Das Strafrecht im deutsch-türkischen Rechtsvergleich Alman
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Das Strafrecht im deutsch-türkischen Rechtsvergleich Alman
Das Strafrecht im deutsch-türkischen Rechtsvergleich Alman-Türk Karşlaştrmalı Ceza Hukuku Herausgegeben von Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf Mit Unterstützung von Doz. Dr. Ali Kemal Yıldız Herausgegeben von: Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf Das Strafrecht im deutsch-türkischen Rechtsvergleich Vorwort Der vorliegende Sammelband enthält die Vorträge der ersten Würzburger Tagung zum deutsch-türkischen Strafrechtsvergleich, die vom 30. August bis zum 1. September 2007 an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg stattfand. Das neue türkische Strafgesetzbuch aus dem Jahr 2005 ist in erheblichem Maße vom deutschen Strafrecht geprägt und die türkische Strafrechtswissenschaft hat sich demgemäß noch stärker als früher deutschen Einflüssen geöffnet. Umso bedauerlicher ist es, dass die deutsche Strafrechtswissenschaft auf diese Entwicklung bislang kaum reagiert hat. Zwar haben Strafrechtswissenschaftler wie Hans-Heinrich Jescheck, Claus Roxin und Günter Hirsch schon vor vielen Jahren die Türkei bereist und in Abhandlungen, Vorträgen und Gesprächen für das deutsche Strafrecht geworben. Die jüngere Generation der deutschen Strafrechtswissenschaft hat diese Tradition jedoch nur vereinzelt aufgenommen und vor allem nicht in dem Maße ausgebaut, das heute, im Zeitalter der Globalisierung und eines zusammenwachsenden Europa, nötig wäre. Mit der hier dokumentierten Tagung soll versucht werden, die deutsch-türkischen Beziehungen auf dem Gebiet des Strafrechts zu intensivieren. Das Themenspektrum wurde bewusst weit gehalten und reicht vom Verhältnis zwischen der EMRK und dem deutschen Strafgesetzbuch über die Geschichte des türkischen Strafrechts, die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der europäischen Union und die deutsche Strafrechtsentwicklung zwischen 1975 und 2005 bis hin zum Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter, der Religionsfreiheit in der Türkei, dem Ehrenmord, dem türkischen Internetstrafrecht und dem Verhältnis des türkischen Strafrechts zu Europa. Die Beiträge, die durchweg in deutscher Sprache gehalten wurden, sind auf deutsch und türkisch abgedruckt. Der Band wäre ohne die tatkräftige Hilfe meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Würzburg nicht zustande gekommen. Zu danken habe ich an erster Stelle meiner Sekretärin, Frau Karin Schmiedel, für die umsichtige Organisation und redaktionelle Betreuung des Bandes. Unterstützt wurde sie dabei von Frau Aylin Daglar, der ich ebenfalls sehr zu Dank verpflichtet bin. Auch bei den Übersetzungen vom Deutschen ins Türkische (und umgekehrt) hat sie tatkräftig mitgewirkt. Mein herzlicher Dank gilt ferner Herrn Kollegen Kemal Yıldız für seine Unterstützung bei der sprachlichen Überarbeitung der in das Türkische übersetzten Beiträge. Bedanken möchte ich mich schließlich auch bei dem Leiter des LOGOS Verlages, Herrn Dr. Volkhard Buchholtz, für seine großzügige Unterstützung bei der Drucklegung. Veitshöchheim/Würzburg, im September 2009 Eric Hilgendorf Inhaltsübersicht Dr. Dirk Diehm, LL.M. Eur. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch............................................................. 1 Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu...................................... 39 Prof. Dr. Hakan Hakeri Geschichte des türkischen Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türkische Strafrechtsdogmatik .................................................................................... 73 Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri ......................................................................................... 103 Prof. Dr. Bernd Hecker Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union ............................................................................................................................ 131 Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının Belirlenmesi... 145 Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf Ceza Düşüncesi 1975 - 2005........................................................................................ 159 Prof. Dr. Hans Kudlich Bundestrojaner & Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter ........................................................................................................ 177 Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam Alanının Korunması ................................................................................................... 189 Priv. Doz. Ayşe Nuhoğlu Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht.................................................. 201 Türkiye’de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku ........................................................... 219 Prof. Dr. Hayrettin Ökçesiz Kulturelle Besonderheiten im türkischen Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sogenannten Ehrenmordes ............................................................ 235 VIII Inhaltsübersicht Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler ............................................................................. 255 Wiss. Ass. Đlker Tepe Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet (=Informatik)strafrechts ............................................................................................ 275 Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler ........................................................................................................... 297 Prof. Dr. Yener Ünver Das Türkische Strafrecht und Europa...................................................................... 317 Türk Ceza Hukuku ve Avrupa .................................................................................. 365 Dr. Brian Valerius Internetstrafrecht in Deutschland ............................................................................. 405 Almanya’da Đnternet Ceza Hukuku.......................................................................... 421 Priv. Doz. Ali Kemal Yıldız Das neue türkische Internetgesetzbuch von 2007 und die Strafbarkeit der Akteure im Internet ............................................................................................. 435 2007 Tarihli Yeni Türk Đnternet Kanunu ve Đnternet Süjelerinin Cezalandırılabilirliği................................................................................................... 467 Inhaltsverzeichnis Vorwort ........................................................................................................................... V Inhaltsübersicht............................................................................................................VII Dr. Dirk Diehm, LL.M. Eur. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch............................................................. 1 A. Einleitung ................................................................................................................... 1 B. Die Rom-Konvention ................................................................................................. 2 I. Historie der EMRK ............................................................................................ 2 II. Innerstaatlicher Rang der EMRK....................................................................... 2 III. Rechtsprechung des BVerfG.............................................................................. 5 IV. Auslegung der EMRK durch den EGMR .......................................................... 6 V. Die autonome Auslegung................................................................................... 7 VI. Schutzpflichten aus der EMRK ......................................................................... 8 C. Die EMRK und das StGB........................................................................................... 9 I. Die EMRK und frühere Strafvorschriften.......................................................... 9 1. § 161 StGB a. F. – Aberkennung der Eidesfähigkeit ................................ 10 2. § 175 StGB a. F. – Homosexualität........................................................... 12 3. § 259 StGB a. F. – Hehlerei ...................................................................... 14 4. § 361 Nr. 8 StGB – Andauernde Obdachlosigkeit .................................... 17 II. Die EMRK und heutige Strafvorschriften ....................................................... 19 1. § 46 StGB – Grundsätze der Strafzumessung ........................................... 19 2. § 56 f StGB – Widerruf der Bewährung.................................................... 22 3. § 66 b StGB – Nachträgliche Sicherungsverwahrung............................... 26 4. § 261 StGB – Geldwäsche, Verschleierung unrechtmäßig erlangter Vermögenswerte........................................................................................ 28 5. § 32 StGB – Notwehr ................................................................................ 32 D. Fazit .......................................................................................................................... 37 Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu...................................... 39 A. Giriş .......................................................................................................................... 39 B. Roma Sözleşmesi...................................................................................................... 40 I. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesinin Tarihçesi ............................................... 40 II. AĐHS’nin Đç Hukuktaki Yeri............................................................................ 40 III. Federal Anayasa Mahkemesinin Đçtihadı......................................................... 42 IV. AĐHS’nin, AĐHM Tarafından Yapılan Yorumu............................................... 44 V. Nevi Şahsına Münhasır bir Yorum Şekli ......................................................... 45 VI. AĐHS’nden Doğan Koruma Zorunlulukları ..................................................... 45 X Inhaltsverzeichnis C. AĐHS ve Alman Ceza Kanunu ................................................................................. 46 I. AĐHS ve Eski Ceza Kanunu Maddeleri ........................................................... 46 1. Eski Alman Ceza Kanunu § 161 – Yemin Yeteneğinin Kaldırılması....... 47 2. Eski Alman Ceza Kanunu § 175 – Eşcinsellik.......................................... 49 3. Eski Al.CK § 259 – Suça Yataklık............................................................ 51 4. Eski Al.CK 361/8 – Sürekli Evsizlik Hali................................................. 53 II. AĐHS ve Bugünkü Ceza Hükümleri ................................................................ 55 1. Al.CK. m. 46 – Cezanın Tespitinin Temel Đlkeleri ................................... 55 2. Al.CK. § 56 f – Cezanın Ertelenmesinin Kaldırılması.............................. 58 3. Al.CK. § 66 b – Güvenlik Tedbiri Olarak Sonradan Verilen Koruma Altına Alma Kararı.................................................................................... 62 4. Al.CK. § 261 – Kara Paranın Aklanması, Haksız Kazancın Gizlenmesi.. 64 5. Al.CK. § 32 – Meşru Müdafaa .................................................................. 67 D. Sonuç ........................................................................................................................ 72 Prof. Dr. Hakan Hakeri Geschichte des türkischen Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türkische Strafrechtsdogmatik .................................................................................... 73 A. Das Osmanische Strafrecht vor dem türkischen StGB............................................. 73 B. Die Vorbereitung des türk. StGB von 1926 ............................................................. 74 C. Die Grundbesonderheiten des alten türk. StGB ....................................................... 76 D. Die Novellierungen des alten türk. StGB und die Kritik des alten Gesetzes ........... 77 E. Die Vorbereitungen zur Reform des alten Gesetzes................................................. 81 F. Die Besonderheiten des Entwurfes für ein türkisches StGB von 2003 .................... 83 G. Die Kritik des Entwurfes .......................................................................................... 84 H. Das neue türkische Strafgesetzbuch ......................................................................... 88 I. Allgemeiner Teil .............................................................................................. 89 II. Besonderer Teil................................................................................................ 95 I. Schlussbemerkung.................................................................................................... 99 Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri......................................................................................... 103 A. Türk Ceza Kanunu’ndan Önceki Osmanlı Ceza Hukuku ...................................... 103 B. 1926 Türk Ceza Kanunu Hazırlık Çalışmaları ....................................................... 104 C. Eski Ceza Kanununun Temel Özellikleri ............................................................... 105 D. Türk Ceza Kanununda Yapılan Değişiklikler ve Eski Kanunun Eleştirisi ............ 107 E. Kanun Reformu için Hazırlıklar............................................................................. 111 F. 2003 Türk Ceza Kanunu Tasarısının Temel Özellikleri......................................... 112 Inhaltsverzeichnis XI G. Tasarıya Yönelik Eleştiriler.................................................................................... 114 H. Yeni Türk Ceza Kanunu ......................................................................................... 117 I. Genel Hükümler............................................................................................. 118 II. Özel Hükümler............................................................................................... 123 I. Sonuç ...................................................................................................................... 127 Prof. Dr. Bernd Hecker Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union ............................................................................................................................ 131 A. Umwelt- und Klimaschutz als globale Aufgabe..................................................... 131 B. Strafrechtlicher Umweltschutz auf europäischer Ebene......................................... 133 I. Übereinkommen zum Schutz der Umwelt durch das Strafrecht.................... 133 II. Harmonisierungsbestrebungen innerhalb der EU .......................................... 133 1. Vorschlag einer Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt vom 13. März 2001.................................................................... 133 2. Rahmenbeschluss über den Schutz der Umwelt durch das Strafrecht vom 27. Januar 2003 ............................................................................... 134 3. Vorschlag einer Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt vom 9. Februar 2007.................................................................. 135 4. Kursorische Würdigung des Richtlinienvorschlags ................................ 136 C. Europäische Mindeststandards und deutsches Umweltstrafrecht........................... 137 I. Grundstrukturen und Charakteristika des deutschen Umweltstrafrechts....... 137 II. Schutzbereich der deutschen Umweltdelikte ................................................. 140 III. Gemeinschaftsrechtliche Tatbestandsvorgaben und deutsches Umweltstrafrecht............................................................................................ 141 D. Schlussbemerkung.................................................................................................. 143 Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi ... 145 A. Evrensel bir Görev olan Çevre ve Đklim Koruması ................................................ 145 B. Avrupa’da Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunması................................................. 147 I. Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunmasına Đlişkin Sözleşmeler....................... 147 II. Avrupa Birliği Đçerisinde Uyumlaştırma Çabaları ......................................... 147 1. Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunmasına Đlişkin 13 Mart 2001 Tarihli Yönerge Teklifi ........................................................................... 147 2. Çevrenin Ceza Hukuku Yoluyla Korunmasına dair 27 Ocak 2003 Tarihli Çerçeve Kararı............................................................................. 148 3. Çevrenin Ceza Hukuku Yoluyla Korumasına Đlişkin 9 Şubat 2007 Tarihli Yönerge Teklifi ........................................................................... 148 4. Yönerge Teklifinin Kısa Bir Değerlendirmesi ........................................ 150 C. Avrupa Asgari Standartlar ve Alman Çevre Ceza Yasası ...................................... 151 I. Alman Çevre Ceza Yasasının Temel Yapısı ve Belirgin Özellikleri............. 151 XII Inhaltsverzeichnis II. Alman Çevre Suçlarının Koruma Alanı......................................................... 153 III. Topluluk Hukukuna Göre Tipiklik Unsurları ve Alman Çevre Ceza Yasası 154 D. Sonuç ...................................................................................................................... 157 Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf Ceza Düşüncesi 1975 – 2005....................................................................................... 159 A. Çıkış Noktası .......................................................................................................... 159 B. 1975 – 2005 Yılları Arasındaki Gelişmeler ........................................................... 161 I. Değişiklik Araçları......................................................................................... 162 II. Norm Yapısı ve Kapsamı............................................................................... 163 III. Belirli Olmayan Kanunlar.............................................................................. 164 IV. Suç Olmaktan Çıkarma .................................................................................. 164 V. Yeni Suçlar ve Cezaların Ağırlaştırılması ..................................................... 164 VI. Cezalandırılabilirliği Öne Çekme .................................................................. 165 VII. Geleceğe Yönelimli Ceza Hukuku................................................................. 165 VIII. Toplumun Yapılanmasında Bir Araç Olarak Ceza Hukuku ve Ultima-Ratio Prensibi .......................................................................................................... 166 IX. Ara Sonuç....................................................................................................... 166 X. Güncel Politikanın Önemi.............................................................................. 167 XI. Siyasi Yönelimler ve Ceza Hukuku Normlarındaki Artış ............................. 167 XII. Karşıt Önlemler Almanın Aracı Olarak Maslahata Uygunluk Đlkesi............. 168 XIII. Mağdura Yönelim .......................................................................................... 168 XIV. Yeniden Katolikleşme Eğilimleri .................................................................. 169 XV. Cezanın Amaçları ve Ceza Hukukunun Diğer Hukuk Dalları Đle Đlişkisi...... 169 XVI. Ceza Hukuku ve Kriminoloji ......................................................................... 170 C. Alman Ceza Hukukunun Önündeki Yeni Zorluklar............................................... 170 I. Esneklik.......................................................................................................... 170 II. Ceza Hukukunun Genişlemesi....................................................................... 171 III. Avrupalılaşma ................................................................................................ 172 IV. Çoğulcu Dünya Görüşü.................................................................................. 173 D. Ceza Hukuku ve Bugünün Toplumu ...................................................................... 174 Prof. Dr. Hans Kudlich Bundestrojaner & Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter........................................................................................................ 177 A. Die Digitalisierung unseres Lebens........................................................................ 177 B. Bedürfnis nach und Schwierigkeiten beim Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter .................................................................................................................. 178 Inhaltsverzeichnis XIII C. Das Beispiel der Online-Durchsuchung ................................................................. 181 D. Übergeordnetes Problem: Schutz des Kernbereichs privater Lebensgestaltung .... 187 E. Ausblick und Fazit.................................................................................................. 188 Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam Alanının Korunması....................................................................................... 189 A. Hayatımızın Dijitalleştirilmesi ............................................................................... 189 B. Dijital çağda özel yaşam alanının korunmasına duyulan ihtiyaç ile bunun zorlukları................................................................................................................. 189 C. Online Aramayla ilgili Örnek ................................................................................. 193 D. Üst Sırada Yer Alan Bir Sorun Olarak Kişinin Özel Yaşam Alanının Korunması 197 E. Sonuç ...................................................................................................................... 198 Dr. Ayşe Nuhoğlu Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht.................................................. 201 A. Die Auslegung des Laizismusprinzips seitens des Verfassungsgerichts................ 201 B. Religion und Strafrecht........................................................................................... 205 C. Besonderheiten laizistischer strafrechtlicher Bestimmungen................................. 205 D. Gesetzliche Bestimmungen, die unmittelbar die Religionsfreiheit schützen ......... 207 I. Türk. StGB Artikel 115.................................................................................. 207 II. Türk. StGB Artikel 122; Diskriminierung ..................................................... 208 III. Türk. StGB Artikel 125, Beleidigung ............................................................ 209 IV. Türk. StGB Artikel 135, Speicherung von persönlichen Daten..................... 209 V. Türk. StGB Artikel 158 Abs. 1 lit. a, Qualitative Betrügerei (Betrug).......... 210 E. Gesetzliche Bestimmungen, die die laizistische Staatsordnung schützen.............. 210 I. Türk. StGB Artikel 216; Aufhetzung und Verachtung des Volkes für Hass und Feindschaft ..................................................................................... 210 II. Türk. StGB Artikel 309, Verstoß gegen das Grundgesetz............................. 212 III. Türk. StGB Artikel 153; Beschädigung der Gotteshäuser und Friedhöfe ..... 213 IV. Türk. StGB Artikel 219; Missbrauch der religiösen Aufgaben während der Amtstätigkeit............................................................................................ 214 V. Türk. StGB Artikel 230 Abs. 1-2; Doppelehe (Polygamie)........................... 214 VI. Türk. StGB Artikel 230 Abs. 5-6; (religiöse) Trauung.................................. 215 VII. Türk. StGB Artikel 263; Eröffnung einer ungesetzlichen Ausbildungsanstalt ............................................................................................................. 216 F. Schlussbetrachtungen ............................................................................................. 217 Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku ........................................................... 219 XIV Inhaltsverzeichnis A. Türk Anayasa Mahkemesine göre laiklik............................................................... 219 B. Din ve Ceza Hukuku .............................................................................................. 222 C. Laik Ceza Kanunlarının Özellikleri ....................................................................... 222 D. Doğrudan Din Özgürlüğünü Koruyan Hükümler................................................... 223 I. TCK madde 115............................................................................................. 223 II. TCK m. 122 Ayırımcılık Suçu....................................................................... 225 III. TCK m. 125, Hakaret Suçu............................................................................ 225 IV. TCK m. 135; Kişisel Verilerin Kaydedilmesi Suçu....................................... 226 V. TCK 158/1-a, Nitelikli Dolandırıcılık Suçu................................................... 226 E. Devletin Temel Laik Düzenini Koruyan Hükümler............................................... 226 I. TCK m. 216, Halkı Kin ve Düşmanlığa Tahrik Veya Aşağılama ................. 226 II. Anayasayı Đhlal (TCK m. 309)....................................................................... 228 III. TCK m. 153, Đbadethanelere ve Mezarlıklara Zarar Verme .......................... 229 IV. TCK m. 219, Görev Sırasında Din Hizmetlerini Kötüye Kullanma.............. 230 V. TCK 230/1-2, Birden Çok Evlilik Suçu......................................................... 230 VI. TCK 230/5-6, Dini Nikah Suçu ..................................................................... 230 VII. TCK m. 263, Kanuna Aykırı Eğitim Kurumu Açmak................................... 231 F. Sonuç ...................................................................................................................... 232 Prof. Dr. Hayrettin Ökçesiz Kulturelle Besonderheiten im türkischen Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sogenannten Ehrenmordes .................................................................................. 235 A. Einleitung ............................................................................................................... 235 B. Das Verständnis der Ehre in der Gesellschaft ........................................................ 236 C. Die Strafbarkeit des Ehrenmordes.......................................................................... 239 D. Die Opfer der Ehrenmorde und staatliche Präventionsmaßnahmen....................... 246 I. Schützende und präventive Maßnahmen im Allgemeinen ............................ 247 II. Diensteinrichtungen ....................................................................................... 248 III. Erziehungswesen............................................................................................ 250 IV. Gesundheitswesen.......................................................................................... 251 V. Rechtswesen................................................................................................... 251 E. Schlussfolgerung .................................................................................................... 253 F. Literaturhinweise.................................................................................................... 253 Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler ............................................................................. 255 A. Giriş ........................................................................................................................ 255 Inhaltsverzeichnis XV B. Toplumun Namus Anlayışı..................................................................................... 256 C. Namus Cinayetinin Cezalandırılabilirliği............................................................... 259 D. Namus cinayetlerinin kurbanları ve devletin koruyucu ve önleyici önlemler........ 265 I. Çözüm Önerileri: Koruyucu ve Önleyici Tedbirler ....................................... 266 II. Hizmet Kurumları .......................................................................................... 267 III. Eğitim............................................................................................................. 270 IV. Sağlık ............................................................................................................. 270 V. Hukuk............................................................................................................. 270 E. Sonuç ...................................................................................................................... 272 Wiss. Ass. Đlker Tepe Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts .............................................................................. 275 A. Einleitung ............................................................................................................... 275 B. Geschichtliche Entwicklung der Informatikdelikte im türkischen Strafrecht ........ 276 I. Vorentwurf zum türk. StGB vom 1989.......................................................... 276 II. Eingeführte Regelungen durch das am 14.06.1991 in Kraft getretene Gesetz............................................................................................................. 277 III. Vorentwurf zum türk. StGB von 1997........................................................... 278 IV. Vorentwurf zum türk. StGB von 2000........................................................... 280 V. Vorentwurf zum türk. StGB von 2003........................................................... 280 C. Systematik des türkischen StGB Nr. 5237 ............................................................. 281 D. Begriffsbestimmung ............................................................................................... 282 E. Normenanalysen zu „Straftaten im Bereich der Informatik“ im türk. StGB.......... 284 I. § 243 türk. StGB – Unbefugter Zugang ins Informatiksystem ...................... 284 II. § 244 türk. StGB – Beschädigung des Informatiksystems und der Daten..... 289 III. § 245 türk. StGB – Missbrauch von Bank- und Kreditkarten........................ 292 IV. § 246 türk. StGB – Die Verantwortung der juristischen Personen für die Informatikdelikte............................................................................................ 294 F. Fazit und Ausblick.................................................................................................. 295 Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler .................................................................................................................... 297 A. Giriş ........................................................................................................................ 297 B. Bilişim Suçlarının Tarihsel Süreçteki Gelişim Çizgisi........................................... 298 I. 1989 TCK Ön Tasarısı ................................................................................... 298 II. 3756 Sayılı Kanunla Gerçekleştirilen Düzenleme ......................................... 299 III. 1997 TCK Ön Tasarısı ................................................................................... 300 XVI Inhaltsverzeichnis IV. 2000 TCK Ön Tasarısı ................................................................................... 301 V. 2003 TCK Ön Tasarısı ................................................................................... 302 C. 5237 Sayılı TCK’daki Sistematik........................................................................... 303 D. Kavramlar ............................................................................................................... 304 E. TCK’daki Düzenlenen “Bilişim Alanında Suçlar”a Đlişkin Norm Analizi ............ 306 I. Md. 243 – Bilişim Sistemine Girme (Yetkisiz Erişim).................................. 306 II. Md. 244 – Sistemi Engelleme, Bozma, Verileri Yok Etme veya Değiştirme 310 III. Md. 245 – Banka ve Kredi Kartlarının Kötüye Kullanılması........................ 312 IV. Md. 246 – Bilişim Suçlarında Tüzel Kişilerin Ceza Sorumluluğu ................ 314 F. Sonuç ...................................................................................................................... 315 Prof. Dr. Yener Ünver Das Türkische Strafrecht und Europa...................................................................... 317 A. Einführung.............................................................................................................. 317 B. Strafrecht – Allgemeiner Teil................................................................................. 319 C. Strafrecht – Besonderer Teil................................................................................... 330 D. Strafprozessrecht .................................................................................................... 345 E. Schlussbemerkungen .............................................................................................. 358 Türk Ceza Hukuku ve Avrupa .................................................................................. 365 A. Giriş ........................................................................................................................ 365 B. Ceza Hukuku – Genel Hükümler ........................................................................... 367 C. Ceza Hukuku – Özel Hükümler ............................................................................. 376 D. Ceza Muhakemesi Hukuku .................................................................................... 388 E. Sonuç ...................................................................................................................... 398 Dr. Brian Valerius Internetstrafrecht in Deutschland ............................................................................. 405 A. Einleitung ............................................................................................................... 405 B. Internetstrafrecht in der Gesetzgebung................................................................... 406 I. Zweites Gesetz zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität (2. WiKG) vom 15. Mai 1986 .......................................................................................... 406 II. Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetz (IuKDG) vom 22. Juli 1997................................................................................................................ 406 III. Weitere Gesetzesänderungen ......................................................................... 408 Inhaltsverzeichnis XVII IV. 41. Strafrechtsänderungsgesetz zur Bekämpfung der Computerkriminalität (41. StrÄndG) vom 7. August 2007............................................................... 409 V. Zusammenfassung.......................................................................................... 410 1. Ausweitung der Strafbarkeit im Internet ................................................. 411 2. Europäisierung des Strafrechts ................................................................ 412 C. Internetstrafrecht in der Rechtsprechung................................................................ 414 I. Fall „CompuServe“ ........................................................................................ 414 II. Fall „Toeben“................................................................................................. 415 III. Kinderpornographie im Internet .................................................................... 416 IV. Online-Demonstrationen im Internet ............................................................. 418 V. Zusammenfassung.......................................................................................... 419 D. Fazit ........................................................................................................................ 419 Almanya`da Internet Ceza Hukuku.......................................................................... 421 A. Giriş ........................................................................................................................ 421 B. Đnternet Ceza Hukukuna Đlişkin Yasal Düzenlemeler ............................................ 421 I. 15 Mayıs 1986 tarihli 2. Ekonomik Suçların Önlenmesiyle Đlgili Kanun (2. WiKG) ...................................................................................................... 421 II. 22 Temmuz 1997 Tarihli Enformasyon ve Đletişim Hizmetleri Kanunu ....... 422 III. Diğer Yasa Değişiklikleri .............................................................................. 424 IV. 7 Ağustos 2007 Tarihli, Ceza Kanununda 41. Değişiklik Kanunu................ 424 V. Özet ................................................................................................................ 426 1. Đnternette Cezai Sorumluluk Alanının Genişletilmesi............................. 426 2. Ceza Hukukunun Avrupa Hukukuyla Uyumlaştırılması......................... 427 C. Mahkeme kararlarında Đnternet Ceza Hukuku ....................................................... 429 I. “CompuServe” Davası ................................................................................... 429 II. “Toeben” Davası ............................................................................................ 430 III. Đnternette Çocuk Pornografisi ........................................................................ 431 IV. Đnternette Online-Gösteriler ........................................................................... 432 V. Özet ................................................................................................................ 433 D. Sonuç ...................................................................................................................... 434 Dr. Ali Kemal Yıldız Das neue türkische Internetgesetzbuch von 2007 und die Strafbarkeit der Akteure im Internet .................................................................................................... 435 A. Allgemeine Erklärungen, die Vorbereitungsphase des Gesetzes und allgemeine Informationen über das Gesetz ............................................................................... 435 B. Die Internetverbrechen nach den allgemeinen und besonderen Bestimmungen des türk. StGB und die Verantwortlichkeit der Akteure im Internet...................... 440 XVIII Inhaltsverzeichnis I. Die Anwendungsmöglichkeit des türk. StGB auf Internetverbrechen und Straftaten, die mittels Internet begangen werden.................................... 440 II. Die Anwendung der allgemeinen Bestimmungen des türk. StGB bezüglich der Akteure im Internet ................................................................. 441 III. Das Internetgesetz im Hinblick auf den besonderen Teil des türk. StGB und auf besondere Strafgesetze...................................................................... 442 C. Internetgesetz und Strafverfahrensrecht ................................................................. 443 D. Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten der Akteure im Internet nach dem türkischen Internetgesetz ........................................................................................ 445 I. Personen, deren Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten im Internetgesetz vorgeschrieben sind ................................................................ 445 II. Impressumspflicht.......................................................................................... 448 III. Haftung des Contentproviders ....................................................................... 449 IV. Verpflichtungen des Hosts............................................................................. 451 V. Verpflichtungen des Accessproviders............................................................ 453 VI. Verpflichtungen der gemeinschaftlichen Diensteanbieter ............................. 455 E. Schutz– und verwaltungsrechtliche Maßnahme: Die Sperrung des Zugriffs......... 456 I. Delikte, die zum Beschluss „Sperrung des Zugriffs“ führen können ............ 457 II. Die zur Sperrung des Zugriffs zuständige Behörde....................................... 458 1. Sperrung des Zugriffs als Schutzmaßnahme........................................... 458 2. Sperrung des Zugriffs als verwaltungsrechtliche Maßnahme ................. 458 III. Die Umsetzung und die Aufhebung des Beschlusses zur Sperrung des Zugriffs .................................................................................................... 459 IV. Die Löschung des Inhalts aus der Veröffentlichung und das Recht auf selbstverfassten Widerspruch......................................................................... 460 F. Fazit ........................................................................................................................ 461 2007 Tarihli Yeni Türk Đnternet Kanunu ve Đnternet Süjelerinin Cezalandırılabilirliği................................................................................................... 467 A. Genel Açıklamalar, Kanunun Hazırlanış Süreci ve Kanunla Đlgili Genel Bilgiler 467 B. Türk Ceza Kanunu’nun Genel ve Özel Hükümleri Açısından Đnternet Suçları ve Đnternet Süjelerinin Sorumluluğuna Đlişkin Özellikler ........................................... 471 I. Đnternet Suçlarında ve Đnternet Yoluyla Đşlenen Suçlarda Türk Ceza Kanunun Uygulanabilirliği ............................................................................ 471 II. TCK’nın Genel Hükümlerinin Uygulanması Açısından Đnternet Süjelerinin Durumu........................................................................................ 473 III. TCK’nın Özel Hükümleri ve Özel Ceza Kanunları Açısından Đnternet Kanunu........................................................................................................... 473 C. Ceza Muhakemesi Kanunu Açısından Đnternet Suçları.......................................... 474 D. Đnternet Kanunu’na Göre Đnternet Süjelerinin Yükümlülükleri ve Sorumlulukları 476 Đnternet Kanununda Yükümlülükleri ve Sorumlulukları Belirlenmiş Olan I. Süjeler ............................................................................................................ 476 Inhaltsverzeichnis II. III. IV. V. VI. XIX Bilgilendirme Yükümlülüğü .......................................................................... 478 Đçerik Sağlayıcının Sorumluluğu ................................................................... 479 Yer Sağlayıcının Yükümlülükleri .................................................................. 481 Erişim Sağlayıcının Yükümlülükleri ............................................................. 482 Toplu Kullanım Sağlayıcının Yükümlülükleri .............................................. 483 E. Koruyucu ve Đdari Tedbir Kararı: Erişimin Engellenmesi Tedbiri Kararı ............. 484 I. Erişimin Engellenmesi Kararı Verilebilecek Olan Suçlar ............................. 485 II. Erişimin Engellenmesi Kararını Verecek Makam ......................................... 486 1. Koruma Tedbiri Niteliğindeki Erişimin Engellenmesi Kararı ................ 486 2. Đdari Tedbir Niteliğindeki Erişimin Engellenmesi Kararı ....................... 486 III. Erişimin Engellenmesi Tedbirinin Yerine Getirilmesi ve Kaldırılması......... 487 IV. Đçeriğin Yayından Çıkarılması ve Cevap Hakkı ............................................ 488 F. Sonuç ...................................................................................................................... 489 Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch Dr. Dirk Diehm, LL.M. Eur. A. Einleitung „Im materiellen Strafrecht kommt der EMRK allenfalls der Rang einer internationalen Verzierung zu“.1 Dieser von Meinhard Hilf geprägte Satz charakterisiert wie wohl kaum ein anderer den Stellenwert, welcher den Menschenrechten der RomKonvention über die Jahrzehnte eingeräumt worden ist. Dies kann sowohl auf die deutsche Strafrechtswissenschaft als auch die strafrechtliche Praxis, die Rechtsprechung, bezogen werden. Wenn auch rückblickend die Menschenrechte und Grundfreiheiten zumindest vorübergehend und punktuell eine noch über die Grundrechte des Grundgesetzes hinausreichende Bedeutung erfahren haben,2 ist ihr Einfluss auf das materielle Strafrecht, das Strafgesetzbuch, insgesamt doch eher vernachlässigbar geblieben. Gelangte die Rechtsprechung in Strafsachen erstmals ab Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts zu einer nachhaltigen und grundlegenden Berücksichtigung der Menschenrechte, muss auf Seiten des Gesetzgebers, der immerhin noch im 2. StrRG von 1969 die EMRK an prominenter, wenngleich oftmals verkannter Position berücksichtigt hat,3 dieselbe bis heute oftmals – und zu Unrecht – vermisst werden.4 Im Folgenden wird aufzuzeigen sein, in welcher Weise die Grundfreiheiten und Menschenrechte seit den mehr als fünfzig Jahren innerstaatlichen wie auch völkerrechtlichen Inkrafttretens der Konvention das deutsche Strafrecht wenigstens vorübergehend beeinflusst haben oder beeinflusst haben hätten müssen. * 1 2 3 4 Der Vortrag wurde im Rahmen der Tagung „Das Strafrecht im deutsch-türkischen Rechtsvergleich“, welche vom 30. August 2007 bis 1. September 2007 an der Bayerischen Julius-MaximiliansUniversität Würzburg stattgefunden hat, gehalten. Der Verfasser war Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Frank Zieschang an der Universität Würzburg. Er ist nun Richter für Strafsachen an den Amtsgerichten Bad Kissingen und Schweinfurt. Hilf, Entwicklung der Menschenrechte innerhalb der Staaten des Europarates, Heidelberg 1987, S. 22. Hierzu Diehm, Die Menschenrechte der EMRK und ihr Einfluss auf das deutsche Strafgesetzbuch, 2006, S. 305 ff. Prot. V, S. 1808 f.; BT-Drs. V/4095, S. 14. So insbesondere im Zusammenhang mit der Einführung der nachträglichen Sicherungsverwahrung nach § 66 b StGB, bei der zwar auf eine Verletzung der EMRK hingewiesen worden ist, BT-Drs. 15/3346, S. 15, dies jedoch letztlich keine Beachtung fand. 2 Dirk Diehm B. Die Rom-Konvention I. Historie der EMRK Vorab soll allerdings kurz die EMRK selbst vorgestellt werden. Entgegen gelegentlicher Einschätzung handelt es sich bei der bereits am 4. Oktober 1950 in Rom unterzeichneten Konvention über den Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten in Europa nicht um einen Bestandteil des europäischen Gemeinschafts- oder Unionsrechts.5 Dies zeigt sich bereits aufgrund des Datums der Unterzeichnung der EMRK. Die feierliche Unterzeichnung der EMRK fand in Rom rund zwei Jahre vor derjenigen im Jahre 1952 in Paris statt, welche die Pariser Verträge über die Gründung der mittlerweile6 erloschenen Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl7 (EGKS) zum Gegenstand hatte. Nochmals erst vier Jahre später sind, nunmehr wieder in Rom, 1956 die Römischen Verträge über die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft8 (EWG), der heutigen EG, unterzeichnet worden. Daneben stellt die EMRK eine Konvention des bereits am 5. Mai 1949 gegründeten Europarats dar,9 welcher wiederum kein Bestandteil des gemeinschafts- oder unionsrechtlichen Gefüges ist, sondern vielmehr als gesamteuropäische Institution mit derzeit 46 Staaten nicht nur in räumlicher Hinsicht weit über die EU hinausreicht. II. Innerstaatlicher Rang der EMRK Im September 1953 international und auch innerstaatlich in Kraft getreten,10 gilt die EMRK seither mit dem Rang eines einfachen Bundesgesetzes innerhalb der Bundesrepublik Deutschland.11 Daneben besteht nach der mittlerweile überwiegenden dualistischen Auffassung vom Völkerrecht,12 welche auch in Art. 59 GG Niederschlag gefunden hat,13 die völkerrechtliche Verbindlichkeit, welche die Bundesrepublik Deutschland als Völkerrechtssubjekt mit der Unterzeichnung und Ratifizierung der EMRK eingegangen ist. Die völkerrechtliche Bindung Deutschlands an die EMRK ist 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Vgl. Diehm, JuS 2007, 207 ff.; Herdegen, Europarecht, 9. Aufl. 2007, § 1 Rn. 22. Obwexer, EuZW 2002, 517. BGBl. 1951 II, S. 447. BGBl. 1957 II, S. 766. E. Klein, AVR 39 (2001), 121 ff.; H.-C. Krüger, ZEuS 1999, 367 ff. 3. September 1953; BGBl. 1954 II, S. 14. Art. II Abs. 4 Zustimmungsgesetz 1952; BGBl. 1954 II, S. 685. Grundlegend hierzu Triepel, Völkerrecht und Landesrecht, 1899, S. 111. Hierzu auch Oppermann, Europarecht, 2. Aufl. 1999, S. 14; Zuleeg, DÖV 1977, 462, 467. BVerfGE 1, 396, 411; BVerfGE 35, 265, 333; Dahm/Delbrück/Wolfrum, Völkerrecht I/1, 2. Aufl. 1989, S. 116 ff.; Echterhölter, JZ 1955, 689 ff. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 3 zugleich von der innerstaatlichen Geltung der Konvention unabhängig und könnte lediglich durch eine völkerrechtliche Kündigung beseitigt werden.14 Hiermit verbunden ist insbesondere für die EMRK wie aber auch für andere völkerrechtliche Verträge, welche auch innerstaatliche Bindung erfahren, der lexposterior-Grundsatz15. Die Problematik besteht darin, dass gleich- oder sogar höherrangige innerstaatliche Rechtsnormen, die mit der EMRK im Widerspruch stehen, diese an sich verdrängen würden. Diese Derogation würde sich allerdings auf die nationale Ebene beschränken. Völkerrechtlich bliebe in einem solchen Fall die Bundesrepublik Deutschland weiterhin an die eingegangenen Verpflichtungen gebunden.16 Wenngleich sich der Gesetzgeber in nach heutigen Maßstäben beinahe schon beispielloser Klarheit zur innerstaatlichen Rangstelle der Konvention bei deren Transformation in das innerstaatliche Recht abschließend geäußert hat – Art. II Abs. 4 des Transformationsgesetzes lautet: „Die Konvention wird nachstehend mit Gesetzeskraft veröffentlicht.“17 – führte genau dieses zu mannigfachen und vereinzelt bis heute andauernden Bemühungen,18 der EMRK innerstaatlich einen höheren Rang als den eines einfachen Bundesgesetzes zu verleihen, wie dies mitunter in anderen Mitgliedsstaaten der EMRK bereits geschehen ist.19 In der insbesondere in den ersten beiden Jahrzehnten nach ihrem Inkrafttreten geführten Diskussion finden sich beinahe alle denkbaren Formen einer verfassungsrechtlich vorstellbaren Rangerhöhung20: Angefangen beim europaweit beinahe einmaligen21 Überverfassungsrang22, durch den die EMRK insgesamt noch über 14 15 16 17 18 19 20 21 Gollwitzer, in: Löwe/Rosenberg, StPO, 25. Aufl. 2005, Einl. MRK, Rn. 2. Umfassend hierzu Sternberg, Der Rang von Menschenrechtsverträgen im deutschen Recht unter besonderer Berücksichtigung von Art. 1 Abs. 2 GG, 1998. Scheuner, FS Hans-Jürgen Schlochauer, 1981, S. 899, 904. BGBl. 1952 II, S. 685. Etwa Ambos, ZStW 115 (2003), 583, 587; Kühne, Strafprozessrecht, 6. Aufl. 2003, § 2 Rn. 30; jeweils mit der Forderung eines Verfassungsrang für die EMRK. Hierzu Hoffmeister, Der Staat 40 (2001), 349, 360 f.; Schmid, Rang und Geltung der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten vom 3. November 1950 in den Vertragsstaaten, 1984. Hierzu Herzog, DÖV 1959, 44; Kleeberger, Die Stellung der Rechte der Europäischen Menschenrechtskonvention in der Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland – Versuch einer Neubestimmung, 1992; Pache, EuR 2004, 393 ff.; Stern, Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland, Bd. III/2, 1994, S. 1624 f.; Sternberg (Fn. 15). Lediglich in den Niederlanden genießt die EMRK einen derart hohen Rang; vgl. Logemann, Grenzen der Menschenrechte in demokratischen Gesellschaften, Die „demokratische Gesellschaft“ als Determinante der Grundrechtsschranken in der Europäischen Menschenrechtskonvention, 2004, S. 125 ff.; Pache (Fn. 20), 395. 22 Klug, GedS Hans Peters, 1967, S. 434, 442 f. 4 Dirk Diehm dem Grundgesetz und selbst über dessen „ewige“ Bestimmungen, Art. 1 und 20 GG (i.V.m. Art. 79 Abs. 3 GG), erhoben werden würde, ohne dass sich hierfür eine Notwendigkeit als auch eine rechtliche Grundlage bieten würde, noch die engen Voraussetzungen für eine solchen Rang vorhanden wären.23 Weiterhin ist eine Inkorporation der Menschenrechte in den unwandelbaren Art. 1 GG durch die „Öffnungsklausel“ des Art. 1 Abs. 2 GG angedacht worden.24 Konsequenz hieraus wäre nicht nur, dass über Art. 79 Abs. 3 GG in sicherlich unvorhergesehener Weise nunmehr auch die EMRK als „unabänderbar“ angesehen werden müsste,25 sondern auch, dass das Gleichgewicht der „nationalen“ Grundrechte untereinander durch die hereinbrechenden Wertungen der Menschenrechte, die zwar ihrerseits untereinander austariert sind, nicht aber ohne Weiteres eine direkte Gegenüberstellung mit nationalen Grundrechtsbestimmungen „aushalten“, gestört werden könnte. Weiterhin ist durch eine Erhebung der Menschenrechte in den Rang allgemeiner Völkerrechtsregeln über Art. 25 GG eine Erhöhung der EMRK im innerstaatlichen Recht zumindest über den Rang einfacher Bundesgesetze diskutiert worden.26 Auch dieser Ansatz konnte sich – zu Recht – nicht durchsetzen, nachdem die EMRK bestenfalls als regionales Völkergewohnheitsrecht27 angesehen werden könnte und dies auch lediglich bezüglich ihrer Garantien aus Art. 3 EMRK und Art. 4 EMRK, des Verbots der Folter sowie des Verbots der „Leibeigenschaft“.28 Des Weiteren findet sich die Überlegung, dass der Gesetzgeber konkludent auf die spätere Derogation der innerstaatlich geltenden EMRK durch nachfolgende Gesetze verzichtet haben könnte.29 Auch dieser Position blieb die allgemeine Anerkennung verwehrt, da dies eine schwerlich vorstellbare Übertragung zivilrechtlicher Regeln auf das Handeln des 23 24 25 26 27 28 29 Vgl. BVerfGE 37, 271, 279 f.; BVerfGE 58, 1, 30 f.; in Bezug auf das Europäische Gemeinschaftsrecht die Solange-Rechtsprechung des BVerfG: BVerfGE 73, 339, 376 [Solange II, Anm. d. Verf.] und BVerfGE 89, 155, 174 f. [Maastricht, Anm. d. Verf.]. Echterhölter (Fn. 13), 691 f.; Hoffmeister (Fn. 19), 367 ff.; Partsch, ZaöRV 15 (1953/54), 663. Für den Verfassungsrang auch Guradze, NJW 1960, 1243; ders., DÖV 1960, 286, 287 f.; kritisch speziell zu diesem Herzog, DÖV 1960, 775 ff. Sternberg (Fn. 15), S. 40 ff. m. w. N. Das Scheitern des eigenen Ansatzes konstatierend Echterhölter, RdA 1980, 241, 243. Bleckmann, EuGRZ 1994, 149; Frowein, FS W. Zeidler, 1987, S. 1763, 1768 f.; Grewe, VVDStL 12 (1954), 129 ff.; Guradze, Die Europäische Menschenrechtskonvention, 1968, S. 177; Kaufmann, GedS Jellinek, 1955, S. 445 ff.; F. Klein, JiR 11 (1963), 149 ff. Zum Begriff des Völkergewohnheitsrechts selbst BVerfGE 15, 25, 34; BVerfGE 23, 288, 316 f.; Papadimitriu, Die Stellung der allgemeinen Regeln des Völkerrechts im innerstaatlichen Recht, 1972; Weiß, AVR 39 (2001), 394 ff. Pigorsch, Die Einordnung völkerrechtlicher Normen in das Recht der Bundesrepublik Deutschland, 1959, S. 11 ff.; Rojahn, in: v. Münch/Kunig, GG-Kommentar, Art. 25 Rn. 10; Sternberg (Fn. 15), S. 179, 182. Geiger, Grundgesetz und Völkerrecht, 3. Aufl. 2002, S. 177; Ress, Europäischer Menschenrechtsschutz – Schranken und Wirkungen, 1982, S. 271, 273 f. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 5 Gesetzgebers selbst bedeutet hätte.30 Zuletzt ist schließlich seitens des verfassungsgebenden Gesetzgebers zwar eine Erhöhung der Rangposition der EMRK als möglich und gangbar in Erwägung gezogen worden, jedoch mit Blick auf internationale Handlungsmöglichkeiten für ungeeignet angesehen worden.31 III. Rechtsprechung des BVerfG Vergleichsweise spät gelangte das BVerfG erst im Jahre 1987 trotz wiederholter vormaliger Befassung mit den Menschenrechten32 zu einer ausführlichen Auseinandersetzung mit dem Rang und der Durchsetzungskraft der EMRK im deutschen Rechtsgefüge.33 Das Gericht stellte zunächst klar, das die EMRK sowohl bereits aufgrund des Transformationsgesetzes selbst als auch durch die ausdrückliche Anordnung des Gesetzgebers lediglich im Rang eines einfachen Bundesgesetzes steht. Folglich konnten die Menschenrechte innerstaatlich dem Grunde nach durch jedes später in Kraft getretene Bundesgesetz wieder außer Kraft gesetzt werden. Dies bedarf nach Ansicht des BVerfG allerdings in Ansehung der völkerrechtlich eingegangenen Verbindlichkeit sowie der in Art. 25 GG vorgesehenen Völkerrechtsfreundlichkeit des Grundgesetzes einer ausdrücklich geäußerten Absicht des Gesetzgebers, dass dieser – in der Terminologie des Strafrechts vorsätzlich, also bewusst und gewollt – von den Konventionsvorgaben abweichen wolle.34 Soweit es an einer solchen mit hohen Anforderungen verbundenen Regelungsabsicht fehlt, sind nach dem BVerfG von allen staatlichen Stellen, Behörden wie Gerichten, bei der Auslegung nationaler Rechtsvorschriften gleich welcher Stufe, die Bestimmungen des Grundgesetzes eingeschlossen,35 die Menschenrechte im Wege einer konventionsfreundlichen Auslegung zu berücksichtigen.36 In Entsprechung zur erst später entwickelten gemeinschaftsrechts-, richtlinien- und mittlerweile auch rahmenbeschluss-freundlichen Auslegung nationaler Rechtsvorschriften bildet somit die EMRK eine – weitere – völkerrechtliche Rechtserkenntnisquelle, zu deren „Gunsten“ das deutsche Recht auszulegen und anzuwenden ist. Seitens der Strafrechtssprechung, insbesondere der Strafsenate des Bundesgerichts30 31 32 33 34 35 36 Zudem hat sich nach Lippold, NJW 1991, 2383, 2386 f., bisher kein einziger Mitgliedsstaat der EMRK vor dem EGMR auf eine Derogation der Konvention berufen. Ablehnend auch Sternberg (Fn.15), S. 115. BT-Drs. VII/5924, S. 235. Etwa BVerfGE 9, 36; BVerfGE 10, 271; BVerfGE 14, 1 ff.; BVerfG NJW 1984, 967 f. BVerfGE 74, 358, 370 ff. BVerfGE 74, 358, 370. BVerfGE 74, 358, 370; Eiffler, JuS 1999, 1068, 1070 ff.; Steinberger, ZaöRV 48 (1988) 1, 7 ff. BVerfGE 82, 106, 114 f. 6 Dirk Diehm hofs, ist die Rangstelle der EMRK erst deutlich später ausdrücklich behandelt und im Sinne der Vorgaben des BVerfG „gelöst“ worden.37 Das BVerfG präzisierte den Grundsatz der konventionsfreundlichen Auslegung in mehreren Entscheidungen dahingehend, dass nicht nur die Menschenrechte selbst, sondern auch ihre Auslegung durch den EGMR und die bis Oktober 1998 vorhandene EKMR zu beachten und berücksichtigen sind. Die im Anschluss an die Caroline-vonMonaco-Entscheidung des EGMR38 ergangene und vielfach als „Blockade“Entscheidung aufgefasste Rechtsprechung des BVerfG,39 wonach die Berücksichtigung der Urteile des EGMR stets im konkreten Einzelfall geprüft und erwogen werden müssen, steht dem nicht entgegen.40 IV. Auslegung der EMRK durch den EGMR Die Auslegung der EMRK selbst ist faktisch dem EGMR in Straßburg vorbehalten.41 Zwar fehlt es an einem positivrechtlich verankerten Auslegungsmonopol des Gerichtshofs innerhalb der EMRK. Auch enthält die Konvention keine dem konkreten Normenkontrollverfahren im Sinne des Art. 100 GG oder dem Vorabentscheidungsverfahren nach Art. 234 EG ähnelnde Bestimmung, durch welche nationale Gerichte in laufenden Verfahren Auslegungsfragen durch den EGMR selbst klären lassen könnten. Allerdings stellt das Gericht im Hinblick auf die Möglichkeit der Individualbeschwerde nach Art. 13 EMRK und die damit verbundene „letztinstanzliche“ Entscheidung des EGMR über die Vereinbarkeit von Hoheitsakten der Mitgliedsstaaten mit den Menschenrechten faktisch die letzte Instanz dar. Die Urteile des EGMR haben lediglich völkerrechtliche Verbindlichkeit42 und auch nur feststellenden, keinen kassatorischen Charakter.43 Hoheitsakte, worunter neben 37 38 39 40 41 42 BGHSt 45, 321, 329. EGMR NJW 2004, 2647 ff. Hierzu Bartnik, AfP 2004, 489 ff.; Beuthien, K&R 2004, 457 ff.; Ennöckl/Windhager, MuR 2004, 251 ff.; Grabenwarter, AfP 2004, 309 ff.; Halfmeier, AfP 2004, 417 ff.; Heldrich, NJW 2004, 2634 ff.; Herrmann, ZUM 2004, 665 f.; Hoppe, ZEuP 2005, 656, 657 ff.; Kobath, ZUM 2004, 818 ff.; Lenski, NVwZ 2005, 50 ff.; Mann, AfP 2004, 436 f.; Stürner, JZ 2004, 1018 ff.; Tettinger, JZ 2004, 1144 ff.; Vahle, DVP 2005, 115 f.; Vetter, DVBl. 2004, 1226 ff.; v. Hein, GPR 2004, 252 ff.; Zagouras, AfP 2004, 509 ff. BVerfGE 111, 307 ff., mit Anm. E. Klein, JZ 2004, 1176 ff.; Roller, DRiZ 2004, 337; Stürner (Fn. 38). Weiterführend Esser, StV 2005, 348 ff.; Meyer-Ladewig/Petzold, NJW 2005, 15 ff. E. Klein (Fn. 39); Meyer-Ladewig/Petzold (Fn. 39). Bleckmann, Staatsrecht II – Die Grundrechte, 4. Auflage, 1997, S. 47; Murswiek, in: Konrad, Grundrechtsschutz und Verwaltungsverfahren – Internationaler Menschenrechtsschutz, 1985, S. 213, 229. EGMR EuGRZ 1979, 454, 460; EGMR EuGRZ 1983, 344, 348; Rupp-Swienty, Die Doktrin von der margin of appreciation in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, 1998, S. 8. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 7 Gerichtsurteilen und Behördenentscheidungen auch Akte des Gesetzgebers fallen, können durch den EGMR lediglich als menschenrechtswidrig beanstandet, nicht aber aufgehoben werden. Allenfalls kann der Gerichtshof dem Beschwerdeführer einen Anspruch auf eine gerechte Entschädigung gegenüber dem verklagten Staat zusprechen.44 Die Urteile ergehen stets nur gegenüber dem beklagten Mitgliedsstaat als Völkerrechtssubjekt, welcher unter bestimmten Bedingungen zur Zahlung einer gerechten Entschädigung verurteilt werden kann. Gleichwohl ist, nicht zuletzt auch durch das BVerfG in der vorgenannten Entscheidung,45 eine Beachtung der Urteile des EGMR eingefordert worden. Die Verpflichtung, im Rahmen der Völkerrechtsfreundlichkeit des GG die Auslegung der EMRK durch den EGMR zu beachten und zu berücksichtigen, erstreckt sich insoweit auf grundsätzlich alle Entscheidungen des Gerichtshofs.46 Soweit diese nicht gegenüber der Bundesrepublik Deutschland ergehen, entfalten sie zwar keine unmittelbare Wirkung, sind jedoch als Auslegung der Menschenrechte faktisch wie im Falle einer Rechtskrafterstreckung erga omnes zu beachten.47 Soweit das BVerfG in einer neueren Entscheidung vor einer vorschnellen Übertragung einzelner Urteile des EGMR in die Anwendung insbesondere der Grundrechte gewarnt hat, liegt hierin auch keine Abkehr von diesem Grundsatz.48 Bei genauer Betrachtung des Urteils aus dem Jahre 2004 forderte das BVerfG lediglich die Berücksichtigung der Umstände des Einzelfalls ein, die um so höhere Bedeutung erlangen, als bereits auf der Ebene der Grundrechte ein austariertes System zwischen Schutzbereich und zulässigem Eingriff in diesen besteht.49 V. Die autonome Auslegung Der EGMR selbst legt die Menschenrechte und Grundfreiheiten der EMRK im Wege einer von ihm als autonome Auslegung bezeichneten Weise aus, bei der die EMRK als „lebendiges Instrument“ angesehen wird.50 Die vom Gerichtshof entwickelte autonome Auslegung kennzeichnet sich zunächst dadurch, dass nicht speziell die französische oder englische Wortfassung der EMRK zu Grunde gelegt wird. Zwar gilt die 43 44 45 46 47 48 49 50 EGMR EuGRZ 1979, 454, 460; EGMR EuGRZ 1983, 344, 348; Pache (Fn. 20), 403. Peukert, in: Frowein/Peukert, Die Europäische Menschenrechtskonvention, 2. Aufl. 1996, Art. 50 Rn. 36 m. w. N. BVerfGE 74, 358, 370; ebenso BVerfGE 82, 106, 115; BVerfGE 83, 119, 128. EGMR EuGRZ 1979, 454, 460; EGMR EuGRZ 1983, 344, 348. Grabenwarter, EuGRZ 2003, 174, 178; Jung, GA 2003, 193; Okresek, EuGRZ 2003, 168, 169. BVerfG JZ 2004, 1171, m. Anm. E. Klein (Fn. 39). Ebenso Meyer-Ladewig/Petzold (Fn. 39). EGMR EuGRZ 1975, 91, 92; EGMR EuGRZ 1986, 313. 8 Dirk Diehm Konvention nur in diesen beiden Fassungen als völkerrechtlich authentisch.51 Gleichwohl greift das Gericht, nicht zuletzt angesichts der Vielfalt der sprachlichen Fassungen der über 40 Mitgliedsstaaten, auf die Gesamtheit der geltenden Fassungen der EMRK zurück. Daneben erklärte das Gericht schon frühzeitig, dass die Menschenrechte nicht in einer starren Auslegung für alle Zeiten gleichlautend ausgelegt werden dürfen, sondern vielmehr unter anderem auch der gesellschaftliche Wertewandel zu berücksichtigen ist.52 Weiterhin ist es das erklärte oberste Ziel der Auslegung, eine möglichst effektive Gewährleistung und Durchsetzung der Menschenrechte und Grundfreiheiten gegenüber den Mitgliedsstaaten zu erreichen.53 VI. Schutzpflichten aus der EMRK Beachtet werden sollte zuletzt, dass die Bedeutung der Konvention bereits aufgrund der Vorgabe des Art. 1 EMRK deutlich über die bloße Staat-Bürger-Beziehung hinausgeht. Nach überwiegender deutscher Grundrechtsdogmatik stellen die Grundrechte des GG in erster Linie Abwehrrechte gegenüber dem Staat dar. Durch sie können hoheitliche Eingriffe in die eigene Rechtssphäre abgewehrt werden. Übergriffen Privater kann demgegenüber nur durch die mittelbare Drittwirkung der Grundrechte begegnet werden.54 Im Zivilrecht wird diese „Ausstrahlung“ unter zu Hilfenahme der Generalklauseln des § 138 BGB, Sittenwidrigkeit von Rechtsgeschäften, § 242 BGB, Treu und Glaube, sowie § 826 BGB, vorsätzliche sittenwidrige Schädigung, gelöst.55 Anders demgegenüber die Vorgaben der Rom-Konvention. Art. 1 EMRK verpflichtet die Mitgliedsstaaten, nicht nur die Menschenrechte bei Ausübung ihrer Hoheitsgewalt zu beachten und zu wahren. Vielmehr haben die Mitgliedsstaaten durch die Ausübung ihrer Hoheitsgewalt auch dafür zu sorgen, dass im Verhältnis zwischen Privaten die Menschenrechte des Einzelnen, soweit ihrem Grunde nach anwendbar, geschützt werden.56 Diese als positive Schutzpflichten verstandene Aufgabe der Staaten findet regelmäßig darin ihren Ausdruck, dass der EGMR das Fehlen von entsprechenden nationalen Verboten rügt, durch welche auch Private vor Übergriffen anderer Private geschützt werden. Gerade im Hinblick auf das Strafrecht erwartet der EGMR, 51 52 53 54 55 56 Art. 59 Abs. 4 EMRK. EGMR EuGRZ 1975, 91, 92; Frowein, in: Frowein/Peukert, Europäische Menschenrechtskonvention, 2. Aufl. 1996, Art. 3 EMRK Rn. 1; Gollwitzer (Fn. 14), Art. 3 MRK Rn. 17. EGMR EuGRZ 1980, 662, 664; bestätigend EKMR EuGRZ 1991, 254, 259. v. Münch, in: v. Münch/Kunig, GG, 5. Aufl. 2000, Vorb. Art. 1-19 Rn. 22 ff. Heinrichs, in: Palandt, BGB, 66. Aufl. 2007, § 242 Rn. 7. EGMR NJW 2001, 1989; EGMR NJW 2003, 3259, 3260; Dröge, Positive Verpflichtungen der Staaten in der Europäischen Menschenrechtskonvention, 2003. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 9 insbesondere bei höherrangigen Schutzgütern, nicht nur die Existenz eines Verbotes als solches, sondern vielmehr auch die Bewehrung desselben durch abschreckende Sanktionen und deren effektive Durchsetzung. Die im Zusammenhang mit einer Vorschrift des Strafgesetzbuchs bis heute aufgeworfene Frage, ob und inwieweit die EMRK auch zwischen Privaten Anwendung findet, kann daher letztlich als gegenstandslos angesehen werden. C. Die EMRK und das StGB Der gegebene wie auch der gebotene Einfluss der EMRK auf das deutsche StGB lässt sich am ehesten anhand ausgewählter einzelner Normen verdeutlichen, soweit diese in ihrer Auslegung, Anwendung und schließlich auch in ihrem Bestand von den Menschenrechten beeinflusst worden sind. Dabei sind nicht nur Vorschriften des heute geltenden StGB zu beachten. Vielmehr gebieten es allein schon die mehr als fünfzigjährige innerstaatliche Geltung der EMRK einerseits sowie die sechs „großen“ Strafrechtsreformgesetze und mehr als dreißig „kleinen“ Strafrechtsänderungsgesetze, dass das StGB auch mit seinen historischen Beständen auf den Prüfstand der Menschenrechtsverträglichkeit gestellt wird. I. Die EMRK und frühere Strafvorschriften Die Untersuchung, ob und inwieweit die EMRK bereits im „früheren“ materiellen Strafrecht „Spuren hinterlassen“ hat, lässt sich an einigen ausgewählten Beispielen recht anschaulich verdeutlichen.57 Es handelt sich dabei mit einer Ausnahme um Normen, die bereits seit Inkrafttreten des deutschen StGB als Strafgesetzbuch für das deutsche Reich im Jahre 1871 zum Grundbestand des materiellen Strafrechts gehört haben. Folglich bieten die mehr als achtzig Jahre der praktischen wie auch theoretischen Auseinandersetzung mit diesen Vorschriften und den ihnen eigenen „Problemen“ hinreichende Möglichkeiten, Vorbehalte und Kritiken aus der präkonventionellen Zeit, der Zeit vor dem innerstaatlichen Inkrafttreten der EMRK, aufzufinden und mit den, soweit vorhandenen, Kritiken und Vorbehalten aus der Zeit nach dem Inkrafttreten der EMRK zu vergleichen. Eine Einflussnahme, die ihren Höhepunkt in der menschenrechtsbedingten Abschaffung der jeweiligen „kritischen“ Norm finden könnte, lässt sich dabei nur dann mit Sicherheit annehmen, soweit nicht bereits zu Beginn des 57 Weiterführend zum Einfluss der EMRK auf das deutsche StGB Diehm (Fn. 2). 10 Dirk Diehm 20. Jahrhunderts vorhandene Kritiken in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lediglich aufgegriffen und mit den Menschenrechten verstärkt worden sind. 1. § 161 StGB a. F. – Aberkennung der Eidesfähigkeit Als erste Norm kann mit § 161 StGB a. F. eine bis 1969 im Strafgesetzbuch anzutreffende Vorschrift angeführt werden, welche die „Nebenfolgen des Meineids“ regelte. Bereits seit 1871 im StGB im Wesentlichen unverändert vorhanden,58 sah die Vorschrift unter anderem den obligatorisch auszusprechenden Verlust der Eidesfähigkeit bei demjenigen vor, der rechtskräftig wegen Meineides verurteilt worden ist. Die Aberkennung der Eidesfähigkeit war von lebenslanger Dauer59 und musste vom erkennenden Gericht selbst dann ausgesprochen werden, wenn der Meineide nur mit verminderter Schuld gehandelt hat.60 Neben dem Täter war auch dem Anstifter61, nicht aber Gehilfen62 oder Versuchstätern63, die Eidesfähigkeit abzusprechen. Eine „Wiederverleihung“ der Eidesfähigkeit war dem StGB fremd. In extrem gelagerten Fällen stand ein wegen Meineides Verurteilter noch nach Jahrzehnten unter dem „Makel“ der Eidesunfähigkeit. Diese „staatlicherseits verhängte Unglaubwürdigkeit“ mag auf den ersten Blick eine logische Konsequenz aus dem vormaligen Fehlverhalten bei einer Zeugen- oder Sachverständigenvernehmung gewesen sein. Sie stellte sich jedoch faktisch als lebenslange Brandmarkung mit weit über die verhängte und verbüßte Strafe hinausgehender Wirkung dar. Soweit ein Eidunfähiger als Zeuge oder Sachverständiger vernommen wurde, hatte das Gericht einem gestellten Antrag auf Vereidigung mit der Darlegung der Eidesunfähigkeit des Vernommenen zu begegnen. Für den Betroffenen dürfte dies letztlich einer in öffentlicher Verhandlung erfolgenden und zumindest teilweisen Verlesung des Auszugs aus dem Bundeszentralregister gleich gekommen sei, ohne dass insoweit auf die (heute) geltenden Vorschriften über das Erlöschen von Einträgen geachtet werden musste. Dies wie auch der Umstand, dass selbst im Zivilprozess ein Zeuge plötzlich wie ein Angeklagter mit seiner einschlägigen Vorstrafe 58 59 60 61 62 63 RGBl. 1871, S. 127, 158. Jagusch, in: LK, 8. Aufl. 1957, § 33 Anm. 2; Mezger, in: LK, 8. Aufl. 1957, § 161 Anm. 3. RGSt 69, 29, 30; RG DR 1944, 231; BGH NJW 1951, 206. RGSt 4, 377, 378 f. RGSt 71, 118, 119; BGHSt 1, 157, 158. RGSt 2, 93, 95; RGSt 13, 76, 79 f.; RG JW 1935, 2369; RG JW 1937, 2961; BGHSt 1, 241, 244. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 11 „in aller Öffentlichkeit“ konfrontiert wurde, entfaltete eine nicht zu vernachlässigende brandmarkende Wirkung.64 Die präkonventionelle Rechtsprechung, insbesondere die des RG wie auch der frühen Urteile des BGH, lassen insoweit jegliche Auseinandersetzung vermissen. Gerade das RG pflegte die Anwendbarkeit von § 161 StGB a. F. allein unter systematischen und dogmatischen Gesichtspunkten zu entscheiden, ohne dass sich auch nur im Ansatz eine einschränkende Tendenz hätte erkennen lassen. Hingegen fanden sich bereits um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert durchaus Vorbehalte innerhalb der Wissenschaft,65 und selbst der Gesetzgeber erwog mit Blick auf die als unzeitgemäß erkannte Wirkung der Vorschrift deren ersatzlose Abschaffung.66 Abgeschafft worden ist § 161 StGB a. F. gleichwohl erst durch das 1. StrRG im Jahre 1969,67 wobei sich die Bedeutung des an sich einschlägigen Art. 3 EMRK, des Verbots der erniedrigenden Bestrafung, zumindest in der Gesetzesbegründung nicht niedergeschlagen hat. Während die obergerichtlichen Entscheidungen nach dem Inkrafttreten der EMRK in dieser keinen Hinderungsgrund für die fortgesetzte Anwendung der Norm sahen,68 kamen kurz vor seiner Abschaffung mehrere Instanzgerichte zu dem Ergebnis, dass § 161 StGB a. F. durch die 1952 in Kraft getretenen Menschenrechte aufgrund des lex-posterior-Grundsatzes aufgehoben worden sind.69 Begründet wurde dies mit teilweiser Zustimmung aus der Literatur70 gerade mit dem Verbot der erniedrigenden Bestrafung, die der lebenslänglichen Aberkennung der Eidesfähigkeit inne wohnte. Dass der Gesetzgeber sich hiervon nicht hat leiten lassen, zeigt der Umstand, dass die Begründung für die Beseitigung des § 161 StGB a. F. 64 65 66 67 68 69 70 Dreher, ZStW 57 (1955), 229, 232. Fuchs, Die Ehrenstrafen der Vergangenheit und Gegenwart, 1928, S. 180 f.; Goldschmidt, Strafen und verwandte Maßregeln, 1908, S. 421; Kießlich, Die Ehrenstrafen – Unter besonderer Berücksichtigung der Reform des Strafrechts, 1911, S. 90. Ohne Vorbehalte dagegen etwa Binding, Lehrbuch des Gemeinen Deutschen Strafrechts Besonderer Teil, Zweiter Band Erste Abteilung, 2. Aufl. 1904, S. 157 f.; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer, Strafrecht und Strafverfahren. Eine Sammlung der wichtigsten Gesetze des Strafrechts und des Strafverfahrens mit Erläuterungen, 35. Aufl. 1950, § 161 Erl. 2; R. Frank, Das Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich, 18. Aufl. 1931 § 161 Erl. I; Kohlrausch, Strafgesetzbuch, 32. Aufl. 1936, § 161; Liszt/Schmidt, Lehrbuch des Deutschen Strafrechts, 25. Aufl. 1927, S. 838 f.; Meyer/Allfeld, Lehrbuch des Deutschen Strafrechts, 7. Aufl. 1912, S. 667. Begr. zu § 171 E 1925, AEStGB 1925, S. 86; Begr. zu § 184 E 1927, RT-Drs. III/3390, S. 95: „Es ist nicht richtig, daß jedem, der einmal falsch geschworen hat, ein für allemal die Glaubwürdigkeit abzusprechen ist“. Art. 1 Nr. 45 1. StrRG vom 25. Juni 1969; BGBl. 1969 I, S. 645, 653. BGHSt 20, 34; BGHSt 20, 143, 147 ff.; ebenso KG JR 1965, 106; OLG Celle NdsRpfl 1965, 255; OLG Hamburg OLGSt 1 § 161 StGB S. 13; OLG Oldenburg NJW 1965, 510; OLG Stuttgart Die Justiz 1965, 92. AG Wiesbaden NJW 1963, 965, 967; AG Berlin-Tiergarten NJW 1968, 61, 63. Brauser, NJW 1965, 108; Gentz, NJW 1968, 61; Guradze, NJW 1963, 965 f. Anders dagegen Pawlik, NJW 1964, 1559 f.; Roxin, JZ 1965, 558, 561. 12 Dirk Diehm wortidentisch mit dem Entwurf zur Reform des Strafgesetzbuches aus den Jahren 1925 und 1927 gewesen ist.71 Insoweit kann festgehalten werden, dass die Menschenrechte insgesamt keinen oder nur einen sehr geringfügigen Einfluss auf das StGB ausgeübt haben.72 2. § 175 StGB a. F. – Homosexualität Bemerkenswert bei der Untersuchung der Bedeutung der EMRK für das deutsche Kernstrafrecht ist weiterhin die Rolle des § 175 StGB a. F. Die Vorschrift stellte in ihrer im Wesentlichen bis 1969 beibehaltenen Fassung die Vornahme jeglicher Form homosexuellen Handlungen zwischen Männern unter Strafe. § 175 StGB a. F. bereitete Rechtsprechung und Literatur, wenn auch nicht gerade aus rechtsstaatlichen Gründen, erhebliche Probleme. Über Jahrzehnte hinweg verschoben sich fortlaufend die Abgrenzungen im tatbestandlichen Bereich mit einem starken Trend zur restriktiven Anwendung,73 ohne dass insoweit allerdings insbesondere die erst später auch von der Rechtsprechung anerkannte homosexuelle Veranlagung von Geburt an berücksichtigt worden wäre. Vielmehr waren Rechtsprechung wie auch weite Teile der rückblickend eher engsichtigen Wissenschaft auf die „Erhaltung der Volksgesundheit“ fixiert,74 die es auch dem Gesetzgeber bei den Reformüberlegungen in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts geboten erscheinen hat lassen, die Strafbarkeit homosexueller Handlungen nicht ohne weiteres aufzugeben.75 Soweit gelegentlich Kritik an der ausschließlich auf die männliche Homosexualität abstellenden Vorschrift geäußert und zumindest von einigen Untergerichten aufgegriffen wurde,76 konnte dies der allgemeinen Anschauung seitens der Obergerichte und der ganz überwiegenden Literatur nicht standhalten: Entsprechende Entscheidungen wurden in der Rechtsmittelinstanz aufgehoben, diesbezügliche Ansichten als abwegig oder irregeleitet angesehen.77 71 72 73 74 75 76 77 Diehm (Fn. 2), S. 185, m. w. N. Anders noch Kühl, ZStW 100 (1988), 601, 630. RGSt 1, 395, 396; RGSt 2, 237, 239; RGSt 6, 211, 212; RGSt 20, 225 f.; RGSt 23, 289, 291; RGSt 70, 277, 278 f.; BGHSt 1, 107 ff.; BGHSt 1, 293 ff. Allfeld, Strafrecht, S. 508; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer (Fn. 65), § 175 Anm. 1; R. Frank (Fn. 65), § 175 Anm. 1; Kohlrausch (Fn. 65), § 175, § 175a; Mezger, in: LK, 6./7. Aufl. 1954, § 175 Anm. 3; Schönke, StGB, 6. Aufl. 1952, § 175 Anm. I und IV; Schwarz, StGB, 15. Aufl. 1952, § 175 Anm. 1. RT-Drs. III/3390, S. 146. Andersen, ZStW 31 (1911), 490 ff.; Cüppers, NJW 1951, 853; Kohler, GA 45 (1888), 203; ders., GA 48 (1901), 63; Labin, MDR 1948, 60; Lang, JR 1952, 273 ff.; Lange, NJW 1949, 695, 697; Müller, GA 59 (1912), 224, 242. Etwa AG Hattingen vom 10. Juli 1953, Az. 25 Ms 133/52, nachgewiesen bei Maasen, MDR 1954, 1, aufgehoben durch LG Essen vom 15. September 1953, Az. 25 Ms 133/53, nachgewiesen bei Maasen, Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 13 Das Inkrafttreten der EMRK und auch hier deren Art. 3 EMRK, das Verbot erniedrigender Bestrafung oder Behandlung, brachte zunächst keinerlei Veränderung. Bemerkenswert erscheint dabei, dass nicht nur zwei Verfassungsbeschwerden vor dem BVerfG unter ausdrücklicher Bezugnahme auf die EMRK vom Gericht abgewiesen worden sind,78 sondern auch, dass die zur damaligen Zeit noch existierende EKMR, dem Gericht erster Instanz beim EuGH vergleichbar, ebenfalls in § 175 StGB a. F. keine Verletzung der Menschenrechte erkannte.79 Insbesondere das BVerfG rechtfertigte den Eingriff in die Handlungsfreiheit und den Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz mit kriminalpolitischen Erfordernissen und dem Sittengesetz; für die EKMR waren die Menschenrechte im Lichte des damaligen „Zeitgeistes“ auszulegen, wonach ebenfalls keine Verletzung, insbesondere des Rechts auf Achtung des Privatlebens aus Art. 8 EMRK, ersichtlich gewesen ist.80 Insoweit genügte der Kommission, dass § 175 StGB a. F. unter die in Art. 8 Abs. 2 EMRK vorgesehene Schranke, wonach in das Privatleben zum Schutz der öffentlichen Gesundheit oder Moral eingegriffen werden konnte, gezogen werden konnte. Erst mehrere Jahrzehnte später und nach einem allgemeinen gesellschaftlichen Wandel in diesen Fragen äußerte sich der EGMR in nicht gegen Deutschland gerichteten Individualbeschwerden gegenüber einer Bestrafung schlicht homosexueller Handlungen, die im privaten Bereich erfolgten, kritisch.81 Als verletzt wurde, anders als rund dreißig Jahre zuvor, nunmehr das Recht auf Privatleben aus Art. 8 EMRK gesehen. Die früher herangezogene Einschränkbarkeit des Art. 8 EMRK zum Schutze von Gesundheit und Moral wurde nunmehr nicht mehr herangezogen. Soweit sich denn auch bis zur partiellen Beseitigung der Homosexualitätsstrafbarkeit durch das 1. StrRG im Jahre 1969 zunehmende Kritik an der Existenz des § 175 StGB a. F. herausbildete,82 beruhte dies beinahe ausschließlich allein auf zunehmenden medizinischen Erkenntnissen sowie einem allgemein liberaleren Wertebild. Die Menschenrechte, die insoweit eher der gesellschaftlichen Entwicklung „nacheilten“, spielten daher nachweisbar für die Beschränkung der Homosexualitätsstrafbarkeit auf 78 79 80 81 82 MDR 1954, 1. Ähnlich auch OLG Hamburg JR 1950, 407; BGH NJW 1951, 810 BGH NJW 1952, 796. BVerfGE 6, 389, 420 ff., 432. EKMR vom 17. Dezember 1955, BNr. 104/55; nachgewiesen bei Wiebringhaus, Die RomKonvention für Menschenrechte in der Praxis der Straßburger Menschenrechtskommission, 1959, Art. 8 Anm. III. B. EKMR DR 3, 45, 50; EKMR DR 32, 220. EGMR EuGRZ 1983, 488; EGMR ÖJZ 1989, 628; EGMR EuGRZ 1992, 477. Arndt, NJW 1961, 1615, 1617; Hanack, in: 47. Deutscher Juristentag in Nürnberg 1968, Bd. 1 Gutachten A 214 Rn. 331/332; Ostermeyer, ZRP 1969, 154; Roxin, JuS 1966, 377 ff.; SchmidtLeichner, NJW 1953, 1761 ff.; ders., NJW 1955, 1600 ff.; v. Schumann, NJW 1963, 1684, 1685; Weber, JZ 1968, 755. 14 Dirk Diehm qualifizierte Fälle, etwa des Missbrauchs Minderjähriger oder der sexuellen Nötigung, keine Rolle. Gleiches gilt schließlich für die erst 1994 durch das 29. StÄG erfolgte endgültige Aufgabe der Homosexualitätsstrafbarkeit durch den Gesetzgeber.83 Selbst bis zu diesem Zeitpunkt fanden sich Stimmen in der Literatur, die für eine Beibehaltung des § 175a StGB a. F., der bis zu seiner Abschaffung die qualifizierten Fälle homosexueller Handlungen unter Männern unter Strafe stellte, eingetreten sind.84 An § 175 StGB a. F. lässt nicht, nicht zuletzt aufgrund der frühen Entscheidung der EKMR, anschaulich belegen, inwieweit der Ausdruck der Menschenrechte als „lebendiges Instrument“ durch den EGMR zu verstehen ist. Die fortlaufend im Wandel und Fortschritt befindliche Auslegung der Grundfreiheiten und Menschenrechte ist stets im Lichte der allgemeinen Wertvorstellungen zu sehen und entsprechend anzupassen. Während noch in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Verletzung der EMRK durch § 175 StGB a. F. deutlich abgelehnt worden ist, kam der EGMR gegenüber einer vergleichbaren Norm eines anderen Mitgliedsstaats dreißig Jahre später mit vergleichsweise deutlichen Worten zu einer eindeutigen Verletzung. Ausgehend von der anfänglichen Auslegung der EMRK durch ihre Organe selbst konnten die Menschenrechte somit keinen Einfluss auf § 175 StGB a. F. und seine innerstaatliche Auslegung ausüben, da ausweislich der Entscheidung der EKMR die bisherige Handhabung nicht zu beanstanden gewesen ist.85 Soweit mit zunehmenden gesellschaftlichen Wandel ein „Umdenken“ seitens der Organe der EMRK einsetzte, vollzog sich jedoch zumindest teilweise bereits zuvor Ähnliches auf nationaler Ebene, weshalb der ab 1969 verbleibende § 175a StGB a. F. ebenfalls keinem besonderen Einfluss durch die Menschenrechte ausgesetzt sein konnte. 3. § 259 StGB a. F. – Hehlerei Eine weitere „menschenrechtlich problematische“ Vorschrift des früheren StGB stellte der ebenfalls von 1871 bis einschließlich 1969 vorhandene § 259 StGB a. F. mit der darin enthaltenen Strafbarkeit der (Sach-)Hehlerei dar. Die Norm lieferte praktisch seit Beginn ihrer Existenz Anlass zu mannigfachen Auseinandersetzungen in Rechtsprechung und Literatur, die rückblickend mit einer Vielfalt an dogmatischen Neologismen einhergegangen ist. Anlass hierfür ist die eher zivilrechtlich anmutende Wendung „(…) oder den Umständen nach annahmen muss (…)“ gewesen, die an § 932 83 84 85 Vgl. etwa Bruns, ZRP 1991, 166 f.; Gollner, ZRP 1975, 231 ff.; Steinmeister, ZRP 1992, 87 ff.; Tönnies, ZRP 1992, 411 ff.; ders., ZRP 1991, 325, 328; Wasmuth, NStZ 1991, 160, 163. Tröndle, ZRP 1992, 297 ff. Ähnlich auch, wenngleich weniger deutlich, Schroeder, ZRP 1992, 295, 296. Hierzu weiterführend Diehm (Fn. 2), S. 213 ff. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 15 Abs. 2 BGB und den dort vorgesehenen Ausschluss der Gutgläubigkeit bei Kenntnis oder grob fahrlässiger Unkenntnis erinnert. Tatsächlich sollte nach der ständigen Rechtsprechung des Reichsgerichts die Vorschrift zwar keineswegs auch die fahrlässige Hehlerei unter Strafe stellen.86 Soweit dieser nicht vorsätzlich eine durch eine strafbare Tat erlangte Sache sich verschafft hat, kam danach keine Hehlerei in Betracht. Vielmehr wurde mit zunehmender Tendenz zu Ungunsten des Täters die besagte Wendung als Beweislastumkehr oder gesetzliche Vermutung ausgelegt. So sollte insbesondere in den non-liquet-Fällen das Gericht im Zweifel gegen den Angeklagten zur Überzeugung kommen, dass dieser um die illegale Herkunft der Sache wusste und dies auch wollte.87 Auch innerhalb der Literatur wurde in § 259 StGB a. F. eine Derogation des in-dubio-pro-reo-Grundsatzes durch den Gesetzgeber gesehen, wobei sich hier Begrifflichkeiten wie „Vorsatzvermutung“, „Schuldvermutung“, „Beweisregel“, „Beweisvermutung“ und „Beweislastumkehr“ finden.88 In der Sache gemein war den meisten Ansichten, dass das Gericht zwar vernünftige Zweifel am Vorsatz des Täters nicht ignorieren durfte. Jedoch wurde ganz überwiegend und nur mit geringen Vorbehalten diesem das Risiko auferlegt, dass das Gericht im Zuge der Sachverhaltsermittlung von Amts wegen keine oder nur unzureichende Anhaltspunkte für einen fehlenden Vorsatz finden konnte.89 Einige extremer gelagerte Meinungen kamen sogar dazu, dass durch § 259 StGB a. F. von vornherein vom Vorsatz des Täters auszugehen war und dies erst bei Vorliegen entsprechender Entlastungsbeweise abgelehnt werden konnte.90 Lediglich auf Seiten des Gesetzgebers lassen im Zuge der geplanten Strafrechtsreform aus den Jahren 1925 und 1927 Vorbehalte gegenüber der Beweisoder Vermutungsregel erkennen.91 Im Einklang mit den Begründungen der Rechtsprechung und Literatur für die zunehmende Verschärfung des § 259 StGB a. F., dem Bedürfnis an einer wirkungsvollen Verhinderung von sekundären Vermögensstraftaten, beabsichtigte der Gesetzgeber allerdings keine restlose Beseitigung der fragwürdigen Regelung. Vielmehr sollte diese nur insoweit umgestaltet 86 87 88 89 90 91 RGSt 2, 140, 142 f.; RGSt 7, 85, 87; RGSt 39, 6. RGSt 55, 214, 215; RGSt 56, 160; RGSt 75, 95, 97; BGHSt 2, 146, 147. Binding, Lehrbuch des Gemeinen Deutschen Strafrechts Besonderer Teil, Erster Band, 2. Aufl. 1902, S. 392; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer (Fn. 65), § 259 Anm. 3; Gerland, Deutsches Reichsstrafrecht. Ein Lehrbuch, 2. Aufl. 1932, S. 678; Nagler, in: LK, 6./7. Aufl. 1951, § 259 Anm. V.1; Newman, Das englisch-amerikanische Beweisrecht, 1949, S. 12; Olshausen, Strafgesetzbuch, 11. Aufl. 1927, § 259 Anm. 21; Schönke (Fn. 74), § 259 Anm. VII.2; Schwarz (Fn. 74), § 259 Anm. 4. Eine Zusammenstellung der unterschiedlichen Ansichten findet sich auch bei Gudenwill, StrAbh. 109 (1909), S. 77 ff., m. w. N. Engelhard, JW 1930, 2965; Heimann-Trosien, NJW 1952, 366, 367; Wimmer, SJZ 1947, 594, 595. Binding (Fn. 88), S. 392; Newman (Fn. 88), S. 12. RT-Drs. III/3390, S. 181. 16 Dirk Diehm werden, dass neben erwiesenermaßen vorsätzlich begangener Hehlerei durch einen neuen Straftatbestand künftig auch die lediglich fahrlässig begangene Hehlerei strafbar gewesen wäre.92 Inwieweit bei diesem neuen, letztlich nicht Gesetz gewordenen, Tatbestand die bisherige Rechtsprechung zur Beweislastumkehr ebenfalls fruchtbar gemacht worden wäre, lässt sich rückblickend nicht abschätzen. Eine Kollision des § 259 StGB a. F., insbesondere aufgrund seiner ganz überwiegend anerkannten Auslegung durch Rechtsprechung und Wissenschaft, ergab sich insoweit mit der EMRK, als nach Art. 6 Abs. 2 EMRK bis zum rechtskräftigen Abschluss des Strafverfahrens von der Unschuld des Angeklagten auszugehen ist.93 Häufig mit dem in-dubio-pro-reo-Grundsatz etwas zu voreilig gleichgesetzt, verbietet es diese Bestimmung, dass ein Tatverdächtiger noch vor endgültigem Verfahrensende als Schuldiger behandelt wird, ohne dass hierdurch allerdings prozessuale Instrumente wie die Untersuchungshaft, Durchsuchungen oder Beschlagnahmen sowie anderweitige Ermittlungsmaßnahmen unzulässig wären. Ein Verstoß gegen die EMRK liegt allerdings dann vor, wenn eine gesetzliche Bestimmung eine Vermutung zu Lasten des Täters aufstellt oder eine Beweislastverteilung zum Nachteil des Angeklagten erfolgt.94 Art. 6 Abs. 2 EMRK hat folglich einen weiteren Anwendungsbereich als der an sich nur in non-liquet-Fällen zum Tragen kommende in-dubio-Grundsatz. Bezogen auf die Beweislastumkehr oder auch Vorsatz- bzw. Schuldvermutung des § 259 StGB a. F. stand dieser somit deutlich mit der EMRK in Konflikt. Seitens der Rechtsprechung lassen sich gleichwohl nach dem Inkrafttreten der EMRK keine oder bestenfalls nur marginale Vorbehalte gegenüber der bisherigen Anwendung von § 259 StGB a. F. ersehen. So führte insbesondere der BGH die Rechtsprechung des RG unverändert fort, indem die Norm eine, wenn auch widerlegbare, Beweisregel oder vermutung enthalten sollte.95 Ebenso findet sich innerhalb der Literatur nur eine zögerliche und verhaltene kritische Auseinandersetzung mit der Norm, der bis zu ihrer Umgestaltung im Jahre 1969 weitgehend keine nachhaltige Kritik entgegen gebracht worden ist.96 92 93 94 95 96 RT-Drs. III/3390, S. 182. EKMR Yb. VI (1963), 740, 786; Braumüller, Die Menschenrechte in der Praxis des Europarates, 1972, Anm. 153; Gollwitzer (Fn. 14), Art. 6 MRK Rn. 137 f.; Guradze (Fn. 26), Art. 6 Anm. 24; Meyer-Ladewig, Europäische Menschenrechtskonvention, 2. Aufl. 2006, Art. 6 Rn. 85a; Peukert (Fn. 44); Art. 6 Rn. 156, 158; Schorn, EMRK, Art. 6 Abs. 2 Anm. 1. EKMR Yb. VI (1963), 740, 786; EKMR NdsRpfl 1952, 54, 55 f. EKMR vom 17. Dezember 1955, B.-Nr. 118/55, nachgewiesen bei Wiebringhaus (Fn. 79), Art. 6 Abs. 2. BGHSt 5, 47, 51; BGH NJW 1955, 350; BGH GA 1970, 306; OLG Hamm JMBlNRW 1967, 138. Vgl. Bockelmann, NJW 1954, 1745; Kohlrausch/Lange, Strafgesetzbuch, 43. Aufl. 1961, § 259 Anm. VI.; Pfeiffer/Maul/Schulte, Strafgesetzbuch, 1969, § 259 Anm. 19; Schönke/Schröder, StGB, 14. Aufl. 1969, § 259 Rn. 49 f. m. w. N.; Schwarz/Dreher, StGB, 30. Aufl. 1968, § 259 Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 17 Als schließlich die Vorschrift im Hinblick auf eine Einschränkung der freien richterlichen Überzeugungsbildung aufgrund der vom Gesetzgeber vorgegebenen Beweisregel auf Ablehnung gestoßen ist,97 wurden die Menschenrechte auch hier vernachlässigt. Gleiches gilt für den Gesetzgeber, der die besagte Wendung in § 259 StGB a. F. sowie ebenso in dem ähnlich ausgestalteten § 296 StGB a. F., die Parallelvorschrift über die Jagdwilderei, allein aus rechtsstaatlichen Bedenken und unter dem Blickwinkel des Rechtsstaatsgebots des Grundgesetzes ersatzlos beseitigt hat.98 Auch für diesen Teil des früheren Strafgesetzbuchs muss im Ergebnis somit eine gebotene Einflussnahme der EMRK als nicht vorhanden festgestellt werden. 4. § 361 Nr. 8 StGB – Andauernde Obdachlosigkeit Als letzte Vorschrift aus dem früheren Strafgesetzbuch soll das als Übertretung ausgestaltete Delikt des § 361 Nr. 8 StGB a. F., die andauernde Obdachlosigkeit, behandelt werden. Bis 1974 stellten Übertretungen, die heutigen Ordnungswidrigkeiten, eine dritte Deliktsgruppe neben Vergehen und Verbrechen dar und zählten somit zum Kriminalstrafrecht und nicht, wie heute, zum bloßen Nebenstraf- bzw. Ordnungswidrigkeitenrecht.99 § 361 StGB a. F. ist insgesamt ebenfalls bereits seit 1871 Bestandteil des StGB gewesen und erst 1974 im Zuge der teilweisen Überführung der Übertretung in das neu geschaffene Gesetz über Ordnungswidrigkeiten aus dem Kernstrafrecht entfernt worden.100 Die Norm erfasste denjenigen Obdachlosen, der auch nach dem Verstreichen einer ihm von Behördenseite gesetzten Frist keine dauerhafte Bleibe vorweisen konnte. Nach der eher dünn gebliebenen Rechtsprechung enthielt auch diese Vorschrift eine widerlegbare Beweisregel bzw. eine Vorsatzvermutung, da bereits nach dem Wortlaut der Angeklagte seine Bemühungen zu beweisen hatte.101 Während allerdings die Rechtsprechung insoweit die Beweislastverteilung nur dahingehend umgekehrte, dass auch hier der in-dubio-pro-reo-Grundsatz keine Anwendung finden sollte, sondern verbleibende Zweifel zu Lasten des Angeklagten gingen, fanden sich insbesondere in 97 98 99 100 101 Anm. 4.A.b ff.; Wimmer, NJW 1955, 321, 323. Elibol, Die Vermutung der Unschuld im deutschen und türkischen Strafverfahren, 1965, S. 87 f.; Lüderssen, ZStW 85 (1973), 288, 301; Peters, „In dubio pro reo“ als geltender Rechtssatz des materiellen deutschen Strafrechts, 1963, S. 20 ff., 31 f.; Schubarth, Zur Tragweite des Grundsatzes der Unschuldsvermutung, 1978, S. 5. BT-Drs. 7/550, S. 252 f.; Prot. VII, S. 196. Hierzu Baumann, JZ 1972, 2 ff.; Dencker, JZ 1973, 144 f.; Göhler, NJW 1974, 825, 827; Stöckl, GA 1971, 236. Art. 18 Nr. 190 EGStGB vom 2. März 1974; BGBl. 1974 I, S. 469, 500. RG GA 52 (1904), 86; BayObLG DJZ 1923, 699; OLG Rostock GA 42 (1894), 275; PrObTrb GA 21 (1873), 295 f. 18 Dirk Diehm Wissenschaft wiederholt Stimmen, die der Norm eine weitergehende Wirkung zusprachen: So sollte nach einer sehr weitgehenden Auffassung nicht nur die materielle Beweislastverteilung, also das Risiko eines fehlgeschlagenen Beweises, zu Lasten des Täters gehen. Vielmehr sollte dieser sogar von sich aus und unter Abkehr von der strafprozessualen Offizialmaxime seine Bemühungen selbst nachweisen, ohne dass insoweit Staatsanwaltschaft und Gericht zu eigenen Ermittlungen angehalten wären.102 Eher gemäßigtere Stimmen beließen es demgegenüber bei einer der Rechtsprechung vergleichbaren Außerkraftsetzung des in-dubio-pro-reo-Grundsatzes, wobei sich auch hier neben der Annahme bloßer Beweisregeln durchaus auch Annahmen von Vorsatzund Schuldvermutungen finden lassen.103 Soweit der Gesetzgeber im Zuge der Reformüberlegungen der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts die Obdachlosigkeit im Tatbestand der Landstreicherei ohne Übernahme der besagten Beweis- oder Vermutungsregeln aufgehen lassen wollte,104 lassen sich hierfür keine konkreten Beweggründe ersehen. Ähnlich wie bei dem bereits besprochenen § 259 StGB a. F. kollidierte die Auslegung von § 361 Nr. 8 StGB mit der vorweggenommenen Beweiswürdigung bzw. der Vermutung von Vorsatz und Schuld mit der Unschuldsvermutung des Art. 6 Abs. 2 EMRK.105 Gleichwohl findet sich auch nach dem innerstaatlichen Inkrafttreten der Menschenrechte in der Rechtsprechung wie auch der Wissenschaft keine nachhaltige kritische Auseinandersetzung mit dem Straftatbestand.106 Bis zu seiner Entfernung aus dem StGB begegnete die nach wie vor anerkannte Vorsatz- und Schuldvermutung eher der Zustimmung von Rechtspraxis und Rechtstheorie, da auf breiter Front die Obdachlosigkeit als volkswirtschaftliche Belastung angesehen wurde, deren Bekämpfung seitens der Justiz zu unterstützen gewesen ist. Lediglich der Gesetzgeber begegnete der Vorschrift mit Bedenken, die sich zum einen bereits auf die Daseinsberechtigung der Norm selbst erstreckten, zum anderen auf eine deutliche Restriktion des Tatbestands abzielten. So wurde die Strafwürdigkeit insbesondere der unverschuldeten Obdachlosigkeit per se als zweifelhaft angesehen, letztlich allerdings 102 103 104 105 106 Binding (Fn. 65), S. 925; Olshausen (Fn. 88), § 361 Nr. 8 Anm. c. Beling, Deutsches Reichsstrafprozeßrecht mit Einschluß des Strafgerichtsverfassungsrechts, 1928, S. 283 Fn. 1; Dreher/Maassen, StGB, 1. A., § 361 Nr. 8; R. Frank (Fn. 65), § 361 Anm. VIII.4; Maurach, Deutsches Strafrecht, Besonderer Teil, 1. Aufl. 1952, § 58 II E; Rohde/Ziegler, in: LK, 6./7. A 1951, § 361 Anm. VIII.6; Rotering, GA 34 (1886), S. 122, 128 f. RT-Drs. III/3390, S. 192 f. Elibol (Fn. 97), S. 93 f. Vgl. LG Frankfurt MDR 1957, 244 f.; OLG Stuttgart JR 1962, 389; OLG Köln MDR 1966, 68 f.; Henkel, FS Eberhard Schmidt, 1961, S. 578, 595 f.; Kern, Strafverfahrensrecht, 10. Aufl. 1970, S. 92. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 19 durch die Verschiebung in das bloße Verwaltungsunrecht weitgehend offen gelassen.107 Rechtsstaatliche Bedenken und insbesondere Vorbehalte im Hinblick auf Art. 6 Abs. 2 EMRK finden sich dagegen auch hier nicht. Insgesamt ist somit auch § 361 Nr. 8 StGB a. F. von der EMRK unbeeinflusst geblieben, wenngleich ein gebotener Einfluss des Art. 6 Abs. 2 EMRK deutlich sichtbar hätte sein müssen. II. Die EMRK und heutige Strafvorschriften Nach diesem eher rechtshistorischen Rückblick auf frühere, heute nicht mehr vorhandene Strafvorschriften des StGB soll nunmehr der aktuelle Bestand des deutschen Kernstrafrechts einer kritischen Würdigung unterzogen werden. Auch insoweit sind lediglich einige ausgewählte Beispiele für einen gebotenen, mitunter aber vernachlässigten oder auch verkannten Einfluss der Menschenrechte auf das StGB näher zu betrachten.108 1. § 46 StGB – Grundsätze der Strafzumessung Als erste Vorschrift, deren Handhabung zugleich einen positiv nachweisbaren Einfluss durch die Menschenrechte der EMRK erfahren hat, sollen die in § 46 StGB niedergelegten Grundsätze der Strafzumessung betrachtet werden. Hierbei ist es zwar weniger normative Ausgestaltung der Vorschrift selbst als vielmehr deren Anwendung und Auslegung durch die Gerichte und die Wissenschaft, in der die Vorgaben des EGMR zum Ausdruck gelangt sind. Gleichwohl wird wohl allgemein § 46 StGB selbst als Ausgangspunkt jeglicher Strafzumessung angesehen, wenngleich bis 1969 dem StGB Vorschriften oder Vorgaben über die Strafzumessung fremd gewesen sind.109 Im Zusammenhang mit der EMRK sind insbesondere zwei wesentliche Fallgruppen bei der Strafzumessung, jeweils zu Gunsten des Täters, zu berücksichtigen: Zum einen die Problematik eines staatlich gelenkten agent provocateurs, welche, soweit dies ersichtlich ist, bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts nur sehr selten in der Rechtsprechung als auch in der Wissenschaft als Problem angesehen worden ist.110 Zwar wurde die Problematik des fehlenden Vorsatzes bezüglich der Vollendung der Haupttat 107 108 109 110 BR-Drs. 270/60, S. 503; BR-Drs. 200/62, S. 540 ff. Auch hier vertiefend mit weiteren Beispielen und Belegen Diehm (Fn. 2), S. 325 ff. § 46 StGB wurde, zunächst als § 13 StGB a. F., erst durch Art. 1 Nr. 3 1. StrRG vom 25. Juni 1969 (BGBl. 1969 I, S. 645, 646) in das StGB eingeführt. Zu älteren Vorbehalten des Gesetzgebers gegenüber kodifizierten Strafzumessungsgründen siehe insb. RT-Drs. III/3390, S. 52. Blank, Die Strafbarkeit und Verfolgbarkeit der vom agent provocateur gesteuerten Tat, 1987, S. 45; Lüderssen, in: FS Karl Peters, 1974, S. 349, 371. 20 Dirk Diehm seitens des Anstifters als solche erkannt und dogmatisch unterschiedlich beantwortet.111 Die Besonderheit einer staatlich gezielten Tatprovokation war jedoch nur höchst vereinzelt Gegenstand der Diskussion.112 Erst recht „unbekannt“ ist das möglicherweise auch erst als „Phänomen“ der Moderne aufgetretene Problem überlanger Strafverfahren gewesen.113 Im Hinblick auf polizeilich veranlasste Tatprovokationen lassen sich immerhin zwei Urteile finden, die als Ausdruck der Missbilligung derartigen staatlichen Handelns den Schuldvorwurf gegenüber dem Täter als verschwindend gering angesehen haben.114 Demgegenüber fehlt es für eine gerichtliche wie aber auch wissenschaftliche Befassung mit der Problematik jahrelanger Strafverfahren an jeglichen Anhaltspunkten.115 In Bezug auf beide Fallgruppen sind es die Bestimmungen des Art. 6 Abs. 1 EMRK, die zumindest teilweise nachweisbar auch erheblichen Einfluss auf die heutige Anwendung der Strafzumessung entfaltet haben. Der bekannte fair-trail-Grundsatz des Art. 6 Abs. 1 S. 1 EMRK, der als Gebot des fairen Verfahrens nicht nur die innerprozessuale Waffengleichheit zwischen Anklage und Verteidigung verlangt,116 sondern überdies auch eine gerichtliche Entscheidung innerhalb angemessener Frist einräumt,117 bildete die Ausgangslage für die ab Mitte der 80er Jahre einsetzende Diskussion um die Folgen staatlicher Tatprovokation und überlanger Strafverfahren.118 Während die Auslegung des Art. 6 EMRK in Bezug auf staatliche Tatprovokationen eindeutig und verallgemeinerungsfähig ist, kann dies hinsichtlich der angemessenen Dauer eines Strafverfahrens aufgrund der hohen Bedeutung der Einzelfallumstände nur im Ansatz insoweit gelten, als der EGMR in mehreren Entscheidungen selbst bei komplexen Wirtschaftsstrafverfahren Verfahrensdauern von mehr als fünf Jahren als bedenklich und von mehr als acht Jahren als die EMRK verletzend angesehen hat.119 111 RGSt 9, 22, 24 f.; RGSt 15, 315, 316; RGSt 38, 248, 250; BGHSt 4, 199, 200; Gerland (Fn. 88), S. 199; Katzenstein, ZStW 21 (1901), 428; Schumann, JZ 1986, 66; Singewald, Strafrechtliche 112 So auch Dencker, FS Hanns Dünnebier, 1982, S. 447, 448; Franzheim, NJW 1979, 2014. Hanack, JZ 1971, 705, 708; Schwenk, ZStW 79 (1967), 721. RG vom 20. Januar 1912, nachgewiesen bei Kohlrausch, ZStW 33 (1912), 688, 693 f.; AG BerlinMitte vom 19. August 1918, nachgewiesen von Jastrow, JW 1918, 610. Daneben, unter zivilrechtlichen Gesichtspunkten, noch BGHZ 8, 83, 87. Ausdrücklich LG Frankfurt JZ 1971, 234, 236. Bei OGHSt 1, 121, OGHSt 2, 98 und OGHSt 2, 153, 384 findet sich lediglich eine strafmildernde Berücksichtigung des hohen zeitlichen Abstandes zur Tat als solche, ohne dass dieser in der Verfahrensdauer begründet gewesen ist. Geppert, Jura 1992, 567; Pache, NVwZ 2001, 1342; Peukert, EuGRZ 1980, 247; Renzikowski, JZ 1999, 605. EGMR EuGRZ 1983, 371; EGMR NJW 1999, 3545, 3547; EGMR StV 2001, 489; EGMR wistra 2004, 177; Peukert (Fn. 44), Art. 6 Rn. 153. Schünemann, StV 1985, 424. Etwa EGMR StV 2005, 475, 476, m. Anm. Pauly, StV 2005, 477 f. Abhandlungen 83 (1908). 113 114 115 116 117 118 119 Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 21 Rechtsprechung und Wissenschaft haben sich beiden Problemen annähernd zeitgleich und beinahe schon parallel – erst – mit Beginn der 80er Jahre angenommen.120 Das Ergebnis ist in beiden Fällen annähernd identisch: die Kompensation erfolgt auf der Seite der Strafzumessung und nur in extrem gelagerten Fällen kommt eine völlige Verfahrenseinstellung, sei es durch Annahme eines Verfahrenshindernisses oder durch „Aufzehrung“ der noch schuldangemessenen Strafe, in Betracht. Ausdrücklich festzustellen ist dagegen in jedem Fall, dass eine Verletzung der EMRK stattgefunden hat und diese über die Strafzumessung zu Gunsten des Angeklagten ausgeglichen wird.121 Hierin scheint im ersten Anschein ein nachhaltiger Einfluss der EMRK zu liegen. Eine genauere Betrachtung zeigt allerdings, dass die Menschenrechte auch hier nur teilweise wegbereitend gewesen sind. Wenngleich im Zuge der anfänglichen Auseinandersetzung auch der einzelnen Strafsenate des BGH das Gebot des fairen Verfahrens im Zusammenhang mit der Lockspitzelproblematik Erwähnung gefunden hat,122 so waren es hier doch beinahe ausschließlich die Vorgaben des Grundgesetzes, die letztlich der Strafzumessungslösung zum Durchbruch verholfen haben.123 Insoweit lässt sich das eingangs verwendete Zitat, wonach die Menschenrechte im materiellen Strafrecht oftmals nur als internationale Verzierung dienen, durchaus bestätigt finden.124 Für Rechtsprechung wie auch der die Entwicklung begleitenden Wissenschaft war es primär das Rechtsstaatsgebot des Art. 20 GG, aus dem die Folgen einer unzulässigen gezielten Tatprovokation ergeben sollten. Anders ist dies dagegen in Bezug auf die, ebenfalls über die Strafzumessung kompensierten Folgen eines überlangen Verfahrens. Bei der zeitgleich stattfindenden und ebenfalls nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch erneut unter den Senaten des BGH anfänglich umstrittenen Behandlung dieses Problems trat die EMRK deutlich in Erscheinung,125 zumal hier auch das BVerfG selbst eine Verletzung der Vorgaben der 120 121 122 123 124 125 Für die Problematik des agent provocateur: BGH GA 1981, 89; BGH NJW 1981, 1626; BGH StV 1981, 163; BGH StV 1981, 276; BGH StV 1981, 549; BGH StV 1982, 221; BGH StV 1983, 2; BGH StV 1983, 20; BGH StV 1983, 49; BGH StV 1983, 148; BGH StV 1984, 4; BGH StV 1984, 321; BGH StV 1985, 22; BGH StV 1985, 309; BGH, StV 1985, 323; BGH StV 1985, 366. Zur überlangen Verfahrensdauer: BGH GA 1977, 275; BGH JR 1978, 246, 247; BGH wistra 1982, 108; BGH NStZ 1982, 291; BGH NStZ 1983, 135; BGH StV 1983, 502. Zu weiteren Nachweisen siehe Diehm (Fn. 2), S. 445 ff. BGHSt 45, 321, 339; BGHSt 46, 159. BGH NJW 1981, 1626; BGHSt 24, 239; BGH NStZ 1983, 135. BGH StV 1984, 58; BGHSt 33, 356, 362; BGH StV 1985, 325; BGHSt 40, 211, 215; BGHSt 41, 42, 43; BGH NStZ 1986, 162; BGH NStZ 1993, 584, 585; BGH NStZ 1994, 335; BGH NJW 1998, 767. Für die Wissenschaft bspw. Bruns, NStZ 1983, 49 ff.; Endriß, NStZ 1988, 551; Herzog, NStZ 1985, 153; Meyer, NStZ 1985, 134. Dies änderte sich erst ab BGHSt 45, 321, 327 ff. BGH GA 1977, 275; BGH JR 1978, 246, 247; BGH wistra 1982, 108; BGH NStZ 1982, 291; BGH 22 Dirk Diehm EMRK zu rügen pflegte.126 Der neben der Strafzumessungslösung verfolgte Ansatz eines dauerhaften Verfahrenshindernisses127 aufgrund einer Prozessüberlänge konnte sich, wenngleich dies vom EGMR128 wie auch in vereinzelt gebliebenen Entscheidungen des BGH selbst niedergeschlagen hat, nicht durchsetzen. So erkannte der BGH unter anderem lediglich dann auf eine völlige Verfahrenseinstellung, nachdem allein die Übersendung der Prozessakten an die GBA nach Einlegung der Revision mehr als fünf Jahre in Anspruch genommen hatte und hier nach erfolgter Kompensation für die Strafzumessung kein nachvollziehbarer Rest mehr verblieben wäre.129 Der EGMR selbst billige in mehreren Entscheidungen die Kompensation überlanger Verfahren auf Seiten der Strafzumessung dem Grunde nach wiederholt, stellte insoweit allerdings ebenso klar, dass hierdurch lediglich die Festsetzung einer gerechten Entschädigung durch ihn selbst abgewendet werden könnte.130 Eine Verletzung der Konventionsgarantien selbst nahm der Gerichtshof dagegen mit entsprechender Verurteilung der Bundesrepublik Deutschland wiederholt an. Zusammenfassend beruhen die heutigen Grundsätze der Strafzumessung somit zumindest hinsichtlich der Berücksichtigung überlanger Verfahrensdauern maßgeblich auf den Vorgaben der EMRK, womit die Menschenrechte nachweislich auch das Kernstrafrecht beeinflusst haben, soweit die Strafzumessung nicht als prozessuale Komponente des Strafrechts angesehen werden will. 2. § 56 f StGB – Widerruf der Bewährung Als weitere materiell-rechtliche Bestimmung des Kernstrafrechts, auf welches die EMRK nachweislich zumindest auf Seiten der Rechtsauslegung und -anwendung Einfluss ausgeübt hat, lässt sich § 56 f. StGB anführen. Das Rechtsinstitut der Bewährung wurde erst im Jahre 1953 in das Strafgesetzbuch aufgenommen und ersetzte damit die vorläufige Entlassung,131 welche in Rechtsprechung und Wissenschaft, nicht zuletzt offenbar aufgrund geringer praktischer Bedeutung, ein Schattendasein fristete.132 Nach der Einführung der Strafaussetzung zur Bewährung zeichneten sich die 126 127 128 129 130 131 132 NStZ 1983, 135; BGH StV 1983, 502; Schroth, NJW 1990, 29; Ulsenheimer, wistra 1983, 12, 14. BVerfG NJW 1984, 967; BVerfG NJW 1993, 3254 ff.; BVerfG NJW 1995, 1277, 1278. BVerfG NStZ 1984, 128; BayObLG StV 2003, 375, 376; OLG Düsseldorf StV 1995, 400; OLG Zweibrücken NStZ 1989, 134; LG Düsseldorf NStZ 1988, 427. Peukert (Fn. 44), Art. 6 Rn. 153. BGHSt 35, 137, 138. EGMR NJW 2006, 3549 ff.; EGMR StV 2006, 474 ff.; EGMR NJW 2005, 3125 ff. Art. 2 Nr. 4 3. StÄG vom 4. August 1953; BGBl. 1953 I, S. 735, 738. Egner, NJW 1953, 1859, 1860; Grethlein, NJW 1953, 1859 f.; Lackner, JZ 1953, 428; Lange, NJW 1953, 1161, 1163; Lorenz, JR 1949, 393 ff.; Meister, DRiZ 1953, 218 f.; Nüse, JR 1952, 423 f. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 23 Voraussetzungen für deren Widerruf noch durch Unbedenklichkeit gegenüber den Menschenrechten aus, ohne dass diese in der Begründung des Gesetzgebers Erwähnung gefunden haben.133 Durch § 25 Abs. 2 Nr. 2 StGB a. F. kam als Widerrufsgrund alleine die rechtskräftige Verurteilung wegen eines während der Bewährungszeit begangenen Vergehens oder Verbrechens vor; die Begehung einer bloßen Übertretung, der späteren Ordnungswidrigkeiten, genügte dagegen nicht.134 Bis zur folgenschweren Änderung durch das 1. StrRG im Jahre 1969 war dies in Bezug auf die rechtskräftige Verurteilung überwiegend anerkannt.135 Nur vereinzelt wurde das Vorliegen eines hinreichenden Tatverdachts sowie eines noch laufenden Strafprozesses als möglicher subsidiärer Widerrufsgrund angesehen.136 Weshalb der Gesetzgeber im Zuge der vielfältigen Beratungen zu den Entwürfen für die Strafrechtsreform aus den 60er Jahren sowie schließlich zum 1. und 2. StrRG unter dem Gesichtspunkt rein „redaktioneller“ Änderungen die Verurteilung durch die bloße Begehung ersetzt hat, lässt sich weder anhand der Gesetzesbegründung noch der Protokolle deutlich ersehen.137 Nachweisbar ist jedenfalls, dass zwar das Problem eines Bewährungswiderrufs auf bloßen Verdacht einer erneuten Straftat gesehen worden ist, die Menschenrechte insoweit jedoch außen vor gelassen wurden.138 So sollte es denn künftig auch für den Widerruf ausreichen, dass der über diesen entscheidende Richter von der erneuten Straftatbegehung überzeugt gewesen ist; auf eine rechtskräftige Verurteilung durch das zuständige Tatgericht sollte es gerade nicht mehr ankommen.139 Der Bewährungswiderruf in dieser seit 1969 dem Grunde nach geltenden Fassung, zunächst als § 25 Abs. 1 Nr. 1 StGB i. d. F. d. 1. StrRG, seit 1974 als § 56 f Abs. 1 Nr. 1 StGB n. F.,140 stand somit in deutlichem Konflikt mit der Unschuldsvermutung des Art. 6 Abs. 2 EMRK. Von EKMR und EGMR war bereits wiederholt entschieden worden, dass dieses Menschenrecht eine „vorläufige“ Behandlung eines Angeklagten als Verurteilten 133 134 135 136 137 138 139 140 BT-Drs. I/3713, S. 26 ff. BayObLG NJW 1962, 126; BayObLG NJW 1957, 1119; OLG Hamm NJW 1955, 1000; OLG Hamm NJW 1957, 1850; OLG Köln MDR 1956, 759. Amelunxen, DRiZ 1953, 148 ff.; Bruns, GA 1956, 193 ff.; Dreher, DRiZ 1956, 272 ff.; Glofke, ZRP 1968, 35 f.; Mittelbach, JR 1955, 5 ff.; Preiser, NJW 1956, 1221 ff.; Theuerkauf, MDR 1965, 179 f.; Vrij, ZStW 66 (1954), 218 ff.; Wimmer, NJW 1959, 1513 ff. A.A.: OLG Köln NJW 1963, 2136; Kohlrausch/Lange (Fn. 96), § 25 Ziff. 4; Schulze, NJW 1957, 772, 774. Zu den eher theoretisch gebliebenen Überlegungen Ratte, Der Widerruf der Strafaussetzung zur Bewährung gemäß § 25 Abs. 2 StGB, 1967, S. 141. NdrSchr. III, S. 145; NdrSchr. III, U 26a, S. 349; NdrSchr. III, K 26, S. 351; Prot. V, S. 779 ff., insbesondere S. 785 f. BT-Drs. V/4095, S. 24. Prot. V, S. 779 ff., insbesondere S. 785 f. Prot. V, S. 626, 629; Prot. V, S. 779 ff. BGBl. 1974 I, S. 469, 475. 24 Dirk Diehm verbietet und jeder Angeklagte erst dann als der angeklagten Tat schuldig angesehen werden dürfe, wenn das so lautende Urteil innerstaatlich rechtskräftig geworden ist.141 Die Unschuldsvermutung, die bisweilen mit dem in-dubio-pro-reo-Grundsatz vertauscht oder auch gleich gesetzt wird, steht folglich allen staatlichen Maßnahmen, die auf eine Bestrafung oder anderweitige Minderung subjektiv-öffentlicher Rechte abzielen, dem Grunde nach entgegen. Unberührt hiervon bleiben nach der Rechtsprechung des EGMR allerdings prozessuale Ermittlungsmaßnahmen sowie Disziplinarmaßnahmen, welche ausdrücklich allein an den Tatverdacht anknüpfen und in angemessenem Verhältnis zur verfolgten Tat einerseits sowie der Rechtsbeschränkung andererseits stehen.142 Wenngleich insoweit bereits eine an sich eindeutige völkerrechtliche und mittelbar auch innerstaatliche Ausgangslage seitens der EMRK vorhanden gewesen ist, zeigten sich Rechtsprechung und Wissenschaft bis Mitte der 90er Jahre hiervon gänzlich unbeeindruckt. Der ganz überwiegende Teil der Rechtsprechung setzte lediglich die Überzeugung des über den Widerruf entscheidenden Gerichts voraus, wobei vereinzelt unter Rückgriff auf die Wissenschaft die Unschuldsvermutung als subsidiär gegenüber den Voraussetzungen des Bewährungswiderrufs verstanden worden ist.143 Nur unter besonderen Umständen, etwa einem nachhaltigen Bestreiten des Tatvorwurfs und nur geringer Indizbeweise seitens der Anklage wurde unter dem Aspekt des Art. 6 Abs. 2 EMRK der Widerruf an die vorherige rechtskräftige Verurteilung geknüpft.144 Eine grundlegende Wende erfuhr die bis dahin weitgehend ausgebliebene oder bestenfalls oberflächlich geführte Auseinandersetzung im Jahre 1991. Anlass waren zwei Individualbeschwerden gegen die Bundesrepublik Deutschland, welche die Verletzung des Art. 6 Abs. 2 EMRK durch eben die geltende Rechtslage und anwendung des Bewährungswiderrufs zum Gegenstand hatten.145 Eine von der EKMR in Aussicht gestellte Verurteilung konnte die Bundesrepublik allein dadurch abwenden, dass im Zuge eines Vergleichs mit den Beschwerdeführern zugleich auch die Abänderung des geltenden Rechts und die vorherige Anweisung an die Landesjustizverwaltung, den Bewährungswiderruf menschenrechtskonform anzuwenden, zugesagt worden ist.146 Unter dem Eindruck dieses Zugeständnisses setzten sich sowohl Rechtsprechung als auch Literatur eingehend mit der an sich jahrzehntealten 141 142 143 144 145 146 Peukert (Fn.44), Art. 6 Rn. 170, m. w. N. EGMR NJW 2006, 1113 f., m. w. N. OLG Bremen StV 1984, 125; OLG Celle NJW 1971, 1665; OLG Hamm NJW 1973, 911; OLG Karlsruhe MDR 1974, 245; OLG Stuttgart Die Justiz 1972, 318; OLG Stuttgart NJW 1976, 200. OLG Stuttgart Die Justiz 1977, 100, 101; OLG Zweibrücken StV 1985, 465; U. Frank, MDR 1982, 353 f.; Haberstroh, NStZ 1984, 289 ff.; Hohmann, NStZ 1991, 507 f.; Lemke, ZRP 1978, 281 ff. EKMR NdsRpfl 1992, 54, 55 f.; EKMR StV 1992, 282. Hierzu Strasser, EuGRZ 1992, 451, 452. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 25 Problematik intensiv, wenngleich im Ergebnis wenig nachhaltig, auseinander.147 Zwar rückten mehrere OLG von ihrer bisherigen Auffassung ab und verlangten nunmehr, wie von EMRK und EKMR gefordert, die rechtskräftige Verurteilung als Voraussetzung für den Bewährungswiderruf. Beflügelt von einer weiteren Entscheidung der EKMR, wonach keine Verletzung der Unschuldsvermutung vorliegt, wenn der Widerruf vor rechtskräftiger Verurteilung aufgrund eines glaubhaften Geständnisses des Angeklagten erfolgt,148 wurde diese neue Entscheidungslinie allerdings teilweise wieder zurück genommen.149 Ähnlich rückte auch die Wissenschaft nur moderat von der bisherigen Position ab. Wesentliches Argument bildete insoweit die Befürchtung, dass eine strikte Berücksichtigung der Unschuldsvermutung kriminalpolitische Nachteile in erheblichem Ausmaß mit sich führe und die „Abschreckung“ eines drohenden Bewährungswiderrufs verloren gehe.150 Die Gegenansicht, die insbesondere auf menschenrechtskonforme Parallelregelungen anderer europäischer Staaten verweisen konnte und die befürchteten kriminalpolitischen Nachteile als überbewertet ansah, konnte sich nicht durchsetzen.151 Einen endgültigen Umschwung brachten das Jahr 2002 und die nunmehr erfolgende Verurteilung des Bundesrepublik Deutschland wegen Verletzung der EMRK durch deutsches Kernstrafrecht mit sich. Unter ausdrücklicher Rüge der 1991 zugesagten, aber nicht eingehaltenen Änderung der Rechtslage erklärte der EGMR die bis dahin geltende Handhabung des Bewährungswiderrufs als nicht mit der Unschuldsvermutung und dem Recht auf ein faires Verfahren vereinbar.152 Soweit der Angeklagte noch vor der rechtskräftigen positiven Feststellung seiner Schuld durch den Widerruf der Bewährung wie ein Verurteilter behandelt wird, lässt sich dies dem Grunde nach nicht mit Art. 6 Abs. 2 EMRK i. V. m. Art. 6 Abs. 1 EMRK vereinbaren. Innerhalb der Rechtsprechung als auch der Literatur führte diese nunmehr eindeutige Festlegung des EGMR gerade in Bezug auf das geltende deutsche Strafrecht zu einer endgültigen Abkehr von den früheren Positionen.153 Mit Ausnahme des Vorliegens eines 147 148 149 150 151 152 153 OLG Bamberg StV 1971, 174; OLG Celle MDR 1991, 76, 77; OLG Celle NdsRpfl 1991, 207 f.; OLG Koblenz NStZ 1991, 253, 254; OLG München NJW 1991, 2302 f.; OLG Schleswig StV 1991, 173 f.; Boetticher, NStZ 1991, 1, 4; Gössel, JR 1992, 125, 126; Stree, NStZ 1992, 153, 155; ders., JR 1993, 39 ff.; Wendisch, JR 1992, 126, 127. EKMR StV 1992, 282 f. Insb. OLG Schleswig OLGSt StGB § 56 f Nr. 25; OLG Schleswig SchlHA 2002, 130; OLG Schleswig SchlHA 2003, 183.OLG Schleswig StV 1992, 2646. Brunner, NStZ 1991, 534; Geppert, Jura 1993, 160, 164; Mitsch, Jura 1993, 381, 384; Peglau, JA 2001, 244 ff.; Stree (Fn. 147). Blumenstein, NStZ 1992, 132, 133; Horn, ZRP 1990, 81 f.; Ostendorf, StV 1990, 230; ders., StV 1992, 288; Peglau, ZRP 2003, 242. EGMR StV 2003, 82. OLG Celle StV 2003, 575; OLG Düsseldorf wistra 2004, 237.; OLG Hamm StV 2004, 83, 84; OLG Hamm StV 2004, 312, 313.OLG Schleswig NStZ 2004, 628; OLG Thüringen StV 2003, 575 f.; Krumm, NJW 2005, 1832; Neubacher, GA 2004, 402; Peglau, NStZ 2004, 248 ff. 26 Dirk Diehm glaubhaften Geständnisses des Angeklagten, gegen dessen Richtigkeit keine vernünftigen Zweifel bestehen,154 wird von der Rechtsprechung nunmehr der Bewährungswiderruf aufgrund einer erneuten Straftatbegehung erst dann für zulässig angesehen, wenn der Angeklagte diesbezüglich rechtskräftig verurteilt worden ist. Nicht selten erfolgte diese ausdrücklich in den jeweiligen Entscheidungen angeführte Abkehr von der früheren anders lautenden Spruchpraxis unter direkter Bezugnahme auf die Entscheidung des EGMR. Ebenso führte die Verurteilung durch den EGMR zu einer weit reichenden Umorientierung dergestalt, dass der ganz überwiegende Teil der Literatur nunmehr nicht nur die Änderung der Rechtsprechung begrüßt, sondern darüber hinaus ein bislang ausstehendes Tätigwerden des Gesetzgebers anmahnt.155 Insgesamt lässt sich die Vorschrift des § 56 f StGB als eine der wenigen Normen des deutschen Kernstrafrechts darstellen, auf welche die Menschenrechte der EMRK nachweisbaren Einfluss ausgeübt haben. Wenn auch der Gesetzgeber bis heute einer gebotenen Gesetzesänderung, die ohne weiteres Anleihen bei der früheren, unproblematischeren, Fassung des § 25 StGB a. F. nehmen könnte, nicht nachgekommen ist, so zeigen sich doch Rechtsprechung und Wissenschaft deutlich von den Vorgaben der EMRK und des EGMR beeinflusst. 3. § 66 b StGB – Nachträgliche Sicherungsverwahrung Als vorletzte Bestimmung aus dem StGB kann im Hinblick auf eine – leider fehlende – Beeinflussung durch die EMRK der erst vor wenigen Jahren neu eingeführte § 66 b StGB angesehen werden.156 Die Bestimmung über die nachträgliche Sicherungsverwahrung stellt aufgrund einer gefestigten Rechtsprechung des EGMR zu dem korrespondierenden Menschenrecht die Grundlage für eine absehbare Verurteilung der Bundesrepublik Deutschland durch den EGMR dar. Dieser hatte in der Vergangenheit bereits zu mehreren ähnlichen Vorschriften in anderen Mitgliedsstaaten unter Hinweis auf den abschließenden Katalog des Art. 5 Abs. 1 EMRK die präventive Freiheitsentziehung für unzulässig erklärt, soweit diese nicht unter die enumerativ geregelten Ausnahmen fallen.157 Während die „normale“ Anordnung der Sicherungsverwahrung im Urteil selbst auf der Grundlage von Art. 5 Abs. 1 S. 2 lit. a EMRK 154 155 156 157 OLG Jena StV 2003, 575; OLG Köln NStZ 2004, 685, 686; OLG Nürnberg NJW 2004, 2032; OLG Thüringen StV 2003, 574. Hierzu auch BVerfG NJW 2005, 817. Neubacher (Fn. 153), 414; Pauly, StV 2003, 85, 86; Radtke, FS Heinz Müller-Dietz, 2001, S. 609, 624 f.; Seher, ZStW 118 (2006), 101, jeweils m. w. N. Art. 1 Nr. 2 des Gesetzes zur Einführung der nachträglichen Anordnung der Sicherungsverwahrung vom 23. Juli 2004; BGBl. 2004 I, S. 1838. EGMR EuGRZ 1984, 6, 7; EGMR EuGRZ 1987, 101, 106; EGMR EuGRZ 1988, 317; EGMR NJW 2000, 2888. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 27 bereits wiederholt vom EGMR als dem Grunde nach zulässig angesehen worden ist,158 kann die derzeit im StGB vorgesehene nachträgliche Sicherungsverwahrung unter keine der sechs alternativen Gründe für eine Freiheitsentziehung subsumiert werden.159 Diese Problematik ist bereits während des Gesetzgebungsverfahrens in der Wissenschaft überwiegend erkannt und aufgezeigt worden. Gleichwohl setzte sich der Gesetzgeber, der ausweislich der Protokolle des Rechtsausschusses in den Anhörungen wiederholt auf die EMRK-Widrigkeit hingewiesen worden ist,160 ohne jegliche Befassung hiermit über die Menschenrechte hinweg. In der Gesetzesbegründung findet sich denn auch lediglich der lapidare Hinweis, dass EU-Recht dem künftigen § 66 b StGB nicht entgegenstehe.161 In der Rechtsprechung finde sich bislang keine kritische Auseinandersetzung oder, soweit ersichtlich, auch nur eine Erwähnung der EMRK, die diesbezüglich sogar hinter ihrem eingangs erwähnten „Rang als ‚internationale Verzierung’“ zurück geblieben ist. Gleichwohl, wenn eben auch nicht anlässlich der Menschenrechte, tendiert insbesondere die höchstrichterliche Rechtsprechung des BGH zunehmend zu einer restriktiven Anwendung des § 66 b StGB. So schränkte der BGH unlängst in mehreren Entscheidungen die Berücksichtigung von neuen Tatsachen im Sinne des § 66 b StGB dahingehend ein, dass diese nur dann als „neu“ angesehen werden können, wenn sie nicht bereits vom Richter erster Instanz hätten erkannt werden können.162 Auch erhöhte die Rechtsprechung die Anforderungen, welche an das Vorliegen neuer und für die Anordnung der nachträglichen Sicherungsverwahrung ausreichender Tatsachen zu stellen sind.163 Innerhalb der Wissenschaft stößt die neue Vorschrift demgegenüber weitgehend auf Ablehnung,164 wobei hier neben der Verletzung der EMRK insbesondere die unzureichende Verknüpfung des Verhaltens eines Inhaftierten mit der Anordnung der Sicherungsverwahrung gerügt wird. Gerade mit Blick auf die besonderen Umstände und der bereits dem Grunde nach konfliktanfälligen Atmosphäre in den meisten JVA wird 158 159 160 161 162 163 164 EGMR EuGRZ 1984, 6, 8, m. Anm. Hofmann, EuGRZ 1984, 12 ff. Hierzu auch Gollwitzer (Fn. 14), Art. 5 MRK Rn. 42 m. w. N.; Renzikowski, in: IntKomm-EMRK, Art. 5 Rn. 291 m. w. N. Calliess, ZfStrVo 2004, 135, 136; Düx, ZRP 2006, 82, 83; Kinzig, NJW 2001, 1455, 1458; ders., NStZ 2004, 655, 660; Renzikowski, JR 2004, 271, 273 f.; Richter, ZfStrVo 2003, 201, 204; Laubenthal, ZStW 116 (2004), 703, 750. BT-Drs. 15/3346, S. 15; BT-PlPr. 15/10588; Calliess (Fn. 159), 136. BT-Drs. 15/2887, S. 11; Gazeas, StraFo 2005, 9, 14. BGH StV 2006, 690 f.; BGH NJW 2007, 1148 ff.; BGH StraFo 2007, 120 ff. Kürzlich auch BVerfG NJW 2006, 3483 ff. BGHSt 50, 180, 187; BGHSt 50, 275, 278; BGH NStZ-RR 2006, 302 f. Baier, Jura 2004, 552, 557 f.; Braum, ZRP 2004, 105, 107 f.; Gazeas (Fn. 161), 14; Kinzig, NJW 2004, 911, 914; Rzepka, RuP 2003, 191, 209; Ullenbruch, NJW 2006, 1377, 1378. 28 Dirk Diehm ein nachträgliches Abstellen auf mögliche aggressive Neigungen als bedenklich angesehen.165 Wiederholt wird allerdings auch versucht, die nachträgliche Sicherungsverwahrung unter die Bestimmung des Art. 5 Abs. 1 S. 2 lit. c EMRK zu subsumieren, indem die dort vorgesehene Gefahr einer erneuten Straftatbegehung heran gezogen wird.166 Insoweit bleibt allerdings außer Betracht, dass der EGMR in seiner diesbezüglichen Rechtsprechung eine an das Polizeirecht erinnernde Auslegung vornimmt, indem er hinreichend verdichtete Anhaltspunkte für eine baldige oder unmittelbar bevorstehende Begehung einer Straftat verlangt,167 im Jargon der Polizeigesetze der Länder wäre folglich das Vorliegen einer konkreten Gefahr gegeben. Eben eine solche wird sich im Zeitpunkt der Anordnung der nachträglichen Sicherungsverwahrung jedoch nicht ohne Weiteres ausreichend absehen lassen, zumal der im Strafvollzug Befindliche schon der Sache nach an der Begehung beliebiger Straftaten gehindert sein sollte. Insgesamt stellt sich § 66 b StGB somit als Negativ-Beispiel für eine unterbliebene Einflussnahme der EMRK auf das moderne Strafgesetzbuch dar, nachdem der heutige Gesetzgeber trotz der ihm bekannten Problematik die Vorschrift nicht nur eingeführt, sondern zunehmend auch zu erweitern gedenkt. 4. § 261 StGB – Geldwäsche, Verschleierung unrechtmäßig erlangter Vermögenswerte Mit der erst 1992 neu eingeführten Strafbarkeit der Geldwäsche und der Verschleierung unrechtmäßig erlangter Vermögensgegenstände lässt sich eine weitere Vorschrift des StGB benennen, die mit den Menschenrechten der EMRK, zumindest nach zeitweiliger Auslegung und Anwendung der Norm, in Konflikt geraten könnte. Grundgedanke der Norm ist die „Isolation“ des Täters bezüglich der von ihm rechtswidrig erlangten Vermögensgegenstände. Der Täter einer Katalogtat soll aufgrund der allseitigen Strafdrohung weder unmittelbare noch mittelbare Vorteile aus dem 165 166 167 Calliess (Fn. 159), 137; Laubenthal (Fn. 159), 749; Streng, FS Ernst-Joachim Lampe, 2003, S. 611, 640; Veh, NStZ 2005, 307 ff. Zur „Subkultur“ im Strafvollzug auch Laubenthal, FS Hans-Dieter Schwind, 2006, S. 593 ff. Goll/Wulf, ZRP 2001, 284, 285; Passek, GA 2005, 96, 110 f.; Peglau, NJW 2001, 2436, 2438; Pieroth, JZ 2002, 922, 927 f.; Schnorr/Wissing, ZRP 2001, 278, 279; Würtenberger/Sydow, NVwZ 2001, 1201, 1204. EGMR EuGRZ 1983, 633, 640. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 29 Erlangten ziehen können,168 indem jegliche rechtsgeschäftliche oder tatsächliche Interaktion verboten ist und auf Seiten des anderen bestraft wird.169 Die Problematik des § 261 StGB aus Sicht der EMRK ergibt sich aus der Anwendung des § 261 Abs. 2 Nr. 1 StGB auf Honorare für Strafverteidiger. So verbietet § 261 Abs. 2 Nr. 1 StGB jegliche Verschaffung an sich selbst oder Dritte von Vermögensgegenständen, die aus einer Katalogtat des § 261 Abs. 1 StGB stammen. Katalogtaten sind neben allen Verbrechen insbesondere Diebstahl, Unterschlagung und Hehlerei. Die unbeschränkte Anwendung des § 261 Abs. 2 Nr. 1 StGB auf eben diesen Täterkreis führt grundsätzlich zu der Gefahr, dass sich ein Wahlverteidiger bei Entgegennahme seiner Honorarforderung wegen Geldwäsche strafbar machen könnte. Diese Strafbarkeitsdrohung besteht nicht lediglich dann, wenn der Betreffende von der „Herkunft“ der zur Erfüllung geleisteten Gelder weiß oder dies zumindest billigend in Kauf nimmt, sondern über den Tatbestand des § 261 Abs. 5 StGB die Makelhaftigkeit auch lediglich leichtfertig verkannte. Im Zusammenspiel mit der Verteidigung von Angeklagten droht somit insbesondere bei Tätern aus dem Kreis der Vermögensdelikte für die Verteidigung ein nicht zu unterschätzendes „Restrisiko“ mit der Wahlmöglichkeit, sich einer eigenen Strafbarkeit auszusetzen oder gegebenenfalls auf das eigene Honorar – mit allen berufsrechtlichen Konsequenzen – ganz oder teilweise zu verzichten. Relevante Vorgaben seitens der EMRK sind insoweit sowohl die bereits mehrfach erwähnte Unschuldsvermutung des Art. 6 Abs. 2 EMRK als auch das in Art. 6 Abs. 3 lit. c EMRK verbriefte Recht auf einen Verteidiger eigener Wahl. Während nach der Unschuldsvermutung ein Angeklagter erst mit rechtskräftigem Abschluss des Strafverfahrens als einer Straftat schuldig angesehen werden darf, gebietet das Recht auf einen Wahlverteidiger die uneingeschränkte Möglichkeit, einen oder mehrere170 Verteidiger eigener Wahl zu bestellen. In beide Menschenrechte greift § 261 Abs. 2 Nr. 1 StGB durch die Anwendung auch auf Honorarforderungen des Strafverteidigers ein. Gegenüber der Unschuldsvermutung dadurch, dass der Verteidiger sich bereits deutlich vor dem rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens, möglicherweise schon bereits vor Erhebung der öffentlichen Anklage, mit dem Risiko befassen muss, sich nach rechtskräftiger Verurteilung seines Mandanten selbst strafbar zu machen, wenn er sein Honorar entgegennimmt oder bereits anteilig entgegengenommen hat. Daneben in die Grundfreiheit auf einen Verteidiger eigener Wahl dadurch, dass die vom Angeklagten 168 169 170 Arzt, JZ 1993, 914; Otto, Jura 1993, 330. BT-Drs. 12/989, S. 26 f.; Hombrecher, JA 2005, 67, 69 f.; Petropoulos, wistra 2007, 241, 242 f. Hierzu EKMR EuGRZ 1978, 314, 323. Nach Röhmel, JA 1976, 447 ff.; ders., JA 1976, 519 ff.; Schmuck, PVR 2002, 352 f., verletzt § 137 Abs. 1 S. 2 StPO nicht die EMRK. 30 Dirk Diehm ausgewählten Rechtsanwälte aufgrund des drohenden Strafbarkeitsrisikos Übernahme eines Mandats allein aus diesem Grund ablehnen. die Seitens der Rechtsprechung ist diese Problematik, soweit ersichtlich, erstmals im Jahr 2000 aufgegriffen und behandelt worden.171 In seiner Entscheidung über die Eröffnung der Hauptverhandlung, welche bereits die Vorinstanz abgelehnt hatte, führte das OLG Hamburg unter ausdrücklicher Berücksichtigung des Art. 6 Abs. 3 lit. c EMRK aus, dass § 261 StGB von vornherein nicht auf die Honorarforderungen von Strafverteidigern Anwendung finden könnte und insoweit eine tatbestandlich restriktive Auslegung der Norm geboten ist.172 Dem schloss sich der BGH, ebenfalls nach vorheriger Diskussion der Menschenrechte, nicht an. Insbesondere die für den Mandanten geltende Unschuldsvermutung gilt nach Ansicht des BGH gerade nicht für dessen Verteidiger,173 der folglich „auf eigenes Risiko“ von der Unschuld seines eigenen Mandanten ausgehen muss. Auch sprachen nach Ansicht der Bundesrichter aufgrund des allgemeinen Verständnisses vom strafrechtlichen Begriff der Leichtfertigkeit keine Bedenken gegen die über eben diese Strafvorschrift einhergehende Ausdehnung des Anwendungsbereichs der Geldwäsche an sich.174 Dieser Ansicht trat wiederum das BVerfG entgegen. Ohne über den Bestand der Entscheidung des BGH selbst entscheiden zu müssen, befasste sich auch das BVerfG, wenn auch ohne Bedeutung für das gefundene Ergebnis, mit den Menschenrechten der EMRK.175 Vorrangige Grundlage für die den Anwendungsbereich des § 261 Abs. 2 StGB einschränkende Entscheidung ist jedoch das in Art. 12 GG verankerte Recht auf freie Berufswahl gewesen. In dieses würde nach Auffassung des BVerfG in unzulässiger Weise eingegriffen werden, soweit § 261 Abs. 2 Nr. 1 StGB unbeschränkt auf die Entgegennahme von Strafverteidigerhonorare Anwendung finden würde, da hierdurch die Berufsausübung in einem wesentlichen Kern betroffen wäre.176 Aus diesem Grund schränkte das BVerfG den Tatbestand des § 261 Abs. 2 Nr. 1 StGB dahingehend ein, dass im Falle von Honoraren für Strafverteidiger sich diese nur dann wegen Geldwäsche strafbar machen können, wenn sie von der illegalen Herkunft positive Kenntnis haben.177 Ausdrücklich abgelehnt wurde dabei eine Nachforschungspflicht des Verteidigers, zu dessen Gunsten 171 172 173 174 175 176 177 OLG Hamburg NJW 2000, 673, m. Anm. Hamm, NJW 2000, 636; Lüderssen, StV 2000, 205 ff.; Vahle, Kriminalistik 2000, 224; ders., DVP 2001, 483. OLG Hamburg NJW 2000, 673, 682. BGHSt 43, 158, 165 ff. BGHSt 43, 158, 168. BVerfGE 110, 226, 253. BVerfGE 110, 226, 251 ff. Ebenso BVerfG WM 2005, 478 f.; BVerfG NJW 2005, 1707 f.; LG Gießen NJW 2004, 1966, 1967 f. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 31 auch erhöhte Anforderungen an die Beweise für seine positive Kenntnis zu verlangen sind.178 Seitens der Literatur sind dagegen bereits während der Gesetzgebungsphase Einwände gegen die Einführung des Geldwäsche-Paragraphen erhoben worden.179 Die ganz überwiegend aus den Reihen der Anwaltschaft stammenden Einwände haben allerdings die Menschenrechte unberücksichtigt gelassen und vorwiegend die Gefährdung der Berufsausübung sowie die Erschütterung des Vertrauensverhältnisses zum Gegenstand gehabt.180 Soweit nach dem Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens weitere Kritik gegen § 261 StGB vorgebracht wurde, richtete sich diese zunächst insbesondere gegen die mangelnde Kontur des Tatbestands selbst.181 Eine umfassende Auseinandersetzung mit der Problematik der Strafverteidigerhonorare setzte dagegen erst nach der Entscheidung des OLG Hamburg ein.182 Teilweise in Anlehnung an die Entscheidung des Gerichts bemühte sich der überwiegende Teil der Wissenschaft um eine dogmatisch fundierte Einschränkung der Anwendbarkeit des § 261 StGB, wofür neben einer restriktiven Auslegung des objektiven Tatbestands183 auch eine einschränkende Auslegung des subjektiven Tatbestands184 sowie schließlich eine Rechtfertigung von Strafverteidigern erwogen wurde.185 Bisweilen wurde die Notwendigkeit einer Einschränkung von § 261 StGB gegenüber Strafverteidigern auch schlichtweg abgelehnt.186 Gemein ist den Vertretern aller Ansichten, dass die 178 179 180 181 182 183 184 185 186 BVerfGE 110, 226, 266. Gotzens, AnwBl 1993, 206 ff.; Hamm, NJW 1993, 289, 290; Salditt, AnwBl 1993, 236 f.; Starke, BRAK-Mitt 1992, 178 ff. Anders Hartung, AnwBl 1994, 440, 444. Barton, NStZ 1993, 159 ff.; Dahs, NJW 1995, 553, 554 f.; Körner, Kriminalistik 1994, 195, 196. Ambos, JZ 2002, 70, 73 ff.; Gotzens/Schneider, wistra 2002, 121, 129; Katholnigg, NJW 2001, 2041 ff.; Keppeler, DRiZ 2003, 97 ff., Krey/Hellmann, Strafrecht Besonderer Teil, Band 2, Vermögensdelikte, 13. Aufl. 2002, Rn. 605h; Matt, GA 2002, 137, 141 ff.; Nestler, StV 2001, 641 ff.; Peglau, wistra 2001, 174; Sauer, wistra 2004, 89, 93 f.; Zuck, NJW 2002, 1397. Barton, StV 1993, 156, 162; Bernsmann, FS Klaus Lüderssen, 2002, S. 683, 685; Hartung (Fn. 180), 443; Hombrecher (Fn. 169), 70 f.; Kargl, NJ 2001, 57, 61 ff.; Kraushaar, wistra 1996, 168, 171; Kreß, wistra 1998, 121, 126; Laufhütte/Kuschel, in: LK, 11. Aufl. 2001, § 261 StGB, Rn. 8; Nestler (Fn. 182), 648; Rengier, Strafrecht Besonderer Teil I, Vermögensdelikte, 7. Aufl. 2005, § 23 Rn. 17; Wohlers, StV 2001, 420, 424 ff. Hierzu auch Mehlhorn, Der Strafverteidiger als Geldwäscher – Probleme bei der Annahme bemakelter Verteidigerhonorare, 2004, S. 142 ff., und Zeifang, Die eigene Strafbarkeit des Strafverteidigers im Spannungsfeld zwischen prozessualem und materiellem Recht, 2004, S. 353 ff. Bottke, wistra 1995, 87, 98 ff.; ders., wistra 1995, 121, 123 ff.; Grüner/Wasserburg, GA 2000, 430, 431; Matt (Fn. 182), 145 ff. Ambos (Fn. 182); Bernsmann, StV 2000, 40, 41 ff.; Hamm (Fn. 179), 290 ff.; ders., (Fn. 171); Hombrecher, Geldwäsche (§ 261 StGB) durch Strafverteidiger? – Eine Untersuchung zur Anwendung des § 261 StGB auf das Honorar des Strafverteidigers –, 2001, S. 148 ff. Altenhain, in: NK, § 261 Rn. 126 ff., 128; Arzt/Weber, Strafrecht, Besonderer Teil, 2000, § 29 Rn. 49; Bruger/Peglau, wistra 2000, 161 f.; Hetzer, wistra 2000, 281 ff.; Katholnigg (Fn. 182); Krey/Hellmann (Fn. 182), Rn. 605h; Lackner/Kühl, StGB, 26. Aufl. 2007, § 261 Rn. 5; Neuheuser, in: MK, § 261 Rn. 75; ders., NStZ 2001, 647; Otto, Grundkurs Strafrecht, Die einzelnen Delikte, 7. 32 Dirk Diehm Menschenrechte der EMRK weitgehend keine oder bestenfalls periphere Erwähnung gefunden haben.187 Auf Seiten des Gesetzgebers, der sich im Zuge der Einführung von § 261 StGB zwar durchaus mit der Problematik der Verteidigerhonorare auseinander zu setzen hatte,188 finden sich ebenfalls keine Anhaltspunkte dafür, dass die EMRK berücksichtigt oder zumindest beachtet worden wäre.189 5. § 32 StGB – Notwehr Abschließend soll nunmehr noch auf diejenige Vorschrift eingegangen werden, die ganz überwiegend als einziger Anknüpfungspunkt für eine Einflussnahme der Menschenrechte der EMRK auf das deutsche Strafgesetzbuch angesehen worden ist und angesehen wird: § 32 StGB, die Notwehr. Bereits in der „Frühphase“ der EMRK, den ersten Jahren nach ihrem Inkrafttreten, rankten sich um die Vereinbarkeit der (deutschen) Notwehr mit der EMRK und hier insbesondere mit dem hochrangigen Schutz des Lebens des Art. 2 EMRK unterschiedliche Ansichten.190 Die bis heute weit überwiegende Ansicht tendiert dahin, dass das „schneidige Notwehrrecht“191 durch die EMRK nicht beeinflusst worden ist oder wird.192 Begründet wird dies innerhalb der Literatur mit unterschiedlichen 187 188 189 190 191 192 Aufl. 2005, § 96 Rn. 42; ders., JZ 2001, 436 ff.; Reichert, NStZ 2000, 316 ff.; Schaefer/Wittig, NJW 2000, 1387 ff.; Stree, in: Schönke/Schröder, StGB, 27. Aufl. 2006, § 261 Rn. 17a; Tröndle/Fischer, StGB, 54. Aufl. 2007, § 261 Rn. 36; Wessels/Hillenkamp, Besonderer Teil/2, 28. Aufl. 2006, Rn. 900, 902. Siehe etwa bei Balzer, Die berufstypische Strafbarkeit des Verteidigers unter besonderer Beachtung des Problems der Begehung von Geldwäsche (§ 261 StGB) durch Honorarannahme, 2004, S. 266 f.; Bernsmann, StraFo 1999, 226 f.; ders. (Fn. 185), 40; ders., StraFo 2001, 344, 345; Mehlhorn (Fn. 183), S. 367. Am deutlichsten wird die EMRK von Hartung (Fn. 180), 444, Schmidt, StraFo 2003, 2, 6, und Salditt (Fn. 179), 184, berücksichtigt. Dagegen findet sich bei Barton, JuS 2004, 1033, sowie bei Hombrecher (Fn. 183), keine Erwähnung. Bernsmann, StV 2000, 40, 42; Hartung (Fn. 180), 444; Löwe-Krahl, wistra 1993, 123, 125 f.; Salditt, StraFo 1992, 121, 122. BT-Drs. 12/989, S. 26 f.; BR-Drs. 507/92, S. 23 f. Die Bedeutung der Europäischen Menschenrechtskonvention für das Recht in der Bundesrepublik, 1958, S. 68 f.; Etwa Echterhölter, JZ 1956, 142, 143; Strobel, Woesner, NJW 1961, 1381, 1384; v. Weber, ZStW 65 (1953), 334, 343. R. Frank, in: Aschrott/von Liszt, Die Reform des Reichsstrafgesetzbuchs – Eine kritische Besprechung des Vorentwurfs zu einem Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich unter vergleichender Berücksichtigung des österreichischen und schweizerischen Vorentwurfs, 1910, Band I, Allgemeiner Teil, S. 225, 259. Jakobs, Strafrecht Allgemeiner Teil, 2. Aufl. 1991, Abschn. 12 Rn. 40; Jescheck/Weigend, Lehrbuch des Strafrechts, Allgemeiner Teil, 5. Aufl. 1996, S. 349 f.; Lenckner/Perron, in: Schönke/Schröder, Strafgesetzbuch, 27. Aufl. 2006, § 32 Rn. 62; Otto, Grundkurs Strafrecht, Allgemeine Strafrechtslehre, 7. Auflage, 2005, § 8 Rn. 66; Roxin, ZStW 93 (1981), 68, 98 f.; Schmidhäuser, Strafrecht Allgemeiner Teil, Lehrbuch, 2. Aufl. 1975, 9/67; Spendel, in: LK, 11. Aufl. 2003, § 32 Rn. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 33 Argumenten. Zum einen damit, dass die Menschenrechte lediglich den Staat und seine Hoheitsträger binden, folglich nicht auf die (Rechts-) Beziehungen zwischen Privaten Anwendung finden kann.193 Zum anderen damit, dass die Mitgliedsstaaten bei der Unterzeichnung der EMRK einen derart nachhaltigen Eingriff in ihre Kernsouveränität, die Ausgestaltung des jeweiligen nationalen Strafrechts, weder gewollt noch befürwortet hätten.194 Schließlich findet sich die Auffassung, dass die EMRK selbst dem deutschen Notwehrrecht, von dessen umfassenden Rechten der Verteidiger regelmäßig keine oder nur beschränkte Kenntnisse hat,195 keine neuen Schranken zieht. Gemeinsam ist diesen beinahe schon traditionsreichen Ansichten, dass das Ergebnis identisch ist: § 32 StGB verletzt nicht die Menschenrechte, hier insbesondere die Menschenrechte des in Trutzwehr angegriffenen Angreifers. Ein Blick in die Zeit vor der EMRK zeigt, dass die Problematik unverhältnismäßiger Notwehr, insbesondere die Tötung des Angreifers um die Verteidigung bloßer Sachwerte willen, bereits, wenn auch nur vereinzelt, Gegenstand von Rechtsprechung und Wissenschaft gewesen sind.196 Die Rechtsprechung sah das Niederschießen eines Gastes, der sich um seiner selbst willen an den Gläsern des zunächst unbeteiligten Wirtes vergreifen will, beiläufig als unverhältnismäßig an197 und lehnte auch die Installation tödlicher Selbstschussanlagen zur Abwehr von Pfirsichdieben ab.198 Eine eindeutige und insbesondere ausdrückliche Grenzziehung der Befugnisse des Notwehrübenden findet sich allerdings nicht. Demgegenüber waren in der präkonventionellen Wissenschaft die Ansichten hierzu ähnlich pluralistisch, wie sie es heute noch sind. Unter der These, dass „Recht Unrecht nicht zu weichen braucht“, lehnten bereits die damalig überwiegenden Vertreter einer Meinung jegliche Relativierung des Notwehrrechts über die Grenze der Erforderlichkeit hinaus ab.199 Die 193 194 195 196 197 198 199 258; Strobel (Fn. 190), S. 68 f.; Witzstrock, Der polizeiliche Todesschuss, 2001, S. 115 ff. Amelung, GA 1982, 381, 384; Baumann/Weber/Mitsch, Strafrecht Allgemeiner Teil, 11. Aufl. 2003, § 17 Rn. 35; Doehring, FS Herman Mosler, 1983, S. 145, 146, 150 ff.; Erb, in: MK, § 32 Rn. 16; Günther, in: SK-StGB, 7. Aufl. 2003, § 32 Rn. 117; Herzog, in: NK, 2. Aufl. 2005, § 32 Rn. 95 f.; Krey, JZ 1979, 702, 708; R. Krüger, NJW 1970, 1485; Lenckner, GA 1968, 1, 5; Maurach/Zipf, Strafrecht Allgemeiner Teil, Teilband I, 8. Aufl. 1992, S. 363; Stratenwerth/Kuhlen, Strafrecht Allgemeiner Teil, Die Straftat, 5. Aufl. 2004, § 9 Rn. 88; Tröndle/Fischer (Fn. 186), § 32 Rn. 21; Wessels/Beulke, Allgemeiner Teil, 35. Aufl. 2006, Rn. 343a. Bockelmann, FS Karl Engisch, 1969, S. 456, 464 ff.; Herzog (Fn. 193), § 32 Rn. 94; Lenckner/Perron (Fn. 192), § 32 Rn. 62. Zur anfänglichen Befürchtung, die Mitgliedsstaaten der EMRK könnten durch den EGMR ihrer Souveränität beraubt werden, Mosler, FS Hans Huber, 1981, S. 595, 606 f. Amelung/Kilian, FS Hans-Ludwig Schreiber, 2003, S. 3, 5 f.; R. Frank (Fn. 191), 259; Koriath, FS Heinz Müller-Dietz, 2001, S. 361; Schroeder, FS Reinhart Maurach, 1972, S. 127, 140. Nagler/Jagusch, in: LK, 6./7. Aufl. 1954, § 53 Anm. III.d.β; Schönke, StGB, 1. Aufl. 1942, § 53 Anm. IV.2.b; Schwarz (Fn.74), § 53 Anm. 2.C. RGSt 23, 116, 117; hiergegen allerdings RGSt 55, 82, 86 f. OLG Braunschweig MDR 1947, 205, 206; ähnlich auch OLG Stuttgart DRZ 1949, 42. Meyer/Allfeld (Fn. 65), S. 128, m. w. N.; Cüppers, NJW 1950, 438, 439; Gerland (Fn. 88), S. 149; v. 34 Dirk Diehm Gebotenheit sollte danach keine eigenständige Voraussetzung sein. Andernorts wurde auch die Notwehr einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Verhältnismäßigkeitsprüfung über die Schranke der Anwendung des mildesten Mittels hinaus unterworfen.200 Schließlich trug sich auch der Gesetzgeber selbst im Zuge der Reformüberlegungen der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts mit dem Gedanken, die Notwehr neben der Erforderlichkeit durch Aufnahme einer weiterhin vorausgesetzten „Angemessenheit“ oder „Verhältnismäßigkeit“ einzuschränken.201 Der erst im Umfeld des 11. September 2001 sowie des „Jakob-von-Metzler“-Falls ausgelösten Diskussion um die Statthaftigkeit von Folter, staatlicherseits wie auch von privater Seite, fehlt demgegenüber in der jüngeren wie ferneren Vergangenheit des deutschen StGB jegliches Pendant.202 Seitens der EMRK sind die Vorgaben für die Ausgestaltung der Notwehrbefugnisse des Verteidigers unterschiedlich stark geklärt. Zunächst ist die Reichweite des Art. 2 EMRK bereits durch Art. 1 EMRK und die insoweit ständige Rechtsprechung des EGMR klar vorgegeben: Die Menschenrechte binden nicht nur die Staaten bei Ausübung ihrer Hoheitsrechte, sondern müssen überdies von den Mitgliedern der EMRK durch entsprechende Mechanismen der innerstaatlichen Rechtsordnung zwischen Privaten gewährleistet werden. Wiederholt verlangte der EGMR, in Bezug auf Art. 2 EMRK wie auch gegenüber anderen Menschenrechten, deren Durchsetzung auf privater Ebene mittels entsprechender strafbewehrter Verbote sowie deren effektiver Durchsetzung.203 Weniger eindeutig ist dagegen der Schutzgehalt des Art. 2 EMRK selbst. So hat der Gerichtshof in mehreren Entscheidungen der letzten Jahre offen gelassen, ob Art. 2 Abs. 1 EMRK außerhalb der Ausnahmen des Abs. 2 jegliche Tötung, vorsätzlich wie auch fahrlässig oder gegebenenfalls sogar schuldlos, verbietet und insoweit von Seiten der Menschenrechte ein Strafbedürfnis besteht.204 Als abschließend geklärt angesehen werden kann dagegen, dass über den Wortlaut der Konvention hinaus nicht nur die absichtliche Tötung, sondern zumindest jede von Vorsatz getragene Tötung konventionswidrig ist, solange und soweit sie nicht 200 201 202 203 204 Hippel, Deutsches Reichsstrafrecht. Ein Lehrbuch, 2. Aufl. 1932, S. 210, 212; Liszt/Schmidt (Fn. 65), S. 187; Mezger, Deutsches Strafrecht, 3. Aufl. 1943, S. 74 f. Binding, Die Normen und ihre Übertretung, Band 2 Schuld und Vorsatz, Hälfte 2 Der rechtswidrige Vorsatz, 2. Aufl. 1916, S. 751; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer (Fn. 65), § 53 Anm. 4; Schönke (Fn. 196), § 53 Anm. IV.2.b. RT-Drs. III/3390, S. 21. Anders zwar Hetzer, Kriminalpolitik 2006, 148, 157, allerdings handelte es sich bei den „seit Bentham und Kant“ geführten Diskussionen eher um theoretisch-abstrakte Erörterungen, vgl. Fahl, JR 2004, 182; Reifferscheidt, JA 1980, 102 ff. EGMR NJW 2001, 3035, 3040; EGMR NJW 2003, 3259, 3260; EGMR NJW 2002, 2851, 2852; EGMR NJW 2005, 1849. Hierzu auch Blau, ZEuS 2005, 397 ff. EGMR NJW 2001, 1991, 1992; EGMR NJW 2002, 2851; EGMR NJW 2005, 3405, 3406 f. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 35 wenigstens der Verteidigung von Leib oder Leben dient. Zwar fehlt es in Bezug auf den Kreis der durch tödliche Notwehr verteidigungsfähigen Rechtsgüter an entsprechenden Entscheidungen des Gerichtshofs, jedoch finden in zu Art. 2 EMRK ergangenen Entscheidungen ausreichend Anhaltspunkte dafür, dass das menschliche Leben eine derart hohe Bedeutung einnimmt, dass die bloße Sachverteidigung nicht zulässig sein kann.205 Noch deutlicher sind die menschenrechtlichen Vorgaben im Hinblick auf die erst kürzlich abgeklungene Diskussion um die Zulässigkeit von Folterungen zur Rettung von Menschenleben. Soweit auch der EGMR wiederholt das menschliche Leben als höchstrangiges Rechtsgut in der Werteordnung der EMRK ansieht, so unmissverständlich hält er bereits seit Jahrzehnten am uneingeschränkten Verbot des Art. 3 EMRK, dem Verbot von Folter, unmenschlicher oder erniedrigender Bestrafung und Behandlung, fest.206 Die Norm, die anders als die meisten anderen Menschenrechte und Grundfreiheiten keinerlei Einschränkung unterliegt, ist selbst in Not- und Kriegszeiten nicht abding- oder einschränkbar. Vergleichbar mit der Ewigkeitsklausel des Art. 79 Abs. 3 GG, durch welche Art. 1 GG und Art. 20 GG besondere Bestandskraft genießen, lässt selbst die Notstandsklausel des Art. 15 Abs. 2 EMRK das Folterverbot unberührt. Flankiert wird diese hohe Bestandskraft durch Urteile des EGMR, in welchen dieser die Anwendung von durch Art. 3 EMRK verbotenen Maßnahmen selbst dann als Verletzung der EMRK angesehen hat, wenn der „völlige Verfall von Recht und Ordnung“ oder auch ein „öffentlicher Notstand, der das Leben der Nation bedroht“ Anlass für ihre Anwendung gewesen sind.207 Aus Sicht des EGMR kann folglich eine Verhaltensweise gegenüber einem anderen Menschen, die die Schwelle zur erniedrigenden oder unmenschlichen Behandlung überschreitet, schlichtweg nicht gerechtfertigt sein. In der deutschen Rechtsprechung hat bislang weder Art. 2 EMRK noch Art. 3 EMRK in Bezug auf das Notwehrrecht Bedeutung oder auch nur besondere Erwähnung erlangt.208 Soweit das Folterverbot im Zusammenhang mit der polizeilich angedrohten Folter in gerichtlichen Entscheidungen Erwähnung gefunden hat, bezog sich dies allein auf die prozessuale Frage, ob und inwieweit bereits die Androhung ein Verfahrenshindernis hat entstehen lassen.209 205 206 207 208 209 EGMR NJW 2005, 3405, 3407. EGMR EuGRZ 1979, 161, 166; EGMR NJW 2000, 2089; hierzu auch Frowein (Fn. 52), Art. 3 EMRK Rn. 1. EGMR EuGRZ 1979, 149, 153; EGMR EuGRZ 1979, 161, 166; EGMR Slg. 1996-V, 1831, 1855. Einzig OLG Köln OLGSt § 32 n. F. S. 3, in einem „obiter dictum“ für Art. 2 EMRK, sowie LG Frankfurt, NJW 2005, 692, 693, in einer beiläufigen Erwähnung. LG Frankfurt, StV 2003, 327 f.; BGH v. 21. Mai 2004, Az. 2 StR 35/04. 36 Dirk Diehm Demgegenüber setzte sich die Wissenschaft mit der Vereinbarkeit von Art. 2 EMRK und jüngst auch von Art. 3 EMRK einerseits und dem StGB andererseits intensiv auseinander. Abweichend von der bereits als immer noch die überwiegende Ansicht geschilderten Position mehren sich in Bezug auf die tödliche Sachverteidigung allerdings die Stimmen derjenigen, die § 32 StGB einer Einschränkung unterwerfen, indem zumindest die von dolus directus getragene Tötung um der alleinigen Verteidigung von Sachwerten willen nicht mehr gerechtfertigt sein soll.210 Andernorts wird darüber hinaus auch bereits die von dolus eventualis getragene Tötung als unzulässig angesehen.211 Häufig bleibt in der Auseinandersetzung der Umstand außen vor, dass der Gesetzgeber selbst bei der Umgestaltung des Allgemeinen Teils des StGB in § 32 StGB eine „Hintertür“ für eine entsprechende Auslegung der Menschenrechte durch den EGMR offen gehalten hat. So sollte nach anfänglichen Reformbestrebungen die „neue“ Notwehr lediglich erforderlich und nicht mehr zusätzlich auch geboten sein.212 Erst im Zuge der Beratungen zum 2. StrRG von 1969 führten Bedenken hinsichtlich der zur damaligen Zeit noch weitgehend ungeklärten Auslegung des Art. 2 EMRK dazu, dass die bereits aus den Gesetzesentwürfen gestrichene Gebotenheit wieder in den Gesetzestext aufgenommen worden ist.213 Erklärtes und insoweit auch nachweisbares Ziel ist es dabei gewesen, insbesondere Rechtsprechung die Möglichkeit zu geben, auf restriktivere Vorgaben durch die Konventionsorgane in der aus Sicht des früheren Gesetzgebers künftigen Rechtsprechung angemessen zu reagieren und so eine Verletzung der EMRK zu vermeiden.214 Keineswegs wollte der Gesetzgeber durch die Neufassung von § 32 StGB folglich die eingegangenen völkerrechtlichen Verpflichtungen aus der EMRK verletzen, sondern bemühte sich vielmehr frühzeitig, kommenden Vorgaben ausreichend Folge leisten zu können.215 210 211 212 213 214 215 Herzog (Fn. 193), § 32 Rn. 97; Jescheck/Weigend, Lehrbuch des Strafrechts, Allgemeiner Teil, 5. Aufl. 1996, S. 350; Otto, FS Thomas Würtenberger, 1977, S. 129, 137 ff.; Roxin, ZStW 93 (1981), 68, 98 f.; Zieschang, Allgemeiner Teil, 2005, S. 58; ders., GA 2006, 415 ff. Bisson, Die lebensgefährliche Verteidigung von Vermögenswerten, 2002, S. 149 ff., 191; Echterhölter (Fn. 190), 143 f.; Frister, GA 1985, 553; ders., GA 1988, 291, 314; Kühl, Jura 1990, 244, 250 f.; Lange, JZ 1976, 546, 548; Lührmann, Tötungsrecht zur Eigentumsverteidigung, Eine Untersuchung des Notwehrrechts unter verfassungsrechtlichen, menschenrechtlichen und rechtsvergleichenden Gesichtspunkten, 1999, S. 209 ff., 226; Marxen, Die „sozialethischen“ Grenzen der Notwehr, 1979, S. 61 f.; Renzikowski, Notstand und Notwehr, 1994, S. 314; Stiller, Grenzen des Notwehrrechts bei der Verteidigung von Sachwerten, 1999, S. 165 ff.; Trechsel, ZStW 101 (2001), 819 ff.; v. Weber (Fn. 190), 336; Woesner (Fn. 190), 1384. NdrSchr. II, S. 130, 131; NdrSchr. II, S. 232 f.; BR-Drs. 270/60, S. 148 f.; BR-Drs. 200/62, S. 156 f. Prot. V, S. 1808 f. BT-Drs. V/4095, S. 14. Prot. V, S. 1808 f. Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch 37 In Bezug auf die in vorangegangenen Jahrzehnten nicht vorhandene Thematik216 um die Zulässigkeit von Folter kann dagegen festgestellt werden, dass der ganz überwiegende Teil der deutschen Strafrechtsliteratur die Anwendung von Folter oder folterähnlichen Maßnahmen,217 teilweise unter Differenzierung zwischen „staatlicher“ und „privater“ Folter, umfassend ablehnt.218 Eine Grundlage findet diese breite Ablehnung neben dem absoluten Schutz der Menschenwürde aus Art. 1 GG und dem Rechtsstaatsprinzip des Art. 20 GG unter anderem auch in Art. 3 EMRK.219 Eher gelegentlich werden im Hinblick auf Szenarien wie „ticking bomb“ sowie teilweise unter eher gewagter Übertragung von deutscher Grundrechtsdogmatik auf die EMRK die Menschenrechte entweder „aufgeweicht“ oder ganz ignoriert.220 Zusammenfassend lässt sich § 32 StGB als bis dato die einzige Norm des StGB ansehen, deren Bestand durch die EMRK selbst mitbestimmt worden ist. Ohne die in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts noch nicht absehbare Entwicklung in der Auslegung der EMRK insgesamt und des Art. 2 EMRK im Besonderen wäre die heute allgemein als eben solche anerkannte Schranke der Gebotenheit in § 32 Abs. 1 StGB nicht Gesetz geworden, sondern nach den vorigen Reformentwürfen ersatzlos gestrichen worden. Zugleich prägen die Menschenrechte der Art. 2 und 3 EMRK die heutige Befassung mit dem deutschen Notwehrrecht das Strafrecht in einer besonders sensiblen Materie. D. Fazit Abschließend kann festgestellt werden, dass die Bedeutung und der Einfluss der Menschenrechte der EMRK auf das deutsche StGB kein einheitliches Erscheinungsbild bietet. In den ersten Jahrzehnten nach dem innerstaatlichen Inkrafttreten der Rom- 216 217 218 219 220 Zu den wenigen Ausnahmen vgl. Brugger, Der Staat 35 (1996), 67 ff.; Daschner, Kriminalistik 1996, 175; ders., Kriminalistik 1996, 249; Jerouschek, ZStW 110 (1998), 658 ff.; Rüping, ZStW 109 (1997), 381; Soiné, Kriminalistik 1993, 575. Hetzer (Fn. 202), 157, sieht den Beginn der Debatte um die Notfallfolter dagegen bereits im 18. Jahrhundert angelegt. Etwa Jeßberger, Jura 2003, 711, 713 f.; Kinzig, ZStW 115 (2003), 791, 812; Meyer-Ladewig, NJW 2004, 981, 983; Quoirin, DRiZ 2003, 114; Perron, FS Ulrich Weber, 2004, S. 146, 152; Roxin, Ausnahmefälle, S. 461, 466; Schaefer, NJW 2003, 947; ders., StV 2004, 212, 217; Schroeder, ZRP 2003, 180; Tröndle/Fischer, StGB (Fn. 186), Vor § 32 Rn. 6; Wilhelm, Polizei 2003, 198 ff.; Zieschang (Fn. 217), S. 60. Etwa Düx, ZRP 2003, 180, Fahl (Fn. 202), 187 ff.; Hamm, NJW 2003, 946, Hilgendorf, JZ 2004, 331, 338; Jerouschek/Kölbel, JZ 2003, 613, 619. Bernsmann, „Entschuldigung“ durch Notstand, 1989, S. 93 f.; Kinzig (Fn. 217), 811; Miehe, NJW 2003, 1219; Schaefer (Fn. 217); Ziegler, KritV 2004, 50, 61. Vgl. u. a. Brugger, VBlBW 1995, 446 ff. Deutlicher ders. (Fn. 216), 67 ff.; ders., JZ 2000, 165; Erb, NStZ 2005, 593 ff.; Götz, NJW 2005, 953, 956 f.; Herzberg, JZ 2005, 321 ff.; Norouzi, JA 2005, 306, 309 f.; Otto, JZ 2005, 473, 481; Wittreck, DÖV 2003, 873 ff. 38 Dirk Diehm Konvention ist der gegebene und nachweisbare Einfluss oftmals hinter dem, zumindest aus heutiger Sicht rückblickend gebotenen Einfluss zurück geblieben. Dagegen haben die Grundfreiheiten und Menschenrechte mittlerweile eine eigenständige Bedeutung zumindest in Bezug auf einige Vorschriften des materiellen Strafrechts entwickelt. Zumindest mitursächlich hierfür dürfte zum einen die zunehmend ins Bewusstsein gerückte Existenz und Bedeutung der EMRK und des EGMR selbst sein. Daneben ist sicherlich auch die heute ungleich einfacher zugängliche Rechtsprechung zu den Urteilen des EGMR wie auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Konvention selbst von hoher Bedeutung. Insoweit dürfte zu erwarten sein, dass der derzeitige status quo kein endgültiger ist, sondern die Menschenrechte, neben und ergänzend mit den Grundrechten, auch weiterhin für das deutsche Strafrecht Bedeutung entfalten werden. Die Menschenrechte der EMRK haben folglich, mit wenigen unrühmlichen Ausnahmen auch aus jüngerer Zeit abgesehen, den Status einer bloße internationalen Verzierung hinter sich gelassen, was angesichts der hohen Bedeutung von Grund- und Menschenrechten sicherlich nur zu begrüßen ist. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu Dr. Dirk Diehm, LL.M. Eur. Übersetzt von: Rabia Ünlü, LL.M.Eur. A. Giriş „Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi, maddi ceza hukukunun sadece uluslararası yapılmış bir süsü gibi durmaktadır“.1 Meinhard Hilf’in bu ifadesiyle geçen yüzyıl içerisinde Roma Sözleşmesinde belirlenen insan haklarına verilen statü karakterize edilmektedir. Ceza hukuku bilimi, ceza hukuku uygulaması ve örnek kararlar için aynı şey söylenebilir. Geçmişe bakacak olursak, insan haklarıyla temel özgürlükler, her ne kadar anayasa tarafından korunan temel haklardan geçici olarak ve kısmen daha kapsamlı bir anlam taşısalar da maddi ceza hukukuna ve ceza kanununa olan etkisi bakımından daha fazla ihmal edilmiştir.2 Đnsan haklarının, ceza davalarındaki mahkeme kararlarında etkili ve esaslı bir biçimde dikkate alınmasının 20. yüzyılda 80’li yıllarda mümkün olmasının eksikliği, 1969 yılındaki Ceza Kanunu 2. Değişiklik Kanunu ile ĐHAS’ne önemli bir pozisyon, ama aynı zamanda çoğunlukla yanlış pozisyon tanıyan kanun koyucu3 tarafından hissedilmiştir.4 Bu tebliğimde kişinin temel özgürlükleri ve insan haklarının uluslararası ve ulusal mevzuatta yürürlüğe konmasından itibaren geçen elli yıldan fazla bir süre içerisinde Sözleşmenin, Alman Ceza Yasasını geçici olarak ne kadar etkilediği ve ne kadar etkilemesi gerektiğinden bahsedeceğim. * 1 2 3 4 Bu tebliği, 30 Ağustos 2007-1 Eylül 2007 tarihleri arasında Würzburg Bavyera Julius-Maximilians Üniversitesinde gerçekleştirilen „Alman-Türk Hukuk Karşılaştırmasında Ceza Hukuk“ günlerinde sunulmuştur. Yazar, Würzburg Üniversitesi’nde Prof. Dr. Frank Zieschang’ın kürsüsünde asistan olarak çalışmıştır, şimdi Bad Kissingen‘in ve Schweinfurt’un mahkemelerinde hakim olarak görevlidir Hilf, Entwicklung der Menschenrechte innerhalb der Staaten des Europarates, Heidelberg 1987, S. 22. Bunun için bkz.: Diehm, Die Menschenrechte der EMRK und ihr Einfluss auf das deutsche Strafgesetzbuch, 2006, S. 305 ff. Prot. V, S. 1808 f.; BT-Drs. V/4095, S. 14. Özellikle Al.CK. § 66 b’ye göre güvenlik tedbiri olarak muhafaza altına alma tedbirinin sonradan verilmesi konusunda AĐHS’nin ihlaline işaret edilmişse de (BT-Drs. 15/3346, S. 15) bu durum dikkate alınmamıştır. 40 Dirk Diehm B. Roma Sözleşmesi I. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesinin Tarihçesi Öncelikle kısaca AĐHS hakkında bilgi vermek gerekir. Çoğu görüşlerin aksine 4 Ekim 1950 yılında Roma’da imzalanan sözleşme, Avrupa Toplulukları veya Birliği mevzuatının bir parçası olmayıp, Avrupa’da insan hakları ve temel özgürlüklerin korunmasıyla ilgilidir.5 Bu durum, Sözleşmenin imzalandığı tarihten de bellidir. Çünkü AĐHS, 1952 yılında Paris’te imzalanan ve geçen süre içerisinde6 feshedilen Avrupa Kömür ve Demir Topluluğu’nun7 kurucu anlaşmasından iki yıl önce imzalanmıştır. Bundan dört yıl sonra, yine Roma’da, 1956 yılında bugün Avrupa Toplulukları diye bilinen Avrupa Ekonomik Topluluğunu kuran Roma Anlaşmaları8 imzalanmıştır. Bunun yanı sıra AĐHS, 5 Mayıs 1949 tarihinde kurulan Avrupa Konseyinin bir sözleşmesidir9 ve bu Konsey Avrupa Toplulukları veya Birliği organı değildir. Bilakis, Avrupa’nın dışına kadar uzanan bir alanı oluşturan toplam 46 ülkeyi kapsayan bir kuruluştur. II. AĐHS’nin Đç Hukuktaki Yeri 1953 yılının Eylül ayından itibaren hem uluslararası hem de ulusal mevzuatta yürürlüğe giren AĐHS10, Federal Almanya’da sıradan bir kanunla aynı hükümdedir.11 Anayasa’nın 59. maddesine yansımış olan12 devletler hukukunun giderek artan düalist yaklaşımı uyarınca,13 Federal Almanya, devletler hukuku öznesi sıfatıyla AĐHS’ni imzalayarak ve iç hukukuna uyarlayarak devletler hukukuna bağlı kalmayı kabul etmiştir. Almanya’nın devletler hukukuna uygun olarak AĐHS’ne bağımlılığı, sözleşmenin iç hukuktaki geçerliliğinden bağımsızdır ve devletler hukukuna göre bir beyanla feshedilebilir.14 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Karş.: Diehm, JuS 2007, 207 ff.; Herdegen, Europarecht, 9. Aufl. 2007, § 1 Rn. 22. Obwexer, EuZW 2002, 517. BGBl. 1951 II, S. 447. BGBl. 1957 II, S. 766. E. Klein, AVR 39 (2001), 121 ff.; H.-C. Krüger, ZEuS 1999, 367 ff. 3 Eylül 1953; BGBl. 1954 II, S. 14. Art. II Abs. 4 Zustimmungsgesetz 1952; BGBl. 1954 II, S. 685. BVerfGE 1, 396, 411; BVerfGE 35, 265, 333; Dahm/Delbrück/Wolfrum, Völkerrecht I/1, 2. Aufl. 1989, S. 116 ff.; Echterhölter, JZ 1955, 689 ff. Bunun için esas olarak, Triepel, Völkerrecht und Landesrecht, 1899, S. 111. Ayrıca, Oppermann, Europarecht, 2. Aufl. 1999, S. 14; Zuleeg, DÖV 1977, 462, 467. Gollwitzer, in: Löwe/Rosenberg, StPO, 25. Aufl. 2005, Einl. MRK, Rn. 2. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 41 Đç hukukta geçerli olan diğer uluslararası anlaşmalar gibi özellikle AĐHS’de lex posterior prensibi geçerlidir.15 Sorunlar AĐHS ile bağdaşmayan hiyerarşik sıralamada aynı düzeyde veya daha üst düzeyde bulunan iç hukuk kuralların geçerli kabul edilmeyişinden kaynaklanmaktadır. Sözleşme kuralının iç hukuk kuralının yerini alması sadece ulusal alanla sınırlı olmasına rağmen devletler hukuku alanında Federal Almanya hala kabul etmiş olduğu sorumluluklarına bağlı kalacaktır.16 Her ne kadar kanun koyucu, sözleşmenin iç hukuktaki yerini, uyum yasasında, bugünkü ölçülere göre neredeyse benzeri görülmeyen netlikteki “Sözleşme kanun hükmündedir“ ifadesiyle belirlemiş olsa da,17 daha önce müteadditler defa denenmiş olan18 ve AĐHS’ne bağlı diğer ülkelerde gerçekleşmiş olan, AĐHS’nin iç hukuktaki değerinin federal bir kanundan üstün olmasına yönelik çabalar hala devam etmektedir.19 Yürürlüğe girmesinden sonra, özellikle ilk 20 yılda yapılan tartışmalarda, Sözleşmenin anayasal konumunun yükseltilmesine ilişkin değişik formüller ortaya konulmuştur.20 AĐHS’nin bütün olarak anayasanın ve hatta anayasanın değiştirilmesi mümkün olmayan 1 ve 20. (Anayasa madde 79/3 ile ilintili) maddelerinin dahi üstünde21 ve böylece Avrupa’da benzeri görülmemiş22 anayasa üstü bir konumda olmasının ne bir hukuki gerekçesi vardır ne de böyle bir konumun dar şartları yerine getirilmiştir.23 Ayrıca, insan haklarının Anayasa 1. fıkrasının 2. fıkrasındaki hüküm aracılığıyla, Anayasanın değişmez 1. maddesine dahil edilmesi düşünülmüştür.24 Bunun sonucu sadece Anayasanın 79. maddesinin 3. fıkrasının üzerinde öngörülmemiş biçimde 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Ayrıntılı olarak, Sternberg, Der Rang von Menschenrechtsverträgen im deutschen Recht unter besonderer Berücksichtigung von Art. 1 Abs. 2 GG, 1998. Scheuner, FS Hans-Jürgen Schlochauer, 1981, S. 899, 904. BGBl. 1952 II, S. 685. Örneğin, Ambos, ZStW 115 (2003), 583, 587; Kühne, Strafprozessrecht, 6. Aufl. 2003, § 2 Rn. 30; jeweils mit der Forderung eines Verfassungsrangs für die EMRK. Bunun için, Hoffmeister, Der Staat 40 (2001), 349, 360 f.; Schmid, Rang und Geltung der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten vom 3. November 1950 in den Vertragsstaaten, 1984. Bunun için, Herzog, DÖV 1959, 44; Kleeberger, Die Stellung der Rechte der Europäischen Menschenrechtskonvention in der Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland – Versuch einer Neubestimmung, 1992; Pache, EuR 2004, 393 ff.; Stern, Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland, Bd. III/2, 1994, S. 1624 f.; Sternberg (Dipnot 15). Klug, GedS Hans Peters, 1967, S. 434, 442 f. AĐHS, sadece Hollanda’da bu derece yüksek bir değere sahiptir; karş.: Logemann, Grenzen der Menschenrechte in demokratischen Gesellschaften, Die „demokratische Gesellschaft“ als Determinante der Grundrechtsschranken in der Europäischen Menschenrechtskonvention, 2004, S. 125 ff.; Pache (Dipnot 20), 395. Karş.: BVerfGE 37, 271, 279 f.; BVerfGE 58, 1, 30 f.; in Bezug auf das Europäische Gemeinschaftsrecht die Solange-Rechtsprechung des BVerfG: BVerfGE 73, 339, 376 [Solange II, Anm. d. Verf.] und BVerfGE 89, 155, 174 f. [Maastricht, Anm. d. Verf.]. Echterhölter (Dipnot 12), 691 f.; Hoffmeister (Dipnot 19), 367 ff.; Partsch, ZaöRV 15 (1953/54), 663. Für den Verfassungsrang auch Guradze, NJW 1960, 1243; ders., DÖV 1960, 286, 287 f.; kritisch speziell zu diesem Herzog, DÖV 1960, 775 ff. 42 Dirk Diehm AĐHS’nin de değişmez görülmek zorunda olması değil,25 ayrıca “ulusal” temel hakların dengesinin de bozulabilecek olmasıdır. Anayasa’nın 25. maddesiyle Đnsan haklarına devletler hukukunun genel hükümlerine ilişkin statüsü verilmiş olmasıyla, AĐHS’nin iç hukukta en azından federal kanunlarının üstünde bir hükme sahip olması tartışılmıştır.26 Haklı olarak bu görüş de genel kabul görmemiştir, çünkü AĐHS an fazla bölgesel ve devletler örf ve adet hukuku kuralı27 olarak görülmektedir ve bu da sadece AĐHS madde 3 ve 4 ile getirilen işkence ve kölelik yasağı ile getirilen garantiler sayesindedir.28 Bir diğer düşünce, kanun koyucunun iç hukukta geçerli olan AĐHS’ni daha sonraki kanunlarla ihlal etmekten kaçınması sonucunu doğurması yönündedir.29 Bu görüş de taraftar bulmadı, çünkü kanun koyucunun ticaretle ilgili özel hukuk kuralları açısından buna göre hareket etmesi pek mümkün görünmemektedir.30 Son olarak kanun koyucunun AĐHS’nin statüsünü yükseltmesi mümkün görülmüştür, fakat uluslararası hareket olanaklarına bakarak bunun uygun olmayacağı kanaatine varılmıştır.31 III. Federal Anayasa Mahkemesinin Đçtihadı Federal Anayasa Mahkemesi gecikmeli olarak 1987 yılında insan haklarıyla32 yeniden ilgilenmesi gerektiği bir durumda, alman hukukunda AĐHS’nin statüsünü ve geçerliliği konusunu ayrıntılı olarak ele almıştır.33 Anayasa Mahkemesi öncelikle AĐHS’nin uyum yasası nedeniyle ve kanun koyucunun düzenlemesi nedeniyle, sadece basit bir federal kanunla aynı dereceye sahip olduğunu belirtmiştir. Bunun sonucunda insan hakları, iç hukukta daha sonra çıkarılan bir başka federal kanunla feshedilebilmektedir. Federal Anaya Mahkemesinin görüşüne göre bunun gerçekleşebilmesi için devletler 25 26 27 28 29 30 31 32 33 Sternberg (Dipnot 15), S. 40 ff. m. w. N. Das Scheitern des eigenen Ansatzes konstatierend Echterhölter, RdA 1980, 241, 243. Bleckmann, EuGRZ 1994, 149; Frowein, FS W. Zeidler, 1987, S. 1763, 1768 f.; Grewe, VVDStL 12 (1954), 129 ff.; Guradze, Die Europäische Menschenrechtskonvention, 1968, S. 177; Kaufmann, GedS Jellinek, 1955, S. 445 ff.; F. Klein, JiR 11 (1963), 149 ff. Devletler örf ve adet hukuku konusunda, BVerfGE 15, 25, 34; BVerfGE 23, 288, 316 f.; Papadimitriu, Die Stellung der allgemeinen Regeln des Völkerrechts im innerstaatlichen Recht, 1972; Weiß, AVR 39 (2001), 394 ff. Pigorsch, Die Einordnung völkerrechtlicher Normen in das Recht der Bundesrepublik Deutschland, 1959, S. 11 ff.; Rojahn, in: v. Münch/Kunig, GG-Kommentar, Art. 25 Rn. 10; Sternberg (Dipnot 15), S. 179, 182. Geiger, Grundgesetz und Völkerrecht, 3. Aufl. 2002, S. 177; Ress, Europäischer Menschenrechtsschutz – Schranken und Wirkungen, 1982, S. 271, 273 f. Ayrıca Lippold, NJW 1991, 2383, 2386 vd.’a göre, AĐHS’ne taraf ülkelerden hiç biri, AĐHM önünde sözleşmenin değiştirilmesine dayanmamıştır. Aksi yönde, Sternberg (Dipnot 15), S. 115. BT-Drs. VII/5924, S. 235. Örneğin BVerfGE 9, 36; BVerfGE 10, 271; BVerfGE 14, 1 ff.; BVerfG NJW 1984, 967 f. BVerfGE 74, 358, 370 ff. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 43 hukukundan doğan sorumlulukları göz önünde tutularak ve de Anayasanın 25. maddesi uyarınca devletler hukuku kurallar karşısında anayasanın uyumlu olması zorunluluğu, kanun koyucunun, sözleşme kurallarına aykırı bir düzenleme yapacağına dair ceza hukuku terminolojisiyle ifade etmek gerekirse, kastının, yani bilinçli ve istekli iradesinin açık beyanı gereklidir.34 Şayet bu türden yüksek bir taleple bağlantılı düzenleme amacı bulunmazsa, Federal Anayasa Mahkemesine göre, bütün devlete ait daireler, makamlar ve mahkemeler ulusal hukuk kurallarının yorumunda Anayasanın kuralları da dahil olmak üzere,35 sözleşmeye uyumlu bir yorumla insan haklarını dikkate almalıdır.36 Topluluk hukukuyla, yönergelerle ve artık çerçeve kanunla dahi uyumlu olarak ulusal hukuk kurallarının uygulanmasından yola çıkarak, AĐHS, devletler hukukunun bilimsel kaynağını teşkil etmektedir ve alman iç hukuku bu sözleşmeye uygun yorumlanmalı ve uygulanmalıdır. Ceza hukukundaki örnek kararlara göre, özellikle de Federal Anayasa Mahkemesinin Ceza Dairesince verilen kararlarda, AĐHS’nin statüsü geç belirlenmiştir ve Federal Anayasa Mahkemesince çözümlenmiştir.37 Federal Anayasa Mahkemesi, sadece insan haklarının kendisi değil, aynı zamanda da Adalet Divanının sözleşmeyle ve de Ekim 1998 yılına kadar geçerli olan Avrupa insan hakları konvansiyonu da dikkate alan, sözleşmeyle uyumlu kararlar verme ilkesini netleştirmektedir. AĐHM’nin,38 Caroline von Monaco kararından hemen sonra Federal anayasa Mahkemesinin39 vermiş olduğu çoğu zaman engelleyici olarak nitelendirilen, AĐHM Kararlarının daima dikkate alınması ve somut olaylarda denetlenmesi ve değerlendirilmesi yönündeki kararı, bunun aksi yönünde bir karar değildir.40 34 35 36 37 38 39 40 BVerfGE 74, 358, 370. BVerfGE 74, 358, 370; Eiffler, JuS 1999, 1068, 1070 ff.; Steinberger, ZaöRV 48 (1988) 1, 7 ff. BVerfGE 82, 106, 114 f. BGHSt 45, 321, 329. EGMR NJW 2004, 2647 ff. Hierzu Bartnik, AfP 2004, 489 ff.; Beuthien, K&R 2004, 457 ff.; Ennöckl/Windhager, MuR 2004, 251 ff.; Grabenwarter, AfP 2004, 309 ff.; Halfmeier, AfP 2004, 417 ff.; Heldrich, NJW 2004, 2634 ff.; Herrmann, ZUM 2004, 665 f.; Hoppe, ZEuP 2005, 656, 657 ff.; Kobath, ZUM 2004, 818 ff.; Lenski, NVwZ 2005, 50 ff.; Mann, AfP 2004, 436 f.; Stürner, JZ 2004, 1018 ff.; Tettinger, JZ 2004, 1144 ff.; Vahle, DVP 2005, 115 f.; Vetter, DVBl. 2004, 1226 ff.; v. Hein, GPR 2004, 252 ff.; Zagouras, AfP 2004, 509 ff. BVerfGE 111, 307 ff., mit Anm. E. Klein, JZ 2004, 1176 ff.; Roller, DRiZ 2004, 337; Stürner (Dipnot 38). Weiterführend Esser, StV 2005, 348 ff.; Meyer-Ladewig/Petzold, NJW 2005, 15 ff. E. Klein (Dipnot 39); Meyer-Ladewig/Petzold (Dipnot 39). 44 Dirk Diehm IV. AĐHS’nin, AĐHM Tarafından Yapılan Yorumu AĐHS’nin yorumu pratik olarak Strasburg’da AĐHM’de saklı tutulmaktadır.41 Ancak, Mahkemenin AĐHS’nin pozitif hukuka ilişkin yorum tekeli bulunmamaktadır. Anayasa m. 100 ile Avrupa Toplulukları Anlaşması m. 234’te belirlenmiş hükümden önce muhakeme davası gibi, Ulusal mahkemelerinin yürüyen bir davada sözleşmenin uygulanmasıyla ilgili sorularını, AĐHS’ne yönlendirme imkanını veren, kanun maddelerini kontrol etme imkanı yoktur. Şüphesiz Mahkeme, AĐHS m. 13 gereğince kişisel şikayet olanağı ve bununla bağlantılı olan AĐHM’nin, üye devletlerin egemenlik işlemlerininin uygunluğu konusunda “son derece” olarak karar vermesi bakımından fiili olarak son makam olarak görünmektedir. AĐHM kararları sadece milletler arası hukukta bağlayıcılığı vardır42 ve norm oluşturma yeteneği olmayan daha çok denetleyici karaktere sahiptir.43 Kanun koyucunun yapmış olduğu işlemler, mahkeme kararları ve idari kararlar gibi egemenlik hakkından doğan işlemlerdir ve AĐHM tarafından, bunların sadece insan haklarına aykırı olduğu tespit edilir, fakat feshedilemez. AĐHM en fazla insan haklarını ihlal eden devletin şikayette bulunan kişiye uygun miktarda bir tazminat ödemesini kabul edebilir. Kararlar sadece şikayet edilen ve devletler hukuku süjesi olan ve uygun miktarda tazminat ödemeye mahkum edilmesi mümkün olan üye devlet hakkında verilebilir.44 Aynı şekilde Federal Anayasa Mahkemesinin vermiş olduğu kararda da belirtildiği gibi,45 AĐHM kararlarının dikkate alınmasını talep edilebilmektedir. Anayasanın devletler hukukuna uyumlu olması çerçevesinde AĐHS’nin Adalet divanınca uygulamasını dikkate alması ve göz önünde bulundurması konusundaki sorumluluğu anayasa mahkemesinin verdiği tüm kararlarda da etki etmektedir.46 Bu kararlar Federal Almanya Cumhuriyetine karşı bir karar olmadıkça, doğrudan etki etmemektedirler, fakat insan haklarının uygulanması söz konusu olduğunda kararın kesinleşmesiyle herkes açısından geçerli olma etkisinden söz etmek mümkündür.47 Federal anayasa Mahkemesi yeni bir kararında AĐHM bir takım kararlarının temel haklarla ilgili kararlara gereksiz acele ederek aktarılması karşısında uyarmasına rağmen, bu prensipten bir geriye dönüş anlamını 41 42 43 44 45 46 47 Bleckmann, Staatsrecht II – Die Grundrechte, 4. Auflage, 1997, S. 47; Murswiek, in: Konrad, Grundrechtsschutz und Verwaltungsverfahren – Internationaler Menschenrechtsschutz, 1985, S. 213, 229. EGMR EuGRZ 1979, 454, 460; EGMR EuGRZ 1983, 344, 348; Rupp-Swienty, Die Doktrin von der margin of appreciation in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, 1998, S. 8. EGMR EuGRZ 1979, 454, 460; EGMR EuGRZ 1983, 344, 348; Pache (Dipnot 20), 403. Peukert, in: Frowein/Peukert, Die Europäische Menschenrechtskonvention, 2. Aufl. 1996, Art. 50 Rn. 36 m. w. N. BVerfGE 74, 358, 370; ebenso BVerfGE 82, 106, 115; BVerfGE 83, 119, 128. EGMR EuGRZ 1979, 454, 460; EGMR EuGRZ 1983, 344, 348. Grabenwarter, EuGRZ 2003, 174, 178; Jung, GA 2003, 193; Okresek, EuGRZ 2003, 168, 169. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 45 taşımamaktadır.48 2004 yılına ait karara daha yakından bakıldığında, Federal Anayasa Mahkemesi sadece her olayın kendisine ait şartlarının değerlendirmesini istemiştir ve temel hakları alanında koruma alanı ile bu alana yapılacak müdahaleler açısından iyi bir denge açısından bu durum daha fazla önem kazanmıştır.49 V. Nevi Şahsına Münhasır bir Yorum Şekli AĐHM, AĐHS’de belirtilen insan haklarını ve temel özgürlükleri, AĐHS’ni yaşayan bir varlık olarak varsayarak kendi tarifiyle bağımsız/otonom bir şekilde yorumlamaktadır.50 AĐHM tarafından geliştirilen bu tarz yorumun özelliği, Mahkemenin, AĐHS’nin Fansızca ya da Đngilizce versiyonlarını özel olarak esas almamasıdır. Gerçi sözleşmenin sadece bu iki versiyonu devletler hukuku alanında doğru kabul edilir.51 Adalet Divanı, kırktan fazla üye devletin farklı dillerde yazılmış metinlerini bir bütün olarak ele almakta ve bu bütünün AĐHS’ni oluşturduğunu varsaymaktadır. Bunun yanı sıra AĐHM insan haklarının değişen zaman içerisinde değişmez bir şekilde uygulanmaması gerektiğini ve hatta toplumsal değerlerin değişimini de değerlendirerek ele alınması gerektiğini çok erken ifade etmiştir.52 Uygulamalarda da her daim göz önünde tutulması gereken amaç, üye ülkelerde insan haklarının ve temel özgürlüklerinin etkin bir şekilde sağlanması ve geçerli kılınması gerektiğidir.53 VI. AĐHS’nden Doğan Koruma Zorunlulukları Son olarak dikkate alınması gerek husus ise, AĐHS’nin 1. maddesinden dolayı, sözleşmenin basit bir devlet vatandaş ilişkisinden ziyade bir anlam taşıdığıdır. Alman anayasal dogmatiğine göre, ağırlıklı olarak benimsenmiş olan, Anayasada belirtilmiş olan hakların öncelikle devlete karşı korunmasıdır. Bu haklar sayesinde devletin egemenlik haklarından kaynaklanan kişinin kendi haklarına olan müdahalelere karşı savunma imkanı bulunmaktadır. Özel şahısların müdahalelerine karşı sadece temel hakların üçüncü güç olarak dolaylı etkisinden söz edilebilir.54 Bu tür bir yansıma Medeni Hukukta Al.MK m. 138’de düzenlenen ticari işlemlerde ahlaksızlık, Al.MK 48 49 50 51 52 53 54 BVerfG JZ 2004, 1171, m. Anm. E. Klein (Dipnot 39). Aynı şekilde Meyer-Ladewig/Petzold (Dipnot 39). EGMR EuGRZ 1975, 91, 92; EGMR EuGRZ 1986, 313. Art. 59 Abs. 4 EMRK. EGMR EuGRZ 1975, 91, 92; Frowein, in: Frowein/Peukert, Europäische Menschenrechtskonvention, 2. Aufl. 1996, Art. 3 EMRK Rn. 1; Gollwitzer (Dipnot 14), Art. 3 MRK Rn. 17. EGMR EuGRZ 1980, 662, 664; bestätigend EKMR EuGRZ 1991, 254, 259. v. Münch, in: v. Münch/Kunig, GG, 5. Aufl. 2000, Vorb. Art. 1-19 Rn. 22 ff. 46 Dirk Diehm m. 242’de düzenlenmiş iyi niyet ve Al.MK m. 826’da düzenlenmiş kasten işlenen ahlak dışı fiilden doğan zarar gibi genel hükümlerden yararlanarak çözümlenmektedir.55 Roma sözleşmesinde durum farklıdır. AĐHS’nin 1. maddesi uyarınca üye devletler, egemenlik güçlerinden faydalanırken sadece insan haklarını göz önünde tutmak değil, daha çok şahıslar arası ilişkilerde, uygulama alanı doğduğunda, insan haklarının korunmasını sağlamak zorundadırlar.56 Şahıslar arası müdahaleleri yasaklayan düzenlemelerin yetersiz olduğu üye ülkeleri kınayarak, pozitif koruma zorunluluğu olarak sınıflandırılan bu görevlerini, AĐHM düzenli olarak yerine getirmektedir. AĐHM, özellikle de ceza hukuku alanında yüksek düzeyde korunması gerekli mallar ile ilgili sadece bir yasağın varlığı ile yetinmemekte, aynı zamanda caydırıcı etkiye sahip yaptırımların belirlenmiş olmasını da beklemektedir. Ceza Kanununun bir hükmüyle ilgili olarak ortaya konulan AĐHS’nin şahıslar arası ilişkilerde ne kadar uygulanabilir olduğu sorusu, sonuç itibariyle kifayetsiz/mesnetsiz addedilebilmektedir. C. AĐHS ve Alman Ceza Kanunu AĐHS’nin Alman Ceza Kanununa olan ve beklenilen etkisi, uygulanışında, kullanımında ve unsurlarında insan haklarından etkilenmiş olan bir takım normlarla açıklanabilmektedir. Bunun için sadece bugün geçerli olan Alman Ceza Kanunuyla sınırlı kalmamak gerekir. AĐHS’nin Đç hukukta elli yıldan fazla geçerli olması, aynı zamanda üç „büyük“ Ceza hukuku reformu ve otuzdan fazla „küçük“ Ceza Kanunu değişiklikleri, Alman Ceza Kanununun, tarihi gelişimiyle insan haklarıyla uyumlu olup olmadığı konusunda sürekli sınanmış olduğunu göstermektedir. I. AĐHS ve Eski Ceza Kanunu Maddeleri AĐHS’nin maddi ceza hukukuna. geçmişte ne kadar etki ettiğini ve izler bıraktığını incelemek adına bir takım seçilmiş örnekler vermek konuya açıklık kazandıracaktır.57 Bunlar, bir istisna hariç, Alman Devletinde 1871 yılında Alman Ceza Kanununun yürürlüğe girmesiyle maddi ceza hukukunun temelini oluşturan normlardır. Sonuç itibariyle seksen yıldan fazla bir süre içerisinde hem uygulamada hem de teoride bu kuralların işlenmesi ve kendilerine has sorunlarıyla uğraşılması, sözleşmenin iç hukukta kabul edilmesinden önceki zaman için yeteri kadar imkan, itiraz ve eleştirilerin 55 Heinrichs, in: Palandt, BGB, 66. Aufl. 2007, § 242 Rn. 7. 56 Positive Verpflichtungen der Staaten in der Europäischen Menschenrechtskonvention, 2003. 57 Weiterführend zum Einfluss der EMRK auf das deutsche StGB Diehm (Dipnot 2). EGMR NJW 2001, 1989; EGMR NJW 2003, 3259, 3260; Dröge, Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 47 sunulmasını sağlamıştır ve bunları AĐHS’nin yürürlüğe girmesinden sonra oluşan itiraz ve eleştirilerle kıyaslama imkanı doğmuştur. 20. yüzyılın ilk yarısında var olan eleştirilerin yirminci yüzyılın ikinci yarısında tekrar ele alınmayıp ve sadece insan haklarıyla güçlendirilmediği takdirde, insan haklarının bahse konu kritik normun kaldırılmasındaki etkisinin doruk seviyelere ulaştığını söyleyebiliriz. 1. Eski Alman Ceza Kanunu § 161 – Yemin Yeteneğinin Kaldırılması Ceza kanununda „yalan yeminin yan sonuçlarını“ düzenleyen ve 1969 yılına kadar geçerli olan eski Alman Ceza Kanununun 161. paragrafı, bu bağlamda örnek olarak gösterilebilecek ilk normdur. 1971 yılına kadar Ceza Yasasında özünde değiştirilmeden tutulan bu hüküm,58 yalan yeminle mahkum edilmiş bir şahsın zorunlu olarak yemin yeteneğini kaybetmesini düzenlemektedir. Yemin yeteneğinin kaybı ömür boyu sürmekteydi59 ve yalan yeminde bulunan kişiyi mahkum eden mahkeme cezası hafifletilmiş olsa dahi bu kararı vermek durumundaydı.60 Suçu işleyenin yanı sıra azmettiren de61 yemin yeteneğinin kaybına uğramaktaydı, fakat yardım eden62 ya da teşebbüste bulunan63 muaf tutulmaktaydı. Yemin yeteneğinin yeniden kazanılmasını Alman Ceza Kanununda düzenlenmemişti. Aşırı durumlarda yalan yeminle mahkum edilen, onlarca yıl bu ayıbın, yani „yemin yeteneksizliğinin“ gölgesi altında kalmaktaydı. Devlet tarafından karar verilen bu güvenilmezlik sıfatı ilk bakışta kişinin tanık veya bilirkişi olarak verdiği yalan ifadesinin mantıklı bir sonucu gibi görünse de, işlemiş olduğu suçun ağırlığını aşan ve ömür boyu taşıyacağı bir yara olarak etkili kalmaktaydı. Ne zaman ki yemin yeteneğinden yoksun kişinin şahit veya bilirkişi olarak dinlenmesi söz konusu olsa, mahkeme, ifade verenin yemin yeteneğinden yoksun olduğuna dair taleple karşılaşmaktaydı. Muhatap şahıs için bu durum, sonuçta federal sicil kaydının bir kısmının ya da tamamının alenen okunması demektir ve bu kaydın bugünkü düzenlemelerde olduğu gibi silinmesi imkanı bulunmamaktadır. Bu durum ve bir özel hukuk davasında şahit olarak ifade verenin bir anda sicil kaydından dolayı aleni bir 58 59 60 61 62 63 RGBl. 1871, S. 127, 158. Jagusch, in: LK, 8. Aufl. 1957, § 33 Anm. 2; Mezger, in: LK, 8. Aufl. 1957, § 161 Anm. 3. RGSt 69, 29, 30; RG DR 1944, 231; BGH NJW 1951, 206. RGSt 4, 377, 378 f. RGSt 71, 118, 119; BGHSt 1, 157, 158. RGSt 2, 93, 95; RGSt 13, 76, 79 f.; RG JW 1935, 2369; RG JW 1937, 2961; BGHSt 1, 241, 244. 48 Dirk Diehm şekilde bir zanlı gibi muamele görmesi, ihmal edilemeyecek kalıcı bir yara oluşturmaktaydı.64 Sözleşme öncesi verilen mahkeme kararlarında, özellikle de Alman Đmparatorluk mahkemesinin ve eski Federal Yüksek Mahkemesi Kararlarında, bu konuda herhangi bir yoruma rastlanılmamaktadır. Özellikle de Đmparatorluk Mahkemesi eski Alman Ceza Yasası § 161’i sistematik ve dogmatik açılardan uygulamaktaydı ve aksi yönde herhangi bir eğilim sergilemeden karar vermekteydi. Buna karşılık 19. yüzyıldan 20. yüzyıla geçiş döneminde öğretide65 itirazlar duyulmaya başlanmıştır ve kanun koyucu dahi kuralın çağdışı etkisini görerek, yerine yeni bir kanun ikame etmeksizin kaldırılmasını düşünmüştür.66 Eski Alman Ceza Kanununun 161. paragrafı 1969 yılında yapılan 1. Ceza Hukuku Reform Yasasıyla kaldırılmıştır,67 fakat kanunun gerekçesinde, onur kırıcı cezalandırmayı yasaklayan AĐHS’nin 3. maddesinden bahsedilmemiştir. Yüksek dereceli mahkemelerin kararlarında bu kuralı uygularken AĐHS’nin yürürlüğe girmesini bir engel olarak görmemişlerdir68 ve kuralın kaldırılmasından kısa bir süre önce, eski Alman Ceza Kanunun 161. maddesinin lex posterior prensibine göre 1952 yılında yürürlüğe girmiş olan insan hakları kuralından dolayı kaldırıldığını savunmuşlardır.69 Ömür boyu yemin yeteneğinden yoksun bırakılmanın onur kırıcı bir cezalandırma şekli olduğundan dolayı, bu görüş kısmen hukuk literatüründe de kabul edilmiştir.70 Eski Alman Ceza Yasasının 161. paragrafının kaldırılmasına dair gerekçenin, 1925 ve 1927 yıllarında sunulan ceza kanunu değişikliğine dair kanun teklifiyle kelime kelimesine 64 65 66 67 68 69 70 Dreher, ZStW 57 (1955), 229, 232. Fuchs, Die Ehrenstrafen der Vergangenheit und Gegenwart, 1928, S. 180 f.; Goldschmidt, Strafen und verwandte Maßregeln, 1908, S. 421; Kießlich, Die Ehrenstrafen – Unter besonderer Berücksichtigung der Reform des Strafrechts, 1911, S. 90. Ohne Vorbehalte dagegen etwa Binding, Lehrbuch des Gemeinen Deutschen Strafrechts Besonderer Teil, Zweiter Band Erste Abteilung, 2. Aufl. 1904, S. 157 f.; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer, Strafrecht und Strafverfahren. Eine Sammlung der wichtigsten Gesetze des Strafrechts und des Strafverfahrens mit Erläuterungen, 35. Aufl. 1950, § 161 Erl. 2; R. Frank, Das Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich, 18. Aufl. 1931 § 161 Erl. I; Kohlrausch, Strafgesetzbuch, 32. Aufl. 1936, § 161; Liszt/Schmidt, Lehrbuch des Deutschen Strafrechts, 25. Aufl. 1927, S. 838 f.; Meyer/Allfeld, Lehrbuch des Deutschen Strafrechts, 7. Aufl. 1912, S. 667. Begr. zu § 171 E 1925, AEStGB 1925, S. 86; Begr. zu § 184 E 1927, RT-Drs. III/3390, S. 95: „Es ist nicht richtig, daß jedem, der einmal falsch geschworen hat, ein für allemal die Glaubwürdigkeit abzusprechen ist“. Art. 1 Nr. 45 1. StrRG vom 25. Juni 1969; BGBl. 1969 I, S. 645, 653. BGHSt 20, 34; BGHSt 20, 143, 147 ff.; ebenso KG JR 1965, 106; OLG Celle NdsRpfl 1965, 255; OLG Hamburg OLGSt 1 § 161 StGB S. 13; OLG Oldenburg NJW 1965, 510; OLG Stuttgart Die Justiz 1965, 92. AG Wiesbaden NJW 1963, 965, 967; AG Berlin-Tiergarten NJW 1968, 61, 63. Brauser, NJW 1965, 108; Gentz, NJW 1968, 61; Guradze, NJW 1963, 965 f. Anders dagegen Pawlik, NJW 1964, 1559 f.; Roxin, JZ 1965, 558, 561. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 49 aynı olması, kanun koyucunun bu durumdan etkilenmediğini göstermektedir.71 Sonuç itibariyle insan haklarının Alman Ceza Kanununa hiç bir ya da sadece küçük bir etkisi olduğunu söylemek mümkündür.72 2. Eski Alman Ceza Kanunu § 175 – Eşcinsellik AĐHS’nin anlamının alman maddi ceza hukukuna olan etkisini incelerken halen eski Ceza Kanunun 175. paragrafını incelemek kayda değer sonuçlar verecektir. 1969 yılına kadar özünde herhangi bir değişikliğin yapılmadığı bu kural, erkekler arası her türlü eşcinsel münasebeti cezalandırmayı öngörmektedir. Eski Ceza Yasasının 175 paragrafı hem literatürde hem de mahkeme kararlarında mutlaka hukuk devletiyle ilgili olması gerekmeyen sorunlara sebebiyet vermekteydi. Onlarca yıl, çok sonraları içtihatlarda kabul edilen doğuştan eşcinselliğe yatkınlık göz önünde bulundurmaksızın, suç unsurlarındaki sınırlamalardan daha çok hükmün dar uygulamasına doğru güçlü bir eğilim gösterilmiştir.73 Đçtihatlarda ve bugüne göre daha dar görüşlü hukuk biliminde daha çok halkın sağlığı koruma altına alınmaya çalışılmıştır74 ve bu durumdan dolayı kanun koyucunun düşündüğü 20nci yüzyılın yirmili yıllarındaki reformda da görüldüğü üzere eşcinsel münasebetlere öngörülen cezaların kaldırılmasına yer vermemiştir.75 Her ne kadar arada eşcinselliğin sadece erkekler arası ilişkiler için yasaklandığı konusunda eleştiriler yapılmış ve bu durum bazı alt derece mahkemelerce konu edinilmiş76 olsa da, yüksek dereceli mahkemelerin genel bakışının ve literatürde çoğunluğun görüşünü bastıramamıştır: Bazı ilgili mahkeme kararları orta dereceli mahkemeler tarafından kaldırıldı ve bu yönde açıklanan görüşler mesnetsiz ve yanıltıcı olarak görüldü.77 AĐHS’in ve onur kırıcı cezalandırma yasağının düzenlendiği AĐHS m. 3’ün yürürlüğe konmasıyla herhangi bir değişiklik olmamıştır. Federal Anaya Mahkemesine ibraz 71 72 73 74 75 76 77 Diehm (Dipnot 2), S. 185, m. w. N. Farkli görüş Kühl, ZStW 100 (1988), 601, 630. RGSt 1, 395, 396; RGSt 2, 237, 239; RGSt 6, 211, 212; RGSt 20, 225 f.; RGSt 23, 289, 291; RGSt 70, 277, 278 f.; BGHSt 1, 107 ff.; BGHSt 1, 293 ff. Allfeld, Strafrecht, S. 508; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer (Dipnot 65), § 175 Anm. 1; R. Frank (Dipnot 65), § 175 Anm. 1; Kohlrausch (Dipnot 65), § 175, § 175a; Mezger, in: LK, 6./7. Aufl. 1954, § 175 Anm. 3; Schönke, StGB, 6. Aufl. 1952, § 175 Anm. I und IV; Schwarz, StGB, 15. Aufl. 1952, § 175 Anm. 1. RT-Drs. III/3390, S. 146. Andersen, ZStW 31 (1911), 490 ff.; Cüppers, NJW 1951, 853; Kohler, GA 45 (1888), 203; ders., GA 48 (1901), 63; Labin, MDR 1948, 60; Lang, JR 1952, 273 ff.; Lange, NJW 1949, 695, 697; Müller, GA 59 (1912), 224, 242. Örneğin AG Hattingen 10 Temmuz 1953, Az. 25 Ms 133/52, Maasen`de ispatlanmış, MDR 1954, 1, Bu kararla kaldırılmış: LG Essen vom 15. September 1953, Az. 25 Ms 133/53, Maasen`de ispatlanmış, MDR 1954, 1. Benzeri karar: OLG Hamburg JR 1950, 407; BGH NJW 1951, 810 BGH NJW 1952, 796. 50 Dirk Diehm edilen iki anayasayla uygunluk konusunda şikayetin reddedildiği78 ve o dönemlerde kurulmuş olan ve bugünkü AĐHM’nin ilk derece mahkemesi gibi bir statüye sahip olan, Avrupa Đnsan Hakları Komisyonunun, eski Alman Ceza Kanununun 175. paragrafının insan haklarına aykırı olmadığı kanısına varmış olması da ilgi çekicidir.79 Federal Anayasa Mahkemesi eşitlik ilkesine aykırı olan ve kişinin hareket özgürlüğünü kısıtlayıcı etkisi olan hukuka aykırı olan bu durumu suç politikası gereklilikleriyle ve ahlak kurallarıyla ile gerekçelendirmiştir. Avrupa Đnsan Hakları Komisyonuna göre, insan hakları, yaşanan zamana uygun olarak uygulanmalıdır ve buna göre özellikle de AĐHS m. 8 de düzenlenmiş olan özel yaşam hakkının dahi ihlal edilmediğini savunmaktaydı.80 Bu neden Komisyon, eski Alman Ceza Kanunun 175. maddesini Toplum sağlığını ve ahlakını koruma adına kişinin özel yaşamına müdahale hakkını tanıyan AĐHS m. 8/2 altında değerlendirilebileceği görüşündeydi. Onlarca yıl ve bir takım toplumsal değişiklikler olduktan sonra AĐHM. Almanya’ ya karşı olmayan ve eşcinsel faaliyet karşısında verilen bir cezayı konu eden kişisel bir şikayet karşısında, bu soruna ilk defa şüpheyle yaklaşmıştır.81 Neredeyse 30 yıl öncesinden farklı olarak, kişinin özel yaşam hakkını güven altına alan AĐHS madde 8’in ihlal edildiği kabul edilmiştir. Eskiden toplumun sağlık ve ahlakını koruma gerekçesiyle bu hakkın sınırlama imkanını veren AĐHS m. 8 bu defa uygulanmamıştı. Eşcinsel eylemlerden doğan cezalandırılabilirliği, Ceza Kanunu’nun 1. Reformu ile 1969 yılında kısmen kaldırılana kadar,82 Eski Al.CK. § 175’e yönelik giderek artan eleştirilerin temelinde neredeyse sadece tıptaki yeni gelişmelere ve değerlerin genelde liberalleşmesine dayanmaktaydı. Genelde toplumsal gelişmelere yetişmeye çalışan insan hakları, eşcinsel eylemlerin cezalandırılabilirliği konusunda, örneğin 18 yaşından küçük olanlara taciz, cinsel istismar gibi nitelikli suçlarda, fazla bir rol oynamamaktaydı. Aynı durum 1994 yılında, Ceza Kanununda 29. Değişikliğe Dair Kanunla düzenlenen kanun koyucunun eşcinsel faaliyetlerin cezalandırılabilirliği konusundaki görevlerde söz konusuydu.83 Bu zamana kadar dahi literatürde, erkekler arası eşcinsel nitelikli suçlara uygulanan eski Al.CK. § 175. paragrafının kaldırılmasına karşı çıkan görüşler vardı.84 78 79 80 81 82 83 BVerfGE 6, 389, 420 ff., 432. 17 Aralık 1955 tarihli AIHS, BNr. 104/55; nachgewiesen bei Wiebringhaus, Die Rom-Konvention für Menschenrechte in der Praxis der Straßburger Menschenrechtskommission, 1959, Art. 8 Anm. III.B. EKMR DR 3, 45, 50; EKMR DR 32, 220. EGMR EuGRZ 1983, 488; EGMR ÖJZ 1989, 628; EGMR EuGRZ 1992, 477. Arndt, NJW 1961, 1615, 1617; Hanack, in: 47. Deutscher Juristentag in Nürnberg 1968, Bd. 1 Gutachten A 214 Rn. 331/332; Ostermeyer, ZRP 1969, 154; Roxin, JuS 1966, 377 ff.; SchmidtLeichner, NJW 1953, 1761 ff.; ders., NJW 1955, 1600 ff.; v. Schumann, NJW 1963, 1684, 1685; Weber, JZ 1968, 755. Vgl. etwa Bruns, ZRP 1991, 166 f.; Gollner, ZRP 1975, 231 ff.; Steinmeister, ZRP 1992, 87 ff.; Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 51 Eski Al.CK. § 175, Avrupa Đnsan Hakları Komisyonu’nun vermiş olduğu eski kararlarından dolayı, AĐHM’nin insan haklarını ne kadar canlı bir araç olarak göreceği konusunda herhangi bir açıklık getirmemektedir. Sürekli değişim ve gelişim içerisinde bulunan temel özgürlükler ile insan haklarının uygulanmasına, toplumsal değerlerin ışığı altında bakmalı ve ona göre yorumlanmalıdır. 20nci yüzyılın 50’li yıllarında eski Al.CK. § 175’ten dolayı AĐHS’nin bir ihlali olarak kabul edilmezken, AĐHM, bir diğer üye ülkenin benzer bir düzenlemesi karşısında 30 yıl sonra benzer ifadelerle, ihlalin olduğunu açıkça ifade etmiştir. AĐHS’nin, kendi organları tarafından uygulanmasından yola çıkarak, insan hakları Eski CK. m. 175’e ve iç hukuktaki uygulanışına etkide bulunamamıştır, çünkü o zamana kadar olan uygulama şekline, Avrupa Đnsan Hakları Komisyonunun verdiği karar haricinde, itiraz edilecek bir durum bulunamamıştı.85 Toplumsal yapının ve AĐHS’nin organlarının düşünce yapısının giderek değişmesiyle eşzamanlı olarak ulusal alanda önceden benzer değişiklikler kısmen oluşmuştur ki, bu durum da 1969 yılından sonra Eski Al.CK. § 175’in insan hakları tarafından etkilenmemesinin bir sebebi olabilir. 3. Eski Al.CK § 259 – Suça Yataklık Eski Ceza Kanununda, insan hakları açısından problem olan ve 1871 ila 1969 yılları arasında yürürlükte olan ve suça (maddi) yataklık etmenin cezalandırılabilirliliğini düzenleyen bir diğer kural ise eski Al.CK. § 259’dur. Yürürlüğe girdiği günden itibaren içtihatta ve öğretide bir çok tartışmalara yol açmıştır. Bunun muhtemel sebebi, medeni hukuktaki değişim ya da Al.MK § 932/2’i ve orada öngörülen iyi niyetin kabul edilmediği veya taksirli olarak bilinmemeyi hatırlatan durumların kabulünün gerekmesi olabilir. Gerçekten de Đmparatorluk mahkemesinin sürekli içtihatlarına göre bu düzenleme, taksirle yataklık etmeye cezalandırılabilirlik kabiliyeti vermemeli.86 Kişi, kasten cezalandırılabilir bir eylem ile o şeyi elde etmediği sürece suça yataklık söz konusu olmayacaktı. Daha çok giderek artan bir eğilimle, failin aleyhine, bu değişim ispat yükünün yer değiştirmesi olarak ya da yasal karine olarak uygulanmıştır. Böylece mahkeme, özellikle konusu açık olmayan davalarda şüpheye düştüğü takdirde davalının aleyhine yasadışı bir kaynaktan elde edildiğini bildiğinden ve bunu da istediğinden yola 84 85 86 Tönnies, ZRP 1992, 411 ff.; ders., ZRP 1991, 325, 328; Wasmuth, NStZ 1991, 160, 163. Tröndle, ZRP 1992, 297 ff. Ähnlich auch, wenngleich weniger deutlich, Schroeder, ZRP 1992, 295, 296. Bunun için ayrıntılı olarak bkz.: Diehm (Dipnot 2), S. 213 ff. RGSt 2, 140, 142 f.; RGSt 7, 85, 87; RGSt 39, 6. 52 Dirk Diehm çıkacaktır.87 Hukuk literatüründe de eski Al.CK. § 259’un içeriğinde „in dubio pro reo“ prensibi yerine kanun koyucunun kast karinesi, kusur karinesi, ispat kuralı, ispat karinesi ve ispat yükünün yer değiştirmesi gibi kavramları yerleştirdiği görülmüştür.88 Mahkeme tarafından failin kastına ilişkin var olan makul şüpheyi de göz ardı edemeyeceği hususu bir çok görüşlerde kabul edilmekteydi. Fakat genellikle ve çok az istisna dışında re’sen yürüttüğü maddi olayın araştırılması sırasında kastın bulunmadığına dair ya hiç dayanak noktası bulamayacağı veya yetersiz dayanak noktası bulacağı riski bulunmaktadır.89 Daha aşırı sayılabilecek görüşlere göre Eski Al.CK. m. 259’da baştan itibaren failde kastın bulunduğunun varsayılması gerektiği ve failin bunun aksini ispat etmesi gerektiğini savunmaktadırlar.90 Sadece kanun koyucunun tarafında ceza 1925 ile 1927 yılları arasında yapılan kanunu reformları çerçevesinde ispat ve karine kurallarına karşı bir takım itirazların bulunduğu görülmektedir.91 Şartları giderek ağırlaşan eski Al.CK. § 259 ile ilgili hususta mala karşı tali suçların etkili bir şekilde engellenmesinde, kanun koyucunun düzenlemeyi tamamen kaldırılmasını amaçlamadığı konusunda içtihat ve öğreti hemfikirdiler. Bu hüküm öyle değiştirilmeliydi ki, ispatlanmış olması durumunda yataklığın kasten gerçekleştirilmesi yanında, yeni suç tipi olarak sadece taksirle gerçekleştirilmiş bir yataklı da cezalandırılabilir olmalıydı.92 Bu yeni ve kanun haline getirilemeyen suç tipinde o zamana kadar yapılan içtihatların ispat yükünün taraf değiştirmesinde de uygulanabilir olacağı konusu geçmişe dönük değerlendirmek mümkün değildir. Eski Al.CK. § 259’un özellikle içtihat ve bilim alanındaki çoğunlukla kabul edilen uygulamasından dolayı, failin suçu ispat olunana kadar suçsuz sayıldığını düzenleyen AĐHS m. 6/2’nin yürürlüğe girmesinden sonra, AĐHS ile çatışmaktadır.93 Çoğu zaman „in dubio pro reo“ prensibiyle eşdeğer tutulan bu kural, zanlının dava sonuçlanmadan, yani tutuklama, arama, veya elkoyma ve diğer kovuşturma yöntemlerini öngören usul 87 88 89 90 91 92 93 RGSt 55, 214, 215; RGSt 56, 160; RGSt 75, 95, 97; BGHSt 2, 146, 147. Binding, Lehrbuch des Gemeinen Deutschen Strafrechts Besonderer Teil, Erster Band, 2. Aufl. 1902, S. 392; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer (Dipnot 65), § 259 Anm. 3; Gerland, Deutsches Reichsstrafrecht. Ein Lehrbuch, 2. Aufl. 1932, S. 678; Nagler, in: LK, 6./7. Aufl. 1951, § 259 Anm. V.1; Newman, Das englisch-amerikanische Beweisrecht, 1949, S. 12; Olshausen, Strafgesetzbuch, 11. Aufl. 1927, § 259 Anm. 21; Schönke (Dipnot 74), § 259 Anm. VII.2; Schwarz (Dipnot 74), § 259 Anm. 4. Eine Zusammenstellung der unterschiedlichen Ansichten findet sich auch bei Gudenwill, StrAbh. 109 (1909), S. 77 ff., m. w. N. Engelhard, JW 1930, 2965; Heimann-Trosien, NJW 1952, 366, 367; Wimmer, SJZ 1947, 594, 595. Binding (Dipnot 88), S. 392; Newman (Dipnot 88), S. 12. RT-Drs. III/3390, S. 181. RT-Drs. III/3390, S. 182. EKMR Yb. VI (1963), 740, 786; Braumüller, Die Menschenrechte in der Praxis des Europarates, 1972, Anm. 153; Gollwitzer (Dipnot 14), Art. 6 MRK Rn. 137 f.; Guradze (Dipnot 26), Art. 6 Anm. 24; Meyer-Ladewig, Europäische Menschenrechtskonvention, 2. Aufl. 2006, Art. 6 Rn. 85a; Peukert (Dipnot 44); Art. 6 Rn. 156, 158; Schorn, EMRK, Art. 6 Abs. 2 Anm. 1. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 53 araçlarını kullanmadan, suçlu gibi muamele görmesini yasaklamaktadır. yasal bir düzenlemenin fail aleyhine bir karine yüklediğinde veya ispat yükünün yine fail aleyhine taraf değiştirdiğinde AĐHS’ne göre aykırı bir durum ortaya çıkmaktadır.94 AĐHS m. 6’ya göre bir diğer uygulama alanı ise sadece açık olmayan davalarda geçerlilik kazanan in dubio prensibidir. Eski Al.CK. § 259’un suç karinesiyle ispat yükünün taraf değiştirmesi kuralı açıkça AĐHS’ne aykırı bir durum oluşturmaktadır. Đçtihatlara göre AĐHS’nin yürürlüğe girmesinden sonra eski Al.CK. § 259’un uygulamasında aynı şekilde ve hatta marjinal sayılabilecek itirazlar getirilebilir. Şöyle ki Federal Yüksek Mahkeme, söz konusu kuralın aksinin ispatı mümkün olsa da bir ispat kuralı ile karineyi içermesi yönündeki imparatorluk mahkemesinin içtihadını değiştirmeden devam ettirmekteydi.95 Öğretide çekinerek ve şüpheli bir şekilde bu norm incelenmeye başlanmıştır ve 1969 yılında yapılan değişikliğe kadar da fazla eleştiri almamıştır.96 Son olarak hüküm, kanun koyucu tarafından belirlenen ispat kuralından dolayı hakimin takdir yetkisinin sınırlanması nedeniyle de reddedildiğinden,97 bu durumda da insan hakları da dikkate alınmamıştır. Hukuk devleti anlayışından ve anayasanın hukuk devleti olma zorunluluğundan dolayı değiştirilen eski Al.CK. § 259 ile aynı zamanda benzer şekle sahip eski Al.CK. § 296 yaban hayvanları avıyla ilgili paralel kuralın değiştirilmesinde kanun koyucu açısından aynı şeyler söylemek mümkündür.98 Eski Ceza Kanunun bu kısmı için de AĐHS’nin bir etkisinin bulunmadığı saptanmaktadır. 4. Eski Al.CK 361/8 – Sürekli Evsizlik Hali Eski CK. m. 361/8’de kabahat olarak düzenlenmiş olan sürekli evsizlik suçu, eski ceza kanunundan işleyeceğimiz son kural olacaktır. Bugünkü düzene aykırılıklar, 1974 yılına kabahatler olarak, cünha ve cürümlerin yanında suç gruplarının üçüncüsüydü ve ceza hukukunun bir parçasıydı ve bugünkü gibi sadece yan ceza hukuku veya düzene 94 95 96 97 98 EKMR Yb. VI (1963), 740, 786; EKMR NdsRpfl 1952, 54, 55 f. EKMR vom 17. Dezember 1955, B.-Nr. 118/55, nachgewiesen bei Wiebringhaus (Dipnot 79), Art. 6 Abs. 2. BGHSt 5, 47, 51; BGH NJW 1955, 350; BGH GA 1970, 306; OLG Hamm JMBlNRW 1967, 138. Vgl. Bockelmann, NJW 1954, 1745; Kohlrausch/Lange, Strafgesetzbuch, 43. Aufl. 1961, § 259 Anm. VI.; Pfeiffer/Maul/Schulte, Strafgesetzbuch, 1969, § 259 Anm. 19; Schönke/Schröder, StGB, 14. Aufl. 1969, § 259 Rn. 49 f. m. w. N.; Schwarz/Dreher, StGB, 30. Aufl. 1968, § 259 Anm. 4.A.b ff.; Wimmer, NJW 1955, 321, 323. Elibol, Die Vermutung der Unschuld im deutschen und türkischen Strafverfahren, 1965, S. 87 f.; Lüderssen, ZStW 85 (1973), 288, 301; Peters, „In dubio pro reo“ als geltender Rechtssatz des materiellen deutschen Strafrechts, 1963, S. 20 ff., 31 f.; Schubarth, Zur Tragweite des Grundsatzes der Unschuldsvermutung, 1978, S. 5. BT-Drs. 7/550, S. 252 f.; Prot. VII, S. 196. 54 Dirk Diehm aykırılık hukuku niteliğinde değildi.99 Eski CK. m. 361, 1871 yılından itibaren ceza kanununun bir parçası olup, 1974 yılında kabahatlerin yeni kanunda düzen aykırılıklar kısmına taşınmasıyla ceza hukukunun ana bölümünden çıkarılmıştır.100 Bu madde resmi makamlar tarafında verilen sürenin bitiminde hala sürekli bir ikametgah gösteremeyen evsizleri kapsamaktaydı. Bu alanda fazla etkin olmayan içtihatlara göre kanun maddesinin lafzına göre sanığın çabalarını ispat etmek zorunda olmasından yola çıkarak, aksinin ispatı mümkün olan bir ispat kuralını, daha doğrusu kasta dair bir karine içermekteydi.101 Đçtihatlar ispat yükünü „in dubio pro reo“ prensibinin de uygulanmasının mümkün olmadığı fakat şüpheli durumun sanığın aleyhine işlemesi yönde geliştirmesi, hukuk biliminde bu norma bir diğer etki daha yüklenmeyi öngören görüşler belirdi; şöyle ki çok geniş bir yoruma göre maddi ispat yükünün dağılımının, yani sonuç alınamayan ispat çabalarının riski, sanığın aleyhine işlemelidir. Hatta ceza muhakemesinde resen takipten vazgeçerek, savcılığın ve mahkemenin kovuşturmasına geçilmeden, göstermiş olduğu çabaları kendisi ispat etmelidir.102 „Đn dubio pro reo“ prensibinin tamamen saf dışı bırakıldığı bir mahkeme kararı, ispat kuralına dair varsayımlarının yanı sıra kast ile kusur karinesine dair varsayımların bulunmasına rağmen fazla yankı görmemiştir.103 Kanun koyucu son yüzyılın 20’li yıllarında reform değişikliğine dair planlarında ispat veya karineye dair kuralları almaksızın evsizliği, serserilik suçunun bir unsuru olarak belirtmek istemekle104 birlikte, bunun için somut bir hareket nedeni bulunmamaktadır. Yukarıda bahsetmiş olduğum Eski Al.CK. m. 259’da olduğu gibi Eski Al.CK. m. 361/8’in uygulanması, daha önce belirlenmiş olan delilin değerlendirmesi, daha doğrusu kast ve suç karinesiyle AĐHS m. 6/2 de düzenlenmiş olan suçsuzluk karinesiyle ters düşmektedir.105 Đnsan haklarının iç hukukta yürürlüğe girmesiyle içtihatta ve öğretide suç tipiyle ilgili eleştirel bir inceleme yapılmamıştır.106 Ceza Kanunundan kaldırılana kadar, kast ve suç 99 100 101 102 103 104 105 106 Hierzu Baumann, JZ 1972, 2 ff.; Dencker, JZ 1973, 144 f.; Göhler, NJW 1974, 825, 827; Stöckl, GA 1971, 236. Art. 18 Nr. 190 EGStGB vom 2. März 1974; BGBl. 1974 I, S. 469, 500. RG GA 52 (1904), 86; BayObLG DJZ 1923, 699; OLG Rostock GA 42 (1894), 275; PrObTrb GA 21 (1873), 295 f. Binding (Dipnot 65), S. 925; Olshausen (Dipnot 88), § 361 Nr. 8 Anm. c. Beling, Deutsches Reichsstrafprozeßrecht mit Einschluß des Strafgerichtsverfassungsrechts, 1928, S. 283, Dipnot 1; Dreher/Maassen, StGB, 1. A., § 361 Nr. 8; Frank (Dipnot 65), § 361 Anm. VIII.4; Maurach, Deutsches Strafrecht, Besonderer Teil, 1. Aufl. 1952, § 58 II E; Rohde/Ziegler, in: LK, 6./7. A 1951, § 361 Anm. VIII.6; Rotering, GA 34 (1886), S. 122, 128 f. RT-Drs. III/3390, S. 192 f. Elibol (Dipnot 97), S. 93 f. Karş.: LG Frankfurt MDR 1957, 244 f.; OLG Stuttgart JR 1962, 389; OLG Köln MDR 1966, 68 f.; Henkel, FS Eberhard Schmidt, 1961, S. 578, 595 f.; Kern, Strafverfahrensrecht, 10. Aufl. 1970, S. 92. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 55 karinesi hem hukuk teorisinde hem de pratiğinde kabul edilmiştir. Çünkü, evsizlik halk ekonomisi açısından bir yük olarak görülmüş ve engellenmesi konusunda yargıdan destek alınması gerektiği düşünülmüştür. Kanun koyucunun bu düzenlemeyle ilgili duyduğu şüpheler, kuralın varoluş sebeplerinden başlamakta ve suç tipinin sınırlanmasını amaçlamaktaydı. Böylece özellikle suçsuz yere evsiz kalanların cezalandırılabilirliği kendiliğinden şüpheli hale gelmekteydi ve idare hukukuna kaydırılmasıyla açık bırakılmaktaydı.107 Hukuk devleti endişesine ve özellikle AĐHS m. 6/2 ile ilgili itirazlar burada bulunmamaktadır. Her ne kadar AĐHS m. 6/2’nin etkisi göz önünde tutulması gerekirken, Eski Al.CK. § 361 de AĐHS’nden genel olarak etkilenmemiştir. II. AĐHS ve Bugünkü Ceza Hükümleri Ceza Kanunun yürürlükten kaldırılmış olan eski hükümlerine geriye dönük olarak tarihsel bir bakıştan sonra, ceza hukukunun ana kısmının güncel durumuyla ilgili kritik değerlendirmeye geçilmelidir. Burada da insan haklarının ceza hukukuna etkisi açısında önemli fakat ihmal edilmiş veya etkisi tanınmamış örnekler vermek mümkündür.108 1. Al.CK. m. 46 – Cezanın Tespitinin Temel Đlkeleri Đlk olarak, uygulanmasında AĐHS’deki insan haklarının pozitif olarak görülebilir bir etkisi bulunan ve Al.CK. § 46’da yer alan cezanın tespitine ilişkin ilkelerin yer aldığı hüküm ele alınmalıdır. Ancak bu hüküm normatif yapısından ziyade mahkemeler ve öğreti tarafında uygulanışı ve yorumunda AĐHM’nin kararları gündeme gelmiştir. Bununla birlikte, 1969 yılına kadar cezanın tespiti, Al.CK’nın kural ve açıklamalarına yabancı olsa da, genel olarak Al.CK. § 46 her türlü cezanın tespitinin hareket noktası olarak görülmektedir.109 AĐHS ile bağlantılı olarak cezanın tespitinde sanığın lehine olacak iki önemli dava grubu dikkate alınmalıdır: Bir tarafta 20. yüzyılın 70’li yıllarına kadar içtihatta ve öğretide fazlaca bir problem teşkil etmeyen, devlet tarafından yönlendirilen tahrikçi ajan (agent provocateurs) sorunu.110 Azmettirenin, asıl eylemin tamamlanması konusundaki 107 108 109 110 BR-Drs. 270/60, S. 503; BR-Drs. 200/62, S. 540 ff. Bu konuda ayrıntılı örnekler için bkz.: Diehm (Dipnot 2), S. 325 ff. § 46 StGB wurde, zunächst als § 13 StGB a. F., erst durch Art. 1 Nr. 3 1. StrRG vom 25. Juni 1969 (BGBl. 1969 I, S. 645, 646) in das StGB eingeführt. Zu älteren Vorbehalten des Gesetzgebers gegenüber kodifizierten Strafzumessungsgründen siehe insb. RT-Drs. III/3390, S. 52. Blank, Die Strafbarkeit und Verfolgbarkeit der vom agent provocateur gesteuerten 56 Dirk Diehm kastının eksikliğinin bir sorun teşkil ettiği tespit edildi ve farklı şekillerde dogmatik çözüm önerileri getirildi.111 Bununla birlikte, devlet tarafından yönlendirilen tahrik eylemleri çok seyrek olarak tartışmalara konu oldu.112 Ceza davaların uzun sürmesi, modern yaşantının getirdiği fenomenler arasında sayılacak ve o zamanlarda fazla bilinmeyen bir problemdi.113 Polis tarafından gerçekleştirilen tahrik eylemleri ile ilgili, devletin bu tarz bir icraatının kabul edilemez olduğu ve sanığın kusur isnadını neredeyse kaldırdığı düşüncesinin açıklandığı iki önemli dava göstermek mümkündür.114 Buna, uzun süren ceza davaları sorunuyla ilgili olarak mahkeme kararlarında ve öğretide ele alınmasına ilişkin dayanak noktası bulunmamaktadır.115 Her iki olay gruplarıyla ilgili ceza tespitinin bugünkü uygulamasında AĐHS m. 6/1’de yazılı kural, kısmen ıspat edilir şekilde ve önemli derecede etki etmiştir. Adil yargılamann gerekliliği olarak bilinen AĐHS m. 6/1,1’de belirtilmiş „fair- trail“ prensibine göre sadece savunma ve iddia makamının duruşma esnasında eşit şartlara sahip olmasını116 değil, bunun dışında da makul bir süre içerisinde117 kararın verilmesini öngörmektedir ve bu durum 80 li yılların ortasında başlamış olan devletin eylem kışkırtmaları ve uzun süren ceza davalarıyla ilgili tartışmaların çıkış noktası olmuştur.118 Devletin suc islemeye sebep olmasiyla ilgili AĐHS m. 6’in uygulanışı açık ve genelleme yapmaya uygun olmasının yanısıra, somut olayın şartlarına göre bir ceza davasının makul süresi, Adalet Divanının bir çok kararında da belirttiği gibi bir davanın beş yıldan fazla olması endişe verici ve sekiz yıldan fazla bir süre ise AIHS’ni ihlal edici olduğunu kabul etmiştir.119 111 112 113 114 115 116 117 118 119 Tat, 1987, S. 45; Lüderssen, in: FS Karl Peters, 1974, S. 349, 371. RGSt 9, 22, 24 f.; RGSt 15, 315, 316; RGSt 38, 248, 250; BGHSt 4, 199, 200; Gerland (Dipnot 88), S. 199; Katzenstein, ZStW 21 (1901), 428; Schumann, JZ 1986, 66; Singewald, Strafrechtliche Abhandlungen 83 (1908). Aynı yönde, Dencker, FS Hanns Dünnebier, 1982, S. 447, 448; Franzheim, NJW 1979, 2014. Hanack, JZ 1971, 705, 708; Schwenk, ZStW 79 (1967), 721. RG vom 20. Januar 1912, nachgewiesen bei Kohlrausch, ZStW 33 (1912), 688, 693 f.; AG BerlinMitte vom 19. August 1918, nachgewiesen von Jastrow, JW 1918, 610. Daneben, unter zivilrechtlichen Gesichtspunkten, noch BGHZ 8, 83, 87. Ayrıntılar için bkz. Frankfurt LG JZ 1971, 234, 236. OGHSt 1, 121, OGHSt 2, 98 und OGHSt 2, 153, 384’de gerekçelendirilmemiş olsa dahi, olayın üzerinden fazla zamanın geçmesi bir cezai indirim sebebi olarak kabul edilmiştir. Geppert, Jura 1992, 567; Pache, NVwZ 2001, 1342; Peukert, EuGRZ 1980, 247; Renzikowski, JZ 1999, 605. EGMR EuGRZ 1983, 371; EGMR NJW 1999, 3545, 3547; EGMR StV 2001, 489; EGMR wistra 2004, 177; Peukert, Art. 6 Rn. 153. Schünemann, StV 1985, 424. Örneğin EGMR StV 2005, 475, 476, m. Anm. Pauly, StV 2005, 477 f. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 57 Đçtihat ve bilim, her iki sorunu da 80 li yılların başlarında, yaklaşık eşzamanlı ve neredeyse paralel olarak ele almışlardır.120 Sonuç her iki sorunda da yaklaşık olarak aynıdır: Ceza tespiti tazmin edilmekte ve sadece ekstrem durumlarda gerek muhakeme engelinin varlığın halinde gerekse kusura orantılı cezanın tüketilmiş olması halinde muahkemenin kesin olarak düşürülmesi söz konusu olabilmektedir. Buna karşı her olayda, AĐHS ihlalinin gerçekleştiği ve cezanın tespitiyle sanığın lehine durumun tekrar dengelendiği121 açıkça belirtilmelidir. Đlk bakışta AĐHS’nin devam eden etkisi görülmektedir. Yakından incelendiği takdirde insan haklarının burada da sadece yol gösterici bir işlevi olduğu görülür. Federal Yüksek Mahkemenin ceza kurulundaki ilk incelemeler esnasında adil yargılanma ilkesini provokatör ajan sorunuyla bağlantılı olarak dile getirilmiş olsa dahi,122 ceza tespitinde neredeyse sadece anayasanın hükümleri dikkate alınmıştır.123 Böylelikle girişte kullanılan alıntı, yani ceza hukukundaki insan haklarının sadece uluslararası bir süslemeye hizmet ettiği doğrulanmış olmaktadır.124 Hem içtihat ve hem de gelişmeleri takip eden bilim için amaçlanan devletin provokasyon faaliyetlerinin yasal omayan sonuçlarının değerlendirilmesinde Anayasasının 20. maddesindeki hukuk devleti ilkesi öncelikli olmuştur. Uzun süren davanın sonuçlarını ceza tespitiyle tazmin etmekle ilgili durum ise farklıdır. Eş zamanlı gerçekleşen ve sadece bilim alanında değil aynı zamanda yeniden Federal Yüksek mahkemede başlangıçta tartışmalı olarak sürdürülen sorunun ele alınmasında, AĐHS açıkça gündeme gelmiştir,125 şöyle ki Federal Anayasa Mahkemesi dahi AĐHS’nin ihlal edilmesini hoş görmemektedir.126 Ceza tespitiyle ilgili çözümün yanısırıa takip edilen davanın uzun sürmesinden kaynaklı sürekli muhakeme engeli127 120 121 122 123 124 125 126 127 „Agent provocateur“ problemi için bkz: BGH GA 1981, 89; BGH NJW 1981, 1626; BGH StV 1981, 163; BGH StV 1981, 276; BGH StV 1981, 549; BGH StV 1982, 221; BGH StV 1983, 2; BGH StV 1983, 20; BGH StV 1983, 49; BGH StV 1983, 148; BGH StV 1984, 4; BGH StV 1984, 321; BGH StV 1985, 22; BGH StV 1985, 309; BGH, StV 1985, 323; BGH StV 1985, 366. Dava süresinin fazla uzamasıyla ilgili bkz.: BGH GA 1977, 275; BGH JR 1978, 246, 247; BGH wistra 1982, 108; BGH NStZ 1982, 291; BGH NStZ 1983, 135; BGH StV 1983, 502. Ayrıntılı bilgi için bkz.: Diehm (Dipnot 2), S. 445 vd. BGHSt 45, 321, 339; BGHSt 46, 159. BGH NJW 1981, 1626; BGHSt 24, 239; BGH NStZ 1983, 135. BGH StV 1984, 58; BGHSt 33, 356, 362; BGH StV 1985, 325; BGHSt 40, 211, 215; BGHSt 41, 42, 43; BGH NStZ 1986, 162; BGH NStZ 1993, 584, 585; BGH NStZ 1994, 335; BGH NJW 1998, 767. Für die Wissenschaft bspw. Bruns, NStZ 1983, 49 vd.; Endriß, NStZ 1988, 551; Herzog, NStZ 1985, 153; Meyer, NStZ 1985, 134. Bu durum ancak bu karardan sonra değişmiştir: BGH St 45, 321, 327 vd. BGH GA 1977, 275; BGH JR 1978, 246, 247; BGH wistra 1982, 108; BGH NStZ 1982, 291; BGH NStZ 1983, 135; BGH StV 1983, 502; Schroth, NJW 1990, 29; Ulsenheimer, wistra 1983, 12, 14. BVerfG NJW 1984, 967; BVerfG NJW 1993, 3254 vd.; BVerfG NJW 1995, 1277, 1278. BVerfG NStZ 1984, 128; BayObLG StV 2003, 375, 376; OLG Düsseldorf StV 1995, 400; OLG Zweibrücken NStZ 1989, 134; LG Düsseldorf NStZ 1988, 427. 58 Dirk Diehm konusundaki girişimler, her ne kadar Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi128 ve bazı kararlarında Federal Yüksek Mahkemenin kendisi de dile getirmiş olsa da, kabul ettirilememiştir. Böylece Federal Yüksek Mahkeme, diğerleri yanında, temyiz başvurusu yapıldıktan sonra mahkeme dosyasının Federal Cumhuriyet Savcısına gönderilmesi 5 yıldan fazla sürmesi halinde ve burada yapılacak ceza tespitinin tazmininden sonra kabul edilebilir bir miktar kalmaması durumunda muhakemenin kesin olarak düşmesini kabul etmektedir.129 Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi de pek çok kararında muhakemenin uzun sürmesini cezanın tespitiyle dengeleme gereğini aslında tekrarlamaktadır, fakat aynı zamanda adil bir tazminin belirlenmesini sadece kendisinin engelleyebileceğini de açıkça ifade etmiştir.130 Buna karşı Mahkeme, sözleşmeyle garanti edilmiş hakların ihlali durumunda Federal Alman Cumhuriyetinin uygun biçimde mahkumiyetini birçok defa kabul etmiştir. Özetle en azından uzun süren davaların dikkate alınmasıyla ilgili ceza tespitinin bugünkü genel ilkeleri, AĐHS’nin hükümlerine dayanmaktadır, ve böylelikle insan hakları ispat edilir şekilde, ceza tespitinin ceza hukukunun muhakeme kısmının bir unsuru olduğu kabul edilmediği takdirde, ceza hukukunun ana kısmına etki etmiştir. 2. Al.CK. § 56 f – Cezanın Ertelenmesinin Kaldırılması AĐHS’nin en azından hukuksal yorumunda ve uygulanışında açıkça etkisinin görüldüğü bir diğer maddi ceza hukuku hükmü olarak Al.CK. § 56f belirtebiliriz. Erteleme kurumu ilk olarak 1953 yılında, Ceza Kanununa, uygulamada fazla bir önem arz etmediğinden içtihat ve bilim tarafından gölgede bırakılmış olan geçici salıverme131 kurumunun yerine konulmuştur.132 Cezanın ertelenmesinin kabulünden sonra, kanun koyucunun gerekçesinde dile getirilmemiş olmakla birlikte, geri alınmasının koşullarında insan hakları henüz dikkate alınmamıştır.133 Eski Al.CK. § 25/2-2’e göre ertelemenin geri alınmasının koşulu, erteleme süresi içerisinde işlenmiş olan bir cünha veya cürüm dolayısıyla kesin hükümle mahkum olmaktır. Sadece bir kabahat veya yeni tanımıyla düzene aykırılığın gerçekleştirmiş olması bu açıdan yeterli değildir.134 Bu durum ağır sonuçlar beraberinde getiren 1969 yılındaki Ceza Kanununun 1. Reform 128 129 130 131 132 133 134 Peukert, Art. 6 Rn. 153. BGHSt 35, 137, 138. EGMR NJW 2006, 3549 vd.; EGMR StV 2006, 474 vd.; EGMR NJW 2005, 3125 vd. Art. 2 Nr. 4 3. StÄG vom 4. August 1953; BGBl. 1953 I, S. 735, 738. Egner, NJW 1953, 1859, 1860; Grethlein, NJW 1953, 1859 f.; Lackner, JZ 1953, 428; Lange, NJW 1953, 1161, 1163; Lorenz, JR 1949, 393 vd.; Meister, DRiZ 1953, 218 f.; Nüse, JR 1952, 423 f. BT-Drs. I/3713, S. 26 vd. BayObLG NJW 1962, 126; BayObLG NJW 1957, 1119; OLG Hamm NJW 1955, 1000; OLG Hamm NJW 1957, 1850; OLG Köln MDR 1956, 759. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 59 Kanunu kesinleşmiş hükümle mahkumiyet açısından genellikle kabul ediliyordu.135 Sadece tek tük durumlarda eyleme ilişkin yeterli şüphenin varlığı ve devam eden ceza muhakemesi ikincil bir kaldırma nedeni olarak görülebilirdi.136 Kanun koyucunun 60lı yıllardaki Ceza hukuku reform tasarısına ve Ceza Kanunun 1. ve 2. Reform Kanunlarına yönelik çok yönlü müzakereler neticesinde sadece kanunun lafzında değişiklik yapılmış olması açısından, mahkumiyet yerine sadece eylemi gerçekleştirmiş olmayı koymasının gerekçesi, ne kanunun gerekçesi kısmından ne de protokolden açıkça anlaşılmaktadır.137 Her halde ertelemenin geri alınması sorununun yeniden bir suç işlendiğine ilişkin basit bir şüpheye dayandırıldığı ve böylece insan haklarının dikkate alınmadığı açıktır.138 Bundan sonra geri alma için hükmü veren hakimin yeni bir suç işlendiği konusundaki kanaati yeterli olup, yetkili mahkeme tarafından kesin hükümle bir mahkumiyet gerekli olmayacaktır.139 Ertelemenin kaldırılmasının 1969’dan beri Ceza Kanunun 1. Reform Kanunundaki Al.CK. § 25/1-1 ve 1974 yılından beri Al.CK. § 56f/1-1’in yeni şekline göre140 olan durumu AĐHS’nin m. 6/2’de yer alan suçsuzluk karinesiyle açık bir ihtilaf oluşturmaktadır. Avrupa Đnsan Hakları Komisyonuyla Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi, sanığı „geçici olarak“ mahkum statüsünde değerlendirmeyi yasaklayan ve her sanığın ancak iç hukukta verilen kararın kesinleşmesi sonrasında, dava edilen eylemden dolayı suçlu olarak kabul edilmesini gerektiren bu insan hakkını pek çok kararında tekrar etmiştir.141 Şimdiye kadar şüpheden sanık yararlanır ilkesiyle karıştırılan veya aynı kabul edilen suçsuzluk karinesi, aslında cezalandırma veya kamusal nitelikteki kişisel hakların kısmen ortada kaldırılmasına yönelik kamusal önlemlerin tezatıdır. Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi kararlarında bir tarafta sadece suç şüphesine dayanan ve kavuşturulan eylemle makul bir illiyet bağı olan diğer tarafta ise hak kısıtlamaları bulunan muhakemeye ilişkin araştırma ve disiplin önlemlerine girilmemiştir.142 135 136 137 138 139 140 141 142 Amelunxen, DRiZ 1953, 148 vd.; Bruns, GA 1956, 193 vd.; Dreher, DRiZ 1956, 272 vd.; Glofke, ZRP 1968, 35 f.; Mittelbach, JR 1955, 5 vd.; Preiser, NJW 1956, 1221 vd.; Theuerkauf, MDR 1965, 179 f.; Vrij, ZStW 66 (1954), 218 vd.; Wimmer, NJW 1959, 1513 vd. Farkli görüş için bkz: OLG Köln NJW 1963, 2136; Kohlrausch/Lange, § 25 Zivd. 4; Schulze, NJW 1957, 772, 774. Teoride kalan görüşler için bkz.: Ratte, Der Widerruf der Strafaussetzung zur Bewährung gemäß § 25 Abs. 2 StGB, 1967, S. 141. NdrSchr. III, S. 145; NdrSchr. III, U 26a, S. 349; NdrSchr. III, K 26, S. 351; Prot. V, S. 779 vd., özellikle S. 785 f. BT-Drs. V/4095, S. 24. Protokol V, S. 779 vd., özellikle S. 785 vd. Protokol V, S. 626, 629; Prot. V, S. 779 vd. BGBl. 1974 I, S. 469, 475. Peukert, Art. 6 Rn. 170, m. w. N. EGMR NJW 2006, 1113 f., m. w. N. 60 Dirk Diehm Her ne kadar Avrupa Đnsan Hakları Komisyonunun açıkça devletler hukukunda ve dolaylı olarak iç hukukta bir çıkış notkası olsa da, bu durum içtihat ve öğreti tarafından 90lı yılların ortasına kadar inandırıcı bulunmamıştır. Đçtihadın önemli bir bölümü sadece ertelemeyi kaldırmaya karar verecek mahkemenin kanaatini şart koşmaktadır, ancak öğretiye dayanan bazı kararlarında suçsuzluk karinesini ertelemenin kaldırılmasının koşulları karşısında ikincil nitelikte kabul etmektedir.143 Sadece belirli koşullar altında, örneğin suç isnadına sonradan karşı çıkmakla iddia makamı tarafından suç isnadına ve yetersiz belirtilerin bulunmasına sonradan karşı çıkılması halinde, AĐHS m. 6/2 açısından ertelemenin kaldırılması geçmişte verilen kararlarla bağlantı kurmaktadır.144 Yapılmayan ya da yüzeysel kalan çalışmalar 1991 yılında esaslı bir değişime uğramıştır. Federal Almanya Cumhuriyetine karşı gerçekleştirilen ertelemenin kaldırılmasının hukuksal durumu ve uygulanışıyla AĐHS m. 6/2’nin ihlal edildiğini konu eden iki kişisel başvuru değişikliğin tetikçisi olmuştur.145 Şikayet edenlerle uzlaşırken, yürürlükteki kanunun da değiştirilmesiyle ve bunun öncesinde Eyalet Adli Dairesine verilen talimatla ertelemenin kaldırılmasının insan haklarına uygun biçimde uygulanmasını sağlamak suretiyle, Federal Almanya, Avrupa Đnsan Hakları Komisyonu tarafından yargılanmayı, engelleyebilmiştir.146 Yapılan bu itiraf üzerine hem içtihat hem de öğretide onlarca yıl eski olan bu sorun, her ne kadar sonucunun etkisi uzun süremese de, yoğun olarak incelenmiştir.147 Pek çok yüksek eyalet mahkemesi şimdiye kadarki görüşlerinden dönerek Avrupa Đnsan Hakları Komisyonundan ve AĐHS’nden ertelemenin kaldırılması için kesinleşmiş kararın şart koşulmasını aramıştır. Avrupa Đnsan Hakları Komisyonunun, sanığın güvenilir ikrarına binaen148 mahkumiyet kararının kesinleşmesinden önce kaldırılması durumunda, suçsuzluk karinesinin ihlalinin bulunmadığı yöndeki kararından güç bularak, yeni içtihat çizgisi kısmen geriye döndürülmüştür.149 Öğreti de benzer şekilde yorumlarında şimdiye kadarki pozisyonundan geriye döndü. Bunun temel argumanını, suçsuzluk karinesinin çok katı olarak uygulanmasının suç politikası açısından önemli olumsuzluklara neden olacağı ve 143 144 145 146 147 148 149 OLG Bremen StV 1984, 125; OLG Celle NJW 1971, 1665; OLG Hamm NJW 1973, 911; OLG Karlsruhe MDR 1974, 245; OLG Stuttgart Die Justiz 1972, 318; OLG Stuttgart NJW 1976, 200. OLG Stuttgart Die Justiz 1977, 100, 101; OLG Zweibrücken StV 1985, 465; U. Frank, MDR 1982, 353 f.; Haberstroh, NStZ 1984, 289 vd.; Hohmann, NStZ 1991, 507 f.; Lemke, ZRP 1978, 281 vd. EKMR NdsRpfl 1992, 54, 55 f.; EKMR StV 1992, 282. Bkz: Strasser, EuGRZ 1992, 451, 452. OLG Bamberg StV 1971, 174; OLG Celle MDR 1991, 76, 77; OLG Celle NdsRpfl 1991, 207 f.; OLG Koblenz NStZ 1991, 253, 254; OLG München NJW 1991, 2302 f.; OLG Schleswig StV 1991, 173 f.; Boetticher, NStZ 1991, 1, 4; Gössel, JR 1992, 125, 126; Stree, NStZ 1992, 153, 155; ders., JR 1993, 39 vd.; Wendisch, JR 1992, 126, 127. Avrupa Insan Hakları Komisyonu StV 1992, 282 f. Özellikle OLG Schleswig OLGSt StGB § 56 f Nr. 25; OLG Schleswig SchlHA 2002, 130; OLG Schleswig SchlHA 2003, 183.OLG Schleswig StV 1992, 2646. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 61 ertelemenin kaldırılması tehdide ilişkin korkunun kaybolacağı endişesi oluşturmuştur.150 Özellikle diğer avrupa devletlerinin insan haklarına uygun paralel kurallarını belirten ve korkutucu suç politikası abartılı bulan karşıt düşünce fazla kabul görmemiştir.151 Federal Almanya Cumhuriyetinin AĐHS’nin ihlal etmesinden dolayı mahkum edilmesi 2002 yılında kalıcı bir değişiklik yaratmıştır. 1991 açıkça ifade edilen eleştiriye rağmen, var olan hukuksal durumunun değiştirilmemesi üzerine Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi o zamana kadar mevcut olan ertelemenin kaldırılmasını, suçsuzluk karinesi ve adil yargılanma hakkıyla bağdaştırılamaz olduğunu kabul etmiştir.152 Sanığın, suçunun kesin hükümle pozitif olarak saptanmasından önce, ertelemenin kaldırılması suretiyle mahkum gibi muamele görmesi temelde AĐHS m. 6/2 ile m. 6/1 birlikte bağdaşmaz. Bu durum hem içtihat hem de öğretide bundan böyle Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin açık tespiti yürürlükteki Alman Ceza Hukukundaki mevcut pozisyondan kalıcı bir dönüşe neden olmuştur.153 Sanığın inandırıcı ve doğruluğundan şüphe duyulmayan154 ikrarı haricinde içtihat tarafından yeniden suç işlenmesi nedeniyle ertelemenin kaldırılması, ancak sanığın bu konuda kesin hükümle mahkumiyetinden sonra mümkün olduğu kabul edilmektedir. Eskiden verilen kararlardan açık bir dönüşü olan bu kararlar doğrudan doğruya Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin kararlarına dayandığı çok görülmektedir. Aynı şekilde Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi kararları geniş çapta yeniden bir yönlendirmeye neden olmuştur, ki bu durum öğretinin büyük bir kısmı, içtihattaki değişiklikleri olumlu karşılamasına ve uzun zamandır gerekli olan kanun koyucunun harekete geçmesine yol açmıştır.155 Genel itibariyle, Al.CK. § 56f, ceza hukukunun genel kısmında yer alan ve AĐHS’nden etkilenmiş olan az sayıda hükümlerden biridir. Kanun koyucu her ne kadar bugüne kadar istenilen ve sadece daha sorunsuz sayılacak eski Al.CK. § 25’ini örnek olarak almasıyla istenilen kanun değişikliklerini yapmamış olsa da içtihat ve öğreti 150 151 152 153 154 155 Brunner, NStZ 1991, 534; Geppert, Jura 1993, 160, 164; Mitsch, Jura 1993, 381, 384; Peglau, JA 2001, 244 vd.; Stree (Dipnot 147). Blumenstein, NStZ 1992, 132, 133; Horn, ZRP 1990, 81 f.; Ostendorf, StV 1990, 230; ders., StV 1992, 288; Peglau, ZRP 2003, 242. EGMR StV 2003, 82. OLG Celle StV 2003, 575; OLG Düsseldorf wistra 2004, 237.; OLG Hamm StV 2004, 83, 84; OLG Hamm StV 2004, 312, 313.OLG Schleswig NStZ 2004, 628; OLG Thüringen StV 2003, 575 f.; Krumm, NJW 2005, 1832; Neubacher, GA 2004, 402; Peglau, NStZ 2004, 248 vd. OLG Jena StV 2003, 575; OLG Köln NStZ 2004, 685, 686; OLG Nürnberg NJW 2004, 2032; OLG Thüringen StV 2003, 574. Hierzu auch BVerfG NJW 2005, 817. Neubacher (Dipnot 153), 414; Pauly, StV 2003, 85, 86; Radtke, FS Heinz Müller-Dietz, 2001, S. 609, 624 f.; Seher, ZStW 118 (2006), 101, jeweils m. w. N. 62 Dirk Diehm Avrupa Đnsan Hakları Komisyonu ve Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi kararlarından etkilenmiştir. 3. Al.CK. § 66 b – Güvenlik Tedbiri Olarak Sonradan Verilen Koruma Altına Alma Kararı Alman Ceza Kanununun AĐHS’nden ne yazık ki az olmayan etkisi açısından bir kaç yıl önce yürürlüğe konmuş Al.CK. § 66 b, sondan bir önceki örnek hükümdür.156 Güvenlik tedbiri olarak sonradan verilen koruma altına alma kararı ile ilgili düzenleme, muhatap kıldığı insan hakkıyla ilgili Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin devamlı içtihatı doğrultusunda Federal Almanya Cumhuriyeti’nin Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi tarafından mahkum edilmesinin temelini teşkil edecektir. Başka üye ülkelerde olan benzer düzenlemelerin, özgürlüğü kısıtlayıcı önlemlerin alınabildiği durumları sıralayan AĐHS m. 5/1’e işaret ederek, numaralandıralarak sayılan istisnai durumlar söz konusu olmadığı sürece, kabul edilemez olduğunu ifade etmiştir.157 AĐHS m. 5/1,2’yi temel alarak özgürlüğün kısıtlanmasını gerektiren bir kararın Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi tarafından özü itibariyle kabul edilebilir olduğu çok defa ifade edilmiş olsa dahi158 Alman Ceza Kanununda düzenlenmiş olan, sonradan verilen koruma altına alma kararı, özgürlüğün sınırlanmasını gerektiren altı alternatif gerekçelerden birinin altında sayılamaz.159 Bu sorun maddenin yürürlüğe konması aşamasında öğreti tarafından erkenden farkedilmiş ve bilimsel çalışmalara konu olmuştur. Hukuk kurulunun protokollerinden de görüldüğü gibi, oturumlar esnasında AĐHS’ne olan aykırılığına dair uyarı almış olan kanun koyucu,160 fazla incelemeye gerek duymadan insan haklarını göz ardı etmiştir. Kanun maddesinin gerekçesinde sadece yüzeysel olarak Al.CK. § 66 b’nin Avrupa Birliği Hukukuna aykırı olmadığına dair bir ifade yer almaktadır.161 Đçtihatta şimdiye kadar eleştirel bir incelemeye yer verilmemiştir, hatta AĐHS’nden bahsedilmemiştir, ki bu durum uluslararası bir süsleme sıfatının daha da gerisindedir. 156 157 158 159 160 161 Güvenlik tedbiri olarak sonradan koruma altına alma kararının kanunun m. 1 No. 2, 23. Temmuz 2004; BGBl. 2004 I, S. 1838. EGMR EuGRZ 1984, 6, 7; EGMR EuGRZ 1987, 101, 106; EGMR EuGRZ 1988, 317; EGMR NJW 2000, 2888. EGMR EuGRZ 1984, 6, 8, m. Anm. Hofmann, EuGRZ 1984, 12 ff. Hierzu auch Gollwitzer (Dipnot 14), Art. 5 MRK Rn. 42 m. w. N.; Renzikowski, in: IntKomm-EMRK, Art. 5 Rn. 291 m. w. N. Calliess, ZfStrVo 2004, 135, 136; Düx, ZRP 2006, 82, 83; Kinzig, NJW 2001, 1455, 1458; aynı yazar, NStZ 2004, 655, 660; Renzikowski, JR 2004, 271, 273 f.; Richter, ZfStrVo 2003, 201, 204; Laubenthal, ZStW 116 (2004), 703, 750. BT-Drs. 15/3346, S. 15; BT-PlPr. 15/10588; Calliess (Dipnot 159), 136. BT-Drs. 15/2887, S. 11; Gazeas, StraFo 2005, 9, 14. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 63 Her ne kadar insan haklarından kaynaklanmazsa da, aynı şekilde Federal Mahkemenin içtihatı giderek Al.CK. § 66 b’nin dar yorumlanması eğilimini göstermektedir. Böylece Federal Mahkeme bir çok kararında Al.CK. § 66 b’ye göre birinci derece mahkeme tarafından bulunması mümkün olan delilleri, „yeni“ delil olarak kabul edilemeyeceği yönde bir sınırlama getirmiştir.162 Böylece sonradan koruma altına alma kararı verilmesi için bulunması gereken şartlar, içtihat tarafından ağırlaştırılmıştır.163 AĐHS’ne olan aykırılığın yanısıra özellikle bir mahkumun haksız eylemi neticesinde sonradan güvenlik tedbiri olarak koruma altına alma kararının verilmesi arasındaki yetersiz illiyet nedeniyle bu düzenleme, öğreti tarafından ağırlıklı olarak kabul görmemektedir.164 Bir çok cezaevlerinde rastlanan özel şartlar ve temelinde çatışmalara elverişli ortamın olması açısından olası agresif eğilimlere karşı sonradan verilen koruma altına alma kararı sakıncalı olarak görülmektedir.165 Yeni bir suçun işlenmesi tehlikesinin varlığının kabul edilmesiyle Güvenlik tedbiri olarak sonradan koruma altına alma kararın AĐHS m. 5/1c altında konumlandırılması da denenmektedir.166 Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin bu konuyla ilgili vermiş olduğu kararında Polis hukukunu anımsatacak bir yorumunda, yakın zamanda bir suçun işleneceğine dair belirgin işaretlerin olması gerektiğini savunmuştur,167 ki bu şart eyaletlerin polis hukukunun jargonunda somut tehlikenin varlığı ile tabir edilmektedir. Böyle bir tehlikenin güvenlik tedbiri olarak sonradan verilen koruma altına alma kararın verildiği aşamada, kolay bir şekilde öngörülememektedir, ki mahkum olarak orada bulunanın her türlü suç işlemesi engellenmiş olması gerekmektedir. Kanun koyucunun, sorunu bilmesine rağmen, hükmü yürürlüğe koyması ve hatta uygulama alanını genişletmeyi düşünmesi, genel itibariyle Al.CK. § 66 b AĐHS’nin modern Alman Ceza Kanununa olmayan etkisi bakımından olumsuz bir örnek teşkil ettiği söylenebilir. 162 163 164 165 166 167 BGH StV 2006, 690 f.; BGH NJW 2007, 1148 ff.; BGH StraFo 2007, 120 ff. Kürzlich auch BVerfG NJW 2006, 3483 ff. BGHSt 50, 180, 187; BGHSt 50, 275, 278; BGH NStZ-RR 2006, 302 f. Baier, Jura 2004, 552, 557 f.; Braum, ZRP 2004, 105, 107 f.; Gazeas (Dipnot 161), 14; Kinzig, NJW 2004, 911, 914; Rzepka, RuP 2003, 191, 209; Ullenbruch, NJW 2006, 1377, 1378. Calliess (Dipnot 159), 137; Laubenthal (Dipnot 159), 749; Streng, FS Ernst-Joachim Lampe, 2003, S. 611, 640; Veh, NStZ 2005, 307 ff. ceza infazında alt kültür için ayrıca bkz. Laubenthal, FS HansDieter Schwind, 2006, S. 593 ff. Goll/Wulf, ZRP 2001, 284, 285; Passek, GA 2005, 96, 110 f.; Peglau, NJW 2001, 2436, 2438; Pieroth, JZ 2002, 922, 927 f.; Schnorr/Wissing, ZRP 2001, 278, 279; Würtenberger/Sydow, NVwZ 2001, 1201, 1204. EGMR EuGRZ 1983, 633, 640. 64 Dirk Diehm 4. Al.CK. § 261 – Kara Paranın Aklanması, Haksız Kazancın Gizlenmesi 1992 yılında kara paranın ve haksız kazancın gizlenmesinin cezalandırılmasına dair getirilen hüküm, Alman Ceza Yasasının, AĐHS ile en azından geçici olarak uygulanmasında ve yorumlanmasında aykırılık teşkil eden bir diğer hükmüdür. Normun temel fikri, failin haksız yollardan edinmiş olduğu kazancına ulaşmasının engellenmesidir. Katalogda gösterilmiş suçlardan birini işleyen fail, elde ettiği kazançtan, üçüncü şahısların da bundan dolayı ceza alabileceği168 her türlü hukuki ya da gerçek işlemlerinin yasaklanmasıyla, hem doğrudan hem de dolaylı olarak faydalanması engellenmektedir.169 AĐHS açısından Al.CK. § 261’in teşkil ettiği sorun, savunma makamının ücretiyle alakalı Al.CK. § 261/2, 1’den doğmaktadır. Al.CK. § 261/1’e göre tipik bir suçtan doğan kendisine ya da üçüncü şahıs lehine elde edilen her türlü kazanç Al.CK. § 261/2, 1’e göre yasaktır. Başka suçların yanısıra hırsızlık, el koyma ya da dolandırma tipik suçlar kategorsindedir. Al.CK. § 261/2, 1’in bu bağlamdaki sınırsız uygulanışı savunmasını üstelenen vekilin ücretini almasıyla haksız kazancı aklamakla suçlu konuma gelmesi tehlikesini doğurmaktadır. Böyle bir cezalandırılabilme tehdidi sadece vekilin aldığı paranın menşeini bilmesinden ya da bu ihtimali bilerek kabul etmesinden değil aynı zamanda Al.CK. § 261/5’e göre böyle bir ihtimalin olabileceğini ihmal etmesinden doğmaktadır. Davalının savunmasıyla ilgili olarak özellikle kazanç suçu işleyen faillerde, hafife alınmaması gereken bir artık risk ortaya çıkmaktadır. Bu durum vekilin, bir suç işleme tehlikesini üstlenmesi ile mesleki açıdan her türlü sonuçlarıyla birlikte, ücretinden tamamen ya da kısmen vazgeçmesi arasında seçim yapma mecburiyetini beraberinde getirmektedir. AĐHS m. 6/2’de düzenlenmiş olan suçsuzluk karinesi ile AĐHS m. 6/3c’de düzenlenmiş olan kendi istediği vekili tayin etme hakkı AĐHS’nin önemli maddelerdir. Suçsuzluk karinesi gereği, bir davalının kararın okunmasına kadar suçsuz sayılacaktır ve istediği bir ya da birden çok170 müdafii tayin etme hakkı da davalıya vekil tayini konusunda sınırsız imkan sunmaktadır. Al.CK. 261/2,1’in davalının vekilinin ücreti konusundaki uygulamasında her iki insan hakkı da etki etmektedir. Savunma avukatının davanın sonuçlanmasından ve kararın kesinleşmesinden önce ve hatta kamu davasının açılmasından dahi önce, alacağı ya da kısmen aldığı ücretle birlikte bir suç işleme riskiyle ilgilenmek durumunda olması suçsuzluk karinesiyle çatışmaktadır. Bunun 168 169 170 BT-Drs. 12/989, S. 26 f.; Hombrecher, JA 2005, 67, 69 f.; Petropoulos, wistra 2007, 241, 242 f. Arzt, JZ 1993, 914; Otto, Jura 1993, 330. Bkz EKMR EuGRZ 1978, 314, 323. Nach Röhmel, JA 1976, 447 ff.; aynı yazar, JA 1976, 519 ff.; Schmuck, PVR 2002, 352 f., verletzt § 137 Abs. 1 S. 2 StPO nicht die EMRK. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 65 yanısıra, davalının seçmiş olduğu vekilin suç işleme riskinden dolayı, davayı bu nedenle kabul etmemesi, kendi istediği vekilini tayin etme hakkıyla çatışmaktadır. Bu sorun içtihat tarafından 2000 yılında ilk defa ele alınmıştır ve işlenmiştir.171 Hamburg Yüksek Eyalet Mahkemesinin özellikle AĐHS m. 6/3c’yi dikkate alarak ilk derece mahkemenin reddettiği davanın açılmasıyla ilgili verdiği kararında Al.CK. § 261’in savunma vekilinin alacağı ücreti konusunda baştan uygulanmayacağı ve bu normun uygulanmasındaki sınırı teşkil ettiğini belirtmiştir.172 Insan haklarıyla ilgili tartışmaların neticesinde Federal Mahkeme bu görüşe katılmamıştır. Özellikle müvekkili için geçerli olan suçsuzluk karinesi Federal Mahkemenin görüşüne göre, müvekkilinin suçsuzluğu konusunda sorumluluğu üzerine alan vekili için geçerli değildir.173 Federal Mahkeme hakimlerinin görüşlerine göre ceza hukukunun ihmale ilişkin genel anlayışı bakımından kara para aklamanın uygulama alanının genişletilmesi açısından herhangi bir şüpheye yer yoktur. Federal Anayasa Mahkemesi de bu görüşe karşı çıkmıştır.174 Federal Mahkemenin verdiği kararın dava konusuyla ilgili karar vermeden, varılan sonuca etkisi olmamasına rağmen, insan haklarıyla ilgilenmiştir.175 Al.CK. § 261/2’nun uygulama alanıyla ilgili sınırlandırıcı kararın temelinde Alman Anayasası m. 12 yer alan mesleğinin serbestçe tayin hakkı öncelikli olarak yatmaktadır. Savunma vekilinin ücretini şartsız kabul etmesinde Al.CK. § 261/2, 1’in uygulanması Federal Anayasa Mahkemesine göre kişinin mesleğini uygulamasına özünde bir engel teşkil ettiğinden,176 haksız yere müdahale sayılmaktadır. Bu sebeple Al.CK. § 261/2, 1’in konusunu ancak savunma vekilinin yasadışı kaynağından bilgi sahibi olması halinde kara para aklama suçunun gerçekleştiği şartının aranmasıyla sınırlamıştır.177 Bilgi sahibi olduğu yöndeki ıspatların güçlü olması gerekmesinin yanısıra, vekilin bu konudaki inceleme yapma zorunluluğu da reddedilmektedir.178 Kara para aklamayla ilgili paragraf, yürürlüğe konulması aşamasında literatür tarafından eleştirilmiştir.179 Ağırlıklı olarak avukatlar tarafından yapılan eleştiriler insan haklarına yer verilmemiş ve daha çok mesleğin serbestçe uygulanmasının engellendiği 171 172 173 174 175 176 177 178 179 OLG Hamburg NJW 2000, 673, m. Anm. Hamm, NJW 2000, 636; Lüderssen, StV 2000, 205 ff.; Vahle, Kriminalistik 2000, 224; aynı yazar, DVP 2001, 483. OLG Hamburg NJW 2000, 673, 682. BGHSt 43, 158, 165 ff. BGHSt 43, 158, 168. BVerfGE 110, 226, 253. BVerfGE 110, 226, 251 ff. Aynı biçimde BVerfG WM 2005, 478 f.; BVerfG NJW 2005, 1707 f.; LG Gießen NJW 2004, 1966, 1967 f. BVerfGE 110, 226, 266. Gotzens, AnwBl 1993, 206 ff.; Hamm, NJW 1993, 289, 290; Salditt, AnwBl 1993, 236 f.; Starke, BRAK-Mitt 1992, 178 ff. 66 Dirk Diehm ve güven ilişkisinin zedelendiği yönünde olmuştur.180 Paragrafın yürürlüğe konmasından sonraki aşamada Al.CK. § 261’le ilgili devam eden eleştiriler ise suç konusunun sınırlarının belirsiz olması yönünde olmuştur.181 Savunma vekilinin ücreti konusundaki ayrıntılı tartışmalar, Hamburg Eyalet Yüksek Mahkemesinin verdiği kararla son buldu.182 Kısmen mahkeme kararına katılan öğretide, ağırlıklı olarak suçun objektif unsurları183 dar yorumlanmasının yanısıra subjektif suç unsurlarının184 da sınırlı yorumlanması ve sonunda savunma makamının gerekçesinin de değerlendirildiği Al.CK. 261’in uygulanmasının dogmatik olarak sınırlandırılması gerektiğini savunulmaktadır.185 Şimdiye kadar savunma makamına karşı Al.CK. § 261’in sınırlandırılmasının gerektiği kısaca reddedilmekteydi.186 Farklı görüşleri savunanların buluştuğu nokta ise AĐHS’nin hiç ya da sadece tali olarak bahse konu edildiğidir.187 180 181 182 183 184 185 186 187 Anders Hartung, AnwBl 1994, 440, 444. Barton, NStZ 1993, 159 ff.; Dahs, NJW 1995, 553, 554 f.; Körner, Kriminalistik 1994, 195, 196. Ambos, JZ 2002, 70, 73 ff.; Gotzens/Schneider, wistra 2002, 121, 129; Katholnigg, NJW 2001, 2041 ff.; Keppeler, DRiZ 2003, 97 ff., Krey/Hellmann, Strafrecht Besonderer Teil, Band 2, Vermögensdelikte, 13. Aufl. 2002, Rn. 605h; Matt, GA 2002, 137, 141 ff.; Nestler, StV 2001, 641 ff.; Peglau, wistra 2001, 174; Sauer, wistra 2004, 89, 93 f.; Zuck, NJW 2002, 1397. Barton, StV 1993, 156, 162; Bernsmann, FS Klaus Lüderssen, 2002, S. 683, 685; Hartung (Dipnot 180), 443; Hombrecher (Dipnot 168), 70 f.; Kargl, NJ 2001, 57, 61 ff.; Kraushaar, wistra 1996, 168, 171; Kreß, wistra 1998, 121, 126; Laufhütte/Kuschel, in: LK, 11. Aufl. 2001, § 261 StGB, Rn. 8; Nestler (Dipnot 182), 648; Rengier, Strafrecht Besonderer Teil I, Vermögensdelikte, 7. Aufl. 2005, § 23 Rn. 17; Wohlers, StV 2001, 420, 424 ff. Hierzu auch Mehlhorn, Der Strafverteidiger als Geldwäscher - Probleme bei der Annahme bemakelter Verteidigerhonorare, 2004, S. 142 ff., ve Zeifang, Die eigene Strafbarkeit des Strafverteidigers im Spannungsfeld zwischen prozessualem und materiellem Recht, 2004, S. 353 ff. Bottke, wistra 1995, 87, 98 ff.; aynı yazar, wistra 1995, 121, 123 ff.; Grüner/Wasserburg, GA 2000, 430, 431; Matt (Dipnot 182), 145 ff. Ambos (Dipnot 182); Bernsmann, StV 2000, 40, 41 ff.; Hamm (Dipnot 179), 290 ff.; aynı yazar, (Dipnot 171); Hombrecher, Geldwäsche (§ 261 StGB) durch Strafverteidiger? – Eine Untersuchung zur Anwendung des § 261 StGB auf das Honorar des Strafverteidigers –, 2001, S. 148 ff. Altenhain, in: NK, § 261 Rn. 126 ff., 128; Arzt/Weber, Strafrecht, Besonderer Teil, 2000, § 29 Rn. 49; Bruger/Peglau, wistra 2000, 161 f.; Hetzer, wistra 2000, 281 ff.; Katholnigg (Dipnot 182); Krey/Hellmann (Dipnot 182), Rn. 605h; Lackner/Kühl, StGB, 26. Aufl. 2007, § 261 Rn. 5; Neuheuser, in: MK, § 261 Rn. 75; aynı yazar, NStZ 2001, 647; Otto, Grundkurs Strafrecht, Die einzelnen Delikte, 7. Aufl. 2005, § 96 Rn. 42; aynı yazar, JZ 2001, 436 ff.; Reichert, NStZ 2000, 316 ff.; Schaefer/Wittig, NJW 2000, 1387 ff.; Stree, in: Schönke/Schröder, StGB, 27. Aufl. 2006, § 261 Rn. 17a; Tröndle/Fischer, StGB, 54. Aufl. 2007, § 261 Rn. 36; Wessels/Hillenkamp, Besonderer Teil/2, 28. Aufl. 2006, Rn. 900, 902. Bkz. Balzer, Die berufstypische Strafbarkeit des Verteidigers unter besonderer Beachtung des Problems der Begehung von Geldwäsche (§ 261 StGB) durch Honorarannahme, 2004, S. 266 f.; Bernsmann, StraFo 1999, 226 f.; aynı yazar (Dipnot 185), 40; aynı yazar, StraFo 2001, 344, 345; Mehlhorn (Dipnot 183), S. 367. AIHS özellikle Hartung (Dipnot 180), 444, Schmidt, StraFo 2003, 2, 6, und Salditt (Dipnot 179), 184, tarafından dikkate alınmıştır. Fakat Barton, JuS 2004, 1033, sowie bei Hombrecher (Dipnot 183), bundan söz etmemektedir. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 67 Al.CK. § 261’in yürürlüğe girmesi aşamasında savunma vekilinin ücretiyle ilgili sorunu188 incelemiş olan kanun koyucusunun görüşünde de AĐHS’nin dikkate alındığına dair herhangi bir ize rastlanmamaktadır.189 5. Al.CK. § 32 – Meşru Müdafaa Đnsan haklarının Alman Ceza Kanununa etkisi bakımından tek bağlantı noktası olarak görülen son hükmü, Al.CK. § 32’de yer alan meşru müdafaayı inceleyelim: AĐHS’nin yürürlüğe girmesinden sonraki ilk yıllarda AĐHS ile (Alman) meşru müdafaa hükümleri ve özellikle yaşam hakkının güçlü bir biçimde korunmasıyla meşru müdafaa hükümlerinin uyumlaştırılıması konusunda farklı görüşler yarış içindeydi.190 Bugüne kadar ağırlıklı olarak savunulan görüşe göre „fevri müdafaa hakkı“nın191 AĐHS’nden etkilenmediği yönde eğilim göstermektedir.192 Bu yöndeki görüşleri öğretide farklı gerekçelerle savunulmaktadır. Đnsan hakları bir taraftan devleti ve devletin egemenlik organlarını bağladığını ve şahıslar arası ilişkilere etkide bulunmadığı yöndedir.193 Diğer taraftan üye devletler AĐHS’nin imzası sırasında o zamanki ulusal ceza hukukunu şekillendiren, kendi temel egemenlik haklarına bu türden bir müdahaleleri ne istediler ne de desteklediler.194 Sonuç itibariyle AĐHS’nin kendisi, 188 189 190 191 192 193 194 Bernsmann, StV 2000, 40, 42; Hartung (Dipnot 180), 444; Löwe-Krahl, wistra 1993, 123, 125 f.; Salditt, StraFo 1992, 121, 122. BT-Drs. 12/989, S. 26 f.; BR-Drs. 507/92, S. 23 f. Örneğin Echterhölter, JZ 1956, 142, 143; Strobel, Die Bedeutung der Europäischen Menschenrechtskonvention für das Recht in der Bundesrepublik, 1958, S. 68 f.; Woesner, NJW 1961, 1381, 1384; v. Weber, ZStW 65 (1953), 334, 343. R. Frank, in: Aschrott/von Liszt,, Die Reform des Reichsstrafgesetzbuchs - Eine kritische Besprechung des Vorentwurfs zu einem Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich unter vergleichender Berücksichtigung des österreichischen und schweizerischen Vorentwurfs, 1910, Band I - Allgemeiner Teil, S. 225, 259. Jakobs, Strafrecht Allgemeiner Teil, 2. Aufl. 1991, Abschn. 12 Rn. 40; Jescheck/Weigend, Lehrbuch des Strafrechts, Allgemeiner Teil, 5. Aufl. 1996, S. 349 f.; Lenckner/Perron, in: Schönke/Schröder, Strafgesetzbuch, 27. Aufl. 2006, § 32 Rn. 62; Otto, Grundkurs Strafrecht, Allgemeine Strafrechtslehre, 7. Auflage, 2005, § 8 Rn. 66; Roxin, ZStW 93 (1981), 68, 98 f.; Schmidhäuser, Strafrecht Allgemeiner Teil, Lehrbuch, 2. Aufl. 1975, 9/67; Spendel, in: LK, 11. Aufl. 2003, § 32 Rn. 258; Strobel (Dipnot 190), S. 68 f.; Witzstrock, Der polizeiliche Todesschuss, 2001, S. 115 ff. Amelung, GA 1982, 381, 384; Baumann/Weber/Mitsch, Strafrecht Allgemeiner Teil, 11. Aufl. 2003, § 17 Rn. 35; Doehring, FS Herman Mosler, 1983, S. 145, 146, 150 ff.; Erb, in: MK, § 32 Rn. 16; Günther, in: SK-StGB, 7. Aufl. 2003, § 32 Rn. 117; Herzog, in: NK, 2. Aufl. 2005, § 32 Rn. 95 f.; Krey, JZ 1979, 702, 708; R. Krüger, NJW 1970, 1485; Lenckner, GA 1968, 1, 5; Maurach/Zipf, Strafrecht Allgemeiner Teil, Teilband I, 8. Aufl. 1992, S. 363; Stratenwerth/Kuhlen, Strafrecht Allgemeiner Teil, Die Straftat, 5. Aufl. 2004, § 9 Rn. 88; Tröndle/Fischer (Dipnot 186), § 32 Rn. 21; Wessels/Beulke, Allgemeiner Teil, 35. Aufl. 2006, Rn. 343a. Bockelmann, FS Karl Engisch, 1969, S. 456, 464 ff.; Herzog (Dipnot 193), § 32 Rn. 94; Lenckner/Perron (Dipnot 192), § 32 Rn. 62. Zur anfänglichen Befürchtung, die Mitgliedsstaaten der 68 Dirk Diehm Alman meşru müdafaa hukukuna yeni sınırlar getirmemektedir.195 Bu görüşler aynı sonuca varmaktadır: Al.CK. § 32 insan haklarını, özellikle de saldırıya uğrayanın savunmaya yöndelik eylemde bulunanın haklarını ihlal etmemektedir. AĐHS’nin öncesine göz attığımızda, orantısız savunma sorununu, özellikle de saldırganın savunma için veya malı savunmak için öldürülmesi içtihat ve öğretiye konu teşkil etmiştir.196 Bir mahkeme kararında, bir restoran müşterisinin, kendi serbest iradesiyle restoranın tarafsız sahibinin bardaklarına saldırması sonucunda öldürülmesini, tam orantılı olmadığını belirtmiştir,197 şeftali hırsızlarına karşı kendiliğinden öldürücü atış yapabilecek tesisin kurulmasını da aynı nedenle reddedilmiştir.198 Meşru müdafaada bulunanın yetkilerinin sınırı şüpheye yer vermeyecek şekilde ve açıkça belirtilmemiştir. Buna karşı, sözleme öncesi öğretide savunulan görüşler bugünkü gibi benzer şekilde tartışmalıdır. „Hukuk, Haksızlığı korumaz“ tezini o zaman savunanların çoğunluğu, meşru müdafaa hakkının, sınırın gerekliliği nedeniyle zayıflatılmasını reddediyorlardı.199 Böyle bir zorunluluk tek başına bir şart olmamalıdır. Diğer taraftan meşru müdafaa da savunmada kullanılacak aracın en basit olmasına ilişkin sınır konusunda az ya da çok güçlü bir biçimde şekillendirilmiş orantılılık değerlendirilmesine tabii tutulacaktır.200 Kanun koyucu son yüzyılın 20 li yıllarında meşru müdafaanın gereklilik yanında „ölçülülük“ ya da „orantılılık“ gibi koşullarla sınırlandırılması yönünde reform yapma düşüncesini taşıyordu.201 11 Eylül 2001 olayları ve „Jakob-von-Metzler“ davasının ortaya çıkardıkları, devlet ya da özel şahıslar tarafından gerçekleştirilen işkencenin caiz olması hakkındaki tartışmalara sebebiyet vermiştir, halbuki ne eski ne de yeni Alman Ceza Kanununda bu hususa dair herhangi bir dayanak bulunmamaktadır.202 195 196 197 198 199 200 201 202 EMRK könnten durch den EGMR ihrer Souveränität beraubt werden, Mosler, FS Hans Huber, 1981, S. 595, 606 f. Amelung/Kilian, FS Hans-Ludwig Schreiber, 2003, S. 3, 5 f.; R. Frank (Dipnot 191), 259; Koriath, FS Heinz Müller-Dietz, 2001, S. 361; Schroeder, FS Reinhart Maurach, 1972, S. 127, 140. Nagler/Jagusch, in: LK, 6./7. Aufl. 1954, § 53 Anm. III.d.β; Schönke, StGB, 1. Aufl. 1942, § 53 Anm. IV.2.b; Schwarz (Dipnot 74), § 53 Anm. 2.C. RGSt 23, 116, 117; buna karşı RGSt 55, 82, 86 f. OLG Braunschweig MDR 1947, 205, 206; benzer yönde OLG Stuttgart DRZ 1949, 42. Meyer/Allfeld (Dipnot 65), S. 128, m. w. N.; Cüppers, NJW 1950, 438, 439; Gerland (Dipnot 88), S. 149; v. Hippel, Deutsches Reichsstrafrecht. Ein Lehrbuch, 2. Aufl. 1932, S. 210, 212; Liszt/Schmidt (Dipnot 65), S. 187; Mezger, Deutsches Strafrecht, 3. Aufl. 1943, S. 74 f. Binding, Die Normen und ihre Übertretung, Band 2 Schuld und Vorsatz, Hälfte 2 Der rechtswidrige Vorsatz, 2. Aufl. 1916, S. 751; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer (Dipnot 65), § 53 Anm. 4; Schönke (Dipnot 196), § 53 Anm. IV.2.b. RT-Drs. III/3390, S. 21. Farklı yönde Hetzer, Kriminalpolitik 2006, 148, 157, Bentham ve Kant’tan beri devam eden tartışmalarda daha ziyade teorik ve soyut açıklamalar söz konusudur, bkz. Fahl, JR 2004, 182; Reifferscheidt, JA 1980, 102 ff. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 69 AĐHS tarafındna kendisini savunanın meşru müdafaa yetkisinin şekillendirilmesiyle ilgili hükümler farklı yoğunlukta yapılmıştır. AĐHS m. 2’nin uygulama alanı AĐHS m. 1 ve Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin sürekli içtihadı ile önceden belirlenmiştir: Đnsan hakları egemenlik haklarını kullanan devleti bağlamaz, aynı zamanda üye ülkeler özel şahıslar arası gerekli içi hukuk mekanizmalarını da sağlamak zorundadır. AĐHS m. 2 ve diğer insan hakları ile bağlantılı olarak Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi, cezayı engelleyecek ve yasağın etkin uygulanmasını sağlayacak araçlarla özel hukuk alanında da sağlanmasını istemektedir.203 AĐHS m. 2’de belirtilen hakkın ne kadar koruma değerine sahip olduğu bile açık değildir.204 Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi son yıllarda vermiş olduğu kararlarında 2. fıkrasındaki istisnalar dışında AĐHS m. 2/1’in, her türlü öldürmeyi, yani kasten, taksirle ya da kusurun bulunmadığı hallerde yasaklayıp yasaklamadığı ve insan hakları açısından bir cezalandırma ihityacının bulunup bulnmadığını açık bırakmaktadır. Son olarak buna karşılık aydınlanmış olarak kabul edebilieceğimiz husus, sözleşmenin lafzından hareketle sadece kasten öldürme değil, en azından her türlü kastla gerçekleştirilen öldürmelerin vücut ya da yaşamı savunmaya hizmet etmedikçe sözleşmeye aykırı olduğudur. Öldürücü nitelikte meşru müdafaa ile savunulabilir hukuksal değerlerle ilgili yeterince mahkeme kararlarının bulunmamasına rağmen AĐHS m. 2 ile ilgili kararlarda, insan yaşamının, basit mala ilişkin savunmalarda caiz olmayan biçimde yüksek bir değere sahip olduğu konusunda, yeterli dayanak noktası bulmak mümkündür.205 Đnsan yaşamını kurtarma amacıyla yapılan işkencenin kabul edilebilirliliğine ilişkin yakın zamanlarda zayıflayan tartışmaya ilişkin insan haklarıyla ilgili hükümler daha nettir. Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi tekrar ettiği gibi insan yaşamı AĐHS içerisindeki değerler arasında en yüksek hukuksal değerdir ve işkence, insanlık dışı ya da onur kırıcı cezalandırma ve muamele yasaklarının yer aldığı tartışmalara yer vermeyen bu yasağı içeren AĐHS m. 3’e onlarca yıldır sıkı sıkıya bağlıdır.206 Herhangi bir sınırlamaya tabi olamayan bu kural diğer insan hakları ve temel özgürlüklerden farklı olarak, savaş ve afet hallerinde dahi vazgeçilemez veya sınırlanamaz. Alman Anayasası m. 1 ile m. 20 ile güçlendirilmiş olan ve değiştirilemez nitelikte olan m. 79/3 dahi, ıstırar kaydından dolayı AĐHS m. 15/2’de yer alan işkence yasağına dokunmamaktadır. Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin kararlı kuralın varlığını güçlendirmektedir. Bu kararlarda AĐHS m. 3 ile yasaklanan önlemleri uygulanması, 203 204 205 206 EGMR NJW 2001, 3035, 3040; EGMR NJW 2003, 3259, 3260; EGMR NJW 2002, 2851, 2852; EGMR NJW 2005, 1849. Ayrıca bkz. Blau, ZEuS 2005, 397 ff. EGMR NJW 2001, 1991, 1992; EGMR NJW 2002, 2851; EGMR NJW 2005, 3405, 3406 f. EGMR NJW 2005, 3405, 3407. EGMR EuGRZ 1979, 161, 166; EGMR NJW 2000, 2089; hierzu auch Frowein (Dipnot 52), Art. 3 EMRK Rn. 1. 70 Dirk Diehm „hukuk ve düzenin tamamen çökmesi“ ya da „milletin varlığını tehdit eden kamusal ıztırar hali“ söz konusu olduğunda dahi, AĐHS’nin ihlali olarak kabul edilmekte.207 Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin bakış açısından insanlar arası ilişkilerde kabul edili sınırları aşacak şekilde aşağılayıcı veya insanlık dışı muamale etmek, kısacası meşrulaştırılabilinecek bir durum değildir. Alman içtihadında şimdiye kadar ne AĐHS m. 2, ne de m. 3 meşru müdafaa hakkı açısında bir anlama sahip olmuş ya da özel olarak dile getirilmiştir.208 Polis tarafından gerçekleştirilebilecek işkence tehdidi bağlamında işkence yasağı mahkeme kararlarında dile getirilmiş ise, bu durum sadece bu tehdidin hangi ölçüde muhakeme engeli oluşturacağı sorunuyla ilgilidir.209 Öğretide bir taraftan AĐHS m. 2 ve yakın zamanlarda da m. 3 ile, diğer taraftan da Alman Ceza Kanunun bağdaşabilirliliği yakından incelenmiştir. Halen çoğunlulukla temsil edilen pozisyondan ayrılarak ölümle sonuçlanan mal için müdafaa bağlamında farklı bir görüşe sahip olanların sayıları artmaktadır. Onların savunduğu görüşe göre Al.CK. § 32’deki sınırlamalara istinaden, en azından doğrudan kastla gerçekleştirilen sadece mal için savunmalar haklı görülemez.210 Diğer tarafta bu durumun dışında olası kastla gerçekleştirilen öldürmede caiz görülmemektedir.211 Genellikle kanun koyucunun Alman Ceza Kanunun genel kısmındaki değişiklikler çerçevesinde Al.CK. § 32’de Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi tarafından insan haklarına uygun yorumu için açık kapı bıraktığını incelemelerde çoğu zaman dikkate alınmamaktadır. Reform çabalarının başlangıcında „yeni“ meşru müdafaa türü gereklidir ve artık zorunlu tutulmalıdır.212 Đlk defa 1969 tarihli Alman Ceza Kanunun 2. Reform Kanunu müzakereleri sırasında AĐHS m. 2’nin henüz netleşmemiş uygulama şekline ilişkin endişelere sevk etmiştir ve bu endişeler kanun tasarısından çıkartılan zorunluluk hali tekrar kanun metnine alınmasına 207 208 209 210 211 212 EGMR EuGRZ 1979, 149, 153; EGMR EuGRZ 1979, 161, 166; EGMR Slg. 1996-V, 1831, 1855. Yalnız OLG Köln OLGSt § 32 n. F. S. 3, AĐHS m. nin açıklamasında, aynı zamanda LG Frankfurt, NJW 2005, 692, 693, tali bir açıklamasında. LG Frankfurt, StV 2003, 327 f.; BGH v. 21. Mai 2004, Az. 2 StR 35/04. Herzog (Dipnot 193), § 32 Rn. 97; Jescheck/Weigend, Lehrbuch des Strafrechts, Allgemeiner Teil, 5. Aufl. 1996, S. 350; Otto, FS Thomas Würtenberger, 1977, S. 129, 137 ff.; Roxin, ZStW 93 (1981), 68, 98 f.; Zieschang, Allgemeiner Teil, 2005, S. 58; aynı yazar, GA 2006, 415 ff. Bisson, Die lebensgefährliche Verteidigung von Vermögenswerten, 2002, S. 149 ff., 191; Echterhölter (Dipnot 190), 143 f.; Frister, GA 1985, 553; aynı yazar, GA 1988, 291, 314; Kühl, Jura 1990, 244, 250 f.; Lange, JZ 1976, 546, 548; Lührmann, Tötungsrecht zur Eigentumsverteidigung, Eine Untersuchung des Notwehrrechts unter verfassungsrechtlichen, menschenrechtlichen und rechtsvergleichenden Gesichtspunkten, 1999, S. 209 ff., 226; Marxen, Die „sozialethischen“ Grenzen der Notwehr, 1979, S. 61 f.; Renzikowski, Notstand und Notwehr, 1994, S. 314; Stiller, Grenzen des Notwehrrechts bei der Verteidigung von Sachwerten, 1999, S. 165 ff.; Trechsel, ZStW 101 (2001), 819 ff.; v. Weber (Dipnot 190), 336; Woesner (Dipnot 190), 1384. NdrSchr. II, S. 130, 131; NdrSchr. II, S. 232 f.; BR-Drs. 270/60, S. 148 f.; BR-Drs. 200/62, S. 156 f. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu 71 yol açmıştır.213 Bununla açıklanan ve izah edilebilir amaç, içtihada, sözleşme organlarının daha sınırlayıcı yönergeleri doğrultusunda, eski kanun koyucusunun bakış açısıyla, bundan sonraki mahkeme kararlarında ölçülü davranma ve böylece AĐHS’nin ihlal edilmesinden kaçınma olanağı vermektir.214 Kanun koyucu, Al.CK. § 32’nin yeni şekliyle, hiçbir şekilde önceden kabul edilmiş AĐHS’nden doğan sorumluluklarını ihlal etmek istmemektedir, aksine, gelecek yönergelere erken uyum sağlayabilmeyi istemiştir.215 Geçmiş onlarca yıl önce konu edilmeyen işkencenin caiz olması durumları216 karşısında Alman ceza hukuku öğretisinin ağırlıklı bir kısmının işkence ve benzeri önlemlerin,217 devlet veya özel kişilerce gerçekleştirilen işkence arasında kısmen ayırım yapmak suretiyle kapsamlı olarak reddedildiği saptanabilir.218 Bu geniş kapsamlı red, Al.Ay. m. 1’deki insan onurunun mutlak olarak korunması ilkesi ve Al.Ay. m. 20’deki hukuk devleti ilkesinin yanısıra AĐHS m. 3’te219 de temel bulmaktadır.220 Özetle Al.CK. § 32’nin bugüne kadar, Alman Ceza kanununun AĐHS’den etkilenmiş olan tek norm olduğu sözylenebilir. Geçmiş yüzyılın 60’lı yıllarında AĐHS’nin tamamının ve özellikle AĐHS m. 2’nin uygulanması konusundaki henüz tahmin edilemeyen gelişmeler olmasaydı bugün sınır olarak kabul edilen Al.CK. § 32/1’deki hüküm kanunlaşamazdı, aksine önceki reformtasarılarına bakılarak, yerine bir hüküm konmadan silinirdi. AĐHS m. 2 ve m. 3’deki insan hakları alman ceza kanunundaki meşru müdafaa hükümlerini hassas sayılabilecek konularda etkilemektedir. 213 214 215 216 217 218 219 220 Prot. V, S. 1808 f. BT-Drs. V/4095, S. 14. Prot. V, S. 1808 f. Çok az istisnalar için bkz. Brugger, Der Staat 35 (1996), 67 ff.; Daschner, Kriminalistik 1996, 175; aynı yazar, Kriminalistik 1996, 249; Jerouschek, ZStW 110 (1998), 658 ff.; Rüping, ZStW 109 (1997), 381; Soiné, Kriminalistik 1993, 575. Hetzer (Dipnot 202), 157, Zorunlu işkenceye ilişkin tartışmaların 18. yüzyılda başladığını savunmaktadır. Etwa Jeßberger, Jura 2003, 711, 713 f.; Kinzig, ZStW 115 (2003), 791, 812; Meyer-Ladewig, NJW 2004, 981, 983; Quoirin, DRiZ 2003, 114; Perron, FS Ulrich Weber, 2004, S. 146, 152; Roxin, Ausnahmefälle, S. 461, 466; Schaefer, NJW 2003, 947; aynı yazar, StV 2004, 212, 217; Schroeder, ZRP 2003, 180; Tröndle/Fischer, StGB (Dipnot 186), Vor § 32 Rn. 6; Wilhelm, Polizei 2003, 198 ff.; Zieschang (Dipnot 210), S. 60. Etwa Düx, ZRP 2003, 180, Fahl (Dipnot 202), 187 ff.; Hamm, NJW 2003, 946, Hilgendorf, JZ 2004, 331, 338; Jerouschek/Kölbel, JZ 2003, 613, 619. Bernsmann, „Entschuldigung“ durch Notstand, 1989, S. 93 f.; Kinzig (Dipnot 217), 811; Miehe, NJW 2003, 1219; Schaefer (Dipnot 217); Ziegler, KritV 2004, 50, 61. Vgl. u. a. Brugger, VBlBW 1995, 446 ff. ayrintilar icin aynı yazar (Dipnot 216), 67 ff.; aynı yazar, JZ 2000, 165; Erb, NStZ 2005, 593 ff.; Götz, NJW 2005, 953, 956 f.; Herzberg, JZ 2005, 321 ff.; Norouzi, JA 2005, 306, 309 f.; Otto, JZ 2005, 473, 481; Wittreck, DÖV 2003, 873 ff. 72 Dirk Diehm D. Sonuç Sonuç itibariyle Alman Ceza Kanununa AĐHS’nin etkisi ve önemi her zaman aynı şekilde gerçekleşmemiştir. Roma sözleşmesinin ülke sınırları içerisinde yürürlüğe girmesinden sonra ilk on yıllarda görülen etkisi, bugün zorunlu olduğunu kabul edilen etkisinden çok gerisinde kalmıştır. Buna karşılık bugün artık insan haklarının ve temel özgürlüklerinin maddi ceza hukukunun en azından bir kaç hükmü açısından kendilerine has bir anlam geliştirmiştir. AĐHS’nin ve Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin varlıkları ve anlamları bakımından giderek bilinçlere yerleştrilmiş olmasının gelişmelerde mutlaka katkısı olmuştur. Bunun yanısıra Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin verdiği kararlara ulaşılmasının kolaylaştırılmış olması ve bilimsel olarak sözleşmenin bilimsel çalışmalarda incelenmiş olmasının da önemi vardır. Şu anki durumun gelişmelere açık olmaması, aksine insan haklarının, temel özgürlüklerle birlikte ve yanısıra, Alman Ceza Kanunu açısından anlam taşıdığı ihtimal dahilinde olmalıdır. AĐHS’ndeki insan haklarının, yakın zamanda da görülen takdire şayan olmayan istisnalar dışında, uluslararası süsleme olması sıfatını yitirmiştir, ki bu gelişme temel hakların ve insan haklarının büyük önemi açısından memnuniyetle karşılanmaktadır. Geschichte des türkischen Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türkische Strafrechtsdogmatik Prof. Dr. Hakan Hakeri1 A. Das Osmanische Strafrecht vor dem türkischen StGB Das türkische Strafrecht wurzelt nicht im islamischen Recht.2 Die Rezeption der Gesetze hat in der Türkei nicht erst mit der Gründung der Republik angefangen. Schon im osmanischen Reich hat man ab Mitte des 19. Jahrhunderts viele europäische Gesetze übernommen.3 Das osmanische Strafgesetzbuch von 1858 stellte eine fast wörtliche Übersetzung des französischen StGB von 1810 dar4 und blieb bis zur Herausgabe des StGB von 1926 in Kraft. Das osmanische StGB von 1858 war das Gesetz, das bis zum Inkrafttreten des Zanardelli Gesetzes5 Anwendung fand.6 Nach dem Zerfall des osmanischen Reiches wurde dieses Gesetz, in den vereinzelt unabhängig gewordenen Ländern weiter angewandt. So zeigt sich in der türkischen Gesetzgebung schon seit eineinhalb Jahrhunderten deutlich die Ausrichtung auf den Westen. Auch vor der Gründung der Republik gab es Versuche ein neues StGB vorzubereiten. Einer davon war im Jahre 1909. In diesem Jahr wurde das Zanardelli Gesetz7 aus der französischen Version ins Türkische übersetzt und basierend auf dieser Übersetzung ein Vorentwurf vorbereitet. So wurden einige Bestimmungen über Vergehen gegen das Vaterland eingefügt, der Verbrechenstyp des Duells wurde hingegen nicht 1 2 3 4 5 6 7 Rechtswissenschaftliche Fakultät, Selcuk Universität Konya/Türkei. Seit der Gründung des osmanischen Reichs im 13. Jahrhundert galt in der Türkei islamisches Recht. Erst wurden während der Regierungszeit der Sultane Suleyman (1520-1566) und Mehmet VI (16481687) mehrere speziell strafrechtliche Bestimmungen erlassen, Önder, „Die Entwicklung und Rezeption des Straf- und Strafverfahrensrechts in der Türkei”, in: ZStW 70 (1958), 76. Den europäischen Druck für die Europäisierung des Rechtssystems gab es schon lange: Das Gesetz der strafrechtlichen Bestimmungen von 1840 wurde unter europäischem Druck erlassen, das aus einer Einleitung, einführenden Bestimmungen und 41 Paragraphen bestand. Dieses Gesetz basierte noch auf dem islamischen Recht, aber kennzeichnend ist doch, dass es zum ersten Mal modernen europäischen Ideen Raum gibt, Önder, Das türkische Strafrecht, in: Das ausländische Strafrecht der Gegenwart, vierter Band, (Mezger, Schönke, Jescheck: Hg.), Amerika-Norwegen-Türkei-Berlin 1962, S. 426. Dieses damals als modern geltende Gesetz wurde aber durch islamrechtliche Bestimmungen modifiziert; so wurde z.B. eine Bestimmung eingefügt, die die Privatrache legalisierte, Önder (Fn. 2), S. 427. Italienisches Strafgesetzbuch von 1889. Bei den vielen Novellen des StGB von 1858 war meistens das Zanardelli Gesetz Vorbild, Kunter, Yirmibeş Cumhuriyet Yılının Ceza Tarihçesi, in: ĐBD, Ekim 1948, S. 541. Der Grund, gerade das italienische Strafgesetzbuch zu übersetzen, war, dass man es für „wunderbar” hielt, Önder (Fn. 2), S. 427. 74 Hakan Hakeri übernommen. „In dieser Fassung wurde der Entwurf der Nationalversammlung vorgelegt. Bevor jedoch dort darüber Beratungen angestellt werden konnten, zog die Regierung den Entwurf zurück, mit der Begründung, dass er der sozialen Situation der Türkei nicht entspreche”.8 Man brauchte jedoch dringend eine Novellierung. Aus diesem Grund wurde der Vorentwurf bei Seite geschoben und das osmanische StGB von 1858 im Jahre 1911 novelliert. Bei dieser Novelle war allerdings wiederum das Zanardelli Gesetz Vorbild.9 „Auch während des ersten Weltkrieges sah man noch nicht die unmittelbare Notwendigkeit, ein neues Strafgesetzbuch zu schaffen. Der deutsche Justizberater Dr. Rudolf Heinze gab ein Gutachten ab, das dahin ging, dass das alte Strafgesetzbuch mit der Änderung von 1911 noch für weitere Jahre seinen Zweck erfüllen könne. Nach dem Krieg müsse man dann in eingehender Arbeit ein neues Gesetzbuch schaffen”.10 Noch bereits zu Zeiten des osmanischen Reiches hat man nach dem ersten Weltkrieg erneut versucht, das StGB zu reformieren. Die neu gebildete Kommission arbeitete von 1920 bis 1921. Aber aufgrund der politischen Instabilität konnte der Ausschuss seine Arbeit nicht zu Ende führen.11 B. Die Vorbereitung des türk. StGB von 1926 Nach der Ausrufung der türkischen Republik im Jahre 1923 beschritt die neue Türkei den unumkehrbaren Weg in den westlichen Rechtskreis. Nach der Ausrufung der Republik wurde wieder ein Ausschuss zur Vorbereitung eines Strafgesetzbuchs gebildet. Dieser Ausschuss arbeitete bis 1925. Die Regierung wiederum brauchte aber dringend ein StGB. Aus diesem Grund schaffte man den Ausschuss ab und innerhalb von sechs Monaten trat auf Basis der Übersetzung des Zanardelli Gesetzes aus dem Jahre 1909 das neue StGB in Kraft. So wurde die vor 16 Jahren, mit der Begründung, „er entspreche der sozialen Situation der Türkei nicht”, vom Parlament zurückgezogene Übersetzung zum Gesetz erhoben. Damit wurde das am 1.7.1926 in Kraft getretene alte türkische StGB auf Basis des italienischen StGB in der Fassung von 1889 (Codice Zanardelli) übernommen, welches wiederum auf dem Strafgesetzbuch von Toskana aus dem Jahr 1853 beruht.12 8 9 10 11 12 Önder (Fn. 2), S. 428. Artuk, 1926 Tarihli Türk Ceza Kanununun Değiştirilmesi Yönündeki Çalışmalar Hakkında Düşünceler, in: Đstanbul Barosu Dergisi, Aralık 1998. Önder (Fn. 2), S. 428. Artuk (Fn.9), S. 832-834. Artuk, Sinn und Zweck der Strafe und die Maßnahmen zur Sicherung und Besserung im türkischen Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 75 Mit dieser Übernahme blieben alle Bemühungen, „die in vielen Jahren entstandenen und erwogenen Bestrebungen für die Schaffung eines den Verhältnissen des Landes so gut wie möglich angepassten Gesetzes zu fixieren, schließlich weitgehend ohne Erfolg”.13 Hier spielte es eine große Rolle, dass die türkische Revolution von Atatürk nicht mehr warten wollte und ihre Bindung an die Vergangenheit möglichst schnell durchbrochen werden sollte.14 Außerdem hatte man im Lausanner Vertrag versprochen, die westlichen Gesetze zu übernehmen.15 So hat man einen der Bausteine der modernen Türkei, nämlich das Gesetz von 1926 aus dem europäischen Steinbruch gefördert.16 Der wichtigste Grund für die Auswahl des italienischen StGB war, dass die Übersetzung des Gesetzes schon zur Hand war. Außerdem entsprach dieses Gesetz den Menschenrechtserwägungen und war demokratisch. Im Bericht des Justizausschusses wurde betont, dass dieses Gesetz das neueste und das perfekteste Gesetz sei.17 Außerdem wurde gesagt, dass das Zanardelli Gesetz äußerst liberal sei.18 „Das ital. StGB wurde allerdings nicht vollständig aufgenommen. Es wurden hierbei einige Übersetzungsfehler gemacht. Ferner wurden einige Regeln des osmanischen StGB aus dem Jahre 1858 übernommen".19 Zum Beispiel im Bereich der Sexualdelikte.20 Hiermit möchte ich darauf aufmerksam machen, dass das Zanardelli Gesetz vielleicht das einzige Gesetz ist, das in drei aufeinander folgenden Jahrhunderten Anwendung gefunden hat, nämlich im 19., 20. und 21. Jahrhundert. 13 14 15 16 17 18 19 20 Strafrecht, Königstein 1979, S. 42. Önder (Fn. 2), S. 429. Artuk (Fn. 9), S. 832-834. Hirsch, Ernst, Rezeption als sozialer Prozess, Berlin 1951, S. 35. Cihan, Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Açısından Kişi ve Mala Karşı Cürümlerin 50 Yılı ve Geleceği, in: Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 721. Eigentlich waren die bulgarischen (1896) und russischen (1905) Strafgesetzbücher neuer als das italienische. Artuk (Fn. 9), S. 835. Hakeri, Die türkischen Strafbestimmungen zum Schutz des Lebens der Person im Vergleich mit dem deutschen Recht, (Diss.) Pfaffenweiler 1997, S. 1; Die Begehung der Freiheitsberaubung an einem Deszendenten war im Zanardelli Gesetz kein Strafverschärfungsgrund (Art. 146/III). Bei der Übernahme hat man aber diesen Fall versehentlich als Straferhöhungsgrund vorgesehen, S. Majno, Ceza Kanunu Şerhi, Bd. II, Ankara 1978, S. 100; Gülşen, Hürriyeti Tahdit Suçu (TCK. m. 179-180), (Diss.), Đstanbul 2000, S. 119, fn. 113. S. unten, „Die Grundbesonderheiten des alten türk. StGB“. 76 Hakan Hakeri C. Die Grundbesonderheiten des alten türk. StGB Wie bereits oben betont, wurde das Zanardelli Gesetz nicht vollständig übernommen. So hat der türkische Gesetzgeber wegen der Kulturunterschiede zwischen der türkischen und italienischen Gesellschaft Sexualdelikte nicht aus dem italienischen, sondern aus dem osmanischen StGB übernommen.21 Hierbei ist allerdings besonders hervorzuheben, dass die aus dem osmanischen StGB übernommenen Bestimmungen des türk. StGB im Bereich der Sexualdelikte freiheitlicher als die damaligen Strafgesetzbücher vieler zivilisierter Länder waren. Viele ethisch nicht gebilligte Handlungen wurden nicht unter Strafe gestellt, wie zum Beispiel Inzest (Liederlichkeit), Homosexualität, naturwidrige Handlungen, Prostitution usw.22 Das türk. StGB war ein kasuistisches Gesetz.23 In einem Symposium im Jahre 1976 (im 50. Jahrestag des türk. StGB) hat man Folgendes festgestellt: Die Gesetzesquelle, nämlich das Zanardelli Gesetz als ein demokratisches und liberales Gesetz, wurde in der Türkei sowohl in einer totalitären Zeit (nach der Begründung der Republik und in der Militärregierungen), als auch in einem demokratischen Zeitraum angewandt.24 In all diesen Phasen hat dasselbe Gesetz Anwendung gefunden. Mit der Zeit wurde das türk. StGB mehrfach novelliert. Aber in allen extremen politischen Phasen hat man die Sanktionen dieses Gesetzestextes angewandt.25 Diese Feststellung wurde in einem Symposium anlässlich des 70- jährigen Bestehens des türk. StGB wiederholt: Trotz aller politischen und soziologischen Änderungen in der türkischen Gesellschaft, verschiedener politischen Regierungen und militärischer Interventionen blieb das türk. StGB weiterhin existent. Sogar in den Zeiten, wo die Demokratie und das Parlament abgeschafft wurden, hat man dieselben Bestimmungen angewandt. Das Gesetz wurde nicht außer Kraft gesetzt. Was sich daraus ergibt, ist, dass das alte türk. StGB mit seinen Grundlagen und Hauptstruktur im Prinzip ein gutes Gesetz war.26 Ob dieses im Prinzip sinnvolle Gesetz auch sinnvoll angewendet wurde, ist fraglich. Es gibt viele Gründe, die dagegen sprechen: Zunächst wenden vor allem diejenigen Richter das Gesetz an, die in islamischem Recht ausgebildet worden sind. Das 21 22 23 24 25 26 Yarsuvat, Türk Ceza Kanununda Cinsel Özgürlüğe Karşı Suçlar, in: Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 648, S. 649. Yarsuvat (Fn. 21), S. 651. Soyaslan, Ceza Hukuku Genel Hükümler, 2. Aufl., Ankara 1997, S. 12. Dönmezer, Açış Konuşması, in: Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 15. Dönmezer (Fn. 24), S. 12. Içel, Önsöz ve Sunuş Konuşması, in: Ceza Hukuku Günleri, 70. Yılında Türk Ceza Kanunu-Genel Hükümler, Đstanbul 1998, X. Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 77 Justizministerium hat den MAJNO-Kommentar übersetzen lassen. Noch heute zitiert man diesen Kommentar. Die Übersetzer dieses Kommentars waren jedoch keine Juristen. Der Kommentar wurde von verschiedenen Leuten und mit Unterbrechungen zu verschiedenen Zeiten übersetzt. Viele Bestimmungen wurden falsch übersetzt und in der Rechtsprechung wurden viele Urteile auf dieser falschen Basis gebildet. Ein weiterer Aspekt, der zumindest fragwürdig erscheint, sind die Elemente des Gesetzes, die aus dem Französischen stammen. Das zeigt sich schon anhand der Tatsache, dass das Zanardelli Gesetz aus dem Französischen ins Türkische übersetzt worden ist. So wurde das italienische Gesetz gemäß dem französischen Recht interpretiert. Das Gesetz kommt aus Italien, das Recht aber aus Frankreich. Das ist nicht zuletzt deswegen bedenklich, weil die Strafgesetzbücher von Italien und Frankreich sehr verschieden sind. Erst ab den 50er Jahren wuden die Strafrechtsbücher veröffentlicht, die nach italienischer Literatur verfasst worden sind.27 D. Die Novellierungen des alten türk. StGB und die Kritik des alten Gesetzes In den letzten 75 Jahren haben in der Türkei sehr viele wichtige Änderungen stattgefunden: Von einer Monarchie zur Republik, von dem Einparteisystem zum Mehrparteiensystem (1950), nach dem Militärputsch eine freiheitliche Verfassung, ein demokratisches System, Zuerkennung vieler Rechte an den Einzelnen (1960), dann eine militärische Intervention und die Reaktion des Staates auf den Missbrauch dieser Rechte (1971), darauf ein erneuter Militärputsch (1980). In Folge dessen trat diesmal eine autoritäre Verfassung in Kraft. 1987 bewirbt sich die Türkei erfolgreich um die Aufnahme in die EU, so dass sie 1999 zum Mitgliedsanwärter wird und sich bemüht, sich den von der EU geforderten Standards anzupassen. Mit all diesen politischen und soziologischen Änderungen wurde zugleich auch das türk. StGB novelliert. So wurden an dem türk. StGB zwischen 1931 und 2003 fast 60 Änderungen vorgenommen. Noch im dreißigsten Anwendungsjahr wurde von den insgesamt 592 Artikeln über die Hälfte neugefasst. So ist der Codice Zanardelli nicht mehr ohne weiteres erkennbar.28 „Bei den ersten Novellen handelte es sich zum einen um die Korrektur von 27 28 Selçuk, Hukuk ve Yargıda Đyileştirme Üzerine, in: Yeni Türkiye Yargı Reformu Özel Sayısı, Temmuz-Ağustos 1996, Jahr 2, N. 10, S. 564, S. 565; Selçuk, Temyiz Yolu Açısından Ceza Yargılama Yasasının Uygulanması, in: CMUK Sempozyumu, Đstanbul 1999, S. 30. Dilger, Strafrecht, in: Südosteuropa Handbuch, Bd. IV, Türkei, (hg. Klaus-Detlev, Grothusen), 1985, S. 217; Siehe Türk Ceza Kanunu Layihası, S. 3. 78 Hakan Hakeri Übersetzungsfehlern und zum anderen wurden einige Regelungen, die zwar den italienischen, nicht aber den türkischen Wertvorstellungen entsprachen, abgewandelt.“29 Im Jahre 1933 wurden 84 Artikel, 1936 146 Artikel und 1953 106 Artikel geändert. Die umfangreichste Novelle vollzog sich im Jahre 1936. Das Vorbild dieser Novelle war wieder ein italienisches Gesetz, nämlich das Rocco Gesetz von 1930.30 Bei dieser Novelle wurden insbesondere die Delikte gegen den Staat geändert. In den Anfangsjahren der jungen Republik gab es Aufstände, die Republik war noch nicht demokratisch, es gab nur eine Partei und der Staat gehörte der Partei. Dies und die weltweite Wirtschaftskrise im Jahre 1929 sind die Gründe zur Übernahme der Staatsschutzbestimmungen des faschistischen Rocco Gesetzes. So wurden autoritative Elemente in das liberale StGB eingeführt.31 Eigentlich ist die Übernahme der Bestimmungen des italienischen StGBs von 1930 kein Zufall. Das ital. StGB ähnelte dem damaligen Staatsverständnis der Türkei. Zum Beispiel war der Landrat auch Direktor der Partei, der Innenminister war der Generalsekretär der Partei, ein politisches System mit einer Partei, eine Partei und einem Führer.32 Die Novellen im türk. StGB sind meistens politisch, aber nicht systematisch. Zum Beispiel die Artikel, 141, 142 (kommunistische und faschistische Handlungen und Propaganda), die mittlerweile aufgehoben worden sind, wurden insgesamt fünf Mal geändert, Art. 159 (Beleidigung staatlicher Organe) insgesamt sechs Mal novelliert. Bei diesen Novellen wurden aber die Bestimmungen des Strafgesetzbuchs über Familie, Personen und Gesellschaft entweder gar nicht oder nur geringfügig geändert.33 Mit den täglichen und unsystematischen Änderungen hat man dem System und seinen allgemeinen Strukturen geschadet, die Staatsschutzdelikte sehr autoritär, dagegen die Delikte gegen die Freiheit übermäßig liberal gemacht.34 Für die ersten 50 Jahre der Anwendung des türk. StGB kann man folgende Feststellungen machen: In diesem Zeitraum wurden in Europa neue Straftatbestände bestimmt, und einige Straftatbestände aufgehoben (sog. Dekriminalisation). In der Türkei dagegen wurden gar keine Straftatbestände aufgehoben. Im Westen wurden die 29 30 31 32 33 34 Önder (Fn. 2), S. 78. In der jüngsten Zeit wird jedoch sowohl bei den Novellen des Gesetzes als auch insbesondere in der Rechtsprechung die Entwicklung in Italien kaum beachtet. Özek, in: Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 468, S. 469. Özek (Fn. 31), S. 589. Akmanlar, in: Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 166. Özek (Fn. 31), S. 543. Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 79 Strafen gemildert, dagegen in der Türkei verschärft.35 Nicht nur in den ersten 50 Jahren, sondern bereits ab der Übernahme des Gesetzes von 1889 wurden die Strafen nur erhöht, jedoch nicht verringert.36 Aus diesem Grund fand die bedingte Entlassung nach dem alten türk. StGB in der Regel schon nach Verbüßung der zwei Fünftel der Strafzeit statt, wodurch die im internationalen Vergleich sehr hohen Freiheitsstrafen der Türkei gemildert wurden. Das Strafvollzugsgesetz ließ die Strafaussetzung zur Bewährung bei Geldstrafe und Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren (Zuchthausstrafen bis zu einem Jahr, Gefängnisstrafe bis zu zwei Jahren und Haft) (bei Jugendlichen bis zu drei Jahren) zu. Auch wurden in keinem europäischen Land so oft allgemeine Straferlassgesetze erlassen. Zuletzt wurde im Jahre 2000 ein solches Gesetz in Kraft gesetzt, sodass 20.000 der 60.000 Verurteilten freigelassen wurden. 1953 wurde die Ermessensfreiheit des Richters bei der Bestimmung der Strafhöhe eingeschränkt und bei Konkurrenzen trat das Kumulationsprinzip an die Stelle der Gesamtstrafenbildung.37 Eigentlich passte die allmähliche Erhöhung der Strafrahmen nicht mit der Demokratisierung der Türkei zusammen.38 Der Menschenrechtsentwicklung in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg konnte in der Türkei nicht gefolgt werden. Es wurde zwar auch in der Türkei ein demokratisches System mit Mehrparteien zugeführt. Wegen dem Mangel an demokratischer Erfahrung und demokratischen Einrichtungen wurden jedoch die bestehenden liberalen Gesetze nicht beibehalten.39 Die militärischen Interventionen seit 1960 haben sich auch auf das juristische System negativ ausgewirkt. Die Anwendung der Regelungen wurde nach den Weisungen des Militärs bestimmt oder die Richter haben zumindest die Neigungen der Armee 35 36 37 38 39 Dönmezer (Fn. 24), S. 15. „Die Ergebnisse dieser Änderungen entsprachen jedoch nicht den an sie geknüpften Erwartungen. In der Türkei hat sich klar gezeigt, dass die Straferhöhung in der Verbrechensbekämpfung ohne große Wirkung ist, die Anzahl der Verbrechen hat sich hier auch nach der Verschärfung der Gesetze keineswegs verringert”, Önder (Fn. 2), S. 78. Eine Liberalisierung des Strafrechts sehen wir im Bereich der Abtreibung: Das Bevölkerungsplanungsgesetz vom 1983 lockerte die Strafbestimmungen für Abtreibung und Sterilisierung und markierte eine Wende gegenüber dem früheren, in dieser Hinsicht sehr strengen Recht, das z.B., 1965 sogar die Propaganda für Sterilisierung unter Strafe gestellt hatte. So ist der Schwangerschaftsabbruch in den ersten 10 Wochen nicht strafbar. Mehr dazu, S. Yenisey, Die Entwicklungen im türkischen Strafrecht von 1960 bis 1983, in: ZStW 96 (1984), S. 236, S. 237. Vor 1953 konnte der Richter ein Drittel der Strafe, jetzt nur noch ein Sechstel erlassen. Außerdem hatte bis 1953 im türkischen Strafvollzug das Progressivsystem gegolten, mit der Besonderheit, dass die Strafdauer wegen guter Führung während der Haft verkürzt werden konnte. Letztere Regelung wurde ebenfalls abgeschafft, weil angenommen wurde, dass sie die abschreckende Wirkung der Strafe verblassen lieβe, Önder (Fn. 2), S. 432. Özek (Fn. 31), S. 543. Alacakaptan, 1929’dan Bugüne Ceza Muhakemesi Yasası-Güncel Sorunlar, in: CMUK Sempozyumu, Đstanbul 1999, S. 12, 13. 80 Hakan Hakeri beachtet.40 So wurden auch die bestehenden Normen anders interpretiert und angewandt. Dieselben Bestimmungen wurden somit in verschiedenen Perioden anders angewandt.41 Die aus Italien übernommenen politischen Bestimmungen wurden in Italien liberal, in der Türkei aber autoritär angewandt.42 Die Todesstrafe gab es in der Gesetzquelle nicht.43 Im türk. StGB hat man insb. im Bereich der Staatsschutzdelikte insgesamt für 15 Straftaten die Todesstrafe vorgesehen. Mit der Novelle von 1936 wurden für weitere sieben Straftaten die Todesstrafe vorgesehen, dagegen für drei Straftaten die bestehenden Todesstrafen in eine Freiheitsstrafe umgewandelt. In den folgenden Novellen wurden auch im Bereich der Betäubungsmittel, Vergewaltigung mit Todesfolge, Mädchenentführung mit Todesfolge und Entführung Todesstrafen erlassen. Ab dem Jahre 1990 ist diese Zahl allerdings gesunken. So hat man nur für 13 Straftaten (davon 12 im Bereich der Staatsschutzdelikte und einer bei Mord) die Todesstrafe beibehalten, die anderen aufgehoben.44 An dieser Stelle möchte ich darauf aufmerksam machen, dass diese Novelle drei Jahre nach der Bewerbung für die EU stattgefunden hat. Eigentlich wurden die Todesstrafen in der Türkei bis auf militärische Regierungsperioden nicht vollstreckt.45 So gab es zwischen 1962 und 1972 gar keine Vollstreckung, nach der Militärintervention im Jahre 1971, zwei Vollstreckungen; dann bis 1980 keine Vollstreckung, aber nach dem Militärputsch 1980, 37 Vollstreckungen bis 1984.46 Seitdem erfolgten bis heute keine Vollstreckungen mehr.47 Das türkische Parlament hat am 03.08.2002 die Todesstrafe abgeschafft. Die Todesstrafe dürfe künftig 40 41 42 43 44 45 46 47 Alacakaptan (Fn. 39), S. 13. Dönmezer (Fn. 24), S. 15. Özek (Fn. 31), S. 470. Endete ein Verfahren in der ersten Instanz mit einem Todesurteil, ging es nach Art. 305 der früheren türk. StPO automatisch in die Revision. Die Todesstrafe dürfe erst nach der Bestätigung des Urteils durch das Revisionsgericht und nach der Zustimmung durch das Parlament (türk. Verfassung, Art. 87 a.F.) vollstreckt werden. Soyaslan, Ölüm Cezası, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 691, S. 692; Mehr dazu, S. Tellenbach, Todesstrafe in der Türkei, in: ZAR 2/1991, S. 87-89. Artuk, Ölüm Cezası, in: Festschrift für Akipek, Konya 1991, S. 166; Demirbaş, Ölüm Cezası Yerine Đkame Edilebilecek Cezanın Türü, in: Hukuk Kurultayı, 2000, Bd. II, S. 495. Soyaslan (Fn. 44), S. 692; Bei den Vollstreckbarkeitsgesetzen zwischen 1980 und 1984 ist nach Delikten betrachtet Mord der häufigste Strafgrund. Überlegung ist das meistgenannte Mordmerkmal, aber auch Blutrache, Verbergen einer Straftat u.a. kommen vor. An zweiter Stelle der Häufigkeit kommt der Verfassungsumsturz (Art. 146 des alten türk. StGB). Hier muss aber darauf aufmerksam gemacht werden, dass in all diesen Fällen das Gericht für erwiesen angesehen hat, dass die verurteilten Menschen getötet hätten, Tellenbach (Fn. 44), S. 88. Die Abschaffung der Todesstrafe im Rahmen der Annäherung an die EU war eines der heikelsten Probleme. Einige Politiker sagten, dass die Türkei nicht jede Entscheidung der EU akzeptieren könne. Das größte Problem war die Vollstreckung des Todesurteils von Öcalan. Viele sind der Meinung, dass man einer Abschaffung der Todesstrafe nicht zustimmen dürfe, solange Öcalan nicht gehängt sei. Der stellvertretende Vorsitzende einer konservativen Partei warnte davor, sich bei den „nationalen Interessen” auf eine „bedingungslose Kapitulation” gegenüber der EU einzulassen. Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 81 nur noch in Kriegszeiten oder bei unmittelbarer Kriegsgefahr verhängt werden. Die Türkei kam damit einer wesentlichen Forderung der EU vor Beginn der Beitrittsverhandlungen nach. 2004 wurde die Todesstrafe ganz abgeschafft. Nach diesen allgemeinen meistens politischen Beobachtungen möchte ich im Einzelnen kurz über folgende Novellierungen im alten Strafgesetzbuch etwas sagen: Die Bestimmung des 1990 abgeschafften Art. 438, enthielt eine erhebliche Strafmilderung bei Vergewaltigung, wenn das Opfer eine Frau war, die der Prostitution nachging. Mit einer Novelle im Jahre 1953 hat man den Sexualverkehr mit Jugendlichen, die zwischen 15 und 18 sind, sogar mit Einwilligung, unter Strafe gestellt. Da die Jugendlichen in diesem Alter (vor dem 01.01.2002; nach dem alten BGB) eigentlich heiraten dürften, ist die Sanktionierung solcher Taten unverständlich.48 Außerdem heiraten in der Türkei viele Jugendliche traditionsgemäß ziemlich früh und eine Mädchenentführung in ländliche Gebiete zum Heiratszweck kommt sehr oft vor.49 Noch schlimmer: Es werden die Eltern, die einer solchen Heirat zugestimmt haben, wegen Anstiftung oder Beihilfe zur Vergewaltigung bestraft. Die Straftat des Ehebruchs wurde wie in Italien, mit zwei Verfassungsgerichtsentscheidungen abgeschafft. Genauso wie in Italien hat das Parlament bis jetzt diese Taten nicht unter Strafe gestellt.50 Nach harten Diskussionen wurde der Tatbestand des Ehebruchs wegen des Drucks seitens der EU in das neue StGB nicht übernommen. Nach so vielen Novellen im StGB bestand jedoch weiterhin ein Reformbedürfnis, insbesondere hinsichtlich des Allgemeinen Teils.51 E. Die Vorbereitungen zur Reform des alten Gesetzes Die mit der Übernahme des französischen Code Penal im Jahre 1858 im osmanischen Reich angefangene Zeit der Rezeption hat sich mit der Übernahme des italienischen StGB in der republikanischen Türkei fortgesetzt. Diese letzte Rezeption war auf Reformbestrebungen der neuen Republik, die auf die vollständige Europäisierung zielte, zurückzuführen. Mit den Vorentwürfen für das türkische StGB von 1940,52 1958 und 48 49 50 51 52 Yarsuvat (Fn. 21), S. 661. Yarsuvat (Fn. 21), S. 681. Ünver, Özellikle Cinsel Suçlar Alanında Olmak Üzere, Kadınlarla Đlgili Ceza Hukuku Normlarındaki Değişim ve Türkiye’deki Durum, in: Adalet Yüksekokulu 20. Yıl Armağanı, Đstanbul 2001, S. 320. Hakeri, Tötungsdelikte im türk. StGB-Entwurf 1997, in: KHukA 2-3 (2000), S. 144. 1940 wurde ein Ausschuss gebildet, der einen Neuentwurf des Strafgesetzbuches herstellen sollte, der 82 Hakan Hakeri 1989 musste ein Abschnitt in der fast hundertjährigen Geschichte wiederholter Rezeption ausländischer Strafrechtsbestimmungen abgeschlossen werden.53 Diese Entwürfe allerdings erwuchsen nicht in Gesetzeskraft. Sowohl bei dem Entwurf von 1940 als auch von 1958 war das italienische StGB von 193054 Vorbild. Die Reformbedürftigkeit des türk. StGB ist allseits anerkannt. Das alte türk. StGB wurde sowohl sprachlich wie auch inhaltlich als veraltet angesehen.55 Deshalb arbeitete man 20 Jahre lang an einem neuen Strafgesetzbuch. 1996 wurde der bereits in den Achtzigerjahren lange diskutierte Plan einer Strafrechtsreform wieder aus der Schublade gezogen. Die eingesetzte Reformkommission hat keinen von Grund auf neuen Entwurf vorbereitet, sondern den Vorentwurf vom 1989 überarbeitet. Der Entwurf 2000 wurde dem Parlament vorgelegt. Etwas später wurden auch Arbeiten für eine grundlegende Änderung der Strafprozessordnung aufgenommen und ein Entwurf vorbereitet. 2003 hat die neue Regierung diese Entwürfe übernommen und dem Parlament vorgelegt. Beide Entwürfe wollen sich nicht mehr direkt an ein bestimmtes ausländisches Gesetz anlehnen, nehmen aber aus vielen verschiedenen Rechten, dem deutschen, dem französischen, dem italienischen, dem schweizerischen und dem US-amerikanischen Recht Elemente auf.56 In der Türkei arbeitet das Parlament bei großen, grundsätzlichen Gesetzen nicht besonders intensiv. Außerdem mangelte es auch am politischen Willen, den Entwurf zum Gesetz zu erheben. Seit den 90er Jahren hat man diese Schwierigkeit festgestellt und einige Regelungen des Entwurfes (ca. 70 Artikel) zum Teil mit Änderungsgesetzen in das alte StGB übernommen (z.B. Tötung des Neugeborenen zur Ehrenrettung und Computerdelikte). 53 54 55 56 der modernen Entwicklung Rechnung trägt. „Das dem türkischen Strafgesetzbuch von 1926 zugrunde liegende italienische StGB vom 1889 galt in mancher Hinsicht als bereits veraltet. Die Persönlichkeit des Täters sollte stärker berücksichtigt werden, man wollte weiterhin Bestimmungen über einige Verbrechenstypen, die sich in der Praxis gezeigt hatten, einfügen; weiterhin sollte der Gedanke der Generalprävention stärker berücksichtigt werden”, Önder (Fn. 2), S. 433, S. 434. Önder (Fn. 2), S. 75. Einer der Gründe, dass die Entwürfe vom 1940 und 1958 nicht zum Gesetz erhoben wurden, ist, dass, das Rocco Gesetz in der Türkei als „faschistisches Gesetz” galt. Yenisey, Zum türkischen Straf- und Strafprozeβrecht, in: ZStW 109 (1997), S. 40. Tellenbach, Kolloqium zur Straf- und Strafprozeßrechtsreform in Đstanbul, in: Informationsbrief der Deutsch-Türkischen Juristenvereinigung, Nr. 1/2000, S. 26. Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 83 F. Die Besonderheiten des Entwurfes für ein türkisches StGB von 2003 Da das neue türk. StGB auf der Basis des Entwurfes von 2003 vorbereitet wurde, möchte ich einige Besonderheiten des Entwurfes erörtern. Hier möchte ich nur diejenigen Bestimmungen des Entwurfes diskutieren, die in das Gesetz nicht aufgenommen worden sind. Nach Art. 20 Abs. 4 wird die Strafe bei Vorsatztaten um neun Zehntel gemindert, “wenn der Täter nur sehr geringfügige Folgen gewollt hat und seine Schuld sehr gering war”. Die im Entwurf vorgesehenen Regelungen über Beteiligung deckten sich fast völlig mit den Regelungen des alten Strafgesetzbuchs. Offensichtlich hat das bisherige Recht keine Probleme aufgeworfen, die eine Änderung erforderlich machen. Demzufolge wird auch erklärt, dass die Bestimmungen des Zanardelli Gesetzes über Beteiligung perfekt seien und keiner Änderung bedürften. Im Entwurf wurde nur die Anstiftung definiert und die mittelbare Täterschaft hinzugefügt.57 Der sehr diskutierte Art. 463 über „complicita corrispettiva“ im alten StGB wurde beibehalten. Die Vorschrift des Art. 463 greift ein, „wenn eine Tötung oder Körperverletzung von mehreren gemeinsam begangen worden ist, und der wirkliche Urheber des tatbestandsmäßigen Erfolges nicht mit Sicherheit festzustellen ist". In einem solchen Fall werden alle Beteiligten mit einer Strafe belegt, die gegenüber dem für die eigentliche Straftat angedrohten Strafmaßes um ein Drittel bis zur Hälfte gemildert wird.58 Im Bereich der Strafen ist zunächst festzustellen, dass als Strafe die Todessstrafe nicht mehr zulässig ist. Das betrifft nicht nur die Staatsschutzdelikte, sondern sämtliche Straftatbestände. Elf von diesen zwölf Tatbeständen des alten Strafgesetzbuchs, für die die Todesstrafe vorgesehen ist, stehen jedoch im Abschnitt über die Staatsschutzdelikte, im türkischen Strafgesetzbuch als „Delikte gegen die Persönlichkeit des Staates” bezeichnet. Hieran ist besonders auffällig, dass zahlenmäßig die Fälle, die den zwölften Tatbestand, die Tötung unter den Tatumständen des Art. 450 StGB betreffen, weit höher sind.59 Die Abschaffung der Todesstrafe ist sehr zu begrüßen, denn sie gehört zu den Grundsätzen, über die in der europäischen Rechtskultur zunehmend Einigkeit entsteht, 57 58 59 Dönmezer, Bir Ceza Kanunu veya Tasarısının Değerlendirilmesi Yöntemi, in: Festschrift für Çelik, Bd. I, Đstanbul 2001, S. 248. 249. Önder (Fn. 2), S. 571. Zur Kritik dieser Vorschrift S. Yıldız, Ceza Muhakemesinde Đspat ve Delillerin Değerlendirilmesi (Đ.Ü. Sosyal Bilimler Enstitüsü, Yayınlanmamış Doktora Tezi), Đstanbul 2002, S. 240 ff. Von dieser Novelle haben 44 von insgesamt 120 zur Todesstrafe verurteilte profitiert. 84 Hakan Hakeri wie z.B. das sechste Zusatzprotokoll zur Europäischen Menschenrechtskonvention zeigt. Der Weg dahin war lang. Dass die Todessstrafe bis zu ihrer offiziellen Abschaffung durch das Parlament noch Jahre und Jahrzehnte im Gesetzbuch steht, ohne je Anwendung zu finden, ist typisch für viele Staaten.60 Anstelle der Todesstrafe wurde im Entwurf eine verschärfte lebenslange Freiheitsstrafe vorgesehen. Im Entwurf wird zudem die Dauer von Freiheitsstrafen im Vergleich zum bisher geltenden Gesetz verkürzt. Die Geldstrafen dagegen werden erhöht. Der Anwendungsbereich der bedingten Entlassung wurde im Vergleich zum alten Gesetz eingeengt, während die Bestimmungen über Strafaussetzung und Rückfall zugunsten des Täters verbessert worden sind. Die Maßnahmen zur Sicherung und Besserung wurden detailliert und zeitgemäß geregelt. Das ist einer der positiven Aspekte des Entwurfs.61 Hinsichtlich des Tatbestands der Körperverletzung hat man keine Änderungen vorgenommen, mit der Begründung, dass diese Bestimmungen seit 1858 erfolgreich Anwendung fänden.62 Im zweiten Absatz des Art. 459 türk. StGB über die fahrlässige Körperverletzung, heißt es, dass die Strafe je nach der Schwere der Schuld bis auf ein Achtel herabgesetzt werden kann. Man sollte auf diesem Wege noch einen Schritt weitergehen und bestimmen: „Sind Unrecht und Schuld so gering, dass die Verhängung einer Strafe unverhältnismäßig wäre, entfällt die Strafbarkeit”. In Art. 32 Abs. 2 türk. Entwurf findet sich jetzt erfreulicherweise eine solche Regelung.63 G. Die Kritik des Entwurfes Nach den Befürwortern des Entwurfes war die Hauptbesonderheit des Zanardelli Gesetzes der Schutz der klassischen Freiheiten des 19. Jahrhunderts. Das Zanardelli Gesetz sah aber für die individuellen Rechte und Freiheiten keinen ausreichenden Schutz vor. Mit dem Entwurf sollten aber gerade die Mängel des (damals) geltenden Gesetzes behoben und ein modernes, zeitgemäßes und individualistisches Gesetz 60 61 62 63 Tellenbach, Einige Betrachtungen zu den Staatsschutzdelikten im Entwurf eines Türkischen Strafgesetzbuchs, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 635; Die Abschaffung der Todesstrafe wird ca. 845 Personen (davon 76 Verurteilte, 769 noch vor dem Gericht. Für 769 Personen wird von dem Staatsanwalt Todesstrafe verlangt) zugutekommen. Bayraktar, Türk Ceza Kanunu Tasarısında Genel Hükümler Bölümünü Oluşturan Düzenlemenin Genel Özellikleri, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 378. Dönmezer, Müessir Fiil Suçlarının Ceza Sistematiğindeki Yeri, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 599. Hirsch, Reform der Körperverletzungsregelungen, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 575. Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 85 geschaffen werden.64 Eine andere Strafrechtlerin vertritt die Ansicht, der Entwurf sei demokratisch, rechtsstaatlich und hinsichtlich der Vollstreckung der Strafen modern.65 Die Kritik an dem Entwurf könne wie folgt zusammengefasst werden: Nach einer grundlegend kritischen Ansicht könne man in der Türkei derzeit noch kein Strafgesetzbuch schaffen, weil keine Ergebnisse ernsthafter kriminalpolitischer Forschungen vorhanden seien.66 Außerdem wird kritisiert, dass ein hauptsächlich durch die Übersetzung des neuen französischen StGB entstandener Entwurf zur türkischen Gesellschaft nicht passen könne.67 Im Allgemeinen kann ich für den Entwurf folgende Feststellung machen: Der Entwurf war keine originelle Arbeit, sondern eine unsystematische Novelle des alten Gesetzes,68 die eine Zusammensetzung des osmanischen StGB von 1858, des Zanardelli und Rocco Gesetzes und der in verschiedenen Zeiten vorgenommenen Änderungen darstellt. Der Entwurf hat kein bestimmtes Ziel, keine Philosophie. Es wurden nur Änderungen vorgenommen, wo es notwendig erschien. So hat man es meistens so versucht, dass man die Steine nicht von der Stelle rührt. Das beweist auch die Tatsache,69 dass bei einer Reihe von Änderungen eine gefestigte Rechtsprechung hinter den Formulierungen des Entwurfs steht.70 Es gab keine fundamentalen, sehr originellen Änderungen. Der Entwurf war weder Reform orientiert noch national. Wenn man den Wortlaut der Vorschriften des Entwurfs zum Staatsschutzstrafrecht betrachtete, so ließ sich zusammenfassend feststellen, dass die Änderungen im Verhältnis zum alten Gesetzbuch eher gering waren.71 Wie ich oben bereits erläutert habe, hat man mit der Arbeit an dem Entwurf im Jahre 1984 angefangen. In dieser Periode ist die Türkei nach dem Militärputsch von 1980 gerade wieder in eine Demokratie zurückgekehrt. Die noch geltende türkische Verfassung von 1982 ist nicht gerade freiheitlich. Unter diesen Umständen hat man nun angefangen, den Entwurf 64 65 66 67 68 69 70 71 Bayraktar (Fn. 61), S. 375. Centel, Nur, Türk Ceza Kanunu 1997 Öntasarısının Getirdikleri isimli sempozyumu açış konuşması, in: Marmara’nın Sesi, M.Ü:Đletişim Fakültesi Aylık Aktüalite ve Fikir Dergisi, Yıl:15, S. 137, 1998, S. 5, zit. bei Artuk (Fn. 9), S. 843. Đçel, Nasıl Bir Ceza Kanunu, “Biz Yaparız, Olmazsa…”, 13.2.1987 tarihli Milliyet Gazetesi, S. 10, zit. bei Artuk (Fn. 9), S. 841; Avci, 1997 Türk Ceza Kanunu Tasarısının Ceza Adaleti Sistemimize Getirdiği Yenilikler, in: 75 Yılında Cumhuriyet ve Hukuk Sempozyumu, S. 233. Đçel, Önsöz ve Sunuş Konuşması, in: Ceza Hukuku Günleri, 70. Yılında Türk Ceza Kanunu-Genel Hükümler-, Đstanbul 1998, III. Soyaslan (Fn. 23), S. 12. Tellenbach (Fn. 60), S. 636. „In neuerer Zeit hat sich der Gesetzgeber bei seinen Änderungen vor allem nach der türkischen höchstrichterlichen Rechtsprechung gerichtet und hat es vernachlässigt, die Entwicklungen der westlichen Rechtsordnungen zu berücksichtigen”, Yenisey (Fn. 54), S. 29. Tellenbach (Fn. 60), S. 641. 86 Hakan Hakeri vorzubereiten. Aus diesem Grund waren die Bestimmungen des Entwurfs insbesondere im Bereich der Staatsschutzdelikte nicht gerade freiheitlich.72 So wurden die Strafen im Bereich der nichtpolitischen Straftaten verringert, während die Strafen für Staatsschutzdelikte erhöht wurden. In diesem Bereich war die Anzahl der Straftatbestände sehr groß, die Tatbestandsfassung sehr weit und die Strafen sehr hoch.73 Die einzige radikale Änderung war die neue systematische Position der Staatsschutzdelikte, wie es auch im neuen StGB der Fall ist. Der besondere Teil beginnt nicht mehr mit Staatsschutzdelikten, sondern mit Straftaten gegen Personen. Dies wird aber kritisiert. Viele neue Gesetze hätten eine solche Änderung nicht vorgenommen. Das Problem bei einer solchen Änderung seien die Gewohnheiten. Eine solche systematische Änderung seireiner Formalismus.74 Außerdem werde dem Individuum mit dieser Änderung nicht mehr Schutz gewährleistet.75 Die Strafe für Raub ist ziemlich schwer, sogar schwerer als die Strafe für eine schwere Körperverletzung. Die Beschädigung eines Baumes wird mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu vier Jahren, die Körperverletzung dagegen mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu einem Jahr bestraft, wenn die Tat eine weniger als zehn Tage dauernde körperliche oder geistige Krankheit oder für eine gleiche Zeit die Unfähigkeit zur Ausübung der gewohnten Tätigkeit verursacht hat. Während die Straftaten gegen das Eigentum von Amts wegen verfolgt werden, werden die Straftaten gegen die körperliche Integrität, Ehre und persönliche Freiheit nur auf Antrag verfolgt.76 Dass die Geldstrafen sehr hoch sind, nicht nach der wirtschaftlichen Lage des Täters abgestuft und sie bei der Nichtbezahlung zur Freiheitsstrafe umgewandelt werden können, zeigt, dass der Entwurf bestimmte Gruppen privilegiert.77 Eine andere Kritik ist die umfangreiche Übernahme des französischen StGB.78 Die Begründung für die Übernahme des franz. StGB ist, dass das französische StGB das perfekteste Werk des heutigen Strafrechts sei.79 Das französische StGB beinhaltet jedoch keine Regelungen über Kausalität, Rechtswidrigkeit, die individuelle 72 73 74 75 76 77 78 79 Toroslu, Nasıl Bir Ceza Kanunu, Ankara 1987, S. 6. Özek, Basın ve Kişi Özgürlüğü Kısıtlanıyor, 8.2.1987 tarihli Milliyet Gazetesi haberi, zit. bei ARTUK (Fn. 9), S. 840. Önder, Ceza Kanunu Tasarısı, 9.3.1987 tarihli Milliyet Gazetesi, zit. bei Artuk, 1926, S. 839 und 840. Hafizoğullari, Türk Ceza Kanunu Tasarısı, ABD 1998/1, S. 38; Avci (Fn. 66), S. 234. Önder, „Ceza Kanunu Tasarısı”, 9.3.1987 tarihli Milliyet Gazetesi, zit. bei Artuk (Fn. 9), S. 839 und 840; Toroslu (Fn. 72), S. 17. Toroslu (Fn. 72), S. 10. Dies lag daran, dass der Vorsitzende der Kommission Französisch sprach. Türk Ceza Kanunu Tasarısı ve Türk Ceza Kanununun Yürürlüğe Konulmasına ve Mevzuata Uyumuna Dair Kanun Tasarısı, Ankara 2000, S. 153. Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 87 Verantwortlichkeit und absolute Gesetzlichkeit. Somit fehlen auch dem Entwurf sehr wichtige grundlegende Regelungen des Strafrechts.80 Eine letzte allgemeine Kritik ist, dass der Entwurf viele Straftatbestände sehr kasuistisch regelt. Begründet wird dies mit den Traditionen der türkischen Rechtspraxis.81 Besser würde es aber sein, dem Richter mehr Spielraum zu belassen. Nach diesen allgemeinen Kritikpunkten kann man im Einzelnen folgende Feststellungen machen: Es ist ein wichtiger Mangel, dass es keine Bestimmung darüber gibt, dass die Grundlage der strafrechtlichen Verantwortung die Tat ist.82 Die allgemeine Anerkennung unechter Unterlassungsdelikte setzt nach dem Gesetzlichkeitsprinzip voraus, dass das unechte Unterlassungsdelikt im Gesetz in seinen wesentlichen Merkmalen definiert wird. Eine Umschreibung des unechten Unterlassungsdelikts fehlt jedoch im Entwurf. Das liegt unter anderem daran, dass das französische StGB auch keine Bestimmung über ein unechtes Unterlassungsdelikt beinhaltet.83 Die Übertretungen wurden nicht in ein Ordnungswidrigkeitengesetz aufgenommen und noch schlimmer: sie werden nicht wie bisher, in einem separaten Abschnitt des StGB, sondern immer in demselben Abschnitt mit den Vergehen geregelt.84 Der Verbotsirrtum wird weder im alten Recht (Art. 44) noch im Entwurf (Art. 2) berücksichtigt, weder als Schuldmilderungs- noch gar als Schuldausschließungsgrund (entgegen der Bestimmungen der folgenden Gesetze über den Verbotsirrtum: Im deutschen StGB § 17, im spanischen StGB Art. 14/III, im schweizerischen StGB Art. 20).85 Im Entwurf von 2003 wurde in Art. 140 die Euthanasie geregelt. Dagegen ist keine besondere Vorschrift für die Tötung auf Verlangen vorgesehen. Die Regelung ist wie folgt: „Wer einen unheilbar Kranken auf sein bestehendes Verlangen hin und nur, um seine Schmerzen zu beenden, tötet, wird mit Freiheitsstrafe vom einem Jahr bis zu drei Jahren bestraft. Im Moment des Verlangens muss der Sterbende zu fehlerfreier Willensbildung in der Lage gewesen sein”. Sachgerechter wäre es gewesen, einen privilegierten Tatbestand für diese Fälle einzuführen und daneben eine weitere 80 81 82 83 84 85 Özek, 1997 Türk Ceza Yasası Tasarısı’na Đlişkin Düşünceler, in: Festschrift für Erman, Đstanbul 1999, S. 643, S. 644. Dönmezer, Türk Ceza Kanunu Ön Tasarısı (Genel Sunuş), Hukuk Araştırmaları, Ocak-Nisan 1987, S. 19. Alacakaptan, Devletin Güvenliğini Đlgilendiren Suçlar, Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 653. Für die Einzelheiten, S. Hakeri, Ceza Hukukunda Đhmal Kavramı ve Đhmali Suçların Çeşitleri, Ankara 2003. Özek (Fn. 80), S. 697. Özek (Fn. 80), S. 659. 88 Hakan Hakeri Privilegierung für die Fälle zu schaffen, dass ein Täter das nicht mehr heilbare Opfer tötet, um dessen Schmerzen zu beenden.86 Zuletzt sagte der ehemalige Präsident des türk. Kassationsgerichtshofes, dass die 70jährige Arbeit und das Werk der Rechtsprechung und Lehre auf eine Nullgleichung gebracht wird und sehr viele Probleme entstehen werden, sollte der Entwurf letztendlich zum Gesetz erhoben werden.87 H. Das neue türkische Strafgesetzbuch Auf der Basis des Entwurfes von 2003 wurde im Parlament eine Kommission gebildet, die aus fünf Abgeordneten und drei Strafrechtlern bestand. Diese Kommission erarbeitete in ca. neun Monaten den Entwurf eines neuen türk. StGB. Das Gesetz wurde im September 2004 verabschiedet und trat am 01.06.2005 in Kraft. Inhaltlich kann hier nicht auf alle Artikel eingegangen werden, ich will somit einige neue Bestimmungen herausgreifen. Zuerst möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass man bei der Vorbereitung eines Strafgesetzbuchs für die Türkei einige Grundprinzipien nicht außer Acht lassen darf. Die Grundprinzipien bestehen seit der Gründung der türkischen Republik durch Atatürk. Aus diesem Grund darf das neue Gesetz weder religiöse Bewegungen noch separatistische Handlungen stärken.88 So ist es die Bindung der Türkei bei ihrer Reformarbeit, dass man einerseits universelle allgemein anerkannte Prinzipien übernehmen, andererseits aber die bei der Gründung der Republik in den 20er Jahren bestimmten Prinzipien beibehalten und fortführen soll.89 In der Begründung des Entwurfes wird erläutert, dass der Entwurf neu, originell, zeitgemäß und demokratisch sei. Der Zweck des Ausschusses solle der Schutz der Menschenrechte und Freiheiten sein, während man auch den Schutz der Gesellschaft nicht unterlasse. Diese beiden Ziele müsse man verhältnismäßig erreichen.90 Im Entwurf würden die neuesten Entwicklungen in der Strafrechtslehre und in den verschiedenen Strafgesetzbüchern widergespiegelt. 86 87 88 89 90 Hakeri (Fn. 51), S. 146. Uygun, 1998-1999 Adalet Yılını Açış Konuşması, in: Yargıtay Dergisi, Bd. 24, Ekim 1998, N.4, S. 444. Bayraktar, Türkiye’de Hukuku Güncelleştirmede Başvurulacak Đlk Yöntemler, in: Yeni Türkiye Yargı Reformu Özel Sayısı, Temmuz-Ağustos 1996, Jahr 2, N. 10, S. 183. Dönmezer, in: Hukuk Kurultayı 2000, C. I, S. 131. Türk Ceza Kanunu Tasarısı (Fn.79), S. 158. Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 89 „Wenn man die Grundzüge des Gesetzes und einige wichtige Einzelheiten herausarbeitet, so zeigt sich, dass sich das Gesetz von seinem italienischen Vorbild in vieler Hinsicht gelöst hat. Den stärksten Einfluss hat heute das deutsche Recht, mit einer Reihe von Einsprengseln aus Italien, Frankreich, Polen, Russland, ja sogar den USA sowie internationalen Abkommen, z.B. dem Rom–Statut, obwohl die Türkei diesem noch nicht beigetreten ist“.91 I. Allgemeiner Teil In das Gesetz wurden ca. 100 Bestimmungen des vorherigen Gesetzes nicht übernommen.92 So z.B. im Allgemeinen Teil der richterlicher Verweis gem. Art. 2693 und der Art. 420 des geltenden Gesetzes eine Frau zu unzüchtigen Zwecken tanzen zu lassen sowie im Besonderen Teil der Art. 422 das verkleidete Eindringen einer Frau in bestimmte Orte.94 In weiteren Bereichen hat das Gesetz noch entschlossener als bei früheren Entwürfen zugegriffen, um veraltete Vorschriften aus dem Gesetz zu entfernen oder komplett umzuformulieren und zu modernisieren. Die schon lange kaum noch angewandten Vorschriften für die Strafmilderung bei Schwangerschaftsabbruch, Kindestötung und Aussetzung von Kindern aus Ehrengründen sind in dem Gesetz nicht mehr enthalten.95 Zu Beginn werden vier Vorschriften angeführt, welche die Grundprinzipien des neuen Gesetzes zum Ausdruck bringen sollen. Zunächst der aus dem russischen StGB wortwörtlich übernommene Art. 1, über den Zweck des Strafgesetzes.96 „Dann das 91 92 93 94 95 96 Tellenbach, Reformen in Strafrecht, Strafprozessrecht und Strafvollzugsrecht – Ein erster Überblick über die türkischen Reformgesetze des Jahres 2004, in: http://www.tuerkeirecht.de/Strafrecht_Tellenbach.pdf, S. 2. Avcı (Fn. 66), S. 247. Art. 26 Abs. I lautete: Das Gericht kann an Stelle der verhängten Strafe auf richterlichen Verweis erkennen, wenn die gesetzliche Höchststrafe einen Monat Gefängnis oder Haft oder 3000 türk. Lire schwere oder leichte Geldstrafe nicht überschreitet, falls mildernde Umstände vorliegen, und der Täter nicht wegen eines Vergehens oder wegen einer Übertretung vorbestraft ist, die mit Haft von mehr als einem Monat bedroht ist. Art. 420 lautete: „Wer an öffentlichen oder an halböffentlichen für die Allgemeinheit leicht zugänglichen Orten in einer wider die gute Sitte verstoßenden Weise eine Frau zu unzüchtigen Zwecken tanzen lässt sowie die Frau, die auf diese Weise aus freien Stücken tanzt, werden mit Gefängnis von einem Monat bis zu sechs Monaten bestraft.”; Art. 422 des alten Gesetzes lautete: „Wer als Frau verkleidet in Orte eindringt, an denen sich Frauen befinden, wird allein wegen dieser Tat mit Gefängnis von drei Monaten bis zu drei Jahren bestraft; begeht derjenige, der in dieser Verkleidung in einen solchen Ort eingedrungen ist, ein Vergehen das nach dem Gesetz mit einer schwereren Strafe bedroht ist, so wird die schwerere Strafe gleichfalls verhängt.“ Beide Vorschriften wurden aus dem osmanischen StGB von 1858 übernommen. Tellenbach (Fn. 91), S. 9. Der Zweck dieses Gesetzes ist der Schutz der Rechte und Freiheiten von Menschen, der öffentlichen Ordnung und der öffentlichen Sicherheit, der öffentlichen Gesundheit, der Umwelt und des Friedens 90 Hakan Hakeri Gesetzlichkeitsprinzip, Art. 2 Abs. 1, das hier nicht ausdrücklich erwähnte Rückwirkungsverbot findet sich unter den Vorschriften über die zeitliche Geltung des Gesetzes, Art. 7. Das Gesetzlichkeitsprinzip wird noch spezifiziert durch ein grundsätzliches Analogieverbot, Art. 2 Abs. 2 und durch das Verbot, Strafvorschriften durch untergesetzliche Normen zu schaffen,97 Art. 2 Abs. 3,98 womit eine alte Streitfrage entschieden wurde. Ferner wird im Gesetz ausdrücklich das Gebot der Verhältnismäßigkeit zwischen Tat und Strafe bzw. Maßregel normiert, also das Gebot der Schuldangemessenheit der Strafe, außerdem das Gebot der Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz (Art. 399)“.100 Die Regelungen zum Internationalen Strafrecht sind besonders ausführlich zu behandeln. Für die Zuständigkeit des türkischen Strafrechts sah man vor, dass das türk. StGB Anwendung findet, wenn die Tat ganz oder teilweise in der Türkei begangen wurde oder der Erfolg in der Türkei eintritt (Art. 6). Außerdem wurde der “ne bis in idem” Grundsatz in erheblichem Maße anerkannt (Art. 11-13). Die neuen Bestimmungen des reformierten Gesetzes im Vergleich zum alten Gesetz sind Folgende: Mittelbare Täterschaft, tätige Reue, Schuldausschließungsgründe, die Aufgabe des Unterschieds zwischen Unzurechnungsfähigkeit und verminderter Zurechnungsfähigkeit, die Abschaffung der Todesstrafe und des Unterschieds zwischen Zuchthaus und Gefängnis, Einwilligung als Rechtsfertigungsgrund, Überschreitung von Rechtsfertigungsgründe. Das alte türk. StGB enthielt überhaupt keine Einwilligungsregelung. Man stützte sich deshalb in allen einschlägigen Fällen auf das Gewohnheitsrecht. In Art. 26 Abs. 2 des 97 98 99 100 in der Gesellschaft sowie die Verhütung von Straftaten. Zur Verwirklichung dieses Zwecks legt dieses Gesetz die Grundlagen der strafrechtlichen Verantwortung, die Straftaten sowie die Arten der Strafen und Maßregeln fest. Ausführlich, Yıldız, Yürütme Organının Düzenleyici Đşlemlerle Suç ve Ceza Yaratması, in: Festschrift für Çetin Özek, Đstanbul 2004, S. 1033 ff. 1) Niemand kann wegen einer Tat bestraft oder mit Maßregeln belegt werden, die das Gesetz nicht klar als Straftat bezeichnet. Andere als die im Gesetz vorgesehenen Strafen und Maßregeln können nicht verhängt werden. 2) Durch Verwaltungsanordnung können weder Straftaten noch Strafen bestimmt werden. 3) Bei der Anwendung von Gesetzen, die Vorschriften über Straftaten und Strafen enthalten, darf keine Analogie angewendet werden. Vorschriften über Straftaten und Strafen dürfen nicht so weit ausgelegt werden, dass sie den Weg zu einer Analogie öffnen. 1) Strafen und Maßregeln, die gegen einen Straftäter verhängt werden, stehen im Verhältnis zur Schwere der Tat. 2) Bei der Anwendung des Strafgesetzes darf zwischen den Menschen kein Unterschied wegen ihrer Rasse, Sprache, Religion, Konfession, Nationalität, Hautfarbe, Geschlecht, ihrer politischen oder sonstigen Meinungen oder Gedanken, philosophischen Überzeugungen, nationalen oder gesellschaftlichen Wurzeln, Geburt, wirtschaftlichen Lage oder sonstigen gesellschaftlichen Situation gemacht werden. Niemandem darf eine besondere Stellung zuerkannt werden. Tellenbach (Fn. 91), S. 3, fn. 6. Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 91 Gesetzes findet sich jetzt eine allgemeine Regelung. So wird die Einwilligung des Rechtsinhabers als Rechtfertigungsgrund genannt. Hinsichtlich der Begrenzung heißt es dort, dass das Opfer über das jeweilige Recht ein absolutes Verfügungsrecht haben müsse.101 Der bisher nur in ständiger Rechtsprechung anerkannte Rechtsfertigungsgrund der Ausübung eines Rechts wurde nunmehr gesetzlich festgelegt (Art. 26 Abs. 1). Darunter fallen vor allem Berufsrechte, z.B. das Berufsrecht des Journalisten auf Berichterstattung und Kritik oder das Berufsrecht des Arztes, das Eingriffe rechtfertigen kann, die etwa im deutschen Recht eher über die Einwilligung des Patienten gerechtfertigt werden.102 Diese Vorschrift wurde aus dem italienischen Art. 50 StGB übernommen. Außerdem wurden bei der Notwehr und dem Notstand alle Individualrechtsgüter einbezogen. „Abgestufte Regelungen gibt es für den Fall der Überschreitung der Grenzen eines Rechtfertigungsgrunds. Zum einen gibt es eine Regelung für alle Rechtfertigungs- und Entschuldigungsgründe. Werden deren Grenzen fahrlässig überschritten, so wird eine Strafe verhängt, falls ein Fahrlässigkeitstatbestand besteht, und diese noch ermäßigt. Besteht kein solcher Tatbestand, so entfällt die Strafe, Art. 27 Abs. 1. Die zweite Regelung betrifft den Notwehrexzess. Geschieht das Überschreiten der Notwehr aus entschuldbarer Erregung, Furcht oder Schrecken, so wird der Täter nicht bestraft, Art. 27 Abs. 2“.103 Im Bereich der unechten Unterlassungsdelikte hat man wie im französischen Code Penal und dem bisher geltenden Gesetz keine Bestimmung eingeführt. „Dafür dürfte der starke Einfluss französisch geprägter Universitätslehrer maßgeblich gewesen sein. Auch in Frankreich ist das unechte Unterlassen nicht im Strafgesetzbuch geregelt, sondern man behilft sich damit, den Begriff des aktiven Tuns sehr weit auszudehnen. In der letzten Erarbeitungsphase des Gesetzesentwurfs wurde jedoch noch eine Sonderregelung eingefügt, die für Tötungsdelikte und Körperverletzungsdelikte gelten soll und so wenigstens die praktisch wichtigsten Fälle abdeckt. Hier wird eine Gleichstellungsklausel eingebaut, und diese erfordert für eine Verantwortlichkeit, dass eine Garantenstellung des Täters entweder durch Gesetz oder Vertrag oder durch vorangegangenes Tun entstanden ist, Art. 83, 88“.104 101 102 103 104 Hirsch (Fn. 63), S. 578. Tellenbach (Fn. 91), S. 5. Tellenbach (Fn. 91), S. 5. Tellenbach (Fn. 91), S. 6. 92 Hakan Hakeri Das Alter der Strafbarkeit ist nicht mehr wie im alten Gesetz die Vollendung des elften Lebensjahres, sondern die des zwölften Lebensjahrs. Eine Gruppe der Heranwachsenden wie im deutschen Recht gibt es nicht und wird es auch in Zukunft nicht geben.105 Der Entwurf wollte eine strafrechtliche Verantwortlichkeit juristischer Personen für Straftaten einführen, die deren Organe oder Vertreter zugunsten der juristischen Person begangen haben. Das Vorbild war der französische Code Penal, der in zahlreichen Tatbeständen eine echte strafrechtliche Verantwortlichkeit der juristischen Personen vorsieht. Das verstößt aber gegen das Prinzip individueller Verantwortlichkeit. Im Gegensatz zur französischen sieht die türkische Verfassung dies vor: Art. 38 türk. Verfassung lautet „Die strafrechtliche Verantwortlichkeit ist persönlich“.106 Diese Bestimmung wird auch als Anerkennung des Schuldprinzips verstanden.107 Deshalb hat das Gesetz die Regelung des Entwurfes nicht übernommen. Stattdessen sind juristische Personen nicht strafbar, es können gegen sie jedoch Maßregeln wie Entzug von Erlaubnissen und Genehmigungen oder Einziehung von Vermögenswerten verhängt werden, wenn es in einer Strafvorschrift im besonderen Teil gesondert vorgesehen ist (Art. 20 Abs. 2, 60). Im Entwurf war das Schuldprinzip jedoch noch nicht in allen Konsequenzen verwirklicht.108 Erfolgsqualifizierte Delikte waren zugelassen, jedoch wurde nicht verlangt, dass eine schwere Folge wenigstens fahrlässig herbeigeführt worden ist. Auch in der Rechtsprechung wurde bis jetzt allein die Kausalität als ausreichend angesehen. Hinter dieser Rechtslage steht offensichtlich eine gefestigte Rechtsprechung. Die Rechtslage ist im neuen Gesetz dagegen ganz anders: „Von großer Bedeutung ist hier die Verbesserung, die mit dem Schuldprinzip zusammenhängt, und die an zahlreichen Stellen des neuen Gesetzes deutlich wird. Das ist die Regelung der erfolgsqualifizierten Delikte. Nach dem neuen Gesetz soll in derartigen Fällen die Haftung für einen schwereren oder anderen Erfolg nur noch eintreten, wenn dem Täter im Hinblick auf den nicht geplanten Erfolg mindestens Fahrlässigkeit zur Last zu legen ist, Art. 23“.109 105 106 107 108 109 Ausführlich für die Vorschriften des Gesetzes über die Kinder, S. Yıldız, 5237 Sayılı Türk Ceza Kanunu Seminer Notları, Đstanbul 2007, S. 73 ff. Ünver, Ceza Hukukunda Objektif Sorumluluk, in: Ceza Hukuku Günleri, 70. Yılında Türk Ceza Kanunu – Genel Hükümler –, Đstanbul 1998, S. 139. Jescheck, Rechtsvergleichende Bemerkungen zum Entwurf des allgemeinen Teils eines neuen türkischen Strafgesetzbuchs von 1989, in: Diskussionsbeiträge zum Entwurf des türkischen Strafgesetzbuchs, Konya 1998, S. 15. Jescheck (Fn. 107), S. 15. Tellenbach (Fn. 91), S. 4. Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 93 Das frühere Strafgesetzbuch enthielt keinerlei Anerkennung eines Rechtsirrtums. Artikel 44 lautete vielmehr ohne jegliche Ausnahme „Unkenntnis des Gesetzes wird nicht als Entschuldigung anerkannt“. Das stand aber im Gegensatz zum Schuldprinzip, dem sich das türkische Strafrecht, ebenso wie das europäische Strafrecht, verpflichtet hatte. Es ist eine alte Formulierung, die sich früher auch in anderen Strafgesetzbüchern finden ließ, mittlerweile aber durchweg aufgegeben wurde. In der Türkei hat es während der Arbeiten an dem Reformentwurf um diesen Artikel viele Diskussionen gegeben. Zwar gab es Stimmen vor allem aus Universitätskreisen, die die Anerkennung des unvermeidbaren Verbotsirrtums mit der Folge des Wegfalls einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit in das neue StGB aufnehmen wollten, dagegen gab es aber erhebliche Bedenken. Insbesondere wurde befürchtet, dass sich dann viele Angeklagte darauf berufen würden, dass sie das Gesetz nicht gekannt hätten und sich so einer Strafe entziehen könnten. Dass der Grundsatz der Pflicht zur Gesetzeskenntnis ja durchaus aufrechterhalten bliebe und nur eine Ausnahme für den Fall geschaffen werden sollte, dass der Verbotsirrtum unvermeidlich war, wurde nicht recht wahrgenommen. Und dass die Hürde für die Anerkennung der Unvermeidbarkeit ebenfalls sehr hoch liegt, wurde auch kaum bedacht.110 „Jedenfalls fand sich der unvermeidbare Verbotsirrtum in der Fassung des Entwurfs von 2003 nicht. In die Fassung des neuen Strafgesetzbuchs, wie sie am 26.9.2004 verabschiedet wurde, blieb der alte Art. 44 als neuer Art. 4 Abs. 1 erhalten, der Verbotsirrtum wurde aber schließlich als Art. 4 Abs. 2 angenommen. Durch das Änderungsgesetz vom 29. Juni 2005 wurde Art. 4 Abs. 2 jedoch wieder gestrichen, aber immerhin wurde der Verbotsirrtum in Art. 30, der sich mit dem Irrtum befasst, als Abs. (4) aufgenommen“.111 „Völlig neu geregelt wurde der Bereich des Irrtums. Während das bisherige Strafgesetzbuch nur error in objecto und aberratio ictus ausdrücklich behandelt, Art. 52, und alles andere Literatur und Rechtsprechung überlassen hatte, die sich in manchen Punkten alles andere als einig waren, werden jetzt im Allgemeinen Teil klare, wenn auch noch nicht vollständige Regelungen zum Irrtum getroffen. Ein Tatbestandsirrtum schließt eine Vorsatzstrafe aus, möglich bleibt allenfalls eine Bestrafung wegen einer Fahrlässigkeitstat, wenn ein solcher Tatbestand existiert. Erliegt der Täter/die Täterin einem Irrtum im Hinblick auf einen Tatumstand, der eine Verschärfung oder Milderung der Strafe nach sich zieht, so kommt ihm dieser Irrtum zugute. Gleiches gilt, wenn der Täter/die Täterin sich in einem unvermeidbaren Verbotsirrtum im Hinblick auf das Unrecht der Tat oder auf Umstände befindet, die die strafrechtliche Verantwortung 110 111 Tellenbach (Fn. 91), S. 4. Art. 30 Abs. 4: Wer sich über das Unrecht einer Tat in einem unvermeidbaren Verbotsirrtum befindet, wird nicht bestraft. 94 Hakan Hakeri aufheben oder mildern, Art. 30. Was allerdings im Fall des vermeidbaren Verbotsirrtums geschehen soll wird nicht gesagt“.112 „Aufgegeben wurde die Trennung des geltenden Rechts zwischen unbeendetem und beendetem Versuch, für die jeweils verschiedene Strafmaße vorgesehen waren. Nunmehr wird wegen Versuchs bestraft, wer mit geeigneten Handlungen die Ausführung der Tat unmittelbar beginnt, sie aber aus Gründen, die außerhalb seines Einflusses liegen, nicht vollenden kann, (Art. 35). Die Strafe hat der Richter innerhalb des Strafrahmens nach dem entstandenen Schaden und der Größe der Gefahr festzusetzen. Ein freiwilliger Rücktritt wirkt strafbefreiend, nur wegen bereits vollendeter Straftaten ist eine Bestrafung möglich (Art. 36)“.113 Im Bereich der Beteiligung gab es in der Literatur zahlreiche Stimmen, die eine gleiche Bestrafung des Anstifters für zu hoch hielten. Angesichts dessen erscheint es überraschend, dass das türk. StGB gerade die bisherige Strafmilderung aufgibt114 und überhaupt nicht zu der Frage der Geltung von strafmildernden Umständen für Teilnehmer Stellung nimmt. Meines Erachtens sollte in das neue türk. Strafgesetzbuch die Strafbarkeit der versuchten Anstiftung zum Verbrechen und des Angebots eines Verbrechens aufgenommen werden.115 Dies wurde im Ausschuss von Strafrechtlern vorgeschlagen, aber von den Abgeordneten nicht angenommen. Die fortgesetzte Straftat wird beibehalten. „Das Sanktionensystem kennt Strafen und Maßregeln. Dabei gibt es bei den Strafen nur Hauptstrafen, als Nebenstrafen oder Nebenfolgen bezeichnete Sanktionen finden sich nicht mehr. Bei den Strafen gibt es nur Freiheitsstrafen und Geldstrafen (Art. 45ff), alle anderen Sanktionen wie z.B. Entzug von Genehmigungen und Erlaubnissen gelten jetzt als Maßregeln (Art. 53ff). Bei den Freiheitsstrafen gibt es die lebenslange Freiheitsstrafe mit verschärftem Vollzug (Art. 47) - das betrifft die Delikte, für die früher die Todesstrafe vorgesehen war -, die lebenslange Freiheitsstrafe (Art. 48) und die zeitige Freiheitsstrafe (Art. 49). Die Unterteilung in Zuchthaus, Gefängnis und Haft wird abgeschafft, die Strafen werden aber in manchen Fällen erhöht, z.B. die Mindeststrafe beim Grundtatbestand des Diebstahls von 6 Monaten auf ein Jahr Gefängnis, Art. 141 (1). Bei den Geldstrafen wird ein Tagessatzsystem eingeführt (Art. 52). Die gesetzlichen Vorgaben für die Bestimmung der Höhe eines Tagessatzes sind jedoch nicht so genau wie z.B. im deutschen Recht. Vielmehr begnügt sich der 112 113 114 115 Tellenbach (Fn. 91), S. 4. Tellenbach (Fn. 91), S. 4. Schroeder, Entwurf eines türkischen Strafgesetzbuchs, Teilnahme, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 380. Schroeder (Fn. 114), S. 381. Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 95 Gesetzgeber wohl in Anlehnung an ein polnisches Vorbild (Art. 33 § 3 poln. StGB) mit der recht weiten Formel, der Tagessatz würde „unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage und der sonstigen persönlichen Umstände des Betroffenen“ in einem Bereich zwischen 20 und 100 neuen türk. Lira festgelegt“.116 Der Anwendungsbereich der bedingten Entlassung wurde im Vergleich zum geltenden Gesetz verengt. Neben der Strafaussetzung wurde auch die Aussetzung des Urteils als eine neue Institution angenommen. Außerdem kann auch die Anklageerhebung verschoben werden. "Für das türk. StGB im Allgemeinen ist feststellbar, dass es das Tatmotiv zumeist nicht berücksichtigt. Folglich gibt es im türk. StGB keine Elastizität. Der Tatrichter hat regelmäßig keinen Ermessensspielraum. Es wird auch die Person des Täters nicht berücksichtigt. Es fehlt meines Erachtens eine tat- und tätergerechte Entscheidung aufgrund einer Gesamtwürdigung aller Umstände und Motive".117 Das entspricht dem Umstand, dass die Türkei in vielen Bereichen sehr zentralistisch strukturiert ist. Obwohl die Türkei ein sehr großes Land ist, ist sie verwaltungsrechtlich dennoch ziemlich zentralistisch. Die zentrale Bürokratie möchte alles in ihrer Hand halten, auch im Justizbereich. Aus diesem Grund hat der Richter meistens wenig Ermessenspielraum, denn das strenge Legalitätsprinzip gilt für den Staatsanwalt. Im neuen StGB wird den Richtern aber mehr Ermessenspielraum eingeräumt, was jedoch in der Türkei massiv kritisiert wird. II. Besonderer Teil Was den Besonderen Teil anbelangt: Das auf den ersten Blick am stärksten auffallende Merkmal im Abschnitt über Staatsschutzdelikte ist seine systematische Position im Gesetz: Dieser steht nicht mehr wie im ehemaligen StGB und in den meisten Strafgesetzbüchern der Welt am Anfang des Besonderen Teils, sondern wird erst zu Beginn eines dritten Teils, den Straftaten gegen Personen, und dem 2. Teil, den Straftaten gegen die Gesellschaft, angeführt. Diese geänderte Gruppierung soll ein neues Verständnis der Rangfolge von Individuen, Gesellschaft und Staat zum Ausdruck bringen, wie bereits in der Begründung zum Entwurf von 2000 gesagt wurde.118 „Im Besonderen Teil sind eine Reihe von neuen Tatbeständen bzw. Tatbestandsgruppen eingefügt worden. Das gilt zunächst für die Tatbestände des 116 117 118 Tellenbach (Fn. 91), S. 7. Hakeri (Fn. 19), S. 254, S. 255. Türk Ceza Kanunu Tasarısı (Fn. 78), S. 172, S. 173. 96 Hakan Hakeri Völkermords und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die weitgehend den Vorschriften des Rom-Statuts nachgebildet sind und am Anfang des Besonderen Teils stehen, Art. 76, 77. Ferner sind z.B. Umweltstraftaten ins Strafgesetzbuch aufgenommen worden, Art. 181ff. Das ist umso bedeutsamer als die strafrechtliche Seite des Umweltschutzes bisher eher marginal war und das Umweltgesetz wie auch zahlreiche Gesetze mit einzelnen umweltschutzbezogenen Vorschriften vorwiegend Verwaltungsstrafen vorsahen“.119 Liederlichkeit (Ausschweifung; Inzest) ist weiterhin keine Straftat. Nach einer neuen Bestimmung wird die Frau nicht bestraft, die durch eine Straftat geschwängert worden ist und ihr Kind abtreibt (Art. 99). Schwangerschaftsabbruch bis zur zehnten Woche (im Entwurf 12 Wochen) ist straflos. Eine weitere neue Regelung (Art. 90) bestraft die unrechtmäßigen medizinischen oder wissenschaftlichen Experimente an Menschen – auch mit deren Einwilligung. Nach dem neuen Art. 122 wird die Diskriminierung bestraft. „Wichtige Vorschriften sind völlig neugefasst worden, so die Vorschriften zur Bekämpfung der Folter im Rahmen der wichtigen Null-Toleranz. Bei dem bisherigen Tatbestand ist das Kernstück, dass eine Misshandlung von Personen geschieht, die in einem Strafverfahren eine Rolle haben, vornehmlich als Beschuldigter/Angeklagter, aber auch ein Zeuge oder Nebenkläger, um dadurch ein bestimmtes Aussageverhalten zu erreichen. Die neuen Straftatbestände zur Folter haben einen viel breiteren Rahmen, Art. 94f. und im Grundtatbestand einen Strafrahmen von drei bis zu 12 Jahren Gefängnis, der bei Vorliegen von Strafschärfungsgründen weiter erhöht werden kann, im Falle des Todes durch Folter auf verschärfte lebenslängliche Gefängnisstrafe. Sie sind praktisch Vorschriften geworden, die allgemein Misshandlungen durch Staatsbeamte unter schwere Strafen stellen“.120 Insbesondere durch Streichungen, aber auch durch einige Abänderungen von Vorschriften, ist der gesamte Bereich verändert worden, der die Rechte der Frau betrifft. Dabei haben sich die sehr aktiven türkischen Frauenorganisationen weitgehend durchgesetzt. Zunächst sind die Sexualdelikte systematisch nicht mehr Delikte gegen die Gesellschaft oder gegen die guten Sitten, sondern Delikte gegen die Person und hier gegen ihre sexuelle Integrität, Art. 102ff. Alle Vorschriften, die die Mädchenentführung betrafen, sind aufgehoben, auch die Bestimmung, dass eine Eheschließung zwischen Täter und Opfer - auf Wunsch des Opfers - ein Strafverfolgungshindernis darstellt. Alles, was davon geblieben ist, ist eine Strafschärfung des Grundtatbestands der 119 120 Tellenbach (Fn. 91), S. 8. Tellenbach (Fn. 91), S. 8. Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 97 Freiheitsberaubung für denjenigen, der eine Frau oder einen Mann aus sexuellen Motiven entführt (Art. 109 Abs. 5).121 Das alte türk. StGB enthielt einen besonderen Strafminderungsgrund für die Tötung im Falle einer Überraschung beim Ehebruch. In Art. 462 des alten türk. StGB war eine Strafermäßigung bis auf ein Achtel der Normalstrafdrohung vorgesehen. Der Entwurf schuf richtigerweise die selbständige Strafminderung ab. Ausschlaggebend ist jetzt der allgemeine Strafminderungsgrund der „Provokation”, der sich im Allgemeinen Teil (Art. 29) findet. Er sieht keine so weitgehende Strafmilderung vor. Nachdem die oben erwähnte besondere Strafmilderung für Ehrenmorde abgeschafft wurde, wurde ein neuer Strafschärfungsgrund für Tötungen mit Ehrenmotiv (Töre Saiki) in das Gesetz hinzugefügt. So werden auch solche Tötungen als Mord eingestuft, die aus Gründen der Blutrache oder Ehre begangen werden. Obwohl das alte türk. StGB keine ausdrückliche Beschränkung der Vergewaltigung auf „außereheliche” Fälle enthielt, bestrafte man den Täter nicht wegen Vergewaltigung, wenn er der Ehemann des Opfers ist. Wenn der Ehemann aber ohne Einwilligung der Ehefrau den Analverkehr vollzieht, meint der türk. Kassationsgerichtshof, dass der Ehemann nach einer anderen Bestimmung zu bestrafen sei, die die Misshandlung von Verwandten erfasst (Art. 478). Begründet wird die Straflosigkeit der Vergewaltigung in der Ehe damit, dass der Ehemann ein gewisses sexuelles Bestimmungsrecht über seine Frau habe.122 Man könnte diese Rechtsprechung mit einer gesetzlichen Bestimmung im Entwurf verhindern. In der Begründung der Bestimmung über die Vergewaltigung hat man aber ganz im Gegenteil auf die geltende Rechtsprechung verwiesen und sagte, aus diesem Grund brauche man darüber keine weitere Regelung.123 Diese Taten sind nach dem neuen StGB dagegen als Vergewaltigung zu bestrafen (Art. 102), werden jedoch erst auf Antrag verfolgt. Die Straftaten gegen das „private Leben” werden neu und nach dem Vorbild des schweizerischen StGB geregelt (Art. 132 f.).124 Die Zahl fahrlässig begehbarer Straftaten wird vermehrt. In der Begründung wird erläutert, dass dies zeige, dass das Gesetz liberal sei.125 121 122 123 124 125 Tellenbach (Fn. 91), S. 9. Ünver, Das Rechtsgut im Strafrecht, in: Annale de la Faculte de Droit d’Istanbul, Volume: 33, Number: 50, 2001, S. 103. Begründung des Artikels 313 (Fn. 63), S. 321. Toroslu (Fn. 72), S. 85; Mehr dazu S. Tosun, Özel Hayatın Gizliliğini Đhlal Suçları, in: Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 384 vd. Dönmezer, Bir Ceza Kanunu veya Tasarısının Değerlendirilmesi Yöntemi, in: Festschrift für Çelik, 98 Hakan Hakeri Die Beleidigung staatlicher Organe wird heute in Europa in sehr engem Umfang angenommen. Dagegen wird in breitem Umfang Kritik geübt. Viele Werte und Organe, die heute in dem alten Art. 159 türk. StGB genannt sind, genießen in vielen europäischen Länder keinen erhöhten Schutz.126 Dass in der Türkei Strafverfahren wegen Beleidigung des Staatspräsidenten und Beleidigung von staatlichen Institutionen, Werten und Symbolen eine relativ große Rolle spielen, zeigte sich auch in den Diskussionen im Januar 2002, 2005 und 2006. Die Regierung versuchte diese Bestimmung im Rahmen der Anpassung an die EU zu reformieren. Hinsichtlich des Entwurfs des türk. StGB lässt sich sagen, dass die alten Art. 145, 158 und 159, Beleidigung von staatlichen Symbolen, Beleidigung des Staatspräsidenten und Beleidigung von Institutionen und Werten zwar im wesentlichen im Entwurf wie das alte Gesetz formuliert waren, jedoch auch Unterabteilungen von Armee und Justiz als beleidigungsfähig genannt werden. Auffallend war überdies, dass die „Republik” nicht mehr im Katalog der beleidigungsfähigen Institutionen und Werte genannt wurde. Bei den Anpassungsarbeiten im Parlament aber wurde das Wort „Republik” wieder hinzugefügt. Außerdem werden auch die türkische Nation und der türkische Staat gesondert aufgeführt.127 „Der neue Art. 301 ist in der Grundstruktur gleich geblieben, aber bildet zwei Gruppen von Werten bzw. Institutionen. In die erste gehören wiederum Türkentum, Republik und Parlament, deren Schmähung wie bisher mit sechs Monaten bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft wird, in die zweite Gruppe gehört die Regierung, die Justiz und die Sicherheitskräfte mit Strafen von sechs Monaten bis zu zwei Jahren. Es sieht fast so aus, als ob man die Strafe für diejenigen Institutionen, die in der Praxis oft vorkommen, gemildert hat und diejenigen, die doch in der Praxis kaum vorkommen, im alten Maß bestehen lassen wollte. Die Herabsetzung auf zwei Jahre ist insbesondere deshalb interessant, weil Strafen bis zu zwei Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden können. Dagegen ist die Verfolgungsermächtigung durch den Justizminister in Art. 160 des früheren StGBs weggefallen. Sie hätte es der Exekutive erlaubt, die Justiz auf die Verfolgung wirklich gravierender Fälle zu verweisen, und sie hätte es eben auch erleichtert, im internationalen politischen Verkehr von Regierung zu Regierung Vorsicht bei der Erteilung dieser Ermächtigung anzumahnen, ohne sich dem Vorwurf eines unzulässigen Eingriffs in die Justiz auszusetzen. Ein weiteres Monitum zu 126 127 Bd. I, Đstanbul 2001, S. 249. Tellenbach (Fn. 60), S. 637. Tellenbach (Fn. 60), S. 638, S. 639. Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 99 Art. 301 ist, dass die Strafen im internationalen Vergleich zu hoch liegen. Insgesamt ist diese Vorschrift also noch unbefriedigend“.128 Noch ein Artikel ist anzusprechen, der nicht in den Staatsschutzdelikten steht, sondern in den Delikten gegen die öffentliche Ordnung. Dennoch steht er den Staatsschutzdelikten nahe. Gemeint ist der Art. 216, der mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe denjenigen bestraft, der unter Bezugnahme auf Unterschiede in Klasse, Rasse, Religion, Konfession oder Region unter der Bevölkerung Hass und Feindschaft schürt. Hier liegt das Problem weniger im Tatbestand als in der Auslegung, und ähnlich wie bei den Ehrverletzungsdelikten, kommt es hier darauf an, wo die Grenze zwischen der Berichterstattung und der massiven Kritik auf der einen Seite und dem Aufhetzen auf der anderen Seite liegt. Auch hier können die Grenzen verschoben werden und im Extremfall zum Pönalisieren einer Meinung führen. Berühmte Fälle aus den letzten Jahren, so die Verurteilungen des ehem. Bürgermeister von Istanbul (jetziger Ministerpräsident) und eines sehr berühmten Schriftstellers, bei denen es jeweils zu den letztinstanzlichen Verurteilungen “dissenting votes” von überstimmten Richtern gab, die für Freispruch plädiert hatten, zeigen, wie hier die Auffassungen schwanken. Die bemerkenswerteste Änderung bei dieser Vorschrift im Gesetz ist die Einschränkung, dass auf die Aufstachelung zu Hass und Feindschaft in einer Art geschehen sein muss, die geeignet ist, die öffentliche Ordnung zu stören. Damit scheiden Bagatelldelikte aus. Es werden nur noch Vorfälle von einem bedeutsameren Gewicht erfasst, was der eigentlichen Absicht des gesamten Abschnitts mehr gerecht wird, der schließlich die öffentliche Ordnung schützen will.129 Neuerdings wurde als Sicherung noch das Erfordernis eingebaut, dass durch die Aufhetzung eine eindeutige und gegenwärtige Gefahr für die öffentliche Sicherheit entstanden sein muss, (englisch: clear and present danger, hier finden wir wohl einen Einfluss des amerikanischen Rechts im StGB).130 In der Praxis wird aber dieser Artikel trotz der Entscheidungen des EMRG weiterhin sehr streng angewandt. I. Schlussbemerkung Die Türkei ist ein Land, in dem in den letzten 150 Jahren die Gesetze im Strafrecht durch eine Übernahme von strafgesetzlichen Elementen aus anderen Staaten entstanden sind. Die Länder, die auf das türkische Strafrecht einwirken, können geschichtlich wie folgt festgestellt werden: Jahrhunderte lang galt im osmanischen Reich im Wesentlichen 128 129 130 Tellenbach (Fn. 91), S. 10. Tellenbach (Fn. 60), S. 641. Tellenbach (Fn. 91), S. 10. 100 Hakan Hakeri das islamische Recht. Im 19. Jahrhundert sehen wir die massive französische Wirkung in allen Bereichen des Osmanischen Reiches, auch im Strafrecht, insbesondere wegen der Übernahme des französischen StGB vom 1810 im Jahre 1858. Da auch das Codice Zanardelli aus dem Französischen übersetzt wurde und bis dahin die meisten Strafrechtler Französisch sprachen, wurde das Zanardelli Gesetz lange Zeit gemäß dem französischen Recht interpretiert. Erst in den 40er Jahren wurden an der Universität Istanbul Assistenten eingestellt, die italienisch konnten. In letzter Zeit kann man nicht nur im Strafrecht, sondern in allen Bereichen der Rechtswissenschaft einen großen deutschen Einfluss erkennen. Das liegt nicht nur daran, dass die deutschen Professoren jüdischer Abstammung während des zweiten Weltkrieges in die Türkei geflüchtet und an den Universitäten gelehrt haben, sondern auch daran, dass die deutsche Rechtswissenschaft sehr fortgeschritten ist, so dass man einige Gesetze aus Deutschland übernommen hat und letztlich auch, dass man für die Forschungen in Deutschland ebenso von deutscher Seite sehr großzügige finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung hat. Mittlerweile hat die französische Rechtswissenschaft bis auf das Verwaltungsrecht ihre Wirkung verloren. Mit dem Entwurf 2003 könnte man aber im Strafrecht wieder von französischem Einfluss sprechen. Im neuen StGB ist aber der große deutsche Einfluss nicht zu übersehen, weil alle drei Strafrechtler in der Kommission Deutsch können. Zurzeit können ca. 10-15 Strafrechtler in der Türkei italienisch sprechen, während die Zahl der deutsch sprechenden Strafrechtler doppelt so hoch ist. So orientiert sich die türkische Strafrechtswissenschaft am Westen, früher überwiegend nach Frankreich und Italien, heute vornehmlich nach Deutschland. Nach der langen Rezeptionstradition muss man ganz klar folgende negative Feststellung machen: Die türkischen Strafrechtler kreieren nicht selbst. Die Rezeption hat es verhindert, dass die türkische Lehre produktiv wird.131 Was die türkischen Strafrechtler leisten, ist das Erlernen einer Fremdsprache und anschließend der Transport der Entwicklungen des jeweiligen Landes in die Türkei. Im Rahmen der Reformen Atatürks nahm die Justizreform eine wichtige Stelle ein.132 Nach der großen Rechtsrevolution nach 1923 versucht man jetzt wieder einmal im Rechtsbereich wichtige Schritte zu machen. Die wichtigsten Grundgesetze werden reformiert. Zuletzt wurde im Jahre 1926 das aus der Schweiz übernommene BGB 131 132 Dönmezer/Erman, Nazari ve Tatbiki Ceza Hukuku, I, 12. Auflage, Đstanbul 1997, S. 156. Yenisey (Fn. 36), S. 213. Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik 101 abgeschafft und am 1.1.2002 ein “BGB made in Turkey” in Kraft gesetzt. Diesen Schritt wollte man im Strafrecht auch gehen. Ich muss aber noch weiter feststellen, dass in Europa nach dem zweiten Weltkrieg insbesondere ab 1975 im Bereich des Strafrechts eine demokratische Revolution stattgefunden hat.133 In der Türkei wurde jedoch der damals nötige Schritt nicht gemacht. Auch hinsichtlich des Entwurfes 2003 gab es meines Erachtens viel zu tun.134 Gleichwohl ließ sich sagen, dass der Entwurf seit langem das erste Landesprodukt im Bereich der Strafgesetzgebung darstellte.135 Wichtig war aber, dass man den Entwurf unbedingt nach einer notwendigen Verbesserung zum Gesetz erhob, weil ansonsten wenigstens 10-15 Jahre keine neue Entwicklung mehr zu erwarten gewesen wäre. Die Türkei darf kein weiteres Mal die Möglichkeit verpassen, die seit 150 Jahren andauernde Tradition der Rezeption der Gesetze zu überschreiten und ein eigenständiges Strafgesetz zu schaffen. Diese Arbeit wurde mittlerweile durchgeführt. Sie hatte jedoch in äußerst kurzer Zeit zu erfolgen. Deshalb gibt es auch in dem neuen Gesetz viele problematische Punkte. Der Misserfolg im Bereich des Strafrechts hat mehrere Ursachen. Der Hauptgrund ist vielleicht politisch. Ich möchte aber an dieser Stelle auf zwei andere wichtige Gründe136 aufmerksam machen: Erstens handelt es sich um eine konservative Rechtstradition, so möchte insbesondere die Rechtsprechung die angewöhnte Anwendung der Gesetze nicht aufgeben. Zweitens ist wie oben gesagt, die türkische Strafrechtslehre trotz ein paar sehr guter Werke, nicht produktiv und schöpferisch tätig geworden. Das liegt auch daran, dass es in der Türkei im Vergleich zur Population sehr wenige Strafrechtler gibt. So gibt es ca. 250 Strafrechtsprofessoren in Deutschland, wo 80 Millionen Menschen leben. Dagegen gibt es in der Türkei nur 21, obwohl die Einwohnerzahl 60 Millionen beträgt. Zudem muss betont werden, dass selbst diese Zahl erst vor ein paar Jahren erreicht wurde. Bis vor 20 Jahren gab es in der Türkei nur zwei Juristische Fakultäten, nämlich in Ankara und Istanbul, zurzeit aber 18 (mit Privatuniversitäten 31). Die Türkei mit ihrer Rechtsordnung und von ihr unterzeichneten internationalen Konventionen137 hat sich mit dem Westen verbunden. Es gibt ein Rechtsnetz zwischen 133 134 135 136 137 Özek (Fn. 80), S. 662. „Das Hauptproblem wird erst dann entstehen, wenn der Entwurf unglücklicherweise zum Gesetz erhoben wird. Der Entwurf ist jedoch aus folgender Hinsicht erfolgreich, weil man damit weiß, dass ein moderner und konsequenter Entwurf so nicht sein darf” sagt Toroslu (Fn. 72), VII. Hakeri (Fn. 51), S. 147. S. Cihan (Fn. 16), S. 728. „Seit dem 24.10.1945 ist die Türkei Mitglied der UNO, seit dem 13.4.1950 Mitglied des Europarates. Am 10.3.1954 hat sie die europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten ratifiziert, und zur Zeit der Ratifikation gab es im türkischen Recht keine Vorschrift, die ihrem Wortlaut nach einer Vorschrift dieser Konvention widersprochen hätte”, Yenisey (Fn. 36), 102 Hakan Hakeri der Türkei und Europa. Es wird natürlich einige abweichende Regelungen geben. Das sind jedoch keine Gegensätze, sondern nur Nuancen.138 Die Strafrechtsordnungen der europäischen Länder gehören zwar einem anderen Kulturkreis an, das türkische Strafrecht steht ihnen aber in seiner 150-jährigen Entwicklung heute so nahe wie nie zuvor. Insbesondere, nachdem die Türkei offizieller Beitrittskandidat für die EU geworden ist, muss man dem gemeinsamen europäischen Recht mit noch mehr Bedacht folgen. „Die Integration der Türkei in die moderne Welt erfordert eine Revision des türkischen Rechtssystems und gebietet die Aufhebung antidemokratischer Normen”.139 Nach dem in der römischen Zeit von den Glossatoren entwickelten gemeinsamen Strafrecht in Europa entsteht jetzt ein neues gemeinsames europäisches Strafrecht. Dieses Zusammenkommen der Strafrechtler verschiedener europäischer Länder selbst zeigt, dass es ein gemeinsames europäisches Strafrecht schon gibt. In allen Bereichen der Rechtswissenschaft in Europa gibt es im Rahmen der EU oder außerhalb der EU vielleicht keine Vereinigung aber doch eine Annäherung140 und die Türkei ist seit fast 200 Jahren Teil dieser Annäherung. Die Reform des türkischen Strafrechts ist eine Reform, die ungeachtet einzelner Mängel alles in allem einen erheblichen Fortschritt in die Richtung eines modernen Strafrechts bedeutet.141 138 139 140 141 S. 214. Ünal, Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin Türkiye Hakkındaki Mahkumiyet Kararları ve Türk Đç Hukukuna Etkileri, in: Hukuk Kurultayı 2000, C. I, S. 251. Von dem dem türkischen Parlament am 25.11.1991 vorgelegte Regierungsprogramm, Artuk/Kleinjans, Das türkische Strafvollzugssystem – Überblick und Reformbestrebungen, in: ZStW 107 (1995), S. 129. Dönmezer, CMUK 1999 Tasarısının Temel Đlkeleri, in: Festschrift für Erman, S. 254. Vgl. Tellenbach (Fn. 91), S. 18. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri Prof. Dr. Hakan Hakeri1 Übersetzt von: Başak Özay, LL.M.Eur. A. Türk Ceza Kanunu’ndan Önceki Osmanlı Ceza Hukuku Türk Ceza Hukuku’nun kökleri Đslam Hukuku’nda aranmamalıdır.2 Türkiye’de yasaların iktibası Cumhuriyet Dönemi ile başlamamıştır. 19. yy’ın ortalarından itibaren, henüz Osmanlı Đmparatorluğı Dönemi’nde Avrupa kanunlarından pek çok hüküm alınarak, Türkiye’de uygulanmaya başlanmıştır.3 1858 yılında hazırlanan Osmanlı Ceza Kanunu, 1810 tarihli Fransız Ceza Kanunu’nun4 neredeyse kelimesi kelimesine bir tercümesidir ve bu kanun 1926 yılına kadar geçerliliğini korumuştur. 1858 yılında yürürlüğe giren Osmanlı Ceza Kanunu, yerini Zanardelli Kanunu’na5 bırakana kadar yürürlükte kalmıştır. Bu kanun, Osmanlı Đmparatorluğu’nun yıkılmasından sonra da, bağımsızlığını kazanan ülkelerde uygulanmaya devam edilmiştir.6 Böylelikle, Türk yasamasının 150 yılı aşan bir süredir açıkça batıya yönelimli olduğu görülmektedir. Cumhuriyetin kuruluşundan önce de, yeni bir ceza kanunun hazırlanması yönünde çalışmalar vardı. Bu çalışmalardan biri de 1909 yılında başlanılan çalışmadır. 1909 yılında, Zanardelli Kanunu7 Fransızca tercümesinden Türkçe’ye aktarılmış ve bu metne dayanarak bir kanun ön tasarısı hazırlanmıştır. Böylelikle, ‘vatana karşı işlenen suçlar’ olduğu gibi alınmış, buna karşın düello gibi suçlara kanunda yer verilmemiştir. ‘Kanun 1 2 3 4 5 6 7 Hukuk Fakültesi, Selçuk Üniversitesi, Konya/Türkiye. Osmanlı Đmparatarluğu’nun 13. yy’da kuruluşundan itibaren, Türkiye’de Đslam Hukuku uygulanmıştır. Đlk olarak Kanuni Sultan Süleyman (1520-1566) ve VI. Mehmet (1648-1687) döneminde özel olarak ceza hukuku alanında kanunlar çıkarılmıştır, Önder, Die Entwicklung und Rezeption des Straf- und Strafverfahrensrechts in der Türkei, in: ZStW 70 (1958), S. 76. Hukuk sisteminin batılılaşması yönündeki bir baskı çok uzun zamandan beri vardı: Bir giriş ve 41 maddeden oluşan 1840 yılındaki ceza kanunu Avrupa baskısı nedeniyle çıkarılmıştır. Bu kanun Đslam hukukuna dayanmaktaydı. Ancak karakteristik olan, ilk kez bir kanunda modern Avrupalı fikirler için de yer olmasıydı, Önder, Das türkische Strafrecht, in: Das ausländische Strafrecht der Gegenwart, vierter Band, (Mezger, Schönke, Jescheck: Hg.), Amerika-Norwegen-Türkei-Berlin 1962, S. 426. O dönemlerde modern olarak görülen bu kanun Đslam hukuku hükümleriyle yeniden düzenlenmiştir, böylece örneğin kanuna şahsi intikamı yasal hale getiren bir hüküm eklenmiştir. Önder (Dipnot 2), S. 427. 1889 Đtalyan Ceza Kanunu. 1858 yılındaki kanun değişikliklerinde çoğunlukla Zanardelli Kanunu örnek alınmıştır, Kunter, Yirmibeş Cumhuriyet Yılının Ceza Tarihçesi, ĐBD, Ekim 1948, S. 541. Đtalyan Ceza Kanunu’nun tercüme edilmesinin nedeni, bu kanunun mükemmel görülmesiydi. Önder (Dipnot 2), S. 427. 104 Hakan Hakeri tasarısı bu biçimiyle mecliste görüşmeye açılmıştır. Ancak konu hakkında gerekli aydınlatıcı bilgiler verilemeden ve danışmanlık dahi yapılamadan, tasarı hükümet tarafından, Türkiye’nin sosyal yapısına uygun olmadığı gerekçesi ile geri çekilmiştir.’8 Bu noktada acil bir yenilenmeye gereksinme duyulmuştur. Bu nedenle ön tasarı rafa kaldırılmış ve 1911 yılında, 1858 yılında yürürlüğe giren Osmanlı Ceza Kanunu yenilenmiştir. Bu yenilenme sırasında da Zanardelli Kanunu esas alınmıştır.9 ‘Birinci Dünya Savaşı sırasında da yeni bir ceza kanunu hazırlanması ihtiyacı henüz oluşmamıştı. Hukuk danışmanı Dr. Rudolf Heinze, hazırladığı raporda eski ceza kanununun 1911 yılında yapılan değişiklikle gelecekteki yılllarda da işlevini koruyabileceğini, ancak savaştan sonra mutlaka yeni bir ceza kanunu hazırlanması gerektiğini belirtmiştir.’10 Birinci Dünya Savaşı’ndan sonra, Osmanlı Đmparatorluğu Döenminde de Ceza Kanunu reforme edilmeye çalışılmıştır. Ancak ülkedeki politik istikrarsızlıklar nedeniyle heyet çalışmalarını tamamlayamamıştır.11 B. 1926 Türk Ceza Kanunu Hazırlık Çalışmaları 1923 yılında Türkiye Cumhuriyeti’nin resmen ilan edilmesinden sonra, Türkiye batı hukukuna doğru yeni ve geri dönülemez bir yola çıkmıştır. Cumhuriyetin ilanından sonra, yeni bir ceza kanunu hazırlanması için bir heyet kurulmuştur. Bu heyet çalışmalarını 1925 yılına kadar sürdürmüştür. Hükümet acil olarak yeni ceza kanununa ihtiyaç duyduğundan bu heyetin çalışmaları yarıda kesilmiştir. Ardından 6 ay içerisinde, Zanardelli Kanunu’nun 1909 yılındaki tercümesine dayanan yeni ceza kanunu yürürlüğe girmiştir. Böylece 16 yıl önce ‘Türk toplumunun sosyal yapısına uygun olmadığı’ gerekçesi ile reddedilen kanun teklifi kanunlaşmıştır. 01.07.1926 tarihinde uygulamaya konulan eski Türk Ceza Kanunu, Đtalyan Ceza Kanunu’nun 1889 yılındaki biçimine (Codice Zanardelli) dayanmaktadır. Bu kanun ise, 1853 yılındaki Toskana Ceza Kanunu’nun bir uzantısıdır.12 8 9 10 11 12 Önder (Dipnot 2), S. 428. Artuk, 1926 Tarihli Türk Ceza Kanununun Değiştirilmesi Yönündeki Çalışmalar Hakkında Düşünceler, in: Đstanbul Barosu Dergisi, Aralık 1998. Önder (Dipnot 2), S. 428. Artuk (Dipnot 9), S. 832-834. Artuk, Sinn und Zweck der Strafe und die Maßnahmen zur Sicherung und Besserung im türkischen Strafrecht, Königstein 1979, S. 42. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri 105 Bu kanunun alınması ile ‘yıllarca süren, ülkenin yapısına en uygun yasayı hazırlama yönündeki çabalar başarıya ulaşamamıştır.13 Bu konuda, Atatürk tarafından gerçekleştirilen Türk Devrimi’nin daha fazla beklemek istememesi ve geçmişle olan bağların bir an önce koparılmak istenmesi büyük bir rol oynamıştır.14 Ayrıca Lozan Antlaşması’nda da batılı kanunların alınacağına dair söz verilmiştir.15 Böylece modern Türkiye’nin yapı taşlarından biri olan 1926 kanunu, Avrupalılaşma eğilimini desteklemiştir.16 Đktibas edilmek üzere Đtalyan Ceza Kanunu’nun seçilmesinin en önemli nedeni, bu kanunun tercümesinin hazır olmasıdır. Ayrıca kanun, dönemine göre insan haklarının üstünlüğüne ilişkin görüşleri benimsemektedir; demokratik bir yapıya sahiptir. Hukuk heyetinin raporunda da, Zanardelli Kanunu’nun en yeni ve en mükemmel kanun olduğu vurgulanmış,17 kanunun özgürlükçü yapısına değinilmiştir.18 ‘Ancak Đtalyan Ceza Kanunu tümüyle alınmamıştır. Tercüme sırasında kimi hatalar meydana gelmiştir. Bazı düzenlemeler, 1858 yılındaki Osmanlı Ceza Kanunu’ndan aktarılmıştır.’19 Cinsel suçlar hukuku bölümü buna örnek gösterilebilir.20 Zanardelli Kanunu’nun 19., 20. ve 21. yüzyıllar olmak üzere peşpeşe üç yüzyıl boyunca uygulanan belki de tek kanun olduğuna burada dikkat çekmek istiyorum. C. Eski Ceza Kanununun Temel Özellikleri Daha önce de değinildiği gibi, Zanardelli Kanunu, Türk Ceza Kanunu’na tümüyle alınmamıştır. Türk kanun koyucusu, Türk toplumu ile Đtalyan toplumu arasındaki kültürel farklılıklardan dolayı, cinsel suçlar hukuku bölümünü Zanardelli Kanunu’ndan 13 14 15 16 17 18 19 20 Önder (Dipnot 2), S. 429. Artuk (Dipnot 9), S. 832-834. Hirsch, Ernst, Rezeption als sozialer Prozess, Berlin 1951, S. 35. Cihan, Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Açısından Kişi ve Mala Karşı Cürümlerin 50 Yılı ve Geleceği, Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 721. Esasında Bulgar Ceza Kanunu (1896) ve Rus Ceza Kanunu (1905), Đtalyan Ceza Kanunu’ndan daha yenilerdi. Artuk (Dipnot 9), S. 835. Hakeri, Die türkischen Strafbestimmungen zum Schutz des Lebens der Person im Vergleich mit dem deutschen Recht, (Diss.) Pfaffenweiler 1997, S. 1; Zanardelli Kanunu’na göre altsoyu hürriyetten haksız olarak mahrum etme cezayı ağırlaştıran bir neden değildi (Art. 146/III). Ancak kanun alınırken, bu unsur yanlışlıkla ceza artırıcı neden olarak görüldü, S. Majno, Ceza Kanunu Şerhi, Bd. II, Ankara 1978, S. 100; Gülşen, Hürriyeti Tahdit Suçu (TCK. m. 179-180), (Diss.), Đstanbul 2000, S. 119, dn. 113. Bkz. aşağısı, “Eski Türk Ceza Kanunu’nun Temel Özellikleri“. 106 Hakan Hakeri değil, eski Osmanlı Ceza Kanunu’ndan almayı tercih etmiştir.21 Ancak bu noktada, Türk Ceza Kanunu’ndaki cinsel suçlara ilişkin hükümlerin, birçok uygar ülkedeki benzer hükümlere kıyasla daha özgürlükçü bir yapıda olduğunu özellikle vurgulamak gerekir. Ensest, eşcinsellik, fuhuş, doğal olmayan cinsel eylemler gibi etik açıdan onaylanmayan birçok edim bu kanunda suç olarak düzenlenmemişti.22 Türk Ceza Kanunu, kazuistik bir kanundu.23 Türk Ceza Kanunu’nun 50. yaşını doldurduğu 1976 yılında düzenlenen bir sempozyumda şu sonuçlara varılmıştır: Mehaz kanun olan, Zanardelli Kanunu, demokrat ve liberal yapısıyla Türkiye’de hem totaliter dönemlerde (Cumhuriyetin kurulmasından hemen sonra ve askeri darbe dönemleri), hem de demokrasinin işlediği dönemlerde kullanılmıştır.24 Bütün bu dönemlerde aynı kanun yürürlükte kalmıştır. Bu süre boyunca Türk Ceza Kanunu defalarca değişikliğe uğramıştır. Ancak en uç politik dönemlerde dahi, kanun yürürlükte kalmıştır.25 Bu tespit, Türk Ceza Kanunu’nun 50. yaş sempozyumunda da tekrarlanmıştır: Türk toplumundaki politik ve sosyolojik değişimlere rağmen, farklı politik görüşlerin temsilcisi olan hükümetlere ve askeri müdahalelere rağmen Türk Ceza Kanunu varlığını sürdürmeye devam etmiştir. Hatta demokrasinin ve meclisin feshedildiği dönemlerde dahi, aynı hükümler kullanılmıştır. Kanun, hiç bir zaman uygulamadan kaldırılmamıştır. Buradan varılan sonuç da, eski Türk Ceza Kanununun ilkeleri ve temel yapısıyla iyi bir kanun olduğudur.26 Prensipte kendi içinde tutarlı olan bu kanunun, tutarlı bir şekilde uygulanıp uygulanmadığı ise tartışmalı bir konudur. Bunun tam tersini düşündüren pek çok neden vardır: Đlkin, bu kanunu uygulamaya başlayan hakimler Đslam Hukuku eğitimi almışlardır. Adalet Bakanlığı, Majno Ceza Hukuku Şerhi’nin tercümesini yaptırmıştır. Bugün hala bu şerhe başvurulmaktadır. Ne var ki, bu şerhi tercüme edenler hukukçu değildir. Şerhin tercümesi kesintilere uğramış, farklı kişilerce farklı zamanlarda yürütülmüştür. Bu nedenle hükümlerin çoğu da yanlış tercüme edilmiş, davaların çoğu da bu yanlış tercüme esas alınarak karara bağlanmıştır. Đkinci neden Fransız Hukuku’nun etkisidir. Bu sorun, daha Zanardelli Kanunu’nun Đtalyanca’dan değil de, Fransızca’dan Türkçe’ye tercüme edilmiş olmasında kendisini göstermektedir. Böylece Đtalyan 21 22 23 24 25 26 kanunu, Fransız Hukuku’na göre yorumlanmıştır. Kanun Đtalya’dan Yarsuvat, Türk Ceza Kanununda Cinsel Özgürlüğe Karşı Suçlar, Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 648, S. 649. Yarsuvat (Dipnot 21), S. 651. Soyaslan, Ceza Hukuku Genel Hükümleri, 2. Aufl., Ankara 1997, S. 12. Dönmezer, Açış Konuşması, in: Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 15. Dönmezer (Dipnot 24), S. 12. Đçel, Önsöz ve Sunuş Konuşması, in: Ceza Hukuku Günleri, 70. Yılında Türk Ceza Kanunu – Genel Hükümler –, Đstanbul 1998, X. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri 107 alınmaktadır, fakat hukuk Fransa’dan. Bu, Đtalyan kanunu ile Fransız Kanunu’nun birbirinden çok farklı olması nedeniyle de önemli bir problem teşkil etmektedir. Đlkin 1950’li yıllardan itibaren, Đtalyan literatürünü kaynak alan ceza hukuku kitapları yayınlanmaya başlanmıştır.27 D. Türk Ceza Kanununda Yapılan Değişiklikler ve Eski Kanunun Eleştirisi Geçtiğimiz 75 yıl içerisinde Türkiye’de çok büyük değişiklikler meydana gelmiştir. Monarşi’den Cumhuriyet’e, tek partili sistemden çok partili sisteme (1950) geçilmiştir. Askeri darbeden sonra özgürlükçü bir anayasa hazırlanmış, demokratik bir sistem oluşturulmuş, pek çok birey hakkı tanınmıştır (1960). Devletin bu hakları kötüye kullanmasına tepki olarak gelen askeri muhtıra (1971), bunun üzerine yeniden bir askeri darbe (1980) ve tüm bunların sonucu olarak da otoriter bir anayasa yürürlüğe girmiştir. Türkiye, 1987 yılında Avrupa Birliği’ne üye olmak amacıyla başvuruda bulunmuş, 1999 yılında adaylık statüsü kazanmıştır; o zamandan beri de AB tarafından öngörülen standartlara uyum sağlamaya çalışmaktadır. Bütün bu politik ve sosyolojik değişimlere eş zamanlı olarak Eski Türk Ceza Kanununda da değişiklikler yapılmıştır. Yürürlüğe girişinin 30. yılında kanunun 592 maddesinin yarısından fazlası yeniden düzenlenmiştir. Böylelikle Codice Zanardelli neredeyse tanınamayacak duruma gelmiştir.28 ‘Đlk değişikliklerde bir yandan tercüme hataları üzerinde durulmuş, diğer yandan da Türk değer anlayışı ile örtüşmeyen düzenlemeler yeniden biçimlendirilmiştir.’29 1933 yılında 84 madde, 1936 yılında 146 madde, 1953 yılında ise 106 madde değiştirilmiştir. 1936 yılında yapılan değişiklik en kapsamlı olanıdır. Bu değişiklik yapılırken yine bir Đtalyan Kanunu olan, Rocco Kanunu, esas alınmıştır.30 Düzenlemede, özellikle devlete karşı işlenen suçlarla ilgili hükümlerde değişikliğe gidilmiştir. Cumhuriyetin kurulduğu ilk yıllarda isyanların olması, cumhuriyetin henüz demokratik olmayışı, tek partili sistem ve devletin bu tek partiye ait oluşu gibi unsurlara, 1929 yılında eklenen büyük dünya ekonomik krizi, devlete karşı işlenen suçlarla ilgili bölümlerin Rocco Kanunu’ndan alınmasının nedenleridir. Böylece temelde özgürlükçü 27 28 29 30 Selçuk, Hukuk ve Yargıda Đyileştirme Üzerine, in: Yeni Türkiye Yargı Reformu Özel Sayısı, Temmuz-Ağustos 1996, Jahr 2, N. 10, S. 564, S. 565; Selçuk, Temyiz Yolu Açısından Ceza Yargılama Yasasının Uygulanması, in: CMUK Sempozyumu, Đstanbul 1999, S. 30. Dilger, Strafrecht, in: Südosteuropa Handbuch, Bd. IV, Türkei, (hg. Klaus-Detlev, Grothusen), 1985, S. 217; Siehe Türk Ceza Kanunu Layihası, S. 3. Önder (Dipnot 2), S. 78. Buna karşılık son dönemlerdeki gerek kanun değişikliklerinde, gerekse içtihatta Đtalya’daki gelişmeler hiç dikkate alınmamıştır. 108 Hakan Hakeri olan ceza kanununa, otoriter unsurlar ilave edilmiştir.31 Aslında, hükümlerin 1930 yılında yürürlüğe giren ceza kanunundan alınması bir tesadüf değildir. Đtalyan Ceza Kanunu Türkiye’nin o dönemki devlet anlayışı ile örtüşmektedir. Örneğin o dönemde kaymakam aynı zamanda parti başkanıdır, iç işleri bakanı ise parti genel sekreteridir, yani tek partili, tek liderli bir politik sistem döneme hakimdir.32 Türk Ceza Kanunu’ndaki değişiklikler genellikle politiktir, ancak sistematik değildir. Örneğin, artık uygulamada olmayan 141. ve 142. maddeler (komünist ve faşist eylemler ve propoganda) toplam olarak beş kez, ‘devlet kurumlarına hakaret’ suçunu düzenleyen 159. madde ise toplam 6 kez değiştirilmiştir. Bu yenilemeler sırasında ceza kanununun aileye, kişilere ve topluma ilişkin hükümleri ya hiç değiştirilmemiştir ya da çok az değişikliğe uğramıştır.33 Bu, günlük ve sistematik olmayan değişikliklerle sisteme ve sistemin genel yapısına zarar verilmiş, devlete karşı işlenen suçların oldukça otoriter, buna karşın özgürlüğe karşı işlenen suçlarınsa aşırı liberal ele alınmasına neden olunmuştur.34 Türk Ceza Kanunu’nun uygulandığı ilk 50 yıl için şu tespitlerde bulunulabilir: Bu süre içerisinde Avrupa’da yeni suç tipleri belirlenmiş, bazı suç tipleri ise suç olmaktan çıkarılmıştır. Ancak Türkiye’de hiç bir suç tipi kaldırılmamıştır. Batıda cezalar hafifleştirlirken, Türkiye’de ağırlaştırılmıştır.35 Sadece ilk 50 yıl süresince değil, kanunun alındığı 1889 yılından itibaren cezalar azaltılmamış, aksine yalnızca artırılmıştır.36 Bu nedenle eski Türk Ceza Kanunu’na göre şartlı tahliye, cezanın 2/5’si çekildikten sonra mümkün olmakta, böylece Türkiye’de dünya ortalamasına göre çok yüksek olan hapis cezaları hafiflemekteydi. Ceza infaz yasası, para cezalarının ve iki yıla kadar olan hapis cezalarının (1 yıla kadar olan ağır hapis cezaları, 2 yıla kadar olan hapis cezaları ve hafif hapis cezası) tecil edilmesine olanak tanımaktaydı. Ayrıca, başka hiç bir Avrupa ülkesinde bu kadar sıklıkta af yasası çıkarılmamıştır. En son 2000 31 32 33 34 35 36 Özek, Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, 468, S. 469. Özek (Dipnot 31), S. 589. Akmanlar, Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 166. Özek (Dipnot 31), S. 543. Dönmezer (Dipnot 23), S. 15. Ne var ki, değişikliklerin sonuçları, beklentilere karşılık verememiştir. Türkiye’de, cezaların ağırlaştırılmasının suçla mücadelede fazla etkisinin olmadığı, suç oranlarının cezaların ağırlaştırılmasından sonra da hiç bir şekilde azalmadığı görülmüştür. Önder (Dipnot 2), S. 78. Kürtaj konusunda bir liberalleşme görüyoruz: 1983 tarihli Nüfus Planlama Kanunu, kısırlaştırma ve kürtaja ilişkin düzenlemeleri yumuşatmış, eski kanunun katılığıyla karşılaştırıldığında bir dönüm noktası teşkil etmiştir. Örneğin 1965 yılındaki, kısırlaştırma propagandasına bile ceza yaptırımı öngörülmüştü. Kürtaj, gebeliğin 10. haftasına kadar yasaldır. Bu konuda daha fazla bilgi için, S. Yenisey, Die Entwicklungen im türkischen Strafrecht von 1960 bis 1983, in: ZStW 96 (1984), S. 236, S. 237. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri 109 yılında böyle bir af yasası hazırlanmış ve 60.000 mahkûmdan 20.000’i serbest bırakılmıştır. 1953 yılında hakimlerin ceza miktarını belirleme konusundaki takdir yetkileri sınırlanmış ve içtima alanında da gerçek içtima kuralları benimsenmiştir.37 Esasında, gittikçe artan cezalar Türkiye’deki demokratikleşme süreci ile bağdaşmamaktadır.38 Avrupa’daki Đkinci Dünya Savaşı’ndan sonra yaşanan insan hakları gelişmesi Türkiye’de takip edilememiştir. Ancak, Türkiye’de de çok partili demokratik sisteme geçilmiştir. Demokrasi tecrübesinin azlığı ve demokratik kurumların eksikliği nedeniyle, var olan özgürlükçü kanunlar muhafaza edilememiştir.39 Ayrıca ilki 1960 yılında meydana gelen askeri müdahalelerin hukuk sistemi üzerinde olumsuz etkileri olmuştur. Hukuksal düzenlemeler ya ordunun isteğine göre uygulanmış, ya da hâkimler orduyu dikkate alarak karar vermişlerdir.40 Mevcut normlar da daha farklı yorumlanmış ve uygulanmıştır. Bu, aynı hükümlerin farklı zamanlarda farklı şekilde uygulanmasına yol açmıştır.41 Đtalya’dan alınan politik normlar Đtalya’da özgürlükçü, ancak Türkiye’de otoriter bir yaklaşımla uygulamaya geçirilmiştir.42 Mehaz kanunda idam cezası bulunmamaktaydı.43 Türk Ceza Kanunu’nun devlete karşı işlenen suçlar bölümünde ise, 15 farklı suç için idam cezası öngörülmüştür. 1936 yılında yapılan kanun değişikliğinde 7 farklı suç tipi için daha idam cezası öngörülmüş, buna karşın 3 suç tipi için belirlenen idam cezaları hapis cezasına dönüştürülmüştür. Daha sonra yapılan kanun değişikliklerinde ise, uyuşturucu madde, ölümle sonuçlanan tecavüz, ölümle sonuçlanan kız kaçırma ve insan kaçırma suçları için de idam cezası öngörülmüştür. 1990 yılından itibaren bu rakamlar azalmaya başlamıştır. 13 idam cezası (12’si devlete karşı işlenen suçlar, biri cinayet) kanunda yer almaya devam etmiştir, diğerleri ise uygulamadan kaldırılmıştır.44 Bu değişikliklerin, Avrupa Birliği’ne üye olmak için yapılan başvurunun 3 yıl ardından gerçekleştiğine dikkat çekmek istiyorum. 37 38 39 40 41 42 43 44 1953 yılına kadar hakim cezanın üçte birini indirebilirken, değişikliklerden sonra yalnızca altıda birini indirme yetkisi tanınmıştır. Ayrıca, 1953 yılına kadar Türk Đnfaz Sistemi’nde ilerici sistem geçerli olmuştur ve buna göre cezanın süresi cezaevindeki iyi hal nedeniyle kısaltılabilmekteydi. Cezanın etkisini düşürdüğü gerekçesi ile bu da uygulamadan kaldırılmıştır, Önder (Dipnot 2), S. 432. Özek (Dipnot 31), S. 543. Alacakaptan, 1929’dan Bugüne Ceza Muhakemesi Yasası-Güncel Sorunlar, CMUK Sempozyumu, Đstanbul 1999, S. 12, S. 13. Alacakaptan (Dipnot 39), S. 13. Dönmezer (Dipnot 24), S. 15. Özek (Dipnot 31), S. 470. Eğer bir dava Asliye Mahkemesi’nde idam ile sonuçlanırsa, eski Türk Ceza Mahkemeleri Usul Kanunu’nun 305. maddesine göre doğrudan temyize gidiyordu. Đdam cezası, ancak temyiz mahkemesinin kararı ve meclisin onayından sonra infaz edilebiliyordu. Soyaslan, Ölüm Cezası, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 691, S. 692; Mehr dazu, 110 Hakan Hakeri Türkiye’de idam cezaları askeri yönetimleri haricinde kadar infaz edilmemiştir.45 1962 ile 1972 yılları arasında idam cezası hiç infaz edilmemiştir, 1971 yılındaki askeri muhtıradan sonra iki infaz gerçekleşmiş, 1980 yılındaki askeri derbeye kadarsa hiç infaz olmamıştır. Darbenin ardından 1984 yılına kadar 37 idam cezası infaz edilmiştir.46 1984 yılından sonra ise Türkiye’de hiç bir idam cezası infaz edilmemiştir.47 Türkiye Büyük Millet Meclisi 03.08.2002 tarihinde idam cezasını uygulamadan kaldırmıştır. Buna göre, sadece savaş zamanında veya yakın savaş tehdidi durumlarında işlenen eylemler için ölüm cezası uygulanabilecekti Böylelikle Türkiye, üyelik müzakereleri başlamadan önce Avrupa Birliği’nin beklentilerini büyük oranda karşılamış oldu. Belirtelim ki, idam cezası 2004 yılında tamamen kaldırılmıştır. Bir çoğu politik bu gözlemlerden sonra, şu değişikliklere de değinmek istiyorum: 1990 yılında uygulamadan kaldırılan 438. maddede, tecvüze uğrayan kadının hayat kadını olması, cezayı hafifletici neden olarak öngörülüyordu. 1953 yılındaki kanun değişikliğinde ise, 15-18 yaş arasındaki gençler arasındaki cinsel ilişki kendi iradeleri ile olsa bile cezaya tabi idi. Ancak 2002 yılından önceki eski Medeni Kanuna göre bu yaştaki gençlerin evlenmesinde hiç bir yasal sakınca görülmediğinden, bu eylemin cezalandırılması anlaşılmazdır.48 Ayrıca, Türkiye’de geleneksel olarak birçok genç erken yaşlarda evlenmektedir ve kırsal bölgelerde kız kaçırmanın evliliğe sebebiyet vermesi amacıyla gerçekleştiği görülmektedir.49 Daha da kötüsü, böyle bir evliliğe onay veren ebeveyn de ‘tecavüzü tahrik ve teşvik ettiği’ gerekçesi ile cezalandırılmaktadır. Zina, tıpkı Đtalya’da olduğu gibi, iki anayasa mahkemesi kararıyla Türkiye’de de suç olmaktan çıkarılmıştır. Zina, Đtalya’daki gibi, parlamento tarafından da şimdiye kadar 45 46 47 48 49 S. Tellenbach, Todesstrafe in der Türkei, in: ZAR 2/1991, S. 87-89. Artuk, Ölüm Cezası, in: Festschrift für Akipek, Konya 1991, S. 166; Demirbaş, Ölüm Cezası Yerine Đkame Edilebilecek Cezanın Türü, in: Hukuk Kurultayı, 2000, Bd. II, S. 495. Soyaslan (Dipnot 44), S. 692; 1980 ile 1984 yılları arasındaki suçlar incelendiğinde, kasten adam öldürmenin en sık görülen idam cezası nedeni olduğu görülüyor. Taammüd, en sık söz konusu olan kasten öldürme şekli iken, kan davası, bir suçun saklanması için adam öldürmek gibi nedenler de görülüyor. Đkinci sıklıkta karşılaşılan suç ise, anayasayı değiştirmeye ve ortadan kaldırmaya çalışmak. (Eski TCK. 146) Ancak bu noktada, mahkemelerin bütün bu davalarda sanıkların cinayet işlemiş olmalarını aradığını belirtmek gerekir, Tellenbach (Dipnot 44), S. 88. Avrupa Birliği’ne yakınlaşma çabaları çerçevesinde, idam cezasının yürürlükten kaldırılması en çok tartışılan konulardan biri olmuştur. Bazı politikacılar, Türkiye’nin AB’nin her hükmünü kabul etmeyeceğini söylemişlerdir. En büyük sorun, Öcalan’a verilmiş idam cezasının infazı olarak görülmekteydi. Pek çok kişi, Öcalan asılmadığı sürece idamın yürürlükten kaldırılmasına onay vermeyeceğini söylemiştir. Bir muhafazakar parti temsilcisi, ‘uluslararası çıkarlar’ söz konusu olduğunda ülkenin ‘koşulsuz Kapitülasyonla’ AB’ye teslim olacağına karşı uyarmıştır. Yarsuvat (Dipnot 21), S. 661. Yarsuvat (Dipnot 21), S. 681. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri 111 cezaya tabi tutulmamıştır.50 Hararetli tartışmalardan sonra zina, Avrupa Birliği’nin de baskısıyla yeni ceza kanununa da alınmamıştır. Bu değişikliklerden sonra dahi, ceza kanununun özellikle genel hükümler bölümünde reform ihtiyacı sürmüştür.51 E. Kanun Reformu için Hazırlıklar Osmanlı Đmparatorluğu’nda 1858 yılında Fransız Code Panel’in alınmasıyla başlayan yabancı kanunların ülkede uygulanması eğilimi, Türkiye Cumhuriyeti’nde de Đtalyan ceza kanununun alınması ve uygulanmasıyla devam etmiştir. Bu son adım, kendisine Avrupalılaşmayı hedef olarak seçmiş yeni cumhuriyetin reform çabaları arasında gösterilebilir. 1940,52 1958 ve 1989 yılında hazırlanan ön tasarılardan sonra, geçmişi yüz yıla uzanan yabancı ceza kanunlarının Türk ceza kanununa alınması ve uygulanması devrinin artık kapanmış olması gerekiyordu.53 Ancak bu tasarılar kanunlaşmamıştır. Gerek 1940 yılındaki tasarıda, gerekse 1958 yılındaki tasarıda örnek alınan kanun 193054 Đtalyan Ceza Kanunudur. Türk Ceza Kanunu’nun reform ihtiyacı herkes tarafından kabul edilmekteydi. Eski Türk Ceza Kanunu, hem lisan hem de içerik olarak eski bir kanun olarak görülmekteydi.55 Bu nedenle yeni Türk Ceza Kanunu’nun üzerinde 20 yıl çalışılmıştır. 1996 yılında, 80 senedir tartışılan Ceza Hukuku Reformu bir kez daha ertelenmiştir. Reformu gerçekleştirmekle yükümlü komisyon yeni bir tasarı üzerinde çalışmayarak, 1989 yılındaki ön tasarıyı geliştirmiştir. Tasarı, 2000 yılında mecliste görüşmelere açılmıştır. Bir süre sonra ceza usul yasasındaki temel değişiklikler de kapsama alınmış ve bir tasarı hazırlanmıştır. 2003 yılında yeni hükümet bu taslağı meclisin onayına sunmuştur. Her iki taslak da belli bir yabancı ceza kanununu tam anlamıyla 50 51 52 53 54 55 Ünver, Özellikle Cinsel Suçlar Alanında Olmak Üzere, Kadınlarla Đlgili Ceza Hukuku Normlarındaki Değişim ve Türkiye’deki Durum, in: Adalet Yüksekokulu 20. Yıl Armağanı, Đstanbul 2001, S. 320. Hakeri, 1997 Ceza Kanunu Tasarısında Ölüm Suçları, in: KHukA 2-3 (2000), S. 144. 1940 yılında, modern gelişmeye uygun yeni bir ceza kanunu tasarısı hazırlaması amacıyla bir komisyon kuruldu. ‘1926 Türk Ceza Kanunu’nun temeli olan 1889 Đtalyan Ceza Kanunu birçok açıdan eskimiş görülüyordu. Failin kişiliğinin daha fazla dikkate alınması, uygulamada karşılaşılan bazı suç tiplerinin kanuna eklenmesi gerektiği ve genel tedbirler üzerinde daha fazla durulması gerektiği belirtiliyordu’, Önder (Dipnot 2), S. 433, S. 434. Önder (Dipnot 2), S. 75. 1940 ve 1958 tasarılarının kanunlaşmamasının nedenlerinden biri de, Rocco Kanunu’nun Türkiye’de faşist bir kanun olarak değerlendirilmesiydi. Yenisey, Zum türkischen Straf- und Strafprozeβrecht, in: ZStW 109 (1997), S. 40. 112 Hakan Hakeri andırmamakta, ancak Alman, Fransız, Đtalyan ve Đsviçre ve Amerikan Hukuku’ndan unsurlar içermekteydi.56 Türkiye’de meclis, temel, büyük yasalar üzerinde ayrıntılı çalışamamaktadır. Ayrıca, tasarısının yasalaşması için gereken politik iradenin eksik olduğu da söylenebilir. 90’lı yıllardan itibaren zorluklar tespit edilmiş ve bu tasarının bazı düzenlemeleri (70 madde) yasa değişiklikleri ile eski ceza kanununa alınmıştır (örneğin, bilişim suçları, namusun temizlenmesi amacıyla yeni doğan çocuğun öldürülmesi). F. 2003 Türk Ceza Kanunu Tasarısının Temel Özellikleri Yeni Türk Ceza Kanunu 2003 yılındaki kanun tasarısına dayanarak hazırlandığından, bu tasarının belli özelliklerine değinmek istiyorum. Bu bölümde, yalnızca tasarının kanuna alınmayan belli düzenlemeleri üzerinde duracağım. 20. maddenin, 4. fıkrasına göre, “Fail sadece çok önemsiz bir netice öngörmüşse ve kusuru da hafifse, kasıtlı suçlarda ceza onda dokuz oranında indirilir.” Tasarıda iştirake ilişkin öngörülen düzenlemeler, eski ceza kanunun düzenlemeleri ile neredeyse aynıdır. Anlaşılan o ki, şimdiye kadar geçerli olan kanun herhangi bir soruna yol açmadığından, bu düzenlemelerde herhangi bir değişikliğe gerek görülmemiştir. Bunun üzerine, Zanardelli Kanunu’nun suça iştirake ilişkin düzenlemelerinin mükemmel olduğu, bu nedenle bir değişikliğe gerek olmadığı açıklaması yapılmıştır. Tasarıda yalnızca azmettirme ve dolaylı faillik kanuna eklenmiştir.57 ‘Complicita Corrispettiva’ ile ilgili olan eski ceza kanunun 463. maddesi muhafaza edilmiştir. 463. madde ‘eğer öldürmek ya da yaralama fiillerini iki veya daha çok kimse birlikte yapmış olup da failin kim olduğu belli olmazsa’ durumunu düzenlemektedir. Böyle durumlarda suça iştirak edenlerden her birisi hakkında, fiil için tayin edilmiş olan ceza üçte birinden yarıya kadar indirilerek hükmolunur.58 Yeni tasarıda, idam cezasının yer almadığına da değinmek gerekir. Bu uygulama yalnızca devlete karşı işlenen suçları kapsamamakta, bütün suçları içermektedir. Eski Türk Ceza Kanunu’nda haklarında idam cezası öngörülen 12 suçtan 11’i devlete karşı 56 57 58 Tellenbach, Kolloqium zur Straf- und Strafprozeßrechtsreform in Đstanbul, in: Informationsbrief der Deutsch-Türkischen Juristenvereinigung, Nr. 1/2000, S. 26. Dönmezer, Bir Ceza Kanunu veya Tasarısının Değerlendirilmesi Yöntemi, in: Festschrift für Çelik, Bd. I, Đstanbul 2001, S. 248. 249. Önder (Dipnot 2), S. 571. Zur Kritik dieser Vorschrift S. Yıldız, Ali Kemal, Ceza Muhakemesinde Đspat ve Delillerin Değerlendirilmesi (Đ.Ü. Sosyal Bilimler Enstitüsü, Yayınlanmamış Doktora Tezi), Đstanbul 2002, S. 240 ve devamı. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri 113 işlenen suçlar bölümünde, ‘devlet kişiliğine karşı işlenen suçlar’ olarak tanımlanmaktadır. Dikkat çekici olan nokta, kanunun 450. maddesinde açıkça belirtilen adam öldürmenin nitelikli hallerinden dolayı idama mahkûmiyet kararı verilen davaların sayısının çok yüksek olduğudur.59 Đdam cezasının kaldırılması büyük memnuniyetle karşılanan bir hadisedir, çünkü idam cezasının ceza kanunlarında yer almaması, Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi’nin 6. ek protokolünden de anlaşılacağı gibi, Avrupa hukuk kültüründe üzerinde uzlaşılmış bir ilkedir. Đdam cezasının kaldırılması süreci Türkiye’de oldukça uzun sürmüştür. Đdam cezası meclis tarafından resmi olarak kaldırılana kadar, infazı hiç gerçekleşmemesine karşın, cezanın yıllarca kanunda yer alması birçok ülke için tipik bir olgudur.60 Kanunda, idam cezası ağırlaştırılmış ömür boyu hapis cezası ile ikame edilmiştir. Buna istinaden, tasarıda yer alan hapis cezalarının süresi eski kanuna kıyasen kısaltılmış, ancak para cezalarının miktarı artırılmıştır. Tasarıda, eski kanuna kıyasla cezanın teciline ilişkin düzenlemeler failin lehine iyileştirilirken, şartlı tahliyenin uygulama alanı ise daraltılmıştır. Güvenlik tedbirleri ise detaylandırılmış ve çağa uygun olarak yeniden düzenlenmiştir. Bu, tasarının olumlu taraflarından biridir.61 Yaralamaya ilişkin hükümlerde, bu düzenlemelerin 1858 yılından bu yana başarıyla uygulandığı gerekçesiyle herhangi bir değişikliğe gidilmemiştir.62 Türk Ceza Kanunu’nun 459. maddesinin ikinci fıkrasına göre, ihmale dayanan yaralamalarda ceza, suçun ağırlığı dikkate alınarak 1/8 oranında azaltılabilir. Bu aşamada bir adım daha ileri gitmek ve şunu belirlemek gerekirdi: ‘Fiilin haksızlığının ve kusurun çok hafif olduğu hallerde, bir ceza vermek ölçüsüz olacaksa, ceza verilmez.’ Tasarının 32. maddesinin, ikinci fıkrasında böyle bir düzenleme olduğunu görmek çok sevindiricidir.63 59 60 61 62 63 Bu değişiklikten 120 idam mahkûmundan, 44’ü faydalanmıştır. Önder (Dipnot 2), S. 571. Zur Kritik dieser Vorschrift S. Yıldız, Ceza Muhakemesinde Đspat ve Delillerin Değerlendirilmesi (Đ.Ü. Sosyal Bilimler Enstitüsü, Yayınlanmamış Doktora Tezi), Đstanbul 2002, S. 240 ff. Tellenbach, Einige Betrachtungen zu den Staatsschutzdelikten im Entwurf eines Türkischen Strafgesetzbuchs, Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 635; Đdam cezasının kaldırılması, yaklaşık olarak 845 kişinin lehine oldu. (76 mahkûm, 769 davası sürmekte olan. Savcılık, 769 kişi için idam cezası istemekteydi.). Bayraktar, Türk Ceza Kanunu Tasarısında Genel Hükümler Bölümünü Oluşturan Düzenlemenin Genel Özellikleri, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 378. Dönmezer, Müessir Fiil Suçlarının Ceza Sistematiğindeki Yeri, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 599. Hirsch, Reform der Körperverletzungsregelungen, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 575. 114 Hakan Hakeri G. Tasarıya Yönelik Eleştiriler Tasarının destekçilerine göre, Zanardelli Kanunu’nun en önemli özelliği 19. yüzyılın klasik özgürlüklerini koruma altına almasıdır. Ancak, Zanardelli Kanunu birey haklarını ve özgürlüklerini yeterli oranda korumamaktadır. Tasarı ile eski kanunun eksikliklerinin giderilmesi ve modern, çağa uygun, bireysel bir kanun hazırlanması amaçlanmıştır.64 Bir başka ceza hukukçusu ise, tasarının demokratik olduğu, hukuk devleti ilkesine dayandığı ve cezaların infazında modern bir çizgi izlediği görüşünü savunmuştur.65 Tasarıya yöneltilen eleştiriler şöyle özetlenebilir: Temel eleştirel bir bakış açısına göre, Türkiye’de ciddi kriminoloji politikası araştırmaları olmadığından, şu anda bir ceza kanunu hazırlanamaz.66Ayrıca, ağırlıklı olarak yeni Fransız ceza kanunun tercümesi niteliğinde olan tasarı, Türk toplumuna uygun değildir.67 Genel olarak tasarı hakkında şu tespitleri yapabilirim: Tasarı orijinal bir çalışma değil, Zanardelli, Rocco, eski Osmanlı ceza kanunu ve farklı dönemlerde yapılmış kanun değişikliklerinden oluşan eski ceza kanununun, sistematik olmayan bir biçimde yeniden düzenlenmiş halidir.68 Tasarının bir amacı, bir felsefesi yoktur. Sadece çok gerekli olduğu düşünülen değişiklikler yapılmıştır. Taşlar yerinden oynatılmamaya çalışılmıştır. Bu, yapılan bir dizi değişiklikte, tasarının biçimlendirilmesinin ardında kuvvetli bir içtihat69 olduğu gerçeğini ispatlamaktadır.70 Temel nitelikli, orijinal bir değişiklik yapılmamıştır. Tasarı, ne reform eğilimlidir, ne de ulusaldır. Tasarının, devletin korunmasına ilişkin bölümlerindeki maddelerin içerikleri dikkate alındığında, eski kanunla bu maddeler arasında çok da büyük farklılık olmadığı tespit edilebilir.71 Daha önce de değindiğim gibi, bu tasarının çalışmaları 1984 yılında başlamıştır. Askeri darbenin ardından bu süreç içerisinde Türkiye demokrasiye geri dönmüştür. 1982 anayasasının özgürlükçü bir anayasa olduğu söylenemez. Đşte bu koşullar altında tasarı çalışmaları başlamıştır. Bu nedenle, tasarının özellikle devlete 64 65 66 67 68 69 70 71 Bayraktar (Dipnot 61), S. 375. Centel, Türk Ceza Kanunu 1997 Öntasarısının Getirdikleri isimli sempozyumu açış konuşması, in: Marmara’nın Sesi, M.Ü:Đletişim Fakültesi Aylık Aktüalite ve Fikir Dergisi, Yıl:15, S. 137, 1998, S. 5, alıntı Artuk (Dipnot 9), S. 843. Đçel, Nasıl Bir Ceza Kanunu, “Biz Yaparız, Olmazsa…”, 13.2.1987 tarihli Milliyet Gazetesi, S. 10, zit. bei Artuk (Dipnot 9), S. 841; Avcı, 1997 Türk Ceza Kanunu Tasarısının Ceza Adaleti Sistemimize Getirdiği Yenilikler, in: 75 Yılında Cumhuriyet ve Hukuk Sempozyumu, S. 233. Đçel, Önsöz ve Sunuş Konuşması, in: Ceza Hukuku Günleri, 70. Yılında Türk Ceza Kanunu – Genel Hükümler –, Đstanbul 1998, III. Soyaslan (Dipnot 23), S. 12. Tellenbach (Dipnot 60), S. 636. Son zamanlarda yasa koyucu kanun değişikliklerinde özellikle yüksek mahkeme içtihatlarını esas almaktaydı ve batı hukuk düzenlemelerindeki yenilikleri izlemeyi ihmal etmekteydi.’, Yenisey (Dipnot 55), S. 29. Tellenbach (Dipnot 60), S. 641. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri 115 karşı işlenen suçlar bölümünü düzenleyen maddeleri özgürlükçü değildir.72 Böylece, devlete karşı işlenen suçlar bölümünde cezalar artırılırken, diğer politik olmayan suçların cezaları hafifletilmiştir. Politik bölümde suçlar sayıca fazladır, suç alanı oldukça geniştir ve cezalar ağırdır.73 En büyük değişiklik, yeni ceza kanununda da görüldüğü gibi, devlete karşı işlenen suçların yeni bir bakış açısıyla ele alınmasıdır. Özel hükümler, devlete karşı işlenen suçlarla değil, kişilere karşı işlenen suçlarla başlamaktadır. Ancak bu, yeni kanunların çoğunun bu yönde bir düzenlemeyi öngörmediği ve böyle bir değişiklikte, alışkanlıkların sorun teşkil edebileceği gerekçesiyle eleştirilmiştir. Böyle sistematik bir değişiklik biçimciliğe girmektedir.74 Ayrıca bu değişiklik nedeniyle bireylere daha fazla bir koruma sağlanamamıştır.75 Yağma için öngörülen ceza oldukça ağır, hatta ileri dereceli yaralamadan bile daha ağırdır. Bir ağaca zarar vermek 1 ile 4 yıl arası hapis cezası ile cezalandırılırken, yaralama, eğer fiil 10 günden daha az süren bedensel ve zihinsel ya da alışılagelmiş işlerin yapılamamasına yol açmışsa, 3 aydan 1 yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır. Mülkiyete verilen zarar savcılık tarafından takip edilirken, bedensel bütünlüğe, namusa ve kişisel özgürlüğe karşı işlenen suçlar şikâyet üzerine takip edilir.76 Para cezalarının çok yüksek olması ve cazaların failin ekonomik durumu nedeniyle ödenememesi halinde hapis cezasına çevrilebilemesi, tasarının belli gruplara ayrıcılık tanıdığını göstermektedir.77 Tasarıya yöneltilen bir diğer eleştiri ise, Fransız ceza kanununun kapsamlı bir şekilde alınmış olmasıdır.78 Fransız Ceza Kanunu’ndan alıntılar yapılması bu kanunun en mükemmel ceza kanunun olması ile gerekçelendirilmiştir.79 Ancak, Fransız Ceza Kanunu nedensellik, hukuka aykırılık, bireysel sorumluluk ve mutlak yasallık alanlarında hiç bir düzenleme içermemektedir. Dolayısıyla tasarıda ceza kanununun en temel düzenlemeleri eksiktir.80 72 73 74 75 76 77 78 79 80 Toroslu, Nasıl Bir Ceza Kanunu, Ankara 1987, S. 6. Özek, Basın ve Kişi Özgürlüğü Kısıtlanıyor, 8.2.1987 tarihli Milliyet Gazetesi haberi, alıntı Artuk (Dipnot 9), S. 840. Önder, Ceza Kanunu Tasarısı, 9.3.1987 tarihli Milliyet Gazetesi, alıntı Artuk, 1926, S. 839 ve 840. Hafızoğulları, Türk Ceza Kanunu Tasarısı, ABD 1998/1, S. 38; Avcı (Dipnot 66), S. 234. Önder, Ceza Kanunu Tasarısı, 9.3.1987 tarihli Milliyet Gazetesi, alıntı Artuk (Dipnot 8), S. 839 und 840; Toroslu (Dipnot 72), S. 17. Toroslu (Dipnot 72), S. 10. Bunun sebebi, komisyon başkanının Fransızca bilmesiydi. Türk Ceza Kanunu Tasarısı ve Türk Ceza Kanununun Yürürlüğe Konulmasına ve Mevzuata Uyumuna Dair Kanun Tasarısı, Ankara 2000, S. 153. Özek, 1997 Türk Ceza Yasası Tasarısı’na Đlişkin Düşünceler, in: Festschrift für Erman, Đstanbul 1999, S. 643, S. 644. 116 Hakan Hakeri Genel eleştirilerin sonuncusu ise, tasarıdaki birçok suçun kazuistik olduğudur. Bu, Türk Ceza kanunun geleneği ile açıklanmıştır.81 Ancak, esas neden hâkimlere daha fazla takdir yetkisi verilmek istenmemesidir. Bu genel eleştirilerden sonra, maddeler tek tek ele alındığında şu tespitler yapılabilir: Ceza hukuksal sorumluluğun temelinin fiil olduğu yönünde bir hüküm olmaması çok büyük bir eksikliktir.82 Kanunuilik prensibine göre, garantörsel ihmali suçların genel kabülü, bu suçların önemli karakteristik özelliklerinin kanunda açıkça tarif edilmesini şart koşar. Ancak, tasarıda gerçek olmayan ihmali suçlar tanımlanmamıştır. Bunun en önemli nedeni, Fransız Ceza Kanunu’nun garantörsel ihmali suçlara ilişkin hiç bir hüküm içermemesidir.83 Kabahatler, kamu düzenini bozan halleri belirleyen kanun maddesi kapsamına alınmamıştır, hatta daha da kötüsü, ceza kanununda şimdiye kadar olduğu gibi ayrı bir paragraf içinde de değerlendirilmemiş, suçları düzenleyen bölüm içinde ele alınmıştır.84 Hukuksal yanılgı ne eski kanunda (44. madde), ne de tasarıda (2. madde) suçu hafifleten ya da suçu ortadan kaldıran sebep olarak dikkate alınmaktadır. (Bu kanunlardaki hukuksal yanılgı düzenlemelerinden farklı olarak: Alman Ceza Kanunu § 17, Đspanyol Ceza Kanunu 14/III. madde, Đsviçre Ceza Kanunu 20. madde).85 Ötenazi, 2003 yılındaki tasarıda 140. maddede düzenlenmiştir. Kanunda talep üzerine öldürme başka herhangi bir madde de yer almamıştır. Düzenleme şöyledir: ‘Đyileşme olanağı bulunmayan ve ileri derecede ıstırap verici bir hastalığa tutulmuş olan bir kimsenin, bilincinin ve hareketlerinin serbestliğine tam olarak sahip iken yaptığı ısrarlı talepleri üzerine ve sadece hastanın ıstıraplarına son vermek maksadıyla işlenen adam öldürme fiili için bir yıldan üç yıla kadar hapis cezası öngörülmüştür. Ölüm talep eden kişinin, talep ettiği anda akıl sağlığının yerinde olması gerekmektedir.’ Bu tür durumlar için ayrı bir düzenleme yapmanın yanısıra, failin iyileşme olanağı bulunmayan kimseyi acılarını dinidirmek için öldürdüğü halleri ayrıca düzenleyen bir maddenin kanunda yer alması daha yerinde olurdu.86 Son olarak, Türkiye Yargıtay eski başkanı konuşmasında bu tasarıya ilişkin olarak Tasarı bugünkü hali ile kanunlaşırsa, öğretimizin ve uygulamamızın yetmiş yıllık emeği 81 82 83 84 85 86 Dönmezer, Türk Ceza Kanunu Ön Tasarısı (Genel Sunuş), Hukuk Araştırmaları, Ocak-Nisan 1987, S. 19. Alacakaptan, Devletin Güvenliğini Đlgilendiren Suçlar, Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 653. Ayrıntılar için, S. Hakeri, Ceza Hukukunda Đhmal Kavramı ve Đhmali Suçların Çeşitleri, Ankara 2003. Özek (Dipnot 80), S. 697. Özek (Dipnot 80), S. 659. Hakeri (Dipnot 51), S. 146. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri 117 ve ürünleri hiçlenmiş olacak, tüm taşlar yerinden oynayacak, çok büyük sorunlar ve sancılar yaşanacaktır87 demiştir. H. Yeni Türk Ceza Kanunu 2003 yılındaki kanun tasarısı üzerinde çalışmak üzere mecliste, beş milletvekili üç ceza hukukçusundan oluşan bir komisyon kurulmuştur. Bu komisyon, 9 ay boyunca Türk Ceza Kanun Tasarısı üzerinde çalışmıştır. Kanun 2004 yılında mecliste kabul edildi ve 01.06.2005 tarihinde yürürlüğe girdi. Kanundaki bütün maddelere içerik olarak burada değinmeyeceğim, ancak bazılarının üzerinde durmak istiyorum. Önecelikle, Türkiye’de bir kanun hazırlanırken bazı temel ilkelerin göz ardı edilemeyeceğine dikkat çekmek istiyorum. Bu temel prensipler Atatürk tarafından kurulan Türkiye Cumhuriyeti’nin kuruluşundan bu yana varlığını sürdürmektedir. Bu nedenle yeni kanun, ne dinci hareketlerin ne de ayrılıkçı eylemlerin desteklenmesine müsaade edebilir.88 Dolayısıyla, Türkiye’de, reform çalışmaları sırasında bir yandan genel kabül görmüş ilkelerin kanunda yer almasına, bir yandan da 20’li yıllarda cumhuriyetin kuruluşu sırasında kabul edilmiş ilkelerin korunmasına ve süreklilik göstermesine dikkat edilmek zorundadır.89 Tasarının gerekçesinde, tasarının yeni, orjinal, çağdaş ve demokratik olduğu açıklanmıştır. Komisyonun amacının, insan hakları ve özgürlükleri korunurken, toplumun korunmasının ihmal edilmemesi olduğu belirtilmiştir. Bu iki amaca ölçülü bir şekilde ulaşılmalıdır.90 Ceza hukuku öğretisindeki ve farklı ceza hukuku kitaplarındaki en yeni gelişmeler tasarıya yansıtılmıştır. Kanunundaki temel ilkeler ve bazı önemli detaylar incelendiğinde, kanunun Đtalyan örneğinden pek çok noktada ayrıldığı görülmektedir. Bugünkü kanun üzerinde, Đtalya, Fransa, Polonya, Rusya, Amerika Birleşik Devletleri Kanunları ve Türkiye henüz anlaşmaya taraf olmamasına rağmen Roma Statüsü gibi hukuksal düzenlemelerinin etkilerinin yanısıra Alman hukukunun etkisi çok büyüktür.91 87 88 89 90 91 Uygun, 1998-1999 Adalet Yılını Açış Konuşması, in: Yargıtay Dergisi, Bd. 24, Ekim 1998, N.4, S. 444. Bayraktar, Türkiye’de Hukuku Güncelleştirmede Başvurulacak Đlk Yöntemler, in: Yeni Türkiye Yargı Reformu Özel Sayısı, Temmuz-Ağustos 1996, Jahr 2, No. 10, S. 183. Dönmezer, in: Hukuk Kurultayı 2000, C. I, S. 131. Türk Ceza Kanunu Tasarısı (Dipnot 79), S. 158. Tellenbach, Reformen in Strafrecht, Strafprozessrecht und Strafvollzugsrecht – Ein erster Überblick 118 Hakan Hakeri I. Genel Hükümler Yeni Türk Ceza Kanunu’na eski kanunun yaklaşık 100 maddesi alınmamıştır.92 Örneğin genel hükümlerdeki 26. maddede93 öngörülen mahkemece verilmiş adli tevbih kararı, 420. maddede belirtilen ‘fuhuş maksadıyla kadın oynatma’ ve ‘kadın kıyafetiyle kadınların bulunduğu mahalle girme’ (422. madde) gibi suçlar yeni kanuna alınmamıştır.94 Yeni kanun, eskiyen hükümleri kanundan çıkarmak ya da tamamen yeniden düzenlemek ve modernleştirmek için başka alanlara da eski kanuna göre çok daha amaca yönelik bir şekilde müdahale etmektedir. Hamileliği sonlandırma, çocuk öldürme ya da namus gerekçesiyle çocuk aldırma gibi fiileri öngören ve çok uzun süredir kullanılmayan hükümlere de yeni kanunda yer verilmemiştir.95 Đlk dört madde, yeni kanunun amaçlarını ve temel ilkelerini açıklamaktadır. Đlk madde Rus Ceza Kanunu’ndan kelimesi kelimesini alınmış olup, ceza kanununun amacını belirtmektedir.96 Hemen ardından ikinci maddede suç ve cezada kanunilik ilkesi yer almakta olup, burada açıkça bahsedilmeyen geçmişe yürüme yasağı kanunun zaman bakımından uygulanma alanında, 7. maddede yer almaktadır. 2. maddenin 2. fıkrasındaki düzenleyici işlemlerle suç ve ceza konulması yasağı97 ve 3. fıkradaki98 temel kıyas yasağı ile suç ve cezada kanunilik prensibi detaylandırılmıştır. Böylece eski bir tartışma konusu da neticeye bağlanmıştır. Ayrıca, kanunda açıkça suç ve cezada 92 93 94 95 96 97 98 über die türkischen Reformgesetze des Jahres 2004, in: http://www.tuerkeirecht.de/Strafrecht_Tellenbach.pdf, S. 2. Avcı (Dipnot 66), S. 247. Madde 26: Kanunda gösterilen cezanın yukarı sınırı bir ay hapis veya hafif hapis ya da üçbin lira ağır veya hafif para cezasını geçmediği takdirde, hafifletici sebeb bulunur ve fail önceden bir cürümden veya bir aydan fazla hafif hapsi gerektiren bir kabahatten dolayı mahküm olmamış bulunursa, mahkeme, verdiği cezanın yerine hüküm giyen kişiye adli tevbih yapılmasına karar verebilir. Madde 420: Adabı umumiyeye mugayir olarak açık yerlerde veya halkın suhuletle muttali olabileceği yarı açık mahallerde fuhuş maksadiyle kadın oynatanlar ve bilihtiyar oynayan kadınlar bir aydan altı aya kadar hapsolunur. Madde 422: Kadın kıyafetiyle kadınların bulunduğu mahallere girenler mücerret bu fiilden dolayı üç aydan bir seneye kadar hapsolunurlar ve böyle tebdili kıyafet ile girmiş oldukları yerde kanunen bu cezadan şedit bir cezayı mucip olan bir cürüm işlemişlerse o fiilin cezasiyle dahi cezalandırılırlar. Her iki hüküm de 1858 Osmanlı Ceza Kanunu’ndan alınmıştır. Tellenbach (Dipnot 91), S. 9. Ceza Kanununun amacı; kişi hak ve özgürlüklerini, kamu düzen ve güvenliğini, hukuk devletini, kamu sağlığını ve çevreyi, toplum barışını korumak, suç işlenmesini önlemektir. Kanunda, bu amacın gerçekleştirilmesi için ceza sorumluluğunun temel esasları ile suçlar, ceza ve güvenlik tedbirlerinin türleri düzenlenmiştir. Daha ayrıntılı; Yıldız, Yürütme Organının Düzenleyici Đşlemlerle Suç ve Ceza Yaratması, Festschrift für Çetin Özek, Đstanbul 2004, S. 1033 ff. 1) Kanunun açıkça suç saymadığı bir fiil için kimseye ceza verilemez ve güvenlik tedbiri uygulanamaz. Kanunda yazılı cezalardan ve güvenlik tedbirlerinden başka bir ceza ve güvenlik tedbirine hükmolunamaz. 2) Đdarenin düzenleyici işlemleriyle suç ve ceza konulamaz. 3) Kanunların suç ve ceza içeren hükümlerinin uygulanmasında kıyas yapılamaz. Suç ve ceza içeren hükümler, kıyasa yol açacak biçimde geniş yorumlanamaz. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri 119 ölçülülük kurala bağlanmış olup, fiil ile ceza arasında orantı olması kuralının yanısıra, bütün vatandaşların kanun önünde eşitliği ilkesine de yer verilmiştir (m. 399).100 Uluslararası ceza hukukunun düzenlemeleri kanunda oldukça detaylı biçimde ele alınmıştır. Türk Ceza Kanunu’nun yer bakımından uygulama alanı, fiilin kısmen veya tamamen Türkiye'de işlenmesi veya neticenin Türkiye'de gerçekleşmesi halinde suç, Türkiye'de işlenmiş sayılır’ ibaresi ile belirlenmiştir (m. 8). Ayrıca ‘ne bis in idem’ ilkesi de büyük oranda kanunda tanınmıştır (m. 11-13). Yeni kanunda, eski kanunda bulunmayan hükümler şunlardır: Dolaylı faillik, etkin pişmanlık, suçu ortadan kaldıran nedenler, temyiz kudretinden yoksunluk ile azaltılmış isnad yeteneği arasındaki farkın işlevi, idam cezasının kaldırılması ve ağır hapis cezası ile hapis cezası arasındaki fark, hukuka uygunluk nedeni olarak rıza ve hukuka uygunluk nedenlerinin aşılması. Eski Türk Ceza Kanunu’nda rızaya ilişkin hiç bir düzenleme yoktu. Bu nedenle bu tür davalarda gelenek hukuku kullanılmaktaydı. Yeni Türk Ceza Kanunu’nun 26. m. 2. fıkrasında rıza ile ilgili genel bir düzenleme yapılmıştır. Buna göre, hak sahibi olan kişinin rızası, hukuka uygunluk gerekçesi olarak görülmektedir. Sınırlamaya ilişkin olarak, ‘kişinin mutlak surette tasarruf edebileceği bir hakkı olması’ düzenlemesi getirilmiştir.101 Şimdiye kadar uygulamada kullanılan ‘hakkını kullanan kişiye ceza verilmez’ ilkesi, yeni kanunda da yer almaktadır. (26. m., 1. fıkra) Bu düzenlemeden meslek icrası anlaşılmaktadır; örneğin gazetecilerin haber yazma ve eleştiri hakları, doktorların Alman Hukukunda daha çok hastanın ruzası ile hukuka uygun olma niteliği kazanan102 müdahaleleri gibi meslek hakları buna örnek verilebilir. Bu hüküm Đtalyan Ceza Kanunu’nun 50. maddesinden alınmıştır. Ayrıca meşru savunma ve zorunluluk halinde bütün bireysel haklar kapsama alınmıştır. YTCK. 27. m., 1. fıkrasında ceza sorumluluğunu kaldıran nedenlerde sınırın aşılması hali ile ilgili dereceli bir düzenlemeye tabidir. Đlk olarak, bütün hukuka uygunluk nedenleri ve kusurluluğu kaldıran sebepler bakımından bir düzenleme bulunmaktadır. Sınırın kast olmaksızın aşılması halinde, bir ceza verilir, fiil taksirle işlendiğinde de cezalandırılıyorsa, taksirli suç için ceza indirilir. Eğer böyle bir suç unsuru yoksa ceza 99 100 101 102 1) Suç işleyen kişi hakkında işlenen fiilin ağırlığıyla orantılı ceza ve güvenlik tedbirine hükmolunur. 2) Ceza Kanununun uygulamasında kişiler arasında ırk, dil, din, mezhep, milliyet, renk, cinsiyet, siyasal veya diğer fikir yahut düşünceleri, felsefi inanç, milli veya sosyal köken, doğum, ekonomik ve diğer toplumsal konumları yönünden ayrım yapılamaz ve hiçbir kimseye ayrıcalık tanınamaz. Tellenbach (Dipnot 91), S. 3, dn. 6. Hirsch (Dipnot 63), S. 578. Tellenbach (Dipnot 91), S. 5. 120 Hakan Hakeri düşer. Aynı maddenin ikinci fıkrası ise, meşru müdafaayı ele almaktadır. Eğer meşru savunmada sınırın aşılması mazur görülebilecek bir heyecan, korku veya telaştan ileri gelmiş ise faile ceza verilmez, m. 27/2.103 Garantörsel ihmali suçlar alanında Fransız Kanun Code Penal ve yeni Türk Ceza Kanunu’na kadar geçerli olan kanunda olduğu gibi, herhangi bir düzenlemeye gidilmemiştir. Bunda, Fransızcanın baskın olduğu üniversite öğretisinin büyük etkisi olmuştur. Fransa’da da garantörsel ihmali suçlar ceza kanunda düzenlenmemektedir, böylelikle icrai suç oldukça geniş yorumlanabilmektedir. Ancak, kanun tasarısının son çalışma aşamasında, ölüm ve yaralama suçlarına ilişkin olarak, en azından uygulamadaki önemli davalarda kullanılabilmesi amacıyla bir özel düzenleme eklenmiştir. Burada bir eşdeğerlik ilkesi düzenlenmiş olup, buna göre ihmali ve icrai davranışın eşdeğer kabul edilebilmesi için, kişinin, belli bir icrai davranışta bulunmak hususunda kanuni düzenlemelerden veya sözleşmeden kaynaklanan bir yükümlülüğünün bulunması, önceden gerçekleştirdiği davranışın başkalarının hayatı ile ilgili olarak tehlikeli bir durum oluşturması, gerekir (m. 83, 88).104 Ceza ehliyetinin yaşı eski kanunda olduğu gibi onbirinci yaşın sona ermesi ile değil, 12. yaşın sona ermesi ile başlamaktadır. Alman hukukunda olduğu gibi ‘yetişme çağında olanlar’ gibi bir grup Türk hukukunda yoktur, gelecekte de olmayacaktır.105 Tüzel kişilerin temsilcileri tarafından tüzel kişilerin menfaatine olacak biçimde işlenen suçlardan dolayı tüzel kişilerin sorumlu tutulmasını öngören bir düzenlemenin tasarıya konulması da düşünülmüştür. Bunun örneği, birçok suçta tüzel kişiler için ceza sorumluluğu öngören Fransız Code Penal Kanunudur. Ancak bu, şahsi sorumluluk ilkesini ihlal etmektedir. Fransız Anayasası’nın aksine, Türkiye Anayasası’nda bu yönde bir madde yer almaktadır. Anayasanın 38. maddesine göre, ‘ceza sorumluluğu şahsidir’106. Bu hüküm kusur ilkesinin tanınması olarak da anlaşılmaktadır.107 Bu nedenle, tasarıdaki bu madde kanuna alınmamıştır. Bunun yerine tüzel kişiler hakkında ceza yaptırımı uygulanamaz, ancak eğer ceza hükmü özel hükümlerde ayrıca öngörülüyorsa, tüzel kişilerin izinlerinin iptaline karar verilebilir, ya da mal varlıklarından bir kısmına el konulabilir (m. 20/2, 60). 103 104 105 106 107 Tellenbach (Dipnot 91), S. 5. Tellenbach (Dipnot 91), S. 6. Çocuklarla ilgili kanunlara ilişkin daha ayrıntılı bilgi, S. Yıldız, 5237 Sayılı Türk Ceza Kanunu Seminer Notları, Đstanbul 2007, S. 73 ve devamı. Ünver, Ceza Hukukunda Objektif Sorumluluk, in: Ceza Hukuku Günleri, 70. Yılında Türk Ceza Kanunu – Genel Hükümler –, Đstanbul 1998, S. 139. Jescheck, Rechtsvergleichende Bemerkungen zum Entwurf des allgemeinen Teils eines neuen türkischen Strafgesetzbuchs von 1989, Türk Ceza Kanun Tasarısı Tartışma Seminer Notları, Konya 1998, S. 15. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri 121 Ne var ki tasarıda kusur ilkesi bütün sonuçlarıyla gerçekleşmemiştir.108 Netice sebebiyle ağırlaşmış suçlar düzenlenmiştir, ancak ağır netice bakımından en azından taksirin bulunması aranmamaktadır. Uygulamada da nedensellik bağı yeterli görülmektedir. Bu hukuki durumun arkasında güçlü bir uygulama vardır. Ancak kanundaki yeni hukuki durum ise tamamen farklıdır: ‘Yeni kanunun birçok bölümünde göze çarptığı üzere, kusur ilkesine ilişkin olarak yapılan iyileştirmenin önemi çok büyüktür. Bu, netice sebebiyle ağırlaşmış suçlara ilişkin düzenlemedir Yeni kanunun 23. maddesine göre, bir fiilin, kastedilenden daha ağır veya başka bir neticenin oluşumuna sebebiyet vermesi halinde, kişinin bundan dolayı sorumlu tutulabilmesi için bu netice bakımından en azından taksirle hareket etmesi gerekir.’109 Hukuksal hata eski kanunun hiç bir bölümünde yer almamaktadır. ‘44. madde hiç bir istisnaya yer vermeden; ‘Kanunu bilmemek mazaret sayılmaz’ düzenlemesini getirmekteydi. Ancak bu, Avrupa ceza hukukunda olduğu gibi Türk ceza kanununda da kusur ikesi ile çelişiyordu. Bu, eski ceza kanunlarında yer alan ancak zamanla uygulamadan kalkmış bir düzenlemedir. Türkiye’de ceza kanunu tasarısı hazırlanırken de bu konuyla ilgili pek çok tartışma olmuştur. Özellikle üniversite çevrelerinden, sakınılamayacak hatanın, ceza yaptırımını ortadan kaldıran bir gerekçe olarak kanuna alınması gerektiği görüşünü savunanlar olmuştur. Ancak bu görüşü kuşkuyla karşılayanlar da vardı. Özellikle pek çok sanığın, kanunu bilmedikleri gerekçesi ile ceza almamaya çalışacaklarından endişe edilmiştir. Kanunu bilme yükümlülüğü ilkesinin devamlılığı ve bu ilkede yalnızca ‘hatanın sakınılamayacak olduğu’ durumları içeren bir istisnanın yer almasının doğruluğuna gerçekte inanılmıştır. Sakınılamayacak hallerin tanınmasının önündeki engelin bu kadar büyük olduğu da düşünülmemiştir.’110 Neticede, sakınılamayacak hata tasarının 2003’teki biçiminde yer almamıştır. Yeni kanunun 29.09.2004 tarhinde onaylanan şeklinde, eski 44. madde 4. madde olarak yer aldı, hukuksal hata ise 4/2 fıkrası ile düzenlenmiştir. 29 Haziran 2005 tarihindeki kanun değişikliğinde ise 4. maddenin ikinci fıkrası yeniden kaldırılmış, ancak hukuksal hataya ilişkin haller 30. maddeye yeni bir fıkra eklenerek (m. 30/4) düzenlenmiştir.111 ‘Hukuksal hata konusu bütünüyle yeniden düzenlendi. Birbiriyle hiç örtüşmeyen 52. madde diğer kaynaklar ve uygulama ile birlikte ceza kanunu şimdiye kadar sadece yanılma ve hedefte sapmayı ele alırken, yeni kanununun genel hükümler bölümünde tümüyle olmasa da hataya ilişkin bazı düzenlemeler yapılmıştır. Suçun unsurlarına ilişkin hata, kastı ortadan kaldırır. Ancak eğer böyle bir suç varsa, muhtemelen taksirli 108 109 110 111 Jescheck (Dipnot 107), S. 15. Tellenbach (Dipnot 91), S. 4. Tellenbach (Dipnot 91), S. 4. (4) Đşlediği fiilin haksızlık oluşturduğu hususunda kaçınılmaz bir hataya düşen kişi, cezalandırılmaz. 122 Hakan Hakeri olmaktan dolayı bir ceza da verilir. 30. maddeye göre, eğer fail, bir suçun daha ağır veya daha az cezayı gerektiren nitelikli hallerinin gerçekleştiği hususunda hataya düşerse, bu hatasından yararlanır. Aynı uygulama failin ceza sorumluluğunu kaldıran veya azaltan nedenlere ait koşulların gerçekleştiği hususunda kaçınılmaz bir hataya düşmesi halinde de gerçekleşir. Ancak kanunda önlenemez hukuksal hata durumunda ne yapılması gerektiği konusuna değinilmemiştir.’112 ‘Geçerli olan kanunda her biri bir başka cezayı öngören eksik ve tam teşebbüs arasında ayırım yapılmaktan vazgeçilmiştir. Đşlemeyi kastettiği bir suçu elverişli hareketlerle doğrudan doğruya icraya başlayıp da elinde olmayan nedenlerle tamamlayamayan kişi teşebbüsten dolayı sorumlu tutulur ve cezalandırılır. (m. 35). Hâkim, ceza sınırları çerçevesinde, oluşmuş zarara ve tehlikenin büyüklüğüne göre cezayı belirleme yetkisine sahiptir. Fiilden gönüllü vazgeçme halinde teşebbüsten dolayı ceza verilmez fakat tamam olan kısım esasen bir suç oluşturduğu takdirde, sadece o suça ait ceza ile cezalandırılır (m. 36).’113 Đştirak konusunda ise, iştirak eden kişinin azmettirici ile aynı ceza çarptırılmasının çok yüksek bir ceza olacağını düşünen birçok kişi vardır. Bu nedenle, Türk ceza kanununda şimdiye kadar uygulamada olan ceza indiriminin kaldırılmış olması114 ve kanunun iştirakçi için ceza indirimine neden olan durumlara ilişkin hiç bir düzenleme yer almaması şaşırtıcıdır. Şahsi kanaatime göre, suçu azmettirmeye teşebbüsün ve suç işleme teklifinin ceza yaptırımı olduğunun da yeni Türk Ceza Kanunu’nda yer alması gerekiyordu.115 Bu ceza hukukçuları heyeti tarafından teklif edilmiş, fakat milletvekillerince kabul edilmemiştir. Zincirleme suç kurumu yeni kanunda da muhafaza edilmiştir. ‘Ceza sistemi, cezaları ve güvenlik tedbirlerini kapsamaktadır. Ana ceza, yan ceza ya da yan sonuçlar diye adlandırılan yaptırımlar artık kanunda yer almamaktadır. Cezalar, hapis ve para cezalarıdır. (45. madde ve devamı) Đzinlerin ve ruhsatların iptali gibi yaptırımlar, kanunda güvenlik tedbirleri olarak değerlendirilmektedir. (53. madde ve devamı) Hapis cezaları ise, hükümlünün hayatı boyunca devam eden, kanun ve tüzükte belirtilen sıkı güvenlik rejimine göre çektirilen ağırlaştırılmış müebbet hapis cezası (47. madde) – bu ceza daha önce idamla cezalandırılan suçlar için öngörülmektedir – , müebbet hapis cezası (48. madde) ve süreli hapis cezası (49. madde) olarak ayrılır. Ağır hapis, hapis ve hafif hapis cezaları arasındaki fark kaldırılmış, ancak bazı durumlar için 112 113 114 115 Tellenbach (Dipnot 91), S. 4. Tellenbach (Dipnot 91), S. 4. Schroeder, Entwurf eines türkischen Strafgesetzbuchs, Teilnahme, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 380. Schroeder (Dipnot 115), S. 381. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri 123 öngörülen cezalar yükseltilmiştir, örneğin hırsızlık suçu için öngörülen en hafif ceza 6 ay ile 1 yıl arası hapistir (141. madde 1. fıkra). Para cezalarında ise gün para cezası sistemine geçilmiştir (52. madde). Gün para cezasının miktarı konusundaki kanunsal düzenlemeler Alman Hukuku’ndaki gibi değildir. Kanun koyucu bu alanda daha çok Polonya’daki düzenlemeyi örnek alarak (Polonya Ceza Kanunu, 33. madde, 3. fıkra) geniş bir formülü esas almıştır. Buna göre günlük para cezası miktarı ekonomik durum dikkate alınarak ve mağdurun kişisel koşulları göz önünde bulundurularak 20-100 YTL arasında belirlenmektedir.’116 Şartlı tahliyenin uygulama alanı ise eski yasaya kıyasla daraltılmıştır. Cezanın ertelenmesinin yanı sıra, hükmün açıklanmasının ertelenmesi de yeni bir kurum olarak kabul edilmiştir. Ayrıca kamu davasının açılması da ertelenebilmektedir. ‘Yeni Türk Ceza Kanunu’nda suçun saikının çoğunlukla dikkate alınmadığı görülmektedir. Buna ek olarak Türk Ceza Kanunu esnek de değildir. Genelde hâkimin hiçbir takdir yetkisi yoktur. Ayrıca failin kişiliği de dikkate alınmamaktadır. Bence, bütün koşulların ve saikların toplu değerlendirilmesi nedeniyle fiile ve faile uygun bir hüküm verilememektedir.117 Bu, Türkiye’nin birçok alanda çok merkezi bir yapısı olduğunu ortaya koymaktadır. Türkiye çok büyük bir ülke olsa da, idare hukuku bakımından oldukça merkezidir. Merkezi bürokrasi yargı da dâhil olmak üzere bütün alanların kendi kontrolü altında olmasını istemektedir. Bu nedenle hâkimlerin takdir yetkisi azdır, savcılar kamu davasının mecburiliği ilkesine katı bir şekilde bağlı kalmak zorundadırlar. Ancak, yeni Türk Ceza Kanunu’nda hâkimlerin takdir yetkisini genişletilmiş, bu uygulama da Türkiye’de sert şekilde eleştirilmiştir. II. Özel Hükümler Özel Hükümlere ilişkin olarak: Đlk bakışta dikkat çeken en önemli unsur, devlete karşı işlenen suçların kanundaki konumudur: Bu suçlar eski kanunda ve dünyadaki pek çok ülkenin ceza kanunlarında olduğu gibi özel hükümlerin başında değil, kişilere ve topluma karşı suçlardan sonra düzenlenmiştir. 2000 yılındaki kanun tasarında da değinildiği gibi, gruplamadaki bu değişikliğin amacı bireylerin, toplumun ve devletin anlayış değişimini ifade etmektir.118 ‘Özel hükümlere bir dizi suç ve suç grupları ilave edilmiştir. Özellikle soykırım ve insanlığa karşı suçlar, Roma Statüsü’ndeki hükümler esas alınarak düzenlenmiş, bu yeni 116 117 118 Tellenbach (Dipnot 91), S. 7. Hakeri (Dipnot 19), S. 254, S. 255. Türk Ceza Kanunu Tasarısı (Dipnot 79), S. 172, S. 173. 124 Hakan Hakeri düzenlemelere özel hükümlerin en başında 76 ve 77. maddede yer verilmiştir. Ayrıca 181. maddede görüldüğü gibi, çevreye karşı işlenen suçlar da kanuna alınmıştır. Bu çok anlamlıdır, çünkü çevrenin korunmasına ilişkin ceza hukuku düzenlemeleri şimdiye kadar çok küçük sayıda kalmıştır ve çevre kanunu, diğer pek çok kanun gibi, çevreye ilişkin az sayıda hüküm ile daha ziyade idari cezalar öngörmüştür.’119 Yeni kanunda da ensest için bir ceza öngörülmemektedir. Kanundaki yeni bir düzenlemeye göre, kadının mağduru olduğu bir suç sonucu gebe kalması halinde, gebeliği sona erdirirse kadına ceza verilmez (99. madde). Kürtaj, gebeliğin 10. haftasına kadar yasaldır. Yeni bir hüküm olan 90. maddeye göre, rızaya dayalı olsa bile, insan üzerinde deney yapan bir kişi cezalandırılır. Diğer bir yeni hüküm olan 122. madde ile ‘ayrımcılık’ cezalandırılmaktadır. Önemli hükümler tamamen yeniden düzenlenmiştir. Đşkence ile mücadeleye ilişkin hükümlerde sıfır müsamaha çerçevesinde kalınmıştır. Şimdiye kadar kanunda belirtilen suçun özünü, ceza davasında rolü olan kişilerin, sanığa/zanlıya, ama tanığa ve müdahillere de suçunu söyletmek için işkence vesair kötü muamele yapması oluşturuyordu. Đşkenceye ilişkin yeni düzenlemelerin çerçevesi daha geniştir, 94. madde işkence fiilini işleyenler hakkında 3 yıldan 12 yıla kadar hapis cezası öngörmektedir, bu ceza, ağırlaştırıcı nedenler mevcut ise daha da artırılabilir, işkence sonuncunda ölüm meydana gelmişse memurun müebbet hapsine hükmolunur. Đşkenceye ilişkin hükümler, devlet memurlarınca uygulanan kötü muameleler için ağır cezalar öngören düzenlemeler haline gelmiştir.120 Kadın hakları ile ilgili alan, kimi hükümlerin kaldırılması, kimilerinin de değiştirilmesiyle tamamen değiştirilmiştir. Türkiye’deki kadın örgütlerinin aktif çalışmaları bu konuda çok etkili olmuştur. Đlkin, cinsel suçlar artık topluma ve iyi ahlaka karşı işlenen suçlar değil, 102. madde uyarınca kişiye ve cinsel dokunulmazlığa karşı işlenen suçlar altında işlenmektedir. Kız kaçırma ile ilgili bütün maddeler kanundan çıkarılmıştır, buna ek ol.rak fail ile mağdur arasında, mağdurun rızası alınarak yapılan evliliğin adli kovuşturmaya engel olduğunu belirten hüküm de kaldırılmıştır. Bütün bu eski hükümlerden geriye kalan tek düzenleme, bir kimsenin cinsel amaçla hukuka aykırı olarak bir yere gitmek veya bir yerde kalmak hürriyetinden yoksun bırakılmasının ceza ağırlaştırıcı neden olmasıdır (109. madde, 5. fıkra).121 119 120 121 Tellenbach (Dipnot 91), S. 8. Tellenbach (Dipnot 91), S. 8. Tellenbach (Dipnot 91), S. 9. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri 125 Eski Türk Ceza Kanunu, eşlerden birinin zina esnasında suçüstü yakalanması halinde meydana gelen ölümlerde, cezayı hafifletici nedenler olduğunu kabul etmekteydi. Eski Türk Ceza Kanunu’nun 462. maddesi, cezanın 1/8 oranında indirilebileceğini öngörüyordu. Kanun tasarısında ise, doğru bir tutumla ayrı bir ceza indirimi maddesi öngörülmüştür. Şu anda genel hükümlerin 29. maddesi uyarınca ‘tahrik’ genel ceza indirim nedenidir. Bu hükümde, ceza indirimini sağlayacak başka bir neden yer almamaktadır. Yukarıda da değinildiği gibi, namus cinayetlerindeki özel ceza indirimi uygulaması kaldırıldıktan sonra, töre saiki ile gerçekleşen cinayetlerde cezanın ağırlaştırılmasını öngören hüküm kanuna eklenmiştir. Böylelikle, kan davası ya da töre nedeniyle işlenen cinayetler de, ‘ağır adam öldürme’ olarak sınıflandırılmaktadır. Eski Türk Ceza Kanunu, ‘evlilik dışı’ tecavüzlere ilişkin açık bir sınırlama içermemesine rağmen, tecavüz fiilini gerçekleştiren kişi mağdurun eşi ise, bu kişiyi tecavüz suçundan cezalandırılmamaktaydı. Yargıtay, eğer erkek, karınsıyla rızası dışında anal ilişki yaşarsa, bu fiilin aile efradına karşı kötü muamele (478. madde) dışındaki bir hükme göre değerlendirilemeyeceği görüşündedir. Evlilik içi tecavüzlerin cezalandırılmıyor oluşu, erkeğin karısının üzerinde cinsel haklara sahip olması ile gerekçelendirilmiştir.122 Bu uygulama kanuni bir düzenleme ile tasarıda engellenebilirdi. Bilakis, tecavüze ilişkin kanun maddesinin gerekçesinde geçerli olan mahkeme kararına atıfta bulunularak, bu nedenle başka bir düzenlemeye gerek olmadığı belirtilmiştir.123 Yeni kanunda ise, bu fiiller tecavüz olarak değerlendirilmekte, ancak kovuşturmanın yapılması mağdurun şikâyette bulunması şartına bağlanmıştır (102. madde). Özel hayata karşı suçlarsa, Đsviçre Ceza Kanunu örnek alınarak yeniden düzenlenmiştir (132. madde ve devamı).124 Kanunda taksirli işlenen suçlara ilişkin düzenlemelerin sayısı artırılmıştır. Gerekçede ise, bunun kanunun liberal yapısının göstergesi olduğu belirtilmiştir.125 Devlet kurumlarının aşağılanması ise, bugün Avrupa’da çok dar bir çerçevede ele alınmaktadır. Buna karşın, yapılan eleştiriler çok geniş bir alana yayılmaktadır. Eski Türk Ceza Kanunu’nun 159. maddesinde belirtilen değerler ve kurumlar birçok Avrupa 122 123 124 125 Ünver, Ceza Hukukunda Hukuki Değer, Annale de la Faculte de Droit d’Istanbul, Volume: 33, Number: 50, 2001, S. 103. Madde 313’ün gerekçesi (Dipnot 63), S. 321. Toroslu (Dipnot 72), S. 85; Mehr dazu S. Tosun, Özel Hayatın Gizliliğini Đhlal Suçları, in: Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 384 vd. Dönmezer, Bir Ceza Kanunu veya Tasarısının Değerlendirilmesi Yöntemi, in: Festschrift für Çelik, Bd. I, Đstanbul 2001, S. 249. 126 Hakan Hakeri ülkesinde büyük bir hukuksal koruma altında değillerdir.126 Cumhurbaşkanının, devlet kurumlarının, değerlerinin ve sembollerine hakaret edilmesi fiillerinin kanunsal bir yaptırıma tabi olmasının Türkiye’de çok büyük önem arz ettiği, 2002 yılı Ocak ayındaki, 2005’teki ve 2006’daki tartışmalarda anlaşılmıştır. Hükümet, bu maddeyi Avrupa Birliği’ne uyum çerçevesinde yeniden düzenlemek istemiştir. Kanun tasarısı göz önünde bulundurulduğunda, tasarıda devlet sembollerine, cumhurbaşkanına, devlet kurumlarına ve değerlerine hakaret edilmesine ilişkin düzenlemelerin eski kanunun 145., 158. ve 159. maddeleriyle büyük oranda benzerlik gösterdiği, ancak devletin yargı organları ile, askeri veya emniyet teşkilatına yönelik hakaretin de kanunda düzenlendiği görülmektedir. Ancak tasarıda dikkat çekici olan, ‘cumhuriyetin’ hakaretin yasaklandığı kurumlar ve değerler arasında yer almamasıdır. Meclisteki uyum çalışmaları sırasında bu maddeye ‘cumhuriyet’ ile birlikte ‘Türk Milleti’ ve ‘Türk Devleti de eklenmiştir.127 ‘Yeni 301. maddenin temel yapısı aynı kalmıştır, ancak maddede değerler ve kurumlar olarak iki gruba yer verilmiştir: Đlk grupta, Türklük, cumhuriyet ve meclis alınarak onların alenen aşağılanması altı aydan iki yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılmaktadır; ikinci grupta ise hükümet, yargı, askeri ve emniyet teşkilatı yer almakta olup, bunları aşağılayan kişinin 6 ay ile 2 yıl hapis cezası ile cezalandırılması öngörülmektedir. Kanunda neredeyse, uygulamada daha çok karşılaşılan kurumlar için ceza indiriliyor neredeyse hiç karşılaşılmayan kurumlar içinse eski ceza sürdürülmek isteniyor gibi görülmektedir. Cezanın iki yıla indirilmesi, iki yıla kadar cezalar ertelenebildiği için ilginçtir. Bun karşın Adalet Bakanlığı’nın eski Türk Ceza Kanunu’nun 160. maddesi uyarınca sahip olduğu izin yetkisi kaldırılmıştır. Bu yetki yürütmenin, önemli davaları yargıya intikal ettirmesine olanak tanıyabilir ve yargıya uygun olmayan bir müdahale yapmadan önce uluslar arası politikada bu yetkinin dağıtılmasını ikaz ederken daha dikkatli olunmasını kolaylaştırabilirdi. Bu maddeye ilişkin bir diğer uyarı ise, hükmün öngördüğü cezaların uluslar arası karşılaştırmaya göre çok yüksek olmasıdır. Neticede bu madde hala tatminkâr değildir.’128 Devlete karşı işlenen suçların içinde değil de, kamu barışına karşı suçlar alanında bir maddeye daha değinmek gerekir. Ne var ki bu madde devlete karşı işlenen suçlara daha yakın görünmektedir. 216. maddede, halkın sosyal sınıf, ırk, din, mezhep veya bölge bakımından farklı özelliklere sahip bir kesimini, diğer bir kesimi aleyhine kin ve düşmanlığa alenen tahrik eden kimseler hakkında bir yıldan üç yıla kadar hapis öngörülmektedir. Buradaki sorun maddenin kendisinden ziyade yorumundadır ve tıpkı namusa karşı işlenen suçlarda olduğu gibi bu maddede de haber yapma özgürlüğü ve 126 127 128 Tellenbach (Dipnot 60), S. 637. Tellenbach (Dipnot 60), S. 638, S. 639. Tellenbach (Dipnot 91), S. 10. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri 127 eleştiri ile tahrik arasındaki sınırın nerede olduğu konusudur. Burada da sınırlar genişleyebilir ve en radikal durumlarda düşüncelerin cezalandırılmasına kadar gidilebilir. Geçmiş yıllarda görülen, şimdiki başbakan, eski Đstanbul Belediye Başkanı’nın ya da meşhur bir yazarın yargılanması gibi yüksek yargıya intikal eden davalarda yüksek hakimlerin bir kısmının karşı oy ile beraat yönünde görüş bildirmeleri, düşüncelerin ne derece değişiklik gösterdiğinin bir işaretidir. Bu maddede dikkate değer olan nokta ise, ‘kin ve düşmanlığa’ tahrikin kamu barışını bozacak şekilde gerçekleşmesi’ sınırlamasıdır. Böylece küçük suçlar kanunun kapsamı dışında bırakılmıştır. Maddenin ‘kamu barışını koruma’ amacına daha uygun olması itibariyle sadece ağırlığı olan, önemli davalar el alınmaktadır.129 Son olarak da, güvenlik amacıyla, ‘tahrik nedeniyle kamu barışını bozmaya yönelik açık ve mevcut bir tehlikenin mevcut olması halinde’ maddenin kullanılması gerekliliği getirilmiştir, (Đngilizce: clear and present danger, burada Amerikan Hukuku’nun etkisi görülmektedir.)130 Ancak bu madde, Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi’nin hükümlerine rağmen, çok katı bir şekilde uygulanmaya devam etmektedir. I. Sonuç Türkiye, son 150 yılda ceza hukuku alanındaki kanunların başka ülkelerden alınması ile oluştuğu bir ülkedir. Türk Ceza Hukuku üzerinde etkisi olan ülkeler, tarihsel olarak şöyle sıralanmaktadır: Osman Đmparatorluğu döneminde yüzyıllar boyunca Đslam Hukuku uygulanmıştır. 19. Yüzyıl’dan itibaren Osmanlı Đmparatorluğu’nun her alanında çok büyük bir biçimde Fransız etkisi görmekteyiz, bu etki 1858 yılında 1810’da hazırlanmış Fransız Ceza Kanunu’nun Osmanlı Đmp.’da yürürlüğe girmesi ile kendisini göstermiştir. Codice Zanardelli Kanunu da Fransızcadan Türkçeye tercüme edildiğinden ve bu dönemde Ceza Hukukçularının çoğu Fransızca bildiğinden, Zanardelli Kanunu da uzunca bir süre Fransız hukukuna göre yorumlanmıştır. Đlk olarak 1940’lı yıllardan itibaren Đstanbul Üniversitesi’nde Đtalyanca bilen asistanlar çalışmaya başlamıştır. Son zamanlarda ise, ceza hukukunun her alanında Alman etkisi hissedilmektedir. Bunun tek nedeni, Đkinci Dünya Savaşı sırasında Türkiye’ye sığınan ve üniversitelerde ders veren Yahudi profesörler değildir, Alman hukukunun çok ileri seviyede olması nedeniyle pek çok kanun Alman Ceza hukukundan alınmıştır, ayrıca Almanya’da 129 130 Tellenbach (Dipnot 60), S. 641. Tellenbach (Dipnot 91), S. 10. 128 Hakan Hakeri araştırmaya Almanya tarafından da büyük finansal kaynaklar ayrıldığını da eklemek gerekir. Zamanla, Fransız hukukunun idari hukuku dışında etkisi kaybolmaya başlamıştır. Ancak 2003 yılındaki tasarıdan itibaren, yeniden bir Fransız etkisinden söz edilebilecekti. Buna karşılık, Yeni Türk Ceza Kanunu’nu hazırlayan kuruldaki üç ceza hukukçusu Almanca bildiğinden, yeni kanundaki Alman hukuku etkisi de görmezden gelinecek gibi değildir. Günümüzde, Türk Ceza Hukukçularından 10-15 kadarı Đtalyanca bilirken, Almanca bilen hukukçuların sayısı bunun iki katıdır. Böylelikle Türk Ceza Hukuku yönünü batıya çevirmektedir, kanun üzerinde daha önceki dönemlerde Fransız ve Đtalyan etkisi hissedilirken, bugün kanunda ağırlıklı olarak Alman etkisi hissedilmektedir. Uzun bir dönem süren alıntılama döneminden sonra, açıkça şu tespitler yapılabilir: Türk Ceza Hukukçuları yaratıcı değillerdir. Alıntılama, Türk Ceza Hukuku Öğretisinin verimli olmasını engellemiştir.131 Türk Ceza hukukçuların yaptığı tek şey, yabancı bir dil öğrenip, o ülkedeki ceza hukuku maddelerini Türk hukukuna aktarmaktır. Yargı reformu Atatürk’ün reformları arasında çok önemli bir yere sahipti.132 1923 yılındaki büyük hukuk devriminden sonra, hukuk alanında büyük değişiklikler yapmaya çabalanmıştır. En temel kanunlar değiştirilmiştir. En son olarak da, 1926 yılında Đsviçre’den alınan medeni hukuk da uygulamadan kaldırılmış ve 01.01.2002 yılında ‘Türkiye yapımı medeni hukuk’ yürürlüğe girmiştir. Türk Ceza Hukuku’nda da bu yönde bir değişiklik yapılması arzu edilmiştir. Ancak şu tespitte de bulunmam gerekiyor, Avrupa’da ikinci Dünya Savaşı’nın ardından özellikle ceza hukuku alanında demokratik bir devrim gerçekleşmiştir.133 Fakat aynı dönemde Türkiye’de bu gerekli adım atılmamıştır. Şahsi kanaatimce, 2003 yılındaki tasarıda da çok sorun vardı.134 Bununla birlikte, tasarının çok uzun süreden beri ceza hukuku alanında yapılmış en verimli çalışma olduğunu da belirtmek gerekir.135 Önemli olan, bu tasarının elzem bir iyileştirmenin ardından kanunlaşmış olmasıdır, aksi takdirde 10-15 yıl daha herhangi bir yeni gelişmenin olması beklenemezdi. Türkiye, 150 yıllık alıntılama geleneğini bozmalı ve kendi ceza hukukunu oluşturma fırsatını bir kez daha kaçırmamalıdır. Bunun 131 132 133 134 135 Dönmezer/Erman, Nazari ve Tatbiki Ceza Hukuku, I, 12. Auflage, Đstanbul 1997, S. 156. Yenisey (Dipnot 36), S. 213. Özek (Dipnot 80), S. 662. ‘Ne yazık ki, eğer tasarı kanunlaşırsa esas sorun ondan sonra meydana gelecektir. Bu tasarı ancak iyi bir tasarının nasıl olmaması gerektiğini gösterdiği için başarılıdır.’ Diyor Toroslu (Dipnot 72), VII. Hakeri (Dipnot 51), S. 147. Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri 129 çalışmalarına başlanmıştır. Ancak, başarıya ulaşması için çok kısa bir süre öngörülmüştür. Bu nedenle, yeni kanunda da çok sorunlu nokta vardır. Ceza Hukukundaki başarısızlığın nedenleri çok çeşitlidir. Belki de esas sorun siyasidir. Fakat ben bu noktada iki önemli nedene136 dikkat çekmek istiyorum: Đlk olarak konu epey muhafazakâr hukuk geleneği ile ilgilidir, özellikle hukuku uygulayan yargı makamları, kanunların alışılmış kullanımının dışına çıkmak istememektedirler. Đkinci olaraksa, yukarıda da değinildiği gibi, Türk Ceza Hukuku öğretisinin, bir kaç güzel esere rağmen, yaratıcı ve verimli çalışmadığı söylenebilir. Bunun nedeni, Türkiye’de nüfusa kıyasla çok az ceza hukukçusunun olmasıdır. 80 milyon insanın yaşadığı Almanya’da 250 ceza hukuku profesörü varken, nüfusu 60 milyonu aşan Türkiye’de bu rakam 21’dir. Ayrıca bu rakama da, geçtiğimiz yıllarda ulaşıldığını da vurgulamak gerekir. 20 yıl öncesine kadar Türkiye’de yalnızca 2 hukuk fakültesi varken, bugün bu rakam 18’e yükselmiştir (Özel üniversitelerle birlikte 31). Türkiye, uluslararası anlaşmalara137 imza atarak hukuki yapısı ile batıya bağlanmıştır. Avrupa ile Türkiye arasında hukuki bir ağ vardır. Tabii ki bu yönelimden sapan kimi düzenlemeler olabilir. Ancak bunlar da karşıt yasalar değil, yalnızca nüanslardır.138 Avrupa ülkelerinin ceza hukuku yapısı aynı kültüre dayansa da, Türkiye de 150 yıllık gelişme ile bugün Avrupa’ya hiç olmadığı kadar yakındır. Özellikle Türkiye Avrupa Birliği’nin resmi adaylarından biri olduktan sonra, Avrupa Hukukunun da daha dikkatlı takip edilmesi gerekmektedir. ‘Türkiye’nin modern dünyaya uyumu, Türk Hukukunda bir revizyon gerektirmekte ve demokratik olmayan normların kaldırılmasını zorunlu kılmaktadır.’139 Roma Döneminde oluşan ortak ceza hukukunun yerini bugün ortak Avrupa Ceza hukuku almıştır. Farklı ülkelerden ceza hukukçularının bir araya gelmesi, ortak bir Avrupa Ceza Hukuku olduğunun göstergesidir. Hukuk biliminin bütün alanlarında, AB çerçevesinde ya da AB dışında bir birlik belki yoktur, ancak bir yakınlaşma olduğu söylenebilir,140 Türkiye de 200 yıldır bu yakınlaşmanın bir parçasıdır. 136 137 138 139 140 Cihan (Dipnot 16), S. 728. Türkiye, 24.10.1945’ten beri UNO’ya, 13.4.1950’den beri Avrupa Konseyi’ne üyedir. Türkiye, 10.3.1954’te Đnsan Hakları Sözleşmesi’ni onaylamıştır, bu süreçte Türk Hukukunda Đnsan Hakları Sözleşmesi maddelerinin ihlal edecek hiç bir hüküm bulunmamaktaydı. Yenisey (Dipnot 36), S. 214. Ünal, Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin Türkiye Hakkındaki Mahkûmiyet Kararları ve Türk Đç Hukukuna Etkileri, Hukuk Kurultayı 2000, C. I, S. 251. Türkiye Büyük Millet Meclisi tarafından 25.11.1991 tarhinde arz edilen hükümet programı. Artuk/Kleinjans, Das türkische Strafvollzugssystem – Überblick und Reformbestrebungen, in: ZStW 107 (1995), S. 129. Dönmezer, CMUK 1999 Tasarısının Temel Đlkeleri, in: Festschrift für Erman, S. 254. 130 Hakan Hakeri Ceza Hukukundaki bu reform, bazı eksikliklere rağmen modern bir ceza hukuku yönünde atılmış çok önemli bir adımdır, büyük bir ilerlemedir.141 141 Karş. Tellenbach (Dipnot 91), S. 18. Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union Prof. Dr. Bernd Hecker1 A. Umwelt- und Klimaschutz als globale Aufgabe Umwelt- und Klimaschutz stellt heute eine globale Aufgabe ersten Ranges auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene dar. In der ersten Hälfte der 1970er Jahre wurde das Umweltproblem von den Vereinten Nationen (UN) aufgegriffen.2 Ein Meilenstein für die Entwicklung des Umweltvölkerrechts war die im Jahre 1972 in Stockholm veranstaltete erste UN-Umweltkonferenz, auf der eine Erklärung über die menschliche Umwelt angenommen wurde.3 Mittlerweile existiert eine Reihe von Internationalen Abkommen, die sich mit grenzüberschreitenden Umweltbeeinträchtigungen und ihrer Vermeidung befassen. Exemplarisch hervorzuheben sind folgende Konventionen: – Übereinkommen über die Verhütung von Meeresverschmutzung durch das Einbringen von Abfällen und anderen Stoffen vom 29. Dezember 19724; – Internationales Übereinkommen zur Verhütung von Meeresverschmutzung durch Schiffe vom 2. Dezember 1973;5 – Genfer Übereinkommen über weiträumige, grenzüberschreitende Luftverunreinigungen vom 13. November 1979;6 – Wiener Übereinkommen zum Schutz der Ozonschicht vom 22. März 1985 mit dem Montrealer Protokoll vom 16. September 1987;7 – Basler Übereinkommen über die Kontrolle grenzüberschreitender Verbringung gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung vom 22. März 1989;8 1 2 3 4 5 6 7 8 Lehrstuhl für deutsches und ausländisches Strafrecht und Strafprozessrecht mit Wirtschafts- und Umweltrecht, Justus-Liebig-Universität, Gießen. Kimminich/Hobe, Völkerrecht, 8. Aufl., Tübingen, 2004, S. 472 ff.; Vitzthum/Bothe, Völkerrecht, 3. Aufl., Berlin, 2004, 5. Abschn. Rn. 89 ff. United Nations Declaration on the Human Environment, Report of the United Nations Conference of the Human Environment, UN Doc. A/CONF. 48/14. BGBl. 1977 II, S. 180; BGBl. 1987 II, S. 118. BGBl. 1982 II, S. 2. BGBl. 1982 II, S. 374. BGBl. 1988 II, S. 902 und BGBl. 1988 II, S. 1015. BGBl. 1994 I, S. 2771; 1994 II, S. 2703; aufgehoben und ersetzt durch VO (EG) Nr. 1013/2006 v. 14.6.2006 über die Verbringung von Abfällen (ABlEG 2006 Nr. 2 190, 1). 132 Bernd Hecker – Rahmenübereinkommen der UN über Klimaänderungen („Klimakonvention“) vom 9. Mai 19929 und Kyoto-Protokoll vom 11. Dezember 199710 (Ziel: Eindämmung des „Treibhauseffekts“). Auf europäischer Ebene wird der Umwelt- und Klimaschutz maßgeblich durch die Umweltpolitik der EG geprägt. Die EG hat sich zu einer der weltweit wichtigsten internationalen Umweltorganisationen entwickelt. Zum Schutz der Umwelt wurden ca. 200 Richtlinien und Verordnungen erlassen.11 Bereits seit Anfang der 1970er Jahre setzte die Gemeinschaft europäisches Umweltrecht auf der Grundlage einer dynamischen Handhabung des Gründungsvertrages (EGV). Eine bedeutsame Aufwertung erfuhr der gemeinschaftliche Umweltschutz mit dem Inkrafttreten der Einheitlichen Europäischen Akte (EEA) im Jahre 1987 durch die Einfügung eines besonderen Umweltkapitels in den EGV (Art. 174-176 EGV; ex-Art. 130 lit. r-t EGV), welches später durch die Verträge von Maastricht (1992) und Amsterdam (1997) weiterentwickelt wurde. Umweltschutz ist seither nicht mehr ein bloßes Mittel zur Verwirklichung des Binnenmarktes, sondern ein eigenständiges Vertragsziel.12 Art. 2 EGV schreibt ein hohes Maß an Umweltschutz und eine Verbesserung der Qualität der Umwelt als Aufgabe der Gemeinschaft fest. Vor dem Hintergrund regionaler und globaler Umweltprobleme, die hier nur mit den Schlagworten Waldsterben, Treibhauseffekt, Ozonloch und Meeresverschmutzung angedeutet werden sollen, hat sich in vielen Staaten der Welt die Einsicht durchgesetzt, dass die Umwelt nicht allein durch den Einsatz des Privat- und Verwaltungsrechts, sondern auch mit dem Instrument strafrechtlicher Repression zu schützen ist.13 Auch in den EU-Mitgliedstaaten wird dem Strafrecht eine für die Durchsetzung der Umweltgesetze unverzichtbare flankierende Funktion zugeschrieben. Von einem einheitlichen europäischen Umweltschutzstandard kann allerdings nicht die Rede sein. Angesichts der erheblichen juristischen und praktischen Probleme, vor die sich die Strafverfolger vor allem in Fällen grenzüberschreitender Umweltkriminalität gestellt sehen,14 erscheint die Forderung unabweisbar, einheitliche umweltstrafrechtliche Standards zu schaffen. Nur ein vereinheitlichtes europäisches Umweltstrafrecht vermag der Einsicht Rechnung zu tragen, dass die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen schon per se ein universelles und nicht nur ein nationales Interesse darstellt.15 Hinzu 9 10 11 12 13 14 15 BGBl. 1993 II, S. 1784. BGBl. 2002 II, S. 966. Vgl. hierzu die Mitteilung der Kommission; KOM (2003) S. 745 endg./2, S. 29. Vgl. hierzu Epiney, Umweltrecht in der Europäischen Union, 2. Aufl., 2005, S. 10 ff., 93 ff., 113 ff. Knaut, Europäisierung des Umweltstrafrechts, Herbolzheim, 2005, S. 145-242. Vgl. hierzu Hecker, ZStW 115 (2003), S. 880 ff. m. w. N. Vgl. hierzu Eisele, in: Pache (Hg.), Die Europäische Union - Ein Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts?, 2005, S. 134, 140 f.; Höpfel, Triffterer-FS, 1996, S. 425, S. 426 f. Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union 133 kommt, dass divergierende umweltstrafrechtliche Standards in den Mitgliedstaaten ein Strafrechtsgefälle schaffen, dass zu Wettbewerbsverzerrungen führen kann und damit das Binnenmarktziel konterkariert.16 B. Strafrechtlicher Umweltschutz auf europäischer Ebene I. Übereinkommen zum Schutz der Umwelt durch das Strafrecht Das Übereinkommen über den Schutz der Umwelt durch das Strafrecht17 liegt seit dem 4. November 1998 zur Unterzeichnung aus. In dieser – bisher nur von Estland ratifizierten – Konvention des Europarats werden umweltstrafrechtliche Tatbestände formuliert, die von den beitretenden Staaten in nationales Recht umzusetzen sind. Bisher ist jedoch noch nicht einmal die für das Inkrafttreten der Konvention erforderliche Mindestzahl von drei Ratifikationen zustande gekommen. Es besteht jedoch die begründete Aussicht, dass es in absehbarer Zeit gelingt, wenigstens in den 27 EU-Mitgliedstaaten einen einheitlichen umweltstrafrechtlichen Mindeststandard zu etablieren. II. Harmonisierungsbestrebungen innerhalb der EU 1. Vorschlag einer Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt vom 13. März 2001 Am 13. März 2001 legte die Kommission erstmals einen auf Art. 175 EGV gestützten Richtlinienvorschlag über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt vor.18 Nach Auffassung der Kommission reichen die bestehenden Sanktionsvorschriften der Mitgliedstaaten nicht aus, um die vollständige Einhaltung des EG-Umweltrechts zu gewährleisten. Der Richtlinienvorschlag sieht daher eine Verpflichtung der Mitgliedstaaten vor, vorsätzlich oder grob fahrlässig begangene Verstöße gegen bestimmte Umweltschutzvorschriften der Gemeinschaft oder gegen harmonisiertes Umweltrecht mit hinreichend wirksamen, angemessenen und abschreckenden Sanktionen zu ahnden. Die in einem Anhang aufgelisteten Umweltschutzbestimmungen betreffen namentlich die Bereiche Gewässer-, Luft- und Bodenreinhaltung, Abfallbeseitigung, Artenschutz, Schutz der Ozonschicht und umweltrelevanter 16 17 18 Knaut (Fn. 13), S. 306. ETS Nr. 172. Der Konventionstext sowie der aktuelle Ratifikationsstand können im Internet abgerufen werden unter http://conventions.coe.int.; vgl. hierzu Knaut (Fn. 12), S. 243 ff. Vgl. KOM (2001) S. 139 endg. (ABlEG 2001 Nr. C 180 E, S. 238 ff.); vgl. hierzu nur Schmalenberg, Ein Europäisches Umweltstrafrecht, Berlin, 2004, passim. 134 Bernd Hecker Anlagenbetrieb. Hinsichtlich natürlicher Personen sollen die Mitgliedstaaten strafrechtliche Sanktionen einschließlich Freiheitsstrafe in schwerwiegenden Fällen androhen. Juristische Personen sollen mit dem Ausschluss von öffentlichen Zuwendungen oder Hilfen, vorübergehenden oder ständigen Verboten von Handelstätigkeiten oder mit richterlicher Aufsicht beziehungsweise einer richterlich angeordneten Auflösung sanktioniert werden. 2. Rahmenbeschluss über den Schutz der Umwelt durch das Strafrecht vom 27. Januar 2003 Die im Rat vertretenen Mitgliedstaaten lehnten aufgrund geltend gemachter Kompetenzvorbehalte mit überwältigender Mehrheit die Annahme der von der Kommission vorgeschlagenen Richtlinie ab. Stattdessen wurde nach langen Verhandlungen das Instrumentarium der dritten Säule der EU aktiviert. Am 27. Januar 2003 verabschiedete der Rat auf der Grundlage der Art. 29, 31 Lit. e, 34 II Lit. b EUV einen Rahmenbeschluss über den Schutz der Umwelt durch das Strafrecht, der am 6. Februar 2003 in Kraft getreten ist.19 Inhaltlich lehnt sich der Rahmenbeschluss weitgehend an das bereits erwähnte Übereinkommen des Europarates vom 4. November 1998 an, dessen Umsetzung in das deutsche Recht im Hinblick auf die Verhandlungen auf EU-Ebene zurückgestellt worden war. Die Kommission stellte sich ihrerseits auf den Standpunkt, dass ein gemeinschaftsrechtlicher Besitzstand bei Umweltkriminalität nur durch das Gemeinschaftsrecht festgelegt werden könne und müsse. Dies gelte insbesondere für die Definition der umweltbelastenden Tätigkeiten, die strafbar sein sollen und die allgemeine Verpflichtung der Mitgliedstaaten, strafrechtliche Sanktionen vorzusehen. Ihre am 15. April 2003 eingereichte Klage20 führte zur Nichtigerklärung des Rahmenbeschlusses durch Urteil des EuGH vom 13. September 2005.21 Nach Auffassung des EuGH greift der Rahmenbeschluss in die aus Art. 175 EGV abzuleitende Gesetzgebungszuständigkeit der EG ein, die gem. Art. 47 EUV gegenüber Rechtsakten der dritten Säule Vorrang genieße. Der Gemeinschaftsgesetzgeber ist demnach befugt, Maßnahmen in Bezug auf das Strafrecht der Mitgliedstaaten zu treffen, um die volle 19 20 21 ABlEG 2003 Nr. L 29, S. 55; vgl. hierzu Knaut (Fn. 13), S. 333 ff.; Mansdörfer, JURA 2004, S. 297 ff. ABlEG 2003 Nr. C 135, S. 21. EuGH EuZW 2005, S. 632 = JZ 2006, S. 307 = EWS 2005, S. 454 = ZIS 2006, S. 179; vgl. hierzu Böse, GA 2006, S. 211; Hecker, Europäisches Strafrecht, 2. Aufl., Heidelberg, 2007, § 8 Rn. 27; Hefendehl, ZIS 2006, S. 161; Heger, JZ 2006, S. 310; Kubiciel, NStZ 2007, S. 136; Pohl, ZIS 2006, S. 213; Schäfer, JA 2006, S. 342. Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union 135 Wirksamkeit der von ihm zum Schutz der Umwelt erlassenen Rechtsnormen zu gewährleisten. 3. Vorschlag einer Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt vom 9. Februar 2007 Am 9. Februar 2007 legte die Kommission einen neuen Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt vor.22 Nach Art. 3 RL-Vorschlag haben die Mitgliedstaaten sicherzustellen, dass die folgenden Handlungen Straftaten darstellen, wenn sie vorsätzlich oder zumindest grob fahrlässig begangen werden: (a) die Einleitung, Abgabe oder Einbringung einer Menge von Stoffen oder ionisierender Strahlung in die Luft, den Boden oder das Wasser, die den Tod oder eine schwere Körperverletzung von Personen verursacht; (b) die rechtswidrige Einleitung, Abgabe oder Einbringung einer Menge von Stoffen oder ionisierender Strahlung in die Luft, den Boden oder das Wasser, die den Tod oder eine schwere Körperverletzung von Personen oder erhebliche Schäden hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität bzw. an Tieren oder Pflanzen verursacht oder verursachen kann; (c) die rechtswidrige Behandlung, einschließlich Beseitigung, Lagerung, Beförderung, Ausfuhr oder Einfuhr von Abfällen, einschließlich gefährlicher Abfälle, die den Tod oder eine schwere Körperverletzung von Personen oder erhebliche Schäden hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität sowie an Tieren oder Pflanzen verursacht oder verursachen kann; (d) der rechtswidrige Betrieb einer Anlage, in der eine gefährliche Tätigkeit ausgeübt wird oder in der gefährliche Stoffe oder Zubereitungen gelagert oder verwendet werden, wodurch außerhalb dieser Anlage der Tod oder eine schwere Körperverletzung von Personen oder erhebliche Schäden hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität sowie an Tieren oder Pflanzen verursacht werden oder verursacht werden können; (e) die illegale Beförderung von Abfällen im Sinne von Artikel 2 Nummer 35 der Verordnung (EG) Nr. 1013/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates23 aus Gewinnstreben und in nicht unerheblicher Menge, unabhängig davon, ob es sich bei der 22 23 KOM (2007), S. 51 endg; vgl. ausführlich hierzu Heger, Die Europäisierung des deutschen Umweltstrafrechts, 2008, S. 275 ff. ABlEG 2006 Nr. L 190, S. 1. Diese neue AbfVerbrVO ersetzt die VO (EWG) Nr. 259/93 (ABlEG 1993 Nr. L 30, S. 1), die mit Wirkung ab dem 12. Juli 2007 aufgehoben wurde. 136 Bernd Hecker Beförderung um einen einzigen Vorgang zusammenhängende Vorgänge handelt; oder um mehrere, offensichtlich (f) die rechtswidrige Herstellung, Behandlung, Lagerung, Verwendung, Beförderung, Ausfuhr oder Einfuhr von Kernmaterial oder anderen gefährlichen radioaktiven Stoffen, die den Tod oder eine schwere Körperverletzung von Menschen oder erhebliche Schäden hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität sowie an Tieren oder Pflanzen verursacht oder verursachen kann; (g) der unerlaubte Besitz, die unerlaubte Entnahme, Beschädigung oder Tötung von sowie der unerlaubte Handel mit geschützten wildlebenden Tier- oder Pflanzenarten oder Teilen davon; (h) die rechtswidrige erhebliche Schädigung eines geschützten Lebensraums; (i) der rechtwidrige Handel mit oder die rechtswidrige Verwendung von Stoffen, die zum Abbau der Ozonschicht beitragen. Die Beteiligung an oder die Anstiftung zu den in Artikel 3 genannten Handlungen soll unter Strafandrohung gestellt werden (Art. 4 RL-Vorschlag). Als „rechtswidrig“ bezeichnet Art. 2 Lit. a RL-Vorschlag Verstöße gegen umweltschutzbezogene Rechtsvorschriften der Gemeinschaft oder gegen nationale Gesetze, verwaltungsrechtliche Vorschriften oder Entscheidungen einer zuständigen Behörde. Art. 5 RL-Vorschlag verlangt den Mitgliedstaaten die Einführung wirksamer, angemessener und abschreckender Sanktionen ab. Für bestimmte Straftaten nach Art. 3 RL-Vorschlag, die unter Verwirklichung erschwerender Umstände (z. B. Tod oder schwere Körperverletzung einer Person; erhebliche Schädigung der Umwelt; Tatbegehung im Rahmen einer kriminellen Vereinigung) begangen werden, sind Mindesthöchststrafen festgelegt. Anordnungen über die Haftung und Sanktionierung juristischer Personen ergeben sich aus Art. 6 und 7 RL-Vorschlag, wobei auch nichtkriminalstrafrechtliche Sanktionen als ausreichend erachtet werden. Mitgliedstaaten, die in ihrer Rechtsordnung die strafrechtliche Verantwortlichkeit juristischer Personen nicht anerkennen, sind also nicht verpflichtet, ihr nationales System zu ändern. 4. Kursorische Würdigung des Richtlinienvorschlags Da die schlichte Zuwiderhandlung gegen gemeinschaftsrechtliches Umweltrecht die Verhängung kriminalstrafrechtlicher Sanktionen nicht zu legitimieren vermag, muss durch Anlegung materieller Strafbarkeitskriterien eine klare Grenzziehung zu bloßem Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union 137 Verwaltungs- bzw. Ordnungsunrecht gewährleistet werden. Diesem Erfordernis trägt der Richtlinienvorschlag durch seine Anknüpfung an bestimmte Erheblichkeitsschwellen und Eignungserfordernisse angemessen Rechnung. Bedenklich erscheint aus kompetenzrechtlichen Gründen die in Art. 2 Lit. a RLVorschlag getroffene Bestimmung, wonach nicht nur Verstöße gegen Umweltbestimmungen des Gemeinschaftsrechts, sondern auch gegen nationales Umweltrecht als „rechtswidrig“ zu bewerten sind. Die Kompetenzgrundlage des Art. 175 EGV dient allein der effektiven Durchsetzung von unmittelbar geltendem Gemeinschaftsrecht und harmonisiertem Umweltrecht. Sie ermächtigt mithin nicht dazu, den Mitgliedstaaten Pönalisierungspflichten bei Verstößen gegen nichtharmonisiertes nationales Umweltrecht aufzuerlegen. Nach hier vertretener Auffassung muss es dem freien gesetzgeberischen Ermessen der Mitgliedstaaten überlassen bleiben, ob und inwieweit sie solchen Verstößen strafrechtliche Relevanz beimessen. Nicht von Primärrecht gedeckt sein dürfte auch das in Art. 3 Lit. a RL-Vorschlag formulierte Tötungs- und Körperverletzungsdelikt. Da dieses Delikt auf die Umweltrechtswidrigkeit der Tathandlung gänzlich verzichtet, liegt seine Regelungsmaterie außerhalb der von Art. 174 EGV abgesteckten Gemeinschaftskompetenz auf dem Gebiet des Umweltschutzes. C. Europäische Mindeststandards und deutsches Umweltstrafrecht I. Grundstrukturen und Charakteristika des deutschen Umweltstrafrechts Die deutsche Rechtsordnung verfügt seit 1980 über ein modernes Umweltstrafrecht, dessen Tatbestandskatalog zuletzt im Jahre 1994 durch das 2. UKG verschärft und erweitert wurde. Der Gesetzgeber hat sich klar für die Anerkennung eigenständiger ökologischer Rechtsgüter und deren Schutzwürdigkeit ausgesprochen. In der amtlichen Gesetzesbegründung wird ausgeführt: „Der Lebensraum und die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen – und zwar sowohl des einzelnen als auch der gesamten Bevölkerung – verdienen den strafrechtlichen Schutz und die Beachtung, die im Kernbereich des Strafrechts zum Schutze der klassischen, insbesondere individualrechtlichen Rechtsgüter seit langem selbstverständlich sind. Der strafrechtliche Umweltschutz darf sich nicht allein auf den Schutz des menschlichen Lebens und menschlicher Gesundheit vor den Gefahren der Umwelt beschränken; er muss auch den Schutz elementarer Lebensgrundlagen wie 138 Bernd Hecker Wasser, Luft und Boden als Bestandteile des menschlichen Lebensraumes einbeziehen und solche ökologischen Schutzgüter auch als Rechtsgüter anerkennen.24“ Nach h. M. liegt den Umweltdelikten eine ökologisch-anthropozentrische Rechtsgutskonzeption zugrunde.25 Damit kommt zum Ausdruck, dass die Umweltmedien Gewässer, Boden und Luft zwar als eigenständige ökologische Rechtsgüter anzuerkennen, jedoch nicht um ihrer selbst willen geschützt sind, sondern nur in ihrer Funktion als elementare natürliche Lebensgrundlagen des Menschen. Als zentrale Bestimmungen des 29. Abschnittes des StGB sind folgende Straftatbestände hervorzuheben: – Gewässerverunreinigung (§ 324 StGB) – Bodenverunreinigung (§ 324 a StGB) – Luftverunreinigung (§ 325 StGB) – Verursachen von Lärm (§ 325 a StGB) – Unerlaubter Umgang mit Abfällen (§ 326 Abs. 1 StGB) – Abfalltourismus (§ 326 Abs. 2 StGB) – Unerlaubter Betrieb von Anlagen (§ 327 StGB) – Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen und anderen gefährlichen Stoffen und Gütern (§ 328 StGB) – Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete (§ 329 StGB) – Besonders schwerer Fall einer Umweltstraftat (§ 330 StGB) – Schwere Gefährdung durch Freisetzen von Giften (§ 330 a StGB) Das 2. UKG setzt die im Jahre 1980 eingeleitete kriminalpolitische Tendenz einer weiten Vorverlagerung der Strafbarkeit durch die Schaffung abstrakter Gefährdungsdelikte fort. So hängt z. B. die Erfüllung des Tatbestands der Luftverunreinigung (§ 325 Abs. 1 StGB) nur von der Feststellung ab, dass die Luft infolge der Tathandlung so verunreinigt wird, dass sie generell geeignet erscheint, die im Gesetz genannten Rechtsgüter zu schädigen. Auch der Tatbestand des § 326 Abs. 1 Nr. 4 a StGB ist bereits erfüllt, wenn unbefugt Abfälle beseitigt werden, die nach Art, Beschaffenheit oder Menge geeignet sind, nachhaltig ein Gewässer, die Luft oder den Boden zu verunreinigen. Der Eintritt eines Schadens oder auch nur einer konkreten 24 25 BT-Drs. 8/2382, S. 9 f. Vgl. hierzu nur Bloy, JuS 1997, S. 577, S. 578 ff.; Rengier, NJW 1990, S. 2506 ff. Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union 139 Rechtsgutsgefährdung wird also nicht vorausgesetzt. Fast alle Umweltdelikte erstrecken sich auf das Versuchsstadium.26 Ferner wird der Anwendungsbereich der Umweltstrafgesetze dadurch erweitert, dass bereits fahrlässiges Verhalten unter Strafandrohung gestellt wird. Ein Charakteristikum des deutschen Umweltstrafrechts ist die Verwaltungsakzessorietät der Umweltdelikte, also ihre Abhängigkeit vom Umweltverwaltungsrecht.27 Besonders deutlich gelangt dieses Prinzip in denjenigen Tatbeständen zum Ausdruck, die - wie etwa die Boden - oder Luftverunreinigung (§§ 324 a, 325 StGB)- an die „Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten“ anknüpfen. Verwaltungsrechtliche Pflichten sind nach der Legaldefinition des § 330 d Nr. 4 StGB solche, die sich aus einer Rechtsvorschrift (Gesetz, Rechtsverordnung, Satzung), einer gerichtlichen Entscheidung, einem vollziehbaren Verwaltungsakt, einer vollziehbaren Auflage oder einem öffentlich-rechtlichen Vertrag ergeben und dem Schutz vor Gefahren oder schädlichen Einwirkungen auf die Umwelt, insbesondere auf Menschen, Tiere oder Pflanzen, Gewässer, Luft oder den Boden dienen. Eine andere Gruppe von Umweltdelikten knüpft an ein Handeln ohne die erforderliche Genehmigung oder an einen Verstoß gegen ein verwaltungsrechtliches Verbot an (z. B. §§ 326 Abs. 2, 327 Abs. 1, 328 Abs. 1, 329 Abs. 1 StGB). Das für die Verwaltungsakzessorietät der Umweltdelikte ebenfalls typische Merkmal „unbefugt“ (vgl. §§ 324, 326 StGB) stellt eine Konkretisierung des allgemeinen Verbrechensmerkmals der Rechtswidrigkeit dar. Kein unbefugtes Handeln liegt vor, wenn der Akteur sich auf eine verwaltungsrechtliche Gestattung berufen kann. Materiell rechtswidrige, aber dennoch wirksame begünstigende Verwaltungsakte entfalten nach ganz h. M. eine strafrechtliche Gestattungswirkung, welche die Strafbarkeit ausschließt.28 Eine Grenze zieht § 330 d Nr. 5 StGB für die Fälle der rechtsmissbräuchlichen Inanspruchnahme einer wirksamen Genehmigung, Planfeststellung oder sonstigen Zulassung. Zu denken ist vor allem an die Fälle einer durch Drohung, Bestechung, Kollusion oder Täuschung erlangten Genehmigung. Kein Konsens besteht bezüglich der umweltstrafrechtlichen Behandlung rechtswidriger belastender Verwaltungsakte (z. B. Untersagungsanordnungen, Auflagen). Die höchstrichterliche Rechtsprechung geht davon aus, dass sich deren Adressat auch dann strafbar macht, wenn er einem rechtswidrigen, aber bestandskräftigen Verwaltungsakt zuwiderhandelt.29 26 27 28 29 Keine Versuchsstrafbarkeit sehen vor §§ 325, 325a, 327, 329 StGB. Vgl. hierzu Cramer/Heine, in: Schönke/Schröder, StGB, 27. Aufl., München, 2006, Vorbem §§ 324 ff. Rn. 12 ff.; Kloepfer/Vierhaus, Umweltstrafrecht, 2. Aufl., München, 2002, Rn. 26 ff. Cramer/Heine (Fn. 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 16a m. w. N. BGHSt S. 23, 86; 31, S. 315; zust. Cramer/Heine (Fn. 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 16a m. w. N. 140 Bernd Hecker Weitgehend anerkannt ist, dass ein Handeln ohne erforderliche Genehmigung (z. B. eine Gewässereinleitung) trotz materieller Genehmigungsfähigkeit strafrechtlich rechtswidrig ist.30 Auch besteht weithin Einigkeit darüber, dass eine nachträglich erteilte Genehmigung ein zum Tatzeitpunkt unbefugtes Verhalten nicht straflos zu stellen vermag.31 Spezielle Amtsträgertatbestände kennt das deutsche Umweltstrafrecht nicht.32 Die umweltstrafrechtliche Haftung von Amtsträgern richtet sich somit nach den allgemeinen Regeln über Täterschaft, Teilnahme und Unterlassen (§§ 13, 25-27 StGB). Wegen vorsätzlicher Gewässerverunreinigung (§ 324 Abs. 1 StGB) macht sich z. B. ein Amtsträger strafbar, der bewusst eine nicht genehmigungsfähige Gewässereinleitung gestattet oder der gegen eine rechtswidrige Gewässereinleitung nicht einschreitet. II. Schutzbereich der deutschen Umweltdelikte Nach geltendem Gemeinschaftsrecht sind die Mitgliedstaaten aufgrund des in Art. 10 EGV verankerten Loyalitätsgebotes verpflichtet, ihre Strafrechtssysteme zum Schutze und zur Durchsetzung von Gemeinschaftsinteressen zu funktionalisieren (sog. „Assimilierungsprinzip“). Der EuGH postuliert in ständiger Rechtsprechung die Pflicht der Mitgliedstaaten, alle geeigneten Maßnahmen zu treffen, um Verstöße gegen Gemeinschaftsrecht nach ähnlichen sachlichen und verfahrensrechtlichen Regeln zu ahnden wie gleichartige Verstöße gegen nationales Recht. Den Mitgliedstaaten verbleibe zwar die Wahl der Sanktionen. Diese müssten aber wirksam, verhältnismäßig und abschreckend sein. Dies bedeutet, dass die Anwendbarkeit von Tatbeständen des nationalen Umweltstrafrechts auch in den Fällen sichergestellt sein muss, in denen der Täter das gemeinschaftsrechtlich geformte supranationale Rechtsgut Umwelt angreift. In diesem Zusammenhang ist an die Schaffung von Gleichstellungsvorschriften zu denken, durch die klargestellt wird, dass auch dem Verstoß gegen EG-Umweltrecht Tatbestandsrelevanz zukommt. Der gleiche Effekt kann aber zumeist auch schon durch eine gemeinschaftsrechtskonforme Auslegung der Umweltdelikte33 erzielt werden. Der Schutzbereich der nationalen Umweltdelikte muss sich im Lichte des Art. 10 EGV auf alle Umweltgüter (insbesondere Gewässer, Luft und Boden) in den EGMitgliedstaaten erstrecken.34 Die frühere Judikatur des BGH,35 nach welcher das 30 31 32 33 34 OLG Köln, wistra 1991, 74; Cramer/Heine (Fn. 26) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 19 m. w. N. Cramer/Heine (Fn. 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 19 m. w. N. Cramer/Heine (Fn. 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 29 m. w. N. Vgl. hierzu BGHSt 37, S. 333; Hecker (Fn. 21), § 10 Rn. 56, 73 ff. Cramer/Heine, in: Schönke/Schröder (Fn. 27), Vorbem §§ 324 ff. Rn. 7 e; § 330 d Rn. 3; Vormbaum, Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union 141 deutsche Abfallstrafrecht nur inländische Umweltgüter schütze, ist mit diesen europarechtlichen Vorgaben nicht vereinbar. Sie ist jedoch ohnehin überholt, seitdem die Beschränkung des Gewässerbegriffs in § 330 d Nr. 1 StGB a. F. auf Tatobjekte „im räumlichen Geltungsbereich dieses Gesetzes“ durch das 2. UKG36 aufgehoben wurde. Deutsches Umweltstrafrecht ist somit prinzipiell auch auf Fälle mit grenzüberschreitender Dimension anwendbar. Weitere Voraussetzung ist allerdings, dass eine Strafrechtsanwendungsbestimmung (§§ 3-7, 9 StGB) die Ausdehnung deutscher Strafgewalt im konkreten Einzelfall gestattet.37 III. Gemeinschaftsrechtliche Tatbestandsvorgaben und deutsches Umweltstrafrecht Falls eine dem Vorschlag der Kommission vom 9. Februar 2007 entsprechende Richtlinie erlassen wird, muss der deutsche Gesetzgeber einen etwaigen Anpassungsbedarf an gemeinschaftsrechtliche Tatbestandsvorgaben prüfen. Der RL-Vorschlag legt – von dem kompetenzrechtlich bedenklichen § 3 Lit. a RL-Vorschlag abgesehen – eine verwaltungsakzessorische Tatbestandsstruktur des europäischen Umweltstrafrechts zugrunde, die - wie gezeigt - auch dem deutschen Umweltstrafrecht immanent ist. Das Einleiten, Abgeben oder Einbringen einer Menge von Stoffen oder ionisierender Strahlung in die Luft, den Boden oder das Wasser, welches den Tod oder eine schwere Körperverletzung einer Person verursacht (Art. 3 Lit. a RL-Vorschlag) wird bereits von den Tötungs- und Körperverletzungsdelikten (§§ 211 ff., 223 ff. StGB) erfasst. Die vorsätzlich wie fahrlässig begehbaren §§ 311, 324, 324 a, 325, 326, 330, 330 a StGB sind anwendbar auf die rechtswidrige Einleitung, Abgabe oder Einbringung einer Menge von Stoffen oder ionisierender Strahlung in die Luft, den Boden oder das Wasser, die den Tod oder eine schwere Körperverletzung von Personen oder erhebliche Schäden hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität bzw. an Tieren oder Pflanzen verursacht oder verursachen kann (Art. 3 Lit. b RL-Vorschlag). Die rechtswidrige Behandlung, einschließlich Beseitigung, Lagerung, Beförderung, Ausfuhr oder Einfuhr von Abfällen, einschließlich gefährlicher Abfälle, die den Tod oder eine schwere Körperverletzung von Personen oder erhebliche Schäden hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität sowie an Tieren oder Pflanzen verursacht oder 35 36 37 Schutz der Rechtsgüter von EU-Staaten durch das deutsche Strafrecht, 2005, S. 155 ff. BGHSt 40, S. 79; vgl. hierzu die zutr. Gegenargumentation von Rengier, JR 1996, S. 34 ff. Zweites Gesetz zur Bekämpfung der Umweltkriminalität v. 27. Juni 1994 (BGBl. I 1994, S. 1440). Vgl. hierzu Eser, in: Schönke/Schröder (Fn. 27), Vorbem §§ 3-7, Rn. 24, § 9 Rn. 6; Hecker (Fn. 21), § 2 Rn. 38 ff.; ders., ZStW 115 (2003), S. 880, 885 ff.; Martin, ZRP 1992, S. 19. 142 Bernd Hecker verursachen kann (Art. 3 Lit. c RL-Vorschlag), wird von den Abfalldelikten des § 326 StGB, ggf. als besonders schwerer Fall gem. § 330 StGB, erfasst. Der rechtswidrige Betrieb einer Anlage, in der eine gefährliche Tätigkeit ausgeübt wird oder in der gefährliche Stoffe oder Zubereitungen gelagert oder verwendet werden, wodurch außerhalb dieser Anlage der Tod oder eine schwere Körperverletzung von Personen oder erhebliche Schäden hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität sowie an Tieren oder Pflanzen verursacht werden oder verursacht werden können (Art. 3 Lit. d RL-Vorschlag), kann sich als Anlagendelikt nach § 327 StGB, aber auch als Straftat gem. §§ 324, 324 a, 325, 325 a StGB darstellen. Die Tathandlung der illegalen Beförderung von Abfällen im Sinne von Artikel 2 Nummer 35 der Verordnung (EG) Nr. 1013/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates38 aus Gewinnstreben und in nicht unerheblicher Menge (Art. 3 Lit. e RLVorschlag) wird von § 326 Abs. 2 StGB erfasst. Die rechtswidrige Herstellung, Behandlung, Lagerung, Verwendung, Beförderung, Ausfuhr oder Einfuhr von Kernmaterial oder anderen gefährlichen radioaktiven Stoffen, die den Tod oder eine schwere Körperverletzung von Menschen oder erhebliche Schäden hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität sowie an Tieren oder Pflanzen verursacht oder verursachen kann (Art. 3 Lit. f RL-Vorschlag), wird vor allem von § 328 Abs. 1-3 StGB unter Strafandrohung gestellt. Daneben können §§ 324, 324 a, 325, 326, 330 a StGB sowie die allgemeinen Tötungs- und Körperverletzungsdelikte eingreifen. Die rechtswidrige erhebliche Schädigung eines geschützten Lebensraumes (Art. 3 Lit. h RL-Vorschlag) ist gem. § 329 Abs. 3 StGB strafbar. Ergänzt werden die umweltstrafrechtlichen Bestimmungen des StGB durch eine Fülle nebenstrafrechtlicher Bestimmungen, die z. B. im BNSchG39 und im ChemikG40 niedergelegt sind. So werden der unter Art. 3 Lit. g RL-Vorschlag aufgeführte unerlaubte Besitz, die Entnahme, Beschädigung oder Tötung von sowie der unerlaubte Handel mit geschützten wildlebenden Tier- oder Pflanzenarten oder Teilen davon, zumindest in den Fällen, in denen sie nach der Definition in den einzelstaatlichen Rechtsvorschriften vom Aussterben bedroht sind, von § 66 BNSchG mit Strafe bedroht. Der rechtswidrige Handel mit oder die rechtswidrige Verwendung von Stoffen, die zum Abbau der Ozonschicht beitragen (Art. 3 Lit. i RL-Vorschlag) stellt eine gem. § 7 38 39 40 ABlEG 2006 Nr. L 190, S. 1. Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege v. 25. März 2002 (BGBl. I 2002, S. 1193). Chemikaliengesetz i. d. F. v. 20. Juni 2002 (BGBl. I 2002, S. 2090). Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union 143 ChemOzonSchichtV41 i. V. m. § 27 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2-4 ChemikG strafbare Handlung dar. Die §§ 30, 130 OWiG sehen eine bußgeldrechtliche Verantwortlichkeit juristischer Personen und Personenvereinigungen sowie des Betriebsinhabers, des gesetzlichen Vertreters, des Betriebsleiters und der aufsichtspflichtigen Person vor, wenn eine Person als vertretungsberechtigtes Organ oder Organmitglied bzw. als Generalbevollmächtigter, Prokurist oder Handlungsbevollmächtigter in leitender Stellung zugunsten der juristischen Person handelt oder wenn eine mangelnde Überwachung oder Kontrolle die Straftat ermöglicht hat. Bei kursorischer Betrachtung sind somit alle in Art. 3 Lit. a-i RL-Vorschlag aufgeführten Handlungen nach deutschem Recht bereits strafbar und mit richtlinienkonformen Sanktionen bedroht. Dass die deutschen Umweltstrafnormen durchgehend eine strengere bzw. weiterreichende strafrechtliche Haftung statuieren als von dem RL-Vorschlag verlangt wird, ist im Hinblick auf Art. 176 EGV nicht zu beanstanden. Nach Art. 176 EGV ist es den Mitgliedstaaten nicht verwehrt, stärkere als die geforderten Schutzmaßnahmen beizubehalten oder zu ergreifen. Anpassungsbedarf besteht im Hinblick auf die in Art. 2 Lit. a RL-Vorschlag enthaltene Regelungsvorgabe, auch Verstöße gegen nationale Gesetze, verwaltungsrechtliche Vorschriften oder Entscheidungen einer zuständigen Behörde als „rechtswidrige“ Verhaltensweise zu erfassen. Bislang konnte nämlich noch nicht abschließend geklärt werden, ob und inwieweit die tatbestandsrelevante Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten auch am Maßstab ausländischen Umweltrechts gemessen werden darf.42 Daher empfiehlt sich eine Änderung des § 330 d StGB dahingehend, dass im Rahmen der nationalen Umweltdelikte auch solchen Ge- und Verboten Tatbestandsrelevanz zukommt, die auf harmonisiertem Umweltrecht anderer Mitgliedstaaten beruhen. D. Schlussbemerkung Es verdient Beifall, dass der EuGH mit seinem Urteil vom 13. September 2005 den Weg für eine Harmonisierung des Umweltstrafrechts frei macht. Eine Mindestangleichung der einschlägigen Umweltstraftatbestände in den 27 EU-Mitgliedstaaten ist nicht nur als bedeutender Fortschritt bei der Bekämpfung grenzüberschreitender Umweltdelinquenz zu begrüßen. Ihr kommt auch die Bedeutung zu, die universale 41 42 Chemikalien-Ozonschichtverordnung vom 13. November 2006 (BGBl. I 2006, S. 2638). Vgl. hierzu Cramer/Heine, in: Schönke/Schröder (Fn. 27), § 330 d Rn. 19 m. w. N. 144 Bernd Hecker Dimension und Schutzwürdigkeit der Umwelt im Rechtsbewusstsein der Bürger zu verankern. Ein harmonisiertes Umweltstrafrecht könnte nicht zuletzt auch eine Vorbildwirkung für Strafrechtsordnungen außerhalb der EU entfalten. Der Richtlinienvorschlag der Kommission vom 9. Februar 2007 sollte daher baldmöglichst beraten und als Richtlinie vom Rat beschlossen werden. Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi Prof. Dr. Bernd Hecker1 Übersetzt von: Rabia Ünlü, LL.M.Eur. A. Evrensel bir Görev olan Çevre ve Đklim Koruması Çevrenin ve iklimin korun ması uluslararası, Avrupa ve ulusal platformda öncelik verilmesi gereken küresel bir görevdir. 1970’li yılların ilk yarısında da çevre sorunu Birleşmiş Milletler tarafından ele alınmıştır.2 1972 yılında Stockholm’da yapılan ve insani çevreyle ilgili bir deklarasyonun kabul edildiği Birleşmiş Milletler Çevre Konferansında uluslararası çevre hukukunun gelişimi için önemli bir adım atılmıştır.3 Sınırötesi çevreye verilen zararlar ve alınması gereken önlemlerle ilgili bir çok uluslararası antlaşmalar yapılmıştır. Şu çok taraflı anlaşmalar örnek olarak belirtilebilir: – Denizlerin Karadan Her Türlü Atıklar ve Diğer Maddelerle Kirletilmesinin Önlenmesine Đlişkin, 29 Aralık 1972 tarihli Sözleşme;4 – Gemilerin Sebep Olduğu Deniz Kirliliğinin Önlenmesine Đlişkin, 2 Aralık 1973 tarihli Uluslararası Anlaşma;5 – Geniş Alanı Kapsayan Sınırötesi Hava Kirliliği ile ilgili 13 Kasım 1979 tarihli Cenevre Sözleşmesi;6 – Ozon Tabakasının Korunmasına Dair 22 Mart 1985 Tarihli Montreal Protokolü ve 16 Eylül 1987 Tarihli Viyana Sözleşmesi;7 – Tehlikeli Atıkların Sınırötesi Taşınmasının ve Bertarafının Kontrolüne Đlişkin 22 Mart 1989 Tarihli Basel Sözleşmesi;8 – 9 Mayıs 19929 Tarihli Birleşmiş Milletler Đklim Değişikliği Çerçeve Sözleşmesi ve 11 Aralık 199710 Tarihli Kyoto Protokolü (Amaç: atmosferdeki sera gazlarının yoğunluğunun dengede kalmasını sağlamaktır.). 1 2 3 4 5 6 7 8 Justus-Liebig-Universität, Gießen. Kimminich/Hobe, Völkerrecht, 8. Aufl., Tübingen, 2004, S. 472 ff.; Vitzthum/Bothe, Völkerrecht, 3. Aufl., Berlin, 2004, 5. Abschn. Rn. 89 ff. United Nations Declaration on the Human Environment, Report of the United Nations Conference of the Human Environment, UN Doc. A/CONF. 48/14. BGBl. 1977 II, S. 180; BGBl. 1987 II, S. 118. BGBl. 1982 II, S. 2. BGBl. 1982 II, S. 374. BGBl. 1988 II, S. 902 und BGBl. 1988 II, S. 1015. BGBl. 1994 I, S. 2771; 1994 II, S. 2703; kaldırılmış ve 14.06.2006’nın çöplerin kaldırılmasıyla ilgili olan VO (EG) Nr. 1013/2006 ile değiştirilmiştir (ABlEG 2006 Nr. 2 190, 1). 146 Bernd Hecker Avrupa’da çevrenin ve iklimin korunması, Avrupa Topluluklarının izlediği çevre politikalarıyla şekillendirilmektedir. Zaman içerisinde, Avrupa Toplulukları, dünya çapında önemli uluslararası çevre organizasyonlarından birisi haline gelmiştir. Çevrenin korunmasıyla ilgili aşağı yukarı 200 tüzük ve yönerge bulunmaktadır.11 1970’li yılların başından itibaren Avrupa çevre politikaları, dinamik esaslı Avrupa Toplulukları Kuruluş Anlaşmasının (ATA) temeli üzerinde oluşturulmuştur. 1987 yılında Avrupa Tek Senedinin yürürlüğe girmesiyle, Avrupa Toplulukları Anlaşmasına çevreyle ilgili eklenen bir paragrafla (ATA m. 174-176, eski m. 130) çevre korunmasına verilen önem artmıştır. Bu paragraf Maastricht (1992) ve Amsterdam (1997) anlaşmalarıyla daha sonra geliştirilmiştir. Çevre koruması böylelikle ortak pazarın gerçekleştirilmesine yarayan bir araç olmaktan çıkarılmış, tek başına bir anlaşma konusu haline getirilmiştir.12 Avrupa Toplulukları Anlaşmasının 2. maddesine göre çevrenin kalitesini arttırmak ve üstün bir çevre korumasını sağlamak Birliğin görevleri arasındadır. Orman alanlarının yok olması, sera gazı etkisi, ozon tabakasının delinmesi ve deniz kirliliği gibi vurgulayıcı terimlerle ifade edilen tüm bölgesel ve global çevre sorunları, birçok ülkede çevre korunmasının sağlanmasında sadece özel ve idare hukukunun kullanılmasının yeterli olmayacağı ve ceza hukukunun caydırıcı etkisinin de bu konuda kullanılması gerektiği görüşünün hakim olmasını sağlamıştır.13 Avrupa birliği üye ülkelerinin de, çevre kanunlarının uygulanmasında ceza kanununun kaçınılmaz ve zorlayıcı işlevinden faydalanmaları beklenilmektedir. Fakat Avrupa’da tek tip bir çevre koruma standardından henüz söz edilemez. Ceza soruşturma ve kovuşturma organlarının, özellikle sınırötesi çevre suçları konusunda14 karşı karşıya kaldıkları hukuki ve pratik sorunlar nedeniyle, çevreyle ilgili ceza hukuku düzenlemelerinin standartlaştırılması kaçınılmaz görünmektedir. Doğal yaşam kaynaklarının korunması, doğası gereği ulusal değil evrensel bir konudur ve bu sorunla sadece standartlaştırılmış Avrupa Birliği çevre ceza hukuku ile başa çıkılabilecektir.15 Zira, Avrupa Birliği ülkelerinde birbirinden farklı çevre ceza hukuku standartlarının olması öyle ihtilaflar oluşturmaktadır ki, bu durum rekabet ortamını bozucu nitelikte olabilir ve bu da ortak pazarın amacına aykırı bir duruma sebebiyet verebilir.16 9 10 11 12 13 14 15 16 BGBl. 1993 II, S. 1784. BGBl. 2002 II, S. 966. Bunun için Komisyonun duyuralarını karş.; KOM (2003) 745 endg./2, S. 29. Bunun için karş.: Epiney, Umweltrecht in der Europäischen Union, 2. Aufl., 2005, S. 10 ff., 93 ff., 113 ff. Knaut, Europäisierung des Umweltstrafrechts, Herbolzheim, 2005, S. 145-242. Bunun için karş.: Hecker, ZStW 115 (2003), S. 880 ff. m. w. N. Bunun için karş.: Eisele, in: Pache (Hg.), Die Europäische Union – Ein Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts?, 2005, S. 134, 140 f.; Höpfel, Triffterer-FS, 1996, S. 425, S. 426 f. Knaut (Dipnot 13), S. 306. Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi 147 B. Avrupa’da Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunması I. Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunmasına Đlişkin Sözleşmeler Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunmasına Đlişkin Sözleşme,17 4 Kasım 1998 tarihinden bu yana yürürlüğe girememiştir. Şimdiye kadar sadece Estonya tarafından iç hukukuna uyarlanan bu Avrupa Konseyi Sözleşmesi, çevre ceza hukukuyla ilgili olarak, Avrupa Birliğine katılacak diğer ülkelerin de iç mevzuatlarına uyarlamaları gereken tanımlar getirmiştir. Avrupa Konseyi Sözleşmesinin yürürlüğe girmesi için, en az üç üye ülkenin iç mevzuatlarına uyarlamış olması şartı henüz yerine getirilmemiştir. Yakın bir gelecekte, en azından 27 üye ülkenin mevzuatında, ortak çevre ceza hukuku asgari standartları gerçekleştirilecektir. II. Avrupa Birliği Đçerisinde Uyumlaştırma Çabaları 1. Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunmasına Đlişkin 13 Mart 2001 Tarihli Yönerge Teklifi Komisyon tarafından ilk defa 13 Mart 2001 tarihinde çevrenin ceza hukukuyla korunmasına ilişkin, Avrupa Toplulukları Anlaşmasının 175. maddesine dayandırılan bir yönerge teklif edilmiştir.18 Komisyonun görüşüne göre, Avrupa Topluluklarının çevre hukuku düzenlemelerine tam olarak uyulmasının sağlamak için, üye ülkelerin cezai yaptırımları yeterli değildir. Bu yüzden söz konusu yönerge teklifi, Avrupa topluluğunun çevrenin korunmasına ilişkin getirdiği düzenlemeleri veya uyumlaştırılmış çevre hukuku kurallarını kasten ya da taksirle ihlal edenlere karşı üye ülkelerin iç mevzuatlarında caydırıcı ve uygun cezai yaptırımlar getirmeleri zorunluluğunu öngörmektedir. Ekte bir liste halinde toplanmış olan çevre koruma maddeleri, suların, havanın ve karanın kirliliğinin önlenmesi, atıkların bertarafı, nesli tükenmekte olan hayvan ve bitki cinslerinin korunması, ozon tabakasının korunması ve çevreyi koruyucu tesisler gibi alanlarla ilgilidir. Üye ülkeler, ağır suçlarda gerçek kişiler için özgürlüğü kısıtlayıcı yaptırımlar öngörmelidir. Tüzel kişilerin, her türlü teşvik veya diğer yardımlardan mahrum bırakılması, geçici veya daimi ticari faaliyetten men edilmesi veya hakimin tayin etmiş olduğu bir kayyımın denetimi altında veya öngördüğü bir başka çözümle ticari faaliyette bulunması gibi yaptırımlar öngörülmektedir. 17 18 ETS Nr. 172. Sözleşme metni ve güncel onaylanma durumu internette şu adreste görülebilir: http://conventions.coe.int.; vgl. hierzu Knaut (Dipnot 13), S. 243 ff. Karş.: KOM (2001) 139 endg. (ABlEG 2001 Nr. C 180 E, S. 238 ff.); vgl. hierzu nur Schmalenberg, Ein Europäisches Umweltstrafrecht, Berlin, 2004, passim. 148 Bernd Hecker 2. Çevrenin Ceza Hukuku Yoluyla Korunmasına dair 27 Ocak 2003 Tarihli Çerçeve Kararı Avrupa konseyinde temsil edilen üye ülkeler, saklı tuttukları kanun koyma yetkilerine dayanarak komisyonca hazırlanan yönerge teklifini oy çokluğuyla reddetmişlerdir. Bunun yerine uzun görüşmeler sonucunda Avrupa birliğinin üçüncü sütununu araç olarak kullanmayı kabul etmişlerdir. 27 Ocak 2003 tarihinde Avrupa Konseyi, Avrupa Birliği Anlaşmasının 29, 31/e ve 34/IIb maddelerine dayanarak, çevrenin ceza hukuku yoluyla korunmasına ilişkin bir çerçeve anlaşmasının 6 Şubat 2003 tarihinde yürürlüğe girmesini kabul etmiştir.19 Çerçeve kararı içerik olarak, yukarıda belirtilen ve Avrupa düzeyinde sürdürülen pazarlıklar neticesinde Alman iç hukukuna uyarlanması ertelenen Avrupa Konseyinin 4 Kasım 1998 tarihli sözleşmesine dayandırılmıştır. Komisyonun savunduğu husus, çevre suçlarında Avrupa Toplulukları Hukukuna aidiyet halleri sadece Avrupa Birliği Hukukuyla saptanabilir ve saptanmak zorundadır. Bu durum özellikle cezalandırılması gereken çevreye zararlı faaliyetlerin tanımlarının yapılması ve üye ülkelerinin ceza yaptırımları öngörme yükümlülüklerinde geçerlidir. Komisyonun 15 Nisan 200 tarihinde açmış olduğu dava20 üzerine Avrupa Adalet Divanı 13 Eylül 2005 tarihinde çerçeve anlaşmasının geçersiz olduğuna karar vermiştir.21 Adalet Divanı, söz konusu çerçeve anlaşmasının geçerliliği için, Avrupa Birliği Anlaşmasının 47. maddesi uyarınca üçüncü sütunuyla ilgili hukuksal metinlerde öncelikle göz önünde tutulması gereken yetki maddesinin Avrupa Toplulukları Anlaşmasının 175. maddesi olduğunu belirtmiştir. Böylelikle üye ülkelerinin etkili bir çevre korumalarını sağlamaları için ceza kanunlarıyla ilgili gereken önlemleri almak, Avrupa Topluluklarının yasama organının yetkisi dahilindedir. 3. Çevrenin Ceza Hukuku Yoluyla Korumasına Đlişkin 9 Şubat 2007 Tarihli Yönerge Teklifi 9 Şubat 2007 tarihinde Avrupa Komisyonu tarafından Avrupa Parlamentosuna ve Konseyine ceza kanunu yoluyla çevrenin korunmasının sağlanmasına ilişkin yeni bir yönerge teklifi sunulmuştur.22 Yönerge teklifinin 3. maddesine göre üye ülkeler, 19 20 21 22 ABlEG 2003 Nr. L 29, S. 55; Bunun için karş.: Knaut (Dipnot 13), S. 333 ff.; Mansdörfer, JURA 2004, 297 ff. ABlEG 2003 Nr. C 135, S. 21. EuGH EuZW 2005, S. 632 = JZ 2006, S. 307 = EWS 2005, 454 = ZIS 2006, 179; vgl. hierzu Böse, GA 2006, 211; Hecker, Europäisches Strafrecht, 2. Aufl., Heidelberg, 2007, § 8 Rn. 27; Hefendehl, ZIS 2006, 161; Heger, JZ 2006, S. 310; Kubiciel, NStZ 2007, 136; Pohl, ZIS 2006, 213; Schäfer, JA 2006, S. 342. KOM (2007), 51 endg.; ayrıntılı bilgi için karş.: Heger, Die Europäisierung des deutschen Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi 149 aşağıdaki eylemlerin kasten ya da taksirle gerçekleştirilmesi halinde, suç sayılmasını sağlamak durumundadırlar. (a) kişilerin ölümüne ya da ağır yaralanmasına sebebiyet verecek miktarda zararlı maddelerin ya da iyonlu ışınlarının havaya, karaya ya da suya aktarılması, bırakılması veya karıştırılması; (b) kişilerin ölümüne veya ağır yaralanmasına, hava, yer veya su kalitesinin, hatta orada yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet veren ya da verebilecek miktarda olan zararlı maddelerin veya iyonlu ışınların havaya, karaya ya da suya hukuka aykırı olarak aktarılması, bırakılması ya da karıştırılması; (c) kişilerin ölümüne veya ağır yaralanmasına, hava, yer veya su kalitesinin, hatta orada yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet veren ya da verebilecek miktarda tehlikeli madde atıkları gibi her türlü atığın hukuka aykırı olarak bertaraf edilmesi, depolanması, nakledilmesi, ithalat ya da ihracat edilmesi gibi her türlü işlem görmesi; (d) tehlikeli faaliyetlerde bulunan, tehlikeli maddelerin veya ürünlerin depolandığı ya da kullanıldığı, bir tesisin hukuka aykırı olarak işletilmesi, bu tesis dışında kişilerin ölümüne veya ağır yaralanmasına, hava, yer veya su kalitesinin, hatta orada yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet verir veya verebilecek durumda olursa; (e) Avrupa Parlamentosunun ve Konseyinin 1013/2006 sayılı Avrupa Toplulukları Tüzüğünün 2. maddesinin 35. Numarası anlamında,23 önemli miktardaki atığın, bir kereye mahsus veya açıkça birbiriyle bağlantılı birden fazla kez gerçekleştirilmiş olmasından bağımsız olarak yapılan kar amaçlı nakli; (f) kişilerin ölümüne veya ağır yaralanmasına, hava, yer veya su kalitesinin, hatta orada yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet veren ya da verebilecek nitelikteki nükleer ya da diğer tehlikeli bir radyoaktif maddenin hukuka aykırı olarak imalatı, işlenmesi, depolanması, kullanılması, nakli, ithalatı ya da ihracatı; (g) nesli korunan yabani hayvanlarla bitkilere ya da bunlara ait parçalara izinsiz olarak sahip olmak, elde etmek, zarar vermek veya öldürmek yahut da izinsiz ticaretini yapmak; 23 Umweltstrafrechts, 2008, S. 275 ff. ABlEG 2006 Nr. L 190, S. 1. Diese neue AbfVerbrVO ersetzt die VO (EWG) Nr. 259/93 (ABlEG 1993 Nr. L 30, S. 1), die mit Wirkung ab dem 12. Juli 2007 aufgehoben wurde. 150 Bernd Hecker (h) koruma altına alınan doğal yaşam alanlarının hukuka aykırı olarak ağır zarar görmesi; (i) ozon tabakasının incelmesine sebebiyet veren maddelerin yasadışı kullanımı veya ticareti; 3. maddede sayılan yasadışı faaliyetlere iştirak ya da azmettirme de cezai yaptırıma bağlanmalıdır (yönerge teklifinin 4. maddesi). Avrupa Toplulukları mevzuatı, ulusal kanunlar, idare hukuku kuralları veya bu konudaki yetkili organların, çevrenin korunmasına ilişkin hukuksal kurallarına aykırılıklar yönerge teklifinin 2a maddesi uyarınca „hukuka aykırı“ olarak nitelendirilir. Yönerge teklifinin 5. maddesi üye ülkelerin iç hukuklarında etkili, dengeli ve caydırıcı yaptırımlar yaratmalarını öngörmektedir. Teklifin 3. maddesine göre, belirli suç tiplerinin ağır şekilleri için (örneğin bir kişinin ölüm veya ağır yaralanmasına; çevrenin önemli zarara uğramasına veya eylemin suç işlemek için kurulmuş bir örgütü bağlamında gerçekleştirilmesi) ağır cezalar öngörülmelidir. Tüzel kişilerin hukuki sorumluluğu ile bunlara uygulanacak yaptırımlar yönerge teklifinin 6. ve 7. maddelerinde yer almaktadır. Ancak bunlara yönelik yaptırımların cezai nitelikte olması zorunlu değildir. Mevzuatında tüzel kişilere herhangi bir cezai sorumluluk öngörmeyen üye ülke, bu konudaki iç hukukunu değiştirmek zorunda değildir. 4. Yönerge Teklifinin Kısa Bir Değerlendirmesi Avrupa Toplulukları çevre hukukuna basit aykırılıklara cezai yaptırımlar uygulanamadığından, maddi cezalandırılabilirlik kriterlerine dayanılarak basit idari ve düzen haksızlıklarıyla net sınırın belirlenmesi sağlanmalıdır. Yönerge teklifi bu ihtiyacı belirli önemlilik ve uygunluk kriterleriyle sağlamaktadır. Yönerge teklifinin 2. maddesinde öngörülen ve sadece Avrupa Toplulukları hukukunun çevre düzenlemelerine aykırılıkları değil, ulusal çevre hukukuna yönelik ihlalleri de „hukuka aykırı“ olarak değerlendiren hüküm, yetki açısından şüpheli görünmektedir. Avrupa Toplulukları Anlaşmasının 175. maddesinde yer alan yetkinin temeli, sadece doğrudan doğruya yürürlükte olan Topluluk hukukunun ve uyumlaştırılmış çevre hukukunun etkin uygulanmasına hizmet etmektedir. Buna göre bu hüküm, üye ülkelere uyumlaştırılmamış ulusal çevre hukuku ihlallerini cezalandırmaları yükümlülüğünü getirmek yetkisi vermemektedir. Kanaatimce bu tür ihlallerin ceza hukuku açısından önemli olup olmadığına ve önem derecesine karar verme yetkisi üye ülkelerinin yasama organına bırakılmalıdır. Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi 151 Aynı zamanda yönerge teklifinin 3a maddesinde düzenlenen kasten öldürme ve yaralama suçları da doğrudan uygulanabilir Avrupa toplulukları kurallarında düzenlenmemelidir. Zira burada düzenlenen suçun tarifinde eylemin çevre hukukuna aykırılığından söz edilmediğinden, bu suçun düzenlediği konu, Avrupa Toplulukları Anlaşmasının 174. maddesinden doğan Avrupa Topluluklarının Çevrenin Korunmasına Đlişkin yetki alanının dışında kalmaktadır. C. Avrupa Asgari Standartlar ve Alman Çevre Ceza Yasası I. Alman Çevre Ceza Yasasının Temel Yapısı ve Belirgin Özellikleri 1980 yılından itibaren Alman iç hukukunda bir Çevre Ceza Yasası mevcut olup, en son 1994 yılında Çevre Suçlarıyla Mücadeleye Đlişkin 2. Kanun tarafından bu Kanunun suç kataloğu genişletilmiş ve ağırlaştırılmıştır. Kanun koyucu, bağımsız ekolojik hukuksal değerlerin ve bunların korunmaya değer olduğunu açıkça kabul etmiştir. Kanunun resmi gerekçesinde, „Tek başına veya toplum halinde yaşayan her insanın doğal yaşam alanı ceza hukuku tarafından korunmayı ve dikkate alınmayı hakketmektedir. Genel ceza hukukunda klasik ve özellikle de bireysel hukuksal değerler uzun zamandır korunmaktadır. Çevre ceza hukukunun koruma alanı sadece insan yaşamının ve sağlığının, doğanın tehlikelerine karşı korunmasıyla sınırlı değildir. Aynı zamanda su, hava ve karadan oluşan insanın doğal yaşam alanını da kapsamaktadır ve korunması gereken bu ekolojik değerler de hukuksal değer olarak kabul edilmektedir.“24 Çoğunlukla kabul edilen görüşe göre çevre suçlarının temelinde ekolojik ve insan merkezli hukuksal değer anlayışı yatmaktadır.25 Bu nedenle çevre unsurları olan sular, kara ve havanın kendileri için değil, insanların temel doğal yaşam alanları olarak fonksiyonları için, bağımsız ekolojik hukuksal değerler olarak tanınması gerektiği ifade edilmektedir. Alman Ceza Yasasının 29. Bölümünde düzenlenen başlıca Suçlar şunlardır: – Suların Kirliliği (§ 324 StGB) – Kara Kirliliği (§ 324 a StGB) – Hava Kirliliği (§ 325 StGB) – Gürültüye Sebebiyet (§ 325 a StGB) 24 25 BT-Drs. 8/2382, S. 9 f. Bunun için karş.: Bloy, JuS 1997, S. 577, S. 578 ff.; Rengier, NJW 1990, 2506 ff. 152 Bernd Hecker – Atıkların Đzinsiz Kullanımı (§ 326 f. 1 StGB) – Çöp Turizmi (§ 326 f. 2 StGB) – Tesislerin Đzinsiz Đşletilmesi (§ 327 StGB) – Radyoaktif ve Diğer Tehlikeli Maddelerin ve malların Đzinsiz Đşlenmesi (§ 328 StGB) – Korunması Gereken Alanların Tehlikeyi Düşürülmesi (§ 329 StGB) – Çevre Suçunun Özellikle Ağır Hali (§ 330 StGB) – Zehirlerin Serbest Bırakılması Suretiyle Tehlike Oluşturma (§ 330a StGB) Çevre Suçlarıyla Mücadeleye Đlişkin 2. Kanun 1980 yılında başlamış olan tehlike suçları yaratmak suretiyle cezalandırılabilirliğin öne çekilmesine ilişkin eğilimi sürdürmektedir. Örneğin Al.CK. § 325/1’de düzenlenen havanın kirletilmesi suçunun tamamlandığının kabulü için, havanın, kanunla öngörülen hukuksal değeri zarara uğratmaya genel olarak uygun görünen eylemle kirletildiğinin saptanması saptanmasına bağlıdır. § 326/1 No. 4a StGB da düzenlenen suçun tamamlanması için, izinsiz olarak bertaraf edilen atıkların, yapısı gereği, sonradan sulara, karaya ya da havaya zarar verecek nitelikte olması yeterlidir. Bir zararın doğması veya hukuksal değerin somut olarak tehlikeye düşürülmüş olması gerekli değildir. Neredeyse her çevre suçu teşebbüs aşamasında tamamlanmış sayılmaktadır.26 Ayrıca çevre ceza yasalarının uygulanma alanı taksirin ceza tehdidi altına alınmasıyla genişletilmektedir. Çevre suçlarının, çevre idare hukukuna yani idari işlemlere bağlı olması, Alman çevre yasasının özellikleri arasındadır.27 Bu prensip Kara ve havanın kirletilmesiyle ilgili maddelerde (Al.CK. §§ 324a, 325) olduğu gibi, özellikle idari bir işleme aykırı davranmaya bağlı olarak suçun meydana gelmesinde belirgin hale gelmektedir. Yasal düzenlemelerden (kanun, yönetmelik ya da tüzük), bir mahkeme kararından, icra edilebilir idari bir işlemden, yerine getirilebilir hukuki bir yükümlülükten ya da bir kamu hukuku sözleşmesinden doğan ve çevreye, özellikle de insan yaşamına, hayvanlara ve bitkilere, sulara, karaya ve havaya zarar verecek nitelikte tehlikelerden koruyan sorumluluklar Al.CK. § 330d/4’de yer alan tanımlara göre idare hukukundan doğan sorumluluklardır. 26 27 Al.CK. §§ 325, 325 a, 327, 329 teşebbüsü cezalandırmamaktadır. Bunun için karş.: Cramer/Heine, in: Schönke/Schröder, StGB, 27. Aufl., München, 2006, Vorbem. §§ 324 ff. Rn. 12 ff.; Kloepfer/Vierhaus, Umweltstrafrecht, 2. Aufl., München, 2002, Rn. 26 ff. Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi 153 Çevre suçlarının bir başka grubunu da, ruhsatsız veya idari hukukunda düzenlenen bir yasağa uymayarak işlenen çevre suçları oluşturmaktadır (örneğin Al.CK. §§ 326/2, 327/1, 328/1, 329/1). Çevre suçlarının idari işlemlere bağlı olmasının tipik özelliği olan „yetkisiz“ olması unsuru, suçun genel hukuka aykırılık unsurunun somutlaştırılmasıdır. Eğer idari bir işleme dayanılarak hareket edilmişse, herhangi bir yetkisizlik durumu söz konusu değildir. Hakim olan düşünceye göre, maddi niteliği itibariyle hukuka aykırı olan bir işlem, usulen doğru bir idari işlemle verilen izne dayanıyorsa cezalandırılamaz.28 Al.CK. § 330d-5, usulen uygun olarak alınan bir ruhsat, proje tespiti veya diğer türlü izinlerle kanun boşluğundan faydalanma hallerinin sınırlarını belirlemektedir. Bu durum özellikle tehdit, rüşvet, gizli yapılan anlaşma veya yanıltma gibi yollarla alınan ruhsatlarda ortaya çıkmaktadır. Hukuka aykırı bir yükümlülük öngören bir idari işlemin çevre ceza hukukunda nasıl değerlendirileceğine ilişkin ortak bir görüş bulunmamaktadır. Yüksek Mahkeme içtihadına göre, yasadışı olup fakat usulen geçerli bir idari işleme aykırı davranan kimse yine cezalandırılabilecektir.29 Đçerik olarak izin alınması mümkün olmasına rağmen, gerekli izin alınmaksızın gerçekleştirilen bir işlemin (örneğin, sulara aktarılması) ceza hukuku açısından hukuka aykırı olduğu geniş ölçüde kabul edilmektedir.30 Đzinsiz hareket edildiği zaman dilimi için, sonradan izin alınsa dahi yine de cezai yaptırımlarının uygulanacağı konusunda da hemfikir bulunmaktadır.31 Çevre ceza yasasında memurlarla ilgili özel düzenlemeler bulunmadığından,32 memurların çevre ceza hukukuna ilişkin sorumlulukları açısından genel hükümlerin faillik, katılma ve ihmale ilişkin (Al.CK. §§ 13, 25, 27) genel hükümleri geçerlidir. Bir memurun bilerek bir idari işlemle, izin verilmemesi gereken bir, sulara aktarma izni vermesi veya sulara hukuka aykırı bir aktarmaya karşı harekete geçmemesi durumunda eylemi, kasıtlı olarak suların kirlenmesine sebebiyet vermekten (Al.CK. § 324/1) cezalandırılabilecektir. II. Alman Çevre Suçlarının Koruma Alanı Yürürlükte olan Avrupa Toplulukları Hukukuna göre, üye devletlerin, Avrupa Toplulukları Anlaşmasının 10. maddesinde düzenlenmiş olan ahde vefa esasına göre, 28 29 30 31 32 Cramer/Heine (Dipnot 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 16a m. w. N. BGHSt 23, 86; 31, S. 315; zust. Cramer/Heine (Dipnot 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 16a m. w. N. OLG Köln, wistra 1991, 74; Cramer/Heine (Dipnot 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 19 m. w. N. Cramer/Heine (Dipnot 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 19 m. w. N. Cramer/Heine (Dipnot 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 29 m. w. N. 154 Bernd Hecker ceza hukukunun sistematiğini, Avrupa birliği çıkarları doğrultusunda işler hale getirmeleri gerekmektedir. Avrupa Adalet divanı kararlarında sürekli olarak, üye ülkelerin, iç hukukuna aykırılıklar için uyguladığı bütün uygun önlemleri, birlik hukukunun ihlal edildiği durumlarda da uygulamaları gerektiğine değinmektedir. Hangi yaptırımların uygulanacağına üye ülkeler serbestçe karar verebilmekle birlikte, bu yaptırımların etkili, orantılı ve caydırıcı olması gerekmektedir. Bunun anlamı, üye ülkenin çevre ceza hukukunda yer alan suç tiplerinin, failin Topluluk hukuku tarafından korunan uluslarüstü korunan bir hukuksal değer olarak çevre ihlallerinde de uygulanmasının sağlanması gereklidir. Bu bağlamda, Avrupa Toplulukları çevre hukuku suç tipleri açısından önemli ihlalleri de açıklayan denklik hükümlerinin oluşturulması düşünülmelidir. Fakat çevre suçlarında Avrupa toplulukları hukukuna aykırı düşmeyecek şekilde iç hukukun yorumlanması33 ile aynı etki yaratılabilir. Çevre suçlarına karşı iç hukukun sağladığı koruma alanı, Avrupa Toplulukları Anlaşmasının 10. maddesinin öngördüğü şekilde tüm üye ülkelerin (özellikle su, hava ve kara) kanunlarınca korunan hukuk öğelerini dahil ederek genişletilmesi gerekiyor.34 Federal yüksek mahkemesinin35 sadece iç hukukunun koruduğu çevre öğeleri gözetilerek çevre atık cezai düzenlemelerine göre aldığı eski kararlar, birlik hukukunun düzenlemeleriyle özdeşleşmemektedir. Bununla birlikte bu durum çevre suçlarıyla ilgili ikinci kanun36 ile daha önce Al.CK. eski § 330/d-1‚ de sınırları belirtilen su alanlarının yeniden düzenlenerek suçun eylem unsurundaki kanunun yer itibariyle uygulanmasına ilişkin sınırların kaldırılmasıyla aşılmıştır. Böylelikle Alman Çevre Ceza Yasası prensip olarak sınırötesi durumlarda da uygulanabilir hale gelmektedir. Almanya yaptırım gücünün somut olayda uygulanmasını sağlayan bir ceza hukuku uygulama normu (Al.CK. § 3, 7, 9) bir diğer koşuldur.37 III. Topluluk Hukukuna Göre Tipiklik Unsurları ve Alman Çevre Ceza Yasası Eğer 9 Şubat 2007 tarihli Komisyon teklifi doğrultusunda verilen yönerge kabul edilirse Alman Ceza Hukuku da yönerge doğrultusunda birlik hukukuna uyarlanmak zorundadır. Yönerge teklifinin yapısı -yönerge teklifinin § 3a maddesinin içeriği doğrultusunda yetkinin tartışmalı olmasına rağmen-, Alman Çevre Ceza Yasasında da 33 34 35 36 37 Vgl. hierzu BGHSt 37, S. 333; Hecker (Dipnot 21), § 10 Rn. 56, 73 ff. Cramer/Heine, in: Schönke/Schröder (Dipnot 27), Vorbem §§ 324 ff. Rn. 7 e; § 330 d Rn. 3; Vormbaum, Schutz der Rechtsgüter von EU-Staaten durch das deutsche Strafrecht, 2005, S. 155 ff. BGHSt 40, 79; vgl. hierzu die zutr. Gegenargumentation von Rengier, JR 1996, S. 34 ff. Çevre Suçlarıyla Mücadeleye Đlişkin 27. Juni 1994 (BGBl. I 1994, 1440) tarihli 2. Kanun. Bunun için karş.: Eser, in: Schönke/Schröder (Dipnot 27), Vorbem §§ 3-7, Rn. 24, § 9 Rn. 6; Hecker (Dipnot 21), § 2 Rn. 38 ff.; ders., ZStW 115 (2003), S. 880, 885 ff.; Martin, ZRP 1992, 19. Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi 155 yer alan, idari kararlardan kaynaklanan suç unsurunun oluşumu prensibi temeli üzerine kurulmuştur. Kişilerin ölümüne ya da ağır yaralanmasına sebebiyet verecek miktarda zararlı maddelerin ya da iyon ışınlarının havaya, karaya ya da suya aktarılması, bırakılması ve karıştırılması (Yönerge Teklifi m. 3a) öldürme ve yaralama suçlarının (Al.CK. § 211 vd. 223 vd.) oluşmasına neden olur. Al.CK’nın 311, 324, 324a, 325, 326, 330, 330a paragraflarında düzenlenen ve hem kasten hem de taksirle işlenebilen suçlar, kişilerin ölümüne ya da ağır yaralanmasına ya da hava, yer veya su kalitesini, orada yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet verecek miktarda zararlı maddelerin ya da iyon ışınlarının havaya, karaya ya da suya aktarılması, bırakılması ve karıştırılmasında da uygulanabilir (Yönerge Teklifi m. 3/b). Kişilerin ölümüne ya da ağır yaralanmasına veya hava, yer ya da su kalitesini, orada yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet veren veya verebilecek miktarda tehlikeli madde atıkları dahil olmak üzere her türlü atıkların yasadışı olarak bertaraf edilmesi, depolanması, nakledilmesi, ithal veya ihraç edilmesi dahil olmak üzere, her şekilde işlem görmesi hallerinde Al.CK. § 326’deki atıklarla ilgili cezai düzenleme, ağır ihlalde ise Al.CK. § 330 uygulanır. Kişilerin ölümüne veya ağır yaralanmasına ya da hava, yer veya su kalitesini, orada yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet veren veya verebilecek şekilde tehlikeli faaliyetlerde bulunan veya tehlikeli maddelerin ya da ürünlerin depolandığı veya kullanıldığı bir tesisin hukuka aykırı kullanılması hallerinde Al.CK. § 327’ye göre tesislerin izinsiz işletilmesi suçu veya Al.CK. § 324, 324a, 325, 325a’ya göre bir suç oluşturabilir. Avrupa Parlamentosunun ve Konseyinin38 1013/2006 sayılı Avrupa Toplulukları Tüzüğünün 2. m. No. 35 de sayılan büyük miktardaki atıkların kar amaçlı nakli halinde Al.CK. § 326/2 uygulanır. Kişilerin ölümüne veya ağır yaralanmasına ya da hava, yer veya su kalitesine, orada yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet verecek ya da verebilecek şekilde nükleer maddenin ya da diğer radyoaktif maddelerinin hukuka aykırı olarak imalatı, işlenmesi, depolanması, kullanılması, nakli, ithalatı ya da ihracatı öncelikle Al.CK. § 328/1, 3 doğrultusunda ceza tehdidi altındadır. Bunun yanı sıra Al.CK. § 324, 324a, 325, 326, 330a’da düzenlenen adam yaralama ve öldürme hükümleri uygulanabilir. Koruma altına alınan doğal yaşam alanlarının yasadışı olarak ağır zarar görmesi Al.CK. § 329/3 uyarınca suç sayılır. 38 ABlEG 2006 Nr. L 190, S. 1. 156 Bernd Hecker Çevre ceza hükümleri arasında Đç Sulardaki Gemi Seferleri Kanunu39 ve Kimya Yasasında da40 düzenlenen bir çok yan maddeler bulunmaktadır. Böylelikle nesli korunan yabani hayvanlarla bitkilerin ya da bunlara ait parçalara yasak, izinsiz sahip olunması, edinimi veya öldürülmesi ile izinsiz ticareti Đç Sulardaki Gemi Seferleri Kanunu § 66’ya göre en azından iç hukukta belirlendiği takdirde cezalandırılabilir. Ozon tabakasının incelmesine sebebiyet veren maddelerin yasadışı kullanımı veya ticareti Kimyasal-Ozon Tabakası Yönetmeliği41 § 7’ye göre Kimya yasasının § 27, fıkra 1, cümle 1, fıkra 2 ve 4 maddesiyle ters düşmediği sürece yaptırım uygulanır. Alman Düzene Aykırılıklar Kanunu § 30, 130 Tüzel kişilerin ve kişi topluluklarının, sahibi, onun yasal temsilcisi, yöneticisi ve denetçisi hakkında, bu kimse şirketin yönetimiyle vekaleten veya yasadan doğan yetkiyle bir organ veya organ üyesi olarak sorumlu olup da kontrol ve denetimini gereği gibi yerine getirmemesi halinde parasal sorumluluklarını öngörmektedir. Yönerge teklifinin 3. maddesinde yer alan fiillere genel olarak baktığımızda, bu eylemler Alman Hukukuna göre cezalandırılabilir ve bunlar için yönergedekine benzer yaptırımlar öngörülmüştür. Alman Çevre Ceza Yasasının, yönerge teklifinde beklendiğinden daha ağır ve kapsamlı cezai yaptırımlar öngörmesine, Avrupa Ticaret Anlaşmasının 176. maddesine göre itiraz edilemez. Avrupa Ticaret Anlaşmasının 176. maddesi, üye devletlerin istenilenden daha ağır koruma önlemlerini muhafaza etmelerini ya da yaratmalarını yasaklamamaktadır. Yönerge Teklifinin 2. maddesine göre, iç hukuk düzenlemelerinin veya yetkili bir kurumun idari işlemleriyle kararlarının ihlalinin „hukuka aykırı“ olarak kabul edilebilmesi için bazı maddelerin yeniden düzenlenmesi gerekmektedir. Şimdiye kadar, idare hukuku yükümlülüklerinin tipe uygun olarak ihlalinin yabancı çevre hukuku ölçülerine göre değerlendirilip değerlendirilemeyeceği, değerlendirilecekse hangi ölçüde değerlendirileceği nihai olarak aydınlatılamamıştır.42 Bu nedenle § 330d StGB maddesinin, diğer üye ülkelerinin uyumlaştırılmış çevre yasalarına göre suç sayılan yasak veya izinlerinin iç hukukta da kabul görmeye imkan verecek yönde değişmesi gereklidir. 39 40 41 42 25. März 2002 (BGBl. I 2002, 1193) tarihli, Tabiat Varlıklarını ve Sit Alanlarını Koruma Kanunu. 20. Juni 2002 (BGBl. I 2002, 2090) tarihli şekline göre, Kimyasal Maddeler Kanunu. 13. November 2006 (BGBl. I 2006, S. 2638) tarihli, Kimyasal Maddeler-Ozon Tabakası Yönetmeliği. Bu konuda ayrıntılı açıklama için bkz.: Cramer/Heine, in: Schönke/Schröder (Dipnot 34), § 330 d Rn. 19. Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi 157 D. Sonuç Avrupa Adalet Divanının 13 Eylül 2005 tarihinde vermiş olduğu kararla çevre ceza yasasında uyum yolunu açmış olması takdire şayandır. 27 üye devletin çevre ceza suç tiplerinin asgari düzeyde uyumlaştırılması, sınırötesi çevre suçlarıyla mücadele açısından sadece önemli bir önemli bir adım olarak değerlendirilmemelidir. Aynı zamanda vatandaşın hukuk bilincinde çevrenin korunması gerektiği ve bu durumun evrensel boyutlu bir konu olduğu düşüncesi de yerleşmektedir. Uyumlaştırılmış bir çevre ceza yasası, Avrupa Topluluklarının dışındaki çevre ceza yasaları arasındaki ilişkiler açısından da bir örnek olabilecektedir. Bu sebeple komisyonun 9 Şubat 2007 tarihli yönerge teklifi süratle değerlendirilmeli ve konsey tarafından karara bağlanmalıdır. Ceza Düşüncesi 1975 – 2005 Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf1 Übersetzt von: Başak Özay, LL.M.Eur. A. Çıkış Noktası Reform tartışması, Ceza Kanunu genel kısmına ilişkin reformun 1975 yılında yürürlüğe girmesinden sonra, ceza hukuku özel bölümü üzerinde yoğunlaşmıştır. Alternatif profesörlerden2 biri olan ve 1974-1978 yılları arasında Almanya iç işleri bakanlığı görevinde bulunmuş Werner Maihofer, daha 1967 yılında reformun temel düşüncesini biçimlendirmiştir:3 O’na göre, Alman Ceza Hukuku uluslararası gelişmenin 30 yıl gerisinde seyretmektedir. Özellikle 1962 yılında tasarlanan Ceza Yasası (E 1962) başta olmak üzere, o vakte kadar yürütülen reform çabalarının hepsi geçmiş bir çağın ifadesidir. Anayasanın ruhuna uygun, „sosyal, hukuk devleti” ilkesi ile eşgüdümlü bir ceza hukukuna ihtiyaç vardır4. Maihofer böyle bir ceza hukuku için iki ilke belirlemiştir: Ceza hukuku vatandaşların Magna Carta’sıdır. Ceza hukuku sosyal politikanın ultima ratiosudur5. Bu iki temel ilke de, Anselm von Feuerbach’ın hukuk devletini temel alan ceza hukuku düşüncesi ile, modern okulun ceza hukukunda reform düşüncesini oluşturan Franz von Liszt’in sosyal devleti temel alan ceza hukuku ilkesi birbiriyle bağlanmaktadır. Maihofer’e göre bugüne kadar gelen ceza hukuku, 1965 yılında Alman parlamentosunda tekrar tartışmaya açılan E 1962 de dâhil olmak üzere, iki eksiklik içermektedir: Suç teşkil eden kavramlardaki aşırı artış ve ahlaki dogmacılık. Kriminal dogmacılık, „gerçek suçlulukla ilgili olmayan“ davranış biçimini cezalandırır6. Bu düşünceye göre, ceza hukuku sosyal politikanın kullanmayı tercih ettiği bir araç değildir 1 2 3 4 5 6 Ceza Hukuku, Ceza Usul Hukuku, Hukuk Felsefesi, Enformasyon Hukuku ve Bilisim Hukuku kürsüsü, Julius-Maximilians-Universitesi, Würzburg. Buna benzer Almanca metin E. Hilgendorf/J. Weitzel (Hg.), Der Strafgedanke in seiner historischen Entwicklung, Ringvorlesung zur Strafrechtsgeschichte und Strafrechtsphilosophie, 2007, S. 191-215‘da yayınlanmışdır. Alternatif Profesörlerin 60’lı yıllardan itibaren ceza hukuku reformlarındaki özel rolleri konusunda ayrıntılı bilgi için bkz.: Roxin, Strafrecht AT 1, 4. Aufl. 2006, § 4, kenar no: 20 vd. Özel Bölümün Reformu (Die Reform des besonderen Teils), Maihofer, Die Reform des Besonderen Teils des Strafrechts, in: L. Reinisch (Hrsg.), Die deutsche Strafrechtsreform, 1967, S. 72-88. Özel Bölümün Reformu, S. 73. Özel Bölümün Reformu, S. 74. Özel Bölümün Reformu, S. 75. 160 Eric Hilgendorf ve suçu takip etmekle yükümlü olan resmi mercilerin küçük suçlarla uğraşması nedeniyle, büyük suçları takip etmekte kullandıkları kaynaklar azalmaktadır. E 1962 bir iyileşmeye değil, tam tersine, durumda kötüleşmeye yol açmaktadır. Dilencilik, serserilik ve fuhuş gibi sorunlar ceza hukukunun değil, önyargıdan uzak, nesnel bir sosyal politikanın meseleleridir. Ceza hukukuna yöneltilen ikinci eleştiri ise, ahlaki dogmacılıktır. Ahlaki dogmacılık, „kriminal olarak cezaya tabi bir davranışı etik asgari düzeyin temel suç unsuru ile sınırlamak“ ile ilgilidir7. Özellikle E 1962, dünyada tartışılan önemli meselelerde, tek yönlü olarak Katolik Kiliseleri başta olmak üzere, büyük Hıristiyan kiliselerinin çizgisini izlemiştir8. Gönüllü kısırlaştırmanın, suni döllenmenin, etik gösterge olduğu takdirde kürtajın9, ya da eşcinsellik, boşanma, tanrıya küfür etmek gibi eylemlerin suç olarak nitelendirilmesi ve cezaya tabi olması yönündeki talepler de buna eklenebilir. „Đdeolojik görüşlerin hepsi devletimizin bütün vatandaşları için, bir tek yasa içerisinde düzenlenmiştir. Bu vatandaşlar her ne olursa olsun toplumumuzdaki belli bir dünya görüşüne sahip gruplardan biri olarak tanımlanabilir“10. Maihofer bu görüşlere, toplumun, dogmatizmin azaltılması, sekülarizm, bilimselliğin artması ve hümanizme yönelik taleplerini ve haklarını gerekçe göstererek karşı çıkmıştır11. „Đnsan yalnızca insandır, onun dışında hiç bir şey değildir“ düşüncesi her tür „siyasi ve bilimsel edimin“ merkezidir12. Maihofer ilk reform girişimlerinde açıkça‚ “örnek teşkil eden reformlar“’dan bahseder ve “devletin korunması” ile “ahlaki suçlar” konularında reformlar yapılmasını önerir.13 Maihofer’in kısa ve öz bir biçimde taslak olarak sunduğu bu reform programı, 60’li yıllara damgasını vurmuş olan toplumsal dönüşümün ışığında açıklanabilir. Bu dönüşümün bu metinde ele alınmasını gerektirmeyen pek çok neden vardır. Bahsi geçen toplumsal dönüşüm her şeyden önce hukuk biliminde, ceza hukukçularının da yadsınamaz katkısıyla, eşi benzeri olmayan bir açılıma neden olmuştur14. Bütünüyle teorik olmayan, aksine kimi bölümleri ileri derecede politik maksatlar15 içeren hukuk teorisinin yanı sıra, Adolf Arndt ya da Fritz Bauer gibi hukuk siyasetçileri tarafından 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Özel Bölümün Reformu, S. 79. Özel Bölümün Reformu, S. 79. Anlamı: Tecavüzden sonra kürtaj. Özel Bölümün Reformu, S. 80. Özel Bölümün Reformu, S. 85. Özel Bölümün Reformu, S. 85. Özel Bölümün Reformu, S. 87. Bu konuyla bağlantılı olarak: Hilgendorf, Renaissance der Rechtstheorie zwischen 1965 und 1985, 2005. 60’lı ve 70’lı yıllarda sansasyon yaratan Marksist hukuk teorisi için de geçerlidir. Ceza Düşüncesi 1975 – 2005 161 ceza hukuku da kapsanarak hazırlanan reform programları, bu dönemin ürünleridir.16 Dönemin genç reformcuları arasında en aktif olan, „Alternatif profesörlerden“ Jürgen Baumann’dir17. Dönemin, ceza hukukunun özel bölümü ile ilgili hukuk siyasetine yönelik talepleri „liberalizm“ ve „yürürlükten kaldırma“ kavramlarıyla özetlenebilir: Cinsel suçlar hukukunun ve siyasal ceza hukukunun liberalleştirilmesi, Al.CK. § 218 vd. yumuşatılması ya da yürüklükten kaldırılması, Al.CK. § 175’in yürürlükten kaldırılması bu gelişmelere örnektir. Ceza hukuku genel bölümünün reformu ise özel bölümden farklı olarak günlük politikanın bir parçası olmadan, çoğunlukla bakanlıklar ve parlamentodaki uzmanlar ve bilim adamları tarafından yürütülmüştür. Yalnızca, cezanın amaçları18 konusundaki ve ceza hukukunun geleceği konusundaki tartışmalar istisna oluşturmuşlardır. Ceza hukukunun geleceği, kısmi olarak gelişmiş bir hümanizmde,19 kısmi olarak da ceza hukukunun çözülümünde „yürürlükten kaldırma“20 görülmüştür. Bu tartışmalara 70’li yıllardan itibaren yenileri de eklenmiştir. En önemli tartışma konuları şöyle sıralanabilir: Şiddet eylemli protestolar, terör, bilişim suçları, organize suçlar, Alman Birliği. Ceza hukukunun gelişimini 90’lı yıllardan bugüne kadar etkileyen iki yeni önemli unsur ise hukukun Avrupalılaşması ve uluslararalılaşmasıdır. B. 1975 – 2005 Yılları Arasındaki Gelişmeler Ceza hukuku yasamasının 1975-2005 yılları arasındaki gelişimi basit bir ibare ile açıklanamaz. Kanun koyucunun bu dönemdeki hummalı faaliyetleri, tek bir bilim adamı üzerinde uzlaşmaya izin vermemektedir. Genç yasa koyucuların tecrübeli ve keskin görüşlülerinden biri olan Wolfgang Naucke, (kesinlikle eleştirel bir alt ton ile) „mutlak bir amacı olmayan fantezi dolu bir kriminel politika“dan bahsetmiştir21. Yine de, birbirleri ile zaman zaman ters düşen ancak bazen de örtüşen ve birbirlerini güçlendiren kimi eğilimlerden söz etmek mümkündür. 16 17 18 19 20 21 Arndt, Strafrecht in einer offenen Gesellschaft (1968), ayni eserde: Gesammelte juristische Schriften, hg. von E.-W. Böckenförde, 1976, S. 207-240; Bauer, Vom kommenden Strafrecht, 1969. Baumann, Kleine Streitschriften zur Strafrechtsreform, 1965; ayni yayinevi; Die deutsche Strafrechtsreform, 1967; aynı yayınevi, Programm für ein neues Strafgesetzbuch, 1968. 60’lı yıllara kadar kesin ceza hukuku teorileri, hâkim teorilerdi. Özel olarak önlemler alma düşüncesinin hâkim olduğu kısa bir aradan sonra, olumlu genel önleyici düşünce yeniden hâkim görüş olarak benimsendi. Genel önleyici düşüncesine yönelimi için: Eberhard Schmidhäuser, Vom Sinn der Strafe, 1963, 2. Aufl. 1971, yeni baskısı Hilgendorf’un önsözünü içermektedir, 2004. Bauer’in kitabı da aynı beklentiyi taşımaktadır. Bauer, Vom kommenden Strafrecht, 1969. Plack’ın bu kitabı en çok satılanlar listesinde yer almıştır Plack, Plädoyer für die Abschaffung des Strafrechts, 1974. Krit V 1999, S. 336 (350), 19. yy.’ın sonlarından itibaren yaşanan ceza hukuku düşünce akımlarının incelenerek Kubink, Strafen und ihre Alternativen im zeitlichen Wandel, 2002. 162 Eric Hilgendorf Özellikle „Frankfurt Okulu“, Alman Ceza Hukuku bilimini, bireysel hukuki korumaya ağırlık vererek klasik-liberal modelden uzaklaştığı ve çevre, uyuşturucu, organize suçlar, terör, yüksek teknoloji suçları, ürün yükümlülüğü gibi şimdiye kadar ceza hukukunda düzenlenmemiş alanlara22 müdahale ettiği gerekçesiyle eleştirilmiştir. Ancak bu gelişmeyi değerlendirirken, düşünmeden, tek taraflı eleştirel bir tutum izlenmemeli ve klasik liberal ceza hukukunun gerçekte hiç var olmamış erdemleri güçlendirilmemelidir. 18. yy. sonlarında ve 19. yy. başlarındaki ceza hukuku yorumcularının ve teorisyenlerinin metinlerinde yapılanan ve eleştirel bir ölçüt olarak üstün değerini bugüne kadar koruyabilen bir ideal söz konusudur.23 Ne var ki „Klasikliberal ceza hukuku“ modeli, 21. yy. ceza hukukuna normatif bir örnek olarak ancak koşullu ve sınırlı bir biçimde hizmet eder. Alman ceza hukukunun günümüzdeki durumu, bazı eleştirmenlerin düşündüğü kadar kötü değildir. 2006 yılı ceza hukuku, rapor döneminin başlangıcı ile doğrudan karşılaştırıldığında, inkâr edilemeyecek kadar önemli ilerlemeler kaydedildiği görülmektedir. Bugünkü ceza hukuku 30 yıl öncesine göre, çağa çok daha uygundur. Bu tespit özellikle, sosyal etiğin gelişiminde pozitif hukukun rolü, ancak örneğin bilgi aktarımı olarak da değerlendirilebilecek verilerin işlenmesi gibi teknik ilerlemeler için de geçerlidir. Bu açıdan bakıldığında, Alman ceza hukuku dünyadaki en çağdaş hukuklarından biridir. Ancak bu genel olumlu dengeye rağmen, 1975-2005 yılları Alman ceza hukuku gelişiminde kimi sorunlu özellikler ve eğilimler fark edilebilmektedir. Bu gelişmeler, yeni ceza hukuku eleştirisinin başlıca kavramlarıyla kısmen uyum gösteren 16 konu başlığı aracılığıyla açıklanacaktır: I. Değişiklik Araçları Kanun koyucunun geleneksel olarak ceza hukuku reformlarını hızlandırmak için kullandığı araçlar dört bölümde incelenebilir: a) Ceza hukukuna yalnızca yüzeysel olarak etki eden belirli güncel problemlere yönelik kanunlar („Basit değişiklik yasaları“ olarak da adlandırılabilirler). 5 Kasım 1997 Transplantasyon Kanunu ya da 22 Temmuz 1997 Tele Hizmetler Kanunu bu yasalara örnek teşkil etmektedir. 22 23 Karş.: Hessemer, Produkverantwortung im modernen Strafrecht, 1994, 2. Aufl. 1996, Hilgendorf’un notlarıyla, JZ 1997, S. 611. Naucke, Über die Zerbrechlichkiet des rechtsstattlichen Strafrechts, Materialien zur neueren Strafrechtsgeschichte, 2000, S. 412 vd. Ceza Düşüncesi 1975 – 2005 163 b) Ceza hukukunun açıkça tanımlanmış özel problemlerinin ele alındığı Ceza Kanunu Değişiklik Kanunları.24 Erişkin olmayan gençlerle kurulan eşcinsel ilişkilerin 1994 yılında 29. Ceza Kanunu Değişiklik Kanunu ile suç olmaktan çıkarılması bu tür yasalara örnektir. (Erkek eşcinselliği daha önceki bir tarihte, 1969 yılındaki Ceza Kanunu 1. Reform Kanunu ile, suç teşkil eden bir eylem olmaktan çıkarılmıştır.). c) Önemleri nedeniyle öne çıkan, yaşam alanlarını düzenleyen yasalar. („Alan Kanunları“ olarak da adlandırılabilirler) Ekonomik suçlarla mücadele ya da terörizmle mücadeleye yönelik kanunlar bu gruba örnek gösterilebilir. d) Ceza hukukunu ayrıntılı ve derin bir biçimde değiştiren ceza kanunu reform kanunları. 1998 yılındaki Ceza Kanunu 6. Reform Kanunu, bu gibi yasalara örnek teşkil eder.25 Bir kanun tasarısının hangi kategoride sınıflandırılacağı konusunda, çok doğal olarak, fikir ayrılıkları meydana gelebilmektedir. Ancak yasa koyucu rapor süresi içerisinde en genel hatlarıyla bahsi gecen geleneğe ve sınıflandırmaya bağlı kalmıştır. Ceza hukukunu dolaylı olarak ve yüzeysel etkileyen basit değişiklik kanunlarının sayısı rapor dönemi süresince büyük oranda artış göstermiştir. II. Norm Yapısı ve Kapsamı Kanun koyucu, farklılaştırma ve buna istinaden geniş kapsamlı normlar düzenleme eğilimindedir. Genişletilmiş yeni suç kataloğu ile Al.CK. § 261 (Kara para aklama) ve tartışmalı suç değişkenleri ile Al.CK. § 263a (Bilgisayar dolandırıcılığı) bu eğilime örnek olarak gösterilebilir. Bütün istisnai durumları kapsamaya çalışan bu yasama tekniği, yasanın uygulanmasını zorlaştırmakta ve yasal uygulamalara tabi olanlar için yasak ile yasak olmayanı ayırt etmeyi imkânsız hale getirmektedir. Hatta Al.CK. § 218 vd., 21 Ağustos 1995 Hamililere ve Ailelere Yardım Kanununda Değişiklik Kanunu içindeki düzenlemelerinde, aşırı derecede karmaşık yasa yapısının esas hukuki durumun üzerini örttüğü bile saptanabilmektedir. Kürtaj, Al.CK. § 218’un formülasyonunda da belirtilebilindiği gibi, yasak değildir. Ancak, yalnızca hamileliğin ilk üç ayında yasaldır. Esas yasak yalnızca kâğıt üzerindedir; gerçekte ise kural, yasak değil, ceza özgürlüğüdür. 24 25 Ceza hukuku değişikliği yasaları Almanya’nın (Bundesrepublik) kuruluşundan itibaren sayılmakta ve numaralandırılmaktadır. Ceza hukuk reforma yasaları da Almanya’nın kuruluşundan itibaren sayılmakta ve numaralandırılmaktadır. 164 Eric Hilgendorf III. Belirli Olmayan Kanunlar Kanunların pek çoğunda ya normatif terimler kullanılmakta ya da hukuk kullanıcılarına büyük bir karar alanı bırakan belirsiz ifadelere yer verilmektedir. Naucke bundan neredeyse 30 yıl önce ceza hukukunun belirsizleşme yönelimini fark etmiş ve bu durumu eleştirmiştir.26 Böylelikle, hukuk kaynaklarını kullanmada zorluklar yaratan ve hukuki belirsizliği arttıran yorum tartışmaları önceden düzenlenmiştir. Hukuk uygulayıcılarının büyük bir karar verme yetkisine sahip olması, kuvvetler ayrılığı ilkesine ters düşmektedir, çünkü demokratik yollarla seçilmiş parlamentonun ve idarenin karar alma erki bu şekilde başka organlara aktarılmaktadır. Ayrıca yasalarda belirsiz ifadelerin kullanılması, suç teşkil eden eylemleri mümkün olduğunca açık ifade etmeye çalışan hukuk devletinin bu yöndeki çabalarını sekteye uğratmaktadır. IV. Suç Olmaktan Çıkarma Rapor döneminde, kimi edimlerin suç olmaktan çıkarılması eğilimine cinsel suçlar hukuku gibi, hukukun bazı özel bölümlerinde rastlanmaktadır.27 23 Temmuz 1993’te uygulamaya konulan ve pornografiye ilişkin ayrı bir düzenleme getiren Ceza Kanunu’nun 27. Değişiklik Kanunu suç olmaktan çıkarmaya bir örnek teşkil eder. Böylece uzun yıllardır dile getirilen, cinsel suçlar hukukunun liberalleşmesi gerektiği yönündeki talepler karşılanabilmiştir. Bir diğer örnek ise Ceza Kanunu’nun “çocukların öldürülmesi”yle ilgili 217. paragrafının rapor döneminde uygulamadan kaldırılmış olmasıdır. Ancak bunun yalnızca yüzeysel bir suç olmaktan çıkarma işlemi olduğuna değinmek gerekir: Çocukları öldürmek tabiatıyla hala suçtur ve cezaya tabidir, hatta 217. paragrafın kaldırılmasının nedeni, artan suçlara da bağlanabilir. Çünkü, ayrıcalıklı bir durum suç olmaktan çıkarılmıştır. Genel olarak değerlendirildiğinde suçsuzlaştırma, 1975 ile 2005 yılları arasında çok küçük bir rol oynamıştır. V. Yeni Suçlar ve Cezaların Ağırlaştırılması Özellikle cinsel suçlar alanında suç olmaktan çıkarma yerine, şiddet ve her şeyden önce çocuk pornografisi ile bağlantılı olarak yeni suçların tanımlanması eğilimi güçlü bir biçimde ortaya çıkmaktadır.28 Liberalleşme bu alanda çok sınırlı kalmıştır. Güçlü bir 26 27 28 Naucke, Tendenzen der Strafrechtsentwicklung, 1975, S. 51. Suç olmaktan çıkarmayla ilgili genel problemler bkz.: Vormbaum, Entkriminalisierung und Strafgesetz, in: Buschmann u.a. (Hg.), Festschrift für Rudolf Gmür, 1983, S. 323 vd.. Buna ilişkin olarak: Sánchez, Die Expension des Strafrechts. Kriminalpolitik in postindustriellen Gesellschaften, 2003. Ceza Düşüncesi 1975 – 2005 165 yeni suçlar oluşturma eğiliminin görüldüğü diğer önemli bölümler ise çevre hukuku ve ekonomi hukukudur. Yaralama suçlarında ceza sınırlarının genişletilmesi de bu gelişmeye dâhil edilebilir. (Ceza sınırlarının uyumlaştırılması için, mülkiyet hakları aleyhine işlenen suçların ceza sınırları daraltılabilirdi); ayrıca suça teşebbüs cezalarının arttırılması (örn.: basit yaralama eylemlerinde artan ceza oranları) ve konutta gerçekleştirilen hırsızlık suçuna verilen cezaların arttırılması da bu gelişmeler ışığında gerçekleşmiştir. Ceza hukukunun son 30 yıldaki gelişiminde ana eğilimlerin, hukuka yeni suçların eklenmesi ile ve cezaların ağırlaştırılması olduğu söylenebilir.29 VI. Cezalandırılabilirliği Öne Çekme Yeni suçların belirlenmesinin yansıra, ceza hukukunda genişleme görülen bir başka alan da hukuki değerin zarar gördüğü alanlardır.30 Suca teşebbüs cezalarının arttırılması bu sorunu çözebilecek bir araçtır, ancak öncelikle soyut tehlike suçlarının belirlenmesi bu sorunun esas çözümüdür. Soyut tehlike suçlarında, somut tehlike suçlarında olduğu gibi hukuki değere yönelik somut bir tehlike söz konusu değildir, yasa koyucu tarafından tehlikeli olarak sınıflanan bir eylemin hayata geçirilmesi yeterlidir. VII. Geleceğe Yönelimli Ceza Hukuku Kanun koyucu teknolojik gelişmeyi zamanında ceza hukukunun kapsamına almaya çalışmaktadır. Ekonomik Suçlulukla Mücadeleye Đlişkin 2. Kanun ile uygulamaya konulmuş bilişim hukuku normu bu konuya bir örnek olarak verilebilir. Bu yasa, birçok yorum farklılığına rağmen, bugüne kadar bilişim suçlarına ilişkin tartışmalarda temel olarak alınmıştır.31 Kanun koyucu, 1991 yılında o dönemde henüz bilim kurgunun ilgi alanına giren insan klonlamayı Embriyonların Korunması Kanunu çıkarılması ile yasakladığı gibi, şu an var olmayan kimi teknikleri de yasalarla şimdiden kısmen düzenlemiştir. Ceza hukukunun geleceğin meselelerini de kapsayarak genişlemesi, yasa koyucuya meydana gelebilecek (gerçek ya da sözde) hataları erkenden tanıma, onlara karşı zamanında önlem alma ve yeni tekniklerin muhtemel suiistimalini önceden engelleme olanağı vermektedir. 29 30 31 Kühne, Der erstaunliche Bedeuteungszuwachs des Strafrechts: Gibt es Wachstumsgrenzen?, in: Britz (Hg.), Festschrift für Müller-Dietz, 2001, S. 418 vd. Bu dönüşüm sıklıkla tartışmaya açıldı ve eleştirildi, örneğin Hassemer, Die Tauglichkeit des modernen Strafrechts, in Loccumer Protokole 08/1992, S. 8 vd.; hepsi bir arada ve sistemli olarak Hong, Flexibilisierungstendenzen des modernen Strafrechts und das Computerstrafrecht, Diss. Konstanz 2002, Kapitel 2 III. 2007’nin hukuki düzeltmeleri icin bkz.: E.Hilgendorf, Das neue Computerstrafrecht, in: Lens (Hg.), Dimensionen des IT-Rechts. 2008, S. 1-17. 166 Eric Hilgendorf Kanun koyucunun biyoteknoloji alanında şu an simgesel ceza hukukundan destek alması oldukça dikkat çekicidir. Bunun arkasında yatan neden açıkça, ceza hukukunun eski ancak sorunsuz olduğu söylenemeyecek “ahlak oluşturma gücü”dür. VIII. Toplumun Yapılanmasında Bir Araç Olarak Ceza Hukuku ve Ultima-Ratio Prensibi Devletin en kuvvetli aracı olan ceza hukuku, geleneksel ve dün olduğu gibi bugün de geçerli bir düşünceye göre daima ultima ratio olmalıdır: Ceza hukuku uygulamaları ancak, başka hiç bir araç kullanma imkânı kalmamışsa hukuka uygundur. Ancak modern yasa koyucu bu temel prensibi çiğnemiştir: Ceza hukuku yalnızca ultima olarak değil, daha çok prima olarak duruma göre de sola ratio olarak kullanılmaktadır.32 Özellikle ekonomi hukukunda, terör suçları ve organize suçlarla mücadelede bu tür örneklere rastlanabilmektedir. Bu bakış açısına göre Frankfurt Ceza Hukuku Okulu’nun eleştirisine katılmak mümkündür. Ceza hukuku uygulamalarının, diğer uygulamalara göre, her zaman olmasa da, çoğu zaman başarıya daha fazla ulaştığını düşünmek gereklidir. Çevre kirliliğine karşı açılan şahsi tazminat ve men davaları hiç bir fayda sağlamamaktadır: Tazminat miktarları genellikle çok düşüktür ve gelecekte meydana gelebilecek kirletmelerden men etme talebinde de genelde çok geç kalınmaktadır. Buna ek olarak medeni hukuk yolu meşakkatlidir ve daha fazla zaman alır. Savcının soruşturma açmasından, miktarı yüksek bir para cezasına ve hapis cezalarına kadar bütün ceza hukuku araçları bu tür durumlarda çok daha etkili olabilmektedir. Bunun önkoşulu fail hakkında soruşturma açabilmektir. IX. Ara Sonuç Literatürde modern ceza hukukuna ‘sonuca yönelimli’ olduğu gerekçesiyle yöneltilen eleştirilerin sayısı hiç de az değildir.33 Hiçbir rasyonel ceza hukuku, cezanın sonuçlarını dikkate almadan düzenlenmediğinden, bu eleştiri hatalı bir yaklaşımdır. Sonuca yönelimli olmak gelişkin bir ceza hukukunun en önemli karakteristik özelliklerinden biridir. Ceza hukukunun sonuca yönelimliliğini ‘önceden tedbir alma düşüncesi’ olduğu nedeniyle eleştirenler, metafizik olarak aşırı ‘kısasa kısas’ ceza hukukunun yeniden geçerli olmasını ister gibidirler. Sonuca yönelimli olmaya yöneltilen eleştiriler ancak, 32 33 Hassemer, Absehbare Entwicklungen in Strafrechtsdogmatik und Kriminalpolitik, in: Prittwitz/Manoledakis (Hg.), Strafrechtsprobleme an der Jahrtausendwende, 2000, S.19. Hassemer, Strafrechtswissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, in Simon; (Hg.), Rechtswissenschaften in der Bonner Republik, Studien zur Wissenschaftsgeschichte der Jurisprudenz, 1994, S.259-310 (276 vd.). Ceza Düşüncesi 1975 – 2005 167 yeni yasamanın geçtiğimiz 30 yıl içerisinde hukuki değerin korunması ile hiçbir bağlantısı olmayan, sonuca odaklı yaklaşımı söz konusu olduğunda haklılık kazanır. Çocuk istismarı gibi sansasyonel davalarda kamuoyunun yükselen tansiyonun düşürmek için cezanın sınırlarının genişletilmesi buna bir örnek teşkil eder. Modern ceza hukukunun sonuca yönelimli olmasına yönelik eleştirilerin özü, yasamanın şimdiye kadar izlediği amaçlardan sapmayarak, hukuki değerin durumunu iyileştirmeyen, ancak bunun karşılığında faal olmayan bir hale gelmemek için de kendisine rahat bir alibi oluşturduğu üzerinde yoğunlaşır. X. Güncel Politikanın Önemi Ceza hukukunun bahsi geçen eğilimleri, günümüzde güncel politikanın ceza yasamasını, eskiye oranla çok daha güçlü bir biçimde etkiliyor olması ile açıklanabilir. Sansasyona yol açan çocuk istismarı, çevre felaketleri, ya da ekonomide şaibeli görünen hareketlenmeler gibi olaylar adeta ceza hukuku yasamasını olaylara müdahale etmeye davet eder. Yasama, ceza hukukunu ağırlaştırmak istediğini ifade ederek, kamuoyunun düşüncelerini kendi lehine çekmeye çok isteklidir ve hazırdır. Suçların yürürlükten kaldırılması ile başlayan suç olmaktan çıkarma sürecinde, başka seçenek kalmamıştır. Özellikle cinsel suçlar hukuku, yapay olarak oluşturulmuş kamuoyu tavrına yönelik modern ceza hukukuna örnek olarak görülebilir. Reform düşüncesinden, o reformun uygulanmasına, ceza hukuku değişikliğine kadar geçen süre çok kısaldığından, ceza hukuku yasamasındaki popülizm kolay yol haline gelmiştir. Ceza Hukuku 6. Reform Kanunu’nda olduğu gibi, iyi niyetle gerçekleştirilen pek çok reform çok hızlıca yapılmıştır ve sorunları çözmek yerine, daha çok sorun yaratmaktadırlar. XI. Siyasi Yönelimler ve Ceza Hukuku Normlarındaki Artış Bahsedilen eğilimleri tek bir siyasi görüşe bağlamak yanlış olur. Son yıllarda neredeyse bütün siyasi görüşler, suçların ortadan kaldırılmasındansa, yeni suç türleri üretmeye yönelmektedirler. Yalnızca ceza hukuku kullanımında ağırlık verdikleri konular değişiklik göstermektedir. Bir grup iç güvenlik, savunma ve organize suçların önlenmesi gibi konulara ağırlık verirken, diğer bir grup biyo teknik, çevrenin korunması ya da ekonomik suçlar gibi alanlara yoğunlaşmaktadır. Sonuç, ceza hukuku normlarının sayıca artması ve kapsamlarının genişlemesidir. Ek ceza hukukundan hiç bahsedilmese bile, 1871 yılındaki ceza yasasının kapsamı bugün her dönem olduğundan daha geniştir, cezaya tabi sayısız yasak hukuki değerin zarar gördüğü alana kadar uzanmaktadır. Bu, ceza hukukunun profesyonel gözlemcileri dışında kalan az sayıdaki vatandaşın hassas olduğu bir mesele olan ‘özgürlüklerin kısıtlanmasına’ yol açar. 168 Eric Hilgendorf XII. Karşıt Önlemler Almanın Aracı Olarak Maslahata Uygunluk Đlkesi Genişleyen suç alanı sorunu bugün hafif ve orta ağırlıktaki suçlarda verilen düşme kararları ile çözülmektedir. Maslahata uygunluk ilkesi gereğince verilen düşme kararlarının sayısı 1881 ile 1998 yılları arasında % 161,4 oranında artmıştır.34 Hatta Ceza Muhakemesi Kanunu’nun 153, 153b maddelerine göre verilen düşme kararları % 260,5 oranında artmıştır.35 Böylece maslahata uygunluk ilkesi geniş bir alanda mecburilik ilkesinin yerini almıştır. 1993 yılında çıkarılan hukuki bakım-aklama yasasının gerekçesinde de açıkça; pratikteki hukuk uygulamalarına “orta ağırlıktaki suçlar alanını da karşılığında kamu davası konusu olmaktan çıkartma, onu yerine yükümlülük ve talimatlar verme” olanağı tanınması gerektiği belirtilmiştir.36 Bu, birçok davada failin işlediği suçtan ötürü toplum tarafından damgalanmasını ve sosyal dışlanmaya maruz kalmasını engelleyecek, böylece suçun tekrar edilmesini önleyecektir. Ancak dava sürecinin daha ekonomik hale gelmesini amaçlayan aklama, hızlandırma, maliyetlerin düşürülmesi gibi uygulamalar çoğunlukla ağır basmaktadır. Savcılığın kapsamlı suçlarla mücadele etmek için yeterli kaynağı yoktur. Maslahata uygunluk ilkesinin yaygın kullanımı hukuk devleti açısından çok sakıncalıdır. Cezanın gerekli görüldüğü haller ile gerekli görülmediği haller hakkındaki karar cezayı kovuşturan mercilere bırakılmıştır. Ancak mağdur çoğunlukla, hukuki koruma olanaklarından yoksun kalmaktadır.37 XIII. Mağdura Yönelim Geleneksel görüşe göre ceza hukuku fail odaklıdır. Devlet tarafından düzenlenmiş bir ceza hukuku, mağdurun ve mağdurun ailesinin cezalandırılan konumundan çıkarılmasını şart koşar. Ceza hukuku politikası bir süredir mağdur üzerine daha fazla yoğunlaşmaya başlamıştır. Mağdurun dikkate alınması, popüler bir bakış açısıyla, yüksek ceza oranlarını hukuka uygun hale getirmektedir. Buna müteakiben, failin suçu işledikten sonra mağdurla olan ilişkisi, cezanın miktarının ölçülmesinde ve ceza muhakemesi uygulamalarında çok önemli bir rol oynamaktadır. “Telafi” olanağı teoride ve pratikte kabul edilir; fail-mağdur uzlaşmasının kurulduğu 28 Ekim 1994 tarihinde 34 35 36 37 Büyük oranda §§ 153-154e StPO ile ilgilidir, §§ 45 JGG, 29 BtMG (§ 153 b StPO ile bağlantılı) ve §§ 31a, 37 ve 38, 2. fıkra BtMG. Đlk periyodik güvenlik raporunun rakamları, 2001, S. 349. Hukuki bakım-aklama yasasının gerekçesi, 27 Eylül 1991, BT-Drs. 12/1217, S. 34. Bu durumdan ötürü, kanun hükümlerini kasten yanlış uygulamak mağdur için tek çözüm yolu olabilmektedir. § 339 StGB, ek olarak Neucke, Das Zerasern des Strafrechts, in: Althoff u.a. (Hg.), Zwischen Anomie und Inszenierung, Interpretationen der Entwicklung der Kriminalität und der sozialen Kontrolle. Ayrıca, Detlev Frehsee, 2004, S. 42-56 (52) unter Verweis auf BGHSt 44, 258 und OLG Frankfurt/M. Ceza Düşüncesi 1975 – 2005 169 çıkarılan Ceza Kanununun 46. maddesi a bendindeki “Suçla Mücadele Yasası” buna örnek olarak verilebilir. 18 Aralık 1986 tarihinde yürürlüğe giren, Ceza Muhakemesi Kanunu 406. maddesi d bendi ve devamındaki “Mağdurun Korunması Yasası”nda görüldüğü gibi, mağdura ceza davasına iştirak edebilmesi için çok güçlü haklar verilmiştir.38 XIV. Yeniden Katolikleşme Eğilimleri 1975 yılından itibaren uygulamaya konulan ceza hukuku değişiklikleri, demokrasi prensibi uyarınca parlamentoda çoğunluğa sahip partinin istekleri doğrultusunda gerçekleşmiştir. Ancak Anayasa mahkemesi, anne karnındaki hayatın korunması hususunda, demokratik yasama organı parlamentoda bulunan çoğunluğun fikirleri ile örtüşmeyecek bir biçimde, iki kez kiliselerin, özellikle Katolik kilisesinin görüşleri doğrultusunda hareket etmiştir. Yasamanın yeniden Katolikleşmesi olarak da değerlendirilebilecek bu gelişmeler,39 „Embriyonun Korunması“ Yasasıyla ve döllenmiş yumurta ve totipotenten hücrelerini ceza hukuku koruması altına almak için çıkarılan Kök Hücre Yasasıyla devam etmiştir. Günümüzde ise, kendilerini „ilerici“ olarak gören kimi politik yönelimler, biyolojik ceza hukuku tartışmalarında, günümüzdeki biyolojik gelişmelerin bazen ahlaka uygun bulmayan Katolik kilisesi görüşünü benimsemektedirler. XV. Cezanın Amaçları ve Ceza Hukukunun Diğer Hukuk Dalları Đle Đlişkisi Cezanın Amaçları Teorisi yalnızca bilimin konusu değildir, aynı zamanda yasamanın uygulanışında ve hukukun kullanılmasında da çok önemli bir rol üstlenir. Rapor döneminin başlangıcından itibaren „özel önleyici umutlar“ döneme hâkim olmuş, ancak bu gelişmeler 70’li yıllardan itibaren yerini „olumlu genel önleyici görüşlere“ bırakmıştır. Bu dönemdeki ceza hukuku bu nedenle „önleyici ceza hukuku“ olarak karakterize edilebilir.40 „Genel önleyici“ yönelimi nedeniyle ceza hukukunun diğer hukuk dalları ile olan ilişkisi ve bu bağlamda genel hukuk içerisindeki konumu değişmiştir. Ceza hukuku açık bir biçimde „polis hukukuna“ yaklaşmış41, ancak idare 38 39 40 41 Karsılaştırma: (reddedilmiş olan) Đkinci bir Mağdur Kanununa yönelik çabalar (Kanun taslağı CDU/CSU Fraktion, BT-Drs. 15/814). Temel Haklar dogmasında da benzer bir sorunla karşılaşılmıştır: buna ilişkin olarak Schulze-Fielitz, Die Verwaltung 32 (1999), S. 241 (267 vd.: „latente Katholisierung der Verfassungsinterpretationen“). Frankfurt Ceza hukuku eleştirisinde de (değişik biçimlerde dile getirilerek) bu şekilde. Polis hukukunda bahsi geçen eğilimlere istinaden: Schulze Fielitz, Innere Sicherheit: Terrorismusbekämpfung auf Kosten der Freiheit?, in: Adolf-Arndt-Kreis (Hg.), Sicherheit durch 170 Eric Hilgendorf hukukuyla, sosyal hukukla ve tazminat hukukuyla olan ilişkilerini de güçlendirmiştir. Ceza hukuku, politika ve kamu tarafından giderek artan oranda sosyal düzenin bir aracı olarak görülmeye başlanmıştır. Geleneksel ceza hukuku prensipleri olan „suç ve cezada kanunilik ilkesi“ve „ultima-ratio ilkesi“gibi ilkeler üzerinde durulmamıştır. XVI. Ceza Hukuku ve Kriminoloji Rapor döneminin başlangıcında kriminolojinin ceza yasamasına etkisi daha azdır,42 ancak son zamanlarda politik sorumluluk taşıyanların bu konudaki düşünceleri değişmeye başlamıştır. Đç işleri ve adalet bakanlarından birinin isteğiyle hazırlanan ve 2001 yılında yayımlanan Đlk Periyodik Güvenlik Raporu çok önemli bir adım olmuştur. Bu raporda yapılan ampirik kriminolojik çalışma sayesinde gelecekteki yasama dönemi dikkate alınarak, Almanya’daki suçluluk durumun dökümü yapılmıştır. Rapor, Ceza Hukuk Bilimi (Kriminoloji’nin de eklenmesiyle) ile yasama uygulamaları arasındaki işbirliğinin gelecekte tekrar iyileştirilebilmesi için çeşitli yöntemler sunmuştur. C. Alman Ceza Hukukunun Önündeki Yeni Zorluklar I. Esneklik Daha önce değinilen gelişmelerin hepsi „ceza hukukunun ve ceza hukukunun hukuk devleti temellerinin esnekleşmesi” olarak tanımlanabilirler, bu eğilim üzerinde birleşirler43. „Ultima-Ratio“, „Belirlilik Đlkesi“ ve „Mecburilik Đlkesi“ gibi hukuk devletinin en temel ilkeleri zayıflamakta ve bu ilkeler çoğunlukla rasyonel olmayan cezai ihtiyaçlar uğruna feda edilmektedir. Ancak modern ceza hukukunun bu fenomenleri, metafizik bir anlamı olan „mutlak“ ceza hukuku düşüncesine geri dönme çabaları ile kontrol altında tutulamaz.44 Ceza hukukunun klasik bireysel hukuk değerleri olan „yaşam, beden bütünlüğü, özgürlük ve servet“ gibi alanlarla sınırlandırılması da artık mümkün değildir. Bu istenmeyen, hatalı gelişmeler bugün, ampirik kriminoloji sayesinde mümkün olan ceza hukuku yasamasının güçlü bir şekilde bilimselleştirilmesi yoluyla telafi edilmelidir. Modern ceza hukukunun kaynağının anlamına ulaşabilmek için Franz von Listz’in 42 43 44 Recht in Zeiten der Globalisierung, 2003, S. 25-39. Kaiser’i anarak; „Kriminalpolitik ohne kriminologische Grundlage?“, Stree, HS Schröder, 1978, S. 481 vd. Hilgendorf, Strafrechtliche Produzentenhaftung in der Risikogesellschaft, 1993, S. 48 vd. Frankfurt Okulu temsilcilerinin bu konudaki eğilimleri tekrar tekrar göze çarpmaktadır. Ceza Düşüncesi 1975 – 2005 171 „modern okul”u kullanılabilir. Bu bağlamda en temel prensipler şunlardır: Ceza hukuku, hukuk değerlerini korumaya yarayan bir araçtır, amaca sert bir biçimde yönelik değildir, aksine özgürlüğü tehdit edebilecek noktaya gelebilecek sivriliğinden ötürü yalnızca son çare -ultima ratio- olarak kullanılması gerekir. Yani, ceza hukuku düzenlemeleri açıkça tanımlanmış amaçlara ulaşabilmek için uygun ve gerekli olmalıdırlar. Ceza davasında açıkça belirlenmiş suç unsurları ve belirgin kurallar aracılığıyla, zanlının devlet erkinin bir objesi olmaması güvence altına alınır. II. Ceza Hukukunun Genişlemesi 1975 ile 2005 yılları arasındaki gelişmeler ışığında ceza hukukunun bu süre içerisinde fazlalaşma ve katılaşma eğilimi gösterdiği söylenebilir. Ceza hukuku daralmamakta,45 aksine sürekli olarak genişlemektedir. Hatta ceza hukuku içinde bir „norm fazlalığından“ dahi söz edilebilir. Ceza hukuku, diğer hukuk dallarına göre medyada daha fazla yer almaktadır ve medyada da toplumsal sorunları hızlı ve güvenilir bir şekilde çözmenin aracı olarak gösterilmektedir. Ceza hukukunun genişleme eğilimi şimdiye kadar olduğu gibi bilinçsiz bir şekilde devam ederse, bu eğilim orta vadede özgürlükçü hukuk devleti ve özgürlük içinde yaşayan bireyler için bir tehlike oluşturur. Ceza hukukunun gelecek dönemlerde de farklılaşarak genişleyeceğinden tereddüt edilemez. Ceza hukuku hukuk değerlerinin korunmasını sağlar ve yalnızca suçun oluşma nedenlerini araştırmaz, aynı zamanda suç oluşturabilecek potansiyel, tehlike arz eden eylemlerin de hukuki yolla kontrol altında tutulmasına çalışır. Bilimsel ve teknik gelişmeler nedeniyle bizim eylemlerimizin miktarı da hızlı bir şekilde artmaktadır, böylelikle diğer bireylere zarar verme ihtimalimiz ve eylemlerimizin tehlike arz etme potansiyeli de artar. Bir tek üretim hatası binlerce insanin hayatına mal olabilir. Buna ek olarak ürünler, çevre kirliliği örneğinde görüldügü gibi, daha öncesinde insanların müdahalesine büyük oranda kapalı olan alanlara da zarar verebilmektedirler. Bu örnekler daha da çoğaltılabilir. Bu gelişme içerisinde her teknik ilerlemenin iki taraflı olduğunu görülebilmektedir. „Ultima Ratio“ prensibine dayanarak ceza hukukunun kullanımını gerektirecek yeni, meşru „hukuki korunma ihtiyaçları“ meydana gelmektedir. Ceza hukukunun 1975 yılından sonraki genişlemesi bu şekilde açıklanabilir. Günümüzde herkese gönderilen elektronik postalar (“spam”) ve internet casusluğu gibi teknik gelişmeler yeni cezalara ihtiyaç duyulmasına sebep vermektedir. Bu bağlamda, 2004 yılında „izinsiz gizli fotoğraf çekimi aracılığıyla kişisel alana 45 46: bkz. Kroeschell, Rechtsgeschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert, 1992, S. 249. 172 Eric Hilgendorf müdahale“ § 201a maddesi ile ceza hukukunun kapsamına alınarak suç teşkil eden ve ceza-i yaptırımı olan bir eylem haline getirilmiştir. Muhtemelen gelecekte bu alanlar biyo- ve nano teknolojiler olacaktır. Toplumun dramatik bir biçimde yaşlanıyor olması da büyük ihtimalle yeni ceza biçimlerine gereksinme yaratacaktır. III. Avrupalılaşma Alman ceza hukukunun güçlü bir müdahale ile değiştiren diğer bir eğilimse ceza hukukunun Avrupalılaşmasıdır. Avrupa Birliği ya da bu noktada Avrupa Topluluğu’nun Avrupa Topluluğu Anlaşması 280. maddesi, 4. fıkrası, 1.cümlesi46 de dahil olmak üzere, kendine özgü bir ceza erki yoktur. Yönerge ve çerçeve kararları biçimindeki Avrupa yönlendirici düzenlemeleri ulusal hukukla uyumlaştırılmak zorundadır. Yürürlüğe girmeyen, Avrupa Anayasası’nın III-172 maddesi 1. fıkrası Avrupa Birliği’ne büyük çerçeve hükümler çıkarabilme yetkisi tanımaktaydı. Bu düzenleme Avrupa Birliği’nin diğer anayasa denemesinde de değiştirilmemelidir. Avrupa Topluluğu’nun oldukça sınırlı olan ceza hukuku oluşturma yetkisine rağmen, ülkelerin ulusal ceza hukuku 90’li yılların başından itibaren bir Avrupalılaşma sürecinin içine girmişlerdir,47 en başta daha kapalı olan bu süreç son yıllarda da açık ve hızlı bir şekilde ilerlemektedir. Avrupalılaşmanın ceza hukuku üzerindeki ilk etkileri insider hukuku gibi ceza hukukunun yan alanlarında görülmüştür. Almanya’da 1994 yılında yürürlüğe giren yeni insider hukuku düzenlemesi, Avrupa Topluluğu’nun 1989 yılındaki yönergesine dayanır.48 Kara para aklanmasına ilişkin yönerge49 de Alman ceza hukukuna 1992 yılında § 261’in eklenmesine neden olmuştur. Ceza hukukunun kendisinde bir değişikliğe ise (§ 264, paragraf 7, 2 numara, Alman ceza hukuku) Avrupa Topluluğu’nun finansal menfaatleri korumaya yönelik uzlaşmasından50 sonra, 1995 yılında gerek görülmüştür. Bu uzlaşmanın maddeleri Almanya’da 1998 yılında ulusal ceza hukuku ile uyumlaştırılmış ve yürürlüğe konulmuştur. Rapor döneminin 46 47 48 49 50 Baumann/Weber/Mitsch, AT, 11. Aufl. 2003, § 7, Rdnr. 84; Hilgendorf, Nationales oder transnationales Strafrecht, S. 340; Wessels/Beulke, AT, 38. Aufl. 2008, Rdnr. 77, alle m.w.N.; a.A. Zieschang, ZStW 2001, 255, 260 f. Sert bir biçimde bakılırsa 1950’li yıllardan AIHS de ceza hukukunun Avrupalılaşması olarak değerlendirilebilir. Sözleşmenin meteryal hukuka etkisi tabii ki belli sınırlar içinde kalmaktadır. (Đstisnalardan biri AIHS 2. madde, 2. fıkra, a bendinin Alman nefs-i müdafaa yasasına etkisidir.). Avrupa Topluluğu Konseyi’nin 13 Kasım 1989 tarihli, 89/592/AET sayılı borsadaki simsar faaliyetlerini düzenlemeye yönelik yönergesi. (AT resmi gazetesi, L 334, 18 Kasim 1989, S. 30). Avrupa Topluluğu Konseyi’nin 10 Haziran 1991 tarihli, 91/308/AET sayılı finans siteminin kara para aklamak için kullanılmasını önlemeye yönelik önergesi. (AT Resmi Gazetesi, L. 166, 28 Haziran 1991, S. 77). Avrupa Topluluğu Resmi Gazetesi, 27 Kasım 1995, Nr. C 316, S. 48. Ceza Düşüncesi 1975 – 2005 173 sonuna doğru özellikle organize suçlar, terörizm, internet suçları51 gibi sınır ötesi suç olarak görülebilecek alanlarda Avrupa Topluluğu etkisiyle yapılan düzenlemelere daha fazla rastlanmaya başlanmıştır. Ceza kovuşturmasında Avrupa çapında bir uyumlaştırmaya gidilmesinin ve materyal ceza hukukundaki Avrupalılaşma etkisinin doğruluğundan hiç bir zaman şüpheye düşülmemiştir. Ancak ceza hukukunun hızlı Avrupalılaşma temposu, Avrupalılaşmanın etkisi ve içeriği konusunda tartışmalı görüşler vardır.52 Özellikle parlamento tarafından değil de, Avrupa Topluluğu’nun Avrupa Komisyonu ya da Avrupa Toplulukları gibi yürütme organları tarafından düzenlenen ceza hukuku yasalarındaki demokrasi açığı eleştirilmektedir. Avrupa Topluluğu tarafından yürürlüğe konulan ceza hukuku yasaları eskiden olduğu gibi bugün de iç hukukla uyumlaştırılmak zorundadır, bu noktada halk tarafından seçilmiş ve yeniden seçilebilecek bir parlamento devreye girmektedir. Eğer ulusal yasama organları Avrupa düzenlemelerini iç hukukla uyumlaştırırken karar verme yetkisine sahip değillerse, yasamanın demokratikliği şüpheli bir duruma düşer. Ayrıca Avrupa Birliği tarafından yapılan birçok ceza hukuku düzenlemesinde, yasaların ultima-ratio ilkesi ile örtüşüp örtüşmediği sorunu ortaya çıkmaktadır. IV. Çoğulcu Dünya Görüşü Ceza hukukunda değişiklikler yapılmasına yol açan dördüncü etken ise, toplum tarafından benimsenen çoğulcu dünya görüşüdür. Hıristiyanlık model olma özelliğini zamanla yitirmiştir. Toplumun büyük bir bölümü kendisi dinsiz olarak nitelemektedir ya da Hıristiyanlık dışındaki dinlere yönelmektedir. Almanya’da hem sayıca fazla olmaları hem de inançlarının katılığı nedeniyle en önemli dini topluluklardan biri haline gelen Müslümanlar ve dolayısıyla Đslam dini de üzerinde durulması gereken bir diğer olgudur. Bu nedenle ulusal ceza hukukunun uygulama alanı giderek artan oranda kültürleri daha farklı olan ve başka dünya görüşlerini benimseyen insanlara kadar uzanmaktadır. Kamu hukukundaki dini çoğulculuk şimdiden önemli ihtilaflara yol açmıştır; inançlı Müslüman kadınlarının kamu hizmetinde oldukları sırada başörtüsü takmalarının meşruluğuna yönelik sansasyonel tartışma bu konuya bir örnek teşkil eder. Toplumun kültürel ve dünya görüşü olarak çoğulcu bir yapı almasının ceza hukuku için anlamı büyüktür. Eğer toplum çoğulcu bir dünya görüşünü benimserse, buna bağlı olarak devlet normları da, normları uygulamakla yükümlü kişiler tarafından tek bir 51 52 Alman hukukundaki Avrupa düzenlemelerine ilişkin olarak, Hilgendorf, Tendenzen und Probleme einer Harmonisierung des Internetstrafrechts auf Europäischer Ebene, in: O. Arter (Hg.), InternetRecht und Strafrecht, 4. Tagungsband, 2005, S. 262 vd. Buna ilişkin olarak en sonuncu Schünemann, GA 2004, 193 vd. m.w.N. 174 Eric Hilgendorf dünya görüşünün temsilcisi olmadıkları biçiminde kabul görebilir. Devletin yasa koyucusu bu nedenle gelecekte özellikle ceza yasalarının, dünya görüşü açısından tarafsız olmasına şimdiye kadar olduğundan daha fazla özen göstermek zorundadır. Yasamanın kimi bölümlerinde ve hukuk dogmasındaki yeniden Katolikleşme eğilimleri bu tarafsızlıkla örtüşmez.53 Devletler ceza hukukunun Doğu Blok’unun yıkılmasından sonraki yükselişi, kültürler üzeri bir ceza hukukunun mümkün olduğunu göstermektedir. Bu bağlamda en önemli gelişme, 17 Temmuz 1998’de Roma Statüsü’nün kabul edilmesi ile bir uluslararası ceza mahkemesinin kurulması olmuştur. Roma Statüsü’nde dört büyük suç grubu vardır: 6. Madde „Soykırım Suçları“, 7. Madde: ”Đnsanlığa karşı işlenen suçlar“, 8. Madde „Savaş Suçları“ ve son olarak 5. Madde, 2. fıkra “taarruz“ dur. Roma Statüsü 31 Aralık 2000’in sonuna kadar 139 devlet tarafından imzalanmıştır. Almanya’da, Roma Statüsü’ndeki yasalara uygun olarak hazırlanan yeni devletler arası ceza hukuku 30 Haziran 2002 tarihinde yürürlüğe girmiştir. D. Ceza Hukuku ve Bugünün Toplumu Ceza hukuku bugün, toplumda, politikada ve kitlesel medyada Almanya’nın tarihinde hiç olmadığı kadar ön planda yer almaktadır. 1970’li yıllardan itibaren eğilim suçsuzlaştırma yani suç teşkil eden kimi eylemlerin tanımlarının değiştirilmesi ya da yürürlükten kaldırılması yönündeyken, bugünkü eğilim suçları arttırma ve cezaları ağırlaştırma yönündedir. Ceza hukuku, toplum ve politikanın çok büyük bir kesimi tarafından istenmeyen her türlü gelişmenin önünü kesmek için kullanılan bir silah gibi görülmektedir. Buna paralel olarak toplumun sözde yükselen suç eylemlerinden korkusu da dikkate değer bicimde giderek artmaktadır. Kitle iletişim araçları da bu konuyu gündeme getirmekte ve toplumda oluşan irrasyonel korkuları güçlendirmektedir. Genelde popüler kaygılarla hareket eden ceza yasaması, hızlıca hazırlanmış yasalarla ultima-ratio prensibini ihlal ederek yeni ceza-i fiil unsurları oluşturmakta, cezanın sınırlarını genişletmekte ve ceza hukukunun görev alanı genişletildiğinden, ceza yasası bu görevlerin yerine getirilebilmesi amacıyla genel olarak esnekleştirilmektedir. 53 Dünya görüşündeki nesnellik, değer düşmanlığı, ya da değer yoksunluğu ile ayni kefeye konulamaz. Değer odaklı olmayan bir yasama zaten düşünülemez, çünkü yasamanın bir normu düzenleme ve bu normla toplumsal yaşayışa etki etme kararı, belli bir değerin uygulanmasıdır. Tek bir dünya görüşünün ve kültürün ifadesi olmayan, aksine insanin biyolojik doğasından kaynaklanan ihtiyaçlarına uygun değerler de vardır. Ceza Düşüncesi 1975 – 2005 175 Ceza hukukunu bu derece zorlayan bir ceza hukuku politikası, liberal hukuk devletinin özgürlükçü yapısını tehdit etmektedir ve toplum içinde kabul gören, benimsenen, itibar gören ceza hukukunun bu özelliklerini kaybetmesine yol açabilir. Gelecekte daha fazla değil, daha az ceza hükmüne ihtiyacımız vardır.54 Bu nedenle, ceza hukuku özel bölümü 60’li yılların sonlarında modernleştirilmeye başlanırken uygulanan prensiplere geri dönme gerekliliği ortaya çıkmaktadır: Ceza hukuku, sadece akılcı bir hukuk politikasının ultima ratiosu, yani son çaresidir; yalnızca suç ile uğraşmaz, ayni zamanda, hatta her şeyden önce özgürlükçü hukuk devletinin magna cartasıdır. Alman Ceza Hukuku’nun 1975 yılından sonraki gelişimi incelendiğinde, iki önemli eğilim dikkat çekmektedir: Bir taraftan yeni ceza unsurlarının oluşturulması ve cezaların ağırlaştırılması yoluyla meydana gelen „ceza hukukunun genişlemesi“, diğer taraftansa açık ve bağlayıcı düzenlemelerin ortadan kaldırılması ile oluşan „ceza hukuku esnekleşmesi“. Her iki eğilim de birebirleriyle kesişmekte ve birbirlerini karşılıklı olarak etkilemektedir, ancak temelde birbirlerinden ayrı yapılardadır. Ceza hukukunun genişlemesi ancak daha sert ve sıkı bir yasama yoluyla mümkün olur, ceza hukukunun esnekleşmesi genişlemeye ters olarak, hükümleri genişletmeden, esnekleştirme ile oluşur. Hatta ceza hukuku düzenlemeleri teorik olarak ceza hukukunun korunması amacıyla esnekleştirilir. Alman Ceza Hukuku’nda 1975 yılından bu yana meydana gelen bu iki gelişmenin olası nedenlerini ve bu tutumu sorgulamak çok heyecan vericidir. Bu çerçevede esaslı bir ayrım yapılamayacak olsa bile, konu hakkında kimi tahminler yürütülebilir: Bati Avrupa ülkelerindeki genel eğilim olarak görülen „ceza hukuku genişlemesi“, her şeyden önce yaşlanan ve yorulan toplumun artan güvenlik ihtiyacı ile bağlantılı olmalıdır. Devletin yönelimi ise bir diğer büyük etkendir. Başka bir deyişle: Devletten toplumsal ve yaşamsal sorunlara çözüm olarak sunulması beklenen, ceza hukuku araçları ile sağlanan inandırıcılıktır. Yani devletin inandırıcılığı bu gelişime etki eden unsurlardan biridir. Özgürlükleri tehdit eden, düşüncesizce meydana gelmiş ceza hukuku genişliği artik bilinçli bir gelişme olarak değerlendirilmemektedir ve bu konuyla ilgili düşünceler ciddiye alınmamaktadır.55 Kitle iletişim araçları, ceza hükümlerinin ağırlaştırılması konusundaki popüler çağrıyı çoğu zaman desteklemekte ve güçlendirmektedir. Politika da kitle iletişim araçlarının etkisi altında kalmakta, konuyla ilgili uzmanların düşünceleri hiç bir zaman dikkate alınmamaktadır. Toplumdaki ve 54 55 Hassemer, modern ceza hukukuna alternatif olarak bir „müdahale hukuku“ oluşturmayı önermiştir. Karşılaştırma örn. Strafrechtswissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, S. 310. Benzeri bir durum verilerin korunması gibi internet aktivitelerinde de geçerlidir. Müşteri profilleri üzerinde çalışmalar yapıldığı uzun zamandır bilinen bir gerçektir ve bir sorun olarak görülmemektedir. 176 Eric Hilgendorf toplumun düşünce üreticilerindeki hukuk eğitimi eksikliği de bu konuda önemli bir rol oynamaktadır. Ceza hukuku, hukukun sonuçlarının belirlenmesinde görüldüğü gibi uluslararası bir eğilime uygun olarak esnekleşmiştir (“çeşitlenme”). Ancak bu uluslararası eğilime yerel etkenler eklenmektedir. Hukuk devleti ve suç ve cezada kanunilik ilkesi gibi ilkelerin uzun bir süre demokrasiden daha önde geldiği Almanya’da bu yerel etkenler oldukça dikkat çekicidir. Resmi yasama, 1960 yılların sonlarından itibaren „muhafazakârlık“ ile anılmıştır, „pozitivizm“ bu dönemlerde bir küfür sözcüğü gibi algılanmıştır.56 Pozitivizmin hukukta özgürlükle eş anlamlı olarak kullanılması birçok kişi tarafından anlaşılamamaktadır. Ceza hukuku öğretisi 60’li yıllardan itibaren önemli oranda esnekleşmiştir. Klasik ceza hukuku dogmatiği sivri kavramları ve açık kuralları ile birlikte çözülmüş, yok olmuştur. Bu konunun, Welzel döneminden itibaren Alman ceza hukuku biliminde üzerinde en çok çalışılan alan olduğu söylenebilir. Fazlasıyla belirsiz olan „objektif isnadiyet öğretisinin”, açık nedensellik bağları dikkate alınmayarak, özellikle kritik davalardaki gelişimi buna bir örnektir. Sayısız bilimsel araştırmada ve doktora tezinde ceza hukukunun geleneksel ağır terminolojisi, öğrenildiği biçimiyle aktarılmaktadır. Ceza hukukunun sınırları ve meşruiyet hakkında verilen temel bilgiler ve hukukta yasanın bağlayıcılığının anlamı daha arka planda yer almaktadır. Böyle bir eğitim almış hukukçuların politikada ve toplumda sürekli yeni „esnekleştirmeler“ ile ortaya çıkmaları kimseyi şaşırtmamalıdır. Alman ceza hukukunda hukuk devleti geleneklerine geri dönülmesi en azından kısa bir süre içinde beklenen bir gelişme değildir. Ceza hukuku daha çok, geniş, amaçları ve uygulama yöntemleri nedeniyle yüksek oranda esnek, emniyet hukukundan sosyal hukuk kadar uzanan „güvenlik hukuku“nun bir parçası niteliğindedir. Sözde ya da gerçek güvenlik, ancak özgürlükten bir parça kaybedilerek sağlanabilmektedir. Bunun bilincinde olmak ceza hukuku biliminin görevleri arasındadır. 56 60’lı yıllardaki ve 70’lerin başındaki „pozitivizm tartışmaları” için bkz.: Hilgendorf, Hans Albert zur Einführung, 1997, S. 29 vd. m.w.N. Bundestrojaner & Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter Prof. Dr. Hans Kudlich1 A. Die Digitalisierung unseres Lebens Es hieße Eulen nach Athen tragen, wenn ich Ihnen zum Beleg für die Tatsache, dass wir im digitalen Zeitalter angekommen sind, hier noch einmal ausführlich die Durchdringung unseres gesamten Lebens durch moderne Informationstechnologien nachzeichnen würde. Nur ein kurzes und für uns alle hier anschauliches Beispiel soll genügen: Jedenfalls soweit ich für mich sprechen kann – und ich gehe davon aus, zumindest bei einigen von Ihnen war es ganz ähnlich – hat es im Zusammenhang mit der Einladung und Vorbereitung dieser Tagung kein einziges persönliches Gespräch und keinen einzigen auf Papier verfassten Brief gegeben. Einige wenige Dinge wurden telefonisch besprochen, der große Rest der Absprachen wurde per E-Mail getroffen. Im Vorfeld der Tagung ist nicht etwa ein Programm auf Papier verschickt worden, sondern das Tagungsprogramm findet sich im Internet wieder. Nun geht es in den genannten Beispielen noch um relativ harmlose Daten. An ihnen hätten weder die Strafverfolgungsbehörden ein Interesse, noch hätte ich irgendwelche Schwierigkeiten damit, wenn öffentlich bekannt wird, dass ich an dieser Tagung teilnehme. Auf meinem Rechner zu Hause findet sich aber noch viel mehr, und dabei so manches, was doch etwas sensibler ist: 1 • meine Steuererklärung, • im Zusammenhang mit Schreiben an die Krankenkasse Informationen zum Gesundheitszustand von mir und meiner Familie, • private E-Mails, von denen ich nicht unbedingt wollen würde, dass Fremde sie lesen, und noch vieles mehr. Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie, Friedrich-Alexander-Universität, Nürnberg-Erlangen. Der Vortragsstil wurde beibehalten, ebenso der „Rechtsstand“ vor der Entscheidung BVerfGE 120, 274; vgl. dazu Kudlich, JA 2008, 475 ff. Vertiefende Hinweise bei Kudlich, HFR (www.hunboldt-forum-recht.de) 2007, S. 202 ff. 178 Hans Kudlich B. Bedürfnis nach und Schwierigkeiten beim Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter Wo so viele – teils mehr, teils weniger sensible – Daten anfallen, ist ein Schutz des Bürgers unumgänglich. Wenn wir vom „Schutz der Privatsphäre“ (oder wie auf anderen Tagungen: vom „Bürgerrechtsschutz“) im digitalen Zeitalter sprechen, so ist damit zweierlei gemeint: 1. Zum einen geht es um den Schutz des Bürgers durch den Staat. Dieser Schutz kann – nicht ausschließlich, aber auch – mit den Mitteln des Strafrechts erfolgen. Hier geht es um die Pönalisierung und anschließende Verfolgung von Computerkriminalität, also etwa von Phänomenen wie Hacking, „Datenklau“ oder Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit einer Computeranlage. Eine Reform der einschlägigen Strafnormen hat nicht nur in der Türkei, sondern gerade in der jüngeren Vergangenheit auch in Deutschland stattgefunden: Ein einschlägiges Reformgesetz, in dem insbesondere die Cyber Crime Convention sowie eine Richtlinie der Europäischen Union umgesetzt wurden, ist in diesen Tagen verabschiedet worden. Das soll aber heute nicht mein Thema sein. 2. Vielmehr geht es mir hier um den Schutz des Bürgers vor dem Staat, oder anders gewendet: Es geht um die Frage, welche (insbesondere grund-) rechtlichen Positionen im Auge behalten werden müssen, wenn die Strafverfolgungsbehörden moderne Ermittlungsmethoden anwenden, bei denen insbesondere auch neueste Informationstechnologie als Mittel oder als Gegenstand der Ermittlungen eine Rolle spielt. a) Um dies vielleicht etwas plastischer zu machen, seien folgende – teilweise zumindest theoretisch denkbare, teilweise in der Strafverfolgungspraxis bereits häufig eingesetzte – Ermittlungsmaßnahmen genannt: • Die Überwachung des ein- und ausgehenden E-Mail-Verkehrs bei einem Verdächtigen, vergleichbar der schon seit langem bekannten klassischen Überwachung des Fernmeldeverkehrs in Gestalt der traditionellen Sprachtelefonie. • Sog. Side-Channel-Angriffe, bei denen die auf einem Rechner verarbeiteten Daten durch die elektromagnetischen Abstrahlungen bestimmter HardwareKomponenten (insbesondere Bildschirme) verfolgt werden. • Der Einsatz von sog. Key-Loggern, d.h. von Programmen, die an der Tastatur Eingaben eines Nutzers erfassen und an die Strafverfolgungsbehörden weiterleiten. Eine solche Maßnahme kann kriminalistisch attraktiv sein, weil Bundestrojaner und Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter 179 auf diese Weise z.B. Passwörter oder Schlüssel für verschlüsselte Kommunikationsvorgänge ermittelt werden können. • Die Aktivierung von Hardware-Bestandteilen zur Raumüberwachung. Dabei werden eventuell am Computer des Verdächtigen angeschlossene Mikrophone oder Webcams – die angesichts der Popularität der Internettelefonie immer häufiger zu finden sind – durch eine entsprechende Ermittlungssoftware von außen aktiviert und zur Raumüberwachung genutzt. • Last but not least: Die in Deutschland in den letzten Monaten intensiv diskutierte verdeckte Online-Durchsuchung, d.h. das – auf welchem Wege auch immer – Aufspielen einer Software auf dem Rechner eines Verdächtigen, welche die Festplatte durchsucht und während bestehender Internetverbindungen bestimmte Daten (z.B. Dokumente, archivierte E-Mails usw.) an die Strafverfolgungsbehörden übermittelt. b) Bei all solchen Zugriffen mittels moderner Informationstechnologien oder insbesondere auf Computeranlagen durch die Strafverfolgungsbehörden handelt es sich um einen sehr sensiblen Bereich, der die Grundrechtsintensität des Eingriffs im Vergleich zum „Offline-Bereich“ nicht selten deutlich übertrifft. Dies hat verschiedene Gründe: Zunächst können auf diese Weise u.U. große Datenmengen aus den verschiedensten Lebensbereichen gesammelt werden; Beispiele wie Informationen über den Vermögensund Gesundheitsstand sowie verschiedenste private Kontakte wurden oben ja bereits genannt. Ferner werden im Bereich der modernen Informationstechnologie in einem den meisten Nutzern nicht bekannten Umfang Datenspuren gelegt, die von den Strafverfolgungsbehörden auch noch ausgewertet werden können, wenn der eigentliche Vorgang schon längst abgeschlossen ist. Die kritische Diskussion um die sog. Vorratsdatenspeicherung, die auf Grund einer europäischen Initiative in Deutschland wohl kommen wird, zeigt das sehr deutlich. Des Weiteren bieten sich elektronische Daten – nicht zuletzt aufgrund ihrer leichten Verarbeitbarkeit – hervorragend an, um diverse Verknüpfungen herzustellen. Darüber hinaus sind die elektronisch gesammelten Daten aber auch in besonders kritischer Weise für Missbräuche anfällig. Dabei soll es an dieser Stelle nicht einmal so sehr um den Missbrauch durch die Strafverfolgungsbehörden gehen, sondern um drohende Missbrauchspotentiale, wenn die Daten – denn auch die Systeme der Strafverfolger haben Schwachstellen – etwa in die Hände krimineller Vereinigungen geraten. 180 Hans Kudlich Zuletzt liegt eine besondere Intensität des Eingriffs darin, dass er nicht selten heimlich, d.h. ohne Wissen des Betroffenen erfolgen kann. Insbesondere die fehlende sinnliche Wahrnehmbarkeit entsprechender Aktionen sowie die leichte Kopierbarkeit elektronischer Daten führen dazu, dass sich der „gläserne Bürger“ seiner Durchsichtigkeit oft gar nicht bewusst sein wird. All diese Aspekte – Sammlung großer Datenmengen, leichte Verknüpfbarkeit und nicht-offene Ermittlungsmöglichkeiten – stellen aus Sicht der Strafverfolgungsbehörden natürlich kriminaltaktische Vorteile dar, die eine effiziente Strafverfolgung im Einzelfall besonders fördern können. Aus Sicht des Bürgers jedoch sind es schwerwiegende Gefahren. c) Hinzu treten rechtliche Probleme: So handelt es sich bei Ermittlungsmaßnahmen im Internet und anderen modernen Informationstechnologien um relativ neue Phänomene, zu denen viele Rechtsfragen im Einzelnen noch ungeklärt sind. Eine solche Klärung wird dabei noch dadurch erschwert, dass die meisten strafprozessualen Ermittlungsbefugnisse in einer Zeit formuliert worden sind, in der die heutigen technischen Entwicklungen noch nicht einmal erahnt werden konnten. Aber sogar dann, wenn – wie in den letzten Jahren mehrfach erfolgt und momentan in einer großen Strafprozessrechts-Reform gerade in Planung – die einschlägigen Vorschriften neu formuliert werden, hinkt der Gesetzgeber in dieser dynamischen Materie fast zwangsläufig schon nach kurzer Zeit den technischen Realitäten mehr oder weniger hinterher. Ferner wird eine Klärung dadurch erschwert, dass insbesondere die grundrechtliche Zuordnung verschiedener Maßnahmen bzw. verschiedener schützenswerter Rechtspositionen schwierig ist. Das hängt mit der für das Internet typischen Konvergenz der klassischen Medien zusammen. Ist es z.B. die Überwachung des EMail-Verkehrs eine Überwachung der Telekommunikation (obwohl E-Mails doch so wenig mit dem Telefonieren zu tun haben, wie wir es vorher gekannt haben) oder ist es vielleicht eher eine Postbeschlagnahme? Diese schwierigen Einordnungsfragen beschäftigen die Rechtswissenschaft, seit in den 90er Jahren die ersten Regelungen für das Phänomen Internet geschaffen worden sind: So beruhte etwa das lange Zeit bestehende Nebeneinander des Teledienstgesetzes und des MediendiensteStaatsvertrags auf der Einordnungsfrage, was „das Internet“ überhaupt ist: Ist es ein Fall der Individualkommunikation? Hat es mit Rundfunk zu tun? Oder ist es eher mit der Presse vergleichbar? Das Medium entzieht sich gewissermaßen unseren gewohnten Denkkategorien und damit auch unseren gewohnten rechtlichen Kategorien. Bundestrojaner und Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter 181 Beide Aspekte – die Neuartigkeit der Fragestellung und die schwierige grundgesetzliche, aber auch sonstige rechtliche Zuordnung – fördern vielleicht auch eine gewisse Tendenz, die man m.E. in diesem Bereich feststellen kann: Die Tendenz der Strafverfolgungsbehörden nämlich, die Durchführung entsprechender Maßnahmen „einfach einmal zu versuchen“. Entsprechende Maßnahmen sind schnell beantragt, und man kann im Einzelfall durchaus „Glück“ haben und auf einen Ermittlungsrichter treffen, der sie ohne großes Nachdenken anordnet. Dabei wird dann die – im Grundsatz gar nicht zu bestreitende – „Entwicklungsoffenheit“ strafprozessualer Befugnisnormen dahingehend missverstanden, dass jede Ermittlungsmaßnahme eben einfach unter die Befugnis „gepackt“ werden kann, die noch am ehesten dazu zu passen scheint. Eine genaue, am Vorbehalt des Gesetzes für Grundrechtseingriffe Rechtsanwendung im Einzelfall findet dann oft nicht mehr statt. orientierte Geradezu bezeichnend für dieses Vorgehen sind gewisse Begründungstendenzen, die in diesem Bereich zu verschiedenen Phänomenen in der Rechtsprechung zu finden sind: Insbesondere bei der Anwendung der Vorschriften über die Überwachung der Telekommunikation nach § 100a in der Strafprozessordnung neigen die Strafverfolgungsbehörden mitunter dazu, alles, was irgendwie unter einen weiten Begriff der Telekommunikation gefasst werden kann, mittels der Vorschrift des § 100a StPO überwachen zu lassen. Dabei wird dann gerne auch das Argument herangezogen, dass der Begriff der Telekommunikation aufgrund des Schutzes des Fernmeldegeheimnisses in Art. 10 GG weit ausgelegt werden müsse, um diesem Grundrecht Geltung zu verschaffen. Dabei wird – bewusst oder unbewusst – übersehen, dass eine mögliche grundrechts-effektuierende weite Auslegung eines Merkmals nicht notwendig auch mit der gleich weiten Auslegung einer strafprozessualen Eingriffbefugnis korrespondieren muss. Oder anderes gewendet: Die Tatsache, dass eine bestimmte Ermittlungsmaßnahme thematisch irgendwie in den Anwendungs-bereich eines Grundrechtes gehört, führt nicht automatisch dazu, dass die Ermittlungsbefugnis, die Eingriffe in den Schutzbereich dieses Grundrechts rechtfertigen kann, automatisch auch einschlägig ist. Andersherum wird ein Schuh daraus: Gerade weil durch eine weite Auslegung des Begriffs der Telekommunikation ein Eingriff in den Schutzbereich des Art. 10 GG vorliegt, muss im Einzelfall geprüft werden, ob auch eine entsprechende Rechtfertigung besteht. C. Das Beispiel der Online-Durchsuchung 1. An einem konkreten Fall exemplifiziert seien die eher abstrakt umrissenen Probleme am Beispiel eines Falles, der in Deutschland in den letzten Monaten zu einigem Gesprächsstoff geführt hat, der sog. verdeckten Online-Durchsuchung, auch 182 Hans Kudlich bekannt geworden im Zusammenhang mit der Bezeichnung der präsumtiv zu verwendenden Software als „Bundestrojaner“. Dabei ging es um Folgendes: In einem Ermittlungsverfahren mit terroristischem Hintergrund beantragte der Generalbundesanwalt beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs die Durchsuchung eines vom Beschuldigten benutzten Computers anzuordnen und den Ermittlungsbehörden zur verdeckten Ausführung gewisse Maßnahmen zu gestatten, ein hierfür konzipiertes Computerprogramm – eben jenen Bundestrojaner – dem Beschuldigten zur Installation zuzuspielen, um die auf dem Computer abgelegten Dateien zu kopieren und zum Zwecke der Durchsicht an die Ermittlungsbehörden zu übertragen. Nachdem der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs – anders als noch ein knappes Jahr vorher ein anderer Ermittlungsrichter – die Durchführung dieser Maßnahme abgelehnt und auch der Beschwerde der Generalbundesanwaltschaft nicht abgeholfen hatte, befasste sich der 3. Strafsenat des Bundesgerichtshofs mit dieser Frage und lehnte die Gestattung einer solchen verdeckten Online-Ermittlung ebenfalls ab. In der Sache ist diese Entscheidung – jedenfalls de lege lata – gewiss richtig: Es handelt sich bei der „verdeckten Online-Durchsuchung“ eben um keine Durchsuchung im Sinn der Strafprozessordnung, da eine solche – das ergibt sich aus einer Reihe von Vorschriften – grundsätzlich ein „offenes“ Tätigwerden der Strafverfolgungsbehörden vor Augen hat. Hinzu kommt, dass die Eingriffsintensität der geplanten OnlineDurchsuchung auch deswegen größer wäre, weil nicht nur – wie bei der traditionellen Durchsuchung – eine Bestandsaufnahme zu einem bestimmten Zeitpunkt geliefert werden kann, sondern die Durchsuchung auch über einen längeren Zeitraum hinweg erfolgen würde. Ebenso wenig handelt es sich – jedenfalls bei einer Vielzahl von auf dem Rechner gespeicherten Dokumenten – auch um eine Überwachung der Telekommunikation, da diese die Überwachung des jeweils in Gang befindlichen Kommunikationsvorganges vor Augen hat, nicht etwa den Zugriff auf jeglichen elektronisch erstellten Inhalt. Dass die Übertragung der Daten an die Strafverfolgungsbehörden jeweils nur erfolgen kann, wenn der Betroffene gerade mit dem Internet verbunden ist, kann daran natürlich nichts ändern; denn die einzige Echtzeit-Kommunikation, die dabei zur Kenntnis genommen würde, wäre ja die vom Bundestrojaner initiierte Datenübertragung an die Verfolgungsbehörden. Zuletzt ist dem Bundesgerichtshof auch darin zuzustimmen, dass eine solche Maßnahme nicht gleichsam in einer Art „Zusammenschau“ verschiedener Ermittlungsbefugnisse oder im Wege der Analogie gerechtfertigt werden kann, sondern dass der auch für Ermittlungsmaßnahmen im Strafverfahren geltende grundgesetzliche Gesetzesvorbehalt eine klare gesetzliche Grundlage verlangt. Bundestrojaner und Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter 183 2. Auch wenn dem Bundesgerichtshof hier uneingeschränkt zuzustimmen ist und die Sache damit im konkreten Fall „gut ausgegangen“ ist, macht der Fall noch einmal sehr schön die oben genannten Probleme deutlich: Es besteht eine erhebliche Rechtsunsicherheit, denn immerhin hatten der Generalbundesanwalt und einige Monate vorher auch ein anderer Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs die verdeckte Online-Durchsuchung für zulässig gehalten. Die korrekte Zuordnung der betroffenen Grundrechte bereitet gewisse Schwierigkeiten. Und auch das oben beschriebene Phänomen „man kann es ja mal versuchen“ ist in dem wie selbstverständlich gestellten Antrag und der gegen die erste Entscheidung des Ermittlungsrichters sogar noch eingelegten Beschwerde der Generalbundesanwaltschaft sehr deutlich geworden. De lege lata ist das Problem nunmehr aber durch den Bundesgerichtshof befriedigend gelöst und muss deswegen vorliegend nicht mehr vertieft werden. Interessanter ist dagegen das, was möglicherweise de lege ferenda passiert und was dabei zu beachten ist: Bundesinnenminister Schäuble – zu dessen Zuständigkeit allerdings in erster Linie die präventivpolizeiliche und nicht die kriminalpolizeiliche Arbeit gehört und der insoweit in der Justizministerin Zypries eine hartnäckige Widersacherin hat – hat sich rasch für die Schaffung einer entsprechenden gesetzlichen Grundlage ausgesprochen. Das gleiche gilt für das Bundeskriminalamt. Im Bundesrat ist bereits ein Antrag des Freistaats Thüringen zu einer Entschließung zur Schaffung einer Rechtsgrundlage für verdeckte Online-Durchsuchungen im Strafverfahren eingegangen. Zwar hat eine entsprechende Regelung noch keinen Eingang in die momentan im Bundestag diskutierte Reform der Strafprozessordnung im Bereich der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen gefunden; ob sich hierzu aber nicht im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens noch etwas ergibt, ist aus meiner Sicht gegenwärtig offen. Und für den präventivpolizeilichen Bereich ist im Verfassungsschutzgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen bereits eine entsprechende Regelung aufgenommen worden (gegen die gegenwärtig auch schon die erste Verfassungsbeschwerde anhängig ist). 3. Dass eine entsprechende Regelung zur Online-Durchsuchung früher oder später kommen wird, erscheint mir nahe liegend. Ihre kriminaltaktischen Vorteile liegen auf der Hand. Unabhängig davon aber, wie sie im Detail aussehen wird, bietet eine solche hypothetische Regelung ein gutes Beispiel, insbesondere für die schwierige Grundrechtszuordnung bei modernen Ermittlungsmaßnahmen. Verschiedene Grundrechte stehen im Raume; welches davon – überhaupt oder jedenfalls vorrangig – einschlägig ist, ist dagegen umstritten. a) Die mit Blick auf eine Schaffung einer gesetzlichen Regelung spannendste Frage liegt darin, ob bzw. wann eine heimliche Online-Durchsuchung den Schutzbereich des 184 Hans Kudlich Grundrechts auf Unverletzlichkeit der Wohnung nach Art. 13 GG berühren kann. Dies ist deshalb interessant, weil Art. 13 GG in seiner gegenwärtigen Fassung keinen Gesetzesvorbehalt für strafprozessuale Maßnahmen außerhalb der klassischen Durchsuchung und des großen Lauschangriffs enthält, so dass eine entsprechende Befugnisnorm entweder verfassungswidrig wäre oder aber auch eine Verfassungsänderung voraussetzt. Das Grundrecht auf Unverletztheit der Wohnung aus Art. 13 GG verbürgt dem Einzelnen einen elementaren Lebensraum und gewährleistet das Recht, in diesem Raum in Ruhe gelassen zu werden. Es enthält das an die öffentliche Gewalt gerichtete Verbot, gegen den Willen des Wohnungsinhabers in die Wohnung einzudringen, nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts aber auch das grundsätzliche Verbot, etwa Abhörgeräte in der Wohnung zu installieren. Damit schützt Art. 13 GG nicht nur gegen die unerwünschte physische Anwesenheit eines Vertreters der Staatsgewalt, da die heutigen technischen Möglichkeiten es erlauben, in die geschützte räumliche Sphäre auch anders einzudringen. Der Schutzzweck des Grundrechts würde vereitelt, wenn der Schutz vor einer Überwachung der Wohnung durch technische Hilfsmittel nicht umfasst wäre, nur weil sie außerhalb der Wohnung eingesetzt werden. Dennoch wird von einer verbreiteten, und vielleicht sogar herrschenden Meinung – m.E. allerdings zu Unrecht – die Einschlägigkeit des Art. 13 bei der Online-Durchsuchung abgelehnt. Dies wird damit begründet, es sei Zweck des Grundrechts auf Unverletzlichkeit der Wohnung den Staat aus der Wohnung, nicht aber „aus dem Rechner“ herauszuhalten. Auch bringe die Online-Durchsuchung regelmäßig keine Informationen über Vorgänge in der Wohnung mit sich. Insbesondere aber führe der Anschluss eines Rechners an das Internet dazu, dass – wenn schon keine subjektive Einwilligung, so doch jedenfalls – eine Änderung der „objektiven Kommunikationsbedingungen“ dergestalt eintrete, dass diese nunmehr gewissermaßen „offen“ würden. Trotz der räumlichen Abschottung der Wohnung könne jetzt mit dem Computer mit der Außenwelt kommuniziert wie umgekehrt aus dem Netz grundsätzlich auf den Computer zugriffen werden. Mit dem Anschluss an das Internet entstehe also ein gegenüber der Wohnung eigenständiger „virtueller Raum“. Sobald man „online gehe“, könne man auf den Schutz des Wohnungsgrundrechts nicht länger vertrauen; die durch Firewalls oder sonstige Vorkehrungen geschaffenen „virtuellen Räume“ würden dagegen nicht in den Schutzbereich des Art. 13 GG fallen. Richtigerweise ist demgegenüber davon auszugehen, dass der Schutzbereich des Art. 13 GG jedenfalls dann betroffen ist, wenn der von der Online-Durchsuchung betroffene Rechner in einer Wohnung steht. Bundestrojaner und Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter 185 Das Argument der angeblichen „Öffnung der objektiven Kommunikationsbedingungen“ durch den Anschluss an das Internet ist ersichtlich unsinnig. Zum einen ist schon nicht zu vermitteln, warum eine solche „virtuelle Öffnung“ von Bedeutung, ein „virtueller Raum“ kraft Firewalls etc. dagegen unbeachtlich sein soll. Vor allem aber wird auch sonst durch eine Öffnung der Wohnung gegenüber solchen Personen, die mit Wissen und Wollen des Wohnungsinhabers eintreten, der räumliche Schutz im Übrigen nicht tangiert. Vielmehr muss Art. 13 GG auch die Verfügungsbefugnis darüber schützen, welche Informationen aus der Wohnung eigenmächtig „entnommen“ werden. Anders als von der Gegenmeinung propagiert, stellt die Wohnung eben dennoch eine zusätzliche räumliche Abschottung dar. Zwar ist es im Einzelfall ohne Zweifel Zufall, ob der Nutzer innerhalb oder außerhalb seiner Wohnung (etwa in einem Internetcafe oder an einem Hot Spot) „online geht“ – diese Zufälligkeit spricht aber nicht gegen eine Einbeziehung in den grundrechtlichen Schutzbereich. Vielmehr ist es bei allen Gegenständen in diesem Sinne vom Zufall abhängig, ob sie sich in einer Wohnung befinden (und dem Zugriff darauf dann unter Umständen Art. 13 GG entgegensteht) oder außerhalb der Wohnung. Das dürfte im Übrigen auch dem heute noch vorherrschenden Verständnis des Verhältnisses zwischen festen und mobilen Anschlüssen im Internet entsprechen: In der deutschen Sprache ist etwa für ein Notebook – und umso mehr für ein solches, mit dem man außerhalb der eigenen Sphäre „online geht“ – das Bild des „mobilen Büros“ gebräuchlich; dagegen kommt eigentlich niemand auf die Idee, in einem zu Hause installierten Computer ein potentiell mobiles Medium zu sehen, das gewissermaßen nur akzidentiell dauerhaft an einem Ort installiert ist. b) Demgegenüber ist – auf den ersten Blick vielleicht überraschend – der Schutzbereich des Fernmeldegeheimnisses nach Art. 10 GG bei der OnlineDurchsuchung zumindest regelmäßig nicht betroffen. Denkbar ist die Einschlägigkeit der Telekommunikationsfreiheit von vornherein nur bei Dokumenten, die über einen Kommunikationsvorgang erhalten worden sind (insbesondere E-Mails), und auch hier wohl nur, solange der Kommunikationsvorgang noch nicht abgeschlossen ist. Eine Ausnahme wird mitunter angenommen, soweit durch die Online-Durchsuchung letztlich nur der Schlüssel für weitere verschlüsselte Kommunikationsvorgänge (z.B. im E-Mailoder Telefonverkehr) aufgefunden werden soll, weil hier ein unmittelbarer innerer Zusammenhang mit der späteren geplanten Überwachung der Telekommunikation bestehen soll. Freilich erscheint mir ein solcher Zusammenhang deutlich konstruierter als etwa die hier befürwortete Annahme, ein in der Wohnung befindlicher PC falle unter den Schutz des Art. 13 GG. 186 Hans Kudlich c) Lehnt man – was relativ unstreitig sein dürfte – zumindest grundsätzlich die Einschlägigkeit des Telekommunikationsgeheimnisses ab und sieht man – entgegen der hier vertretenen Auffassung – grundsätzlich auch Art. 13 GG als nicht einschlägig an, so bleibt nur noch das so genannte Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Dieses wurde vom Bundesverfassungsgericht im bekannten Volkszählungsurteil im 65. Band der Amtlichen Sammlung als Ausfluss der Menschenwürde und des Persönlichkeitsrechtes nach Art. 2 Abs.1 Satz 1 GG entwickelt. Viele, wenn nicht sogar die meisten auf einem Computer befindlichen Daten dürften über die entsprechende Zuordnung zur Person des Nutzers personenbezogene Daten sein, deren Abruf einen Eingriff in den Schutzbereich des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung darstellt. Ob und wann dieser Eingriff im Einzelfall gerechtfertigt wäre, hängt zum einen von der konkreten Ausgestaltung der Befugnisnorm, zum anderen von der Gestaltung des jeweiligen Ermittlungssachverhaltes ab, vor allem aber auch vom Inhalt des jeweiligen Dokuments ab. Befinden sich – ohne weiteres vorstellbar – auf dem Rechner tagebuchartige Aufzeichnungen (und gemeint sind hier: solche, die nicht in der heute vielfach zu beobachtenden Gedankenlosigkeit gerade junger Nutzer in geradezu exhibitionistischer Manier online jedermann zugänglich gemacht werden), so kann man sich rasch dem Kernbereich der Intimsphäre nähern, in den auf Grund des Menschenwürdegehalts Eingriffe nicht oder nur unter sehr engen Voraussetzungen möglich sind. Wichtiger als diese Detailfragen scheinen mir im Zusammenhang mit dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung aber generelle Erwägungen zu sein: Wenn man sich mit der Einschlägigkeit dieses Grundrechtes tröstet und deshalb leichten Herzens die Einschlägigkeit des Wohnungsgrundrechtes ablehnt (und dann wohl erst recht die Frage nach einer wohnungsähnlichen Ausweitung des Schutzes von Computer- und Kommunikationsdaten de constitutione ferenda weit von sich weisen muss), bagatellisiert man m.E. den Eingriff. Dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung wird in anderen Zusammenhängen nicht zu Unrecht bisweilen der Vorwurf einer Hypertrophie gemacht. Mit ihm wird versucht, auch mehr oder weniger marginalen Persönlichkeitsbeeinträchtigungen die besondere Weihe des Grundrechtsseingriffs zu verleihen. Werden nun etwa Videoaufnahmen von Überwachungskameras auf öffentlichen Bahnsteigen hinsichtlich der Intensität des Grundrechtseingriffs mit der heimlichen Online-Durchsuchung in privaten Daten (zumindest scheinbar) gleichgesetzt, so fehlt hier jedes Maß. Bundestrojaner und Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter 187 D. Übergeordnetes Problem: Schutz des Kernbereichs privater Lebensgestaltung Der soeben angesprochene Gesichtspunkt, dass gerade bei der verdeckten OnlineErmittlung auf viele in hohem Maße persönlichkeitsrelevante Informationen bis hin zu tagebuchartigen Aufzeichnungen zurückgegriffen werden kann, führt zu einem übergeordneten Problem, das nicht nur bei der Online-Durchsuchung, sondern auch bei anderen Überwachungsmaßnahmen – und streng genommen nicht einmal nur bei Überwachungsmaßnahmen mit Mitteln der modernen Informationstechnologie – auftritt: Das Bundesverfassungsgericht hat im Jahr 2004 in einer Entscheidung zur Zulässigkeit der Überwachung des nicht-öffentlich gesprochenen Wortes in Wohnräumen (sog. großer Lauschangriff) darauf hingewiesen, dass auch bei der Verfolgung von Straftaten der Kernbereich der privaten Lebensgestaltung gewahrt werden muss. Dieser Kernbereich kann (außer etwa in den „Tagebuchfällen“) insbesondere auch bei der Kommunikation mit Vertrauenspersonen betroffen sein, welcher dann im Einzelfall nicht überwacht werden darf bzw. deren Überwachung gerichtlich nicht verwertet werden darf. In der oben angesprochenen Reform der StPO mit Blick auf nicht-offene Ermittlungsmethoden ist diese verfassungsgerichtliche Forderung in verschiedener Weise aufgegriffen worden. Im Einzelfall scheint die Umsetzung allerdings schwierig und sorgt schon jetzt für einigen Gesprächsbedarf. Dazu zwei Beispiele: In dem eingangs erwähnten Verfassungsschutzgesetz des Landes NordrheinWestfalen fehlen hinsichtlich der heimlichen Online-Durchsuchung entsprechende Sperrbestimmungen bzw. Verwertungsverbote vollständig. Der nordrhein-westfälische Gesetzgeber steht auf den Standpunkt, diese Einschränkungen würden nur für den Bereich der akustischen Wohnraumüberwachung gelten – eine Vorstellung, die evident halbwegs naiv ist. Zum anderen sind bereits jetzt Klagen der Lobbyisten – etwa der Interessenvertreter der Wirtschaftsprüfer und Ärzte – laut geworden, warum für bestimmte Berufsgruppen nur relative Beweisverbote – nämlich bei einem Nachweis der Berührung des Kernbereichs der privaten Lebensgestaltung im konkreten Einzelfall – angenommen werden, während bei anderen Berufsgruppen (insbesondere bei Strafverteidigern, weniger plausibel übrigens auch bei Seelsorgern und Parlamentariern) – eine Beziehung zum Kernbereich der privaten Lebensgestaltung gleichsam vermutet wird. Diese Klagen überraschen, weil das Schutzniveau des Verhältnisses zwischen den entsprechenden Berufsträgern und ihren „Kunden“ (also etwa Patienten bzw. Mandanten) gegenüber der bisherigen Rechtslage auf jeden Fall gestärkt worden ist. 188 Hans Kudlich E. Ausblick und Fazit In der Kürze der Zeit konnte notwendig nur ein sehr grober und anhand eines einzelnen, in der deutschen Diskussion gegenwärtig ausgesprochen prominenten Beispiels vertiefter Überblick über das Problem des Schutzes der Privatsphäre bei den Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden im digitalen Zeitalter gegeben werden. Wesentliche strukturelle Schwierigkeiten, hier die Balance zwischen Strafverfolgung und Grundrechtsschutz nicht zu verlieren, sind deutlich geworden. Ein „wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten“-Ansatz ist sicher nicht hilfreich und kaum geeignet, das Vertrauen der Bevölkerung in die modernen Kommunikationsmittel, aber auch in die staatliche Hoheitsgewalt zu stärken. Andererseits sollte man aber auch nicht zu schwarzsehen: Gerade die letztgenannte kleine Anekdote der Klagen der Wirtschaftsprüfer und Ärzte über eine angebliche Benachteiligung im Rahmen der StPO-Reform machte deutlich, dass in Deutschland mitunter „auf hohem Niveau gejammert“ wird. Manche vermeintlichen Schwierigkeiten ergeben sich überhaupt erst bei dem Versuch, dem doch relativ hohen Schutzniveau durch das deutsche Grundgesetz gerecht zu werden, ohne eine an die Realitäten der modernen Kriminalität angepasste effektive Strafverfolgung von vornherein auszuschließen. Wer überall nur Gefahren und staatliche Missbräuche sieht, wird immer und an jeder Regelung ein Haar in der Suppe finden. Man stelle sich nur einmal vor, im Klima eines derartigen Misstrauens müsste heute noch einmal die Frage diskutiert werden, ob – was tägliche Praxis ist – körperliche Eingriffe in Gestalt einer Blutentnahme zur Aufklärung von Bagatellstraftaten im Bereich des Straßenverkehrs angeordnet werden sollen. Ein Missbrauchspotential besteht auch bei abgenommenem Blut – man denke nur an die Durchführung heimlicher flächendeckender Gentests und den Aufbau entsprechender Dateien... Zumindest soweit wir wissen, sind trotz der vergleichsweise langen Geschichte derartiger Blutentnahmen solche Auswüchse bisher unterblieben. Bei aller gebotenen Wachsamkeit und aller Sensibilität für drohende Grundrechtseingriffe sollten wir uns also einen letzten Rest Optimismus erhalten. Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam Alanının Korunması Prof. Dr. Hans Kudlich1 Übersetzt von: Rabia Ünlü, LL.M.Eur. A. Hayatımızın Dijitalleştirilmesi Dijital çağda yaşadığımız iletişim teknolojilerin tüm hayatımıza iyiden iyiye nasıl dahil olduğu gerçeğini ispat etmek, herhalde tereciye tere satmaya benzeyecektir. Kısa ve hepimiz için anlaşılır bir örnek yeterli olacaktır: Bildiğim kadarıyla bu sempozyumun hazırlıklarında (ki, sizde de farklı olduğunu düşünmüyorum), ne el yazısıyla yazılan bir mektup gönderilmiştir, ne de bir telefon görüşmesi yapılmıştır. Sadece bazı küçük şeyler telefonla, geri kalan işler ise çoğunlukla elektronik posta yoluyla halledilmiştir. Sempozyum programı önceden kağıda basılarak gönderilmek yerine, internet ortamında herkese ulaştırılmıştır. Bu örnekler internet ortamında henüz masum sayılan verilerdir. Bu bilgiler, ne ceza kovuşturma organlarının ilgisini çekecek, ne de bir sempozyuma katılacağıma dair bilginin yayınlanması beni rahatsız edecek niteliktedir. Evimdeki bilgisayarımda ise çok daha hassas veriler mevcuttur, örneğin: • Şahsıma ait vergi beyannamesi, • Sigortama göndereceğim, ailemin sağlık durumuyla ilgili bilgiler içeren bir yazı, • Yabancı şahısların eline geçmesini istemediğim özel e-mailler. B. Dijital çağda özel yaşam alanının korunmasına duyulan ihtiyaç ile bunun zorlukları Hassas olan ve olmayan bu kadar çok sayıda veri söz konusu olduğunda, vatandaşın korunması kaçınılmaz olmaktadır. Başka sempozyumlarda, vatandaşlık haklarının 1 Ceza Hukuku, Ceza Muhakeme Hukuku ve Hukuk Felsefesi kürsüsü, Friedrich-Alexander Üniversitesi, Nürnburg-Erlangen. Sunum tarzı BVerfGE 120, 274 karar’ın hukuki durumu ile aynı kalmıştır; karş.:Kudlich, JA 2008, 475 ff. Ayrıntılı bilgi için bkz.: Kudlich, HFR (www.humboldtforum-recht.de) 2007, S. 202 vd. 190 Hans Kudlich korunması olarak tabir ettiğimiz, dijital çağda özel yaşam hakkının korunmasından bahsediyorsak eğer bunu iki farklı açıdan değerlendirmek gerekecektir. Öncelikle vatandaşın devlet tarafından korunmasını ele almak gerekir. Bu koruma başka kanunların yanı sıra, ceza kanunu aracılığıyla da sağlanabilmektedir. Đlgili kanun maddeleri hacking, veri hırsızlığı veya bilgisayarın çalışma düzenini etkileme gibi bilişim suçlarının öncelikle izinin bulunmasını ve ardından takip edilmesini öngörmektedir. Bu konuyla ilgili sadece Türk Ceza Kanununda değil Siber Suç Sözleşmesinde ve Avrupa Birliği tavsiye kararında yer alan maddelerin, Alman Ceza Kanununa uyarlanmasını öngören bir uyum kanununun bugünlerde yürürlüğe konmasıyla, Alman Ceza Kanununda da bir yasa değişikliğine gidilmiştir. Fakat bugün bu konuya değinmeyeceğiz. Burada ağırlık verdiğim konu daha çok, vatandaşın devletten korunmasıdır veya bir soruyla ifade etmek gerekirse: Ceza kovuşturma organlarının, modern soruşturma yöntemlerini, özellikle de bilgi işlem teknolojisinin ürettiği en son alet ve araçları kullanmaları halinde, hangi yasal ve anayasal pozisyonları göz önünde tutmaları gerekir. a) Bunu somutlaştırmak adına, teorik olarak mümkün olan ve kısmen ceza kovuşturması uygulamalarında kullanılan soruşturma yöntemlerini sunmak gerekecektir: • Klasik sayılan ve uzun zamandır bilinen, telefon konuşmalarının gizlice dinlenmesinin bilişim sistemindeki karşılığı olan, şüphelinin e-mail yoluyla yapılan yazışmalarının takip altına alınması. • Bilgisayar donanım birimlerinin her birinin, özellikle de bilgisayar ekranının, yaydığı elektromanyetik dalgaların yakalanarak verilerin tekrar elde edilmesi tekniğinin kullanıldığı Side-, Channel- saldırıları. • Bir kullanıcın bilgisayarına klavye yoluyla aktardığı her türlü verileri kaydeden ve cezai kovuşturması organlarına aktaran “key logger” programlarının kullanılması. Şifrelerin ve şifreli iletişim işlemlerinin takip edilmesini kolaylaştıran bu tarz bir yöntem kriminolojik açıdan da incelemeye değer olabilir. • Odayı gözetleme amacıyla Hardware bileşenlerinin uzaktan aktive edilmesi. internet yoluyla telefon görüşmelerinin gitgide yaygınlaşmasıyla, birçok kişinin bilgisayarında bağlı olan bir mikrofon veya bir webcam şüphelinin bilgisayarında da mevcut ise, bir arama programının uzaktan aktive edilmesiyle odanın gözetlenmesi veya dinlenmesi mümkün olacaktır. Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam Alanının Korunması • 191 Son olarak, Almanya’da yoğun olarak tartışılan gizli online arama işlemi. Yani şüphelinin bilgisayarına ne şekilde olursa olsun bir programın yüklenmesi ve bu program sayesinde harddisk üzerinde kayıtlı verilerin taranması ve ardından internet bağlantısı olduğu süre içerisinde verilerin (önceden kaydedilmiş e-mail yazışmaları kovuşturması organlarına aktarılması. veya belgeler gibi) ceza b) Modern bilgi işlem teknolojileri aracılıyla yapılan her türlü müdahale, özellikle de ceza kovuşturması organlarınca bilgisayarlara yapılan müdahaleler, kişinin temel hak ve özgürlüklerine etkisi açısından, internetin kullanılmadığı alandan çok daha hassas bir alan teşkil etmektedir. Bunun farklı sebepleri vardır: Öncelikle bu yöntemle, kişinin farklı yaşam alanlarından çok sayıda veri toplanabilir, örneğin yukarıda da belirttiğim gibi kişinin malvarlığı, sağlık durumu ve şahsi çevresiyle ilgili bilgiler gibi. En son bilgi teknolojisi sayesinde geçmişte yapılan tüm işlemler, bu işlemler sonradan silinmiş olsa dahi, bir yerde izleri kaydedilmiş olup, ceza kovuşturması organları, bilgisayar kullanıcılarının, boyutunun ne kadar olduğu pek bilinmeyen geçmişte yaptıkları işlemlerin izlerini bulup değerlendirebilmektedir. Avrupa Birliğinin bir girişimiyle Almanya’ya da gelecek olan yedek veri arşivi uygulamasıyla ilgili tartışmalar bu yöntemin en iyi ispatıdır. Bunun dışında, üzerinde işlem yapılması kolay olduğundan, elektronik veriler, bazı önemli bağlantılar kurmak için çok elverişli olduğu kadar, elektronik ortamda toplanan veriler kötüye kullanılmaya da son derece elverişlidir. Son olarak bu tarz bir müdahaleye maruz kalan şahsın bundan habersiz olması müdahalenin şiddetini arttırmaktadır. Kişinin algılaması mümkün olmayan bu müdahaleler ve elektronik verilerin kolayca kopyalanabilir olması, farkında olmadan vatandaşın “şeffaflaşmasına” sebep olmaktadır. Tüm bu sayılan çok sayıda verilerin toplanılması, kolay yoldan bağlantıların yapılabilmesi ve soruşturmanın gizlice yapılması olanağı gibi faktörler, ceza kovuşturması organlarına göre kriminolojik açıdan büyük avantajlar sağlamakta ve etkili bir suç kovuşturmasını desteklemektedir. Fakat vatandaş açısından büyük tehlikeler arz etmektedir. c) Bundan ziyade hukuki bir takım sorunları da beraberinde getirmektedir: Đnternet yoluyla veya en son bilgi teknolojilerinin sunduğu imkanlarla yapılan soruşturma yöntemleri daha çok yeni sayılır ve beraberinde getirdiği bir çok hukuki sorunlara henüz cevap bulunamamıştır. 192 Hans Kudlich Ceza Muhakemesi Yasasının kovuşturma yetkileriyle ilgili çoğu maddelerinin, bugünkü teknolojik imkanlarının tahmin dahi edilemeyen bir zamanda yazılmış olması da, bu sorunların giderilmesini bir o kadar zorlaştırmaktadır. Bugün gerekli olan yasa değişiklikleri yapılsa dahi (ki, son yıllarda bazı değişiklikler yapılmıştır ve halihazırda büyük bir Ceza muhakemesi Yasası reformu planlanmaktadır) kısa bir süre sonra konunun dinamik yapısı gereği teknolojik gerçekliklerle uyum sağlamayacak ve yeni reformlar gerektirecektir. Ayrıca korunması gereken farklı hukuki pozisyonlar ile bahse konu bu yöntemlerin temel hak ve özgürlükler açısından yerlerinin belirlenmemiş olması, sorunların çözümünü zorlaştırmaktadır. Bu da internetin klasik medya araçlarıyla benzer hale gelmiş olmasından kaynaklanmaktadır. Örneğin e-mail yazışmalarının takip altına alınması telekomünikasyon araçlarının takip edilmesiyle mi (oysa ki e-mail yazışmaları telefon görüşmelerinden farklıdır) yoksa mektupların okunmasıyla mı eşdeğer tutulabilir? Bu tarz bir tanımlama ve konumlandırma sorunu, hukuk bilimini, internetle ilgili düzenlemelerin yapıldığı 90 lı yıllardan bu güne kadar meşgul etmektedir. Şöyle ki uzunca bir süre Tele Hizmetler Kanunu’yla medya servisleri anlaşmasının aynı anda geçerli olmasından dolayı internetin tanımı üzerinde bir uzlaşma sağlanamamıştır: Bireysel iletişim aracı mıdır? Radyoyla ilintili midir? Yoksa basın yayın aracıyla mı kıyaslanmalıdır? Bu tarz bir medya aracı alışagelmiş düşünce kategorilerimizi ve bununla birlikte hukuki kategorilerimizi de alt üst etmektedir. Sorunun yeni olması ve hem anayasal hem de hukuksal tanımının yapılmamış olması, bence, bu soruna yaklaşım tarzında şöyle bir eğilimin bulunduğunu saptamayı mümkün kılmaktadır: Ceza kovuşturması organları bahse konu yöntemleri önce bir deneme yoluna gitmektedirler. Đstenilen yöntemlerin başvuruları kısa bir süre içerisinde yapılır ve şans eseri fazla ayrıntıya girmeyen bir soruşturma hakimine rastlanıldığında kolayca yetki alınabilir. Bu şekilde ceza muhakemesi hukukundaki, yetki normlarının serbestçe geliştirilmesi esası kullanılmak suretiyle, her türlü takip yöntemi yetki şartına bağlanarak meşrulaştırılabilmektedir. Böylece yapılan hukuki işlemin, kişinin temel hak ve özgürlüklerine her türlü müdahaleyi yasaklayan yasaya uygunluğu, gerektiği gibi denetlenmemektedir. Bu tarz davranışların gerekçelendirmesindeki eğilimler, bu alanda farklı olaylar için verilmiş mahkeme kararlarında bulunmaktadır: Ceza Kovuşturması Organlarının, özellikle telekomünikasyonun kontrol edilmesiyle ilgili olan Ceza Muhakemesi Kanunu’nun 100a. maddesinin, uygulanışındaki eğilimi, daha çok telekomünikasyon aracı sayılabilecek her şeyin Ceza Muhakemesi Kanunu’nun 100a. maddesine dayandırarak kontrol edilmesi yönündedir. Anayasanın 10. maddesinde belirtilen, kişinin haberleşme özgürlüğü ve gizliliği karşısında, bu temel hak ve özgürlüklerin Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam Alanının Korunması 193 geçerliliğini sağlamak için telekomünikasyon teriminin anlamının geniş kapsamlı ele alınması gerektiği savı da çoğu zaman ileri sürülmektedir. Bu şekilde, bilerek ya da bilmeyerek, bir unsurun kişinin bir temel hak ve özgürlüğünü etkileyecek şekilde geniş kapsamlı ele alınmasının aynı zamanda ceza muhakemesi açısından, bir müdahale yetkisinin de geniş kapsamlı ele alınmasını beraberinde getirdiği çoğu zaman göz ardı edilmektedir. Farklı bir deyişle: Bir koruma tedbirinin, konusu itibariyle bir şekilde temel hak ve özgürlüklerin alanında girdiği gerçeği, bir müdahalenin temel hak ve özgürlüklerinin kısıtlanmasını meşrulaştırabilecek nitelikte olan bir müdahale yetkisini de otomatik olarak beraberinde getirdiği anlamına gelmemektedir. Sonuç itibariyle, telekomünikasyon teriminin geniş kapsamlı ele alınışı anayasanın 10. maddesinde belirtilen bir temel hak ve özgürlüğe müdahale olmasından dolayı, her bir olayın ayrı ayrı gerekçelerinin değerlendirilmesi gerekmektedir. C. Online Aramayla ilgili Örnek 1. Konu içeriği: Terör olaylarıyla ilgili olduğu varsayılan bir soruşturma işleminde Federal Başsavcı, Federal Mahkeme Soruşturma Hakimine verdiği dilekçeyle zanlının kullanmış olduğu bilgisayarın incelenmesi ve soruşturma organlarınca bazı önlemlerin alınabilmesi için, yani inceleme ve arama amacıyla yapılmış bir bilgisayar programı (Federal Truva Atları=Bundestrojaner), zanlının bilgisayarına göndermek suretiyle, kayıtlı verilerin kopyalanması ve soruşturma organlarına bazı bilgilere ulaşabilmesi için, yetkinin verilmesini talep etmiştir. Federal Mahkeme Soruşturma Hakiminin, Başsavcının bu talebini, bir yıl önce bir başka soruşturma hakiminin karşı yönde bir karar vermiş olmasına rağmen reddetmesi ve böyle bir uygulamaya müsaade etmemesi ve başsavcının yapmış olduğu itirazın dahi değerlendirmemesi üzerine, dosya 3. Ceza Dairesine intikal etmiş ve 3. Ceza Dairesi de aynı yönde karar vererek, bu tarz bir online araştırmaya müsaade etmemiştir. Bu olayda, şüphesiz bu yönde bir karar de lege lata prensibine göre mutlaka yerindedir. Gizli bir online incelemesi Ceza Muhakemesi Kanunu’nun öngördüğü tarzda bir soruşturma şekli değildir. Çünkü, çok sayıda kanuni düzenlemelerden yola çıkarak, ceza kovuşturma organlarının aleni hareket etmelerini gerektirmektedir. Online incelemede müdahalenin ağırlığının bu kadar yüksek olmasının sebebi, geleneksel incelemelerin aksine sadece belirli bir zaman diliminde sonuç alınabilmesindendir ve aynı zamanda yapılan incelemenin uzunca bir süre devam ettirilebilir olmasındandır. Aynı zamanda online inceleme bir telekomünikasyon incelemesidir. Çünkü bu inceleme ile, öncelikle elektronik ortamda oluşturulmuş içerikler değil; inceleme sırasında sürdürülen iletişim işlemleri incelenmektedir. Elde edilen verilerin ceza kovuşturma organlarına aktarılması, sadece ilgili şahsın internet bağlantısının gerçekleştirdiğinde 194 Hans Kudlich mümkün olması bir şeyi değiştirmez. Zira, bilgisi alınan tek gerçek zamanlı iletişim, Federal Truva Atları programının devreye girmesiyle elde edilen verilerin kovuşturma organlarına aktarıldığı zamandır. Federal Mahkemenin kararına göre, böyle bir yetkinin, eşzamanlı devreye giren birbirinden farklı soruşturma yetkilerinin toplamından oluşturulması ya da bu yetkilerin birbirine benzemesinden dolayı, yetki alanın genişletilmesinin kanuni gerekçelere dayandırılması mümkün değil, aksine bir ceza davasında koruma tedbirlerinin anayasaya uygunluğu açısından açık bir hukuki dayanak gerektirmektedir. 2. Her ne kadar kayıtsız şartsız olarak Federal Mahkemeye hak vermek gerekse ve bu somut olayda olumlu bir sonuç alınmış olsa da, bu olayda yukarıda bahsedilen sorunları ortaya koymaktadır: Gerek Cumhuriyet savcısının gerekse bir kaç ay önce Federal Yüksek Mahkemenin bir başka Soruşturma Hakiminin gizli online incelemesini yasal kabul etmesi, hukuki bir güvensizlik ortamı yaratmıştır. Bu durum, ilgili temel hak ve özgürlüklerin doğru sınıflandırılmasını zorlaşmaktadır ve yukarıda bahsedilen “denemesi mümkün” anlayışı hem başsavcılık tarafından gayet sıradan bir işlemden farksız olarak verilen dilekçede hem de soruşturma hakiminin kararı üzerine yapılan itirazda kendisini açıkça göstermektedir. De lege lata prensibi itibariyle bu sorun Federal Yüksek Mahkeme tarafından tatmin edici bir şekilde ortadan kaldırılmıştır ve derinlemesine bir inceleme gerektirmemektedir. Daha ilginç olabilecek durum ise de lege ferenda prensibi itibariyle ortaya çıkabilecek olasılıklar ve nelere dikkat edilmesi gerektiğidir: Đlk plandaki yetkisi, adli kolluk değil, önleyici kolluk olan ve Federal Adalet Bakanı Zypries gibi inatçı bir muhalifi bulunan Federal Đçişleri Bakanı Schäuble fazla zaman kaybetmeden bu konuyla ilgili kanuni düzenlemelerin yapılması gerekliliğini ifade etmiştir. Federal emniyet teşkilatı da aynı talepte bulunmuş. Thüringen Eyalet Temsilcileri Meclisine, gizli online aramanın kanuni düzenlemelerinin yapılmasını talep etmiştir. Şu an Federal Mecliste görüşülen ceza Muhakemesi Yasası reformları içerisinde telekomünikasyon aletlerinin gözetimi ve diğer gizli soruşturma yöntemleri konusunda buna benzer bir düzenlemeye yer verilmemesine rağmen, zaman içerisinde bu konuyla ilgili gelişmelerin olmaması kanaatimce kesin değildir. Kuzey Ren-Vestfalya eyaletinde polisin soruşturma aşamasında bu yönde bir düzenleme mevcut ve hatta bu düzenlemenin Kanuna uygunluğu ile ilgili ilk şikayet bile ibraz edilmiştir. 3. Online aramayla ilgili bir yasal düzenleme, bence yakın bir zamanda yapılacaktır. Bunun Kriminoloji taktiğiyle ilgili önemli avantajları bulunmaktadır. Ayrıntıların nasıl düzenleneceği sorunundan bağımsız olarak bu tür varsayıma dayanan bir düzenleme modern soruşturma yöntemlerinin anayasal açıdan nerede yer alacağı sorununa iyi bir örnek teşkil etmektedir. Değişik temel hak ve özgürlükler söz konusu olmakla birlikte, Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam Alanının Korunması 195 bunlardan bazılarının öncelikli olup olmadığı ve eğer öyleyse hangilerinin öncelikli olduğu tartışmalara açıktır. a) Bir yasal düzenlemenin oluşumunda belki de en ilginç soru, bir gizli online aramanın Anayasanın 13. maddesiyle koruma altına alınmış olan özel yaşam hakkının dokunulmazlığına müdahale sayılıp sayılmayacağı ve sayılırsa ne zaman böyle bir durum söz konusu olduğudur. Anayasanın 13. maddesinin bugünkü haliyle ceza muhakemesi yöntemleriyle ilgili klasik arama ve geniş çaplı dinleme dışında herhangi bir anayasal istisna düzenlenmediğinden, verilen her türlü yetkinin anayasaya aykırılık teşkil etmektedir veya bir anayasa değişikliği gerektirmektedir. Anayasanın 13. maddesinde düzenlenen, kişinin özel yaşam hakkı ve bunun dokunulmazlığı, şahsın özel yaşam alanında, yani evinde rahatsız edilmemesini gerektirmektedir. Kamu iktidarının, kişinin isteği dışında evine müdahale etmesini yasaklamaktadır. Federal Yüksek mahkemenin vermiş olduğu bir kararla, dinlemek amacıyla evin içerisine çeşitli cihazların yerleştirilmesi, bu genel yasağın içerisine dahil edilmiştir. Böylelikle anayasanın 13. maddesi, sadece devletin izinsiz fiziksel olarak evin içerisinde bulunmasından değil, aynı zamanda bugünkü teknolojik imkanların elverdiği ölçüde, korunan bölgenin maddesel engellerinin aşılmasıyla içeriye her türlü müdahaleden de kişiyi korumaktadır. Eğer evin içerisinin gözetlenmesinde kullanılan teknik aletlerin evin dışında konumlandırılması nedeniyle konutun gözetlemeye karşı korunmayacaksa, 13. maddenin sağladığı temel hakkın sağladığı koruma amacı sonuçsuz kalacaktır. Buna rağmen geçerli olan ve hatta hakim olan görüş, kanaatimce yerinde olmamakla birlikte, online aramanın Anayasanın 13. maddesinden etkilenmediği yöndedir. Gerekçeleri, temel hak ve özgürlüklerin amacında, konut dokunulmazlığı, devleti kişinin evinin dışında bırakmaktadır, buna karşı bilgisayarın dışında bırakmayı öngörmemektedir. Ayrıca bir online arama evin içerisindeki olayları kesintisiz olarak aktarmamaktadır. Fakat bilgisayarın internet bağlantısına geçtiği süre içerisinde, her ne kadar sübjektif bir kabulden bahsetmek mümkün olmazsa da, objektif iletişim şartlarının değişmesi ve aleni konuma geçmesi söz konusudur. Bir ev, odaları itibariyle dış dünyaya kapalı olmasına rağmen, bilgisayar üzerinden dış dünyayla iletişime geçilmektedir ve tersi olarak internet üzerinden bilgisayar dış müdahalelere açık olmaktadır. Đnternet bağlantısıyla demek ki evin odalarından bağımsız bir virtuel oda oluşmaktadır. Bu durum, ne zaman ki online “olursanız” evin dokunulmazlığından söz etmek mümkün olmadığı anlamına gelmektedir ve söz konusu virtüel odalar anayasanın 13. maddenin korunması içerisinde dahil değildir. 196 Hans Kudlich Buna karşı doğru olan, online aramaya maruz kalan bilgisayarın bir evin içerisinde bulunması halinde, Anayasanın 13. maddesindeki koruma alanı içerisinde olduğunun kabulüdür. Đnternete bağlanmakla objektif iletişim şartlarının dışarıya açık hale geldiği görüşü açıkça dayanaksızdır. Öncelikle virtuel bir açılmanın dikkate alındığı halde, firewall ile korunan virtuel bir odanın varlığı dikkate alınmaması açıklanamamaktadır. Özellikle evin sahibinin haberi olup onun izniyle eve giren şahıslarla evin odaları itibariyle korunmasını yok etmemektedir. Anayasanın 13. maddesi daha çok hangi bilgilerin bir evin içerisinden alınıp alınamayacağına dair bir yetkiyi de içermektedir. Karşı görüşte olanların aksine bir ev, dış etkilere karşı kapalı bir alan teşkil etmektedir. Bazı durumlarda kişinin evinden ya da evinin dışında bir yerden (örneğin bir Đnternet Kafede veya bir Hot Spot’da) internete bağlanması tamamen bir tesadüftür. Ancak bu durumun bir tesadüf olması, anayasal korumaya dahil edilemeyeceği anlamına gelmemektedir. Bu anlamda her halde bir evin içerisinde bulunup bulunmadığınız (ve anayasanın 13. maddesinden kaynaklanan bir müdahale engelinin bulunup bulunmadığı) tamamen bir tesadüfe bağlıdır. Taşınabilir ve taşınamaz internet bağlantıları arasındaki ilişkiyle kıyaslanabilir bir durumdur. Kendi ortamının dışında internete bağlanmayı mümkün kılan bir notebook veya laptop kavram olarak bizlere Almanya’da taşınabilir ofis olarak anlaşılmasına rağmen kimse evdeki kazaran sürekli aynı yerde konumlandırılmış evdeki bilgisayarı potansiyel bir taşınabilir yayın aracı olarak anlaşılmamaktadır. b) Tüm bunların dışında ilk bakışta şaşırtsa da anayasanın 10. maddesinde belirtilen haberleşmenin gizliliğinin korunması, online arama ile her zaman ihlal edilmemektedir. Bir haberleşme işlemi sonucunda oluşan belgelerin özellikle (e-maillerde) haberleşme özgürlüğüne bir müdahale söz konusu olabilir, ancak bu durum sadece haberleşmenin halihazırda devam ettiği süre içerisinde söz konusu olacaktır. Gelecekte yapılacak olan şifreli haberleşme işlemlerinin (örneğin e-mail yazışmalarının veya telefon görüşmelerinin) şifresini kırmak amacıyla yapılacak online arama buna bir istisna olarak kabul edilmektedir, çünkü ileri bir zamanda yapılması planlanan haberleşme gözetimiyle doğrudan ilintilidir. Tabii ki böyle bir ilişkinin kurulması, burada savunulan bir evde bulunan bilgisayarın Anayasanın 13. maddesiyle korunması düşüncesinden çok daha yapaydır. c) Eğer baştan itibaren haberleşmenin gizliliği esası kabul edilmiyorsa (ki, bu mümkün) burada savunulan görüşün aksine, Anayasanın 13. maddesinin de uygulanamayacağı görülmektedir. Bu durumda geriye sadece kişinin kendini özgürce geliştirme özgürlüğü kalmaktadır. Bu, Federal Anayasa Mahkemesinin nüfus sayımıyla Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam Alanının Korunması 197 ilgili olan ve Mahkemenin resmi yayınlarının 65. cildinde yayınlanmış olan kararında, insan onurunun ve kişinin özel yaşam hakkının etkisi olarak ortaya çıkmaktadır. Bilgisayarda kayıtlı verilerin, belgelerin çoğu bilgisayar kullanıcısının şahsıyla ilgili olduğundan, onların kopyalanması kişinin özgürce kendini geliştirme özgürlüğüne bir müdahale sayılacaktır. Böyle bir müdahalenin hangi durumlarda meşru sayılabileceği hem verilen yetki kuralının yapısına, hem de soruşturmaya konu olan olayın somut şekline bağlıdır; fakat, her şeyden önce aramaya konu belgenin içeriğine bağlıdır. Eğer bilgisayarda kayıtlı belgeler bir günlük niteliği taşıyorsa (ki, bu mümkün), yapılacak işlem, hemen kişinin özel yaşam hakkına bir müdahale şeklini almaktadır ve insan onuruna saldırı niteliği taşıyan bu tarz bir müdahale çok kısıtlı şartlarda mümkündür. Detaylarla ilgili bu sorun haricinde temel hak ve özgürlüklerle olan bağlantıda daha önemli olan kişinin kendini özgürce geliştirme hakkının genel bir çıkış noktası teşkil etmesidir: Fakat bu temel hak ve özgürlüğün etkilendiğini kabulle yetinir ve kişinin konut özgürlüğüne müdahaleyi yok farz edersek, kanaatimce bu müdahaleyi küçümsemiş olacağız. Kişinin kendi kendini geliştirme hakkı başka konularla ilişkilendirildiği anda, olduğundan fazla önemsenmektedir. Marjinal şekilde kişiliklerin etkilenmesi temel hak ve özgürlüklere bir saldırı olarak nitelendirilmeye çalışılmaktadır. Tren istasyonlarına yerleştirilen güvenlik kameralarıyla yapılan video kayıtları ve gizli olarak yapılan online aramaların kişinin temel hak ve özgürlüklerine müdahalenin şiddeti açısından aynı statüye konması, burada bir ölçütün olmadığını göstermektedir. D. Üst Sırada Yer Alan Bir Sorun Olarak Kişinin Özel Yaşam Alanının Korunması Bir online araştırmada kişinin şahsiyetiyle ilgili bilgilerden günlük tarzında yazılara kadar hususlara rastlanılması, daha üst boyutta bir soruna işaret etmektedir. Bu sorun sadece online aramada değil her türlü koruma tedbirinde ve hatta modern teknoloji aletlerinin kullanılmadığı her türlü güvenlik kontrollerinde karşımıza çıkmaktadır. Federal Anayasa Mahkemesi’nin 2004 yılında verdiği ve evin içerisindeki aleni olmayan konuşmaların dinlenmesini yasal kabul ettiği kararında, her türlü suç kovuşturmasında özel yaşamın özünün korunması gerektiğine işaret etmiştir. Kişinin, (günlük kayıtlarının haricinde) güvendiği insanlarla olan haberleşmesinde dahi bu öze bir müdahale olabilir ve bu durumda bir kontrol mümkün olmayacaktır, kontrol edilse de mahkemece değerlendirilemeyecektir. Yukarıda sözü edilen Alman Ceza Muhakemesi Yasası reformunda, alenen yürütülmeyen soruşturma yöntemleri açısından, Federal Anayasa Mahkemesinin işaret etmiş olduğu bu husus değişik 198 Hans Kudlich şekillerde ele alınmıştır. Bazı hususların kanunlara uyarlanması güç görünmekte ve şimdiden tartışmalara konu edilmektedir. Bununla ilgili iki örnek vermek gerekirse: Daha önce bahsetmiş olduğum Kuzey Ren-Vestfalya eyaletinin Anayasayı Koruma Kanununda online incelemenin sınırlarıyla ve veri değerlendirme yasaklarıyla ilgili hiçbir madde bulunmamaktadır. Kuzey Ren-Vestfalya eyaletinin yasama organı bu tarz sınırlamaların sadece evlerin akustik dinlenmesi yoluyla yapılan araştırmalarda geçerli olduğundan yola çıkmaktadır ki, bu tarz bir yaklaşım fazlasıyla naif sayılır. Diğer taraftan, muhasebeciler ve hekimler gibi meslek gruplarının yararlarını savunan lobiler, belirli meslek grupları açısından ancak özel yaşamın özüne dokunulmasının ispatı durumunda göreceli bir delil yasağı kabul edildiği halde, müdafi, psikolog ve milletvekilleri gibi diğer bazı meslek gruplarında tam bir ispat yasağı kabul edilmesinden şikayet etmektedirler. Bu şikayetler şaşırtıcıdır. Çünkü, belirtilen meslek sahipleri ile onların „müşterileri“ (yani hasta, müvekkil vs.) arasındaki ilişkinin korunma derecesi bugüne kadarki hukuksal durum karşısında her halükarda güçlenmiştir. E. Sonuç Verilen bu kısa sürede sadece ana hatlarıyla ve sadece bir örnekle şu günlerde Almanya’da tartışılan konular arasında popüler olan, dijital çağda ceza soruşturma organlarının araştırmalarında özel yaşam hakkının korunmasına dair sorunları derinleştirmek mümkün olmuştur. Burada, ceza soruşturması ile temel hakların korunması arasındaki dengeyi kaybetmemeye yönelik önemli yapısal sorunlar netleşmiştir. “Gizlemeye ihtiyacı olmayanın korkmaya da ihtiyacının olmadığı” anlayışı, toplumun modern komünikasyon araçlarına, ama aynı zamanda da kamu erkine olan güvenini güçlendirmek açısından kesinlikle yardımcı olmadığı gibi, neredeyse hiç uygun da değildir. Diğer taraftan karamsar da olmamak gereklidir: Yukarıda belirtilen muhasebeci ve hekimlerin Alman Ceza Muhakemesi Yasası Reformu bağlamında, sahip oldukları dezavantajlarıyla ilgili şikayetlerine ilişkin anektod, Almanya’da ara sıra „yüksek derecede hayıflanıldığını“ göstermektedir. Bazı kaçınılmaz zorluklar, öncelikle modern suçluluk realitesine uygun etkin ceza soruşturmasını dikkate almaksızın, Alman Anayasası vasıtası ile göreceli olarak yüksek bir koruma derecesinin beklenmesi denemesinde ortaya çıkmaktadır. Her yerde tehlike ve devletin suiistimalini gören, her zaman ve her kuralda bir kusur bulacaktır. Bu tür bir güvensizlik ortamında, günlük uygulamada var olan, kara yolları trafiği alanında basit suçların aydınlatılmasında kan alınması biçimindeki bedene müdahalenin gerçekleştirilip gerçekleştirilemeyeceği Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam Alanının Korunması 199 sorununun bir kez daha tartışılması gerektiği akla gelmektedir. Sadece gizlice gerçekleştirilen ve belirli bir bölgeyi kapsayan gen incelemeleri ve bu verilerin kullanılması düşünüldüğünde, alınan kan açısından da bir suiistimal potansiyeli bulunmaktadır. Bu türden kan almaların nispeten uzun bir geçmişi olmasına rağmen, istenmeyen bu durumlar, en azından bildiğimiz kadarıyla gerçekleşmemiştir. Temel haklara yönelik müdahalelerin bütün hassaslığına ve canlılığına rağmen, sonuna kadar iyimserliğimizi korumalıyız. Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht Doç. Dr. Ayşe Nuhoğlu1 Bevor wir die Beziehung in der Türkei zwischen dem Strafrecht und der Religionsfreiheit erörtern, wollen wir die Stellung des türkischen Staates in Sachen der Religion erklären. Gemäß Artikel 2 der türkischen Verfassung, ist die türkische Republik ein demokratischer, laizistischer und sozialer Rechtsstaat. Laizismus ist in diesem Artikel zunächst nur im Wortlaut erwähnt. Im Näheren werden dann im Artikel 24 die Religions- und Meinungsfreiheit und in den Artikeln 25 und 26 Gewissensfreiheit und Meinungsfreiheit, sowie das Recht der Ausbreitung dieser Meinungen geregelt. Der Laizismus ist der Grundstein der türkischen Republik. Alle Grundinstitutionen der Republik lehnen sich an dieses Prinzip. In der Türkei beruhen nationale Souveränität und Unabhängigkeit und die Demokratie auf dem Laizismusprinzip. Laizismus schützt die Gemeinschaft gegen diejenigen böswilligen Personen, die es wagen könnten, die Religion oder die religiösen Gefühle oder die religiösen Heiligkeiten zu ihren persönlichen oder politischen Vorteilen zu missbrauchen.2 A. Die Auslegung des Laizismusprinzips seitens des Verfassungsgerichts In der Türkei wird Laizismus anders ausgelegt und die Verfassungsregelung ist verschieden, wenn man ihn mit „secularism“ in einigen europäischen Ländern vergleicht, weist aber parallele Bezüge mit dem Laizismus in Frankreich auf.3 Das türkische Verfassungsgericht hat den Inhalt des Laizismus ausgelegt. Man kann den Grundgedanken dieser Entscheidungen kurz wie folgt beschreiben: Laizismus bedeutet nicht nur eine Trennung zwischen den religiösen und staatlichen Angelegenheiten, sondern er betrifft alle Ebenen des gesellschaftlichen Lebens und 1 2 3 Rechtswissenschaftliche Fakultät der Marmara Universität, Istanbul/Türkei. Kanadoğlu, Laiklik Yasal Koruma Altındadır, Prof. Dr. Erdoğan Teziç’e Armağan, Đstanbul 2007, S. 502. Meyson-Renoux, La Conception Française De La Laicite (angeführt in: Prof. Dr. Erdoğan Teziç’e Armağan, Đstanbul 2007, S. 473). 202 Ayşe Nuhoğlu gedeiht in einem Boden, der aus nationaler Unabhängigkeit, Demokratie, Freiheit und der Wissenschaft besteht.4 Das Verfassungsgericht hat in der Entscheidung vom 07.03.1989 die Merkmale des Laizismus wie folgt erklärt.5 1) Die Religion darf keinen Einfluss auf staatlich- und regierungsrelevante Sachen nehmen. 2) Das Grundgesetz soll die Religionen nicht diskriminieren und muss alle Religionen unbegrenzt schützen und auf diese Weise einen uferlosen Freiheitsraum schaffen. 3) Die Religionsfreiheit kann begrenzt werden, um die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu schützen und um des Missbrauchs der Religion und deren Ausbeutung vorzubeugen. Diese Regelungen können im Bereich des persönlichen Lebens gemacht werden, die das öffentliche Leben des Individuums betreffen. 4) Weil der Staat die öffentliche Ordnung und Ausübung der Rechte gewährleisten soll, rechtfertigt das Laizismusprinzip eine Kontrolle des Staates über die Ausübung der religiösen Rechte und Freiheiten. Das Verfassungsgericht hat in dieser Entscheidung zusätzlich betont, dass die demokratische Ordnung des Staates das Gegenteil des Religionstaates (Scharia) ist, wo die religiösen Prinzipien im Vordergrund stehen. In dieser Entscheidung wird des Weiteren betont, dass die Hervorhebung von religiösen Elementen in der Staatsverwaltung undemokratisch ist und dass ein demokratischer Staat nur ein laizistischer Staat sein kann. Wenn der Staat religionsorientierte Regelungen vornimmt, dann können diese Regelungen religiöse Uneinigkeiten und Erpressungen zur Folge haben und im Endeffekt kann die freiheitliche und auf gegenseitigem Respekt gegründete Demokratie nicht mehr existieren. In einer weiteren Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes vom Jahre 19986 wird zur Rede gebracht, dass das Gericht Laizismus nicht als eine Meinungsform und einen Meinungsmaßstab annimmt. Ganz im Gegenteil. Der Laizismus soll als eine Denkweise, ein Verhaltensmuster und als eine Art von Benehmen angenommen werden. 4 5 6 Dinçkol, 1982 Anayasası Çerçevesinde ve Anayasa Mahkemesi Kararlarında Laiklik, Đstanbul 1992, S. 208. Any. Mah. T. 07.03.1989, E. 1989/1, K. 1989/12, RG. 05.07.1989/20216. Any. Mah. T. 16.01.1998, E. 1997/1, K. 1998/1. Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht 203 Anders ausgedrückt: Die Bürger sind frei in ihren Konfessionen, und der Staat wird darüber kein Einfluss nehmen; in den Staatswesen wird nicht Dogma und die scholastichen Meinungen, sondern Wissenschaft und Vernunft Feder führend sein. Dieses Urteil betont, dass mit der Übernahme des Laizismusprinzips durch die dogmatischen Werturteile, die sich an Wissenschaft und Vernunft anlehnen, angenommen worden sind. Auf diese Weise haben die religiösen Gefühle im Gewissen der Personen eine hohe Stellung eingenommen. Individuen, die sich zu verschiedenen Religionen bekannt haben, haben Vertrauen, dass der Staat gegenüber verschiedenen Religionen gleiche Distanz haben wird, und dieser Zustand erzeugt ein Sicherheitsgefühl. Das ganze bewirkt, dass im Land Frieden herrscht, und die Bürger fühlen sich als eine Nation verbunden und bilden somit individuelle Teile eines Volkes, das ein Bestandteil der türkischen Republik ist. Die Prinzipien des “Rechtsstaates” und “Herrschaft von Recht” bekommen ihre Stärke aus dem Laizismusprinzip; das “Prinzip des Nationalstaates” wird durch das Laizismusprinzip ergänzt. Die Rechtsreformen in der Türkei haben ihre Bedeutung durch den Laizismus gefunden. Die türkische Verfassung verbietet eine Änderung des Prinzips des Laizismus. Der Laizismus hat die Reformen in der Türkei beschleunigt. Modernisierung des Landes wurde möglich, da anstelle von Religion die Wissenschaft herrscht. Laizismus kann man nicht nur als “eine Trennung von religiösen und staatlichen Angelegenheiten” bezeichnen, was eine Einengung mit sich bringen könnte. Laizismus ist der Nährboden für die Modernisierung der Freiheit. Die Modernisierungsphilosophie in der Türkei hat das Ziel, einen humanen Lebensstandard mit bestimmten menschlichen Idealen zu schaffen. Die Religion ist ein soziales Institut und kann nicht in der Ausgestaltung des Staates und deren Verwaltung herrschen. Die herrschende Kraft im Staat sind nicht religiöse Regeln, sondern Vernunft und Wissenschaft. Die Religion ist eine Bekenntnissache zwischen Gott und dem Mensch. Die Religion herrscht und regelt das innere Leben der Personen und kann deswegen keine Quelle oder rechtfertigendes Element des Staatswesens sein. Der Staat darf jedoch über die religiösen Angelegenheiten Kontrolle ausüben; das kann nicht als eine Beschränkung der Religionsfreiheit betrachtet werden, wenn es erforderlich ist, um die demokratische Ordnung zu schützen. Die Identität der staatlichen und religiösen Angelegenheiten verursacht Schäden am Staatswesen, die durch Laizismus vorgebeugt werden können. Durch den Laizismus wird der Weg des 204 Ayşe Nuhoğlu modernen Lebens aufgeschlagen und dieses Konzept bildet ein unabhängiges Rechtsinstitut. In der Türkei bildet das Prinzip des Laizismus eine Lebensphilosophie und ist ein Werkzeug zum Übergang zur Demokratie. In einem laizistischen Staat haben die heiligen religiösen Gefühle keinen Einfluss über die Politik, weltliche Angelegenheiten und keine Bezüge zu rechtlichen Regelungen. Die Regelungen werden nach wissenschaftlichen Maßstäben und nach den Bedürfnissen des Individuums und der Gesellschaft gemacht und nicht nach religiösen Bedürfnissen und Gedanken. Der Verfassungsgerichtshof hat ein weiteres Urteil über den Laizismus im Jahre 1995 erlassen,7 in dem der Laizismus als eine Verhaltensweise, welche sich an den Respekt für die Meinungsfreiheit anlehnt, erklärt wird. Hier wird besonders erwähnt, dass Laizismus keine Feindschaft gegen die Religion ist, und nicht als Atheismus oder gegen die Religion verstanden werden sollte. Der Verfassungsgerichtshof hat im Jahre 1998 entschieden,8 dass die Religions- und Gewissensfreiheit, das Recht, “sich für eine Religion zu bekennen oder an keine Religion gebunden zu sein” beinhaltet, und wenn die Person sich einer Religion bekennt, auch die Prozeduren der Religionsausübung mitlernen darf. In diesem Zusammenhang hat jede Person ein Recht auf Erziehung seiner religiösen oder philosophischen Meinungen, welche nicht eingeengt werden darf. Dieses Urteil ist deswegen wichtig, weil es “das Nichtglauben” auch unter den Schutz des Staates stellt, also nicht nur für die Personen funktioniert, die einen festen Glauben haben. In einem demokratischen und laizistischen Rechtsstaat sind die Freiheiten vom Wählen der Religion und die Äußerung der Meinungen als verfassungsrechtliche Grenzen gezogen; innerhalb dieser Grenzen darf der Gesetzgeber Gesetze erlassen. Der Staat steht in derselben Distanz zu alle Religionen und Bekenntnissen. Wenn sich der Staat für die eine oder die andere Religion entscheidet, dann ist diese Wahl gegen das Prinzip der Gleichheit, dass für alle Bürger verschiedener Religionen gelten soll. Durch diesen Gesichtspunkt ist der Laizismus die wichtigste Garantie der Religions- und Bekenntnisfreiheit. Es ist in der Natur des laizistischen Staates, dass der Staat keine öffentliche Religion hat, keiner der Religionen einer anderen Religion überragend ist und der Staat mit Verwaltungsakten die Ausübung “einer” Religion nicht fördern soll. 7 8 Any. Mah. T. 21.06.1995, E. 1995/17, K. 1995/16, AMKD, sy. 31, C. 2, S. 546. Any. Mah. T. 16.09.1998, E. 1997/62, K. 1998/52. Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht 205 All diese Regelungen garantieren, dass die Individuen sich an bestimmte Religionen, deren Umfang mit den Vorschriften bestimmt ist, bekennen können, aber auch frei sind, diese Religionen nicht zu akzeptieren und sich für keine Religion zu entscheiden. Die Freiheit der Personen über die Wahl der Religion und die Veröffentlichung der Meinungen sind in einem demokratischen und laizistischen Rechtsstaat außerhalb der Gesetzgebungsgewalt des Staates, wenn sie innerhalb der verwaltungsrechtlichen Grenzen bleiben. B. Religion und Strafrecht In einem Rechtssystem, welche das Prinzip des Laizismus, wie er oben beschrieben ist, annimmt, ist es undenkbar, dass “eine” Religion und die von “einer” Religion als heilig angesehenen Werturteile durch strafrechtliche Normen geschützt werden. Bei einem solchen System genießen nur die Religionsfreiheit und die Freiheit der Äußerung der Bekenntnisse und Gedanken den strafrechtlichen Schutz. Weil die Türkei ein laizistischer Staat ist, sind die Bestimmungen im StGB, die die Religion betreffen, Tatbestände, die die oben genannten Freiheiten schützen. Diese Tatbestände schützen die Religionsfreiheit, ohne eine Unterscheidung zwischen den Religionen zu machen, wobei sie auch die Freiheit des Atheismus schützen. In einer laizistischen Ordnung muss der Staat gegen die Religionen parteilos handeln. In einem demokratischen System herrscht das Prinzip der Gleichheit, welches auch hinsichtlich der Inanspruchnahme des Schutzes der Religion, “Gleichheit” genießen soll. Deswegen muss der Staat keine Unterscheidung zwischen den Personen machen, wenn es um Äußerung und Verbreitung der religiösen Meinungen, Erziehung, Ausübung der Bekenntnisse und um religiöse Organisationen geht.9 C. Besonderheiten laizistischer strafrechtlicher Bestimmungen Die Beschaffenheiten eines laizistischen Strafgesetzbuches kann man wie folgt beschreiben:10 Keine Religion überragt die andere; Die Religion ist eine Freiheit; 9 10 Nuhoğlu, Đnanç Özgürlüğüne Đlişkin Alman Anayasa Mahkemesi’nin Bir Kararı, Prof. Dr. Nurullah Kunter’e Armağan, Đstanbul 1998, S. 190. Özek, Türkiye’de Laiklik Đstanbul 1962, S. 216. 206 Ayşe Nuhoğlu Die Verletzung der Religionsfreiheit wird bestraft; Die Verletzung religiöser Regeln kann nicht als eine Straftat betrachtet werden; Der Täter muss mit Absicht handeln und einfacher Vorsatz ist nicht genügend. Wenn der Gegenstand des strafrechtlichen Schutzes die “Religionsfreiheit” ist, dann gibt es folgende Konsequenzen: Das Individuum hat einen Anspruch gegenüber dem Staat, dass die Verletzungen gegen seine Bekenntnisse bestraft werden. Der Staat hat die Aufgabe, solche Verletzungen zu verhindern, und falls die Verletzung zustande kommt, den Täter zu bestrafen. Der Staat soll Verletzungen vorbeugen und den Täter bestrafen. Diese vorbeugende und bestrafende Funktion des Staates betrifft die persönlichen Bekenntnisse aller Individuen. Bezüglich des Schutzes der Freiheiten, muss der Staat unparteiisch sein. Wenn eine Religion mehr Schutz genießt als eine andere, dann würde diese Lage auch gegen die Freiheit der Religion sein.11 Wie bei allen Freiheiten, kann der Staat auch die Freiheit der Religion, der Bekenntnis und des Gottesdienstes beschränken. Wenn die Ausübung der Religionsfreiheit die öffentliche Ordnung stört, dann kann das eine Straftat bilden und bedeutet zugleich ein Missbrauch der Religionsfreiheit. Manche Bestimmungen im Strafgesetzbuch schützen die Religion und die Bekenntnisfreiheit in einer direkten Weise, wobei andere Bestimmungen die laizistische Grundordnung des Staates schützen und dabei eine indirekte Wirkung auf die Religions-, und Bekenntnisfreiheit ausüben. Es ist hier erwähnenswert, dass Artikel 3 Absatz 2 des neuen türkischen Strafgesetzbuches, der den Titel “die Gleichheit vor Justiz und Gesetze” trägt, eine Trennung zwischen Personen wegen ihrer Religionen, Konfessionen und Privilegien verbietet, sozusagen die Diskriminierungen aller Art (Diese Bestimmung im Strafgesetz gehört eigentlich nicht in ein Strafgesetz, sondern sollte in einer Verfassung stehen. Warum der Gesetzgeber diesen Weg eingeschlagen hat, ist schwer zu verstehen). 11 Özek (Fn. 10), S. 177. Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht 207 D. Gesetzliche Bestimmungen, die unmittelbar die Religionsfreiheit schützen I. Türk. StGB Artikel 115 Türk. StGB Artikel 115 lautet: (1) Wer unter Anwendung von Gewalt oder durch Drohung eine andere Person zur Erklärung bzw. Offenbarung oder Änderung ihres religiösen, politischen, sozialen, philosophischen Glaubens, ihrer Ansichten und Überzeugungen zwingt, oder deren Erklärung oder Verbreitung untersagt, wird mit Freiheitsstrafe von einem bis zu drei Jahren bestraft. (2) Wenn die gemeinsame Ausübung des Gottesdienstes und Gottesgebets durch Anwendung von Gewalt oder Drohung oder auf andere rechtswidrige Weise durch ein anderes Verhalten verhindert wird, so wird mit der im vorhergehenden Absatz genannten Strafen bestraft. Diese Bestimmung ist im Strafgesetz im Abschnitt „Straftaten gegen die Freiheit“ geregelt. Aus diesem Grund werden unmittelbar mit dieser Bestimmung neben der persönlichen Freiheit auch Religions-, Glaube- und Gebetsfreiheit geschützt. Bei diesem Artikel geht es nicht nur um Schutz der Freiheit einer bestimmten Religion oder der Freiheit der Himmelsreligionen, sondern auch um Schutz der Freiheit aller Religionen, die der öffentlichen Ordnung nicht entgegenstehen. Die unter Absatz 1 des Artikels beschriebene Tat wurde als Gefährdungsdelikt geregelt, weil es zur Entstehung der Tat nicht erforderlich ist, seinen religiösen, politischen, sozialen, philosophischen Glauben, seine Ansichten und Überzeugungen zu erklären bzw. zu offenbaren, oder von deren Erklärung bzw. Offenbarung untersagt zu werden. Wenn man durch Anwendung von Gewalt oder Drohung gezwungen wird, seinen religiösen, politischen, sozialen oder philosophischen Glauben, seine Ansichten oder Überzeugungen zu erklären bzw. zu offenbaren oder wenn einem untersagt wird, diese zu erklären oder zu verbreiten, ist die Tat vollbracht. Moralisches Element der Tat ist Absicht. Die Gewalt oder Drohung auf eine Person ist mit dem Zweck anzuwenden, seinen religiösen, politischen, sozialen, philosophischen Glauben, seine Ansichten und Überzeugungen zu erklären bzw. zu offenbaren, oder ihm deren Erklärung oder Offenbarung zu untersagen. Im türk. StGB Artikel 115 Absatz 2 wird die Freiheit zum Gottesdienst geschützt. Die unter Absatz 2 beschriebene Straftat wurde nicht als Gefährdungsdelikt, sondern als Verletzungsdelikt geregelt, weil zur Entstehung der Tat die gemeinsame Ausübung des Gottesdienstes und Gottesgebets verhindert werden soll. Sofern Gewalt oder Drohung angewandt wird, aber gemeinsame Ausübung des Gottesdienstes und Gottesgebets nicht verhindert worden ist, muss man annehmen, dass die Tat nicht über das Versuchsstadium hinausgegangen ist. Wenn die Ausübung eines individuellen 208 Ayşe Nuhoğlu Gottesdienstes und Gottesgebets durch die vorstehend genannten Mittel verhindert wird, so ist diese Tat nicht begangen worden. Nur im Falle der Verhinderung des gemeinsamen Gottesdienstes und Gottesgebets entsteht die Straftat. Die Verhinderung des gemeinsamen Gottesdienstes und Gottesgebets deutet darauf hin, dass Gottesdienst und Gottesgebet nicht beginnen, und dass deren ordnungsgemäße Beendigung verhindert wird. Die Tat zur Verhinderung des Gottesdienstes und Gottesgebets ist erst dann als vollbracht angenommen, wenn Gottesdienst und Gottesgebet nach den Erfordernissen der betroffenen Religion ausgeübt werden und der rechtlichen Ordnung entsprechen. Im Unterschied zu Absatz 1 werden in Absatz 2 die Mittel zur Verübung der Tat unbeschränkt aufgezählt. Anders gesagt: die Tat im Absatz 1 war eine Straftat, die nur mit der im Gesetz ausdrücklich beschriebenen Tathandlung begangen werden konnte (bağlı hareketli suç), aber die Tat im Absatz 2 ist eine Straftat, die mit beliebigen Tathandlungen begangen werden kann (serbest hareketli suç). Im Absatz 1 wurde beschrieben, dass die Tat mit Gewalt und Drohung verübt wird, aber im Absatz 2 wurde beschrieben, dass die Tat mit Gewalt, Drohung oder mit einem anderen rechtswidrigen Verhalten verübt werden kann. Diese Tat wird mit Vorsatz begangen. Der Täter soll wissen und wollen, dass die gemeinsame Ausübung des Gottesdienstes und Gottesgebets verhindert wird. Hinsichtlich beider Absätze wurde im Gesetz dafür eine Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu drei Jahren vorgesehen. II. Türk. StGB Artikel 122; Diskriminierung Türk. StGB Artikel 122 lautet: (1) Wer durch Diskriminierung von Personen aus Gründen wie Sprache, Rasse, Farbe, Geschlecht, politische Ansicht bzw. Weltanschauung, philosophische Glaube, Religion, Konfession, und aus ähnlichen Gründen folgende Taten verübt, also; a) Wer den Verkauf, die Übertragung eines beweglichen oder unbeweglichen Gutes oder Erfüllung einer Dienstleistung oder Nutzung der Dienstleistung verhindert oder Einsetzung oder Nichteinsetzung einer Person von einem der vorstehend genannten Gründe abhängig macht; b) Wer die Lebensmittel nicht gibt oder Erfüllung einer öffentlichen Dienstleistung ablehnt; c) Wer die ordentlichen wirtschaftlichen Aktivitäten einer Person verhindert; wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht 209 Mit diesem Artikel wird die Diskriminierung zwischen den Menschen aus den vorstehend erwähnten Gründen bestraft, weil dadurch manche bevorteilt werden. Die Tat wird mit Absicht verübt. Der Täter soll die Menschen aus Gründen wie Sprache, Rasse, Farbe, Geschlecht, politische Ansicht bzw. Weltanschauung, philosophischer Glaube, Religion, Konfession und aus ähnlichen Gründen diskriminieren und deshalb zum Beispiel die Erfüllung von Dienstleistungen ablehnen. III. Türk. StGB Artikel 125, Beleidigung Die Straftat “Beleidigung” wird im türk. StGB Artikel 125 geregelt; Absatz 3 Buchstabe (b) lautet: wenn die Straftat “Beleidigung” wegen der Erklärung, Änderung und des Verbreitungsversuches des religiösen Glaubens, die Ansicht und religiöse Überzeugung, wegen des ungeeigneten Verhaltens nach Weisungen und Verboten der betroffenen Religion begangen wird; und Buchstabe (c) lautet: wenn die Straftat „Beleidigung“ gegen die heiligen Sachen der Religion der betroffenen Person begangen wird, so wurde angenommen, dass der Täter mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft werden solle. Mit diesem Artikel werden die Rechte einer Person zur Erklärung, Verbreitung und Änderung seiner Religion sowie zum Verhalten entsprechend der Weisungen und Verbote seiner Religion geschützt. Durch diesen Artikel werden die Ehre und Würde der Person im Zusammenhang mit seinen religiösen Gefühlen geschützt. Um den erschwerenden Umstand Buchstabe “c” anwenden zu können, braucht der Täter nicht vorsätzlich die heiligen Werte bzw. Gegenstände zu beschimpfen bzw. zu beleidigen oder abzuschätzen. Wenn die vom Täter ausgesprochenen Worte geeignet sind, heilige Werte oder Gegenstände zu verachten bzw. abzuschätzen, dann soll der erschwerende Umstand angewandt werden. Zum Beispiel, wenn die Verwendung des Propheten oder des heiligen Buches verachtet bzw. beleidigt wird, muss der erschwerende Umstand angewandt werden, da die Absicht des Täters darin lag, nur die Person zu verachten bzw. zu beleidigen. Wenn man nur heilige Werte oder Gegenstände verachtet bzw. beleidigt, ohne die Person zu verachten oder zu beleidigen, ist es im StGB nicht als Tat bzw. strafbare Handlung festgelegt. IV. Türk. StGB Artikel 135, Speicherung von persönlichen Daten Im türk. StGB Artikel 153 wird die widerrechtliche Speicherung bzw. Eintragung der persönlichen Daten als Straftat (strafbare Handlung) geregelt. Der 2. Absatz des gleichen Artikels lautet: 210 Ayşe Nuhoğlu Wer die Daten über politische, philosophische oder über religiöse Ansichten, Rassenherkunft, moralische Neigung, Sexualleben, Gesundheitszustand oder gewerkschaftliche Verbindungen widerrechtlich bzw. unbefugt als persönliche Daten gespeichert bzw. eingetragen hat, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu drei Jahren bestraft. Die Tat gilt erst dann als begangen, wenn persönliche Daten widerrechtlich gespeichert bzw. eingetragen sind. Wenn die betroffene Person damit einverstanden ist bzw. dazu ihre Zustimmung gegeben hat, wird die Speicherung bzw. Eintragung der persönlichen Daten nicht mehr als Straftat genannt. Die Speicherung der Daten braucht nicht unbedingt elektronisch durchgeführt zu werden; auch wenn sie nur auf dem Papier gespeichert worden ist, ist die Tat begangen. Der Artikel hat die Bestimmung des am 28.01.1981 von der Türkei unterschriebenen Vertrages über den „Schutz der Personen gegen automatische Bearbeitung von persönlichen Daten“ in Kraft gesetzt. Durch die Bestrafung der Tat (bzw. der strafbaren Handlung) wird die Religionsfreiheit im Zusammenhang mit dem Schutz des privaten Lebens geschützt. V. Türk. StGB Artikel 158 Abs. 1 lit. a, Qualitative Betrügerei (Betrug) Über Qualitative Betrügerei (Betrug) wird im türk. StGB Artikel 158 Absatz 1 Buchstabe (a) das folgende geregelt: hier ist vorgesehen, dass die Tat durch Ausbeutung bzw. Ausnutzung des religiösen Glaubens und der Gefühle verübt wird und dafür wird als Strafe vorgesehen, dass der Täter mit Freiheitsentzug von zwei bis sieben Jahren oder mit Geldstrafe bis fünftausend Tage bestraft wird. E. Gesetzliche Bestimmungen, die die laizistische Staatsordnung schützen I. Türk. StGB Artikel 216; Aufhetzung und Verachtung des Volkes für Hass und Feindschaft Türk. StGB Artikel 216 lautet: (1) Wer einen bestimmten Teil des Volkes hinsichtlich sozialer Klasse, Rasse, Religion, Konfession oder Gebiet gegen den anderen Teil des Volkes öffentlich mit Hass und Feindschaft aufhetzt bzw. in Bewegung bringt und aus diesem Grund eine offene und nahe Gefahr für die Sicherheit der Öffentlichkeit auftaucht, wird mit Freiheitsstrafe von einem bis zu drei Jahren bestraft. (2) Wer einen bestimmten Teil des Volkes hinsichtlich sozialer Klasse, Rasse, Religion, Konfession, Geschlecht oder Gebiet öffentlich verachtet bzw. abschätzt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu einem Jahr bestraft. Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht 211 (3) Wer die religiösen Werte eines bestimmten Volksteiles öffentlich verachtet bzw. abschätzt und wenn die Tat geeignet ist, den Frieden der Öffentlichkeit zu stören, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu einem Jahr bestraft. Mit der Bestrafung der Tat wird der rechtliche Vorteil des Friedens geschützt. Der 1. Absatz des Artikels enthält somit eine Regelung zur Beschränkung der Freiheit der Erklärung und Verbreitung von Gedanken und Ideen bzw. Meinungen. Aber die Bedingung der Beschränkung im Artikel ist eine der Europäischen Menschenrechtskonvention und den Beschlüssen des Europäischen Gerichtes für Menschenrechte entsprechende Beschränkung. Zur Bildung der Tat soll ein bestimmter Teil des Volkes hinsichtlich Religion und Konfession gegen einen anderen Teil des Volkes mit unterschiedlichen Eigenschaften öffentlich aufgehetzt bzw. in Bewegung gesetzt werden. Aber die Aufhetzung hier muss so sein, dass eine offene und nahe Gefahr für die Sicherheit der Öffentlichkeit auftaucht bzw. entsteht. Wie zu sehen ist, wird mit diesem Artikel die Bestrafung als abstraktes Gefährdungsdelikt geregelt. Aus diesem Grund wird die Tat mit der öffentlichen Aufhetzung vollendet, weshalb ein bestimmter Volksteil gegenüber dem anderen Volksteil nicht unbedingt feindlich gesinnt sein muss. Wie es in der Begründung des Artikels beschrieben ist, muss die Tat “Aufhetzung” außer abstrakten Respekt oder Ablehnung zum Zeigen von feindlichem Verhalten gegen einen bestimmten Volksteil oder zur Verstärkung solchen Verhaltens geeignet sein. Der Täter muss auch subjektiv diese Absicht haben, einen bestimmten Volksteil mit Hass und Rachsucht aufzuhetzen.12 Wenn die Taten gegen den Laizismus in eine Dimension geraten, so dass diese unter dem Volk Rachsucht und Feindschaft entstehen lassen, ist die Tat vollendet. In Artikel 216 Abs. 1 wird das Auftreten einer offenen und nahen Gefahr für die Sicherheit der Öffentlichkeit gesucht. In diesem Fall, zur Bildung der Tat, soll der Täter das Aufhetzen mit Gewalt verüben. Das Europäische Gericht für Menschenrechte hat mit seinen diversen Beschlüssen akzeptiert, dass zur Beschränkung einer Meinungsfreiheit (bzw. Gedankenfreiheit) der Täter mit Gewalt, bewaffneten Aufstand oder Widerstand aufhetzen soll.13 12 13 Bkz. Gerekçe. Ayhan v. Türkiye, 10.11.2004; Sürek v. Türkiye, 08.07.1999. 212 Ayşe Nuhoğlu Meinungsfreiheit (bzw. Gedankenfreiheit) ist nicht unbeschränkt. Wie alle Freiheiten kann sie auf die im Grundgesetz und in internationalen Texten akzeptierten Bedingungen beschränkt werden. Im 2. Absatz des Artikels wird die öffentliche Verachtung bzw. Abschätzung eines bestimmten Volksteiles aufgrund der Religions- oder Konfessionsunterschiede als Tat geregelt bzw. festgelegt. Zur Begründung der Tat genügt es, wenn das Volk öffentlich verachtet bzw. abgeschätzt wird. Ein bestimmter Teil des Volkes braucht sich nicht als verachtet bzw. unrespektiert zu fühlen. Es genügt, wenn die ausgesprochenen Worte objektiv verachtenswert sind. Zur Bergründung der Tat muss die Tat öffentlich verübt werden. Hinsichtlich des Geschädigten sollen die Personen in bestimmter Anzahl verachtet werden. Andernfalls ist die Tat “Beleidigung” einschlägig. Da die Tat gegen die Personen in unbestimmter Anzahl begangen wird, ist diese im Abschnitt “Taten gegen Frieden der Öffentlichkeit” geregelt. Im 3. Absatz des Artikels ist es als Tat geregelt, wenn dadurch religiöse Werte öffentlich verachtet werden, weil dadurch der Frieden der Öffentlichkeit gestört werden kann. Unter religiösen Werten ist zu verstehen: religiös heilig angenommene Sachen wie Heiliges Buch, Prophet usw. Zur Begründung der Tat muss die Gefahr eintreten, den Frieden der Öffentlichkeit zu stören. Deshalb ist sie ein Gefährdungsdelikt. II. Türk. StGB Artikel 309, Verstoß gegen das Grundgesetz Türk. StGB Artikel 309 lautet: (1) Wer durch Anwendung von Gewalt und Zwang die im Grundgesetz der Republik Türkei vorgesehene Ordnung zu beseitigen oder an Stelle dieser Ordnung eine andere Ordnung zu bringen oder praktische Durchführung dieser Ordnung zu verhindern versucht, wird mit einer erschwerten lebenslangen Freiheitsstrafe bestraft. (2) Wenn bei der Begehung dieser Tat noch weitere Taten begangen werden, so wird der Täter ferner wegen dieser Taten nach den betroffenen Bestimmungen bestraft. (3) Wegen der Begehung der in diesem Artikel erwähnten Taten werden für die juristischen Personen für sie festgelegte Sicherheitsmassnahmen getroffen. Die laizistische Ordnung ist die in der Verfassung vorgesehene Ordnung. Aus diesem Grund werden die Taten wie der Versuch zur Beseitigung, Änderung oder praktischen Durchführung der laizistischen Ordnung durch Anwendung von Gewalt und Zwang dementsprechend bestraft. Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht 213 Die demokratische Eigenschaft der Republik Türkei ist ein natürliches Ergebnis des Laizismus-Prinzips und sichert die individuelle Freiheit. Mit dieser Eigenschaft unterscheidet sich die Türkei von den weichen und radikalen islamischen Ländern.14 Auch das Europäische Gericht für Menschenrechte hat geschrieben, dass der laizistische Verstand in der Türkei mit den Werten, die die Fundamente des Europäischen Vertrages über Menschenrechte darstellen, übereinstimmt und dieses Prinzip zum Schutz und zur Aufbewahrung des demokratischen Systems in der Türkei als nötig gesehen werden kann.15 Gegenüber dem laizistischen System steht das Schariasystem (islamisches Religionssystem). Im Schariasystem herrschen jedoch nicht die Regeln der Vernunft, Logik und der Wissenschaft. In den Ländern, in denen das Schariasystem herrscht, kann man von Demokratie nicht reden. Deshalb steht sie mit den Grundprinzipien des Europäischen Vertrages über Menschenrechte im Widerstand. Das Europäische Gericht für Menschenrechte hat schließlich im Prozess von Refah Partisi (Wohlstandspartei) akzeptiert, dass die Religion aufgezwungen wird und das Schariasystem die göttlichen Regeln widerspiegelt, welche fest und unveränderlich sind und darin keine Prinzipien vorhanden sind, wie “Mehrheit im politischen Bereich, dauerhafte Entwicklung der Freiheiten der Öffentlichkeit” und deshalb mit den Grundprinzipien der Demokratie nicht übereinstimmt.16 III. Türk. StGB Artikel 153; Beschädigung der Gotteshäuser und Friedhöfe Türk. StGB Artikel 153 lautet: (1) Wer Gotteshäuser, deren Anbauten, darin befindliche Gegenstände, Friedhöfe sowie darauf liegende Einrichtungen/Bauten, Anlagen in Friedhöfen, Bauten zum Schutz der Friedhöfe durch Abbrechen, Zerstören oder Zerbrechen beschädigt, wird mit Freiheitsstrafe von einem bis zu vier Jahren bestraft. (2) Wer die im ersten Absatz erwähnten Plätze und Einrichtungen/Anlagen bzw. Bauten beschmutzt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. (3) Werden die im ersten und zweiten Absatz aufgeführten Taten, zur Beleidigung der betroffenen Religionsgesellschaften begangen, so wird die dafür festgelegte Strafe um ein Drittel erhöht. 14 15 16 Kanadoğlu, S. 502. Leyla Şahin v. Türkiye. Refah Partisi ve Diğerleri/Türkiye, 31.07.2001. 214 Ayşe Nuhoğlu Dieser Artikel ist im türkischen Strafgesetz im Abschnitt “Straftaten gegen Vermögen” geregelt. Da das geschützte Rechtsgut, im Prinzip die Vermögenswerte sind, werden Abbruch, Zerstörung oder Zerbruch von den in diesem Artikel aufgeführten Einrichtungen und Gegenständen im Vergleich zu deren Beschmutzung mit einer erschwerenden Strafe bestraft. Das Vergehen wird mit Vorsatz verübt. Wenn es jedoch mit Absicht verübt wird, so ist es als erschwerender Umstand, wie im Absatz 3 vorgesehen, zu sehen. IV. Türk. StGB Artikel 219; Missbrauch der religiösen Aufgaben während der Amtstätigkeit Türk. StGB Artikel 219 lautet: Wenn ein religiöser Vorgesetzter wie Vorbeter, Priester, Prediger, Mönch oder Rabbiner während der Erfüllung seiner Amtstätigkeit öffentlich die Regierungsverwaltung und Staatsgesetze sowie Ausführungen der Regierung missbilligt und anschwärzt, wird er mit Freiheitsstrafe von einem Monat bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bestraft oder nur mit einer dieser Strafen bestraft. In diesem Artikel ist somit als Vergehen bzw. Straftat beschrieben, wenn diejenigen, die solche religiösen Aufgaben bzw. Amtstätigkeiten ausüben während der Erfüllung ihrer Amtstätigkeit Staatsverwaltung oder Gesetze oder Ausführungen der Regierung öffentlich anschwärzen. Die Zuwiderhandlung in dieser Form ist unter Artikel 24 im letzten Absatz der Verfassung mit dem Titel “die Freiheit für Religion und Gewissen” mit einer Strafe vorgesehen worden. Im letzten Absatz des Artikel 24 der Verfassung wurde festgelegt, dass keine Person die Religion oder religiösen Gefühle oder in religiöser Hinsicht heilige Sachen missbrauchen oder ausbeuten darf. V. Türk. StGB Artikel 230 Abs. 1-2; Doppelehe (Polygamie) Türk. StGB Artikel 230 Absatz 1 lautet: Wer eine Ehe schließt, obwohl er verheiratet ist, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zwei Jahren bestraft. Der 2. Absatz des gleichen Artikels lautet: Wer eine Ehe schließt, der zwar nicht verheiratet ist aber ihm bekannt ist, dass sein Partner verheiratet ist, wird auch er nach dem ersten Absatz bestraft. Mit diesem Artikel wird beabsichtigt, die Polygamie (Doppelehe) zu verhindern. Diese Bestimmung hat jedoch für die Türkei noch eine besondere Bedeutung, weil die Mehrheit der Bevölkerung Moslem ist. Wie es im Allgemeinen bekannt ist, erlaubt die islamische Religion den Männern die Polygamie, also mehrere Frauen zu heiraten. Hier Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht 215 sieht man doch, dass in die Religionsfreiheit eingegriffen wird, indem eine Sache verboten wird, obwohl die Religion es erlaubt. Diese Tat kann erst dann als “begangen” angenommen werden, wenn eine amtlich verheiratete Person mit einer anderen amtlich verheirateten Person amtlich die Ehe schließt. Zur Vollendung der Tatbegehung muss die amtliche Ehe geschlossen worden sein. Es ist nicht wichtig, ob die erste Ehe in der Türkei oder im Ausland geschlossen worden ist. Der Täter kann Frau oder Mann sein. Wer die Ehe mit einer unverheirateten Person schließt, obwohl er selbst verheiratet ist, wird nach der Bestimmung des zweiten Absatzes bestraft. Diese Tat wird vorsätzlich begangen, nicht fahrlässig. VI. Türk. StGB Artikel 230 Abs. 5-6; (religiöse) Trauung Türk. StGB Artikel 230 Absatz 5 lautet: Wer ohne Eheschließung eine kirchliche bzw. religiöse Zeremonie für seine Ehe abhalten lässt, wird mit Freiheitsstrafe von zwei bis zu sechs Monaten bestraft. Übrigens entfallen die erhobene öffentliche Klage und erkannte Strafe mit allen ihren Ergebnissen, wenn die Ehe standesamtlich geschlossen wird. Absatz 6 des gleichen Artikels lautet: Wer die kirchliche bzw. religiöse Zeremonie ab Eheschließung oder Trauung macht, ohne den Nachweis zur amtlich geschlossenen Ehe zu zeigen, wird mit Freiheitsstrafe von zwei bis zu sechs Monaten bestraft. Mit diesem Artikel wird die Durchführung der kirchlichen bzw. religiösen Trauung ohne standesamtliche Trauung als strafbare Handlung anerkannt. Die Durchführung der kirchlichen bzw. religiösen Trauung wird im sechsten Absatz bestraft. Die Straftat ist im Abschnitt „Taten gegen Familienordnung“ geregelt. Durch die Bestrafung dieser Tat wollte man die Familienordnung schützen und dadurch die standesamtliche Trauung (bzw. Zivilehe) fördern. Da das Zusammenleben ohne jede Trauung nach dem türkischen Recht keine Tat bzw. strafbare Handlung ist, hatte man sich mit der Behauptung “es sei entgegen dem Gleichheitsprinzip des Grundgesetzes” an das Verfassungsgericht gewandt. Das Verfassungsgericht hat die Behauptung, dass es dem Grundgesetz entgegenstehe, abgelehnt.17 Nach dem Verfassungsgericht ist es durchaus nicht zu diskutieren, dass die Ehen, beruhend auf kirchlicher bzw. religiöser Trauung, für Frauen und Kinder erhebliche Probleme mit sich bringen und deshalb die Durchführung der kirchlichen 17 Any. Mah. T. 24.11.1999, E. 1999/27, K. 1999/42. 216 Ayşe Nuhoğlu bzw. religiösen Trauung ohne standesamtliche Trauung bestraft werden müsse, um öffentliche Ordnung und das Interesse der Öffentlichkeit zu sichern. Diejenigen, die ohne standesamtliche Trauung zusammenleben und diejenigen, die die kirchliche bzw. religiöse Trauung mit dem Willen und mit dem Wunsch abhalten, weil sie einander heiraten wollen, befinden sich nicht in gleicher juristischer Lage. VII. Türk. StGB Artikel 263; Eröffnung einer ungesetzlichen Ausbildungsanstalt Türk. StGB Artikel 263 lautet: Wer eine ungesetzliche Ausbildungsanstalt bzw. eine Anstalt eröffnet, die gegen das Gesetz verstößt, sie betreibt und in einer solchen Anstalt als Lehrer bzw. Lehrkraft tätig wird, obwohl ihm bekannt ist, dass eine solche Anstalt ungesetzlich eröffnet worden ist, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu drei Jahren bestraft. Laut des 2. Absatzes dieses Artikels wird dann die Entscheidung zur Schließung der vorstehend erwähnten Anstalten getroffen. Die Tat bzw. strafbare Handlung ist im Abschritt “Straftaten gegen das Funktionieren und die Zuverlässigkeit der öffentlichen Verwaltung” geregelt. Mit diesem Artikel wird neben der normalen Ausbildung auch die religiöse Ausbildung beschränkt; dadurch wird genau bestimmt, dass egal welcher Art die Ausbildungsanstalt ist, jede Anstalt in jedem Bereich erst durch Einholung bestimmter Genehmigungen von bestimmten Behörden eröffnet werden kann. Natürliche Personen und juristische Personen des privaten Rechts können in der Türkei private Schulen, Hochschulen und Vorbereitungsschulen sowie ähnliche Ausbildungsstellen eröffnen. Die Tat ist erst dann als begangen anzusehen, wenn eine ungesetzliche Ausbildungsanstalt eröffnet worden ist. Unter Eröffnung ist zu verstehen, dass der Anfang dieser Ausbildung bzw. dieses Lehrganges in dieser Schule dem zuständigen Amt bekannt gemacht wird. Es gibt dazwischen keinen Unterschied, ob diese Bekanntmachung bzw. Mitteilung schriftlich oder mündlich gemacht werden muss. Hier müssen nicht unbedingt Vorlesungen (mündlicher Fachunterricht) gehalten werden.18 Diese Tätigkeit eines Lehrers oder einer Lehrkraft ist als eine Information bzw. eine Lehre an Andere zu übertragen und zu prüfen bzw. zu kontrollieren, ob sie diese Informationen bzw. Lehre erlernt haben.19 18 19 Özek/Erman, S. 347. Özek/Erman, S. 347. Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht 217 Diese Tat wird vorsätzlich begangen. Der Täter muss wissen und wollen, dass er eine ungesetzliche Ausbildungsanstalt eröffnet und/oder in einer solchen Anstalt als Lehrer bzw. Lehrkraft tätig wird. Neben diesen geschriebenen Straftaten wurden neben Rassenmord (türk. StGB Artikel 76), Taten gegen die Menschheit (Artikel 77) sowie Bildung einer Bande bzw. Organisation zur Begehung dieser Taten oder die Mitgliedschaft in solchen Organisationen (Artikel 78) und auch die Straftaten gegen die Angehörigen einer bestimmten Religionsgemeinschaft parallel zum internationalen Recht als Straftaten definiert. F. Schlussbetrachtungen Wie bei allen demokratischen Staaten, ist auch in der Türkei die Freiheit der Religion, der Bekenntnis und des Gottesdienstes sowie die Äußerungsfreiheit unter den Schutz der Verfassung gestellt. Die türkische Republik ist zugleich ein laizistischer Staat und Laizismus ist einer der Eigenschaften der Republik, welche zwischen den Verfassungsartikeln steht, die unabänderbar sind. Das türkische StGB beinhaltet Bestimmungen, die sowohl die Freiheiten von Religion und Bekenntnis, als auch das laizistische System schützen. In einem Staat, in dem das laizistische System nicht herrscht und im Gegenteil sogar die religiösen Regeln in Kraft sind, kann von einer Demokratie im europäischen Sinne keine Rede sein. Deswegen ist der Laizismus ein unverzichtbarer Bestandteil des demokratischen Rechtsstaates. Uferlose Religions-, und Bekenntnisfreiheit endet in einem Staat, der eine religiöse Ordnung hat. Deswegen darf die Religionsfreiheit nicht zur Vernichtung der verfassungsmäßigen Ordnung des Staates verwendet werden. Das türkische Rechtssytem akzeptiert Religions-, Bekenntnis- sowie Gottesdienstfreiheit und hat manche Beschränkungen eingeführt, um die Religionsfreiheiten, verschiedene Bekenntnisse oder das Prinzip des Laizismus zu schützen, welches der Grundstein der türkischen Demokratie ist. Die Verletzungen gegen diese Beschränkungen sind im türk. StGB als Straftatbestände geregelt. Als letztes möchten wir betonen, dass die Regelungen hinsichtlich des Schutzes der Religion im alten und neuen Strafgesetzbuch einige Unterschiede haben, die aber nicht von großer Bedeutung sind. Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku Doç. Dr. Ayşe Nuhoğlu1 Bir ülkede ceza hukuku ve din özgürlüğü arasındaki ilişkiyi açıklamadan önce, o ülkedeki din devlet ilişkileri konusunda hakim olan ilkelerin bilinmesi gereklidir. Bu nedenle öncelikle Türkiye Cumhuriyetinde din devlet ilişkileri konusunda kısa bir açıklama yapılacaktır. Türkiye Cumhuriyeti Anayasasının 2. maddesine göre Türkiye Cumhuriyeti demokratik, laik ve sosyal bir hukuk Devletidir. Anayasa’nın 2. maddesinde laiklik ilkesi belirtilmişken, buna paralel olarak bu ilkeyi korumak ve tamamlamak üzere 24. maddesinde din ve vicdan hürriyeti, 25 ve 26. maddelerinde de düşünce ve kanaat hürriyeti ile düşünceyi açıklama ve yayma hürriyeti düzenlenmiştir. Laiklik, Cumhuriyetin Anayasa’da yeralan temel ilke ve niteliklerinin varlık nedenidir. Bağımsızlığın, ulusal egemenliğin gerçekleşmesi, demokrasinin doğuşu ve gelişimi laiklik ilkesinin eseridir. Laiklik ilkesi kişisel ve siyasal çıkarlar uğruna, dini veya din duygularının yahut dince kutsal sayılanları kötüye kullananlara karşı toplumu korumakta birinci etkendir.2 A. Türk Anayasa Mahkemesine göre laiklik Türk uygulamasında ve Anayasadaki düzenlemede laiklik diğer birçok Avrupa ülkesindeki laiklik uygulamasından, diğer bir ifade ile sekülarizmden farklı olup, Fransa’nın kabul ettiği laiklik sistemine paralel bir sistemdir.3 Türk Anayasa Mahkemesi çeşitli kararlarında laiklik ilkesinin anlamını açıklamıştır. Anayasa Mahkemesi kararlarında laiklik ilkesinin toplumsal niteliğini belirleyerek, ulusal egemenlik, demokrasi, özgürlük ve bilimin oluşturduğu bir ortamda geliştiğini açıklamış, laikliğin sadece din ve devlet işlerinin ayrılması anlamında olmayıp, toplum 1 2 3 Hukuk Fakültesi, Marmara Üniversitesi, Đstanbul/Türkiye. Kanadoğlu, Laiklik Yasal Koruma Altındadır, Prof. Dr. Erdoğan Teziç’e Armağan, Đstanbul 2007, S. 502. Meyson-Renoux, La Conception Française De La Laicite (nakleden: Prof. Dr. Erdoğan Teziç’e Armağan, Đstanbul 2007, S. 473). 220 Ayşe Nuhoğlu yaşamının her alanını kapsadığını belirtmiştir.4 Anayasa Mahkemesinin 07.03.1989 tarihli kararına5 göre laiklik ilkesi şu unsurları kapsar. Dinin devlet işlerinde etkili ve egemen olmaması: Dinin, bireyin manevi yaşamına ilişkin olan dini inanç bölümünde, aralarında ayrım gözetilmeksizin, sınırsız bir özgürlük tanınarak dinlerin anayasal güvence altına alınması, Dinin, bireyin manevi yaşamını aşarak toplumsal yaşamını etkileyen eylem ve davranışlara ilişkin bölümlerinde, kamu düzeninin, güvenliğini ve yararını korumak amacıyla sınırlamalar yapılması ve dinin kötüye kullanılmasının ve sömürülmesinin yasaklanması, Kamu düzeninin ve hakların koruyucusu sıfatıyla, dinsel hak ve özgürlükler konusunda devlete denetim yetkisi tanınması, laiklik ilkesinin gereğidir. Yüksek Mahkemenin aynı kararında, demokratik düzenin, dinsel gerekleri egemen kılmayı amaçlayan şeriat düzeninin karşıtı olduğu, dinsel gereklere yönetimle ağırlık veren bir düzenlemenin demokratik olamayacağı, demokratik devletin, ancak laik devlet olacağı belirtilmiştir. Zira dinsel gerekli düzenlemeler dinsel çabalar, zorlamaları, bunlar da dinsel ayrılıkları getirecektir. Sonuçta demokrasinin özgürlükçü, çoğulcu, hoşgörücü niteliği kalmayacaktır. Anayasa Mahkemesi 16.01.1998 tarihli kararında,6 Anayasa Mahkemesinin, lâikliği, bir inanış şekli ve ölçütü olarak kabul etmediği, tam tersine, laikliğin bir düşünce tarzı, bir davranış biçimi, bir üslup olduğunu kabul ettiği belirtilmektedir. Diğer bir ifade ile, vatandaşlar inançlarında özgür olacaklar; devlet buna müdahale etmeyecek; devlet işlerinde de doğmatik ve skolastik zihniyet değil, bilim ve akıl esas alınacaktır. Söz konusu karara göre, laiklik ilkesinin kabulü ile doğmatik değerlerin yerine akla ve bilime dayanan değerler geçmiş, dinsel duygular sahibinin vicdanında dokunulmaz yerini almıştır. Değişik inançlara sahip olanlar, birlikte yaşama gereğini benimseyerek devletin kendilerine karşı eşit yaklaşımından güven duymuşlardır. Böylece, iç barış sağlanarak yurttaşlar, ulus bilinciyle, Türkiye Cumhuriyeti’ni kuran Türk Ulusu’nun bireyleri olmuşlardır. Hukuk devleti ve hukukun üstünlüğü ilkesi, gücünü laiklikten almış; milliyetçilik ilkesi laiklikle tamamlanmış; Türk Devrimi laiklikle anlam kazanmıştır. Anayasa’da da bu ilkenin değiştirilemeyeceği öngörülmüştür. Laiklik 4 5 6 Dinçkol, 1982 Anayasası Çerçevesinde ve Anayasa Mahkemesi Kararlarında Laiklik, Đstanbul 1992, S. 208. Any. Mah. T. 07.03.1989, E. 1989/1, K. 1989/12, RG. 05.07.1989/20216. Any. Mah. T. 16.01.1998, E. 1997/1, K. 1998/1. Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku 221 devlet etkinliklerinde dinin, bilimin yerine geçmesini önleyerek çağdaşlaşmayı hızlandırmıştır. Laiklik, din ve devlet işleri ayrılığı biçiminde daraltılamaz. Boyutları daha büyük, alanı daha geniş bir uygarlık, özgürlük ve çağdaşlık ortamıdır. Türkiye’nin modernleşme felsefesi, insanca yaşama biçimi ve insanlık idealidir. Laik düzende, özgün bir sosyal kurum olan din, devlet kuruluşuna ve yönetimine egemen olamaz. Devlete egemen ve etkin güç, dinsel kurallar ve gerekler değil, akıl ve bilimdir. Din, kendi alanında, vicdanlardaki yerinde, Tanrı-insan arasındaki inanç olgusudur. Kişinin iç-inanç dünyasının düzenleyicisi olan dinin, devlet işlerinde yasal düzenlemelerin kaynağı ve dayanağı olması düşünülemez. Devlete, dinsel konularda denetim ve gözetim hakkı tanınması, din ve vicdan özgürlüğünün, demokratik toplum düzeninin gereklerine aykırı bir sınırlama sayılamaz. Devlet-din özdeşliğinin yolaçtığı zararlar laiklikle önlenmiş, çağdaş uygarlık yolu laiklik ilkesiyle açılmış, bağımsız bir hukuk kurumu olarak yeni yapısına kavuşmuştur. Demokrasiye geçişin de aracı olan lâiklik, Türkiye’nin yaşam felsefesidir. Laik devlette, kutsal din duyguları politikaya, dünya işlerine, hukuksal düzenlemelere kesinlikle karıştırılamaz. Bu tür düzenlemeler, dinsel gerekler ve düşüncelerle değil, bilimsel verilerden yararlanılarak kişi ve toplum gereksinimlerine göre yapılır. Anayasa Mahkemesi’nin 21.06.1995 tarihli bir kararına göre7 laiklik, “din düşmanlığı dinsizlik ya da dine karşı oluş değil, inanç özgürlüğüne saygıdan kaynaklanan (...) davranış biçimidir”. Anayasa Mahkemesinin 16.09.1998 tarihli kararına göre,8 din ve vicdan özgürlüğü, kişinin herhangi bir dinî veya felsefî inancı olma veya olmama hakkını, dinî inanç sahibinin ise dininin gereklerini öğrenme hakkını ifade eder. Bu bağlamda, herkesin, dinî ve felsefî inançları doğrultusunda kısıtlama olmaksızın eğitim ve öğretim görme hakkı bulunmaktadır. Bu kurallarla, anlam ve kapsamı belirlenen din ve vicdan özgürlüğü, yalnız, kişilerin diledikleri inanç ve kanıya sahip olmalarını değil, olmamalarını da güvenceye almaktadır. Anayasal sınırlar içinde, herkesin dinini seçme ve inancını açıklama konusundaki özgürlüğü, demokratik, lâik bir hukuk devletinde yasakoyucunun her türlü etkisinin dışındadır. Devlet, her türlü din ve inanca aynı uzaklıktadır. Devletin dinlerden birini seçmesi, ayrı dinlere bağlı yurttaşlar yönünden eşitlik ilkesine de aykırı düşer. Bu nedenle, lâiklik ilkesi din ve vicdan özgürlüğünün en önemli güvencesidir. 7 8 Any. Mah. T. 21.06.1995, E. 1995/17, K. 1995/16, AMKD, sy. 31, C. 2, S. 546. Any. Mah. T. 16.09.1998, E. 1997/62, K. 1998/52. 222 Ayşe Nuhoğlu Lâik devletin, doğası gereği resmî bir dininin bulunmaması, belli bir dine üstünlük tanımamasını, onun gereklerini yasalar ve diğer idarî işlemlerle geçerli kılmaya çalışmamasını gerektirir. B. Din ve Ceza Hukuku Laiklik ilkesini yukarıda açıklanan şekilde kabul eden bir sistemde, herhangi dinin veya belli bir dinin veya dince kutsal sayılan değerlerin ceza hukuku normları ile korunması düşünülemez. Böyle bir sistemde ancak din özgürlüğü, din ve vicdan hürriyeti ve düşünceyi açıklama hürriyeti ceza hukuku korumasından yararlanacaktır. Türkiye laik bir ülke olduğundan Ceza Kanunundaki din özgürlüğüne ilişkin hükümlere bakıldığında, bu özgürlüğü koruyan hükümler olduğu görülür. Bu hükümler din özgürlüğünü korurken dinler arasında herhangi bir ayırım yapmadığı gibi dinsizlik özgürlüğünü de korumaktadır. Ceza Kanunundaki hükümlerle belli bir dinin değil, din özgürlüğünün korunduğunu görmekteyiz. Laik düzende, devlet dinler karşısında tarafsız olmak zorundadır. Din özgürlüğü kapsamındaki haklardan yararlanma konusunda tüm dini inançlar arasındaki aynılık, demokratik sistemlerin eşitlik kuralının da zorunlu bir sonucudur. Bu nedenle, devlet kişilere dini inançları ne olursa olsun, inançlarını açıklayıp yaymak, eğitim yapmak, dini inançlarına uygun ibadeti yapmak, örgütlenme haklarını tanımak ve bu hakların kullanılması ile ilgili yasal düzenlemelerde dini inancın türüne göre ayırım yapmamak zorundadır.9 C. Laik Ceza Kanunlarının Özellikleri Laik ceza kanunlarının özellikleri şu şekilde sıralanabilir:10 Hiçbir din diğerinden üstün tutulmaz. Din, özgürlüklerden biri olarak kabul edilir. Bireylerin din özgürlüklerinin ihlali cezalandırılır. Dinin kendine ait ihlaller suç teşkil etmez. 9 10 Nuhoğlu, Đnanç Özgürlüğüne Đlişkin Alman Anayasa Mahkemesi’nin Bir Kararı, Prof. Dr. Nurullah Kunter’e Armağan, Đstanbul 1998, S. 190. Özek, Türkiye’de Laiklik Đstanbul 1962, S. 216. Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku 223 Suçların tamamlanabilmesi için failin özel kast ile hareket etmesi gerekir. Din özgürlüğünün ihlali aynı zamanda kamu düzenini de bozmaktadır. Cezai korumanın konusunun din hürriyeti olması birtakım sonuçlar doğurur: Birey kendi dini inancına olan tecavüzlerin cezalandırılmasını devletten istemek hakkına sahiptir. Devlet de bu tecavüzleri önlemek ve tecavüz halinde faili cezalandırmak yükümlülüğü altındadır. Devletin cezalandırma ve önleme fonksiyonu, herkesin kişisel düşüncesini korumayı gerektirir. Devlet bu şekilde özgürlükleri korurken tarafsız hareket etmek zorundadır. Herhangi bir dinin diğerinden üstün tutulması veya daha kuvvetli bir şekilde korunması din özgürlüğüne aykırıdır.11 Bütün özgürlüklerin olduğu gibi din, vicdan, ibadet özgürlüğünün kısıtlanması da mümkündür. Din özgürlüğünün kamu düzenini bozacak şekilde kullanılması suç teşkil eder ve din özgürlüğünün kötüye kullanılması anlamına gelir. Ceza Kanunundaki bazı hükümler doğrudan din, ibadet, vicdan özgürlüğünü korurken, bazı hükümler devletin laik temel düzenini koruyarak dolaylı bir şekilde din, vicdan ve ibadet özgürlüğünü de korumaktadır. Burada bir hususu belirtmek gerekir: Türk Ceza Kanunu’nun genel hükümler kısmında “adalet ve kanun önünde eşitlik ilkesi” başlığını taşıyan 3. maddenin 2. fıkrasında, ceza kanununun uygulanmasında kişiler arasında … din, mezhep, … yönünden ayırım yapılamayacağı ve hiçbir kimseye ayrıcalık tanınamayacağı hüküm altına alınmıştır. Aslında hüküm anayasal bir hükümdür ve Anayasa’nın kanun önünde eşitlik başlıklı 10. maddesinde mevcuttur. Ancak kanunkoyucunun ceza kanununda böyle bir düzenleme yapmasının sebebi anlaşılamamaktadır. D. Doğrudan Din Özgürlüğünü Koruyan Hükümler I. TCK madde 115 (1) Cebir veya tehdit kullanarak, bir kimseyi dini, siyasi, sosyal, felsefi inanç, düşünce ve kanaatlerini açıklamaya veya değiştirmeye zorlayan ya da bunları açıklamaktan, yaymaktan men eden kişi, bir yıldan üç yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır. 11 Özek (Dipnot 10), S. 177. 224 Ayşe Nuhoğlu (2) Dini ibadet ve ayinlerin toplu olarak yapılmasının, cebir veya tehdit kullanılarak ya da hukuka aykırı başka bir davranışla engellenmesi halinde, yukarıdaki fıkraya göre ceza verilir. Hüküm ceza kanununda kişilere karşı suçlar kısmında, hürriyete karşı suçlar bölümünde düzenlenmiştir. Bu nedenle hüküm ile doğrudan, kişi özgürlüğünü dolayısıyla din, inanç ve ibadet özgürlüğü korunmaktadır. Madde ile belli bir dine ilişkin veya sadece semavi dinlere ilişkin özgürlüğün korunması sözkonusu olmayıp, kamu düzenine aykırı olmayan bütün dinlere ilişkin özgürlük madde kapsamında korunmaktadır. Maddenin 1. fıkrasında düzenlenen suç tehlike suçu olarak düzenlenmiştir. Zira suçun oluşması için uygulanan cebir veya tehdit sonucu kişinin dini inanç, düşünce ve kanaatlerini açıklamış olması veya bunları açıklamaktan menedilmiş olması gerekmez. Kişiye karşı dini inanç, düşünce ve kanaatlerini açıklaması veya değiştirmesi veya açıklamaktan, yaymaktan men edilmesi amacıyla cebir veya tehdit kullanılması halinde suç tamamlanmıştır. Suçun manevi unsuru özel kasttır. Kişiye karşı uygulanan cebir veya tehdit, kişinin dini inanç, düşünce ve duygularını açıklaması, değiştirmesi, açıklamaktan men edilmesi veya yaymaktan men edilmesi amacıyla uygulanmalıdır. 115. maddenin 2. fıkrasında ise, ibadet özgürlüğü korunmaktadır. 2. fıkrada düzenlenen suç tehlike suçu olmayıp, zarar suçudur. Zira suçun oluşması için, dini ibadet ve ayinlerin toplu olarak yapılmasının engellenmesi gerekir. Şayet cebir veya tehdit uygulanmış ancak dini ibadet veya ayinlerin toplu olarak yapılması engellenmemişse, suçun teşebbüs derecesinde kaldığı kabul edilmelidir. Bireysel, tek başına yapılan ibadetin yapılmasının maddede belirtilen araçlarla engellenmesi halinde bu suç oluşmayacaktır. Ancak toplu ibadet veya ayinlerin engellenmesi halinde suç oluşacaktır. Dini ibadet ve ayinlerin engellenmesi, dini ayin ve ibadete başlanılamamasını, başlanmışsa usulüne uygun bir şekilde sona erdirilmesinin engellenmesini ifade etmektedir. Dini ibadet ve ayinlerin engellenmesinin suçu oluşturabilmesi için, ibadet ve ayinin ait olduklarını dinin gereklerine uygun bir şekilde yapılmaları ve hukuk düzenine uygun olmaları gerekir. 1. fıkradan farklı olarak 2. fıkrada suçun işlenmesinde kullanılan araçlar sınırlı olarak sayılmamıştır. Diğer bir ifade ile 1. fıkrada düzenlenen suç, bağlı hareketli bir suç iken, 2. fıkrada düzenlenen suç, serbest hareketli bir suçtur. 1. fıkrada suçun cebir veya Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku 225 tehditle işleneceği belirtilmişken, 2. fıkrada cebir, tehdit veya hukuka aykırı başka bir davranışla da suçun işlenebileceği belirtilmiştir. Bu suç genel kastla işlenir. Fail ibadet ve ayinlerin toplu olarak yapılmasının engellenmeyi bilmeli ve istemelidir. Her iki fıkra açısından da Kanunda bir yıldan üç yıla kadar hapis cezası öngörülmüştür. II. TCK m. 122 Ayırımcılık Suçu TCK’nun 122. maddesine göre, “(1) Kişiler arasında dil, ırk, renk, cinsiyet, siyasi düşünce, felsefi inanç, din, mezhep ve benzeri sebeplerle ayırım yaparak; Bir taşınır veya taşınmaz malın satılmasını, devrini veya bir hizmetin icrasını veya hizmetten yararlanılmasını engelleyen veya kişinin işe alınmasını veya alınmamasını yukarıda sayılan hallerden birine bağlayan, Besin maddelerini vermeyen veya kamuya arzedilmiş bir hizmeti yapmayı reddeden, Kişinin olağan bir ekonomik etkinlikte bulunmasını engelleyen, Kimse hakkında altı aydan bir yıla kadar hapis veya adli para cezası verilir”. Madde ile insanlar arasında maddede sayılan sebeplerle yasal olmayan bir ayırım yaparak bazılarını dezavantajlı duruma getirmek cezalandırılmaktadır. Madde ile halk arasında bölücülük yapma eylemleri cezalandırılmaktadır. Suç özel kastla işlenir. Fail, kişiler arasında dil, ırk, renk, cinsiyet, siyasi düşünce, felsefi inanç, din mezhep veya benzeri sebeplerle ayırım yapmalı ve bu nedenlerle örneğin hizmeti sunmayı reddetmelidir. III. TCK m. 125, Hakaret Suçu TCK’nun 125. maddesinde düzenlenen hakaret suçunda, 3. fıkranın b bendinde hakaret suçunun, … dini inanç, düşünce ve kanaatlerini açıklamasından, değiştirmesinden, yaymaya çalışmasından, mensup olduğu dinin emir ve yasaklarına uygun davranmasından dolayı, c bendinde de kişinin mensup bulunduğu dine göre kutsal sayılan değerlerden bahisle işlenmesi halinde cezanın alt sınırının bir yıldan az olamayacağı kabul edilmiştir. Madde ile kişinin mensubu olduğu dini açıklama, yayma, değiştirme ve bu dinin emir ve yasaklarına uygun davranabilmesi hakkı korunmaktadır. Madde ile kişinin dini 226 Ayşe Nuhoğlu duyguları bağlamında şeref ve onuru korunmaktadır. C bendinde düzenlenen ağırlatıcı sebebin uygulanabilmesi için failin kutsal değerleri aşağılama, onlara hakaret etme kastının bulunması gerekmez. Fail tarafından söylenilen sözler kutsal sayılan değerleri küçük düşürmeye elverişli ise ağırlatıcı sebebin uygulanması gerekir. Örneğin peygamber veya kutsal kitap kullanılarak hakaret edilmesi halinde, failin amacı sadece kişiyi küçük düşürmek olsa dahi ağırlatıcı sebep uygulanacaktır. Kişiyi küçük düşürmeksizin sadece kutsal değerlere hakaret edilmesi hali ise TCK’da suç olarak düzenlenmemiştir. IV. TCK m. 135; Kişisel Verilerin Kaydedilmesi Suçu TCK’nun 135. maddesinde hukuka aykırı olarak kişisel verilerin kaydedilmesi suç olarak düzenlenmiş, aynı maddenin 2. fıkrasında kişilerin siyasi, felsefi veya dini görüşlerine, ırki kökenlerine; hukuka aykırı olarak ahlaki eğilimlerine, cinsel yaşamlarına, sağlık durumlarına veya sendikal bağlantılarına ilişkin bilgileri kişisel veri olarak kaydeden kimse altı aydan üç yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır. Bu suçun oluşması için kişisel verilerin hukuka aykırı olarak kayda alınması gerekir. Đlgilinin rızası varsa, bilgilerinin kaydedilmesi suç olmayacaktır. Kayıt işleminin mutlaka elektronik ortamda yapılmasına gerek olmayıp, kağıt üzerinde yapılması halinde de suç oluşacaktır. Madde Türkiye’nin 28.01.1981 tarihinde imzaladığı “kişisel nitelikteki verilerin otomatik işleme tabi tutulması karşısında kişilerin korunmasına dair sözleşmenin” ilgili hükümlerine geçerlilik tanımıştır. Suç ile kişisel veri, özel hayatın dokunulmazlığı bağlamında din özgürlüğü korunmaktadır. V. TCK 158/1-a, Nitelikli Dolandırıcılık Suçu TCK’nun 158. maddesinde düzenlenen nitelikli dolandırıcılık suçunun 1. fıkrasının a bendinde “suçun dini inanç ve duyguların istismar edilmesi suretiyle” işlenmesi hali öngörülmüş ve yaptırım olarak iki yıldan yedi yıla kadar hapis ve beşbin güne kadar adli para cezası öngörülmüştür. E. Devletin Temel Laik Düzenini Koruyan Hükümler I. TCK m. 216, Halkı Kin ve Düşmanlığa Tahrik Veya Aşağılama TCK’nun 216. maddesine göre, Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku 227 “(1) Halkın sosyal sınıf, ırk, din, mezhep veya bölge bakımından farklı özelliklere sahip bir kesimini, diğer bir kesimi aleyhine kin ve düşmanlığa alenen tahrik eden kimse, bu nedenle kamu güvenliği açısından açık ve yakın bir tehlikenin ortaya çıkması halinde, bir yıldan üç yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır. (2) Halkın bir kesimini, sosyal sınıf, ırk, din, mezhep, cinsiyet veya bölge farklılığına dayanarak alenen aşağılayan kişi, altı aydan bir yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır. (3) Halkın bir kesiminin benimsediği dini değerleri alenen aşağılayan kişi, fiilin kamu barışını bozmaya elverişli olması halinde, altı aydan bir yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır”. Suç ile kamu barışı hukuki yararı korunmaktadır. Maddenin 1. fıkrasında düşünceyi açıklama ve yayma özgürlüğünü kısıtlayan bir düzenleme içermektedir. Ancak maddedeki kısıtlamanın koşulları Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesine ve Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin kararlarına uygun bir kısıtlamadır. Suçun oluşması için halkın din, mezhep bakımından farklı özelliklere sahip bir kesiminin diğer bir kesimi aleyhine alenen tahrik edilmesi gerekir. Ancak buradaki tahrik, kamu güvenliği açısından açık ve yakın bir tehlike ortaya çıkaracak nitelikte olmalıdır. Görüleceği üzere madde ile somut tehlike suçu düzenlenmiştir. Bu açıdan suç, aleni tahrikin yapılması ile tamamlanır, halkın bir kesiminin diğer kesimine düşman olmasına gerek yoktur. Maddenin gerekçesinde belirtildiği üzere, tahrik fiili, soyut saygısızlık ve reddin ötesinde, bir halk kesimine karşı düşmanca tavırlar gösterilmesini sağlamaya veya bu tür tavırları pekiştirmeye objektif olarak elverişli olmalıdır. Fail subjektif olarak da bu amacı gütmeli, halk kesimini kin ve nefrete tahrik etmelidir.12 Laiklik karşıtı eylemler halk arasında kin ve düşmanlık yaratacak boyuta ulaştığında suç oluşacaktır. 216/1. fıkrada kamu güvenliği bakımından açık ve yakın bir tehlikenin ortaya çıkmasını aranmaktadır. Bu halde suçun oluşabilmesi için, failin şiddet içeren tahriklerde bulunması gerekmektedir. Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi de muhtelif kararlarında, ifade özgürlüğünün sınırlanabilmesi için şiddete, silahlı direnişe veya ayaklanmaya teşvik etmesi gerektiğini kabul etmektedir.13 Đfade özgürlüğü sınırsız değildir. Bütün özgürlükler gibi Anayasa ve uluslararası metinlerde kabul edilen koşullarla sınırlandırılabilir. Diğer özgürlükler gibi ifade özgürlüğü de özgürlükleri ortadan kaldırmak için kullanılamaz. 12 13 Bkz. gerekçe. Ayhan v. Türkiye, 10.11.2004; Sürek v. Türkiye, 08.07.1999. 228 Ayşe Nuhoğlu Maddenin 2. fıkrasında halkın bir kesiminin din, mezhep … farklılığına dayanarak alenen aşağılanması eylemi suç olarak düzenlenmiştir. Suçun oluşması için halkın alenen aşağılanması yeterli olup, halkın bu kesiminin kendisini rencide edilmiş hissetmesine gerek yoktur. Sarf edilen sözlerin objektif olarak aşağılayıcı olması suçun oluşması açısından yeterlidir. Suçun oluşması için eylemin alenen gerçekleştirilmesi gerekmektedir. Mağdur açısından da belirsiz sayıdaki kişilerin aşağılanması gerekir. Aksi halde hakaret suçu oluşacaktır. Eylem belirsiz sayıda kişiye yönelik olduğu için kamu barışına karşı suçlar bölümde düzenlenmiştir. Maddenin 3. fıkrasında dini değerlerin alenen aşağılanması halinde, fiilin kamu barışını bozmaya elverişli olması hali suç olarak düzenlenmiştir. Dini değerlerden kasıt, dince kutsal sayılan, kutsal kitap, peygamber gibi değerlerdir. Suçun oluşması için kamu barışının bozulma tehlikesinin doğması gerekir. Bu açıdan somut tehlike suçudur. II. Anayasayı Đhlal (TCK m. 309) TCK’nun 309. maddesine göre, “(1) Cebir ve şiddet kullanarak, Türkiye Cumhuriyeti Anayasasının öngördüğü düzeni ortadan kaldırmaya veya bu düzen yerine başka bir düzen getirmeye veya bu düzenin fiilen uygulanmasını önlemeye teşebbüs edenler ağırlaştırılmış müebbet hapis cezası ile cezalandırılırlar. (2) Bu suçun işlenmesi sırasında başka suçların işlenmesi halinde, ayrıca bu suçlardan dolayı ilgili hükümlere göre cezaya hükmolunur. (3) Bu maddede tanımlanan suçların işlenmesi dolayısıyla tüzel kişiler hakkında bunlara özgü güvenlik tedbirlerine hükmolunur”. Laik düzen Anayasa’nın öngördüğü düzendir. Bu nedenle, cebir veya şiddet kullanarak laik düzenin kaldırılmasına, değiştirilmesine veya fiilen uygulanmasının önlenmesine teşebbüs niteliğindeki hareketlerde madde uyarınca cezalandırılacaktır. Türkiye Cumhuriyeti’nin demokrat niteliği, laiklik ilkesinin doğal bir sonucudur ve bireysel özgürlüğü sağlamaktadır. Türkiye, ılımlı ve radikal Đslam cumhuriyetlerinden bu niteliği ile ayrılmaktadır.14 Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi de Türkiye’deki laiklik anlayışının “Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesinin temelini oluşturan değerlerle uyumlu göründüğü ve bu ilkenin 14 Kanadoğlu, S. 502. Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku 229 muhafaza edilmesinin Türkiye’deki demokratik sistemin korunması bakımından gerekli görülebileceğini” belirtmiştir.15 Laiklik sisteminin karşıtı şeriat sistemidir. Şeriat sisteminde aklın, mantığın ve bilimin kuralları hakim değildir. Şer’i sistemin kabul edildiği ülkelerde demokraside sözedilemez, bu bakımdan Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesinin temel ilkeleri ile çatışma halindedir. Nitekim Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi Refah Partisi davasında, “dinin empoze ettiği ilahi kuralları yansıtan şeriatın, durağan ve değişmez nitelikte olduğunu, siyasi alanda çoğulculuk, kamu özgürlüklerinin sürekli gelişmesi gibi ilkelerin şeriatta bulunmadığını, bu nedenle demokrasinin temel ilkeleri ile bağdaşmadığını” kabul etmiştir.16 III. TCK m. 153, Đbadethanelere ve Mezarlıklara Zarar Verme TCK’nun 153. maddesine göre, “(1) Đbadethanelere, bunların eklentilerine, buralardaki eşyaya, mezarlara, bunların üzerindeki yapılara, mezarlıklardaki tesislere, mezarlıkların korunmasına yönelik olarak yapılan yapıları yıkmak, bozmak veya kırmak suretiyle zarar veren kişi, bir yıldan dört yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır. (2) Birinci fıkrada belirtilen yerleri ve yapıları kirleten kişi, üç aydan bir yıla kadar hapis veya adli para cezası ile cezalandırılır. (3) Birinci ve ikinci fıkradaki fiillerin, ilgili dini inanışı benimseyen toplum kesimini tahkir maksadıyla işlenmesi halinde, verilecek ceza üçte biri oranında artırılır”. Madde Türk Ceza Kanununda malvarlığına karşı suçlar bölümünde düzenlenmiştir. Suç ile korunan hukuki yarar esas olarak malvarlığı olduğundan, maddede sayılan şeylerin yıkılması, bozulması veya kırılması, kirletilmesine nazaran daha ağır cezalandırılmıştır. Suç genel kastla işlenir. Ancak özel kastla işlenmesi hali 3. fıkrada ağırlatıcı sebep olarak öngörülmüştür. 15 16 Leyla Şahin v. Türkiye. Refah Partisi ve Diğerleri/Türkiye, 31.07.2001. 230 Ayşe Nuhoğlu IV. TCK m. 219, Görev Sırasında Din Hizmetlerini Kötüye Kullanma TCK’nun 219. maddesine göre, “Đmam, hatip, vaiz, rahip, haham gibi dini reislerden biri vazifesini ifa sırasında alenen hükümet idaresini ve Devlet kanunlarını ve hükümet icraatını takbih ve tezyif ederse bir aydan bir seneye kadar hapis ve adli para cezası ile cezalandırılır veya bunlardan birine hükmolunur”. Madde ile dini görev yapanların, bu görevlerini yaparken Devlet idaresini veya kanunları veya hükümet icraatını alenen kötülemeleri suç haline getirilmiştir. Bu şekilde Anayasanın “din ve vicdan hürriyeti” başlıklı 24/son fıkrasına aykırı davranış yaptırıma bağlanmıştır. Anayasanın 24/son fıkrasında kimsenin … dini veya din duygularını yahut dince kutsal sayılan şeyleri istismar edemeyeceği ve kötüye kullanamayacağı belirtilmiştir. V. TCK 230/1-2, Birden Çok Evlilik Suçu TCK’nun 230. maddesinin 1. fıkrasına göre, evli olmasına rağmen, başkasıyla evlenme işlemi yaptıran kişi, altı aydan iki yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır”. Aynı maddenin 2. fıkrasına göre, “Kendisi evli olmamakla birlikte, evli olduğunu bildiği bir kimse ile evlilik işlemi yaptıran kişi de, yukarıdaki fıkra hükmüne göre cezalandırılır”. Madde ile poligami, çok eşlilik önlenmek istenmektedir. Ancak hükmün halkın büyük bir çoğunluğunun müslüman olduğu Türkiye için ayrı bir anlamı daha vardır. Bilindiği üzere Đslam dini erkekler açısından çok eşliliğe izin vermektedir. Burada din özgürlüğüne, dinin izin verdiği bir şeyi yasaklamak suretiyle müdahale edildiği görülmektedir. Bu suçun oluşması için, medeni nikahla evli olan kişinin yine medeni nikahla ikinci evliliğini yapması gerekmektedir. Suçun tamamlanması için evlilik işleminin yapılması gerekmektedir. Birinci evliliğin Türkiye’de veya yabancı bir ülkede yapılmış olmasının önemi bulunmamaktadır. Suçun faili kadın veya erkek olabilir. Kendisi evli olmasa da, evli olduğunu bildiği bir kişiyle evlenenin de cezalandırılacağı ikinci fıkrada belirtilmiştir. Suç kasten işlenir, taksirle işlenemez. VI. TCK 230/5-6, Dini Nikah Suçu TCK’nun 230. maddesinin 5. fıkrasına göre, Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku 231 “Aralarında evlenme olmaksızın, evlenmesinin dinsel törenini yaptıranlar hakkında iki aydan altı aya kadar hapis cezası verilir. Ayrıca medeni nikah yapıldığında kamu davası ve hükmedilen ceza bütün sonuçlarıyla ortadan kalkar”. Aynı maddenin 6. fıkrasına göre, “Evlenme akdinin kanuna göre yapılmış olduğunu gösteren belgeyi görmeden bir evlenme için dinsel tören yapan kimse hakkında iki aydan altı aya kadar hapis cezası verilir”. Madde ile medeni nikah olmaksızın dini nikah yaptırılması ve yapılması suç haline getirilmiştir. Dini nikahı yapmak eylemi altıncı fıkrada cezalandırılmıştır. Suç aile düzenine karşı suçlar bölümünde düzenlenmiştir. Suç ile aile düzeni korunmak istenmiş, medeni nikah teşvik edilmiştir. Aralarında herhangi bir nikah olmaksızın birlikte yaşamak eylemi Türk hukukunda suç olmadığından, sözkonusu hükmün Anayasa’nın eşitlik ilkesi aykırı olduğu iddiası ile Anayasa Mahkemesi’ne başvurulmuştur. Anayasa Mahkemesi anayasaya aykırılık iddiasını reddetmiştir. Anaysa Mahkemesine göre,17 “dini nikâha dayalı evlenmelerin, kadın ve çocuklar yönünden doğurduğu sakıncalar gözetilerek resmî nikâh yapılmadan dini tören yapılmasının ceza yaptırımına bağlanmasının kamu düzenini ve kamu yararını sağlama amacına yönelik olduğu tartışmasızdır. Aralarında resmî nikâh bağı olmaksızın bir arada yaşayanlarla evlenme istek ve iradesiyle dini nikâh yaptıranlar aynı hukuksal konumda değillerdir”. VII. TCK m. 263, Kanuna Aykırı Eğitim Kurumu Açmak TCK’nun 263. maddesine göre, “Kanuna aykırı olarak eğitim kurumu açanlara, bunları çalıştıranlara ve bu kurumlarda kanuna aykırı olarak açıldığını bildiği halde öğretmenlik yapanlara, altı aydan üç yıla kadar hapis cezası verilir.“ Maddenin 2. fıkrasına göre, “Yukarıdaki fıkrada gösterilen yerlerin kapatılmasına da karar verilir”. Suç kamu idaresinin güvenilirliği ve işleyişine karşı suçlar bölümünde düzenlenmiştir. Madde ile diğer eğitim yanında dini eğitime de sınırlama getirilmekte, hangi alandaki eğitim kurumu olursa olsun kanunlara uygun olarak, belirli makamlardan belirli izinler alınarak açılması gerektiği belirtilmektedir. 17 Any. Mah. T. 24.11.1999, E. 1999/27, K. 1999/42. 232 Ayşe Nuhoğlu Türkiye de gerçek kişilerle özel hukuk tüzel kişileri her seviyede özel okul, dershane ve benzeri kurumlar açabilirler. Suçun oluşması için, kanuna aykırı olarak eğitim kurumunun açılması gerekir. Açılmaktan kasıt, bu okulda öğretimin yapılacağının ilgililere duyurulmasıdır. Bu duyurunun sözlü veya yazılı olması arasında fark yoktur. Burada fiilen ders okutulması şart değildir.18 Öğretmenlik yapmaktan kasıt, herhangi bir bilgiyi başkalarına aktarıcı ve onların bu bilgiyi edinmiş olup olmadıklarını denetleyici faaliyette bulunmaktır.19 Suç kasten işlenebilen bir suçtur. Fail, kanuna aykırı eğitim kurumu açtığını ve/veya öğretmenlik faaliyetinde bulunduğunu bilmeli ve istemelidir. Belirtilen bu suçlar yanında, soykırım (TCK. 76), insanlığa karşı suç (m. 77), bu suçları işlemek için örgüt kurma veya bu örgüte üye olma (m. 78) gibi belirli bir dine mensup gruba yönelik eylemler de uluslararası hukuka paralel olarak suç haline getirilmiştir. F. Sonuç Bütün demokratik ülkelerde olduğu gibi Türkiye’de de din, inanç ve ibadet özgürlüğü ile ifade özgürlüğü anayasal teminat altındadır. Aynı zamanda Türkiye Cumhuriyeti laik bir devlettir ve laiklik cumhuriyetin temel niteliklerinden olup, Anayasanın değiştirilemeyecek hükümleri arasındadır. Türk Ceza Kanunu hem din, vicdan özgürlüğü hem de laik sistemi koruyan hükümlere yer vermiştir. Laiklik demokratik cumhuriyetin temel niteliklerindendir. Laik sistemin hakim olmadığı din devletinde, Avrupa’daki anlamıyla demokrasiden söz edilemez. Bu açıdan laiklik demokratik hukuk devletinin olmazsa olmaz gereğidir. Sınırsız din, vicdan, ibadet özgürlüğünün tanınması sonunda din devleti düzenine yol açar. Bu açıdan din özgürlüğü, devletin anayasal düzenini yıkmak için kullanılamaz, kullanılamamalıdır da. Türk hukuk sisteminde din, vicdan, ibadet özgürlüğü kabul edilmiş, farklı inanışta olan bireylerin din özgürlüğünün korunması veya demokrasinin temeli olan laikliğin 18 19 Özek/Erman, S. 347. Özek/Erman, S. 347. Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku 233 korunması amacıyla bazı kısıtlamalar getirilmiş, bu kısıtlamalara aykırı davranışlar ceza kanununda suç olarak öngörülmüştür. Son olarak belirtmek gerekir ki, burada sözü edilen din özgürlüğü ile ilgili ceza normları bakımından eski ceza kanunu ile yeni ceza kanunu arasında ufak farklılıklar bulunmakla birlikte önemli farklılıklar bulunmamaktadır. Kulturelle Besonderheiten im türkischen Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sogenannten Ehrenmordes Prof. Dr. Hayrettin Ökçesiz1 A. Einleitung Vor dem Beginn meines Vortrages möchte ich Sie gleich darauf aufmerksam machen, dass sein Titel einige Fallen verheimlicht, vor denen wir etwas vorsichtig sein müssen. Unter den Vortragsthemen, die den Referenten zur Auswahl gestellt worden waren, habe ich diesen bevorzugt, trotz meiner Bedenken gegenüber den Begriffen wie Kultur und Ehre, die einen Mord postmodernistisch relativieren und die Gefahr oder die Tendenz beherbergen könnten, seine Tatmotive zumindest als mildernden Umstand vielleicht zu rechtfertigen. Nicht nur im Namen der Ehre und als kulturelle Besonderheit werden im In- und Ausland organisierte Morde begangen, sondern auch ebensolche Morde, deren Entscheidungen in ähnlichen kulturell-politischen Versammlungen getroffen werden. Ganz schlicht und einfach können wir sagen: Mord bleibt Mord, gleichgültig wo und wie er beschlossen wird. Ob es in Familien- oder Nationalversammlungen über die Tötung der Frauen und Kinder oder alle Zivilisten, sei es direkt oder indirekt, entschlossen würde, ändert es nur wenig gegenüber unserem Gewissen. Mit gleichem Gewissen könnten wir z.B. folgende Fragen stellen und die gleiche Antwort geben: Haben wir etwa über die Waffenproduktion jeder Art in hoch zivilisierten Industriegesellschaften genug nachgedacht, wozu dieser Wirtschaftszweig im Endeffekt überhaupt dient? Können wir diese Frage mit dem Wirtschaftsrecht des jeweiligen Landes beantworten? Also Mord bleibt Mord, auch wenn er juristisch, wirtschaftlich, politisch und kulturell in die legale und legitime Ordnung der Staaten eingebettet würde. Als Jurist können wir mit diesen letzten Worten sicher kaum etwas anfangen, auch wenn es so sehr der Wahrheit entspricht. Weder Ehre noch Kultur, noch Wirtschaft kann solche Gemeinheiten als Besonderheiten nationaler Rechtsordnungen unbefangen wissenschaftlich und distanziert betrachten und rechtfertigen lassen. Der Ordnungsgedanke und der Wert der Rechtssicherheit würden uns jedoch besonders davor warnen, den Rahmen des gestellten Themas bloß nicht diffus zu 1 Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Akdeniz, Antalya/Türkei. 236 Hayrettin Ökçesiz machen, auch wenn wir als Mitbürger dieser Welt für solche grausamen Realitäten aber schon immer ein Auge offen halten sollten. Diese Randbemerkung soll – in Anlehnung an Radbruchs Wort – also dem Juristen mit schlechtem Gewissen gewidmet sein. B. Das Verständnis der Ehre in der Gesellschaft Ohne einen Verstoß gegen das Ehrverständnis kann man nicht von einem Ehreverbrechen sprechen. So ließe sich vielleicht die hiesige Tatsache in Kürze ausdrücken. Der Ausdruck setzt also erstens ein zur Tat geeignetes Verständnis der vermeintlichen Ehre in der in Frage kommenden Gemeinschaft, zweitens eine Liste der verbotenen Verhaltensmuster gegen ihren Ehre-Konzept, ein Subjekt und ein Objekt des Bestrafens der Ehreverletzung sowie den Prozess der Entscheidung und des Vollzugs der vorgesehenen Strafe voraus. Als Letztes sollten wir noch die Haltung der Gesellschaft und des Staates gegenüber diesem kriminell-subkulturellen Prozess mit einnehmen. Keine Straftat ist die Erfindung des Täters. Daher bedarf sie immer einer vertikalen und horizontalen Betrachtung in Zeit und Gesellschaft, welche in geschehener Handlung des Täters aktualisiert werden. Eine Tat zu verstehen würde dann heißen, deren sozialen Zusammenhang zu verstehen. Das ist sicher nicht deshalb, um den Täter aus deterministischer Sichtweise heraus zu entschuldigen. Denn die Bestrafung des Täters ist der wichtigste Bestandteil des Strafzweckes. Darin sehen wir unumwunden die Heilung und den Schutz der Gesellschaft und der Person, je nach Anschauung. Wir wissen jedoch, dass die Welt eher andere Gründe und Kräfte walten lässt, als die Angst vor Strafe im Besonderen und allgemeinen Sinne der Strafgerechtigkeit. Warum also bestehen wir auf Strafe, wenn sie nicht das erwünschte und ausreichend wirksame Heilmittel ist? Der Frage und deren Antwort fühle ich mich nicht gewachsen. Ich habe bei ihr nur ein unwohles Gefühl, dass sie vielmehr Rache ist, als Leitmotiv neben anderen Strafzwecken! Wir werden aber nicht danach fragen, wie wir Ehreverbrechen rächen könnten. Die hiesige Frage wird danach lauten, wie sie effektiv zu verhindern sind. Dann ist es ein Thema der Strafrechtsdogmatik. Sie ist ja aus einer nicht unbedeutenden Sicht die Wissenschaft von der gerechten Festsetzung der Schwere der Strafe. Kann sie mehr sein? Soll sie mehr sein? Falls ja, würde es dann durch diese Mission nicht gefährlich werden? Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes 237 Mord ist nicht die Erfindung der Strafrechtsdogmatik. Ehrenmorde sind also ebenso nicht das Gedankenprodukt der Strafrechtler. Solche Begriffe wachsen zuerst in den gesellschaftlich-moralischen Beziehungen. Den Tatsachen auf den Grund zu gehen würde dann bedeuten, sie genauer zu verstehen und sachgemäß zu behandeln. Die Rechtsdogmatik ist in diesem Sinne immer ein guter Gehilfe gewesen, wenn sie die Kunst und den Meister richtig verstanden und sich ihnen zutreffend gefügt hatte. Ich will trotzdem daran erinnern, dass die Welt sich nicht um die Normen dreht. Sie dreht sich tatsachlich um sich selbst! Wir müssen also die Struktur der so genannten Ehrenmorde bis zu den letzten Details studieren und nachforschen, um sie in den Griff zu bekommen und dann normativ in die richtige Bahn zu leiten durch alle in Frage kommenden Rechtsgebiete. Es wird uns als politische Konsequenz vielleicht noch möglich sein, die Erfordernisse solcher Erkenntnisse durchzusetzen, wenn sich z.B. eine Agrar-, bzw. Grund- und Bodenreform dafür als geboten erweist. Die Familie bestraft Verbrechen gegen ihre Ehre. Der Staat bestraft Ehreverbrechen. Familie und Staat erweisen sich in dieser Spannung als Rivalen gegeneinander. Denn der Ehrenverbrecher bereut seine Tat niemals. Er ist sogar stolz darauf. Er hat also das von ihm noch zu erwartende Unrechtsbewusstsein nicht. Was ist stärker? Ist das Stärkere der Glaube und die innerliche Gebundenheit an Sitte? Oder ist es die Macht des Staates durch physische Gewalt? Das zeigt, dass das Problem im Grunde nicht sehr viel mit der strafrechtlichen Gesetzgebung zu tun hat. Die angedeutete Oberflächlichkeit liest man schon in den Protokollen der Gremien- und Plenarsitzungen über das neue Strafgesetz im türkischen Parlament. Die Macht der Überlieferung über Menschen und Sippen durch tiefe Wurzeln lässt den EhrenmordTäter in eigenen und anderen Augen zum Helden werden, wobei ihm jedoch nichts anders übrig bleibt als dieser zu werden, statt als eines Sittenbrechers und Feiglings aus der Gemeinschaft ausgestoßen zu werden. Verbrechen aus sittlichen Gründen sind anderer Natur. Sie zu bekämpfen erfordert differenziertere unterschiedlichere Strategie und Betrachtungsweisen, als die wir bei anderen ordinären Verbrechen gewöhnt sind. Hier ist vielleicht diesmal von einem Zusammenprall der Zeitalter die Rede. Es gilt alle Parteien zu retten. Um dies nochmals zu sagen: die Untaten, die gegen Frauen im Namen der Ehre in direkter- und indirekter Weise hier und dort, in Berlin oder in Diyarbakır, in Đstanbul oder in London ausgeübt werden, müssen bis zu den letzten seelischen, geistigen und sozialen sowie politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen erforscht und gebändigt werden. Wie wir diese Absicht jetzt am wirksamsten in die Wege leiten oder wie wir dagegen bisher wirksam hätten kämpfen können, das nun jetzt genauer zu wissen, ist auch schon von besonderem Wert. Erfahrungen jeder Art belehren uns. 238 Hayrettin Ökçesiz Vom Vergangenen zu reden hat immer einen Sinn, wenn es uns zur Einsicht verhelfen würde, wie gesellschaftlich-staatliche Kräfte künftig zur Lösung des Problems energisch einzusetzen sind. Ehrenverbrechen zu bekämpfen würde die Bekämpfung mehrerer tragischer Misstände bedeuten. Wenn es uns nun einleuchtet, dass es hier um eine radikale Reform, sogar um eine Revolution in den grundlegenden Strukturen der in Frage kommenden Gemeinschaften geht, können wir nicht so tun, als ob wir es ernstlich wollten aber nicht imstande wären, das notwendige zu unternehmen. Scheinheiligkeit ist jedem Auge sichtbar. Um diese allgemeinen Aussagen mit konkreten Fällen zu belegen, möchte ich auf die Gründungsphilosophie der türkischen Republik mit ihrer revolutionären Perspektive und auf ihre konkreten Errungenschaften verweisen. Unter denen möchte ich noch eine Entwicklung erwähnen, welche vielleicht in der ganzen Erziehungsgeschichte des Orients sehr wichtig war. Es waren die türkischen Dorfinstitute. In einem allgemein darstellenden Text erfährt man folgenden Inhalt über sie: “Hier wird ein türkisches Bildungsmodell vorgestellt, welches die Pionieraufgaben der Türkischen Republik in ihrer Gründungsphase beispielhaft repräsentiert. Im Schulwesen sahen die Reformen die Senkung der Analphabetismusrate vor, das Grundschulwesen sollte flächendeckend über Anatolien verbreitet werden und die Curricula dem säkularen Staatswesen angepasst werden. Dazu Lehrer auszubilden, war Aufgabe der sogenannten Dorfinstitute. Aber diese 1943 gegründeten Ausbildungsstätten bildeten begabte Bauernkinder nicht nur zu Dorflehrern aus, sondern bereiteten sie auch auf Entwicklungsarbeit zur Modernisierung der türkischen Landwirtschaft vor. Leitprinzip der Pädagogik dieser Einrichtungen war ein `learning by doing´ gemäß der Empfehlungen des amerikanischen Pädagogen John Dewey. Die Dorfinstitute waren landwirtschaftliche Selbstversorger, vereinten dies aber mit einem anspruchsvollen theoretischen Schulprogramm, zu dem auch Theaterspiel und Literaturlesungen gehörten. Die Dorfinstitute haben vom pädagogischen Konzept her Ähnlichkeiten mit der Gorki-Kolonie Makarenkos oder Kerschensteiners Arbeitsschulprojekt. Das Bildungskonzept stellt eine `kopernikanische Wende´ in der türkischen Pädagogik zum selbstbestimmten praxisorientierten Lernen dar. (…)“.2 Die Zeitalter prallen noch immer weiter in der Seele des Menschen aus der Steppe zusammen, sei es der Mensch aus Berlin oder Hakkari. Seine Angst, die ihm seine Seele auffrisst, lässt keine Freiheit und Kraft zur Wahrheit. Seine Person ist ein ihm unbegreifliches Schlachtfeld. Die aufklärerischen Geister der neuen Gesellschaft in Anfängen der türkischen Republik wie Đsmail Hakkı Tonguç und Hasan Ali Yücel hatten mit dieser Institution „Dorfinstitut“ gerade das kantische Ziel verfolgt, dem anatolischen Menschen den Ausgang aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit zu zeigen. Mit dieser Praxis wollte man das Kleinasien der dreißiger und vierziger Jahre 2 http://www.regineerichsen.com/de/pub_abstracts.html#abs_dorfinstitute. Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes 239 des vorigen Jahrhunderts trotz der existenziellen Probleme der einander folgenden Weltkriege mit elementaren staatsphilosophischen Prinzipien der Moderne so befruchten, dass diese Menschen dadurch zu ihren eigentlichen schöpferischen Kräften kommen sollten. Dieser Absicht wäre mehr gedient, wenn die genannten Dorfinstitute bis zum heutigen Tag weiter bestanden hätten. Sie wurden leider ungefähr nach zehn Jahren ab ihrer Gründung abgeschafft. Auch wenn es uns heute unter den Parametern der Globalisierung mit dieser Art der Schule und Erziehung naiv vorkommen mag, war dieses Projekt eine wichtige Hebelkraft zur Veränderung gesellschaftlicher Unstruktur, besonders im Osten Anatoliens, wo die Großgrundbesitzer auf ihre feudalen Produktionsverhältnisse gierig beharrten und solche revolutionierende Ideen und Menschen als ihre Erzfeinde stigmatisierten. Es kam also niemals zu Agrarreformen, wodurch der Knecht auf dem Weg zum mündigen Bürger eine bedeutende Lebensgrundlage hätte haben können. Das Bild von Verbrechen gegen Ehre stammt aus dieser Ideologie dortiger Daseinsverhältnisse durch die Geschichte hindurch. Güldünya Tören und Hatun Sürücü wie auch die anderen ermordeten Frauen oder die, die sich selber ermordeten, hatten ihren Mörder in diesen Unverhältnissen, die uns alle an sich dazu degradieren. Mit welchem Recht können wir uns so vorkommen, wir seien immer noch ehrbar und ehrlich, wenn fast jede Stunde eine Frau in einer Ecke der Welt an dieser vermeintlichen Ehre stirbt? Diese Logik können wir sicher gegen alle Misstände der Menschheit unzählig so anwenden, dass wir am Ende wegen unserem ungewollten Nichtkönnen die eben verlorene Ehre zurückerlangen. So tun wir es auch. C. Die Strafbarkeit des Ehrenmordes Seit Zeiten des antiken Babylon (1700 v. Chr.) (Codex Hammurabi) ist uns der Tatbestand im Allgemeinen bekannt. Hammurabi sagte: „Wenn die Ehefrau eines Mannes mit einem anderen Mann beim Beischlaf ergriffen wird, bindet man beide und wirft sie ins Wasser. Wenn jedoch der Herr der Ehefrau seine Ehefrau am Leben lässt, dann wird auch der König seinen Diener am Leben lassen. Wenn die Ehefrau eines Mannes wegen eines anderen Mannes ihren Ehemann töten lässt, dann wird man diese Frau pfählen. Wenn ein Mann nach dem Tode seines Vaters im Schoße seiner Mutter schläft, wird man beide verbrennen. §§ 127 ff.“ 240 Hayrettin Ökçesiz In unserem Zeitalter des Internets wurde auch das Wissen demokratisiert und bei weitem den Massen zugänglich gemacht, sodass selbst Fachleute zur Fütterung ihrer Argumente ohne Verlegenheit daraus notwendige Informationen holen können. Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie lese ich folgende Worte, die nach meiner mehrseitigen Umschau im Wesentlichen zutreffen: Im Wertesystem vieler traditionell streng patriarchaler Gesellschaften hängt die „gesellschaftliche Ehre“ der Männer in einer Familie auch vom normgerechten Verhalten ihrer weiblichen Angehörigen ab. „Ehrenmorde“ richten sich primär gegen Frauen, auch wenn Männer in diesem Zusammenhang ebenfalls Opfer werden. Männer werden Opfer anderer traditioneller „Ehrenverbrechen“ wie „Blutrache“. Als Verletzung der sittlichen Ehre gilt, wenn eine Frau die ihrem Geschlecht auferlegten Regeln und Normen verletzt, beispielsweise wenn eine Frau eine außereheliche sexuelle Beziehung eingeht bzw. auch nur im Verdacht steht, dies getan zu haben. Von der Verletzung der sexuellen Ehre gilt die ganze Familie als betroffen, vor allem ihre männlichen Verwandten, die als verantwortlich für den Schutz der Ehre gelten. Die „Ehre“ gilt auch als verletzt, wenn eine Frau vergewaltigt wird oder wenn sie sich mit „falschen“ Versprechen zu außerehelichem sexuellen Kontakt verleiten lässt. Je nachdem, wie streng der Ehrbegriff ausgelegt wird, verletzt eine Frau die Familienehre sehr schnell. Es reicht, wenn sie ihre von der UNO garantierten Menschenrechte in Anspruch nimmt und beispielsweise einen für sie auserwählten Ehemann ablehnt (siehe Zwangsheirat) oder ihren Ehemann verlassen will. In Ländern wie Afghanistan oder Pakistan reicht je nachdem bereits der Wille zu einer solchen „Tat“ oder gar der Verdacht, diesen Willen zu haben, damit sich die männlichen Verwandten in ihrer Ehre gefährdet sehen. Ein Mann und seine Familie sind in diesem kulturellen Verständnis auch dann „entehrt“, wenn die Frau keine „Schuld“ an den Vorkommnissen trägt: zum Beispiel, wenn sie vergewaltigt wird oder wenn sich ein „unpassender“ Mann in sie verliebt. Die afghanische Frauenrechtsorganisation RAWA machte Fälle von Ehrenmorden infolge eines zufälligen Blickes einer Frau auf einen Mann bekannt. Im Verständnis dieser Kulturen geht es weniger darum, die Frau, die Schande über die Familie gebracht hat, zu bestrafen, sondern eher darum, den „Fleck“, den „Schmutz“ aus der Familie zu entfernen. In der Zielsetzung ist der Ehrenmord daher mit einer Verstoßung vergleichbar. Aufgrund der sozialen Struktur in den von Ehrenmorden betroffenen Ländern werden Ehrverletzungen vom sozialen Umfeld sehr streng sanktioniert. Deshalb darf die Ehrenmordproblematik nicht als „Männerproblem“ verstanden werden. Es handelt sich dabei vielmehr um eine „Familiensache“: Üblicherweise wird die gesamte erweiterte Familie über die Angelegenheit informiert und entscheidet gemeinsam über das weitere Vorgehen. So sind zwar meist nahe männliche Verwandte (Väter, Brüder, Ehemänner) die Täter, an der Tatvorbereitung sind jedoch auch Frauen beteiligt. Da die Anstiftung zum Mord in den meisten Ländern ebenfalls als schwere Straftat gilt, sind juristisch Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes 241 gesehen häufig auch Frauen Täterinnen, auch wenn bei Ehrenmorden die Schuld häufig nicht zweifelsfrei den Familienoberen zugeordnet werden kann. Noch genauer liest man Merkmale und Ursachen der Ehrenmorde in einer wichtigen Studie von Terre des Femmes, die das Problem gründlicher bearbeitet. Unten sind Auszüge über das Thema mit Verweis auf die dort angegebenen Quellen genannt: Auch Männer können Opfer von Verbrechen im Namen der Ehre sein, wenn sie z. B. ein außereheliches Verhältnis haben. Allerdings kommt es seltener vor, dass der Mann deswegen umgebracht wird. Meistens werden in diesen Fällen die Frauen geopfert, denn das Leben des Mannes ist in patriarchalischen Gesellschaften häufig mehr Wert als das einer Frau. Außerdem zieht die Ermordung eines Mannes häufig die Konsequenz nach sich, dass dieser Mord durch einen Mord an einem Familienmitglied des Mörders gerächt wird. Diesbezüglich ist eine Abgrenzung des Themas „Verbrechen im Namen der Ehre“ zur so genannten „Blutrache“ oder „Blutfehde“ notwendig, da es sich bei der Blutrache v. a. um die Ermordung von Männern handelt, die wiederum als Vergeltung einen anderen Mord aus der Sippe des Mörders nach sich ziehen. Die Auslöser oder Gründe für ein Verbrechen, welches im Namen der Ehre verübt wird, sind sehr vielfältig und variieren je nach der traditionellen Einstellung der Familie oder der Gesellschaft. Ein Verstoß gegen die Familienehre kann hervorgerufen werden durch ein Gespräch oder das Anlächeln eines Fremden, das Tragen von „unkeuscher“ Kleidung oder durch eine uneheliche Schwangerschaft. Ob diese durch eine außereheliche Beziehung oder durch Vergewaltigung zustande kam, ist dabei irrelevant. Oftmals reicht bereits ein Gerücht über unbeaufsichtigten Kontakt zu einem Mann aus, um die Familienehre zu verletzen, denn entscheidend ist letztendlich der Ruf der Familie in der Gesellschaft. Den Mädchen und Frauen gibt man meistens nicht die Möglichkeit, die Gerüchte klarzustellen und sich zu rechtfertigen. Auch das Selbständigkeitsbestreben eines Mädchens oder einer Frau kann nach traditionell patriarchalischer Auffassung einen Ehrenmord rechtfertigen: Wenn eine Frau selbst über ihr Leben entscheiden will, indem sie eine Ausbildung machen, sich selbst den zukünftigen Ehemann aussuchen möchte oder sich gegen eine Zwangsheirat wehrt, lehnt sie sich damit gegen den Willen der Familie und das ihr als Frau zugesprochene Rollenbild auf. Häufig werden Mädchen und Frauen auch Opfer eines Ehrverbrechens, um andere Straftaten wie Vergewaltigung oder Inzest zu vertuschen. Inzest würde dem Ansehen des Mannes bzw.seiner Familie noch mehr Schaden zufügen, daher bringt man das Opfer um, bevor die Wahrheit ans Licht kommen kann. Außerdem wird nicht dem Vergewaltiger die Schuld an der Tat zugesprochen, sondern dem Opfer, weil sie durch ihr Verhalten den Täter angeblich „provoziert“ hat. In einigen Fällen dient der Mord nur vordergründig der Herstellung der Familienehre und wird begangen, um langwierige Erb- und Stammesschwierigkeiten oder finanzielle Probleme zu lösen. Gewalt im Namen der Ehre umfasst nicht nur Tötungsdelikte, sondern auch unterschiedliche Formen physischer und psychischer Gewalt an Mädchen und Frauen: Zur psychischen Gewalt gehören die Unterdrückung, Bedrohung und Erpressung im Namen der Ehre. Zur physischen 242 Hayrettin Ökçesiz Gewalt sind neben Misshandlung, Folter und Mord auch Verstoßung und Zwangsheirat zu zählen, die sowohl physische als auch psychische Gewalt beinhalten können. Diese Gewalt geht in der Regel von männlichen Familienmitgliedern aus, aber auch Frauen können gegenüber weiblichen Familienangehörigen gewalttätig sein, wenn sich z. B. die Tochter weigert, einen Mann zu heiraten, den die Familie für sie ausgesucht hat. Ehrenmorde werden auf unterschiedliche Art und Weise begangen, wobei die Tötungsart regional variieren kann. Die Frau oder das Mädchen kann z. B. durch Erschießen, Erwürgen oder Erstechen zu Tode kommen. Eine andere Form der Ermordung ist die Steinigung. Diese wird u. a. in Teilen Ostanatoliens von Seiten der Familie begangen, um (angeblichen) Ehebruch oder andere „Delikte“ zu bestrafen. Eine weitere Form der Gewalt im Namen der Ehre sind Säureattentate, die insbesondere in Bangladesch und Pakistan verübt werden. Säureattentate werden nicht nur von männlichen Familienmitgliedern zur Wiederherstellung der Familienehre begangen, sondern v. a. in Bangladesch auch von abgewiesenen Verehrern der Frau, die sich in ihrer Ehre gekränkt fühlen und sich an den Frauen rächen wollen, indem sie ihnen ätzende Säure über Kopf und Körper gießen. Die Frau ist, sofern sie den Säureanschlag überlebt, für ihr ganzes Leben gekennzeichnet. Aufgrund ihrer Brandwunden ist sie gesellschaftlich als „unreine Frau“ stigmatisiert und wird keinen anderen Mann finden, der sie heiraten will. Mitgiftmorde, die v. a. in Indien an Frauen begangen werden, weil ihre Mitgift angeblich zu niedrig ist, können auch zu Verbrechen im Namen der Ehre gezählt werden. Die Familie der Frau verschuldet sich häufig bis in den eigenen Ruin, um ihre Tochter „ehrenhaft“ zu verheiraten. Auch nach der Hochzeit lassen jedoch die finanziellen Forderungen des Schwiegersohnes und seiner Familie nicht nach. Die Familie der Tochter akzeptiert nicht, dass die Tochter zu ihnen zurückkehrt, weil ansonsten die Ehre der Familie verletzt ist. Kann die Familie der Frau den Zahlungswünschen jedoch nicht mehr nachkommen, nehmen sie in Kauf, dass ihre Tochter von der Schwiegerfamilie aus Rache ermordet wird. Es geschehen dann „tödliche Unfälle“, die von der Polizei häufig nicht weiter untersucht werden. Verbrechen im Namen der Ehre geschehen weltweit. Nach einem UN-Bericht von 2000 werden jährlich mindestens 5000 Mädchen und Frauen in 14 Ländern Opfer so genannter Ehrenmorde. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher sein, zieht man in Betracht, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Fälle vor Gericht gebracht wird und viele der Verbrechen nicht weiter untersucht werden. Offizielle Statistiken, die die tatsächliche Anzahl der Ehrenmorde belegen, existieren nicht, weil sie häufig im Verborgenen stattfinden. Überdies sind in ländlichen Gegenden Mädchen und Frauen oftmals nicht offiziell im Geburtenregister eingetragen, so dass ihr Verschwinden nicht unbedingt auffällt. Zu den Ländern, in denen Frauen besonders gefährdet sind, gehören z. B. Pakistan, Jordanien, Afghanistan, Irak, Libanon, Israel/Palästina und die Türkei. Obwohl die meisten Ehrenmorde in islamisch geprägten Staaten oder Bevölkerungsgruppen vorkommen, sind sie kein explizit religiöses Phänomen. Die muslimische Geistlichkeit streitet eine Aufforderung zum Ehrenmord aus religiösen Gründen ab und verweist auf die Tradition, allerdings ohne ihre Autorität ernsthaft zugunsten der Frauen einzusetzen. Ehrverbrechen sind ein Phänomen von traditionell patriarchalischen Gesellschaften, in denen der Mann über der Frau steht und die Ehre des Mannes und seiner Familie häufig mehr wert sind als das Leben einer Frau. Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes 243 Das Phänomen der Ehrenmorde beschränkt sich demnach nicht auf die islamische Welt: Der UN-Bericht nennt auch Brasilien, Ecuador, Indien und Italien als Länder, in denen Ehrenmorde vorkommen. Aber auch in Europa geschehen diese Verbrechen innerhalb von Migrantenfamilien. Besonders gefährdet sind Gesellschaften im Umbruch, in denen die Töchter durch Schule und Medien mit anderen Lebensstilen konfrontiert werden und für sich eine größere Selbständigkeit einfordern, als ihre Eltern akzeptieren können. Sie arbeiten und lernen mit Jungen und Männern zusammen, mit denen sie nach Vorstellung ihrer Eltern nicht einmal in einem Raum sein dürften, sie verdienen eigenes Geld und wollen ihr eigenes Leben so gestalten, wie es ihnen in westlichen Medien vorgeführt wird. Gewalt im Namen der Ehre ist kein Phänomen, welches ausschließlich in armen, bildungsfernen Bevölkerungsschichten vorkommt, sondern sich durch alle Gesellschaftsschichten ziehen kann. Allerdings kann man feststellen, dass insbesondere dann an patriarchalischen Traditionen und überkommenen Wertvorstellungen festgehalten wird, wenn in einer Gesellschaft der Zugang zu Bildung fehlt und/oder die Familie existentielle finanzielle bzw. soziale Probleme hat. Die Ehre der Familie wird dann als der einzige Wert angesehen, welcher der Familie noch geblieben ist. Mord und Gewalt gegenüber Frauen sind keine Phänomene, welche ausschließlich in traditionell patriarchalischen Gesellschaften vorkommen. Auch in europäischen Ländern z. B. werden Frauen von Männern umgebracht oder haben physische und psychische Gewalt zu erleiden. Gewalt, die im Namen der Ehre ausgeübt wird, unterscheidet sich jedoch in einigen wesentlichen Punkten von so genannter „häuslicher“ Gewalt, oder „Gewalt im Namen der Leidenschaft“, die auch in europäischen Ländern verstärkt vorkommt. Während „Gewalt im Namen der Leidenschaft“ in der Regel von dem derzeitigen oder ehemaligen Partner der Frau ausgeht, wird „Gewalt im Namen der Ehre“ in vielen Fällen von der ganzen Familie ausgeübt. Als Täter kommen demnach mehrere Personen in Frage: Der Vater, der Bruder, der Onkel, Cousin etc. Auch der Kreis der potentiellen Opfer ist dementsprechend größer (Schwester, Tochter, Cousine etc.). Die Gründe für Gewalt im Namen der Leidenschaft und Gewalt im Namen der Ehre sind unterschiedlich, können aber in einigen Fällen ineinander übergehen, da es in erster Linie um die Kontrolle der weiblichen Sexualität geht. Ein „klassischer Ehrenmord“ wird z. B. von dem Bruder begangen, wenn seine Schwester voreheliche Kontakte zu einem Mann hat. Ein „typischer“ Mord im Namen der Leidenschaft könnte von einem verlassenen oder betrogenen Ehemann an der Frau ausgeübt werden, der den Verlust nicht hinnehmen möchte und sich gekränkt und verletzt fühlt. Einem Ehrenmord geht häufig eine gemeinschaftliche Planung des Familien - oder Stammesrates voraus, während ein „Verbrechen im Namen der Leidenschaft“ nur von einem Mann ausgeübt wird, der den Mord nicht unbedingt lange vorher geplant hat. Eine „verletzte Familienehre“ ist erst dann bereinigt, wenn die Beschuldigte umgebracht ist. Daher besteht auch viele Jahre, nachdem ein Mädchen oder eine Frau vor ihrer Familie geflohen ist, die Gefahr, von der Familie umgebracht zu werden. Die Frauen müssen sich demnach ihr ganzes Leben lang verstecken. Ein 244 Hayrettin Ökçesiz Mann hingegen, der aus verletztem Stolz oder Eifersucht handelt, könnte sich z. B. wieder neu verlieben und die Frau nicht weiter verfolgen. Verbrechen im Namen der Ehre finden innerhalb von Familien und Gesellschaften statt, die einen für alle Familienmitglieder verbindlichen Regelkodex aufgestellt haben. Wer dagegen verstößt, „verletzt“ damit die gesamte Familie. Im Gegensatz dazu ist bei einem „Verbrechen aus Leidenschaft“ alleine der Mann in seinem Ehrgefühl/Stolz verletzt. Die Gesellschaft akzeptiert und fordert sogar teilweise einen Ehrenmord, wenn die Familienehre verletzt ist, während die Gesellschaft ein „Verbrechen aus Leidenschaft“ streng verurteilt. Für die potentiellen Opfer eines Ehrverbrechens ist es daher sehr viel schwieriger, der Gewalt zu entkommen, da sie sich in der Regel an niemanden aus der Familie oder Gesellschaft wenden können. Bei einem Mord darf nicht wegen der ethnischen Zugehörigkeit des Mörders automatisch davon ausgegangen werden, dass der Täter aufgrund seiner Ehrvorstellungen gehandelt hat. Vielmehr muss genau differenziert werden, da die Grenzen zwischen „Verbrechen im Namen der Ehre“ und „Verbrechen aus Leidenschaft“ nicht selten fließend sind. Auch ein Mann, der im Namen der Ehre einen Mord begeht, kann enttäuscht oder rachsüchtig sein, weil eine Frau ihn verlassen hat. Mit diesen langen Auszügen aus Wikipedia und der Studie von Terre des Femmes glaube ich, den Tatbestand des Ehrenmordes genauer beschrieben zu haben. Die in der Literatur vorhandenen und statistisch vorgenommenen empirischen Arbeiten nennen Zahlen und Namen in derart wissenschaftlicher Genauigkeit, dass ich die oben vorgelesenen Auszüge hier für die Schlussfolgerung als ausreichend betrachte. Woher diese Art des Ehrverständnisses kommt und wieweit sie sittlich ist, kann man gründlicher diskutieren, wenn man es möchte. Das Sterben daran ist jedoch wirklich. Zum Zweck der Illustration, wie ein Ehrenmord sich entwickelt, möchte ich einen neuen Zeitungsbericht darüber kurz zusammenfassen. Die hiesige Geschichte umschreibt den Prozess, wie ein Ehrenmord ungefähr zustande kommt. Der Bericht stammt von dem Journalisten Timur Soykan von der Tagezzeitung Radikal (26.6.2007): Als Birgül 17 wurde, sagte ihr Vater, dass sie den Resul, den Sohn von Bataks heiraten wird. Sie durfte nicht nein sagen. Die Sippe Bataks war eine große Familie. Resul war 16 Jahre alt. Auch er erfuhr von seinem Vater, dass er Birgül heiraten wird. Er durfte auch nicht nein sagen. Die Entscheidungen der Familien waren endgültig. Jahre sind vergangen. Sie konnten kein Kind in die Welt setzen. Der Arzt sagte, Birgül sei nicht empfängnisfähig. Resuls Familie bestand darauf, dass er eine Kuma, eine Nebenfrau nehmen sollte. Das Ehepaar widerstand dem. Vor drei Jahren kamen sie nach Đstanbul, vermieteten ein Gecekondu in einem Slamgebiet der Stadt. Resul fand eine Arbeit in einer Schuhfabrik, ganz in der nähe zu ihrem Nest. Abends hörte Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes 245 man Frauengeschrei aus ihrem Haus. Resul prügelte Birgül. Er beschuldigte sie ständig, dass sie nicht schwanger werden kann. Sie floh öfters zu ihrem Vater, der nicht weit weg wohnte. Jedes Mal, als sie bei ihrem Vater Zuflucht ergriff, sandte man sie zurück. Keine verheiratete Frau durfte das Haus ihres Mannes verlassen. So sagte die Sitte. Eines Tages konnte sie nicht mehr. Sie wurde in der vorigen Nacht von ihrem Mann nochmals geprügelt. Sie nahm ein bischen Geld von den kleinen Ersparnissen, aus dem kleinen Kistchen und verschwand. Eine ganze Woche hörte man nichts von ihr. Man hörte von ihrer Flucht sogar in der Heimatstadt Ağrı, im Ostanatolien, wo Resuls Sippe ansässig war. Die Mitglieder der Sippe, die davor nicht einmal den Namen von Birgül wussten, mussten jetzt über ihr Schicksal bestimmen. Die Mitglieder der Familie, die mehrere Zehn Personen beträgt, kamen von der weiten Ecke des Landes nach Đstanbul und versammelten sich zur Entscheidung in Gaziosmanpaşa, in wieder so einem Viertel der Stadt. Auch die Mitglieder Birgüls Familie versammelten sich. Die Ehre musste bereinigt werden. Ihr Vater und ihre Brüder waren dagegen. Resuls Familie bestand darauf: Entweder der Vater oder einer der Brüder sollte sie ermorden. Resul ging während dieser Zeit nicht zur Arbeit. Sein Arbeitgeber liess sagen, dass er zur Arbeit kommen soll. Als er an der Arbeitsstelle war, konnte er aus Scham nicht auf die Gesichter seiner Kollegen schauen. Resul sagte nur: Sie soll sterben. Ich kann nicht mehr auf die Straße gehen. Ihre Familie wird es schon machen. Birgül wurde überall gesucht. Resul ging zur Polizeistation und meldete, dass Birgül vermisst sei. Drei Tage nach seiner Anmeldung befand sich Birgül bei der Polizei. Sie übernachtete zwei Tage in den Apfelgärten. Sie fuhr nach Denizli, so weit, wie ihr Geld ausreichte, in die südliche Richtung. Sie musste aber dann zurückehren. Das bisschen Geld war schon ausgegeben. Die einzige zuverlässige Zuflucht war ihre Großschwester. Der Schwager hatte sie aber zur Polizei gebracht. Sie sagte den Behörden: „Ich konnte kein Kind bekommen. Daher prügelte mich mein Mann ständig. Ich konnte es nicht mehr aushalten. Ich habe meine Ehre nicht beschmutzt. Gebt mich nicht zu meinem Vater und meinem Mann zurück. Sie werden mich töten.“ Die Polizei übergab sie aber doch ihren Verwandten. Sie war ab nun in den Händen der Sitte. In einem Wagen saß sie mit ihrem Mann und zwei Verwandten von ihrem Mann. Auf einem leeren Gelände neben dem Fussballstadion konnte Resul den Revolver nicht betätigen. Sie kehrten zu ihrer Großschwester zurück. Am nächsten Tag kamen die Verwandten von Resul wieder. Sie nahmen das Ehepaar mit und fuhren sie zu einem Waldgelände. Gegen Morgen kamen Resul und Birgül weinend zurück. Resul konnte den Revolver wieder nicht betätigen. Er sagte, er liebte seine Frau. Er würde es nicht tun. Die Häuptlinge der beiden Sippen führten Verhandlungen. Dafür, dass Birgül nicht getötet würde, hat man Geld, eine neue Braut und eine Pistole angeboten. Während sie weiter verhandelten, hat man sie zu einem leeren Gelände an der TEM - Autobahn gebracht, die das Land zu Europa bindete. Dort hat man vier Schüsse auf sie abgefeuert. Niemand konnte das Knallen der Pistole wegen dem Lärm der Autobahn vermerken. Nach ein paar Stunden kam Resul zur selben Polizeistation und sagte dort: „Ich habe meine Frau getötet.“ Resul hat vor dem ersten Gericht von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht. Vor dem Gericht, das seinen Fall zuständigkeitshalber behandelt, hat er so ausgesagt, dass er wegen schwerer Provokation seiner Frau auf Strafmilderung hoffen dürfte. Er 246 Hayrettin Ökçesiz hätte sie mit einem Mann gesehen. Nach ungefähr neun Monaten nach dem Mord fand die zweite Verhandlung im Gericht statt. Es war ein Gemenge vor dem Gericht. Ungefähr zwanzig Mann gingen auf und ab. Birgüls Vater wollte gegen Resuls Familie aussagen. Man hat ihm und seinem Anwalt gedroht. Sie sollten auf Gegenaussagen verzichten. Während der Verhandlung im Gericht schaute aber der Schwiegervater auf Resul und sagte: Nicht er hat meine Tochter getötet. Der Häuptling der Sippe und seine Gehilfen hätten sie ermordet. D. Die Opfer der Ehrenmorde und staatliche Präventionsmaßnahmen Die Angehörigen einer Sippe oder einer solchen Gemeinschaft werden vor der Sitte anonym so klein niedergedrückt, dass ich mir angesichts einer solchen unfriedlichen Welt erlaube, für Ehemann Resul den Ausruf von Fallada aus seinem besten Roman zu gebrauchen: „Kleiner Mann, was nun!“ Bisher habe ich versucht den Tatbestand des Ehrenmordes zu klären. Es gilt aber auch zu klären, wie man diesem sozialen Faktum zu begegnen hat. Als letztes jedoch sollte man einige Worte über die Opfer sagen, die als Ermordete und Mörder diese Tragödie durchspielen. Wie die Strafrechtspolitik ihre konkrete Strafgerechtigkeit in diesem Fall begründet, soll etwas unter die Lupe genommen werden. Die Metapher, eher den Sumpf auszutrocknen, statt die Mücken einzeln aufzufangen, gilt sicher auch hier. Manchmal kann es uns jedoch realistischer vorkommen, das Zweite vorzunehmen. Ist es aber gerechter, den Menschen erst zum Täter großzuziehen und dann mit strengster Strafe zu bestrafen? Sicher nicht. Das wissen wir alle. Wir können aber nicht darüber hinweg, es zu tun. Denn wir gehen stillschweigend davon aus, dass die Strafe präventiv wirkt. Diese Hoffnung auf Prävention heißt bei uns Juristen also Gerechtigkeit, die an sich keine andere ist, als die Tatsache, dieser Göttin: „Hoffnung“ Opfer zu bringen. Es ist nun unsere Sitte. Es kann bei der strafrechtlichen Diskussion also nur darum gehen, wie der Täter zu bestrafen sein soll. Nicht aber darum, wie solche sozialen Phänomene effektiv und radikal zu beseitigen und wie die Frauen davor zu schützen sind. Aus dieser Sicht ist die Strafe höchstens eine Sühne. So empfinden auch die Ehrenmord- oder Blutrache-Täter die Strafe, die auf sie gehängt wird. Denn sie bereuen ihre Untaten niemals, falls sie darauf nicht sogar stolz sind. In der Strafrechtsdogmatik können wir im besten Fall nur dem Täter gerecht werden, aber nicht der Tat (jedoch nicht immer, wenn die Tat den Täter schon im Schatten lässt, wie also hier der Fall ist), denn die Beseitigung der Untat verlangt mehr als die Strafe. Eine Zivilgesellschaft von heute kann sich sicher leichter leisten, Kraft und Mühe aufzuopfern, statt Menschen zu opfern. Es ist nur die Frage, ob sie dazu willig ist. Dazu fehlt bei ihr keinesfalls das Bewusstsein. Mit diesem Argument meine ich sicherlich Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes 247 nicht, dass das Recht als Instrumentarium der gesellschaftlichen Veränderungen zu vernachlässigen sei. Eher das Gegenteil behaupte ich, dass nur mit der Gesetzgebung die Verhältnisse umgestaltet werden können, die zu diesen Untaten führen. Die Sanktionen und Planungen einer solchen Gesetzgebung, einschließlich des Strafrechts, sind nicht zu unterschätzen. Ich vertrete nur die Meinung, dass der Anteil der Strafrechtsdogmatik bei der Prävention des Ehrenmords nicht von beachtlicher Bedeutung ist. Aus diesem Bewusstsein heraus betrachtet möchte ich Ihnen eine wichtige Arbeit der Türkischen Nationalversammlung vorstellen, die eine realistische Perspektive zur Lösung unseres Problems anbietet. Die Arbeit trägt den Namen: „Der Bericht der Untersuchungskommission, die zum Zweck der Erforschung der Gründe der Gewaltanwendung gegen Kinder und Frauen sowie der Ehrenmorde und der Feststellung der notwendigen Maßnahmen zur Prävention gegründet worden ist mit der Register-Nr. 10/148, 182, 187, 284, 285“. Auf Seite 104 liest man den Titel: „Lösungsvorschläge“, der in fünf Hauptbereiche, nämlich präventive und schützende Vorschläge, Dienstinstitutionen, Erziehungs-, Rechts- und die Gesundheitswesen eingegliedert worden ist. Ich gehe davon aus, dass es von Interesse ist, Ihnen diese Lösungsvorschläge der Kommission vorzustellen: I. Schützende und präventive Maßnahmen im Allgemeinen Der Staat muss zum Zweck der Abschaffung der wirtschaftlichen Ungleichheit zwischen Mann und Frau notwendige Maßnahmen treffen. „Das Gesetz über den Schutz der Familie mit der Nr. 4320“ muss in der Öffentlichkeit mehrseitig bekannt gemacht werden. Damit die Frauen, die ihre Ausbildung nicht vollendet haben, ihre Ausbildung zu Ende führen und an der Arbeitswelt aktiv teilnehmen können, muss ihnen jede Unterstützung (wie Kindergarten, Pflegehäuser etc.) gewährleistet und angeboten werden. Es müssen an der Arbeitsstelle Maßnahmen getroffen werden, die zur Gleichheit der Frau dienen. Um die Diskriminierung der Frauen zu verhindern, müssen Arbeitgeber und Leiter die Frauen an der Arbeitsstelle- wenn notwendig - positiv diskriminieren. Damit die Frauen selbständige Unternehmer werden können, müssen ihnen die Kreditchancen und -bedingungen erleichtert werden. Für die Paare, die vor der Heirat stehen, müssen landesweit erweiterte Betreuungsdienste und Hilfen zur Heirat angeboten werden. 248 Hayrettin Ökçesiz Das Justizpersonal, wie Richter, Pädagogen, Sozialdienstleistende, Psychologen, die an Familien- und Jugendgerichte arbeiten, müssen eine Ausbildung für die soziale Sichtweise für Geschlechter bekommen und die Besetzung dieser Gerichte mit solchem Personal gemäß den Gesetzen vollendet werden. Bei Stadtverwaltungen, Volksausbildungszentren und Institutionen für Sozialdienste und Kinderschutz müssen Arbeiten mit Themen über Frauen stattfinden. In Zusammenarbeit mit NGO’s müssen Arbeiten wie Lese- und Schreibkurse, Menschenrechte der Frauen, soziale Geschlechterrolle, Selbstvertrauen vorgenommen werden, die die Frau in ihrer Stellung stärken. Spotfilme gegen die Gewaltanwendung gegen Frauen müssen gedreht und in Massenmedien landesweit gezeigt werden. Broschüren gegen die Gewaltanwendung gegen Frauen müssen vorbereitet und in der Öffentlichkeit verteilt werden. Das Direktorium für Religionsangelegenheiten soll Freitagspredigten und andere Reden vorbereiten, durch Audio- und Video-Medien die Massen ansprechen, um gegen die Gewaltanwendung gegen Frauen zu wirken. Landesweit und bei allen staatlichen Anstalten und Institutionen, bei allen NGO’s sollen Kampagnen veranstaltet werden, die dazu dienen, die Bürger über alle Lagen und Ereignisse zu informieren und bei ihnen die Sensibilität und das Verantwortungsgefühl zu erhöhen. Die Anzahl der Männergruppen und -gemeinschaften muss erhöht werden, die die Emanzipation der Frau für wichtig halten und bereit sind, sich dafür einsetzen. Bei den Städteplanungen soll darauf geachtet werden, dass die Straßen und Parkanlagen gut beleuchtet werden. Die Anzahl der Telefonzellen muss erhöht und die Möglichkeit zum Notruf erleichtert werden. II. Diensteinrichtungen Der Staat soll die Bekämpfung der Gewaltanwendung gegen Frauen zur Staatspolitik machen. Ein Haushalt zu diesem Zweck soll errichtet werden. Ergebnisse und Wirkungen der Haushalte des Öffentlichen sollen hinsichtlich der Geschlechterrollen im Sozialen transparenter gemacht werden. Haushaltsanalysen sollen in diesem Sinne vorgenommen werden. Es soll im Parlament eine ständige Kommission über die Gleichheit von Mann und Frau gegründet werden. In Koordination mit dem Forschungszentrum für Frauenprobleme soll ein ständiges Komitee zur Beobachtung der Gewaltanwendung gegen Frauen gegründet werden. Damit die Politiken, die auf die soziale Wirklichkeit der Geschlechter sensibler und in allgemeine Pläne und Programme des Staates integriert werden sowie eine Zusammenarbeit zwischen staatlichen Einrichtungen ermöglicht und die Auswertung und Beobachtung ihrer Resultate vorgenommen wird, müssen die notwendigen Mechanismen konstruiert und die Vorhandenen in Takt gebracht werden. Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes 249 Die Maßnahmen gegen Gewaltanwendung gegen Frauen sollen auf nationaler Ebene in den Bereichen der Gesetzgebung, der Erziehung und des Kulturellen sowie der Institutionen weitgehend bestimmt werden. Bei der Erstellung eines solchen Plans soll darauf geachtet werden, dass er die soziale Sichtweise der Geschlechter beinhalten soll. Jede Politik, Gesetzgebung und Anwendung, die gegen die Gleichheit von Mann und Frau verstößt, soll abgeschafft werden. Bis diese Gleichheit tatsächlich hergestellt wird, soll die positive Diskriminierung der Frauen zur Staatspolitik gemacht werden. Es soll landesweit, in allen staatlichen Institutionen, an den Universitäten und im privaten Sektor zur Pflicht gemacht werden, dass alle Angestellte eine Erziehung zur sozialen Gleichheit der Geschlechter bekommen sollen. Unter Koordination des Ministeriums, das für Frauenprobleme zuständig ist, soll ein „Aktionsplan zur Verhinderung der Gewalt gegen Frauen 2006-2010“ vorbereitet und in allen öffentlichen Institutionen, bei allen NGO’s und privaten Sektoren zur Anwendung gebracht werden. Bei den Gesetzgebungsakten, die die Frauen direkt interessieren, sollen neben staatlichen Institutionen auch NGO’s und Forschungszentren der Universitäten über Frauenfragen angefragt werden. Ein Netzwerk soll zwischen allen staatlichen Institutionen, NGO’s und Universitäten, die über die Verhinderung der Gewalt gegen Frauen arbeiten, errichtet werden. Die Probleme Des Notruf-Dienstes-Nr:183 „Familie, Kind, Frau und Behinderte“ bei der „Institution des Sozialdienstes und Kinderschutzes“ sollen beseitigt werden. Ein landesweit 24 Stunden-Notrufdienst gegen Gewalt soll errichtet werden. Bei diesem Dienst soll ein Personal beschäftigt werden, das in Sachen Gewalt eine Ausbildung hat. Um bei der Anwendung des Gesetzes mit der Nr. 4320 über den Schutz der Familie mehr Erfolg zu haben, sollen für die Personen, die Gewalt anwenden, gesetzgeberische Maßnahmen zu ihrer Rehabilitation getroffen werden. Die Rechtswege für die Opfer sollen vereinfacht werden. Besorgung der Scheine und weitere Prozeduren sollen unentgeltlich erledigt werden. Beim Schreiten der Rechtswege soll die Frau in ihrem Privatleben und weiteren persönlichen Daten geschützt werden. Für die Polizei sollen Broschüren vorbereitet werden, in denen steht, wie eine Frau im Falle der Gewaltanwendung zu behandeln ist und welche Schritte in ihrer Situation zu machen sind. Der Anteil der „Institution für Soziale Dienste und Kinderschutz“ (SHÇEK) im Staatshaushalt soll erhöht werden. Die Qualifikation der Frauenschutzhäuser soll auf das Niveau der EU erhoben werden. Das Personal in diesen Errichtungen soll entsprechend ausgebildet sein. Datenschutz soll streng gewährleistet werden. Der Status und die Verwaltung der Frauenschutzhäuser soll an die Standards der EU angepasst werden. Die lokalen Verwaltungen sollen verpflichtet werden, 250 Hayrettin Ökçesiz Frauenschutzhäuser zu eröffnen und zu verwalten. Die Kontrolle dieser Errichtungen soll ordentlich stattfinden. Die Initiativen der NGO’s, Frauenschutzhäuser und Frauenberatungszentren zu gründen, sollen durch lokale und zentrale Verwaltungen finanziell und auf weitere Weise unterstützt werden. Ein Fonds zur Unterstützung der Frau soll errichtet werden, womit die Frauen, die in Frauenschutzhäuser zuflucht gesucht oder sich in Frauenberatungsstellen gemeldet haben, finanziell gestärkt werden sollen, um eine eigene Wohnung und eine Arbeitsstelle zu bekommen. Der Staat soll für diese Frauen vorläufig Wohnungen bereitstellen, bis sie wieder auf eigenen Beinen stehen werden. Das Programm DAPHNE II (2004-2008), das im Rahmen der EU durchgesetzt wird, soll auch seitens der Türkei unterzeichnet werden. Es besteht in der Türkei keine nationale Databasis im Bereich der Gewaltanwendung gegen Frauen. Die vorhandenen Daten sind unzureichend und unzuverlässlich. Aus diesem Grund soll darüber eine nationale Databasis unter dem Dach der türkischen Institution der Statistik errichtet werden. Die Institutionen sollen unterstützt werden, die die Gründe und Resultate der Gewaltanwendung gegen Frauen, deren soziale Kosten sowie die Strategien zu deren Prävention erforschen wollen. Die Forschungszentren der Universitäten über die Frauenfragen sollen zur Erforschung und Publikation neuerer Strategien und Kenntnisse unterstützt und gefördert werden. III. Erziehungswesen Die negativen Sitten und Gebräuche sollen festgestellt werden. Erziehungsprogramme sollen ausgearbeitet werden, die die Individuen veranlassen, sich positive Verhaltensweisen anzueignen. Zur Verhinderung der Gewaltanwendung gegen Frauen sollen Familienmitglieder und besonders die Männer dazu erzogen werden, die Wut und Aggressivität zu beherrschen und gesunde Beziehungen und Kommunikationstechniken zu Mitmenschen zu entwickeln. Zu diesem Zweck soll der Staat landesweit Erziehungsprogramme entwickeln und durchsetzen. Besonders in den wirtschaftlich zurückgebliebenen Landesteilen, wo die traditionellen Werte herrschen, soll der Staat Maßnahmen treffen, die Mädchen in die Schule zu schicken, indem er Bezirksinternate für sie errichtet. Im Militär, in den Moscheen, in Kaffeehäusern, überall dort, wo eine Großzahl von Männern beschäftigt wird, sollen Programme durchgeführt werden, die im Bewusstsein der Männer eine positive Veränderung in der Sache der Gewaltanwendung gegen Frauen bewirken. Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes 251 Eine landesweite nationale Kampagne soll durchgeführt werden, die die Institutionen dem Volk bekannt macht, bei denen all die Frauen, die Gewalt erlitten haben, sich melden und informieren können. Das Thema der Gewaltanwendung gegen Frauen soll unter den Ausbildungsthemen des Personals des Gesundheitswesens, der Justiz, der Polizei, dem Sozialdienst und der Lehrkraft, Psychologen, Pädagogen und den anderen Berufsgruppen besonders behandelt werden. IV. Gesundheitswesen Alle Vorbedingungen sollen durch und nach der Ausbildung sowie bei der Praxis sichergestellt werden, wodurch das Personal des Gesundheitswesens in der Lage sein soll, die Gewaltanwendung gegen Frauen zu erkennen, festzustellen, notwendige Eingriffe vorzunehmen und diese Frauen in die zuständigen Institutionen zu orientieren. Bei allen Gesundheitsinstitutionen sollen Abteilungen gegen Gewaltanwendung gegen Frauen errichtet werden. An diesen sollen neben Ärzten und Krankenschwestern auch Fachleute für Sozialdienste und Psychologen beschäftigt werden. Dieses Personal soll dazu befugt und verpflichtet sein, bei den zuständigen Behörden zu melden, wenn sie einen Fall der Gewaltanwendung gegen eine Frau festgestellt haben. Alle Dienste der Familienplanung und ähnliches sollen den Frauen besonders im ersten Stadium unentgeltlich und professionell angeboten werden. V. Rechtswesen Das „Rahmengesetz über Gleichheit von Mann und Frau“ soll zügig verabschiedet werden. Nach Art. 10 unseres Verfassungsgesetzes ist jeder vor dem Gesetz (…) gleich. Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Der Staat ist verpflichtet, diese Gleichheit in die Praxis umzusetzen. Danach soll also der Staat alle Maßnahmen treffen und die notwendigen Gesetze verabschieden. Im geltenden Recht sollen die Paragraphen ausgesondert werden, die diese Gleichheit zwischen Mann und Frau beeinträchtigen. Alle Regelungen des geltenden Rechts, die den Körper der Frau unter Kontrolle halten und die Menschenrechte der Frau dadurch verletzen, sollen abgeschafft werden. Im Gesetz der politischen Parteien sollen Änderungen vorgenommen werden, die Teilnahme der Frauen an der Politik erleichtern. Aus all diesen Vorschlägen fasst der Bericht elf Punkte auf drei Ebenen, die er als dreistufige Strategie nennt: 1. Stufe: Staat 252 Hayrettin Ökçesiz – Nulltoleranz – Die Festlegung der Geschlechtergleichberechtigung in allen staatlichen Plänen und Programmen – Erziehung zur sozialen Gleichheit der Geschlechter durch zwingende Maßnahmen 2. Stufe: Gesellschaft und Familie – Die Verwirklichung einer positiven Veränderung der kulturellen Werte – Aktive Teilnahme des Direktoriums für die Religionsangelegenheiten an der Erhöhung des sozialen Status der Frau – Findung der Lösungswege durch sozio-kulturellen Dialog – Die Unterstützung der Strategien durch Massenmedien und Erziehungswesen 3. Stufe: Individuum – Die Verstärkung der Stellung der Frau – Verhinderung der Diskriminierung der Geschlechter – Der Schutz der Frau vor der Gewalt – Abschaffung der Armut Über sechzig Punkte haben sich die Kommissionsmitglieder wohl schon geeinigt, um die Ehrenmorde und im Allgemeinen die Gewaltanwendung gegen Frauen zu stoppen, abzuschaffen und in den Griff zu bekommen. Man liest verschiedenen Orts solche Vorschläge in unterschiedlichen Formen und Inhalten, je nachdem, in welcher Weise sie der Untersuchung relevant erschienen sind. In England, in Schweden oder in Deutschland klingen die Vorschläge anders akzeptiert und je nach Lage anders konkretisiert. Hier wollte ich das aktuelle Bewusstseinsniveau der türkischen Nationalversammlung in unserer Problematik durch eine Art ihrer Aktivitäten beispielsweise vorlegen. Auch wenn dieser Bericht sehr seriös vorbereitet worden ist, konnte ich daraus nicht viele Hoffnungen schöpfen. Strukturell-radikale Veränderungen wie z.B eine Agrar- und Bodenreform war nicht definitiv erwähnt und erläutert. Davon, wie die sozialen Sippenstrukturen zu beseitigen seien, die dem Mann und der Familie eine solche brutale Gewalt über die Frau erlaubt, war keine Rede. Darüber muss aber die ganze Welt nochmals von neuem nachdenken! Trotzdem ist der Bericht schon ein Meilenstein in der Sache der Frauengrundrechte und -freiheiten in der Geschichte des türkischen Parlaments. Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes 253 E. Schlussfolgerung Zum Schluss wollte ich eigentlich die Strafrechtslage der Ehrenmorde in der Türkei anschneiden. Wie die besonders erschwerte Regelung des neuen türkischen Strafgesetzes sozial hemmend wirken würde und mit welchen Kriterien die klassischen Instrumentarien der Strafzumessung und Abwägungsstrategien zwischen dem Täter und der Tat zu konkretisieren seien, erübrigen sich wie alle andere Fragen überhaupt, wenn der Täter – wie schon mehrmals betont wurde – auf seine Tat stolz und auf strengste Strafe seelisch vorbereitet ist. Ehrenmorde sollen sicher am strengsten strafbar sein und bleiben. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass wir damit nicht viel erreichen können, wenn die Existenzverhältnisse dieser Menschen als Mann und Frau nicht von Grund auf verändert werden: Man denkt, wie man lebt. Aber man lebt auch wie man denkt. Diese Wechselwirkung von Sein und Wert kann man nicht so stark durch die Strafe kanalisieren, wenn die Werte zum Lebenssinn geworden sind. Wie schon erwähnt, hatte die Türkei mit den Dorfsinstituten einen solchen langen Weg zur Umänderung der sozialen Werte eingeschlagen. Sie hatte damit jedoch zu früh aufgehört, als sie Früchte hätte tragen können. Jetzt ist es Zeit, die Möglichkeiten der Gesetzgebung und die materielle Grundlage der Zivilgesellschaft zu einem totalen Kampf dagegen zu entwickeln, Frauen und Kinder vor Gewalt aller Art zu schützen. Ein solcher Anfang und eine solche Richtung würde uns notgedrungen zu gewissen Politiken und Planungen leiten, die uns im Grunde nichts anders bedeuten würden, als die Herrschaft des Menschen über Menschen als Modus der Ausbetung zu dechiffrieren, wenn wir in der Konsequenz genügend ehrlich und einsichtig sein sollten. Von dieser Sichtweise aus hat die Strafrechtsdogmatik überhaupt nur die Funktion und Aufgabe, die Ehreverbrechen der Gemeinschaften im Namen der Gesamtgesellschaft stark zu tadeln und zu sanktionieren, bis diese Straftaten zur Geschichte gehören werden. Eine bestimmende Funktion zur Prävention ist ohne stützende Maßnahmen durch sie leider nicht zu erhoffen. F. Literaturhinweise Aydın, Devrim Yeni Türk Ceza Kanunu’nda Haksız Tahrik, in: AÜHFD, Band 54(2005), Nr. 1, S. 226 vd. Cahit Can, Toplumsal Đnsanın Evrensel Doğası ve Cinsel Suçlar, Ankara 2002; Die türkischen Dorfinstitute (Köy Enstitüleri) in ausländischen Schriften, http://www.regineerichsen.com/de/pub_abstracts. html#abs_dorfinstitute, 10.7.2007. 254 Hayrettin Ökçesiz Efe, Şengül Yaman und Mustafa Kemal, “Güldünya Tören Olayı”nın Hukuk Sosyolojisi Açısından Değerlendirilmesi, in: HFSA / 16, S. 384 ff.; Der Ehrenmord, www.islaminstitut.de, 10.7.2007; “Ehrenmord aus Wikipedia, der freien Enzyklopedie, http://de.wikipedia.org/wiki/Ehremmord, 10.7.2007. Körber-Stiftung Ehre und Würde - Şeref ve Onur, Deutsch-Türkisches Symposium 1999, Hrsg.: Türkei-Programm der Körber-Stiftung. Red.: Aydan Özoğuz, Übers.: Recai Hallaç, Tevfik Turan, 2000 Hamburg, mit Grundlagenpapiere von Lale Yalçın-Heckmann, Wolfgang Koydel, Christian Rumpf. 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Pervizat, Perzivat Uluslar arası Đnsan Hakları Bağlamında Namus Cinayetleri: Kavramsal ve Hukuksal Boyutu ve Türkiye Özelinin Değerlendirilmesi, in: Ankara Barosu Hukuk Kurultayı 2006, Band: 3, S. 235 ff., Ankara 2006. Böhmecke, Myria Studie: Ehrenmord, erstellt von: TERRE DES FEMMES e.V., http://www.frauenrechte.de/ tdf/pdf/EU-Studie_Ehrenmord.pdf, 10.7.2007. Tezcan, Durmuş / Erdem, Mustafa Ruhan / Önok, Murat 5237 Sayılı Türk Ceza Kanunu’na Göre Teorik ve Pratik Ceza Hukuku, 4. Auflage, Ankara 2006. T. C. Başbakanlık Kadının Statüsü ve Sorunları Genel Müdürlüğü Töre Cinayetleri, Panel Bildirileri, Yayıma Hazırlayan:, 1999 Ankara. Töre ve Namus Cinayetleri ile Kadınlara ve Çocuklara Yönelik Şiddetin Sebeblerinin Araştırılarak Alınması Gereken Önlemlerin Belirlenmesi Amacıyla Kurulan (10/148, 182, 187, 284, 285) Esas Numaralı Meclis Araştırması Komisyonu Raporu, http://www.tbmm.gov.tr/develop/owa/ arastirma_onergsi_sd.onege_bil gileri?kanunlar_sira_no=416, 10.7.2007. Kardam, Filiz Türkiye’de Namus Cinayetlerinin Dinamikleri, Eylem Programı Đçin Öneriler Sonuç Raporu, Hrsg.:, 2005 Ankara. Ünsal, Artan Kan Davası, Đstanbul 1995. Friedrich-Ebert-Stiftung Verbrechen im Namen der Ehre”, Konferenzbericht 9. März 2005 in der Friedrich -Ebert-Stiftung, Berlin, http://library.fes.de/pdf-files/iez/02950.pdf, 10.7.2007. Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler Prof. Dr. Hayrettin Ökçesiz1 Übersetzt von: Başak Özay, LL.M.Eur. A. Giriş Sözlerime başlamadan önce bu tebliğin konu başlığının kimi tuzaklar barındırdığına dikkat çekmek istiyorum. ‘Kültür ve namus’ gibi post modern düzeyde ‘cinayetle’ bağdaştırılan, suç unsuru suçu hafifletici neden olarak öne sürüldüğünde belki de suçun haklı çıkarılabilme tehlikesini ve eğilimini içeren kavramlara ilişkin tereddütlerim olmasına karşın, konuşmacıların seçimine sunulan tebliğ konuları arasından bu konuyu seçtim. Namus cinayetleri adı verilen organize cinayetler, ülke içinde ve dışında kültürel bir özellik olarak yalnızca ‘namus’ adına işlenmezler, benzeri kültürel-politik toplantılarda başka cinayetlere de karar verilir. Çok açık ve basit bir biçimde şöyle ifade edebiliriz: Nerede ve nasıl işlenirse işlensin, cinayet cinayettir. Đster aile toplantılarında ya da ulusal toplantılarda bütün kadınların ve çocukların, hatta bütün sivillerin öldürülmesine karar verilsin, isterse cinayetler dolaylı ya da dolaysız yollardan işlensin, cinayet cinayettir; bu nedenler belki sadece bizim vicdanımızı biraz rahatlatır. Aynı vicdanla örneğin şu soruyu sorup, aynı yanıtı alabiliriz: Acaba ileri sanayi ülkelerindeki silahı üretimi hakkında yeterince düşündük mü, bu ekonomik faaliyetin ne gibi bir amaç taşıdığını düşündük mü? Bu soruya, söz konusu ülkenin ekonomi hukuku ile cevap verebilir miyiz? Yani cinayet, cinayettir: Cinayetin hukuksal, ekonomik, politik ve kültürel olarak ülkelerin resmi ve gayrı resmi sistemlerinin içine yerleşmiş olması bu gerçeği değiştirmez. Bu değerlendirmeler gerçekleri yansıtıyor olsa dahi, hukukçu olarak namus cinayetleri konusunu kuşkusuz bu şekilde ele alamayız. Ne namusa dair gerekçeler, ne de kültürel ve ekonomik gerekçeler bu alçakça cinayetlerin ulusal hukuk düzeninin bir özelliğiymişçesine uzaktan ve bilimsel olarak tarafsız bir şekilde değerlendirilmesine olanak verebilir; bu cinayetler hiçbir gerekçe ile haklı çıkarılamaz. 1 Hukuk Fakültesi, Akdeniz Üniversitesi, Antalya/Türkiye 256 Hayrettin Ökçesiz Bu dünyada yaşayan insanlar olarak bizim bu feci gerçeklere karşı bir gözümüz açık olsa da, düzen düşüncesi ve hukuksal güvenliğin değeri, bizi özellikle konuyu fazla dağıtmamak konusunda uyarmaktadır. Bu girizgâh, Radbruch’un sözlerine istinaden, vicdanen rahatsızlık duyan hukukçulara ithaf edilmiştir. B. Toplumun Namus Anlayışı Namus adına işlenen cinayet ‘suç’ olarak tanımlanmazsa, failin işlediği suç da namus cinayeti olarak tanımlanamaz. Sorunun ne olduğu kısaca bu sözlerle açıklanabilir. Bu ifadeye göre bir eylemin ‘namus cinayeti’ olarak tanımlanabilmesi iki koşula bağlanmaktadır: Bu koşullardan ilki, suçun işlendiği toplumda suça mukabil bir sözde ‘namus anlayışının’ olması, ikincisi ise bu ‘namus’ anlayışını zedeleyen yasak davranışların belirli olmasıdır; yani bu kavram, namus zedelendiği için gerçekleştirilen cezalandırma eyleminin bir objesi ve bir de sübjesi olmasını şart koşmaktadır, tıpkı öngörülen cezaya karar verilmesi ve cezanın infaz edilmesi gibi. Son olarak toplumun ve devletin bu suça meyilli-alt kültürel eyleme karşı izlediği tutuma da değinilecektir. Hiç bir suç, fail tarafından keşfedilmemiştir. Bu nedenle suçun, zamana ve topluma göre dikey ve yatay bir değerlendirmeye tabi tutulması gerekir. Suç teşkil eden bir eylemi anlamak demek, onun sosyal bağlantısını da anlamak demektir. Bunun nedeni tabii ki, determinist bir bakış açısıyşla faili haklı çıkarmaya çalışmak değildir. Çünkü failin cezalandırılması, ‘cezanın amaçlarının’ en önemli unsurudur. Cezalandırmanın amacı iyileşmenin meydana gelmesi, toplumun korunması ve bakış açısına göre bireyin korunmasıdır. Ancak biz dünyayı yönetenin, özel ve genel anlamıyla ceza adaletinden kaynaklanan korku olmadığını, dünyanın başka nedenlerle başka güçler tarafından yönetildiğini biliyoruz. Mademki cezanın makbul ve etkili bir çözüm olmadığını görüyoruz, öyleyse neden cezada ısrar ediyoruz? Kendimi bu sorulara yanıt verebilecek kadar yetkin bulmuyorum. Yalnızca, cezanın diğer amaçlardansa, intikam amacıyla kullanıldığı düşüncesi beni rahatsız ediyor. Ancak biz, namus cinayetlerinin intikamını almakla ilgilenmiyoruz. Burada esas sorulması gereken soru, bu cinayetlerin etkili bir şekilde nasıl önüne geçilebileceğidir. Çünkü bu konu, ceza hukuku dogmatiği dışındaki her şeyle ilgilidir. Ceza hukuku dogmatiği bir açıdan, cezanın ölçüsünün adaletli bir şekilde belirlenebilmesi bilimidir. Daha fazlası olabilir mi? Daha fazlası olmalı mı? Eğer bu sorunun yanıtı ‘evet’ ise, bu görev tehlikeli olmaz mı? Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler 257 Cinayet, ceza hukuku dogmatiği tarafından keşfedilmemiştir. Namus cinayetleri, ceza hukukçularının düşüncesinin ürünü de değillerdir. Bu tür kavramlar, ilk olarak toplumsal-ahlaki ilişkiler içerisinde oluşmaktadır. Gerçeklerin temeline inmek demek, onları tam anlamıyla anlamak ve ölçülü bir şekilde ele almak anlamına gelir. Bu anlamada hukuk dogmatiği de eğer sanatı ve zanaatkârı doğru anlayıp, onlara boğun eğdiyse, yardımcı olmuş demektir. Yine de dünyanın normlar etrafında dönmediğini hatırlatmak istiyorum. Dünya kendi etrafından dönmektedir. Namus cinayetlerini kontrol altına alabilmek ve normatif olarak doğru hukuki alanlar aracılığıyla doğru incelemeler yapabilmek için bu cinayetlerin yapısını en ince detayına kadar araştırmak zorundayız. Eğer tarım ve toprak reformu gerçekleşirse, bu araştırmalar neticesinde elde edilecek bilgilerin ve bulguların gereklerini yerine getirmek muhtemel bir politik çözüm olanağı da doğuracaktır. Aile, kendi namusuna karşı işlenmiş suçu cezalandırmaktadır. Devlet ise, ‘namus cinayetini’ cezalandırmaktadır. Bu noktada aile ile devlet birbirleri ile çelişen bir tutum izlemektedirler. Çünkü namus cinayetinin faili hiçbir zaman pişman olmaz. Hatta bu davranışından ötürü kendisiyle gurur dahi duyabilir. Yani fail, kendisinden beklenen, adaletsiz davrandığını kabul edecek bilince sahip değildir. Hangisi daha güçlüdür? Törelere duyulan inanç ve bağlılık mı daha güçlüdür, yoksa devletin fiziki şiddet aracılığıyla sahip olduğu iktidar mı daha güçlüdür? Bu, sorunun temelde ceza yasaması ile çok da bağlantılı olmadığını ortaya koymaktadır. Aynı yüzeysellik Türkiye Büyük Millet Meclisi’nde yeni ceza kanunu üzerine yapılan görüşmelerde de kendisini belli etmiştir. Geleneklerin insanlar ve aşiretler üzerindeki derin köklere dayanan gücü, namus cinayeti failinin hem kendi nazarında hem de başkalarının nazarında bir kahraman gibi görülmesine yol açmaktadır. Zaten, katil olmak fail için de, geleneklere karşı çıkan bir korkak olarak yargılanıp toplum dışına itilmekten yeğdir. Töresel gerekçelere dayanarak işlenen suçun doğası farklıdır. Bu suçlarla mücadele, diğer sıradan suçlardan alışık olduğumuz yöntemler dışında, farklı stratejiler ve bakış açıları gerektirmektedir. Bu noktada, çağların birbirleriyle çatışmasından söz edilebilir. Bütün taraflar kurtarılmalıdır. Tekrar etmek gerekirse, kadınlara karşı namus adına burada ya da orada, Diyarbakır’da, Berlin’de, Đstanbul’da ya da Londra’da işlenen bütün suçlar, en ince ruhsal, zihinsel, sosyal ve politik, ekonomik sonuçlarına kadar incelenmek zorundadır. Bu maksada karşı nasıl en etkili şekilde mücadele edebileceğimizi bilmek çok değerlidir. Her tecrübe bizi eğitmektedir. 258 Hayrettin Ökçesiz Bu genel açıklamaları çeşitli örneklerle somutlaştırabilmek için, Türkiye Cumhuriyeti’nin kuruluş felsefesinin devrimci bakış açısına ve bu devrimci tutumun sağladığı başarılara değinmek istiyorum. Bütün bu başarılar arasında, bir tek gelişmeye özellikle dikkat çekmek istiyorum, bu gelişme doğunun eğitim süreci içerisinde belki de en önemli olanıdır. Bu gelişmeyi sağlayan kurumlar, Köy Enstitüleridirler. Konu hakkında genel bir çerçeve çizen bu metinde köy enstitülerinin içeriği hakkında fikir sahibi olunabilir: ‘Burada bir Türk Eğitim modeli tanıtılmaktadır. Bu model Türkiye Cumhuriyeti’nin kuruluş dönemindeki öncü görevlerini bir örnek niteliğinde temsil etmektedir. Dönemin okul reformları, okuryazarlık oranını yükseltmeyi, ilkokulların bütün Anadolu’ya yayılmasını ve öğrenim planlarının laik devlet ilkesi ile uyumlaştırılmasını kapsıyordu. Bu hedefe ulaşmak için öğretmenler yetiştirmek köy enstitülerinin göreviydi. 1943 yılında kurulan bu eğitim kurumları çiftçi çocuklarını yalnızca yetenekli birer öğretmen olarak yetiştirmedi, aynı zamanda onları Türkiye tarımının kalkınması için gereken çalışmalara da hazırladı. Bu kurumların pedagojisinin temel prensibi Amerikalı pedagog John Dewey’in önerilerine göre hazırlanan ‘learning by doing’ yani yaparak öğrenme idi. Köy Enstitüleri tarımsal olarak kendi kendilerine yeten kurumlardı, ancak bu özellik, tiyatro oyunları ve edebiyat okumaları ile de desteklenen yüksek düzeyde teorik bir eğitim programı ile birleşiyordu. Köy Enstitüleri, pedagojik yapıları dikkate alındığında Gorki-Koloni Makarenkos ya da Kerschensteiner iş-okul projesi ile benzerlik göstermektedir. Pratiğe dayalı kendi kendine öğrenmenin esas alındığı Köy Enstitülerinin eğitim konsepti, Türk pedagojisinde bir ‘dönüm noktası’ olarak değerlendirilebilir.’2 Çağlar, bozkırdaki insanın ruhunda çatışmaya devam etmektedir, bu insanlar Berlin’de de olabilirler, Hakkâri’de de. Đnsanın ruhunu ele geçiren korku, gerçeği anlama gücünü ve özgürlüğünü yok etmektedir. Đnsanın kişiliği anlaşılmaz bir muharebe alanı gibidir. Türkiye Cumhuriyeti’nin kuruluş döneminde yaşamış Đsmail Hakkı Tonguç ya da Hasan Ali Yücel gibi aydınlanmacı kişiler, köy enstitüleri ile Anadolu insanını, kendi sorumlu olduğu yoksulluktan ve yoksunluktan kurtarmaya çalışıyordu. Geçtiğimiz yüzyılın otuzlu ve kırklı yıllarında Türkiye’de iki dünya savaşının da ardından, temel devlet prensiplerine ilişkin sorunlar yaşanmasına karşın, köy enstitüleri uygulaması ile Küçük Asya halkı kendi yaratıcılıklarını ortaya çıkarabilecek düzeye getirilmeye çalışıldı. Eğer Köy Enstitüleri varlıklarını bugüne kadar sürdürebilmiş olsalardı, bu amaca ulaşmak belki daha kolay olacaktı. Enstitüler ne yazık ki kurulmalarından 10 yıl sonra kapatıldılar. Bugün küreselleşmenin değişkenleri ışığında, bu tür bir eğitim biçimi ve böyle okullar biraz naif görünse de, bu proje özellikle Doğu Anadolu’daki toplumsal yapının 2 http://www.regineerichsen.com/de/pub_abstracts.html#abs_dorfinstitute Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler 259 değişmesinde çok önemli bir rol oynamıştır. Konu değerlendirilirken, Doğu Anadolu’da o dönemlerde kendi feodal üretim biçimlerini sürdürmekte ısrarlı toprak sahipleri olduğunu ve onların Köy Enstitüleri’nin getirdiği devrimci düşünceleri ve yenilikçi insanları düşman olarak gördüğünü göz ardı etmemek gerekir. Toprak reformundan insanların vatandaşlık bilincine kavuşmasına aracı olması beklenirken, bu dönemde yapılan yenilikler hiç bir zaman ‘toprak reformu’ olarak nitelendirilebilecek seviyeye ulaşmamıştır. Namus adına işlenen suçların ortaya çıkardığı tablo, tarih aracılığıyla aktarılan, bölgelerdeki varoluşsal ilişkilerin ideolojisinden kaynaklanmaktadır. Güldünya Tören ve Hatun Sürücü gibi öldürülen, ya da intihar eden kadınların katilleri, hepimizin bir parçası olduğu bu çetrefilli düzenek içerisinde aranmalıdır. Dünyanın her köşesinde bir kadın sözde ‘namus’ adına öldürülürken, biz hangi hakla dürüst ve onurlu olduğumuzu iddia edebiliriz? Ancak, kuşkusuz bu mantığı insanlığın karşısında çaresiz kaldığı sayısız olayda kullanıp, ‘hiç bir şey yapamıyor’ oluşumuza sığınarak kaybettiğimiz onuru geri kazanabiliriz. Zaten öyle de yapıyoruz. C. Namus Cinayetinin Cezalandırılabilirliği Suçun biçimi antik Babil döneminden (m.ö. 1700) beri bellidir; Hammurabi Yasalarına göre: ‘Bir adamın karısı başka bir adam ile basılırsa (suçüstü halinde) her ikisi de bağlanır ve suya atılır; ancak, koca karısını, kral da kölelerini affedebilir. Bir adamın karısı, bir başka adam yüzünden kocasını öldürtürse, o kadın kazığa oturtulur. Bir erkek, babasının ölümünden sonra annesinin kucağında uyumaya devam ederse, her ikisi de yakılır.’ (§§ 127 vd.) Đnternet çağı olarak nitelendirilen bu çağda, bilgi de demokrasiye ayak uydurdu ve herkesin kullanımına sunuldu. Böylece artık uzmanlar da kendi argümanlarını hiç bir sıkıntı yaşamadan geliştirebilmekte, gerekli bütün bilgileri internetten temin edebilmektedirler. Ben de, serbest ansiklopedi Vikipedi’de kendi düşüncelerimi en iyi şekilde yansıttığını düşündüğüm şu satırlara rastladım: ‘Geleneksel, ataerkil değer sisteminin hâkim olduğu toplumlarda, bir ailedeki erkeklerin ‘toplumsal namusları’, ailedeki kadınların toplumsal normlara uygun davranıp davranmadıkları ile ölçülür. Namus cinayetlerinden dolayı erkekler de mağdur olabilirler, ancak bu cinayetler temelde kadınları hedef almaktadır. Erkekler, daha çok ‘kan davası’ ya da ‘namusu temizlemek’ gibi geleneklerden dolayı mağdur olmaktadırlar. 260 Hayrettin Ökçesiz Eğer bir kadın, toplumun kadınlara biçtiği kurallar ve normlara uygun olmayan davranışlar sergilerse, örneğin bir erkekle evlilik dışı cinsel birliktelik yaşarsa ya da yalnızca, kadının böyle bir birliktelik yaşadığı şüphesi doğarsa, törelere göre namus lekelenmiş olarak addedilir. Namusun lekelenmesi,‘namusu korumakla’ görevli erkekler başta olmak üzere, bütün aileyi etkiler. Bu tür bir toplumsal ağ içinde‘namus’, bir kadın tecavüze uğradığında, ya da kendi davranışları ile bir erkeği evlilik dışı cinsel birliktelik yaşamaya teşvik ettiğinde de lekelenmiş, kirlenmiş olarak değerlendirilir. ‘Namus’ kavramı ne kadar katı yorumlanırsa, bir kadının ailenin namusunu zedelemesi de o kadar hızlanır ve kolaylaşır. Kadının, Birleşmiş Milletler tarafından gücence altına alınan haklarını kullanarak, örneğin ailesi tarafından seçilmiş eş adayını reddetmesi bile, namusu zedelemeye yetmektedir. Afganistan ve Pakistan gibi ülkelerde, kadının zorla evlendirilmeyi reddetmek istemesi, hatta erkeklerde kadının böyle bir isteği olduğuna dair kuşkular belirmesi dahi, ailedeki erkeklerin namuslarının lekelendiğini düşünmelerine yetmektedir. Kadının yaşananlarda hiç bir sorumluluğu olmasa da, böyle bir kültürel anlayış içinde erkeğin ve ailenin namusu lekelenmiş olarak görülür. Örneğin, kadın tecavüze uğrar ya da ‘uygun olmayan’ bir erkeğe âşık olursa, ailenin namusu lekelenir, kadın olanlardan sorumlu tutulur. Afgan Kadın Hakları Örgütü RAWA, bir erkekle bir kadının birbirlerine bakmaları nedeniyle dahi namus cinayetleri işlendiğini belirtmiş ve konuya ilişkin çeşitli örnekler vermiştir. Bu ülkelerdeki kültür anlayışına göre, namus cinayetlerinin amacı kadını aileye yaşattığı utanç nedeniyle cezalandırmaktan ziyade, ailenin namusunun üzerine bulaşmış lekeyi temizlemektir. Bu nedenle namus cinayetleri amaç bağlamında boşama(talak) ile karşılaştırılabilir. Namus cinayetlerinin meydana geldiği ülkelerin sosyal yapısı nedeniyle, namus zedelenmeleri sosyal ortam tarafından da çok ağır bir biçimde cezalandırılmaktadır. Bu nedenle namus cinayetleri, salt bir ‘erkek sorunu’ olarak görülmemelidir. Sorun bütün aileyi kapsar ve bir aile meselesi olarak değerlendirilir: ’Normalde, bütün aile meydana gelen olaydan haberdar edilir, aile meclisi toplanır ve daha sonra nasıl bir tutum izleneceğine hep birlikte karar verilir. ’Failler genelde baba, amca, erkek kardeş gibi en yakın erkek akrabalardan seçilir, ancak cinayetin hazırlanmasında kadınlar da pay sahibidir. Cinayete azmettirme birçok ülkede ağır bir suç olduğundan, kadınlar da cinayetin failidirler. Ancak namus cinayetlerinde kuşkusuz en büyük suç aile büyüklerinindir.’ Kadın Hakları Örgütü Terre des Femmes’in namus cinayetleri üzerine yaptığı detaylı araştırmada, bu cinayetlerin nedenleri ve özellikleri üzerine daha derin bilgiler bulmak mümkündür. Aşağıda bu kaynaktan yapılmış kimi alıntılara yer verilmiştir: ‘Evlilik dışı bir birliktelik yaşadıkları takdirde erkekler de, namus adına işlenen suçların mağduru olabilirler. Ancak bir erkeğin namus nedeniyle öldürülmesi çok az rastlanan bir durumdur. Bu olaylarda cinayete kurban gidenler genellikle kadınlardır, çünkü ataerkil toplumda erkeğin yaşamı kadınınkinden daha değerlidir. Ayrıca bir erkeğin öldürülmesi, failin ailesinden diğer bir erkeğin öldürülmesi sonucuna da yol açarak, kan davasını doğurabilir. Bu bağlamda,’namus adına Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler 261 işlenen suçları’ kan davalarından ayırmak gerekir, çünkü kan davaları erkeklerin öldürülmesi ile ilişkilidir. Namus adına işlenen cinayetlerin nedenleri oldukça çeşitlidir ve ailenin ya da toplumun geleneksel görüşüne göre değişiklik gösterir. Bir kadının, yabancı bir erkeğe gülmesi, bakması, onunla konuşması, ‘uygunsuz’ kıyafetler giymesi ya da evlilik dışı hamile kalması, aile namusunun zedelenmesine sebebiyet veren davranışlar arasında sayılabilir. Evlilik dışı hamileliğin isteğe bağlı bir ilişki sonrası mı, yoksa tecavüz nedeniyle mi oluştuğunun bu noktada hiç bir önemi yoktur. Bir kadının, yabancı bir erkekle dikkatsiz bir şekilde iletişim kurduğu yönündeki bir söylenti bile aile namusunu zedelemeye yetmektedir, çünkü bu toplumlarda ailenin toplum içerisindeki itibarı her şeyin önünde gelir. Genç kızlara ve kadınlara çoğu zaman kendilerini savunma, olayları açıklığa kavuşturma hakkı verilmez. Bir genç kızın ya da kadının kendi ayakları üzerinde durma çabası dahi, geleneksel ataerkil görüşe göre namus cinayetine sebep oluşturabilir: Eğer bir kadın eğitim alarak, gelecekteki eşini kendisi seçerek ya da zorla evlendirilmeyi reddederek hayatı hakkındaki kararları tek başına veriyorsa, ailesinin isteklerini ve toplumun kadına biçtiği rolleri reddediyor demektir. Kadınlar ve genç kızlar sıklıkla ensest ya da tecavüz gibi vakaların örtbas edilebilmesi için, namus cinayetlerinin kurbanı olurlar. Aile içerisinde ensest ilişkiler yaşandığı ailenin itibarını daha çok zedeleyeceğinden, bu gerçek açığa çıkmadan enseste maruz kalan kadın öldürülür. Ayrıca bu tür vakalarda suç failden çok, kurbanda aranır, çünkü kurban faili kimi davranışları ile suça teşvik etmiş, faili kışkırtmışır. Kimi vakalarda, cinayetler namus adına işleniyor gibi görünse de, esasında miras sorunları gibi finansal sorunları çözme amacı taşırlar. Namus adına üretilen şiddet, cinayetlerle sınırlı değildir; kadınlar değişik biçimlerde fiziksel ve psikolojik şiddete maruz kalmaktadırlar: Tehdit, baskı gibi unsurlar psikolojik şiddetin birer parçasıdırlar. Kötü muamele, dayak, işkence ve cinayetin yanısıra, boşama ve zorla evlendirme de hem fiziksel hem de psikilojik şiddetin unsurları arasında yer alırlar. Şiddet normalde erkekler tarafından uygulanır, ancak kimi durumlarda kadınlar da bu şiddetin bir parçası olurlar. Örneğin, ailenin seçtiği eş adayı ile evlenmeyi kabul etmeyen genç kız, kadınlar tarafından uygulanan şiddete maruz kalabilir. Namus cinayetlerinin işleniş biçimleri yöreye göre farklılık göstermektedir. Genç kız ya da kadın silahla vurularak, bıçaklanarak ya da boğularak öldürülebilir. Cinayetin bir diğer biçimi ise recmdir. Taslayarak öldürme anlamına gelen bu yöntem, Doğu Anadolu’nun bazı bölgelerinden aileler tarafından, ‘sözde’ namusun kirletelenleri cezalandırmak amacıyla uygulanır. Namus adına uygulanan şiddetin diğer bir biçimi ise özellikle Bangladeş ve Pakistan gibi ülkelerde rastlanan, kezzap gibi kimyasal maddeler ya da kaynar su ile kadınların yüzlerinin ya da vücutlarının yakılmasıdır. Yakma, yalnızca ailelerin lekelenen namuslarını temizlemek amacıyla kullandıkları bir yöntem değil; reddedilen, evliliklerinde mutlu olmayan erkeklerin kadınlardan intikam almak amacıyla da kullandığı bir yöntemdir. Yakılan kadın, bu olaydan sağ kurtulsa bile, hayatı boyunca taşımak zorunda olduğu izlerle damgalanmıştır. Yanık izleri nedeniyle kadın, toplumda ‘namussuz’ damgası yer ve kendisiyle hiç bir erkek evlenmek istemez. Hindistan gibi ülkelerde, kadınlar kocaları tarafından çeyizlerinin az olduğu gerekçesi ile de öldürülebilmektedirler. Bu tür cinayetler de, namus adına 262 Hayrettin Ökçesiz işlenen suçlar sınıfında değerlendirilebilir. Aile, kızlarını ‘onurlu ve namuslu’ bir şekilde evlendirebilmek için borçlanır. Erkek tarafının talepleri düğünden sonra da sürer. Kadının, eşini terk ederek aile yanına dönmesi de aile tarafından hoş karşılanmaz, çünkü kadının babaevine geri dönmesi namusu lekelemektedir. Eğer aile finansal yükümlülüklerin üstesinden gelemezse, kızlarının erkeğin ailesi tarafından intikam nedeniyle öldürülmesini kabullenir. Sonrasında ise, polisin de derinlemesine incelemediği ‘ölümle neticelenen kazalar’ meydana gelir. Dünyanın birçok yerinde namus adına şiddet uygulanmakta, suç işlenmektedir. Birleşmiş Milletler tarafından 2000 yılında yayınlanan bir rapora göre, 14 farklı ülkede, her yıl en az 5000 genç kız ve kadın namus cinayetlerinin kurbanı olmaktadırlar. Ancak gerçek rakamların bunun çok daha üzerinde olduğu tahmin edilmektedir, çünkü çok küçük bir bölümü yargıya intikal eden olayların çoğu titizlikle incelenmemektedir. Namus cinayetlerinin çoğu örtbas edildiği için, gerçek rakamları belgeleyen resmi istatistikler mevcut değildir. Genç kızlar ve kadınlar bu cinayetlerin meydana geldiği ülkelerde genellikle nüfus kütüklerine de kayıtlı olmadıklarından, ölümleri de dikkat çekmez. Pakistan, Afganistan, Irak, Lübnan, Ürdün, Đsrail/Filistin ve Türkiye gibi ülkeler, kadınların tehlike altında bulunduğu bölgelere örnek gösterilebilir. Daha çok Đslam dinini benimseyen ülkelerde ve gruplarda görülen namus cinayetlerinin dinle kesin bir bağlantısı yoktur. Đslam din bilginleri, namus cinayetlerinin dini gerekçelere dayandırılamayacağını belirterek, sorunu geleneklere bağlamaktadırlar. Kuşkusuz, geleneklerin otoritesi kadınların yanında yer almadığından, namus adına uygulanan şiddet, erkeklerin kadınlardan üstün tutulduğu, erkeğin ve erkeğin ailesinin namusunun kadının yaşamından daha değerli görüldüğü geleneksel, ataerkil toplumların bir gerçekliğidir. Namus cinayetlerinin vuku bulduğu coğrafya Đslam ülkeleri ile sınırlanamaz: Birleşmiş Millet raporuna göre Brezilya, Ekvator, Hindistan, Đtalya gibi ülkelerde de bu tür vakalara rastlanabilmektedir. Ayrıca Avrupa’da yaşayan göçmen ailelerde de, namus adına uygulanan şiddetin örnekleri görülebilmektedir. Aileler ile genç kızlar arasında kuşak çatışmasının yaşandığı dönüşüm sürecinde olan toplumlar özellikle risk altındadır. Bu toplumlarda genç kızlar okul ve basın-yayın organları aracılığıyla farklı yaşam biçimlerini tecrübe ettiklerinden, ailelerinin kendilerine tanıyacaklarından daha fazla özgürlük talep ederek kendi ayakları üzerinde durmak isterler. Bu genç kızlar, ailelerine göre erkeklerle aynı oda içinde bulunmak dahi büyük bir suç teşkil ederken, erkeklerle okula gitmekte, onlarla birlikte çalışmakta, ekonomik özgürlüklerini elde etmektedirler ve hayatlarını, batı medyasında örneklerini gördükleri kadınlar gibi, kendi kararlarına ve isteklerine göre biçimlendirnektedirler. Kadına yönelik şiddet geleneksel ataerkil toplumlara özgü bir olgu değildir. Kadınlar, Avrupa ülkelerinde de erkekler tarafından öldürülmekte, psikolojik ve fiziksel şiddete maruz kalmaktadırlar. Namus adına uygulanan şiddet, Avrupa’da rastlanan ’ev içi şiddetten’ ya da ‘ihtiras nedeniyle uygulanan şiddetten’ şu önemli noktalarda ayrılır: Đhtirasa dayalı şiddet kadının o anki ya da eski eşi/hayat arkadaşı tarafından uygulanırken, namus adına uygulanan şiddette bütün ailenin payı vardır. Ailenin Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler 263 birçok üyesi fail olabilir: Baba, erkek kardeş, amca, kuzen vs... Buna mukabil olarak, potansiyel kurbanların alanı da geniştir. (Kız kardeş, kız evlat, kuzen vs...) Đhtirasa dayalı şiddet ile namus adına uygulanan şiddetin nedenleri farklıdır, ancak birçok olayda ortak amaç kadın cinselliğini kontrol altında tutabilmektir. Bir erkeğin, yabancı bir erkekle evlilik dışı ilişkisi olduğu gerekçesiyle kız kardeşini öldürmesi‘klasik namus cinayetlerine örnek teşkil eder. Eşinin kendisini terk etmesini ya da aldatmasını kabullenemeyen, kendisini rencide olmuş ve incinmiş hisseden bir erkeğin karısını öldürmesi ise tipik bir ihtiras cinayetidir. Đhtiras cinayetleri genellikle erkek tarafından tek başına ve üzerinde fazla plan yapılamdan işlenirken, namus cinayetleri aile ya da aile meclisi tarafından ortak planlanır. Ailenin lekelenen namusu ancak zanlının öldürülmesi ile temizlenir. Bu nedenle aile namusunu lekelemekle suçlanan kadın kaçsa bile, hayatına tehdit altında devam eder, ailesi tarafından öldürülme tehlikesinden yıllar boyunca kurtulamaz. Bu nedenle kadınlar bir ömür boyu saklanmak zorundadırlar. Buna karşıun gururu incinen ya da kıskançlık besleyen bir erkek yeniden bir başkasını sevebilir, eski eşini takip etmeyi bırakabilir. Namus adına işlenen suçlar, aile ve toplum tarafından bütün aile üyeleri için konulmuş, bağlayıcı bir kurallar ağı içerisinde gerçekleşir. Bu kuralları ihlal edenler, bütün aileyi çiğnemiş olurlar. Đhtirastan dolayı işlenen suçlarda ise, sadece erkeğin kendi gururu incinmiştir. Toplum, aile namusunun zedelendiği durumlarda ‘namus cinayetini’ onaylar hatta teşvik ederken, ihtiras cinayetleri söz konusu olduğunda yargılayıcı bir tavır sergileyebilir. Bu nedenle, namus cinayetlerinin potansiyel kurbanlarının kendilerini şiddetten koruyabilmeleri çok zordur, çünkü aile içerisinde de yardım isteyebilecekleri biri yoktur. Bir cinayet vakasında, yalnızca failin etnik kökeni göz önünde bulundurularak, cinayetin ‘namus adına işlendiği’ sonucuna varılmamalıdır. Cinayet incelenmeli ve doğru sınıflandırılmalıdır, çünkü namus cinayetleri ile ihtiras cinayetleri arasında güçlü bir bağ olabilir. Namus adına cinayet işleyen bir erkek, karısı kendisini terk ettiği için öfkeli ve intikam hisleriyle dolu olabilir. Vikipedi’den ve Terre des Femmes Örgütü’nün incelemelerinden alınan bu uzun açıklamalar ile namus cinayetlerinin unsurlarını ayrıntılarıyla betimlemiş olmayı umuyorum. Değinilen literatürün istatistiki ampirik çalışmaların rakamlarını ve isimleri bilimsel bir doğruluk içinde verdiğini düşünüyor, bu açıklamaları bu bölümün sonucu için yeterli buluyorum. Bu namus anlayışının nereden kaynaklandığı ve ne oranda töresel olduğu ise derinlemesine tartışılabilir. Bu yöndeki çaba gerçektir. Namus cinayetinin nasıl gerçekleştiğini gözler önüne serebilmek için bu konu hakkındaki yeni yayınlanmış bir gazete haberine kısaca değinmek istiyorum. Bu haber, 264 Hayrettin Ökçesiz bir namus cinayetinin nasıl gerçekleştiği hakkındadır. Haber, Radikal gazetesi muhabirlerinden Timur Soykan’a aittir (26.6.2007): 17 yaşına geldiğinde babası Birgül'ü karşısına alıp konuştu. Birgül ne söyleyeceğini ve söz hakkının olmadığını biliyordu. Babası, "Batakların oğlu, Resul'le evleneceksin" dedi. Bataklar Ağrı'da kalabalık bir aşiretti. Evlendirileceği Resul, 16 yaşındaydı. O da evleneceğini, babasından öğrenmişti. O da Ağrı'dan göç eden kalabalık bir ailenin oğluydu. Onun da söz söyleme hakkı yoktu. Yıllar geçti, çocukları olmadı. Doktordan Birgül'ün çocuğunun olamayacağını öğrendiler. Artık istenilmiyordu. Resul'ün ailesi, kuma alması için baskı yapıyordu. Buna direndiler. Üç yıl önce Đstanbul'a gelerek Đkitelli'de tek oda bir gecekondu kiraladılar. Resul, evlerinin yakınında bir ayakkabı atölyesinde iş buldu. Ailenin kuma baskısı arttıkça çiftin huzuru bozuluyordu. Đki yıl önce gecenin karanlığında, yoksul gecekondudan Birgül'ün çığlıkları yükseliyordu. Resul, onu döverken 'çocuğun olmuyor', 'kuma' bağırışları duyuluyordu. Defalarca evine sadece 300 metre uzaktaki babasının evine kaçtı. Törenin kuralları açıktı, kadının baba evine dönüşü yoktu. Kocasına gönderildi. 15 Temmuz 2006 günü artık dayanamadığını düşündü. Önceki gece yine dövülmüştü. Yoksul odalarında bütün değerli eşyalarını sığdırdıkları çeyiz sandığını açtı. Biraz para alıp kaçtı. Birgül'den bir hafta haber alınamadığında artık törenin kurallarından dönüş yoktu. Dedikodu kısa sürede yayılmış, Ağrı'daki köylerine ulaşmıştı. Kalabalık Batak aşiretinin reisleri, daha önce adını bile duymadıkları Birgül'ün kaderini belirleyecekti. Đstanbul'a gittiler. Onlarca kişiden oluşan aile meclisi, Gaziosmanpaşa Karabekir Mahallesi ve Sarıgazi'de toplandı. Birgül'ün ailesi de meclisini toplamıştı. Namusun temizlenmesini onların içinde de söyleyenler vardı. Ama Birgül'ün babası, kardeşleri karşı çıktı. Resul aşiretinin adamları defalarca evlerine geldi. "Ya babası öldürecek ya da kardeşlerinden biri" dediler. Öldürmeleri için onları tehdit ediyorlardı. Bu süre içerisinde Resul, işine gitmedi. Patronu çağırdığında iş arkadaşlarının, patronunun yüzüne hiç bakmadı. Yanında akrabası olduğunu söylediği karanlık yüzler vardı. Patronu Ömer Yıldırım, yaşadıklarını duymuştu, elini kana bulamamasını söyledi. Resul sadece "Ölmesi gerek, ben insan içine çıkamaz oldum. Ama kendi ailesi gereğini yapacak" dedi. Törenin cezası için sabırsızlananlar, Birgül'ü arıyordu. Resul Batak, 24 Temmuz 2006 günü Şehit Ziya Kaya Polis Merkezi'ne karısının kayıp olduğunu söyleyerek başvurdu. Üç gün sonra Birgül, aynı karakoldaydı. Đki gün mahalledeki elma bahçelerinin kuytusunda yatmıştı. Uzaklara gidebilmek umuduyla otogardan rastgele bir otobüsle Denizli'ye gitmiş, parası tükenince dönmüştü. Tek güveneceği insan ablasıydı. Onun yanına gitti. Ancak eniştesi, tehlikenin farkındaydı. Onu Đkitelli'deki Şehit Ziya Kaya Polis Merkezi'ne götürdü. "Bu kızı öldürecekler. En azından bir süre burada kalsın", diye yalvarıyordu. Oradaki 27 Temmuz 2006 tarihli tutanakta Birgül şunları söylüyordu: "Kocamla çocuğumuz olmadı, bunun için hep beni dövüyordu. Dayanamadım, evden kaçtım. Namusumu kirletmedim. Beni kocama, babama vermeyin. Can güvenliğim yok, beni öldürürler..." Saklanacağı yer yoktu. Polis de ona başka bir seçenek sunmadı. Polis, okuma yazma bilmeyen eniştesine Birgül'ü karakoldan aldığına ilişkin bir tutanak imzalattı. Đsminin açıklanmasını istemeyen yakınlarının ifadelerine göre polis, Birgül'ü 'yediemin' Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler 265 olarak belirlediği akrabalarına verdi. Artık törenin elindeydi. Bir arabayla gece karanlığında ıssızlığa götürülürken yanında kocası ve kocasının iki akrabası vardı. Olimpiyat stadının yakınındaki bir boş arazide Resul, karısına doğrulttuğu silahın tetiğini çekemedi. Namuslarına sövülerek Birgül'ün ablasının evine götürüldüler. Burada her şeyi arkalarında bırakarak kaçmayı konuştular. Ertesi gün kapı çalındı. Yine Resul'ün akrabalarıydı. Onları bu kez Arnavutköy'deki ormanlık bir alana götürdüler. Sabaha karşı Resul ve Birgül gözleri yaşlı, yine evin kapısındaydı. Resul tetiği çekmemişti. Karısını sevdiğini, öldürmeyeceğini anlatıyordu. Bu sırada başka aşiret reislerinin araya girmesiyle pazarlıklar başladı. Bataklar, Birgül'ün öldürülmemesi karşılığında para, Resul'e genç bir kız almalarını ve silah istediler. Memleketlerinde yine söz söyleme hakkı olmayan bir kız bulmuşlardı. Pazarlıklar sürerken Türkiye'yi Avrupa'ya bağlayan TEM otoyulunun Đkitelli Ayazma Mevkii'ndeki boş arazide dört el silah patladı. Yüzlerce aracın geçtiği yolun gürültüsünde kurşun sesleri kayboldu. 30 yaşındaki Birgül Batak kanlar içinde yerde yatıyordu. Birkaç saat sonra Birgül'ün can güvenliğinin olmadığını söylediği Şehit Ziya Kaya Polis Merkezi'nin kapısına Resul Batak geldi. 'Karımı öldürdüm' dedi. Tehdit edilen ailesi kızların cenazesine bile sahip çıkmadı. Batak aşiretinde cinayete karşı olan biri cenaze işlemlerini yaptı. Resul Batak, polisteki ve çıkarıldığı nöbetçi sulh ceza mahkemesinde susma hakkını kullandı. Bakırköy 2. Ağır Ceza Mahkemesi'nde çıkarıldığı davanın ilk duruşmasında konuştu. Karısıyla çocuğunun olmamasından dolayı iki yıldır huzurlarının kalmadığını, sürekli kavga ettiklerini anlattıktan sonra cinayette ağır tahrik indirimi sağlayacak şekilde ifade verdi. Karısını evinin yakınında bir adamla gördüğünü, adamın kaçtığını, kendisine hakaretler eden karısını öldürdüğünü anlattı. Duruşmada Birgül'ün babası Abdulbari Kızılkaya da davacı olmadığını söyledi. D. Namus cinayetlerinin kurbanları ve devletin koruyucu ve önleyici önlemler Aşiret ya da aşiret benzeri toplumların üyeleri, aşiretin o kadar büyük baskısı altındadırlar ki, bu şiddet içeren dünya nedeniyle Resul’ü en iyi anlatan kelimelerin Fallada’nın ünlü romanının adı olduğunu düşünüyorum: ‘Küçük adam, ne oldu sana?’ Bu bölüme kadar namus cinayetlerinin suç unsurlarını açıklamaya çalıştım. Açıklamalar aynı zamanda bu sosyal gerçekliğin nasıl oluştuğunu anlamaya yönelikti. Son olarak, ölen ve öldüren olarak bu trajik oyunda rol alan kurbanlar hakkında da bir kaç söz edilmesi gerekir. Ceza hukuku politikasının bu durumda somut ceza adaletini nasıl sebeplendirdiği de mercek altına alınmak zorundadır. ‘Sivrisinekleri tek tek yakalamak yerine bataklığı kurutma’ benzetmesi kuşkusuz bu konu için de geçerlidir. Bazen bize sivrisinekleri tek tek yakalamak daha gerçekçi görünebilir. Ancak insanları önce fail olarak yetiştirmek, sonra da en ağır ceza ile cezalandırmak ne kadar adildir? Tabii ki adil değildir. Bunu hepimiz biliyoruz. Ancak bunu bir türlü aşamıyoruz. Sessiz bir şekilde, cezanın önleyici etkisi olacağı 266 Hayrettin Ökçesiz düşüncesinden yola çıkıyoruz. Önleyebilme umudunun hukukçulardaki adı adalettir. Adalet bu bağlamda umut tanrısına kurban vermekten başka bir şey değildir. Bu bizim alışkanlığımızdır. Ceza hukukuna ilişkin tatırtaşmalar her zaman failin nasıl cezalandırılması gerektiğine yöneliktir. Bu tartışmalarda sosyal gerçekliklerin etkin ve radikal bir biçimde bertaraf edilmesi ve kadınların korunması konuları üzerinde durulmaz. Bu ortamda ceza, bir kefarettir. Namus cinayetleri ve kan davası failleri de kendilerine verilen cezayı bir kefaret biçiminde yorumlamaktadırlar. Zira faiiler işledikleri suçtan dolayı pişmanlık duymazlar, anak gurur duydukları vakalar mevcuttur. Ceza hukuku dogmatiğinde biz olaya karşı değil, en fazla faile karşı adil olabiliriz. (Olayın faili karanlıkta bıraktığı hallerde, faile karşı da adil olamayız. Ancak bu namus cinayetleri için geçerli değildir. Çünkü suçun bertaraf edilmesi, cezadan fazlasını gerektirmektedir. Günümüzün sivil toplumu, insanları kurban etmektense, çaba ve güç harcayarak sorunu çözmeyi kolaylıkla başarabilir. Ancak bu bir irade meselesidir. Toplumun bilinci noksan değildir. Bu argüman ile pek tabii ki toplumsal dönüşüm sürecinde hukukun bir araç olarak ihmal edilmesi gerektiğini ima etmiyorum. Bilakis, bence sadece yasma ile ilişkiler yeniden biçimlendirilebilir, ceza hukukunun küçümsenemeyecek bir rolü vardır. Ben yalnızca, ceza hukuk dogmatiğinin namus cinayetlerini önlemede büyük bir önem teşkil etmediği düşüncesini savunuyorum. Bu açıklamaların ışığında size, Türkiye Büyük Millet Meclisi tarafından hazırlanan ve namus cinayetleri sorununun çözümüne yönelik perspektifler sunan bir çalışmayı takdim etmek istiyorum. Çalışma ‘TBMM Kararı Töre ve Namus Cinayetleri ile Kadınlara ve Çocuklara Yönelik Şiddetin Sebeplerinin Araştırılarak Alınması Gereken Önlemlerin Belirlenmesi Amacıyla Kurulan 10/148, 182, 187, 284, 285 Sayılı Meclis Araştırması Komisyonunun Raporu’ olarak adlandırılmıştır. Raporun 104. sayfasında ‘Çözüm Önerileri’ başlığı göze çarpmaktadır. Çözüm önerileri 5 bölüme ayrılmıştır: Önleyici ve Koruyucu Tedbirler, Hizmet Kurumları, Eğitim, Sağlık ve son olarak Hukuk. Ben de komisyonun çözüm önerilerine değinmenin faydalı olacağı kanaatindeyim. I. Çözüm Önerileri: Koruyucu ve Önleyici Tedbirler Devlet, kadın ve erkek arasındaki ekonomik eşitsizliğin ortadan kaldırılması için gerekli tedbirleri almalıdır. 4320 sayılı Ailenin Korunmasına Dair Kanunun tanıtımı yönünde çok yönlü çalışmalar yapılmalıdır. Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler 267 Eğitimini yarıda bırakmış kadınların eğitimlerini tamamlayabilmeleri ve aktif olarak iş yaşamına katılmaları için ihtiyaç duydukları destek hizmetlerinin (yuva, kreş, gündüz bakımevi gibi) sağlanmalıdır. Đşe alınmada eşitliği sağlayıcı önlemler alınmalı, işyerinde cinsiyete dayalı ayrımcılığın olmaması için işverenlerin ve yöneticilerin gerekirse pozitif ayrımcılık yapmaları gerekmektedir. Kadınların istihdam olanakları ve iş kurmak için gereksinim duydukları kredi almalarını kolaylaştıracak düzenlemeler yapılmalıdır. Evlilik öncesi çiftlerin yardım almaları konusunda “Evlilik ve Evlilik Danışmanlığı” hizmetlerinin kurumsallaşması ve yaygınlaştırılması gerekmektedir. Aile Mahkemeleri ve Çocuk Mahkemelerinde görev yapacak yargı mensuplarının, pedagogların, sosyal hizmet uzmanlarının, psikologların toplumsal cinsiyet bakış açısı eğitimi alması ve Aile Mahkemeleri Kanunu uyarınca bu mahkemelerde görev alacak pedagogların, sosyal hizmet uzmanlarının, psikologların kadrolarına atanmaları en kısa sürede yapılmalıdır. Belediyelerin ve Millî Eğitim Bakanlığı’nın Halk Eğitim Merkezleri ile SHÇEK’in Toplum Merkezleri’nde kadın çalışmaları yapılmalıdır. Sivil toplum kuruluşlarıyla işbirliği sağlanarak söz konusu merkezlerde okur-yazarlık, kadının insan hakları, toplumsal cinsiyet rolleri, özgüven gibi kadına yönelik güçlendirici çalışmalar yapılmalıdır. Kadına yönelik şiddetle ilgili spot filmler üretilmeli, ulusal, bölgesel ve yerel medyada ulusal bir kampanya çerçevesinde gösterilmesi sağlanmalıdır. Kadına yönelik şiddettin önlenmesine ilişkin mülki idare amirlikleri ve yerel yönetimlerce broşürler hazırlanmalı, hazırlanacak bu broşürlerin, halka açık alanlarda ve kamu hizmet birimlerinde dağıtımı sağlanmalıdır. Diyanet Đşleri Başkanlığı, kadına yönelik şiddetin önlenmesi konusunda; toplumu bilinçlendirmek üzere hutbe ve vaazlar vermeli, yazılı ve görsel yayınlar yapmalı ve çeşitli etkinlikler düzenlemelidir. Bütün kamu kurum ve kuruluşları ile, sivil toplum kuruluşlarında kadına yönelik şiddet konusunda duyarlığını ve sorumluluğunu artırıcı bir kampanya düzenlenmeli bu alanda yapılmış olumlu girişimlerin duyurulması sağlanmalıdır. Kadın-erkek eşitliğini önemseyen, kadın haklarının gelişmesi konusunda destek veren erkek gruplarının sayısının artırılması konusunda gerekli önlemler alınmalıdır. Kent planlamasında, sokak ve parkların iyi aydınlatılması ve kadınların acil telefon hatlarına kolay ulaşabilmesini sağlamak amacıyla telefon kulübelerinin sayılarının artırılması gibi kadına yönelik şiddetin önlenmesi konusunda gerekli hizmetlerin sunulması sağlanmalıdır. II. Hizmet Kurumları Devlet kadınlara yönelik her türlü şiddet eyleminin önlenmesini bir devlet politikası olarak kabul etmelidir. Bu alana yönelik bir bütçe oluşturularak, toplumsal cinsiyet 268 Hayrettin Ökçesiz rolleri açısından bütçelerin etki ve sonuçları görünür kılınarak, toplumsal cinsiyete dayalı bütçe analizleri yapılmalıdır. TBMM bünyesinde “Kadın-Erkek Eşitliği Komisyonu” adı ile daimi bir komisyon oluşturulmalıdır. KSGM koordinatörlüğünde bir “Kadına Yönelik Şiddet Đzleme Komitesi” kurulmalıdır. Toplumsal cinsiyete duyarlı politikaların devletin bütün ana plan ve programlarının içine entegre edilmesi, ilgili kurum ve kuruluşlar arasında işbirliğinin sağlanması, programların ve sonuçların izlenme ve değerlendirilmesi için gerekli mekanizmaların oluşturulması ve var olan mekanizmaların işler hale getirilmesi sağlanmalıdır. Kadına yönelik şiddete karşı alınacak önlemler bir ulusal plan çerçevesinde yasal, kurumsal, eğitsel ve kültürel alanlara yönelik, kapsamlı olarak belirlenmelidir. Bu plan hazırlanırken toplumsal cinsiyet bakış açısına sahip bir plan olması sağlanmalıdır. Kadın erkek eşitliğine aykırı politikalar, yasal düzenlemeler ve uygulamalar kaldırılmalı, toplumda kadın ve erkek eşitliği sağlanıncaya kadar, kadınlara pozitif ayrımcılık yapılması bir devlet politikası olarak kabul edilmelidir. Ülke genelinde tüm kamu kurum ve kuruluşları, üniversiteler ve özel sektör çalışanlarına yönelik “toplumsal cinsiyet eşitliği” eğitimi verilmesinin zorunlu hale getirilmesi sağlanmalıdır. Kadından Sorumlu Devlet Bakanlığı koordinasyonunda bütün kamu kurum ve kuruluşları, üniversiteleri, sivil toplum kuruluşlarını, özel sektör ve yerel yönetimleri de kapsayacak “2006-2010 Kadına Yönelik Şiddetin Önlenmesi Eylem Planı” hazırlanmalı ve uygulamaları takip edilmelidir. Yasa koyucuların, kadınları doğrudan ilgilendiren kanunların yapım sürecinde, ilgili kamu kurum ve kuruluşlarının yanı sıra, sivil toplum kuruluşlarının ve üniversitelerin kadın araştırma ve uygulama merkezlerinin de görüş ve önerileri alınmalıdır. Kadına yönelik şiddetin önlenmesinde çalışmalar yapmakta olan tüm kamu kurum ve kuruluşları, sivil toplum kuruluşları, üniversitelerin kadın çalışması yapan araştırma merkezleri ve yerel yönetimler arasında koordinasyonun sağlanarak, ortak bir “hizmet ağı modeli” oluşturulmalıdır. SHÇEK bünyesinde hizmet veren “183 Aile, Çocuk, Kadın ve Sosyal Hizmet ve Özürlü Çağrı Merkezi”nin çalışmasındaki sorunların giderilmesi, daha işlevsel kılınması ve bunun için gerekli tedbirlerin alınması sağlanmalıdır. Ülke genelinde 24 saat hizmet verecek ücretsiz “ALO ŞĐDDET HATTI” oluşturulmalıdır. Bu hatlarda şiddet konusunda eğitim almış personelin görev yapması sağlanmalıdır. 4320 sayılı Ailenin Korunmasına Dair Kanun’un uygulanması aşamasında daha etkili bir sonuca ulaşmak için şiddet uygulayan bireylerin rehabilitasyona tabi tutulmaları konusunda gerekli bütün yasal ve kurumsal alt yapı oluşturulmalıdır. Hak arama sürecindeki yasal prosedür mağdurlar lehine basitleştirilmeli, sağlıkla ilgili kayıtlar başta olmak üzere gerekli belge ve kayıtların ücretsiz hazırlanması Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler 269 sağlanmalıdır. Bu süreç her aşamasında, kadının özel hayatına saygılı, kadını koruyucu olmalıdır. Şiddet mağduru kadına emniyet birimlerinde uygulanacak prosedür ve atılacak adımlarla ilgili olarak genel broşür hazırlanmalıdır. Sosyal Hizmetler ve Çocuk Esirgeme Kurumu (SHÇEK) için bütçeden ayrılan pay artırılmalı, kadın sığınma evlerinin/kadın konukevlerinin nitelik ve nicelik açısından Avrupa Birliği standartlarına uygun hale getirilmeli ve hizmet sunacak personelin kadın bakış açısına sahip olması sağlanmalı, anılan merkezlerin gizlilik ilkesine uygun olarak hizmet vermeleri konusunda gerekli özen gösterilmelidir. Kadın sığınma/konuk evlerinin kuruluşu ve işletilmesi ile ilgili mevzuatın gözden geçirilerek Avrupa Birliği standartları doğrultusunda yeniden hazırlanması ve yerel yönetimlere kadın sığınma/konuk evi açma konusunda zorunluluk getirilmesi sağlanmalıdır. Açılan kadın sığınma/konuk evlerinin mevzuatta belirtilen standartlara uygunluğu düzenli olarak denetlenmelidir. Sivil toplum kuruluşları tarafından kurulmuş ve kurulacak olan bağımsız kadın sığınma evi ve kadın danışma merkezlerini açma ve işletme girişimleri yerel yönetimler ve Đl Özel Đdareleri tarafından mali destek de dahil olmak üzere çok yönlü desteklenmelidir. Şiddete uğrayan ve özellikle sığınma evlerindeki ihtiyacı olan kadınları danışma merkezleri ile sığınaklara başvuran kadınları ekonomik olarak güçlendirmek, yeniden ev kurmalarını sağlamak amacıyla bir “Kadın Destek Fonu” oluşturulmalı ve kadınların uygun işlere yerleştirilmesi sağlanmalıdır. Şiddet gördüğü için kadın sığınma/konuk evine yerleştirilen kadınların buradan çıktıktan sonra kendi ayakları üzerinde durmayı başarmalarını sağlamak ve desteklemek için kadınlara devletin sahip olduğu kaynaklardan geçici konut tahsisi yapılmalıdır. Avrupa Birliği bünyesinde yürütülmekte olan çocuklar, gençler ve kadınlara karşı şiddetin önlenmesine yönelik DAPHNE II (2004-2008) programını ülkemiz de imzalamalıdır. Kadına yönelik şiddet konusunda ulusal bir veri tabanı bulunmamaktadır. Mevcut veriler de sağlıklı ve yeterli değildir. Bu nedenle bu konularla ilgili Bakanlıkların sağlıklı veri oluşturabilmeleri için toplanacak verilere yönelik standart soru formları hazırlanmalı ve sonuçları tek elde (Türkiye Đstatistik Kurumu) toplanarak ulusal veri tabanı oluşturulmalıdır. Kadına yönelik şiddetin neden ve sonuçları ile toplumsal maliyetinin araştırılması ve şiddetin önlenmesine ilişkin projelerin üretilmesi ve gerçekleştirilmesi yönünde ilgili kuruluşlara destek verilmelidir. Ülke içinde politika, program geliştirmeyi teşvik edecek bilgilerin daha hızlı üretebilmesi için üniversitelerin Kadın Sorunlarını Araştırma ve Uygulama Merkezleri teşvik edilerek araştırma yapmaları ve yayınlamaları sağlanmalıdır. 270 Hayrettin Ökçesiz III. Eğitim Kadına yönelik şiddet konusunda zararlı gelenek ve göreneklerin tespit edilerek buna yönelik tutum ve davranış biçimlerini değiştirmelerini sağlayıcı eğitim programları hazırlanmalıdır. Kadına yönelik aile içi şiddetin önlenmesine yönelik olarak başta erkekler olmak üzere ailenin tüm bireylerinin eğitilmesi ve özellikle öfkenin kontrolü ve kişiler arasında sağlıklı iletişim becerileri konusunda yaygın eğitim programlarının hazırlanmasında devletin gerekli çalışmaları yapması gerekmektedir. Özellikle ekonomik yönden geri, geleneksel değerlerin hakim olduğu kırsal bölgelerde kız çocuklarının eğitime katılmaların sağlamaya yönelik olarak kız yatılı ilköğretim ve ortaöğretim bölge okullarının açılması ve yaygınlaştırılması gerekmektedir. Askerlik eğitiminde, camilerde, kahvehanelerde, çok sayıda erkek çalışan istihdam eden kuruluşlarda kadına yönelik şiddet konusunda erkeklere yönelik zihniyet dönüşümünü sağlayacak eğitim programları düzenlenmelidir. Şiddete uğrayan kadınların başvurabilecekleri, rehberlik ve danışmanlık hizmeti alabilecekleri merkezlerin tanıtımı ile kadınlara yönelik bilinç yükseltme ve eğitim çalışmaları konusunda ulusal bir bilgilendirme kampanyası yürütülmelidir. Sağlık görevlileri, yargı mensupları, kolluk kuvvetleri, öğretmenler, sosyal hizmet uzmanları, psikologlar, çocuk gelişimi uzmanları, ve diğer meslek gruplarının lisans ve hizmet içi eğitim programlarında kadına yönelik şiddet konusu yer almalıdır. IV. Sağlık Sağlık hizmeti sunan kurumlarda çalışan sağlık personelinin kadına yönelik şiddeti tanıması, tespit etmesi, gerekli müdahaleleri yapabilmesi ve şiddete uğrayan kadınları uygun kuruluşlara yönlendirmeleri için gerekli alt yapının oluşturulması ve sağlık çalışanlarının mezuniyet öncesi ve sonrası eğitim programlarında kadına yönelik şiddet konusuna yer verilmelidir. Tüm sağlık kuruluşlarında şiddet mağduru kadınlara yönelik özel birimlerin oluşturulması zorunlu hale getirilmelidir. Bu birimlerde hekim ve hemşire gibi sağlık çalışanlarının yanı sıra kadına yönelik şiddet konusuna duyarlı sosyal hizmet uzmanı ve psikologların çalışması sağlanmalıdır. Bu birimde çalışanların kadına yönelik şiddeti tanıma, ve şiddet gören kadına yönelik hizmet veren mekanizmaları harekete geçirebilmek için gerekli bildirimi yapmaları sağlanmalıdır Aile planlaması hizmetleri başta olmak üzere bütün üreme sağlığı hizmetlerinin özellikle birinci basamak sağlık kuruluşlarında kadınlar için ücretsiz, ulaşılabilir ve kaliteli bir şekilde verilmesi sağlanmalıdır. V. Hukuk “Çerçeve Eşitlik Yasası”nın ivedilikle çıkarılması gerekmektedir. Anayasamızın “Kanun önünde eşitlik” başlıklı 10. maddesine göre; Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler 271 “Herkes, dil, ırk, renk, cinsiyet, siyasi düşünce, felsefi inanç, din, mezhep ve benzeri sebeplerle ayırım gözetilmeksizin kanun önünde eşittir. (Ek fıkra:7/5/2004-5170/1.md.) Kadınlar ve erkekler eşit haklara sahiptir. Devlet, bu eşitliğin yaşama geçirilmesini sağlamakla yükümlüdür...” hükmünün gereği olarak devlet bu amir hükmü hayata geçirecek başta yasal düzenlemeler olmak üzere gerekli her türlü tedbiri almalıdır. Yürürlükteki mevzuatımızdaki kadın-erkek eşitliğini zedeleyen düzenlemelerin ayıklanması yönünde gerekli çalışmaların yapılması gerekmektedir. 4320 sayılı Ailenin Korunmasına Dair Kanun’un 1. maddesinde geçen “kusurlu eş” ibaresinin “şiddet uygulayan birey” şeklinde düzeltilmesi; hâkimin anılan yasa kapsamında hükmedebileceği tedbirlere ilişkin olarak yasanın 1. maddesinin (f) bendinde geçen “ortak konut” ibaresinin yanına “veya şiddete maruz kalan bireyin işyerine gelmemesi” ibaresinin de eklenmesinin, ayrıca 4320 sayılı Kanunun korunma kapsamına mahkemece ayrılık kararı verilen veya yasal olarak ayrı yaşama hakkı olan eşlerden birinin veya çocuklarının da dahil edilmesinin ve mahkemenin vermiş olduğu tedbir hükmünün infazına ilişkin icra işlemlerinin de harçtan muaf tutulması yönünde yasal düzenleme yapılmasının uygun olacağı düşünülmektedir. Mevcut yasalarımızda halen kadın bedenini kontrol altında tutmayı amaçlayan, kadının insan haklarının ihlaline neden olan hukuki düzenlemeler ivedilikle yapılmalıdır. Siyasi Partiler Yasasında kadınların siyasete katılımını destekleyen düzenlemeler yapılmalıdır. SHÇEK Ayni ve Nakdi Yardım Yönetmeliğinde sivil toplum kuruluşları tarafından açılmış olan sığınma evlerinde kalan kadınlara kaldıkları süre içinde ayni ve nakdi yardım konusunda yasal düzenlemeler yapılmalıdır. Rapor, bu onbir öneriyi “Kadına Yönelik Şiddet Konusunda 3 Düzeyli Strateji” adlı modelde toparlamakta. 1. Basamak: DEVLET – Sıfır tolerans – Ana plan ve programlara cinsiyet eşitliği bakış açısının yerleştirilmesi – Toplumsal cinsiyet eşitliği eğitimi zorunlu hale getirilmesi 2. Basamak TOPLUM ve AĐLE – Kültürel değerlerde pozitif yönde değişikliğin gerçekleştirilmesi – Diyanet Đşleri Başkanlığı’nın kadının statüsünü yükseltme çalışmalarına daha aktif katılımının sağlanması – Toplumsal-kültürel diyalog yoluyla çözümün sağlanması 272 Hayrettin Ökçesiz – Medya ve eğitim sistemi ile de destek sağlanması 3. Basamak BĐREY – Kadının güçlendirilmesi – Cinsiyet ayrımcılığının önlenmesi – Şiddete uğramış kadına yönelik koruma sağlanması – Yoksulluğun önlenmesi Araştırma Komisyonu üyeleri, namus cinayetlerinin ve kadına yönelik şiddetin önlenebilmesi, kontrol altına alınabilmesi için 60 madde üzerinde uzlaşmaya varmışlardır. Dünyanın farklı yerlerinde, araştırma konusuna göre değişen farklı biçimlerde ve içeriklerde çözüm önerileri görmek ve okumak mümkündür. Đngiltere’de, Đsveç’te ya da Almanya’da ki çözüm önerilerinin daha farklı ele alındığı ve oradaki sorunlara göre daha farklı biçimde somutlaştırıldığı görülebilir. Ben, Türkiye Büyük Millet Meclisi’nin bu sorunu çeşitli faaliyetlerle değerlendirme biçimini örneklendireceği düşüncesi ile bu çözüm önerilerine değindim. Bu rapor çok ciddi bir şekilde hazırlanmış olsa da, bana sorunun çözümüne dair fazla umut vermemiştir. Raporda, Tarım ve toprak reformu gibi radikal değişimlere hiç bir şekilde değinilmemektedir. Erkeğin ve ailenin kadın üzerinde baskı kurmasına ve kadına şiddet uygulamasına müsahama gösteren sosyal ahlaksal yapı üzerinde hiç durulmamaktadır. Oysaki bütün dünya bu konu üzerinde yeniden düşünmelidir! Buna karşın rapor, Türkiye Bütyük Millet Meclisi tarihinde kadınların temel hakları ve özgürlükleri konusunda bir mihenk taşıdır. E. Sonuç Son olarak, Türk Ceza Hukukunun namus cinayetlerinin Türk Ceza Hukukundaki ele alınış biçimine değinerek, Yeni Türk Ceza Kanunu’nun özellikle ağırlaştırılmış maddelerinin nasıl sosyal olarak önleyici bir etkisi olduğunu, ceza hukukunun klasik ceza ölçme araçlarının hangi ölçütlere göre belirlendiğini ve eğer fail birçok defa işlediği suç ile gurur duyduğunu ve ruhsal olarak en ağır cezaya hazır olduğunu defalarca vurgulamış ise fail ile kurban arasındaki dengeleme stratejilerinin nasıl somutlaştırılması gerektiğini belirtmek istiyorum. Namus cinayetleri çok ağır bir cezaya tabi olmalıdır ve öyle kalmalıdır. Ancak insanların kadın ve erkek olarak var oluş ilişkileri kökten değiştirilmediği sürece Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler 273 başarıya ulaşamayacağımızın bilincinde olmak zorundayız: Đnsan yaşadığı gibi düşünür. Ancak insan düşündüğü gibi de yaşar. Eğer değerler hayatın anlamı haline gelmişse, ‘Varlık’ ve ‘Değer’ arasındaki bu değişim etkisine ceza aracılığıyla yön verilemez. Daha önce de değinildiği gibi, Türkiye Köy Enstitüleri ile sosyal değerlerin değiştirilebilmesi için uzun bir yolculuğun ilk adımını atmıştır. Ancak, meyveleri dahi alınamadan bu projeden vazgeçilmiştir. Yasamanın sunduğu bütün olanaklar ve sivil toplumun mataryel temeli ile kadınları ve çocukları şiddetin her biçiminden korumak amacıyla büyük mücadele başlatmanın şimdi tam zamanıdır. Eğer sonuçları dürüstlükle değerlendirebilirsek, böyle bir başlangıç ve yönelim, bizi temelde insanın insana sömürüsünün nedenlerini araştırmaya yöneltecek politikalara ve planlara kadar götürür. Bu açıdan bakıldığında ceza hukuku dogmatiğinin amacı ve sorumluluğu topluluklarda meydana gelen namus cinayetleri tarih olana kadar, toplumun bütünü adına sert bir dille eleştirmek ve cezalandırmaktır. Destekleyici tedbirler alınmadan, alınan önlemlerin belli bir işlev görmesi beklenmemelidir. Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts Wiss. Ass. Đlker Tepe1 A. Einleitung Es gibt keinen Bereich des sozialen Lebens, in dem nicht ein massiver Einsatz von Informationstechnologie denkbar wäre. Die Wirkung der Informations- und Kommunikationstechnologie zeigt sich in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens. Ohne das Funktionieren des Internets wäre die moderne Gesellschaft heute kaum vorstellbar. Insofern ist der Schritt zur “Informationsgesellschaft” bereits getan. Die Vorstellungen von einer Rechtsordnung für die Informationsgesellschaft waren lange Zeit von weiten Freiheitsräumen geprägt; Staat und Recht wurden bei diesen Ansichten an den Rand gedrängt. Neue technologische Grundlagen führen auch zu neuen Formen des Zusammenlebens. Diese Erkenntnis ist von großer Bedeutung, um die Entwicklungslinie des modernen Strafrechts richtig nachvollziehen zu können. Denn durch die Entwicklung eines moderneren Strafrechts wird versucht, angemessene und effektivere Lösungen für die neuartigen Probleme der modernen Gesellschaft zu finden.2 Da es sich bei der modernen Gesellschaft um eine Informationsgesellschaft handelt, sind die (straf)rechtlichen Aspekte der Probleme der modernen Gesellschaft wichtiger als andere.3 Es handelt sich in diesem Zusammenhang um den Vorrang der Rechtsbereiche, die die Informationsgesellschaft direkt betreffen, insbesondere die des Computer- und Internet(straf)rechts. Das am 1.7.1926 in Kraft getretene türkische StGB beruht auf der Übernahme des italienischen StGB in der Fassung von 1889 (Codice Zanardelli). Von den insgesamt 592 Artikeln des türk. StGB sind im Laufe der Zeit über die Hälfte neu gefaßt worden. Das türkische StGB wurde ca. 60-zig mal überarbeitet. Ein Reformbedürfnis besteht jedoch weiterhin. Nach den etwa 30 Jahre langen, intensiven Reformvorbereitungen, trat am 1.Juni 2005 das neue türkische Strafgesetz in Kraft. Durch dieses neue Starfgesetz wurden alle zuvor vorhandenen Gesetze vollständig außer Kraft gesetzt. Das 1 2 3 Universität Akdeniz, Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung für öffentliches Recht. Ünver, Ceza Hukukuyla Korunması Amaçlanan Hukuksal Değer, Ankara, 2003, S. 443. Ünver, Türk Ceza Kanunu’nun ve Ceza Kanunu Tasarısı’nın Đnternet Açısından Değerlendirilmesi, IUHFM, C: LIX – S: 1-2, Đstanbul, 2001, S. 61 ff. 276 Đlker Tepe neue türkische Strafgesetzbuch, die Strafprozessordnung und das Strafvollzugsgesetz wurden bereits modifiziert. In diesem Vortrag will ich versuchen, die gesetzlichen Regelungen des Computer- und Internetstrafrechts (Informatikstrafrechts) als die wichtigsten strafrechtlichen Aspekte der modernen Gesellschaft mit den aktuellen Entwicklungen in der Türkei nach dem in 2005 in Kraft getretenen türkischen StGB zusammenfassend darzustellen. B. Geschichtliche Entwicklung der Informatikdelikte im türkischen Strafrecht Die Auseinandersetzungen um die Informatiksdelikte im türkischen Strafrecht lassen sich vor dem Hintergrund der etwa zwanzigjährigen Entwicklung bis zum Jahr 2004 erklären, freilich in ihren verschiedenen Facetten und Abwandlungen. I. Vorentwurf zum türk. StGB vom 1989 Im Jahre 1984 wurde eine Kommission zur Vorbereitung eines Entwurfs für ein neues türkisches StGB gebildet, die 1987 erstmals einen Entwurf veröffentlichte. Im Anschluss an die Diskussion, in der auch kritische Einwände erhoben wurden, entstand im Jahr 1989 eine abschließende Fassung.4 Hinsichtlich der Straftaten im Informatiksystem ist der Vorentwurf zum türkischen StGB von 1989 von Bedeutung, da erst durch diesen Entwurf die Straftaten im Informatiksystem in das türkische Rechtssystem eingefügt wurden. Die im Folgenden aufgeführten Straftaten mit der Überschrift „Straftaten gegen die Öffentlichkeit“ bestehen insgesamt aus fünf Paragraphen und stehen im zweiten Teil, des neunten Abschnitts. Im Folgenden sind die im Vorentwurf 1989 geregelten Paragraphen kurz dargestellt: Im § 342 mit der Überschrift „Durch Betrug an Daten gelangen und diese rechtswidrig benutzen“ ist die Tathandlung unter Strafe gestellt, Programme, Dateien oder irgendwelche Elemente aus einem automatisierten Datenverarbeitungssystem rechtswidrig zu erlangen, um diese zu übertragen oder zu verbreiten und dadurch einem Dritten Schaden zuzufügen.5 Im § 343 „Vorteil ziehen, Schaden zufügen“ ist die Tathandlung unter Strafe gestellt, einem Dritten Schaden zuzufügen, indem man ein automatisiertes Datenverarbeitungs- 4 5 Hakeri, Tötungsdelikte im Türkischen StGB-Entwurf 1997, http://www.akader.info/ KHUKA/7_2000_ekim/totungsdeligte.htm (08.07.2007). Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik ve Hukuki Boyutlari Ile Bilgisayar Suclari, Đstanbul, 1997, S. 208. Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts 277 system oder Dateien oder irgendwelche Elemente teilweise oder gänzlich zerstört, oder verändert, um sich einen Vorteil zu verschaffen, oder durch die Behinderung eines Systems zusammen mit der Benutzung eines automatisierten Datenverarbeitungssystems sich oder einem Dritten rechtswidrig zu bereichern.6 Die Tathandlung, aus einem automatisierten Datenverarbeitungssystem Dateien und andere Komponenten zu speichern oder vorhandene Dateien oder irgendwelche Elemente zu zerstören oder diese zu nutzen, um eine Urkunde zu fälschen mit der Absicht diese als Beweismittel zu nutzen, ist im § 344 „Fälschung“ unter Strafe gestellt.7 § 345 „Nebenstrafen“ enthält zusätzliche Regelungen zu den in § 342 und § 343 vorgesehenen Strafrahmen. Beamte können vom Dienst ausgeschlossen werden, die durch die Straftaten der §§ 342 und 343 im Gewerbe oder im Handel erworbenen Sachen können beschlagnahmt werden und die Einrichtungen oder Unternehmen, die bei der Durchführung der Straftaten mitgewirkt haben, können geschlossen werden.8 Im § 346 „Juristische Personen und Versuchform“ wird durch die Einführung einer für den ganzen Abschnitt gültigen Regelung festgehalten, dass auch juristische Personen für die Straftaten dieses Abschnittes zur Verantwortung gezogen werden und dass bei einem Versuch das Strafmaß so hoch ist, wie bei einer vollendeten Tat.9 II. Eingeführte Regelungen durch das am 14.06.1991 in Kraft getretene Gesetz Der Gesetzgeber hat mit dem Gesetz Nr. 3756 vom 14.06.1991 den Vorentwurf zum türkischen (türk.) StGB von 1989- wenn auch nur teilweise - in das türk. StGB (Nr. 765) eingefügt. Die Regelungen des Vorentwurfes über die Straftaten im Informatiksystem wurden als elfter Teil eingefügt und beginnen ab dem § 525. Die mit dem genannten Gesetz getroffenen Regelungen lauten wie folgt: Die Regelung, die als § 525 lit. a türk. StGB ins Gesetzesbuch eingefügt wurde, gleicht dem § 342 „durch Täuschung Daten besitzen und diese rechtswidrig anwenden“ aus dem Vorentwurf des türk. StGB von 1989. Auch das Strafmaß und die Strafbegründung wurden exakt übernommen.10 6 7 8 9 10 Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik, S. 208. Kurt, Tüm Yönleriyle Bilişim Suçları ve Türk Ceza Hukukundaki Uygulaması, Ankara, 2005, S. 120. Kurt (Fn. 7), S. 120. Kurt (Fn. 7), S. 120-121. Karagülmez, Bilişim Suçları ve Soruşturma – Kovuşturma Evreleri, Ankara, 2005, S. 126 ff.; Yenidünya/Değirmenci, Mukayeseli Hukukta ve Türk Hukukunda Bilişim Suçları, Đstanbul, 2003, 278 Đlker Tepe Genauso ist der § 525 lit. b türk. StGB mit seiner Strafbegründung („Vorteil ziehen, Schaden zufügen“) identisch mit der im Vorentwurf vorgesehenen Regelung aus § 343.11 § 525 lit. c türk. StGB unterscheidet sich in einigen Punkten von dem § 344 „Fälschung“ des Vorentwurfes zum türk. StGB von 1989. Die Strafbarkeit von „Speichern und Zerstören“ entspricht dem des Vorentwurfes. Jedoch war im Vorentwurf auch für das „Benutzen“ die gleiche Bestrafung vorgesehen. Im Gesetz Nr. 3756 ist für die Tathandlung des Benutzens von zerstörten Dateien eine geringere Bestrafung vorgesehen.12 Ein weiterer Unterschied zum Vorentwurf liegt darin, dass das Benutzen der zerstörten Datei oder der anderen Komponenten vorsätzlich geschehen muss.13 Bezüglich der Nebenstrafen wurde im § 525 lit. d türk. StGB, im Unterschied zu § 354 des Vorentwurfes, die Beschlagnahmung und die Schließung von Einrichtungen nicht aufgenommen.14 Ebenso wurden auch nicht die Regelungen aus dem § 346 des Vorentwurfes zum türk. StGB von 1989 übernommen, die besagten, dass auch juristische Personen für die Straftaten dieses Abschnittes zur Verantwortung gezogen werden und dass bei einem Versuch das Strafmaß so hoch ist, wie bei einer vollendeten Tat.15 III. Vorentwurf zum türk. StGB von 1997 Man kann zu Recht behaupten, dass die Regelungen im Vorentwurf zum türk. StGB von 1997 bezüglich der Straftaten im Informatiksystem aus der französischen Strafgesetzregelung von 1994 abgeleitet wurden und mit den Straftaten der § 323 Abs. 1 und § 323-7 des französischen Strafgesetzbuches übereinstimmen.16 Nachdem in § 347 Abs. 1 des Vorentwurfes „Zugang ins Datenverarbeitungssystem, Dateien schädigen und zerstören“ die Tathandlungen des unbefugten Zugangs ins Informatiksystem oder das weitere Verbleiben geregelt wurden, wurde im Abs. 2, die durch die Tathandlung vorgenommene Löschung oder Veränderung der Dateien im 11 12 13 14 15 16 S. 54. Kurt (Fn. 7), S. 122. Dülger, Bilişim Suçları, Ankara, 2004, S. 207. Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik, S. 284. Kurt (Fn. 7), S. 124; Dönmezer, Kişiler ve Mala Karşı Cürümler, 16. Auflage, Đstanbul, 2001, S. 623. Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik, S. 209. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki Bilişim Suçlarının Değerlendirmesi, YÜHFD, Band II, Heft 2, Đstanbul, 2005, S. 394. Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts 279 Informatiksystem als Erschwerungsgrund aufgeführt. Außerdem wurde für das Zerstören des Zugangs oder der im System gespeicherten Daten eine höhere Strafe als die des Abs. 1 festgelegt. Im 3. Absatz wird sogar der Versuch des unbefugten Zuganges in das Informatiksystem als vollendete Straftat bewertet.17 Es wurde zum ersten Mal in diesem Vorentwurf anstatt des Begriffs des „automatisierten Datenverarbeitungssystems“ der Begriff des „Informatiksystems“ verwendet. Im § 341 Abs. 1 des Entwurfes „Durch die Behinderung bzw. Zerstörung des Systems, rechtswidrig Vorteile zu erlangen“ wird die Behinderung bzw. die Zerstörung des Systems, um dadurch einen rechtswidrigen Vorteil zu erlangen, unter Strafe gestellt. Im zweiten Absatz ist die rechtswidrige Zuführung von Dateien ins Informatiksystem und die Löschung oder Veränderung der gespeicherten Dateien als strafbare Handlung festgehalten. Im dritten Absatz heißt es, dass bei einer ungerechtfertigten Bereicherung zum Nachteil eines anderen die Bestrafung verschärft wird und im letzten Absatz, dass der Versuch mit dem gleichen Strafmaß geahndet wird, wie die vollendete Tat.18 Das Speichern von Dateien in einem Informatiksystem und das Zerstören von vorhandenen Dateien, um eine gefälschte Urkunde zu erstellen, in der Absicht, diese im Rechtsverkehr zu nutzen, ist im § 349 Abs. 1 „Täuschung“ als strafbare Handlung festgehalten. Im zweiten Absatz des § 349 ist die Benutzung dieser gefälschten Urkunde unter Strafe gestellt. Die von diesem Paragraphen vorgesehene Regelung ist identisch mit dem Gesetz Nr. 3756. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Begriff „Informatiksystem“ an Stelle von „automatisiertem Datenverarbeitungssystem“ benutzt wurde und dass die im Gesetz vorgesehene Strafrahmendifferenz zwischen dem, der die Urkunde herstellt und demjenigen, der diese Urkunde einsetzt, abgeschafft wurde.19 Im § 350 „Nebenstrafen“ wurde die Beschlagnahmung wieder eingefügt. Im § 351 „Verantwortung der juristischen Personen“ ist geregelt, dass bei den in §§ 347 und 348 genannten Straftaten auch juristische Personen zur Verantwortung gezogen werden. Mit dem § 352 des Vorentwurfes von 1997 „Bildung einer Bande, um eine Straftat zu begehen“ wurde erstmals das Bilden einer oder das Beitreten zu einer Bande, um eine der oben genannten Straftaten zu begehen, unter Strafe gestellt und mit einem höheren Strafmaß versehen. 17 18 19 Kurt (Fn. 7), S. 124. Kurt (Fn. 7), S. 125-126. Kurt (Fn. 7), S. 127. 280 Đlker Tepe IV. Vorentwurf zum türk. StGB von 2000 Die Straftaten im Informatiksystem sind im Vorentwurf zum türk. StGB von 2000 mit der Randüberschrift „Straftaten im Bereich der Informatik“ im zweiten Teil des neunten Abschnitts in den §§ 346-352 geregelt. Die Regelungen des Vorentwurfes von 1997 wurden, abgesehen von wenigen Wortabweichungen und der Anpassung der Geldstrafen, samt Begründung in den Vorentwurf von 2000 übernommen. Nur im § 348, der die Nebenstrafen regelt, wurden folgende Phrasen eingefügt: „die Beschlagnahmung der bei der Straftat benutzten oder durch die Straftat erworbenen Sachen“ und „die Übertragung des Besitzes auf den Staat“.20 Zum ersten Mal wurde die in den Vorentwurf von 2000 eingebrachte Regelung des „Missbrauchs von Bank- und Kreditkarten“ durch den § 349 eingeführt. Im ersten Absatz dieses Paragraphen wird das Benutzen oder Benutzen lassen einer Kreditkarte, die einer fremden Person gehört oder einer anderen Person abgegeben werden muss und die der Täter auf irgendeine Weise in Besitz genommen oder bei sich behalten hat und ohne Einwilligung des Eigentümers benutzt oder durch das Benutzen sich oder eine andere Person ungerechtfertigt bereichert, unter Strafe gestellt. Im zweiten Absatz wird die Bestrafung erschwert, wenn die oben genannte Tathandlung durch die Zerstörung der Bank– oder Kreditkarte verwirklicht wurde oder um zu täuschen.21 Bezüglich der Verantwortlichkeit von juristischen Personen ist die Regelung nur mit einem Unterschied zum Vorentwurf von 1997 in das türk. StGB von 2000 aufgenommen worden. Trotz des Vorentwurfs von 1997, der den Verantwortungsbereich der juristischen Personen auf die Handlungen, wie Zugang ins Informatiksystem, das Zerstören oder Schädigen von Daten, das Behindern oder Zerstören der Systemsfunktion und das sich damit ungerechtfertigt Bereichern, eingrenzt, können juristische Personen im türk. StGB von 2000 für alle in diesem Teil genannten Straftaten zur Verantwortung gezogen werden.22 V. Vorentwurf zum türk. StGB von 2003 Straftaten im Informatiksystem sind im 2. Buch „Straftaten gegen die Öffentlichkeit“ im 9. Teil als „Straftaten im Bereich des Informatiksystems“ geregelt. Im § 346 ist der 20 21 22 Özel, Bilişim Suçlari Đle Đletişim Faaliyetleri Yönünden Türk Ceza Kanunu Tasarısı, Đstanbul Barosu Dergisi, Cild 75/ Sayı 7, 8, 9, S. 862. Akıncı/Alıç/Er, Türk Ceza Kanunu ve Bilişim Suçları, in: Internet ve Hukuk (Hg.: Yeşim Atamer), Đstanbul, 2004, S. 266. Akıncı/Alıç/Er (Fn. 21), S. 272-273. Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts 281 Zugang ins Informatiksystem, die Zerstörung und Änderung der Daten, im § 347 die Behinderung oder das Schädigen der Systemsfunktion um sich dadurch ungerechtfertigt zu bereichern, im § 348 Täuschung, im § 349 Nebenstrafen, im § 350 Missbrauch von Bank- und Kreditkarten, im § 351 Bildung einer Bande, um eine Straftat zu begehen und im § 352 der Verantwortungsbereich von juristischen Personen geregelt. Die §§ 346, 347, 348 des Vorentwurfes von 2000 wurden samt ihrer Begründung in den Entwurf von 2003 übernommen, nur die Geldstrafen wurden angepasst. § 349 wurde ohne Änderungen übernommen. Der § 351 „Bildung einer Bande, um eine Straftat zu begehen“ wurde durch Beibehaltung der Überschrift und seiner Grundform nur mit einem einzigen Unterschied in dem Vorentwurf 2003 übernommen. Der Satzteil „die mit einer oder mehreren materiellen Eigenschaften verstandene Existenz“ wurde gestrichen.23 Bei den §§ 350 und 352 gibt es keinen Unterschied zu den beiden Vorentwürfen (2000 und 2003). C. Systematik des türkischen StGB Nr. 5237 Im neuen StGB werden die „Straftaten im Bereich der Informatik“ in einem gesonderten Teil aufgeführt; das Gesetz räumt diesen Straftaten im dritten Teil des zweiten Buches einen Platz ein. Computer und die mit deren Einsatz verwirklichte Kommunikation werden auch unter die Überschrift „Informatikbereich“ subsumiert. Daher schützt der Abschnitt „Straftaten im Bereich der Informatik“ einerseits den Computer, seine Elemente und die bei ihm verwirklichten Verfahren und andererseits ebenfalls die durch den Einsatz von Computern verwirklichte Datenverbindung- und weiterleitung sowie natürlich das Internet.24 In der Literatur geht es um die verschiedenen Klassifikationsversuche der Informatikdelikte.25 Unter diesen Versuchen ist die systematische Klassifikation von Yazicioglu zu erwähnen. Nach Yazicioglu werden die Informatikdelikte in zwei Gruppen unterteilt; einmal „Informatikdelikte im engeren Bereich“, die die aus dem 23 24 25 Kurt (Fn. 7), S. 132. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki S. 403; Karagülmez (Fn. 10), S. 37; Dülger (Fn. 12), S. 66. Z.B. geht Dönmezer von zwei Klassifikation aus: 1. Die im Computersystem begangenen Straftaten, um das Computersystem, die Datenbanken und die Programme zu schützen, 2. Die gegen den Computer begangenen Straftaten, um den Computer als ein technisches Mittel zu schützen. Dönmezer (Fn. 14), S. 616. Noch ein weiterer Klassifikationsversuch von Ersoy: 1. Straftaten durch das Informatiksystem, 2. Straftaten gegen Informatiksysteme, 3. Straftaten gegen das Informatikmittel. Ersoy, Genel Hukuki Koruma Cercevesinde Bilisim Suclari, AÜSBFD., C. 49, S. 34, Ankara, 1994, S. 160. 282 Đlker Tepe Bereich des Informatiksystems resultierenden Rechtsgüter betreffen und zum anderen „Informatikdelikte im breiteren Sinne“, d. h. klassische Straftaten, die mit den Möglichkeiten des Informatiksystems verwirklicht werden.26 Die erste Gruppe, die auch als „echte Informatikdelikte“ bezeichnet wird, wird wiederum in zwei Gruppen unterteilt. Zum einen die als „direkte Straftaten im Informatiksystem“ oder als „Straftaten im Informatiksystem im engeren Sinne“ bezeichneten echten Straftaten im Informatiksystem, welche aus der Besonderheit des Informatiksystems resultieren und im Bereich der neuen Rechtsgüter begangen werden. Dazu gehört der „unbefugte Zugang zum Informatiksystem“ (§ 243), der „Eingriff auf die im Informatiksystem befindlichen Daten“ (§ 244), die „Erlangung von ungerechtfertigten Vorteilen aus den Möglichkeiten des Informatiksystem“ (§ 244 Abs. 4) und der „Missbrauch der Bank- und Kreditkarten“. Die zweite Gruppe beinhaltet die anderen, indirekten Straftaten im Informatiksystem, die sich aus den Möglichkeiten der Techniken des Informatiksystems ergeben. Zu dieser Gruppe gehört z. B. der „Verstoß gegen das Kommunikationsgeheimnis“ (§ 132), das „Hindernis der Kommunikation“ (§ 124), das „Verhindern von Unterricht und Ausbildung“ (§ 112) und das „Verhindern von Tätigkeiten öffentlicher Anstalten oder Berufsinstituten, die wegen ihren Eigenschaften den öffentlichen Anstalten ähnlich sind“ (§ 113). Es ist auch möglich, klassische Straftaten, wie die „Verleumdung und Beleidigung“ (§ 125), die „Unzüchtigkeit“ (§ 226), die „Möglichkeits- und Platzbeschaffung für Glücksspiele“ (§ 228) und die „Anstiftung zur Begehung einer Straftat“ durch die Möglichkeiten der Informatiksystemtechniken zu begehen. Die Benutzung des Informatiksystems ist ebenfalls ein erschwerender Grund für den Diebstahl (§ 142 Abs. 2 lit. e) und den Betrug (§ 158 Abs. 1 lit. f). D. Begriffsbestimmung Mit dem zunehmenden Interesse für das neue Kommunikationsmedium und der Verbreitung der Informatik- und Telekommunikationstechnologie wurden die Begriffe „Informatik“, „Datei“, „Internet“, “Computer” und „Cyberspace“ sowohl in den allgemeinen Sprachschatz als auch in die gesetzlichen Texte aufgenommen. In diesem Zusammenhang gibt es eine Parallele zwischen dieser Begriffserklärung und bestimmung und der technologischen Entwicklung, da alle neuen technologischen 26 Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 396 ff.; Yazıcıoğlu, Bilgisayar Ağları Marifetiyle Đşlenen Suçlar: Sanal Suçlar, Bilişim Suçları (Panel – T.C. Adalet Bakanlığı Hakim ve Savcı Adayları Eğitim Merkezi Başkanlığı), Ankara, 2001, S. 36 ff. Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts 283 Entwicklungen eine Bereichung und Verwandlung der Begriffsinhalte mit sich führen.27 Natürlich gibt es in der Hinsicht dazu viele Begriffe. Strafrechtlich relevante Begriffe sind jedoch folgende: I. Der erste wichtige Begriff ist „Informatik” (das Datenverarbeitungssystem im alten StGB). Das Wort Informatik kommt aus dem französischen „Informatique“, und setzt sich zusammen aus den französischen Wörtern „Information“ (Kenntnis, Wissen) und „Automatique“ (Automatisch) und beinhaltet demnach die Definitionen für Datenaufbewahrung, -organisation, -übertragung, -vervielfältigung, -weiterleitung, benutzung, -überbringung, -zuführung, und -veränderung.28 Die türkische Sprachgesellschaft definiert den Begriff „Informatik” als eine Wissenschaft, die durch die Menschen für die Kommunikation im technologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Bereich genutzt wird und die Informationen von der elektronischen Maschine ordentlich und logisch verarbeitet.29 Die Informatik wird somit als eine Wissenschaft anerkannt und es wird als die automatische Aufbewahrung, Ordnung, Auswertung, Übertragung, Weiterleitung, Benutzung, Überbringung, Ergänzung, Zuführung, Veränderung einer Information, aus irgendeinem Bereich definiert. Bei einer strafrechtlichen Begriffsbestimmung aus dem Bereich der Informatik ist die Begrifflichkeit des Gesetzgebers heranzuziehen, der sich mit den Problemen der Informatik auseinandergesetzt hat. Einen Hinweis auf den Informatikbegriff gibt die Begründung des türkischen StGB. Hier steht in der Begründung zu § 243 geschrieben: Das Informatiksystem ist ein magnetisches System, das die Daten nach der Sammlung und Lokalisation automatisch verarbeitet. Diese Bemühung eine Definition zu finden, ist leider unklar und strittig. Die Hauptansatzpunkte des Gesetzgebers sind das magnetische System und die Datenverarbeitung nach der Sammlung und Lokalisation dieser Daten. Nun ist zu fragen, was ein „magnetisches” System ist, warum nur das magnetische System als Informatiksystem definiert wird und was „ die Sammlung und Lokalisation der Daten” bedeutet, wie und/oder von wem diese Daten gesammelt und lokalisiert werden... usw.30 II. Ein Computer ist, je nach Speicherprogramm, ein Funktionsmittel, der arithmetische und logische Handlungen übernimmt, Entscheidungen trifft, die Anwendung der Programme und die zu verarbeitenden Daten speichert, um so mit 27 28 29 30 Koca, Avrupa Siber Suç Sözleşmesi’nin Maddi Ceza Hukuku Alanında Öngördüğü Düzenlemeler ve Türk Hukuku, Bilgi Toplumunda Hukuk, Prof. Dr. Ünal Tekinalp’e Armağan, C. III, S. 787 ff. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 403. http://www.tdk.gov.tr/TR/SozBul.aspx?F6E10F8892433CFFAAF6AA849816B2EF05A79F7545 6518C (08.07.2007). Für die Diskussion dazu Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 404 ff. 284 Đlker Tepe seinem Umfeld zu kommunizieren.31 Mit anderen Worten ist ein Computer mit Datenverarbeitungseigenschaften ein Mittel, das jede ausreichend definierte und vervollständigte Aufgabe bearbeiten, Informationen behandeln, speichern, ordnen, auswerten, übertragen, benutzen, überbringen, verändern und ergänzen kann.32 Das Besondere an Computern mit Datenverarbeitungseigenschaften im Gegensatz zu anderen Datenträgern ist, dass die Informationen anders behandelt werden: Es ist ein Mittel das zu allgemeinen Zwecken genutzt wird.33 Eine besondere Definition für den Begriff des Computers gibt es im türkischen StGB nicht. III. Die Datei ist ein wichtiges Element für die Klärung des Begriffes „Informatiksystem”. Eine Datei wird als entsprechende Darstellung definiert, die alle möglichen Informationen für die Verarbeitung von dem Computer zu einem analytischen und numerischen Code umschreibt.34 Gemäß dieser Definition kommt der Datei eine umfassende Bedeutung zu. Im alten StGB wurde der Begriff „irgendwelche Elemente” benutzt, um die Straftaten gegen das Informatiksystem nicht zu begrenzen. Der Gesetzgeber bezweckte damit, dass die neuen Straftatbestände in dieser Hinsicht mit den neuen technologischen Entwicklungen mithalten können. Deswegen gab es keine Begrenzung gegen die technologische Entwicklung, es handelte sich vielmehr um eine dynamische gesetzliche Konstruktion für Informatikdelikte.35 Diese Auffassung wurde jedoch durch das „Gesetzlichkeits- und Bestimmtheitsprinzip” kritisiert. Nach diesem Meinungsstreit werden mit dem Begriff „Datei” alle Elemente miteinbezogen und wiedergegeben.36 Im türkischen StGB gibt es keine besondere Definition für die Datei. E. Normenanalysen zu „Straftaten im Bereich der Informatik“ im türk. StGB I. § 243 türk. StGB – Unbefugter Zugang ins Informatiksystem Der Straftatbestand des unbefugten Zugangs gemäβ § 243 I des türkischen StGB wird wie folgt geregelt: Wer sich rechtswidrig teilweise oder gänzlich Zugang in ein 31 32 33 34 35 36 Yenidünya/Değirmenci, S. 18 ff.; Dülger (Fn. 12), S. 36 ff.; Karagülmez (Fn. 10), S. 31 http://www.tdk.gov.tr/ TR/SozBul.aspx?F6E10F8892433CFFAAF6AA849816B2EF05A79F75456518C (08.07.2007). Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 404. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 404. http://www.tdk.gov.tr/TR/SozBul.aspx?F6E10F8892433CFFAAF6AA849816B2EF05A79F75456 518CA (08.07.2007); Dülger (Fn. 12), S. 48. Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik…, S. 227; Ersoy, S. 168-169. Dülger (Fn. 12), S. 68. Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts 285 Informatiksystem verschafft und darin verbleibt, wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bestraft.37 Während Abs. 2 des § 243 die Tathandlung des Abs. 1 bei entgeltlichen Systemen als Milderungsgrund behandelt, wird im letzten Absatz dieser Norm die Veränderung oder Löschung der Daten als Strafverschärfungsgrund angesehen. Im § 243 wurde die Regelung „Wer sich rechtswidrig ganz oder teilweise Zugang in ein Informatiksystem verschafft oder darin weiterhin verbleibt“ eingeordnet und die Strafe für das Tatbestandsmerkmal „Zugang verschaffen und darin weiterhin verbleiben“ festgehalten. Aber die Norm des Entwurfes von 2003, welche die Strafbarkeit des unbefugten Zugangs in ein Informatiksystem regelte, beinhaltet den Wortlaut „wer sich zu einem Informatiksystem Zugang verschafft und darin verbleibt“. Durch die stattgefundene Debatte in der Generalversammlung des Parlaments und nach Zustimmung des Änderungsvorschlags, bekam die strafbegründende Tathandlung die Fassung: „Wer sich zu einem Informatiksystem Zugang verschafft und darin verbleibt“. Die im Entwurf geregelte Norm zeigt Parallelen zum § 323 Abs. 3 des französischenund zum § 615 des italienischen Strafgesetzbuches. „Zugang ins System verschaffen” und „darin weiterhin verbleiben” stellen zwei alternative Tathandlungen dar. Durch die im Wortlaut der Norm vorgenommene Veränderung wurden diese zwei Tatbestände zu einem Tatbestand zusammengefasst und lauten nun: „Zugang ins Informatiksystem verschaffen und darin weiterhin verbleiben”.38 Es fällt jedoch auf, dass bei der Regelung dieser Norm mit wenig Sorgfalt gearbeitet wurde. Die im Entwurf enthaltene Tathandlung „zu einem Informatiksystem Zugang verschaffen oder darin verbleiben“ wurde zwar bei der Verhandlung bezüglich des Gesetzes als „in ein Informatiksystem Zugang verschaffen und darin verbleiben“ geändert, aber diese Veränderung kam in der Begründung nicht vor. Im Wortlaut des Gesetzes wurde also ein „und“ verwendet, während in dîe Begründung ein „oder“ genommen wurde.39 Obwohl im Wortlaut der Norm der Zugang ins Informatiksystem und das darin Verbleiben eine einheitliche Tathandlung zu sehen ist, lautet die Überschrift nur „Zugang ins Informatiksystem”: Daher findet man bei der Abfolge der Vollendung der Tat eine Unstimmigkeit vor. Auch in § 243 Abs. 2 kommt es durch den Wortlaut „die Handlungen im 1. Absatz” zu einer Diskrepanz und erweckt den Anschein, als ob es 37 38 39 Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007). Ketizmen, Türk Ceza Hukukunda Bilişim Suçları (Diss.), Ankara, 2006, S. 96. Karagülmez (Fn. 10), S. 166. 286 Đlker Tepe mehrere Tathandlungen geben würde. Aber eigentlich stellt die Handlung „Zugang ins Informatiksystem verschaffen und darin weiterhin verbleiben” nur eine Tathandlung dar.40 Über das Rechtsgut des in § 243 geregelten unbefugten Zugangs ins Informatiksystem wurden verschiedene Ansichten vertreten. Nach Kurt ist der unberechtigte Zugang ins Informatiksystem zugleich ein Eindringen in die Privatsphäre der betroffenen Systemeigentümer. Er ist der Meinung, „dass das geschützte Rechtsgut bei dem Zugang ins Informatiksystem und des darin weiterhin Verbleibens, das Beschützen der Privatsphäre und des Datengeheimnisses darstellt. Das Informatiksystem und die darin befindlichen Daten und Programme und die Privatsphäre der Systemeigentümer gehören auch dazu. Durch diesen Straftatbestand wurde versucht zu verhindern, dass durch Eindringen in dieses System das Sicherheits- und Wohlgefühl gestört wird“.41 Dülger ist der Ansicht, dass der Rechtsbereich des § 243, der die Strafbarkeit des unberechtigten Zugangs regelt, eine gemischte Eigenschaft trage. Durch die Verhinderung des unberechtigten Zugangs ins Informatiksystem wären viele Vorteile seitens der Systemeigentümer und -benutzer geschützt. Weiterhin könne es unterschiedliche rechtliche Werte, wie Vorteile dieser Personen, Datenschutz, die Unantastbarkeit ihrer Privatsphäre oder das für Personen oder Anstalten notwendige Sicherheitsgefühl, geben. Im und über die Wirkung dieser Werte, die der Autor als unterschiedliche Arten von Vorteilen beschreibt, die „Sicherheit des Informatiksystems” zu gewährleisten, bilde den eigentlichen Rechtsbereich.42 Für die Erfüllung der Straftat des § 243 reicht ein vollständiger oder teilweise verschaffter Zugang ins System nicht aus, es muss auch ein Verbleiben im System stattfinden. Sich einen Zugang ins System zu verschaffen und dort eine Zeit zu verbleiben, stellt im Ganzen den Tatbestand des § 243 dar.43 Wie am Anfang erwähnt, führt die Regelung des Tatbestandsmerkmals in dieser Form zur Veränderung des Charakters der Straftat. Hier sind besonders die Bedeutung und der Umfang des Ausdrucks „das Verbleiben weiterführen” wichtig. Unter der Annahme, dass das Verschaffen eines Zugangs in ein System und das dortige Verbleiben zwei unterschiedliche und voneinander unabhängige Handlungen 40 41 42 43 Karagülmez (Fn. 10), S. 168. Kurt (Fn. 7), S. 148. Dülger (Fn. 12), S. 213 ff. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 406; Eker, Türk Ceza Hukukunda Bilişim Suçları, TTB Dergisi, Sayı 62, Ankara, 2006, S. 122. Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts 287 darstellen sollen, kommt man zu dem Ergebnis, dass für die Strafbarkeit des unberechtigten Zuganges i.S.v. § 243 mehr als eine Tathandlung notwendig ist. Wie es Straftaten mit mehreren Tathandlungen verlangen, reicht es bei dieser Norm nicht aus, sich nur einen Zugang zu dem System zu verschaffen, sondern das Tatbestandsmerkmal „dort zu Verbleiben” muss vorliegen, damit der Straftatbestand erfüllt ist.44 Wenn nun der Zugang und das dortige Verbleiben keine unterschiedlichen, voneinander unabhängigen Handlungen darstellen, kommt man folglich zu dem Ergebnis, dass die in der Norm geregelte Straftat eine zwangsläufig fortführende Straftat ist. Der Umstand, das über den Zugang zum System ein darüber hinaus gehendes Aufhalten in diesem System gefordert wird, dient dem Zweck, dass zur Vollendung der Straftat eine gewisse Zeitspanne vorliegen muss.45 § 234 setzt ferner einen rechtswidrigen Zugang voraus. Wenn nun der Zugang zu dem System im Rahmen des Rechtlichen erfolgt ist, später diese Einwilligung erst aufgehoben wird oder andere Umstände gegeben sind, die ein weiteres Verbleiben in dem System rechtfertigen, ist § 234 somit nicht einschlägig.46 In § 243 wurden bezüglich der Vollendung dieser Straftat keine speziellen Regelungen getroffen. Wie auch bei der Begründung der Norm ausdrücklich erläutert wurde, spielt die Absicht der Person, die sich rechtswidrig Zugang in ein System verschafft, um an bestimmte Daten zu gelangen, hier keine Rolle. Bereits der rechtswidrige Zugang ins System reicht für die Erfüllung des Straftatbestandes aus. Das Delikt stellt kein Verletzungsdelikt dar, sondern eher ein Gefährdungsdelikt.47 Da in der Norm bezüglich der Tathandlungen des Zugang ins Informatiksystem und dem dort Verbleiben die Rechtswidrigkeit besonders hervorgehoben wurde, wird die Ansicht vertreten, dass diejenigen bevorzugt werden müssten, die ohne Verschulden nicht wissen konnten, dass die begangene Handlung eine Straftat darstellt. Nach Abs. 2 des § 243 liegt ein Strafmilderungsgrund vor, wenn die Tathandlung bei entgeltlichen Systemen begangen wurde. Es wird jedoch nicht erläutert, was unter einer entgeltlichen Datenbank zu verstehen ist und warum bei einem solchen Fall ein Strafmilderungsgrund vorliegt. Nach Dülger umfasst der Begriff entgeltliche Systeme im Allgemeinen vier Situationen: 44 45 46 47 Kurt (Fn. 7), S. 151. Karagülmez (Fn. 10), S. 170 ff. Ketizmen (Fn. 38), S. 130. Karagülmez (Fn. 10), S. 171. 288 Đlker Tepe 1) Web-Seiten, die ihre Dienstleistungen gegen eine Gebühr übers Internet anbieten. 2) „Internet-Cafés“, in denen das System gegen eine bestimmte Gebühr angemietet wird. 3) Anbieten bestimmter Systeme gegen Gebühr durch ein Unternehmen (z. B. anhand der geschlossenen Verträge, über das Internetsystem an Personen zwecks Werbung, SMS verschicken). 4) Das Anschließen einer Internetverbindung über einen bestimmten Zeitraum oder Quartal.48 Nach Karagülmez ist das Benutzen des Systems gegen eine Gebühr im Internet-Café und ähnliche Stellen in diesem Zusammenhang nicht zu erwägen, da im Gesetz nicht der Ort, an dem das System benutzt wird, sondern die entgeltlichen Dienstleistungen, die auf dem elektronischen Teil des Systems angeboten werden, ausdrücklich genannt werden. Auch die Internetverbindung für eine bestimmte Zeit ist nach seiner Meinung nicht unter diesen Absatz zu subsumieren.49 Yazicioglu interpretiert den Zugang in Systeme, die ihre Dienstleistungen gegen eine Gebühr anbieten, als Strafmilderungsgrund und begründet diese Auslegung mit dem breiten Anwendungsbereich der Strafbarkeit wegen unberechtigten Zugangs als zutreffend.50 Der unberechtigte Zugang und das Verändern oder Löschen von Daten im System wird im letzten Absatz des § 243 als Strafverschärfungsgrund angenommen. Laut Erdag handele es sich in diesem Absatz um ein erfolgsqualifiziertes Delikt (§ 23 türk. StGB), d.h. der Straferhöhungsgrund liegt auch dann vor, wenn der Täter bei dem Verändern oder Löschen der Daten ohne Vorsatz gehandelt hat. Falls diese Handlungen allerdings vorsätzlich begangen wurden, kommt Abs. 2 des § 244 in Betracht.51 Wir stimmen der Ansicht des Verfassers nicht zu.52 Mit der im letzten Absatz vorgesehenen Anwendung der Straferhöhung und zwischen den im ersten oder im zweiten Absatz geregelten Vorraussetzungen, sieht das Gesetz bezüglich des Strafmaßes keine Differenzierung vor.53 48 49 50 51 52 53 Dülger (Fn. 12), S. 227. Karagülmez (Fn. 10), S. 175 ff. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki…, S. 406. Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007). Detaylı bilgi ve eleştiri için bkz. Özbek, TCK. Đzmir Serhi, Ankara, 2006, S. 306 vd. Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007). Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts 289 II. § 244 türk. StGB – Beschädigung des Informatiksystems und der Daten 1. In der Zeit des alten türkischen StGB wurde die „Beschädigung des Informatiksystems und der Daten“ im Zusammenhang mit der „Sachbeschädigung“ bewertet. Diese Beziehung ist sogar auch in der Erläuterung die „Beschädigung des Informatiksystem und der Daten“ als ein besonderer Abschnitt der „Sachbeschädigung“ zu sehen. Dönmezer vertritt die Ansicht, dass die Unantastbarkeit des Computers die Funktionsfähigkeit des Systems und den sinngemäβen Gebrauch ihres Inhaltes vorausgesetzt werde. Auf diese Weise würden in erster Linie eigentlich die Vorteile des Eigentümers oder des Benutzers geschützt.54 Yazıcıoglu ist ebenfalls der Meinung, dass durch diese Straftat – bezogen auf das System und der im System vorhandenen Komponenten – das Eigentumsrecht der Eigentümer besser geschützt werde.55 Nach Önder ist der Schutzbereich dieser Straftat allerdings strittig. Es gäbe einige Verfasser, die der Meinung seien, dass dieses Delikt die im Computer vorhandenen Daten der betroffenen Personen schütze und es gäbe weiterhin Verfasser, die vertreten, dass die vorhandenen Daten funktionsgemäβ in der Landeswirtschaft und in der Verwaltung entstehen würden und das daher anzunehmen sei, dass diese Straftat eine gegen das Wirtschaftsleben begangene Straftat darstellt.56 Nach Ersoy beschütze dieser Straftatbestand das Eigentum der Personen.57 Und Dülger vertrat die Ansicht, dass der Schutzbereich dieser Straftat eine gemischte Eigenschaft aufzeige, weil neben den abstrakten aus Daten und Software bestehenden Komponenten eines Datenverarbeitungssystems auch Ausstattungselemente unter Schutz gestellt werden.58 2. Das Verhindern oder Zerstören der Funktionsweise eines Systems wird in § 244 Abs. 1 türk. StGB wie folgt definiert: „Wer die Funktionsweise eines Systems verhindert oder zerstört, wird mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fünf Jahren bestraft“. Die „Verhinderung der Funktionsweise eines Systems” und die „Zerstörung der Funktionsweise eines Systems” sind alternative Tathandlungen des 54 55 56 57 58 Dönmezer (Fn. 14), S. 622. Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik…, S. 259-260. Önder, Sahislara ve Mala Karşı Cürümler ve Bilişim Alanında Suçlar, Đstanbul, 1994, S. 508. Ersoy (Fn. 25), S. 167. Dülger (Fn. 12), S. 231 ff. 290 Đlker Tepe Straftatbestandes des § 244 Abs. 1 türk. StGB.59 Im Gesetz werden Verhinderung und Zerstörung nicht definiert. Die Verhinderung der Funktionsweise eines Systems führt zu einem andauernden oder nur vorübergehenden Verhindern der Funktionsweise der verschiedenen Bereiche des Systems. Daher muss jede Art von Eingreifen in ein System in diesem Umfang bewertet werden.60 Unter vollständiger Funktionsunfähigkeit des Systems wird das Beschädigen der Systemfunktion verstanden, also jede Veränderung der Verfahren eines Systems, welche es unter gewöhnlichen Umständen durchführt sowie die durch einen nicht gerechtfertigten Eingriff vorübergehende oder ganzliche Zerstörung der korrekten Funktionsweise des Systems.61 § 244 Abs. 2 türk. StGB lautet folgendermaßen: „Wer im System gespeicherte Daten zerstört, löscht, verändert oder unzugänglich macht, Daten im System speichert oder vorhandene Daten weiterleitet, wird mit einer Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis zu drei Jahren bestraft.” Die erste alternative Tathandlung des Paragraphen ist die „Löschung der Daten”, die im Informatiksystem gespeichert sind. Das Löschen der im Datenverarbeitungssystem gespeicherten Daten, das Zerstören der Daten und das Vernichten kann als Verlust des Herrschaftsbereiches des Anspruchsinhabers, den er nicht mehr oder nur mit hohem Aufwand wiedererlangen kann, definiert werden.62 Im § 244 Abs. 2 wird nicht, wie im § 525b des alten türkischen StGB, auf die Löschung der Daten eingegangen, sondern auf die Zerstörung der Daten. Vor diesem Hintergrund muss diskutiert werden, ob die Löschung der Daten im Informatiksystem unter den Begriff der Zerstörung fällt oder nicht. Das Löschen und Zerstören von Daten ist laut Yazicioglu gleichbedeutend, da mit dem Löschen gemeint ist, dass die am Speicherplatz vorhandenen Daten zerstört werden.63 Nach diesem Autor kommt eine körperliche Zerstörung nicht in Frage. Die Löschung soll sachlich verstanden werden, da bezüglich des Zugangs zu den gelöschten 59 60 61 62 63 Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Ilişkin suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007). Der türkische Kassationshof legt es paralell dazu aus, vgl. 4. Senat des Kassationshofs, Urt. v. 28.02.2000, 2000/1068 E. – 2000/1771 K.; 11. Senat des Kassationshofs, Urt. v. 24.10.2002, 2002/5771 E. – 2002/8416 K. Dülger (Fn. 12), S. 234. Ketizmen (Fn. 13), S. 169. Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik, S. 263. Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts 291 Komponenten, die Aufhebung von notwendigen Verbindungen und die Unlesbarkeit von Daten gemeint ist. In diesem Zusammenhang hat nach Önder das Löschen eine deskriptive und logische Bedeutung und er definiert sie als die Zerstörung der vorhandenen Verbindung, die dafür gebraucht wird, um an ein Programm zu gelangen.64 Die „Unerreichbarkeit der Datei” ist die Verhinderung des gewöhnlichen Zuganges zu der Datei, ohne Eingriff in die Datei, wobei die Datei bezüglich des Inhaltes in seiner Gesamtheit beschützt wird. Die Datei wird weder zerstört noch geschädigt, aber die notwendige Verbindung für den Zugang zu den Dateien ist abgebrochen.65 Das „Weiterversenden der im System enthaltenen Datei” stellt in § 244 Abs. 2 die letzte der möglichen Tatausführungshandlungen dar. Die Übertragung der im Informatiksystem enthaltenen Dateien außerhalb des Informatiksystems auf ein anderes Informatiksystem oder auf einen Datenträger sowie das Speichern oder Kopieren wird als Weiterversendung der Dateien gewertet.66 Bei einer Gesamtprüfung der Norm ist erkennbar, dass die Tatausführungshandlungen eines Eingriffs in ein System und in eine Datei geregelt sind. Diese Tatausführungshandlungen, die das Funktionieren oder die Benutzung eines Systems oder einer Datei verhindern, sind allgemein geregelt. In Abs. 3 wird ein Strafverschärfungsgrund aufgeführt. Falls die in Abs. 1 und 2 bezeichneten Handlungen gegen Informatiksysteme von Banken, Kreditvereinigungen oder öffentliche Institutionen begangen werden, wird die in den Abs. 1 und 2 vorgesehene Strafe gemäß § 244 Abs. 3 um die Hälfte erhöht. Abs. 4 stellt das „für sich oder für einen Dritten Vorteile ziehen“ durch die in den Abs. 1, 2 und 3 geregelten Tathandlungen unter Strafe, wenn diese Handlungen keinen anderen Straftatbestand erfüllen. Bei der Analyse des letzten Absatzes des § 244 ist aus dem Wortlaut des Paragraphen zu entnehmen, dass nur wenn die Handlung keinen anderen Straftatbestand erfüllt, die Regelung des betreffenden Paragraphen einschlägig ist. Gemäβ dieser Regelung kommt also nur eine Verurteilung nach diesen Paragraphen in Betracht, wenn die Handlung nach türk. StGB oder nach den anderen Sondergesetzen nicht strafbar ist.67 64 65 66 67 Önder (Fn. 56), S. 509. Dülger (Fn. 12, S. 237. Dülger (Fn. 12), S. 238. Karagülmez (Fn. 10), S. 193. 292 Đlker Tepe Während im Paragraphen die Formulierung „keine andere Strafbarkeit begründen“ genutzt wurde, heißt es in der Begründung des Paragraphen wie folgt: „Aber um nach diesem Paragraphen des Absatzes eine Bestrafung verhängen zu können, darf die Tathandlung keine Straftat darstellen, bei der eine schwerwiegende Bestrafung verhängt werden muss. In dieser Hinsicht wird bei den Tathandlungen, wie z. B. Strafbarkeit wegen Betrug, Diebstahl, Untreue oder Unterschlagung, keine Bestrafung nach diesem Paragraphen des Absatzes verhängt.” Deutlich ist zu sehen, dass zwischen der Regelung und der Paragraphenbegründung ein Widerspruch besteht. III. § 245 türk. StGB – Missbrauch von Bank- und Kreditkarten Die im § 245 des neuen türk. StGB geregelte Strafbarkeit vom Missbrauch von Bankund Kreditkarten wurde im alten türk. StGB im § 525 Abs. b Z. 2 geregelt. In diesem Paragraphen wurde der Missbrauch von Bank– und Kreditkarten nicht gesondert geregelt. Der Missbrauch von Bank– und Kreditkarten kam in der Türkei jedoch oft vor. Gericht und dieser Paragraph wurde für eine andere Regelung fast nie eingesetzt.68 Deswegen war es notwendig, eine besondere Regelung für den Missbrauch von Bank– und Kreditkarten zu finden. Die Tathandlung des ersten Absatzes lautet: wer eine Bank– oder Kreditkarte, die einer fremden Person gehört oder an eine fremde Person abgegeben werden muss, in irgendeiner Weise in Besitz nimmt, benutzt oder benutzen lässt […].69 Bei der Definition der Handlung wird nicht beschrieben, auf welche Weise die Karte in Besitz genommen wird, sondern nur, dass es sich dabei um eine rechtswidrige Besitzaufnahme handeln muss. Es wird also keine Eingrenzung – wie z. B. Betrug, Diebstahl70, Untreue71 oder Unterschlagung72 – bei der erforderlichen rechtswidrigen Besitzaufnahme vorgenommen.73 Mit anderen Worten wurde die Trennung des alten türk. StGB, auf welche Art und Weise eine Karte in Besitz genommen wird, abgeschafft und jede Art einer rechtswidrigen Besitzaufnahme einer Karte unter Strafe gestellt.74 Wichtig ist, dass durch die Handlung ein rechtswidriger Nutzen erzielt wird. Dabei werden die von der „Kredit– und Kartenabteilung“ ausgestellten Bank– und Kreditkarten mittels 68 69 70 71 72 73 74 Özel (Fn. 20), S. 862. Vgl. Groβer Senat des Kassationshofs, Urt. v. 11.04.2000, 2000/6-62 E. – 2000/72 K.; 6. Senat des Kassationshofs, Urt. v. 24.09.2001, 2001/10933 E. – 2001/11095 K. Vgl. 6. Senat des Kassationshofs, Urt. v. 01.02.2002, 2001/17027 E. – 2002/1016 K. Vgl. 11. Senat des Kassationshofs, Urt. v. 06.10.2003, 2003/6778 E. – 2003/6714 K. Vgl. 6. Senat des Kassationshofs, Urt. v. 05.02.2002, 2001/16231 E. – 2002/1149 K. Kurt (Fn. 7), S. 178; Dülger (Fn. 12), S. 254; Karagülmez (Fn. 10), S. 196 ff. Akbulut, S. 21 ff. Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts 293 beauftragter Mitarbeiter ihren Inhabern, privaten Verteilungsunternehmen, Post und Bankfilialen übergeben. Auf diese Art und Weise kann das rechtswidrige Benutzen oder Benutzen lassen der Karte durch denjenigen, der im Besitz der Karte ist, strafbar sein.75 Jedoch ist bei einer solchen Situation die Bank der Geschädigte, da die Karte ihren Eigentümer noch nicht erreicht hat.76 Obwohl der mit der Übergabe der Karte beauftragte Mitarbeiter die Bank– und Kreditkarte nicht abgibt, sich nicht durch Benutzung dieser Karte bereichert und einen Vertrauensmissbrauch begeht, wird dieser Sachverhalt speziell geregelt. Die Tathandlungen des zweiten Absatzes sind das Eingreifen in fremde Konten sowie das Fälschen, Verkaufen, Übergeben, Kaufen oder Annehmen von Bank– oder Kreditkarten. Die in diesem Absatz aufgeführten Handlungen wurden als Auffangtatbestände zum Straftatbestand des dritten Absatzes aufgenommen, da das sich ungerechtfertigte Bereichern durch das Benutzen einer gefälschten Karte den Straftatbestand des Abs. 3 erfüllt. Dieser Absatz war im ersten eingeführten türk. StGB nicht vorhanden. Daten über eine Bank– und Kreditkarte in Besitz zu nehmen, war vor dem 08.07.2005, falls dies keine andere Straftat darstellte, nicht unter Strafe gestellt, sondern nur die Erstellung von gefälschten Bank– und Kreditkarten. Diese Lücke wurde mit diesem Absatz geschlossen.77 Das Benutzen einer gefälschten Bank– und Kreditkarte oder das Betrügen durch das Benutzen einer Bank– und Kreditkarte bilden die Tathandlungen des Abs. 3. Die Straftat des Absatzes umfasst mehrere Tathandlungen. Nachdem eine gefälschte Karte hergestellt wurde, ist die Tathandlung erst durch das Erfüllen der Grundtatbestandsmerkmale verwirklicht. Das erste Grundtatbestandsmerkmal ist, dass die Karte letztendlich benutzt wurde und das zweite Merkmal, dass der Täter für sich oder für einen anderen einen Vorteil erlangt hat.78 Im Abs. 4 ist ein Strafmilderungsgrund aufgeführt. Falls die im Abs. 1 geregelten Tathandlungen gegen den Ehemann und/oder die Ehefrau, die Verwandten in gerader Linie, Adoptiveltern, Adoptivkinder, Stiefeltern, Stiefkinder, Schwiegereltern und Schwäger, die Geschwister, die im selben Haus leben, begangen werden, werden diese Tathandlungen nicht unter Strafe gestellt. 75 76 77 78 11. Senat des Kassationshofs, Urt. v. 17.02.2004, 12910 E. – 827 K. Donay, Bankacılık Ceza Hukuku, Đstanbul, 2007, S. 168 ff. Ekinci/Esen, Hırsızlık, Yağma, Güveni Kötüye Kullanma, Dolandırıcılık, Hileli Đflas ve Taksirli Đflas Karşılıksız Yararlanma Belgelerde Sahtecilik ve Bilişim Alanında Suçlar, Ankara, 2005, S. 370. Ekinci/Esen (Fn. 77), S. 372. 294 Đlker Tepe Die Bankkarte verschafft einen rechtlichen Zugang zum System der Bank. Durch diese Karte kann der Karteninhaber mit einer festgelegten Nummer, die ihm bekannt ist, ohne Hilfe eines Sachbearbeiters von seinem Konto Geld abheben. Und Kreditkarten ermöglichen entsprechend eines abgeschlossenen Vertrages zwischen der Person und der Bank die Nutzung von Krediten, die von der Bank unter bestimmten Konditionen der Person gewährt worden sind. Demnach ist der Missbrauch dieser Karten, in dem hier ausgeführten Paragraphen als Straftat geregelt.79 Laut der Begründung dieses Paragraphen erfüllen die unten beschriebenen Handlungen folgende Straftaten: 1. Eine fremde Bank– oder Kreditkarte auf irgendeine Weise in Besitz nehmen und diese ohne Einwilligung des Eigentümers zu benutzen oder benutzen lassen und dadurch sich oder eine andere Person ungerechtfertigt bereichern. 2. Das Benutzen und Benutzen lassen einer fremden Bank– oder Kreditkarte unter den gleichen oben genannten Voraussetzungen, bei der die Karte eigentlich dem Inhaber zurückgegeben werden muss; der Sachbearbeiter in der Bank, der eigentlich die Aufgabe hat, die Karte dem Inhaber zu geben, die Karte jedoch nutzt, um sich oder jemand anderen zu bereichern. Um Handlungen wie Diebstahl, Betrug, Vertrauensmissbrauch sowie deren ratio legis, als auch Unterschiede in der Rechtsprechen vorzubeugen, wurden diese Handlungen zu unabhängigen Straftaten erklärt. IV. § 246 türk. StGB – Die Verantwortung der juristischen Personen für die Informatikdelikte Im § 246 mit der Überschrift „Anwendung der Sicherungsmaßnahmen für juristische Personen” wird festgelegt, dass im Falle einer Straftat, die in diesem Abschnitt geregelt wurde, juristische Personen unrechtmäßig Vermögen erlangen, die dafür bestimmte Sicherungsmaßnahmen angewandt wird. Zwar werden gemäß § 20 Abs. 2 juristische Personen nicht unter Strafe gestellt, hier handelt es sich jedoch um die vorgesehenen Sicherungsmaßnahmen.80 Diese entsprechenden Sicherungsmaßnahmen werden in § 60 wie folgt geregelt: 1. Ungültigmachen der Tätigkeitserlaubnis. 2. Beschlagnahmung der durch die Straftat erworbenen Sachen. 79 80 Vgl. Erläuterung § 245 türk. StGB. Karagülmez (Fn. 10), S. 223. Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts 295 Die Beschlagnahmung der durch die Straftat erworbenen Sachen ist klar, aber es gibt zwei Voraussetzungen, um eine Tätigkeitserlaubnis ungültig zu machen:81 a) Eine Erlaubnis, die von der entsprechenden Institution für den bestimmten Tätigkeitsbereich gegeben wird. b) Ein vorsätzlicher Missbrauch der Erlaubnis, um für die juristische Person Vorteile zu ziehen.82 F. Fazit und Ausblick Der Bedarf einer umfassenden Modernisierung des türkischen Strafrechts wurde bereits seit langem diskutiert. Zur Diskussion standen neben dem Strafgesetzbuch auch die Strafprozessordnung und das Strafvollzugsrecht. In dieser Modernisierungstendenz spielen die Informatikdelikte eine sehr wichtige Rolle. Denn der wichtigste Zweck dieser Reformbemühungen ist die Abdeckung der veränderten gesellschaftlichen Bedürfnisse als ein gesellschaftlisches Subsystem. In diesem Zusammenhang handelt es sich um aktuelle Probleme der modernen (Informations-, bzw. sogar Risiko-) Gesellschaft. Weil die Informations- und Kommunikationstechnologien und gleichzeitig deren Probleme den Hintergrund der modernen Gesellschaft bilden, erscheint es natülich auch in diesem Bereich wünschenswert, dass die mit den genannten Gründen bestimmte Umfassung durch den Gesetzgeber zweckmässig geregelt wird. Vor diesem Hintergrund möchte ich festhalten, dass die Regelungen im Bereich der Informatikdelikte nicht genügen. Wie ich festgestellt habe, gibt es viele begriffliche Unklarheiten (z. B. in welchem Teil des StGB sie geregelt werden) und Definitionsfehler (z. B. die des Informatiksystems) und -mängel (z. B. die des Computers, das des entgeltlichen Informatiksystems ect.). Hinzukommt die gefährliche Differenz zwischen den Gesetztexten und deren Erläuterungen (z.B. § 243, 245). Der Gesetzgeber müsste diese Normen vor der technologischen Wirklichkeit und mit Sorgfalt erneut wieder diskutieren, um sie dann umzuschreiben. 81 82 Zur Kritik vgl. Yıldız, 5237 Sayılı TCK. Seminer Notları, Đstanbul, 2007, S. 34. Karagülmez (Fn. 10), S. 224. Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler Arş. Gör. Đlker Tepe1 A. Giriş Günümüzde bilişim teknolojilerinin yansımalarının görülmediği hiçbir sosyal yaşam alanı düşünülememektedir. Bilişim ve Telekomünikasyon teknolojilerinin etkisi günlük yaşamın birçok alanında kendini hissettirmektedir. Öyle ki artık modern toplumun üstlendiği işlev internetin işlevselliği ile eş değer görülmekte ve hatta modern toplum bu yönüyle “bilgi toplumu” olarak anlamlandırılmaktadır. Böyle bir durum bilgi toplumunun açısından hukuk düzenin ön kabullerini geniş özgürlüklerden yana tavırla şekillendirecek ve devlet ve hukuku bu tutum içinde değerlendirecektir. Bu da teknolojik alt yapıların yeni yaşam formlarının ortaya çıkmasına sebebiyet vermesini sağlayacaktır. Tabi ki bu tespit modern ceza hukukunu doğru bir biçimde algılamak adına oldukça önemlidir. Çünkü modern ceza hukuku tasarımı ile modern toplumunun yeni problemlerine etkili ve amacına uygun çözümler bulmaya çalışılmaktadır.2 Az önce de ifade edildiği gibi modern toplum bilgi toplumu olarak kabul edildiği için, modern topluma ait problemlerin (ceza) hukuksal görünümleri diğerlerine oranla daha çok önem kazanmıştır.3 Bu bağlamda Bilgisayar ve Internet (Bilişim) Ceza Hukuku bilgi toplumunu doğrudan ilgilendiren hukuk alanları olarak önceliğe sahiptir. 1.7.1926 tarihinde kabul edilen Türk Ceza Kanunun 1889 tarihli Đtalyan Ceza Kanunu (Codice Zanardelli) mehaz alınarak ortaya çıkartılmıştır. 592 maddeden oluşan bu kanunun tarihsel süreç içinde neredeyse yarısı değişikliğe uğramış, bu güne kadar yaklaşık 60 kez “tadilat”a maruz kalmıştır. Bu da Türk Ceza Kanununda ciddi bir reform gerekliliğini 1930’lu yıllardan sonra ortaya koymuş ve bu düşünce meyvesini 1 Haziran 2005’de vermiştir. Bu reform hareketi sadece Türk Ceza Kanunu ile sınırlı olmayıp beraberinde Ceza Muhakemesi Kanunu, Ceza ve Güvenlik Tedbirlerinin Đnfazı Hakkında Kanun ve diğer yan kanunlarla da desteklenmiştir. Đşte ben bu tebliğimde modern toplumun ceza hukuku bakımından en önemli görünümü olan bilişim suçlarına 1 2 3 Akdeniz Üniversitesi Sosyal Bilimler Enstitüsü Kamu Hukuku A.B.D. Ünver, Ceza Hukukuyla Korunması Amaçlanan Hukuksal Değer, Ankara, 2003, S. 443. Ünver, Türk Ceza Kanunu’nun ve Ceza Kanunu Tasarısı’nın Đnternet Acısından Değerlendirilmesi, IUHFM, C: LIX – S: 1-2, Đstanbul, 2001, S. 61 vd. 298 Đlker Tepe ilişkin düzenlemeleri 2005 yılında yürürlüğe giren yeni TCK’ya göre Türk Hukukunda ortaya çıkan aktüel gelişmeler ışığında özetlemeye çalışacağım. B. Bilişim Suçlarının Tarihsel Süreçteki Gelişim Çizgisi Türk Ceza Hukukundaki Bilişim Suçlarıyla ilgili tartışmalar geçmeden önce farklı görünümleri ortaya koymak adına 2004 yılına kadar yaklaşık yirmi yıllık tarihsel gelişim sürecini çözümlemek yerinde olacaktır. I. 1989 TCK Ön Tasarısı 1984 yılında bir komisyon yeni bir Ceza Kanunu tasarısı hazırlamak için bir araya gelmiş ve çalışmalarını tamamlayarak tasarıyı 1987 yılında ortaya çıkarmışlardır. Fakat oldukça eleştiri toplayan bu tasarı ikinci bir komisyonla yeniden ele alınmış ve 1989 yılında yeni tasarı tamamlanmıştır.4 1989 TCK. Ön Tasarısı olarak adlandırılan bu tasarının bilişim suçları bakımından önemi, ilk kez bu tasarıyla bilişim suçları Türk Hukuk Sistemine alınmış olmasından kaynaklanmaktadır. Söz konusu suçlar “Topluma Karşı Suçlar” başlıklı ikinci kısmının dokuzuncu bölümünde yer almıştır ve toplam beş maddeden oluşmaktadır. Bu maddeler 1989 TCK. Ön Tasarısında düzenlenen haliyle özetlenecek olursa; “Hile ile bilgi elde etme ve bunları haksız kullanma” başlıklı 342. maddesinde bilgileri otomatik işleme tabi tutmuş bir sistemden programları, verileri veya herhangi bir unsuru hukuka aykırı olarak ele geçirme ve bilgileri otomatik işleme tabi tutulmuş bir sistemde yer alan bir programı, verileri veya diğer herhangi bir unsuru başkasına zarar vermek üzere nakletme ve çoğaltma fiilleri suç olarak düzenlenmiştir.5 “Yarar sağlama, zarar verme” başlıklı 343. maddesi başkasına zarara verme veya kendisine yarar sağlamak amacıyla bilgileri otomatik işleme tabi tutmuş bir sistemi veya verileri veya diğer herhangi bir unsuru kısmen veya tamamen tahrip etme veya değiştirme veya sistemin işlemesine engel olma ile bilgileri otomatik işleme tabi tutmuş bir sistemi kullanarak kendisi veya başkası lehine hukuka aykırı yarar sağlama fiillerini düzenlemiştir.6 4 5 6 Hakeri, Tötungsdelikte im Türkischen StGB-Entwurf 1997, http://www.akader.info/KHUKA/ 7_2000_ekim/totungsdeligte.htm (08.07.2007). Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik ve Hukuki Boyutları ile Bilgisayar Suçları, Đstanbul, 1997, S. 208. Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik…, S. 208. Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler 299 “Sahtecilik” başlıklı 344. maddesinde ise, delil olarak kullanılmak amacıyla sahte bir belgeyi oluşturmak için bilgileri otomatik olarak işleme tabi tutan bir sisteme, verileri veya diğer unsurları yerleştirme veya var olan verileri, diğer unsurları tahrif etmek veya bunları kullanma fiili suç olarak düzenlenmiştir.7 “Feri cezalar” başlıklı 345. maddesinde, 342 ve 343. maddelerde belirtilen suçları işleyen failler hakkında öngörülen cezalara ek olarak, kamu hizmetinden veya sanat veya ticaretten yasaklanma, suçtan meydana gelen şeylerin müsaderesi, suçun işlenmesinde kullanılan kurumların veya teşebbüsün kapatılması öngörülmüştür.8 “Tüzel kişiler ve teşebbüs hali” başlıklı 346. maddesinde bütün bölümü kapsayacak bir hüküm getirerek, bu bölüme giren suçlardan dolayı tüzel kişilerin de sorumlu olduğu, teşebbüs halinde ise tamamlanmış suçun cezasının verileceğinin belirtildiği görülmektedir.9 II. 3756 Sayılı Kanunla Gerçekleştirilen Düzenleme Kanun koyucu 14.06.1991 tarih ve 3756 sayılı Kanunla 1989 TCK. Ön Tasarısı kısmen de olsa 765 sayılı TCK’ya eklenmiştir. Ön Tasarının bilişim suçlarına ilişkin maddeleri 525. madden sonra gelmek üzere “Bilişim Alanında Suçlar” başlığı ile on birinci bölüm olarak eklenmiştir. Anılan Kanun ile yapılan düzenlemeler kısaca özetlenecek olursa; TCK. m. 525/a olarak kanun metnine aktarılan düzenleme 1989 TCK. Ön Tasarısının 342. maddesinde öngörülen düzenlemeye (“Hile ile bilgi elde etme ve bunları haksız kullanma”) karşılık gelmektedir. Cezanın miktarı ve gerekçesi de dahil olmak üzere aynen aktarılmıştır.10 Aynı şekilde TCK. m. 525/b 1989 TCK. Ön Tasarısındaki 343. maddeye denk gelen düzenlemenin (“Yarar sağlama, zarar verme”) gerekçesi de dahil olmak üzere aynısıdır.11 TCK. m. 525/c maddesi ise kendisine karşılık gelen 1989 TCK. Ön Tasarısı’nın 344. maddesi (“Sahtecilik”) ile bazı yönleriyle farklıdır. “Yerleştirme ve tahrif etmenin” 7 8 9 10 11 Kurt, Tüm Yönleriyle Bilişim Suçları ve Türk Ceza Hukukundaki Uygulaması, Ankara, 2005, S. 120. Kurt (Dipnot 7), S. 120. Kurt (Dipnot 7), S. 120-121. Karagülmez, Bilişim Suçları ve Soruşturma – Kovuşturma Evreleri, Ankara, 2005, S. 126 vd.; Yenidünya/Değirmenci. Mukayeseli Hukukta ve Türk Hukukunda Bilişim Suçları, Đstanbul, 2003, S. 54. Kurt (Dipnot 7), S. 122. 300 Đlker Tepe cezası Ön Tasarıyla aynı tutulmuştur. Ancak Ön Tasarıda “kullanma”ya da aynı cezayı öngörmüşken, 3756 sayılı Kanunda tahrif edilmiş olan verileri kullanmanın cezası için daha az bir ceza öngörülmüştür.12 Bunun yanında Ön Tasarısından farklı olarak, tahrif edilmiş veri veya diğer unsurları kullanmanın “bilerek” yapılması hususu vurgulanmıştır.13 Feri Cezalarla ilgili 525/d maddesinde Ön Tasarının 345. maddesinden farklı müsadere ve kurum kapatma yer almamıştır.14 Ayrıca bu bölümdeki suçlardan tüzel kişilerin de sorumlu olduğuna ve teşebbüsün tamamlanmış suç gibi cezalandırılacağına ilişkin 1989 tarihli Öntasarının 346. maddesi alınmamıştır.15 III. 1997 TCK Ön Tasarısı 1997 TCK. Ön Tasarısı’nda yer alan bilişim alanındaki suçlar ile ilgili düzenleme 1994 Fransız Ceza Kanununu düzenlemesinden esinlendiği ve Fransız Ceza Kanunun 323–1 ila 323–7 maddesindeki suçlarla bir olduğu söylenebilir.16 Tasarının 347. maddesi “Bilişim sistemine girme, verileri tahrip ve bozma” başlıklı olup maddenin birinci fıkrasında, bilişim sistemine hukuka aykırı olarak girme veya orada kalmaya devam etme suçu düzenlenmiş, ikinci fıkrasında ise bu fiil nedeniyle sistemin içerdiği verilerin yok edilmesi veya değiştirilmesi durumu ağırlaştırıcı neden olarak belirtilmiştir. Girme veya orada kalma fiili nedeniyle sistemin içerdiği bilgilere zarar verilecek olursa ayrıca birinci fıkradaki hükümden daha ağır bir ceza ile karşılanmaktadır. Üçüncü fıkrada sisteme hukuka aykırı olarak girmeye teşebbüs edilmesi halinde suç tanımlanmış bir suç gibi kabul edilmektedir. Söz konusu düzenlemenin ceza hukukunun suça teşebbüs edilmesi halinde, tamamlanmış suçtan daha hafif cezalandırılması yönündeki genel prensibi ile uyum içinde olmadığı kabul edilmiştir.17 Đlk kez bu tasarıda “bilgileri otomatik olarak işleme tabi tutmuş sistem” kavramı yerine “bilişim sistemi” kavramı kullanılmıştır. 12 13 14 15 16 17 Dülger, Bilişim Suçları, Ankara, 2004, S. 207. Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik…, S. 284. Kurt (Dipnot 7), S. 124; Dönmezer, Kişiler ve Mala Karşı Cürümler, 16. Baskı, Đstanbul, 2001, S. 623. Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik…, S. 209. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki Bilişim Suçlarının Değerlendirmesi, YÜHFD, C. II/ S 2, Đstanbul, 2005, S. 394. Kurt (Dipnot 7), S. 124. Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler 301 Tasarının “Sistemi engelleme, bozma, haksız yarar sağlama” başlıklı 348. maddesinin birinci fıkrasında bir bilişim sisteminin işleyişini engelleme, bozma ve bilişim sistemlerinden haksız yarar sağlama, ikinci fıkrasında da bilişim sistemine hukuka aykırı olarak veriler sokma veya sistemin içerdiği verileri yok etme, veya değiştirme suç olarak düzenlenmiştir. Üçüncü fıkrasında, bu fiillerle failin başkasının zararına ve kendisinin yararına haksız bir menfaat elde etmesi halinde cezanın ağırlaştırılacağı, son fıkrasında ise bu suçlara teşebbüs halinde faile tamamlanmış suçun cezasının verileceği belirtilmiştir.18 “Sahtecilik” başlığı taşıyan 349. maddesinde ise, hukuk alanında bir neticeye ulaşmak amacıyla sahte bir belge oluşturmak için bilişim sistemine veriler yerleştirme veya var olan verileri tahrif etme fiillerde, ikinci fıkrasında ise belirtilen sahte belgeyi kullanma suçu düzenlenmiştir. Bu anlamda madde ile düzenlenen alan ile 3756 sayılı kanunla yapılan düzenleme arasında bir farklılık yoktur. Tek fark, “bilişim sistemi” kavramının yerine “bilgileri otomatik olarak işleme tabi tutmuş sistem” ifadesinin yerine kullanılması ve belgeyi düzenleyen ile kullanan arasında kanunda var ceza farkının ortadan kaldırılmasıdır.19 “Feri cezalar” başlıklı 350. maddesine yeniden müsadere eklenmiştir. “Tüzel kişilerin sorumluluğu” başlıklı 351. maddesinde ise, 347 ve 348 maddelerinde düzenlenen suçlardan tüzel kişilerinde sorumlu olduğu kabul edilmiştir. “Suç işlemek için örgütlenme” başlığı taşıyan 1997 TCK. Ön Tasarısının 352. maddesinde, yukarıda maddelerde öngörülen suçları işlemek için oluşturulan bir örgütü kuran veya buna katılan kişilere işlemek istedikleri suçlardan en ağırının cezasının verileceği hükme bağlanmıştır. Bu şekilde düzenlemede ilk defa getirilmiştir. IV. 2000 TCK Ön Tasarısı 2000 tarihli TCK. Ön Tasarısında bilişim suçları, tasarının Đkinci Kısmının “Bilişim Alanında Suçlar” kenar başlığı Dokuzuncu Bölümünde, 346 - 352 maddeleri arasında düzenlenmiştir. 1997 Ön tasarısının maddeleri 2000 Ön tasarısına bir takım değişiklikler ve para cezalarındaki güncellenmesi dışında gerekçeleriyle dahil olmak üzere olduğu gibi aktarılmıştır. Yalnızca feri cezaların düzenlendiği 348. maddede, suçta kullanılan veya 18 19 Kurt (Dipnot 7), S. 125-126. Kurt (Dipnot 7), S. 127. 302 Đlker Tepe suçtan meydana gelen şeylerin müsaderesi “veya mülkiyetin devlete geçirilmesi“ ifadesi kullanılmıştır.20 2000 Ön tasarısında getirilen en önemli yenilik “Banka ve Kredi Kartlarının Kötüye kullanımı” başlıklı 349. maddesidir. Bu maddenin birinci fıkrası ile başkasına ait veya diğer bir kişiye verilmesi gereken bir kredi kartını herhangi bir şekilde ele geçiren veya bulunduran bir kişinin kart sahibinin rızası olmaksızın kullanarak veya kullandırtarak kendisine veya başkasına haksız kazanç sağlaması suç olarak düzenlenmiştir. Đkinci fıkrasında ise aynı fiilin banka veya kredi kartını tahrif ederek veya bunu sahtecilik suretiyle meydana getirerek işlendiğinde ceza ağırlaştırılmıştır.21 Tüzel kişilerin sorumluluğuna ilişkin düzenleme 1997 Ön Tasarısından bir fark dışında aynen düzenlenmiştir. 1997 Ön Tasarısında tüzel kişilerin sorumluluğu bilişim sistemine girme, verileri tahrip ve bozma, sistemi engelleme, bozma, haksız yarar sağlama fiilleri ile sınırlandırılmasına rağmen bu tasarıda tüzel kişilerin bu bölümdeki tüm suçlardan sorumlu olduğu düzenlenmiştir.22 V. 2003 TCK Ön Tasarısı Đkinci Kitabın “Topluma Karşı Suçlar” başlıklı ikinci kısmının “Bilişim Alanında Suçlar” başlıklı 9. bölümünde bilişim suçları düzenlenmiştir. Bu bölünme yer alan 346. maddesinde bilişim sistemine girme, verileri tahrip ve bozma, 347. maddesinde sistemi engelleme, bozma, haksız yarar sağlama, 348. maddesinde sahtecilik, 349. maddesinde feri cezalar, 350. maddesinde banka veya kredi kartının kötüye kullanılması, 351. maddesinde suç işlemek için örgütlenme, 352 maddesinde tüzel kişilerin sorumluluğu düzenlenmiştir. 2000 TCK. Ön Tasarısındaki 346, 347, 348. maddeleri gerekçeleri de dahil olmak üzere 2003 tasarısına aynen alınmış, sadece zamanın şartlarına uygun olarak para cezası miktarları güncellenmiştir. 349 hiçbir değişiklik olmadan aynen alınmıştır. Suç işlemek için örgütlenme başlıklı 351. maddesinde ise, aynı başlık altında temelde aynı olmakla birlikte tek farkla 2003 tasarısına alınmıştır. Bu fark madde metninden “varlığı bir veya birden çok maddi nitelikteki hazırlıklardan anlaşılan” ifadesi çıkarılmıştır.23 20 21 22 23 Özel, Bilişim Suçları Đle Đletişim Faaliyetleri Yönünden Türk Ceza Kanunu Tasarısı, Đstanbul Barosu Dergisi, Cild – 75/ Sayı 7, 8, 9, S. 862. Akıncı/Alic/Er, Türk Ceza Kanunu ve Bilişim Suçları, Đnternet ve Hukuk (Derleyen: Atamer), Đstanbul, 2004, S. 266. Akıncı/Alic/Er (Dipnot 21), S. 272-273. Kurt (Dipnot 7), S. 132. Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler 303 350 ve 352. maddeler bakımından her iki Ön Tasarısında (2000 ve 2003) düzenleme farklılığı görülmemiştir. C. 5237 Sayılı TCK’daki Sistematik Yeni Ceza Kanununda Đkinci Kitabının Üçüncü Kısmının Onuncu Bölüm başlığı altında “Bilişim Alanında Suçlar” özel bir bölümde düzenlenmiştir. Bilgisayar ve bilgisayar aracılığıyla gerçekleştirilen iletişim de bir üst başlık olarak bilişim alanı kapsamı altında değerlendirilmiştir. Bu sebeple “Bilişim Alanında Suçlar” başlığı, bir yandan bilgisayarı, unsurlarını ve bunlarda gerçekleştirilen işlemleri kapsarken bir yandan da internet de dahil olmak üzere bilgisayar marifetiyle veri iletişimi ve naklini de koruma altına almaktadır.24 Doktrinde bilişim suçlarının sınıflandırılması ile ilgili farklı girişimler mevcuttur.25 Bu sınıflandırma girişimleri içinde Yazıcıoğlu’nun sınıflandırması sistematik açıdan oldukça yerindedir. Yazıcıoğlu’na göre Bilişim suçlarını iki temel ayırım içinde düşünmek mümkündür. Bu suçlar bilişim alanının doğurduğu yeni hukukî yararlara karşı gerçekleştirilen «dar anlamda bilişim suçları» ve klâsik suçların bilişim olanakları marifetiyle gerçekleştirilmesi olarak karşımıza çıkan «geniş anlamda bilişim suçları»dır.26 Gerçek bilişim suçları olarak adlandırılan birinci suç grubu da, “bilişim sistemlerine izinsiz girilmesi” (m.243), “bilişim sistemlerindeki verilere müdahalelerde bulunulması” (m.244), “bilişim sistemleri marifetiyle haksız menfaat temini” (m.244/4) gibi bilişim sistemlerinin özelliğinden kaynaklanan ve yeni hukuksal değerle bağlamında gerçekleştirilen doğrudan bilişim suçları ya da dar anlamda bilişim suçları şeklinde adlandırılan gerçek bilişim suçları ve bilişim teknolojilerinin getirdiği imkânlar dolayısıyla ortaya çıkan “haberleşmenin gizliliğini ihlâl” (m.132), “haberleşmenin engellenmesi” (m.124), “eğitim ve öğretimin engellenmesi” (m.112), “kamu kurumu veya kamu kurumu niteliğindeki meslek kuruluşlarının faaliyetlerinin engellenmesi” 24 25 26 Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki…, S. 403; Karagülmez (Dipnot 10), S. 37; Dülger (Dipnot 12), S. 66. Örneğin Dönmezer ikili bir sınıflandırmaya gitmiştir: 1. Bilgisayar sistemlerini, veri bankalarını ve programları korumaya yönelik olarak bilgisayar sistemi içinde işlenen suçlar, 2. Teknolojik bir arac olarak doğrudan bilgisayarı korumaya yönelik olarak bilgisayara karşı işlenen suçlar. Dönmezer (Dipnot 14), S. 616. Başka bir sınıflandırma da Ersoy’da dikkati çekmektedir: 1. Bilişim sistemleri aracılığıyla işlenen suçlar, 2. Bilişim sistemine karşı işlenen suçlar, 3. Bilişim araçlarına karşı işlenen suçlar. Ersoy, Genel Hukuki Koruma Cercevesinde Bilişim Suçları, AÜSBFD., C. 49, S. 3-4, Ankara, 1994, S. 160. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 396 vd.; Yazıcıoğlu, Bilgisayar Ağları Marifetiyle Đşlenen Suçlar: Sanal Suçlar, Bilişim Suçları (Panel – T.C. Adalet Bakanlığı Hakim ve Savcı Adayları Eğitim Merkezi Başkanlığı), Ankara, 2001, S. 36 vd. 304 Đlker Tepe (m.113), gibi dolayısıyla bilişim suçları diye de ikiye ayrılmaktadır. Bununla birlikte “hakaret ve sövme” (m.125), “müstehcenlik” (m.226), “kumar oynanması için yer ve imkân sağlanması” (m.228) “suç işlemeye tahrik” (m.214) gibi klâsik nitelikli suçların bilişim teknolojileri marifetiyle işleyebilmesi de mümkündür. Hırsızlık ve Dolandırıcılık suç tipleri bakımdan da, bu suçların bilişim sistemleri kullanmak suretiyle işlenmesi de ağırlaştırıcı neden olarak düzenlenmiştir. D. Kavramlar Bilişim ve Telekomünikasyon teknolojilerindeki yayılım ve yeni iletişim araçlarının kullanılmasına yönelik ilginin artmasıyla birlikte „Bilişim“, „Veri“, „Đnternet“, „Bilgisayar“, „Siber Uzay“ gibi kavramlar hem sosyal alanda günlük konuşmalarda gerekse yasa metinlerinde daha sık olarak kullanılmaya başlanmıştır. Bu bağlamda teknolojik gelişimler ile söz konusu kavramların belirlenmesi ve açıklanması arasında bir paralelliğin olduğu açıktır. Çünkü yeni teknolojik gelişmeler kavram içeriklerinin dönüşüme uğraması ve zenginleşmesine sebebiyet vermektedir.27 Tabi ki bu yönde birçok kavram mevcuttur ancak ceza hukuku anlamında en önemli kavramlar ile ilgili kapsam belirlenimleri şöyle yapılmıştır: I. Bu çerçevede ilk önemli kavram Bilişim Sistemi (eski TCK’deki haliyle verileri otomatik işleme tabi tutan sistem) kavramıdır. Bilişim kelimesi, Fransızca «informatique» kelimesinden Türkçe’ye çevrilmiş olup Fransızca “information” (bilgi) ve “automatique” (otomatik) kelimelerinin birleşiminden türemekte ve verinin saklanması, organize edilmesi, değerlendirilmesi, nakledilmesi, çoğaltılması gibi fonksiyonları da barındıran bir anlama sahiptir.28 TDK sözlüğünde “bilişim”, “insanoğlunun teknik, ekonomik ve toplumsal alanlardaki iletişiminde kullandığı ve bilimin dayanağı olan bilginin özellikle elektronik makineler aracılığıyla düzenli ve akla uygun bir biçimde işlenmesi bilimi” olarak tanımlanmaktadır.29 Bilişim, bir bilim dalı olarak da kabul edilmekle beraber, her hangi bir alandaki bilginin otomatik olarak işlenmesi yani saklanması, organize edilmesi, değerlendirilmesi, aktarılması, kullanılması, iletilmesi, ilâve yapılabilmesi, değiştirilebilmesi anlamındadır. Ceza Hukuku açısından bilişim suçlarının temelindeki bu kavramın yasa koyucu tarafından da tanımlandığı ve bu tanımın 243. maddenin gerekçesinde yer aldığı görülmektedir. Bu tanıma göre, bilişim sistemi verileri toplayıp yerleştirdikten sonra onları otomatik 27 28 29 Koca, Avrupa Siber Suç Sözleşmesi’nin Maddi Ceza Hukuku Alanında Öngördüğü Düzenlemeler ve Türk Hukuku, Bilgi Toplumunda Hukuk, Prof. Dr. Ünal Tekinalp’e Armağan, C. III, S. 787 vd. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki…, S. 403. http://www.tdk.gov.tr/TR/SozBul.aspx?F6§10F8892433CFFAAF6AA849816B2EF05A79F75456 518CA (08.07.2007). Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler 305 işleme tabi tutma olanağı veren manyetik sistemdir. Ancak bu tanımlama girişimi oldukça muğlak ve tartışmaya açıktır. Yasa koyucunun temel hareket noktaları sistemin manyetik oluşu ve verilerin toplanıp yerleştirildikten sonra işlenmesi şeklinde ortaya konulmuştur. Ancak bu durumda şu soruların yanıt bulması zorunludur; neden sadece manyetik sistemler bilişim sistemi olarak kabul edilmiştir? “verilerin toplanması ve yerleştirilmesi”nden ne kastedilmektedir? Kim ve/veya kimler tarafından bu veriler toplanmakta ve yerleştirilmektedir? vb.30 II. Diğer önemli bir kavram da Bilgisayardır. Bilgisayar, önceden aktarılmış veri ve programa bağlı olarak aritmetik ve mantıksal işlemleri yapabilen, kullanacağı programı ve verileri kaydedebilme yeteneğine sahip, çevresiyle etkileşimde bulunabilen araçtır.31 Bir başka ifade ile bilişim niteliğine sahip bir bilgisayar, yeterince kavramsallaştırılmış ve iyi tanımlanabilmiş her türlü problem üzerinde çalışabilen, bilgiyi işleyebilen, saklayabilen, organize edebilen, değerlendirebilen, aktarabilen, kullanabilen iletebilen, değiştirebilen ve ilâve yapılabilen bir araçtır.32 Bu tanımlardan da anlaşılacağı üzere, bilişim sistemi unsuru olarak bilgisayarın genel kullanım amacına hizmet etmesi öncelikli olarak aranan bir koşuldur. Ceza Kanununda özel bir bilgisayar tanımına yer verilmemiştir.33 III. Veri kavramı bilişim sistemi kavramının açıklanması bakımından oldukça önemli bir kavramdır. Veri her türlü bilginin bilgisayar tarafından işlenebilmesi için analitik ve numerik kodlara dönüştürülmüş şeklidir.34 Bu tanımdan hareket edildiğinde verinin kaplamsal bir anlama sahip olduğu görülmektedir. Eski Ceza Kanununda bilişim alanında işlenen suçlarda bir sınırlandırmaya gitmemek adına „diğer herhangi bir unsur“ kavramı kullanılmıştır. Bu girişimle yasa koyucu bu alanda işlenen suçlarda yeni suç unsurlarını yeni teknolojik gelişmelerle bu kapsama dahil etmeyi düşünmüşütür. Bu suretle bilişim suçlarında dinamik bir yasal yapıya ulaşılacaktı.35 Ancak bu düzenleme „Kanunilik“ ve „Belirlilik“ prensipleri bakımından değerlendirilmiş ve eleştiriye tabi tutulmuştur. Bu yöndeki tartışmaların ardından „Veri“ Kavramı ilgili tüm unsurları da 30 31 32 33 34 35 Bu konudaki tartışmalar için bkz. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki…, S. 404 vd. Yenidünya/Değirmenci, S. 18 vd.; Dülger (Dipnot 12), S. 36 vd.; Karagülmez (Dipnot 10), S. 31, http://www.tdk.gov.tr/TR/ SozBul.aspx?F6E10F8892433CFFAAF6AA849816B2EF05A79F75456518CA (08.07.2007). Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 404. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 404. http://www.tdk.gov.tr/TR/SozBul.aspx?F6E10F8892433CFFAAF6AA849816B2EF05A79F7545 6518CA (08.07.2007); Dülger (Dipnot 12), S. 48. Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik, S. 227; Ersoy, S. 168-169. 306 Đlker Tepe içerecek şekilde tek kavram olarak kullanılmıştır.36 Veri için TCK’da herhangi bir tanıma rastlanmamaktadır. E. TCK’daki Düzenlenen “Bilişim Alanında Suçlar”a Đlişkin Norm Analizi I. Md. 243 – Bilişim Sistemine Girme (Yetkisiz Erişim) TCK’nin 243. maddesinin birinci fıkrasında yetkisiz erişim suçu “Bir bilişim sisteminin bütününe veya bir kısmına, hukuka aykırı olarak giren ve orada kalmaya devam eden kimseye bir yıla kadar hapis veya adlî para cezası verilir.” şeklinde düzenlenmiştir.37 243. maddenin 2. fıkrasında, birinci fıkrada tanımlanan fiilin bedeli karşılığı yararlanılabilen sistemler üzerinde gerçekleştirilmesi hali cezada indirim sebebi olarak öngörülürken, aynı maddenin son fıkrasında düzenlenen verinin yok olması ya da değişmesi, ağırlatıcı sebep olarak düzenlenmiştir. 243. maddede “Bir bilişim sisteminin bütününe veya bir kısmına, hukuka aykırı olarak giren ve orada kalmaya devam eden…” hükmüne yer verilmiş ve suçun maddi unsuru “girme ve orada kalmaya devam etme” olarak düzenlenmiştir. Tasarıda yetkisiz erişim suçunun düzenlendiği maddede “bir bilişim sistemine giren veya orada kalmaya devam eden” hükmünü içermekte iken, TBMM Genel Kurul görüşmeleri sırasında bu maddeye ilişkin değişiklik önergesinin kabulü sonucunda, maddede suç teşkil eden eylem “bir bilişim sistemine giren ve orada kalmaya devam eden” halini almıştır. Ketizmen’in isabetli olarak ortaya koyduğu üzere, tasarıdaki hüküm Fransız Ceza Kanunun 323-3 ve Đtalyan Ceza Kanunun 615. maddesi maddi unsur itibariyle paralellik arz etmekte ve “sisteme girme” ve “sistemde kalmaya devam etme” seçimlik hareketleri oluşturmaktayken, madde metninde yapılan değişiklikle bu iki hareket birleştirilmiş. “sisteme girme ve kalmaya devam etme” şeklinde tanımlanmıştır.38 Ancak bu maddenin düzenlenişinde özensiz davranıldığı göze çarpmaktadır. Örneğin yukarıda değinildiği gibi Tasarıda yer alan “bir bilişim sistemine girmek veya orada kalmaya devam etmek” fiili kanun görüşmeleri esnasında “bir bilişim sistemine girmek ve orada kalmaya devam etmek” olarak değiştirilmiş ancak bu değişiklik gerekçeye 36 37 38 Dülger (Dipnot 12), S. 68. Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin Suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007). Ketizmen, Türk Ceza Hukukunda Bilişim Suçları (Yayımlanmamış Doktora Tezi), Ankara, 2006, S. 96. Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler 307 yansıtılmamıştır. Yani madde metninde “ve” kullanılırken gerekçesinde “veya” kullanılmıştır.39 Ayrıca madde metninde bilişim sistemine girmek ve orada kalmak tek bir eylem gibi düzenlenmiş olmasına rağmen madde başlığı sadece “bilişim sistemine girme” olarak kullanıldığından suçun tamamlanma aşaması bakımından bir uyumsuzluk doğmuştur. Ayrıca yine aynı şekilde 243. maddenin ikinci fıkrası, “birinci fıkradaki fiiller” diyerek yine benzer bir çelişkiye neden olmuş ve sanki birden fazla eylem varmış gibi düzenleme getirmiştir. Halbuki “bilişim sistemine girme ve orada kalma” fiili tek bir fiildir.40 243. maddede düzenlenen yetkisiz erişim suçunun hukuki konusu ile ilgili olarak çeşitli görüşler ileri sürülmüştür. Kurt, bilişim sistemine yetkisiz erişim suçu ile sistem sahibinin kişisel alanına müdahale edildiğini ifade etmiştir. Yazara göre; “Bilişim sistemine girme ve orada kalmaya devam etme suçunda korunan hukuki yarar, özel hayatın gizliliği ve sırların masuniyeti (gizliliği) olarak belirlenebilir. Bilişim sistemi ve içinde bulunan veriler, programlar sistem sahibinin özel alanı da bulunmaktadır. Bu suç ile bu alana girilmesi suretiyle güvenlik ve sükun duygusunun sarsılması önlenmeye çalışılmıştır”.41 TCK’nin 243 maddesinde düzenlenen yetkisiz erişim suçunun hukuki konusunun karma bir nitelik taşıdığını savunan Dülger yetkisiz erişimin engellenmesiyle sistemin sahibi ya da kullanıcıları olarak sistemden faydalanan kişilerin birçok çıkarları koruma altına alındığını belirtmektedir. Bu çıkarları, verilerin gizliliğinin korunması, özel hayatın dokunulmazlığı ya da kişilerin ya da kurumların ihtiyaç duyduğu güvenlik duygusu gibi farklı hukuksal değerler olabildiği üzerinde durmuştur. Yazar farklı açıdan ele alınan çıkarlar olarak kabul ettiği bu değerleri kapsayacak şekilde “bilişim sisteminin güvenliği”nin korunmasının asıl hukuki konuyu oluşturduğunu belirtmiştir.42 243. maddede düzenlenen suçun gerçekleşmesi için sadece sistemin bütününe ya da bir kısmına hukuka aykırı olarak girme yeterli değildir, ayrıca sistemde kalınmaya devam edilmesi de gerekmektedir. Sisteme girme ve orada kalmaya devam etme, bir bütün olarak, 243. maddede düzenlenen yetkisiz erişim suçunun maddi unsurunu oluşturmaktadır.43 Yukarıda da ifade edildiği üzere, suçun maddi unsurunun bu şekilde düzenlenmesi, suçun niteliğinde de değişikliğe neden olmuştur. Maddede yer alan suçun 39 40 41 42 43 Karagülmez (Dipnot 10), S. 166. Karagülmez (Dipnot 10), S. 168. Kurt (Dipnot 7), S. 148. Dülger (Dipnot 12), S. 213 vd. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 406; Eker, Türk Ceza Hukukunda Bilişim Suçları, TTB Dergisi, Sayı 62, Ankara, 2006, S. 122. 308 Đlker Tepe unsuru olarak “girme ve orada kalmaya devam etme”ye verilecek anlama göre, söz konusu suçun niteliği hakkında iki farklı düşüncenin ileri sürülmesi mümkündür. Özellikle “kalmaya devam eden” ifadesinin anlam ve kapsamı burada önemlidir. Girme ve orada kalmaya devam etmenin birbirinden bağımsız iki farklı hareketi oluşturduğunun kabulü halinde, Kanunun 243. maddesinde düzenlenen yetkisiz erişim suçunun birden fazla hareketi gerektiren bir suç olduğu sonucuna varılır. Birden fazla hareketi gerektiren suçlarda olduğu şekliyle, bu maddede sadece sisteme girme yeterli olmamakta, sistemde kalmaya devam edilmesi gerekmektedir.44 Girme ve orada kalmaya devam etmenin birbirinden bağımsız iki farklı hareketi oluşturmadığının kabul edilmesi halinde ise, maddede düzenlenen suçun zorunlu olarak mütemadi suç olduğu sonucuna varılır. Buna bağlı olarak sisteme girme sonrasında sistemde kalmaya devam edilmesi, suçun tamamlanmış sayılabilmesi için belli bir sürekliliğin dikkate alınmasını zorunlu kılar.45 Yukarıda yapılan açıklamalar ışığında sisteme hukuka uygun bir şekilde girilmesi sonrasında rızanın ortadan kalkması ya da diğer nedenlerle hukuka aykırılığın gerçekleşmesi durumunda da sistemde kalmaya devam edilmesi, girişin hukuka aykırı olması şartından dolayı 243. madde kapsamı dışında değerlendirilecektir.46 243. maddede düzenlenen suçun neticesi bakımından herhangi özel bir düzenlemeye yer verilmemiştir. Madde gerekçesinde de ifade edildiği gibi, sisteme hukuka aykırı olarak giren kişinin belirli verileri elde etmek amacıyla hareket etmiş olup olmaması herhangi bir önem taşımaz. Sisteme hukuka aykırı olarak girilmiş olması suçun oluşması için yeterlidir. Bu bağlamda söz konusu suçun bir zarar suçu olarak değil bir tehlike suçu olarak düzenlendiği sonucuna ulaşılabilir.47 Maddede bilişim sistemine girme ve orada kalma eylemleri bakımından hukuka aykırılık unsuru özellikle vurgulandığı için kusuru olmaksızın yaptığı eylemin suç teşkil ettiğini bilmeyenler bakımından bir ayrıcalık oluşturulduğunu da savunulmaktadır. Yetkisiz erişim suçunun düzenlendiği 243. maddenin 2. fıkrasında, fiilin bedeli karşılığı yararlanılabilen sistemler hakkında işlenmesi, hafifletici neden olarak düzenlenmiştir. Buna karşın bedeli karşılığı yararlanabilen sistemlerin ne olduğu konusunda herhangi bir gerekçeye veya açıklamaya yer verilmemiştir. Dülger, bedeli karşılığı yararlanılabilen sistem ifadesinin genel olarak dört durumu kapsadığını ifade etmiştir. Yazara göre Đnternet üzerinden ücret karşılığı hizmet veren web siteleri, 44 45 46 47 Kurt (Dipnot 7), S. 151. Karagülmez (Dipnot 10), S. 170 vd. Ketizmen (Dipnot 38), S. 130. Karagülmez (Dipnot 10), S. 171. Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler 309 “internet kafe” gibi yerlerde olduğu üzere belirli bir bedel karşılığı bilişim sisteminin kiralanması, bir kuruluş tarafından belli bir sistemin bedel karşılığında sunulması (örneğin sağlanan anlaşmayla kişilerin cep telefonlarına bilişim sistemi üzerinden reklam amaçlı mesaj çekilmesi) ve de belirli bir zaman ya da dönem sınırlaması ile Đnternet bağlantı servisinin sağlanması bedeli karşılığı yararlanılabilen sistem kapsamındadır.48 Karagülmez internet kafe ve benzeri yerlerde bedeli karşılığında sistemin kullanılmasının bu kapsamda düşünülemeyeceğini ifade ederek maddede sistemin kullanıldığı mekanın değil sistem içerisindeki elektronik yapıda sunulan ücretli hizmetleri vurguladığını savunmaktadır. Yazara göre, belirli bir süre Đnternet bağlantı servisinin sağlanması da bu fıkra kapsamında değildir.49 Yazıcıoğlu ise, bu fıkrada düzenlenen hafifletici sebebi, ücreti karşılığı hizmet veren sistemlere girilmesi şeklinde yorumlamakta ve devamında ve bu düzenlemenin yetkisiz erişim suçunun uygulanmasının genişliğinden doğacak sakıncaları gidermesi bakımından isabetli olduğunu ifade etmektedir.50 243. maddenin son fıkrasında sisteme yetkisiz erişim sonucunda sistem içerisindeki verinin değişmesi veya yok olması ağırlatıcı neden olarak düzenlenmiştir. Erdağ’a göre, TCK’nin 23. maddesine paralel olarak, neticesi sebebiyle ağırlaşan bir suç söz konusu olduğu için ağırlatıcı nedenin uygulanabilmesi failde verinin değiştirilmesi ya da yok edilmesi yönünde bir kastının olmamasına bağlıdır.51 Aksi takdirde 244. maddenin 2. fıkrasında yer alan hüküm devreye girecektir. Yazarın neticesi nedeniyle ağırlaşan suç tespitini söz konusu durumda neticesi sebebiyle ağırlaşan bir suçun söz konusu olmaması nedeniyle isabetli bulmuyoruz.52 Bu fıkrada düzenlenen ağırlatıcı nedenlerin uygulanması için birinci ya da ikinci fıkrada düzenlenen sistemler bakımından maddede özellikle cezanın miktarı bakımından herhangi bir farklılığa gidilmemiştir. Fıkrada belirtilen durumun gerçekleşmesi halinde verilecek ceza, yetkisiz erişimin konusunun bedeli karşılığı kullanılan sistemlerden olup olmamasına bakılmaksızın altı aydan iki yıla kadar hapis cezasıdır.53 48 49 50 51 52 53 Dülger (Dipnot 12), S. 227. Karagülmez (Dipnot 10), S. 175 vd. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki…, S. 406. Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin Suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007). Detaylı bilgi ve eleştiri için bkz. Özbek, TCK. Đzmir Serhi, Ankara, 2006, S. 306 vd. Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin Suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007). 310 Đlker Tepe II. Md. 244 – Sistemi Engelleme, Bozma, Verileri Yok Etme veya Değiştirme Eski TCK’da sisteme ve veriye zarar verme suçunun mala zarar verme suçu ile birlikte değerlendirilmekteydi. Sisteme ve veriye zarar verme suçuna ilişkin, mala zarar verme suçundan ayrı özel bir düzenlemenin yapılmasına ilişkin gerekçeler dikkate alındığında bu değerlendirme açıkça görülmektedir. Dönmezer şu düşünceyi ileri sürmektedir: “Bilgisayarın dokunulmaz olması gereği ve sistemin uygun şekilde işlev görmesi ve içeriğinin aynı suretle hizmet görmesidir. Böylece aslında başta malikin veya sistemi kullananın yararı korunmaktadır.54 Yazıcıoğlu da bu suç ile, kişilerin sistem ve içerisindeki unsurlar bakımından sahip oldukları mülkiyet hakkının koruduğunu düşünmektedir.“55 Önder suçun koruduğu yararın tartışmalı olduğunu dile getirerek bu suç tipi ile bilgisayarda mevcut veriler ile ilgili olan kişinin yararının korunduğunu savunanlar olduğu gibi, mevcut verilerin ülke ekonomisinde ve idarede gerçekleştirildiği fonksiyon gereği, bu suçun ekonomik yaşama karşı işlenmiş bir suç olduğunu iddia edenlerin de bulunduğunu dile getirmiştir.56 Ersoy ise bu suç ile kişinin malvarlığının korunduğunu belirtmişti.57 Dülger ise, bilişim sisteminin veri ve yazılımlardan oluşan soyut unsurları yanında donanım unsurunun da koruma altına alınması karşısında, suçun hukuki konusunun karma bir nitelik gösterdiğini belirtmiştir.58 Sistemin işleyişini engelleme ve bozma TCK’nin 244. maddesinin 1. fıkrasında, “Bir bilişim sisteminin işleyişini engelleyen veya bozan kişi, bir yıldan beş yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır.” şeklinde düzenlenmiştir. 244. maddenin birinci fıkrasında suçun unsurunu oluşturan seçimlik hareketler “bilişim sisteminin işleyişinin engellenmesi” ve “sistemin işleyişinin bozulması”dır.59 Kanunda engelleme ve bozma kavramları ile ilgili herhangi bir tanımlama yapılmamıştır. Bu kavramlar için doktrinde, sistemin işleyişinin engellenmesinin sistemin çeşitli yönleriyle sürekli ya da geçici olarak iş görmesinin engellenmesi anlamına geldiği, sisteme her türlü müdahalenin bu kapsamda değerlendirilmesi gerektiği,60 sistemin tamamen çalışamaz hale gelmesi, sistemin olağan koşullarda yapması gereken işlevlerin değişikliğe uğratılması, haksız müdahale ile sistemin sağlıklı işleyişinin geçici veya sürekli şekilde ortadan 54 55 56 57 58 59 60 Dönmezer (Dipnot 14), S. 622. Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik…, S. 259-260. Önder, Şahıslara ve Mala Karşı Cürümler ve Bilişim Alanında Suçlar, Đstanbul, 1994, S. 508. Ersoy (Dipnot 25), S. 167. Dülger (Dipnot 12), S. 231 vd. Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin Suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet. gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007). Benzer yönde kararlar için bkz.: Yargıtay 4. CD., 28.02.2000, 2000/1068 E. – 2000/1771 K.; Yargıtay 11. CD. 24.10.2002, 2002/5771 E. – 2002/8416 K. Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler 311 kaldırılmasının sistemin işleyişini bozma anlamına geleceği yönünde yorumlar mevcuttur.61 244. maddenin 2. fıkrası, “Bir bilişim sistemindeki verileri bozan, yok eden, değiştiren veya erişilmez kılan, sisteme veri yerleştiren, var olan verileri başka bir yere gönderen kişi, altı aydan üç yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır.” Olarak düzenlenmiştir. Maddede düzenlenen ilk seçimlik hareket, bilişim sistemi içerisindeki “verinin yok edilmesi”dir. Bilişim sistemi içerisindeki verinin yok edilmesinden kastedilen, verinin varlığına son verilmesi, veri üzerinde hak sahibi olan kişinin veriyi tekrar elde edemeyeceği ya da büyük güçlükler sonucu elde edebileceği şekilde hakimiyetinden çıkarılmasıdır.62 244. maddenin 2. fıkrasında, 765 Sayılı TCK’nin 525/b maddesinde olduğu gibi verinin silinmesi esas kabul edilmeyip, verinin yok edilmesi hareket noktası olarak kabul edilmiştir. Dolayısıyla bilişim sistemi içerisindeki verinin silinmesinin yok etme kapsamında olup olmadığı tartışması gündeme gelmektedir. Yazıcıoğlu, silmenin mevcut kayıtların bulunduğu yerden yok edilmesi ile aynı çerçevede kullanıldığını dile getirerek silme ve yok etmenin aynı anlamda olduğunu vurgulamıştır.63 Yazar, maddi anlamda bir yok etmekten bahsedilemeyeceğini, sadece silinen unsura ulaşabilmek bakımından gereken normal bağın kaldırılması, bilgilerin tanınamaz hale gelmesinin söz konusu olduğunu, bu açıdan silmek anlamının şeklen anlaşılması gerektiğini ifade etmiştir. Önder de, silmenin mecazi ve mantıki anlamda olduğunu, bir programa ulaşabilmek için aradaki mevcut bağın koparılması anlamına geldiğini ifade etmiştir.64 “Verinin erişilmez kılınması” ise, genel olarak veriye müdahale edilmeden veriye olağan şekilde erişimin engellenmesi olup burada veri içerik bakımından bir bütün olarak korunmaya devam edilmektedir. Bu bağlamda veri yok edilmemekte ve/veya bozulmamaktadır. Bununla beraber verilere ulaşım için gereken işlem bağı devre dışı bırakılmaktadır.65 244. maddenin 2. fıkrasında düzenlenen hareketlerin sonuncusu ise “sistem içerisindeki verinin başka bir yere gönderilmesi”dir. Bilişim sistemi içerisindeki 61 62 63 64 65 Dülger (Dipnot 12), S. 234. Ketizmen (Dipnot 38), S. 169. Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik, S. 263. Önder (Dipnot 56), S. 509. Dülger (Dipnot 12), S. 237. 312 Đlker Tepe verilerin bilişim sistemi dışında bulunan başka bir bilişim sistemine ya da veri taşıma aracına aktarılması, kaydedilmesi ya da kopyalanması verinin başka bir yere gönderilmesi olarak değerlendirilmektedir.66 244. maddenin 3. fıkrasında bir ağırlaştırıcı neden düzenlenmiştir.67 244. maddenin üçüncü fıkrasına göre, aynı maddenin birinci ve ikinci fıkralarında yer alan fiillerin bir banka veya kredi kurumuna ya da bir kamu kurum veya kuruluşuna ait bilişim sistemi üzerinde işlenmesi halinde, verilecek ceza yarı oranında artırılır. 244. maddenin 4. fıkrasında ise farklı bir suç tipi ile karşılaşılmaktadır. Buna göre yukarıdaki fıkralarda tanımlanan fiillerin işlenmesi suretiyle kişinin kendisinin veya başkasının yararına haksız bir çıkar sağlaması başka bir suç oluşturmaması halinde suç olarak düzenlenmiştir. Bu düzenlemeye göre, fiil, TCK. ve diğer özel kanunlarda yer alan başka bir suçu oluşturuyorsa, bu madde kapsamında değerlendirilmeyecek ve ilgili maddelerde düzenlenen suçlara göre hüküm kurulacaktır. Maddede, “başka bir suçu oluşturmaması” hükmüne yer verilmiş iken, madde gerekçesinde, “Ancak, bu fıkra hükmüne istinaden cezaya hükmedilebilmesi için, fiilin daha ağır cezayı gerektiren başka bir suç oluşturmaması gerekir. Bu bakımdan, fiilin örneğin dolandırıcılık, hırsızlık, güveni kötüye kullanma veya zimmet suçunu oluşturması hâlinde, bu fıkra hükmüne istinaden cezaya hükmedilmeyecektir.” Đfadesine yer verilmiştir. Hüküm ile gerekçe arasında bir çelişkinin var olduğu açıkça görülmektedir. III. Md. 245 – Banka ve Kredi Kartlarının Kötüye Kullanılması Yeni TCK’nın 245. maddesinde düzenlenen banka ve kredi kartlarının kötüye kullanılması suçu ile ilgili ihlaller için eski TCK. zamanında 525/b–2 maddesi kullanılıyordu. Bu madde özel olarak banka ve kredi kartlarının kötüye kullanılmasını düzenlememekteydi. Ancak ülkemizde banka ve kredi kartlarının kötüye kullanılması birçok kez mahkeme önüne gelmekte ve bu madde neredeyse başka bir düzenleme için kullanılmamaktaydı.68 Bu yüzden banka ve kredi kartlarının kötüye kullanılmasına karşı özel bir düzenleme yapma ihtiyacı bir zorunluluk olarak kabul edilmiştir. Maddenin birinci fıkrasındaki hareket, başkasına ait bir banka veya kredi kartını, her ne suretle olursa olsun ele geçiren veya sahibine verilmesi gereken bir banka veya kredi 66 67 68 Dülger (Dipnot 12), S. 238. Karagülmez (Dipnot 10), S. 192. Özel (Dipnot 20), S. 862. Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler 313 kartının başkası tarafından kullanılması veya kullandırılmasıdır.69 Hareket tanımlanırken kartın hukuka aykırı olarak ele geçirilmesi aranmış, bunun dışında ne şekilde ele geçirildiği – Hırsızlık70, Dolandırıcılık71, Yağma72 – önemsenmemiştir. Bu açıdan kartı hukuka aykırı ele geçirilmesinde bir sınırlama bulunmamaktadır.73 Başka bir ifade ile eski TCK’daki kartın ele geçirilme biçimine göre yapılan ayrımlar ortadan kaldırılmış kart nasıl ele geçirilirse geçirilsin suç gerçekleşmiş sayılacaktır.74 Önemli olan hareketin sonucunda hukuka aykırı yararın elde edilmesidir. Bununla birlikte banka “Kredi ve Kart Merkezince” düzenlenen kredi ve banka kartları, sahiplerine, özel dağıtım şirketleri, PTT veya banka şubelerine de bizzat görevli elemanlar aracılığıyla teslim edilmektedir. Dolayısıyla kartı elinde bulunduran kişiler tarafından hukuka aykırı olarak kullanılması veya kullandırılması halinde de suç gerçekleşmiş olur.75 Böyle bir durumda kart henüz sahibinin eline geçmediğinden suçtan zarar görenin banka olduğu yönünde görüş ağırlığı vardır.76 Kartları sahiplerine teslim etmekle görevli elemanların, banka ve kredi kartını teslim etmeyerek kullanıp yarar sağlaması aslında görevi kötüye kullanmak suçunu suçunu oluşturmasına rağmen bu husus özel olarak düzenlenmiştir. Đkinci fıkradaki hareket başkalarına ait banka hesaplarıyla ilişki kurarak sahte banka ve ya kredi kartı üretmek, satmak, devretmek, satın almak, veya kabul etmektir. Fıkrada ön görülen hareket üçüncü fıkrada düzenlenen suça bir geçit suç olarak düzenlenmiştir. Çünkü sahte olarak üretilen kartın kullanılmasıyla yarar elde edilmesi durumunda üçüncü fıkradaki suç oluşur. fıkra ilk kabul edilen TCK’da yer almamaktaydı. 08.07.2005 tarihinden önce banka ve kredi kartlarına ait bilgilerin ele geçirilişi esasen başka bir suça vücut vermiyorsa sadece sahte kart oluşturulması suç olarak düzenlenmemişti. Bu boşluk söz konusu fıkra ile doldurulmuştur.77 Üçüncü fıkradaki hareket sahte oluşturulan veya üzerinde sahtecilik yapılan bir banka ve kredi kartının kullanılmasıdır. Fıkradaki suç çok hareketi barındıran bir suç görünümündedir. Kartın sahte olarak üretilmesiyle birlikte hareket iki alt unsurun 69 70 71 72 73 74 75 76 77 Bkz Yargıtay Ceza Genel Kurulu 11.04.2000, 2000/6-62 E. – 2000/72 K.; Yargıtay 6. CD. 24.09.2001, 2001/10933 E. – 2001/11095 K. Bkz. Yargıtay 6. CD, 01.02.2002, 2001/17027 E. – 2002/1016 K. Bkz. Yargıtay 11. CD, 06.10.2003, 2003/6778 E. – 2003/6714 K. Bkz. Yargıtay 6. CD, 05.02.2002, 2001/16231 E. – 2002/1149 K. Kurt, S. 178; Dülger (Dipnot 12), S. 254; Karagülmez (Dipnot 10), S. 196 vd. Akbulut, S. 21 vd. Yargıtay 11. CD, 17.02.2004, 12910 E. – 827 K. Donay, Bankacılık Ceza Hukuku, Đstanbul, 2007, S. 168 vd. Ekinci/Esen, Hırsızlık, Yağma, Güveni Kötüye Kullanma, Dolandırıcılık, Hileli Đflas ve Taksirli Đflas Karşılıksız Yararlanma Belgelerde Sahtecilik ve Bilişim Alanında Suçlar, Ankara, 2005, S. 370. 314 Đlker Tepe gerçekleşmesiyle tamamlanmaktadır. Birinci alt unsur sonuçta kartın kullanılmış olması ikinci alt unsur ise failin kendisine veya başkasına yarar sağlamasıdır.78 Maddenin dördüncü fıkrasında bir hafifletici neden düzenlenmiştir. Buna göre birinci fıkrada yer alan suçun eşlerden birinin, üstsoy veya altsoyunun veya bu derecede kayın hısımlarından birinin veya evlat edinen veya evlâtlığın, aynı konutta beraber yaşayan kardeşlerden birinin zararına olarak işlenmesi hâlinde, ilgili akraba hakkında cezaya hükmolunmaz. Banka kartı, bankanın kurduğu sisteme hukuka uygun olarak girmeyi sağlamaktadır. Bu kart, saptanan ve kart sahibince bilinen bir numara marifetiyle, banka görevlisinin yardımı olmadan, kart sahibinin kendi hesabından para çekmesini sağlamaktadır. Kredi kartları ise, banka ile kendisine kart verilen kişi arasında yapılmış bir sözleşme gereğince, kişinin bankanın belirli koşullarla sağladığı kredi olanağını kullanmasını sağlayan araçtır. Đşte bu kartların kötüye kullanılmaları, söz konusu maddede suç olarak tanımlanmıştır. Maddeye göre, aşağıdaki şekillerde gerçekleştirilen hareketler bu suçu oluşturmaktadır:79 “1. Başkasına ait bir banka veya kredi kartının, her ne suretle olursa olsun ele geçirilmesinden sonra, sahibinin rızası bulunmaksızın kullanılması veya kullandırtılması ve bu suretle failin kendisine veya başkasına haksız yarar sağlaması. 2. Aynı fiilin, aynı koşullarla sahibine verilmesi gereken bir banka veya kredi kartının bunu elinde bulunduran kimse tarafından kullanılması veya kullandırttırılması; söz gelimi kartı sahibine vermekle görevli banka memurunun kartı kendi veya başkası yararına kullanması. Aslında hırsızlık, dolandırıcılık, güveni kötüye kullanma ve sahtecilik suçlarının ratio legis’lerinin tümünü de içeren bu fiillerin, duraksamaları ve içtihat farklılıklarını önlemek amacıyla, bağımsız suç hâline getirilmeleri uygun görülmüştür.“ IV. Md. 246 – Bilişim Suçlarında Tüzel Kişilerin Ceza Sorumluluğu 246. maddede „Tüzel Kişiler Hakkında Güvenlik Tedbirleri Uygulanması“ başlığıyla yapılan düzenlemede bu bölümde yer alan suçların işlenmesi suretiyle yararına haksız menfaat sağlayan tüzel kişiler hakkında bunlara özgü güvenlik tedbirlerinin uygulanacağı dile getirilmiştir. TCK. m. 20’ye göre de tüzel kişiler için ceza sorumluluğu öngörülmemiş olup kanunda belirlenen güvenlik tedbirlerinin 78 79 Ekinci/Esen (Dipnot 77), S. 372. Bkz. m. 245 Gerekçesi. Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler 315 uygulanacağı kabul edilmiştir.80 Bu bağlamda tüzel kişilere uygulanabilecek güvenlik tedbirleri TCK. m. 60’da iki başlık halinde verilmiştir. Bunlar, 1. Faaliyet Đzninin Đptali 2. Suçtan meydana gelen şeyin müsaderesi Müsadere konusunda herhangi bir sorun yoktur, açıkça anlaşılmaktadır. Ancak faaliyet iznin iptali için iki temel şartın gerçekleşmesi aranmaktadır.81 1. Özel hukuk tüzel kişisine belirli bir faaliyette bulunabilmeyle ilgili kamu kurumunca verilen izin 2. Bu iznin sağladığı yetkinin kötüye kullanılması suretiyle tüzel kişi yararına kasıtlı bir suç işlenilmesi.82 F. Sonuç Uzun yıllar boyunca türk ceza hukukunun modernize edilmesi yönündeki ihtiyaç daima tartışılmış ve bu tartışmalar neticesinde Ceza, Ceza Usul ve Ceza Đnfaz Hukukunda reform niteliğinde değişikliklere imza atılmıştır. Bu modernize etme eğilimleri bakmından bilişim suçları çok önemli bir rol üstlenmiştir. Çünkü reform çabalarının en önemli amacı toplumsal bir alt sistem olarak değişen toplumsal ihtiyaçlara bir çözüm yolu ortaya koymaktır. Bu bağlamda modern (yani bilgi ve hatta risk) toplumunun güncel sorunları esas alnımaktadır. Bilişim ve iletişim teknolojileri ve bunların sorunları aynı zamanda modern toplumunun da arka planını teşkil ettiği için, belirtilen nedenler çerçevesinde söz konusu kapsamın yasa koyucu tarafından amaca uygun bir biçimde düzenlenmesi beklentisi kendini göstermektedir. Bu temelden hareketle şunu söylemek mümkündür ki, TCK. sistemi içerisinde bilişim suçlarına yönelik düzenlemeler yeterli değildir. Daha önce ortaya konulduğu gibi düzenlemede birçok belirsizlikler (örnek olarak bilişim suçları nerede düzelenmelidir ?), tanım eksiklikleri (örneğin bilgisayar, bedeli karşılığı yararlanılan sistemelr gibi) ve hataları (bilişim sistemi gibi), bunların yanında madde metinleri ile gerekçeler arasındaki tehlikeli ikilemler (md. 243 ve 245 de olduğu gibi) bu düzenlemelerin yeterli ve yerinde olmadığının kanıtıdır. Yasa koyucunun tekrardan bu normları teknolojik gerçekliklere uygun ve özenli bir biçimde tartışması ve yeniden yapılandırması şarttır. 80 81 82 Karagülmez (Dipnot 10), S. 223. Maddenin eleştirisi için bkz. Yıldız, 5237 Sayılı TCK. Seminer Notları, Đstanbul, 2007, S. 34. Karagülmez (Dipnot 10), S. 224. Das Türkische Strafrecht und Europa Prof. Dr. Yener Ünver1 A. Einführung Sowohl das neue türkische StGB (türk. StGB) als auch die neue türkische StPO (türk. StPO) sind am 01.06.2005 in Kraft getreten. Beide Gesetze wurden vor und nach dem Inkrafttreten in mehreren Punkten geändert, da sie in kurzer Zeit und unter Einholung der Meinungen von nur sehr wenigen Strafrechtswissenschaftlern direkt aus ausländischen Gesetzen übersetzt worden sind – noch dazu fehlerhaft. Die Anwendung beider Gesetze ist noch unklar. In der Erwartung, dass die neuen Landesgerichte (Berufungsinstanz) in Kürze mit ihrer Tätigkeit beginnen, wurde durch das türkische Revisionsgericht in den vergangenen 2 Jahren keine richtige Rechtsprechung entwickelt. Deshalb bestehen im Hinblick auf die Gesetzesanwendung einige Unsicherheiten. Aus diesem Grund beziehen sich die im Folgenden dargelegten Erläuterungen vielmehr auf die Dogmatik des Gesetzes, und nur nebensächlich werden auch die Lehre und Auffassung des Revisionsgerichts dargestellt. Auf Grund der Übersetzungen aus dem deutschen StGB und anderen Gesetzen, die vorher vom Deutschen ins Türkische übersetzt waren, entstand bei Erlass des türk. StGB ein wichtiges Systemproblem. Das alte türk. StGB von 1926, das vom italienischen Zanardelli StGB übernommen wurde, wurde vielfach geändert. Die türk. StPO von 1929 ist kein komplett neues Gesetz. Die im Jahre 1929 aus Deutschland übernommene türk. StPO wurde, gemäß der deutschen StPO, sehr weitgehend geändert, und weist wesentliche Ähnlichkeiten zur deutschen StPO auf. Die türk. StPO verfügt über keine richtige Begründung. Es wurden nur die Begründungen aus dem alternativen Entwurf kopiert und auf die neu eingeführten Punkte verwiesen. Im türk. StGB besteht oft kein Zusammenhang zwischen den Begründungen der jeweiligen Artikel und den jeweiligen Artikeln des Gesetzestexts, sondern sie beinhalten vollkommen divergierende Bestimmungen. Auch hier wurden die Begründungen einfach aus dem ehemaligen türk. StGB- Entwurf und -Vorentwurf übernommen und nur durch kleinere Einträge ergänzt, um bestimmte Mängel im 1 Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Yeditepe, Istanbul/Türkei. 318 Yener Ünver Gesetzestext zu beseitigen und um die Anwendung bestimmter Artikel zu dirigieren. Außerdem wurden einige konkrete Beispiele und Erklärungen in den Begründungstext eingefügt, die in keinem Zusammenhang mit dem Text standen, da sie erst im Nachhinein geschrieben und verfasst wurden. Obwohl die ersten Bestimmungen des türk. StGB und der türk. StPO (Art. 6 türk. StGB und Art. 2 türk. StPO) nur allgemeine Definitionsnormen sind, beinhalten sie wesentliche Mängel. Art. 1 türk. StGB legt den Zweck des Gesetzes fest, Art. 3 Abs. 1 das Verhältnismäßigkeitsprinzip und Art. 3 Abs. 2 das Gleichheitsprinzip. Diese Artikel, die an das System von Russland, Polen und Kroatien erinnern, sind mehr als bloße Wiederholungen von Normen des Grundgesetzes. Allerdings weisen sie Mängel auf und sind teilweise zu sonstigen Artikeln des türk. StGB widersprüchlich. Im türk. StGB sind nur Verbrechen geregelt. Die Vergehen wurden aus dem türk. StGB herausgenommen und in ein Gesetz über Vergehen, das einen geringeren Umfang als das deutsche Ordnungswidrigkeitengesetz hat, überführt. Grund für den geringeren Umfang ist, dass nur ein kleiner Teil der Ordnungswidrigkeiten im Gesetz über Vergehen als Verwaltungsstraftaten geregelt wurde. Die Todesstrafe wurde im Jahr 2001 mit dem Beginn der Änderung des Grundgesetzes (mit dem Gesetz 4709), zunächst noch mit einer Ausnahme für Terror- und Kriegsstraftaten, abgeschafft. Diese Ausnahme wurde im Jahr 2004 (mit dem Gesetz 5170) gestrichen, so dass die Todesstrafe nun für sämtliche Straftatbestände abgeschafft ist (Art. 38 Abs. 9 GG). Bestrafung mit der Einziehung des gesamten Vermögens ist unzulässig (Art. 38 Abs. 9 GG). Niemandem kann nur wegen Nichteinhaltung einer Vertragsbestimmung seine Freiheit entzogen werden (EMRK Anlage Protokoll Nr. 4 und Türkisches GG Art. 38 Abs. 8). In der Rechtslehre des türkischen Strafrechtes wird, abgesehen von einigen Autoren2, das subjektive Element des Straftatbestandes (Vorsatz und Fahrlässigkeit) von der Schuldhaftigkeit erfasst; während Schuldfähigkeit die schuldhafte Handlungsfähigkeit 2 Artuk/Gökcen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler I, 2. Bası, Ankara 2006, S. 549 ff. und 167 ff.; Ünver, YTCK’da Kusurluluk, in: CHD 2006, Nr: 2, S. 64 ff., Özgenç, Türk Ceza Hukuku Genel Hükümler, Ankara 2006, S. 312 ff., vgl. andere Auffassung: Erem, Ceza Hukuku Genel Hükümler, Band I, Ankara 1984, S. 568 ff. Das Türkische Strafrecht und Europa 319 unter Vorsatz oder Fahrlässigkeit meint, wofür eine vorsätzliche oder fahrlässige Handlung Vorbedingung ist3. Ferner werden, abgesehen von einigen Verfassern,4 in der Türkischen Lehre zur Feststellung des Kausalitätszusammenhangs die Adäquanztheorie5 oder gemischte Adäquanztheorie6 – die für „typische“ Delikte die Adäquanztheorie und für erfolgsqualifizierte Delikte die Bedingungstheorie7 heranzieht – vertreten. Die Auffassung, die die Bedingungstheorie vertritt, befindet sich dagegen in der Minderheit.8 Während Autoren mit anderen Auffassungen die objektive Zurechnungstheorie strikt ablehnen, bejaht eine Minderheit auch diese Theorie und setzt sich auch für diese ein.9 Die Auffassung des Revisionsgerichts ist unbeständig, seit einigen Jahren wird jedoch die Adäquanztheorie akzeptiert. B. Strafrecht – Allgemeiner Teil In Art. 2 türk. StGB ist das Gesetzlichkeitsprinzip für Straftat und Strafe geregelt. Dieser Artikel wurde in einigen Aspekten neu gefasst. Unter anderem wird das Gesetzlichkeitsprinzip neben Strafen nun auch auf Maßnahmen der Besserung und Sicherung angewendet. Diese sind keine Strafgesetze im Sinne des Grundgesetzes, da durch Verwaltungsvorschriften weder Schuld noch Strafe definiert werden können. Das 3 4 5 6 7 8 9 Dönmezer, Ceza Genel Hukuku Dersleri, Istanbul 2003, S. 183 ff. und 196 ff.; Dönmezer/Erman, Nazari ve Tatbiki Ceza Hukuku - Genel Kısım. Band II, 10. Bası, Istanbul 1994, S. 143 ff. Önder, Ceza Hukuku Genel Hükümler, Band II, Istanbul 1992, S. 257 ff.; Yüce, Ceza Hukukunun Temel Kavramları, Ankara 1985, S. 52.; Içel/Evik, Içel Ceza Hukuku – Genel Hükümler, 2. Buch, 4. Bası, Istanbul 2007, S. 167 ff.; CENTEL, Türk Ceza Hukukuna Giriş., Istanbul 2001, S. 281; Demirbaş, Ceza Hukuku Genel Hükümler, 4. Bası, Ankara 2006, S. 313 ff.; Şen, Türk Ceza Hukuku - Suçun Genel Unsurları ve Esasları, Istanbul 2002, S. 251 ff. Siehe Artuk/Gökçen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler I, S. 452; Ünver, Ceza Hukukunda Đzin Verilen Risk, Istanbul 1998, S. 237 ff.; Özbek/Bacaksiz/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi - Genel Hükümler, Ankara 2006, S. 132-133. Siehe Yüce, Ceza Hukukunun Temel Kavramları, Ankara 1985, S. 31.; Centel, Türk Ceza Hukukuna Giriş, S. 219. Dönmezer, Ceza Genel Hukuku Dersleri, S. 142 ff.; Dönmezer/Erman, Nazari ve Tatbiki Ceza Hukuku, Genel Kısım., Band I, 11. Bası, Istanbul 1994, S. 469. Önder, Ceza Hukuku Genel Hükümler, S. 112-113. Kunter, Suçun Maddi Unsurları Nazariyesi (Hareket-Netice-Sebebiyet Alakası), Istanbul 1955, S. 234; Artuk/Gökçen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler I, S. 452; Ünver, Ceza Hukukunda Izin Verilen Risk, S. 237 ff.; Öztürk/Erdem, Uygulamalı Ceza Hukuku ve Emniyet Tedbirleri Hukuku, 8. Bası, Ankara 2005, S. 29; Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi - Genel Hükümler, S. 132-133. Für zum Teil unterschiedliche Meinung siehe: Şen, Türk Ceza Hukuku, S. 244 ff. Ünver, Ceza Hukukunda Izin Verilen Risk, S. 221 ff.; Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi Genel Hükümler, S. 132-133.; Öztürk/Erdem, Öztürk Uygulamalı Ceza Hukuku ve Emniyet Tedbirleri Hukuku, S. 30. 320 Yener Ünver Analogieverbot ist explizit geregelt und legt fest, dass Strafnormen nicht derart weit interpretiert werden dürfen, dass die Auslegung einer Analogie gleichkäme. Im alten türk. StGB wurde zwischen den „strafrechtlichen und sonstigen Gesetzen“ nicht unterschieden. Im neuen türk. StGB (Art. 4 Abs. 21) wurde anerkannt, dass Unkenntnis der Strafgesetze keine Entschuldigung begründet. In der ersten Fassung des Artikels wurde die Strafverantwortung einer Person, die meint, im Recht zu sein, weil aus unvermeidlichen Gründen das Gesetz nicht bekannt sei, geregelt. Kurze Zeit nach Inkrafttreten des Gesetzes wurde dieser Absatz jedoch gestrichen und im Gegenzug der Irrtumsregelung ein neuer Absatz hinzugefügt. Demnach wird derjenige nicht bestraft, der einem unvermeidbaren Verbotsirrtum unterlag (Art. 30 Abs. 4). Es war beabsichtigt, dass die allgemeinen Bestimmungen des türk. StGB auf alle strafrechtlichen Gesetze zu beziehen und alle allgemeinen Bestimmungen strafrechtlicher Nebengesetze außer Kraft zu setzen. Gemäß Art. 5 werden für den Besonderen Teil des türk. StGB sowie für Strafnormen in anderen Gesetzen die allgemeinen Bestimmungen des türk. StGB angewendet. Im militärischen Strafgesetzbuch wurde durch eine Gesetzesänderung diese Bestimmung ausdrücklich für nicht anwendbar erklärt. Da zudem in den besonderen Gesetzen die erforderlichen Untersuchungen und Änderungen noch nicht durchgeführt worden sind, ist das Inkrafttreten des Artikels auf Ende Dezember 2006 und später mit einer Gesetzesänderung auf Ende Dezember 2008 verschoben worden. Gemäß den Änderungsbestimmungen werden die allgemeinen Bestimmungen vom türk. StGB, abgesehen von den Gesetzen, die bis Ende Dezember 2008 gegenteilige Änderungen aufweisen, für alle Strafnormen in den Gesetzen angewendet. Entsprechend zum Gesetzlichkeitsprinzip wurde bestimmt, dass niemand wegen einer Tat, die bei ihrer Ausführung nicht unter Strafe gestellt war, bestraft werden kann. Zudem wurde festgelegt, dass nachträgliche Streichungen von Strafgesetzen zugunsten des Angeklagten und des Verurteilten berücksichtigt werden (Art. 7 Abs. 2). In Bezug auf Maßnahmen der Besserung und Sicherung war in der ersten Fassung des Artikels vorgesehen, dass das bei der Verurteilung geltende Gesetz angewendet wird. Kurze Zeit später wurde der betreffende Absatz geändert und stattdessen vorgesehen, dass für „Freilassungen zur Bewährung“, „bedingte Entlassungen“ und „wiederholt begangene Straftaten“ das neue Gesetz sofort angewendet wird (Art. 7 Abs. 3). Die wichtigste Änderung ist, dass vorübergehende oder befristete Gesetze über Straftaten, die während der Rechtskraft dieser Gesetze begangen wurden, Anwendung finden, selbst wenn sie bei Verurteilung nicht mehr gültig sind. Für den örtlichen Anwendungsbereich von Strafnormen sind das Territorialitätsprinzip sowie, je nach Täter und Opfer, das Persönlichkeitsprinzip und Das Türkische Strafrecht und Europa 321 Schutzprinzip erlassen worden (Art. 8–15). Die drei auffälligsten Aspekte sind: 1.) Im Gegensatz zu der Entwicklung in anderen Ländern ist das Prinzip ne bis in idem geschwächt worden und die Entscheidung des ausländischen Gerichts hat grundsätzlich kaum Bedeutung. Trotz eines rechtskräftigen Urteils des ausländischen Gerichts gilt die Regel, dass in der Türkei ein neues Verfahren eingereicht wird (Art. 9, 12 Abs. 1, 12 Abs. 4, 13 Abs. 1, 13 Abs. 2). 2.) Anstatt Systeme einzuführen, die eine doppelte Bestrafung vermeiden würden, wird versucht, dies indirekt auszugleichen, unter anderem durch Anwendung des Gesetzes, das an dem Ort gilt, an dem die Verbrechen begangen wurden. Falls das ausländische Gesetz des Landes, in dem die Straftat begangen worden ist, eine geringere Strafe als das türk. StGB vorsieht, kann der türkische Richter keine höhere Strafe verhängen. Sollte die Straftat jedoch gegen die Sicherheit der Türkei oder zum Schaden der Türkei bzw. gegen türkische Staatsangehörige oder gegen türkische juristische Personen begangen worden sein, dann findet diese Begrenzung keine Anwendung (Art. 19). Bezüglich der Strafanrechnung finden sich für die Straftaten, die in der Türkei begangen worden sind andere Bestimmungen als für die Straftaten, die im Ausland begangen worden sind (Vgl. Art. 16 und 63).10 Es besteht ein großer Unterschied zwischen diesen beiden Artikeln und die Regelungen widersprechen sich. Es gibt sehr viele Probleme, insbesondere hinsichtlich der im Ausland begangenen Straftaten.11 3.) Die im Ausland verhängte Strafe des Rechtsverlustes kann mit Gerichtsbeschluss auch in der Türkei anerkannt werden. Die Auslieferung von Straftätern ist entsprechend dem Art. 9 des Europäischen Vertrages über Auslieferung von Straftätern geregelt worden. Die Ausgestaltung des „Verbrechens der politischen Meinungsäußerung“ als Ausnahme der Regelungen zur Auslieferung ist heftig umstritten und brachte erhebliche Nachteile mit sich. Ferner wurde gemäß des Statuts des Internationalen Strafgerichtshofes richtigerweise von der Regel „der Staatsbürger kann nicht ausgeliefert werden“ eine Ausnahme vorgesehen (eine ähnliche Bestimmung gibt es im GG, Art. 38 Abs. 10). Im Auslieferungsprozess können sämtliche Schutzmaßnahmen der türk. StPO angewandt werden. Art. 20 türk. StGB regelt die individuelle Verantwortlichkeit und besagt, dass „[n]iemand wegen des Verhaltens eines Dritten bestraft werden kann“ (Art. 20 Abs. 1). In Bezug auf dieses Persönlichkeitsprinzip12 muss auf zwei Punkte hingewiesen werden: 10 11 12 Diejenigen, deren Arrest- oder Haftungsfriste durch eine andere Verurteilung ermäßigt wurden, können vom Staat keine Entschädigung bekommen (türk. StPO Art. 141 Abs. 1 lit. a). CGK. 31.01.2006, E. 2006/1-4, K. 2006/7 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 132, S. 86 ff.); 1. CD. 20.01.2006, E.2006/1, K.2006/3 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 124, S. 122 ff.). Siehe Ünver, Yener. Ceza Hukukunda Objektif Sorumluluk, in: Ceza Hukuku Günleri – 70. Yılında Türk Ceza Kanunu, Istanbul 1998, S. 109 ff. 322 Yener Ünver 1.) Es gibt in unseren Gesetzen gegenwärtig Bestimmungen, die dem Persönlichkeitsprinzip der strafrechtlichen Verantwortung widersprechen. Um einige Beispiele zu nennen: a) Der Maßstab für die strafrechtliche Verantwortung bei regelmäßigen und unregelmäßigen Veröffentlichungen jeglicher Art wird bei Pressedelikten nicht subjektiv, sondern objektiv bemessen. Zwar wurde anerkannt, dass in einer hierarchischen Rangordnung die Person auf dem unteren Rang nicht verantwortlich ist, wenn die Person im oberen Rang bereits Verantwortung trägt. Zwei Personen desselben Ranges können beide verantwortlich sein (Autor → der verantwortliche Vorgesetzter → die rechtlich verantwortliche Person). Auch bei unregelmäßigen Veröffentlichungen gibt es eine Hierarchie. Auch hier ist jeweils der nächste im Rang verantwortlich, wenn der vorhergehende es nicht ist (Autor → Herausgeber → Verlag), (siehe Art. 11 Pressegesetz).13 b) Obwohl der verantwortliche Leiter der Redaktion (Redakteur) im Einzelnen nachlässig und manchmal fahrlässig gehandelt hat, so werden, wenn der Autor für verantwortlich gehalten wird, seine Handlungen nicht beachtet und nicht bestraft (Pressegesetz Art. 11).14 c) Bei Geldstrafen, die auf Grund der Nicht- Veröffentlichung des Widerspruch- und Berichtigungsrechtes erteilt werden, sind die sonstigen Personen, die zur Tat keinen Bezug haben, auch gesamtschuldnerisch verantwortlich. Auch dies spricht gegen das Persönlichkeitsprinzip der strafrechtlichen Verantwortung (Pressegesetz Art. 18 Abs. 2). 2.) Die strafrechtliche Verantwortung der juristischen Personen widerspricht dem Persönlichkeitsprinzip und der diesbezügliche Artikel weist Probleme auf: In Artikel 20 des türk. StGB wird zwar geregelt, dass juristische Personen nicht bestraft werden können, doch wird gleichzeitig bestimmt, dass gegen juristische Personen Maßnahmen der Besserung und Sicherung verhängt werden können. Somit ist die Norm in sich widersprüchlich (Art. 20 Abs. 2). Die juristische Person wird als Täter des Verbrechens bezeichnet. Wenn bei juristischen Personen das Organ oder der Vertreter nicht selbst angeklagt sind, so werden sie im Verfahren von diesem Organ oder Vertreter repräsentiert (Art. 249 türk. StPO). Laut der Begründung des Artikels wird vom öffentlichen Recht die Anwendung der Maßnahmen der Besserung und Sicherung bei juristischen Personen nicht anerkannt. Es gibt für juristische Personen zwei mögliche Maßnahmen der Besserung und Sicherung. Zum einen die Beschlagnahme und zum Anderen die Aufhebung der Tätigkeitserlaubnis. Damit diese Maßnahmen angewendet werden können, müssen sie in der jeweiligen Norm explizit vorgesehen sein. Viele Normen sehen keine zusätzlichen Voraussetzungen vor. 13 14 Für Einzelheiten siehe Đçel/Ünver, Kitle Haberleşme Hukuku, Yenilenmiş 5. Bası, Istanbul 2007, S. 273 ff. und 280 ff. Siehe Đçel/Ünver, Kitle Haberleşme Hukuku, S. 276-277. Das Türkische Strafrecht und Europa 323 Während Art 60 türk. StGB es für eine Beschlagnahme als ausreichend ansieht, dass das Verbrechen zu Gunsten einer juristischen Person begangen wurde, wird für die Aufhebung der Tätigkeitserlaubnis die Voraussetzung aufgestellt, dass die juristische Person ihre Tätigkeit gemäß der Erlaubnis ausgeübt hat, die Straftat von den Organen oder Vertretern der juristischen Person und unter Missbrauch der Befugnisse begangen worden ist, die Straftat zu Gunsten der juristischen Person begangen worden ist und die Merkmale einer vorsätzlichen Straftat erfüllt. In Nebengesetzen bestehen weitere, von diesen festgelegten Voraussetzungen abweichende Regelungen (Gesetz über den Schutz der Inhaber von ungedeckten Schecks, Art. 16). Wenn die Anwendung dieser Maßnahme zu im Verhältnis zur Tat unerträglichen Konsequenzen führt, kann der Richter darauf verzichten. Diese Bestimmung wird in der Lehre kritisiert. Wie sich die Auflösung der juristischen Person auf die strafrechtliche Verantwortung auswirkt, wurde nicht geregelt. Das Revisionsgericht wendet in seinen Entscheidungen – außer zu den Betrugsfällen gegen das Gesetz – die Bestimmung über den Tod einer natürlichen Person analog an.15 Auch im Hinblick auf die subjektive Seite der Tat wurden diskussionswürdige Änderungen vorgenommen. So wurden die Bezeichnungen „Eventualvorsatz“ (Art. 21 Abs. 2) und „bewusste Fahrlässigkeit“ (Art. 21 Abs. 2) inhaltsgleich festgelegt, so dass sie miteinander verwechselt werden können. Sollte der Täter die Tat begangen haben, obwohl das Eintreten der objektiven Elemente der Straftat voraussehbar ist, so liegt dolus eventualis vor; wenn der Täter den absehbaren Erfolg nicht billigt, die Tat aber trotzdem begeht, so liegt bewusste Fahrlässigkeit vor. Weder wurde in dem Gesetz bestimmt, ob im Hinblick auf die mögliche Absicht ein Wille vorhanden sein muss, noch wurde festgelegt, wie sehr sich der Täter für den Nichteintritt des Erfolges einsetzen muss, damit lediglich bewusste Fahrlässigkeit vorliegt. In der Begründung des Artikels wird betont, dass der Täter bei Eventualvorsatz mit dem Erfolg des Geschehens einverstanden sein muss. Für den dolus eventualis wurde eine obligatorische Strafmilderung, für die bewusste Fahrlässigkeit eine obligatorische Straferhöhung vorgesehen. An die bewusste Fahrlässigkeit wurden auch sonstige negative Konsequenzen geknüpft. Zum Beispiel können kurzfristige Gefängnisstrafen nicht als Geldstrafen oder Maßnahmen der Besserung und Sicherung abgebüßt werden (Art. 50 Abs. 4). Beide Bestimmungen werden in der Rechtslehre kritisiert.16 In der Begründung 15 16 Siehe 7. CD. 28.11.1997, E.9584, K. 9632; 7. CD. 16.4.1999, E. 3643, K. 3629; 7. CD. 9.12.1996, E. 7748, K. 8226 (Für Entscheidungen und Bewertungen siehe Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, Ankara 2006, S. 554 ff. Ünver, YTCK’da Kusurluluk S. 50 ff.; Ünver, Türkiye’de Ceza Hukuku Alanında Yapılan Yakın Tarihli Düzenlemelerde Tıp Hukukuna Ilişkin Birkaç Sorun, in: Uluslararası Katılımlı I. Tıp Etiği ve Tıp Hukuku Sempozyum Kitabı, Istanbul 2005, S. 87-88. Đçel/Evik, Đçel Ceza Hukuku – Genel Hükümler, S. 90-91; Ozansü, Ceza Hukukunda Kasttan Doğan Sübjektif Sorumluluk (I.Ü. Hukuk 324 Yener Ünver des Artikels wurden widersprüchliche Beispiele genannt. Diese Beispiele beziehen sich auf Verkehrsunfälle oder auf Salutschüsse auf Hochzeiten. Letzlich führte dies dazu, dass ohne die Beachtung des konkreten Falles automatisch –und gelegentlich fehlerhaft– von dolus eventualis ausgegangen wird. Die Fahrlässigkeitskategorien „Berufsunerfahrenheit“ und „Nichteinhaltung von Anweisungen“ sind im neuen türk. StGB nicht enthalten, stattdessen wird Fahrlässigkeit als Verletzung von Vorsichts- und Sorgfaltspflichten definiert (Art. 22 Abs. 3). Die gesetzliche Strafe für eine Fahrlässigkeitstat wird entsprechend dem Fehlverhalten des Täters bemessen; falls mehrere Täter gehandelt haben, muss jeder Täter separat behandelt werden: Jeder ist nur für sein eigenes Fehlverhalten verantwortlich (Art. 22 Abs. 4-5). Falls durch die Straftat dem “persönlichen“ und „familiären“ Stand des Täters Schaden zugefügt wird, kann die Erforderlichkeit einer Bestrafung entfallen. In diesem Fall wird bei unbewusster Fahrlässigkeit gar nicht, und bei bewusster Fahrlässigkeit milder bestraft (Art. 22 Abs. 6). Bei erfolgsqualifizierten Delikten gibt es eine allgemeine Bestimmung (Art. 23) über den Erfolg. Demnach muss bei Eintritt von „schwereren“ oder „anderen“ Erfolgen als beabsichtigt zumindest Fahrlässigkeit beabsichtigt sein, um eine Verantwortlichkeit des Täters begründen zu können. Diese Norm wird in der Rechtslehre kritisiert. Die Bestimmung, die den Kausalzusammenhang und die objektive Zurechnung regeln sollte, fordert in Bezug auf die Tat mindestens Fahrlässigkeit. Es ist zu kritisieren, dass bei vorsätzlichen Straftaten gleichzeitig nach Fahrlässigkeit gesucht wird. Ein weiteres Problem der Norm ist, dass die objektive Zurechnungstheorie weder vom Gesetzgeber noch von der Rechtslehre (außer einigen wenigen Rechtswissenschaftlern17) oder in der Praxis akzeptiert wurde. Rechtfertigungsgründe wurden in dem Abschnitt über „Strafaufhebungsgründe und Strafmilderungsgründe“ geregelt (Art. 24 ff.). Dazu gehören anderweitig gesetzmäßige Handlungen, Handeln auf einen Befehl des zuständigen Amtes hin, Notwehr und Notstand. Im Gesetz wurde nun auch die Einwilligung18 des Betroffenen, die vorher nicht gesetzlich geregelt war, sowie „die Vollstreckung des Rechtes“ (=Anwendung des Rechtes), die nur von einem einzigen Verfasser kritisiert wird und seit langen Jahren im türkischen Strafrecht als Rechtfertigungsgrund anerkannt ist, explizit festgelegt (Art. 24-26). Handeln auf Befehl stellt keinen Rechtsfertigungsgrund dar; falls das 17 18 Fakültesi Y. Lisans Tezi), Istanbul 2007, S. 165 ff. Ünver, Ceza Hukukunda Đzin Verilen Risk, S. 221 ff., Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi – Genel Hükümler, S. 132-133. Für Einwilligung im türkischen Strafrecht siehe Yenerer/Çakmut, Tıbbi Müdahaleye Rızanın Ceza Hukuku Açısından Incelenmesi, Istanbul 2004; Ünver, Türk Tıp Hukukunda Rıza, Yeditepe Üniversitesi Hukuk Fakültesi Dergisi III/2 (Özel Sayı), Istanbul 2006, Nr: 2, S. 227 ff. Das Türkische Strafrecht und Europa 325 Gesetz die Überprüfung des Befehls ausschließt, so ist der Befehlsgeber verantwortlich (Art. 24). Das Gesetz hält sowohl bei Notwehr als auch bei Notstand (=Notlage) alle Rechte für schutzwürdig und schützt außerdem die Rechte Dritter (Art. 25). Der Notstand ist im gleichen Artikel wie die Notwehr geregelt und ist der gleichen Kategorie (Gründe, die die Strafverantwortung aufheben oder mindern) zugeordnet. Wie auch im deutschen Recht ist Notstand als Rechtfertigungsgrund und Notstand als Entschuldigungsgrund kategorisiert. Aus der Begründung des Artikels geht hervor, dass die Notlage im neuen türk. StGB ein Schuldausschließungsgrund ist. Trotzdem ist die Mehrheit in der Rechtslehre der Meinung,19 dass die Notlage ein Rechtsfertigungsgrund ist. Der Strafrechtler20 jedoch, der dieses Gesetz verfasste und seine bereits publizierte Meinung in die Artikelbegründung übertragen hat (dies ist in Art. 25 der türk. StGB als allgemeine Bestimmung erfasst worden), sieht den Notstand als einen Schuldausschließungsgrund an. Die Notlage im Sinne der allgemeinen Bestimmung des Art. 25 Abs. 2 türk. StGB wird nach der überwiegenden Auffassung in der Rechtslehre als Rechtsfertigungsgrund erkannt. Nur die Voraussetzungen und Folgen gesondert geregelter Notstände werden unter dem inhaltlich davon divergierenden Begriff „Notstand“ erfasst (Organhandel Art. 92 türk. StGB; Diebstahl Art. 147 türk. StGB). Bei einer fahrlässigen Überschreitung der Rechtsfertigungsgründe wird die Strafe gemildert (Art. 27 Abs. 1). Nur bei der Notwehr wird der Täter, auch wenn er deren Grenzen aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken überschreitet, gar nicht bestraft (Art. 27 Abs. 2). Diese Bestimmung wird in der Lehre kritisiert. Rechtsfertigungsgründe werden in der türkischen Rechtslehre als rein objektiv ausgestaltet angesehen. Das bedeutet, dass eine Person selbst dann gerechtfertigt ist, wenn sie nicht weiß, dass sie gerechtfertigt handelt.21 Einige der Entschuldigungsgründe, die sich in dem selben Abschnitt finden, müssten eigentlich als die Schuld verringernde oder verhindernde Gründe untersucht werden: Zum Beispiel wurde bestimmt, dass bei einer Person die strafrechtliche Verantwortlichkeit entfällt, wenn sie die Straftat aufgrund von Nötigung, Gewalt, Angsteinflößung oder Bedrohung begeht, und als Täter wird dann die Person angesehen, die die Nötigung, Gewalt, Angsteinflößung oder Bedrohung verursacht hat. Somit wurde die Beteiligung an einer Tat, soweit es sich um mittelbare Täterschaft handelt, neben der direkten Bestimmung (Art. 37 Abs. 2) auch noch in einer anderen Norm geregelt (Art. 28). Zudem kann die Provokation ein Grund zur Strafmilderung sein – 19 20 21 Zum Beispiel Öztürk/Erdem, Uygulamalı Ceza Hukuku ve Emniyet Tedbirleri Hukuku, S. 148; vgl. Hakeri, Ceza Hukuku, 5. Bası, Ankara 2007, S. 261; Yıldız, 5237 Sayılı Türk Ceza Kanunu Seminer Notları, Istanbul 2007, S. 53. Özgenç, Türk Ceza Hukuku - Genel Hükümler, S. 347 ff.; Ähnlich Hakeri, Ceza Hukuku, S. 261. Hakeri, Ceza Hukuku, S. 296. 326 Yener Ünver insoweit verfügt der Richter über ein weites Ermessen (Art. 29). Da dieses in der Praxis oft falsch angewendet wird, kommt es zu Ungerechtigkeiten. Insbesondere im Falle der Täterschaft von Frauen werden falsche Entscheidungen getroffen. Die Neuregelung des Irrtums im neuen StGB (Art. 30) wird in der Lehre scharf kritisiert.22 Neben dem Irrtum über Tatumstände, dem Irrtum über strafmildernde oder strafverschärfende Umstände und dem Irrtum über Rechtsfertigungsgründe wurde auch der Verbotsirrtum geregelt. Allerdings wurde bei einigen Irrtumskonstellationen nicht auf die Unterscheidung von „Vermeidbarkeit – Unvermeidbarkeit“ geachtet, teilweise wurde selbst für unvermeidliche Fehler keine Strafermilderung vorgesehen. Die Thematik des Unrechtsbewusstseins wurde so geregelt, dass einerseits Probleme in Bezug auf die Beweisbarkeit entstehen können, und andererseits ein Durcheinander von Straftat und lediglich rechtswidriger Tat entsteht. Zur Schuldunfähigkeit des Kindes gibt es drei Gruppen. Personen zwischen 0 und 12 Jahren werden nicht bestraft (Art. 31 türk. StGB),23 sondern können nur einer Sicherheitsmaßnahme unterzogen werden. Die strafrechtliche Verantwortung beginnt mit dem 12. Lebensjahr und mit 18 Jahren ist die volle Straffähigkeit erreicht. Personen zwischen 12 und 15 Jahren sowie zwischen 15 und 18 Jahren werden bestraft und gleichzeitig einer Sicherheitsmaßnahme unterzogen. Falls ein Täter zwischen 12 und 15 Jahren nicht in der Lage ist, die rechtlichen Konsequenzen seines Handelns zu erkennen oder unfähig ist, seine Handlungen zu kontrollieren, wird er nicht bestraft. Statt dessen werden Maßnahmen der Besserung und Sicherung angewendet. Alle Personen dieser Gruppen werden als Kinder bezeichnet. Der Begriff „Jugendliche“ wird nicht verwendet, und mit Erreichen des 18. Lebensjahres wird sofort die volle Straffähigkeit angenommen. Es gibt keine Sondergruppe für Personen zwischen 18 und 21 Jahren. Die Maßnahmen der Besserung und Sicherung, die bei Kindern angewendet werden, sowie deren Verurteilung sind im Kinderschutzgesetz24 geregelt. Sie werden durch Kindergerichte verurteilt (Art. 31). Es gibt zwei Gruppen von Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störungen: 1.) Umfassend Geistesgestörte und 2.) Geisteskranke. Die Angehörigen der ersten Gruppe unterliegen keiner strafrechtlichen Verantwortung, und es werden Maßnahmen der Besserung und Sicherung angewendet. Für die zweite Gruppe sind Strafmilderung und Maßnahmen der Besserung und Sicherung vorgesehen (Art. 32). Die detaillierten 22 23 24 Ünver, YTCK’da Kusurluluk, S. 63; Außerdem siehe Ozansü, Yeni Türk Ceza Kanunu Çerçevesinde Hata Kavramı, in: Karşılaştırmalı Güncel Ceza Hukuku Serisi – Suç Politikası (Prof. Dr. Claus Roxin’e Armağan), Ankara 2006, S. 385 ff. 10. CD. 20.12.2005, E.2004/26136, K.2005/19289 (Yargı Dünyası 2007, Nr: 125, S. 114 f.). Siehe Ünver, Çocuk Koruma Kanunu, in: Güncel Ceza Hukuku ve Kriminoloji Çalışmaları, Istanbul 2005, S. 25 ff. Das Türkische Strafrecht und Europa 327 Bestimmungen für Maßnahmen der Besserung und Sicherung und deren Anwendungen sind fehlerhaft (Art. 57). Problematisch ist, dass für die Anordnung von Präventionsmaßnahmen durch den Richter, wie etwa die Beobachtung oder Wiedereinlieferung in die Anstalt, keine beschränkende Frist besteht (Art. 57). Zudem wird dem Richter ein weiter Ermessensspielraum eingeräumt, ob er gegenüber einem aufgrund seines Geisteszustands vermindert Schuldfähigen eine Strafe oder Maßnahme verhängt (Art. 32 Abs. 2). Auch dass der Geisteszustand nach biologischen Kriterien bestimmt wird (Art. 32 Abs. 1), ist ein weiteres Beispiel für die Fehlerhaftigkeit dieser Regelungen. Auch Taubstumme werden bezüglich der Strafbarkeit besonders behandelt. Diejenigen, die noch nicht ihr 12. Lebensjahr vollendet haben sind keiner strafrechtlichen Verantwortung unterlegen und in den Altersgruppen zwischen 12 und 15, 15 und 18 und 18 und 21 Jahren sind unterschiedliche Strafmilderungen vorhanden. In dem Gesetz wurde nicht zwischen Taubstummen von Geburt an und Personen, die zu einem späteren Zeitpunkt taubstumm wurden, unterschieden. Bei Personen über 21 Jahren gibt es keine Strafmilderungen; nur für den Fall, dass Auffassungsvermögen und Willenskraft tatsächlich beeinflusst sind, wurde festgelegt, dass die Bestimmungen für Geisteskranke angewendet werden. Desweiteren wird für die Altergruppe von Jugendlichen über 12 Jahren nicht berücksichtigt, ob sie geistig fähig sind, die rechtliche Bedeutung und die Konsequenzen ihrer Handlungen wahrzunehmen und sich dementsprechend zu verhalten (Art. 33). Es wurde festgelegt, dass jemand, der vorübergehend oder unter Einfluss von Alkohol bzw. anderen Rauschmitteln, die gegen den eigenen Willen eingenommen wurden, die geistige Zurechnungsfähigkeit verloren hat, nicht bestraft wird. Ohne einen Unterschied zwischen vorsätzlicher und fahrlässiger a.l.i.c. zu machen, ist durch die a.l.i.c.-Theorie festgelegt worden, dass ein Verbrechen, das unter Einfluss bewusst eingenommenen Alkohols oder eingenommener Rauschmittel begangen wird, mit Strafe bewehrt ist (Art. 34). Im Hinblick auf besondere Formen der Tat und Täterschaft wurden der Versuch, die Täterschaft, die mittelbare Täterschaft und drei Arten von Gesetzeskonkurrenz geregelt (Art. 35-44). Während man auf die Unterscheidung zwischen beendetem und unbeendetem Versuch, die zwischen 1926 und 2005 vorgenommen wurde, im Jahr 2005 verzichtet hat, wurde eine Art des Versuchs geregelt und dem Richter insofern eine breite Ermessensbefugnis gegeben. Freiwilliger Rücktritt sowie tätige Reue wurden unter dem Begriff „Freiwilliger Rücktritt“ erfasst. Es wurde anerkannt, dass der Täter nach einem Rücktritt nicht wegen Versuchs bestraft wird. Falls jedoch seine Handlungen bis zu diesem Zeitpunkt andere Straftatbestände erfüllt haben, wird der 328 Yener Ünver Täter wegen dieser Taten bestraft.25 Tätige Reue ist nicht immer möglich, sondern nur, wenn es im Gesetz ausdrücklich bestimmt ist.26 Die türkische Rechtslehre ist in Bezug auf den untauglichen Versuch der Meinung, dass der Täter bei absoluter Untauglichkeit nicht bestraft werden kann. Hinsichtlich der Beteiligung wurden im Prinzip zwei Arten der Beteiligung vorgesehen: Täterschaft und Teilnahme. Im Wesentlichen ist man damit zum deutschen System übergangen. Nach dem Grad der Beteiligung wird zwischen „Täter“, „Anstifter“ und „Helfer“ unterschieden. Einige wichtige Aspekte der Beteiligungsbestimmungen sind folgende: Außer für Art. 28 wurde die mittelbare Täterschaft separat geregelt. Die Verwendung von Personen, die nicht schuldfähig sind, als Tatwerkzeug ist ein Grund für eine Straferhöhung (Art. 37 Abs. 2), werden beispielsweise Kinder von Verwandten zu einem Verbrechen „angestiftet“, wird die Strafe der Verwandten erhöht (Art. 38 Abs. 2). Die Offenbarung der Identität des Anstifters dagegen ist ein Strafmilderungsgrund (Art. 38 Abs. 3). Auch das Akzessorietätsprinzip (Art. 40) und der freiwillige Rücktritt von der Beteiligung (Art. 41) wurden gesetzlich geregelt. Drei Arten von Gesetzeskonkurrenz sind im Gesetz festgelegt. Falls es sich jedoch um sonstige Arten von Gesetzeskonkurrenz handeln sollte, muss das Gesetz ausgelegt werden. Verbrechen, die in Form einer zusammengesetzten Tat begangen werden, werden nicht als eine Tat angesehen, und es werden auch nicht die Konkurrenzbestimmungen angewendet; bei der Idealkonkurrenz wird die Strafe verhängt, die für das schwerste Verbrechen bestimmt ist und bei fortgesetzten Straftaten wird von einer Straftat ausgegangen und die Bestrafung etwas erhöht. Bei der fortgesetzten Straftat sind zwei Neuheiten eingeführt worden: Wenn mehrere Täter vorhanden sind und das Verbrechen nicht mit einer Tat begangen wurde, wird dieser konsekutive Ausspruch anerkannt (Art. 43 Abs. 2) und bei Tötung, bzw. Mord, Körperverletzung, Folter und Raub27 werden die Straftatbestimmungen für die fortgesetzte Straftat nicht angewendet (Art. 43 Abs. 3).28 Die Sanktionen sind in zwei Arten eingeteilt worden: Strafen und Maßnahmen der Besserung und Sicherung.29 Es gibt zwei Arten von Strafen: Haft und Geldstrafe. Die Haft unterteilt sich in erschwerte lebenslange Haft, lebenslange Haft und befristete Haft (siehe Art. 40-47). Bei kurzfristigen Haftstrafen handelt es sich um Strafen, die 1 Jahr oder weniger betragen (Art. 49). Bei kurzfristigen Haftstrafen besteht die Möglichkeit, 25 26 27 28 29 Außerdem siehe Đçel-Evik, Đçel Ceza Hukuku – Genel Hükümler, S. 259-260. Sollte tätige Reue ein Strafausschließungsgrund sein, dann hat der Staatsanwalt die Befugnis, keine Anklage zu erheben (Art. 171 Abs. 1 türk. StPO). 6. CD. 06.03.2006, E.2005/12644, K.2006/2072 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 130, S. 126 f.). In der ersten Fassung der Bestimmung war der Raub inbegriffen, nicht dagegen die Vergewaltigung oder Kindesmisshandlung. Für Einzelheiten S. Artuk/Gökçen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler II (Yaptırım Hukuku), Ankara 2003, S. 71 ff. Das Türkische Strafrecht und Europa 329 sie zu Geldstrafen oder Maßnahmen der Besserung und Sicherung umzuwandeln (Art. 50). Hierbei ist neben der Persönlichkeit und der wirtschaftlichen Lage des Täters die Reue, die er während des Prozesses zeigt, wichtig. Sollte eine bewusste Fahrlässigkeit in Frage kommen, so gibt es die Möglichkeit einer Umwandlung nicht (Art. 50 Abs. 1 und Art. 50 Abs. 4). Falls trotz der Mahnung der Staatsanwaltschaft die umgewandelte Geldstrafe binnen 30 Tagen nicht ausgeglichen wird oder man sich nicht an die Maßnahmen der Besserung und Sicherung hält, so entscheidet das Gericht, ob die gesamte Haftstrafe oder ein Teil davon vollstreckt wird. Wenn der Nichteinhaltungsgrund der Maßnahmen der Besserung und Sicherung nicht von der Person stammt, so wird die Art der Maßnahme geändert (Art. 6-7). Unter Voraussetzung der gesetzlichen Bedingungen kann in der Regel die Haftstrafe auf zwei Jahre, bei Kindern und bei Erwachsenen mit einem Alter über 65 Jahren auf drei Jahre vertagt werden. Der Aufschub von Geldstrafen ist nicht möglich. Der Aufschub ist eine Art der Strafvollstreckung. Während des Aufschubs von Freiheitsstrafen wird der Schuldige von einer fachlichen Betreuung überwacht. Im Hinblick auf die Geldstrafe ist das System des Tagessatzes eingeführt worden. Für die Zahlung kann sowohl eine Frist von zwei Jahren als auch die Möglichkeit der Ratenzahlung eingeräumt werden, wobei dann bei Nichteinhaltung eine Umwandlung zur Haftstrafe möglich ist. Die Maßnahmen der Besserung und Sicherung lauten wie folgt: Einschränkung von einigen Rechten (Art. 53), Beschlagnahmung von Gegenständen (Art. 54), Beschlagnahmung des Einkommens (Art. 55), Maßnahmen bei Kindern (Kinderschutzgesetz), Maßnahmen bei Geisteskranken (Art. 57), Präventionsmaßnahmen gegen die Wiederholung von besonders gefährlichen Verbrechen (Art. 58), Abschiebung (Art. 59), Maßnahmen der Besserung und Sicherung bei juristischen Personen (Art. 60). Bei den neuen Regelungen gibt es folgende Neuheiten: Die Wiederholung der Straftat war früher kein Strafverschärfungsgrund oder kein Hindernis der Aufschiebung der Strafe. Wenn die Haftstrafe gewählt wird, so bewirkt sie ein besonderes Vollstreckungsregime und wird zum Auslöser des kontrollierten offenen Strafvollzugs. Die Abschiebung ist eine neue Art der Maßnahme im Türkischen Strafrecht. Der zunächst fehlerhaft verfasste Gesetzestext wurde rasch geändert und es wird nun vorgesehen, dass nach der Vollstreckung der Haftstrafe die Abschiebung in Erwägung gezogen werden soll, nachdem die Situation an das Innenministerium weitergeleitet worden ist.30 Die Maßnahmen der Besserung und Sicherung für Alkohol– und Rauschgiftsüchtige wurden zusammen mit den Maßnahmen, die für Geistesgestörte vorgesehen sind, geregelt (Art. 57 Abs. 7). Bei der Beschlagnahme wird die Möglichkeit geschaffen, dass das gefährliche Tatwerkzeug, welches gezielt für die Straftat benutzt wurde, zum Schutz der 30 Laut erster Fassung des Artikels wird diese Maßnahme im Fall einer zweijährigen Haftstrafe automatisch ausgeführt. 330 Yener Ünver öffentlichen Sicherheit, Gesundheit und allgemeinen Sitte, beschlagnahmt wird. Der Gegenstand eines Dritten wird nur dann nicht beschlagnahmt, wenn er gutgläubig gehandelt hat (Art. 54).31 Anstatt der Gegenstände, die nicht beschlagnahmt oder an die offiziellen Behörden nicht ausgeliefert wurden, können auch Vermögen von entsprechendem Wert beschlagnahmt werden (Art. 55). Das Strafmaß und das praktische Vorgehen der Organe, die das Strafmaß festlegen, sind im Gesetz im Einzelnen bestimmt. Hier ist das strikte Gesetzlichkeitsprinzip gültig (Art. 61). Der Richter verfügt über die Möglichkeit, seinem Ermessen nach die Strafe um 1/6 zu mindern. Hierbei sind sowohl die Vergangenheit des Täters als auch das Auftreten während der Gerichtsverhandlung ein Kriterium (Art. 62). Im türk. StGB sind für die Aufhebungsgründe bei Klagen und Bestrafungen folgende Bestimmungen genannt: der Tod des Angeklagten oder Täters (Art. 64), Generalamnestie oder Amnestie im Einzelfall (Art. 65),32 Verjährung der Klage oder Strafe (Art. 66-72),33 Zurückziehen der Strafanzeige (Art. 73) und Vorzahlung (Art. 75). C. Strafrecht – Besonderer Teil Im Folgenden werden nur einige sehr wichtige oder neue bzw. sehr problematische Straftaten dargestellt. Im ersten Teil des StGB, in dem die Straftaten aufgezählt werden, sind folgende Straftaten erwähnt worden: Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Gründung von Organisationen für das Begehen dieser beiden Verbrechen (Art. 76-78). Alle drei Straftaten sind neu in das türk. StGB eingeführt worden und erst seit dem 1. Juni 2005 in Kraft. Das Verbrechen des Völkermordes wurde gemäß dem Vertrag „Präventive Maßnahmen gegen den Völkermord“ der UN von 1948 und das Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurde unter Berücksichtigung des Status des Nürnberger Gerichts sowie französischer Bestimmungen in das Gesetz aufgenommen und eingeführt (siehe Artikelbegründungen). Die gemeinsamen Eigenschaften dieser drei Straftaten sind, dass sie nicht verjähren, die Maßnahmen der Besserung und Sicherung bei juristischen Personen nicht angewendet werden und sie mit einem besonderen Motiv 31 32 33 Dieser Artikel wird hart kritisiert (Siehe Ünver, YTCK’da Kusurluluk, S. 71). Amnestiegesetze werden in der Türkei sehr oft erlassen. Dabei wird kritisiert, dass sie sehr weit sind, sehr oft und meist aus politischen Gründen erlassen werden und politische Straftaten ausgeschlossen werden. Das neue türk. StGB hat die Verjährungszeiten verlängert. Trotzdem verjähren jedes Jahr in der Türkei Tausende von Verfahren. Dies verstößt einerseits gegen das „fair-trial“ Prinzip und andererseits schadet es dem Vertrauen gegenüber der Justiz und verursacht, dass die Bürger gegen Gesetze verstoßen. Das Türkische Strafrecht und Europa 331 begangen werden können. Auf diese Straftaten folgend sind im zweiten Abschnitt zwei neue Straftatarten eingefügt worden: Das illegale Einschleusen von Einwanderern und Menschenhandel (Art. 79-80). Beide Artikel wurden gemäß den betreffenden Vereinbarungen der UNO und den dazugehörigen Zusatzprotokollen eingeführt. Vor allem die letzten zwei Verbrechensarten wurden in den letzten Jahren häufig von kriminellen Vereinigungen begangen. Dies hat die Türkei zu einem Transitland gemacht.34 Da die Verbrechen, die sich auf den Menschenhandel beziehen, vor allem im Kontext mit organisierter Prostitution verwirklicht werden, wurde der Text von Art. 80 nach ca. eineinhalb Jahren geändert und neben den typischen Taten auch die Menscheneinfuhr ins Land und das Unterbringen von Menschen im Lande zur Prostitution in den Artikeltext eingefügt. Hier muss beachtet werden, dass in der Türkei nicht die Prostitution an sich, sondern nur die Vermittlung zur Prostitution als Verbrechen angesehen wird. Auch bei den Straftaten gegen das Leben (Art. 81 ff.) wurden einige neue Bestimmungen erlassen. Im alten Gesetz nicht anerkannte Strafschärfungsgründe, wie die Benutzung von bestimmten Waffen bei einem Mord, das Begehen des Verbrechens an Frauen, deren Schwangerschaft bekannt ist, das Begehen des Verbrechens an Kindern oder Personen, die sich wegen physischer oder geistiger Störung nicht wehren können und Straftaten auf Grund von Sitten und Gebräuchen, sind nun eingeführt (Art. 82). Die Bezeichnung der Straftaten als „Straftaten auf Grund von Sitten und Gebräuchen“ ist falsch, da eigentlich Straftaten, die aus Gründen der Ehre begangen werden, gemeint sind. Allein der Begriff „Sitten und Gebräuche“ ist nicht zutreffend, da die Sitten und Gebräuche nur als Hintergrundsmotivation der Tat eine Rolle spielen. Somit bereitet der Begriff bei der Auslegung Schwierigkeiten. Nach der Gesetzesbegründung wird diese Bestimmung nicht angewendet, wenn eine Provokation vorgelegen hat. Tatbegehung aus Gründen der Blutrache ist seit dem Jahre 1953 ein Straferhöhungsgrund. In dem türkischen Gesetz gibt es keine besondere Bestimmung, die sich auf die Tötung auf Verlangen bezieht. Während passive Euthanasie kein Verbrechen ist, stellt aktive Euthanasie eine vorsätzliche Tötung dar. Wenn die Tat in Form der Beihilfe ausgeübt wird, so wird sie als Beihilfe zum Selbstmord behandelt.35 Diese Straftat wurde separat und detailliert in Art. 84 des türk. StGB geregelt. Falls eine vorsätzliche Tötung oder Körperverletzung durch Unterlassung begangen wird, wird dem Richter ein breiter Ermessensspielraum eingeräumt, in welchem er die Strafe des 34 35 Die Türkei wird wegen dieser Straftaten von der UN kontrolliert, Lösungsvorschläge werden gemacht und zur Bekämpfung dieser Straftaten werden Kooperationsmöglichkeiten geschaffen, siehe hierzu Arslan/Temel/Aydın/Şen/Doğan/Bacaksız, Türkiye’de Đnsan Ticareti ile Mücaadelede Yasa Uygulama ile ilgili Stratejik bir Yaklaşım, Ankara 2006. Außerdem siehe Gesetz vom 4.5.2007 und mit der Nummer 5651 Art. 8 Abs. 1 lit. a 1. Satz. 332 Yener Ünver Täters verringern kann (Art. 83 und Art. 88).36 Hinsichtlich des Gesetzlichkeitsprinzips ist diese Bestimmung durchaus zutreffend. Kritikwürdig sind jedoch die Möglichkeit der Strafmilderung und der weite Ermessensspielraum des Richters. Jegliche Hilfe beim Selbstmord wird als Straftat bemessen, wobei der tatsächliche Todeseintritt des Betroffen einen Straferhöhungsgrund darstellt. Auch wenn der Selbstmord öffentlich oder mittels der Medien gefördert wird, ist dies ein Strafschärfungsgrund. Als Präventionsmaßnahme gegen die Ausübung von Gewalt innerhalb der Familien,37 wird es in der Türkei streng bestraft, wenn Personen zum Selbstmord verleitet werden, die nicht fähig waren, die Bedeutung und die Konsequenzen der Tat wahrzunehmen und wenn Personen durch Täuschung, Zwang oder Gewalt zum Selbstmord genötigt werden. In den letztgenannten Fällen wird der Täter genauso wie für eine vorsätzliche Tötung bestraft (Art. 84). Diese erwähnten Verbrechen kommen in größtem Umfang in den südöstlichen Provinzen der Türkei vor oder unter denjenigen Personen, die aus diesen Gebieten in die westlichen Provinzen der Türkei oder ins Ausland ausgewandert sind. Das Problem besteht darin, dass diese Angelegenheit in der Praxis als Tötung einer Person oder planmäßige Tötung einer bestimmten Person bewertet wird. Die Hintermänner eines Verbrechens (Anstifter, mittelbare Täter usw.) werden meistens nicht verfolgt. Das Verfahren zur Richtigstellung des Lebensalters, das in der Türkei ohne weiteres eröffnet und erfolgreich beendet werden kann, wird von diesen oft missbraucht.38 Auch in Bezug auf die Straftat der vorsätzlichen Körperverletzung wurden einige neue Bestimmungen eingeführt: Jede Ausführungsart von vorsätzlichen Körperverletzungen, ausgenommen diejenigen, die mit leichten medizinischen Eingriffen behandelt werden können, werden von Amts wegen verfolgt (Art. 86 ff.). Das im alten Gesetz durch die Änderungsgesetze insbesondere in den Jahren 1970 – 1980 und vor allem durch die Erhöhung der Strafen der Straftaten, die an Gütern begangen worden sind, gestörte Gleichgewicht von Straftat und Strafe, wurde verbessert. Die Verursachung eines Knochenbruches im Körper ist ein Strafverschärfungsgrund. Während für die Taten wie Ansteckung mit dem Aidsvirus keine Sonderbestimmungen festgelegt sind, ist der Grund, der bereits im alten StGB vorhanden war und sich auf „den Grund für die Ansteckung einer unheilbaren Krankheit, die bei einer Person zur Erkrankung oder zum Wachkoma führte“ bezieht, aufgeführt und kann wenigstens teilweise angewendet werden (Art. 87). Körperverletzungen, die durch bewusste 36 37 38 Für Einzelheiten siehe Hakeri, Ceza Hukukunda Ihmali Suç Kavramı ve Đhmali Suçların Çeşitleri, Ankara 2003. Siehe Türkiye’de Aile Đçi Şiddet Araştırması 2006, Güncel Hukuk Dergisi, 2006, Nr: 8, S. 32 ff.; Ünver, Türkiye’de Aile Içi Şiddetin Boyutları, Nedenleri ve Çözüm Önerileri, S. 52 ff. Siehe Ünver, Đstanbul’daki Sokak Çocukları, Rehabilitasyon Çalışmaları ve Öneriler, in: Güncel Ceza Hukuku ve Kriminoloji Çalışmaları, Istanbul 2005, S. 23. Das Türkische Strafrecht und Europa 333 Fahrlässigkeit begangen werden, werden von Amts wegen verfolgt; der Knochenbruch ist auch hier ein Strafverschärfungsgrund (Art. 89). In diesem Bereich sind auch einige neue Verbrechensarten bestimmt worden. Menschenversuche, Versuche an Kindern und Kranken wurden erst vor zwei Jahren im neuen StGB geregelt (Art. 90). Der Artikeltext weist jedoch mehrere Mängel, Widersprüche und Fehler auf.39 So wird der Täter nicht bestraft, wenn die betroffene Person einwilligt oder andere rechtliche Voraussetzungen vorliegen. Die Voraussetzungen für die legale Forschung an Kindern wurden erschwert. Das Verbrechen des Organ- oder Gewebehandels wurde sowohl im Art. 91 türk. StGB als auch im Sondergesetz Nummer 2238 bestimmt. Diese Bestimmung wird in vieler Hinsicht kritisiert. Der Richter verfügt über einen sehr hohen Ermessensspielraum bezüglich der Einschätzung der wirtschaftlichen und sozialen Lage der Person, die ihre Organe oder ihr Gewebe veräußert hat: Der Richter kann die Strafe mildern oder sogar ganz darauf verzichten. Es wurden hinsichtlich der Person, die ihr Organ oder Gewerbe veräußert hat, zwei Bestimmungen über tätige Reue vorgesehen (Art. 93).40 Folterverbrechen (Art. 94),41 die ein Sonderdelikt darstellen, können nur durch die Staatsbeamten begangen werden und müssen nach dem neuen türk. StGB nicht mit einem besonderen Motiv begangen werden. So wurde der Umfang der Bestimmung erweitert. Die Begehung der Straftat an Kindern, und an Personen, die sich wegen ihrer physischen oder geistigen Lage nicht wehren können, sowie an Rechtsanwälten oder sonstigen Beamten und die Begehung mittels sexueller Belästigung sind Strafverschärfungsgründe. Die erfolgsqualifizierte Folter wurde sehr detailliert geregelt (Art. 95). Die Handlungen, die bei einer Person eine Qual verursachen, werden als eine andere Straftat, als Quälerei (Art. 96), allerdings nicht so schwer wie die Folter, bestraft. Auch Abtreibung und Sterilisation sind strafbare Handlungen (Art. 99-101). Bei diesen Straftaten ist die Einwilligung der betroffenen Person (zusammen mit einigen anderen rechtlichen Bestimmungen) ein Rechtsfertigungsgrund. Der rechtlich zulässige Schwangerschaftsabbruch muss in den ersten 10 Wochen stattfinden. Bei der medizinischen Indikation kann diese Frist verlängert werden. Wenn die Schwangerschaft unter 10 Wochen von einer Person beendet wird, die dazu nicht befugt ist, ist diese Tat ein Verbrechen, auch wenn die Einwilligung der Mutter vorliegt. Falls die Schwangerschaft auf Grund eines Verbrechens zustande gekommen ist, so ist die Beendigung nur mit Einwilligung innerhalb einer Frist von 20 Wochen möglich. Neben der Frist ist es für das Entfallen der Strafbarkeit erforderlich, dass die Schwangerschaft 39 40 41 Für die Kritik siehe Ünver. Insan Üzerinde Deney ve Deneme Suçları, in: Sağlık Hukuku Sempozyumu I, (M.Ü. Rektörlük Binası/ Sultanahmet–17.11.2006), Istanbul 2007, S. 150 ff. Außerdem siehe Hakeri, Hakan. Tıp Hukuku, S. 439; Ünver Türkiye’de Ceza Hukuku Alanında Yapılan Yakın Tarihli Düzenlemelerde Tıp Hukukuna Ilişkin Birkaç Sorun, S. 103-104. Siehe Artuk/Gökçen/Yenidünya, Ceza Hukuku Özel Hükümler, 6. Bası, Ankara 2005, S. 5 ff. 334 Yener Ünver durch ein Verbrechen zustande gekommen ist und die Schwangerschaftsbeendigung in einer medizinischen Einrichtung durchgeführt wird. Es besteht aber keine Möglichkeit zu kontrollieren und in Frage zu stellen, ob die Schwangerschaft auf Grund eines Verbrechens zustande gekommen ist oder warum die Mutter nicht früher eine Abtreibung durchgeführt hat: Diese Bestimmung kann sehr leicht missbraucht werden. Obwohl im Artikel einige Ähnlichkeiten vorhanden sind, divergiert der Inhalt vom deutschen § 281a Abs. 3 StGB. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind zwar von den Verbrechen „Straftaten gegen die sexuelle Unverletzlichkeit“ erfasst worden, aber in Form eines „Verstoßes gegen die körperliche Unverletzlichkeit“ bestimmt worden.42 Diese Verbrechen sind in vier Artikeln (Art. 102-105) angeordnet worden: die Straftat des sexuellen Angriffes (Vergewaltigung und sonstige sexuelle Handlungen), der Kindesmissbrauch (Vergewaltigung und sonstige sexuelle Handlungen an Kindern),43 der einverständliche sexuelle Verkehr mit Personen zwischen 15–18 Jahren und zuletzt die sexuelle Belästigung. Die Regelung dieser Verbrechen beinhaltet viele Fehler, Mängel und Irrtümer. Seit 2005 wird die Vergewaltigung in der Ehe als Verbrechen anerkannt, sofern sie angezeigt wird. Die Begründung dieses Artikels ist so fehlerhaft und rechtlich unvertretbar verfasst worden, dass der Straftatbestand nicht anwendbar ist. Tatbestandsmäßiges Handeln unter Verwandten führt zur Strafverschärfung. Im Türkischen Recht ist Inzest nicht als Verbrechen definiert. Wenn die geschädigte Person minderjährig ist, so handelt es sich hierbei um Kindesmissbrauch (qualifiziertes Delikt auf Grund bestehender Verwandtschaft, Art. 103 Abs. 3). Bei Opfern im Alter zwischen 15-18 Jahren liegt das Verbrechen des sexuellen Verkehrs mit Einwilligung (Art. 104)44 vor. Falls die geschädigte Person volljährig und einsichtsfähig ist, so handelt es sich nicht um eine Straftat. Die Straftat des Ehebruches wurde 1995 mit dem Entschluss des Verfassungsgerichtshofes abgeschafft. Homosexuelle Handlungen wurden im Türkischen Recht nie als Verbrechen definiert. In der ersten Fassung wurde die Strafe für die Straftat des sexuellen Verkehrs mit Einwilligung von Personen zwischen 15-18 Jahren verschärft, falls zwischen der geschädigten Person und dem Täter ein Altersunterschied von 5 Jahren vorhanden ist. Außerdem wurde diese Straftat von Amts wegen verfolgt. Ein Jahr nach dem Inkrafttreten wurde dieser Strafverschärfungsgrund durch das Verfassungsgericht aufgehoben,45 weil er dem Gleichheitsprinzip 42 43 44 45 Außerdem siehe Artuk/Gökçen/Yenidünya, Ceza Hukuku Özel Hükümler, S. 31 ff. Außerdem siehe Gesetz vom 4.5.2007 und mit der Nummer 5651 Art. 8 Abs. 1 lit. a/2. Für den alltäglichen Zustand in der Türkei siehe Ünver, Türkiye’de Aile Içi Şiddetin Boyutları, Nedenleri ve Çözüm Önerileri, in: Suçla Mücadele Bağlamında Türkiye’de Aile Đçi Şiddet, Istanbul 2004, S. 57. Siehe AyMK. 23.11.2005., E. 103, K. 89 (=RG: 25.02.2006, Nr: 26091). Das Türkische Strafrecht und Europa 335 widerspricht. Strafverschärfend wirkt sich aus, wenn das Opfer in einem dienstlichen Abhängigkeitsverhältnis zum Täter steht. Muss das Opfer wegen der sexuellen Belästigung sein Arbeitsverhältnis beenden, so wird die Strafe des Täters zusätzlich erhöht. Zwischen allen Artikelbegründungen und Artikeltexten hinsichtlich sexueller Straftaten besteht ein Widerspruch. Die Verbrechen gegen die Freiheit (Art. 106-124) stellen eine lange Liste dar und neben den klassischen Straftaten wie Bedrohung, Erpressung, Gewalt, Freiheitsbeschränkung, Verhindern der Ausbildung und Lehre, Verhinderung der Benutzung von gewerkschaftlichen Rechten, Behinderung der Glaubens- und Meinungsfreiheit, Behinderung der Arbeitund Arbeitstätigkeitsfreiheit, ungerechtfertigte Körperdurchsuchung, Behinderung der Kommunikation, etc. ist auch neuen Straftaten wie Antidiskriminierung, Behinderung des Antragstellungsrechtes und Personenstörung von Frieden und Ruhe (Art. 121-123) Platz eingeräumt worden. Der Umfang der Straftat der Antidiskriminierung ist eng gehalten und wird in der Lehre kritisiert. Diese Bestimmung beinhaltet keine Einzelheiten, wie im deutschen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz,46 und bezieht sich nur auf den Verkauf von Gütern, Nutzung von Dienstleistungen, Einstellungen, Zurückweisungen der Dienstleistung von Behörden und die Behinderung des wirtschaftlichen Einflusses. Die Diskussionen in der Öffentlichkeit über den Grundstückverkauf an Ausländer haben auch dazu beigetragen, dass diese Bestimmung Anerkennung fand, sodass dieser Straftatbestand ins Gesetz eingeführt werden konnte. Ferner finden Straftatbestände wie Belästigung durch Telefonanrufe oder Ruhestörung, Lärm erzeugen usw. in der Praxis nahezu keine Anwendung. Beleidigung und Beschimpfung wurden unter dem Begriff Beleidigung zusammengefasst (Art. 125 ff.). Die Beleidigung eines Beamten auf Grund seiner Amtshandlung ist ein Strafschärfungsgrund. Handlungen der Strafverfolgungs- und verteidigungsorgane während Vernehmungen oder Verhandlungen sowie Handlungen der Verwaltungsbehörden werden unter bestimmten Bedingungen nicht bestraft (die Unverletzlichkeit der Behauptung und Verteidigung). Insoweit wird die „Vollstreckung des Rechts“ als Rechtfertigungsgrund angesehen. Die „Provokation“ und „gegenseitige Beleidigung“ wurden als Sonderbestimmungen geregelt (Art. 129). Sowohl die Beleidigung des Andenkens an eine tote Person als auch die Entnahme von Leichen 46 Vgl. Ünver, Hekim ve Hasta Haklarının Uluslararası Hukukta Konumlandırılması, in: CHD 2007, Nr: 3, S. 219. 336 Yener Ünver oder Knochen oder beleidigende Handlungen an Leichen oder deren Körperteilen sind mit Strafe bewehrt (Art. 130).47 Die Anzahl der Straftatbestände zum Schutz des Privatlebens ist erhöht worden: Neben dem Verstoß gegen die Kommunikationsfreiheit und das Eindringen in die Privatsphäre sind auch Taten wie die rechtswidrige Anhörung und Aufnahme von Gesprächen, die Erfassung von persönlichen Angaben, der Zugriff und die Vernichtung von persönlichen Angaben als Straftat eingeführt worden (Art. 134-140). Es muss betont werden, dass die Computer- und Internetstraftaten (Art. 243-246) separat geregelt worden sind und im großen Maß die gleichen rechtlichen Werte in Bezugnahme auf die unterschiedlichen Verstöße schützen. Auch bei den Straftaten gegen das Vermögen gibt es neben den klassischen Verbrechensarten neue Tatbestände. Im neuen türk. StGB wurden Menschenraub, Befördern der Korrespondenz bei Menschenraub, Erschleichen von Leistungen (zum Beispiel die Nutzung von Restaurants, Taxen oder Hotels, ohne die Rechnung zu begleichen), Erschleichen von Leistungen durch Drohung und Selbstjustiz aus dem Straftatenkatalog herausgenommen. In der Lehre wird betont, dass einige Straftaten als Raub qualifiziert werden müssten (insbesondere Art. 148 Abs. 2). Bei einigen Straftaten ist Selbstjustiz ein Strafmilderungsgrund (zum Beispiel Raub, Art. 150 und Betrug, Art. 159). In Hinblick auf die Strafbarkeit des Diebstahls ist eine sehr umstrittene und zum Missbrauch geeignete Regelung eingeführt worden. Demnach darf der Richter bei einem Diebstahl, der auf Grund einer dringenden Notlage des Täters begangen wurde, von der Bestrafung absehen oder die Strafe mildern. Hier muss beachtet werden, dass mit dieser Notlage kein Notstand gemeint ist. Der Umfang des Diebstahls, bei dem das Gut mit dem Rückgabemotiv entnommen wird, wurde gekürzt, strafbar bleibt der Gebrauch des Gutes bei Straftaten (Art. 146). In der Praxis werden Diebstahl und Taschendiebstahl, die häufig in den Großstädten begangen werden, je nach Verwendung von Zwang – Gewalt – Bedrohung entweder als schwerer Diebstahl (Art. 142 Abs. 2) oder Raub (Art. 148 Abs. 1) bewertet. Dass der Gegenstand über einen hohen Wert verfügt, ist nicht mehr Grund für die Erhöhung der Strafe. Nur im Hinblick auf einige Straftaten (z.B. Art. 145) wird dem Richter, falls der Gegenstandswert niedrig ist, ein maßloser Ermessensspielraum erteilt und der Richter kann entweder auf die Bestrafung verzichten oder auch die Strafe mildern. Die neuen Entscheidungen des Revisionsgerichts in Hinblick auf die Bestimmungen, sind falsch und widersprechen dem Gesetzestext; ferner hat der Revisionsgerichtshof beschlossen, dass jeder Gegenstand „von Gut, Geld usw., die von dem Täter entnommen wurden“, 47 Außerdem siehe Gesetz vom 25.7.1951 mit der Nummer 5816 Atatürk Aleyhine Đşlenen Suçlar Hakkında Kanun und das Gesetz vom 4.5.2007 mit der Nummer 5651 Art. 8 Abs. 1 lit. b. Das Türkische Strafrecht und Europa 337 einen niedrigen Wert hat, wenn er für den Eigenbedarf entwendet wurde.48 Das Töten von Tieren, die einen Besitzer haben, oder deren Versetzung in einen unbrauchbaren Zustand (Art. 151 Abs. 2), die Beschädigung von Gotteshäusern und Friedhöfen (Art. 153), die Besetzung von Grundstücken, das Eindringenlassen von Tieren auf fremde Grundstücke, die Änderung des Laufs von Bewässerungskanälen, usw. (Art. 154) sind als mutwillige Sachbeschädigung normiert worden. Die Definition des Betrugsbegriffs wurde zu allgemein gehalten (Art. 157).49 Es ist dann eine Straftat, wenn man ohne die Einwilligung des Firmeninhabers oder Inhabers einer Sendungsanlage mittels Telefonleitungen von seinen Frequenzen oder mittels elektromagnetischen Wellen von verschlüsselten oder unverschlüsselten Sendungen profitiert (Art. 163 Abs. 2).50 Bei manchen Straftaten sind Verwandtschaftsverhältnisse Strafausschließungsgründe, bei anderen führen sie zu einem Strafantragserfordernis und bei einer weiteren Gruppe von Straftaten eröffnen sie die Möglichkeit der tätigen Reue (siehe Art. 167 und 168). Im neuen türk. StGB wurden noch weitere neue Straftatbestände geschaffen, wie z. B. die Gefährdung der allgemeinen Sicherheit (Art. 170 und 171), Verbreitung von Radioaktivität (Art. 172), das Hervorrufen einer Explosion durch Freilassen von Kernenergie (Art. 173), die illegale Aufbewahrung von gefährlichen Schadstoffen (Art. 174), die Verletzung der Aufsichtspflicht gegenüber Geistesgestörten (Art. 175), die Nichteinhaltung von Bau- und Gebäudeabbruchsregelungen (Art. 176), das Zurücklassen von gefährlichen Tieren (Art. 177), die Gefährdung der Verkehrssicherheit (Art. 179-180), die Umweltverschmutzung (Art. 181-182),51 die Verursachung von Lärmverschmutzung (Art. 183)52 und die Verursachung von Bauverschmutzung (Art. 184).53 In Hinblick auf Betäubungsmittelstraftaten sind folgende wichtige Neuheiten zu erwähnen: die reine Nutzung wird nicht bestraft, stattdessen werden Behandlungsmaßnahmen und der kontrollierte freie Umgang angewendet. Für Personen, denen keine Nutzung, sondern lediglich der Besitz von Betäubungsmitteln 48 49 50 51 52 53 Für zum Beispiel siehe 6. CD. 07.03.2006., E.2005/13762, K.2006/2167 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 128, S. 91 f.). Kritisch 11. CD. 05.06.2006., E.2006/144, K.2006/5115 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 132, S. 113 f.). Kritisch 11. CD. 05.06.2006., E.2006/144, K.2006/5115 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 132, S. 113 f.). Vgl. Ünver, Yeni Türk Ceza Kanunu’nda Çevrenin Kirletilmesi Suçları, Güncel Hukuk Dergisi, 2005, Nr: 24, S. 52 ff. Außerdem vgl. Kabahatler Kanunu Art. 41 ve 42. Vgl. Ünver, Yeni Türk Ceza Kanunu’nda Çevrenin Kirletilmesi Suçları, Güncel Hukuk Dergisi, 2005, Nr: 24, S. 52 ff. Außerdem vgl. Kabahatler Kanunu Art. 41 ve 42. Vgl. Ünver, Yeni Türk Ceza Kanunu’nda Çevrenin Kirletilmesi Suçları, Güncel Hukuk Dergisi, 2005, Nr: 24, S. 52 ff. Ayrıca bkz. Kabahatler Kanunu Art. 41 ve 42; Yıldız, Ali Kemal, Imar Kirliliğine Neden Olma Suçu, in: GSÜHFD - Prof. Dr. Erden Kuntalp’e Armağan, Yıl: 3, S. 2004/2, Istanbul 2006, S. 293 ff. 338 Yener Ünver nachgewiesen werden kann, können entweder 1 bis 2 Jahre Freiheitsstrafe oder kontrollierter freier Umgang angeordnet werden (Art. 191);54 Personen, die innerhalb einer festgelegten Frist tätige Reue zeigen, werden nicht bestraft und diejenigen, die nach der festgelegten Frist tätige Reue zeigen, werden milder bestraft (Art. 192 Abs. 13). Personen, die vor der Ermittlung behandelt werden möchten, werden nicht bestraft (Art. 192 Abs. 4). Das Revisionsgericht hat in einer neuen und diskussionswürdigen Entscheidung die Beweisregeln sehr weit ausgelegt, dies ist nicht mehr vereinbar mit den Bestimmungen im türk. StPO ist. Es ist nicht erforderlich, dass der Täter das Rauschgift für eine bestimmte Dauer in Besitz haben muss und es tatsächlich für den eigenen Bedarf mit sich trägt. Begründet wird dies damit, dass „nur Personen, die Rauschgift bei sich haben, diese auch einnehmen“. Somit sei der Straftatbestand in diesem Fall immer erfüllt. Auf der anderen Seite wird in der türkischen Rechtslehre nur selten die Meinung vertreten, den Besitz von Rauschgift für den Eigenbedarf nicht als Straftat anzusehen.55 Die wichtigsten Neuerungen im neuen türk. StGB in Bezug auf Geldfälschung, Fälschung von wertvollen Siegeln und Urkunden sind: Es wird im Gesetz nicht geprüft, inwieweit die gefälschten Urkunden bewusst genutzt werden (außer bei einigen Straftaten von Falschbeurkundung offizieller und privater Unterlagen, Art. 204 und 207); in Bezug auf die bewusste Nutzung von gefälschtem Geld, gefälschten Siegeln und Urkunden fehlt im Gesetzestext, dass eben diese „bewusste Nutzung“ auch „das Wissen der Urkundenfälschung“ umfassen muss (Art. 197 Abs. 2, 199 Abs. 2, 204 Abs. 1, vgl. Art. 207 Abs. 2). Auch das Revisionsgericht berücksichtigt dies in seiner Auslegung nicht. Die Straftat des Missbrauchs von Blankettunterschriften sowie die Benutzung von Schuldscheinen, die durch eine rechtswidrige Handlung erlangt wurden, wurden im alten türk. StGB (Art. 509) als Vertrauensmissbrauch, im neuen türk. StGB jedoch als Urkundendelikt qualifiziert (Art. 209). Die Falschbeurkundung aus Gründen der Selbstjustiz stellt einen Strafmilderungsgrund dar (Art. 211). Einige Taten wurden fälschlicherweise nicht als Straftat normiert (so z. B. die Nutzung eines fremden Belegs als eigener,56 die Ausfuhr von Falschgeld oder gefälschten Siegeln, die Veräußerung von gefälschten Siegeln, der Transport oder die Ausfuhr von Mitteln, die bei der Herstellung von Falschgeld oder gefälschten Siegeln verwendet werden; die Veräußerung oder der Transport von Siegeln, die von öffentlichen Behörden oder Organisationen verwendet werden, vgl. Art. 204). Im Unterschied zu den 54 55 56 Außerdem vgl. Gesetz vom 4.5.2007 mit der Nummer 5651 Art. 8 Abs. 1 lit. a/63. Siehe Ünver, Ceza Hukukuyla Korunması Amaçlanan Hukuksal Değer, Ankara 2003, S. 1065. Sollte jemand eine Urkunde oder einen Ausweis einer anderen Person benutzen, dann wird er auf Grund des Art. 268 türk. StGB bestraft. Hier ist zu bemängeln, dass „das Schweigerecht“ und „nemo tenetur“ Prinzip nicht geachtet wird. Dies steht im Widerspruch zu Art. 40 des türkischen Ordnungswidrigkeitengesetzes. Das Türkische Strafrecht und Europa 339 Bestimmungen des alten türk. StGB wird im neuen türk. StGB nicht nach Bestandteilen der „Schadensgefahr und Schadensmöglichkeit“ in den Falschbeurkundungen gesucht und somit wurden die Anwendungsbereiche dieser Straftaten im neuen türk. StGB erheblich ausgeweitet.57 Obwohl die Entscheidung des Großen Senats von 1989, die sich auf den Missbrauch einer Blankounterschrift bezieht und grundsätzlich falsch ist, nichts mit diesen Verbrechen zu tun hat, hat das Revisionsgericht diese Entscheidung auch für diese Straftaten herangezogen und dabei hinsichtlich der Beweisregeln statt den Bestimmungen der türk. StPO, die Bestimmungen der türk. ZPO angewandt.58 Solange diese Entscheidung nicht durch eine neue Entscheidung revidiert wird, wird mit der fehlerhaften und bedenklichen Rechtsanwendung fortgefahren, da der Missbrauch von Blankounterschriften im neuen türk. StGB unter die Straftaten der Falschbeurkundung fällt. In Bezug auf die Formulierung der Straftatbestände sind einige wichtige technische und rechtspolitische Fehler begangen worden: Wenn der Alleineigentümer eines Dokumentes (Zeugnis, Gerichtsbeschluss, usw.) das Dokument versteckt, vernichtet oder zerstört, begeht er eine Straftat (Art. 205), selbst wenn keine Aufbewahrungspflicht besteht. Die Unter- und Obergrenze der Geldstrafen wegen Geldfälschung und Fälschung von Siegeln wurden nicht festgesetzt (Art. 197 Abs. 1 und 2, 199, 200, 203 und 206). Es wurde übersehen, dass für die Verwirklichung der Straftat der Falschbeurkundung von privaten Dokumenten mehrere Handlungen in Betracht kommen können. Außerdem wurde nicht danach unterschieden, wem das Dokument gehört. So wurde die Zerstörung, Vernichtung oder Geheimhaltung von einem Privatdokument als Straftat qualifiziert (Art. 208). Für die Straftat der Angabe falscher Informationen bei Staatsbeamten muss weder eine Urkunde ausgestellt worden sein, noch muss bei der Erstellung oder bei den Erstellungsvorbereitungen eine Angabe gemacht worden sein (Art. 206). Doch sollte dabei das Schweigerecht des Verdächtigen oder Täters das nemo tenetur-Prinzip geachtet werden oder wenigstens die Zusatzbestimmung mit dem Vermerk „auf Grund des Hinweises des Beamten bezüglich der Erstellung des Dokumentes“ eingesetzt werden. Man sollte erwähnen, dass die Nichtpreisgabe der Identität seitens des Verdächtigten oder des Täters gemäß Art. 40 des Ordnungswidrigkeitengesetzes mit einem Ordnungsgeld in Höhe von 50 YTL 57 58 Das hieße nicht, dass die Bestimmungen des alten türk. StGB auch Verletzungsdelikte waren, sondern ermöglichte, dass das Verhalten als „putative Fälschung“ bezeichnet werden kann und weil sie keinen Schaden zufügt oder keine Gefahr des Betruges der Personen ist, nicht bestraft wird (Siehe Erman/Özek, Ceza Hukuku Özel Bölüm - Kamunun Güvenine Karşı Işlenen Suçlar, Istanbul 1996, S. 241-242). Siehe CGK. 2002 (YKD 2002, Nr: 9). Außerdem siehe 4. CD. 16.12.1986, E. 9718, K. 10207 (www.kazanci.com.tr) (15.08.2007, 09.00). 340 Yener Ünver geahndet wird und man Maßnahmen wie eine unbefristete Festnahme, Arrest oder Verhaftung ergreifen kann.59 Die Straftaten gegen die Moral- und Sittlichkeitsvorstellungen der Gesellschaft erfassen den öffentlichen Geschlechtsverkehr und Exhibitionismus (Art. 205), obszöne Darstellungen (Art. 226), Vermittlung von Prostitution (Art. 227), Bereitstellen von Einrichtungen zum Betreiben von Glücksspielen (Art. 228) und das Zwingen von Kindern oder physisch und geistig behinderten Personen zur Bettlerei, wenn diese physisch und geistig nicht in der Lage sind, für sich zu sorgen (Art. 229). Es ist zu bemängeln, dass laut der Begründung der Straftat exhibitionistische Handlungen, nicht nur durch das Vorzeigen der Geschlechtsorgane, sondern auch durch das Vorzeigen anderer Körperteile die Schamgefühle der Gesellschaft, das traditionelle Verständnis des Anstands und die moralische Reinheit verletzt werden. Bei der Straftat der obszönen Darstellungen steht der Begriff „Unanständigkeit“ im Widerspruch zum Gesetzlichkeitsprinzip und ist insoweit problematisch, da er auch erotische Bilder und Schriften umfassen kann.60 Ferner ist in dem Artikel hinsichtlich dieser Straftat die Verwendung von Kindern bei der Produktion dieser unsittlichen Werke verboten; zwar wird die Einfuhr dieser Waren ins Land, die Vermarktung, der Verkauf, der Transport, die Lagerung, die Ausfuhr und die Ermöglichung der Benutzung bestraft, was im Hinblick auf die Bekämpfung der Kinderpornographie sehr wichtig ist, aber wenn man diese Regelung mit anderen Ländern vergleicht, so ist ersichtlich, dass viele Taten der Kinderpornographie von der Norm nicht erfasst sind und dies in der Türkei oft missbraucht wird.61 In der Türkei ist die Prostitution keine Straftat, während die Vermittlung von Prostitution strafbar ist.62 Auch kommt es in der Türkei immer häufiger vor, dass Kinder zur Prostitution gezwungen werden.63 Hinsichtlich dieser Straftat muss einerseits Art. 80 Abs. 1 des türk. StGB (Menschenhandel) beachtet und andererseits darauf hingewiesen werden, dass die Person (das Opfer), die zur Prostitution gezwungen wurde, sich einer Zwangsbehandlung (Art. 227 Abs. 8) unterziehen muss. Es stellt einen Verstoß gegen die allgemeinen Prinzipien des Medizinstrafrechts dar, dass diese Zwangsbehandlung auch dann vorgenommen wird, wenn keine Einwilligung des Opfers vorliegt und keine unmittelbare Bedrohung der öffentlichen Gesundheit besteht. Bei der Straftat der Bereitstellung von Einrichtungen zum Betreiben von Glücksspielen ist die Bestimmung im Gesetz vom 4.5.2007, Nr.5651 (vor allem als 59 60 61 62 63 Hierzu siehe Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, Ankara 2006, S. 90 ff. Außerdem siehe Gesetz vom 4.5.2007 und mit der Nummer 5651 Art. 8 Abs. 1 lit. a Satz 5. Vgl. Ünver, Bazı Avrupa Ülkelerinde Çocuk Pornografisine Đlişkin Ceza Hukuku Düzenlemeleri, in: Güncel Hukuk Dergisi 2007, Nr: 1, S. 10-13. Außerdem siehe Gesetz vom 4.5.2007 und mit der Nummer 5651 Art. 8 Abs. 1 lit. a Satz 6. Siehe Bakırcı, Çocuk Cinsel Sömürüsü – Çocuk Fuhşu ve Pornografisi, in: Güncel Hukuk Dergisi 2007, Nr: 1, S. 14-15. Das Türkische Strafrecht und Europa 341 Internetverbrechen Art. 8 Abs. 1 lit. a, Abs. 7) anzuwenden; hinsichtlich des Glücksspiels, der Übertragung des Gewinns an die Staatskasse und der dafür vorgesehenen Schutzmaßnahmen ist Art. 34 Ordnungswidrigkeitengesetz anzuwenden. Zu der Straftat der Benutzung von Kindern oder geistig und physisch Behinderten in der Bettlerei ist zu sagen, dass die Lage in der Türkei nicht sehr erfreulich ist. Z. B. werden sehr oft Kinder von armen Familien gegen Entgelt dazu benutzt, ein Verbrechen zu begehen oder das Lebensalter wird seitens verbrecherischer Organisationen durch das Erwirken eines Gerichtsbeschlusses verringert. Soweit die gleichen Personen sich nicht auf ernste Diebstähle oder Taschenraub einlassen, kümmert sich niemand um die Kinder, die zu diesen Taten benutzt werden. Die einzige Ausnahme sind die Bestrebungen und Studien in einigen Großstädten zur sozialen Reintegration von Straßenkindern.64 Bei den Verbrechen gegen die öffentliche Verwaltung ist der Kreis der möglichen Täter erweitert worden. Täter kann nicht mehr nur der Beamte, sondern jeder Angestellte im öffentlichen Dienst sein (Art. 247 ff.). Der Straftatbestand der Unterschlagung umfasst auch die temporäre Nutzung eines Gegenstandes mit Rückgabeabsicht. Dies ist eigentlich die Straftat der Unterschlagung zur Benutzung (Art. 247 Abs. 3) und wird im Verhältnis zur Straftat der allgemeinen Unterschlagung milder bestraft. Ein hoher Wert des betroffenen Gegenstandes ist bei der Unterschlagung kein Grund für Strafverschärfung, während ein geringer Wert ein Strafmilderungsgrund ist (Art. 249). Die einfache Abgabe oder Entgegennahme von Bestechungsgeld seitens des Angestellten im öffentlichen Dienst für die ordnungsgemäße Erfüllung seiner Aufgabe wird seit 2005 im neuen türk. StGB nicht mehr bestraft (Art. 252). Diese Änderung ist ein unakzeptabler Fehler und wird damit begründet, dass „unsere Bevölkerung die Ansicht hat, dass die Arbeit nicht beendet wird, wenn kein Schmiergeld vergeben wird“. Dies ist rechtspolitisch nicht vertretbar und widerspricht der Bestechungsverordnung. Gemäß der Begründung des Art. 257 Abs. 3 türk. StGB stellen einige dieser Taten eine Korruption dar und einige fallen unter die allgemeine Norm des Amtsmissbrauchs. Im Hinblick auf den Täterkreis ist der Umfang bei Bestechungsdelikten erweitert worden: Einige natürliche Personen, die keine Beamten sind, wurden einzeln genannt und als mögliche Täter qualifizierter Bestechungen65 bestimmt (siehe Art. 252 Abs. 4). Die Normierung der internationalen Bestechung als Straftat, die zum Schutz der internationalen Handelsbeziehungen und der wirtschaftlichen Interessen der Europäischen Gemeinschaft beitragen soll, wurde im 64 65 Siehe Ünver, Đstanbul’daki Sokak Çocukları, Rehabilitasyon Çalışmaları ve Öneriler, in: Güncel Ceza Hukuku ve Kriminoloji Çalışmaları, Istanbul 2005, S. 11 ff. Außerdem siehe Ordnungswidrigkeitengesetz Art. 33. Bestechung durch Amtsmissbrauch wird als qualifizierte Bestechung normiert. 342 Yener Ünver alten türk. StGB im Jahre 2001 als Verbrechen bestimmt und nun im neuen türk. StGB geändert: Der Straftatbestand erfasst nun einen größeren Täterkreis und auch mehr mögliche Tathandlungen (Art. 252 Abs. 5). Bei diesen Verbrechen findet in Bezug auf die Ermittlung und Fahndung, aber nicht auf das Auslieferungsverfahren von Straftätern, das „Universalitätssystem“ (=Schutz/Recht) Anwendung. Strafbar ist somit jeder, der diese Tat irgendwo auf der Welt begeht, unabhängig von der Nationalität des Täters und des Opfers. Eine Bestrafung ist jedoch erst dann möglich, wenn sich der Täter in der Türkei befindet (Art. 13 Abs. 1 lit. h). In der Neufassung dieser Gesetze blieb die Möglichkeit erhalten, gegen juristische Personen Maßnahmen zu verhängen, wenn diese eine Bestechung vorgenommen und zu ihren Gunsten ungerechtfertigt Nutzen gezogen haben (Art. 253). Tätige Reue ist bei den Unterschlagungs- und Bestechungsverbrechen ein Grund für eine Strafmilderung (siehe Art. 248 und 254). Sowohl die Unterlassung als auch der Missbrauch der Amtspflichten sind Straftaten, die unter den allgemeinen Straftatbestand des Amtsmissbrauchs fallen (Art. 257). Besonders fehlerhaft war diesbezüglich die Gesetzesänderung von 2005, welche dieses Verbrechen nicht mehr als Gefährdungsdelikt, sondern als Verletzungsdelikt definierte. Für die Erfüllung des Straftatbestandes muss es geschädigte Personen geben, der Öffentlichkeit ein Schaden zugefügt worden sein oder die Einzelperson einen unrechtmäßigen Gewinn erzielt haben (Art. 257). Die Ausdrücke in der Artikelbegründung und die Beschlüsse des Revisionsgerichts sprechen von einem materiellen Verlust bzw. Gewinn.66 Auf Grund dieser fehlerhaften Änderung können Angestellte des öffentlichen Dienstes bei vielen Unterlassungs- oder Missbrauchshandlungen nicht bestraft werden. In Art. 257 Abs. 3 türk. StGB wurde eine neue Art des allgemeinen Amtsmissbrauchs eingefügt. Der Straftatbestand dieser neuen Art von Amtsmissbrauch ist erfüllt, wenn der Beamte unter dem Vorwand, seine Amtspflichten zu erfüllen, für sich oder für andere Nutzen zieht, solange dies nicht unter den Straftatbestand der Korruption fällt. In der Rechtspraxis wird bei Angeklagten, die hochrangige Beamte, Bürokraten oder ähnliches sind, auf Grund der hohen Strafen und dem ernsthaften Verlust von Rechten, die Straftat der Bestechung und Unterschlagung unrechtmäßigerweise als Amtsmissbrauch verurteilt, da für diese Straftat ein geringerer Strafrahmen vorgesehen ist. Die Norm bezüglich der Straftat der gemeinsamen Amtsaufgabe oder der Nichterfüllung des öffentlichen Dienstes (Art. 260) wurde geändert. Wenn eine Gruppe von mindestens 4 Angestellten des öffentlichen Dienstes oder Beamten ihre Dienststelle verlässt, nicht zum Dienst erscheint, ihre Pflichten teilweise oder im Ganzen nicht erfüllt oder verlangsamt, ist dies strafbar. In einigen 66 CGK. 14.06.2005, E.2005/4.MD-28, K.2005/66 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 121, S. 142 f.); CGK. 18.11.2005., E.2005/4.MD-96, K.2005/118 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 125, S. 101 ff.); CGK. 11.04.2006., E. 2006/4.MD-36, K. 2006/119 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 128, S. 121 ff.). Das Türkische Strafrecht und Europa 343 Entscheidungen, die das Revisionsgericht in den Jahren 1994 und 1995 getroffen hat, wurden die Bestimmungen aus dem ILO- Vertrag des Europäischen Rates direkt angewendet. Deswegen wurde im Jahre 2005 eine spezielle Regelung ins türk. StGB aufgenommen. Neu geregelt wurde der Straftatbestand der Teilnahme an Versammlungen oder Demonstrationen von Angestellten des öffentlichen Dienstes oder Beamte, zur Schaffung oder Verbesserung ihrer sozialen und beruflichen Rechte. Der Richter verfügt über einen uneingeschränkten Ermessensspielraum, wenn Angestellte des öffentlichen Dienstes oder Beamte deswegen ihren beruflichen Verpflichtungen nicht nachkommen, sie vorläufig oder kurzfristig einschränken oder diese verlangsamen. Sofern dabei der öffentliche Dienst nicht behindert wird, kann der Richter das Strafmaß mildern oder sogar auf eine Strafe verzichten (Art. 260 Abs. 2). Die Bestimmungen bezüglich der Straftaten gegen die Justiz und der Straftatbestand der Verleumdung wurden sehr weit gefasst. Das Verbrechen kann sowohl in Form einer Anzeige oder Beschwerde als auch mittels öffentlicher Publikationen begangen werden. Es kann auch begangen werden, indem eine Strafverfolgung auf Grund einer Strafanzeige oder eine verwaltungsrechtliche Sanktion auf Grund einer Beschwerde ausgelöst wird, sofern man weiß, dass die angezeigte Handlung nie begangen wurde (Art. 267 Abs. 1). Im Gesetzestext wurden mehrere Strafverschärfungsgründe genannt und tätige Reue wurde als Strafmilderungsgrund festgelegt. Auch wenn die Benutzung des Personalausweises oder von Personalangaben einer anderen Person eine Straftat ist, wurde hier für den Verdächtigen oder Täter das Schweigerecht oder der nemo tenetur- Grundsatz nicht beachtet (Art. 268). Im Gegensatz dazu wurde hinsichtlich der Straftat der „Aufsichnahme einer Straftat“ das nemo tenetur- Prinzip beachtet, wenn ein enger Verwandter des Täters oder Verdächtigten die Straftat vortäuscht und ein falsches Geständnis ablegt. Es wird dem Richter ein weiter Ermessensspielraum hinsichtlich einer Strafmilderung und einer Strafverschärfung eingeräumt (Art. 270). Uneidliche Falschaussage (Art. 272) und Meineid (Art. 275) und falsche Übersetzungen und bewusst falsch erstellte Gutachten (Art. 276) sind Straftatbestände. Bemerkenswert ist, dass bei Fahndung und Ermittlungen gegen Verwandte nur im Fall einer Falschaussage der Grundsatz nemo tenetur beachtet wird (Art. 273 Abs. 1 lit. a und lit. b). Allerdings verfügt der Richter hier über einen uneingeschränkten Ermessensspielraum zur Ermäßigung bzw. Erhöhung der Strafe. Diese Sonderbestimmung ist bei Falschaussagen in privatrechtlichen Streitigkeiten nicht anwendbar (Art. 273 Abs. 2). Eine weitere Straftat ist der Versuch, Justizpersonen zu beeinflussen. Diese Straftat wird in der Praxis in der Türkei hauptsächlich von hochrangigen Politikern, von Lehrkörpern, Bürokraten, Presseangehörigen usw. sehr oft begangen, aber im Allgemeinen nicht verfolgt (Art. 277). Diese Bestimmung, die die Handlungen von Personen bestraft, die mittels Befehl, Druck, Ansehen oder sonstiger Art versuchen, Justizpersonen zu 344 Yener Ünver beeinflussen, sollte vorsichtig und vor allem unter ständiger Beachtung der Presse- und Meinungsfreiheit angewendet werden. Der Straftatbestand der Nichtanzeige einer Straftat wurde sehr allgemein gehalten und enthält Widersprüche. Das Gesetz unterscheidet zwischen dem normalen Bürger, dem Staatsbeamten und dem Angestellten des Gesundheitsdienstes und hat drei unterschiedliche Bestimmungen getroffen (Art. 278, 279 und 280). Gegenüber dem alten türk. StGB haben die neueren Bestimmungen zu einer Verschlechterung geführt und haben vor allem den Angestellten im Gesundheitsdienst sehr viele Nachteile gebracht, weil die neuen Bestimmungen zu allgemein gehalten wurden. Um einige Beispiele zu nennen: der Fall einer Straftat der Privatpersonen (Art. 278): Eine zu späte Anzeige einer Straftat seitens Privatpersonen wurde nicht geregelt, die Nichtanzeige einer geplanten Straftat wurde zwar auch nicht geregelt, allerdings wurde im Unterschied zu den Regelungen hinsichtlich der Angestellten des öffentlichen Dienstes (Art. 279) festgelegt, dass bei Anzeigedelikten, auch bei fehlender Anzeige, die Mitteilungspflicht weiterhin besteht (Art. 280). Auch für die Angestellten des Gesundheitsdienstes besteht bei Anzeigedelikten, auch bei fehlender Anzeige, weiterhin eine Mitteilungspflicht. Wenn das geringste Merkmal, das zur Entstehung einer Straftat führen würde, nicht mitgeteilt wird, so wird dies für die Erfüllung des Straftatbestandes als ausreichend erachtet. Es wurde die Regel „zuerst medizinischer Eingriff, dann die Mitteilung“ des alten StGB aufgehoben und vorrangig die Mitteilungspflicht eingeführt. Während in der alten Gesetzgebung die Angehörigen im Gesundheitsdienst einige begrenzte Verbrechen anzeigen mussten, ist im neuen türk. StGB eine Tatbestandsbegrenzung nicht eingeführt worden. Bei allen drei Tatbeständen wurde gegen den nemo tenetur Grundsatz verstoßen und es wurde bestimmt, dass die Person die Straftat seines engen Verwandten und sogar seine eigene Straftat anzeigen muss. Bei nicht erfolgten Anzeigen wurde keine Eingrenzung gemacht.67 Die Vernichtung, die Vorenthaltung oder Fälschung von Beweisen einer Straftat ist eine Straftat mit einer großen Anzahl von alternativen Tatbestandsmerkmalen (Art. 281). Allerdings ist in diesem Verbrechen das nemo tenetur- Prinzip nur für den Täter selbst als strafbefreiend anerkannt worden (Art. 281 Abs. 1) und selbst wenn die Straftat vom Ehepartner, von seinen Kindern, seinen Eltern oder anderen engen Verwandten begangen wird, so ist keine Strafmilderung vorgesehen. Die gleiche nachteilige Regelung wird bei der Straftat der Begünstigung des Täters (Art. 283) wiederholt. Aber bei Gefangenen, Häftlingen oder bei Straftaten, bei denen Beweise einer Straftat nicht angezeigt werden, wurde dieser Fehler nicht mehr wiederholt, sodass im Falle einer Straftat, die durch bestimmte Verwandte 67 Für Einzelheiten und Kritik Hakeri, Tıp Hukuku, S. 522; Ünver, Hekimin Cezai Sorumluluğu, in: 7 Bölge 7 Nokta - ROCHE Sağlık Hukuku Günleri, Istanbul 2007, S. 137-141; Yenere-Çakmut, Sağlık Mesleği Mensuplarının Suçu Bildirmesi Suçu, in: Mehmet Somer’e Armağan, Istanbul 2006, S. 1063 ff.; 8. CD. 08.12.2005, E.2003/14315, K.2005/11742 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 126, S. 149). Das Türkische Strafrecht und Europa 345 begangen wurde, dies als Strafausschließungsgrund anerkannt werden kann (Art 284 Abs. 4). Die Straftat „Verstoß gegen die Diskretion bei Ermittlungen“ wird in der Türkei besonders von Politikern, von Polizeibeamten und Presseorganen begangen und wird meistens nicht geahndet (Art. 285). In dem letzten Absatz des Artikels (Art. 285 Abs. 4) ist eine wichtige Bestimmung über die Unschuldsvermutung vorhanden. Gemäß dieser Bestimmung ist die Veröffentlichung von Bildern, die dazu führen, dass die Personen während der Ermittlung oder Fahndung als Schuldige bezeichnet werden, strafbar. Dass man sich hier nur an Bilder gehalten hat und die Veröffentlichungen in Schrift oder Ton nicht regelte, die auch zum selben Resultat führen können, ist nicht nachvollziehbar. Wenn man diese Bestimmung nicht sorgfältig und unter Beachtung der Pressefreiheit anwendet, so treten hinsichtlich der Pressefreiheit gefährliche Folgen und schwerwiegende Rechtswidrigkeiten auf. Eine ähnliche Bestimmung wurde im Art. 288 türk. StGB geregelt und soweit keine endgültige Verurteilung erfolgt ist, ist es strafbar durch schriftliche oder mündliche Erklärungen den Staatsanwalt, den Richter, das Gericht oder den Gutachter zu beeinflussen (Straftat der Beeinflussung der Gerichtsbarkeit). Wenn der Artikel nicht so ausgelegt wird wie der oben genannte Artikel, so können dieselben Nachteile entstehen. Da gemäß diesem Artikel bereits eine einfache Aussage strafbar sein kann und somit die Beweisführung beinahe unmöglich ist und diese Straftat als abstraktes Gefährdungsdelikt unter Einbeziehung der Absicht des Täters festgelegt wurde, muss dieser Artikel unter Berücksichtigung der rechtlichen Werte und der ratio legis dieser Norm sowie unter Berücksichtigung der Meinungs- und Pressefreiheit angewendet werden (trotz des Wortlautes des Gesetzestextes) und es muss die Geeignetheit der Handlung zur Einflussnahme von Angehörigen der Gerichtsbarkeit überprüft werden. D. Strafprozessrecht Im Strafprozessrecht sind einige Nebengesetze zu beachten. Insbesondere zwei Gesetze sind von besonderer Bedeutung: Eines davon ist das Gesetz Nr. 5235, das 2005 in Kraft getreten ist. Dieses Gesetz hat zum einen Straftaten normiert, die von Gerichten erster Instanz abgeurteilt werden und zum anderen die Einrichtung acht neuer regionalen Berufungsgerichte festgelegt. Die Möglichkeit der Berufung, die 1934 aus dem Gesetz entfernt wurde und mit der neuen StPO wieder eingeführt worden ist, führt zu diesen Berufungsgerichten. Das zweitwichtigste Gesetz Nr. 5235 ist die StPO,68 die 2005 rechtkräftig wurde. Dieses Gesetz regelt in Art. 250 ff. die Einführung der 68 Für wichtige Artikel und die geschichtliche Entwicklung der Gesetzgebung siehe Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, S. 3 ff.; Özbek, Yeni Ceza Muhakemesi Kanununun Anlamı (Açıklamalı-Gerekçeli-Đçtihatlı), Ankara 2005, S. 53 ff. 346 Yener Ünver Obersten Strafgerichte, die an die Stelle der staatlichen Sicherheitsgerichte treten sowie der Obersten Strafgerichte mit Sonderbefugnis, die dieselbe Stellung wie die einzelnen Abteilungen der Obersten Gerichte haben. Das Gesetz regelt zudem, welches Gericht welche Straftaten aburteilt und welche Ermittlungs- und Fahndungsregeln anzuwenden sind. Folgende Institutionen wurden in der neuen StPO nicht geregelt: Die Privatklage, das Entschädigungsverfahren im Strafverfahren, die Rückgabe abgesprochener Rechte,69 der Strafbefehl, die Freilassung zur Kaution,70 die Verurteilung in Abwesenheit,71 die Eilbeschwerde und der Rechtsweg gegen Beschlüsse. Die „Schriftliche Anklage“, durch die eine neue Straftat des Täters in das Verfahren einbezogen werden kann, wenn das Einverständnis des Staatsanwalts und Rechtsanwalts erklärt wurde, wurde in der neuen StPO nicht geregelt (Art. 259 alte türk. StPO). Mit der neuen türk. StPO wurden das Gesetz über die Entschädigung wegen ungerechter Verfahrensmaßnahmen sowie das Gesetz über die Bekämpfung der organisierten Kriminalität außer Kraft gesetzt. Andererseits wurden jedoch, vgl. unten, viele neue Verfahrensmaßnahmen sowie einige Sonderurteile eingeführt, sowie in den vorhanden Institutionen wichtige Änderungen vorgenommen. Besonderheiten der türk. StPO sind etwa: Die Anzahl der Behörden, bei denen man Anzeigen oder Beschwerden erstatten kann, wurde erhöht. Wenn ein Verfahren auf Anzeige hin eröffnet wurde, wird so lange mit dem Verfahren fortgefahren, bis die Anzeige zurückgezogen wird (Art. 158). Der Polizeibeamte, der einen Verdächtigen festgenommen hat, muss, wenn die Tat in Abwesenheit des Betroffenen vorgefallen ist, wenigsten einer Person mit Anzeigerecht Mitteilung geben (Art. 96). Zwar ist dies keine rechtliche Voraussetzung für das Verfahren, doch ist nach dem Oberen Gericht eine Anzeige Voraussetzung für eine spätere Beteiligung am Verfahren. Bei den Ermittlungsverfahren ist die Polizei an die Weisungen der Staatsanwaltschaft gebunden. In der Praxis werden die Ermittlungsverfahren jedoch von der Polizei geführt und die Staatsanwaltschaft von der Polizei gesteuert. Die Polizei kann jedoch, außer bei Verhaftungen auf frischer Tat, von Amts wegen nicht mit der Ermittlung beginnen und muss für jede Abwicklung den Staatsanwalt um eine Anordnung 69 70 71 Ein Jahr nach dem Inkrafttreten der türk. StPO wurde mit einer Änderung im Gesetz neu geregelt, dass Nebenfolgen einer Straftat wieder aufgehoben werden können, wie auch in manchen anderen Gesetzen geregelt worden ist (siehe dazu Gesetz Nr. 5560 vom 6.12.2006 Art. 38 – Gesetz Nr. 5352, Art. 13 lit.A). Freilassung gegen eine Kaution ist keine eigenständige Verfahrensmaßnahme, sondern eine Pflicht bei der Justizkontrolle (türk. StPO Art. 109 Abs. 3 lit. f). Eine Verurteilung der sich im Ausland illegal aufhaltenden türkischen Staatsbürger in Abwesenheit ist möglich. Die Anordnung der Untersuchungshaft in Abwesenheit des Angeklagten wurde abgeschafft und stattdessen der „Festnahmebefehl“ eingeführt (CMK.m.98). Das Türkische Strafrecht und Europa 347 ersuchen. Die Staatsanwaltschaft kann sich gegen die Eröffnung des Verfahrens entscheiden, mit Ausnahme der in Art. 171 Abs. 1 geregelten Fälle. Gegen die Entscheidung, keine Fahndung einzuleiten, gibt es behördliche und gerichtliche Rechtswege (Art. 173). Der Staatsanwalt selbst kann das Verfahren nicht eröffnen; es gibt ein Zwischenverfahren (Art. 10 bis 70 ff.), in dem die vom Staatsanwalt vorbereitete Anklageschrift überprüft wird und, falls eine Rechtswidrigkeit oder ein Mangel vorhanden ist, zurückgewiesen wird. Im Gegensatz zur alten Regelung hat in diesem Zwischenverfahren ein Untersuchungsrichter den Vorsitz. Dies ist zwar eine wichtige Entwicklung, bringt jedoch einige Nachteile mit sich. Das Gericht, das die Anklageschrift untersucht, ist dasselbe Gericht, das das Hauptverfahren leiten wird. Wenn das Gericht die Anklageschrift nicht innerhalb von 15 Tagen untersucht, so gilt das Verfahren automatisch als eröffnet. Obwohl der Staatsanwalt die Möglichkeit hat, Einspruch gegen die Zurückweisung zu erheben, haben in dem Zwischenverfahren keine anderen Subjekte außer dem Staatsanwalt und dem Gericht eine Einspruchsberechtigung. In der Praxis werden die Regeln des Zwischenverfahrens nicht richtig eingehalten. Hinsichtlich des Staatsanwalts, der die Ermittlung leitet, sind der Amtsermittlungsgrundsatz sowie der Grundsatz des Anklagezwangs, also der Pflicht zu der Erhebung der öffentlichen Klage (Art. 160 ff.), gültig. Falls die Voraussetzungen der tätigen Reue vorhanden sind, verfügt der Staatsanwalt bezüglich der Erhebung der öffentlichen Klage über ein Ermessen (Art. 171). Wenn bestimmte gesetzliche Voraussetzungen gegeben sind, steht es dem Staatsanwalt völlig frei, bei Straftaten, die eine Haftstrafe bis zu einem Jahr vorsehen (nicht für Geldstrafen), eine öffentliche Klage einzureichen oder diese fünf Jahre (bei Kindern drei Jahre) zu verschieben (Art. 171 Abs. 2 bis 5). Folgendes ist noch zu erwähnen: In der Ermittlungsphase kann das Gericht bei Anzeigedelikten, wenn eine Verurteilung zu Haftstrafen von bis zu einem Jahr oder Geldstrafen droht, den Ausspruch des Urteils verschieben (Art. 231). Der Staatsanwalt kann sich bei der Ermittlung und das Gericht bei der Fahndung an das Rechtsinstitut des Täter-Opfer-Ausgleichs richten (laut Art. 174 Abs. 1 lit. c muss dieses seitens des Staatsanwalts versucht werden). Dies ist nur bei den Straftaten, für deren Verfolgung eine Anzeige erforderlich ist,72 anwendbar. Die Ausnahmen, die für Kinder eingeführt worden sind, wurden falsch geregelt und haben das Anwendungsgebiet erweitert, sodass die Anwendung eines Täter-Opfer-Ausgleichs unmöglich wurde. Das Revisionsgericht hat aus pragmatischen und finanziellen Gründen rechtswidrig anerkannt, dass bei Straftaten von ungedeckten Schecks, selbst wenn die gesetzlichen Voraussetzungen vorhanden sind, kein Ausgleich angewendet wird.73 Eineinhalb Jahre nach dem Inkrafttreten der türk. StPO (Gesetz Nr. 5560) wurde eine umfangreiche 72 73 2. CD. 22.12.2005., E.2005/1022, K.2005/30432 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 124, S. 126 f.). Zur Kritik siehe Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, S. 331 ff. 348 Yener Ünver Änderung durchgeführt und somit ein breiterer Anwendungsbereich geschaffen. Dieses Rechtsinstitut wurde mit vielen Fehlern, Widersprüchen und Nachteilen in das Gesetz eingeführt. Die Möglichkeiten der Verteidigung wurden erweitert und für einige Fälle wurde die Zwangsverteidigung eingeführt. So wird einem Angeklagten, der nicht in der finanziellen Lage ist, sich eine Verteidigung zu leisten, ein Verteidiger gestellt und dessen Kosten vom Staat beglichen. Neben dem Angeklagten besteht diese Möglichkeit sowohl für den Betroffenen als auch für andere Antragssteller. Unter den vielen Rechten, die die neue StPO dem Anzeigeerstatter und Opfer zugesteht (siehe Art. 233236), findet sich auch das Recht, kostenlos einen Anwalt zu beauftragen (Art. 234 Abs. 3). Für Personen unter 18 Jahren und Personen, die sich wegen ihrer physischen und geistigen Störung selbst nicht verteidigen können und für Straftaten, für die mindestens eine Haft von 5 Jahren vorgesehen ist, muss für den Verdächtigten oder Angeklagten zwingend ein Rechtsanwalt bestellt werden. Während der Ermittlungen, bei Festnahme, Verurteilung und Inhaftierung sind die Regelungen der Pflichtverteidigung auch anwendbar. Während im Hauptverfahren selbst der Richter oder ein Gerichtsbeschluss nicht verhindern kann, dass nach Einsicht in die Verteidigungsakte eine gebührenfreie Kopie erstellt wird, kann in der Ermittlungsphase per richterlichem Beschluss untersagt werden, alle Unterlagen aus der Akte zu kopieren, falls dies die Ermittlung gefährden könnte. Bei der Ermittlung im Falle von Falschbeurkundung können bei der Aussage des Verdächtigen höchstens drei, im Übrigen eine unbegrenzte Anzahl von Anwälten teilnehmen. Die Möglichkeit, mehrere Personen zu verteidigen, hängt davon ab, ob zwischen den betroffenen Personen ein Interessenkonflikt vorliegt (Art. 152). Wenn gegen eine Person wegen Fälschung eines Siegels, Mitwirken in einer bewaffneten Organisation oder einer Terrororganisation ermittelt wird und diese Person vorher bereits eine dieser Straftaten begangen hat, so kann für die erneut begangene Straftat die Verteidigung des Verdächtigten oder Angeklagten verboten werden. Das Verbot kann für ein Jahr ausgesprochen werden und, falls erforderlich, zweimal um je sechs Monate verlängert werden. Der Verteidiger darf sich innerhalb dieser Frist nicht mit der betroffenen Person im Gefängnis treffen, selbst wenn es dabei um ein anderes Verfahren gehen sollte. Es ist möglich, dass der Staatsanwalt, der Verteidiger oder der Rechtsanwalt, der in dieser Eigenschaft als Vertreter an der Verhandlung teilnimmt, während der Verhandlung dem Angeklagten, den Teilnehmern, den Zeugen und Gutachtern direkte Fragen stellt. Mit richterlicher Erlaubnis können auch der Angeklagte und die Teilnehmer Fragen stellen. Die Fragestellung an die Teilnehmer ist ungewöhnlich. Bei Regelung der Bestimmungen über die Fregestellung an den Angeklagten wurde das Schweigerecht des Verdächtigten nicht angemessen beachtet. In der Praxis müsste man Das Türkische Strafrecht und Europa 349 den Angeklagten, der nicht von diesem Recht Gebrauch macht, befragen können. Sollte der Angeklagte oder Betroffene, unabhängig von der Staatsangehörigkeit, kein türkisch sprechen, verstehen oder physisch behindert sein, so wird ihm ein Übersetzer zur Verfügung gestellt und die Kosten werden, unabhängig vom Verfahrensausgang, vom Staat getragen (Art. 202 und Art. 324 Abs. 5). Angehörige einiger Berufe und nahe Verwandte des Angeklagten haben ein Zeugnisverweigerungsrecht (Art. 45 StPO). Die Berufung auf dieses Recht hängt, außer bei Rechtsanwälten, deren Praktikanten oder Vertretern, davon ab, ob die betreffende Person eine Einwilligung erteilt hat oder nicht (Art. 46 Abs. 2). Mitangeklagte, die der Begünstigung des Täters oder der Vernichtung, des Verschweigens oder der Änderung der Beweise verdächtigt werden, müssen gegen und für andere Mittäter als Zeuge auftreten. Diese werden allerdings nur unvereidigt angehört.74 Gemäß den neuen Regelungen werden bei organisierter Kriminalität auf Grund der Gefahren für die Zeugen, die in der Verhandlung angehört werden, die Angaben zu ihrer Identität (Zeugenschutz) vor und nach der Verhandlung geheim gehalten (Art. 58). Sowohl bei organisierter Kriminalität als auch bei typischen Verbrechen ist es sehr schwierig, freiwillige Zeugen zu finden und an Informationen zu gelangen, da in der Türkei die Zeugen nicht angemessen geschützt werden und der Auftritt als Zeuge aufwendig und problematisch ist. Aus diesem Grund kommt es sehr oft zu Falschaussagen. Die wichtigste Frage im Zusammenhang mit dem türkischen Strafprozessrecht ist das Problem des „juristischen Gutachters“. In 90-95 % der strafrechtlichen Ermittlungen und Verfahren werden juristische Gutachter beauftragt. Obwohl die StPO dieses in zwei Bestimmungen (Art. 63 Abs. 1 letzter Satz und Art. 67 Abs. 3) indirekt verboten hat, wird mit dieser falschen und missbrauchsgefährdeten Praxis fortgefahren. Der einzige Nachteil dabei ist Art. 19 türk. StGB, mit dem die Erkundigung des Inhaltes ausländischer Rechtssysteme und deren Anwendungen zu Gunsten des Angeklagten geregelt wurde. Außer den von Sachverständigen, Staatsanwälten, Richtern oder anderen Bezugspersonen erstellten juristischen Gutachten (einschließlisch deren juristischer Meinung) wird das im Auftrag der Parteien erstellte rechtswissenschaftliche Gutachten anerkannt (Art. 67). Es ist möglich, die Gutachter, die im Allgemeinen ihre Berichte schriftlich abgeben, zur Verhandlung zu laden, damit sie mündliche Erklärungen abgeben (Art. 68 Abs. 1). So kann der Gutachter direkt in der Verhandlung befragt werden (Art. 201). Außerdem kann der Gutachter, der vom Richter oder Gericht abgelehnt wurde, dennoch vom Verdächtigten oder Verteidiger persönlich zum Verfahren eingeladen und angehört werden (Art. 178-181). Nationale Gerichte wenden weder diese Bestimmungen noch das Verfahren der direkten 74 Zur Kritik siehe Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, S. 58 ff. 350 Yener Ünver Anhörung der Gutachter gemäß Art. 201 türk. StPO an. Die dahingehenden Anträge werden abgewiesen und die Ladung, Teilnahme und Anhörung der Gutachter oder Zeugen behindert. Während die körperliche Untersuchung der Innenorgane des Verdächtigen und des Angeklagten geregelt wurde, ist eine Regelung der äußerlichen körperlichen Durchsuchung nicht getroffen worden (Art. 75). Ebenso wurde keine Regelung der inneren und äußerlichen körperlichen Untersuchung von Dritten getroffen (Art. 76, außer in der Nebenüberschrift des betreffenden Artikels). Es wurde versucht diese Mängel durch Richtlinien zu beseitigen (siehe Art. 4 der Richtlinie von 2005 Nr. 2583). Für die Zuordnung des Stammbaums oder des Untersuchungsbefundes zum Verdächtigen, Angeklagten oder Geschädigten kann bei zwingendem Bedarf eine genetisch-molekulare Untersuchung durchgeführt werden. Da diese Untersuchungsergebnisse gesetzlich als persönliche Angaben angesehen werden, ist es verboten, sie für andere Zwecke zu benutzen oder an andere weiterzuleiten (Art. 80). Bei Straftaten, für die eine Haft von mindestens zwei Jahren angedroht wird, werden, sofern dies für die Identifikation des Verdächtigten oder Angeklagten notwendig ist, Foto, Körpergröße, Fingerabdrücke und Abdrücke der inneren Handfläche und sonstige besondere körperlichen Merkmale sowie Stimme und Stimmprofil festgehalten und in die Ermittlungs- und Fahndungsakte aufgenommen (physische Personalidentifikation). Sollte das Verfahren eingestellt oder der Täter freigesprochen werden, so müssen diese Daten nach Rechtskraft des Urteils vernichtet werden (Art. 81). Das Verweigern von Informationen über die eigene Identität wird mit Geldbuße geahndet, sofern es sich um Straftaten handelt, für die Geldstrafe oder zwei Jahre Haft vorgesehen sind. Außerdem kann Ordnungshaft angeordnet werden, um an diese Informationen zu erlangen (Art. 40 Ordnungswidrigkeitengesetz). Die Polizei verfügt über keine Befugnis, den Tatort zu untersuchen (Art. 83). Nur bei organisierter Kriminalität ist der Leiter der polizeilichen Ermittlungen neben dem Staatsanwalt berechtigt, sich von einem Verdächtigten, der eine Aussage gemacht hat, den Tatort zeigen zu lassen (Art. 87). Selbst wenn im Fahndungs- und Ermittlungsverfahren das Gericht eine Autopsie anordnet, wird diese durch den Staatsanwalt veranlasst (Art. 87). Während des Ermittlungsverfahrens sollte das Gericht über die alleinige Befugnis verfügen. Zu unterscheiden ist zwischen Festnahme und Untersuchungshaft (vgl. Art. 90 und 91).75 Über die Untersuchungshaft kann nur der Staatsanwalt entscheiden. Die 75 Für Einzelheiten siehe Ünver, Adli ve Önleme Yakalaması (Muhafaza Altına Alma) Gözaltına Alma, Das Türkische Strafrecht und Europa 351 Untersuchungshaft kann entsprechend den Kopenhagener Kriterien nur 24 Stunden dauern. Bei mehreren Tätern (mindestens 3 Personen) kann die Dauer der Untersuchungshaft um jeweils 24 Stunden auf insgesamt bis zu 4 Tage verlängert werden. Für den Fall des Ausnahmezustands oder des Staatsnotstands gibt es Sonderregeln und entschieden zu lange Haftfristen (Art. 91 Abs. 1-3). Gegen die Festnahme, die fortdauernde Festnahme, die Untersuchungshaft und die Verlängerung der Untersuchungshaft ist der Rechtsweg des Einspruchs eröffnet (Art. 91 Abs. 4). Die Anordnung der Untersuchungshaft in Abwesenheit des Angeklagten wurde abgeschafft und stattdessen der „Festnahmebefehl“ eingeführt. Über diese Maßnahme wird in der Regel, falls die Voraussetzungen gegeben sind, vom Richter oder vom Gericht entschieden. Nur wenn der Verdächtige oder Angeklagte bzw. Verurteilte von der Polizei oder der Vollstreckungsbehörde entflohen ist, sind Staatsanwalt und Polizei befugt, diesen Befehl zu erteilen (Art. 98). Die Polizei ist zur Festnahme befugt, jedoch nicht zur Entlassung. Die Polizei kann gemäß Art. 90 keine anderen Maßnahmen, außer die der Festnahme76 vornehmen und muss jeweils die Anordnung vom Staatsanwalt einholen. Die Polizei ist nicht befugt, die Ermittlungen zu beginnen; sie kann nur auf Anordnung des Staatsanwaltes handeln. In der Türkei ist die Untersuchungshaft aus verschiedenen sozialen und rechtlichen Gründen eine der am häufigsten angewendeten Maßnahmen. Die Gründe für die Untersuchungshaft sind der Verdacht, dass der Verdächtigte oder Angeklagte fliehen könnte, der Verdacht der Verdunkelung und die Behauptung, dass ein Katalogverbrechen (mit den letzten Änderungen wurde die Liste stark erweitert und wird nun oft kritisiert) begangen worden ist (Art. 100). Im Befugnisbereich des Amtsund Hauptstrafgerichts beträgt die höchstmögliche Haftdauer 12 Monate mit der Möglichkeit der Verlängerung um sechs Monate, beim Schwurgericht zwei Jahre mit der Möglichkeit der Verlängerung um drei Jahre. Während in der ersten Fassung der türk. StPO diese Dauer beim Amts- und Hauptstrafgericht auf sechs Monate und die Verlängerungszeit auf vier Monate festgelegt wurde, wurde dies nach eineinhalb Jahren geändert und die Fristen verlängert. Mit der Änderung des Gesetzes Nr. 5560 kann der Betroffene nach Ablauf der Haftzeit einer gerichtlichen Kontrolle unterworfen werden. Für Straftaten, für die eine Haft von weniger als einem Jahr oder eine Geldstrafe verhängt werden kann, kann keine Untersuchungshaft angeordnet werden (Art. 100 Abs. 4). Wenn sich aber eine Person nicht an die Entscheidung der gerichtlichen 76 in: TCK-CMK-Kabahatler Kanunu ve Đlgili Yönetmeliklerin Uygulanmalarının Değerlendirilmesi Seminer Tebliğleri. Ankara 2006, S. 265 ff.; Ünver, Yakalama ve Gözaltı, in: Polis ve Yeni Ceza Adaleti Sistemi Sempozyumu (Aksaray Polis Meslek Yüksekokulu – 11.03.2005), Đstanbul 2005, S. 91 ff. Siehe Yıldız, Ceza Muhakemesi Hukukunda Yakalama ve Gözaltına Alma, in: SÜHFD 2006, Nr: 1, S. 131 ff. 352 Yener Ünver Kontrolle hält, kann sie auch in diesen Fällen sofort festgenommen werden (Art. 112). In der neuen türk. StPO wurde die Institution der „richterlichen Kontrolle“ über die Verhältnismäßigkeit der Untersuchungshaft eingeführt. Diese Institution wurde aus dem französischen Recht übernommen. Diese Maßnahme kann immer angewendet werden, wenn die oberste Grenze der drohenden Strafe drei Jahre nicht überschreitet, der Täter nicht auf Kaution freigelassen worden ist und kein Ausreiseverbot verhängt wurde. Bei Straftaten, für die Geldstrafe droht, ist dies nicht möglich. Damit sie angewendet werden kann, muss mindestens ein Grund für die Untersuchungshaft vorhanden sein. Der Richter kann dann eine oder mehrere andere gesetzliche Kontrollmaßnahmen anordnen (Art. 109) und auf die Untersuchungshaft verzichten. Hieran zu bemängeln ist, dass diese Maßnahme auch bei Gefahr der Verdunkelung der Beweise anwendbar ist. In Bezug auf die Regelung der Sicherheitsleistung zur Abwendung der Untersuchungshaft wird in der Rechtslehre kritisiert, dass neben der Kaution andere Maßnahmen angeordnet werden können, die sich nicht auf die Straftat oder Ermittlung und Fahndung beziehen (Art. 113-115). So kann der Beschuldigte oder Angeklagte gezwungen werden, sich einer Alkohol- oder Rauschgiftsbehandlung zu unterziehen (Art. 109 Abs. 3 lit. e), seine familiären Verpflichtungen zu erfüllen (Art. 109 Abs. 3 lit.i), keine Fahrzeuge mehr zu benutzen (Art. 109 Abs. 3 lit. d) oder ähnliches. Derartige Verpflichtungen stehen in keinem Zusammenhang mit der Untersuchungshaft und im Widerspruch zu der Unschuldsvermutung.77 Während des Ermittlungsverfahrens kann der Staatsanwalt den Verdächtigen ohne jegliche Begründung freilassen, selbst wenn eine Entscheidung des Richters über die gerichtliche Kontrolle, ein Haftbeschluss, ein schriftlicher Haftbefehl oder gar ein Arrestbeschluss vorhanden ist (Art. 91 Abs. 6, Art. 103 Abs. 2). Diese Befugnis ist sehr umstritten und in der Praxis häufig missbraucht worden.78 Für eine Wohnungsdurchsuchung79 ist in der Regel ein richterlicher Beschluss, bei Gefahr im Verzug ein schriftlicher Befehl des Staatsanwalts oder, falls kein Staatsanwalt erreicht werden kann, ein schriftlicher Befehl des Leiters der polizeilichen Ermittlungen erforderlich (Art. 119). Für Durchsuchungen in Bereichen, die im Besitztum von dritten Personen sind, müssen konkrete Anhaltspunkte vorhanden sein, die belegen, dass sich das gesuchte Objekt dort befindet (Art. 117 Abs. 2). Nachts dürfen keine Wohnungsdurchsuchungen durchgeführt werden, außer bei dem Ertappen auf frischer 77 78 79 Siehe Ünver, Deliller ve Değerlendirilmesi, in: Legal Hukuk Dergisi, Istanbul 2005, Nr: 32, S. 2885 ff. Zur Kritik siehe Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, S. 129 ff. Siehe Yıldız, Adli Aramalarla Đlgili Getirilen Yenilikler, Hakim-Savcı-Kolluk Đlişkisi, in: Emniyet Genel Müdürlüğü TCK-CMK-Kabahatler Kanunu ve Đlgili Yönetmeliklerin Uygulanmalarının Değerlendirilmesi Semineri Tebliğleri, Ankara 2006, S. 221 ff. Das Türkische Strafrecht und Europa 353 Tat, drohenden Nachteilen bei Verzögerung oder drohender Flucht einer Person, deren Freiheit gesetzlich eingeschränkt wurde (Art. 118). Die Berechtigung zur Untersuchung gefundener Unterlagen steht dem Staatsanwalt und dem Richter zu. Die Polizei verfügt nicht über dieses Recht (Art. 112). Hinsichtlich der Beschlagnahme wurden wichtige Neuerungen erlassen: Außer beweglichem Gut können nun auch Grundstücke, Bankkonten, Fahrzeuge, Aktienscheine, wertvolle Unterlagen usw. beschlagnahmt werden (Art. 128). Diese neuen Maßnahmen, die nur von einem Richter beschlossen werden können, sind nur unter strengen Voraussetzungen zulässig und können insbesondere nur bei Katalogverbrechen angeordnet werden (Art. 128 Abs. 2). Bei möglicher Verletzung eines Staatsgeheimnisses ist eine Beschlagnahme der Unterlagen unzulässig. In diesen Fällen erhält zunächst nur der Richter die Daten und bringt zur Verhandlung nur die Abschnitte mit, die sich auf das Verfahren beziehen (Art. 125). Durchsuchungen und Beschlagnahmen in Anwaltskanzleien und Beschlagnahme der Post unterliegen sehr strengen Voraussetzungen. Die ausführenden Organe dieser Regelung und das Verfahren sind strengen Regeln unterlegen (Art. 130). Wenn der starke Verdacht besteht, dass die Straftat im Rahmen der Tätigkeit eines Unternehmens begangen wurde, kann für das Unternehmen ein Sachverwalter berufen werden (Art. 133). Zudem sind Durchsuchungen, Kopieren und Beschlagnahme von Computern, Computerprogrammen und Stammdaten möglich (Art. 134). Dass diese letzte Maßnahme, die nur angewendet werden darf, falls sich keine andere Möglichkeit der Beweissammlung bietet, nur für das Ermittlungsverfahren geregelt wurde und für das Hauptverfahren unangewandt blieb, ist ein gesetzgeberischer Fehler. Die Übernahme, Nachverfolgung und Aufnahme von Gesprächen, die über Telekommunikation geführt werden, sind nur „bei dringendem Verdacht eines Verbrechens“ und „wenn keine andere Möglichkeit der Beweiserhebung besteht“ sowie bei Katalogverbrechen zulässig. In der Regel ist ein richterlicher Beschluss erforderlich. Nur wenn eine Verzögerung Nachteile mit sich bringen würde, ist die Entscheidung eines Staatsanwaltes ausreichend, welche innerhalb von 24 Stunden durch einen Richter überprüft werden muss (Art. 135).80 Die Maßnahme unterliegt gesetzlichen Fristen, welche, außer bei organisierter Kriminalität, kurz sind. Die Frist darf nicht unterbrochen werden (Art. 135 Abs. 3). Für die Standortfeststellung eines Mobiltelefons wird nicht verlangt, dass ein Katalogverbrechen vorliegt (Art. 135 Abs. 4). Die Gespräche zwischen Personen, die ein Zeugnisverweigerungsrecht haben, dürfen nicht aufgenommen, jedoch angehört werden (Art. 135 Abs. 2). Dies ist in Bezug auf die 80 Für diese neuen Schutzmaβnahmen, Beweismittel und die Bewertungen der Beweise siehe Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, S. 212 ff. 354 Yener Ünver Theorie der „Frucht des verbotenen Baumes“ problematisch. Das Telefon in Büro und Wohnung eines Verteidigers darf nicht abgehört werden. Der Nachteil dieses Gesetztes liegt darin, dass die Möglichkeit eröffnet wird, Mobiltelefone, Gespräche in den öffentlichen Telefonzellen und Gespräche von sonstigen Telekommunikationsmitteln des Verteidigers abzuhören (Art. 136). Auch wenn die Verteidiger Personen sind, die ein Zeugnisverweigerungsrecht haben und gemäß Art. 135 Abs. 2 ihre Gespräche nicht aufgenommen werden dürfen, wird das Abhören dadurch nicht verhindert. Telefonüberwachung auf Wunsch des Opfers wurde nicht geregelt und kann wegen Art. 135 Abs. 7 problematisch sein. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Daten, die auf diese Art und Weise eingeholt wurden, nach fehlender Bestätigung der Entscheidung des Staatsanwaltes oder einer Ablehnung der Fahndung seitens des Richters innerhalb von 10 Tagen vernichtet und die zuständige Person innerhalb von 15 Tagen benachrichtigt werden muss (Art. 137 Abs. 3-4), noch bevor diese richterlichen Beschlüsse rechtskräftig werden. Die Beauftragung eines verdeckten Ermittlers, der vom Richter und bei Gefahr im Verzug vom Staatsanwalt bestellt werden kann, ist nur bei Katalogverbrechen zulässig (Art. 139). Der verdeckte Ermittler muss Beamter oder Angestellter im öffentlichen Dienst sein, darf nicht an der Straftat einer verbrecherischen Organisation mitgewirkt haben und selbst keine Straftat begangen haben. Dazu wird ihm ein falscher Ausweis erstellt und dafür gesorgt, dass er diesen benutzen kann. Diese Unterlage wird bei der Staatsanwaltschaft aufbewahrt. Für das Hauptverfahren wurde diese Maßnahme nicht geregelt. Die Verfolgung mittels elektronischer Spezialgeräte kann vom Richter und bei Gefahr im Verzug vom Staatsanwalt unter dem Vorbehalt, dass dies innerhalb von 24 Stunden richterlich überprüft wird, angeordnet und nur bei Katalogverbrechen angewendet werden. Diese Spezialgeräte können nicht in Wohnungen, sondern nur mit dem Ziel der Verfolgung auf öffentlichen Plätzen und Arbeitsplätzen eingesetzt werden. Bei organisierten Verbrechen ist eine mehrfache Verlängerung der Maßnahme möglich. Allerdings gibt es Anwendungs- und Verlängerungsfristen. Diese Maßnahmen müssten jedoch unbefristet angewendet werden können. Auch wenn für Hauptverfahren keine Regelung getroffen wurde, kann die Regelung für das Hauptverfahren analog angewandt werden (Art. 140). Für den Fall eines unrechtmäßigen Einsatzes von Verfahrensmaßnahmen ist in Art. 141-144 türk. StPO eine Schadensersatzzahlung vorgesehen.81 Das alte Gesetz 81 Siehe Hakeri, Yargıcın Yasal Görevlerinden Ötürü Devletin Sorumluluğu., in: Hukuk Kurultayı 2004, Band: 1, Hukuk Devleti, Ankara 2004, S. 208 ff.; Hakeri, Anayasa Değişik Madde 19/son Anlamında Tazminat Hukuku’nun Genel Prensiplerine Göre Haksız Yakalama ve Tutuklamadan Das Türkische Strafrecht und Europa 355 wurde aufgehoben und ab 1.6.2005 werden die Bestimmungen der türk. StPO angewendet.82 Die türk. StPO sieht Entschädigungen für eine größere Anzahl von Maßnahmen als das Entschädigungsgesetz vor. Auch für die Verletzung einiger Rechte des Angeklagten ist eine Entschädigung vorgesehen (Art. 141). Wegen rechtswidriger Verfahrensmaßnahmen, die in der türk. StPO nicht genannt sind, kann in einem allgemeinen Verwaltungsgerichtsverfahren Schadensersatz verlangt werden. Hierfür muss die Entschädigung innerhalb der gesetzlich vorgesehen Frist beim Schwurgericht beantragt werden. Das Gericht, das von Amts wegen eine Untersuchungsbefugnis besitzt, wendet die allgemeinen Regeln über Entschädigungen an (Art. 142). Falls eine Entschädigung zu Unrecht gezahlt wurde, kann sie zurückverlangt werden (Art. 143). Folgenden Personen steht keine Entschädigung zu: Denjenigen, deren Arrest– und Haftdauer auf Ihre Strafe angerechnet wurde; denen, die nach einer Gesetzesänderung das Recht auf eine Entschädigung bekommen haben, bei denen nach Erlass eines allgemeinen oder speziellen Amnestiegesetzes, nach Rücknahme der Strafanzeige oder nach einem Ausgleich das Verfahren eingestellt oder die Verurteilung aufgehoben wurde, die wegen mangelnder Schuldfähigkeit nicht bestraft werden können oder die durch eigenes Verschulden die Verhaftung verursacht haben (Art. 144). Im Zusammenhang mit Beweismitteln und Beweisverfahren sind folgende Aspekte diskussionswürdig: Falls Beweise durch Durchsuchung und Beschlagnahme wegen eines anderen Verbrechens erlangt wurden, werden sie seitens der Staatsanwaltschaft bewertet und bei der Ermittlung verwendet (zufällige Beweise). Wenn ein Beweis bei einer Telekommunikationsüberwachung wegen eines anderen Verbrechens erlangt wird, kann dieser nur bei Katalogverbrechen verwendet werden (Art. 135 Abs. 6, Art. 138). Zwar gibt es keine Regelung zur Beweisverwertung, jedoch dürfen persönliche Daten, die bei einer geheimen Ermittlung erlangt wurden, nicht außerhalb der Ermittlung und des Hauptverfahrens verwendet werden (Art. 139 Abs. 6). Beweise, die bei der Verfolgung mittels elektronischer Spezialgeräte erlangt wurden, können nicht in Bezug auf andere Verbrechen benutzt werden, als diejenigen, für die die Maßnahme angeordnet wurde (Art. 140 Abs. 4). Die unrechtmäßige Befragung wurde ähnlich dem deutschen § 136a StPO geregelt. Eine Aussage vor der Polizei in Abwesenheit des Verteidigers kann nur verwertet 82 Doğan Zararların Giderilmesi Sorunu, in: Prof. Dr. Ünal Tekinalp’e Armağan, Band: III, Đstanbul 2003, S. 767 ff.; Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, S. 245-249; 1.CD. 07.07.2005, E.2005/417, K.2005/2088 (Yargı Dünyası 2006, Nr. 122, S. 108). Dazu siehe Hakeri, Haksız ve Hukuka Aykırı Yakalanan ve Tutuklananlara Tazminat Verilmesi, Ankara 1999. 356 Yener Ünver werden, wenn der Angeklagte diese Aussage vor dem Richter bestätigt (Art. 148 Abs.8). Während eines Schlichtungsverfahrens können die Erklärungen der Parteien, die mit der Schlichtung der Streitigkeiten der beteiligten Person beauftragt worden sind, nicht für andere Ermittlungen oder Verfahren verwendet werden (Art. 253 Abs. 20). Doch die Beauftragung des Staatsanwalts mit der Schlichtung und die Übergabe der erlangten Daten an den Staatsanwalt (Art. 253) bringt in Bezug auf die Theorie der „Frucht des verbotenen Baumes“ viele Nachteile mit sich. Die Entfernung rechtswidrig erlangter Beweise aus der Akte ist in der türk. StPO nicht vorgesehen.83 Doch wenn der Beweis rechtswidrig erlangt wurde, hat der Beweis keine Wirkung. Wenn der Antrag auf die Beweiserhebung oder -ersetzung zum Zweck der Verzögerung des Verfahrens eingereicht wird, wird dieser Beweisantrag zurückgewiesen (Art. 206 türk. StPO) und so indirekt verhindert, dass der Beweis in die Akte aufgenommen wird. In Art. 206 Abs. 3 türk. StPO wurde eine sehr problematische Regelung aufgenommen: Falls sowohl der Staatsanwalt als auch der Verteidiger einwilligen, kann nach Anhörung von Zeugen auf weitere Beweiseinreichung oder auf Ersetzen von bestehenden Beweisen verzichtet werden. Der Verhandlungsverlauf kann nur anhand des Hauptverhandlungsprotokolls nachgewiesen werden. Nur wenn am Ende eines Falschbeurkundungsverfahrens bewiesen wird, dass das Protokoll gefälscht ist, kann der Verlauf der Verhandlung mit anderen Beweisen nachgewiesen werden (Art. 222 türk. StPO). Bezüglich der Beweiswürdigung wurde das System der freien Beweiswürdigung aus dem deutschen § 261 StPO übernommen (Art. 217 Abs. 1 StPO).84 Andererseits können Beweise, die unrechtmäßig erlangt worden sind, nicht im Strafverfahren verwendet werden (Art. 217 Abs. 2).85 Art. 38 Abs. 6 der türkischen Verfassung sieht vor, dass unrechtmäßig erlangte Erkenntnisse nicht als Beweis anerkannt werden. 83 84 85 Für Mindermeinungen in der Literatür siehe Ünver, Deliller ve Değerlendirilmesi, in: Legal Dergisi, 2005, Nr: 32, S. 2902.; Ünver, Ceza Hukukunda Objektif Sorumluluk, S. 185 ff.; Ünver, Ceza Muhakemesinde Đspat, CMK ve Uygulamamız, in: CHD 2006, Nr: 2, S. 160-162. Für den Beweis im türkischen Strafprozessrecht siehe Yıldız, Ceza Muhakemesinde Đspat ve Delillerin Değerlendirilmesi (Đ.Ü. Sosyal Bilimler Enstitüsü Yayınlanmamış Doktora Tezi), Đstanbul 2002. Außerdem siehe CGK. 04.04.2006, E. 2006/3-35, K. 2006/97 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 132, S. 101 ff.). Für diesen Begriff und die Anwendung dieses Begriffs siehe Ünver, Ceza Yargılaması Hukukunda Đspata Đlişkin Bir Yargıtay ĐBK’nın Đncelenmesi, ĐÜHFM 1996, Band: LV, Nr: 1-2, S. 183 ff. Das Türkische Strafrecht und Europa 357 Obwohl diesbezüglich keine Gesetzeslücke besteht, bewertet das Revisionsgericht das Geständnis nicht als ein eigenständiges Beweismittel, sondern sieht vor, dass es noch weiterer Beweise bedarf.86 Auch Ton- und Bildaufnahmen werden vom Revisionsgericht nicht als eigenständige Beweismittel anerkannt und es bedarf weiterer Beweise als Unterstützung.87 Vor dem Inkrafttreten der neuen StPO haben das Revisionsgericht in einigen Entscheidungen sowie einige Stimmen in der Lehre argumentiert, dass unrechtmäßige Beweise, die von Zivilpersonen beschaffen wurden, verwendet werden können. Zahlreiche Stimmen in der Lehre verneinen dies jedoch.88 Der Große Senat hat 1941, 1956 und 1989 rechtswidrig entschieden, dass bezüglich der Beweise bei Straftaten der Falschaussage, des Meineids und des Missbrauchs von Blanko- Unterschrift, nicht nach den Beweis- und Nachweisbestimmungen der türk. StPO, sondern nach den Beweis- und Nachweisbestimmungen des Zivilvollzugsgesetzes entschieden werden muss. In einer neuen Entscheidung des Großen Strafsenats des Revisionsgerichts aus 2002 ist dies leider bestätigt worden. Es ist bedauerlich, dass die Lehre dies unterstützt89 und das Gericht mit der fehlerhaften Rechtsprechung fortfährt. Die Strafgerichte dürfen verschiedene Strafverfahren zusammenführen und auf Vorentscheidungen anderer Gerichte warten. Außerdem kann das Strafgericht solche Probleme selber lösen (Art. 218). Sollte das Strafgericht von dieser Zusatzberechtigung Gebrauch machen, wird es nur bei Änderungsverfahren des Lebensalters die zivilrechtlichen Bestimmungen anwenden. Das Rechtsmittelverfahren wurde, mit Ausnahme einiger kleinerer Änderungen, wie in der deutschen StPO geregelt. Als Neuerungen seien außer den oben genannten folgende Änderungen genannt: Die Änderung von 2005 über die Berufungsinstanz und von 2003, wonach das Verfahren wiederholt werden müsse, falls der EMRG einen Rechtsverstoß seitens der Türkei feststellt. 86 87 88 89 Ünver, Ceza Muhakemesinde Đspat, CMK ve Uygulamamız, S. 125-128. Ünver, Ceza Muhakemesinde Đspat, CMK ve Uygulamamız, S. 128-129. Außerdem siehe Yıldız, Ses ve/veya Görüntü Kayıtlarının Đspat Fonksiyonu, CHD 2006, Nr: 2, S. 253 ff. Vgl. Yurtcan, Ceza Yargılaması Hukuku, 12. Bası, Đstanbul 2007, S. 264. Ünver, Ceza Muhakemesinde Đspat, CMK ve Uygulamamız, S. 135 ff. Vgl. Yurtcan, Ceza Yargılaması Hukuku, S. 266-267. Ünver, Ceza Yargılaması Hukukunda Đspata Đlişkin Bir Yargıtay ĐBK’nın Đncelenmesi, S. 183 ff.; Đçel/Ünver, Uygulamalı Ceza Hukuku, S. 327 ff. 358 Yener Ünver E. Schlussbemerkungen Es ist zu kritisieren, dass der Richter bei Eventualvorsatz zur Strafermäßigung, bei bewusster Fahrlässigkeit zur Strafverschärfung und bei vorsätzlicher Tötung und Körperverletzung durch Unterlassen zur Strafmilderung befugt ist. Dies muss geändert werden. Die Straftat des „Missbrauchs der Amtspflicht“ muss wieder als Gefährdungsdelikt geregelt werden, nicht als Verletzungsdelikt. Der Wortlaut der Normen des neu strukturierten und umfangreichen Gesetzes ist zu den allgemeinen und speziellen Begründungen widersprüchlich und fehlerhaft. Auszugehen ist vom Wortlaut der Norm; die Begründung sollte nicht beachtet werden. Andere Auslegungen sind falsch und dürfen nicht mehr angewandt werden. Ein Beispiel in diesem Zusammenhang ist, dass Richter und Staatsanwälte seit ungefähr 3 Jahren durch Experten aus dem Bundesjustizministerium, die sich persönlich an rechtswissenschaftlichen Studien beteiligen, darin geschult werden, wie man die neuen Gesetze zu verstehen und zu interpretieren hat. Dies ist ein Eingriff in die Unabhängigkeit der Gerichtsbarkeit und kann nicht akzeptiert werden. Einige wichtige Handlungen, deren Regelung vergessen wurde oder die bewusst nicht geregelt wurden, müssen geregelt werden: So sind weder die Entfernung der einfachen Bestechung aus dem Strafgesetzbuch noch die dafür genannten Begründungen haltbar. Diese Handlung muss wieder mit Strafe bewehrt werden. Ferner muss die Strafbarkeit z.B. der Nutzung eines Taxis, Hotels oder Restaurants ohne dafür zu bezahlen, ausdrücklich geregelt werden. Außerdem muss auch die Benutzung eines Dokuments, das einem anderen gehört, unter Strafe gestellt werden. Bei einigen Regelungen, vor allem bei Straftaten, die gegen das öffentliche Vertrauen, die öffentliche Verwaltung und Justiz begangen worden sind, gibt es Verletzungen des Schweigerechts, insbesondere des nemo tenetur- Prinzips. Dies verstößt gegen das Recht auf ein gerechtes Verfahren; diese Normen müssen geändert werden. Bei der gerichtlichen Kontrolle, der Vermittlung von Prostitution und ähnlichen Bestimmungen sind Verordnungen vorhanden, die der Unschuldsvermutung widersprechen; diese müssen aufgehoben werden. In der Rechtsprechung des Revisionsgerichts und des Großen Strafsenats gibt es Auslegungen, die den Grundsätzen des Strafprozessrechts und der Gesetztexte völlig widersprechen. Diese Rechtsprechung muss aufgegeben werden. Das Türkische Strafrecht und Europa 359 In den neuen gesetzlichen Bestimmungen wurde das non bis in idem- Prinzip nahezu ignoriert und nur über die Anrechnungsbehörde wurden Teilwirkungen anerkannt; diese Bestimmungen müssen an die europäischen Standards angepasst werden. Vor allem bei der Anwendung der Verfahrensmaßnahmen wird die Klausel „Gefahr im Verzug“ missbraucht. Es wird nicht überprüft, ob sie tatsächlich vorliegt und die Ausnahmebefugnis der Personen und Behörden wird nicht wie eine Ausnahme, sondern als Normalfall behandelt. Obwohl in der StPO nicht angeordnet, setzt das Obere Gericht für die Nebenklage voraus, dass das Opfer durch die Straftat unmittelbar geschädigt worden ist. Außerdem muss das Opfer vorher eine Anzeige erstattet haben. Hinsichtlich des Rechts auf ein gerichtliches Verfahren ist diese Institution sehr wichtig. Jedoch wird mit diesen Regelungen der Anwendungsbereich nicht zweckmäßig eingeschränkt. Einige Rechte, die dem Angeklagten oder einem anderen Subjekt des Verfahrens zustehen, werden in der Praxis nicht anerkannt, z. B. das Recht, einen Sachverständigen oder Zeugen in die Verhandlung einzubringen und seine Anhörung zu verlangen, das Recht auf ein Kreuzverhör oder direkte Befragung. Damit die Staatsbeamten wegen der Straftaten, die sie im Rahmen ihres Dienstes begangen haben, verfolgt werden können, muss gemäß eines Sondergesetzes (Gesetz Nr. 4483) vor der Ermittlungsphase seitens des Vorgesetzten des öffentlichen Beamten eine Voruntersuchung vorgenommen werden. Hier liegt die Kontrolle der Entscheidung bei der Justizverwaltung Dies kann zu schwerwiegenden und ungerechten Resultaten führen. Die Freiheit des Rechtsersuchens wird eingeschränkt, was zur Begehung neuer Straftaten führen wird. Dieses Sonderrecht, das sowohl gegen das transparente Führungsprinzip der Verwaltung als auch gegen das Gleichheitsprinzip und gegen das Prinzip der Antidiskriminierung sowie gegen das Strafrecht, das dem Zweck dient, die rechtlichen Werte des Individuums zu schützen, verstößt, muss abgeschafft werden. In der Anwendung verhindert dieses Sonderrecht die Verurteilung von öffentlichen Beamten, die eine Straftat begangen haben. Diese Regelung führt zur Immunität der Staatsbeamten. Ähnliches ist für Richter, Staatsanwälte, Polizeipräsidenten usw. vorhanden; diese Bestimmungen müssen abgeschafft werden. In diesem Zusammenhang lautet die Bestimmung Art. 154 Abs. 4 der alten türk. StPO wie folgt: „Bei Missbrauch des Justizdienstes oder bei der Unterlassung der Justizpflichten kann der Staatsanwalt unmittelbar eine Ermittlung einleiten (auch gegen Staatsbeamte).“ Dies muss auch in der Praxis angewendet werden. Diese Bestimmung wurde in die neue türk. StPO (Art. 161 Abs. 5) übernommen, wurde aber bis jetzt nur gegen Akademiker, die auch als Gutachter tätig sind, angewendet, gegen die Polizei dagegen geradezu überhaupt nicht. Dass diese beiden Bestimmungen nicht gegen Polizeibeamte und sonstige höhere 360 Yener Ünver Beamte angewendet werden, führt zum Missbrauch der administrativen Verurteilungsmacht und dazu, dass das Individuum der öffentlichen Macht schutzlos gegenüber gestellt wird. Außerdem muss parlamentarische Immunität zweckgemäß angewendet und darf nicht zu einer Institution umgewandelt werden, die für die Flucht vor der Verurteilung missbraucht wird. Hinsichtlich der Gutachtenproblematik sind sowohl im Gesetz als auch in der Praxis wesentliche Fehler und Ungerechtigkeiten vorhanden. Vor allem werden juristische Gutachter oft seitens der Justiz beauftragt. In Fällen, bei denen die Straftat im Ausland begangen wurde, sollten Gutachter beauftragt werden, um Informationen zu den landesspezifischen Rechtsnormen zu Gunsten des Angeklagten einzuholen. Außer in diesen Fällen sollte in keinem anderen gerichtlichen Verfahren ein Gutachten von einem Rechtswissenschaftler eingeholt werden dürfen. Bei Strafverfahren, bei denen selbständige öffentliche Behörden oder Inspekteure, Kontrolleure oder Organe als Nebenkläger Berichte vorbereiten, damit die Straftat angezeigt oder die Anzeige untersucht werden kann, können diese vom Gericht, vom Richter oder Staatsanwalt nicht als Gutachter beauftragt werden. Sie haben nicht die Eigenschaft von Gutachtern, da sie selbst Verfahrenssubjekt sind; von den Staatsanwaltschaften, Richtern oder Gerichten werden sie jedoch wie Gutachter bewertet und sowohl in den Anklageschriften als auch in den Gerichtsentscheidungen so bezeichnet. Auch wenn sie von Kläger oder Angeklagtem als Nachweis anerkannt werden können, sollten sie in den Untersuchungsberichten nicht die Bezeichnung oder Bewertung als Gutachter erhalten. Zudem sind einige offizielle Behörden, wie die rechtsmedizinische Behörde des Justizministeriums und der hohe Gesundheitsrat im Bereich des Medizinrechts, die rechtlich zwingend als Gutachterbehörden vorgesehen worden sind, von politischen Machtverhältnissen abhängig und nicht objektiv. Diese Behörden, die technische Möglichkeiten, Fachwissen usw. bieten, müssen von ihren politischen Abhängigkeiten befreit werden. In der Praxis des Revisionsgerichts werden, wenn auch nicht sehr oft, Analogien angewendet. Zum Beispiel wird das Anzapfen einer Telefonleitung als Diebstahl, die Schneeballverträge (Glücksspiele mit den Pyramiden- oder Glücksketten) als Betrug und die kostenlose Nutzung verschlüsselter Sendungen als Betrug bezeichnet. Bei sexuellen Straftaten wurde das Alter, bei denen eine Widerstandsfähigkeit angenommen werden kann, im Jahre 1993 von neun Jahren auf zwölf Jahren erhöht. In diesen Fällen gibt es keine klare Regelung im Gesetz. Das Türkische Strafrecht und Europa 361 Um den Täter aus soziologischen Gründen nicht oder nur gering zu bestrafen, schränkt das Revisionsgericht90 in fehlerhafter Art und Weise den Umfang des Anwendungsgebietes einiger Straftatbestände im Gesetz dadurch ein, dass eine besondere Art des Vorsatzes vorliegen muss. Doch ist der Sondervorsatz im Strafrecht eine Ausnahme und soweit in dem Artikeltext gesetzlich kein Vermerk enthalten ist, sollte anerkannt werden, dass die Straftat mit allgemeinem Vorsatz begangen werden kann. In der Praxis werden die Straftaten, die von Amts wegen verfolgt werden müssen, nicht von Amts wegen verfolgt, obwohl dies im Gesetz ausdrücklich festgelegt ist. Die Staatsanwälte erwarten eine Anzeige, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Jedes Jahr verjährt eine große Anzahl an Verfahren oder Ermittlungen, da diese unnötig verzögert werden. Dieser Umstand führt zur Ungerechtigkeit und schädigt das Vertrauen in die Gerichtsbarkeit und führt sogar dazu, dass Bürger bei der Mafia oder sonstigen ähnlichen Verbrecherorganisationen um Hilfe bitten, um ihre Rechte durchsetzen zu können.91 Amnestiegesetze, die sehr oft erlassen werden oder Gesetzesänderungen, die das gleiche bewirken, haben das Vertrauen in die Gerichtsbarkeit geschwächt. Die Menschen haben Hoffnung in Verbrecherorganisationen gesetzt, was ebenfalls die Bekämpfung der Verbrechen behindert und dazu führte, dass keine sinnvolle Strafpolitik zu Stande kommen konnte. Da die Rechtskultur ohnehin noch keinen Boden gefunden hat, wurde sie tief verletzt und es wird auch seitens der Gesellschaft keine Kritik geübt. Dies muss im Grundgesetz geändert werden, damit die Politiker, die Stimmen benötigen, nicht ständig neue Amnestiegesetze erlassen können. Obwohl das Revisionsgericht dazu nicht befugt ist und gegen gesetzliche Bestimmungen verstößt, entscheidet es bei wichtigen Streitigkeiten oft für die Stilllegung des Verfahrens oder Nichtanwendung einiger Rechtbehelfe. Dieses Vorgehen, das weder dem Gesetz noch der Gerichtsbarkeit entspricht, muss beendet werden. So wurden zum Beispiel durch Fehlinterpretation des 4. Protokolls der EMRK in der Türkei ca. 5 Jahre lang alle Verfahren bei Straftaten auf Grund ungedeckter Schecks ausgesetzt. Dass für die Straftat der Beleidigung mancher öffentlicher Behörden (Art. 301 türk. StGB) der Antrag des Justizministeriums vorausgesetzt wird, verstößt zum einen 90 91 Als Beispiel für die Entscheidungen und deren Bewertungen des Straftatbestandes der ‚Freiheitsberaubung’ siehe Ünver, Türkiye’de Aile Đçi Şiddetin Boyutları, Nedenleri ve Çözüm Önerileri, S. 65. Zum Beispiel: http://www.hurriyet.com.tr/gundem/6771995.asp?gid=180 (25.06.2007). 362 Yener Ünver gegen die Regelung der unmittelbaren Anwendung von Strafprozessnormen, zum anderen wurde durch die unbefugte Einholung der Stellungnahmen des Ministerrats und des Justizministeriums das Verfahren über längere Zeit eingestellt. Andererseits ist das Delikt der Ausstellung ungedeckter Schecks abhängig von einer Anzeige und es bleibt im Rahmen des Schlichtungsverfahrens. Mit einer Entscheidung des Großen Strafsenats des Revisionsgerichts wurde diese Straftat aus dem Anwendungsgebiet des Schlichtungsverfahrens herausgenommen. Dies geschah mit der Begründung, dass jede Scheckseite als unabhängige Straftat bewertet werden muss und deshalb die Kosten des Schlichtungsverfahrens sehr hoch seien.92 Diese Anwendung ist rechtswidrig.93 Die Türkei, die eines der Gründungsmitglieder des Europäischen Rates ist, müsste in der Umsetzung der Cyber-Crime-Convention neuen und wichtigen Europäischen Rechtsakten zustimmen und sie dann auch umsetzen. Ein allgemeiner Verweis auf Art. 90 der Türkischen Verfassung ist nicht ausreichend. Beispielsweise müssen die Voraussetzungen des Europäischen Biomedizinischen Vertrages ins innerstaatliche Recht umgesetzt werden. Auch ist die Umsetzung der Europäischen Verträge im Einzelnen nicht ausreichend, sondern diese müssen auch in der Praxis Anwendung finden. Dabei sollten Entscheidungen internationaler Gerichte und die EMRK in der Auslegung des nationalen Rechts beachtet werden. Zum Beispiel haben sich mehrere Bestimmungen des europäischen Vertrages über grenzüberschreitende Sendungen in den Radio- und Fernsehgesetzen widergespiegelt, in der Praxis werden sie jedoch kaum beachtet. Die richtige Anwendung positiven Rechts ist genauso wichtig wie die Existenz einer Regelung. Für den Schutz persönlicher Angaben sowie die Gründung von Datenbanken, vor allem DANN-Datenbanken, und zum Nachweis von Straftaten ist eine gesetzliche Bestimmung zu erlassen.94 Entwürfe in dieser Angelegenheit müssen, nachdem die Fehler und Mängel beseitigt worden sind, kodifiziert werden. Vor allem müssen die Voraussetzungen des Europäischen Rats erfüllt werden, die die Verarbeitung von persönlichen Daten im elektronischen Umfeld betreffen. 92 93 94 Siehe CGK. 5.7.2005, E. 10-84, K. 90 (Urteil siehe Đçel/Ünver, Uygulamalı Ceza Hukuku, S. 555564). Für viele andere Vorschläge über die Anwendung der StPO siehe: Ünver, Ceza Muhakemesinde Đspat, CMK ve Uygulamamız, S. 190 ff. Ünver, Türkiye’de Ceza Hukuku Alanında Yapılan Yakın Tarihli Düzenlemelerde Tıp Hukukuna Đlişkin Birkaç Sorun, S. 115. Das Türkische Strafrecht und Europa 363 Dagegen sollte man die Angelegenheit der Bio-Banken nicht übereilen. Das Thema wurde sehr intensiv untersucht und erforscht. Die Umsetzung muss sich an internationalen Entwicklungen orientieren. Sowohl der Gesetzgeber als auch die Gerichte dürfen nicht gegen das Gesetzlichkeitsprinzips und das Diskriminierungsverbot verstoßen und müssen diesbezüglich Maßnahmen zur Verhinderung eines Verstoßes in der Praxis treffen. Die Entscheidungen des Verfassungsgerichts dürfen nicht rückwirkend angewendet werden. Dies wird vom Parlament missbraucht. So muss man eine Regelung wie im deutschen Grundgesetz einführen, wonach das Verfassungsgericht entscheiden kann, dass das aufgehobene Gesetz bis zum Inkrafttreten des neuen Gesetzes in Kraft bleiben wird. Gegen Entscheidungen einiger Gerichte oder einiger Behörden, die sowohl administrative als auch juristische Tätigkeiten ausüben, ist kein Rechtsweg möglich. Z.B. sind die Entscheidungen des Verfassungsgerichts in seiner Eigenschaft als „Hohes Gericht“ nicht der Kontrolle des Hohen Rates der Richter und Staatsanwälte unterlegen. Sie werden rechtskräftig, so bald sie ausgesprochen sind. Das widerspricht dem Recht auf ein faires Verfahren. Für solche Entscheidungen müsste der Rechtsweg offen stehen. Die oben genannten Widersprüche zwischen den gesetzlichen Bestimmungen und der Praxis zeigen, dass die Politiker und die Rechtsprechung sich trotz des Einsatzes der Rechtswissenschaft nicht ernsthaft bemühen, den europäischen Standards zu entsprechen. Im Gegenteil, in den letzten Jahren zeigen sich erhebliche Rückschritte. Außerdem wird das Vertrauen in das Rechtssystem und die Gerichtsbarkeit geschwächt. Leider hat sich die Anzahl der schlechten Beispiele diesbezüglich vermehrt. Türk Ceza Hukuku ve Avrupa Prof. Dr. Yener Ünver1 A. Giriş Gerek TCK gerek CMK. 1.6.2005 tarihinde yürürlüğe girmiş yeni kanunlardır. Her iki kanun acele biçimde, çok kısa sürede ve birkaç hukukçu dışında diğer ceza hukukçularının görüşü alınmadan, daha çok da yabancı kanunlardan acele ve kısmen de yanlış ve eksik yapılan çevirilerle yapıldığı için, yürürlüğe girmeden de yürürlüğe girdikten sonra da birçok maddeleri değiştirilmiştir. Her iki Kanuna ilişkin uygulama henüz netleşmiş değildir ve Bölge Adliye Mahkemeleri’nin kısa sürede kurulup çalışmaya başlayacağı beklentisiyle, aradan geçen 2 yıllık sürede Yargıtay da gerekli içtihatları çıkarmamıştır. Uygulamada ciddi tereddütler vardır. Bu nedenle aşağıdaki açıklamalar daha çok kanuni düzenlemelere ilişkin olup, bazı konularda kanuni düzenleme yanında doktrin ve yargının yaklaşımı sergilenecektir. TCK yapılırken Alman CK kadar Almanca’ya çevrilmiş birçok kanundan çeviriler yapıldığı için, ciddi bir sistem sorunu vardır. Đtalyan Zanardelli CK’nundan iktibas edilen 1926 tarihli mülga CK birçok açıdan değişmiştir. Ancak CMK tümüyle yeni bir kanun olmayıp, 1929 yılında Alman CMK’ndan Türkiye tarafından iktibas edilen metin üzerinde, daha çok Alman CMK dikkate alınarak önemli ölçüde değiştirilmiş bir kanun olsa dahi, esasta Alman CMK’yla çok önemli benzerlikleri mevcuttur. CMK’nun sağlıklı–gerçek bir gerekçesi olmayıp, alternatif CMK Tasarısının gerekçeleri kopya edilerek, daha çok getirilen maddelere temas edilmektedir. Buna karşılık, TCK’nun gerek genel gerekçesi gerek madde gerekçeleri çoğu kez madde metni ile ilgisiz, taban tabana zıt hükümler içermekte, önceki CK Tasarı ve Öntasarılarının gerekçelerinden kopya edilmiş, sonradan yazılarak madde metinlerindeki eksiklikler gerekçeyle tamamlanmak veya uygulamayı etkilemek için gerekçe metnine madde metni ile ilgisi olmayan bazı somut örnek ve açıklamalar konularak oluşturulmuştur. TCK ve CMK ilk hükümlerinde (TCK. m. 6 ve CMK. m. 2) tanım maddelerine yer vermiş ise de, bu maddeler önemli eksiklikler içermektedir. 1 Yeditepe Üniversitesi Hukuk Fakültesi, Đstanbul/Türkiye. 366 Yener Ünver TCK’nun 1. maddesi kanunun amacına, 3/1. maddesi ölçülülük ilkesine, 3/2. maddesi eşitlik ilkesine ilişkin açıklamalar içermektedir. Rusya, Polonya, Hırvatistan CK’larının benimsediği sistemi andıran bu maddeler, hem bir anayasa hükmü olmayıp ve Anayasada yazılı hükümlerin tekrarı olduğu için önemsiz hem de eksik ve diğer CK’nun diğer maddeleriyle çelişkili ve uygulamada tereddüt uyandıracak biçimde düzenlenmişlerdir. TCK’nda sadece suçlar düzenlenmekte ve düzene aykırılık fiillerinin çok azına Kabahatler Kanunu’nda idari suç olarak yer verilmiştir; eski TCK’ndaki kabahatler TCK’ndan çıkarılmış ve fakat Alman Düzene Aykırılıklar Kanunu gibi bir kanun yerine, kapsamı çok dar bir Kabahatler Kanunu yapılmıştır. Ölüm cezası 2001 yılında Anayasa’da (4709 sayılı Kanunla) yapılan değişikliklerle başlayan süreçte, önce terör ve savaş suçları dışındakiler, daha sonra 2004 yılında (5170 sayılı Kanunla) da tüm suçlar açısından mevzuattan tamamen çıkarılmıştır (AY. m. 38/9). Genel Müsadere cezası verilmesi yasaktır (AY. m. 38/9). Hiç kimse, yalnızca bir sözleşmeden doğan bir yükümlülüğü yerine getirmemesinden dolayı özgürlüğünden alıkonulamaz (AĐHS Ek 4 No.lu Prokokol ve Türk AY. m. 38/8). Türk ceza hukuku öğretisinde, birkaç yazar2 dışında, genellikle kusurluluk kavramı suçun manevi unsuruyla (kast ve taksir) eşdeğer olarak ve kusur yeteneği ise, kasten veya taksirle davranabilme yeteneği, kast veya taksirli davranabilmenin önşartı olarak anlaşılmaktadır.3 Yine birkaç yazar4 hariç, Türk öğretisinde nedensellik bağının tespiti açısından uygun sebep teorisi5 veya karma uygunluk teorisi6 veyahut normal suçlarda uygun sebep teorisi 2 3 4 5 6 Artuk, Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler I, 2. Bası, Ankara 2006, S. 549 vd. ve 167 vd.; Ünver, YTCK’da Kusurluluk, CHD 2006, S. 2, S. 64 vd.; Özgenç, Türk Ceza Hukuku – Genel Hükümler, Ankara 2006, S. 312 vd. Farklı görüş için bkz. Erem, Ceza Hukuku Genel Hükümler, Cilt: I, Ankara 1984, S. 568 vd. Dönmezer, Ceza Genel Hukuku Dersleri, Đstanbul 2003, S. 183 vd. ve 196 vd.; Dönmezer, Erman, Nazari ve Tatbiki Ceza Hukuku – Genel Kısım, Cilt: II, 10. Bası, Đstanbul 1994, S. 143 vd. Önder, Ceza Hukuku Genel Hükümler, Cilt: II, Đstanbul 1992, S. 257 vd.; Yüce, Ceza Hukukunun Temel Kavramları, Ankara 1985, S. 52; Đçel, Evik, Ceza Hukuku – Genel Hükümler, 2. Kitap, 4. Bası, Đstanbul 2007, S. 167 vd.; Centel, Türk Ceza Hukukuna Giriş, Đstanbul 2001, S. 281; Demirbaş, Ceza Hukuku Genel Hükümler, 4. Bası, Ankara 2006, S. 313 vd.; Şen, Türk Ceza Hukuku – Suçun Genel Unsurları ve Esasları, Đstabul 2002, S. 251 vd. Bkz. Artuk/Gökcen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler I, S. 452; Ünver, Ceza Hukukunda Đzin Verilen Risk, Đstanbul 1998, S. 237 vd.; Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi – Genel Hükümler, Ankara 2006, S. 132-133. Bkz. Yüce, Ceza Hukukunun Temel Kavramları, Ankara 1985, S. 31; Centel, Türk Ceza Hukukuna Giriş, S. 219. Dönmezer, Ceza Genel Hukuku Dersleri, S. 142 vd.; Dönmezer/Erman, Nazari ve Tatbiki Ceza Hukuku, Genel Kısım, Cilt: I, 11. Bası, Đstanbul 1994, S. 469. Türk Ceza Hukuku ve Avrupa 367 netice nedeniyle ağırlaşmış suçlarda şart teorisi7 benimsenmektedir. Azınlıkta kalan görüş ise, şart teorisini benimsemektedir.8 Diğer görüşteki yazarlar objektif isnadiyet teorisini hiç kabul etmez iken, azınlıkta kalan görüştekiler bu teoriyi de benimsemekte ve savunmaktadır.9 Yargıtay, görüşlerinde tam bir istikrar olmamakla birlikte, uzun yıllardır genellikle uygun sebep teorisini kabul etmektedir. B. Ceza Hukuku – Genel Hükümler Türk Ceza Kanunu’nun 2. maddesi suçta ve cezada kanunilik ilkesini düzenlemiştir. Bu madde ile birkaç yeni kurum getirilmiştir. Bunlar, cezalar yanında güvenlik önlemleri açısından da kanunilik ilkesinin düzenlenmiş olması, Anayasal bir hüküm olmamakla birlikte, idarenin düzenleyici işlemleriyle suç ve ceza konulamayacağı, ‘kıyas yasağı’nın açıkça düzenlenmiş olması ve ‘suç ve ceza içeren hükümler’in ‘kıyasa yol açacak biçimde geniş yorumlanması’nın yasaklanmış olmasıdır. Mülga TCK’nda bu kurum ‘ceza kanunu-ceza kanunu olmayan kanun’ ayırımı yapmıyordu. Yeni TCK’nda (m. 4/1) ceza kanunlarını bilmemenin mazeret sayılmayacağı kabul edilmiştir. Maddenin ilk şeklinde kaçınılamaz bir nedenle kanun bilmediği için meşru sanan bir kimsenin ceza sorumluluğunun bulunmadığı düzenlenmiş iken (m. 4/2), kanunun yürürlüğünden kısa süre sonra bu fıkra yürürlükten kaldırılmış ve maddeye işlediği fiilin haksızlık oluşturduğu hususunda kaçınılmaz hataya düşen kişinin cezalandırılmayacağını düzenleyen bir yeni fıkra, fiili hatanın düzenlendiği maddeye eklenmiştir (m. 30/4). TCK’nun genel hükümlerinin tüm ceza hukuku mevzuatında geçerli olması ve özel kanunlardaki genel hükümlerin tümünün yürürlükten kaldırılması istenmiştir. 5. maddeye göre, TCK’nun genel hükümleri özel ceza kanunları ile ceza içeren kanunlardaki suçlar hakkında da uygulanacaktır. Madde yürürlüğe girmeden yapılan bir kanun değişikliği ile, askeri ceza hukuku mevzuatı bu hükmün kapsamı dışına çıkarılmıştır. Ardından özel kanunlarda gerekli inceleme ve değişiklik yapılmadığı için, bu maddenin yürürlüğü önce 2006 yılının Aralık ayı sonuna daha sonraki bir kanun 7 8 9 Önder, Ceza Hukuku Genel Hükümler, S. 112-113. Kunter, Suçun Maddi Unsurları Nazariyesi (Hareket-Netice-Sebebiyet Alakası), Đstanbul 1955, S. 234; Artuk/Gökcen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler I, S. 452; Ünver, Ceza Hukukunda Đzin Verilen Risk, S. 237 vd.; Öztürk/Erdem, Uygulamalı Ceza Hukuku ve Emniyet Tedbirleri Hukuku, 8. Bası, Ankara 2005, S. 29; Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi – Genel Hükümler, S. 132-133. Kısmen farklı bir yaklaşım için bkz.: Şen, Türk Ceza Hukuku, S. 244 vd. Ünver, Ceza Hukukunda Đzin Verilen Risk, S. 221 vd.; Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi – Genel Hükümler, S. 132-133; Öztürk/Erdem, Uygulamalı Ceza Hukuku ve Emniyet Tedbirleri Hukuku, S. 30. 368 Yener Ünver değişikliği ile de 2008 yılının Aralık ayının sonuna ertelenmiştir. Bu erteleme hükmüne göre, 2008 Aralık ayı sonuna kadar aksine bir değişiklik yapılan kanunlar hariç, TCK’nun genel hükümleri tüm kanunlardaki suçlar için uygulanacaktır. Đlke olarak kanunilik ilkesine paralel olarak, işlendiği zaman suç olmayan bir fiilden dolayı kimseye ceza verilmeyeceği belirtildiği gibi, fiilin sonraki kanunla suç olmaktan çıkarılması durumunda da kişiye ceza verilmeyeceği düzenlenmiştir. Burada dikkat çekici husus, sonradan yürürlüğe giren ve eylemi suç olmaktan çıkaran değişikliğin infazı ve kanuni neticeleri de sanık ve hükümlü lehine etkileyeceğinin düzenlenmesidir (m. 7/1). Lehe kanun failin lehine olarak ve geçmişe etkili biçimde uygulanır (m. 7/2). Maddenin ilk şeklinde güvenlik önlemleri açısından infaz rejimi yönünden ‘hüküm anında’ yürürlükte bulunan kanunun uygulanacağı düzenlenmiş iken, kısa süre sonra ilgili fıkra değiştirilmiş ve bunun yerine ‘hapis cezasının ertelenmesi’, ‘koşullu salıverme’ ve ‘tekerrür’le ilgili olanlar hariç infaz rejimine ilişkin hükümlerin derhal uygulanacağı hükmü getirilmiştir (m. 7/3). Buradaki en önemli değişiklik, geçici veya süreli kanunların, yürürlükte bulundukları süre içinde işlenmiş suçlar hakkında, yürürlükten kalktıktan sonra dahi uygulanmalarına devam edilmesidir. Ceza normlarının yer itibariyle uygulanması açısından, temel kural ülkesellik ilkesi olmakla birlikte, faile ve mağdura göre kişisellik ilkeleriyle evrensellik ilkesi de düzenlenmiştir (m. 8–15). Đlgi çekici üç husus şudur: 1) karşılaştırmalı hukuktaki gelişimin aksine, non bis in idem ilkesi zayıflatılmış ve ilke olarak yabancı mahkeme kararına çok az değer tanınmıştır. Kesinleşmiş yabancı mahkeme kararına rağmen, kural Türkiye’de yeniden yargılama yapmaktır (bkz. m. 9, 12/1, 12/4, 13/1, 13/2). 2) Çifte cezalandırmayı önleyici mekanizmalar yerine, mahsup ve suçun işlendiği yerdeki lehe kanunun uygulanması ile bu sistem dolaylı olarak dengelenmeye çalışılmıştır. Suçun işlendiği yabancı ülke kanunu sanığın daha lehine ise, yabancı kanun Türkiye’de verilecek cezanın üst sınırını oluşturmaktadır. Ancak suçun Türkiye’nin güvenliğine karşı veya Türkiye’nin zararına olarak, veyahut Türk vatandaşına karşı ya da Türk kanunlarına göre kurulmuş özel hukuk tüzel kişisi aleyhine işlenmesi durumunda bu kurum uygulanmayacaktır (m. 19). Cezadan mahsup konusunda birisi Türkiye’deki diğeri ise yurtdışındaki özgürlük kısıtlamaları için olmak üzere iki ayrı hüküm vardır (Karş. m. 16 ve 63)10. Đki madde arasında çok fark vardır ve düzenleme çelişkilidir. Özellikle yabancı ülkede verilen mahkumiyet kararları açısından madde çok sakınca 10 Gözaltı veya tutukluluk süreleri başka bir hükümlülüğünden indirilen kimse, ayrıca Devletten tazminat alamaz (CMK. m. 141/1-a). Türk Ceza Hukuku ve Avrupa 369 içermektedir11; 3) yabancı ülkedeki hak yoksunluğu cezası, mahkeme kararı ile, Türkiye’de de geçerlilik kazanabilir. Suçluların geri verilmesi açısından ise ilke olarak Avrupa Suçluların Đadesi Sözleşmesi’nin 9. maddesine paralel bir düzenleme konulmakla birlikte, iade etmenin istisnası olarak çok tartışmalı ‘düşünce suçu’ kavramına yer verilmesi sakıncalı olmuştur. Ayrıca Uluslararası Daimi Ceza Mahkemesi’ne Türkiye katıldığı zaman bu mahkemeyle ilgili olarak ‘vatandaş iade edilmez’ kuralına bir istisna getirilmesi ve benzer hükmün AY’nun 38/10. maddesine de konulması yerinde olmuştur. Đade sürecinde CMK’ndaki her tür koruma tedbirine başvurulabilecektir. TCK.m. 20 ceza sorumluluğunun şahsi olduğunu ve ayrıca kimsenin başkasından eyleminden sorumlu tutulamayacağını düzenlemiştir (m. 20/1). Ceza sorumluluğunun şahsiliği ilkesi12 açısından iki noktaya temas edilmelidir: 1) Halen mevzuatımızda ceza sorumluluğunun şahsiliği ilkesine aykırı düzenlemeler mevcuttur: Buna birkaç örnek vermek gerekirse: a) Basın suçlarında dönemsel ve dönemsel olmayan yayınlardaki ceza sorumluluğu subjektif değil, objektiftir. Dönemsel yayınlarda hem bir sıralı liste yapılarak bir önceki basamaktaki sorumlu olduğunda alt basamaktakinin sorumlu olmayacağı kabul edilmiş hem de ikinci basamakta aynı anda iki kişi sorumlu tutulmaktadır (eser sahibi-sorumlu müdür ve onun bağlı olduğu yetkili), dönemsel olmayan yayınlarda da bu basamaklı sistem kabul edilmiş ve uzun bir liste hazırlanarak, bir önceki sıradaki sorumlu tutulamayınca sonraki sıradakinin sorumlu tutulacağı kabul edilmiştir (eser sahibi-yayımcı-basımcı) (BaSK.m. 11)13 b) Sorumlu yazı işleri müdürünün (Redaktör) ayrı bir ihmali ve bazen de taksirli eylemi olmasına karşılık, eser sahibi sorumlu tutulduğunda onun eylemi göz ardı edilmekte ve suç işlemesine karşılık cezalandırılmamaktadır (BaSK.m. 11)14. c) cevap ve düzeltme hakkının yayınlanmaması nedeniyle verilen adli para cezasının ödenmesinden, fail dışında kanunda sayılan diğer kişilerin de müteselsilen sorumluluğu kabul edilmiştir ki, bu da ceza sorumluluğunun şahsiliği ilkesine aykırıdır (BaSK.m. 18/2). Tüzel kişilerin ceza sorumluluğu hem şahsilik ilkesine aykırıdır hem de mevcut düzenleme sorunludur: TCK.nun 20. maddesi kendi içinde çelişkili olarak, her ne kadar tüzel kişilere ceza yaptırımı uygulanamayacağını düzenlemekte ise de, diğer yandan tüzel kişiler hakkında güvenlik önlemi uygulanacağını düzenlemiştir (m. 20/2). Tüzel kişiler suç faili kabul 11 12 13 14 CGK. 31.01.2006, E. 2006/1-4, K. 2006/7 (Yargı Dünyası 2006, S. 132, S. 86 ff.); 1. CD. 20.01.2006, E.2006/1, K.2006/3 (Yargı Dünyası 2006, S. 124, S. 122 ff.). Bkz. Ünver, Ceza Hukukunda Objektif Sorumluluk, Ceza Hukuku Günleri – 70. Yılında Türk Ceza Kanunu, Đstanbul 1998, S. 109 vd. Ayrıntılı bilgi için bkz.: Đçel/Ünver, Kitle Haberleşme Hukuku, Yenilenmiş 5. Bası, Đstanbul 2007, S. 273 vd. ve 280 vd. Bkz.: Đçel/Ünver, Kitle Haberleşme Hukuku, sh. 276-277. 370 Yener Ünver edilmektedir. Tüzel kişiler, eğer organ veya temsilci bizzat sanık değilse, duruşmada organ veya temsilcisi tarafından temsil edilir (CMK.m. 249). Maddenin gerekçesine göre kamu hukuku tüzel kişileri hakkında güvenlik önleminin uygulanması kabul edilmemektedir. Tüzel kişiler hakkında uygulanabilecek güvenlik önlemleri iki tanedir: 1) müsadere ve 2) faaliyet izninin iptali. Bu önlemlerin uygulanabilmesi için ilgili suç tipinde açık hükmün bulunması gerekir. Birçok madde ek koşul aramamaktadır. Yalnızca TCK.nun 60. maddesi, müsadere için suçun tüzel kişinin yararına işlenmesini yeterli görürken, iznin iptali için tüzel kişinin izne dayalı olarak faaliyette bulunması, suçun tüzel kişinin organ veya temsilcileri tarafından ve yetkilerini kötüye kullanarak işlenmesi, suçun tüzel kişi yararına işlenmesi ve kasten işlenen bir suç olması koşulları aranmaktadır. Yan mevzuatta, belirtilen koşulların aksine ve farklı düzenlemeler mevcuttur (Karş. Çek Hamillerinin Korunması Hakkında Kanunu m. 16). Bu güvenlik önlemlerinin uygulanması fiile nazaran ölçüsüz sonuçlara neden olacaksa, hakim güvenlik önleminin uygulanmasından vazgeçebilir. Hüküm doktrinde çok eleştirilmektedir. Tüzel kişiliğin sona ermesinin ceza sorumluluğuna etkisi düzenlenmemiştir. Yargıtay verdiği kararlarda, gerçek kişinin ölümüne ilişkin hükmü dolaylı olarak ve kıyasen uygulayarak, kanuna karşı hile halleri hariç, kabul etmektedir.15 Suçun manevi unsuru açısından tartışmalı bazı yenilikler mevcuttur. Olası kast (m. 21/2) ve bilinçli taksir (m. 22/2) tanımları birbirine karışacak şekilde ve benzer ifadelerle kanunda düzenlenmiştir. Suçun kanuni tanımındaki unsurların gerçekleşeceğini öngörmesine karşın fiil işlenirse olası kast; failin öngördüğü neticesi istememesine karşın fiil işlenirse bilinçli taksir vardır. Olası kast açısından isteyip istememe unsuruna kanunda yer verilmediği gibi, bilinçli taksir için de öngörülen ve istenmeyen neticenin gerçekleşmemesi için çaba sarfetmek unsuruna yer verilmemiştir. Maddenin gerekçesinde, olası kastta failin neticenin gerçekleşmesini kabullendiği belirtilmiştir. Olası kastta zorunlu ceza indirimi, bilinçli taksirde ise zorunlu ceza artırımı getirilmiştir. Bilinçli taksire, ayrıca, başka olumsuz sonuçlar da bağlanmıştır. Örneğin kısa süreli hapis cezası, para cezası veya güvenlik önlemine çevrilemeyecek (m. 50/4). Her iki düzenleme de, doktrinde bazı yazarlarca eleştirilmektedir.16 Maddenin gerekçesinde, maddedeki tanıma ters ve çelişkili örnekler verilmiştir; bu örnekler trafik 15 16 Bkz.: 7. CD. 28.11.1997, E.9584, K.9632; 7. CD. 16.4.1999, E. 3643, K. 3629; 7. CD. 9.12.1996, E. 7748, K. 8226 (Kararlar ve değerlendirmesi için bkz. Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, Ankara 2006, S. 554 vd. Ünver, YTCK’da Kusurluluk. Sh: 50 vd.; Ünver, Türkiye’de Ceza Hukuku Alanında Yapılan Yakın Tarihli Düzenlemelerde Tıp Hukukuna Đlişkin Birkaç Sorun,Uluslararası Katılımlı I. Tıp Etiği ve Tıp Hukuku Sempozyum Kitabı, Đstanbul 2005, S. 87-88. Đçel/Evik, Ceza Hukuku – Genel Hükümler, S. 90-91; Ozansü, Ceza Hukukunda Kasttan Doğan Sübjektif Sorumluluk (Đ.Ü. Hukuk Fakültesi Y. Lisans Tezi), Đstanbul 2007, S. 165 vd. Türk Ceza Hukuku ve Avrupa 371 kazaları ile düğünlerde silahla eğlence amaçlı ateş etme olaylarının tümünde, somut olayın özelliklerine dikkat edilmeksizin ve hatalı biçimde, otomatik olası kast uygulamasına yol açmıştır. Taksirin ‘meslekte acemilik’ ve ‘talimatlara riayetsizlik’ türleri yeni CK’nda bulunmamaktadır: taksir dikkat ve özen yükümlülüğüne aykırılık olarak düzenlenmiştir (m. 22/3). Taksirli suçta ceza (Kanuna göre) failin kusuruna göre belirlenir ve fail sayısı çok ise her failin kusuru ayrı belirlenir ve herkes kendi kusurundan sorumlu olur (m. 22/4-5). Suç neticesi failin ‘kişisel’ ve ‘ailevi durumu’ açısından ceza verilmesi gereksiz olacak derecede mağduriyetine yol açmışsa, bilinçsiz taksir halinde ceza verilmez ve bilinçli taksir halinde ise ceza indirilir (m. 22/6). Netice nedeniyle ağırlaşan suçlar açısından genel bir hüküm vardır (m. 23). Buna göre, kastedilenden ‘daha ağır’ veya ‘başka’ bir netice doğarsa, failin sorumluluğu için failin netice açısından en azından taksirle hareket etmesi gerekir. Madde doktrinde eleştirilmektedir. Nedensellik bağını ve objektif isnadiyeti düzenlemesi gereken hüküm, sorumluluk için en az taksirle hareketi aramaktadır. Kastlı suçlarda, aynı zamanda taksirin varlığını aramak hatalı olduğu gibi, objektif isnadiyet teorisinin ne kanunda ne de (birkaç yazar hariç)17 doktrin ve uygulamada kabul edilmemesi karşısında, hüküm sorunludur. Hukuka uygunluk nedenleri ‘ceza sorumluluğunu kaldıran veya azaltan nedenler’ başlığı altında düzenlenmiştir (m. 24 vd.). Kanun hükmünü icra, yetkili merciinin emrini ifa, meşru müdafaa ve ıztırar hali ile daha önce kanunda yazılı olmayan, ilgili kimsenin ‘rıza’sı18 ve Türk hukukunda uzun yıllardır hukuka uygunluk nedeni olarak kabul edilen ve tek bir yazarın eleştirdiği ‘hakkın icrası’nda kanunda açıkça düzenlenmiştir (m. 24–26). Suç teşkil eden emrin yerine getirilmesi hukuka uygunluk nedeni değildir; emrin denetimini kanun engelliyorsa, emri veren sorumlu olur (m. 24). Meşru müdafaa ve ıztırar hali kurumu her hakkı koruduğu gibi, üçüncü kişilerin haklarını da korumaktadır (m. 25). Iztırar hali, meşru madafaa ile aynı maddede ve ‘ceza sorumluluğunu kaldıran veya azaltan nedenler’ (bkz. TCK m. 25/1 ve 2) başlığı altında düzenlenmiştir. Alman hukukunda olduğu gibi, hukuka uygunluk nedeni olarak ıztırar hali ve mazeret nedeni olarak ıztırar hali olarak düzenlenmemiştir. Maddenin gerekçesinde ise, yeni TCK’nda ıztırar halinin kusurluluğu kaldıran bir neden olduğu açıklamasına yer verilmiştir. Bu düzenlemeye rağmen doktrindeki çoğunluk görüş19 17 18 19 Ünver, Ceza Hukukunda Đzin Verilen Risk, S. 221 vd.; Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi – Genel Hükümler, S. 132-133. Türk hukukunda rıza konusunda bkz.: Yenerer/Çakmut, Tıbbi Müdahaleye Rızanın Ceza Hukuku Açısından Đncelenmesi, Đstanbul 2004; Ünver, Türk Tıp Hukukunda Rıza, Yeditepe Üniversitesi Hukuk Fakültesi Dergisi III/2 (Özel Sayı), Đstanbul 2006, S. 2, S. 227 vd. Örnek olarak bkz. Öztürk/Erdem, Uygulamalı Ceza Hukuku ve Emniyet Tedbirleri Hukuku, S. 148. Karş. Hakeri, Ceza Hukuku, 5. Bası, Ankara 2007, S. 261; Yıldız, 5237 Sayılı Türk Ceza Kanunu Seminer Notları, Đstanbul 2007, S. 53. 372 Yener Ünver ıztırar halini bir hukuka uygunluk nedeni olarak kabul etmekte, kanundaki bu düzenlemeyi kaleme alan ve kitabındaki görüşünü madde gerekçesine aktaran bir hukukçu20 ise (TCK m. 25’deki genel hüküm olarak düzenlenmiş) ıztırar halini kusurluluğu kaldıran bir neden olarak kabul etmektedir. TCK m. 25/2’deki genel hüküm olarak ıztırar hali doktrindeki egemen görüşe göre ‘hukuka uygunluk nedeni’ olarak kabul edilmekle birlikte, esasında ıztırar haline ilişkin koşullar ve hukuki sonuçlarıyla ilgisiz ve farklı bir içerik taşıyan TCK’ndaki iki özel hüküm ‘ıztırar hali’ başlığı altında düzenlenmiştir (organ ticareti suçu: TCK m. 92; ve hırsızlık suçu: TCK m. 147). Hukuka uygunluk nedenlerinde sınırın taksirle aşılmasında ceza indirimi yapılacak iken (m. 27/1), doktrinde eleştirilmekle birlikte sadece ‘meşru müdafaa’da sınır mazur görülebilecek heyecan, korku veya telaşla aşılırsa faile ceza verilemez (m. 27/2). Hukuka uygunluk nedenleri türk doktrin ve öğretisinde objektif nitelikli sayılıyor ve kişinin hukuka uygun davrandığını bilmese dahi, bundan yararlanacağı kabul edilmektedir.21 Aynı üst başlık altında düzenlenmekle birlikte, mazeret nedeni olarak ve esasında kusurluluğu etkileyen nedenler içinde incelenmesi gereken bazı kurumlar vardır: Örneğin, cebir, şiddet, korkutma veya tehditle suç işleyen kimsenin ceza sorumluluğunun bulunmadığı, bu durumlarda cebir, tehdit, korkutma veya tehditi kullananın fail sayılacağı düzenlenerek, dolaylı failliğe ilişkin iştirak maddesindeki doğrudan hüküm (m. 37/2) yanında, ayrı bir hükme de yer verilmiştir (m. 28). Diğer yandan ‘haksız tahrik’ cezayı indirici bir neden olup, hakimin indirim oranında geniş takdir yetkisi vardır (m. 29). Bu kurum doktrinde çok yanlış uygulandığı için, haksızlıklara yol açmakta ve özellikle kadınlar aleyhine hatalı kararlara neden olunmaktadır. Fiili hata kurumu ayrıntılı düzenlenmekle (m. 30) birlikte, hatalı düzenleme nedeniyle doktrinde oldukça eleştirilmektedir.22 Kanuni tanımdaki hata, suçun nitelikli hallerinde hata, ceza sorumluluğunu etkileyen nedenlerde hata yanında, hukuka aykırılık bilinci hususunda hata da düzenlenmiştir. Ancak, hata kurumunun geçerli olduğu bazı durumlarda ‘kaçınılabilirlik-kaçınılamazlık’ kriterine yer verilmemiş, kaçınılamaz hata halinde ceza indirimi öngörülmemiş ve hukuka aykırılık bilinci hem ispat sorunu yaratacak hem de suç ile haksız fiilin karışmasına yol açacak şekilde hatalı düzenlenmiştir. 20 21 22 Özgenç, Türk Ceza Hukuku – Genel Hükümler, S. 347 vd. Aynı yönde: Hakeri, Ceza Hukuku, S. 261. Hakeri, Ceza Hukuku, S. 296. Ünver, YTCK’da Kusurluluk, S. 63; Ayrıca bkz: Ozansü, Yeni Türk Ceza Kanunu Çerçevesinde Hata Kavramı, Karşılaştırmalı Güncel Ceza Hukuku Serisi – Suç Politikası (Prof. Dr. Klaus Roxin’e Armağan), Ankara 2006, S. 385 vd. Türk Ceza Hukuku ve Avrupa 373 Yaş küçüklüğü üç gruba ayrılmıştır. 0–12 yaş grubundaki faile ceza verilemez (TCK m. 31),23 ancak güvenlik önlemi uygulanabilir. Ceza sorumluluğu 12 yaşın doldurulması ile başlar ve 18 yaşın tamamlanması ile ceza ehliyeti tam olarak doğar. 12–15 yaş grubu ile 15–18 yaş gruplarındaki faillere ceza verilir ve ayrıca güvenlik tedbiri de uygulanır. 12–15 yaş grubundaki failin fiilin hukuki anlam ve sonuçlarını algılayamaması veya davranışlarını yönlendirme yeteneğinin bulunmaması durumunda, ceza verilmez, güvenlik tedbiri uygulanabilir. Her üç gruptaki kişiler çocuk sayılır. ‘Genç’ kavramı kullanılmadığı gibi, 18 yaş tamamlanınca ceza ehliyeti tam varsayılır ve 18-21 yaş arasındakiler için özel bir grup-kurum yoktur. Çocuklara uygulanacak güvenlik tedbirleri ile bunların yargılanmaları Çocuk Koruma Kanunu’nda24 düzenlenmiş olup, bunlar Çocuk Mahkemeleri’nde yargılanırlar (m. 31). Akıl hastalığı açısından iki gurup vardır: 1) tam ve önemli derecede akıl hastalığı ve 2) bunlardan daha az akıl hastalığı. Đlk gruptakilerin ceza sorumluluğu bulunmayıp güvenlik tedbiri uygulanırken, ikinci gruptakiler için ceza indirimi ve güvenlik tedbiri öngörülmüştür (m. 32). Güvenlik tedbirleri ve uygulanması, hatalı hükümler içermekle birlikte, ayrıntılı düzenlenmiştir (m. 57). Güvenlik tedbirlerine dayalı izleme ve hastalığın nüksetmesi halinde tekrar kuruma yatırmada üst sürenin olmaması (m. 57), kısmi akıl hastalarının cezasının ceza olarak mı güvenlik tedbiri olarak mı icra edileceği hususunda ‘hakime’ ‘keyfi’ yetki tanınması (m. 32/2) ve akıl hastalıkları açısından biyolojik sistemin kabulü (m. 32/1) v.s. açılarından düzenleme eleştirilmektedir. Sağır–dilsizlik kurumu cezayı etkileyen bir kurumdur. 12 yaşını doldurmayanların ceza sorumluluğu bulunmamakta, 12-15, 15-18 ve 18-21 yaş gruplarında farklı ceza indirimleri vardır. Madde metninde doğuştan-sonradan sağır dilsiz olma ayırımı yapılmamış, gerekçede her iki hal de madde kapsamında gösterilmiştir. 21 ve yukarı yaştakiler açısından ceza indirimi kabul edilmemiş, gerekçede bu yaştakilerin de algılama ve irade yetenekleri etkilendiğinde akıl hastalığı hükümlerinin uygulanacağı belirtilmiş ve 12 ve yukarısı gruplarda fiilin hukuki anlam ve sonucunu algılama veya davranışlarını yönlendirme yeteneğinin bulunup bulunmaması ayırımı yapılmamıştır; madde bu yönleriyle doktrinde eleştirilmektedir (m. 33). Geçici bir nedenle veya irade dışı alınan alkol ya da uyuşturucu madde etkisiyle temyiz kudreti kalkan veya önemli derecede azalan kimseye ceza verilmeyeceği belirtilmiş, kastlı-taksirli alic ayırımı yapılmadan, alic kuramı, iradi alınan alkol veya uyuşturucu maddenin etkisiyle suç işlendiğinde bunun ceza sorumluluğunu etkilemeyeceği biçiminde düzenlenmiştir (m. 34). 23 24 10. CD. 20.12.2005, E.2004/26136, K.2005/19289 (Yargı Dünyası 2007, S. 125, S. 114 f.). Bkz. Ünver, Çocuk Koruma Kanunu, Güncel Ceza Hukuku ve Kriminoloji Çalışmaları, Đstanbul 2005, S. 25 vd. 374 Yener Ünver Suçun özel görünüm biçimleri açısından suça teşebbüs, suça iştirak, dolaylı faillik ve üç tane suçların içtimaı türü düzenlenmiştir (m. 35-44). 1926-2005 tarihleri arasında uygulanan tam ve eksik teşebbüs ayırımı 2005 yılında terk edilerek, tek tip teşebbüs kabul edildi ve hakime geniş takdir yetkisi tanındı. Đhtiyari ile vazgeçme ile faal nedamet ‘gönüllü vazgeçme’ başlığı altında birleştirilerek tek kurum halinde düzenlenip, vazgeçilen suçtan ceza verilmemesi ve fakat o ana kadar yapılan hareketlerin başka suçu oluşturması durumunda o suçtan ceza verilmesi sistemi kabul edildi.25 Ektin pişmanlık genel hüküm olmayıp, bazı özel suç tiplerinde uygulanan bir sistemdir.26 Türk doktrin ve öğretisi elverişsiz suça teşebbüste, mutlak elverişsizlik ise faile ceza verilemeyeceği düşüncesindedir. Suça iştirak açısından ilke olarak ikilik sistemi kabul edilmekle birlikte, büyük ölçüde Alman sistemine geçilmiştir. Đştirak statüleri ‘fail’, ‘azmettiren’ ve ‘yardım eden’ olarak belirlenip, birlikte failler ‘fail’ olarak sorumlu tutulmaktadır. Đştirak kurumundaki birkaç önemli husus şunlardır: m. 28’dekinden ayrı olarak dolaylı faillik kanuni olarak düzenlenmiştir (m. 37/2), kusur yeteneği olmayanların suçta kullanılmaları cezayı artırıcı nedendir (m. 37/2), belirli akrabalarla çocukların suça azmettirilmesi cezayı artırıcı nedendir (m. 38/2), azmettirenin kimliğini söylemek ise cezayı hafifleten bir nedendir (m. 38/3), bağlılık kuralı (m. 40) ve iştirakte gönüllü vazgeçme hali (m. 41) kanuni olarak düzenlenmiştir. Suçların içtimaı hallerinden üç tanesi kanunda düzenlenmiş olup, diğer içtima halleri birer yorum türü uygulanmaktadır. Bileşik suçta ihlal edilen suçlar tek suç sayılıp içtima hükümleri uygulanmamakta, fikri içtima halinde en ağır cezayı gerektiren suçun cezası verilmekte ve zincirleme suçta ise tek suç varsayılıp ceza bir miktar artırılmaktadır. Zincirleme suçtaki iki yenilik, mağdurların değişik olması halinde yalnızca suçun tek eylemle işlenmesi halinde bu içtimanın kabul edilmesi (m. 43/2) ve kasten adam öldürme, kasten yaralama, işkence ve yağma27 suçlarında zincirleme suç hükümlerinin uygulanamayacak olmasıdır (m. 43/3).28 Ceza yaptırımı iki türdür: cezalar ve güvenlik önlemleri.29 Cezalar iki türdür: hapis ve adli para cezası. Hapis cezaları ağırlaştırılmış hapis, müebbet hapis ve süreli hapis biçiminde üç türdür (bkz. m. 40-47). Kısa süreli hapis cezası, 1 yıl veya daha az süreli hapis cezasıdır (m. 49). Kısa süreli hapis cezasının para cezasına veya güvenlik tedbirine çevrilmesi olanağı vardır (m. 50): bunun için suçlunun kişiliği ve ekonomik 25 26 27 28 29 Ayrıca bkz. Đçel/Evik, Ceza Hukuku – Genel Hükümler, S. 259-260. Etkin pişmanlık hali, somut olayda ceza verilmemesini gerektirir türde ise, CMK m. 171/1 uyarınca C. Savcısının ceza davasını açmayabilme takdir yetkisi vardır. 6. CD. 06.03.2006, E.2005/12644, K.2006/2072 (Yargı Dünyası 2006, S. 130, S. 126 f.). Kanunun ilk şeklinde yağma suçu bu kurumun içinde ve fakat cinsel saldırı ve çocukların cinsel istismarı madde kapsamı dışında idi. Ayrıntılı bilgi için bkz.: Artuk/Gökcen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler II (Yaptırım Hukuku), Ankara 2003, S. 71 vd. Türk Ceza Hukuku ve Avrupa 375 durumu yanında yargılama sürecindeki pişmanlığı birer ölçüdür ve bilinçli taksir halinde bu çevirme olanağı yoktur (m. 50/1 ve 50/4). C. Savcısının ihtarına rağmen 30 gün içinde çevrilen para cezası ödenmez veya güvenlik tedbirine uyulmazsa, mahkeme hapis cezasının tamamen veya kısmen infazına karar verir ve güvenlik tedbirine uymamak kişiden kaynaklanmayan bir nedene dayalı ise tedbirin türü değiştirilir (m. 67). Kanuni koşullar olduğunda normalde 2 yıl, çocuklar ve 65 yaşından büyüklerde ise 3 yıllık hapis cezası ertelenebilir. Para cezalarının ertelenmesi mümkün değildir. Erteleme cezanın infazının bir biçimidir ve bu sürede kişi uzman bir rehberce denetlenecektir. Adli para cezası açısından gün para cezası sistemine geçilmiştir. Para cezasının tahsili için 2 yıla kadar süre verilebileceği gibi, takside de bağlanabilir: zamanında ödenmeyince hapse çevrilir. Güvenlik önlemleri şunlardır: belli hakları kullanmaktan yoksun bırakılma (m. 53), eşya müsaderesi (m. 54), kazanç müsaderesi (m. 55), çocuklar hakkındaki güvenlik önlemleri (Çocuk Koruma Kanunu), akıl hastaları hakkındaki önlemler (m. 57), suçta tekerrür ve özel tehlikeli suçlulara ilişkin önlem ve uygulamalar (m. 58), sınır dışı etme (m. 59) ve tüzel kişiler hakkındaki güvenlik tedbirleri (m. 60). Bunlardaki yenilikler, tekerrür eskiden farklı olarak ceza artırım nedeni veya ertelemeye engel olma gibi bir etkide bulunmamakta, seçimlik cezalarda hapis cezasının seçilmesi, özel bir infaz rejimine neden olmak, denetimli serbestlik kurumuna zemin hazırlaması gibi etkilere sahiptir. Sınır dışı etme Türk ceza hukukunda yeni bir kurumdur ve Kanundaki ilk hatalı metin kısa süre sonra değiştirilerek hapis cezasının infazı sonrasında değerlendirilmek üzere Đçişleri Bakanlığına durumun bildirilmesi istemine geçilmiştir.30 Alkol ve uyuşturucu madde bağımlıları hakkındaki önlemler, akıl hastalığına ilişkin önlemlerle birlikte düzenlenmiştir (m. 57/7). Müsaderede suçun işlenmesine tahsis edilen, suç işlenmesi için hazırlanan, kamu güvenliği, kamu sağlığı ve genel ahlak açısından tehlikeli eşyanın müsaderesi imkanı yaratıldığı gibi, üçüncü kişinin eşyasının müsadere edilmemesi için o kişinin ‘iyi niyetli olması’ koşulu aranmakta (m. 54)31 ve el konulamayan veya resmi mercilere teslim edilmeyen eşyanın karşılığı değerler de müsadere edilebilir (m. 55). Cezanın tespit ve tayinindeki ölçütler, kurumların uygulanma sırası ve hesaplama biçimleri ayrıntılı olarak düzenlenmiştir: Burada sıkı bir kanunilik ilkesi geçerlidir (m. 61). Hakimin cezayı takdiren indirme olanağı var olup, failin geçmişi kadar, yargılama sırasındaki davranışları da burada bir ölçüttür (m. 62). 30 31 Maddenin ilk şeklinde 2 yıl ve daha fazla hapis cezasına mahkumiyet halinde otomatik olarak mahkemenin hükmettiği bir önlemdi. Bu düzenlemeler doktrinde şiddetle eleştirilmektedir (bkz. Ünver, YTCK’da Kusurluluk, S. 71). 376 Yener Ünver Dava ve cezanın düşürülmesi nedenlerinden TCK’nda düzenlenenler şunlardır: sanık veya hükümlünün ölümü (m. 64), genel veya özel af (m. 65),32 dava ve ceza zamanaşımı (m. 66-72),33 şikayetin geri alınması (m. 73) ve önödeme (m. 75). C. Ceza Hukuku – Özel Hükümler Aşağıda sadece çok önemli veya yeni veyahut çok sorunlu bazı suçlara değinilecektir: TCK’nun suları düzenleyen hükümlerinin ilk kısmında soykırım, insanlığa karşı suçlar ve bu iki grup-suçu işlemek için örgüt kurma suçu düzenlenmiştir (m. 76-78). Her üç suç Türk hukukunda yeni olup, 1.6.2005 tarihinden beri mevcuttur. Soykırım suçu 1948 tarihli BM Soykırımın Önlenmesi Sözleşmesi ve insanlığa karşı suçlar ise Nürnberg Mahkemesi Statüsü ile Fransız CK hükümleri dikkate alınarak düzenlenmiştir (bkz. madde gerekçeleri). Her üç suçun ortak özellikleri, bu suçlarda zamanaşımının işlememesi, tüzel kişilere de güvenlik tedbiri uygulanması, özel kastla işlenmeleridir. Bu suçlardan sonraki ikinci kısımda iki yeni suç tipi düzenlemiştir: göçmen kaçakçılığı ve insan ticareti suçları (m. 79-80). Her iki madde BM’in ilgili Sözleşmeleri ve bunlara Ek Protokoller nedeniyle kabul edilmiştir. Özellikle bu son iki suç tipi son yıllarda Türkiye geçiş ülkesi haline getirilerek organize suç örgütlerince çok işlenmektedir.34 Đnsan Ticareti suçu özellikle organize fuhuşa aracılık eylemleri şeklinde geçekleştirildiğinden, 80. madde metni yaklaşık 1,5 yıl sonra değiştirilerek önceki tipik eylemlere fuhuş yaptırmak amaçlı olarak ülkeye insan sokmak, ülkede insan barındırmak eylemleri de madde metnine eklenmiştir. Dikkat edilmelidir ki, Türkiye’de fuhuş değil, fuhuşa aracılık suçtur. Hayata karşı suçlarda (m. 81 vd.) da bazı yeni düzenlemeler mevcuttur: önceki mevzuatta olmadığı halde, belirli silahların adam öldürme suçunda kullanılması, suçun hamile olduğu bilinen kadına karşı işlenmesi, suçun çocuğa veya fiziki veya ruhsal hastalığı nedeniyle kendisini savunamayan kimseye karşı işlenmesi ve töre saikiyle işlenmesi cezayı ağırlaştırıcı neden kabul edilmiştir (m. 82). Töre saiki terimi hatalı yazılmış olup, aslında kastedilen şey ‘namus saiki’ idi: töre kelimesinin kullanılması 32 33 34 Af yasaları Türkiye’de çok sık çıkarılmaktadır. Özellikle, içerik olarak genişliği, çıkarılma ve siyasete alet edilme sıklığı ve gerekse genelde siyasal suçların af dışında tutulması eleştiri konusudur. Yeni TCK. zamanaşımı sürelerini ağırlaştırmıştır. Yeni CK. zamanaşımı sürelerini oldukça ağırlaştırmış ise de, Türkiye’de her yıl onbinleri aşan soruşturma ve dava zamanaşımına uğramaktadır. Bu husus adil yargılanma hakkının ihlali olduğu gibi, yargıya olan güveni azaltmakta ve bireyleri yargı dışı illegal kurum ve davranışlara başvurmaya itmektedir. Türkiye bu eylemler nedeniyle BM tarafından denetlenmekte, çözüm önerileri yapılmakta ve bu suçla uluslar arası mücadele için işbirliği kurumları oluşturulmaktadır. Bu konuda bkz. Arslan/Temel/Aydın/Şen/Doğan/Bacaksız, Türkiye’de Đnsan Ticareti Đle Mücadelede Yasa Uygulama Đle Đlgili Stratejik Bir Yaklaşım, Ankara 2006. Türk Ceza Hukuku ve Avrupa 377 hatalıdır. Töre saiki kapsamında eylemlerin çoğu tasarlama nedeni içinde olduğundan uygulanması sorunlu olacaktır: madde gerekçesine göre, haksız tahrikin koşulları var ise bu hüküm uygulanmayacaktır. Kan gütme saikiyle adam öldürme 1953 yılından beri bu suçlarda cezayı artırıcı nedendir. Türk hukukunda talep üzerine adam öldürmeye ilişkin özel bir hüküm yoktur, pasif ötanazi suç olmamakla birlikte aktif ötanazi kasten adam öldürme sucuna vücut verir. Eylem öldürme değil de, ölüme yardım şeklinde olursa, çok geniş kapsamlı düzenlenen intihara yardım suçu oluşur.35 Kasten adam öldürme ve kasten yaralama suçlarının ihmali hareketle işlenmesi halinde hakime geniş takdir yetkisi verilmiş olup, hakim, failin cezasını indirebileceği gibi indirmeyebilir de (m. 83 ve 88).36 Bu maddenin getirilmiş olması kanunilik açısından yerinde olmakla birlikte, ihmali suçlarda ceza indirimine olanak vermesi, hakime cezayı indirmek veya indirmemek gibi geniş bir takdir yetkisi tanıması ve bunun ölçüsünün bulunmayışı hatalı olmuştur. Đntihara her tür yardım suç olup, mağdurun ölmesi cezayı artırıcı nedendir. Đntihara alenen veya basın-yayın yoluyla teşvik cezayı artırıcı neden olduğu gibi, Türkiye’de aile içi şiddettin bir türü olarak ortaya çıkan37 eylem biçimini önlemek için, fiilin anlam ve sonuçlarını algılama yeteneği olmayan veya ortadan kaldırılanların intihara sevki, cebir veya şiddet kullanarak kişiyi intihara mecbur bırakmak ciddi ceza yaptırımı ile karşılanmıştır: bu son halde faile kasten adam öldürme suçunun cezası verilecektir (m. 84). Bu son eylem biçimleri çok büyük çoğunlukla, özellikle Güneydoğu Anadolu illerinde veya bu bölgeden batı illerine veya yurtdışına göç edenlerde görülmekte olup, uygulamadaki sorun konuya basit adam öldürme veya tasarlayarak münferid bir kişinin adam öldürmesi olarak yaklaşılmasıdır. Suçun arkasındaki kişiler (azmettirenler, dolaylı failler v.s.) genelde soruşturulmamakta ve bu kişiler Türkiye’de yaş düzeltme davalarının çok kolay açılıp sonuç alınmasını suiistimal etmektedirler.38 Kasten yaralama suçları açısından da bazı yeni hükümler getirilmiştir: basit tıbbi tedavi ile giderilebilecek olanlar dışında kasten yaralama suçunun her işleniş biçimi re’sen kovuşturulmaktadır (m. 86 vd.). Eski mevzuatta 1970-1980 yıllarında özellikle mala karşı suçlardaki ceza artırımlarıyla bozulan suç-ceza dengesi düzeltilmiştir. Vücutta kemik kırılmasına neden olmak cezayı artırıcı nedendir. Aids virüsü bulaştırmak gibi eylemlerle ilgili özel bir düzenleme bulunmamakla birlikte eskiden beri mevzuatta mevcut ‘bir kimseye iyileşmesi olanağı bulunmayan hastalık bulaştırmak veya bitkisel yaşama girmesine neden olmak’ nedeni kısmen de olsa burada 35 36 37 38 Ayrıca bkz. 4.5.2007 tarih ve 5651 sayılı Kanun m. 8/1-a/1. Ayrıntılı bilgi için bkz.: Hakeri, Hakan. Ceza Hukukunda Đhmali Suç Kavramı ve Đhmali Suçların Çeşitleri, Ankara 2003. Bkz. Türkiye’de Aile Đçi Şiddet Araştırması 2006, Güncel Hukuk Dergisi, 2006, S. 8, S. 32 vd.; Ünver, Türkiye’de Aile Đçi Şiddetin Boyutları, Nedenleri ve Çözüm Önerileri, S. 52 vd. Bkz. Ünver, Đstanbul’daki Sokak Çocukları, Rehabilitasyon Çalışmaları ve Öneriler, Güncel Ceza Hukuku ve Kriminoloji Çalışmaları, Đstanbul 2005, S. 23. 378 Yener Ünver uygulanma alanı bulacaktır (m. 87). Bilinçli taksirle yaralama suçu re’sen kovuşturulmakta olup, kemik kırılması burada da özel bir cezayı artırıcı nedendir (m. 89). Bu alandaki yeni birkaç suç tipi de düzenlenmiştir. Đnsan üzerinde deney, çocuklar üzerinde deney ve hasta insan üzerinde deneme suçları (m. 90) 2 yıllık bir geçmişe sahiptir. Madde metninde birçok eksiklik, çelişki ve yanlışlıkla düzenlendiği39 gibi, ilgili kimsenin rızası ve diğer bazı kanuni ek koşullar bulunduğunda faile ceza verilmez. Çocuklar üzerindeki hukuka uygun deneyim koşulları ağırlaştırılmıştır. Organ veya doku ticareti suçu hem TCK. m. 91’de hem de 2238 sayılı özel bir Kanun’da düzenlenmiştir. Madde metni birçok açıdan eleştirilmektedir. Organ veya dokusunu satan kimsenin içinde bulunduğu ekonomik ve sosyal koşulları değerlendiren hakim çok geniş bir takdir yetkisine sahiptir (m. 92): hakim cezada indirim yapabileceği gibi, ceza vermekten kaçınabilir de. Sadece organ veya dokusunu satan kimse açısından geçerli iki tür etkin pişmanlık hali düzenlenmiştir (m. 93).40 Đşkence suçu (m. 94)41 ancak kamu görevlisinin işleyebileceği bir mahsus ise de, yeni TCK. özel kastı kaldırdığı için, kapsamı genişlemiştir. Suçun çocuklar, fiziki veya ruhsal rahatsızlığı nedeniyle kendini savunamayanlar, avukatlar veya diğer kamu görevlilerine karşı işlenmesi ile cinsel taciz suretiyle işlenmesi cezayı artırıcı nedendir. Đhmali hareket bu suçta ceza indirim nedeni kabul edilmemiştir. Netice nedeniyle ağırlaşmış işkence suçu çok ayrıntılı düzenlenmiş (m. 95) ve işkence kadar ağır olmamakla birlikte bir kimsenin eziyet çekmesine yol açan davranışlar ayrı bir suçla, eziyet suçuyla cezalandırılmaktadır (m. 96). Çocuk düşürtme, düşürme ve kısırlaştırma da suçtur (m. 99-101). Her üç suçta da ilgili kimsenin rızası (bazı ek kanuni koşullarla birlikte) hukuka uygunluk nedenidir. Hamile annenin rızası ile yasal hamileliğe son verme süresi 10 haftadır. Tıbbi zorunluluk halinde bu süre aşılabilir. Rıza olsa bile 10 haftadan az hamileliğe son veren yetkili kişi değilse, bu eylem yine suçtur. Bir suç nedeniyle hamile kalma halinde rıza ile hamileliğe son verme süresi 20 haftayı aşmamak kaydı ile mümkündür. Burada bu süre dışında hamileliğin suç sonucu olması, yetkili kişinin ve hastane ortamında hamileliği sona erdirmesi, hukuka uygu