PDF anschauen - Bacchus

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PDF anschauen - Bacchus
Meine Primeurwoche
3. – 8 April 2016
Oberndorfer Str. 2 · D-78628 Rottweil
Tel. 0741 / 1 72 06 · Fax 0741 / 1 72 07
[email protected]
www.bacchus-vinothek.com
Update 4.5.2016
Sehr geehrte Kunden, liebe Weinfreude,
wie oft bekomme ich betreffend meiner Bordeauxreise zu hören und zu lesen –
„…wow…hast Du es vielleicht gut. Eine Woche Bordeaux“. Nun, wer diesen
Degustationsmarathon einmal gekostet, gelaufen und gefahren ist, zieht aus
Respekt vor diesem Pensum eher den Hut. Man kann die Woche auch locker
angehen. Viele Importeure verkosten zwar die Rosinen, schreiben sich aber weder etwas auf, noch stürzen sie sich in die Massenverkostungen der Union
Grand Cru Classé. Respekt vor so einem Gedächtnis, um später den Kunden
auch wirklich Empfehlungen aussprechen zu können. Ich kann das nicht. Ich
schreibe mir zu jedem Wein eine Notiz, die ich Ihnen dann auch präsentiere.
Angereichert um weiteren Notizen von Kritikern und Informationen. Sie sollen
größtmögliche Sicherheit beim Kauf en primeur haben.
Aber ich gebe es zu. Diese Woche ist
auch faszinierend. Man trifft Kollegen
aus aller Welt und wenn man Glück
hat, sitzt am Abend bei den Dinners
auch kein Schnarchzapfen neben
einem. Sonst kann der Abend schon
lange sein. Aber meist gibt es lecker
Essen und ältere Weine.
Ich werde Ihnen nun als Randnotiz
einige Erlebnisse präsentieren und,
soweit möglich, Ihnen anbieten, was
mich besonders beeindruckt hat.
Sonntag, 3. April 2016 – Dinner auf Chateau Batailley
Die Airfrance ist schuld, dass ich einen legendären Bordeauxabend mit Chateau Batailley aus drei Jahrhunderten erleben durfte. Normalerweise fliege ich
Montag erste Maschine Strassburg Bordeaux. 6.50 Uhr. Ist zwar sportlich aber
Sie kennen mich ja als frühen Vogel. Vielleicht sind die französischen Piloten
eher keine Frühaufsteher. In jedem Fall hat die AF diesen Flug gestrichen.
Wenn ich aber erst die Maschine nehme, wenn diese mit der Morgentoilette
fertig sind, komme ich zum Mittagessen nach Bordeaux. Fehlt mir ein halber
Tag. Geht nicht. Also seit vielen Jahren zum ersten Mal Flug schon für Sonntag gebucht. Schweren Herzens. Denn am Sonntag haben alle guten Restaurants zu. Aber bitte, bitte…reise ja nicht zum reinen Vergnügen nach
Bordeaux. Einige Tage vor der Abreise erreichte mich die mail von Peer (Borie-Manoux und Chateau Batailley), ob ich denn tatsächlich nicht am Dinner
teilnehmen wolle. Dinner? Sonntag? Bei den Hunderten von Terminankündigungen und Einladungen ist mir die wohl durchgerutscht. Also bekomme ich
doch noch was ordentliches zu essen?? Ich sagte zu. Erst dann las ich die
Einladung genauer. Chateau Batailley aus drei Jahrhunderten!! Und ob ich
komme. Aber Beginn 19.00 mit Probe der 2015er und Führung. Mein Flug
kommt aber erst 19.30 Uhr in Bordeaux an. Egal. Ich schaff das irgendwie.
Auf Höhe von St.-Julien Anruf bei Peer. Bin auf dem Weg. Antwort „…beeil‘
Dich, eben wurde der 1945er und 1982er Batailley eingeschenkt“. Ich kam rechtzeitig zum 1. Gang und 1.
Flight. Wurde auch nur einmal geblitzt. Und keinen Hasen überfahren!!!
In Erinnerung an die Weine schreibe ich den Rest „down on my knees“. 1961, 1949, 1945, 1929, 1900 und
1881er Château Batailley. Der Raum schien voller Trüffeln, Steinpilzen und immer noch viel Frucht zu
sein. Es wurde mir wieder einmal ganz deutlich und bewusst, warum Bordeaux diese Ausnahmeregion ist
und diese Weine nach wie vor die Messlatte für alle anderen Cabernet/Merlot-Weinbauregionen der Welt
sind.
Château Batailley ist nie der Superstar der Appellation. So wie das Château selbst eher bescheiden
und klassisch daherkommt, sind auch die Weine.
Absolute Pauillac-Klassiker. Kein üppiges Barrique, kein allzu süßer Charme. Echter Bordeaux
für echte Cabernet-Liebhaber. Man findet Ecken
und Kant en und Charisma. Von wieviel „Hochparkerpauillacs“ kann man dies behaupten? Und Batailley braucht Zeit. Dies hat die Probe eindrucksvoll bestätigt. Man muss keine 100 Jahre warten.
Aber 4-5 sollten es schon sein. Besser 10-15.
Der 2009er Batailley kommt nun in die Genussphase. Ich denke, von einem Batailley sollte man einige Flaschen im Keller haben:
2009 Chateau Batailley
Michael Grimm (18,5-19): „…Sehr schöne Nase, ganz sauber und klar, dunkle Beeren und Kirschen, Mandeln, Marzipan, viel Charme und Schmelz, ganz warm, sehr gute Struktur, lang, lang, lang, kräftige, sehr gute Tannine, am
Gaumen süß und Schoko im Finish mit Veilchenkuß
Robert Parker (94): „…The finest Batailley I have had in many years, the dense purple-colored 2009 exhibits a boatload of
tannin as well as sweet, caramelized, black currant fruit intermixed with hints of charcoal, cedarwood and smoke, a full-bodied
mouthfeel and the aforementioned high, but sweet, well-integrated tannin displaying no jaggedness. Batailley often requires
considerable patience as it can be one of the longest-lived Pauillacs. Atypically for Batailley, the 2009 should be ready
to drink in 5-7 years and keep for three decades“
Jahr
1975
2009
2011
2012
2013
2013
Château
Klassifikation
Château Batailley
Château Batailley
Château Batailley
Château Batailley
Château Batailley
Château Batailley
5ème Cru Classé, Pauillac
5ème Cru Classé, Pauillac
5ème Cru Classé, Pauillac
5ème Cru Classé, Pauillac
5ème Cru Classé, Pauillac
5ème Cru Classé, Pauillac
Listenpreis Vorzugspreis
EUR/Fl.
EUR/Fl.
brutto
brutto
Einh
0,75
0,75
0,75
0,75
1,5
0,75
169,00
59,00
39,00
36,90
79,00
33,90
155,00
52,90
35,00
36,90
79,00
33,90
Montag, 4. April 2016 – Lunch auf Troplong-Mondot und Dinner
auf Chateau Haut Brion
Häufig fragen mich Kunden nach Restaurants in Bordeaux.
Dort verhungert man zwischenzeitlich ja nicht mehr. Das
Angebot hat sich gewaltig gemacht. Im Médoc leben die
Genießer eigentlich immer noch in einer kulinarischen Dias
pora. Ein Château am anderen. Preise mancher Weine in
schwindelerregender Höhe und was essen die „Médocianer“ dazu? Grillen im Frühjahr, grillen im Sommer, grillen
im Herbst und wohl auch im Winter. In Pomerol ist es noch
schwerer. Nur ein vernünftiges Restaurant:
La Table de Catusseau
86 Rue de Catusseau, 33500 Pomerol
Aber St.-Emilion hatte es schon immer vom „gemeinen“
Bistro bis zum Sternerestaurant. Und es kommt wohl in
Mode, dass Châteaux ihr eigenen Restaurant eröffnen. Erst La Dominique und auch Château TroplongMondot. Schon etliche Kunden schickte ich dorthin. Nur auf Verdacht, das es gut sein könnte. War selbst
aber noch nie dort. Hatte zeitlich nie reingepasst. Aber dieses Mal musste es sein.
Restaurant Les Belles Perdrix de Troplong Mondot. Auch ein kleines Hotel ist integriert.
www.chateau-troplong-mondot.com
Das war schon sehr lecker. Lunch Menü:
Amuse Bouche – habe vergessen, was es war.
War aber sehr lecker.
Organic Egg – soft boiled egg. Paris
mushrooms carpaccio and stock, crispy
young chick leg and black olives
Pork from Cantal – Glazed spare ribs
with black lemon, fried knuckle with spices,
local cauliflower as moussoline and ginger
juice
Chocolate
Plate of cheeses
Alles zusammen 45 EUR.
In St.-Emilion ist das „Schöne Rebhuhn“
kein Geheimtipp mehr. Am Nachbartisch
sass Peter Sissek (Pingus). Er ist jedes
Jahr in der Primeurwoche in Bordeaux und normalerweise stets bei seinem Freund Jean-Luc Thunevin
(Valandraud). Warum also nicht eine Offerte Sisseck und Thunevin?
Jean-Luc Thunevin
Jahr
Château
2014 Bad Boy - Jean-Luc Thunevin
Bad Girl Cremant
2012 Bad Girl Cremant Rose
2010 Calandray Reserve - Thunevin
2006 Château Marojallia - 91 Parker
2009 Château Marojallia - 95+ Parker
2002 Château Valandraud - 93 Parker
2003 Château Valandraud - 93 Parker
2005 Château Valandraud - 97 Parker
2006 Château Valandraud - 92 Parker
2007 Château Valandraud - 90-93 Parker
2012 Château Valandraud - 95+ Parker
Klassifikation
Bordeaux
Cremant de Bordeaux
Cremant de Bordeaux
Côtes du Roussillon Villages
Thunevin, Margaux
Thunevin, Margaux
Grand Cru, St.-Emilion
Grand Cru, St.-Emilion
Grand Cru, St.-Emilion
Grand Cru, St.-Emilion
Grand Cru, St.-Emilion
1er Grand Cru Classé
Einh
0,75
0,75
0,75
0,75
0,75
0,75
0,75
0,75
0,75
0,75
0,75
0,75
Listenpreis
EUR/Fl.
brutto
stock
116
118
57
226
21
2
16
15
11
20
1
3
Vorzugspreis
EUR/Fl.
brutto
15,90
16,90
15,90
6,50
69,90
79,00
155,00
229,00
298,00
198,00
159,00
109,00
14,55
15,25
14,35
4,95
55,90
59,90
89,00
159,00
198,00
119,00
98,00
103,90
Peter Sisseck (Bild oben von Per Morten Abrahamsen)
Jahr
Wein
Weingut/Region
Einh
stock
EUR/Fl.
2013
PSI
Bodegas Alnardo-Sisseck
1,5
90
53,95
2009
Flor de Pingus – 95-98 Parker
Ribera del Duero
0,75
24
139,95
2010
Pingus – 98 Parker
Ribera del Duero
0,75
12
795,90
2011
Pingus – 96 Parker
Ribera del Duero
0,75
24
585,00
2011
Pingus – 96 Parker
Ribera del Duero
1,5
1
1195,00
2012
Flor de Pingus – 93 Parker
Ribera del Duero
0,75
120
69,90
Dienstag, 5. April 2016 – Gala-Dinner der Academie
Ein wirklich bedeutender Abend und ein Fixtermin in der
Primeurwoche. Zu Langoustinos und Carré de Veau wurden
als Tischweine 1996er Mouton-Rothschild, 1986er Latour
und 1976er Haut-Brion ausgeschenkt. Zur Cremeux au Citron
dann noch 2006er d’Yquem.
Aber eigentlich kommen alle, die geladen sind, vor allem
wegen dem „Wühltisch“, der offiziell „Buffet de Vins des
Millesimes“ heisst. Immer die letzte Zahl des aktuellen Jahres bestimmt die ausgeschenkten Weine. Dieses Jahr somit
2006er, 1996er, 1986er, 1976er, 1966er und als „Senior“ des
Abends der 1916er Malartic-Lagravière.
Normalerweise warten auch die Gierigsten, bis die Begrüßungsreden durch sind.
Dieses Jahr? Nicht daran zu denken. Kaum war der Saal geöffnet, wurde das Büffet
gestürmt. Die berühmtesten Châteaubesitzer und –direktoren drücken, drängeln, gieren…und alles im Smoking und langen Abendklein. Das muss man erlebt haben.
Neben all den …6er Weißen, Roten und Süßen war es aber vor allem der AperoChampagne, der mir einmal mehr so großartig gefallen hat –
2006 Champagne Billecart-Salmon – extra brut Vintage
Ich denke, es lohnt sich, sich etwas an 2006 Champagne in den Keller zu legen.
Zumal zu den angebotenen Vorzugspreisen.
Listenpreis
Vorzugspreis
Jahr Champagne
Champagnehaus
EUR/Fl.
Einh brutto
EUR/Fl.
brutto
2006 Champagne "extra brut" vintage
Billecart-Salmon
0,75
65,00
55,00
2006 Champagne Cuvée Elisbath Salmon Rosé
Billecart-Salmon
0,75
159,00
135,00
2006 Champagne Blanc de Blanc
Bruno Paillard
0,75
75,00
59,90
2006 Champagne Blanc de Blanc
Bruno Paillard
1,5
155,00
129,90
2006 Champagne Dom Perignon
Moet&Chandon
0,75
159,00
135,00
2006 Champagne Brut nature - Philippe Starck
Roederer
0,75
79,00
67,90
2006 Comtes de Champagne Blanc de Blanc
Taittinger
0,75
129,00
115,90
2006 Comtes de Champagne Blanc de Blanc
Taittinger
1,5
298,00
249,90
Mittwoch, 6. April 2016 – Dinner auf Chateau Pontet-Canet
Gerne folgte ich der Einladung von Melanie Tesseron zum Abendessen im kleinen Kreise. An diesem
Abend würde es dann auch die Gelegenheit geben, den 2015er Pontet Canet zu verkosten. Toll!!
Nee..doch nicht. Denn dies brachte mich in einen „disziplinären“ Gewissenskonflikt. Wenn man so lange
nach Bordeaux kommt wie ich, weiss man, auf welchen Châteaux man schnell aber ausgezeichnet zu Mit-
tag essen kann. An einen Restaurantbesuch ist während der Pirmeurwoche um die Mittagszeit nicht zu
denken. Zum einen fehlt die Zeit…und zum anderen, und vor allem im Médoc, auch das Restaurant. Es ist
immer wieder erstaunlich, wie es in einer Region, in der mit die besten Weine der Welt erzeugt werden, so
wenige gute Lokale geben kann. Da lassen die Burgunder im Vergleich dazu nix anbrennen. Pontet Canet
lässt seinen Wein schon lange nicht mehr an Stellen ausserhalb des Châteaux verkosten. Da muss man
hin. Geht nur mit Einladung. Und wenn man die Termine geschickt legt, hat man einen Termin um die
Mittagszeit. Alfred Tesseron weiss um die Not der „armen“, da stets unter Termindruck leidenden, Verkoster und verwöhnt diese mit Vor-, Hauptspeise und Dessert und vor allem einem ca 8 Meter langen Käsebüffet. Da nimmt man sich auch nicht einfach. Affineure präsentieren ihre Käsesorten und beschreiben
diese mindestens so blumig wie die Kritiker ihre Weine. Also, wenn man sich nicht verplappert, denn natürlich sind andere „Longterm-Bordeaux-Verkoster“ auch nicht dumm und „man trifft sich“, ist man in 30
Minuten beim nächsten Termin, hat den aktuellen Jahrgang verkostet und den Gaumen für die vielen
Tannine, die er am Tag verarbeiten muss, entschädigt.
Nun also musste ich diesen Termin aus meinem Plan streichen, da ich ja am Abend den Pontet Canet verkosten „musste“. Zweimal wegen Wein und Essen zu kommen, sieht ja auch blöd aus. Und wie sagte
schon James Bond? Disziplin, James, Disziplin!!
Aber am Ende hat es sich mehr als gelohnt.
2015 Pontet Canet zählt auch dieses Jahr wieder zur
absoluten Spitze des Jahrgangs. Lesen Sie hierzu
meine Notizen bei der Subskption 2015.
Bei der Ankunft am Abend auf Pontet Canet wehten
drei Flaggen. Natürlich die Tricolore. Stars and Strpes für die 10 Gäste aus den USA und unsere Flagge
extra für mich!
Am Abend hatten wir zu
Canelloni de Saumon Fumé aux Poireaux Safranés
Mignon de Veau de Bazas Poêle Pressé de Légumes
Plateau de Fromages und Fraisier
2003er Dom Perignon
2011er Chassagne Montrachet 1er Cru Morgeon von Leroy
2003, 2000er und 2010er Pontet Canet &
Cognac Tesseron
Welch eine großartige Leistung von
Alfred und Melanie Tesseron. Eines der
größten Château in Pauillac, dann diese
Weine und alles Bio. Die Zeiten, als Bio
etwas für Aussenseiter und Zivilisationsverweigerer war, sind mit dem Beleg
einer solchen Qualität endgültig passé.
Sie können auf Lafite, Mouton oder Latour verzichten…aber wenn Sie Cabernet Sauvignon und Pauillac lieben, haben Sie einige Flaschen von Pontet Canet im Keller. Aber das Problem bei einem Weingut, welches zweimal hintereinander von Parker die 100
Punkte bekam (2009 und 2010), ist, dass man schwer an Flaschen kommt. Aber hier habe ich eine Auswahl für Sie zusammengestellt. Zu Vorzugspreisen!!
Jahr
2006
2009
2011
2012
2012
2012
2012
Château
Château Pontet Canet – 95+ Parker
Château Pontet Canet – 100 Parker
Château Pontet Canet – 18,5+-19 Grimm
Château Pontet Canet - 6er HK - 20/20 Vinum
Château Pontet Canet - 20/20 Vinum
Château Pontet Canet - 20/20 Vinum
Château Pontet Canet - 20/20 Vinum
Listenpreis Vorzugspreis
EUR/Fl.
EUR/Fl.
brutto
brutto
Einh
0,75
0,75
0,75
0,75
1,5
3,0
6,0
79,00
237,00
93,90
98,00
229,00
498,00
999,00
69,00
237,00
93,90
89,00
198,00
455,00
949,00
2006 Château Pontet Canet
5ème Cru Classé
René Gabriel (19): „…direkt nach dem Entkorken: Dunkles Granat-Rubin. Klassisches, Tiefe anzeigendes Cabernetbouquet, schwarze Oliven, Pfefferkörner, Zedernduft, Heidelbeeren. Beim Dekantieren zeigte er eine gewisse Napa-Affinität. Nicht unnahbar, aber wenigstens etwas mehr nasale Kommunikation wie der 2009er in den ersten Sekunden liefernd. Erstaunlich feiner Gaumen,
also nicht protzig, sondern mit mittlerem, wohl geformten Körper aufwartend. Erst im zweiten Ansatz packen dann die noch sehr verlangenden Tannine zu und zeigend asketische Muskeln, auf der
Zunge feinsandig, respektive fein mehlige Gerbstoffkörner. Macht mehr auf Kraft denn Konzentration. Ich hätte mehr Aromendruck erwartet. Er ist noch weit weg von der ersten Genussreife….Während dem Wine & Dine: Viel konzentrierter und tiefer als beim ersten Kontakt, Rosmarin
und schwarze Schokolade. Im Gaumen noch mürbe und etwas aufrauhend, also nach wie vor komprimiert und viel zu jung. Sehr nachhaltiges Finale, jetzt alles im schwarzen Aromenbereich. Er
kommt aber jetzt besser weg. Hat also mit dem Dekantieren zugelegt “
Robert Parker (95+):
„…The 2006 is a wine to stockpile, especially for those in their thirties and forties as it needs
another decade to reach maturity, after which it should keep for 30+ years. This vineyard, just south of Mouton Rothschild,
has produced an opaque bluish/purple-colored 2006 with an extraordinarily pure nose of graphite, charcoal, sweet creme de
cassis, and a hint of scorched earth. Incredible concentration, stunning richness, and a 60-second finish result in a wine that
transcends the vintage as well as this estate’s 1855 classification. This enormously endowed, modern day classic is a legend
in the making. Anticipated maturity: 2018-2050+.
Enormous credit is due proprietor Alfred Tesseron for turning things around at this estate in 1994, and continuing to produce
first-growth level wines. Pontet-Canet is one of the few bio-dynamically farmed vineyards in the Medoc, and Tesseron is such
a perfectionist in both the vineyard and wine cellars that his nickname among other bordelais is “Monsieur Bonsai“
2011 Château Pontet Canet
Michael Grimm
18,5+-19
Ganz großartige Nase, sowas von fein und komplex,
dunkle Beeren, Cassis, tolle Kirscharomatik, feine Würze,
spicy, soft am Gaumen, enorm viel Eleganz und Finesse,
trotzdem auch Power, ganz große Balance, einer der besten
Weine des Jahrgangs.
René Gabriel : 18/20: „…60 % Cabernet Sauvignon, 35 % Merlot, 3 % Cabernet
Franc, 2 % Petit Verdot. Tiefes Purpur, satt in der Mitte, Granatschimmer am Rand.
Intensives Fruchtbouquet. Wir kamen grad von Lafite und Latour, wo man die Pauillac-Frucht suchen musste, hier haben wir diese eine halbe Stunde später gefunden!
Viel Alpenheidelbeeren und verspielte Cassisnuancen, dezenten Vieille-Prune-Touch
dahinter zeigend, zerlassene, dunkle Pralinen. Saftiger, eleganter Gaumen, wohltuende, aber doch präsente Tannine, royaler Körper mit traumhafter Länge. Genau so
müssen die besten Weine dieses nicht einfachen Jahrganges sein. Da wird sich die
immer grösser werdende Schar vom Pontet-Canet freuen. Ich denke aber, vielleicht
nur so lange, bis der Preis bekannt ist. Und selbst dann muss man sich beeilen. Denn
in der Regel heisst es in den letzten Jahren schon in den ersten Primeur-Monaten
„sold out!". Kann noch einen Punkt zulegen
Robert Parker (93+): “…Proprietor Alfred Tesseron-s 2011 Pontet-Canet is packaged in
an engraved, heavy bottle, which only adds to the attractiveness of this beauty. A dense
purple color is accompanied by notes of forest floor, acacia flowers and creme de cassis in
this full, rich, and unequivocally classic Pauillac. With soft but noticeable tannins as well as
a complete, full-bodied mouthfeel, this 2011 will benefit from 3-4 years of cellaring, and
should age effortlessly for 15-20 years. Bravo “
Neal Martin (94-96): „…the 2011 Pontet Canet has a voluptuous bouquet with saturated dark
cherry fruit, crème de cassis and a touch of blueberry with underlying minerality. It is exuberant,
almost ostentatious at first, but it begins to calm down with time. The palate is medium-bodied
with firm structured cloaked by layers of ripe black fruit infused with minerals and graphite. It is a
quite a strict Pontet Canet underneath what is a hell of a lot of fruit for a 2011. The finish is composed with a touch of citrus fruit towards the finish. Amazing that such a good wine comes from
90% of the crop”
2012 Château Pontet Canet
18,5+-19
Michael Grimm
Schon in der Primeurofferte 2012 hatte ich den Wein mit knapp 19 Punkten bewertet und gab damals somit die höchste Bewertung aller Kritiker. Nun hat VINUM
noch draufgelegt und dem 2012er Pontet Canet die Höchstbewertung von 20
Punkten gegeben. Vinum nennt einen Preis von 135,00/Fl. Nicht mit uns!!!
VINUM (20/20): „…liegt es an der Biodynamie? Mit dem Jahrgang 2012 ist dieser 5ème Cru Classé den Premiers Crus mehr als ebenbürtig. Was wir an diesem Cru besonders lieben, ist seine radikale Eigenständigkeit, intensive Aroma-
tik, perfekt ausgearbeitetes Tannin, superbe und unglaubliche Präzision. Preis ca. 135,00.“
Michael Grimm (18,5+-19): „…Sehr schöne, reife Frucht, Cassis!!, sehr gute Struktur, Feuer, viel Finesse, auch viel
Körper, großartige Balance, sehr saftig, lang, Bitterschoko im Finish, sehr gut!“
Die Familie Tesseron kommt ursprünglich aus der Charente. Cognac ist das erste Genussmittel, welches
die Tesserons erzeugten und noch heute erzeugen. Sie lieben Cognac? Dann sollten Sie unbedingt einmal Cognac Tesseron verkosten. Sie kennen keinen guten und sind deshalb kein großer Freund von
Cognac? Dann sollten Sie unbedingt einmal Cognac Tesseron verkosten!
Cognac
Distillerie
Cognac Tesseron Lot 90 XO
Cognac Tesseron Lot 76 XO
Cognac Tesseron Lot 65 XO Emotion - Decanter
Cognac Tesseron
Cognac Tesseron
Cognac Tesseron
Listenpreis Vorzugspreis
EUR/Fl.
EUR/Fl.
brutto
brutto
Einh
0,7
0,7
0,7
49,90
79,00
169,00
42,90
69,90
149,00
Donnerstag, 7. April 2016 – Steak im El Nacional
Der letzte Abend in Bordeaux gehört mir. Nur mir? Nein…nicht ganz. Mir, einem Steak und einem guten
Glas Wein. Ich mache keine Termine und lehne jede Einladung ab. Egal von wem die kommt. Meist
schreibe ich meine letzte Notiz so gegen 18.00 bis 18.30. Danach ab ins Hotel, unter die Dusche und ab
nach Bordeaux. Jaja…Hemd und Hose nicht vergessen. Am letzten Abend keine 5 Gänge und kein Chichi.
Es gibt einige Restaurants, die hier in Frage kommen:
www.latupina.com
www.brasserie-bordelaise.fr
Aber meine erste Wahl seit einigen Jahren
ist das El Nacional. Erst versuche ich hier,
einen Platz zu bekommen.
www.elnacional.fr
[email protected]
Parkaus: Cite de Mondial - 18 Parvis des
Chartrons, 20 quais des Chartrons, 33080
Bordeaux
Ich selbst habe dieses Bistro der „Fleischeslust“ gar nicht selbst entdeckt. Meine Tochter war das. Sie
verbrachte nach dem Abi 3 Monate in Bordeaux. Böse Zungen behaupten, ich hätte sie nur deshalb nach
Bordeaux geschickt, damit sie mit dem Insiderwissen der Bordelaiser die besten Restauranttipps für mich
ausfindig macht. Kommentiere das ja mal nicht…..
Chef Hugo ist eine Institution. Früher kochte er großartig im Restaurant von Jean-Michel Cazes (Chateau
Lynch Bagas) in Bages/Pauillac. Und seit einigen Jahren führt er Wartelisten in seinem El Nacional in
Bordeaux. Mit seinem Kopfhörer (Kontakt zur Küche und zum Service) steht er am Grill hinter der Vitrine
mit dry aged Steaks und sägt, hakt und grillt. Perfektes Fleisch im perfekten Garungsgrad. Nach einer
Woche Bordeaux und noch dazu in einem argentinischen Steakhaus hatte ich Lust auf etwas anderes.
Cheval des Andes 2010. Vor viele Jahren war ich auf Chateau Cheval Blanc zur Präsentation des Jungfernjahrgangs eingeladen. Pierre Lurton (übrigens auf dem Bild ganz oben neben mir) nimmt es mit der
Qualitätsphilosophie auf „seinen“ Châteaux und Weingütern sehr ernst und genau. Ob Cheval Blanc,
d’Yquem oder eben Cheval des Andes. Alles ist der Qualität geschuldet. Schon damals auf Cheval Blanc
war ich sehr beeindruckt. Lag es nur an der Qualität oder auch am Malbec? Seit den Frösten in den 50er
Jahren ist diese Rebsorte aus Bordeaux im Prinzip komplett verschwunden. Man findet sie noch im
Cahors und erfreulicherweise in Südamerika. Wie die Zinfandel in Kalifornien, ist Malbec in Südamerika
quasi die „Hausrebsorte“. Die Würze und Frucht sind betörend. Der richtige Wein nach ca. 400 2015er
Fassproben Bordeaux. Den 2010er, den ich im El Nacional hatte, kann ich Ihnen nicht anbieten. Aber den
ausgezeichneten 2011er und noch Kleinstmengen 1999er und einige MAG 2008.
Listenpreis
Vorzugspreis
Jahr Wein
Region
EUR/Fl.
Einh brutto
EUR/Fl.
brutto
2011 Cheval des Andes – 94 RP / 96 JS
Argentinien
0,75
79,00
65,00
2008 Cheval des Andes, Mendoza
Argentinien
1,5
189,00
145,00
1999 Cheval des Andes, Mendoza
Argentinien
0,75
79,00
65,00
James Suckling (96): „…A elegant and refined red
with plum, berry, cedar and hazelnut. Full body, with fine tannins and a clean and pretty finish. 69% malbec, 21% cabernet
sauvignon and rest petit verdot. Needs about three to four
years to soften. Very much like the 2006 in style.
Robert Parker (94): „…The 2011 Cheval des Andes is at
the same time riper but also has higher acidity than 2010 and is a
slightly more powerful version of 2010. The palate has very good volume while keeping the freshness. They also reduced the toast from
the barrels and improved the quality of the barrels they use (45% new
oak was used in 2011). The final blend of 2011 was 71% Malbec, 22%
Cabernet Sauvignon and the rest Petit Verdot. There is red and black
fruit plus minty notes on the nose. The palate has density, acidity and
good fruit sweetness (but not sweet). The acidity is very precise, the
tannins are ripe and sweet, it seems to have the ingredients for a long
and nice aging in the bottle. It had the best palate of the trio of vintages I tasted together, 2010, 2011
and 2012. 2011 was a short vintage,
so there are no rules. They selected
the grapes and whatever volume
they produce that's what it is. In
this vintage, they finally bottled
45,000 bottles. It's not easy to decide between 2010 and 2011, as both
are great vintages.
I met with Frenchmen Pierre Lurton
and Pierre-Olivier Clouet, Director
and Technical Director of Cheval
Blanc and Cheval des Andes, to
taste the latest release from Cheval
des Andes, their Argentinean jointventure with French group LVMH. I
tasted 2010, 2011 and 2012, all
bottled. The 2010 is in the market
now, 2011 will be released more or
less now and 2012 will be released
in approximately 8-9 months as the
quantities of 2011 are limited. The
Cheval Blanc team is more and
more involved in the winemaking
now, and since 2010 they are in
charge of viticulture and only use
grapes for their own vineyards. The quantity of new oak has been reduced (50% for 2010, 45% in 2011 and 30% in
2012), and they are also experimenting with 500-liter barrels. They wines are becoming more precise, more balanced
and elegant with more transparency to the vintage. I was impressed by the three wines I tasted and I already look
forward to the 2013. Bravo!
Die Preise verstehen sich pro Flasche und inkl. Mehrwertsteuer. Das Angebot ist freibleibend. Zwischenverkauf vorbehalten.
Es gelten die üblichen Zahlungs- und Lieferbedingungen laut Homepage.
Mit den besten Wünschen
Ihr
Michael Grimm