NEUE Mitarbeiter
Transcription
NEUE Mitarbeiter
2012 3 INI - Der Firmenverbund im Überblick ............................................................... 4 Vorwort.............................................................................................................. 5 Radstation......................................................................................................... 6 Gutshof Warstein.............................................................................................. 8 Bildungsbegleiter / Ausbilder / Jugendberufshilfe ......................................12 Schüler / Lehrer ..............................................................................................14 Ambulant Betreutes Wohnen .........................................................................18 Sozialpädagogen .............................................................................................20 Neue Mitarbeiter .............................................................................................23 Betriebsrat ......................................................................................................26 Weiterbildung .................................................................................................27 Nachrichten / Ausblick ...................................................................................28 Was wir sonst noch machen ..........................................................................32 Kennzahlen ......................................................................................................33 Impressum ......................................................................................................34 WIR über UNS 4 Der INI-Firmenverbund INI ist eine Firmengruppe, die nicht auf wirtschaftlichen Profit ausgerichtet ist, sondern gesellschaftlichen Mehrwert schaffen will. Als gemeinnütziger Sozialdienstleister mit nunmehr 30 Jahren Erfahrung bieten wir durch die Entwicklung von verschiedensten Angeboten aus den Bereichen Bildung, Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit/-berufshilfe und Weiterbildung Beratungsangebote für Menschen mit Behinderung und schaffen Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung für die Region. Wir gestalten eine inklusive Unternehmenskultur, die von grundlegenden Werten wie Gerechtigkeit, Akzeptanz, Toleranz und Respekt getragen ist. Mit unseren 350 Mitarbeitern sind wir an verschiedenen Standorten für mehrere hundert Menschen verantwortlich. Dabei sehen wir unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung darin, für Menschen mit Benachteiligungen und Behinderungen, die nicht genügend in der Schule gefördert oder auf die Berufsausbildung vorbereitet wurden, nachhaltige Perspektiven zu schaffen, nachdem Angebote für eine Ausbildung und Arbeitsplätze nicht ausreichend zur Verfügung stehen. In folgenden Bereichen stellen wir Angebote zur Verfügung: Jugendhilfe Ambulante Jugendhilfe, Wohnhaus, Ambulant Betreutes Wohnen, soziale Trainingskurse, soziale Kompetenzkurse. Jugendsozialarbeit / -berufshilfe Jugendberatung, Jugendwerkstatt, Schulmüdenprojekt „Werk-stattSchule“, Berufsorientierungscamps, Berufsvorbereitungslehrgänge, Ausbildung in eigenen Werkstätten, ausbildungsbegleitende Hilfen. Schule Staatlich anerkanntes Berufskolleg und Gesamtschule für Sek. I und II. Weiterbildung /Kultur Weiterbildungseinrichtungen INtus und INform, INkultur. Beratung, Hilfen und Arbeit für Menschen mit Behinderung Integrationsfachdienst, Integrationsbetriebe, Unterstütze Beschäftigung. 5 Liebe Leserin, lieber Leser, wieder haben wir ein Jahr mit vielen Höhepunkten erlebt und freuen uns, Ihnen jetzt unseren neuen Jahresbericht vorlegen zu können, in dem wir viele dieser Highlights für Sie skizzieren. Diesmal steht der Jahresbericht unter dem Motto „Wir bewegen was. Was bewegt mich?“. Wir haben versucht darzustellen, was uns als Firmenverbund bewegt, aber auch, was einzelne Mitarbeiter ganz persönlich bewegt und hoffen, dass uns dies gelungen ist. Mit dem Gründungsprozess für die INI GESAMTSCHULE BAD SASSENDORF konnten wir endlich unseren Vorstellungen „eine Schule für alle - länger gemeinsam lernen“ einen großen Schritt entgegen kommen und freuen uns nun auf die ersten Schüler in Bad Sassendorf in 2013. Es war sehr schön zu erleben, wie eine Gemeinde einstimmig um den Erhalt ihres Schulstandortes kämpft und wir hierzu unseren Beitrag leisten konnten. Das INI Berufskolleg bietet mit seinen neuen Bildungsgängen ab 2012 ein Netzwerk an möglichen Abschlüssen vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur an. Hierdurch ermöglichen wir vielen Schülern, ihren individuellen Interessen, Fähigkeiten und Möglichkeiten entsprechend, sich durch höhere Schulabschlüsse zu qualifizieren und in ihren weiteren beruflichen Karrieren weiterzukommen. Für INtus und INform, unsere Weiterbildungseinrichtungen, haben wir erstmals ein gestalterisch neu entworfenes und inhaltlich mit vielen neuen Kursen und Angeboten ausgestattetes Programm mit einer Auflage von 5.000 Exemplaren verteilt. Innerhalb kürzester Zeit war diese Auflage vergriffen. Ein toller Erfolg, über den wir uns sehr freuen. Gelungen ist uns auch eines der zukunftsweisenden Projekte innerhalb der Vereinsgeschichte: die Gründung der INI STIFTUNG. Hier wird all das, was seit der Gründung des Vereins an Vermögenswerten entstanden ist, für die nachfolgenden Generationen für unsere Arbeit gesichert. Für uns bedeutet die INI STIFTUNG auch, eine Grundlage zu haben, um unsere Ziele und Visionen zur Lösung gesellschaftlicher Aufgaben und Probleme weiterhin umsetzen zu können. In 2013 stehen uns drei Geburtstage bevor: Die INI wird 30, das Kasino 10 und INkultur 5. Dafür haben wir bereits einige Highlights geplant und freuen uns, wenn Sie gemeinsam mit uns feiern! Für den Vorstand und die Geschäftsführung grüßt Sie herzlich Andreas Knapp, Vorsitzender 6 Die Radstation – Dienstleistung rund ums Rad RADSTATION Seit dem 28.12.2005 betreibt die INI die Radstation am Bahnhof in Lippstadt. Die bisherigen 110 Stellplätze reichen seit langem schon nicht mehr aus, deshalb wurde 2012 durch die Stadt Lippstadt mit einem Erweiterungsbau begonnen. Nach Fertigstellung werden dann 300 Abstellplätze zur Verfügung stehen. Durch den Anbau wird die Radstation die Verleihangebote auch auf Elektro-Bikes ausdehnen. Speziell für E-Bikes wird es dann Abstellplätze geben, an denen der Kunde sein Rad während der Abstellzeit auch aufladen kann. Die Radstation wird als Integrationsbetrieb geführt, d.h. hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen. Gefördert wird die Radstation durch das Integrationsamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Ergänzt wird der Betrieb der Radstation durch Teilnehmer der Arbeit Hellweg Aktiv (aha), die über die Stadt Lippstadt an die Radstation vermittelt werden. Drei hauptamtliche Mitarbeiter sorgen für den reibungslosen Ablauf des Tagesgeschäfts von montags bis freitags von 6 bis 19 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr. Die Radstation bietet Dienstleistungen von Bewachung, Verleih, Service bis hin zum Gebrauchtradverkauf an. Die Radstation steht den Kunden durch ein 24-Stunden Zutrittskontrollsystem mit Videoüberwachung auch außerhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung. Der Kunde erhält einen sogenannten Transponder. So ist es möglich, frühmorgens oder spätabends das Rad in der Radstation abzustellen oder nach Ankunft am Bahnhof mit dem Rad nach Hause zu fahren. Insgesamt wird diese Möglichkeit von 190 Kunden genutzt. „Für den Verleih stehen 30 Rä- der zur Verfügung, die oft auch für Besuchergruppen an Hotels in Lippstadt ausgeliehen werden“, so Ottmar Helbig, Mitarbeiter der Radstation. Ebenso stehen Kinderräder in den Radgrößen von 20 – 24 Zoll im Radverleih zur Verfügung. Als besonderen Service bietet der Campingplatz „Lippstädter Seenplatte“ am Alberssee in Kooperation mit der Radstation Leihräder für die Camper an. Aber auch durch die zentrale Lage der Radstation am Bahnhof wird der Servicebereich mit der Pannenhilfe häufig in Anspruch genommen. Sei es das defekte Licht, der platte Reifen oder die fehlende Luft im Reifen, hier kann schnell geholfen werden. Wenn man nicht weiß, wohin mit seinem alten Fahrrad, kann dies ebenfalls gern bei der Radstation abgegeben werden. „Oft können wir dann durch „aus zwei mach eins“ wieder ein gutes Gebrauchtrad herstellen“, erzählt Peter Prokscha von der Radstation. 7 Ottmar Helbig, Radstation Lippstadt: Nach erfolgreichem Abschluss meiner Umschulung zum Industriekaufmann war ich bis Anfang 2009 mit Unterstützung und Begleitung des Integrationsfachdienstes der INI im kfm. Bereich in zwei anderen Unternehmen befristet beschäftigt. Kurz vor Ende einer achtmonatigen Integrationsmaßnahme bei der INI im Jahr 2009 erhielt ich dann überraschend vom IfD die Nachricht von einem offenen Stellenangebot in der Radstation Lippstadt, das ich sofort wahrgenommen habe. Das großartige Gefühl, von diesem Zeitpunkt an in beruflicher Hinsicht nicht mehr nur einen Schritt voranzukommen und im nächsten Moment wieder zwei zurückgehen zu müssen, ist unbeschreiblich und kaum in Worte zu fassen. Auch das große Vertrauen, welches ich hier von meinen Vorgesetzten für die vielfältigen Aufgabenbereiche vom ersten Arbeitstag an entgegen gebracht bekam, sowie selbstständiges Arbeiten und die eigene Gestaltung des Arbeitsplatzes, schenken mir eine tiefe und sehr wertvolle innere Zufriedenheit und gesunde Lebensqualität zurück, wie ich sie seit Jahren davor nicht mehr verspürt und gefühlt habe. Darüber hinaus macht mir die Zusammenarbeit im Team, mit anderen Mitarbeitern und Kollegen der INI sowie Maßnahme-Teilnehmern sehr viel Spaß. Die Kommunikation und der Umgang mit unseren Kunden der Radstation sind mir und den Mitarbeitern hier sehr wichtig. Fast täglich zu reflektieren und durchaus auch vorhandene Defizite und Konfliktsituationen unter den Mitarbeitern und Teilnehmern der Radstation weitgehend zu minimieren, ist immer wieder eine große Herausforderung, an der wir hier im Team der Radstation wachsen. Peter Prokscha, Radstation Lippstadt: Ich war durch einen schweren Unfall und den daraus resultierenden Verletzungsfolgen an der Wirbelsäule, langen stationären Behandlungen, Reha-Maßnahmen usw. für lange Zeit beruflich außer Gefecht gesetzt. Nachdem feststand, dass ich durch den bleibenden Schaden an der Wirbelsäule und einem Grad der Behinderung von 70% meine frühere berufliche Tätigkeit im Garten- und Landschaftsbau nicht mehr aufnehmen konnte, bekam ich im Herbst 2009 vom Jobcenter Lippstadt eine Arbeitsgelegenheit in der Radstation Lippstadt. Schon nach einigen Tagen in der Reparaturwerkstatt, im Lagerbereich und im Gebrauchträder-Aufbau spürte ich, dass mir die abwechslungsreichen Tätigkeiten dort Riesenspaß machen. Schon nach kurzer Zeit bekam ich immer mehr Verantwortung übertragen und hatte auch das Glück, vom Jobcenter LP zweimal eine Verlängerung dieser Beschäftigung zu bekommen. Dadurch hatte ich die Gelegenheit, die Kenntnisse in fast allen Aufgabenbereichen noch zu vertiefen, insbesondere in der Rad-Montage und auch den Umgang mit Kunden. Im Sommer 2011 bekam ich dann das Angebot, befristet für zunächst zwei Jahre von der INTEGRA GmbH(g) für die Radstation eingestellt zu werden. Darüber habe ich mich riesig gefreut! Ob in der Montage, im Lager, im Verkauf oder dem RäderAufbau, – es ist spannend, jeden Tag immer wieder neue Situationen mitzuerleben. Diese Herausforderung möchte ich am liebsten gar nicht mehr missen. Gutshof Warstein 8 Der Gutshof Warstein Der Gutshof Warstein ist ein um die Jahrhundertwende errichteter, denkmalgeschützter Hof, zu dem neben den Hofgebäuden auch ca. 53 ha Acker- und Weideflächen gehören. Auch heute noch bildet die Landwirtschaft die Basis aller weiteren Aktivitäten auf dem Hof. Unser landwirtschaftlicher Betrieb ist ein anerkannter „Naturland-Betrieb“ und „Demonstrationsbetrieb ökologischer Landbau“. An dieser Stelle möchten wir gerne zwei Bereiche unseres Hofes und die Menschen, die dort tätig sind, etwas ausführlicher vorstellen: Den Kartoffelanbau und unsere Pferdewirtschaft. Bio-Kartoffeln von unserem Hof In der Zeit von August bis September herrscht bei uns Hochsaison im Kartoffelanbau und Auf Foto 1 sieht man, wie auf dem Vollernter gearbeitet wird, der mit Schrittgeschwindigkeit vom Traktor über die in Reihen gepflanzten Kartoffeln gezogen wird. Je nachdem wie nass der Boden ist, kommen immer mehr oder weniger Steine mit nach oben. Diese sortieren wir hier aus. ne zu schaufeln. Durch eine stark rüttelnde Bewegung trennt die Maschine Kartoffeln von Steinen und Erdklumpen. Aber auch hier sind menschliche Hände gefragt, um Steine, die der Maschine entgangen sind, herauszulesen. Das geht wahnsinnig schnell und erfordert viel Konzentration. Auf Bild 2 befinden sich die Kartoffeln bereits auf dem Hof, und wir sind gerade dabei, sie vom Anhänger in die Sortiermaschi- 1 der Weiterverarbeitung. Das ist schon deshalb interessant, weil wir dann Aufgaben haben, die von unserem üblichen Tagesablauf abweichen. So kommen z.B. Mitarbeiter, die gewöhnlich in den Ställen beschäftigt sind, auch mal raus auf den Acker. 3 2 Auch auf Bild 3 sieht man, dass man schnell und geschickt sein muss: Vier Säcke werden am Ende des Förderbandes der Maschine befestigt und dann über eine Art Trichter befüllt. Man 9 muss darauf achten, die Säcke nicht zu weit zu befüllen, da der obere Teil der Säcke eingerollt und verknotet wird. Foto 4, links: Ich bin Grazyna Reetz. Seit sechs Jahren arbeite 4 ich auf dem Gutshof. Bis zu 200 kg Kartoffeln schäle ich pro Tag. Natürlich helfen mir dabei auch meine Kollegen. Wir arbeiten alle gut zusammen. Foto 5, Daniel Böhme, Kartoffelschäler und Mann für alle Fälle: Seit gut fünf Jahren bin ich nun schon auf dem Gutshof. Zu meinen Aufgaben gehört in der Hauptsache das Schälen von BioKartoffeln. Eine Maschine schält die Kartoffeln grob vor und ich putze die übrig geblieben Stellen nach. Dann werden die geschälten Kartoffeln gewogen und in Plastiktüten eingeschweißt. Wir arbeiten immer mit mehreren Leuten im Team. Außerdem sortieren und verpacken wir Kartoffeln für den Bioladen. Im Frühjahr fahre ich auch mit aufs Feld um die Kartoffeln zu pflanzen. In dringenden Fällen helfe ich im Bioladen oder beim Eier sortieren. Das mache ich auch sehr gerne. Auch bei der Auslieferung der Schulessen bin ich regelmäßig dabei. Ein schöner Job, weil ich dann auch mal vom Hof runterkomme. Ganz wichtig ist für mich, dass ich mit allen, fast allen, Mitarbeitern immer sehr gut klar komme. Alle sind freundlich und hilfsbereit. Wenn ich mal wieder Stress habe, ist es sehr gut für mich, dass ich auf dem Gutshof gute Ansprechpartner habe, die mich verstehen. Bio-Kartoffelanbau auf dem Gutshof in Zahlen Lange Zeit galt der Gutshof als Versorgungshof für die benachbarte „Westfälische Klinik“. Mit Übernahme des landwirtschaftlichen Betriebes durch den INI-Firmenverbund 1996 wurde auch der traditionsreiche Kartoffelanbau wieder aufgenommen. Nach „Naturland-Richtlinien“ wurden zunächst für die Direktvermarktung in kleinen Mengen Bio-Kartoffeln angebaut. Seit 2006 kann auch die Nachfrage nach geschälten Bio-Kartoffeln bedient werden. Mit der Einrichtung eines kleinen Kartoffelschälbetriebes wurden weitere Integrationsarbeitsplätze geschaffen. Die Anbaufläche wurde deutlich erhöht und der notwendige Maschinenbedarf angeglichen. Neben den betriebseigenen IKS-Küchen und der Gastronomie wird auch die Klinik-Küche der „Westfälischen Klinik Warstein“ täglich mit geschälten Bio-Kartoffeln beliefert. Hier schließt sich ein historischer Kreis, indem der ursprüngliche Auftrag der Patientenversorgung durch den Gutshof wieder wahrgenommen wird. In Zahlen: • Anbaufläche bis 4 ha • Kartoffelbedarf / Jahr bis 80 t • geschälte Kartoffel / Jahr ca. 50 t • hauptsächliche Kartoffelsorten: Granola, Nicola, Princess 5 10 Unsere Pferdewirtschaft Wie die gesamte landwirtschaftliche Produktion unterliegt auch die Pferdehaltung auf dem Gutshof den ökologischen Kriterien des Naturlandverbandes. Die durch die „Deutsche Reiterliche Vereinigung“ anerkannte Pferdewirtschaft beherbergt sechs betriebseigene Norweger (Fjordpferde) mit Nachzucht und bietet Platz für 20 weitere Pensionspferde. Neben reittherapeutischen Einheiten durch diplomierte/examinierte Fachkräfte werden auch Reitunterricht und Kutschfahrten angeboten. Die Versorgung der betriebseigenen Pferde und der Pensionspferde wird ganzjährig durch integrative Mitarbeiter gewährleistet. Außerdem bieten wir bei uns die Qualifikation zum „FN-geprüften Pferdepfleger“ für Menschen mit Handicap an. Diese wird in Zusammenarbeit mit dem LWL-Integrationsamt und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) durchgeführt. Als weitere Dienstleistung bieten wir die ganzjährige Versorgung und Betreuung externer Reitställe und Reitanlagen durch die qualifizierten Mitarbeiter der Gutshof-„Pferdewirtschaft“. 4 1 3 2 Nach 2-jähriger Qualifikation bin ich nun Mitarbeiter der Integra im Bereich Pferdewirtschaft. Mein Arbeitstag beginnt um 7 Uhr mit der Versorgung der Pferde des Reitvereins Warstein und dem Pferdebetrieb PollmannSchweckhorst. Die Arbeit ist nie langweilig und immer interessant. Ich komme nicht nur mit vielen Pferden zusammen, sondern auch mit vielen Menschen. Mein Leben wird durch die Arbeit als Pferdepfleger sehr interessant. Ich bin stolz, dass ich ein selbstständiges Leben führen kann. Wichtig ist, dass die Arbeit meinen Tag strukturiert. Tim Uhlenberg (Bild 1 - 3) Unsere therapeutische Arbeit verstehen wir als Begleitung zur größtmöglichen Selbständigkeit. Dabei ist es unser Ziel, Körper, Geist und Seele auf dem Weg zu einem harmonischen Zusammenspiel zu unterstützen. Ein Moment wie auf dem Foto ist nicht nur für den Klienten eine besondere Situation, sondern immer wieder auch für mich persönlich. Miterleben zu dürfen, wie sich die Wärme und Ruhe des Pferdes übertragen, wie sich die Atmosphäre verändert, sich Körper und Geist entspannen, wird nie Routine sein. Heinz Nitsch, Ergotherapeut & Betriebsleiter (Bild 4) 11 Die Hofkinder der Kita Wir haben auf dem Gutshof zwei Gruppen aus der benachbarten Kindertagesstätte „Hexenhäuschen“, die zu festen Terminen bei uns reiten und sich um die Esel und Ponys kümmern. Die Gruppen werden von je einer Fachkraft der Tagesstätte und des Gutshofes begleitet. Einmal in der Woche kommen die Hofkinder zu uns und bringen Ponys und Esel auf die Wiese. Dazu gehört das vorherige Auskratzen der Hufe (Bild 5). Beim Putzen werden der Kontakt und das Vertrauen zum Tier enger. Von Mal zu Mal lernen die Kinder dazu. Wie lege ich ein Halfter an? Wie führe ich ein Pferd? Was ist 5 beim Putzen des Fells und beim Auskratzen der Hufe zu beachten? In den Augen der Kinder sieht man die Neugierde und Vorfreude auf den Umgang mit den Tieren. Von Weitem hört man oft schon das laute „IAH“ der Esel, mit dem sie die Gruppe begrüßen. Die Kinder lernen hier die Verantwortung für die Tiere zu übernehmen, weil sie erleben, wie wichtig der tägliche Weidegang ist. Bei der Verabschiedung schaut man in glückliche und strahlende Gesichter, die einem verdeutlichen, wofür man diese Arbeit macht. An den Reitstunden für die Kita nehmen die angehenden Schulkinder, die im Vorjahr schon in der Gruppe der Hofkinder waren, teil. Es ist eine spannende und interessante Arbeit, da eine Stunde nie genau gleich abläuft. Schon die Absprache, welcher Norweger zum Einsatz kommt und wer mit wem und in welcher Reihenfolge reitet, ist sehr lebhaft. Die Kinder lernen sehr schnell, dass Pferde – genau wie Menschen – einen unterschiedlichen Charakter haben. Und so wird je nach eigener Tagesform auch das dazu passende Pferd gewählt. Ausritte im nahe gelegenen Klinikgelände sind jedes Mal ein Highlight (Bild 6). Zu jeder Jahreszeit gibt es hier Neues zu entdecken. Neben der P f l a n z e nw el t sieht man auch Veränderungen in der Tierwelt. Auf Bild 7 z.B. entdecken zwei Reitkin6 der gerade die neugeborenen Rehkitze im LWL-Wildgehege. So wird jeder Ausritt eine Entdeckungstour und wir lernen, die Welt wieder mit Kinderaugen wahrzunehmen. Dies zu erleben ist etwas ganz Besonderes. Vera Scheidemann, Kinderpflegerin & Mitarbeiterin Gutshof Warstein und Maike Knop, Dipl. Pädagogin & stellv. Betriebsleiterin 7 12 JUGEND Die Jugendberufshilfe / Bildungsbegleiter / Ausbilder Hier möchten wir gerne Einiges aus dem Bereich der Jugendberufshilfe vorstellen, in der in 12 Berufsfeldern Teilnehmer qualifiziert und ausgebildet werden. Großes Vertrauen Lernen geht auch anders – Projektarbeit in der Berufsvorbereitung brachte uns die Firma Schieffer Weiß jemand, was das werden soll? Nein? Eigentlich ist es ganz einentgegen. Erstmalig wurden wir fach. Das wird ein PC. Und ist ein Teil der Projekte, die seit dem Somdamit beauftragt, die Grundaus- mer im Rahmen der gemeinsamen Projektarbeit von Mitarbeitern bildung Metall für ihre neuen aus der Berufsvorbereitung (BvB) und BK-Lehrern durchgeführt werAuszubildenden durchzuführen. den. Dem Engagement des MetallTolle Ideen gibt es, die von teams ist es zu verdanken, dass den Teilnehmern erdacht wurden. alle Beteiligten diese „Premiere“ Neben dem „Case Modding“ eiäußerst positiv bewerteten. Man ner LKW Alufelge zu einem vollwar sich einig, dass diese Koope- wertigen PC Gehäuse, ist in der ration auf jeden Fall fortgesetzt „Hobbythek“ auch ein Kicker in werden soll. Auch andere hei- Arbeit. Und dabei kann man eine mische Betriebe haben bereits ganze Menge lernen. Auch in den Interesse an dieser Art der Zu- anderen Gruppen entstehen tolle sammenarbeit geäußert. Dinge: zum Beispiel eine gerappte Version des „ Herrn von Ribbeck auf Ribbeck“ im Projekt “WeTube“ oder Kunstbilder aus selbstgesammelten Naturmaterialien in der Gruppe „Kunst und Krempel“. Da macht Unterricht Schülern und Lehrern wieder Spaß. v.l. Günter Berkenbusch, Erwin Frederking, Anne Otte, Martin Schreiber (alle INI), Herr Volker Simon und Herr Ralf Backofe (Fa. Schieffer), Tobias Schlegel, Fabienne Bettentrup und Leonardo di Rella (Auszubildende Fa. Schieffer) Violetta Poganitz, 2. v.r. Mutig „Damit habe ich nicht gerechnet“ zeigte sich die Auszubildende Violetta Poganitz als sie sich den Herausforderungen eines Jugendwettbewerbs des KöcheClub e.V. Lippstadt stellte. Als angehende Restaurantfachfrau musste sie Blumengestecke herrichten, Vorspeisenplatten vorbereiten und Gäste empfangen. Sie konnte mit ihren Leistungen überzeugen und wurde mit dem 3. Preis ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch! Nadja Biwalzev freut sich über ihre Festanstellung in unserer Cafeteria. Im Sommer 2012 hat sie bei uns eine Ausbildung als Hauswirtschafterin erfolgreich abgeschlossen. Die Ausbildung absolvierte sie in Teilzeit, da sie zwei Kinder zu versorgen hat. Daher war es auch schwer, eine Beschäftigung zu finden. Umso erfreuter war sie, dass wir ihr im November einen Arbeitsvertrag in Teilzeit als Mitarbeiterin in der Cafeteria anbieten konnten. „Das ist einfach ideal für mich. So kann ich meinen Beruf ausüben und mich weiterhin ausreichend um meine Kinder kümmern“. Nadja Biwalzev (li) und Auszubildende Kathrin Klawon 13 BERUFSHILFE Ein Interview mit Michael Kindsvater, 23 Jahre, Auszubildender Teilezurichter im ersten Ausbildungsjahr. Die Fragen stellte Jörg Hoffmann-Griehl, Bildungsbegleiter in der Holz- und Metallwerkstatt: JHG: Michael, du bist 2007 nach Deutschland gekommen. Zuerst nach Rostock. Wie hast du die erste Zeit in Deutschland erlebt? MK: Alles war anders, das ganze System, die Kultur, die Mentalität. Ich konnte die Sprache nicht und hatte keine deutschen Freunde. Es war sehr schwer für mich. Nach einem halben Jahr Vorbereitung in einem Integrationskurs bin ich in die 9. Klasse der Hauptschule gekommen. Dort habe ich oft gefehlt, es war einfach alles zu neu für mich. JHG: Es war dann sicher nicht leicht für dich, eine berufliche Perspektive zu entwickeln. MK: Ja, das stimmt. Mein Schulabschluss aus Kasachstan wurde zwar anerkannt aber durch meine fehlenden Sprachkenntnisse hatte ich keine Chance. Ich habe viele Sprachkurse gemacht, einen 1 € Job und einen Lötlehrgang. Außerdem habe ich in einer Küche gearbeitet und Michael Kindsvater (li) und Ausbilder Günter Berkenbusch einen Computerkurs besucht. Ich hatte oft Schwierigkeiten mit meiner Disziplin, bin oft zu spät gekommen oder habe gefehlt. Deshalb hatte ich immer großen Ärger mit meiner Mutter. Ich habe sogar eine Ausbildung zur IT- Fachkraft angefangen. Dann kam in der Berufsschule Englisch dazu, was ich kaum konnte. Nach einem halben Jahr habe ich aufgegeben. Alles war so schwer, ich hatte keine Lust mehr, weiter zu machen. JHG: Und dann? MK: Meine Mutter fand Arbeit in Lippstadt. Im Mai 2012 sind wir hierhin gezogen. Im September bin ich dann hier in eine BvB-Maßnahme gekommen. Erst dachte ich, „schon wieder eine Maßnahme“. Ich habe Elektro, Installationstechnik und Metall ausprobiert und mich dann für den Metallbereich entschieden. Zahlen und Fakten aus der Jugendberufshilfe 2012 128 Auszubildende, davon 79 männlich 49 weiblich in 21 Ausbildungsberufen, davon 6 Ausbildungsgänge speziell für Menschen mit einer Behinderung 36 erfolgreiche Abschlussprüflinge 123 Plätze in Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen in 12 Berufsfeldern, wahrgenommen von 237 Teilnehmern, davon 141 männlich und 57 weiblich 61 Mitarbeiter (Ausbilder, Lehrer, Sozialpädagogische Fachkräfte, Bildungsbegleiter), davon 28 männlich 33 weiblich 28 in Teilzeit JHG: Wie sieht es heute bei dir aus? MK: Gut. Die Mitarbeiter der Metallwerkstatt haben mir noch im September eine Ausbildung zum Teilezurichter angeboten, weil ich gut mitgearbeitet habe. Ich habe mich sehr gefreut, hatte aber auch ein wenig Angst, ob ich das schaffen kann. Die Probezeit habe ich bald hinter mir. Die Ausbildung macht mir viel Spaß. Ich komme jetzt regelmäßig und immer pünktlich. Endlich weiß ich, warum ich mich anstrenge. Ich will nach dieser Ausbildung auf jeden Fall weiter machen. Mein Wunsch ist, Zerspanungsmechaniker zu werden. Mittlerweile bin ich mit meiner Freundin und ihrem Kind zusammen in eine eigene Wohnung gezogen. In der Ausbildung bekomme ich die Unterstützung, die ich brauche und auch meine Sprachkenntnisse verbessern sich täglich. JHG: Michael, ich danke dir für das offene Gespräch. 14 INI Berufskolleg – Die Menschen sind unser Maßstab Die heutige Lebenswelt Jugendlicher und auch Erwachsener ist ein Puzzle aus einzelnen Lebensfäden, bestehend aus Schule, Freizeit, Freundeskreis, Elternhaus und evtl. Jugendhilfe – und manchmal nicht nur für den Jugendlichen ein schwer verstehbares Geflecht, in dem er sich kaum zurechtfinden kann. Die Lebenswelt ist zerfallen, weil herrschende Lebenskonzepte und tatsächliche Lebensrealitäten immer weiter auseinanderdriften. Insbesondere an der biographisch prekären Schwelle von Schule und Berufsleben wird für Jugendliche diese Verflechtung bedeutungsvoll. Das INI Berufskolleg gibt hierauf persönliche Antworten für Einzelne und zeigt beruflich orientierte Bildungswege auf. Wir sind offen für bildungsinteressierte Jugendliche und junge Erwachsene aller sozialen Gruppen, Kulturen und Milieus. Seit diesem Schuljahr bieten wir weitere Bildungsgänge an: • Fachschule für Sozialwesen, Heilerziehungspflege • Kinderpflege- und Heilerziehungshelferausbildung • Höhere Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen • Umweltschutztechnische Assistenten Unsere reformpädagogischen Ideen wirken durch bewusste Freiräume als Erfahrungswelten in historisch geprägten Umgebungen in der Südstraße und auf dem ökologischen Gutshof Warstein, fördern Individualität, stärken sozialmoralische Werteentwicklungen, erlauben Fehler und lassen Persönlichkeiten wachsen. Die Schule ist räumlich und inhaltlich eingebunden in das INI Firmennetzwerk (z.B. Blumen- und Bioladen, Kasino, Cafeteria, ökologischer Gutshof Warstein, Jugendberatung, Ausbildungswerkstätten) und somit ganz nah am Menschen, seinen Bedürfnissen, Wünschen und Umwelten. Die gewollte Heterogenität bei unseren Schülern spiegelt sich auch in der biografischen Lebendigkeit unserer Lehrer: Werkstattlehrer, technische Lehrer, Ingenieure, Theologen, Musikpädagogen und weitere Hochschulabsolventen. Gerade in den letzten Monaten haben mehrere Mitarbeiter sehr erfolgreich die berufsbegleitende Referendarausbildung abgeschlossen. Eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften, Projekt- und Neigungsgruppen ermöglichen persönliche Neigungen und Vorlieben bildsam wirken zu lassen: Fachpraxis Fotografie, Schulband, eigene Schmuckkreationen, Imkerei, Gestalten mit Ton und Grünsandstein, kulturelle und ökologische Exkursionen, Radiowerkstatt im Bürgerfunk, Klassengemeinschaftstage, Mappenkurs zur Bewerbung bei Kunst- und Designhochschulen, kreative SCHÜLER & LEHRER 15 Schreibwerkstatt, Innen- und Außenraumgestaltungen, Fairtrade-Aktivitäten. Beispielhaft wird die Schreibwerkstatt vorgestellt. In der samstäglichen Schreibwerkstatt finden sich Schüler aller Bildungsgänge, die sich schreibend selbst entdecken möchten. Unter Anleitung probieren sie aus, sie spielen mit Sprache, sie erfinden und erleben die Wirkungen von Texten und Worten. Schreiben ist Festhalten, ist Mitteilen und Entdecken. Eine herrliche Sache, so erleben es die Schüler, wenn man die eigene Scheu überwindet, sich traut und nicht immer zu gleichen, nahe liegenden Klischees greift , sondern kreativ gestaltet, was einem am Herzen liegt. Anregungen sind allerorten zu finden, so wie in Brechts „Vergnügungen“ (1954), die den Schreibhungrigen an einem Schreibvormittag als Impuls dienten: Bertolt Brecht, „Vergnügungen“ Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen Das wiedergefundene alte Buch Begeisterte Gesichter Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten Die Zeitung Der Hund Die Dialektik Duschen, Schwimmen Alte Musik Bequeme Schuhe Begreifen Neue Musik Schreiben, Pflanzen Reisen Singen Freundlich sein. Die Schüler lernen durchs Fenster zu blicken, schulen ihren Blick für alles, was ihnen wichtig ist und schützen dieses vor dem Vergessenwerden. Am Ende des Schuljahres finden sich die Teilnehmer zu einem Buchbindewochenende zusammen und werden das eigene Werk in einem Bändchen verewigen. Unsere aktuellen Bildungsgänge im Überblick • Abitur und Gestaltungstechnische/r Assistent/in • Fachoberschule Berufsfeld Gestaltung /Agrarwirtschaft* • Sozialhelfer/in • Heilerziehungspfleger/in • Kinderpfleger/in • Zweijährige Handelsschule* • Höhere Berufsfachschule Sozialund Gesundheitswesen • Fachschule für Ernährung und Hauswirtschaft* • Fachschule für Heilerziehungspfleger/in • Berufsgrundschuljahr • Berufsorientierungsjahr • Klassen für Schüler/innen ohne Ausbildungsverhältnis • Umwelttechnische/r. Assistent/in • Sonderpädagogische Förderklassen „Lernen“ Aufbaubildungsgänge: • Fachkraft für Beratung und Anleitung in der Pflege • Sozialmanagement *beantragt 16 Drei OBAS-Referendare haben ihre Ausbildung erfolgreich beendet. Elisabeth Neske (Dipl. Pädagogin), Antje Naumann (Diplomphysikerin) und Jörg Herrmann (Diplom Elektroingenieur mit Informatik). Sie unterrichten nun in den Fächern Erziehungswissenschaften, Sozialpädagogik, v.l.:Elisabeth Neske, Antje Naumann, Jörg Herrmann Deutsch, Physik, Mathematik und Informatik. Antje Naumann: „Ich bin sehr gut ausgebildet worden. Es gefiel mir gut, dass ich die Kollegen immer und jederzeit ansprechen konnte. Die Schulleitung hat mir mit Dr. Daniel Ahrens einen erfahrenen AusbildungsLehrer zur Seite gestellt. Das war genial und ich konnte mit ihm stundenlang telefonieren. Es gab früher keinen Lehrer für Physik im INI Berufskolleg, deshalb mussten manche Fragen mühsam recherchiert werden. Aber es hat mithilfe dieser guten Rahmenbedingungen mehr als zufriedenstellend geklappt. Eine bessere Ausstattung im Experi- Rede und Antwort und nicht nur mentalbereich wäre schön gewe- mit Rat, sondern auch mit Tat sen.“ Mittlerweile verfügen wir zur Seite standen. Unterstützt über drei Physiklehrer. ebenso durch eine Schulleitung, Elisabeth Neske: „Ich hat- die mir in der Umsetzung meite viele Möglichkeiten im ge- ner Ideen in Bezug auf den Einschützten Rahmen zu proben. satz neuer Medien im Unterricht Das nette und sehr hilfsbereite freie Hand ließ und die unterKollegium hat die Ausbildung richtspraktische Seminararbeit sehr erleichtert. Trotzdem war im Schulalltag nicht nur Theorie es mitunter sehr anstrengend, bleiben, sondern auch Schulpradie sehr hohen Anforderungen xis werden ließ. Nach über 30 aus der Ausbildung, die Unter- Jahren diverser Tätigkeiten in richtsbesuche mit ihren Anfor- der freien Wirtschaft kann ich derungen zur Reflektion bis in nur sagen: „Noch nie hat mir eine die eigenen Persönlichkeits- Aufgabe so viel Freude gemacht.“ strukturen und gleichzeitig den Es muss hinzugefügt werwiggeligen Unterrichtsalltag in den, dass die durchschnittliche diesem höchst lebendigen INI Abschlusszensur aller ReferenBK zu meistern. Mit Hilfe dieses dare im Hauptseminar in Dortgroßartigen Teams ist es gelun- mund dieses Jahr bei 2,1 lag. gen. Es hat sich gelohnt.“ Unsere drei Kollegen waren mit Jörg Herrmann: „Im Alter ihren Ergebnissen deutlich besvon 57 Jahren noch einmal die ser. Das INI Berufskolleg bildet Schulbank zu drücken, als Schü- derzeit wieder drei Referendare ler Prüfungsstress zu erleben aus und liegt damit weit über der und glücklich über gute Noten Ausbildungsquote anderer Bezu sein, ist ein ganz besonderes rufskollegs. Erlebnis. Der Schritt dahin will gut überlegt sein. Er war gut OBAS überlegt und Ordnung zur berufsbegleitenden Ausbildung von eine meiner Seiteneinsteigern und der Staatsprüfung. Diese besten Ent- Verordnung regelt die berufsbegleitende Auss ch e i d u n g e n bildung von Seiteneinsteigern, die aus Gründen im Leben. Un- dringenden Personalbedarfs in den Schuldienst terstützt wurde in NRW eingestellt werden (Lehrkräfte in Ausich durch hilfs- bildung). Sie erwerben mit einer erfolgreich abbereite Kolle- gelegten Staatsprüfung die Befähigung für das gen, die mir der Ausbildung entsprechende Lehramt in Nordauch bei mei- rhein-Westfalen. Die Referendare kommen aus nen unmög- der freien Wirtschaft und bringen sehr viele praklichsten Fragen tische Erfahrungen und Kenntnisse mit in den geduldig und Unterricht. Die Ausbildung dauert 2 Jahre. I.d.R. mit einem Au- unterrichten sie selbständig und gehen einen Tag genzwinkern in der Woche ins Studienseminar zur theoretischen Ausbildung und Prüfungsvorbereitung. 17 Kolorierung unseres Flures mit Motiven aus verschiedenen Zeitepochen Jayueline Schulz, Lisa Kamen und Oxana Tubaeva, Auszubildende unserer Gestaltungsklassen) Oxana: „Eine einmalige Erfahrung, durch das Kennenlernen von interessanten Künstlern das eigene Können in einem Projekt umzusetzen und Spaß an der Teamarbeit zu haben.“ Lisa: „Welche Wand ist die Nächste?“ 18 AMBULANT BETREUTES Ambulant betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderungen „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, dass ich endlich in die eigenen vier Wände umziehen kann. Hier kann ich tun und lassen, was ich entscheide – vor allem aber kann ich auch mal allein sein“, so Gerlinde K. , als sie die Schlüssel für ihr neues Zuhause in den Händen hält. Der Traum vom eigenständigen, selbstbestimmten Leben konnte für Gerlinde K. Wirklichkeit werden, weil sie durch Anne Vieten, Mitarbeiterin der INI im Ambulant Betreuten Wohnen im Kreis Warendorf die notwendige Unterstützung bekommen hat. „Frau Vieten hat mich bei der Wohnungssuche unterstützt und dann geholfen, die Wohnung schön einzurichten“, berichtet Gerlinde K. überglücklich. Durch die Begleitung ihrer Betreuerin hat Gerlinde K. jedoch nicht nur Unterstützung bei der Wohnungssuche erfahren. Durch das Ambulant Betreute Wohnen ist gewährleistet, dass sie auch bei der Bewältigung Ihres Alltags die Unterstützung erfährt, die sie für ein selbstbestimmtes, eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden benötigt. Frau Vieten, Sozialarbeiterin im Ambulant Betreuten Wohnen der INI, besucht Gerlinde K. je nach Bedarf ein- oder mehrmals die Woche und hilft ihr, den Alltag zu meistern. Regelmäßige Kontakte zu ihrem Arbeitgeber, der Werkstatt für behinderte Menschen, Unterstützung bei Behördengängen, Hilfestellung beim Briefeschreiben, im Umgang mit dem zur Verfügung stehenden Geld und bei der Haushaltsführung aber auch die Integration in das Wohnumfeld und die Initiierung einer sinnbringenden Freizeitgestaltung gehören zu ihren Aufgaben. Auch das zusätzliche Angebot der INI-Mitarbeiter, einmal in der Woche im Rahmen des Offenen Treffs neue Menschen kennenzulernen, sich auszutauschen, gemeinsam zu spielen oder auch nur nicht „allein zu sein“, nimmt Gerlinde K. gerne wahr. „Und wenn es mir einmal nicht so gut geht, habe ich ja jemanden, mit dem ich reden kann“ sagt Gerlinde K. augenzwinkernd zu ihrer Betreuerin. Diese individuelle Hilfe Beratung, Begleitung durch das Ambulant Beund Unterstützung – ein treute Wohnen können Menschen mit einer psy- selbstbestimmtes Leben in chischen Erkrankung, einer Suchterkrankung den eigenen vier Wänden für oder einer geistigen Bevolljährige Menschen mit hinderung in Anspruch Behinderungen nehmen. Seit 2006 hat die Zahl der zu betreuenden Menschen in den Kreisen Warendorf, Soest und in der Stadt Hamm stetig zugenommen. Mittlerweile werden mehr als siebzig Menschen von den acht Kollegen des INI-Fachdienstes regelmäßig unterstützt. Im Rahmen der mit dem Kostenträger abgestimmten individuellen Hilfeplanung werden im Vorfeld Ziele mit dem Klienten abgesprochen und vereinbart. Diese sollen eine gesellschaftliche Integration und Eigenverantwortung in einem für die Zukunft selbst bestimmten Leben ermöglichen. Die aufsuchende Hilfe umfasst Unterstützung in lebenspraktischen, gesundheitlichen, behördlichen Angelegenheiten und in Krisensituationen. Das beinhaltet z. B. die Begleitung zu Arztbesuchen, Klärung mietrechtlicher Angelegenheiten, Gespräche mit Arbeitgebern und anderen Institutionen. Menschen mit diesen Krankheitsbildern sind häufig alleinstehend und leben sehr zurückgezogen. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen sowie auch neue Perspektiven und Wege aufzuzeigen, werden unter anderem Freizeitaktivitäten angeboten. In Beckum und Hamm findet einmal die Woche ein offener Treff statt. Hier haben die Teilnehmer die Möglichkeit der Begegnung, mit anderen Menschen zu reden, zu spielen, sich auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen. Darüber hinaus werden einmal im Monat am Wochenende unterschiedliche Freizeitangebote durchgeführt. Auf dem Programm stehen, Museumsbesuche, Sportveranstaltungen, Wanderungen, Besuche von Veranstaltungen in der Region und vieles mehr. WOHNEN 19 Auf dem Weg zum Grillplatz im Hohen Hagen In diesem Jahr haben wir z.B. ein Bundesligaspiel in Dortmund besucht. Aufgrund des großen Interesses ist ein erneuter Besuch, diesmal jedoch auf Schalke vorgesehen. Während der Betriebsferien der Freckenhorster Werkstätten, in der einige der zu betreuenden Menschen einen Arbeitsplatz gefunden haben, wurde auch in diesem Jahr wieder ein besonderes Programm erstellt. Der Besuch des Beckumer Zementmuseums und ein Grillnachmittag im Hohen Hagen in Ennigerloh wurden sehr gerne angenommen. Der Höhepunkt in diesem Jahr war der Besuch des Musicals Starlight Express in Bochum mit vielen begeisterten Teilnehmern. Darüber hinaus wurden im Kreis Soest auch ganz individuelle Freizeitangebote mit einzelnen Klienten organisiert, die eine besondere Begleitung benötigen; so z.B. der Besuch eines Weihnachtsmarktes und des Landesgartenschauparks in Rietberg. In dem Programm für die Freizeitaktivitäten werden möglichst viele Ideen von Klienten aufgegriffen und umgesetzt. Für das nächste Jahr ist erstmals eine mehrtägige Fahrt nach Berlin in Planung. Auch hier ist das Interesse der Klienten bereits im Vorfeld sehr groß und für die meisten Klienten wird es der einzige „Urlaub“ seit vielen Jahren. Und auch der erste Besuch in der Hauptstadt. „Das moderne Leben fordert Tribut: Leistungskraft und Ausdauer, Durchsetzungsvermögen und ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit in Beruf und Familie sind gefragt, um den Alltag meistern zu können“ so ein Zitat von Herrn Dr. Wolfgang Kirsch, dem Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe in einem Vorwort zur LWL-Broschüre „Wenn die Psyche lebt“. Wenn Menschen diesen Anforderungen nicht oder nicht in vollem Umfang entsprechen können, sind wir aufgefordert, individuelle Hilfen zu geben und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Durch unser Angebot des Ambulant Betreuten Wohnens unterstützen wir Menschen mit Behinderungen, in unserer leistungsbezogenen Gesellschaft ihren Platz zu finden. Ambulant betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderungen Rechtsgrundlage: Kostenträger: Standorte: Kontakt: Wohnungen SGB XII, §§ 53, 54 Landschaftsverband Westfalen-Lippe im Rahmen der Eingliederungshilfe Kreis Warendorf, Kalkstr. 1, 59269 Beckum Kreis Soest, Kolpingstr. 2, 59555 Lippstadt Stadt Hamm, Sternstr. 4, 59065 Hamm Kreis Warendorf und Stadt Hamm: Anne Vieten, Tel. 02381 872-638 oder 02521 828-792 Kreis Soest: Dirk Frenz Tel. 02941 752-255 8 Appartementwohnungen in Lippstadt SOZIALPäDAGOGEN 20 Sozialpädagogen An dieser Stelle möchten wir die Arbeit einiger Sozialpädagogen unseres Firmenverbundes exemplarisch vorstellen. „Mit chillig bringt Durch das Einkaufen und ZubeB. nicht reiten der täglichen Mahlzeiten „Jugend- Stefan zum Ausdruck, mit kleinem Budget können die werkstatt: dass man in der jungen Menschen neben GrundFinde ich total J u g e n d w e r k - kenntnissen der Hauswirtschaft statt besonders auch erfahren, was es bedeutet, chillig!“ gut „abhängen“ mit kleinem Budget einzukaufen kann – er findet das und trotzdem etwas schmackAngebot einfach nur gut! haftes und gehaltvolles auf den Mit der “Jugendwerkstatt“ Tisch zu bringen. ist ein niedrigschwelliges Ange- „Das fetzt voll nicht“, ist einer der bot für 15- bis 22-jährige junge Standardsprüche von Tobias L. , Frauen und Männer entstanden, wenn er abspülen muss – gleichdie zur sozialen Integration, zur wohl ist er aber inzwischen zu Hinführung an eine geregelte Ta- der Erkenntnis gelangt, dass es gesstruktur und in die Arbeits- gemacht werden muss. Diskuswelt sozialpädagogische Unter- sionen gibt es an dieser Stelle stützung benötigen. schon lange nicht mehr! Am 1.12.2011 wurde die JuUnser Ziel ist es, für jegendwerkstatt offiziell eröffnet. den Einzelnen eine stabile TaUnmittelbar danach sind wir mit gesstruktur aufzubauen. Über den ersten drei Jugendlichen mit kreative Tätigkeiten sollen die den Umbauarbeiten der ehema- Jugendlichen motiviert werden ligen Elektrowerkstatt gestartet. und ihre oft durch vorangeganSo entstand in den ersten Mo- gene Misserfolge verlorengegannaten des Projektes unsere ganz gene Freude am Leben zurück eigene Werkstatt und (fast) alles erlangen. wurde selbst gemacht. Es wurde Der Werkstattbereich biegebohrt, gesägt, montiert und tet dazu ganz unterschiedliche geschleppt. Bis heute hat jeder Möglichkeiten in verschiedenen Jugendliche die Möglichkeit Arbeitsfeldern. So können in den „seine“ Jugendwerkstatt mitzu- Bereichen Holz und Metall erste gestalten. Erfahrungen mit den WerkstofWir verfolgen mit unserer fen, Werkzeugen und Maschinen Arbeit einen sozialpädagogi- gemacht werden. Kleinere Proschen ganzheitlichen Ansatz. So jekte wie Planung und Bau von versuchen wir, den Teilnehmern Werkstatteinrichtungen bis hin durch ein gemeinsames Früh- zur Herstellung von einfachen stück und Mittagessen eine er- technischen Konstruktionen nährungsbewusste und gesunde und Werkstücken werden hier Lebensführung näherzubringen mit und von den Jugendlichen realisiert. Kleine Regale, Ablageflächen und Werktische für die Werkstatt aber auch Lautsprecherboxen für das eigene Zimmer haben die Jugendlichen mit Unterstützung ihrer Anleiter gebaut. Das Arbeitsfeld Siebdruck und Farbgestaltung beschäftigt sich mit der Herstellung von Text- und Schriftvorlagen, Zeichnen und Malen, Fotografie, Entwickeln, Rastern und Layout sowie natürlich mit dem Druckvorgang selbst. Das Bedrucken von Stoffen, Kleidung und Accessoires aus diesem ebenfalls in der Jugendwerkstatt beheimateten Arbeitsbereich gehört neben dem Bedrucken von Karton zu unseren Lieblingsaufgaben. Dort werden Taschen, Kissen und Kleidungsstücke von A bis Z geplant, geschnitten und genäht. Eine Vielzahl von Accessoires und Deko-Artikeln entsteht so. 21 „Ich finde Nähen total cool“, so ein junger Mann, für den der Umgang mit Stoffen, Nadel und Faden zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist. Inzwischen kann er z.B. auf eine ganze Reihe sehr schön gestalteter Textiltaschen und sogar Kleidungsstücke verweisen. Das Angebot schließt neben den herkömmlichen Arbeitstechniken auch gestalterische Verfahren wie Färben, Stoffdruck, Stoffmalerei und plastisches Gestalten ein. Zur unserer Jugendwerkstatt gehört inzwischen auch eine kleine Fahrradwerkstatt, in der die Jugendlichen nach dem Motto aus „Alt mach Neu“ oder „kaputt wird heile“ ihre eigenen Fahrräder reparieren können. Hier können unter fachlicher Anleitung gemeinsam alte Fahrräder restauriert oder eigene repariert werden. Eine unserer herausragenden Projektarbeiten in 2012 waren die Planung und der Neubau der Skateranlage am Jahnplatz in Lippstadt. Diese Projektarbeit findet im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Stadt Lippstadt statt und wird auch noch in 2013 und 2014 weitergeführt werden. Neben der Planung werden die Jugendlichen auch in die fachlichen Zusammenhänge der Statik und des Umgangs mit Beton eingewiesen. Aber auch der Spaß kommt dabei nie zu kurz, denn neben den sommerlichen Grill- und Schwimmaktionen in der Lippe konnten die bereits fertig gestellten Obstacles (Skaterhindernisse, Rampen) natürlich zwischendurch auch schon mal getestet werden. Nach Aussagen des zuständigen Architekten „werdet ihr von Obstacle zu Obstacle besser“ – eine Anmerkung, die die Jugendlichen nicht ohne Stolz gerne zur Kenntnis nehmen. Zu unseren letzten Projekten 2012 gehörte der Aufbau des Adventskalenders im Rahmen des Weihnachtsmarktes in Form von großen (durch die Schulen im Raum Lippstadt) bemalten Fenstern im Rathaus der Stadt Lippstadt. Nach Abschluss des Weihnachtsmarktes haben wir die Bilder wieder abgebaut und die Fenster für das kommende Weihnachtsfest in 2013 gereinigt, damit sie erneut bemalt werden können. Hier handelte es sich ebenfalls um einen Auftrag der Stadt Lippstadt. Ein Jahr Jugendwerkstatt ist wie im Flug vergangen, es gab Tränen aber noch viel mehr Lachen, es gab blaue Flecken aber keine blauen Augen, viele gute Erfahrungen und eine Menge toller Menschen, die die Jugendwerkstatt zu dem gemacht haben was sie heute ist. Wir sind gespannt auf unsere gemeinsame Zeit 2013!“ Frank Uelsberg, Dipl.-Sozialpädagoge und Koch 22 HAMET Handlungsorientierte Module zur Erfassung und Förderung beruflicher Kompetenzen Im INI-Firmenverbund wurde im Sommer 2012 ein Hamet – Testraum installiert. Hier besteht die Möglichkeit, Schüler handwerklich – motorisch zu testen. Im Lauf der beruflichen Entwicklung stehen immer wieder Entscheidungen an, bei denen die Fragen nach den beruflichen Interessen und Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind, z.B.: • Berufsorientierung und Berufswahl • Übergang Schule – Ausbildung • Ausbildungswechsel/-abbruch • Integration in die Arbeitswelt • Weiterbildung • Umschulung Bei diesen beruflichen Entscheidungsprozessen kann eine diagnostische Unterstützung sehr hilfreich sein. Für Berufe mit vorwiegend manueller Tätigkeit steht mit dem HAMET 2 ein Verfahren zur Verfügung, mit dessen Hilfe es möglich ist, praktische und soziale Ressourcen zu erkennen – Ressourcen, die mit den üblichen Papier-BleistiftVerfahren nicht erfasst werden können. Berufliche Kompetenzen lassen sich mit dem HAMET 2 anforderungsnah, handlungsbezogen und wissenschaftlich gesichert erkennen und fördern. HAMET 2 wurde insbesondere für die berufliche Diagnostik von Menschen mit erhöhtem Förderbedarf, Benachteiligungen und Behinderungen konzipiert. Das Verfahren ist aber auch für andere Anwendungsbereiche geeignet (s.u.). Die Ergebnisse können bei den genannten beruflichen EntscheiMarkus Hellerman mit einer dungsprozessen allen Beteiligten (AusSchülerin zubildende / Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Kostenträger) zu mehr Orientierung und Transparenz verhelfen. Das Verfahren ist für die berufliche Diagnostik insbesondere für junge Menschen mit erhöhtem Förderbedarf geeignet. Durch die Erweiterung ist HAMET 2 auch anwendbar bei beruflichen Fragestellungen von Haupt- und Realschülern, bei spezifischen Fragestellungen in der Rehabilitation Erwachsener sowie bei Menschen mit körperlicher, geistiger, psychischer oder Sinnesbehinderung. Der Einsatz kann somit in unterschiedlichen Arbeitsfeldern erfolgen: Förderschulen (8. und 9. Klasse), Berufsschulen (BVJ), Berufsbildungswerke und Reha-Einrichtungen (Aufnahme- und Verlaufsdiagnostik, Berufsfindung und Arbeitserprobung, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen), Berufsförderungswerke, Reha-Kliniken Werkstätten für behinderte Menschen (Berufsbildungsbereich), Betriebe (Ausbildungsbereich). HAMET e ist ein handlungsorientiertes Testverfahren zur Erfassung und Förderung elementarer handwerklich motorischer Kompetenzen und ist für den Einsatz in Werkstätten für geistig behinderte Menschen (WfbM) entwickelt worden. HAMET e kann in unterschiedlichen Feldern (Diagnostik, Förderung und Integration) für eine differenzierte Betrachtung der individuellen motorischen Fertigkeiten von geistig behinderten Menschen eingesetzt werden: • Am Übergang der Werkstufe der Förderschule G in den Berufsbildungsbereich der WfbM • Im Eingangsverfahren in der Werkstatt für behinderte Menschen • Zur Erstellung und Fortschreibung von Integrations-, Förder- und Bildungsplänen • Am Übergang in den Arbeitsbereich der Werkstatt für behinderte Menschen mit Lohnbewertung 11 Mitarbeiter des INI-Firmenverbundes wurden für dieses Testverfahren zertifiziert und können nun die Schüler im Kreis Soest testen. Gestartet wird mit Schülern im Projekt STAR: Schule trifft Arbeitswelt im Rahmen der Potentialanalyse mit den Förderschulen Don Bosko, Bodelschwingh und Hedwig Dransfeld. Auch weiteren Schulen stehen wir mit diesem Angebot zur Verfügung. Über Kosten und Durchführungsmodalitäten geben wir gerne Auskunft, Eva Kemper (02941 752-125) 23 „Arbeit und Anerkennung“ „Tolles Team“ Mein Arbeitsplatz befindet sich in der Droste-Rose-Schule in der Mensa. Hier bin ich für die Temperaturkontrolle der Speisen, die Essensausgabe an die Schüler und Lehrer, sowie die Reinigung bzw. Pflege der Konvektomaten, Thermobehälter, Küchengeräte, Fußböden und vieles mehr zuständig. Hierbei unterstützt mich meine liebe Kollegin Aysegül Yetik. Durch gesundheitliche Probleme fühle ich mich nicht mehr in der Lage, auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bestehen. Ich arbeite gerne bei der INI, weil die Kollegen und Vorgesetzten eine ganz andere Art des Miteinanderarbeitens praktizieren. Jeder wird so genommen, wie er ist, egal ob man körperliche, geistige oder psychische Probleme hat. Ich bin glücklich, dass ich hier eine Chance bekommen habe, weiterhin ein (fast) normales Leben zu führen, mit Arbeit und Anerkennung! Liebe Grüße Birgit Butter Ich arbeite in der Mensa der Droste-Rose-Schule in Lippstadt. Meine Aufgabe ist die Speisenausgabe an die Kinder und Lehrer. Unter anderem bin ich noch zuständig für das Putzen der Tische und der Theke in der Mensa. Noch anliegende Tätigkeiten, wie Spülen und Boden wischen erledigen meine Kollegin Frau Butter und ich gemeinsam im Team. Ich arbeite hier, weil ich wegen meiner Krankheit in einem normalen Betrieb nicht arbeiten kann. Mit freundlichem Gruß Aysegül Yetik „Viel Spaß trotz Stress“ Bedingt durch langjährige Arbeitslosigkeit, bin ich als Mitglied der Generation 50+ durch eine Infoveranstaltung des IFD über die Einsatzmöglichkeiten im sozialen Bereich aufmerksam geworden. Ich hätte nie geglaubt, dass es möglich ist, nach über 4-jähriger Arbeitssuche in nur fast 5 Wochen eine neue Beschäftigung bei der INI zu erlangen! Seit Ende Mai 2012 bin ich als „Springer“ bei der IKS eingesetzt. Diese Tätigkeit, die oftmals auch sehr stressig ist, macht mir trotzdem viel Spaß. Besonders erwähnen muss ich hier immer die nette Aufnahme durch die Kollegen. Ich könnte mir auch gut vorstellen, und das würde mich besonders freuen, in einem der Kioske als „fester“ Mitarbeiter eingesetzt zu werden und ggfs. von hier aus mal zu „springen“. Ich würde gerne noch mehr „bewegen“, - aber was noch nicht ist – kann ja noch werden! Peter Schlothane 24 „Umgang mit jungen Menschen“ „Kochen macht Spaß“ „…mache meine Aufgaben gerne“ Ich bin in der Mensa der Kopernikusschule tätig und habe täglich die Verantwortung für das Wohlbefinden über hundert Schüler, indem ich das meist fertig angelieferte Essen kontrolliere, es regeneriere, kontrolliere, protokolliere und letztendlich drei zur Auswahl vorbestellte leckere Menüs verteile. Ich arbeite hier, weil mir meine Ausbildung zur Hauswirtschafthelferin bei der INITEC viel Spaß gemacht hat. Die Stelle, die ich bekommen habe in der Schulmensa des EG´s, ist einfach super, weil ich ja in einer Küche gelernt habe und auch weiterhin dort arbeiten möchte. Und ich möchte auch weiterhin Kontakt Meine Aufgabe bei der INI ist es, Kindergärten und Schulen täglich das Mittagessen zu liefern. Ca. einmal die Woche fahre ich auch verschiedene Getränke vom Bioladen zum Hanse-Kolleg in Lippstadt. Freitags ist es auch meine Aufgabe, Privatkunden mit Lebensmitteln zu beliefern, die im carekauf bestellt worden sind. Diese Aufgaben mache ich sehr gerne. Liebe Grüße Helmut Holtkötter Die Anstellung durch die INI begeistert mich, weil ich als Schwerbehinderte eine interessante Tätigkeit erhalten habe und mir der Smalltalk und Umgang mit jungen Menschen sehr viel Spaß macht. Dazu kommt die angenehme Arbeitszeit, die es mir ermöglicht noch genügend Freizeit für meine Familie zu haben. Dagmar Castiglia zu Kunden haben. Und dass alle Kollegen auch weiterhin hilfsbereit und zuvorkommend sind. Die Arbeit in unserem Kiosk macht auch Spaß, aber Kochen gefällt mir einfach besser. Jana Ladygin Herzlich willkommen 25 „Immer wieder etwas Neues“ Was mich bewegt im Bioladen zu arbeiten? Die Kunden, die mich immer wieder aufs Neue herausfordern, das angenehme Arbeitsklima mit den Arbeits- ein Mix aus einem super Team, einer guten Anleitung und dem selbstständigen, abwechslungsreichen Arbeiten, was mir den Einstieg in das Berufsleben deutlich einfacher gemacht hat. Dieses Zusammenspiel gefällt mir an der INI ganz besonders. Ich finde es toll, dass Berufsanfängern eine Chance gegeben wird und mir ein absolutes Vertrauen in meine Arbeit von Seiten meiner Kollegen entgegengebracht wird. kollegen, Auszubildenden und Praktikanten. Überhaupt ist es eine Herausforderung für mich, im Bioladen zu arbeiten, da es immer wieder etwas Neues ist. Wie ich zur INI gekommen bin? Ich habe ein dreimonatiges Praktikum gemacht und wurde übernommen. Denise Bilstein Hemmer „Chance als Berufsanfängerin“ Mein Arbeitsfeld ist die Maßnahme „KoJoIn“, in der ich versuche, langzeitarbeitslose, schwerbehinderte Menschen auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren. Als Berufsanfängerin ist diese Arbeit ein toller Start, das Berufsleben eines Sozialarbeiters besser kennenzulernen. Auch die Maßnahme entspricht meinen Vorstellungen, die Arbeit mit den Klienten ist spannend und herausfordernd zugleich und auch die Selbstständigkeit, die ich in diesem Job habe, genieße ich sehr. Es ist also Des Weiteren finde ich meine Aufgabe wichtig, Menschen mit erheblichen Beeinträchtigungen trotzdem eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt zu verschaffen und sie auf dem Weg dorthin, möglichst kompetent und unterstützend zu begleiten. Daher erhoffe ich mir, dass am Ende dieser Maßnahme viele Teilnehmer einen Job gefunden haben und zufrieden mit meiner Begleitung und Unterstützung sind. Meike Kordes „Nette Arbeitskollegin“ Hauptsächlich gefällt mir die Arbeit bei der Mensa, weil mir der Kontakt mit den Kindern Spaß macht und ich eine sehr nette Arbeitskollegin habe. Ich bin bei der INI beschäftigt, weil mir dieser tolle Arbeitsplatz von der INI vorgeschlagen wurde und ich vorher mal eine Ausbildung bei der INI gemacht habe. Mit freundlichen Grüßen Christine Kensy 26 Was bewegt mich? Betriebsratsarbeit macht auch Spaß! Man kann für seine Kollegen eine Menge anstoßen und erreichen. Gleichfalls bekommt man mehr Überblick über das gesamte Geschehen im Betrieb und kann an vielen Stellen mitreden. In all den Jahren habe ich die Arbeit in unserem Betriebsrat niemals bereut, obwohl diese Arbeit nicht immer leicht ist. Für mich steht dabei immer der Einzelne in seiner individuellen Situation im Vordergrund. Geholfen haben mir dabei sicher auch eine ganze Reihe von Schulungen als Betriebsrat, die ich im Laufe der Jahre absolviert habe. Aber auch in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Bereich Hospizarbeit und der Arbeit in der Notfallseelsorge im Kreis Soest habe ich viel lernen dürfen. Vieles davon empfinde ich als große Bereicherung in meinem Leben. Oft habe ich das Gefühl, dass davon auch mein Einsatz als Betriebsratsvorsitzender profitiert, denn Persönlichkeiten zu akzeptieren, sich in andere Menschen und ihre Situation hineinzuversetzen, ist etwas, das ich dort immer wieder lerne und was ich auch in der täglichen Arbeit im Sinne der Kollegen des Betriebes nutzen kann. Jedenfalls bemühe ich mich immer wieder darum, dass mir dies gelingt. Peter Schriewersmann, Betriebsratsvorsitzender BETRIEBSRAT Wir bewegen was! Seit nunmehr über 25 Jahren besteht unser Betriebsrat. Zurzeit engagieren sich hier sieben motivierte Kollegen, wobei unsere Aufgaben vielfältig aber oft auch sehr konkret sind. Der Betriebsrat soll und muss sich in betriebliche Dinge, Unternehmensstrategien und Prozesse einschalten und diese zum Wohle der Mitarbeiter mitgestalten. Unser Mitspracherecht nutzen wir, um gemeinsam mit der Geschäftsleitung Maßnahmen und Wege auszubauen und/ oder zu entwickeln, um Arbeitsplätze – wo immer es möglich ist – zu sichern. In schweren Zeiten versuchen wir immer, Lösungen zu finden, um auch diese Zeiten gemeinsam zu überstehen. Auch bei Personalentscheidungen wie Einstellungen, Versetzungen und Entlassungen werden wir gehört. Unsere Arbeitsgrundlagen sind das Betriebsverfassungsgesetz und vor allen Dingen der gesunde Menschenverstand. Manchmal stehen Gespräche zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer von Angesicht zu Angesicht an, Nicht bei denen Peter Schriewersmann ohne der Mitarmeinen beiter sich Sorgen macht. Hier hat jeder Arbeitnehmer das Recht, ein Betriebsrat Betriebsratsmitglied seines Vertrauens mit hinzuzuziehen, um auf diese Weise einen Berater an seiner Seite zu haben, der ihn unterstützen kann. 27 INtus und INform Ein spannendes Jahr liegt hinter uns, in dem wir viel bewegt haben. Wir, das ist das Team der Weiterbildungseinrichtungen INtus und INform. Nach intensiver Themen- und Referentenrecherche konnten wir über 130 interessante und aktuelle Weiterbildungsangebote präsentieren. Dabei ist nicht nur das Layout unseres Programmheftes neu, das 2012 erstmals in einer Auflage von 5.000 Exemplaren erschienen ist, sondern auch die Anzahl und die bunte Themenvielfalt der verschiedenen Fortbildungsangebote. Bei der Zusammenstellung der Themen möchten wir gerne für jeden etwas Interessantes anbieten – egal ob Schüler, Student, Auszubildender, Eltern, Senioren, ob privat oder für Fachpersonal. Wir haben uns bemüht, unser Programm vor allem nach den Interessen unserer Teilnehmer zu gestalten und versuchen dabei immer auch den Einzelnen in einer Gruppe zu sehen. Rufen Sie uns an (Tel. 02941 752-163 od. -146) und lassen Sie sich von unserem Angebot zum (Weiter-)Lernen inspirieren! Informationen zum aktuellen Programmheft finden Sie unter www.ini.de. Kochkurse, die wir erst seit einem Jahr anbieten, so gut entwickelt haben, dass wir schon von „Stammkunden“ sprechen können. Mir persönlich gibt die Arbeit bei INform auch eine tolle Chance, meine eigenen Interessen zu vertiefen und mich weiterentwickeln zu können, da ich fast täglich mit spannenden neuen Themen und Menschen konfrontiert werde. Stephanie Schoen, Leitung INform Als Kind wollte ich Ärztin oder Pilotin werden. Weder das eine noch das andere war dann noch mein Wunsch als Erwachsene. Jetzt bin ich Diplom-Pädagogin mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung und als offener Mensch, der gerne immer wieder Neues lernt und gerne mit Menschen zusammen arbeitet, bietet mir meine Arbeit jeden Tag eine Menge Möglichkeiten. An meiner Arbeit mag ich besonders die spannende Mischung aus Abwechslung, Freiräumen, Herausforderung und nicht zuletzt den Mangel an Langeweile! So etwas wie öde Büroroutine gibt es eigentlich nicht. Immer auf der Suche nach neuen Themen, nach guten Referenten und dabei die Wünsche der SeWas bewegt mich? minarteilnehmer im Auge Sonja Böhme und Stephanie Schoen Die Arbeit im Bereich der zu behalten: Diesen HerWeiterbildung gibt mir die Möglichkeit, die The- ausforderungen stelle ich mich gerne. Und wenn es men, die mir auch oft persönlich wichtig sind, wie mal stressig wird: Humor und Gelassenheit helfen z.B. vollwertige Ernährung, Auseinandersetzung eigentlich immer. mit unserer Umwelt, oder auch ein anspruchsIch finde es toll, dazu beizutragen zu können, volles Arbeiten mit Kindern durch kompetente dass viele Menschen immer wieder neue Dinge lerReferenten, unterschiedliche Veranstaltungsorte nen können! Mein persönliches Ziel? Dass bald und ein Unternehmen, das für diese Interessen in möglichst vielen Menschen INtus und INform ein vielfältiger Weise eintritt, an ein breites Publikum Begriff ist, der für Spaß am Lernen und ein engaauthentisch weitergeben zu können. Besonders giertes Weiterbildungsteam steht! freut es mich, dass sich die vegetarischen VollwertSonja Böhme, Leitung INtus 28 INI wird Stiftung Nachrichten Im Laufe der vergangenen fast 30 Jahre seit Gründung der INI, ist aus der Initiative gegen Jugendarbeitslosigkeit ein Firmenverbund geworden, zu dem die Arbeitsfelder der Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit, Jugendberufshilfe, Schule, Kultur, Weiterbildungseinrichtungen, Integrationsfachdienst und unser Integrationsbetrieb gehören, der für mehrere hundert Menschen Verantwortung trägt. Durch diese Tätigkeiten sind im Laufe der Zeit Vermögenswerte entstanden, die wir durch die INI Stiftung auf Dauer sichern und somit für die betroffenen Menschen über Generationen hinweg zur Verfügung stellen möchten. Aus den Erträgen der Stiftung, durch Zustiftungen und Spenden werden die Stiftungszwecke wie Förderung der Erziehung, Schulund Berufsausbildung und der Integration/Inklusion insbesondere der jungen, benachteiligten und Menschen mit Behinderung gefördert. Durch die Bezirksregierung Arnsberg wurde die Anerkennungsurkunde ausgestellt. Wir bedanken uns bei Paul Köhler und seinen Mitarbeitern bei der Bezirksregierung in Arnsberg und bei Birgit Grzegorz und Josef Wermeling von der KOMTAX GRUPEE LIPPSTADT für Ihre hilfreiche Beratung und Unterstützung bei der Gründung unserer Stiftung! Ich möchte stiften – welche Möglichkeiten habe ich? Wenn Sie durch Ihre Zustiftung oder Spende helfen möchten, nehmen Sie einfach direkt Kontakt mit uns auf unter Tel. 02941 752-0, per mail unter [email protected] oder überweisen Sie Ihren Spendenbeitrag auf unser Konto 43205700 bei der GLS Bank (BLZ 43060967). Ihre Zustiftung oder Spende bleibt langfristig gesichert, da nur aus den Erträgen aus dem Stiftungskapital unsere Arbeit unterstützt wird. Sie sparen aber auch kräftig: z.B. bis zu fünf Prozent des Jahreseinkommens können Sie als Spende oder Zustiftung von der Steuer absetzen. Zusätzlich sind bis zu 20 450 Euro jährlich als Sonderausgaben abzugsfähig. Wir beraten Sie gern! INI GESAMTSCHULE BAD SASSENDORF „Bildung für alle, mit gleichen Chancen“, das war das Ziel für die Ankündigung, in Lippstadt in freier Trägerschaft eine INI Gesamtschule zu gründen. Dieses Ansinnen hat die Wogen in Lippstadt hochschlagen lassen und die Schullandschaft fast „auf den Kopf gestellt“. Doch die von uns angestoßene Debatte führte dazu, dass nicht wir Träger der Gesamtschule in Lippstadt wurden, sondern die Stadt Lippstadt durch den abgefragten Elternwillen zur Einrichtung einer eigenen Gesamtschule gezwungen wurde. Jetzt sind wir dem Ziel ein ganzes Stück näher gerückt. Unsere Gesamtschule in Bad Sassendorf soll eine Schule werden für alle Kinder, die erfolgreich das 4. Schuljahr der Grundschule durchlaufen haben oder für Schüler, die die Berechtigung zum Besuch der gymnasi- alen Oberstufe haben. Die Profile der gymnasialen Oberstufe sind Kunst und Kommunikation und Technik und internationale Kooperation. Unser Ansatz gründet darauf, grundlegendes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufzubauen und zu stärken. Unsere pädagogischen Leitlinien sind unter anderem geprägt durch Lernen und Arbeiten mit allen Sinnen. Um dieses umsetzen zu können, hat die Gemeinde Bad Sassendorf uns ihr ehemaliges Schulzentrum Zur Hepper Höhe zur Verfügung gestellt. Hier stehen ausreichend Klassen- und Fachräume, sowie ein Schwimmbad und Sportanlagen zur Verfügung. Bis zum Dezember 2012 wurden der Bezirksregierung in Arnsberg alle genehmigungsrelevanten Antragsunterlagen zur Verfügung gestellt, so dass der Gründungsprozess zum Schuljahr 2013/14 abgeschlossen sein wird und die ersten Schüler durch den neuen Schulleiter Volker Esch-Alsen, der 17 Jahre stellvertretender Schulleiter der Hannah-Arendt Gesamtschule in Soest war, begrüßt werden können. Volker Esch-Alsen (2.v.r.) beim Info-Tag Ausblick 29 Waldkindergarten „Der Wald ist unser Gruppenraum – unser Spielmaterial liefert uns die Natur.“ Nach diesem Motto sollen auch Lippstädter Kinder ab Sommer 2013 die Möglichkeit erhalten, ihre Kindergartenzeit weitgehend im Wald zu erleben. Bereits Anfang des Jahres ist die Leiterin der bestehenden Waldspielgruppe der „Stadtwaldindianer“, Nicole Sprengkamp auf uns zugekommen um gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, die Arbeit der Waldspielgruppe konzeptionell und wirtschaftlich zu sichern. In Gesprächen mit den Beteiligten des Trägers „Stadtwaldindianer gUG“, der Stadt Lippstadt, des Landesjugendamtes und der INI wurde die Idee geboren, in Trägerschaft der INI die Einrichtung einer „Kindertagesstätte mit dem Schwerpunkt eines naturnahen pädagogischen Betreuungskonzeptes“ im Rahmen des Kinderbildungsgesetzes in Lippstadt zu initiieren. Wenn die zu beteiligenden Gremien zustimmen, werden in Lippstadt ab Sommer 2013 bis zu 25 Kinder ihre Kindergartenzeit im Wald erleben dürfen. Ergänzt wird das Angebot durch die Einrichtung einer Gruppe für Kinder unter drei Jahren Geplanter Standort der Einrichtung ist ein Grundstück auf dem ehemaligen Tiergartengelände. „Die Beschaffenheit des zur Verfügung stehenden Geländes ist durch die Verbindung der Lebensräume Wald, Auenlandschaft und Wasser gerade in Lippstadt herausragend für die Umsetzung eines naturnahen pädagogischen Betreuungskonzeptes geeignet“, begeisterte sich Nicole Sprengkamp über die Planungen. Neuigkeiten aus dem carekauf 2012 war wieder ein sehr erfolgreiches Jahr für den carekauf. Um unseren Kunden in ihren Wünschen noch mehr entgegenkommen zu können, haben wir unsere Getränkeabteilung erweitert. Außerdem wurden die Kühlregale mit Glastüren ausgestattet um unsere Produkte energieeffizient anbieten zu können. Im Sommer haben wir zwei weitere Auszubildende eingestellt, eine junge Einzelhandelskauffrau im 3. Lehrjahr und einen jungen Mann in der Ausbildung zum Verkäufer. Und auch personell sind wir verstärkt worden: Seit dem 1.4.2012 arbeitet Stefan Joch als Reinigungsund Lagermitarbeiter bei uns. Er ist durch die Unterstützte Beschäftigung in unserem carekauf integriert worden. Foto ganz oben: Benedikt Müller, Foto oben: Stefan Joch Foto links: Kathrin Keuchel 30 Freude im Blumenladen Die vier Jahreszeiten Neuer naturwissenschaftlicher Raum spielen bei uns im Blumenladen eine große Rolle. Blumenangebot und Nachfrage der Kunden richten sich stark nach dem, was die Natur vorgibt. Das Jahr 2012 begann im Frühjahr mit einer hauseigenen Hochzeits- und Tischdekorationsmesse, bei der wir eine Vielzahl besonderer Werkstücke für diese festlichen Tage zeigten. Unsere Sonderausstellung kam bei den Kunden sehr gut an und wir konnten uns über zusätzliche Aufträge freuen. Im Sommer verlängerten wir unseren Kunden den Sommerurlaub durch die Ladendekoration z.B. mit Muscheln und Sand zum Thema „Meer“. Als im Herbst dann die ersten Blätter fielen, widmeten wir uns erstmalig der Trauer- und Gedenkfloristik. Die ausgestellten Werkstücke machten nachdenklich und forderten auf, sich auch mit diesem Thema auseinander zu setzen. Jetzt im Winter, der für uns arbeitsreichsten Zeit, binden wir jede Menge Kränze, Girlanden und Sträuße, auf dass jedes Haus in Lippstadt weihnachtlich geschmückt wird. Zur Belohnung steht nach der Hochsaison unsere „Wichtelparty“ an. Ein netter Abend im Blumenladen, an dem wir uns mal ganz in Ruhe Zeit nehmen für fröhliche Gespräche, leckeres Essen und kleine Geschenke, bevor dann der Frühling wieder ruft mit neuen Ideen, anderen Blumen und einer Vielzahl neuer Herausforderungen. Die vier Jahreszeiten bestimmen unseren Jahresablauf und wir freuen uns jedes Mal auf Sie! Für unser INI Berufskolleg konnten wir endlich einen neuen naturwissenschaftlichen Raum einrichten. Elektronisch und einzeln herabsenkbare Medienlifte für Daten, Strom und Gas für jeden der acht Arbeitstische (in der Höhe anpassbar), ein fahrbarer Panorama-Abzug (mit Kamera), in dem anschauliche Experimente bei größtmöglicher Sicherheit für Experimentatoren und Beobachter durchgeführt werden können und z.B. auch belüftete Ablageschränke für Chemikalien und ein interaktives Whiteboard, mit dem Tafelbilder sofort abgespeichert werden können, Experimentiermöglichkeiten für die Elektrotechnik und Physik, großzügige Experimentierflächen für Chemie und Biologie, alles gehört mit zu den vielen neuen Möglichkeiten, die jetzt in den naturwissenschaftlichen Fächern dort durchgeführt werden können. Die Kantine im Behördenhaus findet man in der vierten Etage im Amtsgericht Lippstadt, Lipperoder Straße 8. Neben den Mitarbeitern des Amtsgerichtes haben wir viele externe Gäste, die uns besuchen, um in den Genuss unserer frischen, selbst hergestellten Speisen zu gelangen. Unsere Auszubildenden und Teilnehmer in der Berufsvorbereitung werden bei uns im Beruf Beikoch ausgebildet, wobei wir seit 2008 einen 100% Erfolg in den Prüfungen verzeichnen können. Darüber freuen wir uns sehr, genauso wie über unsere Vermittlungsquote, die bei 80% liegt. Wir hoffen, dass wir mit diesem Beitrag Ihr Interesse ge- weckt haben und würden uns über einen Besuch in unserer Kantine sehr freuen. Aktion im neuen naturwissenschaftlichen Raum Im Behördenhaus 31 Kasino Am Ende des Jahres 2012 durfte das Kasino-Team nicht nur auf viele ausgerichtete Feiern und Caterings zurückblicken, sondern auch das Tagungsgeschäft konnte erfolgreich erweitert werden. Zahlreiche Seminare und Kurse, mehrtägige Workshops, Management Meetings – national wie international, Konferenzen, Präsentationen sowie Podiumsdiskussionen, Jahres- und Generalversammlungen fanden bei uns statt und wurden von uns mit dem Service der Rundumversorgung sowie den Speisen unserer exklusiven Küche versorgt. Ein Dankeschön auf diesem Weg an die gesamte Crew von Service, Küche und unserer Wäschepflege, mit der wir gemeinsam in 2013 in unser 10-jähriges Geburtstagsjahr starten. Hanse Berufskolleg Seit Oktober 2012 bewirtschaften wir die Mensa des Hanse Berufskollegs in Lippstadt. Hier werden ca. 450 Schüler von 26 Lehrkräften unterrichtet. Angeboten werden hier konventionelle Backwaren, Süßwaren und Getränke. Außerdem gibt es eine Auswahl an Bioprodukten: Kaffeespezialitäten, Süßwaren, Getränke, Joghurts und Müsli sowie täglich wechselnde Tagesangebote, wie z.B. leckere Pizza, Salat, Frikadellenbrötchen usw. Wir freuen uns, für die Mensa Sandra Alfermann als neue Mitarbeiterin bei uns begrüßen zu dürfen, die uns net- terweise folgenden Bericht geschrieben hat: „Meine Aufgaben erstrecken sich neben dem BrötchenBelegen und der Snackherstellung auch auf das Bestellwesen, die Warenannahme und –lagerung und die Kassenberichte und in den Pausen oft voll ist – dies spricht ja dafür, dass die Cafeteria gut angenommen wird. Als besonders positiv empfinde ich, dass ich die Cafeteria eigenverantwortlich leite und in diesem Rahmen die Möglichkeit habe, meine Fähigkeiten in diesem Bereich zu erproben. Das Vertrauen, das mir gegeben wird, spielt hierbei eine große Rolle. INkultur Sandra Alfermann auch die Richtlinien des HACCP Konzeptes müssen eingehalten werden. Ich bin gelernte Hauswirtschafterin, meine Ausbildung habe ich im Sommer 2012 abgeschlossen und konnte gleich eine interessante Tätigkeit aufnehmen. An meiner Tätigkeit gefällt mir, dass sie vielseitig ist und ich die Gelegenheit habe mit so vielen unterschiedlichen Leuten zusammen zu arbeiten. Jeden Tag bekomme ich die neuesten „Stories“ zu hören! Die Atmosphäre in der Cafeteria ist immer angenehm und locker, auch wenn es In unserer Kultur-Reihe waren in diesem Jahr die Musikerin und Sängerin Anne Haigis, der Schriftsteller und ehemalige TITANIC-Chefredakteur Thomas Gsella, die Malerin Judith Clay und Jessi Martens mit ihrer Band zu Gast. Wir freuen uns, dass alle Abende ausverkauft waren und hoffen, dass wir auch weiterhin durch ein abwechslungsreiches Programm unserer kleinen aber feinen INkultur-Reihe vielen Gästen einen schönen Abend bei uns bieten können. Auf www.inkultur.de finden Sie stets das aktuelle Programm. Thomas Gsella und Anne Haigis 32 Bei uns gibt Kindergarten- und Schulverpflegung (IKS) Produktionsküche mit Bistro an der Westernkötterstraße Jetzt kann es endlich losgehen. Die neue Produktionsküche kann jetzt gebaut werden. Das ins Auge gefasste Grundstück an der Westernkötterstraße wurde nun durch den Erbbaupachtvertrag erworben. Der Bauantrag und die Förderanträge sind gestellt und der erste Spatenstich soll in der zweiten Jahreshälfte 2013 erfolgen. Somit können die ersten Essen in 2014 ausgeliefert werden. Kaufladen Der Kaufladen konnte sich an der Cappelstr. gut etablieren und lockt viele neue Kunden zum Stöbern und Kaufen an. Erwerbslosenberatungsstelle In den Räumen an der Cappelstr. hat sich die Beratungsstelle als wichtiger Baustein für die Beratung von Arbeitslosen und von Arbeitslosigkeit bedrohter Menschen in der Region etabliert. Die 80% Finanzierung durch das Land NW mit Mitteln des europäischen Sozialfonds ist gesichert. Nun hoffen wir, dass die restlichen Mittel für 2013 durch Dritte bereitgestellt werden. ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) Viele Jugendliche benötigen Hilfen bei der Bewältigung der theoretischen Anforderungen in der Ausbildung, aber auch bei der Überwindung von Prüfungsängsten. Hier bietet abH einen wichtigen Beitrag. Wir führen dieses Projekt im Auftrag der Agentur für Arbeit durch. Dienstleistungsangebot Viele Vereine konnten die Hüpfburg oder das Geschirrmobil für ihre Feste anmieten. Ebenso steht der Häckseldienst zur Entsorgung von Ast- und Strauchschnitt für private Haushalte zur Verfügung. Offene Ganztagsschule Mit ihren verschiedensten Angeboten wie z.B. sportliche Aktivitäten oder Begleitung bei den Hausaufgaben bieten wir die offene Ganztagsschule an unterschiedlichen Schulstandorten im Kreis Soest an. Werkstattjahr Als weiteren Baustein für Angebote an Jugendliche im Übergang Schule Beruf bieten wir das Werkstattjahr in unseren Werkstätten an. Integrationsfachdienst (IfD) Für Menschen mit Behinderung bietet der Integrationsfachdienst mit den verschiedenen Aufgabenschwerpunkten Übergang Psychiatrie, Sicherung von Arbeitsplätzen, Übergang Schule Beruf und Übergang aus Werkstätten für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt sein Beratungs-und Begleitungsangebot an. Dieses führen wir im Auftrag des Integrationsamtes des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe im Kreis Soest durch. es auch … 33 Stromerzeugung Photovoltaik-Anlage Werkhalle, Südstr. .........................................28.942 kWh Photovoltaik-Anlage – L-Gebäude, Südstr.......................................32.995 kWh Naturstrom für alle Geschäfte, Küchen, Werkstätten etc. Standort Lippstadt................................................................ 390.000 kWh Regenwasserrückgewinnung in Liter Gärtnerei Warstein.................................................................... 2.000.000 Liter Gebäude Südstr............................................................................. 890.000 Liter Holzpelletheizung Holz in Tonnen................................................ 150 Tonnen =ˆ75.000 Liter Heizöl Fair gehandelter Kaffee an 11 Ausgabestellen in Tonnen............................................................... 1,005 Ökologische Landwirtschaft gem. Naturlandrichtlinien auf Landwirtschaftliche Nutzfläche in Hektar.......................................... 50,54 Salat in Stück..............................................................................................7.000 Kartoffeln in Tonnen.........................................................................................60 Erdbeeren in Kilogramm............................................................................. 1.000 Gurken in Stück.......................................................................................... 5.000 Tomaten in Kilogramm............................................................................... 6.000 Beet- und Balkonpflanzen verschiedene Sorten..............................................55 Kräutersorten..................................................................................................32 Ökologische Tierhaltung gem. Naturlandrichtlinien Schweinezucht......................................................9 Sauen +1 Eber = 180 Ferkel Schweinemast........................................ 6.000 kg Bio-Fleisch und Wurstwaren Rotes Höhenvieh.................................................... 10 Mutterkühe + Nachzucht Hühner........................................................................................................... 500 Eierproduktion in Stück..........................................................................130.000 Pferdezucht (Norweger)........................................................................ 3 Fohlen Wir haben uns entschieden, unseren Beitrag zu leisten, verantwortungsvoll mit den Ressourcen umzugehen … IMPRESSUM 34 Herausgeber INI e.V. , Südstraße 18, 59557 Lippstadt Fotografie Ein herzlicher Dank an alle, die geholfen haben, eine Fotoauswahl für diesen Jahresbericht zusammenzustellen und ein besonders großes DANKESCHÖN an Monika Zarski, die ohne viel Aufhebens darum zu machen, so viele ganz besonders schöne Aufnahmen dafür gemacht hat. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit des Textes haben wir auf die zusätzliche Nennung der weiblichen Form verzichtet. Es sind aber stets beide Geschlechter gemeint. INI e.V. Südstraße 18 59557 Lippstadt Tel.: 02941 752-0 Fax: 02941 752-222 [email protected]