Sommersprachkurs Salamanca August 2009 Claire T.

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Sommersprachkurs Salamanca August 2009 Claire T.
Sommersprachkurs Salamanca
August 2009
Claire T.
Ankunft in Salamanca
Salamanca liegt 200 km nordwestlich von Madrid. Die Stadt hat zwar einen eigenen, kleinen Flughafen, aber von Deutschland aus gibt es keine Direktflüge nach Salamanca. Es gibt aber mehrere
Flüge täglich nach Madrid.
Ich selber bin von Düsseldorf aus direkt nach Madrid geflogen (Dauer etwa 2,5 Stunden). Ich habe
schon mehrere Monate vor Beginn des Sprachkurses meinen Flug gebucht, daher hat er mich auch
nur 100 Euro gekostet. Wer also die Chance hat, sollte früh buchen, dann ist es auch sehr günstig.
Von Köln/Bonn aus gab es leider keinen Flug nach Madrid.
Um von Madrid nach Salamanca zu kommen, gibt es zwei Möglichkeiten, die beide ihre Vor- und
Nachteile haben.
Zug
Mehrmals täglich gibt es eine Zugverbindung von Madrider Bahnhof Chamartín nach Salamanca.
Die Fahrt dauert etwa 2,5 Stunden und kostet etwas über 18 Euro. Die Züge sind sehr komfortabel
und bequem. Außerdem ist der Bahnhof Chamartín nicht so weit vom Flughafen Barajas entfernt.
Vom Bahnhof in Salamanca nimmt man sich am besten ein Taxi, das etwa 8 Euro gekostet hat.
Bus
Insgesamt ist die Busfahrt wesentlich günstiger als die Zugfahrt. Allerdings ist der Busbahnhof im
Süden Madrids. Vom Flughafen aus muss man also fast die ganze Stadt durchqueren, um zum
Busbahnhof zu kommen.Man hat man jedoch dann den Vorteil, dass man vom Busbahnhof in Salamanca zu Fuß zum Wohnheim „Colegio de Oviedo“ laufen kann. Man braucht also nicht extra ein
Taxi bezahlen.
Letztendlich sollte natürlich jeder selber entscheiden, welche Transportart für ihn geeigneter und
bequemer ist.
Weitere Infos zu Preisen, Fahrzeiten etc. unter:
www.renfe.es
www.auto-res.net
Unterkunft
Die meisten Sprachstudenten, die im August ankommen, werden im Studentenwohnheim „Colegio
de Oviedo“ untergebracht. Es liegt mitten im neuen Universitätsviertel von Salamanca, das westlich
von der Innenstadt liegt. Zu Fuß läuft man etwa 15-20 Minuten bis zum Zentrum bzw. zur Sprachschule.
Man kann am Tag vor Beginn des Sprachkurses ab 16 Uhr dort einchecken. Am Tag nach Ende
des Sprachkurses sollte man um 12 Uhr spätestens aus dem Zimmer sein. Wenn man etwas länger
bleiben möchte, kann man das ohne Probleme machen. Allerdings muss man dann das Zimmer für
die Verlängerung selber zahlen.
Im Stipendium der Uni Bonn ist lediglich ein Doppelzimmer enthalten. Ich selber wollte aber nicht
mit einer anderen Person vier Wochen lang ein Zimmer teilen und habe deswegen schon vorab ein
Einzelzimmer bestellt. Die Differenz zum Doppelzimmer habe ich selber bezahlt. Allerdings solte
man sich in einem solchen Fall vorher informieren, wie hoch diese Differenz ist. Ich habe mich an
den Preisen orientiert, die vom Sprachzentrum der Uni Salamanca angegeben wurden. Diese Preise stimmen jedoch nicht mit den tatsächlichen Preisen des Wohnheims überein. Wer also Überra-
schungen vermeiden möchte, sollte vorher explizit nach dem Preis fragen.
Die Zimmer
Die Zimmer haben eine normale Zimmergröße für ein Studentenwohnheim und sind zweckmäßig
ausgestattet. Bettwäsche wird vom Wohnheim gestellt, ebenso wie Handtücher, die einmal wöchentlich gewechselt werden. Wer allerdings nachmittags mal ins Schwimmbad möchte, sollte trotzdem eigene Handtücher mitbringen.
Die Zimmer werden jeden Tag gereinigt, auch am Wochenende. Wer auf eine Reinigung verzichten
möchte, kann einen Zettel (wie im Hotel) an die Tür hängen, dass man nicht gestört werden möchte.
Sehr praktisch am Wochenende, wenn man mal ausschlafen möchte.
Sportraum
Im Kellergeschoss des Wohnheims gibt es einen kleinen Sportraum. Allerdings sollte man nicht
allzu viel erwarten, denn die Ausstattung ist eher dürftig und die Geräte funktionieren auch nicht
immer. Wer also Sport machen möchte, sollte lieber schwimmen oder joggen gehen. Für einfaches
Hanteltraining ist der Raum aber ausreichend.
Computerraum
Im Erdgeschoss gibt es einen Computerraum mit Internetzugang. Allerdings funktionieren von den
ca. 10 PCs nur etwa vier wirklich. Wer die Möglichkeit hat, ein Laptop mit W-Lan-Karte mitzunehmen, sollte das tun. Der Zugang funktioniert ganz einfach und die Drahtlosverbindung ist hervorragemd. Ist auf jeden Fall eher zu empfehlen als der Computerraum.
Waschraum
In der Nähe des Sportraums gibt es einen Waschkeller. Für 4 Euro kann man einen Wasch- und
Trockengang machen (Münzen gibt es an der Rezeption). Nur Waschmittel muss man sich noch
zusätzlich kaufen. Allerdings kann man sich eine große Packung mit anderen teilen, so wie wir es
gemacht haben. Dann muss man nicht für die eine oder zwei Maschinen, die man wäscht, alleine
eine große Packung kaufen. Bügeleisen und -brett sind vorhanden.
Mensa
Die Mensa des Wohnheims liegt ebenfalls im Kellergeschoss. Beim Einchecken bekommt man die
Essenmarken für den ganzen Monat, die dann zu jedem Essen abgegeben werden müssen.
Man sollte vom Essen in dieser Mensa nicht allzu viel erwarten. Man wird satt, aber besonders toll
ist es nicht. Es gibt jeden Tag Pommes als Beilage, und auch sonst ist das Essen nicht besonders
abwechslungsreich und fettarm. Ab und zu sollte man es sich gönnen, außerhalb zu essen.
Wenn man mal ein Essen „verpasst“ hat, kann man die nicht genutzten Essenmarken gegen Wasser oder Obst eintauschen.
Das Wohnheim von außen
Der Sprachunterricht
Am ersten offiziellen Unterrichtstag findet zunächst der Einstufungstest statt, der 30 Minuten dauert.
Den Rest des Tages hat man dann frei. Um 19 Uhr werden die Ergebnisse des Tests neben dem
Sekretariat der Sprachschule aufgehängt, wo man dann auch sein Arbeitsbuch bekommt.
Das Stipendium beinhaltet drei Unterrichtsstunden täglich: zunächst zwei Stunden Grammatik und
dann eine Stunde in einem Wahlfach wie Conversación, Literatura, Espanol de los negocios etc.
Ich selber habe mir auf eigene Kosten noch eine vierte Stunde hinzugekauft, weil mir drei Stunden
zu wenig waren. Mein Stundenplan bestand dann aus den beiden Grammatikstunden, einer Stunde
Konversation und einer Stunde Literatur.
Die Zusammensetzung der Klassen ist sehr international, was den gesamten Unterricht sehr interessant und spannend macht. Wer also daran interessiert ist, nicht nur die spanische Sprache und
Kultur, sondern auch Menschen aus aller Welt kennenzulernen, ist in dem Sommersprachkurs sehr
gut aufgehoben.
Der Grammatikunterricht ist nicht so langweilig, wie man es sich vielleicht vorstellen würde. Der
Unterricht ist sehr lebhaft und abwechslungsreich und es werden nicht einfach nur strikt Regeln
vermittelt. Der Unterricht hat wirklich sehr viel Spaß gemacht.
Auch die beiden anderen Kurse waren sehr interessant und ich habe viel gelernt. Im Konversationskurs haben wir auch viel über Unterschiede von der spanischen zu unserer Heimatkultur geredet.
Außerdem wurde sehr viel Wert darauf gelegt, dass wir viele Ausdrücke, die im täglichen Sprachgebrauch so üblich sind, mitnehmen.
In der letzten Woche schreibt man in allen Kursen eine kleine Abschlussklausur, die aber wirklich
nicht schwer ist. Wenn man immer gut im Unterricht mirgemacht hat, muss man eigentlich nicht
wirklich viel lernen. Am letzten Tag erhält man dann sein Abschlusszertifikat mit einer Note, die sich
aus der Abschlussprüfung und der Mitarbeit im Unterricht zusammensetzt,
Zusätzlich zum Unterricht kann man noch Kulturkurse wie Kochen oder Tanz am Nachmittag dazu
buchen. Ich selber habe keinen solchen Kurs gebucht, habe aber gehört, dass sie sehr gut gewesen
sein sollen. Es gibt auch die Möglichkeit, ein Abo fürs Kino zu kaufen. Im „Cine Van Dyck“ werden
den ganzen Sommer über spanische Filme gezeigt. Ich selber war drei Mal im Kino. Bei den ersten
beiden Filmen habe ich den Unterhaltungen oft nicht richtig folgen können, beim dritten Film war
das anders. Man sollte aber in jedem Fall schon ein relativ hohes Sprachniveau haben, damit man
überhaupt was verstehen kann.
Die Sprachschule
In diesem wunderschönen Innenhof liegt das Sekretariat der
Sprachschule
Stadttouren
Vom Sprachzentrum der Universidad de Salamanca werden drei verschiedene Stadtführungen angeboten: Palacios, Conventos und Catedrales. Wer mehr über die Stadt, die Geschichte und die
Gebäude erfahren möchte, sollte auf jeden Fall daran teilnehmen. In diesen etwa 1,5stündigen
Führungen erfährt man sehr viel Interessantes. Außerdem ist der Eintritt in die Conventos und die
Kathedralen für Studenten der Sprachschule im Rahmen dieser Führungen kostenlos. Wenn man
also auf eigene Faust dort rein möchte, muss man selber bezahlen.
Hier ein paar Eindrücke von den Führungen:
Ausflüge
Vom Sprachzentrum der Universidad de Salamanca werden sowohl im Juli als auch im August
Ausflüge am Wochenende angeboten. Dazu zählen u.a. Tagesausflüge in historische Städte rund
um Madrid (Segovia, Àvila, Toledo etc.), aber auch Drei-Tages-Ausflüge nach Andalusien oder Portugal.
Die Preise sind in Ordnung (Tagesausflug zwischen 30 und 40 Euro, Drei-Tages-Ausflug 170 Euro)
und beinhalten den Transfer, einen Guide und bei den Drei-Tages-Ausflügen auch die beiden Übernachtungen.
Manche Ausflüge sind sehr begehrt und somit schnell ausverkauft. Wer am ersten Tag schon weiß,
welchen Ausflug er machen möchte, sollte auch sofort buchen (im Sekretariat). Lohnenswert sind
die Ausflüge in jedem Fall. Bei manchen Zielen (z.B. Segovia) besteht allerdings auch die Möglichkeit, auf eigene Faust mit dem Bus dorthin zu fahren. Man hat dann zwar keinen Guide, ist aber
unabhängiger und es ist günstiger. Manche Ausflugsziele sind auf diesem Weg allerdings nicht zu
erreichen (z.B. Toledo).
Freizeit
An Freizeitaktivitäten mangelt es in Salamanca nicht. Allerdings sind die Möglichkeiten meist durch
das Wetter sehr eingeschränkt, denn bei 35 Grad in der Mittagszeit geht keiner Radfahren oder
Joggen.
Eine der besten und schönsten Möglichkeiten, einen heißen Nachmttag zu verbringen, ist das
Schwimmbad. Auf der anderen Seite des Río Tormes gibt es ein tolles Freibad, das eigentlich nie
richtig voll ist. Vor allem hat man von dort einen wunderschönen Blick auf die Kathedralen und die
Altstadt. Man läuft am Besten zum Paseo San Vicente (große Straße an den Krankenhäusern) und
nimmt dann den Bus 6 nach San José bis zur Endstation (Fahrt kostet nur 0,90 Euro). Von dort sieht
man das Schwimmbad schon. Der Eintritt kostet 2,71 Euro.
Wer gerne shoppen geht, kann entweder auf der Calle Zamora und Calle Toro in der Innenstadt einkaufen gehen (nördlich der Plaza Mayor). Oder es besteht die Möglichkeit, das angrenzende Centro
Comercial „Tormes“ aufzusuchen. Man fährt ebenfalls mit der Linie 6 zur Endstation San José und
läuft dann noch etwa 10 Minuten in Richtung Autobahn bis zum Shopping Center. Dort gibt es eigentlich alles, was das Herz begehrt.
Wie oben bereits erwähnt, kann man in Salamanca auch günstig ins Kino gehen. Das kooperierende Kino für das Filmabo ist das Cine Van Dyck, das vom Wohnheim aus zu Fuß in etwa 20 Minuten
zu erreichen ist. Einen Kinobesuch dort kann man auch wunderbar mit einer Runde Tapas essen
verbinden. Denn auf der angrenzenden Calle Van Dyck gibt es die besten und günstigsten TapasBars der Stadt. Vor allem sind sie echt „authenthisch“ und nicht so touristisch wie die Bars rund um
die Plaza Mayor.
Wer abends weggehen möchte (was sich bei einer solch lebhaften Stadt natürlich anbietet), der hat
viele Möglichkeiten. Zentraler Treffpunkt ist meist die Uhr an der Plaza Mayor. Wirkliche Empfehlungen, wo es jetzt am besten und schönsten ist, kann ich an dieser Stelle natürlich nicht abgeben.
Das hängt davon ab, was man bevorzugt. Ohnehin ist in der Stadt jeden Abend so viel los, dass
man garantiert immer Leute trifft, die einem etwas Neues zeigen können. Allerdings sind die Preise
in den Bars auf der Plaza Mayor die höchsten der Stadt. Nur etwa 2 Gehminuten weiter sind die
Preise zum Teil wesentlich niedriger.
Am besten, ihr stürzt euch selber ins rege Nachtleben der Stadt und erfahrt selber, welche Möglich-
keiten es gibt. Langweilig wird einem ohnehin nicht.
Ich kann euch nur empfehlen: geht mit offenen Augen und Herzen nach Salamanca. Die vier Wochen dort werden sicher toll und ihr habt die Chance, eine wunderbare Kultur und sehr nette Menschen kennen zu lernen. Und die Sprachkenntnisse, die ihr dort erwerbt, werdet ihr sicher lange
nicht vergessen.
Viel Spaß in einer der schönsten Städte Spaniens! Viva Espana!