Projekt unikat - Bauhaus
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Projekt unikat - Bauhaus
b Projekt unikat Die Befragungen Autoren Sabine Schimma, Rebecca Kröll, Jörg Brauns (Bauhaus-Universität Weimar) Kerstin Lenecke, Dr. Nina Arnhold, Markus Langer, Lars Hüning, (Centrum für Hochschulentwicklung) 2 Inhaltsverzeichnis 1. Projekthintergrund ...............................................................................................................................3 2. Zielgruppen, Befragungskonzepte und Beteiligung ...................................................................5 2.1 Schülerbefragung................................................................................................... 5 2.2 Studierendenbefragung .......................................................................................... 5 2.3 Mitarbeiterbefragung ................................................................................................. 6 2.4 Absolventenbefragung ............................................................................................... 7 3. Demografische Daten...........................................................................................................................8 3.1 Schüler................................................................................................................. 8 3.2 Studierende .......................................................................................................... 8 3.4 4. Absolventen ....................................................................................................... 10 Der Weg zum Studium ......................................................................................................................13 4.1 Studieninteressen und -erwartungen...................................................................... 13 4.2 Wahlmotive fürs Studienfach und für die Hochschule .............................................. 14 4.3 Informationsquellen und Entscheidungshilfen ......................................................... 16 4.4 Entscheidung für die Bauhaus-Universität Weimar? ................................................. 18 5. Das Studium an der Bauhaus-Universität....................................................................................24 5.1 Einschätzung der Bauhaus-Universität im Ganzen .................................................... 24 5.2 Einschätzung der eigenen Fakultät......................................................................... 27 5.3 Abschließende Beurteilung des Studiums ............................................................... 34 5.4 Das Profil der Bauhaus-Universität......................................................................... 36 5.5 Weimar als Studienort.......................................................................................... 39 6. Nach dem Studium .............................................................................................................................41 6.1 Vorbereitung der Uni auf das Berufsleben............................................................... 41 6.2 Weiterbildung und Qualifizierung.......................................................................... 45 6.3 Die Stellensuche – Dauer und Strategie .................................................................. 46 6.4 Gewünschter Einsatzbereich ................................................................................. 49 6.5 Art der ersten und der aktuellen Beschäftigung ....................................................... 51 6.6 Bereich der ersten und der aktuellen Beschäftigung ................................................. 52 6.7 Umfang der ersten und der aktuellen Beschäftigung ................................................ 53 6.8 Einkommen der ersten und der aktuellen Beschäftigung........................................... 54 6.9 Arbeitslosigkeit seit der ersten Beschäftigung.......................................................... 55 6.10 Angemessenheit der Beschäftigung und berufliche Perspektiven ................................ 56 7. Schlussfolgerungen für das Marketing der Bauhaus-Universität Weimar ........................58 7.1 Marke Bauhaus-Universität................................................................................... 58 7.2 Empirie und Marketingmaßnahmen ....................................................................... 58 7.3 Zusammenfassung und nächste Schritte ................................................................. 63 1. Auflage | Stand: 22. Juli 2003 Rückfragen und Kommentare bitte an Sabine Schimma. E-Mail: [email protected] | http://www.uni-weimar.de/unikat 3 1. Projekthintergrund Die Bauhaus Universität und das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) haben im Frühjahr 2002 ein gemeinsames Marketingprojekt gestartet. Ziel des Projektes war es, das besondere Profil der Bauhaus-Universität weiter zu schärfen. Es sollten Vorschläge für Maßnahmen erarbeitet werden, um die Bauhaus-Universität im Wettbewerb der Hochschulen als Marke zu positionieren. Wesentlich für die heutige Universität in Weimar sind ihre vielfältigen geschichtlichen Wurzeln. Die Tradition reicht zurück zur 1860 gegründeten Kunstschule, zu der kurz nach 1900 die Kunstgewerbeschule unter der Leitung von Henry van de Velde trat. Beide wurden von Walter Gropius 1919 im weltbekannten Bauhaus vereinigt, das bis 1925 in Weimar blieb. Nach dem Zweiten Weltkrieg und bis 1990 gehörte sie als Hochschule für Architektur- und Bauwesen Weimar zu den wichtigsten Bau-Hochschulen im ehemaligen Ostblock. Die Pole Kunst und Technik prägen damit sowohl die Entwicklung als auch die heutige Struktur der Universität. Nach 1990 wagte die Universität den einmaligen Spagat, sich sowohl als Kunsthochschule als auch als technische Hochschule zu profilieren und wurde vom Wissenschaftsrat als Unikat im deutschen Hochschulsystem eingestuft: Die Fakultäten Architektur, Bauingenieurwesen, Gestaltung und Medien machen die Hochschule strukturell aus. Die Medienfakultät ist die jüngste der vier Säulen. Sie wurde 1996 in Ergänzung zum Forschungs- und Lehrangebot der Hochschule geschaffen. An dieser Ergänzung lässt sich der Wille der Hochschule ablesen, ein Profil zu gewinnen, das im genannten Spannungsfeld zwischen Kunst und Technik auf die aktive Gestaltung der modernen Umwelt ausgerichtet ist. Mit dieser Entscheidung hatte sich der Name der Universität – Hochschule für Architektur und Bauwesen – endgültig überholt. Noch im Jahr 1996 hat sie sich in BauhausUniversität Weimar umbenannt und kommuniziert seither ihr besonderes Profil und ihren konzeptionellen Anspruch deutlich nach außen. Das Label Bauhaus-Universität Weimar war entstanden. In der Tradition ihrer großen Vorgängerschulen versteht sich die Universität als internationale und interdisziplinäre Einrichtung. Das Studium bietet darüber hinaus gute Betreuungsrelationen und eröffnet durch innovative Lehrformen, wie das Projektstudium, Freiraum für Innovation und Experimentierfreude. Um die Bauhaus-Universität im Wettbewerb um qualifizierte und zu ihrer konzeptionellen Ausrichtung passende Studierende noch besser zu positionieren, wurden im Marketingprojekt acht Thesen aufgestellt. Sie sollten die vorhandenen Stärken und das konzeptionelle Selbstverständnis der Hochschule zusammenführen. Auf diese Weise wurde die Kontur einer möglichen Marke BauhausUniversität Weimar sichtbar gemacht. Um einen Eindruck davon zu gewinnen, inwieweit sich diese Thesen mit der Realität decken, sind verschiedene Gruppen befragt worden, die Erfahrungen mit den Angeboten der Universität haben, da sie als Mitarbeiter dieses Angebot selbst mitgestalten, als Studenten ihre Funktionsweise erfahren oder als Absolventen auch Einblick in die berufspraktische Anwendbarkeit der Leistungen haben. Darüber hinaus wurden Schüler als mögliche Zielgruppe der BU Weimar befragt, die zum großen Teil noch keinen direkten Kontakt mit der Hochschule hatten. Dabei spielte eine wesentliche Rolle zu prüfen, welche Wirkung der Name der Hochschule auf diese Zielgruppe hat. Die Analyse der Befragungen offenbart, inwieweit die erarbeiteten Thesen zu den Merkmalen einer möglichen Marke Bauhaus-Universität sich in den Einschätzungen der verschiedenen Zielgruppen zum aktuellen Angebot widerspiegeln. Darüber hinaus können Vorschläge für Maßnahmen ab- Projekt unikat 4 geleitet werden, die geeignet sind, die wesentlichen Merkmale der Marke Bauhaus-Universität sinnvoll zu stärken. Die vorliegende Untersuchung dokumentiert diesen Prozess. Das gemeinsame Marketingprojekt der Bauhaus-Universität und des CHE hat mit diesem Ergebnis neue Perspektiven für eine an Prioritäten zu orientierende Fortsetzung der Arbeit erhalten. Diese wird von beiden Parteien für sinnvoll erachtet. 5 2. Zielgruppen, Befragungskonzepte und Beteiligung Entsprechend der Zielsetzung der Befragung wurden vier Zielgruppen ausgewählt. Alle vier Gruppen erhielten die Fragebögen während des Wintersemesters 2002/2003. 2.1 Schülerbefragung In der Schülerbefragung waren Image des Bauhauses und Assoziationen zum „Bauhaus“, Studienplatzwahl und Informationsverhalten der Schüler, der Bekanntheitsgrad der BU sowie deren Angebot die zentralen Themen. Pro Bundesland wurde ein Gymnasium ausgewählt, in Thüringen zwei. Nach einem ersten telefonischen Kontakt Ende September 2002 erhielten 17 Schulen über den Postweg 2504 Fragebögen. Der Rücklauf von 1476 Fragebögen entspricht einer Quote von 59 %. Nur drei Gymnasien aus den Bundesländern Berlin, Hessen und Sachsen-Anhalt beteiligten sich auch auf mehrfaches Nachfragen nicht. Auch wenn die Stichprobenauswahl in Bezug auf die gesamte Bundesrepublik nicht repräsentativ ist, zeigt sie ein gutes Abbild der Realität, welches erste Rückschlüsse für ein schülergerechtes Marketing zulässt. 2.2 Studierendenbefragung Die Fragen an die Studierenden zielten auf ⋅ Lehrinhalte, Fragen zum Profil der BU, z. B. den Bachelor- und Masterabschlüssen und zum Studium Generale, sowie ⋅ organisatorische und Service-Aspekte der gesamten BU und der einzelnen Fakultäten. Die Ergebnisse fanden auch Eingang in den Lehrbericht der Universität, der alle zwei Jahre dem Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst vorgelegt wird. Ende des Wintersemesters 2002/2003 wurden über die Dekanate der vier Fakultäten 2000 Fragebögen ausgegeben. Diese wurden von Lehrenden in den Veranstaltungen an die Studierenden verteilt. Die Beteiligung lag mit 379 Bögen und einer Rücklaufquote von 19 % unter den Erwartungen. Offenbar ist die Akzeptanz dieser Evaluationsform unter Lehrenden und Studierenden nicht genügend entwickelt, sind aber auch die praktischen Konsequenzen der Ergebnisse auf dem Fragebogen nicht genügend dokumentiert worden. Zudem traten bei der Verteilung der Bögen organisatorische Mängel auf. Nicht alle Lehrenden reichten sie in dem gewünschten Maße an die Studierenden weiter. Bezogen auf die Anteile an der Gesamtzahl der Studierenden ergibt sich folgendes Bild: 25% 19% 20% 15% 12% 10% 6% 5% 3% 0% Architektur Bauing.-wesen Gestaltung Medien Abb. 1: Anteil der befragten Studierenden an der Gesamtzahl in der jeweiligen Fakultät (378 gültige Antw.) Projekt unikat 6 Die Grafik zeigt eine deutlich höhere Rücklaufquote aus der Fakultät Medien. Diese gute Beteiligung hat ihren Grund vermutlich darin, dass Lehrende und Studierende durch bereits praktizierte eigene Formen der Lehrevaluation aufgeschlossener für Befragungen sind. Bezogen auf die Studiensemester zeigt sich ein deutliches Übergewicht der jüngeren Semester. 40 35 33,8 30 23,2 25 20 16,6 15,8 15 10 5 0,6 1,4 1,1 0,3 4,9 0,3 0,9 0,3 0,9 13. Semester 12. Semester 11. Semester 10. Semester 9. Semester 8. Semester 7. Semester 6. Semester 5. Semester 4. Semester 3. Semester 2. Semester 1. Semester 0 Abb. 2: Befragte Studierende nach Semestern in % (349 gültige Antworten) 2.3 Mitarbeiterbefragung Es wurden 270 Fragebögen an die Lehrenden mit folgendem Inhalt verteilt: ⋅ die Einschätzung der BU im Ganzen ⋅ Fragen zum Profil: zu den Bachelor-/Masterstudiengängen und zum Studium Generale ⋅ zu den Vorteilen von Konkurrenzuniversitäten und ⋅ die Bewertung der eigenen Fakultät. 146 ausgefüllte Bögen wurden abgegeben, was einer Rücklaufquote von 54 % entspricht. Der Anteil der Befragten an der Gesamtzahl in den Fakultäten ist in Abbildung 3 dargestellt: 80% 67% 70% 60% 50% 49% 40% 27% 30% 31% 20% 10% 0% Architektur Bauing. Gestaltung Medien Abb. 3: Anteil der befragten Lehrenden an der Gesamtzahl in der jeweiligen Fakultät (144 gültige Antworten) 7 2.4 Absolventenbefragung Von besonderer Bedeutung ist die Meinung der vierten Gruppe: der Absolventen. Sie allein haben die Möglichkeit, die Qualität des Studiums vor dem Hintergrund ihrer späteren beruflichen Erfahrung zu beurteilen. Zudem kann der Erfolg dieser Gruppe auf dem Arbeitsmarkt als Indikator für die Lehrleistung der BU betrachtet werden. Neben der Beurteilung der Studieninhalte und bedingungen wurden differenzierte Angaben zum späteren Berufsweg erfragt, um die Kompatibilität von universitärer Ausbildung und beruflichen Anforderungen zu untersuchen. Auf dem Postweg wurden 2000 Fragebögen an Absolventen aller Studienrichtungen verschickt, die seit 1996 die BU verließen. Neben einem Rücklauf von 321 falschen Adressen erreichten uns 386 ausgefüllte Bögen, was einer Quote von 19 % entspricht. Die Ursache für die geringen Rücklaufzahlen der noch jungen Fakultäten Gestaltung und Medien liegen darin, dass diese Studiengänge bisher verhältnismäßig wenige Absolventen haben. Tabelle 1 zeigt zusammenfassend die Rücklaufquoten der Studierenden, Lehrenden und Absolventen nach Fakultäten geordnet. Bauing.- ohne Gruppen Architektur wesen Gestaltung Medien Angabe gesamt Studierende Anzahl 54 83 75 166 1 379 % nach Fak. 14 % 22 % 20 % 44 % 0% 100,0% Lehrende Anzahl 59 39 12 34 2 146 % nach Fak. 40 % 27 % 8% 23 % 1% 100,0% Absolventen Anzahl 179 168 22 8 9 386 46 % 44 % 6% 2% 2% 100,0% % nach Fak. Tabelle 1: Befragte interne Zielgruppen der BU Weimar nach Fakultäten geordnet Bedingt durch den Verteilungsmodus und die geringen Rücklaufquoten sind sowohl die Studierenden- als auch die Absolventenbefragung nicht repräsentativ. Trotz allem zeigen sie interessante und beachtenswerte Meinungstendenzen, die als gute Grundlage für die Entwicklung effizienter Marketingstrategien der BU Weimar dienen können. Projekt unikat 8 3. Demografische Daten Im Folgenden werden die demografischen Angaben der Schüler, Studierenden und Absolventen detailliert betrachtet; die Mitarbeiter wurden in diesem Kontext nicht um nähere Angaben gebeten, da in dieser Gruppe die Anonymität nicht hätte gewährleistet werden können. 3.1 Schüler Die Gruppe der befragten Schüler war zu 59 % männlich, zu 41 % weiblich. 14 % der Schüler lernten in der 11. Jahrgangsstufe, 52 % im 12. und 34 % im 13. Schuljahr. Entsprechend differenziert stellte sich das Altersspektrum dar: 20 Jahre + älter 5% 7% 25% 26% 19 Jahre 40% 42% 18 Jahre Schülerinnen Schüler 25% 22% 17 Jahre 5% 4% bis 16 Jahre 0% 10% 20% 30% 40% 50% Abb. 4: Altersspektrum der Schüler und Schülerinnen (1421 gültige Antworten) Befragt zu ihren Leistungskursen gaben die Schüler 16 Fächer an (Mehrfachnennungen), bei denen Mathematik/Informatik (35 %), Deutsch (33 %) und Biologie (31 %) die Spitzenplätze einnahmen. Chemie (11 %), Physik (10 %) und Kunst (9 %) belegten die Ränge 7 bis 9 im Mittelfeld. Dieses Ergebnis stimmt mit einer bundesdeutschen Erhebung überein, in der Englisch und Mathematik die Spitzenplätze vor den Leistungskursen Deutsch und Biologie einnehmen.1 3.2 Studierende Die Gruppe der befragten Studierenden setzte sich zu 46 % aus Männern, zu 54 % aus Frauen zusammen. In Abbildung 5 werden der allgemeine und der befragte Anteil weiblicher Studierender je Fakultät verglichen. 1 Heublein, U., Sommer, D., Studienanfänger 2000/2001. Fachinteresse und berufliche Möglichkeiten bestimmen die Studienfachwahl, HIS Kurzinformationen, A 2/2002, Februar 2002, S.5. 9 49% 59% Architektur 22% Bauing. 54% Frauenanteil in Fakultät befragte Frauen in Fakultät 55% 57% Gestaltung 43% 52% Medien 0% 20% 40% 60% 80% 100% Abb. 5: Allgemeiner und befragter Anteil weiblicher Studierender je Fakultät (361 gültige Antworten aller Studierender, 195 gültige Antworten von Studentinnen) Im bundesdeutschen Vergleich weist die BU in allen Fakultäten einen überdurchschnittlichen Frauenanteil auf. Im Bundesdurchschnitt liegt dieser beispielsweise in der Architektur bei 33 %, im Bauingenieurwesen bei 18 %.2 Das Durchschnittsalter aller befragten Studierenden betrug 23 Jahre, wobei die Fakultät Architektur mit 23,9 Jahren, die Fakultät Bauingenieurwesen mit 22,3 Jahren geringe Abweichungen aufwiesen. 6 % aller Befragten waren ausländischer Nationalität. Die Fakultät Bauingenieurwesen wies mit 1 % den geringsten Ausländeranteil auf, die Fakultät Medien mit knapp 8 % den höchsten. Bezogen auf den allgemeinen Anteil ausländischer Studierender der BU mit 4 % nehmen die Bauingenieure mit 2 % ebenfalls die letzte Stelle ein, die Fakultät Gestaltung mit 6 % hingegen den ersten Platz. Damit liegt die BU leicht über dem Bundesdurchschnitt, der einen Ausländeranteil von 5 % aufweist. Dieser Wert bezieht sich allerdings ausschließlich auf Bildungsausländer und betrachtet Bildungsinländer nicht.3 30 % der befragten Studierenden haben vor dem Studium an der BU bereits an einer anderen Hochschule studiert. Von den Betreffenden beendeten 20 % dieses erste Studium mit einem Abschluss, was einem Gesamtanteil von „echten“ Zweitstudenten an allen befragten Studierenden von 5 % entspricht. Bei Betrachtung der Studierenden-Gesamtzahl an der BU erhöht sich der Anteil der 2 3 „Indikatoren zur Ausbildung im Hochschulbereich“, HIS Kurzinformation, BMBF, A3/ 2003, S.39. Bildungsinländer sind Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit und deutscher Hochschulzugangsberechti- gung, zu den Bildungsausländern zählen ausländische Staatsangehörige mit nicht-deutscher Hochschulzugangsberechtigung. Erhebung von 1998, Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), www.daad.de, 06.06.2003. Projekt unikat 10 Zweitstudenten auf knapp 10 %4 und liegt so über dem Bundesdurchschnitt, der im Jahre 1999 8 % betrug.5 3.4 Absolventen Die befragten Absolventen waren zu 40 % weiblich, zu 60 % männlich. Differenziert nach Fakultäten wurden erhebliche Abweichungen sichtbar: So wies die Frauenquote mit 25 % bei den Bauingenieuren den geringsten, bei den Absolventen der Medienfakultät mit 75 % den höchsten Anteil auf. Die Fakultäten Architektur mit 52 % und Gestaltung mit 46 % belegten das Mittelfeld. Die durchschnittliche Studiendauer aller befragten Absolventen betrug 11,3 Semester. Auch hier traten – bedingt durch die unterschiedliche Intensität der Lehrinhalte, das Architektur- und Bauingenieurstudium erfordern eine zeitintensive Grundlagenausbildung – fakultätsspezifische Unterschiede auf: Mit einer mittleren Studiendauer von 11,5 Semestern hatten die Architekten, gefolgt von den Bauingenieuren (11,4 Semester) die längste Studiendauer an der BU. Beide Studienrichtungen liegen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, der im Jahr 2000 im Fach Architektur 12,8 Semester, im Fach Bauingenieurwesen 12,5 Semester.6 Die Absolventen der Fakultät Medien absolvierten mit durchschnittlich 9 Semestern noch vor der Fakultät Gestaltung mit 9,8 Semestern das kürzeste Studium. Bei einer durchschnittlichen Abschlussnote aller Befragten von 2,1 erhielten die Absolventen der Gestaltung mit 1,7 die beste Bewertung, gefolgt von den Fakultäten Medien (1,9), Architektur (2,1) und Bauingenieurwesen (2,3). Einen Teil ihres Studiums im Ausland verbrachten 34 % aller Befragten. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 8,8 Monate. Den Spitzenplatz nahmen die Absolventen der Fakultät Medien ein: 63 % studierten im Ausland, gefolgt von den Architekten mit 52 %. Die Bauingenieure belegten hingegen mit 14 % den letzten Rang nach den Gestaltern mit 36 %. Im Bundesvergleich waren 13 % der höheren Semester7 während ihres Studiums an einer ausländischen Hochschule immatrikuliert, und weitere 13 % haben ein Auslandspraktikum absolviert. Alle Fakultäten der Bauhaus Universität weisen in diesem Punkt überdurchschnittliche Ergebnisse auf.8 4 Eingeschlossen sind hier alle Studierenden, die sich entweder im Zweitstudium oder im Aufbau-, Ergänzungs- bzw. Promotionsstudium befinden. 5 6 7 8 Bundesministerium für Forschung und Bildung (Hg.), Grund- und Strukturdaten 2000/2001, S.179. Statistisches Bundesamt Wiesbaden, www.destat.de, 06.06.2003 Als höheres Semester werden in der HIS Datenerhebung Studierende ab dem 8. Semester definiert. Schnitzer, K., Isserstedt, W., Middendorff, E., Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundes- republik Deutschland 2000, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn 2001, S.13. 11 2% 2% 3% 10% Europa 4% Nordamerika Südamerika Asien Afrika 79% Australien/Oz. Abb. 6: Zielkontinente von Auslandsstudien der Absolventen (131 gültige Antw., Mehrfachnennungen möglich) Der überwiegende Teil (79 %) ging ins europäische Ausland, in welchem Italien vor Großbritannien und Spanien beliebt sind. Italien ist ein bevorzugtes Ziel von Architekturstudenten, die Rang zwei bei der Anzahl der Auslandsaufenthalte einnehmen. Großbritannien wird wohl von vielen zur Verbesserung der Sprachkenntnisse gewählt. Dies trifft auch auf die USA und Kanada zu, in denen 10 % der befragten Absolventen studiert hatten. 4% 6% 18% 4% 4% 4% 16% 9% 10% 10% Italien Spanien Frankreich Norwegen Schweiz restliches Europa 14% Großbritannien Österreich Schweden Niederlande ehemalige Ostblock-Staaten Abb. 7: Europäische Zielländer für Auslandsstudien der Absolventen9 (131 gültige Antworten, Mehrfachnenn. mögl.) 9 Zu den ehemaligen Ostblock-Staaten zählen Polen (2,6 %) sowie Russland und Ungarn (jeweils 0,9 %). Unter dem „restlichen Europa“ wurden Portugal (2,6 %), Griechenland (1,8 %) sowie Belgien und die Türkei (jeweils 0,9 %) zusammengefasst. Projekt unikat 12 Mit knapp 5 % war unter den Absolventen nur eine geringe Zahl von Hochschulwechslern zu verzeichnen, von denen alle die überwiegende Zeit an der BU studierten. Die Hochschulwechsler kamen in der Mehrheit aus der Fakultät Architektur (87 %), gefolgt von den Bauingenieuren (13 %). Im Bundesdurchschnitt liegt der Anteil der Hochschulwechsler im Jahr 2000 mit 15 % wesentlich höher als an der Bauhaus-Universität. In der Gruppe der Absolventen war die Quote mit 20 bis 25 % sogar noch höher. Ein bundesweiter Fächergruppenvergleich zeigt, dass die Studierenden der Ingenieurwissenschaften am wenigsten mobil sind. Durchschnittlich wechseln nur 9 % von ihnen die Universität.10 Dies könnte eine Erklärung für die geringe Zahl der Hochschulwechsler an der BU sein. Einen weiteren Studienabschluss wiesen 6 % aller Befragten auf. Von ihnen hatte ebenfalls die Mehrheit (57 %) an der Fakultät Architektur studiert – noch vor den Absolventen des Bauingenieurwesens mit 33 % und der Gestaltung mit 10 %. Von allen Befragten hatten 60 % den Abschluss vor dem Studium an der BU erworben, 40 % danach. 10 Schnitzer, K., Isserstedt, W., Middendorff, E., Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundes- republik Deutschland 2000, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn 2001, 57. 13 4. Der Weg zum Studium Dieses Kapitel beschreibt das Verhalten der Schüler vor der Studienentscheidung, ihr Hochschulwahl- und Kommunikationsverhalten. Darüber hinaus wird die Kenntnis des historischen Bauhauses und der Bauhaus-Universität Weimar untersucht, um geeignete Strategien für die Etablierung dieser Bildungsstätte als Marke und eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln, die Schüler über das Studium an dieser Einrichtung informiert und für dieses wirbt. 4.1 Studieninteressen und -erwartungen Unter den befragten Schülern konkretisierte sich mit zunehmender Jahrgangsstufe die Entscheidung für ein Studium, gleichzeitig nahm die Zahl der Unentschlossenen ab. Trotz allem blieb der Anteil dieser Gruppe mit 36 % bzw. 29 % in den letzten Jahrgangsstufen hoch. Marketingstrategisch gesehen ist also eine Einflussnahme bis kurz vor Beendigung der Schule möglich. 29% 7% 13. Klasse 64% 36% 12. Klasse vielleicht 6% nein ja 58% 37% 11. Klasse 5% 58% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% Abb. 8: Studienbereitschaft nach Jahrgangsstufen (163 bis 619 gültige Antworten) Die Fachinteressen der Befragten richteten sich in starkem Maße auf die Bereiche Medien, Naturwissenschaften/Mathematik und Kunst/Design – Inhalte, die in den Studienrichtungen der BU verankert sind. Projekt unikat 14 Medien 41% Naturwiss./Mathe 41% Sprachen/Kultur 38% Kunst/Design 36% Pädagogik/Psych. 35% Sport 27% Sozialwiss. 27% Technik/Computer 26% Wirtschaft 24% Medizin 20% Architektur 19% Jura 16% 0% 10% 20% 30% 40% 50% Abb. 9: Fachinteressen (1476 gültige Antworten, Mehrfachnennungen möglich) Die Beantwortung dieser Frage zeigte deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede: Während bei den Schülerinnen die Bereiche Sprachen/Kultur (49 %), Pädagogik/Psychologie (48 %) und Kunst/Design (45 %) die vorderen Plätze belegten, bildeten die Richtungen Technik/Computer (54 %), Naturwissenschaften (54 %) und Medien (40 %) bei den Schülern die Spitze. Empfehlung für die Kommunikation: Die Kommunikation mit Schulen ist als dauerhaftes Instrument zu etablieren und zu vertiefen. Neben der Teilnahme an Bildungsmessen sind gezielte Kontakte zu bestimmten Schulen vor allem in der Region auszubauen. Angebote für Schüler an der Universität (Wettbewerbe, Tage des offenen Labors, etc.) müssen weiterentwickelt werden, um insbesondere naturwissenschaftlich interessierte Schüler anzusprechen. Kommunikationsoffensiven zeitnah zum Bewerbungsschluss mit Blick auf die auch ein halbes Jahr vor Abitur noch Unentschlossenen sind Erfolg versprechend. Dabei sind auch kurzfristige Maßnahmen, im Sommer vor der Immatrikulation einzusetzen, da viele Schüler zu diesem Zeitpunkt noch unentschlossen sind. Die Fachinteressen der Schüler und Schülerinnen (insbesondere Medien, Kunst/Design und Naturwissenschaften) müssen dabei aufgegriffen und als „Aufmacher“ genutzt werden, um deutlich zu machen, dass auch ein modernes Studium der Ingenieurwissenschaften viele dieser Elemente enthält. 4.2 Wahlmotive fürs Studienfach und für die Hochschule Die Schüler wurden gebeten, auf einer Skala von 1 bis 3 die Wichtigkeit von Aspekten anzugeben, die die Wahl des Studienfaches nachhaltig beeinflussen. Die Zahl 1 bildet den besten, die Zahl drei den schlechtesten Wert. Hierbei nahm das fachliche Interesse mit einem mittleren Rang von 1,8 den ersten Platz ein gleichauf mit der Aussicht auf einen erfüllenden Beruf (ebenfalls 1,8). Hinter diesen Ansprüchen auf Selbstverwirklichung fiel die („reine“) Aussicht auf einen Arbeitsplatz mit einem Wert von 2,3 weniger ins Gewicht. In einer HIS-Untersuchung zeigen sich ähnliche Er- 15 gebnisse. Auch hier wurden Fachinteresse, Neigung sowie persönliche Entfaltung am häufigsten als Motive der Studienwahl genannt. Auch dort folgten erst an zweiter Stelle extrinsische Motive wie berufliche Möglichkeiten, selbstständiges Arbeiten und Einkommen.11 Bezüglich des Studiums bestehen bei den Schülern zahlreiche Hoffnungen und Befürchtungen. Die meisten der Angaben (Mehrfachnennungen) beziehen sich auf die Inhalte und organisatorischen Bedingungen des Studiums: 30 % der Schüler hoffen auf eine gute berufliche Zukunft, 19 % auf Wissenserwerb, 18 % auf ein interessantes Studium, 15 % auf eine gute akademische Ausbildung, 13 % auf eine gute Studienatmosphäre und 12 % auf Spaß am Studium. Obwohl die Schüler auch Befürchtungen artikulieren, verleihen sie diesen ein geringeres Gewicht als den positiven Merkmalen. Im Vordergrund der negativen Aspekte stehen Versagensängste: Die Schüler haben Angst vor zu hohen Anforderungen (18 %) und vor Stress beim Studium (13 %). Sie fürchten sich davor, eine falsche Studienwahl getroffen zu haben (9 %), sowie vor dem Scheitern (8 %) und vor späterer Arbeitslosigkeit (8 %). Bei den Wahlmotiven für die Hochschule spielen ebenfalls „interne“ Merkmale die bedeutendste Rolle: Studieninhalte und -bedingungen. Studienangebot 89 Ausstattung 11 39 Lebensbedingungen 54 52 Ruf HS/Profs 40 27 63 31 Atmosph./Freizeit Rankings 22 Überschaubarkeit 22 Nähe Heimatort 52 57 52 16 Freunde "vor Ort" 33 12 Vertrautheit 3 0 29 wichtiger Grund in % ein Grund in % 21 20 40 60 80 100 120 Abb. 10: Wahlmotive für die Hochschule (1330 – 1353 gültige Antworten) Auf den ersten Blick scheint es, dass persönliche Beziehungen zum Studienort und den dort Lebenden nur eine untergeordnete Bedeutung haben und die Schüler in hohem Maße bereit sind, ihr gewohntes Umfeld für die Studienzeit aufzugeben, sofern sie ihre Qualitätsansprüche an ein Studium gewährleistet sehen. Hinter dem Punkt „Lebensbedingungen“ hingegen verstecken sich u. a. auch 11 Heublein, U., Sommer, D., Studienanfänger 2000/2001. Fachinteresse und berufliche Möglichkeiten bestimmen die Studienfachwahl, HIS-Kurzinformationen, A 2/2002, Februar 2002, 10. Projekt unikat 16 finanzielle Überlegungen zu Lebenshaltungs- und Fahrtkosten, die wiederum entscheidend von der Entfernung zwischen Studien- und Heimatort abhängen. Diese Rubrik nimmt in den Überlegungen der Schüler sogar den dritten Platz ein. Die Bedeutung der Heimatnähe bei der Hochschulwahl zeigte sich auch in der schon erwähnten HIS-Studie.12 Bei der Erhebung von Hochschulwahlgründen werden die Studierenden in drei Gruppen aufgeteilt: 1. Erstimmatrikulierte, die ihre Hochschulwahl aufgrund von Studienmöglichkeiten und Studienbedingungen getroffen haben. 2. Erstimmatrikulierte, die heimatnah studieren, weil die heimatnahe Universität wichtige Studienaspekte gewährleistet und 3. Erstimmatrikulierte, die ihre Hochschule nur aufgrund von Heimnähe oder anderen studienfernen Aspekten ausgesucht haben. Bei der letzten Gruppe besteht die Gefahr von mangelnder Identifikation, von ungenügendem Interesse an den eigenen sowie an den Belangen der Hochschule. Empfehlung für die Kommunikation: In der Kommunikation soll auf alle relevanten Motive der Studienbewerber eingegangen werden. Daher sind nicht nur Inhalte und Studienangebote herauszuarbeiten, sondern auch Lebensbedingungen und Studienumfeld darzustellen. Der Hochschule muss dabei auch ein „Gesicht“ (Professoren, Mitarbeiter, Studierende) gegeben werden. Empfehlung für das Angebot: Hoffnungen, insbesondere aber Befürchtungen der Schüler mit Blick auf das Studium begründen die Notwendigkeit einer angemessenen Gestaltung der Studieneingangsphase (Informationsveranstaltungen, Tutoren, Mentorensystem). Das Heft »Studieren in Weimar« sollte gemeinsam mit der Stadt Weimar und dem Studentenwerk neu aufgelegt werden, um insbesondere die Rahmenbedingungen (Wohnen, BAFöG, …) und die weichen Faktoren (Kulturangebot, Lebensqualität) überzeugend darzustellen. 4.3 Informationsquellen und Entscheidungshilfen Als voraussichtlich nützliche Informationsquellen für das beabsichtigte Studium gaben die befragten Schüler die allgemeine Studienberatung, Informationen durch die Hochschulen und durch Studierende an. Eine wichtige Hilfe bei der Entscheidungsfindung sind die Eltern. 12 Ebenda, S.13. 17 Studienberatg. 42% HS-Infos 40% 34% Studierende Eltern 30% Internet 24% Rankings 21% Medien 20% Freunde 20% Arbeitsamt 15% Lehrer 15% 11% HS-Lehrer Verbände 6% 0% 10% 20% 30% 40% 50% Abb. 11: Informationsquellen der Schüler für ein Studium (1476 gültige Antworten, Mehrfachnennungen möglich) Parallel zu den Schülern wurden die Studierenden über ihre Informationsquellen für die Hochschulwahl gefragt. Während die Schüler nur die Wichtigkeit dieser Mittel bewerteten, ohne sie in jedem Fall zu gebrauchen, gaben die Studierenden die Quellen an, die sie bei der Entscheidung für die Bauhaus-Universität Weimar benutzt hatten. Auf einer vierstufigen Skala von 1 („sehr wichtig“) bis 4 („völlig unwichtig“) stuften sie die Bedeutung der Informationsinstrumente bei der Studienplatzwahl ein: Setzten die Schüler die direkten HS-Informationen auf Platz zwei, erhielt diese Quelle in Form von „Internet“ und „Drucksachen der BU“ bei den Studierenden die Spitzenposition, gefolgt von den Informationen durch die Studenten. Dieser Kontext zeigt die Möglichkeit der nachhaltigen zielgerichteten Nutzung der Homepage für die Studierendeninformationen. Differenzierte Ergebnisse hingegen traten bei der Studienberatung auf. Während die allgemeine Studienberatung bei den Schülern den ersten Platz einnimmt, belegte die fachspezifische Studienberatung der BU bei den Studierenden nur den 7. Rang. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der bundesweiten Untersuchung des HIS.13 Auch hier belegt die Studienberatung hinter den schriftlichen Informationsmaterialien (71 %), dem Internet (59 %) und anderen Studierenden (58 %) den vierten Rang bei der Frage, welche der genutzten Informationsquellen den höchsten Nutzen gebracht hat. Der erste Rang des Internets in der Befragung der BU zeigt umso mehr die Notwendigkeit, den Internetauftritt der Universität entsprechend zu gestalten. 13 Ebenda, S. 9. Projekt unikat 18 33 Internet Uni Drucksachen BU 25 Studier. BU 24 Verw./Freunde 17 Ranking 15 35 38 31 32 29 17 HIT 23 13 Stud.-beratg. vor Ort 25 9 Medien 29 14 Info-veranst. Fakultät. 23 6 Mitarb. Uni 26 tel. Stud.-beratg. BU 9 19 Eltern 9 19 11 16 Absolv. BU schul. Berufsberatg. 4 20 sonst. Berufsberatg. 6 18 Infos Berufsverbände 5 sehr wichtig in % wichtig in % 11 4 6 Bildungsmessen 0 20 40 60 80 Abb. 12: Benutzte Informationsquellen der Studierenden (190-290 gültige Antworten, Mehrfachnennungen möglich) Empfehlungen für die Kommunikation: Die Studienberatung ist an allen Fakultäten auszubauen. Dabei sind neue Formen, etwa Mentoren, einzusetzen. Das Internet als Medium mit „Zukunft“ und hoher Reichweite ist zum Leitmedium der Kommunikation mit Schülern, Studienbewerbern und Studienanfängern zu entwickeln. Dabei sind neben Informationsangeboten auch Unterhaltungselemente (Grafiken und Filme aus Projekten) zu entwickeln. 4.4 Entscheidung für die Bauhaus-Universität Weimar? Die Bezeichnung Bauhaus-Universität Weimar betont die einmaligen, unverwechselbaren Eigenschaften dieser Einrichtung: die Verbindung von Kunst und Technik sowie den Projekt- und Werkstattcharakter, die im historischen Bauhaus wurzeln. Bauhaus – dieser Namensteil steht für einen hohen Qualitätsstandard. Er soll Glaubwürdigkeit, Sympathie und Vertrauen erzeugen. Allerdings ist 19 das Spektrum von Produkten und Angeboten, die dieses Label in der heutigen Zeit verwenden, sehr breit, wie eine entsprechende Recherche im Rahmen des Marketingprojektes zeigt. Viele von ihnen nehmen keinen Bezug mehr auf das historische Bauhaus. So existieren neben den klassischen Beispielen wie der „Stiftung Bauhaus Dessau“ und „Bauhaus Stuttgart“ auch eine Gothic Rock-Band, eine Diskothek in Landshut und insbesondere eine große Baumarkt-Kette mit diesem Namen. Zahlreiche Immobilienfirmen und Baubetriebe wie „Bauhaus München“ und „fg-Bauhaus“, aber auch Einrichtungen für Software- und Systementwicklung sowie PR-Agenturen verwenden außerdem den bekannten Namen. „Das elektronische Bauhaus“ hingegen – der Begriff wurde 1987 von Jürgen Claus geprägt und dann vor allem von Heinrich Klotz am ZKM Karlsruhe verwendet – zielt auf die Interdependenz von Kunst und Kommunikationsgesellschaft. Den Schülern wurden sowohl Fragen zum historischen Bauhaus als auch zur Bauhaus-Universität Weimar gestellt, um die Bekanntheit beider Institutionen und die Sympathie für diese herauszufinden. Zusätzlich sollte mit der Art und Reihenfolge der Fragen die Verbindung zwischen beiden bewusst gemacht werden. 58 % aller befragten Schüler gaben an, den Begriff „Bauhaus“ zu kennen. In Thüringen betrug die Quote – vermutlich durch die regionale Nähe verursacht – sogar 69 %. In Form von gestützten und ungestützten Fragen wurden die Schüler um Assoziationen zum historischen Bauhaus gebeten. Unter den Mehrfachnennungen der ungestützten Rubrik nahmen die Angaben „Architekturstil“ mit 39 %, „Künstlerschule“ mit 29 % und Baumarkt (!) mit 23 % die ersten Plätze ein. Die gestützten Antworten ergaben folgende Rangfolge: Projekt unikat 20 Architekturstil 67 71 75 57 57 57 Designrichtung Künstlerschule 49 Hochschule 46 33 Baumarkt 53 57 52 57 42 26 30 29 30 Gebäude in Dessau 25 25 25 Handwerksinng. 20 19 21 Lebensgefühl 16 Experiment 13 alle Befragten in % 20 Schüler in % 5 6 4 polit. Bewegung 0 Schülerinnen in % 10 20 30 40 50 60 70 80 Abb. 13: Gestützte Assoziationen der Schüler zum Begriff „Bauhaus“ (755 gültige Antworten, Mehrfachnennungen möglich) Auffällig unterschiedlich sind die geschlechtsspezifischen Ergebnisse: die Baumarkt-Assoziation überwiegt eher bei den Schülern und die Beschreibung des Bauhauses als Architekturstil und Künstlerschule bei den Schülerinnen. Trotzdem sollten hier die Ergebnisse der gestützten und ungestützten Antworten mit z. T. 71 % Bekanntheitsgrad als positiv für das Hochschulmarketing vermerkt werden. Befragt nach dem allgemeinen Image des Bauhauses gaben die Schüler der Offenheit, Komplexität und Modernität dieser historischen Einrichtung besonders gute Werte. 21 Abb. 14: Image des Bauhauses bei den Schülern (619 bis 646 gültige Antworten, Angaben sind Mittelwerte) Die Bauhaus-Universität Weimar hingegen kannten mit 13 % wesentlich weniger Schüler als den Begriff „Bauhaus“. Betrug die Quote in Thüringen sogar 33 % – die Ursache könnte in der regionalen Nähe zu Weimar liegen –, wussten in den anderen Bundesländern nur 7 bis 8 % der Schüler von der Existenz dieser Einrichtung. Nur die „Kenner“ wurden gebeten, auf einer fünfstufigen Skala ihre Sympathie für die BU anzugeben. sehr sympathisch 9% sympathisch 43% teils-teils 41% unsympathisch 3% sehr unsympathisch 5% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Abb. 15: Sympathie für die Bauhaus-Universität Weimar (170 gültige Antworten) Unterteilt nach Kennern und Nicht-Kennern der BU variieren die Ergebnisse der Zustimmung und Ablehnung, ein Studium an dieser Einrichtung aufzunehmen, bei der Zahl der Unentschlossenen Projekt unikat 22 verhalten sich die Anteile jedoch gleich. Die Studienbereitschaft der Schüler zeigt sich in Abhängigkeit von der Kenntnis der BU und Sympathie zu ihr. Diese Erscheinung beinhaltet jedoch nicht zwingend eine Kausalität; diese war im Untersuchungskontext nicht nachweisbar. 18% ja 6% vielleicht 40% Kenner der BUW 40% Nicht-Kenner der BUW 42% nein 54% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Abb. 16: Bereitschaft, ein Studium an der BU aufzunehmen (gültige Antworten: 166 Kenner und 1080 Nicht-Kenner) Damit lässt sich hier im Hochschulkontext erstmalig zumindest ansatzweise ein Zusammenhang zwischen den drei Größen des sogenannten Markendreiklanges „Bekanntheit – Sympathie – Nutzung(-sbereitschaft) nachweisen. Das besondere Interesse der Schüler gilt den „modernen“ Studienrichtungen der Fakultäten Medien und Gestaltung, eine wesentlich geringere Nachfrage richtet sich auf die Angebote der Fakultät Bauingenieurwesen. 15% Europ. Urbanistik 2% 6% 5% Infrastr. + Umwelt 3% Managem. (Bau/Med.) 14% 18% Freie Kunst 13% 10% 11% 12% Lehramt Gymnasien Europ. Medienkultur 8% Mediensysteme 8% 23% 0% 5% 10% 15% 20% 25% Abb. 17: Interesse an Studiengängen der BU Weimar (526 gültige Antworten, Mehrfachnennungen möglich) 23 Empfehlung für die Kommunikation: Allgemeine und zentrale Konsequenz: Der Aufbau einer Marke Bauhaus-Universität (insbesondere für Studium und Lehre) ist gleichermaßen möglich und Erfolg versprechend. Dieser Aufgabe muss das Hauptaugenmerk des zukünftigen Marketings der BU gelten. Nur gering nachgefragte Studienrichtungen können mit einer Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und der Studierendenwerbung besser positioniert werden. Die Marken Bauhaus und Bauhaus-Universität können dabei unterstützend wirken. Die Befragung selbst hat offensichtlich der BU eine erhöhte Aufmerksamkeit und Sympathiepunkte gebracht. Das Bauhaus als Aufhänger zu nehmen, um überregional mit potentiellen Studienanfängern in Kontakt zu treten, erscheint daher folgerichtig. Eine interessante Möglichkeit wäre die Versendung von »Bauhaus-Info-Packages« (Print/CD/Video) an die Gymnasien. Dieses Info-Package würde neben Informationen und Unterrichtsmaterial über das historische Bauhaus auch Informationen über die Universität enthalten. Über die Verwendung der Materialien im Unterricht würden die Schüler und Schülerinnen so auch etwas über die Existenz der Universität und u. U. auch ihr Lehrangebot erfahren. Darüber hinaus gilt es, neue Informationskanäle zu erschließen und Multiplikatoren zu gewinnen. So könnte z. B. Informationsmaterial in den Weimarer und Thüringer Jugendherbergen ausgelegt, könnten Weimarer Stadtführer die zahlreich anreisenden Schülergruppen über die Studienmöglichkeiten an der Weimarer Universität informieren. Führungen durch die Universität könnten die Schüler für ein Studium an der BU begeistern. Die Zusammenarbeit mit dem generellen Weimar-Marketing der Stadt ist daher dringend zu verbessern. Empfehlung für das Angebot: Neue Angebote sollten sich an das „Bauhaus-Profil“ im Kern anschließen, da darin ein Alleinstellungsmerkmal der Bauhaus-Universität liegt. Die Internationalisierung ist durch konsequente Umsetzung des Bologna-Prozesses voranzutreiben, da diese die Attraktivität der Universität auch für inländische Bewerber erhöht. Projekt unikat 24 5. Das Studium an der Bauhaus-Universität Studierende, Lehrende und z. T. auch Absolventen wurden um ihre Meinung zur BauhausUniversität im Ganzen und zu den Studienbedingungen in ihren Fakultäten gebeten. Diese Herangehensweise ermöglichte es, sowohl ein realistisches Gesamtbild der BU als auch der einzelnen Fakultäten zu erhalten. 5.1 Einschätzung der Bauhaus-Universität im Ganzen In gestützten Fragen schätzten Studierende und Lehrende die BU in ihrer Gesamtheit ein. Darüber hinaus legten Studierende auch in ungestützten Antworten ihren Gesamteindruck dar. In diesem Abschnitt werden zwecks besserer Vergleichbarkeit der Gruppen überwiegend die gestützten Antworten betrachtet. In den gestützten Fragen sollten Studierende und Lehrende in einer vierstufigen Skala von „voll und ganz zutreffend“ (1) bis „gar nicht zutreffend“ (4) vorgegebene Kriterien bewerten, durch die sich die BU auszeichnet. Parallel dazu wurde nach der Relevanz gefragt, die diese Kriterien für die Antwortenden haben. Die Abbildungen 18 und 19 zeigen die addierten Prozente der Antworten »voll und ganz zutreffend« und »zutreffend« im Vergleich zur Wichtigkeit. überschaubare Größe 89 guter Ruf 90 82 berühmte Tradition 90 69 spezielles Profil 81 70 75 Internationalität gute Räume/Gebäude 60 Verbindg. Lehre + Forschung 83 55 0 20 40 60 84 86 66 Experimentalität 96 84 80 100 Zustimmung in % Wichtigkeit in % Abb. 18: Studierendeneinschätzung der BU im Ganzen (327 – 372 gültige Antworten) Besonders gute Werte erhielten die überschaubare Größe, der gute Ruf, die berühmte Tradition und das spezielle Profil der BU. Auch die Ergebnisse der ungestützten Antworten der Studierenden- 25 befragung zeigten als positivstes Merkmal die Größe der BU (14 %), gefolgt von der Ausstattung (10 %) und der Atmosphäre (9 %). Differenzen zwischen der Realität und der Relevanzfür die Studierenden ergaben sich in den gestützten Antworten besonders bei der Bewertung der Räume/Gebäude, der Experimentalität und der Verbindung von Lehre und Forschung. Die Einschätzung dieser Punkte als „voll und ganz zutreffend“ und „zutreffend“ zeigt in jedem der genannten Fälle einen wesentlich geringeren Wert als die angegebene Wichtigkeit. überschaubare Größe 94 70 83 guter Ruf berühmte Tradition 83 56 68 spezielles Profil 85 37 Internationalität gute Räume/Gebäude 89 52 83 57 Experimentalität Verbindg. Lehre + Forschung 73 56 0 20 92 40 60 89 80 100 Zustimmung in % Wichtigkeit in % Abb. 19: Lehrendeneinschätzung der BU im Ganzen (113 – 144 gültige Antworten) Ähnlich fallen die Ergebnisse der Lehrendenbefragung aus: Diese schätzten ebenfalls Größe, Ruf und Tradition der BU mit guten Werten ein. Darüber hinaus erhielt das Profil zwar eine gute Beurteilung, die angegebene Wichtigkeit dieses Punktes lag jedoch weit darüber. Noch stärker sind die Differenzen zwischen zustimmender Einschätzung der Realität und der Wichtigkeit in den Punkten (gute) Räume/Gebäude, Experimentalität und Verbindung von Lehre und Forschung. Am größten ist die Diskrepanz im Punkt „Internationalität“, dem nur 37 % der Lehrenden zustimmten, den aber 89 % als wichtig empfinden. In diesem Kontext tritt eine weitere Differenz auf, wenn Studierendenund Lehrendenmeinung miteinander verglichen werden: Doppelt so viele Studierende wie Lehrende bewerteten die Bauhaus-Universität als international. Weitere Diskrepanzen zwischen Lehrendenund Studierendeneinschätzung ergaben sich in den Punkten „spezielles Profil“ und „Experimentalität“. Beide Punkte erhielten mehr Zustimmung von den Studierenden als Lehrenden. Neben den o. g. Kriterien wurden die Studierenden nach den Möglichkeiten zu außeruniversitären Aktivitäten und zur Förderung studentischer Aktivitäten befragt. Bei einer Wichtigkeit von 78 Projekt unikat 26 % schätzten die Befragten den erstgenannten Punkt mit 73 % als „voll und ganz zutreffend“ und „zutreffend“ ein, die Förderung studentischer Aktivitäten hingegen wurde nur zu 60 % mit den beiden positiven Einschätzungen bewertet, obwohl dieser Eigenschaft eine Wichtigkeit von 86 % beigemessen wurde. Die einzelnen Fakultäten wiederum zeigten in diesem Punkt erhebliche Differenzen, besonders positive Ergebnisse weist die Fakultät Medien auf: Architektur 4% Bauing. 4% 44% voll zutreffend 54% zutreffend Gestaltung Medien 3% 52% 15% 0% 50% 20% 40% 60% 80% 100% Abb. 20: Studierendenmeinung zur Förderung studentischer Aktivitäten (346 gültige Antworten) Die Möglichkeiten zur Teilnahme an Weiterbildungen für Mitarbeiter, die von den Lehrenden zu nur 39 % als „voll und ganz zutreffend“ und „zutreffend“ bewertet, jedoch mit einer Wichtigkeit von 67 % eingeschätzt wurde, sind offenbar zu gering. „Nachholbedarf“ besteht besonders in den Fakultäten Architektur und Gestaltung, da dort keiner der Befragten die Möglichkeit zur Teilnahme an Weiterbildungen als „voll und ganz zutreffend“ bezeichnet hat: 34% Architektur Bauing. 11% voll zutreffend 33% Gestaltung Medien 42% 3% 0% zutreffend 26% 20% 40% 60% 80% 100% Abb. 21: Lehrendenmeinung zu Weiterbildungsangeboten für Mitarbeiter (134 gültige Antworten) Auf einer fünfstufigen Skala gaben Studierende, Absolventen und Lehrende jeweils zwischen zwei Polen an, inwieweit bestimmte Eigenschaften auf die Bauhaus-Universität Weimar zutreffen. Als Vergleich wurde darüber hinaus die Meinung der Schüler zum historischen Bauhaus in der Grafik dargestellt: 27 Abb. 22: Positionierung der Bauhaus-Universität Weimar durch Studierende, Absolventen und Lehrende sowie zum historischen Bauhaus durch Schüler (Gültige Antworten – Schüler: 619 – 646, Studierende: 366 – 375, Lehrende: 137 – 143, Absolventen: 374 – 379) Markant sind die guten Bewertungen der Komplexität, Offenheit und Sympathie durch alle drei Gruppen. Die Absolventen beurteilten unter dem Aspekt ihrer späteren Berufstätigkeit den Praxisbezug als sehr gering, was in starkem Widerspruch zur Wahrnehmung der Schüler steht. 5.2 Einschätzung der eigenen Fakultät Um ein ganzheitliches Bild der Bedingungen in den einzelnen Fakultäten zu erhalten, wurde in den meisten Fällen die Studierenden- neben die Lehrendenmeinung gestellt. Hierbei muss allerdings beachtet werden, dass die für beide Gruppen vierstufige Werteskala nicht durchweg einheitlich vorgegeben wurde. Während die Studierenden ihre Einschätzung in den Rubriken „voll und ganz zutreffend“ (1), „teilweise zutreffend“ (2), „weniger zutreffend“ (3) und „gar nicht zutreffend“ (4) angaben, beurteilten die Lehrenden die Situation mit den Bewertungen „trifft voll und ganz zu“ (1), „trifft zu“ (2), „trifft weniger zu“ (3) und „trifft gar nicht zu“ (4). Zwecks besserer Vergleichbarkeit beider Gruppen wurden daher die Mittelwerte verwendet. Bei größeren Abweichungen innerhalb der Skalen dienen ausgewählte Prozentwerte der Präzisierung. Neben der o. g. Vier-Stufen-Skala schätzten die Studierenden die Wichtigkeit aller vorgegebenen Punkte an Hand der Kriterien „wichtig“ und „unwichtig“ ein. Zum besseren Verständnis werden nur bei großen Differenzen von Zustimmung und Wichtigkeit diese Ergebnisse erwähnt. Projekt unikat 28 Bezüglich der Kommunikation in den Fakultäten wurde der Kontakt zwischen Studierenden und Lehrenden von beiden Gruppen als gut bewertet, während die Kommunikation zwischen den Lehrenden eine deutlich schlechtere Einschätzung erhielt. Diese wird besonders in der Lehrendenmeinung der Architektur-Fakultät offensichtlich. 0 % schätzten hier eine gute Kommunikation der Lehrenden als „voll zutreffend“, nur 18 % als „zutreffend“ ein, während in der Fakultät Medien als Spitzenreiter Werte von 18 % und 49 % verteilt wurden. 55 % aller befragten Studierenden bestätigten die gute Kommunikation der Lehrenden mit „voll zutreffend“ sowie „teilweise zutreffend“ und empfanden diesen Punkt auch zu 93 % als wichtig. Die Abbildungen 23 und 24 zeigen die Studierenden- und Lehrendenmeinung in den einzelnen Fakultäten. Architektur Architektur 2,1 1,8 guter Kontakt Studierende/Lehrende Bauing. 2,0 Gestaltung 1,7 guter Kontakt Studierende/Lehrende Medien Bauing. 1,9 Gestaltung Medien 1,5 1,7 1,5 2,6 3,0 2,7 gute Kommunikation der Lehrenden 2,5 gute Kommunikation der Lehrenden 2,6 2,2 2,2 1,0 2,0 2,2 3,0 4,0 1,0 2,0 3,0 4,0 Abb. 23: Studierendenmeinung zur Kommunikation Abb. 24: Lehrendenmeinung zur Kommunikation (373 und 360 gültige Antworten, Mittelwerte) (142 u. 140 gültige Antworten, Mittelwerte) Auch wenn der Studenten-Dozenten-Kontakt positiv beurteilt wird, geben die Studierenden der Förderung der Studienmotivation und der Qualität der studienbegleitenden Beratung durch alle Fakultäten hinweg wesentlich schlechtere Werte. Diskrepanzen liegen hier zwischen den bestätigenden Urteilen der Studierenden und der beigemessenen Wichtigkeit dieser beiden Punkte. Der Vergleich zwischen den bestätigenden Urteilen und der beigemessenen Wichtigkeit dieser beiden Punkte zeigt bei den Studierenden eine hohe Diskrepanz: Die Förderung der Studienmotivation bewerten 47 % der Studierenden als „voll und ganz zutreffend“ und „teilweise zutreffend“, ihre Wichtigkeit bescheinigen jedoch 90 %. Eine gute studienbegleitende Beratung bestätigen 44 % der Studierenden mit den beiden positiven Kriterien, während eine Wichtigkeit von 86 % angegeben wird. Die Ergebnisse können dahingehend interpretiert werden, dass eine gute Kontaktmöglichkeit nicht automatisch eine intensive und inhaltlich hochwertige Betreuung bedeutet. 29 2,5 2,6 Förderung Studienmotivation 2,6 Architektur Bauing. Gestaltung Medien 2,5 2,8 gute studienbegleit. Beratg. 2,5 2,6 2,6 1,0 2,0 3,0 4,0 Abb. 25: Studierendenmeinung zu Studienmotivation und Beratung durch die Lehrenden (362 und 363 gültige Antworten, Mittelwerte) Zu den Inhalten der Lehre zählen die Kriterien „hohes Lehrniveau“ und „Aktualität der Lehrinhalte“. Das Lehrniveau bewerteten die Studierenden – mit Ausnahme der Fak. Gestaltung – etwas positiver als die Lehrenden. Während die Bauing.-Studenten als Spitzenreiter das hohe Lehrniveau mit 33 % als „voll zutreffend“ bezeichneten, taten dies nur 7 % aller Studierenden der Gestaltung. Architektur 1,9 Bauing. Gestaltung 1,8 Medien anforderungen 2,4 2,0 1,9 2,2 2,0 2,2 2,2 aktuelle Lehrinhalte 1,9 aktuelle Lehrinhalte 2,0 1,5 2,2 1,0 2,0 Gestaltung 2,0 hohe Lstg.- Medien hohes Lehrniveau Architektur 2,2 Bauing. 1,5 3,0 4,0 1,0 2,0 3,0 Abb. 26: Studierendenmeinung zu Lehrinhalten Abb. 27: Dozentenmeinung zu Lehrinhalten (362 und 367 gültige Antworten, Mittelwerte) (140 und 139 gültige Antworten, Mittelwerte) 4,0 Ergänzend zu den gestützten Antworten setzten die Gestaltungsstudenten in der ungestützten Frage „Was gefällt Ihnen an der BU gar nicht?“ die fehlende Grundlagenvermittlung und den Mangel an Pflichtveranstaltungen mit 21 % auf Platz eins ihrer Negativliste. Andere Vertreter dieser Gruppe platzierten die Offenheit und Experimentalität in der offenen Frage der positiven BU-Merkmale mit 13 % an die Spitze. Darüber hinaus bezeichneten die Studierenden der Gestaltungs- und der Medienfakultät das Projektstudium in ihren Fakultäten als einen wichtigen Vorteil. Projekt unikat 30 Die Aktualität der Lehrinhalte schätzten die Lehrenden – außer in der Fakultät Architektur – mit besseren Werten ein als die Studierenden. Hinsichtlich der Verteilung auf der Bewertungsskala ergibt sich in der Studierendengruppe wiederum ein differenziertes Bild: Während die Studierenden der Fakultät Bauingenieurwesen diesen Punkt nur zu 10 % mit „voll zutreffend“ bewerteten, taten dies die Studenten der Medienfakultät mit 20 %. Die Lehrenden der Architektur schätzten die Aktualität mit nur 5 % als „voll zutreffend“ ein, die Dozenten der Gestaltung hingegen bildeten mit 54 % in dieser Bewertung die Spitze. Die Kompetenz der Lehrenden wurde von den Studierenden mit einem allgemeinen Mittelwert von 1,9 als gut eingeschätzt (369 gültige Nennungen). In den einzelnen Fakultäten ergeben sich nur leichte Abweichungen: Spitzenreiter ist die Medienfakultät mit einem Wert von 1,8, gefolgt von den Gestaltern, Bauingenieuren und Architekten mit jeweils 2,0. Die organisatorischen Bedingungen der Lehre ergeben ein sehr vielschichtiges Bild: Das fachübergreifende Studieren zeigt bei Studenten und Lehrenden fast identische Werte. Ein besonders gutes Ergebnis erzielte die Fakultät Gestaltung, der in einigem Abstand der Fakultät Medien folgt. Bei der guten Organisation des Lehrplans werden besonders gute Werte bei den Bauing.Studierenden und den Dozenten der Gestaltung sichtbar. In diesem Kontext ist zu beachten, dass „gute“ Organisation nicht in jedem Fall eine völlige Durchstrukturierung der Veranstaltungen bedeutet, sondern dass die Planung den Studienerfordernissen angepasst wird. So besitzen die Bauing.-Studierenden bedingt durch die Intensität der Lehrinhalte einen wesentlich stärker strukturierten Plan, während die Gestaltungsstudenten größere Freiräume benötigen. fachübergreif. Studieren 2,5 2,6 1,5 2,1 Bauing. Gestaltung Medien 2,0 gut organis. Lehrplan Architekten 2,4 gut organis. Lehrplan 2,5 2,5 angemess. Veranstaltg.größe 1,7 2,0 angemess. Veranstaltg.größe 2,0 1,9 1,0 2,0 fachübergreif. Lehren 3,0 4,0 1,0 1,5 2,6 2,4 1,7 1,8 2,0 Bauing. Gestaltung Medien 1,9 1,8 Architekten 2,6 2,5 2,4 2,2 2,2 3,0 4,0 Abb. 28: Studierendenmeinung zur Studienorganisation Abb. 29: Lehrendenmeinung zur Studienorganisation (362, 365 und 371 gültige Antworten, Mittelwerte) (140, 138 und 136 gültige Antworten, Mittelwerte) Die Veranstaltungsgröße, die von den Studierenden und Lehrenden mit fast gleichen Werten eingeschätzt wurde, erzielt bei beiden Gruppen der Fakultät Bauingenieurwesen die besten Ergebnisse. Die Wahlmöglichkeiten der Studieninhalte (370 gültige Nennungen) erlangten bei den Studierenden der Fakultäten Medien und Gestaltung mit einem Mittelwert von 2,2 die besten Ergebnisse, während die Bauing.-Studenten mit 2,5 und die Architektur-Studenten mit 2,6 die letzten Plätze einnehmen. Diese Bewertung ist der umfangreichen Grundlagen-Ausbildung des Architektur- und Bauing.-Studiums geschuldet. 31 Die Bewertung der Theorie-Praxis-Verbindung zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Fakultäten. Besonders negative Werte erzielten die Fakultät Architektur und der Fakultät Bauingenieurwesen. Mit Ausnahme der Fakultät Architektur besteht zwischen der Studierenden- und Lehrendenmeinung durchweg eine hohe Differenz. Die Studierenden schätzten den Praxisbezug des Studiums mit einem allgemeinen Mittelwert von reichlich 2,5 durchweg schlechter ein als die Dozenten mit knapp 2,3. 2,8 2,7 Architektur 2,8 Bauing. 2,1 Studierende Lehrende 2,1 Gestaltung 1,5 2,6 Medien 2,2 1,0 2,0 3,0 4,0 Abb. 30: Bewertung der Theorie-Praxis-Verbindung (gültige Antworten – Studierende: 366, Lehrende: 139, Mittelwerte) Besonders offensichtlich wird die Einschätzung dieses Phänomens bei Betrachtung der Ergebnisse in Prozentzahlen. 51 % der befragten Studierenden bestätigten den Praxisbezug ihres Studiums mit „voll und ganz zutreffend“ und „teilweise zutreffend“, 94 % betonten die Wichtigkeit dieses Punktes. Es existiert also eine hohe Differenz zwischen der Realität und den Anforderungen in diesem Bereich. Während die Studierenden der Fakultät Gestaltung mit 22 % eine gelungene TheoriePraxis-Verbindung als „voll zutreffend“ bewerten, folgen ihnen die Medienstudenten erst in großem Abstand mit 10 %. Die letzten Plätze nehmen die Studenten der Architektur mit 6 % und des Bauingenieurwesens mit ganzen 2 % ein. Eine bessere Bewertung als die Studierenden erteilen die Lehrenden der Fakultät Gestaltung der Theorie-Praxis Verbindung: 58 % bezeichnen diese als „voll zutreffend“, gefolgt von den Lehrenden des Bauingenieurwesens mit 15 % und denen der Medienfakultät mit 13 %. Den letzten Platz nehmen die Dozenten der Architektur mit knapp 4 % ein. Der Bewertung des Praxisbezugs durch die Lehrenden entspricht ihre Beurteilung der Qualität der Abschlüsse im Hinblick auf gute Berufschancen. Der allgemeine Mittelwert von 2,3 (bei 137 gültigen Nennungen) kann nicht zufrieden stellen. Den ersten Platz in der Bewertung nahmen die Dozenten der Fakultäten Bauingenieurwesen und Gestaltung mit einem Mittelwert von jeweils 2,0 ein, gefolgt von den Lehrenden der Medienfakultät mit 2,3 und der Architektur mit 2,6. Die Lehrenden wurden um ihre Meinung zum Forschungsbezug gebeten, der in den Fakultäten sehr unterschiedliche Werte zeigt. Die Intensität der Forschung erreicht bei einem allgemeinen Mittelwert von nur 2,5 (!) bei den Dozenten des Bauingenieurwesens mit einem Wert von 1,9 die beste Beurteilung, während die Lehrenden der Architektur den Forschungsbezug ihrer Fakultät mit einem Wert von 3,1 am schlechtesten einschätzen. Noch augenscheinlicher zeigt sich das Ergebnis in Prozentzahlen: Während die Dozenten des Bauingenieurswesens mit 27 % und der Medienfakultät Projekt unikat 32 mit 13 % den Forschungsbezug als „voll zutreffend“ einschätzten, folgten erst in einigem Abstand die Lehrenden der Architektur mit 2 % und der Gestaltung mit 0 %. 3,1 1,9 intensive Forschung 2,4 Architektur 2,3 Bauing. Gestaltung 2,3 hoher wiss./künstl. Standard Medien 2,0 1,6 1,9 1,0 2,0 3,0 4,0 Abb. 31: Lehrendenmeinung zum Forschungsbezug der Lehre (136 und 137 Nennungen, Mittelwerte) Bei einem allgemeinen Mittelwert von 2,0 bewerteten die Lehrenden der Gestaltung mit einem Wert von 1,6 den wissenschaftlichen bzw. künstlerischen Standard am höchsten, die Dozenten der Architektur hingegen mit einem Wert von 2,3 am niedrigsten. In der Rubrik Rahmenbedingungen des Studiums erteilten die Studierenden der technischen Ausstattung (Pools, Werkstätten usw.) bei einem Mittelwert von 1,6 ein besonders gutes Urteil. Eine Ausnahme bildet die Fakultät Bauingenieurwesen mit einem etwas schlechteren Wert von 2,1. Die Beurteilung der Lehrenden zeigte bei einem allgemeinen Mittelwert von 2,1 eine durchgängig schlechtere Bewertung als die der Studierenden, wobei der beste Wert hier von den Lehrenden der Fakultät Medien kam (1,7) und der schlechteste von der Fakultät Bauingenieurwesen (2,5). 1,5 Architektur 2,1 2,1 Bauing. 2,5 Studierende Lehrende 1,5 Gestaltung 2,1 1,4 Medien 1,7 1,0 2,0 3,0 Abb. 31: Meinung zur guten technischen Ausstattung (gültige Antworten – Studierende: 366, Lehrende: 140, Mittelwerte) 4,0 33 Die Bewertung der räumlichen Bedingungen, die nur von den Studierenden (367 gültige Nennungen) verlangt wurde, zeigte in den einzelnen Fakultäten unterschiedliche Ergebnisse: Den besten Wert vergaben die Studierenden der Medienfakultät mit 2,0, gefolgt vom Architekturbereich mit 2,2 und der Gestaltung mit 2,5. Den schlechtesten Wert erteilten auch in dieser Kategorie die Bauing.Studierenden mit 2,7. Handlungsbedarf besteht bei den Voraussetzungen für den internationalen Austausch in Form von Auslandssemestern, Exkursionen und Workshops der BU.14 Die allgemeinen Mittelwerte bei Studierenden und Lehrenden zu diesem Punkt liegen dicht beieinander: 2,2 bei den Studierenden, 2,3 bei den Lehrenden. Das positivste Urteil gaben Studierende und Lehrende der Fakultät Gestaltung ab, das negativste beide Gruppen der Fakultät Bauingenieurwesen. Während 54 % der Lehrenden und 30 % der Studierenden der Fakultät Gestaltung diesen Punkt als „voll zutreffend“ bezeichneten, taten dies nur 3 % (!) der Lehrenden und 8 % der Studierenden der Fakultät Bauingenieurwesen. Interessanterweise kam hier das schlechteste Urteil auch aus der Fakultät, der im Vergleich zu den anderen Fakultäten mit nur 14 % Auslandsaufenthalten (laut Absolventenbefragung) den letzten Platz einnimmt. Gleichzeitig erteilten die auf vorletzter Stelle Platzierten (die Fakultät Gestaltung mit 36 %) die positivsten Werte. Zu erwarten wäre gewesen, dass die Studierenden der Fakultät Medien hier eine deutlichere Position beziehen, da sie mit einem Prozentsatz von knapp 63 % mit Abstand den ersten Platz in der Anzahl der Auslandsaufenthalte einnehmen. 2,1 2,0 Architektur 2,5 Bauing. 2,7 Studierende Lehrende 2,0 Gestaltung 1,5 2,2 Medien 2,6 1,0 2,0 3,0 4,0 Abb. 32: Studierenden- und Lehrendenmeinung zur Internationalität der BU (gültige Antworten – Studierende: 347, Lehrende: 136, Mittelwerte) 14 Dieser Punkt darf nicht mit der in Abschnitt 5.1 genannten Rubrik „Die Bauhausuniversität zeichnet sich aus durch Internationalität“ verwechselt werden. Hier wird die Internationalität als besonderes Merkmal der gesamten Einrichtung verstanden, in o. g. Kontext hingegen wird nach Lehrveranstaltungen, Exkursionen und Auslandssemestern in den einzelnen Fakultäten gefragt, welche den internationalen Austausch fördern sollen. Projekt unikat 34 Empfehlung für die Kommunikation: Das Wahrnehmungsprofil und damit die Marke Bauhaus-Universität Weimar sollten entsprechend des Leitbildes geformt und kommunikativ aufgebaut werden. Insbesondere der Punkt Praxisbezug muss in geeigneter Weise gefasst werden, damit keine falschen Erwartungen entstehen. Die Stärkung der Konnotationen experimentell und innovativ könnte dazu beitragen. Empfehlung für das Angebot: Vor allem vier Punkte werden von Lehrenden und Studierenden mit Blick auf das Leistungsangebot der BU als besonders wichtig und zum Teil auch defizitär angesehen: Internationalität, Experimentalität, die Verbindung von Forschung und Lehre sowie Raumangebot und -qualität. Ausgehend von einer Detailanalyse und dem Leitbild der BU gilt es, in diesen vier Handlungsfeldern zu Verbesserungen zu gelangen. Die internationale Orientierung bedarf dabei vor allem einer besseren Verankerung beim Lehrpersonal. Die interdisziplinäre und fakultätsübergreifende Arbeit ist auszubauen, und auf mehreren Feldern die Zusammenarbeit mit der Praxis gestärkt werden. Die Universität sollte ihre räumliche Konzentration auf die Standorte Steuben-, Marien-, Scholl-, Bauhausstraße einerseits und die Coudraystraße andererseits beibehalten und die Sanierung bestehender Gebäude insbesondere am Standort Coudraystraße beginnen bzw. fortsetzen. Streubesitz in Randlagen sollte aufgegeben werden. 5.3 Abschließende Beurteilung des Studiums Studierende und Absolventen wurden gebeten, auf einer vierstufigen Skala von „sehr gut“ (1) bis „sehr schlecht“ (4) dem Studium an der BU eine Gesamtnote zu erteilen. Die Studierenden vergaben eine Durchschnittsnote von 2,0, etwas besser war die Note der Absolventen mit 1,9. 1,9 1,8 Architektur 2,0 1,8 Bauing. Studierende Absolventen 2,0 2,1 Gestaltung 1,9 Medien 1,6 1,0 2,0 3,0 4,0 Abb. 33: Gesamtbeurteilung des Studiums durch Studierende und Absolventen (gültige Antworten – Studierende: 364, Absolventen: 373, Mittelwerte) 35 Mit Ausnahme der Fakultät Gestaltung erteilten die Absolventen bessere Noten als die Studierenden. Die besten Werte erzielte die Fakultät Medien: 21 % aller Studierenden dieser Fachrichtung vergaben ein „sehr gut“ und 69 % ein „gut“. 50 % der Medien-Absolventen erteilten ein „sehr gut“, 38 % ein „gut“. (Die Zahl dieser befragten Absolventen ist mit acht jedoch keinesfalls repräsentativ.) Ebenso gute Ergebnisse erzielte die Frage nach der Weiterempfehlung der BU Weimar: Bei den Studierenden würden 57 % aller Befragten die BU auf jeden Fall, 41 % vielleicht und 2 % gar nicht weiterempfehlen. Noch bessere Resultate kamen von den Absolventen, bei denen sich 68 % auf jeden Fall, 31 % vielleicht, 1 % auf keinen Fall für eine Empfehlung der Einrichtung einsetzen würden. Bezogen auf die Fakultäten differenzierte sich das Bild. Sowohl bei den Bauingenieuren als auch in der Fakultät Medien erteilten Studierende und Absolventen sehr gute Bewertungen. Interessant ist das schlechte Abschneiden der Fakultät Gestaltung. Hier zeigt sich zum einen die geringste Quote derjenigen, die den Studiengang auf jeden Fall weiterempfehlen würden und gleichzeitig die höchste Quote all derer, die dieses auf gar keinen Fall tun würden. 70% 54% Architektur Architektur 36% 2% 71% 55% 47% Bauing. 29% 1% Bauing. 29% vielleicht vielleicht auf keinen Fall auf keinen Fall 49% 44% Gestaltung auf jeden Fall auf jeden Fall 25% Gestaltung 70% 5% 4% 75% Medien 61% Medien 25% 46% 2% 0% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Abb. 34: Weiterempfehlung der BU durch Studierende 20% 40% 60% 80% 100% Abb. 35: Weiterempfehlung der BU durch Absolventen (382 gültige Antworten) (371 gültige Antworten) Empfehlung für die Kommunikation: Die guten Beurteilungen und Werte bei Weiterempfehlung und Zufriedenheit müssen offensiv in der Kommunikation verwendet werden. Um diese positive Einschätzung »greifbar« zu machen, könnten Alumni als »Botschafter« werblich eingesetzt werden. Damit würde in vielen Fachgebieten auch die Breite der späteren Berufsmöglichkeiten für Studieninteressierte deutlicher wahrnehmbar. Die relativ hohen Anteile an „Vielleicht“-Werten hängen zum Teil sicher mit Defiziten in den Feldern Beratung und Praxisbezug zusammen. Durch Verbesserungen auf diesen Gebieten sollte eine Erhöhung der Weiterempfehlungsquote möglich sein. Projekt unikat 36 5.4 Das Profil der Bauhaus-Universität Das einzigartige Profil der Bauhaus-Universität Weimar, in welchem Kunst und Technik eine konstruktive Verbindung eingehen, ist ein besonderes Markenzeichen. In diesem Kapitel werden profilprägende Merkmale wie die Meinungen zum Studium Generale und zur Etablierung der international anerkannten Bachelor- und Masterstudiengänge dargelegt und der damit einhergehende Handlungsbedarf aufgedeckt. Außerdem erfolgt ein Vergleich deutschlandweiter Konkurrenzfakultäten. In diesem Kontext erfahren die Wettbewerbsvorteile der BU eine besondere Aufmerksamkeit. 5.4.1 Das Studium Generale Zahlreiche deutsche Hochschulen offerieren ein Studium Generale bzw. Studium Fundamentale, um den Studierenden eine umfassende Allgemeinbildung und Schlüsselkompetenzen für ihr späteres Berufsleben zu vermitteln. An diesem Angebot, das an der BU (noch) nicht existiert, wurde in der Befragungsaktion ein starkes Interesse sichtbar: Die Einführung eines Studium Generale an der BU befürworteten sowohl Studierende als auch Lehrende in hohem Maße: Insgesamt 67 % aller Studierenden und 64 % aller Lehrenden sprachen sich dafür aus, auch der Bereich der eingeschränkten Zustimmung (gemeint ist damit die jeweils zweite Rubrik in den Legenden der Abb. 36 und 37) betrug bei Studierenden und Lehrenden rund ein Drittel. Einzig in der Fakultät Gestaltung liegt die Zustimmung der Lehrenden unter 50 %. Eine mögliche Ursache könnte in der Befürchtung liegen, Freiräume und Zeit für experimentelles Arbeiten sowie die strukturelle Offenheit der Fakultät durch ein Studium Generale zu minimieren. Architektur 2 Bauing. Medien 4 0 20 40 60 44 2,8 42 Gestaltung 64 32 8,3 Medien 80 100 73 27 Bauing. 74 25 1 Architektur 66 30 4 Gestaltung 67 31 53 50 71 29 0 20 40 ja, in jedem Fall in % ja, aber nur in "Curricula" in % ja in % nein in % nein in % 60 80 100 ja, fakultativ in % Abb. 36: Studierendenmeinung: Einführung eines Studium Abb. 37: Lehrendenmeinung: Einführung eines Studium Generale (356 gültige Antworten) Generale (134 gültige Antworten) Die Lehrenden wurden in ungestützten Fragen um Themenvorschläge für ein Studium Generale gebeten: Bei den 345 Angaben (Mehrfachnennungen) rangierte der Bereich Rhetorik, Präsentation und Verhandlungsführung mit 21 % an der Spitze, gefolgt von Philosophie und Ethik mit 11 %. Die nächsten Plätze belegten die Allgemeinen Kulturwissenschaften mit 9 % (die Angaben bezogen sich hier u. a. auf Germanistik, Archäologie, Volkskunde und Geografie), Geschichte mit 8 %, Existenzgründung mit 6 % und Recht mit 4 %. 37 Die hohe Zustimmung der Studierenden und Lehrenden zeigt den starken Wunsch nach der Einführung eines solchen Studium Generale, dem rasch entsprochen werden sollte. 5.4.2 Die Bachelor-/Master-Abschlüsse Zur Förderung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit auf dem europäischen Hochschulmarkt und der Vergleichbarkeit von arbeitsmarktrelevanten Qualifikationen beschlossen die europäischen Bildungsminister auf der Konferenz von Bologna im Jahre 1999, ein zweistufiges System international leicht vergleichbarer Abschlüsse einzuführen: die Bachelor- und Masterstudiengänge. Das grundständige Bachelor-Studium ermöglicht eine bedarfsorientierte Kombination aus fachlichmethodischen Kernkompetenzen, Schlüsselqualifikationen und Allgemeinbildung, während im Masterbereich Studienangebote noch stärker spezialisiert und vertieft werden können. Mit dem Bachelor-Abschluss ist ein früherer Einstieg in den Beruf möglich. Die Entscheidung für diesen Schritt ist jedoch nicht gleichbedeutend mit einem dauerhaften Verzicht auf eine weitere wissenschaftliche Qualifizierung: Jederzeit ist die Aufnahme eines Masterstudiums möglich – entweder nach einiger Zeit Berufspraxis oder direkt nach dem Bachelor-Studium. Die Meinung von Studierenden und Lehrenden zur Etablierung der Bachelor- und Masterstudiengänge differierte erheblich. Die Ja/Nein-Frage „Würden Sie statt eines Diplomstudiengangs eher ein Bachelor-/Master-Studium aufnehmen?“ befürworteten nur 27 % aller Studierenden, die anderen entschieden sich dagegen. Die Lehrenden sollten ihr Urteil zu den bereits eingeführten Bachelorund Masterangeboten auf einer vierstufigen Skala von „vollkommen richtig“, „überwiegend richtig“ und „eher falsch“ bis „falsch“ angeben. 70 % der Lehrenden beurteilten diese Umstrukturierung mit den beiden positiven Bewertungen. Architektur Architektur 17% Bauing. Bauing. 27% Gestaltung Gestaltung 23% Medien Medien 30% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 21% 39% 26% 17% 47% 33% 27% 20% vollkomm. richtig überwieg. richtig 62% 40% 60% 80% 100% Abb. 38: Zustimmung der Studierenden zum B/M- Abb. 39: Zustimmung der Lehrenden zum B/M-Studium Studium (313 gültige Antworten) (136 gültige Antworten) Deutlich zeigt sich eine höhere Befürwortung dieser Studiengänge bei Lehrenden der Fakultäten, in denen bereits Bachelor-/Masterstudiengänge angeboten werden: in den Fakultäten Bauingenieurwesen und Medien. Die Lehrenden wurden aufgefordert, ihre Entscheidung zu begründen. Die Befürworter gaben am häufigsten die internationale Vergleichbarkeit der Abschlüsse an. Ausländische Studenten könn- Projekt unikat 38 ten an der BU problemlos einen Aufbaustudiengang absolvieren, und umgekehrt hätten BUStudenten einen besseren Zugang zu ausländischen Universitäten. Nach dem Studium erhöhe sich die Chancengleichheit deutscher Absolventen auf dem weltweiten Arbeitsmarkt. Der BachelorStudiengang führe nicht nur zu einer Verkürzung der Studienzeit, sondern auch zu einem schnelleren Einstieg in die Berufspraxis. Darüber hinaus erhielten die Studenten bei der Organisation und Gestaltung ihres Studiums eine stärkere Eigenverantwortung: Sie könnten nun ihre Studiendauer und die Art ihrer Abschlüsse selber steuern. Vorteile wurden auch bezüglich der Studieninhalte genannt: Die Studienschwerpunkte erhielten internationales Gewicht, die Komplexität erhöhe sich. Die Studenten hätten mehr Möglichkeiten, sich stärker zu spezialisieren und ihre Studienfächer zu vertiefen. Die Gegner befürchten durch die BA/MA-Abschlüsse zahlreiche Verwirrungen, da das Diplom ohnehin im Ausland anerkannt sei. Es reiche aus, müsse aber hinsichtlich seines Profils geschärft werden. Noch immer herrsche Unklarheit über die internationale Anerkennung und Vergleichbarkeit der neuen Abschlüsse ebenso wie über die Studieninhalte. Auch die Berufsberechtigungen seien nicht eindeutig festgelegt. Durch die BA/MA-Ausbildung werde die ohnehin schon schwache Verbindung zwischen der BU und der Region zusätzlich stark gemindert. Unklar sei auch die Abgrenzung zu den Studiengängen der Fachhochschule. Sinkende Leistungsanforderungen in der theoretischen Ausbildung, „Nischenflucht“ und eine fehlende Generalisierung könnten zu einer Entwertung des bisher Erreichten führen. Die Abschlüsse seien zwar international kompatibel, würden sich allerdings nachteilig auf den kontinuierlichen Wissensaufbau auswirken. Aufklärungsarbeit ist sowohl bei den Studierenden als auch bei den Lehrenden dringend erforderlich, da viele Nein-Entscheidungen aus ungenügenden Informationen resultieren. Nur die fundierte Darlegung der Vorteile, Inhalte und Anerkennung der neuen Studiengänge sowie der späteren Einsatzmöglichkeiten der Absolventen kann zu einer Befürwortung der BA/MA-Abschlüsse und damit zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit der BU führen. Empfehlung für das Angebot: Für viele der als defizitär eingeschätzten Punkte bietet es sich an, ein Studium Generale zu konzipieren. Dies würde es ermöglichen, bestimmte fachliche Inhalte (Recht, BWL, kulturwissenschaftliche Grundlagen, etc.) wahlobligatorisch fakultätsübergreifend anzubieten Die Umstellung auf das Bachelor/Mastersystem muss in Zukunft stärker als Chance gesehen werden, wirkliche Reformen durchzuführen. Aus drei Diplomstudiengängen sollten nicht zwingend drei Bachelor- und drei Masterstudiengänge entstehen, sondern eher nur ein oder zwei breiter angelegte Bachelor und darauf aufbauend vier oder fünf spezialisierte Masterangebote. Empfehlung für die Kommunikation: Eine neue Struktur des Angebotes muss offensiv dargestellt und vertreten werden, um die Bewerber und den Arbeitsmarkt von den Vorteilen eines zweigliedrigen Konzeptes zu überzeugen. 39 5.5 Weimar als Studienort Universitäten sind keine Inseln, sondern in eine lebendige Infrastruktur integriert. Neben den Bemühungen um eine Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit sollten sie den intensiven Kontakt zu ihrem lokalen und regionalen Umfeld nicht vernachlässigen. Durch das universitäre Leben werden der Wissenschafts-, Kultur- und Technologiesektor des Hochschulstandortes reich und vielfältig; umgekehrt bestimmt die Stadt mit ihrer Kultur und Wirtschaft auch die Lebens- und Studienbedingungen der Studierenden ganz erheblich. Die quantitativ stärkste Verbindung zwischen Universität und Stadt erfolgt über die Gruppe der Studierenden, die für einen befristeten Zeitraum ihren Wohnsitz in Weimar wählen. Die Bevölkerung der Stadt besteht zu ca. 10 % aus Studierenden der BU und der Hochschule für Musik „Franz Liszt“. Die Studierenden wurden gebeten, in einer vierstufigen Skala („voll und ganz zutreffend“ bis „nicht zutreffend“) verschiedene Eigenschaften der Stadt Weimar zu bewerten. An ihr gefielen besonders Größe, internationale Bedeutung und die interessanten Kulturangebote. Während die passenden Wohnmöglichkeiten ebenfalls positiv beurteilt wurden, erhielten die Job-Angebote die negativste Bewertung. internation. Bedeutung 25 optimale Studienort-Größe 50 29 36 13 hohe Lebensqualität 53 interess. Kulturangebote 25 51 interess. Infrastruktur 7 29 interess. Freizeitangebote 5 31 17 studentenfreundlich passende Wohnmöglichk. 50 30 gute Job-Angebote 2 46 8 voll zutreff. in % 11 gute student. Kulturszene 0 zutreff. in % 48 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Abb. 40: Studierendenmeinung zu Eigenschaften der Stadt Weimar (315 – 368 gültige Antw., Mehrfachantworten) Parallel dazu wurden die Studierenden auch um ungestützte Antworten zu positiven und negativen Eigenschaften Weimars gebeten. Von den insgesamt 294 Angaben zu den Vorteilen der Stadt (Mehrfachnennungen) bezogen sich 27 % auf ihre Größe und Struktur sowie 23 % auf ihr Flair und ihre Kultur. Auf Platz drei folgten mit 6 % die Universität und das Studentenleben (!) noch vor Natur, Landschaft und Ilm-Park mit 6 % sowie der interessanten Architektur mit 4 %. Projekt unikat 40 Bei 231 gültigen Antworten (Mehrfachnennungen) zu den Mängeln Weimars wurden als größter Nachteil die unzureichenden Ausgehmöglichkeiten und die Einseitigkeit (nicht die Qualität!) des kulturellen Angebotes (24 %) betrachtet. Die Wünsche zu diesem Punkt richteten sich in erster Linie auf Aspekte der Breitenkultur wie vielfältigere Sport- und zahlreichere Tanzmöglichkeiten sowie ein abwechslungsreiches Nachtleben. Den zweiten Platz nahmen Mängel in der Infrastruktur und im Service mit 16 % ein. Genannt wurden in diesem Kontext u. a. die hohen ÖPNV-Preise, die frühen Schließzeiten und die geringe Größe vieler Geschäfte, unzureichende Kaufmöglichkeiten für „studienbedingte“ Materialien sowie die Zweitwohnsitzsteuer. Fehlende Abwechslung und Weltoffenheit stellten darüber hinaus für 14 % der Befragten ein Problem dar. 7 % der Studierenden lehnten die Kleinheit und Provinzialität der Stadt ab. Trotz der genannten negativen Punkte erhielt die Stadt eine gute Beurteilung (361 gültige Angaben): 21 % der Studierenden gefiel sie sehr gut, 71 % gut, 7 % empfanden sie als schlecht und knapp 1 % enthielten sich der Meinung. Auf der Ebene der Zusammenarbeit von Kommune und BU bestehen hingegen noch zahlreiche Reserven. Möglichkeiten der Zusammenarbeit werden nicht optimal ausgeschöpft, die Potentiale beider Partner wechselseitig nicht erkannt. Ursachen und zugleich Folgen bestehen u. a. in einer nicht immer ausreichenden Informationspolitik. So erscheint beispielsweise die BU auf der Homepage der Stadt unter der Rubrik „Schulen der Stadt Weimar“. Im 88-seitigen Entwurf des städtischen Marketingkonzeptes vom 15.11.2002 erfährt die Universität nur eine einzige Erwähnung. Auf Seite 8 wird unter dem Punkt „Tagungs- und Kongresswesen“ als ein Nachteil der Stadt das „Fehlen einer Volluniversität mit umfangreichen Fachbereichen“ genannt.15 Wird damit einerseits das spezifische Profil der BU unterschlagen, befremdet diese einseitige Betrachtung umso mehr, da die Weimarer Universität mit 724 Beschäftigten16 der zweitgrößte Arbeitgeber in der Stadt und damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Empfehlung für die Kommunikation: Die Öffentlichkeitsarbeit und die Kooperationsbereitschaft der einzelnen Fakultäten an der BU Weimar sollte noch stärker auch auf die kommunalen und regionalen Akteure ausgerichtet werden. Dies würde auch Praktikumsmöglichkeiten für Studierende und Einsatzmöglichkeiten für Absolventen erschließen. Bisher nur sporadisch entwickelte Formen (bauhaus to business) sind auszubauen. Der Rundgang ist als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit weiterzuentwickeln und könnte Formen des klassischen dies academicus oder eines Universitäts-Sommerfestes integrieren. Empfehlung für das Angebot: Die fachliche und institutionelle Kooperation mit Unternehmen und Einrichtungen der Region (Stiftung Weimarer Klassik) sollte weiter ausgebaut werden. Projekte wie das Centrum für Innovatives Bauen und das »Medienhaus« Weimar sind zielstrebig weiterzuverfolgen und in eine Richtung zu entwickeln, die den Interessen der Universität im höchstmöglichen Maße dient. 15 CWT GmbH/Kulturstadt Weimar GmbH, Marketing für Weimar. Maßnahmenplan und Strategieentwicklung 2003 (Entwurf), o. A., S.8. 16 Interne Statistik der BU, Stand vom 01.01.2003 41 6. Nach dem Studium Neben den Urteilen der Studierenden als „Experten“ der Hochschulnutzung und der Lehrenden als „Leistungserbringer“ ist die Meinung der Absolventen ein wichtiger Faktor zur Einschätzung der Bauhaus-Universität. Da sie das Studium vor dem Hintergrund ihrer späteren Berufserfahrung beurteilen, kann auf diese Weise die Kompatibilität von universitärer Ausbildung und späterem Berufsweg untersucht werden. Deshalb wurden die Absolventen gebeten, die Studieninhalte besonders im Hinblick auf deren spätere berufliche Nützlichkeit einzuschätzen. Darüber hinaus wurden differenzierte Fragen zur Stellensuche, zur ersten sowie zur aktuellen Beschäftigung gestellt. 6.1 Vorbereitung der Uni auf das Berufsleben Auf einer vierstufigen Skala („sehr stark“, „stark“, „wenig“, „sehr wenig“) bewerteten die Absolventen, inwieweit gewisse Kompetenzen durch das Studium und im späteren Berufsleben gefördert wurden. Zu Vergleichszwecken wurde ebenfalls nach der Förderung dieser Kompetenzen im späteren Berufsleben gefragt. Abb. 41 zeigt die Summe der Werte „sehr stark“ und „stark“ beider Fragekategorien. theoret. Fachkenntnisse Kenntnisse Fachmethoden 65% 74% 49% fächerübergreif. Denken Forschungskompetenz 87% 66% 18% 88% 35% 41% EDV-Fertigkeiten 92% 73% analytische Fähigkeiten 92% 97% selbstständiges Arbeiten 63% Teamarbeit 62% kreative Kompetenz 0% 90% 69% 32% 36% Fremdsprachenkenntnisse 20% 40% 60% 80% Förderung durch das Studium Arbeitsanforderungen Abb. 41: Vergleich der Kompetenzförderung in Studium und Beruf (Summe der Werte „sehr stark“ und „stark“, 327 – 381 gültige Antworten) Projekt unikat 94% 100% 120% 42 Besonders große Differenzen zwischen der Förderung im Studium und den Arbeitsanforderungen traten im fächerübergreifenden Denken und in den EDV-Fertigkeiten auf. Daraufhin wurde die Förderung dieser Fähigkeiten durch das Studium noch einmal getrennt nach Fakultäten untersucht. Die hierbei gezeigten Resultate sind sehr vielschichtig: Die Förderung des fächerübergreifenden Denkens durch die BU beurteilten 49 % der Architekten und 42 % der Bauingenieure, 76 % der Gestalter und 100 % der im Medienbereich Tätigen als „sehr stark“ und „stark“. Bei den letzten beiden Fakultäten sind die Befragtenzahlen mit 22 und 8 Teilnehmern allerdings sehr gering, weshalb das Ergebnis nicht repräsentativ ist. Ursachen für die geringeren Quoten der ersten beiden Gruppen sind vermutlich in ihrem stark strukturierten Lehrplan zu suchen. Die Förderung der EDV-Kenntnisse im Studium bewerteten 28 % der Architekten, 51 % der Bauingenieure, 76 % der Gestalter und 100 % der Absolventen mit Medienberufen als „sehr stark“ und „stark“. In den beiden letztgenannten Fachrichtungen sind Computerkenntnisse ein wichtiger Teil des Studiums. Darüber hinaus sollten die Absolventen bestimmte Studieninhalte im Hinblick auf den Berufsfeld- und Arbeitsmarktbezug beurteilen. Eine vierstufige Skala, die die Werte „sehr gut“, „gut“, „befriedigend“, „schlecht“ und darüber hinaus die Optionen „kann ich nicht beurteilen“ und „war nicht vorhanden“ enthielt, diente hier als Bewertungskriterium. Abb. 42 zeigt die ersten drei Rubriken der Ergebnisse aller Befragten. Schlüsselqualifikationen 3 Praktikumsvermittlung 2 Vermittlg. prakt. Dipl.themen 6 Hilfen Berufsübergang 3 5 Hilfen Existenzgründung 13 21 10 12 0 27 22 29 13 8 10 20 30 40 50 60 sehr gut in % gut in % befriedigend in % Abb. 42: Absolventenmeinung zum Berufsfeld- und Arbeitsmarktbezug des Studiums (358 – 369 gültige Antworten)17 Alle diese Ergebnisse bieten noch einigen „Nachholbedarf“. Besonders die Vermittlung von Hilfen zur Existenzgründung, die eine wichtige Schaltstelle in die Praxis sind, lässt noch Reserven offen. Eine Verbesserung des Angebots erscheint umso notwendiger im Hinblick auf die hohe Quote der Studierenden, die eine spätere Selbstständigkeit planen (vgl. Punkt 6.4). Die Gliederung nach Fakultäten ergibt folgende Werte: 17 Dieser und den folgenden fünf Auswertungen nach Fakultäten liegen alle sechs der o. g. Antwortkategorien zugrun- de: „sehr gut bis schlecht“ sowie „kann ich nicht beurteilen“ und „war nicht vorhanden“. 43 Architektur 3 Bauing. 2 12 Gestaltung 5 9 Medien 15 Architektur 21 Bauing. 22 25 0 40 60 80 Bauing. 7 Gestaltung 12 9 Gestaltung 34 40 60 5 Gestaltung 5 80 14 5 10,0 20,0 sehr gut in % sehr gut in % gut in % gut in % befriedigend in % befriedigend in % Abb. 46: Hilfen beim Übergang in den Beruf (8 – 163 gültige Antworten) 15 20 25 30 35 40 sehr gut in % gut in % befriedigend in % Abb. 46: Hilfen bei Existenzgründung (8 – 167 gültige Antworten) Projekt unikat 8 13 0,0 25 10 80 14 5 Medien 13 0 11 Bauing. 5 Medien 60 Abb. 44: Praktikumsvermittlung (8 – 169 gültige Antworten) Architektur 24 Abb. 45: Vermittlung praktischer Diplomarbeitsthemen (8 – 168 gültige Antworten) Bauing. 40 befriedigend in % 20 8 20 gut in % 38 12 0 25 befriedigend in % 14 Architektur 50 sehr gut in % 33 0 18 gut in % 16 Medien 5 sehr gut in % Abb. 43: Schlüsselqualifikationen: Zeitmanagement, Rhetorik usw.; (8 – 165 gültige Antworten) 6 5 30 Medien 38 20 24 3 11 Gestaltung 13 Architektur 28 30,0 44 Bei diesen Ergebnissen fällt das gute Abschneiden der Fakultät Medien in der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen, in der Praktikumsvermittlung sowie in den Hilfen zur Existenzgründung auf, während die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen in den Fakultäten Architektur, Bauingenieurwesen und Gestaltung gering ist.18 Die Absolventen dieser drei Fachrichtungen erteilten der Praktikumsvermittlung ebenfalls schlechte „Noten“. Diese Ergebnisse fallen umso mehr ins Gewicht, da besonders das Studium der Architektur und des Bauingenieurwesens die Studierenden auf ihr später stark praxisorientiertes Berufsfeld vorzubereiten sollte. Die Vermittlung praktischer Diplomarbeitsthemen bewerteten die Gestalter und Medienfachleute deutlich schlechter als die Architekten und Bauingenieure. Gründe für diese Ergebnisse könnten in den vorrangig künstlerischen und geisteswissenschaftlichen Bezügen der Gestaltungs- und Medienstudiengänge liegen. Die Bewertung der Hilfen beim Berufsübergang weisen in den Fakultäten Architektur und Medien die negativsten Ergebnisse auf, bei den Bauingenieuren hingegen die positivsten. Interessanterweise bewerteten die Medienfachleute gleichzeitig die Hilfen bei der Existenzgründung mit Abstand am besten. Diese guten Ergebnisse im Medienbereich sind vermutlich auf die Existenzgründerwerkstatt „neudeli“ an der BU zurückzuführen. Sie bietet Produkte und Dienstleistungen an, die sich im weitesten Sinne auf Medien beziehen. Obwohl die Existenzgründerwerkstatt allen Studierenden offen steht, wurde sie bisher überwiegend von Medien- und Gestaltungsabsolventen genutzt. Den Absolventen wurde die Frage gestellt: „Wie gut hat das Studium an der BauhausUniversität Sie auf Ihr Berufsleben vorbereitet?“, die sie an Hand einer vierstufigen Skala („sehr gut“, „gut“, „befriedigend“ und „schlecht“) beantworteten. 3 % aller befragten Absolventen beurteilten die Vorbereitung auf den Beruf durch das Studium mit „sehr gut“, 51 % mit „gut“, 38 % mit „befriedigend“ und 8 % mit „schlecht“, was einem allgemeinen Mittelwert von 2,5 entspricht. Die von allen Fakultäten besten Noten vergaben die Medienfachleute, von denen 14 % das Studium mit „sehr gut“ bewerteten, dies taten hingegen nur 4 % der Architekten, 3 % der Bauingenieure und 0 % (!) der Gestalter. Architekten 2,5 Bauingenieure 2,4 Gestalter 3,0 Medien 2,3 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 Abb. 47: Absolventenmeinung zur Vorbereitung des Studiums auf das Berufsleben (373 gültige Antw., Mittelwerte) 18 Auch in diesem Kontext sollte allerdings die geringe Befragtenzahl der Gestaltungs- und Medienabsolventen be- achtet werden. 45 Empfehlungen für das Angebot: In den Curricula sind gegebenenfalls im Rahmen eines Studium generale die Angebote für berufsbezogene Zusatzqualifikationen auszubauen. Dazu zählen auch die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen und spezielle Angebote für Existenzgründer. Es ist zu prüfen, inwieweit solche Angebote auch postgradual und weiterbildend angeboten werden können. Die Finanzierung solcher Angebote sollte kostendeckend aus Gebühren möglich sein. Empfehlungen für die Kommunikation: Ein modernes Studium generale und ein breiteres Angebot an berufsqualifizierenden Zusatzangeboten sollten, wenn sie integriert sind, in der Außendarstellung hervorgehoben werden. 6.2 Weiterbildung und Qualifizierung Eine weitere Frage richtete sich auf Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung (1 – 188 gültige Nennungen, Mehrfachantworten möglich). 49 % aller befragten Absolventen hatte an keiner solchen Maßnahme teilgenommen. 8 % hatten ein Traineeprogramm, 14 % ein Praktikum bzw. Volontariat und 10 % eine weitere berufliche Ausbildung absolviert. Die Zahl der Umschulungen war mit 0,3 % sehr gering, der Bereich Sonstiges mit 31 % relativ hoch. Die erklärenden Angaben zu diesem Punkte umfassten ein breites Spektrum von Maßnahmen, z. B. Promotionsverfahren, Referendariate, Seminare und regelmäßige Lehrgänge. Abb. 48 zeigt die Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen nach Fakultäten unterteilt: Architektur Keine Trainee 48% Keine 6% Praktikum/Volontariat weitere berufl. Ausbildung Bauingenieure Trainee 18% Praktikum/Volontariat Umschulung 0% Projekt unikat 8% 15% Umschulung 1% Sonstige (0 – 84 gültige Antworten) 11% weitere berufl. Ausbildung 7% 0% 51% 34% 25% 50% Sonstige 75% 100% 0% (1 – 84 gültige Antworten) 30% 25% 50% 75% 100% 46 Gestaltung Medien Keine 59% Trainee Keine 5% Praktikum/Volontariat Trainee 18% 0% weitere berufl. Ausbildung Umschulung 0% Umschulung 0% 27% 25% 0% Praktikum/Volontariat weitere berufl. Ausbildung Sonstige 25% 50% 25% 13% 0% Sonstige 75% 100% (0 – 13 gültige Antworten) 0% 38% 25% 50% 75% 100% (0 – 3 gültige Antworten) Abb. 48: Weiterbildung und Qualifizierung nach Fakultäten (Mehrfachnennungen möglich) Auffällig ist die hohe Quote der Gestalter, die keine Zusatzausbildung in Anspruch nahmen. Dieses Ergebnis korrespondiert mit der hohen Zahl der Freiberufler bzw. Selbstständigen in Punkt 6.5, die sofort nach Studierende versuchen, sich in ihrer Branche eine Existenz aufzubauen. Die hohe Zahl der Praktika/Volontariate im Medien- und Gestaltungsbereich19 hat ihren Grund vermutlich in Spezialisierungen, die für einen Berufseintritt in die PR-Arbeit, aber auch in die Print- und Funkmedien gefordert werden. 6.3 Die Stellensuche – Dauer und Strategie 76 % der befragten Absolventen suchten nach dem Studium eine Beschäftigung, 5 % befanden sich zum Zeitpunkt der Befragung noch auf der Suche und 19 % suchten nicht.20 Die allgemeine durchschnittliche Suchdauer betrug reichlich 3,8 Monate, Frauen suchten im Schnitt mit 4,4 Monaten etwas länger als die Männer mit 3,4 Monaten. 19 Auch hier sollte die geringe Befragtenzahl beachtet werden, weswegen die Ergebnisse der Medienabsolventen nicht repräsentativ sind. 20 Nach dem Grund der Nicht-Suche wurde nicht gefragt, so dass an dieser Stelle keine Angaben gemacht werden können. Vermutlich zählen zu dieser Gruppe u. a. Absolventen, die in die Selbstständigkeit gehen bzw. ein Promotionsverfahren anstreben. 47 4,0 Architektur 3,5 4,7 3,3 Bauing. 3,1 7,9 Gestaltung 6,0 Medien 1,0 0,0 gesamt Männer Frauen 4,0 9,8 1,7 1,8 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0 Abb. 49: Durchschnittliche Dauer der Beschäftigungssuche in Monaten nach Geschlecht (277 gültige Antworten, davon 115 Nennungen von Frauen) Besonders offensichtlich ist die längere Suchdauer der Frauen in den Bereichen Bauingenieurwesen und Architektur sowie die längere Suche der männlichen Absolventen der Fakultät Gestaltung. Eine mögliche Ursache für diese Erscheinung könnte in den noch immer von Männern dominierten Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen liegen. Die sehr kurze Suche in den Medienberufen ist nicht repräsentativ, da in dieser Fachrichtung nur 6 gültige Antworten vorlagen. Sehr interessant ist der Zusammenhang zwischen Suchdauer und Abschlussnote: Während die Differenz zwischen den Absolventen mit einem „sehr guten“ und einem „guten“ Abschluss nicht sehr groß ist (Die Absolventen mit Zweierabschluss weisen sogar eine kürzere Suchdauer als die Befragten mit einer Eins auf.), steigt die Suchdauer bei der Note drei. Eine Verlängerung der Suche bei Note vier kann „generell“ nicht festgestellt werden, da nur zwei Befragte diese Zensur hatten, das Ergebnis in diesem Notenbereich also nicht repräsentativ ist. Note 1 3,8 Note 2 3,5 Note 3 4,5 Note 4 18,0 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 Abb. 50: Durchschnittliche Dauer der Beschäftigungssuche in Monaten nach Noten (261 gültige Antworten) Eine weitere Frage richtete sich auf die Bewerbungsstrategien der Absolventen. Obwohl nur die wichtigste angegeben werden sollte, nannten viele Befragte mehrere Strategien, so dass diese Angaben als Mehrfachantworten ausgewertet wurden. Es zeigten sich folgende Ergebnisse: Projekt unikat 48 Bewerbung Stellen-ausschreibung 38% Initiativbewerbungen 35% eig. Suchanzeige 5% Arbeitsamt 14% private Agenturen 1% Hilfe von Lehrenden 7% Vermittlung d. HS 0% Praktika-Kontakte 33% private Kontakte 37% Sonstiges 6% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Abb. 51: Strategien der Beschäftigungssuche (1 – 145 gültige Antworten, Mehrfachantworten möglich) Noch immer nimmt die „klassische Bewerbung“ auf eine ausgeschriebene Stelle die führende Position ein, doch auch die Initiativbewerbungen spielen eine wichtige Rolle. Sehr wichtig sind private Kontakte und auch Praktika, durch die 33 % aller Absolventen eine Arbeit fanden. Während in 7 % der Fälle die Lehrenden bei der Arbeitsvermittlung behilflich waren, lässt die Vermittlung durch Institutionen der Hochschule, z. B. ein Career Center, noch Reserven offen. Zum Bereich Sonstiges zählen z. B. Bewerbungsmessen, Gründung eines Büros für Freiberufler und „Glück“. In Abb. 52 sind die nach Fakultäten aufgeschlüsselten Strategien zu finden: Architektur Bewerbung Stellenausschreibung Bewerbung Stellenausschreibung 33% Initiativbewerbungen eig. Suchanzeige Bauingenieure Initiativbewerbungen 38% 9% 20% private Agenturen 2% Hilfe von Lehrenden Hilfe von Lehrenden 3% Vermittlung d. HS Vermittlung d. HS 0% Praktika-Kontakte 35% Praktika-Kontakte private Kontakte 34% private Kontakte 0% 6% Arbeitsamt private Agenturen 1% Sonstiges 33% eig. Suchanzeige 5% Arbeitsamt 45% 8% 12% 1% 33% 40% Sonstiges 25% (0 – 66 gültige Antworten) 50% 75% 100% 4% 0% 25% (1 – 73 gültige Antworten) 50% 75% 100% 49 Gestaltung Bewerbung Stellenausschreibung Medien Bewerbung Stellenausschreibung 33% Initiativbewerbungen 29% eig. Suchanzeige Arbeitsamt 10% private Agenturen 0% Hilfe von Lehrenden Hilfe von Lehrenden 10% 13% Vermittlung d. HS 0% Praktika-Kontakte 33% Praktika-Kontakte private Kontakte Sonstiges 25% 50% 75% (0 – 15 gültige Antworten) 38% private Kontakte 71% 0% 0% 25% private Agenturen 0% Vermittlung d. HS 0% Sonstiges 38% eig. Suchanzeige 0% 5% Arbeitsamt 50% Initiativbewerbungen 100% 0% 38% 25% 25% 50% 75% 100% (0 – 4 gültige Antworten) Abb. 52: Strategien der Beschäftigungssuche nach Fakultäten (Mehrfachnennungen möglich) Hierbei fällt auf, dass die Architekten im Gegensatz zu den anderen Fakultäten mehr Initiativbewerbungen als Bewerbungen um eine ausgeschriebene Stelle verfassen. Die Stellensuche über private Kontakte ist besonders bei den Gestaltern sehr hoch. Empfehlung für das Angebot: Der Careerservice ist mit anderen Partnern (Studentenwerk, Arbeitsamt, Verbände) auszubauen. Dies muss nicht zwingend mit der Einführung zentraler (und teurer) Strukturen verbunden sein, sondern kann auch im Aufbau eines webgestützten Netzwerkes erfolgen. Die Alumni sind hier als potentielle Arbeitgeber und Multiplikatoren zu integrieren. Es kann dabei nicht um die Entmündigung der Studierenden gehen, sondern es muss Hilfe zur Selbsthilfe angeboten werden. Die Förderung passiven Anspruchsdenkens wäre eine gefährliche Entwicklung. Empfehlung für die Kommunikation: Mit dem Aufbau entsprechender Strukturen kann die in den Leitthesen enthaltene Botschaft „Universität fürs Leben“ verstärkt eingesetzt werden. 6.4 Gewünschter Einsatzbereich Zu Vergleichszwecken mit den realen Beschäftigungsbereichen der Absolventen wurde die Gruppe der Studierenden nach ihren Vorstellungen zum späteren Einsatzbereich befragt. Es ergab sich folgendes Gesamtbild, bei welchem der starke Wunsch nach einer freiberuflichen Tätigkeit auffällt. Daneben nehmen das Interesse an einer Führungsposition und an einem Angestelltenverhältnis vordere Ränge ein. Projekt unikat 50 7 akadem. Laufbahn 37 14 Angestellter Büro/Agentur 53 7 Behörde/öff. Dienst 25 37 Freischaffender 40 26 Führungsposition 5 Lehramt 44 20 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Traumziel in % gute Alternative in % Abb. 53: Gewünschter späterer Beschäftigungsbereich aller befragten Studierenden (317 – 356 gültige Antworten, Mehrfachnennungen möglich) Eine spätere Tätigkeit als Freiberufler stellt sich besonders ein großer Teil der Architektur- und Gestaltungsstudenten vor – Berufe, in denen Kreativität und künstlerische Freiheit nicht durch hierarchische Anforderungen und Strukturen blockiert werden sollten. Ebenso hebt sich der starke Wunsch nach einer Führungsposition unter den Studierenden des Bauingenieurwesens hervor. akadem. Laufbahn 13 Angestellter Büro/Agentur Behörde/öff. Dienst 20 7 44 27 7 0 20 60 80 100 Traumziel in % gute Alternative in % 40 43 Lehramt 40 47 27 Führungsposition 18 63 16 Freischaffender 48 34 13 Behörde/öff. Dienst 37 46 Führungsposition 4 Angestellter Büro/Agentur 58 Freischaffender Lehramt akadem. Laufbahn 35 13 0 43 25 20 40 60 80 100 Traumziel in % gute Alternative in % Abb. 54: Gewünschter Bereich der Architekturstudenten Abb. 55: Gewünschter Bereich der Bauing.-Studenten (44 – 52 gültige Antworten) (68 – 76 gültige Antworten) 51 akadem. Laufbahn 5 Angestellter Büro/Agentur 8 Behörde/öff. Dienst akadem. Laufbahn 41 49 211 Freischaffender 51 Führungsposition 14 Lehramt 11 Angestellter Büro/Agentur 16 Behörde/öff. Dienst 5 17 Lehramt 40 60 80 40 22 4 48 21 0 100 46 33 Führungsposition 33 20 37 Freischaffender 41 25 0 8 20 40 60 80 Traumziel in % Traumziel in % gute Alternative in % gute Alternative in % 100 Abb. 56: Gewünschter Bereich der Gestaltungsstudenten Abb. 57: Gewünschter Bereich der Medienstudenten (64 – 74 gültige Antworten) (140 – 154 gültige Antworten) 6.5 Art der ersten und der aktuellen Beschäftigung Bei der Beschäftigungsart der Absolventen ergaben sich im Vergleich zu den Studierendenwünschen erhebliche Unterschiede. Besonders auffällig ist der geringere Teil der Freischaffenden/Selbstständigen bei den Architekten, Bauingenieuren und Medienabsolventen im Vergleich zu den Vorstellungen der Studierenden. Einzig bei den Gestaltern stimmten Wunsch und Realität überein. Bei den Freiberuflern/Selbstständigen dieser Fachrichtung ist sogar ein Anstieg zwischen der ersten und der aktuellen Beschäftigung zu verzeichnen. Mit Ausnahme dieser Fakultät befand sich die Mehrheit aller befragten Absolventen in befristeten und unbefristeten Anstellungsverhältnissen; besonders bei den Bauingenieuren fällt die Zunahme der unbefristeten Angestelltenverhältnisse zwischen der ersten und derzeitigen Tätigkeit auf. 39% angestellt/beamt. befristet 34% angestellt/beamt. unbefristet Werkvertrag 0% 17% freiberuflich/selbstst. 20% 10% Werkvertrag 6% 20% 40% 27% 57% angestellt/beamt. unbefristet 39% freiberuflich/selbstst. 41% angestellt/beamt. befristet 35% 60% 80% erste Beschäftigung derzeitige Beschäftigung 100% 68% 1% 5% 1% 0% 0% 20% 40% 60% erste Beschäftigung derzeitige Beschäftigung Abb. 58: Beschäftigungsart Architekten Abb. 59: Beschäftigungsart Bauingenieuren (125 und 163 gültige Antworten) (104 und 165 gültige Antworten) Projekt unikat 80% 100% 52 17% angestellt/beamt. befristet 25% angestellt/beamt. unbefristet 50% freiberuflich/selbstst. 72% 8% Werkvertrag 0% 0% 20% 40% 50% 50% angestellt/beamt. unbefristet 11% freiberuflich/selbstst. Werkvertrag 50% angestellt/beamt. befristet 17% 60% 80% 33% 0% 0% 0% 17% 0% 100% 20% erste Beschäftigung derzeitige Beschäftigung 40% 60% 80% 100% erste Beschäftigung derzeitige Beschäftigung Abb. 60: Beschäftigungsart bei den Gestaltern Abb. 61: Beschäftigungsart Medienabsolventen (12 und 18 gültige Antworten) (2 und 6 gültige Antworten) 6.6 Bereich der ersten und der aktuellen Beschäftigung Die Absolventen wurden gebeten, den Bereich ihrer ersten und ihrer aktuellen Beschäftigung anzugeben. Die Abbildungen 62 bis 65 zeigen die Einsatzbereiche der Absolventen nach Fakultäten geordnet: HS/Forschungseinrichtg. HS/Forschungseinrichtg. 6% 9% Sonst. öffentlicher Sektor Sonst. öffentlicher Sektor 4% 7% 88% 82% Privatwirtschaft 1% 1% 0% 5% 12% Organis. ohne 0% Erwerbscharakter 0% Organis. ohne 1% Erwerbscharakter 1% Sonstige 11% 10% Sonstige 20% 40% 60% 80% erste Beschäftigung derzeitige Beschäftigung 100% 83% 77% Privatwirtschaft 2% 2% 0% 20% 40% 60% 80% 100% erste Beschäftigung derzeitige Beschäftigung Abb. 62: Beschäftigungsbereich der Architekten Abb. 63: Beschäftigungsbereich der Bauingenieure (127 und 163 gültige Antworten) (105 und 164 gültige Antworten) 53 HS/Forschungseinrichtg. HS/Forschungseinrichtg. 8% 6% Sonst. öffentlicher Sektor Sonst. öffentlicher Sektor 0% 0% Organis. ohne Erwerbscharakter 75% 83% Privatwirtschaft 17% Sonstige 20% 40% 60% 80% 33% Privatwirtschaft 8% 6% 0% 0% Organis. ohne 0% Erwerbscharakter 0% 8% 6% Sonstige 33% 33% 100% 33% 0% 0% erste Beschäftigung derzeitige Beschäftigung 50% 20% 40% 60% 80% 100% erste Beschäftigung derzeitige Beschäftigung Abb. 64: Beschäftigungsbereich der Gestalter Abb. 65: Beschäftigungsbereich Absolventen der Fak. M (12 und 18 gültige Antworten) (3 und 6 gültige Antworten) In allen vier Fachrichtungen ist der Bereich der Privatwirtschaft sehr stark ausgeprägt, einen weiteren wichtigen, jedoch wesentlich geringeren Anteil nimmt der Bereich Hochschule/ Forschung ein, der besonders bei den Medienabsolventen stark vertreten ist. Sicherlich treten hier bedingt durch die geringe Teilnehmerzahl in dieser Fakultät Verzerrungen auf. Auch der „sonstige öffentliche Sektor“ ist – Ausnahme sind die Gestaltungsabsolventen – ein wichtiger Bereich. 6.7 Umfang der ersten und der aktuellen Beschäftigung Die Frage nach dem Umfang der Beschäftigung ergab, dass die Mehrheit der Absolventen aller vier Fakultäten einer Vollzeittätigkeit nachgeht. Während der Anteil der Teilbeschäftigten unter den Architekten und Bauingenieuren sehr gering ist, zeigt er bei den Gestaltern und Medienabsolventen erheblich höhere Werte ebenso wie die Zahl der unregelmäßig Beschäftigten. Parallel dazu ist bei den Gestaltern mit Vollzeitbeschäftigung zwischen der ersten und der aktuellen Tätigkeit ein Anstieg zu erkennen. 88% Vollzeit Teilzeit 88% 7% Teilzeit 7% 3% unregelmäßig beschäftigt 95% 3% 4% unregelmäßig 0% beschäftigt 1% 6% 0% 97% Vollzeit 20% 40% 60% 80% erste Beschäftigung derzeitige Beschäftigung 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100% erste Beschäftigung derzeitige Beschäftigung Abb. 66: Beschäftigungsumfang der Architekten Abb. 67: Beschäftigungsumfang der Bauingenieure (127 und 164 gültige Antworten) (101 und 163 gültige Antworten) Projekt unikat 54 58% Vollzeit Teilzeit 17% 24% 20% 33% 29% unregelmäßig 0% beschäftigt 25% 0% 57% Teilzeit 0% unregelmäßig beschäftigt 67% Vollzeit 77% 40% 60% 80% 0% 100% 14% 20% 40% 60% 80% 100% erste Beschäftigung derzeitige Beschäftigung erste Beschäftigung derzeitige Beschäftigung Abb. 68: Beschäftigungsumfang der Gestalter Abb. 69: Beschäftigungsumfang Absolventen der Fak. M (12 und 17 gültige Antworten) (3 und 7 gültige Antworten) 6.8 Einkommen der ersten und der aktuellen Beschäftigung Die befragten Absolventen hatten in ihrer ersten Beschäftigung ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 21.290 €, in ihrer derzeitigen von 26.800 €. Die Einkommensanalyse zeigt, dass mit Ausnahme der Medienfachleute die Bezahlung der aktuellen Tätigkeit höher liegt als die der ersten. Vermutlich sind durch die geringe Teilnehmerzahl der Absolventen der Fak. Medien Verzerrungen wiederum nicht auszuschließen. 27 21 22 21 Architektur Architektur 25 24 26 Bauing. 30 24 30 31 Bauing. 25 17 Gestaltung 21 14 Gestaltung 19 19 25 27 Medien 24 0 5 10 15 20 25 30 23 24 23 Medien 29 35 gesamt Männer Frauen 40 0 5 10 15 20 25 30 35 gesamt Männer Frauen Abb. 70: Mittleres Bruttojahreseinkommen der ersten (218 gültige Antworten) und der derzeitigen Tätigkeit (316 gültige Antworten) in 1000 € nach Geschlecht Die Spitzenwerte waren mit Ausnahme der Medienabsolventen21 im Bereich der derzeitigen Beschäftigung zu finden. Bestverdiener war ein Architekt mit 125.000 € Bruttojahreseinkommen, gefolgt von einem weiteren Architekten mit 85.000 €. Der Spitzenverdiener unter den Bauingenieuren 21 Hier war das höchste Bruttojahreseinkommen von erster und derzeitiger Beschäftigung identisch. 55 erhielt ein Bruttojahreseinkommen von 70.000 €. Der bestverdienende Gestalter folgte in einigem Abstand mit 40.000 € vor dem einkommensstärksten Tätigen der Medienbranche mit 32.000 €. Nicht nur zwischen den Fakultäten, sondern auch zwischen den Geschlechtern zeigten sich einige Differenzen: Während in der ersten Tätigkeit der Architekten und Bauingenieure die Männer geringfügig mehr verdienten als die Frauen, verstärkte sich dieser Unterschied in der derzeitigen Beschäftigung. Bei den Gestaltungsabsolventen erhielten sowohl in der ersten als auch in der aktuellen Beschäftigung die Frauen ein höheres Einkommen als die Männer. Bekamen in der ersten Beschäftigung der Medienfachleute die Frauen ebenfalls ein höheres Einkommen als ihre männlichen Kollegen, kehrte sich dieses Verhältnis in der aktuellen Situation geringfügig um. 6.9 Arbeitslosigkeit seit der ersten Beschäftigung Durchschnittlich 29 % der befragten Absolventen waren seit der ersten Beschäftigung einmal, 8 % mehrmals und 63 % nicht arbeitslos. Die einzelnen Fakultäten zeigen folgende Ergebnisse: 8% Architektur 36% 56% 10% Bauing. 20% 70% 0% Gestaltung 31% 69% Medien 0% 0% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 120% ja, mehrmals ja, einmal nein Abb. 71: Arbeitslosigkeit seit erster Beschäftigung (258 gültige Antworten) Die insgesamt höchste Arbeitslosenquote – gebildet aus der Summe der Rubriken „einmal“ und „mehrmals“ – wiesen die Architekten auf. Die insgesamt längste Dauer (Hier wurde ebenfalls die Summe aus „einmal“ und „mehrmals“ zugrunde gelegt.) war bei den Bauingenieuren mit 5,7 Monaten, gefolgt von den Architekten mit 5,3 Monaten und den Gestaltern mit 3,7 Monaten zu verzeichnen. Empfehlung für die Kommunikation: Beschäftigungsbilder und –chancen der BU-Absolventen in den verschiedenen Studiengängen sind nach außen darzustellen, um insbesondere falschen negativen und positiven Erwartungen zu begegnen. Projekt unikat 56 6.10 Angemessenheit der Beschäftigung und berufliche Perspektiven „In welchem Maße ist Ihre gegenwärtige berufliche Situation Ihrer Ausbildung angemessen?“ – Diese Frage beurteilten die Absolventen auf einer vierstufigen Skala von „völlig angemessen“ (1) bis„völlig unangemessen“ (4). Der allgemeine Mittelwert der Antworten ergab eine gute Benotung von 1,9. Gegliedert nach Fakultäten urteilten die Architekten mit einem Mittelwert von 2,3 am negativsten, die Absolventen des Medienbereiches mit 2,0 am besten. Geschlechtsspezifische Unterschiede waren – bis auf eine geringfügige Ausnahme bei den Gestaltungsabsolventen – nicht zu verzeichnen: Während die Männer dieser Gruppe die Angemessenheit der Beschäftigung mit einem Mittelwert von 2,3 bewerteten, war der bei den Frauen ermittelte Wert um 0,1 Punkte besser. Architektur 2,3 Bauing. 2,1 Gestaltung 2,3 Medien 2,0 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 Abb. 72: Angemessenheit der Tätigkeit (364 gültige Antworten, Mittelwerte) Die Strukturierung nach Noten zeigt, dass die Angemessenheit der Beschäftigung mit sinkender Abschlusszensur geringfügig schlechter empfunden wird.22 Die Qualität des Zeugnisses beeinflusst also in bestimmtem Maße die Chancen, eine gute Beschäftigung zu erhalten. Note 1 2,0 Note 2 2,1 Note 3 2,3 Note 4 2,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 Abb. 73: Angemessenheit der Beschäftigung nach Abschlussnoten (348 gültige Antworten, Mittelwerte) 22 An dieser Stelle sollte beachtet werden, dass nur zwei Personen mit Vierer-Abschluss unter den Befragten waren. 57 Die Absolventen wurden gebeten, an Hand der Kriterien „sehr gut“ (1) bis „schlecht“ (4) ihre berufliche Perspektive einzuschätzen. Die Antworten aller Befragten ergaben einen Mittelwert von knapp 2,6. 2,6 2,5 2,7 Architektur 2,3 2,3 2,3 Bauing. gesamt Männer 2,6 2,6 2,6 Gestaltung Frauen 2,1 1,5 Medien 2,4 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 Abb. 74: Einschätzung der beruflichen Perspektive nach Geschlechtern (365 gültige Antworten, darunter 150 Nennungen von Frauen, Mittelwerte) Am schlechtesten schätzten die Architekten und Gestalter ihre berufliche Perspektive ein, den besten Wert erzielten die Bauingenieure, gefolgt von den Medienabsolventen. Empfehlung für die Kommunikation: Ausgewählte Aussagen sollten in die Kommunikation integriert werden und Alumni als »Botschafter« gewonnen und entsprechend in der Kommunikation eingesetzt werden. Projekt unikat 58 7. Schlussfolgerungen für das Marketing der Bauhaus-Universität Weimar 7.1 Marke Bauhaus-Universität Nach der Darstellung der Untersuchungsergebnisse erfolgt in diesem Kapitel ein Abgleich mit den in der Einleitung erwähnten Thesen zum Selbstverständnis der Bauhaus-Universität. Es soll festgestellt werden, inwieweit die erarbeiteten Thesen mit den Einschätzungen der verschiedenen Zielgruppen korrespondieren. Es werden Übereinstimmungen sowie Differenzen betrachtet. Schließlich sollen denkbare Maßnahmen abgeleitet werden, die geeignet erscheinen entweder die Differenzen zu entschärfen oder vorhandene Stärken deutlicher zu kommunizieren. Diese Vorschläge für das Marketing der Bauhaus-Universität sollen nicht alle unmittelbar umgesetzt werden. Vielmehr muss hinsichtlich des Aufwands und des erwartbaren Nutzens abgewogen werden, welche Vorschläge kurz- oder mittelfristig umgesetzt werden sollen und welche zurückzustellen sind. Auch ist zu berücksichtigen, dass eine eindeutige Zuordnung zu den Schlüsselbegriffen des Selbstverständnisses der Bauhaus-Uni nicht ohne weiteres möglich ist. Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen werden daher nun durch die Arbeitsgruppe nicht nur priorisiert, sondern auch präzisiert und anschließend zu einem konsistenten Marketingkonzept verdichtet. Am Ende dieses Kapitels wird für den weiteren Arbeitsprozess ein vorläufiger Arbeitsplan skizziert, der die weitere Arbeit des Projektteams strukturieren soll. Die im November vergangenen Jahres erarbeiteten acht Thesen zum Selbstverständnis der Bauhaus-Universität lassen sich auf zentrale Schlüsselbegriffe zurückführen. Die Marke BauhausUniversität ist demnach wie folgt gekennzeichnet: 1. Einzigartiges Profil 2. Wissenschaft, Kunst und Technik 3. Ort des Experiments 4. Universität als Gemeinschaft 5. Internationale Offenheit 6. Verbindung von Forschung und gestalterischer Praxis 7. Universität fürs Leben 8. Universitätsstadt Weimar Diese Schlüsselbegriffe werden der folgenden Diskussion zugrunde gelegt. 7.2 Empirie und Marketingmaßnahmen Einzigartiges Profil Die Bauhaus Universität besitzt dank ihres prägnanten Namens und ihres Fächerprofils aus den Bereichen Architektur, Bauen, Gestaltung und Medien ein einzigartiges Profil. Dennoch besteht bezogen auf die wichtige Zielgruppe Schüler ein Wahrnehmungsrisiko. Nur 58% der befragten Schüler gaben an, den Begriff "Bauhaus" zu kennen. Die Bauhaus-Universität kannten sogar nur 13%. Verwechslungsgefahr besteht insbesondere mit dem bekannten gleichnamigen Baumarkt. Auch bei den ungestützten Antworten zur Frage "Was fällt Ihnen spontan zum Bauhaus ein?" gaben 23% den Baumarkt an. Dieser Verwechslungsgefahr muss durch eine klare und überregionale Markenkommu- 59 nikation entgegengetreten werden. Damit soll nicht nur der Bekanntheitsgrad der BauhausUniversität in der Zielgruppe Schüler erhöht werden, sondern es muss auch darum gehen die Sympathiewerte für die Bauhaus Universität zu erhöhen sowie die Bereitschaft zu steigern, ein Studium an der Bauhaus-Universität aufzunehmen. Darüber hinaus zeigt sich im Vergleich der "Image-Profile", dass die Schüler mit dem Begriff "Bauhaus" etwas Praktisches verbinden. Dass diese Erwartungen, wenn sie auf ein mögliches Studium übertragen werden, leicht enttäuscht werden können, dass also Studierende angezogen werden, die weniger zum Profil der Hochschule passen, wird daran deutlich, dass gerade die Absolventen in dieser Hinsicht zu einer deutlich abweichenden Einschätzung kommen. Vorschläge: ⋅ Der Aufbau einer Marke Bauhaus-Universität ist möglich und sollte angestrebt werden. Neben einem attraktiven Markenkern erfordert dies vor allem auch eine darauf abgestellte Kommunikationspolitik der Bauhaus-Universität. ⋅ Die Kommunikation des Profils gegenüber Schulen könnte verstärkt werden – überregional auf Bildungsmessen und regional im engen Kontakt mit bestimmten Schulen. ⋅ Das Internet als Medium mit „Zukunft“ und hoher Reichweite kann als Leitmedium der Kommunikation mit Schülern, Studienbewerbern und Studienanfängern betont werden. Der Internetauftritt der Bauhaus-Universität könnte überarbeitet werden, um die Inhalte übersichtlicher zu präsentieren, die Bedienung zu erleichtern und Doppelinformationen zu vermeiden. ⋅ In der Kommunikation mit den Schulen könnte das Bauhaus als Aufhänger genutzt werden, um überregional mit potenziellen Studienanfängern in Kontakt zu treten. Dieses könnte z.B. in Form eines so genannten Bauhaus-Info-Packages geschehen, das schulrelevante Informationen über die Entwicklung des historischen Bauhaus mit solchen über die heutige Universität verbindet. ⋅ Die Kommunikation könnte auf relevante Motive der Studienbewerber zugespitzt werden, die auch Lebensbedingungen und Studienumfeld berücksichtigen. Es könnte versucht werden, der Hochschule ein „Gesicht“ zu geben, indem Professoren, Mitarbeiter und Studierende sichtbar werden. ⋅ Das Heft „Studieren in Weimar“ könnte gemeinsam mit der Stadt und dem Studentenwerk neu aufgelegt werden, um insbesondere die Rahmenbedingungen (Wohnen, BAFöG, etc.) und die weichen Faktoren (Kulturangebot, Lebensqualität) überzeugend darzustellen. ⋅ Angebote für Schüler und Schülerinnen an der Universität (Wettbewerbe, Tage des offenen Labors, etc.) könnten ausgebaut und weiterentwickelt werden, sowohl für naturwissenschaftlich als auch für künstlerisch interessierte Schüler. ⋅ Eine Kommunikationsoffensive zeitnah zum Bewerbungsschluss könnte unmittelbar auf die Gruppe der noch unentschlossenen Schüler zielen (Zeitraum 6 Monate vor dem Abitur bis Immatrikulationsdatum). ⋅ Beschäftigungsbilder und -chancen der BU-Absolventen in den verschiedenen Studiengängen könnten gezielter nach außen dargestellt werden, um falschen Erwartungen zu begegnen. ⋅ Nutzung des Tourismus: Informationsmaterial könnte in Jugendherbergen ausgelegt werden, erste Informationen über Studienmöglichkeiten in Weimar auch durch die Stadtführer gegeben werden. Eine verstärkte Zusammenarbeit mit diesen Institutionen sollte geprüft werden. Wissenschaft, Kunst und Technik Die Hochschule strebt an, die Nachbarschaft der vier vertretenen Fachbereiche zu nutzen, um fachübergreifendes Studieren zu ermöglichen. Dazu werden Probleme aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, um zu neuen, überraschenden Lösungen zu kommen. Die Untersuchungsergebnisse Projekt unikat 60 zeigen, dass das Angebot des fachübergreifenden Studierens in den Fakultäten unterschiedlich gut bewertet wird. Die im Verhältnis schlechtesten Noten (∅ 2,5) erteilen die Fakultäten Bauingenieurwesen und Architektur. Auch die Absolventenbefragung belegt gerade hier einen hohen Handlungsbedarf. Die Absolventen empfinden vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen im Beruf fachübergreifendes Denken als eine wichtige Anforderung. Die Förderung dieser Kompetenz im Studium bewerten sie allerdings relativ schlecht. Vorschläge ⋅ Durchführung von Workshops mit Vertretern der Lehrenden und Lernenden (und ggf. mit Absolventen) um neue Möglichkeiten der fächerübergreifenden Zusammenarbeit zu erschließen. ⋅ Im Rahmen eines Studium Generale könnten bestimmte fachübergreifende Inhalte (Recht, BWL, kulturwissenschaftliche Grundlagen, etc.) wahlobligatorisch angeboten werden. ⋅ Die Umstellung auf das Bachelor/Mastersystem würde die Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit erhöhen und daher gut zum Selbstverständnis der Universität passen. Aus drei Diplomstudiengängen müssten nicht zwingend drei Bachelor- und drei Masterstudiengänge entstehen, sondern beispielsweise eher nur ein oder zwei breiter angelegte Bachelor und darauf aufbauend vier oder fünf spezialisierte Masterangebote. ⋅ Die neue Struktur des Angebots müsste offensiv dargestellt und vertreten werden. Ort des Experiments Das Projektlernen, das in der Studienordnung der Fächer Medienkultur und visueller Kommunikation verankert ist, bietet ein Beispiel für die Verwirklichung des Anspruchs auf Experimentalität. Bezogen auf die Gesamtinstitution bleibt der Begriff des Experiments aber schwer greif- bzw. abbildbar. Studieninteressierte finden auf der Homepage keine Informationen oder eine Definition zum Begriff Experiment bzw. zur Experimentalität der Bauhaus-Universität. Gleichzeitig erhält das Wesensmerkmal „Ort des Experiments“ eine hohe Zustimmung in der Befragung. 83% der Studierenden und 73% der Lehrenden bewerten dieses Wesensmerkmal der Universität als wichtig und somit einstimmig wichtiger als z.B. das Wesensmerkmal „berühmte Tradition“. Die Vorstellung der Uni Weimar als Ort des Experiments sollte deshalb präzisiert und mit mehr Beispielen belegt werden. Sie spielt für die Hochschule intern eine große Rolle, wird aber in der Außendarstellung nicht in entsprechender Weise wirksam. Vorschläge ⋅ Ausbau konkreter Beispiele für experimentelle Arbeit in der Lehre. ⋅ Betonung des Merkmals in der Kommunikationspolitik der Universität. ⋅ Fortführung bzw. Erweiterung des Projektlernens auf alle Studienfächer der Bauhaus-Universität. Universität als Gemeinschaft Eine gute universitäre Gemeinschaft bedarf einer guten Kommunikation zwischen den Lehrenden und den Studierenden, sowie einer effizienten Kommunikation der Lehrenden untereinander. Die Befragung der Studierenden und Mitarbeiter bestätigt das gute Kommunikationsklima zwischen den Lehrenden und den Studierenden in allen Fakultäten, zeigt aber auch die Mängel in der Kommunikation der Lehrenden untereinander Insbesondere in den Fakultäten Architektur und Bauingenieurwesen wurden in der Mitarbeiterbefragung schlechte Bewertungen vergeben. Auffällig dabei ist, dass die Wichtigkeit dieses Aspektes gleichzeitig hoch eingeschätzt wird. Im Zusammenhang mit dem Selbstverständnis der Hochschule hinsichtlich des Gemeinschaftsaspektes fallen ferner die Bewertungen der studienbegleitenden Beratung und der Förderung der Studienmotivation auf. Beide Aspekte werden von den Studierenden aller Fachbereiche nur als befriedigend empfunden. Ähnlich 61 mittelmäßig beurteilen die Studierenden die Förderung von studentischen Aktivitäten neben dem Studium. Nur ca. die Hälfte der Studierenden stimmt zu, dass hier genügend getan wird. Vorschläge ⋅ Es sollte ein stärkerer Fokus auf die Gestaltung der Studieneingangsphase gelegt werden. Ausreichende Informationsveranstaltungen, ein Tutoren- und Mentorensystem sowie Orientierungsveranstaltungen helfen Erstsemestern bei dem Eintritt in die Universität und treten Befürchtungen und Ängsten der Schüler entgegen. ⋅ Die Verbesserungspotenziale in der Studienberatung sollten in allen Fakultäten geprüft werden. Dabei könnten auch neue Formen, etwa Mentorenbetreuung, eingesetzt werden. ⋅ Die Probleme der Kommunikation unter den Lehrenden sollten analysiert werden; Verbesserungen könnten z.B. durch „Stammtische“, „Frühstücksdiskussionen“ oder durch Veranstaltungen für „junge“ Professoren erreicht werden. ⋅ Regelmäßige Treffen des Rektors mit Vertretern der Studierendenschaft (Fachschaften) könnten angeboten werden, um Probleme, Bedürfnisse der Studierenden und Fördermöglichkeiten rechtzeitig zu erkennen. Internationale Offenheit Die internationale Bekanntheit des Namens "Bauhaus" ist unbestritten. Dennoch: Nur 37% der Lehrenden bezeichnen die Bauhaus Universität als international. Hingegen stimmen immerhin 75% der Studierenden zu, dass ein Wesensmerkmal der Bauhaus-Universität ihre Internationalität ist. Dieses Auseinanderklaffen der Einschätzungen lässt sich aus den vorliegenden Daten nur schwer erklären. Beide Gruppen sprechen dem Wesensmerkmal Internationalität eine hohe Bedeutung zu (über 83%). Die große Zustimmung der Studierenden kann auf den hohen Anteil an incoming und outgoing students zurückgeführt werden, sowie auf den überdurchschnittlich hohen Prozentsatz an Studierenden, die für ein oder mehrere Semester ins Ausland gehen. Die Gründe, warum das Lehrpersonal zu einer so schlechten Beurteilung kommt, sind zu klären. Vorschläge: ⋅ Übersetzung der Homepage der Universität ins Englische und idealerweise in die Sprachen der Partneruniversitäten. ⋅ International students als Zielgruppe auf der Homepage der Universität implementieren, d.h. der Begriff „International Students“ erscheint auf der Startseite der Homepage als Button (evtl. Kurzfassung). ⋅ Aufbau eines Patensystems durch Studierende als Ansprechpartner für die incoming students. Vorzugsweise sollten hier Studierende eingesetzt werden, die sich für einen Auslandsaufenthalt an einer der Partneruniversitäten beworben haben. ⋅ Kommunikation des Anspruchs auf Internationalität durch das Bauhaus-Label aber auch durch entsprechende Erfolge (sowohl gegenüber internen als auch gegenüber externen Zielgruppen). ⋅ Die Internationalisierung würde durch eine konsequente Umsetzung des Bologna-Prozesses gestärkt. ⋅ Nähere Untersuchung, welche Zielvorstellungen die Lehrenden hinsichtlich der Internationalität der Hochschule haben. Verbindung von Forschung und gestalterischer Praxis Das angestrebte Ziel der Verbindung von Forschung und gestalterischer Praxis erfüllt die Bauhaus Universität nur teilweise. Das Forschungsprofil ist ausbaufähig, die Schnittmenge zwischen Forschung und gestalterischer Praxis ist klein. Das CHE-Ranking zeigt, dass sich die beiden bisher geProjekt unikat 62 rankten Fachbereiche Bauingenieurwesen und Architektur im Bereich Forschung nur in der Mittelbzw. in der Schlussgruppe befinden. Aussagen aus der Mitarbeiterbefragung stützen diesen Befund. Mit Ausnahme des Fachbereichs Bauingenieurwesen erhalten die Fachbereiche nur befriedigende Bewertungen. Auch die Absolventen bemängeln die Förderung ihrer Forschungskompetenz als unzureichend. Nur 35% stimmen zu, dass eine solche Förderung im Studium erfolgt sei. Die kleine Schnittmenge von gestalterischer Praxis und Forschung spiegelt sich in den Studierenden- und Lehrenden-Einschätzungen zur Verbindung von Forschung und Lehre wieder. Nur 55% der Studierenden und 56% der Lehrenden stimmen zu, dass sich die Universität durch dieses Merkmal auszeichnet, obwohl beide Gruppen dieser Verbindung eine hohe Wichtigkeit zusprechen (über 80%). Vorschläge ⋅ Verständigung über Zielsetzung in der Forschung, beispielsweise initiiert durch einen Workshop. ⋅ Bildung einer Arbeitsgruppe „Forschung an der BU“, die sich mit möglichen Forschungsprojekten in der Schnittmenge zwischen der klassischen Forschung und der gestalterischen Praxis beschäftigt. ⋅ Erhöhung der Mitteleinnahmen von privaten und öffentlichen Dritten. ⋅ Kommunikation von Forschungsergebnissen auf der Startseite der Homepage. ⋅ Stärkere Einbindung der Forschungsaktivitäten ins Curriculum der Studiengänge. Universität fürs Leben Die intensive Vorbereitung der Studierenden auf ein späteres Berufsleben, die Bindung der Absolventen an die Universität sowie das Angebot von attraktiven Weiterbildungsmöglichkeiten im Sinne des lebenslangen Lernens, all diese Aspekte sind vom Anspruch berührt, eine Universität für das Leben zu sein. Die genannten Aspekte sind an der Bauhaus Universität noch ausbaufähig. Die junge Alumni-Arbeit mag die Ursache dafür sein, dass der Kontakt zu den Absolventen mäßig ist. Weiterbildungsangebote werden von den Alumni wenig genutzt. 50% der befragten Absolventen haben noch nie ein Weiterbildungsangebot in Anspruch genommen. Die Lehrenden beurteilen das Weiterbildungsangebot der Universität für Mitarbeiter als eher schlecht. Ein besonderer Bedarf scheint in der Fakultät Medien zu bestehen. Die Vorbereitung auf das Berufsleben wird von Absolventen als mäßig eingeschätzt. Am besten schneiden die Vermittlung von praxisbezogenen Diplomarbeitsthemen und die Praktikumsvermittlung ab. Handlungsbedarf kann hingegen bei der Hilfe zum Berufsübergang und der Existenzgründung gesehen werden. Dieser Aspekt ist besonders bedeutend, da viele Studierende der Bauhaus-Universität die Selbständigkeit als „Traumziel“ oder zumindest als realistische Alternative für ihrer berufliche Zukunft sehen. Der Berufseinstieg scheint dabei für die Absolventen der vier Fakultäten unterschiedlich zu verlaufen. Während die Absolventen der Fachbereiche Architektur, Bauingenieurwesen und Gestaltung im Durchschnitt länger als drei Monate eine Stelle gesucht haben, gibt es Hinweise, dass im Fachbereich Medien kürzere Einstiegsphasen zu bewältigen sind (etwa 2 Monate). Die Absolventen halten darüber hinaus die Beschäftigungen die sie zunächst erreichen für nicht unbedingt angemessen. Vorschläge ⋅ Einführung eines Studium Generale innerhalb dessen Kurse/Seminare für berufsbezogene Zusatzqualifikationen angeboten werden. Dazu können auch die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen sowie spezielle Angebote für Existenzgründer gezählt werden. ⋅ Verstärkte Einbindung von Praxisvertretern, Kooperationen mit Unternehmen aus der Region. ⋅ Das breite Angebot an berufsqualifizierenden Zusatzangeboten sollte in der Außendarstellung deutlich hervorgehoben werden. 63 ⋅ Ein Ausbau des Careerservice (mit dem Studentenwerk, Arbeitsamt und Verbänden als Partner) könnte in Form eines webgestützten Netzwerks organisiert werden. Alumni könnten als potenzielle Arbeitgeber und Multiplikatoren eingebunden werden. ⋅ Verstärkte Förderung der aktiven Selbsthilfe ist eine weitere Option. ⋅ Erfolge könnten in die Kommunikation integriert, Alumni als Botschafter gewonnen werden. Dadurch könnte Studieninteressierten auch die Breite der späteren Berufsmöglichkeiten deutlich gemacht werden. Universitätsstadt Weimar Stadt und Universität profitieren voneinander. Dies spiegelt sich zum Beispiel in der Tatsache wider, dass die Universität der zweitgrößte Arbeitgeber der Stadt ist. Darüber hinaus sind die Studierenden der Bauhaus Universität und der Musikhochschule mit 10% ein wesentlicher Teil der Bevölkerung. Es gibt auch eine Vielzahl von Kooperationen auf kultureller Ebene. Dennoch kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Weimar die Bedeutung der eigenen Universität "verleugne". Auf der Homepage der Stadt findet sich die Bauhaus Universität unter der Rubrik "Schulen". Im Entwurf für ein städtisches Marketingkonzept wird „das Fehlen einer Volluniversität mit umfangreichen Fachbereichen“ als Standort-Nachteil genannt. Hier sollte verstärkt an Kooperationsmöglichkeiten und an der Realisation von Synergieeffekten gearbeitet werden. Vorschläge ⋅ Gegenüber der Stadt die Profilierung der Universität als Vorteil kommunizieren. ⋅ Zusammenarbeit mit der Stadt verstärkt suchen und verbessern: ⋅ ⋅ gemeinsames Marketingkonzept entwickeln, ⋅ Präsenz auf Messen, Städtetagen etc. koordinieren, ⋅ besondere Aktionen und Angebote für Touristen durch die Universität. Gegenseitige Unterstützung beim Dialog mit Wirtschaft und Verwaltung, Politik und Gesellschaft. ⋅ Gegenseitige Unterstützung beim Ausbau der regionalen und internationalen Kooperationen (z.B. verstärkte Zusammenarbeit bei der Betreuung ausländischer Studierender) ⋅ Unterstützung der Universität bei der Gewinnung und Ansiedlung von Spitzenfachleuten, Professoren und wissenschaftlichem Personal ⋅ Wohnsitzkampagne statt Zweitwohnungssteuer 7.3 Zusammenfassung und nächste Schritte Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass das Wahrnehmungsprofil und damit die Marke Bauhaus-Universität Weimar entsprechend dem Leitbild noch geformt und kommunikativ aufgebaut werden muss. Insbesondere der Punkt Praxisbezug sollte in geeigneter Weise gefasst werden, damit keine falschen Erwartungen an ein Studium an der Bauhaus-Uni entstehen. Die Stärkung der Konnotationen des Begriffs "Bauhaus" - experimentell und innovativ - könnten dazu beitragen. Mit Blick auf das Leistungsangebot der BU Weimar werden vor allem vier Punkte von den Lehrenden und Studierenden als wichtig aber zum Teil dennoch defizitär angesehen: Internationalität, Experimentalität, die Verbindung von Forschung und Lehre sowie die Interdisziplinarität. Nimmt man das in den Thesen ausgedrückte Selbstverständnis der BU ernst und versteht es als ein implizites Leitbild, dann gilt es, in diesen vier Handlungsfeldern zu Verbesserungen zu gelangen. Die internationale Orientierung bedarf vor allem einer besseren Verankerung beim Lehrpersonal. Die interdisziplinäre und fakultätsübergreifende Arbeit ist auszubauen und auf mehreren Feldern kann die Zusammenarbeit mit der Praxis gestärkt werden. Projekt unikat 64 Welcher der hier festgehaltenen Vorschläge dazu besonders geeignet ist, und darüber hinaus mit vertretbarem Aufwand konkretisiert und realisiert werden kann, soll durch die weitere Arbeit im Kooperationsprojekt durch die Bauhaus-Universität und das CHE geklärt werden. Dazu sollen in folgenden Teilprojekten Konzeptpapiere erarbeitet werden, die in ihrer Summe das Marketingkonzept der Bauhaus-Universität formen und die Richtschnur für das operative Marketing der Bauhaus-Universität sein sollen. Die nachstehende Tabelle gibt stichwortartig einen Überblick über die nächsten Schritte im Projekt: 1 2 3 4 5 6 ⋅ inhaltlichen Entwurf erstellen ⋅ Fachspezifika berücksichtigen ⋅ Best Practice identifizieren ⋅ Fokus auf Berufsqualifizierung Bachelor-/Master-System der ⋅ „Bestandsaufnahme“ BU BU ⋅ Entwurf B/M-System Bauhaus-Uni ⋅ herausarbeiten Bauhaus-Uni-typischer Elemente ⋅ Bestandsaufnahme bisheriger Alumni-Arbeit ⋅ Grobkonzept ⋅ Chancen herausarbeiten ⋅ Marke beschreiben ⋅ Kommunikationsbeispiele entwickeln ⋅ Brown-Bag-Meeting / Lunch ⋅ Abendveranstaltung Junge Profs ⋅ Verbindung Profs / Mitarbeiter ⋅ Kommunikationsinstrumente und Kanäle/ Medien zu- Studium Generale Alumni Marke Bauhaus-Uni interne Kommunikation Studierendenwerbung sammenstellen/entwickeln (Schüler / Studienanfänger überregional ansprechen) ⋅ Best practices auflisten ⋅ Reichweiten-/Nutzeneinschätzungen ⋅ Ressourcenbedarf/Kostenkalkulation ⋅ z.B.: Internetkommunikation, „Bauwagen – BU vor Ort“, „Bauhaus-Package“, Angebote für Klassenfahrten (Jugendherbergswerkverzeichnis), Präsenz in Stadt erhöhen (u.a. Stadtführer briefen), Studis und Alumni als Multiplikatoren, Hotline/callcenter, … 7 Kooperation Stadt Weimar ⋅ Nutzenargumente Uni für Stadt, Stadt für Uni (Win-WinSituation) zusammenstellen ⋅ Liste erstellen: Was erwartet die BU von der Stadt Weimar (und was nicht!) 8 Marketingcontrolling ⋅ Konzept für Folgebefragungen, regelmäßiges Monitoring / Marktbeobachtungen 9 Serviceangebote und Studie- ⋅ Optimierung der diesbezüglichen Angebote und Prozesse rendensupport ⋅ Übersicht der To-Dos und Lösungsansätze Im Rahmen der hier skizzierten Teilprojekte werden die Marketingüberlegungen weiterentwickelt. Das entstehende Marketingkonzept wird anschließend in der Bauhaus-Uni diskutiert und durch die zuständigen Gremien verabschiedet werden.