mathematik, Naturwissenschaften; 6 % Lehramt; 5 % Sprach- und
Kulturwissenschaften sowie Medizin). Kenntnisse im Bereich Leseverstehen auf
dem Niveau einer „Elementaren Sprachverwendung“ sind leicht überdurchschnittlich repräsentiert unter den Studierenden der Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften (8 %) sowie den Wirtschaftswissenschaften und den Studierenden der Sozialwissenschaften und des Sozialwesens (je 4 %).
Die Analyse der sozialen Herkunftsgruppe bestätigt Ergebnisse bisheriger Untersuchungen: Fremdsprachenkenntnisse sind beeinflusst von Faktoren des sozialen
16
36
Es werden weiter die zusammengefassten Kategorien verwendet.
Seite 37
ERGEBNISSE
und kulturellen Herkunftsmilieus: „Kompetente Sprachverwendung“ als Ergebnis
des DIALANG-Sprachtests findet sich überdurchschnittlich unter den Studierenden
der hohen sozialen Herkunftsgruppe (6 %), wohingegen Studierende der niedrigen
Herkunftsgruppe nur 2 % erreichen. Die prozentualen Verteilungen in der Gruppe,
die eine „Elementare Sprachverwendung“ aufweist, sind genau umgekehrt; Studierende der niedrigen sozialen Herkunftsgruppe erreichen zu 5 % dieses Niveau, innerhalb der hohen Herkunftsgruppe sind es dagegen nur 2 %.
Innerhalb der Gruppe, die das unterste Sprachtestniveau (A1) erreicht, finden sich
zu 90 % Studierende, die keinen studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchgeführt haben, dagegen sind in der Gruppe, die das oberstes Niveau (C2) einnimmt,
nur noch 55 % Studierende ohne studienbezogene Auslandserfahrung. Zudem:
Das höchste Sprachkenntnisniveau nehmen überdurchschnittlich häufig Studierende ein, die über studienbezogene Auslandserfahrungen verfügen.
37
Seite 38
ERGEBNISSE
5. Akzeptanz verschiedener Sprachlehr- und -lernszenarien bei den Studierenden
Testszenario:
Der Fragebogen bietet fünf verschiedene
Sprachlehr- und Lernszenarien an: Traditioneller Sprachkurs,
Persönliches Tandem, Sommersprachkurs im Ausland, Internet-Sprachkurs,
Distanztandem. Die
Auswahl der Sprachlehr- und Lernszenarien stützt sich auf
eine ausgewogene
Varianz zwischen
persönlicher und virtueller Fremdsprachenvermittlung.
Der Grad der Kompetenz in Fremdsprachenkenntnissen bei Studierenden ist in engem Zusammenhang mit den an Hochschulen angebotenen Sprachlehrszenarien
zu betrachten, insbesondere mit Blick auf die Frage, inwiefern deutsche Hochschulen ihr Sprachlehrangebot zielgruppenspezifisch auf die Lernergruppe der Studierenden ausrichten bzw. inwiefern diesbezüglich hochschuldidaktische Verbesserungen anzuregen wären. Zunächst findet sich eine Begründung für die im Fragebogen der vorliegenden Studie angeführten Sprachlehrszenarien.
5.1. Auswahl der Sprachlehr- und -lernszenarien im Rahmen der Studierendenbefragung
Über den Sprachtest im englischen Leseverstehen hinaus richtet sich das Interesse der Studie auf die Art und Weise des Erwerbs einer zweiten, einer dritten oder
einer weiteren Fremdsprache bei Studierenden. Die Frage liegt nahe, ob die Mehrsprachigkeitskompetenz von Studierenden durch bestimmte Sprachlehrszenarien
besonders gefördert werden kann.
Vor diesem Interessenhintergrund werden den Studierenden fünf Sprachlehr- und
-lernzenarios präsentiert. In einem ersten Schritt werden die Studierenden gebeten, mitzuteilen, ob sie mit der betreffenden Lehr- bzw. Lernmethode Erfahrungen
gesammelt haben. Wenn dies der Fall ist, erfolgt in einem zweiten Schritt die Bewertung der jeweiligen Lehr- und Lernmethode durch die Studierenden. Sollten keine Erfahrungswerte zum angegebenen Lehrszenario vorliegen, wird der Studierende gebeten, in einer Skala von 1 (ganz sicher) bis 5 (keinesfalls) seine Bereitschaft
zum Erproben der betreffenden Lehr- und Lernmethode einzutragen.
Dieser Fragebogenteil stellt das didaktische Kernstück der Studierendenbefragung
dar. Die Studierenden beurteilen traditionelle und innovative Lehr- und Lernmethoden des Fremdsprachenerwerbs. Die Auswahl der Sprachlehrszenarien gestaltet
sich nicht zuletzt mit dem Ziel, bei den Studierenden insbesondere den Bekanntheitsgrad virtuell basierter Sprachlehrmethoden zu erfragen.
Das breit gefächerte Spektrum der abgefragten Sprachlehrszenarien – Traditioneller Sprachkurs, Persönliches Tandem, Sommersprachkurs im Ausland, InternetSprachkurs, Distanztandem – stützt sich in der Auswahl vorrangig auf die Varianz
zwischen persönlicher Fremdsprachenvermittlung durch den persönlich anwesenden Lehrer bzw. Sprachlernpartner im traditionellen Sprachkurs, im Sommer-
38
Seite 39
ERGEBNISSE
sprachkurs oder im personlichen Tandem und dem Einsatz virtueller Lehr- und
Lernmedien im Internet-Sprachkurs oder im Distanztandem, in dem das Fremdsprachenlernen mit einem Sprachlernpartner im Ausland per Email oder Chat erfolgt. Mit dem Heranziehen der neuen Technologien als Kommunikationsinstrumentarium des Fremdsprachenlernens gewinnt die Lernerautonomie des Studierenden
an Bedeutung, die „induktionistische“ Sprachlehrmethode, die in der Regel linear
nach Lektionen eines Lehrwerks vorgeht, tritt zugunsten des „konstruktivistischen“
Sprachenlernens, nach dem Fremdsprachenwachstum thematisch eher nach Bedarf des lernenden Studierenden erfolgt, zurück. Der Sommersprachkurs im Ausland, dessen Akzeptanz als Sprachlehrmethode in der Mitte der präsentierten
Sprachlehrszenarien abgefragt wird, verbindet das „induktionistische“ mit dem
„konstruktivistischen“ Sprachenlernen, nicht zuletzt aufgrund des „Bain linguistique“
(authentischen Sprachlernumgebung) im Landes der Zielsprache, in dem sich der
studentische Fremdsprachenlerner für die Zeit des Sommersprachkurses aufhält.
Die nachfolgende Darstellung der Erfahrungswerte der Studierenden mit den vorgegebenen Sprachlehrszenarien gibt Aufschluss über deren Bekanntheitsgrad bei
den Studierenden.
Abbildung 5.1: Erfahrung und Bewertung von
Sprachlernszenarien
Angaben in %
Erfahrung mit....
Bewertung der Lernmethode
sehr gut /gut befriedigend ausreichend/mangelhaft
Traditioneller
Sprachkurs
64
10
46
Tandem
Lernen
72
Sommersprachkurs
15
5
InternetSprachkurs
4
Distanztandem
37
17
15
13
90
41
8 2
33
46
34
39
25
20
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ERGEBNISSE
5.2. Gesamtanalyse der Ergebnisse
Hauptergebnisse:
Die Studierenden zeigen die größte Vertrautheit mit dem traditionellen Sprachkurs, bewerten aufgrund der eigenen Erfahrung den Sommersprachkurs im Ausland am besten, die
zweitbeste Beurteilung erhält das persönliche Tandem. Zurückhaltung und teilweise sogar Vorbehalte bestehen gegenüber dem Sprachenlernen mit den neuen
Technologien (Internet-Sprachkurs und
dem Distanztandem).
Darstellung der Erfahrungswerte mit den vorgegebenen Sprachlehr und -lernszenarien und der Bereitschaft, die angebotenen Sprachlehr und -lernszenarien zu erproben.
5.2.1. Darstellung der Erfahrungen der Studierenden mit den vorgegebenen
Sprachlehr- und -lernszenarien
Die vergleichende Zusammenstellung der Antworten auf die Frage nach dem Bekanntheitsgrad der präsentierten Sprachlehrszenarien ergibt, dass 64 % der Befragten der traditionelle Sprachkurs aus der eigenen Erfahrung her vertraut ist,
während sich 34 % auf die Erfahrungen mit den weiteren vier Sprachlehrszenarien
verteilen: Tandem-Lernen 10 %, Sommersprachkurs 15 %, Internet-Sprachkurs 5
%, Distanztandem 4 %. Auf das Sprachenlernen mit den virtuellen Medien, also Internet-Sprachkurs und Distanztandem, entfallen dementsprechend nur 9 %. Diese
Tendenz ist über alle Fächergruppen hinweg gleichermaßen festzustellen (vgl. Abbildung 5.1). Insbesondere bei den Ingenieurwissenschaften ist der prozentuale
Anteil des Bekanntheitsgrades virtueller Medien in der Sprachlernpraxis besonders
gering: Internet-Sprachkurs 1,8 %, Distanztandem 2,5 % . Bei den Studierenden
der Fachbereiche Jura/Wirtschaftswissenschaften (7,6 %) und der Sozialwissenschaften (6,5 %) ist insbesondere beim Einsatz des Internet-Sprachkurses der
höchste Bekanntheitsgrad innerhalb des vertretenen Gesamtfächerspektrums festzustellen (vgl. Anhang Übersichtstabelle A).
Der folgende Überblick analysiert jedes einzelne Sprachlehrszenario entsprechend
der Akzeptanz und subjektiven Bewertung durch die Studierenden. Dabei wird zu
Beginn jeder Analyse die jeweilige Beschreibung des Sprachlehrszenarios aufgegriffen. Versuchsweise Begründungen für die vorliegenden Bewertungen, die in der
Sprachlehrmethode selber angelegt sind, folgen der Darstellung des prozentualen
Ergebnisses.
Ad (1) Traditioneller Sprachkurs:
„Sie durchlaufen einen traditionellen Sprachkurs, d.h. Sie besuchen einen zwei- bis
vierstündigen Sprachunterricht pro Woche, absolvieren die im Semester vorgesehene Lektionenanzahl im Lehrbuch und am Ende des Semesters schreiben Sie
eine Abschlussklausur, wofür Sie dann einen ‚Schein’ als Leistungsnachweis der
absolvierten Sprachstufe erhalten.“
Mit dem traditionellen Sprachkurs sind 64 % der Befragten vertraut, die Bewertung
40
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ERGEBNISSE
dieser Lehr- und Lernmethode ergibt eine sehr gute bis gute Bewertung bei fast
der Hälfte der Studierenden, denen der traditionelle Sprachkurs aus der eigenen
Erfahrung vertraut ist. 37 % bewerten den traditionellen Sprachkurs mit befriedigend 17 % sogar mit ausreichend bis mangelhaft. Diese studentische Beurteilung
lässt darauf schließen, dass über die traditionelle Form des „induktionistischen
Sprachlehrunterrichts“ hinaus Studierende ggf. mit weiteren „partizipativen“
Methdoden des Fremdsprachenlernens angesprochen werden möchten. In der Tat
bestätigt sich diese Annahme bei der Auswertung der anderen Sprachlehrszenarien, die sich bei den Studierenden einer geringeren Bekanntheit als der traditionelle
Sprachkurs erfreuen, sich dafür aber durch eine adäquate bis wesentlich höhere
Akzeptanz bei den Studierenden auszeichnen (vgl. Abbildung 5.1).
Ad (2) Persönliches Tandem:
„An Ihrer Hochschule studieren zahlreiche Studierende aus dem Ausland, u.a. Muttersprachler der Sprache, die Sie lernen wollen. Sie gehen über ein Semester, ggf.
parallel zu einem laufenden Sprachkurs, ein Tandem ein. D.h.: Sie treffen sich wöchentlich mit Ihrem Tandempartner und erarbeiten zu zweit ein Semesterprogramm. Sie unterhalten sich über die in Ihrem Semesterprogramm festgelegten
Themen jeweils eine Stunde in der Zielsprache und dann eine Stunde auf Deutsch.
Der Zeitaufwand beträgt pro Woche zwei Stunden.“
Das Sprachlehrszenario „Persönliches Tandem“ ist zwar nur 10 % der befragten
Studierenden aus der eigenen Sprachlernpraxis bekannt, dafür liegt aber die positive Bewertung dieser Sprachlehrmethode mit sehr gut bis gut bei 72 %. Die Akzeptanzquote bei den Studierenden ist um fast ein Drittel höher als die Akzeptanz des
traditionellen Sprachkurses. Die individuelle Ansprache des Fremdsprachenlerners
sowie die thematische Gestaltungsmöglichkeit und damit der lernerautonome Entfaltungsspielraum beim Sprachenlernen könnten die Akzeptanzsteigerung im Vergleich zur Bewertung des traditionellen Sprachkurses bewirken(vgl. Abbildung 5.1,
Anhang Übersichtstabelle A).
Ad (3) Sommersprachkurs im Ausland:
„Im Rahmen einer Hochschulpartnerschaft haben Sie Gelegenheit, an einem vierwöchigen Sommersprachkurs im Ausland teilzunehmen. Dieser wird durch ein Stipendium finanziert, die Kosten für die Unterkunft sowie für ein umfassendes Kulturprogramm werden übernommen. Die einzige Verpflichtung besteht im regelmäßigen Besuch des Sprachkurses und der Teilnahme an einer Abschlussklausur.“
41
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ERGEBNISSE
Der Sommersprachkurs im Ausland ist 15 % der befragten Studierenden aus der
eigenen Erfahrung als bewährtes Sprachlehrszenario bekannt. 90 % bewerten den
Sommersprachkurs mit sehr gut bis gut, 8 % mit befriedigend, nur 2 % mit ausreichend bis mangelhaft. Damit zeichnet sich dieses Sprachlehrszenario hinsichtlich
der „Kundenzufriedenheit“ nahezu als Spitzenreiter aus. Die Studierenden der medizinischen Fachbereiche geben sogar zu 100 %, die Sozialwissenschaften zu 95
% ihre sehr gute bis gute Bewertung ab. Mögliche Gründe für die hohe Akzeptanz
bei den Studierenden könnten zunächst die Möglichkeit der ausschließlichen Beschäftigung mit der Fremdsprache in einem dafür bestimmten Zeitfenster von vier
Wochen liegen, weiterhin in der Möglichkeit, sich zeitgleich zum kursorischen Sprachenlernen im Land der Zielsprache aufzuhalten und damit im sprachlichen und
kulturellen Umfeld der Zielsprache „konstruktivistisch“ je nach Interesse und Neigung sprachkursbegleitend in authentischen Gesprächssituationen mit Muttersprachlern Erlerntes zu erproben, den aktiven Sprachgebrauch live zu üben und situationsbezogen selbständig weiterlernen zu können (vgl. Abbildung 5.1, Anhang
Übersichtstabelle A).
Ad (4) Internet-Sprachkurs:
„Sie nehmen an einem Sprachkurs im Internet teil. Im Anschluss werden Ihnen Ihre
Testergebnisse, die Bewertung Ihres aktuellen Sprachstands sowie bestehende
Defizite mitgeteilt. Über ein Sprachkursprogramm im Internet oder über eine kostengünstige CD-Rom können Sie sich autodidaktisch fehlende Kenntnisse aneignen. Um Ihre Lernfortschritte zu kontrollieren, stehen Ihnen von Zeit zu Zeit Zwischentests zur Verfügung. Zusätzlich können Sie sich per E-Mail an einen Tutor
wenden, der Ihnen auf elektronischem Wege Erklärungen und Lernhilfen vermittelt.“
Der Internet-Sprachkurs ist nur 5 % der Studierenden als Sprachlernmethode vertraut. Angesichts des hochschulpolitischen Anliegens, die neuen Medien hochschuldidaktisch im Sinne einer höheren Effizienz und Lernökonomie an den Hochschulen zum Einsatz zu bringen, besteht in diesem Bereich Entwicklungspotential.
Sei es dass die Barriere gegenüber den virtuellen Medien abgebaut werden muss,
sei es dass die virtuellen Lehreinheiten einer hochschul- sowie fremdsprachendidaktischen Aufbereitung und damit Attraktivitätssteigerung für die Studierenden bedürfen. 41 % der Studierenden beurteilen den Internet-Sprachkurs mit sehr gut bis
gut, 33 % mit befriedigend, 25 % mit ausreichend bis mangelhaft. Damit liegt die
geringere Akzeptanz bei diesem Sprachlehrszenario am höchsten, weit unter der
Bewertung des traditionellen Sprachkurses (vgl. Abbildung 5.1).
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ERGEBNISSE
Ad (5) Distanztandem:
„Sie bekommen über den Tandem-Server der Universität Bochum einen Tandempartner aus dem Ausland vermittelt. Sie wollen wechselseitig die Muttersprache
des Tandempartners erlernen. Ihr Tandempartner und Sie korrespondieren regelmäßig per E-Mail miteinander, abwechselnd in den jeweiligen Muttersprachen. Die
Themen Ihrer Korrespondenz sind Ihnen freigestellt und Sie können zu beliebigen
Zeitpunkten miteinander in Verbindung treten, sofern eine gewisse Regelmäßigkeit
(einmal pro Woche) besteht.“
Das Distanztandem ist den Studierenden als erprobte Sprachlehrmethode am wenigsten bekannt. Nur 4 % der befragten Studierenden sind mit dem Distanztandem
vertraut. Die Bewertung des Distanztandems erreicht bei der Bewertung sehr gut
bis gut denselben prozentualen Anteil wie die Beurteilung des traditionellen
Sprachkurses, nämlich 46 %. Die 20 %-ige negative Bewertung von ausreichend
bis mangelhaft mag ggf. auf dieselben Gründe wie beim Internet-Sprachkurs zurückzuführen sein: die erforderliche hochschul- und fremdsprachendidaktische
Ausgestaltung dieses Sprachlehrszenarios sowie die sprachlernbegleitende Beratung und Reflexion des Sprachenwachstums z.B. durch das Führen eines Sprachlernportfolios (vgl. Abbildung 5.1).
5.2.2. Bereitschaft der befragten Studierenden zum Kennenlernen der nicht
bekannten Sprachlehr- und -lernszenarien
In Weiterführung der Darstellung der Bewertung der erprobten Sprachlehr-/-lernszenarien durch die Studierenden widmet sich dieser Teil der Studie der Erfassung
der befragten Studierenden, die über keine Erfahrungswerte mit den im HIS-Fragebogen präsentierten Sprachlehr- und –lernmethoden verfügen, sowie der in einer
fünfphasigen Skala von „ganz sicher“ bis „keinesfalls“ einzutragenden Mitteilung
darüber, ob ein Interesse seitens der Studierenden besteht, an dem genannten,
bisher nicht vertrauten Sprachlehr-/-lernszenario teilzunehmen.
Die Auswertung ergibt, dass die Sprachlehr-/-lernszenarien, die sich auf die neuen
Technologien stützen, den befragten Studierenden am wenigsten bekannt sind. 95
% der Befragten haben bisher an keinem Internet-Sprachkurs teilgenommen und
96 % ist das Distanztandem als Sprachlehr-/-lernmethode unbekannt. Aber auch
das persönliche Tandemlernen ist 90 % der Studierenden nicht vertraut. 85 % der
Studierenden haben bis zum Zeitpunkt der Befragung keinen Sommersprachkurs
im Ausland besucht, was angesichts der zahlreichen finanziellen Fördermaßnahmen der Sprachkurse im Ausland insbesondere in der vorlesungsfreien Zeit sowie
43
Hauptergebnisse:
Die Studierenden zeigen die größte Bereitschaft, den Sommersprachkurs im Ausland als Möglichkeit
des Sprachenlernens
erproben zu wollen.
An zweiter Stelle rangiert das persönliche
Tandemlernen. Die
größten „Berührungsängste“ bestehen gegenüber dem Internet-Sprachkurs und
dem Distanztandem.
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ERGEBNISSE
der zeitökonomischen Kompatibilität eines solchen „Moduls“ im Studium überrascht. Die Ursachen liegen laut InterStud 1995 – vor 10 Jahren – in der mangelnden „Mobilitätsbereitschaft“ der Studierenden, aber auch in unzureichender Öffentlichkeitsarbeit und in administrativen Hürden. 36 %, immerhin über ein Drittel der
Befragten, sind nicht einmal mit dem traditionellen Sprachkurs vertraut. Es ist anzunehmen, dass sich dieses Drittel während des Studiums ggf. überhaupt nicht
fremdsprachlich fortbildet oder so „fortschrittlich“ ist, auf die „moderneren“ Lehrund Lernmethoden zuzugreifen (vgl. Abbildung 5.1).
Das Interesse am Erproben des vorgestellten Sprachlehrszenarios Sommersprachkurs korreliert mit der vorangegangenen Bewertung aus der Praxis. So wie der
Sommersprachkurs im Rahmen der zuvor erstellten Analyse den „Spitzenreiter“ bei
den Studierenden darstellt, äußern sich 82 % der Studierenden an einem Sommerkurs interessiert (1. Skalenwert: ganz sicher 50 %, 2. Skalenwert: 32 %). 65 % der
Studierenden sind positiv gegenüber der Teilnahme an einer möglichen persönlichen Tandemlernpartnerschaft eingestellt (1. Skalenwert: ganz sicher 22 %, 2.
Skalenwert: 43 %). Die größten Vorbehalte bestehen gegenüber dem InternetSprachkurs und dem Distanztandem. Die Auswertung der Skalenwerte ergibt bezüglich des Internetsprachkurses 44 % der Studierenden, die sich für die beiden
untersten Skalenwerte entschieden haben (5. Skalenwert „keinesfalls“ 17 %, 4.
Skalenwert 27 %) und bezüglich der Bereitschaft der Teilnahme am Distanztandem
41 % (5. Skalenwert „keinesfalls“ 14 %, 4. Skalenwert 27 %). Diese Verteilung belegt die im Verlauf der Studie bereits ermittelten großen Vorbehalte gegenüber dem
Fremdsprachenlernen mit den neuen Medien, ggf. mit weniger oder ohne persönliche Ansprache eines Sprachlehrers
Abbildung 5.2: Keine Erfahrung mit Sprachlernszenarien
oder Sprachlernberaters. Das Inte-
Angaben in %
resse am Besuch eines traditionelKeine Erfahrung mit....
Erproben dieser Lernmethode
ganz sicher
36
Traditioneller
11
Sprachkurs
90
Tandem
Lernen
85
Sommersprachkurs
len Sprachkurses liegt im Mittelmaß
keinesfalls
5
16
32
36
der Skalierung. 47 % der Studierenden entschieden sich für die Skalenwerte 1 (ganz sicher), und zwar 11
22
43
22
9 4
%, und 2, und zwar 36 %. 32 % trugen sich für den mittleren Skalen-
95
InternetSprachkurs
10
96
Distanztandem
7
22
11 5 2
32
50
25
27
17
wert ein. 21 % stehen einer Teilnahme am traditionellen Sprachkurs
eher ablehnend (4. Skalenwert 16
22
29
27
14
%) bis negativ (5. Skalenwert 5 %)
gegenüber (vgl. Abbildung 5.2).
44
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ERGEBNISSE
5.3. Analyse der Ergebnisse nach Fächergruppen
Die Analyse der Ergebnisse nach Fächergruppen geht der Frage nach, inwiefern
Studierende „fachdisziplinenspezifisch“ Sprachlehr bzw. -lernszenarien bevorzugen
bzw. positiv hinsichtlich der Methodik beurteilen. Die Studierenden, die an der Online-Befragung teilgenommen haben, sind den folgenden Fächergruppen zuzuordnen: Ingenieurwissenschaften, Sprach- und Kulturwissenschaften, Mathematik/Naturwissenschaften,
Medizin,
Rechts-/Wirtschaftswissenschaften,
Sozialwissen-
schaften/Sozialwesen/Psychologie/Pädagogik.
Der folgende Abriss bietet Ausschnitte der Akzeptanz des jeweiligen Sprachlehr /lernmodells in Zuordnung zu den genannten Fächergruppen.
Ad (1) Ingenieurwissenschaften:
Die Bewertung des traditionellen Sprachkurses deckt sich ungefähr mit der Beurteilung des Distanztandems: 46 % „sehr gut/gut“, 44 % „befriedigend“, wobei hier nur
die Erfahrung von 2 % in die Gesamtanalyse der Ingenieurwissenschaftler miteinbezogen werden können. Am besten wird, wie schon die Gesamttendenz der Studienergebnisse aufzeigt, der Sommersprachkurs bewertet: 87 % „sehr gut/gut“, 13
% „befriedigend“, dicht gefolgt vom Ergebnis für das persönliche Tandemlernen: 85
% „sehr gut/gut“, 12 % „befriedigend“. Die Bewertung des Internetsprachkurses ergibt immerhin eine Verteilung von 82 % für „sehr gut/gut“, was - wenn auch hier
nur die Erfahrung von 2 % der Ingenieurwissenschaftler zum Tragen kommt – eine
doppelt so hohe Bewertung wie die Gesamttendenz ergibt (vgl. Anhang Übersichtstabelle A).
Ad (2) Sprach- und Kulturwissenschaften:
Analog zur Gesamttendenz der Studie fällt die Bewertung am besten für den Sommersprachkurs aus: 87 % „sehr gut/gut“, 9 % „befriedigend“. Das persönliche Tandemlernen schneidet in der Bewertung auf dem zweiten Platz ab: 62 % „sehr gut/
gut“, 19 % „befriedigend“. Das Distanztandem erhält mit 51 % „sehr gut/gut“, 26 %
„befriedigend“ eine ähnliche Bewertung wie der traditionelle Sprachkurs mit 45 %
„sehr gut/gut“ und 35 % „befriedigend“. Der Internetsprachkurs wird – mit einem
schlechteren Ergebnis als in der Gesamtauswertung (41 % „sehr gut/gut“) – nur
von 31 % mit „sehr gut/gut“ und von 29 % mit „befriedigend“ bewertet (vgl. Anhang
Übersichtstabelle A).
Ad (3) Mathematik/Naturwissenschaften:
Das Bewertungsspektrum ergibt die besten Beurteilungen hinsichtlich des Som-
45
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ERGEBNISSE
mersprachkurses (89 % „sehr gut/gut“, 11 % „befriedigend“) und des persönlichen
Tandemlernens (86 % „sehr gut/gut“, 10 % „befriedigend“). Der traditionelle
Sprachkurs wird zu 44 % mit „sehr gut/gut“ und mit 40 % mit „befriedigend“ bewertet. Das Distanztandem wird nur zu 30 % mit „sehr gut/gut“ bewertet und der Internet-Sprachkurs nur zu 21 % mit „sehr gut/gut“, was angesichts der Fächerprovenienz der Studierenden erstaunt. Die Bewertung des Internet-Sprachkurses fällt bei
den Studierenden der Mathematik/Naturwissenschaften sogar schlechter aus als
bei den Studierenden der Sprach- und Kulturwissenschaften. Das gegenteilige Ergebnis wäre erwartbar gewesen, nicht zuletzt aufgrund der anzunehmenden höheren Hemmschwelle der Studierenden der Sprach- und Kulturwissenschaften bzw.
ausgewiesenen Computerkompetenz der Studierenden der Mathematik/Naturwissenschaften (vgl. Anhang Übersichtstabelle A).
Ad (4) Medizin:
Die beste Bewertung des traditionellen Sprachkurses mit 58 % „sehr gut/gut“ und
33 % „befriedigend“ wird von den Studierenden der Medizin abgegeben. Die Beurteilung des Internet-Sprachkurses ist mit 28 % „sehr gut/gut“, mit 43 % „befriedigend“, was eine niedrigere Bewertung als bei den Sprach- und Kulturwissenschaften ergibt, aber deutlich höher als die Beurteilung der Studierenden der Mathematik/Naturwissenschaften ist. Das Distanztandem wird immerhin zu 37 % mit „sehr
gut/gut“ und zu 49 % mit „befriedigend“ bewertet (vgl. Anhang Übersichtstabelle A).
Ad (5) Rechts-/Wirtschaftswissenschaften:
Die Studierenden der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften haben mit 74% die
verbreiteste Sprachlernerfahrung mit dem traditionellen Sprachkurs und weichen
damit am weitesten von der Gesamttendenz der Studienergebnisse ab, die einen
durchschnittlichen Bekanntheitsgrad von 64 % – fächergruppenübergreifend – bei
den Studierenden ergeben haben. Eine umfassende Erfahrung der Studierenden
der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften zeigt sich auch bei der prozentualen
Verteilung auf die weiteren Sprachlehr bzw. -lernmethoden: Tandemlernen 12 %,
Sommersprachkurs 19 %, Internet-Sprachkurs 8 %, Distanztandem 4 %. Das Lernen mit den neuen Technologien überholt die Bewertung des traditionellen Sprachkurses (47 % „sehr gut/gut“, 37 % „befriedigend“): Internetsprachkurs 48 % „sehr
gut/gut“, 41 % „befriedigend“; Distanztandem 55 % „sehr gut/gut“, 25 % „befriedigend“. Auch diese Bewertung sticht deutlich von der weniger positiven Beurteilung
der Studierenden der Mathematik/Naturwissenschaften ab (vgl. Anhang Übersichtstabelle A).
46
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Ad (6) Sozialwissenschaften/Sozialwesen/Psychologie/Pädagogik:
Der Internet-Sprachkurs wird auffallend positiv – von 53 % mit „sehr gut/gut“ – bewertet. Die Beurteilung des traditionellen Sprachkurses und des Distanztandems
beläuft sich mit je 44 % auf „sehr gut/gut“. Die Studierenden dieser Fächergruppe
bewerten den Einsatz der neuen Technologien beim Sprachenlernen ebenfalls positiver als die Studierenden der Mathematik/Naturwissenschaften (vgl. Anhang
Übersichtstabelle A).
Was das Interesse am Kennenlernen der nicht bekannten Sprachlehr und -lernszenarien angeht, ist über die Fächergruppen hinweg dieselbe Tendenz festzustellen
und entspricht den Ergebnissen der durchschnittlichen Gesamtübersicht.
47
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6. Hochschul- und fremdsprachendidaktische Konsequenzen für die Fremdsprachenlehre an Hochschulen
Die vorliegende HISBUS-Studie ergibt, dass über zwei Drittel der Studierenden, die
die an den DIALANG-Test angelehnten Testaufgaben online durchlaufen haben, im
Leseverstehen des Englischen die Stufe B2, also die Stufe 2 der „selbständigen
Sprachverwendung“ des europäischen Referenzrahmens erreicht haben. Das Englische als Wissenschaftssprache darf damit, zumindest passiv, beim Großteil der
Studierenden als Sprachkompetenz gelten.
Das höchste Sprachniveau des Europäischen Referenzrahmens, die Stufe C 2 der
„kompetenten Sprachverwendung“, haben insbesondere Studierende der Sprachund Kulturwissenschaften sowie der Mathematik und Naturwissenschaften vorweisen können.
Die Mehrsprachigkeit hat zwar im vergangenen Jahrzehnt zugenommen, aber 45
% der Studierenden beherrscht nur eine Fremdsprache. Am stärksten ausgeprägt
ist die Mehrsprachigkeit in der Fächergruppe der Sprach- und Kulturwissenschaften und der Medizin, deutlich unterentwickelt bei den Studierenden der Ingenieurwissenschaften.
Angesichts der Internationalisierung der deutschen Hochschulen und der Verwendung des Englischen als akademische lingua franca kann damit gerechnet werden,
dass der Bedarf nach einer qualifizierten Englischausbildung weiter steigt.
Die Erfahrung der Studierenden mit Sprachlehr und -lernszenarien bezieht sich vor
allem auf den traditionellen Sprachkurs, wohingegen in allen Fächergruppen der
Sommersprachkurs und das persönliche Tandemlernen von den Studierenden als
die besten Sprachlehr bzw. -lernmethoden bewertet werden. Einen geringen Bekanntheitsgrad bei den Studierenden haben der Internet-Sprachkurs und das Distanztandem.
Die Bewertung der Sprachlernerfahrung mit den neuen Technologien fällt – mit
Ausnahme der Studierenden der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie der
Sozialwissenschaften, des Sozialwesens, der Psychologie und der Pädagogik –
insgesamt schlecht aus. Die Studie belegt seitens der Studierenden große Vorbehalte gegenüber dem Sprachenlernen mit den neuen Medien. Dies bestätigt sich
48
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ERGEBNISSE
auch dadurch, dass Studierende ein geringes Interesse daran haben, diese virtuellen Sprachlehr- und -lernmethoden selber zu erproben.
Die Ergebnisse der Studie legen folgende hochschul- und fremdsprachendidaktische Konsequenzen für die Fremdsprachenlehre an Hochschulen nahe:
- Qualifizierungsangebote im Englischen, insbesondere mit Blick auf die Rolle des
Englischen als lingua franca im deutschen und internationalen Wissenschaftsbetrieb;
- Förderung der Mehrsprachigkeit an den Hochschulen z.B. durch aktive Werbung für Auslandsaufenthalte in den nicht-englischsprachigen Zielländern;
- Erarbeitung einer „Mehrsprachigkeitsdidaktik“ für Studierende, die das muttersprachliche und englischsprachige „Vorwissen“ in das Erlernen weiterer Fremdsprachen „zeit- und arbeitsökonomisch“ einbezieht;
- Konzeption einer Hochschul- und Fremdsprachendidaktik, die persönliche Lehrund Lernformen der Sprachvermittlung, wie den traditionellen Sprachkurs und
das persönliche Tandemlernen, mit virtuellen Lehr- und Lerneinheiten sinnvoll
verzahnt;
- Verstärkte finanzielle Förderung der Möglichkeiten der Teilnahme an Sommersprachkursen im Ausland, da diese Lehr- und Lernform – insbesondere in der
vorlesungsfreien Zeit, wo die Studierenden keine Vorlesungs- und Seminarverpflichtungen haben – sich als der „didaktische Spitzenreiter“ bei den Studierenden herausgestellt hat;
- Stärkere Verzahnung der fachlichen Module und fremdsprachlichen Anteile in
den Bachelor- und Master-Studiengängen in Englisch und ggf. einer anderen
Fremdsprache: Mehrsprachigkeit sollte in den Bachelor- und Master-Studiengängen curricular verankert werden!
Die HISBUS-Studie kann als erster Meilenstein dafür gelten, dass deutsche Hochschulen ihr Sprachlehrangebot nicht nur hinsichtlich des angebotenen Fremdsprachenspektrums, sondern auch hinsichtlich der Attraktivität des Sprachlehr und lernmethoden für Studierende – ggf. im Unterschied zu anderen Zielgruppen –
überprüfen und deren Akzeptanz bei den Studierenden regelmäßig abfragen. Für
den Lernerfolg scheint dies genauso wesentlich zu sein wie die regelmäßigen
fremdsprachlichen Leistungskontrollen am Ende des Semesters. Inwiefern diesbezüglich Instrumentarien zur Selbsteinstufung in den Europäischen Referenzrahmen
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ERGEBNISSE
– wie der DIALANG-Test dies als erste gesamteuropäische Referenz belegt – diese ersetzen oder zumindestens ergänzen sollten, sollte im Erfahrungsaustausch –
nicht zuletzt mit Blick auf die Motivation für das Sprachenlernen bzw. Sprachenwachstum – mit den Studierenden, die Fremdsprachen an der Hochschule lernen,
langfristig geklärt werden.
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PROJEKT
Ein virtuelles Studierendendorf als Instrument der Politikberatung und
Informatio (http: / /www.hisbus.de)
HISBUS ist ein von der HIS Hochschul- Informations- System GmbH durchgeführtes und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ( BMBF) gefördertes Projekt. Ziel des Projekts ist es, Kenntnisse und Erfahrungen der Studierenden
aktuell und schon im Vorfeld von Entscheidungen in die Diskussion in Parlamenten, Ministerien und Hochschulen einfließen zu lassen.
Das HISBUS- Panel ist als virtuelles Studierendendorf konzipiert : Die Panelisten
sind so ausgewählt, dass sie möglichst exakt die Wirklichkeit der Studierenden insgesamt abbilden. In jedem Semester werden mehrere HISBUS- Online- Befragungen durchgeführt. Die Ergebnisse stehen je nach Befragungsform unterschiedlich
schnell zur Verfügung:
- Bei einer HISBUS- Standardbefragung ( über das WWW) liegen die Ergebnisse
innerhalb von sechs Wochen vor.
- Die Ergebnisse einer HISBUS- Blitzbefragung ( über E-Mail- Fragebogen) stehen
in wenigen Tagen zur Verfügung.
Repräsentativität
Das HISBUS- Projekt erbringt repräsentative, verallgemeinerbare Ergebnisse. Dies
ist nur möglich, weil die Mitglieder des Online- Panels aus dem Teilnehmerkreis anderer von HIS durchgeführter repräsentativer, schriftlicher Befragungen – also offline – gewonnen werden. Die Stichprobenziehung ist methodisch abgesichert, alle
potenziellen Teilnehmer haben die gleiche Chance, HISBUS- Mitglied zu werden.
Medienspezifische Verzerrungen werden vermieden. Die Daten des HISBUS- Panels werden gewichtet. Das Verfahren wurde in Abstimmung mit ZUMA Mannheim
entwickelt. Zur Berechnung geeigneter Gewichte werden die Angaben der zukünftigen HISBUS- Mitglieder mit denen der Teilnehmer der schriftlichen Befragung verglichen. Mögliche Unterschiede in den Verteilungen einzelner Variablen werden
identifiziert und in die Berechnung von Gewichten einbezogen. Durch die Gewichtung der Daten wird die bestmögliche Anpassung des Panels an die Grundgesamtheit erreicht.
Sicherheitskonzept
Die Erhebung von personenbezogenen Daten über das WWW wie auch deren
Speicherung erfordert besondere Vorkehrungen im Bereich des Datenschutzes. Im
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PROJEKT
HISBUS- Projekt wurde ein umfangreiches Datenschutzkonzept entwickelt
und umgesetzt. Das Datenschutzkonzept umfasst u. a. folgende Bereiche:
- Nutzung von Verschlüsselung
- Kontinuierliche Überwachung ( z. B. H- und N- IDS) und zeitnahe Einpflege von
Sicherheitsupdates
- Verwendung von OpenBSD, RSBAC- Linux und Open Source Software
- Zusätzliche Firewall ( Paketfiltersystem)
- Trennung von Adress- und Befragungsdaten (Zwei- Server- Konzept)
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Seite 53
LITERATUR
Literaturverzeichnis
Fischer, Johann (2000): Diagnose aus dem Netz. DIALANG – ein Sprachtest im Internet. In: Materialien Deutsch als Fremdsprache, Heft 53: 2000: Armin Wolff und
Harald Tanzer, Sprache – Kultur – Politik, Beiträge der 27. Jahrestagung Deutsch
als Fremdsprache vom 3.-5. Juni 1999 an der Universität Regensburg, Regensburg, S. 413-433.
Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (2001): Trim, John; North, Brian und Coste, Daniel in Zusammenarbeit mit
Sheils, Joseph (Übersetzung: Jürgen Quetz in Zusammenarbeit mit Raimund
Schieß und Ulrike Sköries; Übersetzung der Skalen: Günther Schneider), Langenscheidt, Berlin, München, Wien, Zürich, New York
Grotjahn, Rüdiger (2000): Testtheorie: Grundzüge und Anwendungen in der Praxis.
In: Materialien Deutsch als Fremdsprache, Heft 53: 2000: Armin Wolff und Harald
Tanzer, Sprache – Kultur – Politik, Beiträge der 27. Jahrestagung Deutsch als
Fremdsprache vom 3.-5. Juni 1999 an der Universität Regensburg, Regensburg,
S. 304-341.
Mackiewicz, Wolfgang (2005): „Wie man seine Sprachkenntnisse im Internet testet.
Das EU-Projekt DIALANG“ [WWW-Dokument]. URL: http://www.elfenbeinturm.net/
archiv/2001/lern4.html Stand 18. Juli 2005.
Müßig-Trapp, Peter; Schnitzer, Klaus (1997): Vorbereitung auf Europa durch Mobilität und Internationalisierung des Studiums. Hrsg.: Bundesministerium für Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF). Bonn.
Schnitzer, Klaus; Isserstedt, Wolfgang; Schreiber, Jochen; Schröder, Manuela
(1995): Das soziale Bild der Studentenschaft in der Bundesrepublik Deutschland.
14. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks. Hrsg.: Bundesministerium für
Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie. Bonn.
Schnitzer, Klaus; Isserstedt, Wolfgang; Müßig-Trapp, Peter; Schreiber, Jochen
(1998): Das soziale Bild der Studentenschaft in der Bundesrepublik Deutschland 15. Sozialerhebung des DSW durchgeführt von HIS Hochschul-Informations-System, Bonn.
53
Seite 54
LITERATUR
Schnitzer, Klaus; Isserstedt, Wolfgang; Middendorff, Elke (2001): Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland
2000.16. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt von HIS
Hochschul-Informations-System, Bonn.
54
FRAGEBOGEN
„Fremdsprachenkenntnisse“: Fragebogenaufbau mit Filterführung
Die genaue Fragendokumentation ist der RANDAUSZÄHLUNG zu entnehmen.
Begrüßung
Beurteilen Sie bitte Ihre Kenntnisse der von Ihnen erlernten
Bewertungskala
Fremdsprache(n) in folgenden Bezugsgruppen:
1=sehr gut bis
lesen/verstehen, sprechen, verstehen von Fachtexten, schreiben
5=mangelhaft
6=keine Kenntnisse
Im Folgenden beschreiben wir einige Möglichkeiten,
Fremdsprachenkenntnisse zu erwerben oder zu verbessern.
Wie bewerten Sie dieseLernszenarien?
Haben Sie mit dieser Lernmethode Erfahrung?
Wie beurteilen Sie alles in allem Ihre Kenntnisse in den folgenden
Fremdsprachen?
Bewertungskala
1=sehr gut bis
5=mangelhaft
Stellen Sie sich vor, Sie müssten sich einen fremdsprachigen Artikel
Bewertungskala
einer Fachzeitschrift erarbeiten:Wieviel länger bräuchten Sie im
1=genauso
lange
Vergleich zu einem entsprechenden deutschsprachigen Artikel?
2=doppelt so lange
3=dreimal so lange
4=viermal so lange
5=+viermal so lang
6=könnte ich gar nicht
Gibt es Fremdsprachen, in denen Sie Ihre
Kenntnisse verbessern wollen?
ja
nein
Am wichtigsten ist es mir, meine Kenntnisse in
der folgenden Sprache zu verbessern:
Wichtigste Sprache: (bitte auswählen)
Angenommen es würde an Ihrer Hochschule
der folgende Kurs angeboten: Würden Sie
teilnehmen?
Anfängerkurs, Fortgeschrittenenkurs
Bewertungskala
1=ganz sicher bis
5=keinesfalls
- Traditioneller Sprachkurs
- Persönliches Tandem
- Sommersprachkurs im Ausland
- Internet-Sprachkurs
- Distanztandem
Studierende ohne
Wie bewerten Sie diese Lernmethode?
Lehrmethodenerfahrung
Bewertungskala
1=sehr gut bis
5=mangelhaft
Falls Sie bisher keine Erfahrung mit dieser Methode
haben: Würden Sie diese Lernmethode gerne erproben?
Bewertungskala
1=ganz sicher bis
5=keinesfalls
Haben Sie sich im Zusammenhang mit Ihrem
Studium im Ausland aufgehalten?
Vokabeltest(Wortschatztest) zur Einstufung
der Fremdsprachenkenntnisse
Einstufung
Test A = 0-149 Pkt.
Test B = 150-599 Pkt.
TestC = 600-1000 Pkt.
Leseverständnistest A
Leseverständnistest B
Bewertung A1* A2* B1* B2* C1* C2*
0-25 26-53 54-87 88-107 Test A
0-13 14-34 35-72 73-101 102+
Test B
0-8 9-22 23-51 52-84 85-88 89+
Test C
Leseverständnistest C
* Einteilung nach Skala Europarat, in Punkten
55
RANDAUSZÄHLUNG
HISBUS - Befragung
1. Beurteilen Sie bitte Ihre Kenntnisse der von Ihnen erlernten
Fremdsprache(n) in(im)..., auf der folgenden Bewertungsskala:
1.1 ... lesen/verstehen
Englisch
Französisch
Spanisch
Russisch
Italienisch
andere (ohne Russisch und Italienisch)
sehr gut
gut
befriedigend
1.3 ... verstehen von Fachtexten
Englisch
Französisch
Spanisch
Russisch
Italienisch
andere (ohne Russisch und Italienisch)
mangelhaft//keine
Kenntnisse
in %
29
4
2
1
45
10
3
1
21
21
7
2
4
22
10
4
0
44
78
92
1
3
1
6
3
9
5
10
90
73
8
21
8
4
4
7
1
53
82
94
93
82
1.2 ... Sprechen
Englisch
Französisch
Spanisch
Russisch
Italienisch
andere (ohne Russisch und Italienisch)
ausreichend
in %
22
3
2
1
1
2
42
7
3
1
1
4
27
16
6
2
2
5
in %
24
3
2
0
41
7
2
0
25
12
4
1
7
17
5
2
2
62
86
96
0
2
1
4
2
6
3
5
94
83
56
RANDAUSZÄHLUNG
1.4 ... Schreiben
sehr gut
gut
befriedigend ausreichend
mangelhaft/
keine
Kenntnisse
in %
Englisch
Französisch
Spanisch
Russisch
Italienisch
andere (ohne Russisch und Italienisch)
21
3
41
8
28
14
8
19
1
56
1
0
0
4
1
1
5
2
2
7
3
3
84
94
94
2
4
6
7
82
6
16
6
3
3
6
1
62
86
95
95
83
2. Wie beurteilen Sie alles in allem Ihre Kenntnisse in den folgenden Fremdsprachen? (Errechnet aus 1.1-1.4)
Englisch
Französisch
Spanisch
Russisch
Italienisch
andere (ohne Russisch und Italienisch)
3. Stellen Sie sich vor, Sie müssten sich einen fremdsprachigen
Artikel einer Fachzeitschrift erarbeiten:Wieviel länger
bräuchten Sie im Vergleich zu einem entsprechenden
deutschsprachigen Artikel?
in %
34
4
2
1
1
3
genauso
lange
38
7
3
0
1
3
doppelt
so lange
20
11
4
1
1
5
dreimal
so lange
viermal
so lange
mehr als
viermal
so lange
könnte
ich
gar nicht
in %
Englisch
Französisch
Spanisch
andere
30
2
1
3
47
11
5
6
16
16
5
6
4
15
6
7
2
16
13
10
57
0
40
70
68
RANDAUSZÄHLUNG
4. Gibt es Fremdsprachen, in denen Sie Ihre Kenntnisse verbessern wollen?
in %
Ja
Nein
95
5
4.1 Am wichtigsten ist es mir, meine Kenntnisse in der folgenden
Sprache zu verbessern.
in %
Englisch
Französisch
Spanisch
Russisch
andere
53
18
17
2
11
4.2 gegebenenfalls weitere Sprache:
in %
Englisch
Französisch
Spanisch
Russisch
andere
Keine weitere Sprache
5. Angenommen es würde an Ihrer Hochschule der folgende
Kurs angeboten: Würden Sie teilnehmen? Anfängerkurs/Fortgeschrittenenkurs in der von Ihnen oben genannten wichtigsten Sprache:
Anfängerkurs
Fortgeschrittenenkurs
12
33
24
7
21
4
ganz sicher
keinesfalls
in %
19
28
19
32
16
21
12
10
35
9
58
RANDAUSZÄHLUNG
6. Im Folgenden beschreiben wir einige Möglichkeiten, Fremdsprachenkenntnisse zu erwerben oder zu verbessern. Wie
bewerten Sie diese Lernszenarien?
6.1 Traditioneller Sprachkurs:
Haben Sie mit dieser Lernmethode Erfahrung?
in %
ja
nein
Wie bewerten Sie diese Lernmethode?
64
36
sehr gut/gut
befriedigend
mangelhaft/
ausreichend
in %
Beurteilung
Falls Sie bisher keine Erfahrung mit dieser Methode haben:Würden Sie diese Lernmethode gerne erproben?
Beurteilung
46
37
17
ganz sicher
keinesfalls
in %
11
36
32
16
5
6.2 Persönliches Tandem:
Haben Sie mit dieser Lernmethode Erfahrung?
in %
ja
nein
Wie bewerten Sie diese Lernmethode?
10
90
sehr gut/gut
befriedigend
mangelhaft/
ausreichend
in %
Beurteilung
Falls Sie bisher keine Erfahrung mit dieser Methode haben:Würden Sie diese Lernmethode gerne erproben?
Beurteilung
72
15
13
ganz sicher
keinesfalls
in %
22
43
22
9
4
59
RANDAUSZÄHLUNG
6.3 Sommersprachkurs im Ausland:
Haben Sie mit dieser Lernmethode Erfahrung?
in %
ja
nein
Wie bewerten Sie diese Lernmethode?
15
85
sehr gut/gut
befriedigend
mangelhaft/
ausreichend
in %
Beurteilung
Falls Sie bisher keine Erfahrung mit dieser Methode haben:Würden Sie diese Lernmethode gerne erproben?
Beurteilung
90
8
2
ganz sicher
keinesfalls
in %
50
32
11
5
2
6.4 Internet-Sprachkurs:
Haben Sie mit dieser Lernmethode Erfahrung?
in %
ja
nein
Wie bewerten Sie diese Lernmethode?
5
95
sehr gut/gut
befriedigend
mangelhaft/
ausreichend
in %
Beurteilung
Falls Sie bisher keine Erfahrung mit dieser Methode haben:Würden Sie diese Lernmethode gerne erproben?
Beurteilung
41
33
25
ganz sicher
keinesfalls
in %
10
22
25
27
17
60
RANDAUSZÄHLUNG
6.5 Distanztandem:
Haben Sie mit dieser Lernmethode Erfahrung?
in %
ja
nein
Wie bewerten Sie diese Lernmethode?
4
96
sehr gut/gut
befriedigend
mangelhaft/
ausreichend
in %
Beurteilung
Falls Sie bisher keine Erfahrung mit dieser Methode haben:Würden Sie diese Lernmethode gerne erproben?
Beurteilung
7. Haben Sie sich im Zusammenhang mit Ihrem Studium im
Ausland aufgehalten?
nein
ja, Studium an einer ausländischen Hochschule
ja, Praktikum im Ausland
ja, Sprachkurs im Ausland
ja, anderer studienbezogener Auslandsaufenthalt
46
34
20
ganz sicher
keinesfalls
in %
7
22
29
27
14
in %
70
13
9
3
5
61
ANHANG
Übersichtstabelle A: Erfahrung und Bewertung von Sprachlernszenarien nach Fächergruppen und Fremdsprachen
Angaben in %
Fächergruppen
Fremdsprachen
Ingenieurwiss.
Sprach-/
Kulturwiss.
Mathematik/
Naturwiss.
Medizin
Recht-,
Wirtschaftswiss.
63
70
55
40
74
59
59
66
71
84
77
65
44
41
15
48
35
18
44
40
16
58
33
9
47
37
16
44
33
24
43
37
19
46
38
16
50
33
17
37
43
21
52
35
14
46
36
18
5
18
4
10
12
8
6
11
17
17
19
11
sehr/gut
befriedigend
ausreichend/mangelhaft
85
12
2
62
19
19
86
10
4
89
11
0
73
16
11
76
3
21
72
12
16
60
19
21
84
10
6
39
26
35
74
20
7
72
15
13
...Sommersprachkurs
10
20
10
15
19
12
11
18
19
29
26
15
sehr/gut
befriedigend
ausreichend/mangelhaft
87
13
0
87
9
4
89
11
0
100
0
0
92
6
2
95
5
1
93
7
0
80
14
6
93
5
2
81
19
0
95
5
0
90
8
2
...Internet-Sprachkurs
2
5
4
5
8
7
4
5
9
12
5
5
82
0
18
31
29
40
21
42
37
28
43
30
48
41
12
53
25
21
41
43
15
45
24
31
36
34
31
74
12
14
46
19
35
43
33
24
2
5
3
5
4
3
3
3
4
11
7
4
46
44
11
51
26
23
30
45
25
37
49
14
55
25
20
44
39
17
44
36
20
37
29
33
68
30
3
26
12
62
41
49
11
46
35
20
Erfahrung mit...
...Traditioneller Sprachkurs
Sozialwiss./
Sozialwesen/
Psych./Pädag
Englisch
Französisch
Spanisch
Russisch
andere
Sprachen
Insgesamt
Bewertung der Lernmethode
sehr/gut
befriedigend
ausreichend/mangelhaft
...Tandem Lernen
Bewertung der Lernmethode
Bewertung der Lernmethode
Bewertung der Lernmethode
sehr/gut
befriedigend
ausreichend/mangelhaft
...Distanztandem
Bewertung der Lernmethode
sehr/gut
befriedigend
ausreichend/mangelhaft
62
ANHANG
Übersichtstabelle B: Keine Erfahrung mit Sprachlernszenarien, nach Fächergruppen und Fremdsprachen
Angaben in %
Fächergruppen
Keine Erfahrung mit...
...Traditioneller Sprachkurs
Erproben der Lernmethode
ganz sicher
keinesfalls
...Tandem Lernen
Bewertung der Lernmethode
ganz sicher
keinesfalls
...Sommersprachkurs
Bewertung der Lernmethode
ganz sicher
keinesfalls
...Internet-Sprachkurs
Bewertung der Lernmethode
ganz sicher
keinesfalls
...Distanztandem
Bewertung der Lernmethode
ganz sicher
keinesfalls
Ingenieurwiss.
Sprach-/
Kulturwiss.
Mathematik/
Naturwiss.
Fremdsprachen
Medizin
Recht-,
Wirtschaftswiss.
Sozialwiss./
Sozialwesen/
Psych./Pädag
Englisch
Französisch
Spanisch
Russisch
andere
Sprachen
Insgesamt
37
30
45
60
26
41
41
34
29
16
23
35
11
43
27
10
9
95
17
36
27
15
4
82
9
35
36
16
4
96
11
35
36
17
1
90
9
36
28
20
7
88
10
31
36
16
7
92
11
34
31
18
5
94
8
40
32
13
7
89
19
43
30
7
1
83
19
34
40
0
7
83
19
42
29
8
2
81
12
37
31
15
5
90
21
44
20
9
7
90
23
38
23
10
5
80
22
40
23
11
4
90
25
44
18
9
4
85
22
44
25
7
2
81
20
52
19
8
1
88
21
45
23
8
3
89
25
45
17
10
3
82
26
43
20
9
2
81
25
41
17
13
3
71
24
40
24
8
4
74
23
44
22
9
3
85
46
32
16
3
2
98
51
32
10
5
2
95
47
33
12
5
2
96
59
29
4
6
1
95
53
33
8
4
2
92
51
29
13
6
2
93
49
33
13
4
2
96
54
30
9
5
2
95
58
29
7
5
1
91
42
43
8
5
2
88
53
31
9
5
2
95
52
32
11
4
2
95
6
19
28
27
20
98
12
22
21
27
17
95
10
21
25
28
16
97
9
17
30
26
18
95
9
25
25
27
13
96
10
21
25
25
19
97
10
23
26
26
16
97
11
22
23
28
16
97
11
18
29
31
11
96
7
13
22
35
23
89
8
25
22
27
19
93
10
22
25
27
16
96
7
22
29
27
15
9
21
27
29
15
7
21
29
28
15
8
23
29
26
13
7
24
31
25
12
6
22
30
26
15
8
23
29
27
13
7
24
30
25
15
7
20
32
29
12
8
23
23
27
20
6
22
27
29
15
8
23
30
27
13
63