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Meine Primeurwoche 3. – 8 April 2016 Oberndorfer Str. 2 · D-78628 Rottweil Tel. 0741 / 1 72 06 · Fax 0741 / 1 72 07 [email protected] www.bacchus-vinothek.com Update 4.5.2016 Sehr geehrte Kunden, liebe Weinfreude, wie oft bekomme ich betreffend meiner Bordeauxreise zu hören und zu lesen – „…wow…hast Du es vielleicht gut. Eine Woche Bordeaux“. Nun, wer diesen Degustationsmarathon einmal gekostet, gelaufen und gefahren ist, zieht aus Respekt vor diesem Pensum eher den Hut. Man kann die Woche auch locker angehen. Viele Importeure verkosten zwar die Rosinen, schreiben sich aber weder etwas auf, noch stürzen sie sich in die Massenverkostungen der Union Grand Cru Classé. Respekt vor so einem Gedächtnis, um später den Kunden auch wirklich Empfehlungen aussprechen zu können. Ich kann das nicht. Ich schreibe mir zu jedem Wein eine Notiz, die ich Ihnen dann auch präsentiere. Angereichert um weiteren Notizen von Kritikern und Informationen. Sie sollen größtmögliche Sicherheit beim Kauf en primeur haben. Aber ich gebe es zu. Diese Woche ist auch faszinierend. Man trifft Kollegen aus aller Welt und wenn man Glück hat, sitzt am Abend bei den Dinners auch kein Schnarchzapfen neben einem. Sonst kann der Abend schon lange sein. Aber meist gibt es lecker Essen und ältere Weine. Ich werde Ihnen nun als Randnotiz einige Erlebnisse präsentieren und, soweit möglich, Ihnen anbieten, was mich besonders beeindruckt hat. Sonntag, 3. April 2016 – Dinner auf Chateau Batailley Die Airfrance ist schuld, dass ich einen legendären Bordeauxabend mit Chateau Batailley aus drei Jahrhunderten erleben durfte. Normalerweise fliege ich Montag erste Maschine Strassburg Bordeaux. 6.50 Uhr. Ist zwar sportlich aber Sie kennen mich ja als frühen Vogel. Vielleicht sind die französischen Piloten eher keine Frühaufsteher. In jedem Fall hat die AF diesen Flug gestrichen. Wenn ich aber erst die Maschine nehme, wenn diese mit der Morgentoilette fertig sind, komme ich zum Mittagessen nach Bordeaux. Fehlt mir ein halber Tag. Geht nicht. Also seit vielen Jahren zum ersten Mal Flug schon für Sonntag gebucht. Schweren Herzens. Denn am Sonntag haben alle guten Restaurants zu. Aber bitte, bitte…reise ja nicht zum reinen Vergnügen nach Bordeaux. Einige Tage vor der Abreise erreichte mich die mail von Peer (Borie-Manoux und Chateau Batailley), ob ich denn tatsächlich nicht am Dinner teilnehmen wolle. Dinner? Sonntag? Bei den Hunderten von Terminankündigungen und Einladungen ist mir die wohl durchgerutscht. Also bekomme ich doch noch was ordentliches zu essen?? Ich sagte zu. Erst dann las ich die Einladung genauer. Chateau Batailley aus drei Jahrhunderten!! Und ob ich komme. Aber Beginn 19.00 mit Probe der 2015er und Führung. Mein Flug kommt aber erst 19.30 Uhr in Bordeaux an. Egal. Ich schaff das irgendwie. Auf Höhe von St.-Julien Anruf bei Peer. Bin auf dem Weg. Antwort „…beeil‘ Dich, eben wurde der 1945er und 1982er Batailley eingeschenkt“. Ich kam rechtzeitig zum 1. Gang und 1. Flight. Wurde auch nur einmal geblitzt. Und keinen Hasen überfahren!!! In Erinnerung an die Weine schreibe ich den Rest „down on my knees“. 1961, 1949, 1945, 1929, 1900 und 1881er Château Batailley. Der Raum schien voller Trüffeln, Steinpilzen und immer noch viel Frucht zu sein. Es wurde mir wieder einmal ganz deutlich und bewusst, warum Bordeaux diese Ausnahmeregion ist und diese Weine nach wie vor die Messlatte für alle anderen Cabernet/Merlot-Weinbauregionen der Welt sind. Château Batailley ist nie der Superstar der Appellation. So wie das Château selbst eher bescheiden und klassisch daherkommt, sind auch die Weine. Absolute Pauillac-Klassiker. Kein üppiges Barrique, kein allzu süßer Charme. Echter Bordeaux für echte Cabernet-Liebhaber. Man findet Ecken und Kant en und Charisma. Von wieviel „Hochparkerpauillacs“ kann man dies behaupten? Und Batailley braucht Zeit. Dies hat die Probe eindrucksvoll bestätigt. Man muss keine 100 Jahre warten. Aber 4-5 sollten es schon sein. Besser 10-15. Der 2009er Batailley kommt nun in die Genussphase. Ich denke, von einem Batailley sollte man einige Flaschen im Keller haben: 2009 Chateau Batailley Michael Grimm (18,5-19): „…Sehr schöne Nase, ganz sauber und klar, dunkle Beeren und Kirschen, Mandeln, Marzipan, viel Charme und Schmelz, ganz warm, sehr gute Struktur, lang, lang, lang, kräftige, sehr gute Tannine, am Gaumen süß und Schoko im Finish mit Veilchenkuß Robert Parker (94): „…The finest Batailley I have had in many years, the dense purple-colored 2009 exhibits a boatload of tannin as well as sweet, caramelized, black currant fruit intermixed with hints of charcoal, cedarwood and smoke, a full-bodied mouthfeel and the aforementioned high, but sweet, well-integrated tannin displaying no jaggedness. Batailley often requires considerable patience as it can be one of the longest-lived Pauillacs. Atypically for Batailley, the 2009 should be ready to drink in 5-7 years and keep for three decades“ Jahr 1975 2009 2011 2012 2013 2013 Château Klassifikation Château Batailley Château Batailley Château Batailley Château Batailley Château Batailley Château Batailley 5ème Cru Classé, Pauillac 5ème Cru Classé, Pauillac 5ème Cru Classé, Pauillac 5ème Cru Classé, Pauillac 5ème Cru Classé, Pauillac 5ème Cru Classé, Pauillac Listenpreis Vorzugspreis EUR/Fl. EUR/Fl. brutto brutto Einh 0,75 0,75 0,75 0,75 1,5 0,75 169,00 59,00 39,00 36,90 79,00 33,90 155,00 52,90 35,00 36,90 79,00 33,90 Montag, 4. April 2016 – Lunch auf Troplong-Mondot und Dinner auf Chateau Haut Brion Häufig fragen mich Kunden nach Restaurants in Bordeaux. Dort verhungert man zwischenzeitlich ja nicht mehr. Das Angebot hat sich gewaltig gemacht. Im Médoc leben die Genießer eigentlich immer noch in einer kulinarischen Dias pora. Ein Château am anderen. Preise mancher Weine in schwindelerregender Höhe und was essen die „Médocianer“ dazu? Grillen im Frühjahr, grillen im Sommer, grillen im Herbst und wohl auch im Winter. In Pomerol ist es noch schwerer. Nur ein vernünftiges Restaurant: La Table de Catusseau 86 Rue de Catusseau, 33500 Pomerol Aber St.-Emilion hatte es schon immer vom „gemeinen“ Bistro bis zum Sternerestaurant. Und es kommt wohl in Mode, dass Châteaux ihr eigenen Restaurant eröffnen. Erst La Dominique und auch Château TroplongMondot. Schon etliche Kunden schickte ich dorthin. Nur auf Verdacht, das es gut sein könnte. War selbst aber noch nie dort. Hatte zeitlich nie reingepasst. Aber dieses Mal musste es sein. Restaurant Les Belles Perdrix de Troplong Mondot. Auch ein kleines Hotel ist integriert. www.chateau-troplong-mondot.com Das war schon sehr lecker. Lunch Menü: Amuse Bouche – habe vergessen, was es war. War aber sehr lecker. Organic Egg – soft boiled egg. Paris mushrooms carpaccio and stock, crispy young chick leg and black olives Pork from Cantal – Glazed spare ribs with black lemon, fried knuckle with spices, local cauliflower as moussoline and ginger juice Chocolate Plate of cheeses Alles zusammen 45 EUR. In St.-Emilion ist das „Schöne Rebhuhn“ kein Geheimtipp mehr. Am Nachbartisch sass Peter Sissek (Pingus). Er ist jedes Jahr in der Primeurwoche in Bordeaux und normalerweise stets bei seinem Freund Jean-Luc Thunevin (Valandraud). Warum also nicht eine Offerte Sisseck und Thunevin? Jean-Luc Thunevin Jahr Château 2014 Bad Boy - Jean-Luc Thunevin Bad Girl Cremant 2012 Bad Girl Cremant Rose 2010 Calandray Reserve - Thunevin 2006 Château Marojallia - 91 Parker 2009 Château Marojallia - 95+ Parker 2002 Château Valandraud - 93 Parker 2003 Château Valandraud - 93 Parker 2005 Château Valandraud - 97 Parker 2006 Château Valandraud - 92 Parker 2007 Château Valandraud - 90-93 Parker 2012 Château Valandraud - 95+ Parker Klassifikation Bordeaux Cremant de Bordeaux Cremant de Bordeaux Côtes du Roussillon Villages Thunevin, Margaux Thunevin, Margaux Grand Cru, St.-Emilion Grand Cru, St.-Emilion Grand Cru, St.-Emilion Grand Cru, St.-Emilion Grand Cru, St.-Emilion 1er Grand Cru Classé Einh 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 Listenpreis EUR/Fl. brutto stock 116 118 57 226 21 2 16 15 11 20 1 3 Vorzugspreis EUR/Fl. brutto 15,90 16,90 15,90 6,50 69,90 79,00 155,00 229,00 298,00 198,00 159,00 109,00 14,55 15,25 14,35 4,95 55,90 59,90 89,00 159,00 198,00 119,00 98,00 103,90 Peter Sisseck (Bild oben von Per Morten Abrahamsen) Jahr Wein Weingut/Region Einh stock EUR/Fl. 2013 PSI Bodegas Alnardo-Sisseck 1,5 90 53,95 2009 Flor de Pingus – 95-98 Parker Ribera del Duero 0,75 24 139,95 2010 Pingus – 98 Parker Ribera del Duero 0,75 12 795,90 2011 Pingus – 96 Parker Ribera del Duero 0,75 24 585,00 2011 Pingus – 96 Parker Ribera del Duero 1,5 1 1195,00 2012 Flor de Pingus – 93 Parker Ribera del Duero 0,75 120 69,90 Dienstag, 5. April 2016 – Gala-Dinner der Academie Ein wirklich bedeutender Abend und ein Fixtermin in der Primeurwoche. Zu Langoustinos und Carré de Veau wurden als Tischweine 1996er Mouton-Rothschild, 1986er Latour und 1976er Haut-Brion ausgeschenkt. Zur Cremeux au Citron dann noch 2006er d’Yquem. Aber eigentlich kommen alle, die geladen sind, vor allem wegen dem „Wühltisch“, der offiziell „Buffet de Vins des Millesimes“ heisst. Immer die letzte Zahl des aktuellen Jahres bestimmt die ausgeschenkten Weine. Dieses Jahr somit 2006er, 1996er, 1986er, 1976er, 1966er und als „Senior“ des Abends der 1916er Malartic-Lagravière. Normalerweise warten auch die Gierigsten, bis die Begrüßungsreden durch sind. Dieses Jahr? Nicht daran zu denken. Kaum war der Saal geöffnet, wurde das Büffet gestürmt. Die berühmtesten Châteaubesitzer und –direktoren drücken, drängeln, gieren…und alles im Smoking und langen Abendklein. Das muss man erlebt haben. Neben all den …6er Weißen, Roten und Süßen war es aber vor allem der AperoChampagne, der mir einmal mehr so großartig gefallen hat – 2006 Champagne Billecart-Salmon – extra brut Vintage Ich denke, es lohnt sich, sich etwas an 2006 Champagne in den Keller zu legen. Zumal zu den angebotenen Vorzugspreisen. Listenpreis Vorzugspreis Jahr Champagne Champagnehaus EUR/Fl. Einh brutto EUR/Fl. brutto 2006 Champagne "extra brut" vintage Billecart-Salmon 0,75 65,00 55,00 2006 Champagne Cuvée Elisbath Salmon Rosé Billecart-Salmon 0,75 159,00 135,00 2006 Champagne Blanc de Blanc Bruno Paillard 0,75 75,00 59,90 2006 Champagne Blanc de Blanc Bruno Paillard 1,5 155,00 129,90 2006 Champagne Dom Perignon Moet&Chandon 0,75 159,00 135,00 2006 Champagne Brut nature - Philippe Starck Roederer 0,75 79,00 67,90 2006 Comtes de Champagne Blanc de Blanc Taittinger 0,75 129,00 115,90 2006 Comtes de Champagne Blanc de Blanc Taittinger 1,5 298,00 249,90 Mittwoch, 6. April 2016 – Dinner auf Chateau Pontet-Canet Gerne folgte ich der Einladung von Melanie Tesseron zum Abendessen im kleinen Kreise. An diesem Abend würde es dann auch die Gelegenheit geben, den 2015er Pontet Canet zu verkosten. Toll!! Nee..doch nicht. Denn dies brachte mich in einen „disziplinären“ Gewissenskonflikt. Wenn man so lange nach Bordeaux kommt wie ich, weiss man, auf welchen Châteaux man schnell aber ausgezeichnet zu Mit- tag essen kann. An einen Restaurantbesuch ist während der Pirmeurwoche um die Mittagszeit nicht zu denken. Zum einen fehlt die Zeit…und zum anderen, und vor allem im Médoc, auch das Restaurant. Es ist immer wieder erstaunlich, wie es in einer Region, in der mit die besten Weine der Welt erzeugt werden, so wenige gute Lokale geben kann. Da lassen die Burgunder im Vergleich dazu nix anbrennen. Pontet Canet lässt seinen Wein schon lange nicht mehr an Stellen ausserhalb des Châteaux verkosten. Da muss man hin. Geht nur mit Einladung. Und wenn man die Termine geschickt legt, hat man einen Termin um die Mittagszeit. Alfred Tesseron weiss um die Not der „armen“, da stets unter Termindruck leidenden, Verkoster und verwöhnt diese mit Vor-, Hauptspeise und Dessert und vor allem einem ca 8 Meter langen Käsebüffet. Da nimmt man sich auch nicht einfach. Affineure präsentieren ihre Käsesorten und beschreiben diese mindestens so blumig wie die Kritiker ihre Weine. Also, wenn man sich nicht verplappert, denn natürlich sind andere „Longterm-Bordeaux-Verkoster“ auch nicht dumm und „man trifft sich“, ist man in 30 Minuten beim nächsten Termin, hat den aktuellen Jahrgang verkostet und den Gaumen für die vielen Tannine, die er am Tag verarbeiten muss, entschädigt. Nun also musste ich diesen Termin aus meinem Plan streichen, da ich ja am Abend den Pontet Canet verkosten „musste“. Zweimal wegen Wein und Essen zu kommen, sieht ja auch blöd aus. Und wie sagte schon James Bond? Disziplin, James, Disziplin!! Aber am Ende hat es sich mehr als gelohnt. 2015 Pontet Canet zählt auch dieses Jahr wieder zur absoluten Spitze des Jahrgangs. Lesen Sie hierzu meine Notizen bei der Subskption 2015. Bei der Ankunft am Abend auf Pontet Canet wehten drei Flaggen. Natürlich die Tricolore. Stars and Strpes für die 10 Gäste aus den USA und unsere Flagge extra für mich! Am Abend hatten wir zu Canelloni de Saumon Fumé aux Poireaux Safranés Mignon de Veau de Bazas Poêle Pressé de Légumes Plateau de Fromages und Fraisier 2003er Dom Perignon 2011er Chassagne Montrachet 1er Cru Morgeon von Leroy 2003, 2000er und 2010er Pontet Canet & Cognac Tesseron Welch eine großartige Leistung von Alfred und Melanie Tesseron. Eines der größten Château in Pauillac, dann diese Weine und alles Bio. Die Zeiten, als Bio etwas für Aussenseiter und Zivilisationsverweigerer war, sind mit dem Beleg einer solchen Qualität endgültig passé. Sie können auf Lafite, Mouton oder Latour verzichten…aber wenn Sie Cabernet Sauvignon und Pauillac lieben, haben Sie einige Flaschen von Pontet Canet im Keller. Aber das Problem bei einem Weingut, welches zweimal hintereinander von Parker die 100 Punkte bekam (2009 und 2010), ist, dass man schwer an Flaschen kommt. Aber hier habe ich eine Auswahl für Sie zusammengestellt. Zu Vorzugspreisen!! Jahr 2006 2009 2011 2012 2012 2012 2012 Château Château Pontet Canet – 95+ Parker Château Pontet Canet – 100 Parker Château Pontet Canet – 18,5+-19 Grimm Château Pontet Canet - 6er HK - 20/20 Vinum Château Pontet Canet - 20/20 Vinum Château Pontet Canet - 20/20 Vinum Château Pontet Canet - 20/20 Vinum Listenpreis Vorzugspreis EUR/Fl. EUR/Fl. brutto brutto Einh 0,75 0,75 0,75 0,75 1,5 3,0 6,0 79,00 237,00 93,90 98,00 229,00 498,00 999,00 69,00 237,00 93,90 89,00 198,00 455,00 949,00 2006 Château Pontet Canet 5ème Cru Classé René Gabriel (19): „…direkt nach dem Entkorken: Dunkles Granat-Rubin. Klassisches, Tiefe anzeigendes Cabernetbouquet, schwarze Oliven, Pfefferkörner, Zedernduft, Heidelbeeren. Beim Dekantieren zeigte er eine gewisse Napa-Affinität. Nicht unnahbar, aber wenigstens etwas mehr nasale Kommunikation wie der 2009er in den ersten Sekunden liefernd. Erstaunlich feiner Gaumen, also nicht protzig, sondern mit mittlerem, wohl geformten Körper aufwartend. Erst im zweiten Ansatz packen dann die noch sehr verlangenden Tannine zu und zeigend asketische Muskeln, auf der Zunge feinsandig, respektive fein mehlige Gerbstoffkörner. Macht mehr auf Kraft denn Konzentration. Ich hätte mehr Aromendruck erwartet. Er ist noch weit weg von der ersten Genussreife….Während dem Wine & Dine: Viel konzentrierter und tiefer als beim ersten Kontakt, Rosmarin und schwarze Schokolade. Im Gaumen noch mürbe und etwas aufrauhend, also nach wie vor komprimiert und viel zu jung. Sehr nachhaltiges Finale, jetzt alles im schwarzen Aromenbereich. Er kommt aber jetzt besser weg. Hat also mit dem Dekantieren zugelegt “ Robert Parker (95+): „…The 2006 is a wine to stockpile, especially for those in their thirties and forties as it needs another decade to reach maturity, after which it should keep for 30+ years. This vineyard, just south of Mouton Rothschild, has produced an opaque bluish/purple-colored 2006 with an extraordinarily pure nose of graphite, charcoal, sweet creme de cassis, and a hint of scorched earth. Incredible concentration, stunning richness, and a 60-second finish result in a wine that transcends the vintage as well as this estate’s 1855 classification. This enormously endowed, modern day classic is a legend in the making. Anticipated maturity: 2018-2050+. Enormous credit is due proprietor Alfred Tesseron for turning things around at this estate in 1994, and continuing to produce first-growth level wines. Pontet-Canet is one of the few bio-dynamically farmed vineyards in the Medoc, and Tesseron is such a perfectionist in both the vineyard and wine cellars that his nickname among other bordelais is “Monsieur Bonsai“ 2011 Château Pontet Canet Michael Grimm 18,5+-19 Ganz großartige Nase, sowas von fein und komplex, dunkle Beeren, Cassis, tolle Kirscharomatik, feine Würze, spicy, soft am Gaumen, enorm viel Eleganz und Finesse, trotzdem auch Power, ganz große Balance, einer der besten Weine des Jahrgangs. René Gabriel : 18/20: „…60 % Cabernet Sauvignon, 35 % Merlot, 3 % Cabernet Franc, 2 % Petit Verdot. Tiefes Purpur, satt in der Mitte, Granatschimmer am Rand. Intensives Fruchtbouquet. Wir kamen grad von Lafite und Latour, wo man die Pauillac-Frucht suchen musste, hier haben wir diese eine halbe Stunde später gefunden! Viel Alpenheidelbeeren und verspielte Cassisnuancen, dezenten Vieille-Prune-Touch dahinter zeigend, zerlassene, dunkle Pralinen. Saftiger, eleganter Gaumen, wohltuende, aber doch präsente Tannine, royaler Körper mit traumhafter Länge. Genau so müssen die besten Weine dieses nicht einfachen Jahrganges sein. Da wird sich die immer grösser werdende Schar vom Pontet-Canet freuen. Ich denke aber, vielleicht nur so lange, bis der Preis bekannt ist. Und selbst dann muss man sich beeilen. Denn in der Regel heisst es in den letzten Jahren schon in den ersten Primeur-Monaten „sold out!". Kann noch einen Punkt zulegen Robert Parker (93+): “…Proprietor Alfred Tesseron-s 2011 Pontet-Canet is packaged in an engraved, heavy bottle, which only adds to the attractiveness of this beauty. A dense purple color is accompanied by notes of forest floor, acacia flowers and creme de cassis in this full, rich, and unequivocally classic Pauillac. With soft but noticeable tannins as well as a complete, full-bodied mouthfeel, this 2011 will benefit from 3-4 years of cellaring, and should age effortlessly for 15-20 years. Bravo “ Neal Martin (94-96): „…the 2011 Pontet Canet has a voluptuous bouquet with saturated dark cherry fruit, crème de cassis and a touch of blueberry with underlying minerality. It is exuberant, almost ostentatious at first, but it begins to calm down with time. The palate is medium-bodied with firm structured cloaked by layers of ripe black fruit infused with minerals and graphite. It is a quite a strict Pontet Canet underneath what is a hell of a lot of fruit for a 2011. The finish is composed with a touch of citrus fruit towards the finish. Amazing that such a good wine comes from 90% of the crop” 2012 Château Pontet Canet 18,5+-19 Michael Grimm Schon in der Primeurofferte 2012 hatte ich den Wein mit knapp 19 Punkten bewertet und gab damals somit die höchste Bewertung aller Kritiker. Nun hat VINUM noch draufgelegt und dem 2012er Pontet Canet die Höchstbewertung von 20 Punkten gegeben. Vinum nennt einen Preis von 135,00/Fl. Nicht mit uns!!! VINUM (20/20): „…liegt es an der Biodynamie? Mit dem Jahrgang 2012 ist dieser 5ème Cru Classé den Premiers Crus mehr als ebenbürtig. Was wir an diesem Cru besonders lieben, ist seine radikale Eigenständigkeit, intensive Aroma- tik, perfekt ausgearbeitetes Tannin, superbe und unglaubliche Präzision. Preis ca. 135,00.“ Michael Grimm (18,5+-19): „…Sehr schöne, reife Frucht, Cassis!!, sehr gute Struktur, Feuer, viel Finesse, auch viel Körper, großartige Balance, sehr saftig, lang, Bitterschoko im Finish, sehr gut!“ Die Familie Tesseron kommt ursprünglich aus der Charente. Cognac ist das erste Genussmittel, welches die Tesserons erzeugten und noch heute erzeugen. Sie lieben Cognac? Dann sollten Sie unbedingt einmal Cognac Tesseron verkosten. Sie kennen keinen guten und sind deshalb kein großer Freund von Cognac? Dann sollten Sie unbedingt einmal Cognac Tesseron verkosten! Cognac Distillerie Cognac Tesseron Lot 90 XO Cognac Tesseron Lot 76 XO Cognac Tesseron Lot 65 XO Emotion - Decanter Cognac Tesseron Cognac Tesseron Cognac Tesseron Listenpreis Vorzugspreis EUR/Fl. EUR/Fl. brutto brutto Einh 0,7 0,7 0,7 49,90 79,00 169,00 42,90 69,90 149,00 Donnerstag, 7. April 2016 – Steak im El Nacional Der letzte Abend in Bordeaux gehört mir. Nur mir? Nein…nicht ganz. Mir, einem Steak und einem guten Glas Wein. Ich mache keine Termine und lehne jede Einladung ab. Egal von wem die kommt. Meist schreibe ich meine letzte Notiz so gegen 18.00 bis 18.30. Danach ab ins Hotel, unter die Dusche und ab nach Bordeaux. Jaja…Hemd und Hose nicht vergessen. Am letzten Abend keine 5 Gänge und kein Chichi. Es gibt einige Restaurants, die hier in Frage kommen: www.latupina.com www.brasserie-bordelaise.fr Aber meine erste Wahl seit einigen Jahren ist das El Nacional. Erst versuche ich hier, einen Platz zu bekommen. www.elnacional.fr [email protected] Parkaus: Cite de Mondial - 18 Parvis des Chartrons, 20 quais des Chartrons, 33080 Bordeaux Ich selbst habe dieses Bistro der „Fleischeslust“ gar nicht selbst entdeckt. Meine Tochter war das. Sie verbrachte nach dem Abi 3 Monate in Bordeaux. Böse Zungen behaupten, ich hätte sie nur deshalb nach Bordeaux geschickt, damit sie mit dem Insiderwissen der Bordelaiser die besten Restauranttipps für mich ausfindig macht. Kommentiere das ja mal nicht….. Chef Hugo ist eine Institution. Früher kochte er großartig im Restaurant von Jean-Michel Cazes (Chateau Lynch Bagas) in Bages/Pauillac. Und seit einigen Jahren führt er Wartelisten in seinem El Nacional in Bordeaux. Mit seinem Kopfhörer (Kontakt zur Küche und zum Service) steht er am Grill hinter der Vitrine mit dry aged Steaks und sägt, hakt und grillt. Perfektes Fleisch im perfekten Garungsgrad. Nach einer Woche Bordeaux und noch dazu in einem argentinischen Steakhaus hatte ich Lust auf etwas anderes. Cheval des Andes 2010. Vor viele Jahren war ich auf Chateau Cheval Blanc zur Präsentation des Jungfernjahrgangs eingeladen. Pierre Lurton (übrigens auf dem Bild ganz oben neben mir) nimmt es mit der Qualitätsphilosophie auf „seinen“ Châteaux und Weingütern sehr ernst und genau. Ob Cheval Blanc, d’Yquem oder eben Cheval des Andes. Alles ist der Qualität geschuldet. Schon damals auf Cheval Blanc war ich sehr beeindruckt. Lag es nur an der Qualität oder auch am Malbec? Seit den Frösten in den 50er Jahren ist diese Rebsorte aus Bordeaux im Prinzip komplett verschwunden. Man findet sie noch im Cahors und erfreulicherweise in Südamerika. Wie die Zinfandel in Kalifornien, ist Malbec in Südamerika quasi die „Hausrebsorte“. Die Würze und Frucht sind betörend. Der richtige Wein nach ca. 400 2015er Fassproben Bordeaux. Den 2010er, den ich im El Nacional hatte, kann ich Ihnen nicht anbieten. Aber den ausgezeichneten 2011er und noch Kleinstmengen 1999er und einige MAG 2008. Listenpreis Vorzugspreis Jahr Wein Region EUR/Fl. Einh brutto EUR/Fl. brutto 2011 Cheval des Andes – 94 RP / 96 JS Argentinien 0,75 79,00 65,00 2008 Cheval des Andes, Mendoza Argentinien 1,5 189,00 145,00 1999 Cheval des Andes, Mendoza Argentinien 0,75 79,00 65,00 James Suckling (96): „…A elegant and refined red with plum, berry, cedar and hazelnut. Full body, with fine tannins and a clean and pretty finish. 69% malbec, 21% cabernet sauvignon and rest petit verdot. Needs about three to four years to soften. Very much like the 2006 in style. Robert Parker (94): „…The 2011 Cheval des Andes is at the same time riper but also has higher acidity than 2010 and is a slightly more powerful version of 2010. The palate has very good volume while keeping the freshness. They also reduced the toast from the barrels and improved the quality of the barrels they use (45% new oak was used in 2011). The final blend of 2011 was 71% Malbec, 22% Cabernet Sauvignon and the rest Petit Verdot. There is red and black fruit plus minty notes on the nose. The palate has density, acidity and good fruit sweetness (but not sweet). The acidity is very precise, the tannins are ripe and sweet, it seems to have the ingredients for a long and nice aging in the bottle. It had the best palate of the trio of vintages I tasted together, 2010, 2011 and 2012. 2011 was a short vintage, so there are no rules. They selected the grapes and whatever volume they produce that's what it is. In this vintage, they finally bottled 45,000 bottles. It's not easy to decide between 2010 and 2011, as both are great vintages. I met with Frenchmen Pierre Lurton and Pierre-Olivier Clouet, Director and Technical Director of Cheval Blanc and Cheval des Andes, to taste the latest release from Cheval des Andes, their Argentinean jointventure with French group LVMH. I tasted 2010, 2011 and 2012, all bottled. The 2010 is in the market now, 2011 will be released more or less now and 2012 will be released in approximately 8-9 months as the quantities of 2011 are limited. The Cheval Blanc team is more and more involved in the winemaking now, and since 2010 they are in charge of viticulture and only use grapes for their own vineyards. The quantity of new oak has been reduced (50% for 2010, 45% in 2011 and 30% in 2012), and they are also experimenting with 500-liter barrels. They wines are becoming more precise, more balanced and elegant with more transparency to the vintage. I was impressed by the three wines I tasted and I already look forward to the 2013. Bravo! Die Preise verstehen sich pro Flasche und inkl. Mehrwertsteuer. Das Angebot ist freibleibend. Zwischenverkauf vorbehalten. Es gelten die üblichen Zahlungs- und Lieferbedingungen laut Homepage. Mit den besten Wünschen Ihr Michael Grimm