Das Strafrecht im deutsch-türkischen Rechtsvergleich Alman

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Das Strafrecht im deutsch-türkischen Rechtsvergleich Alman
Das Strafrecht im deutsch-türkischen
Rechtsvergleich
Alman-Türk Karşlaştrmalı Ceza Hukuku
Herausgegeben von
Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf
Mit Unterstützung von
Doz. Dr. Ali Kemal Yıldız
Herausgegeben von: Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf
Das Strafrecht im deutsch-türkischen Rechtsvergleich
Vorwort
Der vorliegende Sammelband enthält die Vorträge der ersten Würzburger Tagung
zum deutsch-türkischen Strafrechtsvergleich, die vom 30. August bis zum 1. September
2007 an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg stattfand. Das neue türkische
Strafgesetzbuch aus dem Jahr 2005 ist in erheblichem Maße vom deutschen Strafrecht
geprägt und die türkische Strafrechtswissenschaft hat sich demgemäß noch stärker als
früher deutschen Einflüssen geöffnet. Umso bedauerlicher ist es, dass die deutsche
Strafrechtswissenschaft auf diese Entwicklung bislang kaum reagiert hat. Zwar haben
Strafrechtswissenschaftler wie Hans-Heinrich Jescheck, Claus Roxin und Günter Hirsch
schon vor vielen Jahren die Türkei bereist und in Abhandlungen, Vorträgen und
Gesprächen für das deutsche Strafrecht geworben. Die jüngere Generation der
deutschen Strafrechtswissenschaft hat diese Tradition jedoch nur vereinzelt aufgenommen und vor allem nicht in dem Maße ausgebaut, das heute, im Zeitalter der
Globalisierung und eines zusammenwachsenden Europa, nötig wäre.
Mit der hier dokumentierten Tagung soll versucht werden, die deutsch-türkischen
Beziehungen auf dem Gebiet des Strafrechts zu intensivieren. Das Themenspektrum
wurde bewusst weit gehalten und reicht vom Verhältnis zwischen der EMRK und dem
deutschen Strafgesetzbuch über die Geschichte des türkischen Strafrechts, die
Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der europäischen Union und die
deutsche Strafrechtsentwicklung zwischen 1975 und 2005 bis hin zum Schutz der
Privatsphäre im digitalen Zeitalter, der Religionsfreiheit in der Türkei, dem Ehrenmord,
dem türkischen Internetstrafrecht und dem Verhältnis des türkischen Strafrechts zu
Europa. Die Beiträge, die durchweg in deutscher Sprache gehalten wurden, sind auf
deutsch und türkisch abgedruckt.
Der Band wäre ohne die tatkräftige Hilfe meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
Würzburg nicht zustande gekommen. Zu danken habe ich an erster Stelle meiner
Sekretärin, Frau Karin Schmiedel, für die umsichtige Organisation und redaktionelle
Betreuung des Bandes. Unterstützt wurde sie dabei von Frau Aylin Daglar, der ich
ebenfalls sehr zu Dank verpflichtet bin. Auch bei den Übersetzungen vom Deutschen
ins Türkische (und umgekehrt) hat sie tatkräftig mitgewirkt. Mein herzlicher Dank gilt
ferner Herrn Kollegen Kemal Yıldız für seine Unterstützung bei der sprachlichen
Überarbeitung der in das Türkische übersetzten Beiträge. Bedanken möchte ich mich
schließlich auch bei dem Leiter des LOGOS Verlages, Herrn Dr. Volkhard Buchholtz,
für seine großzügige Unterstützung bei der Drucklegung.
Veitshöchheim/Würzburg, im September 2009
Eric Hilgendorf
Inhaltsübersicht
Dr. Dirk Diehm, LL.M. Eur.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch............................................................. 1
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu...................................... 39
Prof. Dr. Hakan Hakeri
Geschichte des türkischen Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die
türkische Strafrechtsdogmatik .................................................................................... 73
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine
Yabancı Hukukun Etkileri ......................................................................................... 103
Prof. Dr. Bernd Hecker
Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen
Union ............................................................................................................................ 131
Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının Belirlenmesi... 145
Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf
Ceza Düşüncesi 1975 - 2005........................................................................................ 159
Prof. Dr. Hans Kudlich
Bundestrojaner & Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im
digitalen Zeitalter ........................................................................................................ 177
Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam
Alanının Korunması ................................................................................................... 189
Priv. Doz. Ayşe Nuhoğlu
Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht.................................................. 201
Türkiye’de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku ........................................................... 219
Prof. Dr. Hayrettin Ökçesiz
Kulturelle Besonderheiten im türkischen Strafrecht am Beispiel der
Strafbarkeit des sogenannten Ehrenmordes ............................................................ 235
VIII
Inhaltsübersicht
Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza
Hukukundaki Kültürel Özellikler ............................................................................. 255
Wiss. Ass. Đlker Tepe
Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet
(=Informatik)strafrechts ............................................................................................ 275
Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki
Yeni Gelişmeler ........................................................................................................... 297
Prof. Dr. Yener Ünver
Das Türkische Strafrecht und Europa...................................................................... 317
Türk Ceza Hukuku ve Avrupa .................................................................................. 365
Dr. Brian Valerius
Internetstrafrecht in Deutschland ............................................................................. 405
Almanya’da Đnternet Ceza Hukuku.......................................................................... 421
Priv. Doz. Ali Kemal Yıldız
Das neue türkische Internetgesetzbuch von 2007 und die Strafbarkeit
der Akteure im Internet ............................................................................................. 435
2007 Tarihli Yeni Türk Đnternet Kanunu ve Đnternet Süjelerinin
Cezalandırılabilirliği................................................................................................... 467
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ........................................................................................................................... V
Inhaltsübersicht............................................................................................................VII
Dr. Dirk Diehm, LL.M. Eur.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch............................................................. 1
A. Einleitung ................................................................................................................... 1
B. Die Rom-Konvention ................................................................................................. 2
I.
Historie der EMRK ............................................................................................ 2
II. Innerstaatlicher Rang der EMRK....................................................................... 2
III. Rechtsprechung des BVerfG.............................................................................. 5
IV. Auslegung der EMRK durch den EGMR .......................................................... 6
V. Die autonome Auslegung................................................................................... 7
VI. Schutzpflichten aus der EMRK ......................................................................... 8
C. Die EMRK und das StGB........................................................................................... 9
I.
Die EMRK und frühere Strafvorschriften.......................................................... 9
1. § 161 StGB a. F. – Aberkennung der Eidesfähigkeit ................................ 10
2. § 175 StGB a. F. – Homosexualität........................................................... 12
3. § 259 StGB a. F. – Hehlerei ...................................................................... 14
4. § 361 Nr. 8 StGB – Andauernde Obdachlosigkeit .................................... 17
II. Die EMRK und heutige Strafvorschriften ....................................................... 19
1. § 46 StGB – Grundsätze der Strafzumessung ........................................... 19
2. § 56 f StGB – Widerruf der Bewährung.................................................... 22
3. § 66 b StGB – Nachträgliche Sicherungsverwahrung............................... 26
4. § 261 StGB – Geldwäsche, Verschleierung unrechtmäßig erlangter
Vermögenswerte........................................................................................ 28
5. § 32 StGB – Notwehr ................................................................................ 32
D. Fazit .......................................................................................................................... 37
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu...................................... 39
A. Giriş .......................................................................................................................... 39
B. Roma Sözleşmesi...................................................................................................... 40
I.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesinin Tarihçesi ............................................... 40
II. AĐHS’nin Đç Hukuktaki Yeri............................................................................ 40
III. Federal Anayasa Mahkemesinin Đçtihadı......................................................... 42
IV. AĐHS’nin, AĐHM Tarafından Yapılan Yorumu............................................... 44
V. Nevi Şahsına Münhasır bir Yorum Şekli ......................................................... 45
VI. AĐHS’nden Doğan Koruma Zorunlulukları ..................................................... 45
X
Inhaltsverzeichnis
C. AĐHS ve Alman Ceza Kanunu ................................................................................. 46
I.
AĐHS ve Eski Ceza Kanunu Maddeleri ........................................................... 46
1. Eski Alman Ceza Kanunu § 161 – Yemin Yeteneğinin Kaldırılması....... 47
2. Eski Alman Ceza Kanunu § 175 – Eşcinsellik.......................................... 49
3. Eski Al.CK § 259 – Suça Yataklık............................................................ 51
4. Eski Al.CK 361/8 – Sürekli Evsizlik Hali................................................. 53
II. AĐHS ve Bugünkü Ceza Hükümleri ................................................................ 55
1. Al.CK. m. 46 – Cezanın Tespitinin Temel Đlkeleri ................................... 55
2. Al.CK. § 56 f – Cezanın Ertelenmesinin Kaldırılması.............................. 58
3. Al.CK. § 66 b – Güvenlik Tedbiri Olarak Sonradan Verilen Koruma
Altına Alma Kararı.................................................................................... 62
4. Al.CK. § 261 – Kara Paranın Aklanması, Haksız Kazancın Gizlenmesi.. 64
5. Al.CK. § 32 – Meşru Müdafaa .................................................................. 67
D. Sonuç ........................................................................................................................ 72
Prof. Dr. Hakan Hakeri
Geschichte des türkischen Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die
türkische Strafrechtsdogmatik .................................................................................... 73
A. Das Osmanische Strafrecht vor dem türkischen StGB............................................. 73
B. Die Vorbereitung des türk. StGB von 1926 ............................................................. 74
C. Die Grundbesonderheiten des alten türk. StGB ....................................................... 76
D. Die Novellierungen des alten türk. StGB und die Kritik des alten Gesetzes ........... 77
E. Die Vorbereitungen zur Reform des alten Gesetzes................................................. 81
F. Die Besonderheiten des Entwurfes für ein türkisches StGB von 2003 .................... 83
G. Die Kritik des Entwurfes .......................................................................................... 84
H. Das neue türkische Strafgesetzbuch ......................................................................... 88
I.
Allgemeiner Teil .............................................................................................. 89
II. Besonderer Teil................................................................................................ 95
I.
Schlussbemerkung.................................................................................................... 99
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine
Yabancı Hukukun Etkileri......................................................................................... 103
A. Türk Ceza Kanunu’ndan Önceki Osmanlı Ceza Hukuku ...................................... 103
B. 1926 Türk Ceza Kanunu Hazırlık Çalışmaları ....................................................... 104
C. Eski Ceza Kanununun Temel Özellikleri ............................................................... 105
D. Türk Ceza Kanununda Yapılan Değişiklikler ve Eski Kanunun Eleştirisi ............ 107
E. Kanun Reformu için Hazırlıklar............................................................................. 111
F. 2003 Türk Ceza Kanunu Tasarısının Temel Özellikleri......................................... 112
Inhaltsverzeichnis
XI
G. Tasarıya Yönelik Eleştiriler.................................................................................... 114
H. Yeni Türk Ceza Kanunu ......................................................................................... 117
I.
Genel Hükümler............................................................................................. 118
II. Özel Hükümler............................................................................................... 123
I.
Sonuç ...................................................................................................................... 127
Prof. Dr. Bernd Hecker
Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen
Union ............................................................................................................................ 131
A. Umwelt- und Klimaschutz als globale Aufgabe..................................................... 131
B. Strafrechtlicher Umweltschutz auf europäischer Ebene......................................... 133
I.
Übereinkommen zum Schutz der Umwelt durch das Strafrecht.................... 133
II. Harmonisierungsbestrebungen innerhalb der EU .......................................... 133
1. Vorschlag einer Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der
Umwelt vom 13. März 2001.................................................................... 133
2. Rahmenbeschluss über den Schutz der Umwelt durch das Strafrecht
vom 27. Januar 2003 ............................................................................... 134
3. Vorschlag einer Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der
Umwelt vom 9. Februar 2007.................................................................. 135
4. Kursorische Würdigung des Richtlinienvorschlags ................................ 136
C. Europäische Mindeststandards und deutsches Umweltstrafrecht........................... 137
I.
Grundstrukturen und Charakteristika des deutschen Umweltstrafrechts....... 137
II. Schutzbereich der deutschen Umweltdelikte ................................................. 140
III. Gemeinschaftsrechtliche Tatbestandsvorgaben und deutsches
Umweltstrafrecht............................................................................................ 141
D. Schlussbemerkung.................................................................................................. 143
Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi ... 145
A. Evrensel bir Görev olan Çevre ve Đklim Koruması ................................................ 145
B. Avrupa’da Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunması................................................. 147
I.
Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunmasına Đlişkin Sözleşmeler....................... 147
II. Avrupa Birliği Đçerisinde Uyumlaştırma Çabaları ......................................... 147
1. Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunmasına Đlişkin 13 Mart 2001
Tarihli Yönerge Teklifi ........................................................................... 147
2. Çevrenin Ceza Hukuku Yoluyla Korunmasına dair 27 Ocak 2003
Tarihli Çerçeve Kararı............................................................................. 148
3. Çevrenin Ceza Hukuku Yoluyla Korumasına Đlişkin 9 Şubat 2007
Tarihli Yönerge Teklifi ........................................................................... 148
4. Yönerge Teklifinin Kısa Bir Değerlendirmesi ........................................ 150
C. Avrupa Asgari Standartlar ve Alman Çevre Ceza Yasası ...................................... 151
I.
Alman Çevre Ceza Yasasının Temel Yapısı ve Belirgin Özellikleri............. 151
XII
Inhaltsverzeichnis
II. Alman Çevre Suçlarının Koruma Alanı......................................................... 153
III. Topluluk Hukukuna Göre Tipiklik Unsurları ve Alman Çevre Ceza Yasası 154
D. Sonuç ...................................................................................................................... 157
Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf
Ceza Düşüncesi 1975 – 2005....................................................................................... 159
A. Çıkış Noktası .......................................................................................................... 159
B. 1975 – 2005 Yılları Arasındaki Gelişmeler ........................................................... 161
I.
Değişiklik Araçları......................................................................................... 162
II. Norm Yapısı ve Kapsamı............................................................................... 163
III. Belirli Olmayan Kanunlar.............................................................................. 164
IV. Suç Olmaktan Çıkarma .................................................................................. 164
V. Yeni Suçlar ve Cezaların Ağırlaştırılması ..................................................... 164
VI. Cezalandırılabilirliği Öne Çekme .................................................................. 165
VII. Geleceğe Yönelimli Ceza Hukuku................................................................. 165
VIII. Toplumun Yapılanmasında Bir Araç Olarak Ceza Hukuku ve Ultima-Ratio
Prensibi .......................................................................................................... 166
IX. Ara Sonuç....................................................................................................... 166
X. Güncel Politikanın Önemi.............................................................................. 167
XI. Siyasi Yönelimler ve Ceza Hukuku Normlarındaki Artış ............................. 167
XII. Karşıt Önlemler Almanın Aracı Olarak Maslahata Uygunluk Đlkesi............. 168
XIII. Mağdura Yönelim .......................................................................................... 168
XIV. Yeniden Katolikleşme Eğilimleri .................................................................. 169
XV. Cezanın Amaçları ve Ceza Hukukunun Diğer Hukuk Dalları Đle Đlişkisi...... 169
XVI. Ceza Hukuku ve Kriminoloji ......................................................................... 170
C. Alman Ceza Hukukunun Önündeki Yeni Zorluklar............................................... 170
I.
Esneklik.......................................................................................................... 170
II. Ceza Hukukunun Genişlemesi....................................................................... 171
III. Avrupalılaşma ................................................................................................ 172
IV. Çoğulcu Dünya Görüşü.................................................................................. 173
D. Ceza Hukuku ve Bugünün Toplumu ...................................................................... 174
Prof. Dr. Hans Kudlich
Bundestrojaner & Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im
digitalen Zeitalter........................................................................................................ 177
A. Die Digitalisierung unseres Lebens........................................................................ 177
B. Bedürfnis nach und Schwierigkeiten beim Schutz der Privatsphäre im digitalen
Zeitalter .................................................................................................................. 178
Inhaltsverzeichnis
XIII
C. Das Beispiel der Online-Durchsuchung ................................................................. 181
D. Übergeordnetes Problem: Schutz des Kernbereichs privater Lebensgestaltung .... 187
E. Ausblick und Fazit.................................................................................................. 188
Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel
Yaşam Alanının Korunması....................................................................................... 189
A. Hayatımızın Dijitalleştirilmesi ............................................................................... 189
B. Dijital çağda özel yaşam alanının korunmasına duyulan ihtiyaç ile bunun
zorlukları................................................................................................................. 189
C. Online Aramayla ilgili Örnek ................................................................................. 193
D. Üst Sırada Yer Alan Bir Sorun Olarak Kişinin Özel Yaşam Alanının Korunması 197
E. Sonuç ...................................................................................................................... 198
Dr. Ayşe Nuhoğlu
Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht.................................................. 201
A. Die Auslegung des Laizismusprinzips seitens des Verfassungsgerichts................ 201
B. Religion und Strafrecht........................................................................................... 205
C. Besonderheiten laizistischer strafrechtlicher Bestimmungen................................. 205
D. Gesetzliche Bestimmungen, die unmittelbar die Religionsfreiheit schützen ......... 207
I.
Türk. StGB Artikel 115.................................................................................. 207
II. Türk. StGB Artikel 122; Diskriminierung ..................................................... 208
III. Türk. StGB Artikel 125, Beleidigung ............................................................ 209
IV. Türk. StGB Artikel 135, Speicherung von persönlichen Daten..................... 209
V. Türk. StGB Artikel 158 Abs. 1 lit. a, Qualitative Betrügerei (Betrug).......... 210
E. Gesetzliche Bestimmungen, die die laizistische Staatsordnung schützen.............. 210
I.
Türk. StGB Artikel 216; Aufhetzung und Verachtung des Volkes für
Hass und Feindschaft ..................................................................................... 210
II. Türk. StGB Artikel 309, Verstoß gegen das Grundgesetz............................. 212
III. Türk. StGB Artikel 153; Beschädigung der Gotteshäuser und Friedhöfe ..... 213
IV. Türk. StGB Artikel 219; Missbrauch der religiösen Aufgaben während
der Amtstätigkeit............................................................................................ 214
V. Türk. StGB Artikel 230 Abs. 1-2; Doppelehe (Polygamie)........................... 214
VI. Türk. StGB Artikel 230 Abs. 5-6; (religiöse) Trauung.................................. 215
VII. Türk. StGB Artikel 263; Eröffnung einer ungesetzlichen Ausbildungsanstalt ............................................................................................................. 216
F. Schlussbetrachtungen ............................................................................................. 217
Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku ........................................................... 219
XIV
Inhaltsverzeichnis
A. Türk Anayasa Mahkemesine göre laiklik............................................................... 219
B. Din ve Ceza Hukuku .............................................................................................. 222
C. Laik Ceza Kanunlarının Özellikleri ....................................................................... 222
D. Doğrudan Din Özgürlüğünü Koruyan Hükümler................................................... 223
I.
TCK madde 115............................................................................................. 223
II. TCK m. 122 Ayırımcılık Suçu....................................................................... 225
III. TCK m. 125, Hakaret Suçu............................................................................ 225
IV. TCK m. 135; Kişisel Verilerin Kaydedilmesi Suçu....................................... 226
V. TCK 158/1-a, Nitelikli Dolandırıcılık Suçu................................................... 226
E. Devletin Temel Laik Düzenini Koruyan Hükümler............................................... 226
I.
TCK m. 216, Halkı Kin ve Düşmanlığa Tahrik Veya Aşağılama ................. 226
II. Anayasayı Đhlal (TCK m. 309)....................................................................... 228
III. TCK m. 153, Đbadethanelere ve Mezarlıklara Zarar Verme .......................... 229
IV. TCK m. 219, Görev Sırasında Din Hizmetlerini Kötüye Kullanma.............. 230
V. TCK 230/1-2, Birden Çok Evlilik Suçu......................................................... 230
VI. TCK 230/5-6, Dini Nikah Suçu ..................................................................... 230
VII. TCK m. 263, Kanuna Aykırı Eğitim Kurumu Açmak................................... 231
F. Sonuç ...................................................................................................................... 232
Prof. Dr. Hayrettin Ökçesiz
Kulturelle Besonderheiten im türkischen Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit
des sogenannten Ehrenmordes .................................................................................. 235
A. Einleitung ............................................................................................................... 235
B. Das Verständnis der Ehre in der Gesellschaft ........................................................ 236
C. Die Strafbarkeit des Ehrenmordes.......................................................................... 239
D. Die Opfer der Ehrenmorde und staatliche Präventionsmaßnahmen....................... 246
I.
Schützende und präventive Maßnahmen im Allgemeinen ............................ 247
II. Diensteinrichtungen ....................................................................................... 248
III. Erziehungswesen............................................................................................ 250
IV. Gesundheitswesen.......................................................................................... 251
V. Rechtswesen................................................................................................... 251
E. Schlussfolgerung .................................................................................................... 253
F. Literaturhinweise.................................................................................................... 253
Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza
Hukukundaki Kültürel Özellikler ............................................................................. 255
A. Giriş ........................................................................................................................ 255
Inhaltsverzeichnis
XV
B. Toplumun Namus Anlayışı..................................................................................... 256
C. Namus Cinayetinin Cezalandırılabilirliği............................................................... 259
D. Namus cinayetlerinin kurbanları ve devletin koruyucu ve önleyici önlemler........ 265
I.
Çözüm Önerileri: Koruyucu ve Önleyici Tedbirler ....................................... 266
II. Hizmet Kurumları .......................................................................................... 267
III. Eğitim............................................................................................................. 270
IV. Sağlık ............................................................................................................. 270
V. Hukuk............................................................................................................. 270
E. Sonuç ...................................................................................................................... 272
Wiss. Ass. Đlker Tepe
Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des
Internet(=Informatik)strafrechts .............................................................................. 275
A. Einleitung ............................................................................................................... 275
B. Geschichtliche Entwicklung der Informatikdelikte im türkischen Strafrecht ........ 276
I.
Vorentwurf zum türk. StGB vom 1989.......................................................... 276
II. Eingeführte Regelungen durch das am 14.06.1991 in Kraft getretene
Gesetz............................................................................................................. 277
III. Vorentwurf zum türk. StGB von 1997........................................................... 278
IV. Vorentwurf zum türk. StGB von 2000........................................................... 280
V. Vorentwurf zum türk. StGB von 2003........................................................... 280
C. Systematik des türkischen StGB Nr. 5237 ............................................................. 281
D. Begriffsbestimmung ............................................................................................... 282
E. Normenanalysen zu „Straftaten im Bereich der Informatik“ im türk. StGB.......... 284
I.
§ 243 türk. StGB – Unbefugter Zugang ins Informatiksystem ...................... 284
II. § 244 türk. StGB – Beschädigung des Informatiksystems und der Daten..... 289
III. § 245 türk. StGB – Missbrauch von Bank- und Kreditkarten........................ 292
IV. § 246 türk. StGB – Die Verantwortung der juristischen Personen für die
Informatikdelikte............................................................................................ 294
F. Fazit und Ausblick.................................................................................................. 295
Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni
Gelişmeler .................................................................................................................... 297
A. Giriş ........................................................................................................................ 297
B. Bilişim Suçlarının Tarihsel Süreçteki Gelişim Çizgisi........................................... 298
I.
1989 TCK Ön Tasarısı ................................................................................... 298
II. 3756 Sayılı Kanunla Gerçekleştirilen Düzenleme ......................................... 299
III. 1997 TCK Ön Tasarısı ................................................................................... 300
XVI
Inhaltsverzeichnis
IV. 2000 TCK Ön Tasarısı ................................................................................... 301
V. 2003 TCK Ön Tasarısı ................................................................................... 302
C. 5237 Sayılı TCK’daki Sistematik........................................................................... 303
D. Kavramlar ............................................................................................................... 304
E. TCK’daki Düzenlenen “Bilişim Alanında Suçlar”a Đlişkin Norm Analizi ............ 306
I.
Md. 243 – Bilişim Sistemine Girme (Yetkisiz Erişim).................................. 306
II. Md. 244 – Sistemi Engelleme, Bozma, Verileri Yok Etme veya Değiştirme 310
III. Md. 245 – Banka ve Kredi Kartlarının Kötüye Kullanılması........................ 312
IV. Md. 246 – Bilişim Suçlarında Tüzel Kişilerin Ceza Sorumluluğu ................ 314
F. Sonuç ...................................................................................................................... 315
Prof. Dr. Yener Ünver
Das Türkische Strafrecht und Europa...................................................................... 317
A. Einführung.............................................................................................................. 317
B. Strafrecht – Allgemeiner Teil................................................................................. 319
C. Strafrecht – Besonderer Teil................................................................................... 330
D. Strafprozessrecht .................................................................................................... 345
E. Schlussbemerkungen .............................................................................................. 358
Türk Ceza Hukuku ve Avrupa .................................................................................. 365
A. Giriş ........................................................................................................................ 365
B. Ceza Hukuku – Genel Hükümler ........................................................................... 367
C. Ceza Hukuku – Özel Hükümler ............................................................................. 376
D. Ceza Muhakemesi Hukuku .................................................................................... 388
E. Sonuç ...................................................................................................................... 398
Dr. Brian Valerius
Internetstrafrecht in Deutschland ............................................................................. 405
A. Einleitung ............................................................................................................... 405
B. Internetstrafrecht in der Gesetzgebung................................................................... 406
I.
Zweites Gesetz zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität (2. WiKG)
vom 15. Mai 1986 .......................................................................................... 406
II. Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetz (IuKDG) vom 22. Juli
1997................................................................................................................ 406
III. Weitere Gesetzesänderungen ......................................................................... 408
Inhaltsverzeichnis
XVII
IV. 41. Strafrechtsänderungsgesetz zur Bekämpfung der Computerkriminalität
(41. StrÄndG) vom 7. August 2007............................................................... 409
V. Zusammenfassung.......................................................................................... 410
1. Ausweitung der Strafbarkeit im Internet ................................................. 411
2. Europäisierung des Strafrechts ................................................................ 412
C. Internetstrafrecht in der Rechtsprechung................................................................ 414
I.
Fall „CompuServe“ ........................................................................................ 414
II. Fall „Toeben“................................................................................................. 415
III. Kinderpornographie im Internet .................................................................... 416
IV. Online-Demonstrationen im Internet ............................................................. 418
V. Zusammenfassung.......................................................................................... 419
D. Fazit ........................................................................................................................ 419
Almanya`da Internet Ceza Hukuku.......................................................................... 421
A. Giriş ........................................................................................................................ 421
B. Đnternet Ceza Hukukuna Đlişkin Yasal Düzenlemeler ............................................ 421
I.
15 Mayıs 1986 tarihli 2. Ekonomik Suçların Önlenmesiyle Đlgili Kanun
(2. WiKG) ...................................................................................................... 421
II. 22 Temmuz 1997 Tarihli Enformasyon ve Đletişim Hizmetleri Kanunu ....... 422
III. Diğer Yasa Değişiklikleri .............................................................................. 424
IV. 7 Ağustos 2007 Tarihli, Ceza Kanununda 41. Değişiklik Kanunu................ 424
V. Özet ................................................................................................................ 426
1. Đnternette Cezai Sorumluluk Alanının Genişletilmesi............................. 426
2. Ceza Hukukunun Avrupa Hukukuyla Uyumlaştırılması......................... 427
C. Mahkeme kararlarında Đnternet Ceza Hukuku ....................................................... 429
I.
“CompuServe” Davası ................................................................................... 429
II. “Toeben” Davası ............................................................................................ 430
III. Đnternette Çocuk Pornografisi ........................................................................ 431
IV. Đnternette Online-Gösteriler ........................................................................... 432
V. Özet ................................................................................................................ 433
D. Sonuç ...................................................................................................................... 434
Dr. Ali Kemal Yıldız
Das neue türkische Internetgesetzbuch von 2007 und die Strafbarkeit der
Akteure im Internet .................................................................................................... 435
A. Allgemeine Erklärungen, die Vorbereitungsphase des Gesetzes und allgemeine
Informationen über das Gesetz ............................................................................... 435
B. Die Internetverbrechen nach den allgemeinen und besonderen Bestimmungen
des türk. StGB und die Verantwortlichkeit der Akteure im Internet...................... 440
XVIII
Inhaltsverzeichnis
I.
Die Anwendungsmöglichkeit des türk. StGB auf Internetverbrechen
und Straftaten, die mittels Internet begangen werden.................................... 440
II. Die Anwendung der allgemeinen Bestimmungen des türk. StGB
bezüglich der Akteure im Internet ................................................................. 441
III. Das Internetgesetz im Hinblick auf den besonderen Teil des türk. StGB
und auf besondere Strafgesetze...................................................................... 442
C. Internetgesetz und Strafverfahrensrecht ................................................................. 443
D. Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten der Akteure im Internet nach dem
türkischen Internetgesetz ........................................................................................ 445
I.
Personen, deren Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten im
Internetgesetz vorgeschrieben sind ................................................................ 445
II. Impressumspflicht.......................................................................................... 448
III. Haftung des Contentproviders ....................................................................... 449
IV. Verpflichtungen des Hosts............................................................................. 451
V. Verpflichtungen des Accessproviders............................................................ 453
VI. Verpflichtungen der gemeinschaftlichen Diensteanbieter ............................. 455
E. Schutz– und verwaltungsrechtliche Maßnahme: Die Sperrung des Zugriffs......... 456
I.
Delikte, die zum Beschluss „Sperrung des Zugriffs“ führen können ............ 457
II. Die zur Sperrung des Zugriffs zuständige Behörde....................................... 458
1. Sperrung des Zugriffs als Schutzmaßnahme........................................... 458
2. Sperrung des Zugriffs als verwaltungsrechtliche Maßnahme ................. 458
III. Die Umsetzung und die Aufhebung des Beschlusses zur Sperrung
des Zugriffs .................................................................................................... 459
IV. Die Löschung des Inhalts aus der Veröffentlichung und das Recht auf
selbstverfassten Widerspruch......................................................................... 460
F. Fazit ........................................................................................................................ 461
2007 Tarihli Yeni Türk Đnternet Kanunu ve Đnternet Süjelerinin
Cezalandırılabilirliği................................................................................................... 467
A. Genel Açıklamalar, Kanunun Hazırlanış Süreci ve Kanunla Đlgili Genel Bilgiler 467
B. Türk Ceza Kanunu’nun Genel ve Özel Hükümleri Açısından Đnternet Suçları ve
Đnternet Süjelerinin Sorumluluğuna Đlişkin Özellikler ........................................... 471
I.
Đnternet Suçlarında ve Đnternet Yoluyla Đşlenen Suçlarda Türk Ceza
Kanunun Uygulanabilirliği ............................................................................ 471
II. TCK’nın Genel Hükümlerinin Uygulanması Açısından Đnternet
Süjelerinin Durumu........................................................................................ 473
III. TCK’nın Özel Hükümleri ve Özel Ceza Kanunları Açısından Đnternet
Kanunu........................................................................................................... 473
C. Ceza Muhakemesi Kanunu Açısından Đnternet Suçları.......................................... 474
D. Đnternet Kanunu’na Göre Đnternet Süjelerinin Yükümlülükleri ve Sorumlulukları 476
Đnternet Kanununda Yükümlülükleri ve Sorumlulukları Belirlenmiş Olan
I.
Süjeler ............................................................................................................ 476
Inhaltsverzeichnis
II.
III.
IV.
V.
VI.
XIX
Bilgilendirme Yükümlülüğü .......................................................................... 478
Đçerik Sağlayıcının Sorumluluğu ................................................................... 479
Yer Sağlayıcının Yükümlülükleri .................................................................. 481
Erişim Sağlayıcının Yükümlülükleri ............................................................. 482
Toplu Kullanım Sağlayıcının Yükümlülükleri .............................................. 483
E. Koruyucu ve Đdari Tedbir Kararı: Erişimin Engellenmesi Tedbiri Kararı ............. 484
I.
Erişimin Engellenmesi Kararı Verilebilecek Olan Suçlar ............................. 485
II. Erişimin Engellenmesi Kararını Verecek Makam ......................................... 486
1. Koruma Tedbiri Niteliğindeki Erişimin Engellenmesi Kararı ................ 486
2. Đdari Tedbir Niteliğindeki Erişimin Engellenmesi Kararı ....................... 486
III. Erişimin Engellenmesi Tedbirinin Yerine Getirilmesi ve Kaldırılması......... 487
IV. Đçeriğin Yayından Çıkarılması ve Cevap Hakkı ............................................ 488
F. Sonuç ...................................................................................................................... 489
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
Dr. Dirk Diehm, LL.M. Eur.
A. Einleitung
„Im materiellen Strafrecht kommt der EMRK allenfalls der Rang einer
internationalen Verzierung zu“.1 Dieser von Meinhard Hilf geprägte Satz charakterisiert
wie wohl kaum ein anderer den Stellenwert, welcher den Menschenrechten der RomKonvention über die Jahrzehnte eingeräumt worden ist. Dies kann sowohl auf die
deutsche Strafrechtswissenschaft als auch die strafrechtliche Praxis, die
Rechtsprechung, bezogen werden. Wenn auch rückblickend die Menschenrechte und
Grundfreiheiten zumindest vorübergehend und punktuell eine noch über die
Grundrechte des Grundgesetzes hinausreichende Bedeutung erfahren haben,2 ist ihr
Einfluss auf das materielle Strafrecht, das Strafgesetzbuch, insgesamt doch eher
vernachlässigbar geblieben. Gelangte die Rechtsprechung in Strafsachen erstmals ab
Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts zu einer nachhaltigen und grundlegenden
Berücksichtigung der Menschenrechte, muss auf Seiten des Gesetzgebers, der immerhin
noch im 2. StrRG von 1969 die EMRK an prominenter, wenngleich oftmals verkannter
Position berücksichtigt hat,3 dieselbe bis heute oftmals – und zu Unrecht – vermisst
werden.4
Im Folgenden wird aufzuzeigen sein, in welcher Weise die Grundfreiheiten und
Menschenrechte seit den mehr als fünfzig Jahren innerstaatlichen wie auch
völkerrechtlichen Inkrafttretens der Konvention das deutsche Strafrecht wenigstens
vorübergehend beeinflusst haben oder beeinflusst haben hätten müssen.
*
1
2
3
4
Der Vortrag wurde im Rahmen der Tagung „Das Strafrecht im deutsch-türkischen Rechtsvergleich“,
welche vom 30. August 2007 bis 1. September 2007 an der Bayerischen Julius-MaximiliansUniversität Würzburg stattgefunden hat, gehalten. Der Verfasser war Wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Lehrstuhl von Prof. Dr. Frank Zieschang an der Universität Würzburg. Er ist nun Richter für
Strafsachen an den Amtsgerichten Bad Kissingen und Schweinfurt.
Hilf, Entwicklung der Menschenrechte innerhalb der Staaten des Europarates, Heidelberg 1987,
S. 22.
Hierzu Diehm, Die Menschenrechte der EMRK und ihr Einfluss auf das deutsche Strafgesetzbuch,
2006, S. 305 ff.
Prot. V, S. 1808 f.; BT-Drs. V/4095, S. 14.
So insbesondere im Zusammenhang mit der Einführung der nachträglichen Sicherungsverwahrung
nach § 66 b StGB, bei der zwar auf eine Verletzung der EMRK hingewiesen worden ist, BT-Drs.
15/3346, S. 15, dies jedoch letztlich keine Beachtung fand.
2
Dirk Diehm
B. Die Rom-Konvention
I. Historie der EMRK
Vorab soll allerdings kurz die EMRK selbst vorgestellt werden. Entgegen
gelegentlicher Einschätzung handelt es sich bei der bereits am 4. Oktober 1950 in Rom
unterzeichneten Konvention über den Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten
in Europa nicht um einen Bestandteil des europäischen Gemeinschafts- oder
Unionsrechts.5 Dies zeigt sich bereits aufgrund des Datums der Unterzeichnung der
EMRK. Die feierliche Unterzeichnung der EMRK fand in Rom rund zwei Jahre vor
derjenigen im Jahre 1952 in Paris statt, welche die Pariser Verträge über die Gründung
der mittlerweile6 erloschenen Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl7 (EGKS)
zum Gegenstand hatte. Nochmals erst vier Jahre später sind, nunmehr wieder in Rom,
1956 die Römischen Verträge über die Gründung der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft8 (EWG), der heutigen EG, unterzeichnet worden.
Daneben stellt die EMRK eine Konvention des bereits am 5. Mai 1949 gegründeten
Europarats dar,9 welcher wiederum kein Bestandteil des gemeinschafts- oder
unionsrechtlichen Gefüges ist, sondern vielmehr als gesamteuropäische Institution mit
derzeit 46 Staaten nicht nur in räumlicher Hinsicht weit über die EU hinausreicht.
II. Innerstaatlicher Rang der EMRK
Im September 1953 international und auch innerstaatlich in Kraft getreten,10 gilt die
EMRK seither mit dem Rang eines einfachen Bundesgesetzes innerhalb der
Bundesrepublik Deutschland.11 Daneben besteht nach der mittlerweile überwiegenden
dualistischen Auffassung vom Völkerrecht,12 welche auch in Art. 59 GG Niederschlag
gefunden hat,13 die völkerrechtliche Verbindlichkeit, welche die Bundesrepublik
Deutschland als Völkerrechtssubjekt mit der Unterzeichnung und Ratifizierung der
EMRK eingegangen ist. Die völkerrechtliche Bindung Deutschlands an die EMRK ist
5
6
7
8
9
10
11
12
13
Vgl. Diehm, JuS 2007, 207 ff.; Herdegen, Europarecht, 9. Aufl. 2007, § 1 Rn. 22.
Obwexer, EuZW 2002, 517.
BGBl. 1951 II, S. 447.
BGBl. 1957 II, S. 766.
E. Klein, AVR 39 (2001), 121 ff.; H.-C. Krüger, ZEuS 1999, 367 ff.
3. September 1953; BGBl. 1954 II, S. 14.
Art. II Abs. 4 Zustimmungsgesetz 1952; BGBl. 1954 II, S. 685.
Grundlegend hierzu Triepel, Völkerrecht und Landesrecht, 1899, S. 111. Hierzu auch Oppermann,
Europarecht, 2. Aufl. 1999, S. 14; Zuleeg, DÖV 1977, 462, 467.
BVerfGE 1, 396, 411; BVerfGE 35, 265, 333; Dahm/Delbrück/Wolfrum, Völkerrecht I/1, 2. Aufl.
1989, S. 116 ff.; Echterhölter, JZ 1955, 689 ff.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
3
zugleich von der innerstaatlichen Geltung der Konvention unabhängig und könnte
lediglich durch eine völkerrechtliche Kündigung beseitigt werden.14
Hiermit verbunden ist insbesondere für die EMRK wie aber auch für andere
völkerrechtliche Verträge, welche auch innerstaatliche Bindung erfahren, der lexposterior-Grundsatz15. Die Problematik besteht darin, dass gleich- oder sogar
höherrangige innerstaatliche Rechtsnormen, die mit der EMRK im Widerspruch stehen,
diese an sich verdrängen würden. Diese Derogation würde sich allerdings auf die
nationale Ebene beschränken. Völkerrechtlich bliebe in einem solchen Fall die
Bundesrepublik Deutschland weiterhin an die eingegangenen Verpflichtungen
gebunden.16
Wenngleich sich der Gesetzgeber in nach heutigen Maßstäben beinahe schon
beispielloser Klarheit zur innerstaatlichen Rangstelle der Konvention bei deren
Transformation in das innerstaatliche Recht abschließend geäußert hat – Art. II Abs. 4
des Transformationsgesetzes lautet: „Die Konvention wird nachstehend mit
Gesetzeskraft veröffentlicht.“17 – führte genau dieses zu mannigfachen und vereinzelt
bis heute andauernden Bemühungen,18 der EMRK innerstaatlich einen höheren Rang als
den eines einfachen Bundesgesetzes zu verleihen, wie dies mitunter in anderen
Mitgliedsstaaten der EMRK bereits geschehen ist.19
In der insbesondere in den ersten beiden Jahrzehnten nach ihrem Inkrafttreten
geführten Diskussion finden sich beinahe alle denkbaren Formen einer
verfassungsrechtlich vorstellbaren Rangerhöhung20: Angefangen beim europaweit
beinahe einmaligen21 Überverfassungsrang22, durch den die EMRK insgesamt noch über
14
15
16
17
18
19
20
21
Gollwitzer, in: Löwe/Rosenberg, StPO, 25. Aufl. 2005, Einl. MRK, Rn. 2.
Umfassend hierzu Sternberg, Der Rang von Menschenrechtsverträgen im deutschen Recht unter
besonderer Berücksichtigung von Art. 1 Abs. 2 GG, 1998.
Scheuner, FS Hans-Jürgen Schlochauer, 1981, S. 899, 904.
BGBl. 1952 II, S. 685.
Etwa Ambos, ZStW 115 (2003), 583, 587; Kühne, Strafprozessrecht, 6. Aufl. 2003, § 2 Rn. 30;
jeweils mit der Forderung eines Verfassungsrang für die EMRK.
Hierzu Hoffmeister, Der Staat 40 (2001), 349, 360 f.; Schmid, Rang und Geltung der Europäischen
Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten vom 3. November 1950 in den
Vertragsstaaten, 1984.
Hierzu Herzog, DÖV 1959, 44; Kleeberger, Die Stellung der Rechte der Europäischen
Menschenrechtskonvention in der Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland – Versuch einer
Neubestimmung, 1992; Pache, EuR 2004, 393 ff.; Stern, Das Staatsrecht der Bundesrepublik
Deutschland, Bd. III/2, 1994, S. 1624 f.; Sternberg (Fn. 15).
Lediglich in den Niederlanden genießt die EMRK einen derart hohen Rang; vgl. Logemann,
Grenzen der Menschenrechte in demokratischen Gesellschaften, Die „demokratische
Gesellschaft“ als Determinante der Grundrechtsschranken in der Europäischen
Menschenrechtskonvention, 2004, S. 125 ff.; Pache (Fn. 20), 395.
22
Klug, GedS Hans Peters, 1967, S. 434, 442 f.
4
Dirk Diehm
dem Grundgesetz und selbst über dessen „ewige“ Bestimmungen, Art. 1 und 20 GG
(i.V.m. Art. 79 Abs. 3 GG), erhoben werden würde, ohne dass sich hierfür eine
Notwendigkeit als auch eine rechtliche Grundlage bieten würde, noch die engen
Voraussetzungen für eine solchen Rang vorhanden wären.23 Weiterhin ist eine
Inkorporation der Menschenrechte in den unwandelbaren Art. 1 GG durch die
„Öffnungsklausel“ des Art. 1 Abs. 2 GG angedacht worden.24 Konsequenz hieraus wäre
nicht nur, dass über Art. 79 Abs. 3 GG in sicherlich unvorhergesehener Weise nunmehr
auch die EMRK als „unabänderbar“ angesehen werden müsste,25 sondern auch, dass das
Gleichgewicht der „nationalen“ Grundrechte untereinander durch die hereinbrechenden
Wertungen der Menschenrechte, die zwar ihrerseits untereinander austariert sind, nicht
aber ohne Weiteres eine direkte Gegenüberstellung mit nationalen Grundrechtsbestimmungen „aushalten“, gestört werden könnte.
Weiterhin ist durch eine Erhebung der Menschenrechte in den Rang allgemeiner
Völkerrechtsregeln über Art. 25 GG eine Erhöhung der EMRK im innerstaatlichen
Recht zumindest über den Rang einfacher Bundesgesetze diskutiert worden.26 Auch
dieser Ansatz konnte sich – zu Recht – nicht durchsetzen, nachdem die EMRK
bestenfalls als regionales Völkergewohnheitsrecht27 angesehen werden könnte und dies
auch lediglich bezüglich ihrer Garantien aus Art. 3 EMRK und Art. 4 EMRK, des
Verbots der Folter sowie des Verbots der „Leibeigenschaft“.28 Des Weiteren findet sich
die Überlegung, dass der Gesetzgeber konkludent auf die spätere Derogation der
innerstaatlich geltenden EMRK durch nachfolgende Gesetze verzichtet haben könnte.29
Auch dieser Position blieb die allgemeine Anerkennung verwehrt, da dies eine
schwerlich vorstellbare Übertragung zivilrechtlicher Regeln auf das Handeln des
23
24
25
26
27
28
29
Vgl. BVerfGE 37, 271, 279 f.; BVerfGE 58, 1, 30 f.; in Bezug auf das Europäische
Gemeinschaftsrecht die Solange-Rechtsprechung des BVerfG: BVerfGE 73, 339, 376 [Solange II,
Anm. d. Verf.] und BVerfGE 89, 155, 174 f. [Maastricht, Anm. d. Verf.].
Echterhölter (Fn. 13), 691 f.; Hoffmeister (Fn. 19), 367 ff.; Partsch, ZaöRV 15 (1953/54), 663. Für
den Verfassungsrang auch Guradze, NJW 1960, 1243; ders., DÖV 1960, 286, 287 f.; kritisch speziell
zu diesem Herzog, DÖV 1960, 775 ff.
Sternberg (Fn. 15), S. 40 ff. m. w. N. Das Scheitern des eigenen Ansatzes konstatierend Echterhölter,
RdA 1980, 241, 243.
Bleckmann, EuGRZ 1994, 149; Frowein, FS W. Zeidler, 1987, S. 1763, 1768 f.; Grewe, VVDStL 12
(1954), 129 ff.; Guradze, Die Europäische Menschenrechtskonvention, 1968, S. 177; Kaufmann,
GedS Jellinek, 1955, S. 445 ff.; F. Klein, JiR 11 (1963), 149 ff.
Zum Begriff des Völkergewohnheitsrechts selbst BVerfGE 15, 25, 34; BVerfGE 23, 288, 316 f.;
Papadimitriu, Die Stellung der allgemeinen Regeln des Völkerrechts im innerstaatlichen Recht,
1972; Weiß, AVR 39 (2001), 394 ff.
Pigorsch, Die Einordnung völkerrechtlicher Normen in das Recht der Bundesrepublik Deutschland,
1959, S. 11 ff.; Rojahn, in: v. Münch/Kunig, GG-Kommentar, Art. 25 Rn. 10; Sternberg (Fn. 15),
S. 179, 182.
Geiger, Grundgesetz und Völkerrecht, 3. Aufl. 2002, S. 177; Ress, Europäischer
Menschenrechtsschutz – Schranken und Wirkungen, 1982, S. 271, 273 f.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
5
Gesetzgebers selbst bedeutet hätte.30 Zuletzt ist schließlich seitens des
verfassungsgebenden Gesetzgebers zwar eine Erhöhung der Rangposition der EMRK
als möglich und gangbar in Erwägung gezogen worden, jedoch mit Blick auf
internationale Handlungsmöglichkeiten für ungeeignet angesehen worden.31
III. Rechtsprechung des BVerfG
Vergleichsweise spät gelangte das BVerfG erst im Jahre 1987 trotz wiederholter
vormaliger Befassung mit den Menschenrechten32 zu einer ausführlichen
Auseinandersetzung mit dem Rang und der Durchsetzungskraft der EMRK im
deutschen Rechtsgefüge.33 Das Gericht stellte zunächst klar, das die EMRK sowohl
bereits aufgrund des Transformationsgesetzes selbst als auch durch die ausdrückliche
Anordnung des Gesetzgebers lediglich im Rang eines einfachen Bundesgesetzes steht.
Folglich konnten die Menschenrechte innerstaatlich dem Grunde nach durch jedes
später in Kraft getretene Bundesgesetz wieder außer Kraft gesetzt werden. Dies bedarf
nach Ansicht des BVerfG allerdings in Ansehung der völkerrechtlich eingegangenen
Verbindlichkeit sowie der in Art. 25 GG vorgesehenen Völkerrechtsfreundlichkeit des
Grundgesetzes einer ausdrücklich geäußerten Absicht des Gesetzgebers, dass dieser – in
der Terminologie des Strafrechts vorsätzlich, also bewusst und gewollt – von den
Konventionsvorgaben abweichen wolle.34 Soweit es an einer solchen mit hohen
Anforderungen verbundenen Regelungsabsicht fehlt, sind nach dem BVerfG von allen
staatlichen Stellen, Behörden wie Gerichten, bei der Auslegung nationaler
Rechtsvorschriften gleich welcher Stufe, die Bestimmungen des Grundgesetzes
eingeschlossen,35 die Menschenrechte im Wege einer konventionsfreundlichen
Auslegung zu berücksichtigen.36
In Entsprechung zur erst später entwickelten gemeinschaftsrechts-, richtlinien- und
mittlerweile auch rahmenbeschluss-freundlichen Auslegung nationaler Rechtsvorschriften bildet somit die EMRK eine – weitere – völkerrechtliche Rechtserkenntnisquelle, zu deren „Gunsten“ das deutsche Recht auszulegen und anzuwenden
ist. Seitens der Strafrechtssprechung, insbesondere der Strafsenate des Bundesgerichts30
31
32
33
34
35
36
Zudem hat sich nach Lippold, NJW 1991, 2383, 2386 f., bisher kein einziger Mitgliedsstaat der
EMRK vor dem EGMR auf eine Derogation der Konvention berufen. Ablehnend auch Sternberg
(Fn.15), S. 115.
BT-Drs. VII/5924, S. 235.
Etwa BVerfGE 9, 36; BVerfGE 10, 271; BVerfGE 14, 1 ff.; BVerfG NJW 1984, 967 f.
BVerfGE 74, 358, 370 ff.
BVerfGE 74, 358, 370.
BVerfGE 74, 358, 370; Eiffler, JuS 1999, 1068, 1070 ff.; Steinberger, ZaöRV 48 (1988) 1, 7 ff.
BVerfGE 82, 106, 114 f.
6
Dirk Diehm
hofs, ist die Rangstelle der EMRK erst deutlich später ausdrücklich behandelt und im
Sinne der Vorgaben des BVerfG „gelöst“ worden.37
Das BVerfG präzisierte den Grundsatz der konventionsfreundlichen Auslegung in
mehreren Entscheidungen dahingehend, dass nicht nur die Menschenrechte selbst,
sondern auch ihre Auslegung durch den EGMR und die bis Oktober 1998 vorhandene
EKMR zu beachten und berücksichtigen sind. Die im Anschluss an die Caroline-vonMonaco-Entscheidung des EGMR38 ergangene und vielfach als „Blockade“Entscheidung aufgefasste Rechtsprechung des BVerfG,39 wonach die Berücksichtigung
der Urteile des EGMR stets im konkreten Einzelfall geprüft und erwogen werden
müssen, steht dem nicht entgegen.40
IV. Auslegung der EMRK durch den EGMR
Die Auslegung der EMRK selbst ist faktisch dem EGMR in Straßburg vorbehalten.41
Zwar fehlt es an einem positivrechtlich verankerten Auslegungsmonopol des
Gerichtshofs innerhalb der EMRK. Auch enthält die Konvention keine dem konkreten
Normenkontrollverfahren im Sinne des Art. 100 GG oder dem Vorabentscheidungsverfahren nach Art. 234 EG ähnelnde Bestimmung, durch welche nationale
Gerichte in laufenden Verfahren Auslegungsfragen durch den EGMR selbst klären
lassen könnten. Allerdings stellt das Gericht im Hinblick auf die Möglichkeit der
Individualbeschwerde nach Art. 13 EMRK und die damit verbundene „letztinstanzliche“ Entscheidung des EGMR über die Vereinbarkeit von Hoheitsakten der
Mitgliedsstaaten mit den Menschenrechten faktisch die letzte Instanz dar.
Die Urteile des EGMR haben lediglich völkerrechtliche Verbindlichkeit42 und auch
nur feststellenden, keinen kassatorischen Charakter.43 Hoheitsakte, worunter neben
37
38
39
40
41
42
BGHSt 45, 321, 329.
EGMR NJW 2004, 2647 ff. Hierzu Bartnik, AfP 2004, 489 ff.; Beuthien, K&R 2004, 457 ff.;
Ennöckl/Windhager, MuR 2004, 251 ff.; Grabenwarter, AfP 2004, 309 ff.; Halfmeier, AfP 2004,
417 ff.; Heldrich, NJW 2004, 2634 ff.; Herrmann, ZUM 2004, 665 f.; Hoppe, ZEuP 2005, 656,
657 ff.; Kobath, ZUM 2004, 818 ff.; Lenski, NVwZ 2005, 50 ff.; Mann, AfP 2004, 436 f.; Stürner, JZ
2004, 1018 ff.; Tettinger, JZ 2004, 1144 ff.; Vahle, DVP 2005, 115 f.; Vetter, DVBl. 2004, 1226 ff.;
v. Hein, GPR 2004, 252 ff.; Zagouras, AfP 2004, 509 ff.
BVerfGE 111, 307 ff., mit Anm. E. Klein, JZ 2004, 1176 ff.; Roller, DRiZ 2004, 337; Stürner (Fn.
38). Weiterführend Esser, StV 2005, 348 ff.; Meyer-Ladewig/Petzold, NJW 2005, 15 ff.
E. Klein (Fn. 39); Meyer-Ladewig/Petzold (Fn. 39).
Bleckmann, Staatsrecht II – Die Grundrechte, 4. Auflage, 1997, S. 47; Murswiek, in: Konrad,
Grundrechtsschutz und Verwaltungsverfahren – Internationaler Menschenrechtsschutz, 1985, S. 213,
229.
EGMR EuGRZ 1979, 454, 460; EGMR EuGRZ 1983, 344, 348; Rupp-Swienty, Die Doktrin von der
margin of appreciation in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte,
1998, S. 8.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
7
Gerichtsurteilen und Behördenentscheidungen auch Akte des Gesetzgebers fallen,
können durch den EGMR lediglich als menschenrechtswidrig beanstandet, nicht aber
aufgehoben werden. Allenfalls kann der Gerichtshof dem Beschwerdeführer einen
Anspruch auf eine gerechte Entschädigung gegenüber dem verklagten Staat
zusprechen.44 Die Urteile ergehen stets nur gegenüber dem beklagten Mitgliedsstaat als
Völkerrechtssubjekt, welcher unter bestimmten Bedingungen zur Zahlung einer
gerechten Entschädigung verurteilt werden kann. Gleichwohl ist, nicht zuletzt auch
durch das BVerfG in der vorgenannten Entscheidung,45 eine Beachtung der Urteile des
EGMR eingefordert worden. Die Verpflichtung, im Rahmen der Völkerrechtsfreundlichkeit des GG die Auslegung der EMRK durch den EGMR zu beachten und zu
berücksichtigen, erstreckt sich insoweit auf grundsätzlich alle Entscheidungen des
Gerichtshofs.46 Soweit diese nicht gegenüber der Bundesrepublik Deutschland ergehen,
entfalten sie zwar keine unmittelbare Wirkung, sind jedoch als Auslegung der
Menschenrechte faktisch wie im Falle einer Rechtskrafterstreckung erga omnes zu
beachten.47 Soweit das BVerfG in einer neueren Entscheidung vor einer vorschnellen
Übertragung einzelner Urteile des EGMR in die Anwendung insbesondere der
Grundrechte gewarnt hat, liegt hierin auch keine Abkehr von diesem Grundsatz.48 Bei
genauer Betrachtung des Urteils aus dem Jahre 2004 forderte das BVerfG lediglich die
Berücksichtigung der Umstände des Einzelfalls ein, die um so höhere Bedeutung
erlangen, als bereits auf der Ebene der Grundrechte ein austariertes System zwischen
Schutzbereich und zulässigem Eingriff in diesen besteht.49
V. Die autonome Auslegung
Der EGMR selbst legt die Menschenrechte und Grundfreiheiten der EMRK im Wege
einer von ihm als autonome Auslegung bezeichneten Weise aus, bei der die EMRK als
„lebendiges Instrument“ angesehen wird.50 Die vom Gerichtshof entwickelte autonome
Auslegung kennzeichnet sich zunächst dadurch, dass nicht speziell die französische
oder englische Wortfassung der EMRK zu Grunde gelegt wird. Zwar gilt die
43
44
45
46
47
48
49
50
EGMR EuGRZ 1979, 454, 460; EGMR EuGRZ 1983, 344, 348; Pache (Fn. 20), 403.
Peukert, in: Frowein/Peukert, Die Europäische Menschenrechtskonvention, 2. Aufl. 1996, Art. 50 Rn.
36 m. w. N.
BVerfGE 74, 358, 370; ebenso BVerfGE 82, 106, 115; BVerfGE 83, 119, 128.
EGMR EuGRZ 1979, 454, 460; EGMR EuGRZ 1983, 344, 348.
Grabenwarter, EuGRZ 2003, 174, 178; Jung, GA 2003, 193; Okresek, EuGRZ 2003, 168, 169.
BVerfG JZ 2004, 1171, m. Anm. E. Klein (Fn. 39).
Ebenso Meyer-Ladewig/Petzold (Fn. 39).
EGMR EuGRZ 1975, 91, 92; EGMR EuGRZ 1986, 313.
8
Dirk Diehm
Konvention nur in diesen beiden Fassungen als völkerrechtlich authentisch.51
Gleichwohl greift das Gericht, nicht zuletzt angesichts der Vielfalt der sprachlichen
Fassungen der über 40 Mitgliedsstaaten, auf die Gesamtheit der geltenden Fassungen
der EMRK zurück. Daneben erklärte das Gericht schon frühzeitig, dass die
Menschenrechte nicht in einer starren Auslegung für alle Zeiten gleichlautend ausgelegt
werden dürfen, sondern vielmehr unter anderem auch der gesellschaftliche Wertewandel
zu berücksichtigen ist.52 Weiterhin ist es das erklärte oberste Ziel der Auslegung, eine
möglichst effektive Gewährleistung und Durchsetzung der Menschenrechte und
Grundfreiheiten gegenüber den Mitgliedsstaaten zu erreichen.53
VI. Schutzpflichten aus der EMRK
Beachtet werden sollte zuletzt, dass die Bedeutung der Konvention bereits aufgrund
der Vorgabe des Art. 1 EMRK deutlich über die bloße Staat-Bürger-Beziehung
hinausgeht. Nach überwiegender deutscher Grundrechtsdogmatik stellen die
Grundrechte des GG in erster Linie Abwehrrechte gegenüber dem Staat dar. Durch sie
können hoheitliche Eingriffe in die eigene Rechtssphäre abgewehrt werden. Übergriffen
Privater kann demgegenüber nur durch die mittelbare Drittwirkung der Grundrechte
begegnet werden.54 Im Zivilrecht wird diese „Ausstrahlung“ unter zu Hilfenahme der
Generalklauseln des § 138 BGB, Sittenwidrigkeit von Rechtsgeschäften, § 242 BGB,
Treu und Glaube, sowie § 826 BGB, vorsätzliche sittenwidrige Schädigung, gelöst.55
Anders demgegenüber die Vorgaben der Rom-Konvention. Art. 1 EMRK verpflichtet
die Mitgliedsstaaten, nicht nur die Menschenrechte bei Ausübung ihrer Hoheitsgewalt
zu beachten und zu wahren. Vielmehr haben die Mitgliedsstaaten durch die Ausübung
ihrer Hoheitsgewalt auch dafür zu sorgen, dass im Verhältnis zwischen Privaten die
Menschenrechte des Einzelnen, soweit ihrem Grunde nach anwendbar, geschützt
werden.56 Diese als positive Schutzpflichten verstandene Aufgabe der Staaten findet
regelmäßig darin ihren Ausdruck, dass der EGMR das Fehlen von entsprechenden
nationalen Verboten rügt, durch welche auch Private vor Übergriffen anderer Private
geschützt werden. Gerade im Hinblick auf das Strafrecht erwartet der EGMR,
51
52
53
54
55
56
Art. 59 Abs. 4 EMRK.
EGMR
EuGRZ
1975,
91,
92;
Frowein,
in:
Frowein/Peukert,
Europäische
Menschenrechtskonvention, 2. Aufl. 1996, Art. 3 EMRK Rn. 1; Gollwitzer (Fn. 14), Art. 3 MRK Rn.
17.
EGMR EuGRZ 1980, 662, 664; bestätigend EKMR EuGRZ 1991, 254, 259.
v. Münch, in: v. Münch/Kunig, GG, 5. Aufl. 2000, Vorb. Art. 1-19 Rn. 22 ff.
Heinrichs, in: Palandt, BGB, 66. Aufl. 2007, § 242 Rn. 7.
EGMR NJW 2001, 1989; EGMR NJW 2003, 3259, 3260; Dröge, Positive Verpflichtungen der
Staaten in der Europäischen Menschenrechtskonvention, 2003.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
9
insbesondere bei höherrangigen Schutzgütern, nicht nur die Existenz eines Verbotes als
solches, sondern vielmehr auch die Bewehrung desselben durch abschreckende
Sanktionen und deren effektive Durchsetzung. Die im Zusammenhang mit einer
Vorschrift des Strafgesetzbuchs bis heute aufgeworfene Frage, ob und inwieweit die
EMRK auch zwischen Privaten Anwendung findet, kann daher letztlich als
gegenstandslos angesehen werden.
C. Die EMRK und das StGB
Der gegebene wie auch der gebotene Einfluss der EMRK auf das deutsche StGB lässt
sich am ehesten anhand ausgewählter einzelner Normen verdeutlichen, soweit diese in
ihrer Auslegung, Anwendung und schließlich auch in ihrem Bestand von den
Menschenrechten beeinflusst worden sind. Dabei sind nicht nur Vorschriften des heute
geltenden StGB zu beachten. Vielmehr gebieten es allein schon die mehr als
fünfzigjährige innerstaatliche Geltung der EMRK einerseits sowie die sechs „großen“
Strafrechtsreformgesetze und mehr als dreißig „kleinen“ Strafrechtsänderungsgesetze,
dass das StGB auch mit seinen historischen Beständen auf den Prüfstand der
Menschenrechtsverträglichkeit gestellt wird.
I. Die EMRK und frühere Strafvorschriften
Die Untersuchung, ob und inwieweit die EMRK bereits im „früheren“ materiellen
Strafrecht „Spuren hinterlassen“ hat, lässt sich an einigen ausgewählten Beispielen recht
anschaulich verdeutlichen.57 Es handelt sich dabei mit einer Ausnahme um Normen, die
bereits seit Inkrafttreten des deutschen StGB als Strafgesetzbuch für das deutsche Reich
im Jahre 1871 zum Grundbestand des materiellen Strafrechts gehört haben. Folglich
bieten die mehr als achtzig Jahre der praktischen wie auch theoretischen
Auseinandersetzung mit diesen Vorschriften und den ihnen eigenen „Problemen“
hinreichende Möglichkeiten, Vorbehalte und Kritiken aus der präkonventionellen Zeit,
der Zeit vor dem innerstaatlichen Inkrafttreten der EMRK, aufzufinden und mit den,
soweit vorhandenen, Kritiken und Vorbehalten aus der Zeit nach dem Inkrafttreten der
EMRK zu vergleichen. Eine Einflussnahme, die ihren Höhepunkt in der
menschenrechtsbedingten Abschaffung der jeweiligen „kritischen“ Norm finden könnte,
lässt sich dabei nur dann mit Sicherheit annehmen, soweit nicht bereits zu Beginn des
57
Weiterführend zum Einfluss der EMRK auf das deutsche StGB Diehm (Fn. 2).
10
Dirk Diehm
20. Jahrhunderts vorhandene Kritiken in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
lediglich aufgegriffen und mit den Menschenrechten verstärkt worden sind.
1. § 161 StGB a. F. – Aberkennung der Eidesfähigkeit
Als erste Norm kann mit § 161 StGB a. F. eine bis 1969 im Strafgesetzbuch
anzutreffende Vorschrift angeführt werden, welche die „Nebenfolgen des Meineids“
regelte. Bereits seit 1871 im StGB im Wesentlichen unverändert vorhanden,58 sah die
Vorschrift unter anderem den obligatorisch auszusprechenden Verlust der
Eidesfähigkeit bei demjenigen vor, der rechtskräftig wegen Meineides verurteilt worden
ist. Die Aberkennung der Eidesfähigkeit war von lebenslanger Dauer59 und musste vom
erkennenden Gericht selbst dann ausgesprochen werden, wenn der Meineide nur mit
verminderter Schuld gehandelt hat.60 Neben dem Täter war auch dem Anstifter61, nicht
aber Gehilfen62 oder Versuchstätern63, die Eidesfähigkeit abzusprechen. Eine
„Wiederverleihung“ der Eidesfähigkeit war dem StGB fremd. In extrem gelagerten
Fällen stand ein wegen Meineides Verurteilter noch nach Jahrzehnten unter dem
„Makel“ der Eidesunfähigkeit.
Diese „staatlicherseits verhängte Unglaubwürdigkeit“ mag auf den ersten Blick eine
logische Konsequenz aus dem vormaligen Fehlverhalten bei einer Zeugen- oder
Sachverständigenvernehmung gewesen sein. Sie stellte sich jedoch faktisch als
lebenslange Brandmarkung mit weit über die verhängte und verbüßte Strafe
hinausgehender Wirkung dar. Soweit ein Eidunfähiger als Zeuge oder Sachverständiger
vernommen wurde, hatte das Gericht einem gestellten Antrag auf Vereidigung mit der
Darlegung der Eidesunfähigkeit des Vernommenen zu begegnen. Für den Betroffenen
dürfte dies letztlich einer in öffentlicher Verhandlung erfolgenden und zumindest
teilweisen Verlesung des Auszugs aus dem Bundeszentralregister gleich gekommen sei,
ohne dass insoweit auf die (heute) geltenden Vorschriften über das Erlöschen von
Einträgen geachtet werden musste. Dies wie auch der Umstand, dass selbst im
Zivilprozess ein Zeuge plötzlich wie ein Angeklagter mit seiner einschlägigen Vorstrafe
58
59
60
61
62
63
RGBl. 1871, S. 127, 158.
Jagusch, in: LK, 8. Aufl. 1957, § 33 Anm. 2; Mezger, in: LK, 8. Aufl. 1957, § 161 Anm. 3.
RGSt 69, 29, 30; RG DR 1944, 231; BGH NJW 1951, 206.
RGSt 4, 377, 378 f.
RGSt 71, 118, 119; BGHSt 1, 157, 158.
RGSt 2, 93, 95; RGSt 13, 76, 79 f.; RG JW 1935, 2369; RG JW 1937, 2961; BGHSt 1, 241, 244.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
11
„in aller Öffentlichkeit“ konfrontiert wurde, entfaltete eine nicht zu vernachlässigende
brandmarkende Wirkung.64
Die präkonventionelle Rechtsprechung, insbesondere die des RG wie auch der frühen
Urteile des BGH, lassen insoweit jegliche Auseinandersetzung vermissen. Gerade das
RG pflegte die Anwendbarkeit von § 161 StGB a. F. allein unter systematischen und
dogmatischen Gesichtspunkten zu entscheiden, ohne dass sich auch nur im Ansatz eine
einschränkende Tendenz hätte erkennen lassen. Hingegen fanden sich bereits um die
Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert durchaus Vorbehalte innerhalb der
Wissenschaft,65 und selbst der Gesetzgeber erwog mit Blick auf die als unzeitgemäß
erkannte Wirkung der Vorschrift deren ersatzlose Abschaffung.66
Abgeschafft worden ist § 161 StGB a. F. gleichwohl erst durch das 1. StrRG im Jahre
1969,67 wobei sich die Bedeutung des an sich einschlägigen Art. 3 EMRK, des Verbots
der erniedrigenden Bestrafung, zumindest in der Gesetzesbegründung nicht
niedergeschlagen hat. Während die obergerichtlichen Entscheidungen nach dem
Inkrafttreten der EMRK in dieser keinen Hinderungsgrund für die fortgesetzte
Anwendung der Norm sahen,68 kamen kurz vor seiner Abschaffung mehrere
Instanzgerichte zu dem Ergebnis, dass § 161 StGB a. F. durch die 1952 in Kraft
getretenen Menschenrechte aufgrund des lex-posterior-Grundsatzes aufgehoben worden
sind.69 Begründet wurde dies mit teilweiser Zustimmung aus der Literatur70 gerade mit
dem Verbot der erniedrigenden Bestrafung, die der lebenslänglichen Aberkennung der
Eidesfähigkeit inne wohnte. Dass der Gesetzgeber sich hiervon nicht hat leiten lassen,
zeigt der Umstand, dass die Begründung für die Beseitigung des § 161 StGB a. F.
64
65
66
67
68
69
70
Dreher, ZStW 57 (1955), 229, 232.
Fuchs, Die Ehrenstrafen der Vergangenheit und Gegenwart, 1928, S. 180 f.; Goldschmidt, Strafen
und verwandte Maßregeln, 1908, S. 421; Kießlich, Die Ehrenstrafen – Unter besonderer
Berücksichtigung der Reform des Strafrechts, 1911, S. 90. Ohne Vorbehalte dagegen etwa Binding,
Lehrbuch des Gemeinen Deutschen Strafrechts Besonderer Teil, Zweiter Band Erste Abteilung, 2.
Aufl. 1904, S. 157 f.; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer, Strafrecht und Strafverfahren. Eine Sammlung der
wichtigsten Gesetze des Strafrechts und des Strafverfahrens mit Erläuterungen, 35. Aufl. 1950, § 161
Erl. 2; R. Frank, Das Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich, 18. Aufl. 1931 § 161 Erl. I;
Kohlrausch, Strafgesetzbuch, 32. Aufl. 1936, § 161; Liszt/Schmidt, Lehrbuch des Deutschen
Strafrechts, 25. Aufl. 1927, S. 838 f.; Meyer/Allfeld, Lehrbuch des Deutschen Strafrechts, 7. Aufl.
1912, S. 667.
Begr. zu § 171 E 1925, AEStGB 1925, S. 86; Begr. zu § 184 E 1927, RT-Drs. III/3390, S. 95: „Es ist
nicht richtig, daß jedem, der einmal falsch geschworen hat, ein für allemal die Glaubwürdigkeit
abzusprechen ist“.
Art. 1 Nr. 45 1. StrRG vom 25. Juni 1969; BGBl. 1969 I, S. 645, 653.
BGHSt 20, 34; BGHSt 20, 143, 147 ff.; ebenso KG JR 1965, 106; OLG Celle NdsRpfl 1965, 255;
OLG Hamburg OLGSt 1 § 161 StGB S. 13; OLG Oldenburg NJW 1965, 510; OLG Stuttgart Die
Justiz 1965, 92.
AG Wiesbaden NJW 1963, 965, 967; AG Berlin-Tiergarten NJW 1968, 61, 63.
Brauser, NJW 1965, 108; Gentz, NJW 1968, 61; Guradze, NJW 1963, 965 f. Anders dagegen Pawlik,
NJW 1964, 1559 f.; Roxin, JZ 1965, 558, 561.
12
Dirk Diehm
wortidentisch mit dem Entwurf zur Reform des Strafgesetzbuches aus den Jahren 1925
und 1927 gewesen ist.71 Insoweit kann festgehalten werden, dass die Menschenrechte
insgesamt keinen oder nur einen sehr geringfügigen Einfluss auf das StGB ausgeübt
haben.72
2. § 175 StGB a. F. – Homosexualität
Bemerkenswert bei der Untersuchung der Bedeutung der EMRK für das deutsche
Kernstrafrecht ist weiterhin die Rolle des § 175 StGB a. F. Die Vorschrift stellte in ihrer
im Wesentlichen bis 1969 beibehaltenen Fassung die Vornahme jeglicher Form
homosexuellen Handlungen zwischen Männern unter Strafe.
§ 175 StGB a. F. bereitete Rechtsprechung und Literatur, wenn auch nicht gerade aus
rechtsstaatlichen Gründen, erhebliche Probleme. Über Jahrzehnte hinweg verschoben
sich fortlaufend die Abgrenzungen im tatbestandlichen Bereich mit einem starken Trend
zur restriktiven Anwendung,73 ohne dass insoweit allerdings insbesondere die erst später
auch von der Rechtsprechung anerkannte homosexuelle Veranlagung von Geburt an
berücksichtigt worden wäre. Vielmehr waren Rechtsprechung wie auch weite Teile der
rückblickend eher engsichtigen Wissenschaft auf die „Erhaltung der Volksgesundheit“
fixiert,74 die es auch dem Gesetzgeber bei den Reformüberlegungen in den 20er Jahren
des 20. Jahrhunderts geboten erscheinen hat lassen, die Strafbarkeit homosexueller
Handlungen nicht ohne weiteres aufzugeben.75 Soweit gelegentlich Kritik an der
ausschließlich auf die männliche Homosexualität abstellenden Vorschrift geäußert und
zumindest von einigen Untergerichten aufgegriffen wurde,76 konnte dies der
allgemeinen Anschauung seitens der Obergerichte und der ganz überwiegenden
Literatur nicht standhalten: Entsprechende Entscheidungen wurden in der
Rechtsmittelinstanz aufgehoben, diesbezügliche Ansichten als abwegig oder irregeleitet
angesehen.77
71
72
73
74
75
76
77
Diehm (Fn. 2), S. 185, m. w. N.
Anders noch Kühl, ZStW 100 (1988), 601, 630.
RGSt 1, 395, 396; RGSt 2, 237, 239; RGSt 6, 211, 212; RGSt 20, 225 f.; RGSt 23, 289, 291; RGSt
70, 277, 278 f.; BGHSt 1, 107 ff.; BGHSt 1, 293 ff.
Allfeld, Strafrecht, S. 508; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer (Fn. 65), § 175 Anm. 1; R. Frank (Fn. 65),
§ 175 Anm. 1; Kohlrausch (Fn. 65), § 175, § 175a; Mezger, in: LK, 6./7. Aufl. 1954, § 175 Anm. 3;
Schönke, StGB, 6. Aufl. 1952, § 175 Anm. I und IV; Schwarz, StGB, 15. Aufl. 1952, § 175 Anm. 1.
RT-Drs. III/3390, S. 146.
Andersen, ZStW 31 (1911), 490 ff.; Cüppers, NJW 1951, 853; Kohler, GA 45 (1888), 203; ders., GA
48 (1901), 63; Labin, MDR 1948, 60; Lang, JR 1952, 273 ff.; Lange, NJW 1949, 695, 697; Müller,
GA 59 (1912), 224, 242.
Etwa AG Hattingen vom 10. Juli 1953, Az. 25 Ms 133/52, nachgewiesen bei Maasen, MDR 1954, 1,
aufgehoben durch LG Essen vom 15. September 1953, Az. 25 Ms 133/53, nachgewiesen bei Maasen,
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
13
Das Inkrafttreten der EMRK und auch hier deren Art. 3 EMRK, das Verbot
erniedrigender Bestrafung oder Behandlung, brachte zunächst keinerlei Veränderung.
Bemerkenswert erscheint dabei, dass nicht nur zwei Verfassungsbeschwerden vor dem
BVerfG unter ausdrücklicher Bezugnahme auf die EMRK vom Gericht abgewiesen
worden sind,78 sondern auch, dass die zur damaligen Zeit noch existierende EKMR,
dem Gericht erster Instanz beim EuGH vergleichbar, ebenfalls in § 175 StGB a. F. keine
Verletzung der Menschenrechte erkannte.79 Insbesondere das BVerfG rechtfertigte den
Eingriff in die Handlungsfreiheit und den Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz mit kriminalpolitischen Erfordernissen und dem Sittengesetz; für
die EKMR waren die Menschenrechte im Lichte des damaligen „Zeitgeistes“
auszulegen, wonach ebenfalls keine Verletzung, insbesondere des Rechts auf Achtung
des Privatlebens aus Art. 8 EMRK, ersichtlich gewesen ist.80 Insoweit genügte der
Kommission, dass § 175 StGB a. F. unter die in Art. 8 Abs. 2 EMRK vorgesehene
Schranke, wonach in das Privatleben zum Schutz der öffentlichen Gesundheit oder
Moral eingegriffen werden konnte, gezogen werden konnte.
Erst mehrere Jahrzehnte später und nach einem allgemeinen gesellschaftlichen
Wandel in diesen Fragen äußerte sich der EGMR in nicht gegen Deutschland
gerichteten Individualbeschwerden gegenüber einer Bestrafung schlicht homosexueller
Handlungen, die im privaten Bereich erfolgten, kritisch.81 Als verletzt wurde, anders als
rund dreißig Jahre zuvor, nunmehr das Recht auf Privatleben aus Art. 8 EMRK gesehen.
Die früher herangezogene Einschränkbarkeit des Art. 8 EMRK zum Schutze von
Gesundheit und Moral wurde nunmehr nicht mehr herangezogen.
Soweit sich denn auch bis zur partiellen Beseitigung der Homosexualitätsstrafbarkeit
durch das 1. StrRG im Jahre 1969 zunehmende Kritik an der Existenz des § 175 StGB
a. F. herausbildete,82 beruhte dies beinahe ausschließlich allein auf zunehmenden
medizinischen Erkenntnissen sowie einem allgemein liberaleren Wertebild. Die
Menschenrechte, die insoweit eher der gesellschaftlichen Entwicklung „nacheilten“,
spielten daher nachweisbar für die Beschränkung der Homosexualitätsstrafbarkeit auf
78
79
80
81
82
MDR 1954, 1. Ähnlich auch OLG Hamburg JR 1950, 407; BGH NJW 1951, 810 BGH NJW 1952,
796.
BVerfGE 6, 389, 420 ff., 432.
EKMR vom 17. Dezember 1955, BNr. 104/55; nachgewiesen bei Wiebringhaus, Die RomKonvention für Menschenrechte in der Praxis der Straßburger Menschenrechtskommission, 1959,
Art. 8 Anm. III. B.
EKMR DR 3, 45, 50; EKMR DR 32, 220.
EGMR EuGRZ 1983, 488; EGMR ÖJZ 1989, 628; EGMR EuGRZ 1992, 477.
Arndt, NJW 1961, 1615, 1617; Hanack, in: 47. Deutscher Juristentag in Nürnberg 1968, Bd. 1
Gutachten A 214 Rn. 331/332; Ostermeyer, ZRP 1969, 154; Roxin, JuS 1966, 377 ff.; SchmidtLeichner, NJW 1953, 1761 ff.; ders., NJW 1955, 1600 ff.; v. Schumann, NJW 1963, 1684, 1685;
Weber, JZ 1968, 755.
14
Dirk Diehm
qualifizierte Fälle, etwa des Missbrauchs Minderjähriger oder der sexuellen Nötigung,
keine Rolle. Gleiches gilt schließlich für die erst 1994 durch das 29. StÄG erfolgte
endgültige Aufgabe der Homosexualitätsstrafbarkeit durch den Gesetzgeber.83 Selbst bis
zu diesem Zeitpunkt fanden sich Stimmen in der Literatur, die für eine Beibehaltung des
§ 175a StGB a. F., der bis zu seiner Abschaffung die qualifizierten Fälle homosexueller
Handlungen unter Männern unter Strafe stellte, eingetreten sind.84
An § 175 StGB a. F. lässt nicht, nicht zuletzt aufgrund der frühen Entscheidung der
EKMR, anschaulich belegen, inwieweit der Ausdruck der Menschenrechte als
„lebendiges Instrument“ durch den EGMR zu verstehen ist. Die fortlaufend im Wandel
und Fortschritt befindliche Auslegung der Grundfreiheiten und Menschenrechte ist stets
im Lichte der allgemeinen Wertvorstellungen zu sehen und entsprechend anzupassen.
Während noch in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Verletzung der EMRK
durch § 175 StGB a. F. deutlich abgelehnt worden ist, kam der EGMR gegenüber einer
vergleichbaren Norm eines anderen Mitgliedsstaats dreißig Jahre später mit
vergleichsweise deutlichen Worten zu einer eindeutigen Verletzung. Ausgehend von der
anfänglichen Auslegung der EMRK durch ihre Organe selbst konnten die
Menschenrechte somit keinen Einfluss auf § 175 StGB a. F. und seine innerstaatliche
Auslegung ausüben, da ausweislich der Entscheidung der EKMR die bisherige
Handhabung nicht zu beanstanden gewesen ist.85 Soweit mit zunehmenden
gesellschaftlichen Wandel ein „Umdenken“ seitens der Organe der EMRK einsetzte,
vollzog sich jedoch zumindest teilweise bereits zuvor Ähnliches auf nationaler Ebene,
weshalb der ab 1969 verbleibende § 175a StGB a. F. ebenfalls keinem besonderen
Einfluss durch die Menschenrechte ausgesetzt sein konnte.
3. § 259 StGB a. F. – Hehlerei
Eine weitere „menschenrechtlich problematische“ Vorschrift des früheren StGB
stellte der ebenfalls von 1871 bis einschließlich 1969 vorhandene § 259 StGB a. F. mit
der darin enthaltenen Strafbarkeit der (Sach-)Hehlerei dar. Die Norm lieferte praktisch
seit Beginn ihrer Existenz Anlass zu mannigfachen Auseinandersetzungen in
Rechtsprechung und Literatur, die rückblickend mit einer Vielfalt an dogmatischen
Neologismen einhergegangen ist. Anlass hierfür ist die eher zivilrechtlich anmutende
Wendung „(…) oder den Umständen nach annahmen muss (…)“ gewesen, die an § 932
83
84
85
Vgl. etwa Bruns, ZRP 1991, 166 f.; Gollner, ZRP 1975, 231 ff.; Steinmeister, ZRP 1992, 87 ff.;
Tönnies, ZRP 1992, 411 ff.; ders., ZRP 1991, 325, 328; Wasmuth, NStZ 1991, 160, 163.
Tröndle, ZRP 1992, 297 ff. Ähnlich auch, wenngleich weniger deutlich, Schroeder, ZRP 1992, 295,
296.
Hierzu weiterführend Diehm (Fn. 2), S. 213 ff.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
15
Abs. 2 BGB und den dort vorgesehenen Ausschluss der Gutgläubigkeit bei Kenntnis
oder grob fahrlässiger Unkenntnis erinnert.
Tatsächlich sollte nach der ständigen Rechtsprechung des Reichsgerichts die
Vorschrift zwar keineswegs auch die fahrlässige Hehlerei unter Strafe stellen.86 Soweit
dieser nicht vorsätzlich eine durch eine strafbare Tat erlangte Sache sich verschafft hat,
kam danach keine Hehlerei in Betracht. Vielmehr wurde mit zunehmender Tendenz zu
Ungunsten des Täters die besagte Wendung als Beweislastumkehr oder gesetzliche
Vermutung ausgelegt. So sollte insbesondere in den non-liquet-Fällen das Gericht im
Zweifel gegen den Angeklagten zur Überzeugung kommen, dass dieser um die illegale
Herkunft der Sache wusste und dies auch wollte.87 Auch innerhalb der Literatur wurde
in § 259 StGB a. F. eine Derogation des in-dubio-pro-reo-Grundsatzes durch den
Gesetzgeber gesehen, wobei sich hier Begrifflichkeiten wie „Vorsatzvermutung“,
„Schuldvermutung“, „Beweisregel“, „Beweisvermutung“ und „Beweislastumkehr“
finden.88 In der Sache gemein war den meisten Ansichten, dass das Gericht zwar
vernünftige Zweifel am Vorsatz des Täters nicht ignorieren durfte. Jedoch wurde ganz
überwiegend und nur mit geringen Vorbehalten diesem das Risiko auferlegt, dass das
Gericht im Zuge der Sachverhaltsermittlung von Amts wegen keine oder nur
unzureichende Anhaltspunkte für einen fehlenden Vorsatz finden konnte.89 Einige
extremer gelagerte Meinungen kamen sogar dazu, dass durch § 259 StGB a. F. von
vornherein vom Vorsatz des Täters auszugehen war und dies erst bei Vorliegen
entsprechender Entlastungsbeweise abgelehnt werden konnte.90
Lediglich auf Seiten des Gesetzgebers lassen im Zuge der geplanten
Strafrechtsreform aus den Jahren 1925 und 1927 Vorbehalte gegenüber der Beweisoder Vermutungsregel erkennen.91 Im Einklang mit den Begründungen der
Rechtsprechung und Literatur für die zunehmende Verschärfung des § 259 StGB a. F.,
dem Bedürfnis an einer wirkungsvollen Verhinderung von sekundären
Vermögensstraftaten, beabsichtigte der Gesetzgeber allerdings keine restlose
Beseitigung der fragwürdigen Regelung. Vielmehr sollte diese nur insoweit umgestaltet
86
87
88
89
90
91
RGSt 2, 140, 142 f.; RGSt 7, 85, 87; RGSt 39, 6.
RGSt 55, 214, 215; RGSt 56, 160; RGSt 75, 95, 97; BGHSt 2, 146, 147.
Binding, Lehrbuch des Gemeinen Deutschen Strafrechts Besonderer Teil, Erster Band, 2. Aufl. 1902,
S. 392; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer (Fn. 65), § 259 Anm. 3; Gerland, Deutsches Reichsstrafrecht. Ein
Lehrbuch, 2. Aufl. 1932, S. 678; Nagler, in: LK, 6./7. Aufl. 1951, § 259 Anm. V.1; Newman, Das
englisch-amerikanische Beweisrecht, 1949, S. 12; Olshausen, Strafgesetzbuch, 11. Aufl. 1927, § 259
Anm. 21; Schönke (Fn. 74), § 259 Anm. VII.2; Schwarz (Fn. 74), § 259 Anm. 4. Eine
Zusammenstellung der unterschiedlichen Ansichten findet sich auch bei Gudenwill, StrAbh. 109
(1909), S. 77 ff., m. w. N.
Engelhard, JW 1930, 2965; Heimann-Trosien, NJW 1952, 366, 367; Wimmer, SJZ 1947, 594, 595.
Binding (Fn. 88), S. 392; Newman (Fn. 88), S. 12.
RT-Drs. III/3390, S. 181.
16
Dirk Diehm
werden, dass neben erwiesenermaßen vorsätzlich begangener Hehlerei durch einen
neuen Straftatbestand künftig auch die lediglich fahrlässig begangene Hehlerei strafbar
gewesen wäre.92 Inwieweit bei diesem neuen, letztlich nicht Gesetz gewordenen,
Tatbestand die bisherige Rechtsprechung zur Beweislastumkehr ebenfalls fruchtbar
gemacht worden wäre, lässt sich rückblickend nicht abschätzen.
Eine Kollision des § 259 StGB a. F., insbesondere aufgrund seiner ganz überwiegend
anerkannten Auslegung durch Rechtsprechung und Wissenschaft, ergab sich insoweit
mit der EMRK, als nach Art. 6 Abs. 2 EMRK bis zum rechtskräftigen Abschluss des
Strafverfahrens von der Unschuld des Angeklagten auszugehen ist.93 Häufig mit dem
in-dubio-pro-reo-Grundsatz etwas zu voreilig gleichgesetzt, verbietet es diese
Bestimmung, dass ein Tatverdächtiger noch vor endgültigem Verfahrensende als
Schuldiger behandelt wird, ohne dass hierdurch allerdings prozessuale Instrumente wie
die Untersuchungshaft, Durchsuchungen oder Beschlagnahmen sowie anderweitige
Ermittlungsmaßnahmen unzulässig wären. Ein Verstoß gegen die EMRK liegt
allerdings dann vor, wenn eine gesetzliche Bestimmung eine Vermutung zu Lasten des
Täters aufstellt oder eine Beweislastverteilung zum Nachteil des Angeklagten erfolgt.94
Art. 6 Abs. 2 EMRK hat folglich einen weiteren Anwendungsbereich als der an sich nur
in non-liquet-Fällen zum Tragen kommende in-dubio-Grundsatz. Bezogen auf die
Beweislastumkehr oder auch Vorsatz- bzw. Schuldvermutung des § 259 StGB a. F.
stand dieser somit deutlich mit der EMRK in Konflikt.
Seitens der Rechtsprechung lassen sich gleichwohl nach dem Inkrafttreten der EMRK
keine oder bestenfalls nur marginale Vorbehalte gegenüber der bisherigen Anwendung
von § 259 StGB a. F. ersehen. So führte insbesondere der BGH die Rechtsprechung des
RG unverändert fort, indem die Norm eine, wenn auch widerlegbare, Beweisregel oder vermutung enthalten sollte.95 Ebenso findet sich innerhalb der Literatur nur eine
zögerliche und verhaltene kritische Auseinandersetzung mit der Norm, der bis zu ihrer
Umgestaltung im Jahre 1969 weitgehend keine nachhaltige Kritik entgegen gebracht
worden ist.96
92
93
94
95
96
RT-Drs. III/3390, S. 182.
EKMR Yb. VI (1963), 740, 786; Braumüller, Die Menschenrechte in der Praxis des Europarates,
1972, Anm. 153; Gollwitzer (Fn. 14), Art. 6 MRK Rn. 137 f.; Guradze (Fn. 26), Art. 6 Anm. 24;
Meyer-Ladewig, Europäische Menschenrechtskonvention, 2. Aufl. 2006, Art. 6 Rn. 85a; Peukert (Fn.
44); Art. 6 Rn. 156, 158; Schorn, EMRK, Art. 6 Abs. 2 Anm. 1.
EKMR Yb. VI (1963), 740, 786; EKMR NdsRpfl 1952, 54, 55 f. EKMR vom 17. Dezember 1955,
B.-Nr. 118/55, nachgewiesen bei Wiebringhaus (Fn. 79), Art. 6 Abs. 2.
BGHSt 5, 47, 51; BGH NJW 1955, 350; BGH GA 1970, 306; OLG Hamm JMBlNRW 1967, 138.
Vgl. Bockelmann, NJW 1954, 1745; Kohlrausch/Lange, Strafgesetzbuch, 43. Aufl. 1961, § 259
Anm. VI.; Pfeiffer/Maul/Schulte, Strafgesetzbuch, 1969, § 259 Anm. 19; Schönke/Schröder, StGB,
14. Aufl. 1969, § 259 Rn. 49 f. m. w. N.; Schwarz/Dreher, StGB, 30. Aufl. 1968, § 259
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
17
Als schließlich die Vorschrift im Hinblick auf eine Einschränkung der freien
richterlichen Überzeugungsbildung aufgrund der vom Gesetzgeber vorgegebenen
Beweisregel auf Ablehnung gestoßen ist,97 wurden die Menschenrechte auch hier
vernachlässigt. Gleiches gilt für den Gesetzgeber, der die besagte Wendung in § 259
StGB a. F. sowie ebenso in dem ähnlich ausgestalteten § 296 StGB a. F., die
Parallelvorschrift über die Jagdwilderei, allein aus rechtsstaatlichen Bedenken und unter
dem Blickwinkel des Rechtsstaatsgebots des Grundgesetzes ersatzlos beseitigt hat.98
Auch für diesen Teil des früheren Strafgesetzbuchs muss im Ergebnis somit eine
gebotene Einflussnahme der EMRK als nicht vorhanden festgestellt werden.
4. § 361 Nr. 8 StGB – Andauernde Obdachlosigkeit
Als letzte Vorschrift aus dem früheren Strafgesetzbuch soll das als Übertretung
ausgestaltete Delikt des § 361 Nr. 8 StGB a. F., die andauernde Obdachlosigkeit,
behandelt werden. Bis 1974 stellten Übertretungen, die heutigen Ordnungswidrigkeiten,
eine dritte Deliktsgruppe neben Vergehen und Verbrechen dar und zählten somit zum
Kriminalstrafrecht und nicht, wie heute, zum bloßen Nebenstraf- bzw. Ordnungswidrigkeitenrecht.99 § 361 StGB a. F. ist insgesamt ebenfalls bereits seit 1871 Bestandteil des
StGB gewesen und erst 1974 im Zuge der teilweisen Überführung der Übertretung in
das neu geschaffene Gesetz über Ordnungswidrigkeiten aus dem Kernstrafrecht entfernt
worden.100
Die Norm erfasste denjenigen Obdachlosen, der auch nach dem Verstreichen einer
ihm von Behördenseite gesetzten Frist keine dauerhafte Bleibe vorweisen konnte. Nach
der eher dünn gebliebenen Rechtsprechung enthielt auch diese Vorschrift eine
widerlegbare Beweisregel bzw. eine Vorsatzvermutung, da bereits nach dem Wortlaut
der Angeklagte seine Bemühungen zu beweisen hatte.101 Während allerdings die
Rechtsprechung insoweit die Beweislastverteilung nur dahingehend umgekehrte, dass
auch hier der in-dubio-pro-reo-Grundsatz keine Anwendung finden sollte, sondern
verbleibende Zweifel zu Lasten des Angeklagten gingen, fanden sich insbesondere in
97
98
99
100
101
Anm. 4.A.b ff.; Wimmer, NJW 1955, 321, 323.
Elibol, Die Vermutung der Unschuld im deutschen und türkischen Strafverfahren, 1965, S. 87 f.;
Lüderssen, ZStW 85 (1973), 288, 301; Peters, „In dubio pro reo“ als geltender Rechtssatz des
materiellen deutschen Strafrechts, 1963, S. 20 ff., 31 f.; Schubarth, Zur Tragweite des Grundsatzes
der Unschuldsvermutung, 1978, S. 5.
BT-Drs. 7/550, S. 252 f.; Prot. VII, S. 196.
Hierzu Baumann, JZ 1972, 2 ff.; Dencker, JZ 1973, 144 f.; Göhler, NJW 1974, 825, 827; Stöckl, GA
1971, 236.
Art. 18 Nr. 190 EGStGB vom 2. März 1974; BGBl. 1974 I, S. 469, 500.
RG GA 52 (1904), 86; BayObLG DJZ 1923, 699; OLG Rostock GA 42 (1894), 275; PrObTrb GA 21
(1873), 295 f.
18
Dirk Diehm
Wissenschaft wiederholt Stimmen, die der Norm eine weitergehende Wirkung
zusprachen: So sollte nach einer sehr weitgehenden Auffassung nicht nur die materielle
Beweislastverteilung, also das Risiko eines fehlgeschlagenen Beweises, zu Lasten des
Täters gehen. Vielmehr sollte dieser sogar von sich aus und unter Abkehr von der
strafprozessualen Offizialmaxime seine Bemühungen selbst nachweisen, ohne dass
insoweit Staatsanwaltschaft und Gericht zu eigenen Ermittlungen angehalten wären.102
Eher gemäßigtere Stimmen beließen es demgegenüber bei einer der Rechtsprechung
vergleichbaren Außerkraftsetzung des in-dubio-pro-reo-Grundsatzes, wobei sich auch
hier neben der Annahme bloßer Beweisregeln durchaus auch Annahmen von Vorsatzund Schuldvermutungen finden lassen.103 Soweit der Gesetzgeber im Zuge der
Reformüberlegungen der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts die Obdachlosigkeit im
Tatbestand der Landstreicherei ohne Übernahme der besagten Beweis- oder
Vermutungsregeln aufgehen lassen wollte,104 lassen sich hierfür keine konkreten
Beweggründe ersehen.
Ähnlich wie bei dem bereits besprochenen § 259 StGB a. F. kollidierte die Auslegung
von § 361 Nr. 8 StGB mit der vorweggenommenen Beweiswürdigung bzw. der
Vermutung von Vorsatz und Schuld mit der Unschuldsvermutung des Art. 6 Abs. 2
EMRK.105
Gleichwohl findet sich auch nach dem innerstaatlichen Inkrafttreten der
Menschenrechte in der Rechtsprechung wie auch der Wissenschaft keine nachhaltige
kritische Auseinandersetzung mit dem Straftatbestand.106 Bis zu seiner Entfernung aus
dem StGB begegnete die nach wie vor anerkannte Vorsatz- und Schuldvermutung eher
der Zustimmung von Rechtspraxis und Rechtstheorie, da auf breiter Front die
Obdachlosigkeit als volkswirtschaftliche Belastung angesehen wurde, deren
Bekämpfung seitens der Justiz zu unterstützen gewesen ist. Lediglich der Gesetzgeber
begegnete der Vorschrift mit Bedenken, die sich zum einen bereits auf die
Daseinsberechtigung der Norm selbst erstreckten, zum anderen auf eine deutliche
Restriktion des Tatbestands abzielten. So wurde die Strafwürdigkeit insbesondere der
unverschuldeten Obdachlosigkeit per se als zweifelhaft angesehen, letztlich allerdings
102
103
104
105
106
Binding (Fn. 65), S. 925; Olshausen (Fn. 88), § 361 Nr. 8 Anm. c.
Beling, Deutsches Reichsstrafprozeßrecht mit Einschluß des Strafgerichtsverfassungsrechts, 1928,
S. 283 Fn. 1; Dreher/Maassen, StGB, 1. A., § 361 Nr. 8; R. Frank (Fn. 65), § 361 Anm. VIII.4;
Maurach, Deutsches Strafrecht, Besonderer Teil, 1. Aufl. 1952, § 58 II E; Rohde/Ziegler, in: LK,
6./7. A 1951, § 361 Anm. VIII.6; Rotering, GA 34 (1886), S. 122, 128 f.
RT-Drs. III/3390, S. 192 f.
Elibol (Fn. 97), S. 93 f.
Vgl. LG Frankfurt MDR 1957, 244 f.; OLG Stuttgart JR 1962, 389; OLG Köln MDR 1966, 68 f.;
Henkel, FS Eberhard Schmidt, 1961, S. 578, 595 f.; Kern, Strafverfahrensrecht, 10. Aufl. 1970, S. 92.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
19
durch die Verschiebung in das bloße Verwaltungsunrecht weitgehend offen gelassen.107
Rechtsstaatliche Bedenken und insbesondere Vorbehalte im Hinblick auf Art. 6 Abs. 2
EMRK finden sich dagegen auch hier nicht. Insgesamt ist somit auch § 361 Nr. 8 StGB
a. F. von der EMRK unbeeinflusst geblieben, wenngleich ein gebotener Einfluss des
Art. 6 Abs. 2 EMRK deutlich sichtbar hätte sein müssen.
II. Die EMRK und heutige Strafvorschriften
Nach diesem eher rechtshistorischen Rückblick auf frühere, heute nicht mehr
vorhandene Strafvorschriften des StGB soll nunmehr der aktuelle Bestand des
deutschen Kernstrafrechts einer kritischen Würdigung unterzogen werden. Auch
insoweit sind lediglich einige ausgewählte Beispiele für einen gebotenen, mitunter aber
vernachlässigten oder auch verkannten Einfluss der Menschenrechte auf das StGB näher
zu betrachten.108
1. § 46 StGB – Grundsätze der Strafzumessung
Als erste Vorschrift, deren Handhabung zugleich einen positiv nachweisbaren
Einfluss durch die Menschenrechte der EMRK erfahren hat, sollen die in § 46 StGB
niedergelegten Grundsätze der Strafzumessung betrachtet werden. Hierbei ist es zwar
weniger normative Ausgestaltung der Vorschrift selbst als vielmehr deren Anwendung
und Auslegung durch die Gerichte und die Wissenschaft, in der die Vorgaben des
EGMR zum Ausdruck gelangt sind. Gleichwohl wird wohl allgemein § 46 StGB selbst
als Ausgangspunkt jeglicher Strafzumessung angesehen, wenngleich bis 1969 dem
StGB Vorschriften oder Vorgaben über die Strafzumessung fremd gewesen sind.109
Im Zusammenhang mit der EMRK sind insbesondere zwei wesentliche Fallgruppen
bei der Strafzumessung, jeweils zu Gunsten des Täters, zu berücksichtigen: Zum einen
die Problematik eines staatlich gelenkten agent provocateurs, welche, soweit dies
ersichtlich ist, bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts nur sehr selten in der
Rechtsprechung als auch in der Wissenschaft als Problem angesehen worden ist.110 Zwar
wurde die Problematik des fehlenden Vorsatzes bezüglich der Vollendung der Haupttat
107
108
109
110
BR-Drs. 270/60, S. 503; BR-Drs. 200/62, S. 540 ff.
Auch hier vertiefend mit weiteren Beispielen und Belegen Diehm (Fn. 2), S. 325 ff.
§ 46 StGB wurde, zunächst als § 13 StGB a. F., erst durch Art. 1 Nr. 3 1. StrRG vom 25. Juni 1969
(BGBl. 1969 I, S. 645, 646) in das StGB eingeführt. Zu älteren Vorbehalten des Gesetzgebers
gegenüber kodifizierten Strafzumessungsgründen siehe insb. RT-Drs. III/3390, S. 52.
Blank, Die Strafbarkeit und Verfolgbarkeit der vom agent provocateur gesteuerten
Tat, 1987, S. 45; Lüderssen, in: FS Karl Peters, 1974, S. 349, 371.
20
Dirk Diehm
seitens des Anstifters als solche erkannt und dogmatisch unterschiedlich beantwortet.111
Die Besonderheit einer staatlich gezielten Tatprovokation war jedoch nur höchst
vereinzelt Gegenstand der Diskussion.112 Erst recht „unbekannt“ ist das möglicherweise
auch erst als „Phänomen“ der Moderne aufgetretene Problem überlanger Strafverfahren
gewesen.113 Im Hinblick auf polizeilich veranlasste Tatprovokationen lassen sich
immerhin zwei Urteile finden, die als Ausdruck der Missbilligung derartigen staatlichen
Handelns den Schuldvorwurf gegenüber dem Täter als verschwindend gering angesehen
haben.114 Demgegenüber fehlt es für eine gerichtliche wie aber auch wissenschaftliche
Befassung mit der Problematik jahrelanger Strafverfahren an jeglichen
Anhaltspunkten.115
In Bezug auf beide Fallgruppen sind es die Bestimmungen des Art. 6 Abs. 1 EMRK,
die zumindest teilweise nachweisbar auch erheblichen Einfluss auf die heutige
Anwendung der Strafzumessung entfaltet haben. Der bekannte fair-trail-Grundsatz des
Art. 6 Abs. 1 S. 1 EMRK, der als Gebot des fairen Verfahrens nicht nur die
innerprozessuale Waffengleichheit zwischen Anklage und Verteidigung verlangt,116
sondern überdies auch eine gerichtliche Entscheidung innerhalb angemessener Frist
einräumt,117 bildete die Ausgangslage für die ab Mitte der 80er Jahre einsetzende
Diskussion um die Folgen staatlicher Tatprovokation und überlanger Strafverfahren.118
Während die Auslegung des Art. 6 EMRK in Bezug auf staatliche Tatprovokationen
eindeutig und verallgemeinerungsfähig ist, kann dies hinsichtlich der angemessenen
Dauer eines Strafverfahrens aufgrund der hohen Bedeutung der Einzelfallumstände nur
im Ansatz insoweit gelten, als der EGMR in mehreren Entscheidungen selbst bei
komplexen Wirtschaftsstrafverfahren Verfahrensdauern von mehr als fünf Jahren als
bedenklich und von mehr als acht Jahren als die EMRK verletzend angesehen hat.119
111
RGSt 9, 22, 24 f.; RGSt 15, 315, 316; RGSt 38, 248, 250; BGHSt 4, 199, 200; Gerland (Fn. 88),
S. 199; Katzenstein, ZStW 21 (1901), 428; Schumann, JZ 1986, 66; Singewald, Strafrechtliche
112
So auch Dencker, FS Hanns Dünnebier, 1982, S. 447, 448; Franzheim, NJW 1979, 2014.
Hanack, JZ 1971, 705, 708; Schwenk, ZStW 79 (1967), 721.
RG vom 20. Januar 1912, nachgewiesen bei Kohlrausch, ZStW 33 (1912), 688, 693 f.; AG BerlinMitte vom 19. August 1918, nachgewiesen von Jastrow, JW 1918, 610. Daneben, unter
zivilrechtlichen Gesichtspunkten, noch BGHZ 8, 83, 87.
Ausdrücklich LG Frankfurt JZ 1971, 234, 236. Bei OGHSt 1, 121, OGHSt 2, 98 und OGHSt 2, 153,
384 findet sich lediglich eine strafmildernde Berücksichtigung des hohen zeitlichen Abstandes zur
Tat als solche, ohne dass dieser in der Verfahrensdauer begründet gewesen ist.
Geppert, Jura 1992, 567; Pache, NVwZ 2001, 1342; Peukert, EuGRZ 1980, 247; Renzikowski, JZ
1999, 605.
EGMR EuGRZ 1983, 371; EGMR NJW 1999, 3545, 3547; EGMR StV 2001, 489; EGMR wistra
2004, 177; Peukert (Fn. 44), Art. 6 Rn. 153.
Schünemann, StV 1985, 424.
Etwa EGMR StV 2005, 475, 476, m. Anm. Pauly, StV 2005, 477 f.
Abhandlungen 83 (1908).
113
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115
116
117
118
119
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
21
Rechtsprechung und Wissenschaft haben sich beiden Problemen annähernd zeitgleich
und beinahe schon parallel – erst – mit Beginn der 80er Jahre angenommen.120 Das
Ergebnis ist in beiden Fällen annähernd identisch: die Kompensation erfolgt auf der
Seite der Strafzumessung und nur in extrem gelagerten Fällen kommt eine völlige
Verfahrenseinstellung, sei es durch Annahme eines Verfahrenshindernisses oder durch
„Aufzehrung“ der noch schuldangemessenen Strafe, in Betracht. Ausdrücklich
festzustellen ist dagegen in jedem Fall, dass eine Verletzung der EMRK stattgefunden
hat und diese über die Strafzumessung zu Gunsten des Angeklagten ausgeglichen
wird.121 Hierin scheint im ersten Anschein ein nachhaltiger Einfluss der EMRK zu
liegen.
Eine genauere Betrachtung zeigt allerdings, dass die Menschenrechte auch hier nur
teilweise wegbereitend gewesen sind. Wenngleich im Zuge der anfänglichen
Auseinandersetzung auch der einzelnen Strafsenate des BGH das Gebot des fairen
Verfahrens im Zusammenhang mit der Lockspitzelproblematik Erwähnung gefunden
hat,122 so waren es hier doch beinahe ausschließlich die Vorgaben des Grundgesetzes,
die letztlich der Strafzumessungslösung zum Durchbruch verholfen haben.123 Insoweit
lässt sich das eingangs verwendete Zitat, wonach die Menschenrechte im materiellen
Strafrecht oftmals nur als internationale Verzierung dienen, durchaus bestätigt finden.124
Für Rechtsprechung wie auch der die Entwicklung begleitenden Wissenschaft war es
primär das Rechtsstaatsgebot des Art. 20 GG, aus dem die Folgen einer unzulässigen
gezielten Tatprovokation ergeben sollten.
Anders ist dies dagegen in Bezug auf die, ebenfalls über die Strafzumessung
kompensierten Folgen eines überlangen Verfahrens. Bei der zeitgleich stattfindenden
und ebenfalls nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch erneut unter den Senaten des
BGH anfänglich umstrittenen Behandlung dieses Problems trat die EMRK deutlich in
Erscheinung,125 zumal hier auch das BVerfG selbst eine Verletzung der Vorgaben der
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125
Für die Problematik des agent provocateur: BGH GA 1981, 89; BGH NJW 1981, 1626; BGH StV
1981, 163; BGH StV 1981, 276; BGH StV 1981, 549; BGH StV 1982, 221; BGH StV 1983, 2; BGH
StV 1983, 20; BGH StV 1983, 49; BGH StV 1983, 148; BGH StV 1984, 4; BGH StV 1984, 321;
BGH StV 1985, 22; BGH StV 1985, 309; BGH, StV 1985, 323; BGH StV 1985, 366. Zur überlangen
Verfahrensdauer: BGH GA 1977, 275; BGH JR 1978, 246, 247; BGH wistra 1982, 108; BGH NStZ
1982, 291; BGH NStZ 1983, 135; BGH StV 1983, 502. Zu weiteren Nachweisen siehe Diehm (Fn.
2), S. 445 ff.
BGHSt 45, 321, 339; BGHSt 46, 159.
BGH NJW 1981, 1626; BGHSt 24, 239; BGH NStZ 1983, 135.
BGH StV 1984, 58; BGHSt 33, 356, 362; BGH StV 1985, 325; BGHSt 40, 211, 215; BGHSt 41, 42,
43; BGH NStZ 1986, 162; BGH NStZ 1993, 584, 585; BGH NStZ 1994, 335; BGH NJW 1998, 767.
Für die Wissenschaft bspw. Bruns, NStZ 1983, 49 ff.; Endriß, NStZ 1988, 551; Herzog, NStZ 1985,
153; Meyer, NStZ 1985, 134.
Dies änderte sich erst ab BGHSt 45, 321, 327 ff.
BGH GA 1977, 275; BGH JR 1978, 246, 247; BGH wistra 1982, 108; BGH NStZ 1982, 291; BGH
22
Dirk Diehm
EMRK zu rügen pflegte.126 Der neben der Strafzumessungslösung verfolgte Ansatz
eines dauerhaften Verfahrenshindernisses127 aufgrund einer Prozessüberlänge konnte
sich, wenngleich dies vom EGMR128 wie auch in vereinzelt gebliebenen Entscheidungen
des BGH selbst niedergeschlagen hat, nicht durchsetzen. So erkannte der BGH unter
anderem lediglich dann auf eine völlige Verfahrenseinstellung, nachdem allein die
Übersendung der Prozessakten an die GBA nach Einlegung der Revision mehr als fünf
Jahre in Anspruch genommen hatte und hier nach erfolgter Kompensation für die
Strafzumessung kein nachvollziehbarer Rest mehr verblieben wäre.129 Der EGMR selbst
billige in mehreren Entscheidungen die Kompensation überlanger Verfahren auf Seiten
der Strafzumessung dem Grunde nach wiederholt, stellte insoweit allerdings ebenso
klar, dass hierdurch lediglich die Festsetzung einer gerechten Entschädigung durch ihn
selbst abgewendet werden könnte.130 Eine Verletzung der Konventionsgarantien selbst
nahm der Gerichtshof dagegen mit entsprechender Verurteilung der Bundesrepublik
Deutschland wiederholt an.
Zusammenfassend beruhen die heutigen Grundsätze der Strafzumessung somit
zumindest hinsichtlich der Berücksichtigung überlanger Verfahrensdauern maßgeblich
auf den Vorgaben der EMRK, womit die Menschenrechte nachweislich auch das
Kernstrafrecht beeinflusst haben, soweit die Strafzumessung nicht als prozessuale
Komponente des Strafrechts angesehen werden will.
2. § 56 f StGB – Widerruf der Bewährung
Als weitere materiell-rechtliche Bestimmung des Kernstrafrechts, auf welches die
EMRK nachweislich zumindest auf Seiten der Rechtsauslegung und -anwendung
Einfluss ausgeübt hat, lässt sich § 56 f. StGB anführen. Das Rechtsinstitut der
Bewährung wurde erst im Jahre 1953 in das Strafgesetzbuch aufgenommen und ersetzte
damit die vorläufige Entlassung,131 welche in Rechtsprechung und Wissenschaft, nicht
zuletzt offenbar aufgrund geringer praktischer Bedeutung, ein Schattendasein fristete.132
Nach der Einführung der Strafaussetzung zur Bewährung zeichneten sich die
126
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130
131
132
NStZ 1983, 135; BGH StV 1983, 502; Schroth, NJW 1990, 29; Ulsenheimer, wistra 1983, 12, 14.
BVerfG NJW 1984, 967; BVerfG NJW 1993, 3254 ff.; BVerfG NJW 1995, 1277, 1278.
BVerfG NStZ 1984, 128; BayObLG StV 2003, 375, 376; OLG Düsseldorf StV 1995, 400; OLG
Zweibrücken NStZ 1989, 134; LG Düsseldorf NStZ 1988, 427.
Peukert (Fn. 44), Art. 6 Rn. 153.
BGHSt 35, 137, 138.
EGMR NJW 2006, 3549 ff.; EGMR StV 2006, 474 ff.; EGMR NJW 2005, 3125 ff.
Art. 2 Nr. 4 3. StÄG vom 4. August 1953; BGBl. 1953 I, S. 735, 738.
Egner, NJW 1953, 1859, 1860; Grethlein, NJW 1953, 1859 f.; Lackner, JZ 1953, 428; Lange, NJW
1953, 1161, 1163; Lorenz, JR 1949, 393 ff.; Meister, DRiZ 1953, 218 f.; Nüse, JR 1952, 423 f.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
23
Voraussetzungen für deren Widerruf noch durch Unbedenklichkeit gegenüber den
Menschenrechten aus, ohne dass diese in der Begründung des Gesetzgebers Erwähnung
gefunden haben.133 Durch § 25 Abs. 2 Nr. 2 StGB a. F. kam als Widerrufsgrund alleine
die rechtskräftige Verurteilung wegen eines während der Bewährungszeit begangenen
Vergehens oder Verbrechens vor; die Begehung einer bloßen Übertretung, der späteren
Ordnungswidrigkeiten, genügte dagegen nicht.134 Bis zur folgenschweren Änderung
durch das 1. StrRG im Jahre 1969 war dies in Bezug auf die rechtskräftige Verurteilung
überwiegend anerkannt.135 Nur vereinzelt wurde das Vorliegen eines hinreichenden
Tatverdachts sowie eines noch laufenden Strafprozesses als möglicher subsidiärer
Widerrufsgrund angesehen.136 Weshalb der Gesetzgeber im Zuge der vielfältigen
Beratungen zu den Entwürfen für die Strafrechtsreform aus den 60er Jahren sowie
schließlich zum 1. und 2. StrRG unter dem Gesichtspunkt rein „redaktioneller“
Änderungen die Verurteilung durch die bloße Begehung ersetzt hat, lässt sich weder
anhand der Gesetzesbegründung noch der Protokolle deutlich ersehen.137
Nachweisbar ist jedenfalls, dass zwar das Problem eines Bewährungswiderrufs auf
bloßen Verdacht einer erneuten Straftat gesehen worden ist, die Menschenrechte
insoweit jedoch außen vor gelassen wurden.138 So sollte es denn künftig auch für den
Widerruf ausreichen, dass der über diesen entscheidende Richter von der erneuten
Straftatbegehung überzeugt gewesen ist; auf eine rechtskräftige Verurteilung durch das
zuständige Tatgericht sollte es gerade nicht mehr ankommen.139
Der Bewährungswiderruf in dieser seit 1969 dem Grunde nach geltenden Fassung,
zunächst als § 25 Abs. 1 Nr. 1 StGB i. d. F. d. 1. StrRG, seit 1974 als § 56 f Abs. 1 Nr. 1
StGB n. F.,140 stand somit in deutlichem Konflikt mit der Unschuldsvermutung des
Art. 6 Abs. 2 EMRK.
Von EKMR und EGMR war bereits wiederholt entschieden worden, dass dieses
Menschenrecht eine „vorläufige“ Behandlung eines Angeklagten als Verurteilten
133
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135
136
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138
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140
BT-Drs. I/3713, S. 26 ff.
BayObLG NJW 1962, 126; BayObLG NJW 1957, 1119; OLG Hamm NJW 1955, 1000; OLG Hamm
NJW 1957, 1850; OLG Köln MDR 1956, 759.
Amelunxen, DRiZ 1953, 148 ff.; Bruns, GA 1956, 193 ff.; Dreher, DRiZ 1956, 272 ff.; Glofke, ZRP
1968, 35 f.; Mittelbach, JR 1955, 5 ff.; Preiser, NJW 1956, 1221 ff.; Theuerkauf, MDR 1965, 179 f.;
Vrij, ZStW 66 (1954), 218 ff.; Wimmer, NJW 1959, 1513 ff.
A.A.: OLG Köln NJW 1963, 2136; Kohlrausch/Lange (Fn. 96), § 25 Ziff. 4; Schulze, NJW 1957,
772, 774. Zu den eher theoretisch gebliebenen Überlegungen Ratte, Der Widerruf der Strafaussetzung
zur Bewährung gemäß § 25 Abs. 2 StGB, 1967, S. 141.
NdrSchr. III, S. 145; NdrSchr. III, U 26a, S. 349; NdrSchr. III, K 26, S. 351; Prot. V, S. 779 ff.,
insbesondere S. 785 f. BT-Drs. V/4095, S. 24.
Prot. V, S. 779 ff., insbesondere S. 785 f.
Prot. V, S. 626, 629; Prot. V, S. 779 ff.
BGBl. 1974 I, S. 469, 475.
24
Dirk Diehm
verbietet und jeder Angeklagte erst dann als der angeklagten Tat schuldig angesehen
werden dürfe, wenn das so lautende Urteil innerstaatlich rechtskräftig geworden ist.141
Die Unschuldsvermutung, die bisweilen mit dem in-dubio-pro-reo-Grundsatz vertauscht
oder auch gleich gesetzt wird, steht folglich allen staatlichen Maßnahmen, die auf eine
Bestrafung oder anderweitige Minderung subjektiv-öffentlicher Rechte abzielen, dem
Grunde nach entgegen. Unberührt hiervon bleiben nach der Rechtsprechung des EGMR
allerdings prozessuale Ermittlungsmaßnahmen sowie Disziplinarmaßnahmen, welche
ausdrücklich allein an den Tatverdacht anknüpfen und in angemessenem Verhältnis zur
verfolgten Tat einerseits sowie der Rechtsbeschränkung andererseits stehen.142
Wenngleich insoweit bereits eine an sich eindeutige völkerrechtliche und mittelbar
auch innerstaatliche Ausgangslage seitens der EMRK vorhanden gewesen ist, zeigten
sich Rechtsprechung und Wissenschaft bis Mitte der 90er Jahre hiervon gänzlich
unbeeindruckt. Der ganz überwiegende Teil der Rechtsprechung setzte lediglich die
Überzeugung des über den Widerruf entscheidenden Gerichts voraus, wobei vereinzelt
unter Rückgriff auf die Wissenschaft die Unschuldsvermutung als subsidiär gegenüber
den Voraussetzungen des Bewährungswiderrufs verstanden worden ist.143 Nur unter
besonderen Umständen, etwa einem nachhaltigen Bestreiten des Tatvorwurfs und nur
geringer Indizbeweise seitens der Anklage wurde unter dem Aspekt des Art. 6 Abs. 2
EMRK der Widerruf an die vorherige rechtskräftige Verurteilung geknüpft.144
Eine grundlegende Wende erfuhr die bis dahin weitgehend ausgebliebene oder
bestenfalls oberflächlich geführte Auseinandersetzung im Jahre 1991. Anlass waren
zwei Individualbeschwerden gegen die Bundesrepublik Deutschland, welche die
Verletzung des Art. 6 Abs. 2 EMRK durch eben die geltende Rechtslage und anwendung des Bewährungswiderrufs zum Gegenstand hatten.145 Eine von der EKMR
in Aussicht gestellte Verurteilung konnte die Bundesrepublik allein dadurch abwenden,
dass im Zuge eines Vergleichs mit den Beschwerdeführern zugleich auch die
Abänderung des geltenden Rechts und die vorherige Anweisung an die Landesjustizverwaltung, den Bewährungswiderruf menschenrechtskonform anzuwenden, zugesagt
worden ist.146 Unter dem Eindruck dieses Zugeständnisses setzten sich sowohl
Rechtsprechung als auch Literatur eingehend mit der an sich jahrzehntealten
141
142
143
144
145
146
Peukert (Fn.44), Art. 6 Rn. 170, m. w. N.
EGMR NJW 2006, 1113 f., m. w. N.
OLG Bremen StV 1984, 125; OLG Celle NJW 1971, 1665; OLG Hamm NJW 1973, 911; OLG
Karlsruhe MDR 1974, 245; OLG Stuttgart Die Justiz 1972, 318; OLG Stuttgart NJW 1976, 200.
OLG Stuttgart Die Justiz 1977, 100, 101; OLG Zweibrücken StV 1985, 465; U. Frank, MDR 1982,
353 f.; Haberstroh, NStZ 1984, 289 ff.; Hohmann, NStZ 1991, 507 f.; Lemke, ZRP 1978, 281 ff.
EKMR NdsRpfl 1992, 54, 55 f.; EKMR StV 1992, 282.
Hierzu Strasser, EuGRZ 1992, 451, 452.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
25
Problematik intensiv, wenngleich im Ergebnis wenig nachhaltig, auseinander.147 Zwar
rückten mehrere OLG von ihrer bisherigen Auffassung ab und verlangten nunmehr, wie
von EMRK und EKMR gefordert, die rechtskräftige Verurteilung als Voraussetzung für
den Bewährungswiderruf. Beflügelt von einer weiteren Entscheidung der EKMR,
wonach keine Verletzung der Unschuldsvermutung vorliegt, wenn der Widerruf vor
rechtskräftiger Verurteilung aufgrund eines glaubhaften Geständnisses des Angeklagten
erfolgt,148 wurde diese neue Entscheidungslinie allerdings teilweise wieder zurück
genommen.149 Ähnlich rückte auch die Wissenschaft nur moderat von der bisherigen
Position ab. Wesentliches Argument bildete insoweit die Befürchtung, dass eine strikte
Berücksichtigung der Unschuldsvermutung kriminalpolitische Nachteile in erheblichem
Ausmaß mit sich führe und die „Abschreckung“ eines drohenden Bewährungswiderrufs
verloren gehe.150 Die Gegenansicht, die insbesondere auf menschenrechtskonforme
Parallelregelungen anderer europäischer Staaten verweisen konnte und die befürchteten
kriminalpolitischen Nachteile als überbewertet ansah, konnte sich nicht durchsetzen.151
Einen endgültigen Umschwung brachten das Jahr 2002 und die nunmehr erfolgende
Verurteilung des Bundesrepublik Deutschland wegen Verletzung der EMRK durch
deutsches Kernstrafrecht mit sich. Unter ausdrücklicher Rüge der 1991 zugesagten, aber
nicht eingehaltenen Änderung der Rechtslage erklärte der EGMR die bis dahin geltende
Handhabung des Bewährungswiderrufs als nicht mit der Unschuldsvermutung und dem
Recht auf ein faires Verfahren vereinbar.152 Soweit der Angeklagte noch vor der
rechtskräftigen positiven Feststellung seiner Schuld durch den Widerruf der Bewährung
wie ein Verurteilter behandelt wird, lässt sich dies dem Grunde nach nicht mit Art. 6
Abs. 2 EMRK i. V. m. Art. 6 Abs. 1 EMRK vereinbaren.
Innerhalb der Rechtsprechung als auch der Literatur führte diese nunmehr eindeutige
Festlegung des EGMR gerade in Bezug auf das geltende deutsche Strafrecht zu einer
endgültigen Abkehr von den früheren Positionen.153 Mit Ausnahme des Vorliegens eines
147
148
149
150
151
152
153
OLG Bamberg StV 1971, 174; OLG Celle MDR 1991, 76, 77; OLG Celle NdsRpfl 1991, 207 f.;
OLG Koblenz NStZ 1991, 253, 254; OLG München NJW 1991, 2302 f.; OLG Schleswig StV 1991,
173 f.; Boetticher, NStZ 1991, 1, 4; Gössel, JR 1992, 125, 126; Stree, NStZ 1992, 153, 155; ders., JR
1993, 39 ff.; Wendisch, JR 1992, 126, 127.
EKMR StV 1992, 282 f.
Insb. OLG Schleswig OLGSt StGB § 56 f Nr. 25; OLG Schleswig SchlHA 2002, 130; OLG
Schleswig SchlHA 2003, 183.OLG Schleswig StV 1992, 2646.
Brunner, NStZ 1991, 534; Geppert, Jura 1993, 160, 164; Mitsch, Jura 1993, 381, 384; Peglau, JA
2001, 244 ff.; Stree (Fn. 147).
Blumenstein, NStZ 1992, 132, 133; Horn, ZRP 1990, 81 f.; Ostendorf, StV 1990, 230; ders., StV
1992, 288; Peglau, ZRP 2003, 242.
EGMR StV 2003, 82.
OLG Celle StV 2003, 575; OLG Düsseldorf wistra 2004, 237.; OLG Hamm StV 2004, 83, 84; OLG
Hamm StV 2004, 312, 313.OLG Schleswig NStZ 2004, 628; OLG Thüringen StV 2003, 575 f.;
Krumm, NJW 2005, 1832; Neubacher, GA 2004, 402; Peglau, NStZ 2004, 248 ff.
26
Dirk Diehm
glaubhaften Geständnisses des Angeklagten, gegen dessen Richtigkeit keine
vernünftigen Zweifel bestehen,154 wird von der Rechtsprechung nunmehr der
Bewährungswiderruf aufgrund einer erneuten Straftatbegehung erst dann für zulässig
angesehen, wenn der Angeklagte diesbezüglich rechtskräftig verurteilt worden ist. Nicht
selten erfolgte diese ausdrücklich in den jeweiligen Entscheidungen angeführte Abkehr
von der früheren anders lautenden Spruchpraxis unter direkter Bezugnahme auf die
Entscheidung des EGMR. Ebenso führte die Verurteilung durch den EGMR zu einer
weit reichenden Umorientierung dergestalt, dass der ganz überwiegende Teil der
Literatur nunmehr nicht nur die Änderung der Rechtsprechung begrüßt, sondern darüber
hinaus ein bislang ausstehendes Tätigwerden des Gesetzgebers anmahnt.155
Insgesamt lässt sich die Vorschrift des § 56 f StGB als eine der wenigen Normen des
deutschen Kernstrafrechts darstellen, auf welche die Menschenrechte der EMRK
nachweisbaren Einfluss ausgeübt haben. Wenn auch der Gesetzgeber bis heute einer
gebotenen Gesetzesänderung, die ohne weiteres Anleihen bei der früheren,
unproblematischeren, Fassung des § 25 StGB a. F. nehmen könnte, nicht nachgekommen ist, so zeigen sich doch Rechtsprechung und Wissenschaft deutlich von den
Vorgaben der EMRK und des EGMR beeinflusst.
3. § 66 b StGB – Nachträgliche Sicherungsverwahrung
Als vorletzte Bestimmung aus dem StGB kann im Hinblick auf eine – leider
fehlende – Beeinflussung durch die EMRK der erst vor wenigen Jahren neu eingeführte
§ 66 b StGB angesehen werden.156 Die Bestimmung über die nachträgliche
Sicherungsverwahrung stellt aufgrund einer gefestigten Rechtsprechung des EGMR zu
dem korrespondierenden Menschenrecht die Grundlage für eine absehbare Verurteilung
der Bundesrepublik Deutschland durch den EGMR dar. Dieser hatte in der
Vergangenheit bereits zu mehreren ähnlichen Vorschriften in anderen Mitgliedsstaaten
unter Hinweis auf den abschließenden Katalog des Art. 5 Abs. 1 EMRK die präventive
Freiheitsentziehung für unzulässig erklärt, soweit diese nicht unter die enumerativ
geregelten Ausnahmen fallen.157 Während die „normale“ Anordnung der Sicherungsverwahrung im Urteil selbst auf der Grundlage von Art. 5 Abs. 1 S. 2 lit. a EMRK
154
155
156
157
OLG Jena StV 2003, 575; OLG Köln NStZ 2004, 685, 686; OLG Nürnberg NJW 2004, 2032; OLG
Thüringen StV 2003, 574. Hierzu auch BVerfG NJW 2005, 817.
Neubacher (Fn. 153), 414; Pauly, StV 2003, 85, 86; Radtke, FS Heinz Müller-Dietz, 2001, S. 609,
624 f.; Seher, ZStW 118 (2006), 101, jeweils m. w. N.
Art. 1 Nr. 2 des Gesetzes zur Einführung der nachträglichen Anordnung der Sicherungsverwahrung
vom 23. Juli 2004; BGBl. 2004 I, S. 1838.
EGMR EuGRZ 1984, 6, 7; EGMR EuGRZ 1987, 101, 106; EGMR EuGRZ 1988, 317; EGMR NJW
2000, 2888.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
27
bereits wiederholt vom EGMR als dem Grunde nach zulässig angesehen worden ist,158
kann die derzeit im StGB vorgesehene nachträgliche Sicherungsverwahrung unter keine
der sechs alternativen Gründe für eine Freiheitsentziehung subsumiert werden.159
Diese Problematik ist bereits während des Gesetzgebungsverfahrens in der
Wissenschaft überwiegend erkannt und aufgezeigt worden. Gleichwohl setzte sich der
Gesetzgeber, der ausweislich der Protokolle des Rechtsausschusses in den Anhörungen
wiederholt auf die EMRK-Widrigkeit hingewiesen worden ist,160 ohne jegliche
Befassung hiermit über die Menschenrechte hinweg. In der Gesetzesbegründung findet
sich denn auch lediglich der lapidare Hinweis, dass EU-Recht dem künftigen § 66 b
StGB nicht entgegenstehe.161
In der Rechtsprechung finde sich bislang keine kritische Auseinandersetzung oder,
soweit ersichtlich, auch nur eine Erwähnung der EMRK, die diesbezüglich sogar hinter
ihrem eingangs erwähnten „Rang als ‚internationale Verzierung’“ zurück geblieben ist.
Gleichwohl, wenn eben auch nicht anlässlich der Menschenrechte, tendiert insbesondere
die höchstrichterliche Rechtsprechung des BGH zunehmend zu einer restriktiven
Anwendung des § 66 b StGB. So schränkte der BGH unlängst in mehreren
Entscheidungen die Berücksichtigung von neuen Tatsachen im Sinne des § 66 b StGB
dahingehend ein, dass diese nur dann als „neu“ angesehen werden können, wenn sie
nicht bereits vom Richter erster Instanz hätten erkannt werden können.162 Auch erhöhte
die Rechtsprechung die Anforderungen, welche an das Vorliegen neuer und für die
Anordnung der nachträglichen Sicherungsverwahrung ausreichender Tatsachen zu
stellen sind.163
Innerhalb der Wissenschaft stößt die neue Vorschrift demgegenüber weitgehend auf
Ablehnung,164 wobei hier neben der Verletzung der EMRK insbesondere die
unzureichende Verknüpfung des Verhaltens eines Inhaftierten mit der Anordnung der
Sicherungsverwahrung gerügt wird. Gerade mit Blick auf die besonderen Umstände und
der bereits dem Grunde nach konfliktanfälligen Atmosphäre in den meisten JVA wird
158
159
160
161
162
163
164
EGMR EuGRZ 1984, 6, 8, m. Anm. Hofmann, EuGRZ 1984, 12 ff. Hierzu auch Gollwitzer (Fn. 14),
Art. 5 MRK Rn. 42 m. w. N.; Renzikowski, in: IntKomm-EMRK, Art. 5 Rn. 291 m. w. N.
Calliess, ZfStrVo 2004, 135, 136; Düx, ZRP 2006, 82, 83; Kinzig, NJW 2001, 1455, 1458; ders.,
NStZ 2004, 655, 660; Renzikowski, JR 2004, 271, 273 f.; Richter, ZfStrVo 2003, 201, 204;
Laubenthal, ZStW 116 (2004), 703, 750.
BT-Drs. 15/3346, S. 15; BT-PlPr. 15/10588; Calliess (Fn. 159), 136.
BT-Drs. 15/2887, S. 11; Gazeas, StraFo 2005, 9, 14.
BGH StV 2006, 690 f.; BGH NJW 2007, 1148 ff.; BGH StraFo 2007, 120 ff. Kürzlich auch BVerfG
NJW 2006, 3483 ff.
BGHSt 50, 180, 187; BGHSt 50, 275, 278; BGH NStZ-RR 2006, 302 f.
Baier, Jura 2004, 552, 557 f.; Braum, ZRP 2004, 105, 107 f.; Gazeas (Fn. 161), 14; Kinzig, NJW
2004, 911, 914; Rzepka, RuP 2003, 191, 209; Ullenbruch, NJW 2006, 1377, 1378.
28
Dirk Diehm
ein nachträgliches Abstellen auf mögliche aggressive Neigungen als bedenklich
angesehen.165 Wiederholt wird allerdings auch versucht, die nachträgliche
Sicherungsverwahrung unter die Bestimmung des Art. 5 Abs. 1 S. 2 lit. c EMRK zu
subsumieren, indem die dort vorgesehene Gefahr einer erneuten Straftatbegehung heran
gezogen wird.166 Insoweit bleibt allerdings außer Betracht, dass der EGMR in seiner
diesbezüglichen Rechtsprechung eine an das Polizeirecht erinnernde Auslegung
vornimmt, indem er hinreichend verdichtete Anhaltspunkte für eine baldige oder
unmittelbar bevorstehende Begehung einer Straftat verlangt,167 im Jargon der
Polizeigesetze der Länder wäre folglich das Vorliegen einer konkreten Gefahr gegeben.
Eben eine solche wird sich im Zeitpunkt der Anordnung der nachträglichen
Sicherungsverwahrung jedoch nicht ohne Weiteres ausreichend absehen lassen, zumal
der im Strafvollzug Befindliche schon der Sache nach an der Begehung beliebiger
Straftaten gehindert sein sollte.
Insgesamt stellt sich § 66 b StGB somit als Negativ-Beispiel für eine unterbliebene
Einflussnahme der EMRK auf das moderne Strafgesetzbuch dar, nachdem der heutige
Gesetzgeber trotz der ihm bekannten Problematik die Vorschrift nicht nur eingeführt,
sondern zunehmend auch zu erweitern gedenkt.
4. § 261 StGB – Geldwäsche, Verschleierung unrechtmäßig
erlangter Vermögenswerte
Mit der erst 1992 neu eingeführten Strafbarkeit der Geldwäsche und der
Verschleierung unrechtmäßig erlangter Vermögensgegenstände lässt sich eine weitere
Vorschrift des StGB benennen, die mit den Menschenrechten der EMRK, zumindest
nach zeitweiliger Auslegung und Anwendung der Norm, in Konflikt geraten könnte.
Grundgedanke der Norm ist die „Isolation“ des Täters bezüglich der von ihm
rechtswidrig erlangten Vermögensgegenstände. Der Täter einer Katalogtat soll aufgrund
der allseitigen Strafdrohung weder unmittelbare noch mittelbare Vorteile aus dem
165
166
167
Calliess (Fn. 159), 137; Laubenthal (Fn. 159), 749; Streng, FS Ernst-Joachim Lampe, 2003, S. 611,
640; Veh, NStZ 2005, 307 ff. Zur „Subkultur“ im Strafvollzug auch Laubenthal, FS Hans-Dieter
Schwind, 2006, S. 593 ff.
Goll/Wulf, ZRP 2001, 284, 285; Passek, GA 2005, 96, 110 f.; Peglau, NJW 2001, 2436, 2438;
Pieroth, JZ 2002, 922, 927 f.; Schnorr/Wissing, ZRP 2001, 278, 279; Würtenberger/Sydow, NVwZ
2001, 1201, 1204.
EGMR EuGRZ 1983, 633, 640.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
29
Erlangten ziehen können,168 indem jegliche rechtsgeschäftliche oder tatsächliche
Interaktion verboten ist und auf Seiten des anderen bestraft wird.169
Die Problematik des § 261 StGB aus Sicht der EMRK ergibt sich aus der Anwendung
des § 261 Abs. 2 Nr. 1 StGB auf Honorare für Strafverteidiger. So verbietet § 261
Abs. 2 Nr. 1 StGB jegliche Verschaffung an sich selbst oder Dritte von Vermögensgegenständen, die aus einer Katalogtat des § 261 Abs. 1 StGB stammen. Katalogtaten
sind neben allen Verbrechen insbesondere Diebstahl, Unterschlagung und Hehlerei. Die
unbeschränkte Anwendung des § 261 Abs. 2 Nr. 1 StGB auf eben diesen Täterkreis
führt grundsätzlich zu der Gefahr, dass sich ein Wahlverteidiger bei Entgegennahme
seiner Honorarforderung wegen Geldwäsche strafbar machen könnte. Diese
Strafbarkeitsdrohung besteht nicht lediglich dann, wenn der Betreffende von der
„Herkunft“ der zur Erfüllung geleisteten Gelder weiß oder dies zumindest billigend in
Kauf nimmt, sondern über den Tatbestand des § 261 Abs. 5 StGB die Makelhaftigkeit
auch lediglich leichtfertig verkannte. Im Zusammenspiel mit der Verteidigung von
Angeklagten droht somit insbesondere bei Tätern aus dem Kreis der Vermögensdelikte
für die Verteidigung ein nicht zu unterschätzendes „Restrisiko“ mit der
Wahlmöglichkeit, sich einer eigenen Strafbarkeit auszusetzen oder gegebenenfalls auf
das eigene Honorar – mit allen berufsrechtlichen Konsequenzen – ganz oder teilweise
zu verzichten.
Relevante Vorgaben seitens der EMRK sind insoweit sowohl die bereits mehrfach
erwähnte Unschuldsvermutung des Art. 6 Abs. 2 EMRK als auch das in Art. 6 Abs. 3
lit. c EMRK verbriefte Recht auf einen Verteidiger eigener Wahl. Während nach der
Unschuldsvermutung ein Angeklagter erst mit rechtskräftigem Abschluss des
Strafverfahrens als einer Straftat schuldig angesehen werden darf, gebietet das Recht auf
einen Wahlverteidiger die uneingeschränkte Möglichkeit, einen oder mehrere170
Verteidiger eigener Wahl zu bestellen. In beide Menschenrechte greift § 261 Abs. 2 Nr.
1 StGB durch die Anwendung auch auf Honorarforderungen des Strafverteidigers ein.
Gegenüber der Unschuldsvermutung dadurch, dass der Verteidiger sich bereits deutlich
vor dem rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens, möglicherweise schon bereits vor
Erhebung der öffentlichen Anklage, mit dem Risiko befassen muss, sich nach
rechtskräftiger Verurteilung seines Mandanten selbst strafbar zu machen, wenn er sein
Honorar entgegennimmt oder bereits anteilig entgegengenommen hat. Daneben in die
Grundfreiheit auf einen Verteidiger eigener Wahl dadurch, dass die vom Angeklagten
168
169
170
Arzt, JZ 1993, 914; Otto, Jura 1993, 330.
BT-Drs. 12/989, S. 26 f.; Hombrecher, JA 2005, 67, 69 f.; Petropoulos, wistra 2007, 241, 242 f.
Hierzu EKMR EuGRZ 1978, 314, 323. Nach Röhmel, JA 1976, 447 ff.; ders., JA 1976, 519 ff.;
Schmuck, PVR 2002, 352 f., verletzt § 137 Abs. 1 S. 2 StPO nicht die EMRK.
30
Dirk Diehm
ausgewählten Rechtsanwälte aufgrund des drohenden Strafbarkeitsrisikos
Übernahme eines Mandats allein aus diesem Grund ablehnen.
die
Seitens der Rechtsprechung ist diese Problematik, soweit ersichtlich, erstmals im Jahr
2000 aufgegriffen und behandelt worden.171 In seiner Entscheidung über die Eröffnung
der Hauptverhandlung, welche bereits die Vorinstanz abgelehnt hatte, führte das OLG
Hamburg unter ausdrücklicher Berücksichtigung des Art. 6 Abs. 3 lit. c EMRK aus,
dass § 261 StGB von vornherein nicht auf die Honorarforderungen von Strafverteidigern Anwendung finden könnte und insoweit eine tatbestandlich restriktive
Auslegung der Norm geboten ist.172 Dem schloss sich der BGH, ebenfalls nach
vorheriger Diskussion der Menschenrechte, nicht an. Insbesondere die für den
Mandanten geltende Unschuldsvermutung gilt nach Ansicht des BGH gerade nicht für
dessen Verteidiger,173 der folglich „auf eigenes Risiko“ von der Unschuld seines eigenen
Mandanten ausgehen muss. Auch sprachen nach Ansicht der Bundesrichter aufgrund
des allgemeinen Verständnisses vom strafrechtlichen Begriff der Leichtfertigkeit keine
Bedenken gegen die über eben diese Strafvorschrift einhergehende Ausdehnung des
Anwendungsbereichs der Geldwäsche an sich.174 Dieser Ansicht trat wiederum das
BVerfG entgegen. Ohne über den Bestand der Entscheidung des BGH selbst
entscheiden zu müssen, befasste sich auch das BVerfG, wenn auch ohne Bedeutung für
das gefundene Ergebnis, mit den Menschenrechten der EMRK.175 Vorrangige Grundlage
für die den Anwendungsbereich des § 261 Abs. 2 StGB einschränkende Entscheidung
ist jedoch das in Art. 12 GG verankerte Recht auf freie Berufswahl gewesen. In dieses
würde nach Auffassung des BVerfG in unzulässiger Weise eingegriffen werden, soweit
§ 261 Abs. 2 Nr. 1 StGB unbeschränkt auf die Entgegennahme von Strafverteidigerhonorare Anwendung finden würde, da hierdurch die Berufsausübung in
einem wesentlichen Kern betroffen wäre.176 Aus diesem Grund schränkte das BVerfG
den Tatbestand des § 261 Abs. 2 Nr. 1 StGB dahingehend ein, dass im Falle von
Honoraren für Strafverteidiger sich diese nur dann wegen Geldwäsche strafbar machen
können, wenn sie von der illegalen Herkunft positive Kenntnis haben.177 Ausdrücklich
abgelehnt wurde dabei eine Nachforschungspflicht des Verteidigers, zu dessen Gunsten
171
172
173
174
175
176
177
OLG Hamburg NJW 2000, 673, m. Anm. Hamm, NJW 2000, 636; Lüderssen, StV 2000, 205 ff.;
Vahle, Kriminalistik 2000, 224; ders., DVP 2001, 483.
OLG Hamburg NJW 2000, 673, 682.
BGHSt 43, 158, 165 ff.
BGHSt 43, 158, 168.
BVerfGE 110, 226, 253.
BVerfGE 110, 226, 251 ff.
Ebenso BVerfG WM 2005, 478 f.; BVerfG NJW 2005, 1707 f.; LG Gießen NJW 2004, 1966, 1967 f.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
31
auch erhöhte Anforderungen an die Beweise für seine positive Kenntnis zu verlangen
sind.178
Seitens der Literatur sind dagegen bereits während der Gesetzgebungsphase
Einwände gegen die Einführung des Geldwäsche-Paragraphen erhoben worden.179 Die
ganz überwiegend aus den Reihen der Anwaltschaft stammenden Einwände haben
allerdings die Menschenrechte unberücksichtigt gelassen und vorwiegend die
Gefährdung der Berufsausübung sowie die Erschütterung des Vertrauensverhältnisses
zum Gegenstand gehabt.180 Soweit nach dem Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens
weitere Kritik gegen § 261 StGB vorgebracht wurde, richtete sich diese zunächst
insbesondere gegen die mangelnde Kontur des Tatbestands selbst.181 Eine umfassende
Auseinandersetzung mit der Problematik der Strafverteidigerhonorare setzte dagegen
erst nach der Entscheidung des OLG Hamburg ein.182 Teilweise in Anlehnung an die
Entscheidung des Gerichts bemühte sich der überwiegende Teil der Wissenschaft um
eine dogmatisch fundierte Einschränkung der Anwendbarkeit des § 261 StGB, wofür
neben einer restriktiven Auslegung des objektiven Tatbestands183 auch eine
einschränkende Auslegung des subjektiven Tatbestands184 sowie schließlich eine
Rechtfertigung von Strafverteidigern erwogen wurde.185 Bisweilen wurde die
Notwendigkeit einer Einschränkung von § 261 StGB gegenüber Strafverteidigern auch
schlichtweg abgelehnt.186 Gemein ist den Vertretern aller Ansichten, dass die
178
179
180
181
182
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185
186
BVerfGE 110, 226, 266.
Gotzens, AnwBl 1993, 206 ff.; Hamm, NJW 1993, 289, 290; Salditt, AnwBl 1993, 236 f.; Starke,
BRAK-Mitt 1992, 178 ff.
Anders Hartung, AnwBl 1994, 440, 444.
Barton, NStZ 1993, 159 ff.; Dahs, NJW 1995, 553, 554 f.; Körner, Kriminalistik 1994, 195, 196.
Ambos, JZ 2002, 70, 73 ff.; Gotzens/Schneider, wistra 2002, 121, 129; Katholnigg, NJW 2001,
2041 ff.; Keppeler, DRiZ 2003, 97 ff., Krey/Hellmann, Strafrecht Besonderer Teil, Band 2,
Vermögensdelikte, 13. Aufl. 2002, Rn. 605h; Matt, GA 2002, 137, 141 ff.; Nestler, StV 2001, 641 ff.;
Peglau, wistra 2001, 174; Sauer, wistra 2004, 89, 93 f.; Zuck, NJW 2002, 1397.
Barton, StV 1993, 156, 162; Bernsmann, FS Klaus Lüderssen, 2002, S. 683, 685; Hartung (Fn. 180),
443; Hombrecher (Fn. 169), 70 f.; Kargl, NJ 2001, 57, 61 ff.; Kraushaar, wistra 1996, 168, 171;
Kreß, wistra 1998, 121, 126; Laufhütte/Kuschel, in: LK, 11. Aufl. 2001, § 261 StGB, Rn. 8; Nestler
(Fn. 182), 648; Rengier, Strafrecht Besonderer Teil I, Vermögensdelikte, 7. Aufl. 2005, § 23 Rn. 17;
Wohlers, StV 2001, 420, 424 ff. Hierzu auch Mehlhorn, Der Strafverteidiger als Geldwäscher –
Probleme bei der Annahme bemakelter Verteidigerhonorare, 2004, S. 142 ff., und Zeifang, Die
eigene Strafbarkeit des Strafverteidigers im Spannungsfeld zwischen prozessualem und materiellem
Recht, 2004, S. 353 ff.
Bottke, wistra 1995, 87, 98 ff.; ders., wistra 1995, 121, 123 ff.; Grüner/Wasserburg, GA 2000, 430,
431; Matt (Fn. 182), 145 ff.
Ambos (Fn. 182); Bernsmann, StV 2000, 40, 41 ff.; Hamm (Fn. 179), 290 ff.; ders., (Fn. 171);
Hombrecher, Geldwäsche (§ 261 StGB) durch Strafverteidiger? – Eine Untersuchung zur
Anwendung des § 261 StGB auf das Honorar des Strafverteidigers –, 2001, S. 148 ff.
Altenhain, in: NK, § 261 Rn. 126 ff., 128; Arzt/Weber, Strafrecht, Besonderer Teil, 2000, § 29 Rn.
49; Bruger/Peglau, wistra 2000, 161 f.; Hetzer, wistra 2000, 281 ff.; Katholnigg (Fn. 182);
Krey/Hellmann (Fn. 182), Rn. 605h; Lackner/Kühl, StGB, 26. Aufl. 2007, § 261 Rn. 5; Neuheuser,
in: MK, § 261 Rn. 75; ders., NStZ 2001, 647; Otto, Grundkurs Strafrecht, Die einzelnen Delikte, 7.
32
Dirk Diehm
Menschenrechte der EMRK weitgehend keine oder bestenfalls periphere Erwähnung
gefunden haben.187
Auf Seiten des Gesetzgebers, der sich im Zuge der Einführung von § 261 StGB zwar
durchaus mit der Problematik der Verteidigerhonorare auseinander zu setzen hatte,188
finden sich ebenfalls keine Anhaltspunkte dafür, dass die EMRK berücksichtigt oder
zumindest beachtet worden wäre.189
5. § 32 StGB – Notwehr
Abschließend soll nunmehr noch auf diejenige Vorschrift eingegangen werden, die
ganz überwiegend als einziger Anknüpfungspunkt für eine Einflussnahme der
Menschenrechte der EMRK auf das deutsche Strafgesetzbuch angesehen worden ist und
angesehen wird: § 32 StGB, die Notwehr.
Bereits in der „Frühphase“ der EMRK, den ersten Jahren nach ihrem Inkrafttreten,
rankten sich um die Vereinbarkeit der (deutschen) Notwehr mit der EMRK und hier
insbesondere mit dem hochrangigen Schutz des Lebens des Art. 2 EMRK
unterschiedliche Ansichten.190 Die bis heute weit überwiegende Ansicht tendiert dahin,
dass das „schneidige Notwehrrecht“191 durch die EMRK nicht beeinflusst worden ist
oder wird.192 Begründet wird dies innerhalb der Literatur mit unterschiedlichen
187
188
189
190
191
192
Aufl. 2005, § 96 Rn. 42; ders., JZ 2001, 436 ff.; Reichert, NStZ 2000, 316 ff.; Schaefer/Wittig, NJW
2000, 1387 ff.; Stree, in: Schönke/Schröder, StGB, 27. Aufl. 2006, § 261 Rn. 17a; Tröndle/Fischer,
StGB, 54. Aufl. 2007, § 261 Rn. 36; Wessels/Hillenkamp, Besonderer Teil/2, 28. Aufl. 2006, Rn. 900,
902.
Siehe etwa bei Balzer, Die berufstypische Strafbarkeit des Verteidigers unter besonderer Beachtung
des Problems der Begehung von Geldwäsche (§ 261 StGB) durch Honorarannahme, 2004, S. 266 f.;
Bernsmann, StraFo 1999, 226 f.; ders. (Fn. 185), 40; ders., StraFo 2001, 344, 345; Mehlhorn (Fn.
183), S. 367. Am deutlichsten wird die EMRK von Hartung (Fn. 180), 444, Schmidt, StraFo 2003, 2,
6, und Salditt (Fn. 179), 184, berücksichtigt. Dagegen findet sich bei Barton, JuS 2004, 1033, sowie
bei Hombrecher (Fn. 183), keine Erwähnung.
Bernsmann, StV 2000, 40, 42; Hartung (Fn. 180), 444; Löwe-Krahl, wistra 1993, 123, 125 f.; Salditt,
StraFo 1992, 121, 122.
BT-Drs. 12/989, S. 26 f.; BR-Drs. 507/92, S. 23 f.
Die Bedeutung der Europäischen
Menschenrechtskonvention für das Recht in der Bundesrepublik, 1958, S. 68 f.;
Etwa Echterhölter, JZ 1956, 142, 143; Strobel,
Woesner, NJW 1961, 1381, 1384; v. Weber, ZStW 65 (1953), 334, 343.
R. Frank, in: Aschrott/von Liszt, Die Reform des Reichsstrafgesetzbuchs – Eine kritische
Besprechung des Vorentwurfs zu einem Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich unter vergleichender
Berücksichtigung des österreichischen und schweizerischen Vorentwurfs, 1910, Band I, Allgemeiner
Teil, S. 225, 259.
Jakobs, Strafrecht Allgemeiner Teil, 2. Aufl. 1991, Abschn. 12 Rn. 40; Jescheck/Weigend, Lehrbuch
des Strafrechts, Allgemeiner Teil, 5. Aufl. 1996, S. 349 f.; Lenckner/Perron, in: Schönke/Schröder,
Strafgesetzbuch, 27. Aufl. 2006, § 32 Rn. 62; Otto, Grundkurs Strafrecht, Allgemeine
Strafrechtslehre, 7. Auflage, 2005, § 8 Rn. 66; Roxin, ZStW 93 (1981), 68, 98 f.; Schmidhäuser,
Strafrecht Allgemeiner Teil, Lehrbuch, 2. Aufl. 1975, 9/67; Spendel, in: LK, 11. Aufl. 2003, § 32 Rn.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
33
Argumenten. Zum einen damit, dass die Menschenrechte lediglich den Staat und seine
Hoheitsträger binden, folglich nicht auf die (Rechts-) Beziehungen zwischen Privaten
Anwendung finden kann.193 Zum anderen damit, dass die Mitgliedsstaaten bei der
Unterzeichnung der EMRK einen derart nachhaltigen Eingriff in ihre Kernsouveränität,
die Ausgestaltung des jeweiligen nationalen Strafrechts, weder gewollt noch
befürwortet hätten.194 Schließlich findet sich die Auffassung, dass die EMRK selbst dem
deutschen Notwehrrecht, von dessen umfassenden Rechten der Verteidiger regelmäßig
keine oder nur beschränkte Kenntnisse hat,195 keine neuen Schranken zieht. Gemeinsam
ist diesen beinahe schon traditionsreichen Ansichten, dass das Ergebnis identisch ist:
§ 32 StGB verletzt nicht die Menschenrechte, hier insbesondere die Menschenrechte des
in Trutzwehr angegriffenen Angreifers.
Ein Blick in die Zeit vor der EMRK zeigt, dass die Problematik unverhältnismäßiger
Notwehr, insbesondere die Tötung des Angreifers um die Verteidigung bloßer
Sachwerte willen, bereits, wenn auch nur vereinzelt, Gegenstand von Rechtsprechung
und Wissenschaft gewesen sind.196 Die Rechtsprechung sah das Niederschießen eines
Gastes, der sich um seiner selbst willen an den Gläsern des zunächst unbeteiligten
Wirtes vergreifen will, beiläufig als unverhältnismäßig an197 und lehnte auch die
Installation tödlicher Selbstschussanlagen zur Abwehr von Pfirsichdieben ab.198 Eine
eindeutige und insbesondere ausdrückliche Grenzziehung der Befugnisse des
Notwehrübenden findet sich allerdings nicht. Demgegenüber waren in der
präkonventionellen Wissenschaft die Ansichten hierzu ähnlich pluralistisch, wie sie es
heute noch sind. Unter der These, dass „Recht Unrecht nicht zu weichen braucht“,
lehnten bereits die damalig überwiegenden Vertreter einer Meinung jegliche
Relativierung des Notwehrrechts über die Grenze der Erforderlichkeit hinaus ab.199 Die
193
194
195
196
197
198
199
258; Strobel (Fn. 190), S. 68 f.; Witzstrock, Der polizeiliche Todesschuss, 2001, S. 115 ff.
Amelung, GA 1982, 381, 384; Baumann/Weber/Mitsch, Strafrecht Allgemeiner Teil, 11. Aufl. 2003,
§ 17 Rn. 35; Doehring, FS Herman Mosler, 1983, S. 145, 146, 150 ff.; Erb, in: MK, § 32 Rn. 16;
Günther, in: SK-StGB, 7. Aufl. 2003, § 32 Rn. 117; Herzog, in: NK, 2. Aufl. 2005, § 32 Rn. 95 f.;
Krey, JZ 1979, 702, 708; R. Krüger, NJW 1970, 1485; Lenckner, GA 1968, 1, 5; Maurach/Zipf,
Strafrecht Allgemeiner Teil, Teilband I, 8. Aufl. 1992, S. 363; Stratenwerth/Kuhlen, Strafrecht
Allgemeiner Teil, Die Straftat, 5. Aufl. 2004, § 9 Rn. 88; Tröndle/Fischer (Fn. 186), § 32
Rn. 21; Wessels/Beulke, Allgemeiner Teil, 35. Aufl. 2006, Rn. 343a.
Bockelmann, FS Karl Engisch, 1969, S. 456, 464 ff.; Herzog (Fn. 193), § 32 Rn. 94; Lenckner/Perron
(Fn. 192), § 32 Rn. 62. Zur anfänglichen Befürchtung, die Mitgliedsstaaten der EMRK könnten durch
den EGMR ihrer Souveränität beraubt werden, Mosler, FS Hans Huber, 1981, S. 595, 606 f.
Amelung/Kilian, FS Hans-Ludwig Schreiber, 2003, S. 3, 5 f.; R. Frank (Fn. 191), 259; Koriath, FS
Heinz Müller-Dietz, 2001, S. 361; Schroeder, FS Reinhart Maurach, 1972, S. 127, 140.
Nagler/Jagusch, in: LK, 6./7. Aufl. 1954, § 53 Anm. III.d.β; Schönke, StGB, 1. Aufl. 1942, § 53
Anm. IV.2.b; Schwarz (Fn.74), § 53 Anm. 2.C.
RGSt 23, 116, 117; hiergegen allerdings RGSt 55, 82, 86 f.
OLG Braunschweig MDR 1947, 205, 206; ähnlich auch OLG Stuttgart DRZ 1949, 42.
Meyer/Allfeld (Fn. 65), S. 128, m. w. N.; Cüppers, NJW 1950, 438, 439; Gerland (Fn. 88), S. 149; v.
34
Dirk Diehm
Gebotenheit sollte danach keine eigenständige Voraussetzung sein. Andernorts wurde
auch die Notwehr einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Verhältnismäßigkeitsprüfung über die Schranke der Anwendung des mildesten Mittels hinaus
unterworfen.200 Schließlich trug sich auch der Gesetzgeber selbst im Zuge der
Reformüberlegungen der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts mit dem Gedanken, die
Notwehr neben der Erforderlichkeit durch Aufnahme einer weiterhin vorausgesetzten
„Angemessenheit“ oder „Verhältnismäßigkeit“ einzuschränken.201
Der erst im Umfeld des 11. September 2001 sowie des „Jakob-von-Metzler“-Falls
ausgelösten Diskussion um die Statthaftigkeit von Folter, staatlicherseits wie auch von
privater Seite, fehlt demgegenüber in der jüngeren wie ferneren Vergangenheit des
deutschen StGB jegliches Pendant.202
Seitens der EMRK sind die Vorgaben für die Ausgestaltung der Notwehrbefugnisse
des Verteidigers unterschiedlich stark geklärt. Zunächst ist die Reichweite des Art. 2
EMRK bereits durch Art. 1 EMRK und die insoweit ständige Rechtsprechung des
EGMR klar vorgegeben: Die Menschenrechte binden nicht nur die Staaten bei
Ausübung ihrer Hoheitsrechte, sondern müssen überdies von den Mitgliedern der
EMRK durch entsprechende Mechanismen der innerstaatlichen Rechtsordnung
zwischen Privaten gewährleistet werden. Wiederholt verlangte der EGMR, in Bezug auf
Art. 2 EMRK wie auch gegenüber anderen Menschenrechten, deren Durchsetzung auf
privater Ebene mittels entsprechender strafbewehrter Verbote sowie deren effektiver
Durchsetzung.203 Weniger eindeutig ist dagegen der Schutzgehalt des Art. 2 EMRK
selbst. So hat der Gerichtshof in mehreren Entscheidungen der letzten Jahre offen
gelassen, ob Art. 2 Abs. 1 EMRK außerhalb der Ausnahmen des Abs. 2 jegliche
Tötung, vorsätzlich wie auch fahrlässig oder gegebenenfalls sogar schuldlos, verbietet
und insoweit von Seiten der Menschenrechte ein Strafbedürfnis besteht.204 Als
abschließend geklärt angesehen werden kann dagegen, dass über den Wortlaut der
Konvention hinaus nicht nur die absichtliche Tötung, sondern zumindest jede von
Vorsatz getragene Tötung konventionswidrig ist, solange und soweit sie nicht
200
201
202
203
204
Hippel, Deutsches Reichsstrafrecht. Ein Lehrbuch, 2. Aufl. 1932, S. 210, 212; Liszt/Schmidt (Fn. 65),
S. 187; Mezger, Deutsches Strafrecht, 3. Aufl. 1943, S. 74 f.
Binding, Die Normen und ihre Übertretung, Band 2 Schuld und Vorsatz, Hälfte 2 Der rechtswidrige
Vorsatz, 2. Aufl. 1916, S. 751; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer (Fn. 65), § 53 Anm. 4; Schönke (Fn. 196),
§ 53 Anm. IV.2.b.
RT-Drs. III/3390, S. 21.
Anders zwar Hetzer, Kriminalpolitik 2006, 148, 157, allerdings handelte es sich bei den „seit
Bentham und Kant“ geführten Diskussionen eher um theoretisch-abstrakte Erörterungen, vgl. Fahl,
JR 2004, 182; Reifferscheidt, JA 1980, 102 ff.
EGMR NJW 2001, 3035, 3040; EGMR NJW 2003, 3259, 3260; EGMR NJW 2002, 2851, 2852;
EGMR NJW 2005, 1849. Hierzu auch Blau, ZEuS 2005, 397 ff.
EGMR NJW 2001, 1991, 1992; EGMR NJW 2002, 2851; EGMR NJW 2005, 3405, 3406 f.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
35
wenigstens der Verteidigung von Leib oder Leben dient. Zwar fehlt es in Bezug auf den
Kreis der durch tödliche Notwehr verteidigungsfähigen Rechtsgüter an entsprechenden
Entscheidungen des Gerichtshofs, jedoch finden in zu Art. 2 EMRK ergangenen
Entscheidungen ausreichend Anhaltspunkte dafür, dass das menschliche Leben eine
derart hohe Bedeutung einnimmt, dass die bloße Sachverteidigung nicht zulässig sein
kann.205
Noch deutlicher sind die menschenrechtlichen Vorgaben im Hinblick auf die erst
kürzlich abgeklungene Diskussion um die Zulässigkeit von Folterungen zur Rettung
von Menschenleben. Soweit auch der EGMR wiederholt das menschliche Leben als
höchstrangiges Rechtsgut in der Werteordnung der EMRK ansieht, so
unmissverständlich hält er bereits seit Jahrzehnten am uneingeschränkten Verbot des
Art. 3 EMRK, dem Verbot von Folter, unmenschlicher oder erniedrigender Bestrafung
und Behandlung, fest.206 Die Norm, die anders als die meisten anderen Menschenrechte
und Grundfreiheiten keinerlei Einschränkung unterliegt, ist selbst in Not- und
Kriegszeiten nicht abding- oder einschränkbar. Vergleichbar mit der Ewigkeitsklausel
des Art. 79 Abs. 3 GG, durch welche Art. 1 GG und Art. 20 GG besondere
Bestandskraft genießen, lässt selbst die Notstandsklausel des Art. 15 Abs. 2 EMRK das
Folterverbot unberührt. Flankiert wird diese hohe Bestandskraft durch Urteile des
EGMR, in welchen dieser die Anwendung von durch Art. 3 EMRK verbotenen
Maßnahmen selbst dann als Verletzung der EMRK angesehen hat, wenn der „völlige
Verfall von Recht und Ordnung“ oder auch ein „öffentlicher Notstand, der das Leben
der Nation bedroht“ Anlass für ihre Anwendung gewesen sind.207 Aus Sicht des EGMR
kann folglich eine Verhaltensweise gegenüber einem anderen Menschen, die die
Schwelle zur erniedrigenden oder unmenschlichen Behandlung überschreitet,
schlichtweg nicht gerechtfertigt sein.
In der deutschen Rechtsprechung hat bislang weder Art. 2 EMRK noch Art. 3 EMRK
in Bezug auf das Notwehrrecht Bedeutung oder auch nur besondere Erwähnung
erlangt.208 Soweit das Folterverbot im Zusammenhang mit der polizeilich angedrohten
Folter in gerichtlichen Entscheidungen Erwähnung gefunden hat, bezog sich dies allein
auf die prozessuale Frage, ob und inwieweit bereits die Androhung ein
Verfahrenshindernis hat entstehen lassen.209
205
206
207
208
209
EGMR NJW 2005, 3405, 3407.
EGMR EuGRZ 1979, 161, 166; EGMR NJW 2000, 2089; hierzu auch Frowein (Fn. 52), Art. 3
EMRK Rn. 1.
EGMR EuGRZ 1979, 149, 153; EGMR EuGRZ 1979, 161, 166; EGMR Slg. 1996-V, 1831, 1855.
Einzig OLG Köln OLGSt § 32 n. F. S. 3, in einem „obiter dictum“ für Art. 2 EMRK, sowie LG
Frankfurt, NJW 2005, 692, 693, in einer beiläufigen Erwähnung.
LG Frankfurt, StV 2003, 327 f.; BGH v. 21. Mai 2004, Az. 2 StR 35/04.
36
Dirk Diehm
Demgegenüber setzte sich die Wissenschaft mit der Vereinbarkeit von Art. 2 EMRK
und jüngst auch von Art. 3 EMRK einerseits und dem StGB andererseits intensiv
auseinander. Abweichend von der bereits als immer noch die überwiegende Ansicht
geschilderten Position mehren sich in Bezug auf die tödliche Sachverteidigung
allerdings die Stimmen derjenigen, die § 32 StGB einer Einschränkung unterwerfen,
indem zumindest die von dolus directus getragene Tötung um der alleinigen
Verteidigung von Sachwerten willen nicht mehr gerechtfertigt sein soll.210 Andernorts
wird darüber hinaus auch bereits die von dolus eventualis getragene Tötung als
unzulässig angesehen.211 Häufig bleibt in der Auseinandersetzung der Umstand außen
vor, dass der Gesetzgeber selbst bei der Umgestaltung des Allgemeinen Teils des StGB
in § 32 StGB eine „Hintertür“ für eine entsprechende Auslegung der Menschenrechte
durch den EGMR offen gehalten hat. So sollte nach anfänglichen Reformbestrebungen
die „neue“ Notwehr lediglich erforderlich und nicht mehr zusätzlich auch geboten
sein.212 Erst im Zuge der Beratungen zum 2. StrRG von 1969 führten Bedenken
hinsichtlich der zur damaligen Zeit noch weitgehend ungeklärten Auslegung des Art. 2
EMRK dazu, dass die bereits aus den Gesetzesentwürfen gestrichene Gebotenheit
wieder in den Gesetzestext aufgenommen worden ist.213 Erklärtes und insoweit auch
nachweisbares Ziel ist es dabei gewesen, insbesondere Rechtsprechung die Möglichkeit
zu geben, auf restriktivere Vorgaben durch die Konventionsorgane in der aus Sicht des
früheren Gesetzgebers künftigen Rechtsprechung angemessen zu reagieren und so eine
Verletzung der EMRK zu vermeiden.214 Keineswegs wollte der Gesetzgeber durch die
Neufassung von § 32 StGB folglich die eingegangenen völkerrechtlichen
Verpflichtungen aus der EMRK verletzen, sondern bemühte sich vielmehr frühzeitig,
kommenden Vorgaben ausreichend Folge leisten zu können.215
210
211
212
213
214
215
Herzog (Fn. 193), § 32 Rn. 97; Jescheck/Weigend, Lehrbuch des Strafrechts, Allgemeiner
Teil, 5. Aufl. 1996, S. 350; Otto, FS Thomas Würtenberger, 1977, S. 129, 137 ff.; Roxin, ZStW 93
(1981), 68, 98 f.; Zieschang, Allgemeiner Teil, 2005, S. 58; ders., GA 2006, 415 ff.
Bisson, Die lebensgefährliche Verteidigung von Vermögenswerten, 2002, S. 149 ff., 191;
Echterhölter (Fn. 190), 143 f.; Frister, GA 1985, 553; ders., GA 1988, 291, 314; Kühl, Jura 1990,
244, 250 f.; Lange, JZ 1976, 546, 548; Lührmann, Tötungsrecht zur Eigentumsverteidigung, Eine
Untersuchung des Notwehrrechts unter verfassungsrechtlichen, menschenrechtlichen und
rechtsvergleichenden Gesichtspunkten, 1999, S. 209 ff., 226; Marxen, Die „sozialethischen“ Grenzen
der Notwehr, 1979, S. 61 f.; Renzikowski, Notstand und Notwehr, 1994, S. 314; Stiller, Grenzen des
Notwehrrechts bei der Verteidigung von Sachwerten, 1999, S. 165 ff.; Trechsel, ZStW 101 (2001),
819 ff.; v. Weber (Fn. 190), 336; Woesner (Fn. 190), 1384.
NdrSchr. II, S. 130, 131; NdrSchr. II, S. 232 f.; BR-Drs. 270/60, S. 148 f.; BR-Drs. 200/62, S. 156 f.
Prot. V, S. 1808 f.
BT-Drs. V/4095, S. 14.
Prot. V, S. 1808 f.
Die EMRK und das deutsche Strafgesetzbuch
37
In Bezug auf die in vorangegangenen Jahrzehnten nicht vorhandene Thematik216 um
die Zulässigkeit von Folter kann dagegen festgestellt werden, dass der ganz
überwiegende Teil der deutschen Strafrechtsliteratur die Anwendung von Folter oder
folterähnlichen Maßnahmen,217 teilweise unter Differenzierung zwischen „staatlicher“
und „privater“ Folter, umfassend ablehnt.218 Eine Grundlage findet diese breite
Ablehnung neben dem absoluten Schutz der Menschenwürde aus Art. 1 GG und dem
Rechtsstaatsprinzip des Art. 20 GG unter anderem auch in Art. 3 EMRK.219 Eher
gelegentlich werden im Hinblick auf Szenarien wie „ticking bomb“ sowie teilweise
unter eher gewagter Übertragung von deutscher Grundrechtsdogmatik auf die EMRK
die Menschenrechte entweder „aufgeweicht“ oder ganz ignoriert.220
Zusammenfassend lässt sich § 32 StGB als bis dato die einzige Norm des StGB
ansehen, deren Bestand durch die EMRK selbst mitbestimmt worden ist. Ohne die in
den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts noch nicht absehbare Entwicklung in der
Auslegung der EMRK insgesamt und des Art. 2 EMRK im Besonderen wäre die heute
allgemein als eben solche anerkannte Schranke der Gebotenheit in § 32 Abs. 1 StGB
nicht Gesetz geworden, sondern nach den vorigen Reformentwürfen ersatzlos gestrichen
worden. Zugleich prägen die Menschenrechte der Art. 2 und 3 EMRK die heutige
Befassung mit dem deutschen Notwehrrecht das Strafrecht in einer besonders sensiblen
Materie.
D. Fazit
Abschließend kann festgestellt werden, dass die Bedeutung und der Einfluss der
Menschenrechte der EMRK auf das deutsche StGB kein einheitliches Erscheinungsbild
bietet. In den ersten Jahrzehnten nach dem innerstaatlichen Inkrafttreten der Rom-
216
217
218
219
220
Zu den wenigen Ausnahmen vgl. Brugger, Der Staat 35 (1996), 67 ff.; Daschner, Kriminalistik 1996,
175; ders., Kriminalistik 1996, 249; Jerouschek, ZStW 110 (1998), 658 ff.; Rüping, ZStW 109
(1997), 381; Soiné, Kriminalistik 1993, 575. Hetzer (Fn. 202), 157, sieht den Beginn der Debatte um
die Notfallfolter dagegen bereits im 18. Jahrhundert angelegt.
Etwa Jeßberger, Jura 2003, 711, 713 f.; Kinzig, ZStW 115 (2003), 791, 812; Meyer-Ladewig, NJW
2004, 981, 983; Quoirin, DRiZ 2003, 114; Perron, FS Ulrich Weber, 2004, S. 146, 152; Roxin,
Ausnahmefälle, S. 461, 466; Schaefer, NJW 2003, 947; ders., StV 2004, 212, 217; Schroeder, ZRP
2003, 180; Tröndle/Fischer, StGB (Fn. 186), Vor § 32 Rn. 6; Wilhelm, Polizei 2003, 198 ff.;
Zieschang (Fn. 217), S. 60.
Etwa Düx, ZRP 2003, 180, Fahl (Fn. 202), 187 ff.; Hamm, NJW 2003, 946, Hilgendorf, JZ 2004,
331, 338; Jerouschek/Kölbel, JZ 2003, 613, 619.
Bernsmann, „Entschuldigung“ durch Notstand, 1989, S. 93 f.; Kinzig (Fn. 217), 811; Miehe, NJW
2003, 1219; Schaefer (Fn. 217); Ziegler, KritV 2004, 50, 61.
Vgl. u. a. Brugger, VBlBW 1995, 446 ff. Deutlicher ders. (Fn. 216), 67 ff.; ders., JZ 2000, 165; Erb,
NStZ 2005, 593 ff.; Götz, NJW 2005, 953, 956 f.; Herzberg, JZ 2005, 321 ff.; Norouzi, JA 2005, 306,
309 f.; Otto, JZ 2005, 473, 481; Wittreck, DÖV 2003, 873 ff.
38
Dirk Diehm
Konvention ist der gegebene und nachweisbare Einfluss oftmals hinter dem, zumindest
aus heutiger Sicht rückblickend gebotenen Einfluss zurück geblieben. Dagegen haben
die Grundfreiheiten und Menschenrechte mittlerweile eine eigenständige Bedeutung
zumindest in Bezug auf einige Vorschriften des materiellen Strafrechts entwickelt.
Zumindest mitursächlich hierfür dürfte zum einen die zunehmend ins Bewusstsein
gerückte Existenz und Bedeutung der EMRK und des EGMR selbst sein. Daneben ist
sicherlich auch die heute ungleich einfacher zugängliche Rechtsprechung zu den
Urteilen des EGMR wie auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der
Konvention selbst von hoher Bedeutung. Insoweit dürfte zu erwarten sein, dass der
derzeitige status quo kein endgültiger ist, sondern die Menschenrechte, neben und
ergänzend mit den Grundrechten, auch weiterhin für das deutsche Strafrecht Bedeutung
entfalten werden. Die Menschenrechte der EMRK haben folglich, mit wenigen
unrühmlichen Ausnahmen auch aus jüngerer Zeit abgesehen, den Status einer bloße
internationalen Verzierung hinter sich gelassen, was angesichts der hohen Bedeutung
von Grund- und Menschenrechten sicherlich nur zu begrüßen ist.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
Dr. Dirk Diehm, LL.M. Eur.
Übersetzt von: Rabia Ünlü, LL.M.Eur.
A. Giriş
„Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi, maddi ceza hukukunun sadece uluslararası
yapılmış bir süsü gibi durmaktadır“.1 Meinhard Hilf’in bu ifadesiyle geçen yüzyıl
içerisinde Roma Sözleşmesinde belirlenen insan haklarına verilen statü karakterize
edilmektedir. Ceza hukuku bilimi, ceza hukuku uygulaması ve örnek kararlar için aynı
şey söylenebilir. Geçmişe bakacak olursak, insan haklarıyla temel özgürlükler, her ne
kadar anayasa tarafından korunan temel haklardan geçici olarak ve kısmen daha
kapsamlı bir anlam taşısalar da maddi ceza hukukuna ve ceza kanununa olan etkisi
bakımından daha fazla ihmal edilmiştir.2 Đnsan haklarının, ceza davalarındaki mahkeme
kararlarında etkili ve esaslı bir biçimde dikkate alınmasının 20. yüzyılda 80’li yıllarda
mümkün olmasının eksikliği, 1969 yılındaki Ceza Kanunu 2. Değişiklik Kanunu ile
ĐHAS’ne önemli bir pozisyon, ama aynı zamanda çoğunlukla yanlış pozisyon tanıyan
kanun koyucu3 tarafından hissedilmiştir.4
Bu tebliğimde kişinin temel özgürlükleri ve insan haklarının uluslararası ve ulusal
mevzuatta yürürlüğe konmasından itibaren geçen elli yıldan fazla bir süre içerisinde
Sözleşmenin, Alman Ceza Yasasını geçici olarak ne kadar etkilediği ve ne kadar
etkilemesi gerektiğinden bahsedeceğim.
*
1
2
3
4
Bu tebliği, 30 Ağustos 2007-1 Eylül 2007 tarihleri arasında Würzburg Bavyera Julius-Maximilians
Üniversitesinde gerçekleştirilen „Alman-Türk Hukuk Karşılaştırmasında Ceza Hukuk“ günlerinde
sunulmuştur. Yazar, Würzburg Üniversitesi’nde Prof. Dr. Frank Zieschang’ın kürsüsünde asistan
olarak çalışmıştır, şimdi Bad Kissingen‘in ve Schweinfurt’un mahkemelerinde hakim olarak
görevlidir
Hilf, Entwicklung der Menschenrechte innerhalb der Staaten des Europarates, Heidelberg 1987,
S. 22.
Bunun için bkz.: Diehm, Die Menschenrechte der EMRK und ihr Einfluss auf das deutsche
Strafgesetzbuch, 2006, S. 305 ff.
Prot. V, S. 1808 f.; BT-Drs. V/4095, S. 14.
Özellikle Al.CK. § 66 b’ye göre güvenlik tedbiri olarak muhafaza altına alma tedbirinin sonradan
verilmesi konusunda AĐHS’nin ihlaline işaret edilmişse de (BT-Drs. 15/3346, S. 15) bu durum
dikkate alınmamıştır.
40
Dirk Diehm
B. Roma Sözleşmesi
I. Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesinin Tarihçesi
Öncelikle kısaca AĐHS hakkında bilgi vermek gerekir. Çoğu görüşlerin aksine 4
Ekim 1950 yılında Roma’da imzalanan sözleşme, Avrupa Toplulukları veya Birliği
mevzuatının bir parçası olmayıp, Avrupa’da insan hakları ve temel özgürlüklerin
korunmasıyla ilgilidir.5 Bu durum, Sözleşmenin imzalandığı tarihten de bellidir. Çünkü
AĐHS, 1952 yılında Paris’te imzalanan ve geçen süre içerisinde6 feshedilen Avrupa
Kömür ve Demir Topluluğu’nun7 kurucu anlaşmasından iki yıl önce imzalanmıştır.
Bundan dört yıl sonra, yine Roma’da, 1956 yılında bugün Avrupa Toplulukları diye
bilinen Avrupa Ekonomik Topluluğunu kuran Roma Anlaşmaları8 imzalanmıştır.
Bunun yanı sıra AĐHS, 5 Mayıs 1949 tarihinde kurulan Avrupa Konseyinin bir
sözleşmesidir9 ve bu Konsey Avrupa Toplulukları veya Birliği organı değildir. Bilakis,
Avrupa’nın dışına kadar uzanan bir alanı oluşturan toplam 46 ülkeyi kapsayan bir
kuruluştur.
II. AĐHS’nin Đç Hukuktaki Yeri
1953 yılının Eylül ayından itibaren hem uluslararası hem de ulusal mevzuatta
yürürlüğe giren AĐHS10, Federal Almanya’da sıradan bir kanunla aynı hükümdedir.11
Anayasa’nın 59. maddesine yansımış olan12 devletler hukukunun giderek artan düalist
yaklaşımı uyarınca,13 Federal Almanya, devletler hukuku öznesi sıfatıyla AĐHS’ni
imzalayarak ve iç hukukuna uyarlayarak devletler hukukuna bağlı kalmayı kabul
etmiştir. Almanya’nın devletler hukukuna uygun olarak AĐHS’ne bağımlılığı,
sözleşmenin iç hukuktaki geçerliliğinden bağımsızdır ve devletler hukukuna göre bir
beyanla feshedilebilir.14
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
Karş.: Diehm, JuS 2007, 207 ff.; Herdegen, Europarecht, 9. Aufl. 2007, § 1 Rn. 22.
Obwexer, EuZW 2002, 517.
BGBl. 1951 II, S. 447.
BGBl. 1957 II, S. 766.
E. Klein, AVR 39 (2001), 121 ff.; H.-C. Krüger, ZEuS 1999, 367 ff.
3 Eylül 1953; BGBl. 1954 II, S. 14.
Art. II Abs. 4 Zustimmungsgesetz 1952; BGBl. 1954 II, S. 685.
BVerfGE 1, 396, 411; BVerfGE 35, 265, 333; Dahm/Delbrück/Wolfrum, Völkerrecht I/1, 2. Aufl.
1989, S. 116 ff.; Echterhölter, JZ 1955, 689 ff.
Bunun için esas olarak, Triepel, Völkerrecht und Landesrecht, 1899, S. 111. Ayrıca, Oppermann,
Europarecht, 2. Aufl. 1999, S. 14; Zuleeg, DÖV 1977, 462, 467.
Gollwitzer, in: Löwe/Rosenberg, StPO, 25. Aufl. 2005, Einl. MRK, Rn. 2.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
41
Đç hukukta geçerli olan diğer uluslararası anlaşmalar gibi özellikle AĐHS’de lex
posterior prensibi geçerlidir.15 Sorunlar AĐHS ile bağdaşmayan hiyerarşik sıralamada
aynı düzeyde veya daha üst düzeyde bulunan iç hukuk kuralların geçerli kabul
edilmeyişinden kaynaklanmaktadır. Sözleşme kuralının iç hukuk kuralının yerini alması
sadece ulusal alanla sınırlı olmasına rağmen devletler hukuku alanında Federal Almanya
hala kabul etmiş olduğu sorumluluklarına bağlı kalacaktır.16
Her ne kadar kanun koyucu, sözleşmenin iç hukuktaki yerini, uyum yasasında,
bugünkü ölçülere göre neredeyse benzeri görülmeyen netlikteki “Sözleşme kanun
hükmündedir“ ifadesiyle belirlemiş olsa da,17 daha önce müteadditler defa denenmiş
olan18 ve AĐHS’ne bağlı diğer ülkelerde gerçekleşmiş olan, AĐHS’nin iç hukuktaki
değerinin federal bir kanundan üstün olmasına yönelik çabalar hala devam etmektedir.19
Yürürlüğe girmesinden sonra, özellikle ilk 20 yılda yapılan tartışmalarda,
Sözleşmenin anayasal konumunun yükseltilmesine ilişkin değişik formüller ortaya
konulmuştur.20 AĐHS’nin bütün olarak anayasanın ve hatta anayasanın değiştirilmesi
mümkün olmayan 1 ve 20. (Anayasa madde 79/3 ile ilintili) maddelerinin dahi üstünde21
ve böylece Avrupa’da benzeri görülmemiş22 anayasa üstü bir konumda olmasının ne bir
hukuki gerekçesi vardır ne de böyle bir konumun dar şartları yerine getirilmiştir.23
Ayrıca, insan haklarının Anayasa 1. fıkrasının 2. fıkrasındaki hüküm aracılığıyla,
Anayasanın değişmez 1. maddesine dahil edilmesi düşünülmüştür.24 Bunun sonucu
sadece Anayasanın 79. maddesinin 3. fıkrasının üzerinde öngörülmemiş biçimde
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
Ayrıntılı olarak, Sternberg, Der Rang von Menschenrechtsverträgen im deutschen Recht unter
besonderer Berücksichtigung von Art. 1 Abs. 2 GG, 1998.
Scheuner, FS Hans-Jürgen Schlochauer, 1981, S. 899, 904.
BGBl. 1952 II, S. 685.
Örneğin, Ambos, ZStW 115 (2003), 583, 587; Kühne, Strafprozessrecht, 6. Aufl. 2003, § 2 Rn. 30;
jeweils mit der Forderung eines Verfassungsrangs für die EMRK.
Bunun için, Hoffmeister, Der Staat 40 (2001), 349, 360 f.; Schmid, Rang und Geltung der
Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten vom 3. November
1950 in den Vertragsstaaten, 1984.
Bunun için, Herzog, DÖV 1959, 44; Kleeberger, Die Stellung der Rechte der Europäischen
Menschenrechtskonvention in der Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland – Versuch einer
Neubestimmung, 1992; Pache, EuR 2004, 393 ff.; Stern, Das Staatsrecht der Bundesrepublik
Deutschland, Bd. III/2, 1994, S. 1624 f.; Sternberg (Dipnot 15).
Klug, GedS Hans Peters, 1967, S. 434, 442 f.
AĐHS, sadece Hollanda’da bu derece yüksek bir değere sahiptir; karş.: Logemann, Grenzen der
Menschenrechte in demokratischen Gesellschaften, Die „demokratische Gesellschaft“ als
Determinante der Grundrechtsschranken in der Europäischen Menschenrechtskonvention, 2004,
S. 125 ff.; Pache (Dipnot 20), 395.
Karş.: BVerfGE 37, 271, 279 f.; BVerfGE 58, 1, 30 f.; in Bezug auf das Europäische
Gemeinschaftsrecht die Solange-Rechtsprechung des BVerfG: BVerfGE 73, 339, 376 [Solange II,
Anm. d. Verf.] und BVerfGE 89, 155, 174 f. [Maastricht, Anm. d. Verf.].
Echterhölter (Dipnot 12), 691 f.; Hoffmeister (Dipnot 19), 367 ff.; Partsch, ZaöRV 15 (1953/54),
663. Für den Verfassungsrang auch Guradze, NJW 1960, 1243; ders., DÖV 1960, 286, 287 f.;
kritisch speziell zu diesem Herzog, DÖV 1960, 775 ff.
42
Dirk Diehm
AĐHS’nin de değişmez görülmek zorunda olması değil,25 ayrıca “ulusal” temel hakların
dengesinin de bozulabilecek olmasıdır.
Anayasa’nın 25. maddesiyle Đnsan haklarına devletler hukukunun genel hükümlerine
ilişkin statüsü verilmiş olmasıyla, AĐHS’nin iç hukukta en azından federal kanunlarının
üstünde bir hükme sahip olması tartışılmıştır.26 Haklı olarak bu görüş de genel kabul
görmemiştir, çünkü AĐHS an fazla bölgesel ve devletler örf ve adet hukuku kuralı27
olarak görülmektedir ve bu da sadece AĐHS madde 3 ve 4 ile getirilen işkence ve
kölelik yasağı ile getirilen garantiler sayesindedir.28 Bir diğer düşünce, kanun
koyucunun iç hukukta geçerli olan AĐHS’ni daha sonraki kanunlarla ihlal etmekten
kaçınması sonucunu doğurması yönündedir.29 Bu görüş de taraftar bulmadı, çünkü
kanun koyucunun ticaretle ilgili özel hukuk kuralları açısından buna göre hareket etmesi
pek mümkün görünmemektedir.30 Son olarak kanun koyucunun AĐHS’nin statüsünü
yükseltmesi mümkün görülmüştür, fakat uluslararası hareket olanaklarına bakarak
bunun uygun olmayacağı kanaatine varılmıştır.31
III. Federal Anayasa Mahkemesinin Đçtihadı
Federal Anayasa Mahkemesi gecikmeli olarak 1987 yılında insan haklarıyla32 yeniden
ilgilenmesi gerektiği bir durumda, alman hukukunda AĐHS’nin statüsünü ve geçerliliği
konusunu ayrıntılı olarak ele almıştır.33 Anayasa Mahkemesi öncelikle AĐHS’nin uyum
yasası nedeniyle ve kanun koyucunun düzenlemesi nedeniyle, sadece basit bir federal
kanunla aynı dereceye sahip olduğunu belirtmiştir. Bunun sonucunda insan hakları, iç
hukukta daha sonra çıkarılan bir başka federal kanunla feshedilebilmektedir. Federal
Anaya Mahkemesinin görüşüne göre bunun gerçekleşebilmesi için devletler
25
26
27
28
29
30
31
32
33
Sternberg (Dipnot 15), S. 40 ff. m. w. N. Das Scheitern des eigenen Ansatzes konstatierend
Echterhölter, RdA 1980, 241, 243.
Bleckmann, EuGRZ 1994, 149; Frowein, FS W. Zeidler, 1987, S. 1763, 1768 f.; Grewe, VVDStL 12
(1954), 129 ff.; Guradze, Die Europäische Menschenrechtskonvention, 1968, S. 177; Kaufmann,
GedS Jellinek, 1955, S. 445 ff.; F. Klein, JiR 11 (1963), 149 ff.
Devletler örf ve adet hukuku konusunda, BVerfGE 15, 25, 34; BVerfGE 23, 288, 316 f.;
Papadimitriu, Die Stellung der allgemeinen Regeln des Völkerrechts im innerstaatlichen Recht,
1972; Weiß, AVR 39 (2001), 394 ff.
Pigorsch, Die Einordnung völkerrechtlicher Normen in das Recht der Bundesrepublik Deutschland,
1959, S. 11 ff.; Rojahn, in: v. Münch/Kunig, GG-Kommentar, Art. 25 Rn. 10; Sternberg (Dipnot 15),
S. 179, 182.
Geiger, Grundgesetz und Völkerrecht, 3. Aufl. 2002, S. 177; Ress, Europäischer
Menschenrechtsschutz – Schranken und Wirkungen, 1982, S. 271, 273 f.
Ayrıca Lippold, NJW 1991, 2383, 2386 vd.’a göre, AĐHS’ne taraf ülkelerden hiç biri, AĐHM önünde
sözleşmenin değiştirilmesine dayanmamıştır. Aksi yönde, Sternberg (Dipnot 15), S. 115.
BT-Drs. VII/5924, S. 235.
Örneğin BVerfGE 9, 36; BVerfGE 10, 271; BVerfGE 14, 1 ff.; BVerfG NJW 1984, 967 f.
BVerfGE 74, 358, 370 ff.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
43
hukukundan doğan sorumlulukları göz önünde tutularak ve de Anayasanın 25. maddesi
uyarınca devletler hukuku kurallar karşısında anayasanın uyumlu olması zorunluluğu,
kanun koyucunun, sözleşme kurallarına aykırı bir düzenleme yapacağına dair ceza
hukuku terminolojisiyle ifade etmek gerekirse, kastının, yani bilinçli ve istekli
iradesinin açık beyanı gereklidir.34 Şayet bu türden yüksek bir taleple bağlantılı
düzenleme amacı bulunmazsa, Federal Anayasa Mahkemesine göre, bütün devlete ait
daireler, makamlar ve mahkemeler ulusal hukuk kurallarının yorumunda Anayasanın
kuralları da dahil olmak üzere,35 sözleşmeye uyumlu bir yorumla insan haklarını dikkate
almalıdır.36
Topluluk hukukuyla, yönergelerle ve artık çerçeve kanunla dahi uyumlu olarak ulusal
hukuk kurallarının uygulanmasından yola çıkarak, AĐHS, devletler hukukunun bilimsel
kaynağını teşkil etmektedir ve alman iç hukuku bu sözleşmeye uygun yorumlanmalı ve
uygulanmalıdır. Ceza hukukundaki örnek kararlara göre, özellikle de Federal Anayasa
Mahkemesinin Ceza Dairesince verilen kararlarda, AĐHS’nin statüsü geç belirlenmiştir
ve Federal Anayasa Mahkemesince çözümlenmiştir.37
Federal Anayasa Mahkemesi, sadece insan haklarının kendisi değil, aynı zamanda da
Adalet Divanının sözleşmeyle ve de Ekim 1998 yılına kadar geçerli olan Avrupa insan
hakları konvansiyonu da dikkate alan, sözleşmeyle uyumlu kararlar verme ilkesini
netleştirmektedir. AĐHM’nin,38 Caroline von Monaco kararından hemen sonra Federal
anayasa Mahkemesinin39 vermiş olduğu çoğu zaman engelleyici olarak nitelendirilen,
AĐHM Kararlarının daima dikkate alınması ve somut olaylarda denetlenmesi ve
değerlendirilmesi yönündeki kararı, bunun aksi yönünde bir karar değildir.40
34
35
36
37
38
39
40
BVerfGE 74, 358, 370.
BVerfGE 74, 358, 370; Eiffler, JuS 1999, 1068, 1070 ff.; Steinberger, ZaöRV 48 (1988) 1, 7 ff.
BVerfGE 82, 106, 114 f.
BGHSt 45, 321, 329.
EGMR NJW 2004, 2647 ff. Hierzu Bartnik, AfP 2004, 489 ff.; Beuthien, K&R 2004, 457 ff.;
Ennöckl/Windhager, MuR 2004, 251 ff.; Grabenwarter, AfP 2004, 309 ff.; Halfmeier, AfP 2004,
417 ff.; Heldrich, NJW 2004, 2634 ff.; Herrmann, ZUM 2004, 665 f.; Hoppe, ZEuP 2005, 656,
657 ff.; Kobath, ZUM 2004, 818 ff.; Lenski, NVwZ 2005, 50 ff.; Mann, AfP 2004, 436 f.; Stürner, JZ
2004, 1018 ff.; Tettinger, JZ 2004, 1144 ff.; Vahle, DVP 2005, 115 f.; Vetter, DVBl. 2004, 1226 ff.;
v. Hein, GPR 2004, 252 ff.; Zagouras, AfP 2004, 509 ff.
BVerfGE 111, 307 ff., mit Anm. E. Klein, JZ 2004, 1176 ff.; Roller, DRiZ 2004, 337; Stürner
(Dipnot 38). Weiterführend Esser, StV 2005, 348 ff.; Meyer-Ladewig/Petzold, NJW 2005, 15 ff.
E. Klein (Dipnot 39); Meyer-Ladewig/Petzold (Dipnot 39).
44
Dirk Diehm
IV. AĐHS’nin, AĐHM Tarafından Yapılan Yorumu
AĐHS’nin yorumu pratik olarak Strasburg’da AĐHM’de saklı tutulmaktadır.41 Ancak,
Mahkemenin AĐHS’nin pozitif hukuka ilişkin yorum tekeli bulunmamaktadır. Anayasa
m. 100 ile Avrupa Toplulukları Anlaşması m. 234’te belirlenmiş hükümden önce
muhakeme davası gibi, Ulusal mahkemelerinin yürüyen bir davada sözleşmenin
uygulanmasıyla ilgili sorularını, AĐHS’ne yönlendirme imkanını veren, kanun
maddelerini kontrol etme imkanı yoktur. Şüphesiz Mahkeme, AĐHS m. 13 gereğince
kişisel şikayet olanağı ve bununla bağlantılı olan AĐHM’nin, üye devletlerin egemenlik
işlemlerininin uygunluğu konusunda “son derece” olarak karar vermesi bakımından fiili
olarak son makam olarak görünmektedir.
AĐHM kararları sadece milletler arası hukukta bağlayıcılığı vardır42 ve norm
oluşturma yeteneği olmayan daha çok denetleyici karaktere sahiptir.43 Kanun koyucunun
yapmış olduğu işlemler, mahkeme kararları ve idari kararlar gibi egemenlik hakkından
doğan işlemlerdir ve AĐHM tarafından, bunların sadece insan haklarına aykırı olduğu
tespit edilir, fakat feshedilemez. AĐHM en fazla insan haklarını ihlal eden devletin
şikayette bulunan kişiye uygun miktarda bir tazminat ödemesini kabul edebilir. Kararlar
sadece şikayet edilen ve devletler hukuku süjesi olan ve uygun miktarda tazminat
ödemeye mahkum edilmesi mümkün olan üye devlet hakkında verilebilir.44 Aynı şekilde
Federal Anayasa Mahkemesinin vermiş olduğu kararda da belirtildiği gibi,45 AĐHM
kararlarının dikkate alınmasını talep edilebilmektedir. Anayasanın devletler hukukuna
uyumlu olması çerçevesinde AĐHS’nin Adalet divanınca uygulamasını dikkate alması
ve göz önünde bulundurması konusundaki sorumluluğu anayasa mahkemesinin verdiği
tüm kararlarda da etki etmektedir.46 Bu kararlar Federal Almanya Cumhuriyetine karşı
bir karar olmadıkça, doğrudan etki etmemektedirler, fakat insan haklarının uygulanması
söz konusu olduğunda kararın kesinleşmesiyle herkes açısından geçerli olma etkisinden
söz etmek mümkündür.47 Federal anayasa Mahkemesi yeni bir kararında AĐHM bir
takım kararlarının temel haklarla ilgili kararlara gereksiz acele ederek aktarılması
karşısında uyarmasına rağmen, bu prensipten bir geriye dönüş anlamını
41
42
43
44
45
46
47
Bleckmann, Staatsrecht II – Die Grundrechte, 4. Auflage, 1997, S. 47; Murswiek, in: Konrad,
Grundrechtsschutz und Verwaltungsverfahren – Internationaler Menschenrechtsschutz, 1985, S. 213,
229.
EGMR EuGRZ 1979, 454, 460; EGMR EuGRZ 1983, 344, 348; Rupp-Swienty, Die Doktrin von der
margin of appreciation in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte,
1998, S. 8.
EGMR EuGRZ 1979, 454, 460; EGMR EuGRZ 1983, 344, 348; Pache (Dipnot 20), 403.
Peukert, in: Frowein/Peukert, Die Europäische Menschenrechtskonvention, 2. Aufl. 1996, Art. 50 Rn.
36 m. w. N.
BVerfGE 74, 358, 370; ebenso BVerfGE 82, 106, 115; BVerfGE 83, 119, 128.
EGMR EuGRZ 1979, 454, 460; EGMR EuGRZ 1983, 344, 348.
Grabenwarter, EuGRZ 2003, 174, 178; Jung, GA 2003, 193; Okresek, EuGRZ 2003, 168, 169.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
45
taşımamaktadır.48 2004 yılına ait karara daha yakından bakıldığında, Federal Anayasa
Mahkemesi sadece her olayın kendisine ait şartlarının değerlendirmesini istemiştir ve
temel hakları alanında koruma alanı ile bu alana yapılacak müdahaleler açısından iyi bir
denge açısından bu durum daha fazla önem kazanmıştır.49
V. Nevi Şahsına Münhasır bir Yorum Şekli
AĐHM, AĐHS’de belirtilen insan haklarını ve temel özgürlükleri, AĐHS’ni yaşayan bir
varlık olarak varsayarak kendi tarifiyle bağımsız/otonom bir şekilde yorumlamaktadır.50
AĐHM tarafından geliştirilen bu tarz yorumun özelliği, Mahkemenin, AĐHS’nin
Fansızca ya da Đngilizce versiyonlarını özel olarak esas almamasıdır. Gerçi sözleşmenin
sadece bu iki versiyonu devletler hukuku alanında doğru kabul edilir.51 Adalet Divanı,
kırktan fazla üye devletin farklı dillerde yazılmış metinlerini bir bütün olarak ele
almakta ve bu bütünün AĐHS’ni oluşturduğunu varsaymaktadır. Bunun yanı sıra AĐHM
insan haklarının değişen zaman içerisinde değişmez bir şekilde uygulanmaması
gerektiğini ve hatta toplumsal değerlerin değişimini de değerlendirerek ele alınması
gerektiğini çok erken ifade etmiştir.52 Uygulamalarda da her daim göz önünde tutulması
gereken amaç, üye ülkelerde insan haklarının ve temel özgürlüklerinin etkin bir şekilde
sağlanması ve geçerli kılınması gerektiğidir.53
VI. AĐHS’nden Doğan Koruma Zorunlulukları
Son olarak dikkate alınması gerek husus ise, AĐHS’nin 1. maddesinden dolayı,
sözleşmenin basit bir devlet vatandaş ilişkisinden ziyade bir anlam taşıdığıdır. Alman
anayasal dogmatiğine göre, ağırlıklı olarak benimsenmiş olan, Anayasada belirtilmiş
olan hakların öncelikle devlete karşı korunmasıdır. Bu haklar sayesinde devletin
egemenlik haklarından kaynaklanan kişinin kendi haklarına olan müdahalelere karşı
savunma imkanı bulunmaktadır. Özel şahısların müdahalelerine karşı sadece temel
hakların üçüncü güç olarak dolaylı etkisinden söz edilebilir.54 Bu tür bir yansıma
Medeni Hukukta Al.MK m. 138’de düzenlenen ticari işlemlerde ahlaksızlık, Al.MK
48
49
50
51
52
53
54
BVerfG JZ 2004, 1171, m. Anm. E. Klein (Dipnot 39).
Aynı şekilde Meyer-Ladewig/Petzold (Dipnot 39).
EGMR EuGRZ 1975, 91, 92; EGMR EuGRZ 1986, 313.
Art. 59 Abs. 4 EMRK.
EGMR EuGRZ 1975, 91, 92; Frowein, in: Frowein/Peukert, Europäische Menschenrechtskonvention, 2. Aufl. 1996, Art. 3 EMRK Rn. 1; Gollwitzer (Dipnot 14), Art. 3 MRK Rn. 17.
EGMR EuGRZ 1980, 662, 664; bestätigend EKMR EuGRZ 1991, 254, 259.
v. Münch, in: v. Münch/Kunig, GG, 5. Aufl. 2000, Vorb. Art. 1-19 Rn. 22 ff.
46
Dirk Diehm
m. 242’de düzenlenmiş iyi niyet ve Al.MK m. 826’da düzenlenmiş kasten işlenen ahlak
dışı fiilden doğan zarar gibi genel hükümlerden yararlanarak çözümlenmektedir.55 Roma
sözleşmesinde durum farklıdır. AĐHS’nin 1. maddesi uyarınca üye devletler, egemenlik
güçlerinden faydalanırken sadece insan haklarını göz önünde tutmak değil, daha çok
şahıslar arası ilişkilerde, uygulama alanı doğduğunda, insan haklarının korunmasını
sağlamak zorundadırlar.56 Şahıslar arası müdahaleleri yasaklayan düzenlemelerin
yetersiz olduğu üye ülkeleri kınayarak, pozitif koruma zorunluluğu olarak
sınıflandırılan bu görevlerini, AĐHM düzenli olarak yerine getirmektedir. AĐHM,
özellikle de ceza hukuku alanında yüksek düzeyde korunması gerekli mallar ile ilgili
sadece bir yasağın varlığı ile yetinmemekte, aynı zamanda caydırıcı etkiye sahip
yaptırımların belirlenmiş olmasını da beklemektedir. Ceza Kanununun bir hükmüyle
ilgili olarak ortaya konulan AĐHS’nin şahıslar arası ilişkilerde ne kadar uygulanabilir
olduğu sorusu, sonuç itibariyle kifayetsiz/mesnetsiz addedilebilmektedir.
C. AĐHS ve Alman Ceza Kanunu
AĐHS’nin Alman Ceza Kanununa olan ve beklenilen etkisi, uygulanışında,
kullanımında ve unsurlarında insan haklarından etkilenmiş olan bir takım normlarla
açıklanabilmektedir. Bunun için sadece bugün geçerli olan Alman Ceza Kanunuyla
sınırlı kalmamak gerekir. AĐHS’nin Đç hukukta elli yıldan fazla geçerli olması, aynı
zamanda üç „büyük“ Ceza hukuku reformu ve otuzdan fazla „küçük“ Ceza Kanunu
değişiklikleri, Alman Ceza Kanununun, tarihi gelişimiyle insan haklarıyla uyumlu olup
olmadığı konusunda sürekli sınanmış olduğunu göstermektedir.
I. AĐHS ve Eski Ceza Kanunu Maddeleri
AĐHS’nin maddi ceza hukukuna. geçmişte ne kadar etki ettiğini ve izler bıraktığını
incelemek adına bir takım seçilmiş örnekler vermek konuya açıklık kazandıracaktır.57
Bunlar, bir istisna hariç, Alman Devletinde 1871 yılında Alman Ceza Kanununun
yürürlüğe girmesiyle maddi ceza hukukunun temelini oluşturan normlardır. Sonuç
itibariyle seksen yıldan fazla bir süre içerisinde hem uygulamada hem de teoride bu
kuralların işlenmesi ve kendilerine has sorunlarıyla uğraşılması, sözleşmenin iç hukukta
kabul edilmesinden önceki zaman için yeteri kadar imkan, itiraz ve eleştirilerin
55
Heinrichs, in: Palandt, BGB, 66. Aufl. 2007, § 242 Rn. 7.
56
Positive Verpflichtungen der
Staaten in der Europäischen Menschenrechtskonvention, 2003.
57
Weiterführend zum Einfluss der EMRK auf das deutsche StGB Diehm (Dipnot 2).
EGMR NJW 2001, 1989; EGMR NJW 2003, 3259, 3260; Dröge,
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
47
sunulmasını sağlamıştır ve bunları AĐHS’nin yürürlüğe girmesinden sonra oluşan itiraz
ve eleştirilerle kıyaslama imkanı doğmuştur. 20. yüzyılın ilk yarısında var olan
eleştirilerin yirminci yüzyılın ikinci yarısında tekrar ele alınmayıp ve sadece insan
haklarıyla güçlendirilmediği takdirde, insan haklarının bahse konu kritik normun
kaldırılmasındaki etkisinin doruk seviyelere ulaştığını söyleyebiliriz.
1. Eski Alman Ceza Kanunu § 161 – Yemin Yeteneğinin Kaldırılması
Ceza kanununda „yalan yeminin yan sonuçlarını“ düzenleyen ve 1969 yılına kadar
geçerli olan eski Alman Ceza Kanununun 161. paragrafı, bu bağlamda örnek olarak
gösterilebilecek ilk normdur. 1971 yılına kadar Ceza Yasasında özünde değiştirilmeden
tutulan bu hüküm,58 yalan yeminle mahkum edilmiş bir şahsın zorunlu olarak yemin
yeteneğini kaybetmesini düzenlemektedir. Yemin yeteneğinin kaybı ömür boyu
sürmekteydi59 ve yalan yeminde bulunan kişiyi mahkum eden mahkeme cezası
hafifletilmiş olsa dahi bu kararı vermek durumundaydı.60 Suçu işleyenin yanı sıra
azmettiren de61 yemin yeteneğinin kaybına uğramaktaydı, fakat yardım eden62 ya da
teşebbüste bulunan63 muaf tutulmaktaydı. Yemin yeteneğinin yeniden kazanılmasını
Alman Ceza Kanununda düzenlenmemişti. Aşırı durumlarda yalan yeminle mahkum
edilen, onlarca yıl bu ayıbın, yani „yemin yeteneksizliğinin“ gölgesi altında
kalmaktaydı.
Devlet tarafından karar verilen bu güvenilmezlik sıfatı ilk bakışta kişinin tanık veya
bilirkişi olarak verdiği yalan ifadesinin mantıklı bir sonucu gibi görünse de, işlemiş
olduğu suçun ağırlığını aşan ve ömür boyu taşıyacağı bir yara olarak etkili kalmaktaydı.
Ne zaman ki yemin yeteneğinden yoksun kişinin şahit veya bilirkişi olarak dinlenmesi
söz konusu olsa, mahkeme, ifade verenin yemin yeteneğinden yoksun olduğuna dair
taleple karşılaşmaktaydı. Muhatap şahıs için bu durum, sonuçta federal sicil kaydının
bir kısmının ya da tamamının alenen okunması demektir ve bu kaydın bugünkü
düzenlemelerde olduğu gibi silinmesi imkanı bulunmamaktadır. Bu durum ve bir özel
hukuk davasında şahit olarak ifade verenin bir anda sicil kaydından dolayı aleni bir
58
59
60
61
62
63
RGBl. 1871, S. 127, 158.
Jagusch, in: LK, 8. Aufl. 1957, § 33 Anm. 2; Mezger, in: LK, 8. Aufl. 1957, § 161 Anm. 3.
RGSt 69, 29, 30; RG DR 1944, 231; BGH NJW 1951, 206.
RGSt 4, 377, 378 f.
RGSt 71, 118, 119; BGHSt 1, 157, 158.
RGSt 2, 93, 95; RGSt 13, 76, 79 f.; RG JW 1935, 2369; RG JW 1937, 2961; BGHSt 1, 241, 244.
48
Dirk Diehm
şekilde bir zanlı gibi muamele görmesi, ihmal edilemeyecek kalıcı bir yara
oluşturmaktaydı.64
Sözleşme öncesi verilen mahkeme kararlarında, özellikle de Alman Đmparatorluk
mahkemesinin ve eski Federal Yüksek Mahkemesi Kararlarında, bu konuda herhangi
bir yoruma rastlanılmamaktadır. Özellikle de Đmparatorluk Mahkemesi eski Alman
Ceza Yasası § 161’i sistematik ve dogmatik açılardan uygulamaktaydı ve aksi yönde
herhangi bir eğilim sergilemeden karar vermekteydi. Buna karşılık 19. yüzyıldan 20.
yüzyıla geçiş döneminde öğretide65 itirazlar duyulmaya başlanmıştır ve kanun koyucu
dahi kuralın çağdışı etkisini görerek, yerine yeni bir kanun ikame etmeksizin
kaldırılmasını düşünmüştür.66
Eski Alman Ceza Kanununun 161. paragrafı 1969 yılında yapılan 1. Ceza Hukuku
Reform Yasasıyla kaldırılmıştır,67 fakat kanunun gerekçesinde, onur kırıcı
cezalandırmayı yasaklayan AĐHS’nin 3. maddesinden bahsedilmemiştir. Yüksek
dereceli mahkemelerin kararlarında bu kuralı uygularken AĐHS’nin yürürlüğe girmesini
bir engel olarak görmemişlerdir68 ve kuralın kaldırılmasından kısa bir süre önce, eski
Alman Ceza Kanunun 161. maddesinin lex posterior prensibine göre 1952 yılında
yürürlüğe girmiş olan insan hakları kuralından dolayı kaldırıldığını savunmuşlardır.69
Ömür boyu yemin yeteneğinden yoksun bırakılmanın onur kırıcı bir cezalandırma şekli
olduğundan dolayı, bu görüş kısmen hukuk literatüründe de kabul edilmiştir.70 Eski
Alman Ceza Yasasının 161. paragrafının kaldırılmasına dair gerekçenin, 1925 ve 1927
yıllarında sunulan ceza kanunu değişikliğine dair kanun teklifiyle kelime kelimesine
64
65
66
67
68
69
70
Dreher, ZStW 57 (1955), 229, 232.
Fuchs, Die Ehrenstrafen der Vergangenheit und Gegenwart, 1928, S. 180 f.; Goldschmidt, Strafen
und verwandte Maßregeln, 1908, S. 421; Kießlich, Die Ehrenstrafen – Unter besonderer
Berücksichtigung der Reform des Strafrechts, 1911, S. 90. Ohne Vorbehalte dagegen etwa Binding,
Lehrbuch des Gemeinen Deutschen Strafrechts Besonderer Teil, Zweiter Band Erste Abteilung, 2.
Aufl. 1904, S. 157 f.; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer, Strafrecht und Strafverfahren. Eine Sammlung der
wichtigsten Gesetze des Strafrechts und des Strafverfahrens mit Erläuterungen, 35. Aufl. 1950, § 161
Erl. 2; R. Frank, Das Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich, 18. Aufl. 1931 § 161 Erl. I;
Kohlrausch, Strafgesetzbuch, 32. Aufl. 1936, § 161; Liszt/Schmidt, Lehrbuch des Deutschen
Strafrechts, 25. Aufl. 1927, S. 838 f.; Meyer/Allfeld, Lehrbuch des Deutschen Strafrechts, 7. Aufl.
1912, S. 667.
Begr. zu § 171 E 1925, AEStGB 1925, S. 86; Begr. zu § 184 E 1927, RT-Drs. III/3390, S. 95: „Es ist
nicht richtig, daß jedem, der einmal falsch geschworen hat, ein für allemal die Glaubwürdigkeit
abzusprechen ist“.
Art. 1 Nr. 45 1. StrRG vom 25. Juni 1969; BGBl. 1969 I, S. 645, 653.
BGHSt 20, 34; BGHSt 20, 143, 147 ff.; ebenso KG JR 1965, 106; OLG Celle NdsRpfl 1965, 255;
OLG Hamburg OLGSt 1 § 161 StGB S. 13; OLG Oldenburg NJW 1965, 510; OLG Stuttgart Die
Justiz 1965, 92.
AG Wiesbaden NJW 1963, 965, 967; AG Berlin-Tiergarten NJW 1968, 61, 63.
Brauser, NJW 1965, 108; Gentz, NJW 1968, 61; Guradze, NJW 1963, 965 f. Anders dagegen Pawlik,
NJW 1964, 1559 f.; Roxin, JZ 1965, 558, 561.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
49
aynı olması, kanun koyucunun bu durumdan etkilenmediğini göstermektedir.71 Sonuç
itibariyle insan haklarının Alman Ceza Kanununa hiç bir ya da sadece küçük bir etkisi
olduğunu söylemek mümkündür.72
2. Eski Alman Ceza Kanunu § 175 – Eşcinsellik
AĐHS’nin anlamının alman maddi ceza hukukuna olan etkisini incelerken halen eski
Ceza Kanunun 175. paragrafını incelemek kayda değer sonuçlar verecektir. 1969 yılına
kadar özünde herhangi bir değişikliğin yapılmadığı bu kural, erkekler arası her türlü
eşcinsel münasebeti cezalandırmayı öngörmektedir.
Eski Ceza Yasasının 175 paragrafı hem literatürde hem de mahkeme kararlarında
mutlaka hukuk devletiyle ilgili olması gerekmeyen sorunlara sebebiyet vermekteydi.
Onlarca yıl, çok sonraları içtihatlarda kabul edilen doğuştan eşcinselliğe yatkınlık göz
önünde bulundurmaksızın, suç unsurlarındaki sınırlamalardan daha çok hükmün dar
uygulamasına doğru güçlü bir eğilim gösterilmiştir.73 Đçtihatlarda ve bugüne göre daha
dar görüşlü hukuk biliminde daha çok halkın sağlığı koruma altına alınmaya
çalışılmıştır74 ve bu durumdan dolayı kanun koyucunun düşündüğü 20nci yüzyılın
yirmili yıllarındaki reformda da görüldüğü üzere eşcinsel münasebetlere öngörülen
cezaların kaldırılmasına yer vermemiştir.75 Her ne kadar arada eşcinselliğin sadece
erkekler arası ilişkiler için yasaklandığı konusunda eleştiriler yapılmış ve bu durum bazı
alt derece mahkemelerce konu edinilmiş76 olsa da, yüksek dereceli mahkemelerin genel
bakışının ve literatürde çoğunluğun görüşünü bastıramamıştır: Bazı ilgili mahkeme
kararları orta dereceli mahkemeler tarafından kaldırıldı ve bu yönde açıklanan görüşler
mesnetsiz ve yanıltıcı olarak görüldü.77
AĐHS’in ve onur kırıcı cezalandırma yasağının düzenlendiği AĐHS m. 3’ün yürürlüğe
konmasıyla herhangi bir değişiklik olmamıştır. Federal Anaya Mahkemesine ibraz
71
72
73
74
75
76
77
Diehm (Dipnot 2), S. 185, m. w. N.
Farkli görüş Kühl, ZStW 100 (1988), 601, 630.
RGSt 1, 395, 396; RGSt 2, 237, 239; RGSt 6, 211, 212; RGSt 20, 225 f.; RGSt 23, 289, 291; RGSt
70, 277, 278 f.; BGHSt 1, 107 ff.; BGHSt 1, 293 ff.
Allfeld, Strafrecht, S. 508; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer (Dipnot 65), § 175 Anm. 1; R. Frank (Dipnot
65), § 175 Anm. 1; Kohlrausch (Dipnot 65), § 175, § 175a; Mezger, in: LK, 6./7. Aufl. 1954, § 175
Anm. 3; Schönke, StGB, 6. Aufl. 1952, § 175 Anm. I und IV; Schwarz, StGB, 15. Aufl. 1952, § 175
Anm. 1.
RT-Drs. III/3390, S. 146.
Andersen, ZStW 31 (1911), 490 ff.; Cüppers, NJW 1951, 853; Kohler, GA 45 (1888), 203; ders., GA
48 (1901), 63; Labin, MDR 1948, 60; Lang, JR 1952, 273 ff.; Lange, NJW 1949, 695, 697; Müller,
GA 59 (1912), 224, 242.
Örneğin AG Hattingen 10 Temmuz 1953, Az. 25 Ms 133/52, Maasen`de ispatlanmış, MDR 1954, 1,
Bu kararla kaldırılmış: LG Essen vom 15. September 1953, Az. 25 Ms 133/53, Maasen`de
ispatlanmış, MDR 1954, 1. Benzeri karar: OLG Hamburg JR 1950, 407; BGH NJW 1951, 810 BGH
NJW 1952, 796.
50
Dirk Diehm
edilen iki anayasayla uygunluk konusunda şikayetin reddedildiği78 ve o dönemlerde
kurulmuş olan ve bugünkü AĐHM’nin ilk derece mahkemesi gibi bir statüye sahip olan,
Avrupa Đnsan Hakları Komisyonunun, eski Alman Ceza Kanununun 175. paragrafının
insan haklarına aykırı olmadığı kanısına varmış olması da ilgi çekicidir.79 Federal
Anayasa Mahkemesi eşitlik ilkesine aykırı olan ve kişinin hareket özgürlüğünü
kısıtlayıcı etkisi olan hukuka aykırı olan bu durumu suç politikası gereklilikleriyle ve
ahlak kurallarıyla ile gerekçelendirmiştir. Avrupa Đnsan Hakları Komisyonuna göre,
insan hakları, yaşanan zamana uygun olarak uygulanmalıdır ve buna göre özellikle de
AĐHS m. 8 de düzenlenmiş olan özel yaşam hakkının dahi ihlal edilmediğini
savunmaktaydı.80 Bu neden Komisyon, eski Alman Ceza Kanunun 175. maddesini
Toplum sağlığını ve ahlakını koruma adına kişinin özel yaşamına müdahale hakkını
tanıyan AĐHS m. 8/2 altında değerlendirilebileceği görüşündeydi.
Onlarca yıl ve bir takım toplumsal değişiklikler olduktan sonra AĐHM. Almanya’ ya
karşı olmayan ve eşcinsel faaliyet karşısında verilen bir cezayı konu eden kişisel bir
şikayet karşısında, bu soruna ilk defa şüpheyle yaklaşmıştır.81 Neredeyse 30 yıl
öncesinden farklı olarak, kişinin özel yaşam hakkını güven altına alan AĐHS madde 8’in
ihlal edildiği kabul edilmiştir. Eskiden toplumun sağlık ve ahlakını koruma gerekçesiyle
bu hakkın sınırlama imkanını veren AĐHS m. 8 bu defa uygulanmamıştı.
Eşcinsel eylemlerden doğan cezalandırılabilirliği, Ceza Kanunu’nun 1. Reformu ile
1969 yılında kısmen kaldırılana kadar,82 Eski Al.CK. § 175’e yönelik giderek artan
eleştirilerin temelinde neredeyse sadece tıptaki yeni gelişmelere ve değerlerin genelde
liberalleşmesine dayanmaktaydı. Genelde toplumsal gelişmelere yetişmeye çalışan insan
hakları, eşcinsel eylemlerin cezalandırılabilirliği konusunda, örneğin 18 yaşından küçük
olanlara taciz, cinsel istismar gibi nitelikli suçlarda, fazla bir rol oynamamaktaydı. Aynı
durum 1994 yılında, Ceza Kanununda 29. Değişikliğe Dair Kanunla düzenlenen kanun
koyucunun eşcinsel faaliyetlerin cezalandırılabilirliği konusundaki görevlerde söz
konusuydu.83 Bu zamana kadar dahi literatürde, erkekler arası eşcinsel nitelikli suçlara
uygulanan eski Al.CK. § 175. paragrafının kaldırılmasına karşı çıkan görüşler vardı.84
78
79
80
81
82
83
BVerfGE 6, 389, 420 ff., 432.
17 Aralık 1955 tarihli AIHS, BNr. 104/55; nachgewiesen bei Wiebringhaus, Die Rom-Konvention
für Menschenrechte in der Praxis der Straßburger Menschenrechtskommission, 1959, Art. 8
Anm. III.B.
EKMR DR 3, 45, 50; EKMR DR 32, 220.
EGMR EuGRZ 1983, 488; EGMR ÖJZ 1989, 628; EGMR EuGRZ 1992, 477.
Arndt, NJW 1961, 1615, 1617; Hanack, in: 47. Deutscher Juristentag in Nürnberg 1968, Bd. 1
Gutachten A 214 Rn. 331/332; Ostermeyer, ZRP 1969, 154; Roxin, JuS 1966, 377 ff.; SchmidtLeichner, NJW 1953, 1761 ff.; ders., NJW 1955, 1600 ff.; v. Schumann, NJW 1963, 1684, 1685;
Weber, JZ 1968, 755.
Vgl. etwa Bruns, ZRP 1991, 166 f.; Gollner, ZRP 1975, 231 ff.; Steinmeister, ZRP 1992, 87 ff.;
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
51
Eski Al.CK. § 175, Avrupa Đnsan Hakları Komisyonu’nun vermiş olduğu eski
kararlarından dolayı, AĐHM’nin insan haklarını ne kadar canlı bir araç olarak göreceği
konusunda herhangi bir açıklık getirmemektedir. Sürekli değişim ve gelişim içerisinde
bulunan temel özgürlükler ile insan haklarının uygulanmasına, toplumsal değerlerin
ışığı altında bakmalı ve ona göre yorumlanmalıdır. 20nci yüzyılın 50’li yıllarında eski
Al.CK. § 175’ten dolayı AĐHS’nin bir ihlali olarak kabul edilmezken, AĐHM, bir diğer
üye ülkenin benzer bir düzenlemesi karşısında 30 yıl sonra benzer ifadelerle, ihlalin
olduğunu açıkça ifade etmiştir. AĐHS’nin, kendi organları tarafından uygulanmasından
yola çıkarak, insan hakları Eski CK. m. 175’e ve iç hukuktaki uygulanışına etkide
bulunamamıştır, çünkü o zamana kadar olan uygulama şekline, Avrupa Đnsan Hakları
Komisyonunun verdiği karar haricinde, itiraz edilecek bir durum bulunamamıştı.85
Toplumsal yapının ve AĐHS’nin organlarının düşünce yapısının giderek değişmesiyle
eşzamanlı olarak ulusal alanda önceden benzer değişiklikler kısmen oluşmuştur ki, bu
durum da 1969 yılından sonra Eski Al.CK. § 175’in insan hakları tarafından
etkilenmemesinin bir sebebi olabilir.
3. Eski Al.CK § 259 – Suça Yataklık
Eski Ceza Kanununda, insan hakları açısından problem olan ve 1871 ila 1969 yılları
arasında yürürlükte olan ve suça (maddi) yataklık etmenin cezalandırılabilirliliğini
düzenleyen bir diğer kural ise eski Al.CK. § 259’dur. Yürürlüğe girdiği günden itibaren
içtihatta ve öğretide bir çok tartışmalara yol açmıştır. Bunun muhtemel sebebi, medeni
hukuktaki değişim ya da Al.MK § 932/2’i ve orada öngörülen iyi niyetin kabul
edilmediği veya taksirli olarak bilinmemeyi hatırlatan durumların kabulünün gerekmesi
olabilir.
Gerçekten de Đmparatorluk mahkemesinin sürekli içtihatlarına göre bu düzenleme,
taksirle yataklık etmeye cezalandırılabilirlik kabiliyeti vermemeli.86 Kişi, kasten
cezalandırılabilir bir eylem ile o şeyi elde etmediği sürece suça yataklık söz konusu
olmayacaktı. Daha çok giderek artan bir eğilimle, failin aleyhine, bu değişim ispat
yükünün yer değiştirmesi olarak ya da yasal karine olarak uygulanmıştır. Böylece
mahkeme, özellikle konusu açık olmayan davalarda şüpheye düştüğü takdirde davalının
aleyhine yasadışı bir kaynaktan elde edildiğini bildiğinden ve bunu da istediğinden yola
84
85
86
Tönnies, ZRP 1992, 411 ff.; ders., ZRP 1991, 325, 328; Wasmuth, NStZ 1991, 160, 163.
Tröndle, ZRP 1992, 297 ff. Ähnlich auch, wenngleich weniger deutlich, Schroeder, ZRP 1992, 295,
296.
Bunun için ayrıntılı olarak bkz.: Diehm (Dipnot 2), S. 213 ff.
RGSt 2, 140, 142 f.; RGSt 7, 85, 87; RGSt 39, 6.
52
Dirk Diehm
çıkacaktır.87 Hukuk literatüründe de eski Al.CK. § 259’un içeriğinde „in dubio pro reo“
prensibi yerine kanun koyucunun kast karinesi, kusur karinesi, ispat kuralı, ispat
karinesi ve ispat yükünün yer değiştirmesi gibi kavramları yerleştirdiği görülmüştür.88
Mahkeme tarafından failin kastına ilişkin var olan makul şüpheyi de göz ardı
edemeyeceği hususu bir çok görüşlerde kabul edilmekteydi. Fakat genellikle ve çok az
istisna dışında re’sen yürüttüğü maddi olayın araştırılması sırasında kastın
bulunmadığına dair ya hiç dayanak noktası bulamayacağı veya yetersiz dayanak noktası
bulacağı riski bulunmaktadır.89 Daha aşırı sayılabilecek görüşlere göre Eski Al.CK.
m. 259’da baştan itibaren failde kastın bulunduğunun varsayılması gerektiği ve failin
bunun aksini ispat etmesi gerektiğini savunmaktadırlar.90
Sadece kanun koyucunun tarafında ceza 1925 ile 1927 yılları arasında yapılan kanunu
reformları çerçevesinde ispat ve karine kurallarına karşı bir takım itirazların bulunduğu
görülmektedir.91 Şartları giderek ağırlaşan eski Al.CK. § 259 ile ilgili hususta mala karşı
tali suçların etkili bir şekilde engellenmesinde, kanun koyucunun düzenlemeyi tamamen
kaldırılmasını amaçlamadığı konusunda içtihat ve öğreti hemfikirdiler. Bu hüküm öyle
değiştirilmeliydi ki, ispatlanmış olması durumunda yataklığın kasten gerçekleştirilmesi
yanında, yeni suç tipi olarak sadece taksirle gerçekleştirilmiş bir yataklı da
cezalandırılabilir olmalıydı.92 Bu yeni ve kanun haline getirilemeyen suç tipinde o
zamana kadar yapılan içtihatların ispat yükünün taraf değiştirmesinde de uygulanabilir
olacağı konusu geçmişe dönük değerlendirmek mümkün değildir.
Eski Al.CK. § 259’un özellikle içtihat ve bilim alanındaki çoğunlukla kabul edilen
uygulamasından dolayı, failin suçu ispat olunana kadar suçsuz sayıldığını düzenleyen
AĐHS m. 6/2’nin yürürlüğe girmesinden sonra, AĐHS ile çatışmaktadır.93 Çoğu zaman
„in dubio pro reo“ prensibiyle eşdeğer tutulan bu kural, zanlının dava sonuçlanmadan,
yani tutuklama, arama, veya elkoyma ve diğer kovuşturma yöntemlerini öngören usul
87
88
89
90
91
92
93
RGSt 55, 214, 215; RGSt 56, 160; RGSt 75, 95, 97; BGHSt 2, 146, 147.
Binding, Lehrbuch des Gemeinen Deutschen Strafrechts Besonderer Teil, Erster Band, 2. Aufl. 1902,
S. 392; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer (Dipnot 65), § 259 Anm. 3; Gerland, Deutsches Reichsstrafrecht.
Ein Lehrbuch, 2. Aufl. 1932, S. 678; Nagler, in: LK, 6./7. Aufl. 1951, § 259 Anm. V.1; Newman, Das
englisch-amerikanische Beweisrecht, 1949, S. 12; Olshausen, Strafgesetzbuch, 11. Aufl. 1927, § 259
Anm. 21; Schönke (Dipnot 74), § 259 Anm. VII.2; Schwarz (Dipnot 74), § 259 Anm. 4. Eine
Zusammenstellung der unterschiedlichen Ansichten findet sich auch bei Gudenwill, StrAbh. 109
(1909), S. 77 ff., m. w. N.
Engelhard, JW 1930, 2965; Heimann-Trosien, NJW 1952, 366, 367; Wimmer, SJZ 1947, 594, 595.
Binding (Dipnot 88), S. 392; Newman (Dipnot 88), S. 12.
RT-Drs. III/3390, S. 181.
RT-Drs. III/3390, S. 182.
EKMR Yb. VI (1963), 740, 786; Braumüller, Die Menschenrechte in der Praxis des Europarates,
1972, Anm. 153; Gollwitzer (Dipnot 14), Art. 6 MRK Rn. 137 f.; Guradze (Dipnot 26), Art. 6
Anm. 24; Meyer-Ladewig, Europäische Menschenrechtskonvention, 2. Aufl. 2006, Art. 6 Rn. 85a;
Peukert (Dipnot 44); Art. 6 Rn. 156, 158; Schorn, EMRK, Art. 6 Abs. 2 Anm. 1.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
53
araçlarını kullanmadan, suçlu gibi muamele görmesini yasaklamaktadır. yasal bir
düzenlemenin fail aleyhine bir karine yüklediğinde veya ispat yükünün yine fail
aleyhine taraf değiştirdiğinde AĐHS’ne göre aykırı bir durum ortaya çıkmaktadır.94
AĐHS m. 6’ya göre bir diğer uygulama alanı ise sadece açık olmayan davalarda
geçerlilik kazanan in dubio prensibidir. Eski Al.CK. § 259’un suç karinesiyle ispat
yükünün taraf değiştirmesi kuralı açıkça AĐHS’ne aykırı bir durum oluşturmaktadır.
Đçtihatlara göre AĐHS’nin yürürlüğe girmesinden sonra eski Al.CK. § 259’un
uygulamasında aynı şekilde ve hatta marjinal sayılabilecek itirazlar getirilebilir. Şöyle
ki Federal Yüksek Mahkeme, söz konusu kuralın aksinin ispatı mümkün olsa da bir
ispat kuralı ile karineyi içermesi yönündeki imparatorluk mahkemesinin içtihadını
değiştirmeden devam ettirmekteydi.95 Öğretide çekinerek ve şüpheli bir şekilde bu norm
incelenmeye başlanmıştır ve 1969 yılında yapılan değişikliğe kadar da fazla eleştiri
almamıştır.96
Son olarak hüküm, kanun koyucu tarafından belirlenen ispat kuralından dolayı
hakimin takdir yetkisinin sınırlanması nedeniyle de reddedildiğinden,97 bu durumda da
insan hakları da dikkate alınmamıştır. Hukuk devleti anlayışından ve anayasanın hukuk
devleti olma zorunluluğundan dolayı değiştirilen eski Al.CK. § 259 ile aynı zamanda
benzer şekle sahip eski Al.CK. § 296 yaban hayvanları avıyla ilgili paralel kuralın
değiştirilmesinde kanun koyucu açısından aynı şeyler söylemek mümkündür.98 Eski
Ceza Kanunun bu kısmı için de AĐHS’nin bir etkisinin bulunmadığı saptanmaktadır.
4. Eski Al.CK 361/8 – Sürekli Evsizlik Hali
Eski CK. m. 361/8’de kabahat olarak düzenlenmiş olan sürekli evsizlik suçu, eski
ceza kanunundan işleyeceğimiz son kural olacaktır. Bugünkü düzene aykırılıklar, 1974
yılına kabahatler olarak, cünha ve cürümlerin yanında suç gruplarının üçüncüsüydü ve
ceza hukukunun bir parçasıydı ve bugünkü gibi sadece yan ceza hukuku veya düzene
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98
EKMR Yb. VI (1963), 740, 786; EKMR NdsRpfl 1952, 54, 55 f. EKMR vom 17. Dezember 1955,
B.-Nr. 118/55, nachgewiesen bei Wiebringhaus (Dipnot 79), Art. 6 Abs. 2.
BGHSt 5, 47, 51; BGH NJW 1955, 350; BGH GA 1970, 306; OLG Hamm JMBlNRW 1967, 138.
Vgl. Bockelmann, NJW 1954, 1745; Kohlrausch/Lange, Strafgesetzbuch, 43. Aufl. 1961, § 259
Anm. VI.; Pfeiffer/Maul/Schulte, Strafgesetzbuch, 1969, § 259 Anm. 19; Schönke/Schröder, StGB,
14. Aufl. 1969, § 259 Rn. 49 f. m. w. N.; Schwarz/Dreher, StGB, 30. Aufl. 1968, § 259
Anm. 4.A.b ff.; Wimmer, NJW 1955, 321, 323.
Elibol, Die Vermutung der Unschuld im deutschen und türkischen Strafverfahren, 1965, S. 87 f.;
Lüderssen, ZStW 85 (1973), 288, 301; Peters, „In dubio pro reo“ als geltender Rechtssatz des
materiellen deutschen Strafrechts, 1963, S. 20 ff., 31 f.; Schubarth, Zur Tragweite des Grundsatzes
der Unschuldsvermutung, 1978, S. 5.
BT-Drs. 7/550, S. 252 f.; Prot. VII, S. 196.
54
Dirk Diehm
aykırılık hukuku niteliğinde değildi.99 Eski CK. m. 361, 1871 yılından itibaren ceza
kanununun bir parçası olup, 1974 yılında kabahatlerin yeni kanunda düzen aykırılıklar
kısmına taşınmasıyla ceza hukukunun ana bölümünden çıkarılmıştır.100
Bu madde resmi makamlar tarafında verilen sürenin bitiminde hala sürekli bir
ikametgah gösteremeyen evsizleri kapsamaktaydı. Bu alanda fazla etkin olmayan
içtihatlara göre kanun maddesinin lafzına göre sanığın çabalarını ispat etmek zorunda
olmasından yola çıkarak, aksinin ispatı mümkün olan bir ispat kuralını, daha doğrusu
kasta dair bir karine içermekteydi.101 Đçtihatlar ispat yükünü „in dubio pro reo“
prensibinin de uygulanmasının mümkün olmadığı fakat şüpheli durumun sanığın
aleyhine işlemesi yönde geliştirmesi, hukuk biliminde bu norma bir diğer etki daha
yüklenmeyi öngören görüşler belirdi; şöyle ki çok geniş bir yoruma göre maddi ispat
yükünün dağılımının, yani sonuç alınamayan ispat çabalarının riski, sanığın aleyhine
işlemelidir. Hatta ceza muhakemesinde resen takipten vazgeçerek, savcılığın ve
mahkemenin kovuşturmasına geçilmeden, göstermiş olduğu çabaları kendisi ispat
etmelidir.102 „Đn dubio pro reo“ prensibinin tamamen saf dışı bırakıldığı bir mahkeme
kararı, ispat kuralına dair varsayımlarının yanı sıra kast ile kusur karinesine dair
varsayımların bulunmasına rağmen fazla yankı görmemiştir.103 Kanun koyucu son
yüzyılın 20’li yıllarında reform değişikliğine dair planlarında ispat veya karineye dair
kuralları almaksızın evsizliği, serserilik suçunun bir unsuru olarak belirtmek istemekle104
birlikte, bunun için somut bir hareket nedeni bulunmamaktadır.
Yukarıda bahsetmiş olduğum Eski Al.CK. m. 259’da olduğu gibi Eski Al.CK.
m. 361/8’in uygulanması, daha önce belirlenmiş olan delilin değerlendirmesi, daha
doğrusu kast ve suç karinesiyle AĐHS m. 6/2 de düzenlenmiş olan suçsuzluk karinesiyle
ters düşmektedir.105
Đnsan haklarının iç hukukta yürürlüğe girmesiyle içtihatta ve öğretide suç tipiyle ilgili
eleştirel bir inceleme yapılmamıştır.106 Ceza Kanunundan kaldırılana kadar, kast ve suç
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Hierzu Baumann, JZ 1972, 2 ff.; Dencker, JZ 1973, 144 f.; Göhler, NJW 1974, 825, 827; Stöckl, GA
1971, 236.
Art. 18 Nr. 190 EGStGB vom 2. März 1974; BGBl. 1974 I, S. 469, 500.
RG GA 52 (1904), 86; BayObLG DJZ 1923, 699; OLG Rostock GA 42 (1894), 275; PrObTrb GA 21
(1873), 295 f.
Binding (Dipnot 65), S. 925; Olshausen (Dipnot 88), § 361 Nr. 8 Anm. c.
Beling, Deutsches Reichsstrafprozeßrecht mit Einschluß des Strafgerichtsverfassungsrechts, 1928,
S. 283, Dipnot 1; Dreher/Maassen, StGB, 1. A., § 361 Nr. 8; Frank (Dipnot 65), § 361 Anm. VIII.4;
Maurach, Deutsches Strafrecht, Besonderer Teil, 1. Aufl. 1952, § 58 II E; Rohde/Ziegler, in: LK,
6./7. A 1951, § 361 Anm. VIII.6; Rotering, GA 34 (1886), S. 122, 128 f.
RT-Drs. III/3390, S. 192 f.
Elibol (Dipnot 97), S. 93 f.
Karş.: LG Frankfurt MDR 1957, 244 f.; OLG Stuttgart JR 1962, 389; OLG Köln MDR 1966, 68 f.;
Henkel, FS Eberhard Schmidt, 1961, S. 578, 595 f.; Kern, Strafverfahrensrecht, 10. Aufl. 1970, S. 92.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
55
karinesi hem hukuk teorisinde hem de pratiğinde kabul edilmiştir. Çünkü, evsizlik halk
ekonomisi açısından bir yük olarak görülmüş ve engellenmesi konusunda yargıdan
destek alınması gerektiği düşünülmüştür. Kanun koyucunun bu düzenlemeyle ilgili
duyduğu şüpheler, kuralın varoluş sebeplerinden başlamakta ve suç tipinin
sınırlanmasını amaçlamaktaydı. Böylece özellikle suçsuz yere evsiz kalanların
cezalandırılabilirliği kendiliğinden şüpheli hale gelmekteydi ve idare hukukuna
kaydırılmasıyla açık bırakılmaktaydı.107 Hukuk devleti endişesine ve özellikle AĐHS
m. 6/2 ile ilgili itirazlar burada bulunmamaktadır. Her ne kadar AĐHS m. 6/2’nin etkisi
göz önünde tutulması gerekirken, Eski Al.CK. § 361 de AĐHS’nden genel olarak
etkilenmemiştir.
II. AĐHS ve Bugünkü Ceza Hükümleri
Ceza Kanunun yürürlükten kaldırılmış olan eski hükümlerine geriye dönük olarak
tarihsel bir bakıştan sonra, ceza hukukunun ana kısmının güncel durumuyla ilgili kritik
değerlendirmeye geçilmelidir. Burada da insan haklarının ceza hukukuna etkisi açısında
önemli fakat ihmal edilmiş veya etkisi tanınmamış örnekler vermek mümkündür.108
1. Al.CK. m. 46 – Cezanın Tespitinin Temel Đlkeleri
Đlk olarak, uygulanmasında AĐHS’deki insan haklarının pozitif olarak görülebilir bir
etkisi bulunan ve Al.CK. § 46’da yer alan cezanın tespitine ilişkin ilkelerin yer aldığı
hüküm ele alınmalıdır. Ancak bu hüküm normatif yapısından ziyade mahkemeler ve
öğreti tarafında uygulanışı ve yorumunda AĐHM’nin kararları gündeme gelmiştir.
Bununla birlikte, 1969 yılına kadar cezanın tespiti, Al.CK’nın kural ve açıklamalarına
yabancı olsa da, genel olarak Al.CK. § 46 her türlü cezanın tespitinin hareket noktası
olarak görülmektedir.109
AĐHS ile bağlantılı olarak cezanın tespitinde sanığın lehine olacak iki önemli dava
grubu dikkate alınmalıdır: Bir tarafta 20. yüzyılın 70’li yıllarına kadar içtihatta ve
öğretide fazlaca bir problem teşkil etmeyen, devlet tarafından yönlendirilen tahrikçi ajan
(agent provocateurs) sorunu.110 Azmettirenin, asıl eylemin tamamlanması konusundaki
107
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109
110
BR-Drs. 270/60, S. 503; BR-Drs. 200/62, S. 540 ff.
Bu konuda ayrıntılı örnekler için bkz.: Diehm (Dipnot 2), S. 325 ff.
§ 46 StGB wurde, zunächst als § 13 StGB a. F., erst durch Art. 1 Nr. 3 1. StrRG vom 25. Juni 1969
(BGBl. 1969 I, S. 645, 646) in das StGB eingeführt. Zu älteren Vorbehalten des Gesetzgebers
gegenüber kodifizierten Strafzumessungsgründen siehe insb. RT-Drs. III/3390, S. 52.
Blank,
Die Strafbarkeit und Verfolgbarkeit der vom agent provocateur gesteuerten
56
Dirk Diehm
kastının eksikliğinin bir sorun teşkil ettiği tespit edildi ve farklı şekillerde dogmatik
çözüm önerileri getirildi.111 Bununla birlikte, devlet tarafından yönlendirilen tahrik
eylemleri çok seyrek olarak tartışmalara konu oldu.112 Ceza davaların uzun sürmesi,
modern yaşantının getirdiği fenomenler arasında sayılacak ve o zamanlarda fazla
bilinmeyen bir problemdi.113 Polis tarafından gerçekleştirilen tahrik eylemleri ile ilgili,
devletin bu tarz bir icraatının kabul edilemez olduğu ve sanığın kusur isnadını
neredeyse kaldırdığı düşüncesinin açıklandığı iki önemli dava göstermek mümkündür.114
Buna, uzun süren ceza davaları sorunuyla ilgili olarak mahkeme kararlarında ve
öğretide ele alınmasına ilişkin dayanak noktası bulunmamaktadır.115
Her iki olay gruplarıyla ilgili ceza tespitinin bugünkü uygulamasında AĐHS m. 6/1’de
yazılı kural, kısmen ıspat edilir şekilde ve önemli derecede etki etmiştir. Adil
yargılamann gerekliliği olarak bilinen AĐHS m. 6/1,1’de belirtilmiş „fair- trail“
prensibine göre sadece savunma ve iddia makamının duruşma esnasında eşit şartlara
sahip olmasını116 değil, bunun dışında da makul bir süre içerisinde117 kararın verilmesini
öngörmektedir ve bu durum 80 li yılların ortasında başlamış olan devletin eylem
kışkırtmaları ve uzun süren ceza davalarıyla ilgili tartışmaların çıkış noktası olmuştur.118
Devletin suc islemeye sebep olmasiyla ilgili AĐHS m. 6’in uygulanışı açık ve genelleme
yapmaya uygun olmasının yanısıra, somut olayın şartlarına göre bir ceza davasının
makul süresi, Adalet Divanının bir çok kararında da belirttiği gibi bir davanın beş yıldan
fazla olması endişe verici ve sekiz yıldan fazla bir süre ise AIHS’ni ihlal edici olduğunu
kabul etmiştir.119
111
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114
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118
119
Tat, 1987, S. 45; Lüderssen, in: FS Karl Peters, 1974, S. 349, 371.
RGSt 9, 22, 24 f.; RGSt 15, 315, 316; RGSt 38, 248, 250; BGHSt 4, 199, 200; Gerland (Dipnot 88),
S. 199; Katzenstein, ZStW 21 (1901), 428; Schumann, JZ 1986, 66; Singewald, Strafrechtliche
Abhandlungen 83 (1908).
Aynı yönde, Dencker, FS Hanns Dünnebier, 1982, S. 447, 448; Franzheim, NJW 1979, 2014.
Hanack, JZ 1971, 705, 708; Schwenk, ZStW 79 (1967), 721.
RG vom 20. Januar 1912, nachgewiesen bei Kohlrausch, ZStW 33 (1912), 688, 693 f.; AG BerlinMitte vom 19. August 1918, nachgewiesen von Jastrow, JW 1918, 610. Daneben, unter
zivilrechtlichen Gesichtspunkten, noch BGHZ 8, 83, 87.
Ayrıntılar için bkz. Frankfurt LG JZ 1971, 234, 236. OGHSt 1, 121, OGHSt 2, 98 und OGHSt 2, 153,
384’de gerekçelendirilmemiş olsa dahi, olayın üzerinden fazla zamanın geçmesi bir cezai indirim
sebebi olarak kabul edilmiştir.
Geppert, Jura 1992, 567; Pache, NVwZ 2001, 1342; Peukert, EuGRZ 1980, 247; Renzikowski, JZ
1999, 605.
EGMR EuGRZ 1983, 371; EGMR NJW 1999, 3545, 3547; EGMR StV 2001, 489; EGMR wistra
2004, 177; Peukert, Art. 6 Rn. 153.
Schünemann, StV 1985, 424.
Örneğin EGMR StV 2005, 475, 476, m. Anm. Pauly, StV 2005, 477 f.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
57
Đçtihat ve bilim, her iki sorunu da 80 li yılların başlarında, yaklaşık eşzamanlı ve
neredeyse paralel olarak ele almışlardır.120 Sonuç her iki sorunda da yaklaşık olarak
aynıdır: Ceza tespiti tazmin edilmekte ve sadece ekstrem durumlarda gerek muhakeme
engelinin varlığın halinde gerekse kusura orantılı cezanın tüketilmiş olması halinde
muahkemenin kesin olarak düşürülmesi söz konusu olabilmektedir. Buna karşı her
olayda, AĐHS ihlalinin gerçekleştiği ve cezanın tespitiyle sanığın lehine durumun tekrar
dengelendiği121 açıkça belirtilmelidir. Đlk bakışta AĐHS’nin devam eden etkisi
görülmektedir.
Yakından incelendiği takdirde insan haklarının burada da sadece yol gösterici bir
işlevi olduğu görülür. Federal Yüksek Mahkemenin ceza kurulundaki ilk incelemeler
esnasında adil yargılanma ilkesini provokatör ajan sorunuyla bağlantılı olarak dile
getirilmiş olsa dahi,122 ceza tespitinde neredeyse sadece anayasanın hükümleri dikkate
alınmıştır.123 Böylelikle girişte kullanılan alıntı, yani ceza hukukundaki insan haklarının
sadece uluslararası bir süslemeye hizmet ettiği doğrulanmış olmaktadır.124 Hem içtihat
ve hem de gelişmeleri takip eden bilim için amaçlanan devletin provokasyon
faaliyetlerinin yasal omayan sonuçlarının değerlendirilmesinde Anayasasının 20.
maddesindeki hukuk devleti ilkesi öncelikli olmuştur.
Uzun süren davanın sonuçlarını ceza tespitiyle tazmin etmekle ilgili durum ise
farklıdır. Eş zamanlı gerçekleşen ve sadece bilim alanında değil aynı zamanda yeniden
Federal Yüksek mahkemede başlangıçta tartışmalı olarak sürdürülen sorunun ele
alınmasında, AĐHS açıkça gündeme gelmiştir,125 şöyle ki Federal Anayasa Mahkemesi
dahi AĐHS’nin ihlal edilmesini hoş görmemektedir.126 Ceza tespitiyle ilgili çözümün
yanısırıa takip edilen davanın uzun sürmesinden kaynaklı sürekli muhakeme engeli127
120
121
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123
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125
126
127
„Agent provocateur“ problemi için bkz: BGH GA 1981, 89; BGH NJW 1981, 1626; BGH StV 1981,
163; BGH StV 1981, 276; BGH StV 1981, 549; BGH StV 1982, 221; BGH StV 1983, 2; BGH StV
1983, 20; BGH StV 1983, 49; BGH StV 1983, 148; BGH StV 1984, 4; BGH StV 1984, 321; BGH
StV 1985, 22; BGH StV 1985, 309; BGH, StV 1985, 323; BGH StV 1985, 366. Dava süresinin fazla
uzamasıyla ilgili bkz.: BGH GA 1977, 275; BGH JR 1978, 246, 247; BGH wistra 1982, 108; BGH
NStZ 1982, 291; BGH NStZ 1983, 135; BGH StV 1983, 502. Ayrıntılı bilgi için bkz.: Diehm (Dipnot
2), S. 445 vd.
BGHSt 45, 321, 339; BGHSt 46, 159.
BGH NJW 1981, 1626; BGHSt 24, 239; BGH NStZ 1983, 135.
BGH StV 1984, 58; BGHSt 33, 356, 362; BGH StV 1985, 325; BGHSt 40, 211, 215; BGHSt 41, 42,
43; BGH NStZ 1986, 162; BGH NStZ 1993, 584, 585; BGH NStZ 1994, 335; BGH NJW 1998, 767.
Für die Wissenschaft bspw. Bruns, NStZ 1983, 49 vd.; Endriß, NStZ 1988, 551; Herzog, NStZ 1985,
153; Meyer, NStZ 1985, 134.
Bu durum ancak bu karardan sonra değişmiştir: BGH St 45, 321, 327 vd.
BGH GA 1977, 275; BGH JR 1978, 246, 247; BGH wistra 1982, 108; BGH NStZ 1982, 291; BGH
NStZ 1983, 135; BGH StV 1983, 502; Schroth, NJW 1990, 29; Ulsenheimer, wistra 1983, 12, 14.
BVerfG NJW 1984, 967; BVerfG NJW 1993, 3254 vd.; BVerfG NJW 1995, 1277, 1278.
BVerfG NStZ 1984, 128; BayObLG StV 2003, 375, 376; OLG Düsseldorf StV 1995, 400; OLG
Zweibrücken NStZ 1989, 134; LG Düsseldorf NStZ 1988, 427.
58
Dirk Diehm
konusundaki girişimler, her ne kadar Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi128 ve bazı
kararlarında Federal Yüksek Mahkemenin kendisi de dile getirmiş olsa da, kabul
ettirilememiştir. Böylece Federal Yüksek Mahkeme, diğerleri yanında, temyiz
başvurusu yapıldıktan sonra mahkeme dosyasının Federal Cumhuriyet Savcısına
gönderilmesi 5 yıldan fazla sürmesi halinde ve burada yapılacak ceza tespitinin
tazmininden sonra kabul edilebilir bir miktar kalmaması durumunda muhakemenin
kesin olarak düşmesini kabul etmektedir.129 Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi de pek
çok kararında muhakemenin uzun sürmesini cezanın tespitiyle dengeleme gereğini
aslında tekrarlamaktadır, fakat aynı zamanda adil bir tazminin belirlenmesini sadece
kendisinin engelleyebileceğini de açıkça ifade etmiştir.130 Buna karşı Mahkeme,
sözleşmeyle garanti edilmiş hakların ihlali durumunda Federal Alman Cumhuriyetinin
uygun biçimde mahkumiyetini birçok defa kabul etmiştir.
Özetle en azından uzun süren davaların dikkate alınmasıyla ilgili ceza tespitinin
bugünkü genel ilkeleri, AĐHS’nin hükümlerine dayanmaktadır, ve böylelikle insan
hakları ispat edilir şekilde, ceza tespitinin ceza hukukunun muhakeme kısmının bir
unsuru olduğu kabul edilmediği takdirde, ceza hukukunun ana kısmına etki etmiştir.
2. Al.CK. § 56 f – Cezanın Ertelenmesinin Kaldırılması
AĐHS’nin en azından hukuksal yorumunda ve uygulanışında açıkça etkisinin
görüldüğü bir diğer maddi ceza hukuku hükmü olarak Al.CK. § 56f belirtebiliriz.
Erteleme kurumu ilk olarak 1953 yılında, Ceza Kanununa, uygulamada fazla bir önem
arz etmediğinden içtihat ve bilim tarafından gölgede bırakılmış olan geçici salıverme131
kurumunun yerine konulmuştur.132 Cezanın ertelenmesinin kabulünden sonra, kanun
koyucunun gerekçesinde dile getirilmemiş olmakla birlikte, geri alınmasının
koşullarında insan hakları henüz dikkate alınmamıştır.133 Eski Al.CK. § 25/2-2’e göre
ertelemenin geri alınmasının koşulu, erteleme süresi içerisinde işlenmiş olan bir cünha
veya cürüm dolayısıyla kesin hükümle mahkum olmaktır. Sadece bir kabahat veya yeni
tanımıyla düzene aykırılığın gerçekleştirmiş olması bu açıdan yeterli değildir.134 Bu
durum ağır sonuçlar beraberinde getiren 1969 yılındaki Ceza Kanununun 1. Reform
128
129
130
131
132
133
134
Peukert, Art. 6 Rn. 153.
BGHSt 35, 137, 138.
EGMR NJW 2006, 3549 vd.; EGMR StV 2006, 474 vd.; EGMR NJW 2005, 3125 vd.
Art. 2 Nr. 4 3. StÄG vom 4. August 1953; BGBl. 1953 I, S. 735, 738.
Egner, NJW 1953, 1859, 1860; Grethlein, NJW 1953, 1859 f.; Lackner, JZ 1953, 428; Lange, NJW
1953, 1161, 1163; Lorenz, JR 1949, 393 vd.; Meister, DRiZ 1953, 218 f.; Nüse, JR 1952, 423 f.
BT-Drs. I/3713, S. 26 vd.
BayObLG NJW 1962, 126; BayObLG NJW 1957, 1119; OLG Hamm NJW 1955, 1000; OLG Hamm
NJW 1957, 1850; OLG Köln MDR 1956, 759.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
59
Kanunu kesinleşmiş hükümle mahkumiyet açısından genellikle kabul ediliyordu.135
Sadece tek tük durumlarda eyleme ilişkin yeterli şüphenin varlığı ve devam eden ceza
muhakemesi ikincil bir kaldırma nedeni olarak görülebilirdi.136 Kanun koyucunun 60lı
yıllardaki Ceza hukuku reform tasarısına ve Ceza Kanunun 1. ve 2. Reform Kanunlarına
yönelik çok yönlü müzakereler neticesinde sadece kanunun lafzında değişiklik yapılmış
olması açısından, mahkumiyet yerine sadece eylemi gerçekleştirmiş olmayı koymasının
gerekçesi, ne kanunun gerekçesi kısmından ne de protokolden açıkça anlaşılmaktadır.137
Her halde ertelemenin geri alınması sorununun yeniden bir suç işlendiğine ilişkin
basit bir şüpheye dayandırıldığı ve böylece insan haklarının dikkate alınmadığı
açıktır.138 Bundan sonra geri alma için hükmü veren hakimin yeni bir suç işlendiği
konusundaki kanaati yeterli olup, yetkili mahkeme tarafından kesin hükümle bir
mahkumiyet gerekli olmayacaktır.139
Ertelemenin kaldırılmasının 1969’dan beri Ceza Kanunun 1. Reform Kanunundaki
Al.CK. § 25/1-1 ve 1974 yılından beri Al.CK. § 56f/1-1’in yeni şekline göre140 olan
durumu AĐHS’nin m. 6/2’de yer alan suçsuzluk karinesiyle açık bir ihtilaf
oluşturmaktadır.
Avrupa Đnsan Hakları Komisyonuyla Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi, sanığı
„geçici olarak“ mahkum statüsünde değerlendirmeyi yasaklayan ve her sanığın ancak iç
hukukta verilen kararın kesinleşmesi sonrasında, dava edilen eylemden dolayı suçlu
olarak kabul edilmesini gerektiren bu insan hakkını pek çok kararında tekrar etmiştir.141
Şimdiye kadar şüpheden sanık yararlanır ilkesiyle karıştırılan veya aynı kabul edilen
suçsuzluk karinesi, aslında cezalandırma veya kamusal nitelikteki kişisel hakların
kısmen ortada kaldırılmasına yönelik kamusal önlemlerin tezatıdır. Avrupa Đnsan
Hakları Mahkemesi kararlarında bir tarafta sadece suç şüphesine dayanan ve
kavuşturulan eylemle makul bir illiyet bağı olan diğer tarafta ise hak kısıtlamaları
bulunan muhakemeye ilişkin araştırma ve disiplin önlemlerine girilmemiştir.142
135
136
137
138
139
140
141
142
Amelunxen, DRiZ 1953, 148 vd.; Bruns, GA 1956, 193 vd.; Dreher, DRiZ 1956, 272 vd.; Glofke,
ZRP 1968, 35 f.; Mittelbach, JR 1955, 5 vd.; Preiser, NJW 1956, 1221 vd.; Theuerkauf, MDR 1965,
179 f.; Vrij, ZStW 66 (1954), 218 vd.; Wimmer, NJW 1959, 1513 vd.
Farkli görüş için bkz: OLG Köln NJW 1963, 2136; Kohlrausch/Lange, § 25 Zivd. 4; Schulze, NJW
1957, 772, 774. Teoride kalan görüşler için bkz.: Ratte, Der Widerruf der Strafaussetzung zur
Bewährung gemäß § 25 Abs. 2 StGB, 1967, S. 141.
NdrSchr. III, S. 145; NdrSchr. III, U 26a, S. 349; NdrSchr. III, K 26, S. 351; Prot. V, S. 779 vd.,
özellikle S. 785 f. BT-Drs. V/4095, S. 24.
Protokol V, S. 779 vd., özellikle S. 785 vd.
Protokol V, S. 626, 629; Prot. V, S. 779 vd.
BGBl. 1974 I, S. 469, 475.
Peukert, Art. 6 Rn. 170, m. w. N.
EGMR NJW 2006, 1113 f., m. w. N.
60
Dirk Diehm
Her ne kadar Avrupa Đnsan Hakları Komisyonunun açıkça devletler hukukunda ve
dolaylı olarak iç hukukta bir çıkış notkası olsa da, bu durum içtihat ve öğreti tarafından
90lı yılların ortasına kadar inandırıcı bulunmamıştır. Đçtihadın önemli bir bölümü sadece
ertelemeyi kaldırmaya karar verecek mahkemenin kanaatini şart koşmaktadır, ancak
öğretiye dayanan bazı kararlarında suçsuzluk karinesini ertelemenin kaldırılmasının
koşulları karşısında ikincil nitelikte kabul etmektedir.143 Sadece belirli koşullar altında,
örneğin suç isnadına sonradan karşı çıkmakla iddia makamı tarafından suç isnadına ve
yetersiz belirtilerin bulunmasına sonradan karşı çıkılması halinde, AĐHS m. 6/2
açısından ertelemenin kaldırılması geçmişte verilen kararlarla bağlantı kurmaktadır.144
Yapılmayan ya da yüzeysel kalan çalışmalar 1991 yılında esaslı bir değişime
uğramıştır. Federal Almanya Cumhuriyetine karşı gerçekleştirilen ertelemenin
kaldırılmasının hukuksal durumu ve uygulanışıyla AĐHS m. 6/2’nin ihlal edildiğini
konu eden iki kişisel başvuru değişikliğin tetikçisi olmuştur.145 Şikayet edenlerle
uzlaşırken, yürürlükteki kanunun da değiştirilmesiyle ve bunun öncesinde Eyalet Adli
Dairesine verilen talimatla ertelemenin kaldırılmasının insan haklarına uygun biçimde
uygulanmasını sağlamak suretiyle, Federal Almanya, Avrupa Đnsan Hakları Komisyonu
tarafından yargılanmayı, engelleyebilmiştir.146 Yapılan bu itiraf üzerine hem içtihat hem
de öğretide onlarca yıl eski olan bu sorun, her ne kadar sonucunun etkisi uzun süremese
de, yoğun olarak incelenmiştir.147 Pek çok yüksek eyalet mahkemesi şimdiye kadarki
görüşlerinden dönerek Avrupa Đnsan Hakları Komisyonundan ve AĐHS’nden
ertelemenin kaldırılması için kesinleşmiş kararın şart koşulmasını aramıştır. Avrupa
Đnsan Hakları Komisyonunun, sanığın güvenilir ikrarına binaen148 mahkumiyet kararının
kesinleşmesinden önce kaldırılması durumunda, suçsuzluk karinesinin ihlalinin
bulunmadığı yöndeki kararından güç bularak, yeni içtihat çizgisi kısmen geriye
döndürülmüştür.149 Öğreti de benzer şekilde yorumlarında şimdiye kadarki
pozisyonundan geriye döndü. Bunun temel argumanını, suçsuzluk karinesinin çok katı
olarak uygulanmasının suç politikası açısından önemli olumsuzluklara neden olacağı ve
143
144
145
146
147
148
149
OLG Bremen StV 1984, 125; OLG Celle NJW 1971, 1665; OLG Hamm NJW 1973, 911; OLG
Karlsruhe MDR 1974, 245; OLG Stuttgart Die Justiz 1972, 318; OLG Stuttgart NJW 1976, 200.
OLG Stuttgart Die Justiz 1977, 100, 101; OLG Zweibrücken StV 1985, 465; U. Frank, MDR 1982,
353 f.; Haberstroh, NStZ 1984, 289 vd.; Hohmann, NStZ 1991, 507 f.; Lemke, ZRP 1978, 281 vd.
EKMR NdsRpfl 1992, 54, 55 f.; EKMR StV 1992, 282.
Bkz: Strasser, EuGRZ 1992, 451, 452.
OLG Bamberg StV 1971, 174; OLG Celle MDR 1991, 76, 77; OLG Celle NdsRpfl 1991, 207 f.;
OLG Koblenz NStZ 1991, 253, 254; OLG München NJW 1991, 2302 f.; OLG Schleswig StV 1991,
173 f.; Boetticher, NStZ 1991, 1, 4; Gössel, JR 1992, 125, 126; Stree, NStZ 1992, 153, 155; ders., JR
1993, 39 vd.; Wendisch, JR 1992, 126, 127.
Avrupa Insan Hakları Komisyonu StV 1992, 282 f.
Özellikle OLG Schleswig OLGSt StGB § 56 f Nr. 25; OLG Schleswig SchlHA 2002, 130; OLG
Schleswig SchlHA 2003, 183.OLG Schleswig StV 1992, 2646.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
61
ertelemenin kaldırılması tehdide ilişkin korkunun kaybolacağı endişesi oluşturmuştur.150
Özellikle diğer avrupa devletlerinin insan haklarına uygun paralel kurallarını belirten ve
korkutucu suç politikası abartılı bulan karşıt düşünce fazla kabul görmemiştir.151
Federal Almanya Cumhuriyetinin AĐHS’nin ihlal etmesinden dolayı mahkum
edilmesi 2002 yılında kalıcı bir değişiklik yaratmıştır. 1991 açıkça ifade edilen
eleştiriye rağmen, var olan hukuksal durumunun değiştirilmemesi üzerine Avrupa Đnsan
Hakları Mahkemesi o zamana kadar mevcut olan ertelemenin kaldırılmasını, suçsuzluk
karinesi ve adil yargılanma hakkıyla bağdaştırılamaz olduğunu kabul etmiştir.152
Sanığın, suçunun kesin hükümle pozitif olarak saptanmasından önce, ertelemenin
kaldırılması suretiyle mahkum gibi muamele görmesi temelde AĐHS m. 6/2 ile m. 6/1
birlikte bağdaşmaz.
Bu durum hem içtihat hem de öğretide bundan böyle Avrupa Đnsan Hakları
Mahkemesinin açık tespiti yürürlükteki Alman Ceza Hukukundaki mevcut pozisyondan
kalıcı bir dönüşe neden olmuştur.153 Sanığın inandırıcı ve doğruluğundan şüphe
duyulmayan154 ikrarı haricinde içtihat tarafından yeniden suç işlenmesi nedeniyle
ertelemenin kaldırılması, ancak sanığın bu konuda kesin hükümle mahkumiyetinden
sonra mümkün olduğu kabul edilmektedir. Eskiden verilen kararlardan açık bir dönüşü
olan bu kararlar doğrudan doğruya Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin kararlarına
dayandığı çok görülmektedir. Aynı şekilde Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi kararları
geniş çapta yeniden bir yönlendirmeye neden olmuştur, ki bu durum öğretinin büyük bir
kısmı, içtihattaki değişiklikleri olumlu karşılamasına ve uzun zamandır gerekli olan
kanun koyucunun harekete geçmesine yol açmıştır.155
Genel itibariyle, Al.CK. § 56f, ceza hukukunun genel kısmında yer alan ve
AĐHS’nden etkilenmiş olan az sayıda hükümlerden biridir. Kanun koyucu her ne kadar
bugüne kadar istenilen ve sadece daha sorunsuz sayılacak eski Al.CK. § 25’ini örnek
olarak almasıyla istenilen kanun değişikliklerini yapmamış olsa da içtihat ve öğreti
150
151
152
153
154
155
Brunner, NStZ 1991, 534; Geppert, Jura 1993, 160, 164; Mitsch, Jura 1993, 381, 384; Peglau, JA
2001, 244 vd.; Stree (Dipnot 147).
Blumenstein, NStZ 1992, 132, 133; Horn, ZRP 1990, 81 f.; Ostendorf, StV 1990, 230; ders., StV
1992, 288; Peglau, ZRP 2003, 242.
EGMR StV 2003, 82.
OLG Celle StV 2003, 575; OLG Düsseldorf wistra 2004, 237.; OLG Hamm StV 2004, 83, 84; OLG
Hamm StV 2004, 312, 313.OLG Schleswig NStZ 2004, 628; OLG Thüringen StV 2003, 575 f.;
Krumm, NJW 2005, 1832; Neubacher, GA 2004, 402; Peglau, NStZ 2004, 248 vd.
OLG Jena StV 2003, 575; OLG Köln NStZ 2004, 685, 686; OLG Nürnberg NJW 2004, 2032; OLG
Thüringen StV 2003, 574. Hierzu auch BVerfG NJW 2005, 817.
Neubacher (Dipnot 153), 414; Pauly, StV 2003, 85, 86; Radtke, FS Heinz Müller-Dietz, 2001,
S. 609, 624 f.; Seher, ZStW 118 (2006), 101, jeweils m. w. N.
62
Dirk Diehm
Avrupa Đnsan Hakları Komisyonu ve Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi kararlarından
etkilenmiştir.
3. Al.CK. § 66 b – Güvenlik Tedbiri Olarak Sonradan Verilen
Koruma Altına Alma Kararı
Alman Ceza Kanununun AĐHS’nden ne yazık ki az olmayan etkisi açısından bir kaç
yıl önce yürürlüğe konmuş Al.CK. § 66 b, sondan bir önceki örnek hükümdür.156
Güvenlik tedbiri olarak sonradan verilen koruma altına alma kararı ile ilgili düzenleme,
muhatap kıldığı insan hakkıyla ilgili Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin devamlı
içtihatı doğrultusunda Federal Almanya Cumhuriyeti’nin Avrupa Đnsan Hakları
Mahkemesi tarafından mahkum edilmesinin temelini teşkil edecektir. Başka üye
ülkelerde olan benzer düzenlemelerin, özgürlüğü kısıtlayıcı önlemlerin alınabildiği
durumları sıralayan AĐHS m. 5/1’e işaret ederek, numaralandıralarak sayılan istisnai
durumlar söz konusu olmadığı sürece, kabul edilemez olduğunu ifade etmiştir.157 AĐHS
m. 5/1,2’yi temel alarak özgürlüğün kısıtlanmasını gerektiren bir kararın Avrupa Đnsan
Hakları Mahkemesi tarafından özü itibariyle kabul edilebilir olduğu çok defa ifade
edilmiş olsa dahi158 Alman Ceza Kanununda düzenlenmiş olan, sonradan verilen koruma
altına alma kararı, özgürlüğün sınırlanmasını gerektiren altı alternatif gerekçelerden
birinin altında sayılamaz.159
Bu sorun maddenin yürürlüğe konması aşamasında öğreti tarafından erkenden
farkedilmiş ve bilimsel çalışmalara konu olmuştur. Hukuk kurulunun protokollerinden
de görüldüğü gibi, oturumlar esnasında AĐHS’ne olan aykırılığına dair uyarı almış olan
kanun koyucu,160 fazla incelemeye gerek duymadan insan haklarını göz ardı etmiştir.
Kanun maddesinin gerekçesinde sadece yüzeysel olarak Al.CK. § 66 b’nin Avrupa
Birliği Hukukuna aykırı olmadığına dair bir ifade yer almaktadır.161
Đçtihatta şimdiye kadar eleştirel bir incelemeye yer verilmemiştir, hatta AĐHS’nden
bahsedilmemiştir, ki bu durum uluslararası bir süsleme sıfatının daha da gerisindedir.
156
157
158
159
160
161
Güvenlik tedbiri olarak sonradan koruma altına alma kararının kanunun m. 1 No. 2, 23. Temmuz
2004; BGBl. 2004 I, S. 1838.
EGMR EuGRZ 1984, 6, 7; EGMR EuGRZ 1987, 101, 106; EGMR EuGRZ 1988, 317; EGMR NJW
2000, 2888.
EGMR EuGRZ 1984, 6, 8, m. Anm. Hofmann, EuGRZ 1984, 12 ff. Hierzu auch Gollwitzer (Dipnot
14), Art. 5 MRK Rn. 42 m. w. N.; Renzikowski, in: IntKomm-EMRK, Art. 5 Rn. 291 m. w. N.
Calliess, ZfStrVo 2004, 135, 136; Düx, ZRP 2006, 82, 83; Kinzig, NJW 2001, 1455, 1458; aynı
yazar, NStZ 2004, 655, 660; Renzikowski, JR 2004, 271, 273 f.; Richter, ZfStrVo 2003, 201, 204;
Laubenthal, ZStW 116 (2004), 703, 750.
BT-Drs. 15/3346, S. 15; BT-PlPr. 15/10588; Calliess (Dipnot 159), 136.
BT-Drs. 15/2887, S. 11; Gazeas, StraFo 2005, 9, 14.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
63
Her ne kadar insan haklarından kaynaklanmazsa da, aynı şekilde Federal Mahkemenin
içtihatı giderek Al.CK. § 66 b’nin dar yorumlanması eğilimini göstermektedir. Böylece
Federal Mahkeme bir çok kararında Al.CK. § 66 b’ye göre birinci derece mahkeme
tarafından bulunması mümkün olan delilleri, „yeni“ delil olarak kabul edilemeyeceği
yönde bir sınırlama getirmiştir.162 Böylece sonradan koruma altına alma kararı verilmesi
için bulunması gereken şartlar, içtihat tarafından ağırlaştırılmıştır.163
AĐHS’ne olan aykırılığın yanısıra özellikle bir mahkumun haksız eylemi neticesinde
sonradan güvenlik tedbiri olarak koruma altına alma kararının verilmesi arasındaki
yetersiz illiyet nedeniyle bu düzenleme, öğreti tarafından ağırlıklı olarak kabul
görmemektedir.164 Bir çok cezaevlerinde rastlanan özel şartlar ve temelinde çatışmalara
elverişli ortamın olması açısından olası agresif eğilimlere karşı sonradan verilen koruma
altına alma kararı sakıncalı olarak görülmektedir.165 Yeni bir suçun işlenmesi
tehlikesinin varlığının kabul edilmesiyle Güvenlik tedbiri olarak sonradan koruma altına
alma kararın AĐHS m. 5/1c altında konumlandırılması da denenmektedir.166 Avrupa
Đnsan Hakları Mahkemesinin bu konuyla ilgili vermiş olduğu kararında Polis hukukunu
anımsatacak bir yorumunda, yakın zamanda bir suçun işleneceğine dair belirgin
işaretlerin olması gerektiğini savunmuştur,167 ki bu şart eyaletlerin polis hukukunun
jargonunda somut tehlikenin varlığı ile tabir edilmektedir. Böyle bir tehlikenin güvenlik
tedbiri olarak sonradan verilen koruma altına alma kararın verildiği aşamada, kolay bir
şekilde öngörülememektedir, ki mahkum olarak orada bulunanın her türlü suç işlemesi
engellenmiş olması gerekmektedir.
Kanun koyucunun, sorunu bilmesine rağmen, hükmü yürürlüğe koyması ve hatta
uygulama alanını genişletmeyi düşünmesi, genel itibariyle Al.CK. § 66 b AĐHS’nin
modern Alman Ceza Kanununa olmayan etkisi bakımından olumsuz bir örnek teşkil
ettiği söylenebilir.
162
163
164
165
166
167
BGH StV 2006, 690 f.; BGH NJW 2007, 1148 ff.; BGH StraFo 2007, 120 ff. Kürzlich auch BVerfG
NJW 2006, 3483 ff.
BGHSt 50, 180, 187; BGHSt 50, 275, 278; BGH NStZ-RR 2006, 302 f.
Baier, Jura 2004, 552, 557 f.; Braum, ZRP 2004, 105, 107 f.; Gazeas (Dipnot 161), 14; Kinzig, NJW
2004, 911, 914; Rzepka, RuP 2003, 191, 209; Ullenbruch, NJW 2006, 1377, 1378.
Calliess (Dipnot 159), 137; Laubenthal (Dipnot 159), 749; Streng, FS Ernst-Joachim Lampe, 2003,
S. 611, 640; Veh, NStZ 2005, 307 ff. ceza infazında alt kültür için ayrıca bkz. Laubenthal, FS HansDieter Schwind, 2006, S. 593 ff.
Goll/Wulf, ZRP 2001, 284, 285; Passek, GA 2005, 96, 110 f.; Peglau, NJW 2001, 2436, 2438;
Pieroth, JZ 2002, 922, 927 f.; Schnorr/Wissing, ZRP 2001, 278, 279; Würtenberger/Sydow, NVwZ
2001, 1201, 1204.
EGMR EuGRZ 1983, 633, 640.
64
Dirk Diehm
4. Al.CK. § 261 – Kara Paranın Aklanması, Haksız Kazancın Gizlenmesi
1992 yılında kara paranın ve haksız kazancın gizlenmesinin cezalandırılmasına dair
getirilen hüküm, Alman Ceza Yasasının, AĐHS ile en azından geçici olarak
uygulanmasında ve yorumlanmasında aykırılık teşkil eden bir diğer hükmüdür. Normun
temel fikri, failin haksız yollardan edinmiş olduğu kazancına ulaşmasının
engellenmesidir. Katalogda gösterilmiş suçlardan birini işleyen fail, elde ettiği
kazançtan, üçüncü şahısların da bundan dolayı ceza alabileceği168 her türlü hukuki ya da
gerçek işlemlerinin yasaklanmasıyla, hem doğrudan hem de dolaylı olarak faydalanması
engellenmektedir.169
AĐHS açısından Al.CK. § 261’in teşkil ettiği sorun, savunma makamının ücretiyle
alakalı Al.CK. § 261/2, 1’den doğmaktadır. Al.CK. § 261/1’e göre tipik bir suçtan
doğan kendisine ya da üçüncü şahıs lehine elde edilen her türlü kazanç Al.CK. § 261/2,
1’e göre yasaktır. Başka suçların yanısıra hırsızlık, el koyma ya da dolandırma tipik
suçlar kategorsindedir. Al.CK. § 261/2, 1’in bu bağlamdaki sınırsız uygulanışı
savunmasını üstelenen vekilin ücretini almasıyla haksız kazancı aklamakla suçlu
konuma gelmesi tehlikesini doğurmaktadır. Böyle bir cezalandırılabilme tehdidi sadece
vekilin aldığı paranın menşeini bilmesinden ya da bu ihtimali bilerek kabul etmesinden
değil aynı zamanda Al.CK. § 261/5’e göre böyle bir ihtimalin olabileceğini ihmal
etmesinden doğmaktadır. Davalının savunmasıyla ilgili olarak özellikle kazanç suçu
işleyen faillerde, hafife alınmaması gereken bir artık risk ortaya çıkmaktadır. Bu durum
vekilin, bir suç işleme tehlikesini üstlenmesi ile mesleki açıdan her türlü sonuçlarıyla
birlikte, ücretinden tamamen ya da kısmen vazgeçmesi arasında seçim yapma
mecburiyetini beraberinde getirmektedir.
AĐHS m. 6/2’de düzenlenmiş olan suçsuzluk karinesi ile AĐHS m. 6/3c’de
düzenlenmiş olan kendi istediği vekili tayin etme hakkı AĐHS’nin önemli maddelerdir.
Suçsuzluk karinesi gereği, bir davalının kararın okunmasına kadar suçsuz sayılacaktır
ve istediği bir ya da birden çok170 müdafii tayin etme hakkı da davalıya vekil tayini
konusunda sınırsız imkan sunmaktadır. Al.CK. 261/2,1’in davalının vekilinin ücreti
konusundaki uygulamasında her iki insan hakkı da etki etmektedir. Savunma avukatının
davanın sonuçlanmasından ve kararın kesinleşmesinden önce ve hatta kamu davasının
açılmasından dahi önce, alacağı ya da kısmen aldığı ücretle birlikte bir suç işleme
riskiyle ilgilenmek durumunda olması suçsuzluk karinesiyle çatışmaktadır. Bunun
168
169
170
BT-Drs. 12/989, S. 26 f.; Hombrecher, JA 2005, 67, 69 f.; Petropoulos, wistra 2007, 241, 242 f.
Arzt, JZ 1993, 914; Otto, Jura 1993, 330.
Bkz EKMR EuGRZ 1978, 314, 323. Nach Röhmel, JA 1976, 447 ff.; aynı yazar, JA 1976, 519 ff.;
Schmuck, PVR 2002, 352 f., verletzt § 137 Abs. 1 S. 2 StPO nicht die EMRK.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
65
yanısıra, davalının seçmiş olduğu vekilin suç işleme riskinden dolayı, davayı bu nedenle
kabul etmemesi, kendi istediği vekilini tayin etme hakkıyla çatışmaktadır.
Bu sorun içtihat tarafından 2000 yılında ilk defa ele alınmıştır ve işlenmiştir.171
Hamburg Yüksek Eyalet Mahkemesinin özellikle AĐHS m. 6/3c’yi dikkate alarak ilk
derece mahkemenin reddettiği davanın açılmasıyla ilgili verdiği kararında Al.CK.
§ 261’in savunma vekilinin alacağı ücreti konusunda baştan uygulanmayacağı ve bu
normun uygulanmasındaki sınırı teşkil ettiğini belirtmiştir.172 Insan haklarıyla ilgili
tartışmaların neticesinde Federal Mahkeme bu görüşe katılmamıştır. Özellikle
müvekkili için geçerli olan suçsuzluk karinesi Federal Mahkemenin görüşüne göre,
müvekkilinin suçsuzluğu konusunda sorumluluğu üzerine alan vekili için geçerli
değildir.173 Federal Mahkeme hakimlerinin görüşlerine göre ceza hukukunun ihmale
ilişkin genel anlayışı bakımından kara para aklamanın uygulama alanının genişletilmesi
açısından herhangi bir şüpheye yer yoktur. Federal Anayasa Mahkemesi de bu görüşe
karşı çıkmıştır.174 Federal Mahkemenin verdiği kararın dava konusuyla ilgili karar
vermeden, varılan sonuca etkisi olmamasına rağmen, insan haklarıyla ilgilenmiştir.175
Al.CK. § 261/2’nun uygulama alanıyla ilgili sınırlandırıcı kararın temelinde Alman
Anayasası m. 12 yer alan mesleğinin serbestçe tayin hakkı öncelikli olarak yatmaktadır.
Savunma vekilinin ücretini şartsız kabul etmesinde Al.CK. § 261/2, 1’in uygulanması
Federal Anayasa Mahkemesine göre kişinin mesleğini uygulamasına özünde bir engel
teşkil ettiğinden,176 haksız yere müdahale sayılmaktadır. Bu sebeple Al.CK. § 261/2,
1’in konusunu ancak savunma vekilinin yasadışı kaynağından bilgi sahibi olması
halinde kara para aklama suçunun gerçekleştiği şartının aranmasıyla sınırlamıştır.177
Bilgi sahibi olduğu yöndeki ıspatların güçlü olması gerekmesinin yanısıra, vekilin bu
konudaki inceleme yapma zorunluluğu da reddedilmektedir.178
Kara para aklamayla ilgili paragraf, yürürlüğe konulması aşamasında literatür
tarafından eleştirilmiştir.179 Ağırlıklı olarak avukatlar tarafından yapılan eleştiriler insan
haklarına yer verilmemiş ve daha çok mesleğin serbestçe uygulanmasının engellendiği
171
172
173
174
175
176
177
178
179
OLG Hamburg NJW 2000, 673, m. Anm. Hamm, NJW 2000, 636; Lüderssen, StV 2000, 205 ff.;
Vahle, Kriminalistik 2000, 224; aynı yazar, DVP 2001, 483.
OLG Hamburg NJW 2000, 673, 682.
BGHSt 43, 158, 165 ff.
BGHSt 43, 158, 168.
BVerfGE 110, 226, 253.
BVerfGE 110, 226, 251 ff.
Aynı biçimde BVerfG WM 2005, 478 f.; BVerfG NJW 2005, 1707 f.; LG Gießen NJW 2004, 1966,
1967 f.
BVerfGE 110, 226, 266.
Gotzens, AnwBl 1993, 206 ff.; Hamm, NJW 1993, 289, 290; Salditt, AnwBl 1993, 236 f.; Starke,
BRAK-Mitt 1992, 178 ff.
66
Dirk Diehm
ve güven ilişkisinin zedelendiği yönünde olmuştur.180 Paragrafın yürürlüğe konmasından
sonraki aşamada Al.CK. § 261’le ilgili devam eden eleştiriler ise suç konusunun
sınırlarının belirsiz olması yönünde olmuştur.181 Savunma vekilinin ücreti konusundaki
ayrıntılı tartışmalar, Hamburg Eyalet Yüksek Mahkemesinin verdiği kararla son
buldu.182 Kısmen mahkeme kararına katılan öğretide, ağırlıklı olarak suçun objektif
unsurları183 dar yorumlanmasının yanısıra subjektif suç unsurlarının184 da sınırlı
yorumlanması ve sonunda savunma makamının gerekçesinin de değerlendirildiği
Al.CK. 261’in uygulanmasının dogmatik olarak sınırlandırılması gerektiğini
savunulmaktadır.185 Şimdiye kadar savunma makamına karşı Al.CK. § 261’in
sınırlandırılmasının gerektiği kısaca reddedilmekteydi.186 Farklı görüşleri savunanların
buluştuğu nokta ise AĐHS’nin hiç ya da sadece tali olarak bahse konu edildiğidir.187
180
181
182
183
184
185
186
187
Anders Hartung, AnwBl 1994, 440, 444.
Barton, NStZ 1993, 159 ff.; Dahs, NJW 1995, 553, 554 f.; Körner, Kriminalistik 1994, 195, 196.
Ambos, JZ 2002, 70, 73 ff.; Gotzens/Schneider, wistra 2002, 121, 129; Katholnigg, NJW 2001,
2041 ff.; Keppeler, DRiZ 2003, 97 ff., Krey/Hellmann, Strafrecht Besonderer Teil, Band 2,
Vermögensdelikte, 13. Aufl. 2002, Rn. 605h; Matt, GA 2002, 137, 141 ff.; Nestler, StV 2001, 641 ff.;
Peglau, wistra 2001, 174; Sauer, wistra 2004, 89, 93 f.; Zuck, NJW 2002, 1397.
Barton, StV 1993, 156, 162; Bernsmann, FS Klaus Lüderssen, 2002, S. 683, 685; Hartung (Dipnot
180), 443; Hombrecher (Dipnot 168), 70 f.; Kargl, NJ 2001, 57, 61 ff.; Kraushaar, wistra 1996, 168,
171; Kreß, wistra 1998, 121, 126; Laufhütte/Kuschel, in: LK, 11. Aufl. 2001, § 261 StGB, Rn. 8;
Nestler (Dipnot 182), 648; Rengier, Strafrecht Besonderer Teil I, Vermögensdelikte, 7. Aufl. 2005,
§ 23 Rn. 17; Wohlers, StV 2001, 420, 424 ff. Hierzu auch Mehlhorn, Der Strafverteidiger als
Geldwäscher - Probleme bei der Annahme bemakelter Verteidigerhonorare, 2004, S. 142 ff., ve
Zeifang, Die eigene Strafbarkeit des Strafverteidigers im Spannungsfeld zwischen prozessualem und
materiellem Recht, 2004, S. 353 ff.
Bottke, wistra 1995, 87, 98 ff.; aynı yazar, wistra 1995, 121, 123 ff.; Grüner/Wasserburg, GA 2000,
430, 431; Matt (Dipnot 182), 145 ff.
Ambos (Dipnot 182); Bernsmann, StV 2000, 40, 41 ff.; Hamm (Dipnot 179), 290 ff.; aynı yazar,
(Dipnot 171); Hombrecher, Geldwäsche (§ 261 StGB) durch Strafverteidiger? – Eine Untersuchung
zur Anwendung des § 261 StGB auf das Honorar des Strafverteidigers –, 2001, S. 148 ff.
Altenhain, in: NK, § 261 Rn. 126 ff., 128; Arzt/Weber, Strafrecht, Besonderer Teil, 2000, § 29 Rn.
49; Bruger/Peglau, wistra 2000, 161 f.; Hetzer, wistra 2000, 281 ff.; Katholnigg (Dipnot 182);
Krey/Hellmann (Dipnot 182), Rn. 605h; Lackner/Kühl, StGB, 26. Aufl. 2007, § 261 Rn. 5;
Neuheuser, in: MK, § 261 Rn. 75; aynı yazar, NStZ 2001, 647; Otto, Grundkurs Strafrecht, Die
einzelnen Delikte, 7. Aufl. 2005, § 96 Rn. 42; aynı yazar, JZ 2001, 436 ff.; Reichert, NStZ 2000,
316 ff.; Schaefer/Wittig, NJW 2000, 1387 ff.; Stree, in: Schönke/Schröder, StGB, 27. Aufl. 2006,
§ 261 Rn. 17a; Tröndle/Fischer, StGB, 54. Aufl. 2007, § 261 Rn. 36; Wessels/Hillenkamp,
Besonderer Teil/2, 28. Aufl. 2006, Rn. 900, 902.
Bkz. Balzer, Die berufstypische Strafbarkeit des Verteidigers unter besonderer Beachtung des
Problems der Begehung von Geldwäsche (§ 261 StGB) durch Honorarannahme, 2004, S. 266 f.;
Bernsmann, StraFo 1999, 226 f.; aynı yazar (Dipnot 185), 40; aynı yazar, StraFo 2001, 344, 345;
Mehlhorn (Dipnot 183), S. 367. AIHS özellikle Hartung (Dipnot 180), 444, Schmidt, StraFo 2003, 2,
6, und Salditt (Dipnot 179), 184, tarafından dikkate alınmıştır. Fakat Barton, JuS 2004, 1033, sowie
bei Hombrecher (Dipnot 183), bundan söz etmemektedir.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
67
Al.CK. § 261’in yürürlüğe girmesi aşamasında savunma vekilinin ücretiyle ilgili
sorunu188 incelemiş olan kanun koyucusunun görüşünde de AĐHS’nin dikkate alındığına
dair herhangi bir ize rastlanmamaktadır.189
5. Al.CK. § 32 – Meşru Müdafaa
Đnsan haklarının Alman Ceza Kanununa etkisi bakımından tek bağlantı noktası olarak
görülen son hükmü, Al.CK. § 32’de yer alan meşru müdafaayı inceleyelim:
AĐHS’nin yürürlüğe girmesinden sonraki ilk yıllarda AĐHS ile (Alman) meşru
müdafaa hükümleri ve özellikle yaşam hakkının güçlü bir biçimde korunmasıyla meşru
müdafaa hükümlerinin uyumlaştırılıması konusunda farklı görüşler yarış içindeydi.190
Bugüne kadar ağırlıklı olarak savunulan görüşe göre „fevri müdafaa hakkı“nın191
AĐHS’nden etkilenmediği yönde eğilim göstermektedir.192 Bu yöndeki görüşleri öğretide
farklı gerekçelerle savunulmaktadır. Đnsan hakları bir taraftan devleti ve devletin
egemenlik organlarını bağladığını ve şahıslar arası ilişkilere etkide bulunmadığı
yöndedir.193 Diğer taraftan üye devletler AĐHS’nin imzası sırasında o zamanki ulusal
ceza hukukunu şekillendiren, kendi temel egemenlik haklarına bu türden bir
müdahaleleri ne istediler ne de desteklediler.194 Sonuç itibariyle AĐHS’nin kendisi,
188
189
190
191
192
193
194
Bernsmann, StV 2000, 40, 42; Hartung (Dipnot 180), 444; Löwe-Krahl, wistra 1993, 123, 125 f.;
Salditt, StraFo 1992, 121, 122.
BT-Drs. 12/989, S. 26 f.; BR-Drs. 507/92, S. 23 f.
Örneğin Echterhölter, JZ 1956, 142, 143; Strobel, Die Bedeutung der Europäischen
Menschenrechtskonvention für das Recht in der Bundesrepublik, 1958, S. 68 f.;
Woesner, NJW 1961, 1381, 1384; v. Weber, ZStW 65 (1953), 334, 343.
R. Frank, in: Aschrott/von Liszt,, Die Reform des Reichsstrafgesetzbuchs - Eine kritische
Besprechung des Vorentwurfs zu einem Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich unter vergleichender
Berücksichtigung des österreichischen und schweizerischen Vorentwurfs, 1910, Band I - Allgemeiner
Teil, S. 225, 259.
Jakobs, Strafrecht Allgemeiner Teil, 2. Aufl. 1991, Abschn. 12 Rn. 40; Jescheck/Weigend, Lehrbuch
des Strafrechts, Allgemeiner Teil, 5. Aufl. 1996, S. 349 f.; Lenckner/Perron, in: Schönke/Schröder,
Strafgesetzbuch, 27. Aufl. 2006, § 32 Rn. 62; Otto, Grundkurs Strafrecht, Allgemeine
Strafrechtslehre, 7. Auflage, 2005, § 8 Rn. 66; Roxin, ZStW 93 (1981), 68, 98 f.; Schmidhäuser,
Strafrecht Allgemeiner Teil, Lehrbuch, 2. Aufl. 1975, 9/67; Spendel, in: LK, 11. Aufl. 2003, § 32 Rn.
258; Strobel (Dipnot 190), S. 68 f.; Witzstrock, Der polizeiliche Todesschuss, 2001,
S. 115 ff.
Amelung, GA 1982, 381, 384; Baumann/Weber/Mitsch, Strafrecht Allgemeiner Teil, 11. Aufl. 2003,
§ 17 Rn. 35; Doehring, FS Herman Mosler, 1983, S. 145, 146, 150 ff.; Erb, in: MK, § 32 Rn. 16;
Günther, in: SK-StGB, 7. Aufl. 2003, § 32 Rn. 117; Herzog, in: NK, 2. Aufl. 2005, § 32 Rn. 95 f.;
Krey, JZ 1979, 702, 708; R. Krüger, NJW 1970, 1485; Lenckner, GA 1968, 1, 5; Maurach/Zipf,
Strafrecht Allgemeiner Teil, Teilband I, 8. Aufl. 1992, S. 363; Stratenwerth/Kuhlen, Strafrecht
Allgemeiner Teil, Die Straftat, 5. Aufl. 2004, § 9 Rn. 88; Tröndle/Fischer (Dipnot 186), § 32
Rn. 21; Wessels/Beulke, Allgemeiner Teil, 35. Aufl. 2006, Rn. 343a.
Bockelmann, FS Karl Engisch, 1969, S. 456, 464 ff.; Herzog (Dipnot 193), § 32 Rn. 94;
Lenckner/Perron (Dipnot 192), § 32 Rn. 62. Zur anfänglichen Befürchtung, die Mitgliedsstaaten der
68
Dirk Diehm
Alman meşru müdafaa hukukuna yeni sınırlar getirmemektedir.195 Bu görüşler aynı
sonuca varmaktadır: Al.CK. § 32 insan haklarını, özellikle de saldırıya uğrayanın
savunmaya yöndelik eylemde bulunanın haklarını ihlal etmemektedir.
AĐHS’nin öncesine göz attığımızda, orantısız savunma sorununu, özellikle de
saldırganın savunma için veya malı savunmak için öldürülmesi içtihat ve öğretiye konu
teşkil etmiştir.196 Bir mahkeme kararında, bir restoran müşterisinin, kendi serbest
iradesiyle restoranın tarafsız sahibinin bardaklarına saldırması sonucunda
öldürülmesini, tam orantılı olmadığını belirtmiştir,197 şeftali hırsızlarına karşı
kendiliğinden öldürücü atış yapabilecek tesisin kurulmasını da aynı nedenle
reddedilmiştir.198 Meşru müdafaada bulunanın yetkilerinin sınırı şüpheye yer
vermeyecek şekilde ve açıkça belirtilmemiştir. Buna karşı, sözleme öncesi öğretide
savunulan görüşler bugünkü gibi benzer şekilde tartışmalıdır. „Hukuk, Haksızlığı
korumaz“ tezini o zaman savunanların çoğunluğu, meşru müdafaa hakkının, sınırın
gerekliliği nedeniyle zayıflatılmasını reddediyorlardı.199 Böyle bir zorunluluk tek başına
bir şart olmamalıdır. Diğer taraftan meşru müdafaa da savunmada kullanılacak aracın en
basit olmasına ilişkin sınır konusunda az ya da çok güçlü bir biçimde şekillendirilmiş
orantılılık değerlendirilmesine tabii tutulacaktır.200 Kanun koyucu son yüzyılın 20 li
yıllarında meşru müdafaanın gereklilik yanında „ölçülülük“ ya da „orantılılık“ gibi
koşullarla sınırlandırılması yönünde reform yapma düşüncesini taşıyordu.201
11 Eylül 2001 olayları ve „Jakob-von-Metzler“ davasının ortaya çıkardıkları, devlet
ya da özel şahıslar tarafından gerçekleştirilen işkencenin caiz olması hakkındaki
tartışmalara sebebiyet vermiştir, halbuki ne eski ne de yeni Alman Ceza Kanununda bu
hususa dair herhangi bir dayanak bulunmamaktadır.202
195
196
197
198
199
200
201
202
EMRK könnten durch den EGMR ihrer Souveränität beraubt werden, Mosler, FS Hans Huber, 1981,
S. 595, 606 f.
Amelung/Kilian, FS Hans-Ludwig Schreiber, 2003, S. 3, 5 f.; R. Frank (Dipnot 191), 259; Koriath,
FS Heinz Müller-Dietz, 2001, S. 361; Schroeder, FS Reinhart Maurach, 1972, S. 127, 140.
Nagler/Jagusch, in: LK, 6./7. Aufl. 1954, § 53 Anm. III.d.β; Schönke, StGB, 1. Aufl. 1942, § 53
Anm. IV.2.b; Schwarz (Dipnot 74), § 53 Anm. 2.C.
RGSt 23, 116, 117; buna karşı RGSt 55, 82, 86 f.
OLG Braunschweig MDR 1947, 205, 206; benzer yönde OLG Stuttgart DRZ 1949, 42.
Meyer/Allfeld (Dipnot 65), S. 128, m. w. N.; Cüppers, NJW 1950, 438, 439; Gerland (Dipnot 88),
S. 149; v. Hippel, Deutsches Reichsstrafrecht. Ein Lehrbuch, 2. Aufl. 1932, S. 210, 212;
Liszt/Schmidt (Dipnot 65), S. 187; Mezger, Deutsches Strafrecht, 3. Aufl. 1943, S. 74 f.
Binding, Die Normen und ihre Übertretung, Band 2 Schuld und Vorsatz, Hälfte 2 Der rechtswidrige
Vorsatz, 2. Aufl. 1916, S. 751; Dalcke/Fuhrmann/Schäfer (Dipnot 65), § 53 Anm. 4; Schönke
(Dipnot 196), § 53 Anm. IV.2.b.
RT-Drs. III/3390, S. 21.
Farklı yönde Hetzer, Kriminalpolitik 2006, 148, 157, Bentham ve Kant’tan beri devam eden
tartışmalarda daha ziyade teorik ve soyut açıklamalar söz konusudur, bkz. Fahl, JR 2004, 182;
Reifferscheidt, JA 1980, 102 ff.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
69
AĐHS tarafındna kendisini savunanın meşru müdafaa yetkisinin şekillendirilmesiyle
ilgili hükümler farklı yoğunlukta yapılmıştır. AĐHS m. 2’nin uygulama alanı AĐHS m. 1
ve Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin sürekli içtihadı ile önceden belirlenmiştir:
Đnsan hakları egemenlik haklarını kullanan devleti bağlamaz, aynı zamanda üye ülkeler
özel şahıslar arası gerekli içi hukuk mekanizmalarını da sağlamak zorundadır. AĐHS
m. 2 ve diğer insan hakları ile bağlantılı olarak Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi,
cezayı engelleyecek ve yasağın etkin uygulanmasını sağlayacak araçlarla özel hukuk
alanında da sağlanmasını istemektedir.203 AĐHS m. 2’de belirtilen hakkın ne kadar
koruma değerine sahip olduğu bile açık değildir.204 Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi
son yıllarda vermiş olduğu kararlarında 2. fıkrasındaki istisnalar dışında AĐHS
m. 2/1’in, her türlü öldürmeyi, yani kasten, taksirle ya da kusurun bulunmadığı hallerde
yasaklayıp yasaklamadığı ve insan hakları açısından bir cezalandırma ihityacının
bulunup bulnmadığını açık bırakmaktadır. Son olarak buna karşılık aydınlanmış olarak
kabul edebilieceğimiz husus, sözleşmenin lafzından hareketle sadece kasten öldürme
değil, en azından her türlü kastla gerçekleştirilen öldürmelerin vücut ya da yaşamı
savunmaya hizmet etmedikçe sözleşmeye aykırı olduğudur. Öldürücü nitelikte meşru
müdafaa ile savunulabilir hukuksal değerlerle ilgili yeterince mahkeme kararlarının
bulunmamasına rağmen AĐHS m. 2 ile ilgili kararlarda, insan yaşamının, basit mala
ilişkin savunmalarda caiz olmayan biçimde yüksek bir değere sahip olduğu konusunda,
yeterli dayanak noktası bulmak mümkündür.205
Đnsan yaşamını kurtarma amacıyla yapılan işkencenin kabul edilebilirliliğine ilişkin
yakın zamanlarda zayıflayan tartışmaya ilişkin insan haklarıyla ilgili hükümler daha
nettir. Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi tekrar ettiği gibi insan yaşamı AĐHS
içerisindeki değerler arasında en yüksek hukuksal değerdir ve işkence, insanlık dışı ya
da onur kırıcı cezalandırma ve muamele yasaklarının yer aldığı tartışmalara yer
vermeyen bu yasağı içeren AĐHS m. 3’e onlarca yıldır sıkı sıkıya bağlıdır.206 Herhangi
bir sınırlamaya tabi olamayan bu kural diğer insan hakları ve temel özgürlüklerden
farklı olarak, savaş ve afet hallerinde dahi vazgeçilemez veya sınırlanamaz. Alman
Anayasası m. 1 ile m. 20 ile güçlendirilmiş olan ve değiştirilemez nitelikte olan m. 79/3
dahi, ıstırar kaydından dolayı AĐHS m. 15/2’de yer alan işkence yasağına
dokunmamaktadır. Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin kararlı kuralın varlığını
güçlendirmektedir. Bu kararlarda AĐHS m. 3 ile yasaklanan önlemleri uygulanması,
203
204
205
206
EGMR NJW 2001, 3035, 3040; EGMR NJW 2003, 3259, 3260; EGMR NJW 2002, 2851, 2852;
EGMR NJW 2005, 1849. Ayrıca bkz. Blau, ZEuS 2005, 397 ff.
EGMR NJW 2001, 1991, 1992; EGMR NJW 2002, 2851; EGMR NJW 2005, 3405, 3406 f.
EGMR NJW 2005, 3405, 3407.
EGMR EuGRZ 1979, 161, 166; EGMR NJW 2000, 2089; hierzu auch Frowein (Dipnot 52), Art. 3
EMRK Rn. 1.
70
Dirk Diehm
„hukuk ve düzenin tamamen çökmesi“ ya da „milletin varlığını tehdit eden kamusal
ıztırar hali“ söz konusu olduğunda dahi, AĐHS’nin ihlali olarak kabul edilmekte.207
Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin bakış açısından insanlar arası ilişkilerde kabul
edili sınırları aşacak şekilde aşağılayıcı veya insanlık dışı muamale etmek, kısacası
meşrulaştırılabilinecek bir durum değildir.
Alman içtihadında şimdiye kadar ne AĐHS m. 2, ne de m. 3 meşru müdafaa hakkı
açısında bir anlama sahip olmuş ya da özel olarak dile getirilmiştir.208 Polis tarafından
gerçekleştirilebilecek işkence tehdidi bağlamında işkence yasağı mahkeme kararlarında
dile getirilmiş ise, bu durum sadece bu tehdidin hangi ölçüde muhakeme engeli
oluşturacağı sorunuyla ilgilidir.209
Öğretide bir taraftan AĐHS m. 2 ve yakın zamanlarda da m. 3 ile, diğer taraftan da
Alman Ceza Kanunun bağdaşabilirliliği yakından incelenmiştir. Halen çoğunlulukla
temsil edilen pozisyondan ayrılarak ölümle sonuçlanan mal için müdafaa bağlamında
farklı bir görüşe sahip olanların sayıları artmaktadır. Onların savunduğu görüşe göre
Al.CK. § 32’deki sınırlamalara istinaden, en azından doğrudan kastla gerçekleştirilen
sadece mal için savunmalar haklı görülemez.210 Diğer tarafta bu durumun dışında olası
kastla gerçekleştirilen öldürmede caiz görülmemektedir.211 Genellikle kanun koyucunun
Alman Ceza Kanunun genel kısmındaki değişiklikler çerçevesinde Al.CK. § 32’de
Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi tarafından insan haklarına uygun yorumu için açık
kapı bıraktığını incelemelerde çoğu zaman dikkate alınmamaktadır. Reform çabalarının
başlangıcında „yeni“ meşru müdafaa türü gereklidir ve artık zorunlu tutulmalıdır.212 Đlk
defa 1969 tarihli Alman Ceza Kanunun 2. Reform Kanunu müzakereleri sırasında AĐHS
m. 2’nin henüz netleşmemiş uygulama şekline ilişkin endişelere sevk etmiştir ve bu
endişeler kanun tasarısından çıkartılan zorunluluk hali tekrar kanun metnine alınmasına
207
208
209
210
211
212
EGMR EuGRZ 1979, 149, 153; EGMR EuGRZ 1979, 161, 166; EGMR Slg. 1996-V, 1831, 1855.
Yalnız OLG Köln OLGSt § 32 n. F. S. 3, AĐHS m. nin açıklamasında, aynı zamanda LG Frankfurt,
NJW 2005, 692, 693, tali bir açıklamasında.
LG Frankfurt, StV 2003, 327 f.; BGH v. 21. Mai 2004, Az. 2 StR 35/04.
Herzog (Dipnot 193), § 32 Rn. 97; Jescheck/Weigend, Lehrbuch des Strafrechts, Allgemeiner Teil, 5.
Aufl. 1996, S. 350; Otto, FS Thomas Würtenberger, 1977, S. 129, 137 ff.; Roxin, ZStW 93 (1981),
68, 98 f.; Zieschang, Allgemeiner Teil, 2005, S. 58; aynı yazar, GA 2006, 415 ff.
Bisson, Die lebensgefährliche Verteidigung von Vermögenswerten, 2002, S. 149 ff., 191;
Echterhölter (Dipnot 190), 143 f.; Frister, GA 1985, 553; aynı yazar, GA 1988, 291, 314; Kühl, Jura
1990, 244, 250 f.; Lange, JZ 1976, 546, 548; Lührmann, Tötungsrecht zur Eigentumsverteidigung,
Eine Untersuchung des Notwehrrechts unter verfassungsrechtlichen, menschenrechtlichen und
rechtsvergleichenden Gesichtspunkten, 1999, S. 209 ff., 226; Marxen, Die „sozialethischen“ Grenzen
der Notwehr, 1979, S. 61 f.; Renzikowski, Notstand und Notwehr, 1994, S. 314; Stiller, Grenzen des
Notwehrrechts bei der Verteidigung von Sachwerten, 1999, S. 165 ff.; Trechsel, ZStW 101 (2001),
819 ff.; v. Weber (Dipnot 190), 336; Woesner (Dipnot 190), 1384.
NdrSchr. II, S. 130, 131; NdrSchr. II, S. 232 f.; BR-Drs. 270/60, S. 148 f.; BR-Drs. 200/62, S. 156 f.
Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesi ve Alman Ceza Kanunu
71
yol açmıştır.213 Bununla açıklanan ve izah edilebilir amaç, içtihada, sözleşme
organlarının daha sınırlayıcı yönergeleri doğrultusunda, eski kanun koyucusunun bakış
açısıyla, bundan sonraki mahkeme kararlarında ölçülü davranma ve böylece AĐHS’nin
ihlal edilmesinden kaçınma olanağı vermektir.214 Kanun koyucu, Al.CK. § 32’nin yeni
şekliyle, hiçbir şekilde önceden kabul edilmiş AĐHS’nden doğan sorumluluklarını ihlal
etmek istmemektedir, aksine, gelecek yönergelere erken uyum sağlayabilmeyi
istemiştir.215
Geçmiş onlarca yıl önce konu edilmeyen işkencenin caiz olması durumları216
karşısında Alman ceza hukuku öğretisinin ağırlıklı bir kısmının işkence ve benzeri
önlemlerin,217 devlet veya özel kişilerce gerçekleştirilen işkence arasında kısmen ayırım
yapmak suretiyle kapsamlı olarak reddedildiği saptanabilir.218 Bu geniş kapsamlı red,
Al.Ay. m. 1’deki insan onurunun mutlak olarak korunması ilkesi ve Al.Ay. m. 20’deki
hukuk devleti ilkesinin yanısıra AĐHS m. 3’te219 de temel bulmaktadır.220
Özetle Al.CK. § 32’nin bugüne kadar, Alman Ceza kanununun AĐHS’den etkilenmiş
olan tek norm olduğu sözylenebilir. Geçmiş yüzyılın 60’lı yıllarında AĐHS’nin
tamamının ve özellikle AĐHS m. 2’nin uygulanması konusundaki henüz tahmin
edilemeyen gelişmeler olmasaydı bugün sınır olarak kabul edilen Al.CK. § 32/1’deki
hüküm kanunlaşamazdı, aksine önceki reformtasarılarına bakılarak, yerine bir hüküm
konmadan silinirdi. AĐHS m. 2 ve m. 3’deki insan hakları alman ceza kanunundaki
meşru müdafaa hükümlerini hassas sayılabilecek konularda etkilemektedir.
213
214
215
216
217
218
219
220
Prot. V, S. 1808 f.
BT-Drs. V/4095, S. 14.
Prot. V, S. 1808 f.
Çok az istisnalar için bkz. Brugger, Der Staat 35 (1996), 67 ff.; Daschner, Kriminalistik 1996, 175;
aynı yazar, Kriminalistik 1996, 249; Jerouschek, ZStW 110 (1998), 658 ff.; Rüping, ZStW 109
(1997), 381; Soiné, Kriminalistik 1993, 575. Hetzer (Dipnot 202), 157, Zorunlu işkenceye ilişkin
tartışmaların 18. yüzyılda başladığını savunmaktadır.
Etwa Jeßberger, Jura 2003, 711, 713 f.; Kinzig, ZStW 115 (2003), 791, 812; Meyer-Ladewig, NJW
2004, 981, 983; Quoirin, DRiZ 2003, 114; Perron, FS Ulrich Weber, 2004, S. 146, 152; Roxin,
Ausnahmefälle, S. 461, 466; Schaefer, NJW 2003, 947; aynı yazar, StV 2004, 212, 217; Schroeder,
ZRP 2003, 180; Tröndle/Fischer, StGB (Dipnot 186), Vor § 32 Rn. 6; Wilhelm, Polizei 2003, 198 ff.;
Zieschang (Dipnot 210), S. 60.
Etwa Düx, ZRP 2003, 180, Fahl (Dipnot 202), 187 ff.; Hamm, NJW 2003, 946, Hilgendorf, JZ 2004,
331, 338; Jerouschek/Kölbel, JZ 2003, 613, 619.
Bernsmann, „Entschuldigung“ durch Notstand, 1989, S. 93 f.; Kinzig (Dipnot 217), 811; Miehe, NJW
2003, 1219; Schaefer (Dipnot 217); Ziegler, KritV 2004, 50, 61.
Vgl. u. a. Brugger, VBlBW 1995, 446 ff. ayrintilar icin aynı yazar (Dipnot 216), 67 ff.; aynı yazar, JZ
2000, 165; Erb, NStZ 2005, 593 ff.; Götz, NJW 2005, 953, 956 f.; Herzberg, JZ 2005, 321 ff.;
Norouzi, JA 2005, 306, 309 f.; Otto, JZ 2005, 473, 481; Wittreck, DÖV 2003, 873 ff.
72
Dirk Diehm
D. Sonuç
Sonuç itibariyle Alman Ceza Kanununa AĐHS’nin etkisi ve önemi her zaman aynı
şekilde gerçekleşmemiştir. Roma sözleşmesinin ülke sınırları içerisinde yürürlüğe
girmesinden sonra ilk on yıllarda görülen etkisi, bugün zorunlu olduğunu kabul edilen
etkisinden çok gerisinde kalmıştır. Buna karşılık bugün artık insan haklarının ve temel
özgürlüklerinin maddi ceza hukukunun en azından bir kaç hükmü açısından kendilerine
has bir anlam geliştirmiştir. AĐHS’nin ve Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin varlıkları
ve anlamları bakımından giderek bilinçlere yerleştrilmiş olmasının gelişmelerde
mutlaka katkısı olmuştur. Bunun yanısıra Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin verdiği
kararlara ulaşılmasının kolaylaştırılmış olması ve bilimsel olarak sözleşmenin bilimsel
çalışmalarda incelenmiş olmasının da önemi vardır. Şu anki durumun gelişmelere açık
olmaması, aksine insan haklarının, temel özgürlüklerle birlikte ve yanısıra, Alman Ceza
Kanunu açısından anlam taşıdığı ihtimal dahilinde olmalıdır. AĐHS’ndeki insan
haklarının, yakın zamanda da görülen takdire şayan olmayan istisnalar dışında,
uluslararası süsleme olması sıfatını yitirmiştir, ki bu gelişme temel hakların ve insan
haklarının büyük önemi açısından memnuniyetle karşılanmaktadır.
Geschichte des türkischen Strafrechts und ausländische
Einflüsse auf die türkische Strafrechtsdogmatik
Prof. Dr. Hakan Hakeri1
A. Das Osmanische Strafrecht vor dem türkischen StGB
Das türkische Strafrecht wurzelt nicht im islamischen Recht.2 Die Rezeption der
Gesetze hat in der Türkei nicht erst mit der Gründung der Republik angefangen. Schon
im osmanischen Reich hat man ab Mitte des 19. Jahrhunderts viele europäische Gesetze
übernommen.3 Das osmanische Strafgesetzbuch von 1858 stellte eine fast wörtliche
Übersetzung des französischen StGB von 1810 dar4 und blieb bis zur Herausgabe des
StGB von 1926 in Kraft. Das osmanische StGB von 1858 war das Gesetz, das bis zum
Inkrafttreten des Zanardelli Gesetzes5 Anwendung fand.6 Nach dem Zerfall des
osmanischen Reiches wurde dieses Gesetz, in den vereinzelt unabhängig gewordenen
Ländern weiter angewandt. So zeigt sich in der türkischen Gesetzgebung schon seit
eineinhalb Jahrhunderten deutlich die Ausrichtung auf den Westen.
Auch vor der Gründung der Republik gab es Versuche ein neues StGB vorzubereiten.
Einer davon war im Jahre 1909. In diesem Jahr wurde das Zanardelli Gesetz7 aus der
französischen Version ins Türkische übersetzt und basierend auf dieser Übersetzung ein
Vorentwurf vorbereitet. So wurden einige Bestimmungen über Vergehen gegen das
Vaterland eingefügt, der Verbrechenstyp des Duells wurde hingegen nicht
1
2
3
4
5
6
7
Rechtswissenschaftliche Fakultät, Selcuk Universität Konya/Türkei.
Seit der Gründung des osmanischen Reichs im 13. Jahrhundert galt in der Türkei islamisches Recht.
Erst wurden während der Regierungszeit der Sultane Suleyman (1520-1566) und Mehmet VI (16481687) mehrere speziell strafrechtliche Bestimmungen erlassen, Önder, „Die Entwicklung und
Rezeption des Straf- und Strafverfahrensrechts in der Türkei”, in: ZStW 70 (1958), 76.
Den europäischen Druck für die Europäisierung des Rechtssystems gab es schon lange: Das Gesetz
der strafrechtlichen Bestimmungen von 1840 wurde unter europäischem Druck erlassen, das aus einer
Einleitung, einführenden Bestimmungen und 41 Paragraphen bestand. Dieses Gesetz basierte noch
auf dem islamischen Recht, aber kennzeichnend ist doch, dass es zum ersten Mal modernen
europäischen Ideen Raum gibt, Önder, Das türkische Strafrecht, in: Das ausländische Strafrecht der
Gegenwart, vierter Band, (Mezger, Schönke, Jescheck: Hg.), Amerika-Norwegen-Türkei-Berlin
1962, S. 426.
Dieses damals als modern geltende Gesetz wurde aber durch islamrechtliche Bestimmungen
modifiziert; so wurde z.B. eine Bestimmung eingefügt, die die Privatrache legalisierte, Önder (Fn. 2),
S. 427.
Italienisches Strafgesetzbuch von 1889.
Bei den vielen Novellen des StGB von 1858 war meistens das Zanardelli Gesetz Vorbild, Kunter,
Yirmibeş Cumhuriyet Yılının Ceza Tarihçesi, in: ĐBD, Ekim 1948, S. 541.
Der Grund, gerade das italienische Strafgesetzbuch zu übersetzen, war, dass man es für „wunderbar”
hielt, Önder (Fn. 2), S. 427.
74
Hakan Hakeri
übernommen. „In dieser Fassung wurde der Entwurf der Nationalversammlung
vorgelegt. Bevor jedoch dort darüber Beratungen angestellt werden konnten, zog die
Regierung den Entwurf zurück, mit der Begründung, dass er der sozialen Situation der
Türkei nicht entspreche”.8 Man brauchte jedoch dringend eine Novellierung. Aus
diesem Grund wurde der Vorentwurf bei Seite geschoben und das osmanische StGB
von 1858 im Jahre 1911 novelliert. Bei dieser Novelle war allerdings wiederum das
Zanardelli Gesetz Vorbild.9
„Auch während des ersten Weltkrieges sah man noch nicht die unmittelbare
Notwendigkeit, ein neues Strafgesetzbuch zu schaffen. Der deutsche Justizberater Dr.
Rudolf Heinze gab ein Gutachten ab, das dahin ging, dass das alte Strafgesetzbuch mit
der Änderung von 1911 noch für weitere Jahre seinen Zweck erfüllen könne. Nach dem
Krieg müsse man dann in eingehender Arbeit ein neues Gesetzbuch schaffen”.10
Noch bereits zu Zeiten des osmanischen Reiches hat man nach dem ersten Weltkrieg
erneut versucht, das StGB zu reformieren. Die neu gebildete Kommission arbeitete von
1920 bis 1921. Aber aufgrund der politischen Instabilität konnte der Ausschuss seine
Arbeit nicht zu Ende führen.11
B. Die Vorbereitung des türk. StGB von 1926
Nach der Ausrufung der türkischen Republik im Jahre 1923 beschritt die neue Türkei
den unumkehrbaren Weg in den westlichen Rechtskreis. Nach der Ausrufung der
Republik wurde wieder ein Ausschuss zur Vorbereitung eines Strafgesetzbuchs
gebildet. Dieser Ausschuss arbeitete bis 1925. Die Regierung wiederum brauchte aber
dringend ein StGB. Aus diesem Grund schaffte man den Ausschuss ab und innerhalb
von sechs Monaten trat auf Basis der Übersetzung des Zanardelli Gesetzes aus dem
Jahre 1909 das neue StGB in Kraft. So wurde die vor 16 Jahren, mit der Begründung,
„er entspreche der sozialen Situation der Türkei nicht”, vom Parlament zurückgezogene
Übersetzung zum Gesetz erhoben. Damit wurde das am 1.7.1926 in Kraft getretene alte
türkische StGB auf Basis des italienischen StGB in der Fassung von 1889 (Codice
Zanardelli) übernommen, welches wiederum auf dem Strafgesetzbuch von Toskana aus
dem Jahr 1853 beruht.12
8
9
10
11
12
Önder (Fn. 2), S. 428.
Artuk, 1926 Tarihli Türk Ceza Kanununun Değiştirilmesi Yönündeki Çalışmalar Hakkında
Düşünceler, in: Đstanbul Barosu Dergisi, Aralık 1998.
Önder (Fn. 2), S. 428.
Artuk (Fn.9), S. 832-834.
Artuk, Sinn und Zweck der Strafe und die Maßnahmen zur Sicherung und Besserung im türkischen
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
75
Mit dieser Übernahme blieben alle Bemühungen, „die in vielen Jahren entstandenen
und erwogenen Bestrebungen für die Schaffung eines den Verhältnissen des Landes so
gut wie möglich angepassten Gesetzes zu fixieren, schließlich weitgehend ohne
Erfolg”.13 Hier spielte es eine große Rolle, dass die türkische Revolution von Atatürk
nicht mehr warten wollte und ihre Bindung an die Vergangenheit möglichst schnell
durchbrochen werden sollte.14 Außerdem hatte man im Lausanner Vertrag versprochen,
die westlichen Gesetze zu übernehmen.15
So hat man einen der Bausteine der modernen Türkei, nämlich das Gesetz von 1926
aus dem europäischen Steinbruch gefördert.16
Der wichtigste Grund für die Auswahl des italienischen StGB war, dass die
Übersetzung des Gesetzes schon zur Hand war. Außerdem entsprach dieses Gesetz den
Menschenrechtserwägungen und war demokratisch. Im Bericht des Justizausschusses
wurde betont, dass dieses Gesetz das neueste und das perfekteste Gesetz sei.17
Außerdem wurde gesagt, dass das Zanardelli Gesetz äußerst liberal sei.18
„Das ital. StGB wurde allerdings nicht vollständig aufgenommen. Es wurden hierbei
einige Übersetzungsfehler gemacht. Ferner wurden einige Regeln des osmanischen
StGB aus dem Jahre 1858 übernommen".19 Zum Beispiel im Bereich der
Sexualdelikte.20
Hiermit möchte ich darauf aufmerksam machen, dass das Zanardelli Gesetz vielleicht
das einzige Gesetz ist, das in drei aufeinander folgenden Jahrhunderten Anwendung
gefunden hat, nämlich im 19., 20. und 21. Jahrhundert.
13
14
15
16
17
18
19
20
Strafrecht, Königstein 1979, S. 42.
Önder (Fn. 2), S. 429.
Artuk (Fn. 9), S. 832-834.
Hirsch, Ernst, Rezeption als sozialer Prozess, Berlin 1951, S. 35.
Cihan, Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Açısından Kişi ve Mala Karşı Cürümlerin 50 Yılı ve
Geleceği, in: Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul
1977, S. 721.
Eigentlich waren die bulgarischen (1896) und russischen (1905) Strafgesetzbücher neuer als das
italienische.
Artuk (Fn. 9), S. 835.
Hakeri, Die türkischen Strafbestimmungen zum Schutz des Lebens der Person im Vergleich mit dem
deutschen Recht, (Diss.) Pfaffenweiler 1997, S. 1; Die Begehung der Freiheitsberaubung an einem
Deszendenten war im Zanardelli Gesetz kein Strafverschärfungsgrund (Art. 146/III). Bei der
Übernahme hat man aber diesen Fall versehentlich als Straferhöhungsgrund vorgesehen, S. Majno,
Ceza Kanunu Şerhi, Bd. II, Ankara 1978, S. 100; Gülşen, Hürriyeti Tahdit Suçu (TCK. m. 179-180),
(Diss.), Đstanbul 2000, S. 119, fn. 113.
S. unten, „Die Grundbesonderheiten des alten türk. StGB“.
76
Hakan Hakeri
C. Die Grundbesonderheiten des alten türk. StGB
Wie bereits oben betont, wurde das Zanardelli Gesetz nicht vollständig übernommen.
So hat der türkische Gesetzgeber wegen der Kulturunterschiede zwischen der türkischen
und italienischen Gesellschaft Sexualdelikte nicht aus dem italienischen, sondern aus
dem osmanischen StGB übernommen.21 Hierbei ist allerdings besonders hervorzuheben, dass die aus dem osmanischen StGB übernommenen Bestimmungen des
türk. StGB im Bereich der Sexualdelikte freiheitlicher als die damaligen
Strafgesetzbücher vieler zivilisierter Länder waren. Viele ethisch nicht gebilligte
Handlungen wurden nicht unter Strafe gestellt, wie zum Beispiel Inzest (Liederlichkeit),
Homosexualität, naturwidrige Handlungen, Prostitution usw.22
Das türk. StGB war ein kasuistisches Gesetz.23
In einem Symposium im Jahre 1976 (im 50. Jahrestag des türk. StGB) hat man
Folgendes festgestellt: Die Gesetzesquelle, nämlich das Zanardelli Gesetz als ein
demokratisches und liberales Gesetz, wurde in der Türkei sowohl in einer totalitären
Zeit (nach der Begründung der Republik und in der Militärregierungen), als auch in
einem demokratischen Zeitraum angewandt.24 In all diesen Phasen hat dasselbe Gesetz
Anwendung gefunden. Mit der Zeit wurde das türk. StGB mehrfach novelliert. Aber in
allen extremen politischen Phasen hat man die Sanktionen dieses Gesetzestextes
angewandt.25 Diese Feststellung wurde in einem Symposium anlässlich des 70- jährigen
Bestehens des türk. StGB wiederholt: Trotz aller politischen und soziologischen
Änderungen in der türkischen Gesellschaft, verschiedener politischen Regierungen und
militärischer Interventionen blieb das türk. StGB weiterhin existent. Sogar in den
Zeiten, wo die Demokratie und das Parlament abgeschafft wurden, hat man dieselben
Bestimmungen angewandt. Das Gesetz wurde nicht außer Kraft gesetzt. Was sich
daraus ergibt, ist, dass das alte türk. StGB mit seinen Grundlagen und Hauptstruktur im
Prinzip ein gutes Gesetz war.26
Ob dieses im Prinzip sinnvolle Gesetz auch sinnvoll angewendet wurde, ist fraglich.
Es gibt viele Gründe, die dagegen sprechen: Zunächst wenden vor allem diejenigen
Richter das Gesetz an, die in islamischem Recht ausgebildet worden sind. Das
21
22
23
24
25
26
Yarsuvat, Türk Ceza Kanununda Cinsel Özgürlüğe Karşı Suçlar, in: Değişen Toplum ve Ceza
Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 648, S. 649.
Yarsuvat (Fn. 21), S. 651.
Soyaslan, Ceza Hukuku Genel Hükümler, 2. Aufl., Ankara 1997, S. 12.
Dönmezer, Açış Konuşması, in: Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve
Geleceği, Đstanbul 1977, S. 15.
Dönmezer (Fn. 24), S. 12.
Içel, Önsöz ve Sunuş Konuşması, in: Ceza Hukuku Günleri, 70. Yılında Türk Ceza Kanunu-Genel
Hükümler, Đstanbul 1998, X.
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
77
Justizministerium hat den MAJNO-Kommentar übersetzen lassen. Noch heute zitiert
man diesen Kommentar. Die Übersetzer dieses Kommentars waren jedoch keine
Juristen. Der Kommentar wurde von verschiedenen Leuten und mit Unterbrechungen zu
verschiedenen Zeiten übersetzt. Viele Bestimmungen wurden falsch übersetzt und in der
Rechtsprechung wurden viele Urteile auf dieser falschen Basis gebildet. Ein weiterer
Aspekt, der zumindest fragwürdig erscheint, sind die Elemente des Gesetzes, die aus
dem Französischen stammen. Das zeigt sich schon anhand der Tatsache, dass das
Zanardelli Gesetz aus dem Französischen ins Türkische übersetzt worden ist. So wurde
das italienische Gesetz gemäß dem französischen Recht interpretiert. Das Gesetz kommt
aus Italien, das Recht aber aus Frankreich. Das ist nicht zuletzt deswegen bedenklich,
weil die Strafgesetzbücher von Italien und Frankreich sehr verschieden sind. Erst ab den
50er Jahren wuden die Strafrechtsbücher veröffentlicht, die nach italienischer Literatur
verfasst worden sind.27
D. Die Novellierungen des alten türk. StGB und die Kritik des alten Gesetzes
In den letzten 75 Jahren haben in der Türkei sehr viele wichtige Änderungen
stattgefunden: Von einer Monarchie zur Republik, von dem Einparteisystem zum
Mehrparteiensystem (1950), nach dem Militärputsch eine freiheitliche Verfassung, ein
demokratisches System, Zuerkennung vieler Rechte an den Einzelnen (1960), dann eine
militärische Intervention und die Reaktion des Staates auf den Missbrauch dieser Rechte
(1971), darauf ein erneuter Militärputsch (1980). In Folge dessen trat diesmal eine
autoritäre Verfassung in Kraft. 1987 bewirbt sich die Türkei erfolgreich um die
Aufnahme in die EU, so dass sie 1999 zum Mitgliedsanwärter wird und sich bemüht,
sich den von der EU geforderten Standards anzupassen. Mit all diesen politischen und
soziologischen Änderungen wurde zugleich auch das türk. StGB novelliert. So wurden
an dem türk. StGB zwischen 1931 und 2003 fast 60 Änderungen vorgenommen.
Noch im dreißigsten Anwendungsjahr wurde von den insgesamt 592 Artikeln über die
Hälfte neugefasst. So ist der Codice Zanardelli nicht mehr ohne weiteres erkennbar.28
„Bei den ersten Novellen handelte es sich zum einen um die Korrektur von
27
28
Selçuk, Hukuk ve Yargıda Đyileştirme Üzerine, in: Yeni Türkiye Yargı Reformu Özel Sayısı,
Temmuz-Ağustos 1996, Jahr 2, N. 10, S. 564, S. 565; Selçuk, Temyiz Yolu Açısından Ceza
Yargılama Yasasının Uygulanması, in: CMUK Sempozyumu, Đstanbul 1999, S. 30.
Dilger, Strafrecht, in: Südosteuropa Handbuch, Bd. IV, Türkei, (hg. Klaus-Detlev, Grothusen), 1985,
S. 217; Siehe Türk Ceza Kanunu Layihası, S. 3.
78
Hakan Hakeri
Übersetzungsfehlern und zum anderen wurden einige Regelungen, die zwar den
italienischen, nicht aber den türkischen Wertvorstellungen entsprachen, abgewandelt.“29
Im Jahre 1933 wurden 84 Artikel, 1936 146 Artikel und 1953 106 Artikel geändert.
Die umfangreichste Novelle vollzog sich im Jahre 1936. Das Vorbild dieser Novelle
war wieder ein italienisches Gesetz, nämlich das Rocco Gesetz von 1930.30 Bei dieser
Novelle wurden insbesondere die Delikte gegen den Staat geändert. In den
Anfangsjahren der jungen Republik gab es Aufstände, die Republik war noch nicht
demokratisch, es gab nur eine Partei und der Staat gehörte der Partei. Dies und die
weltweite Wirtschaftskrise im Jahre 1929 sind die Gründe zur Übernahme der
Staatsschutzbestimmungen des faschistischen Rocco Gesetzes. So wurden autoritative
Elemente in das liberale StGB eingeführt.31 Eigentlich ist die Übernahme der
Bestimmungen des italienischen StGBs von 1930 kein Zufall. Das ital. StGB ähnelte
dem damaligen Staatsverständnis der Türkei. Zum Beispiel war der Landrat auch
Direktor der Partei, der Innenminister war der Generalsekretär der Partei, ein politisches
System mit einer Partei, eine Partei und einem Führer.32
Die Novellen im türk. StGB sind meistens politisch, aber nicht systematisch. Zum
Beispiel die Artikel, 141, 142 (kommunistische und faschistische Handlungen und
Propaganda), die mittlerweile aufgehoben worden sind, wurden insgesamt fünf Mal
geändert, Art. 159 (Beleidigung staatlicher Organe) insgesamt sechs Mal novelliert. Bei
diesen Novellen wurden aber die Bestimmungen des Strafgesetzbuchs über Familie,
Personen und Gesellschaft entweder gar nicht oder nur geringfügig geändert.33 Mit den
täglichen und unsystematischen Änderungen hat man dem System und seinen
allgemeinen Strukturen geschadet, die Staatsschutzdelikte sehr autoritär, dagegen die
Delikte gegen die Freiheit übermäßig liberal gemacht.34
Für die ersten 50 Jahre der Anwendung des türk. StGB kann man folgende
Feststellungen machen: In diesem Zeitraum wurden in Europa neue Straftatbestände
bestimmt, und einige Straftatbestände aufgehoben (sog. Dekriminalisation). In der
Türkei dagegen wurden gar keine Straftatbestände aufgehoben. Im Westen wurden die
29
30
31
32
33
34
Önder (Fn. 2), S. 78.
In der jüngsten Zeit wird jedoch sowohl bei den Novellen des Gesetzes als auch insbesondere in der
Rechtsprechung die Entwicklung in Italien kaum beachtet.
Özek, in: Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977,
S. 468, S. 469.
Özek (Fn. 31), S. 589.
Akmanlar, in: Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul
1977, S. 166.
Özek (Fn. 31), S. 543.
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
79
Strafen gemildert, dagegen in der Türkei verschärft.35 Nicht nur in den ersten 50 Jahren,
sondern bereits ab der Übernahme des Gesetzes von 1889 wurden die Strafen nur
erhöht, jedoch nicht verringert.36 Aus diesem Grund fand die bedingte Entlassung nach
dem alten türk. StGB in der Regel schon nach Verbüßung der zwei Fünftel der Strafzeit
statt, wodurch die im internationalen Vergleich sehr hohen Freiheitsstrafen der Türkei
gemildert wurden. Das Strafvollzugsgesetz ließ die Strafaussetzung zur Bewährung bei
Geldstrafe und Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren (Zuchthausstrafen bis zu einem Jahr,
Gefängnisstrafe bis zu zwei Jahren und Haft) (bei Jugendlichen bis zu drei Jahren) zu.
Auch wurden in keinem europäischen Land so oft allgemeine Straferlassgesetze
erlassen. Zuletzt wurde im Jahre 2000 ein solches Gesetz in Kraft gesetzt, sodass
20.000 der 60.000 Verurteilten freigelassen wurden.
1953 wurde die Ermessensfreiheit des Richters bei der Bestimmung der Strafhöhe
eingeschränkt und bei Konkurrenzen trat das Kumulationsprinzip an die Stelle der
Gesamtstrafenbildung.37
Eigentlich passte die allmähliche Erhöhung der Strafrahmen nicht mit der
Demokratisierung der Türkei zusammen.38 Der Menschenrechtsentwicklung in Europa
nach dem Zweiten Weltkrieg konnte in der Türkei nicht gefolgt werden. Es wurde zwar
auch in der Türkei ein demokratisches System mit Mehrparteien zugeführt. Wegen dem
Mangel an demokratischer Erfahrung und demokratischen Einrichtungen wurden jedoch
die bestehenden liberalen Gesetze nicht beibehalten.39
Die militärischen Interventionen seit 1960 haben sich auch auf das juristische System
negativ ausgewirkt. Die Anwendung der Regelungen wurde nach den Weisungen des
Militärs bestimmt oder die Richter haben zumindest die Neigungen der Armee
35
36
37
38
39
Dönmezer (Fn. 24), S. 15.
„Die Ergebnisse dieser Änderungen entsprachen jedoch nicht den an sie geknüpften Erwartungen. In
der Türkei hat sich klar gezeigt, dass die Straferhöhung in der Verbrechensbekämpfung ohne große
Wirkung ist, die Anzahl der Verbrechen hat sich hier auch nach der Verschärfung der Gesetze
keineswegs verringert”, Önder (Fn. 2), S. 78. Eine Liberalisierung des Strafrechts sehen wir im
Bereich der Abtreibung: Das Bevölkerungsplanungsgesetz vom 1983 lockerte die Strafbestimmungen
für Abtreibung und Sterilisierung und markierte eine Wende gegenüber dem früheren, in dieser
Hinsicht sehr strengen Recht, das z.B., 1965 sogar die Propaganda für Sterilisierung unter Strafe
gestellt hatte. So ist der Schwangerschaftsabbruch in den ersten 10 Wochen nicht strafbar. Mehr
dazu, S. Yenisey, Die Entwicklungen im türkischen Strafrecht von 1960 bis 1983, in: ZStW 96
(1984), S. 236, S. 237.
Vor 1953 konnte der Richter ein Drittel der Strafe, jetzt nur noch ein Sechstel erlassen. Außerdem
hatte bis 1953 im türkischen Strafvollzug das Progressivsystem gegolten, mit der Besonderheit, dass
die Strafdauer wegen guter Führung während der Haft verkürzt werden konnte. Letztere Regelung
wurde ebenfalls abgeschafft, weil angenommen wurde, dass sie die abschreckende Wirkung der
Strafe verblassen lieβe, Önder (Fn. 2), S. 432.
Özek (Fn. 31), S. 543.
Alacakaptan, 1929’dan Bugüne Ceza Muhakemesi Yasası-Güncel Sorunlar, in: CMUK
Sempozyumu, Đstanbul 1999, S. 12, 13.
80
Hakan Hakeri
beachtet.40 So wurden auch die bestehenden Normen anders interpretiert und angewandt.
Dieselben Bestimmungen wurden somit in verschiedenen Perioden anders angewandt.41
Die aus Italien übernommenen politischen Bestimmungen wurden in Italien liberal, in
der Türkei aber autoritär angewandt.42
Die Todesstrafe gab es in der Gesetzquelle nicht.43 Im türk. StGB hat man insb. im
Bereich der Staatsschutzdelikte insgesamt für 15 Straftaten die Todesstrafe vorgesehen.
Mit der Novelle von 1936 wurden für weitere sieben Straftaten die Todesstrafe
vorgesehen, dagegen für drei Straftaten die bestehenden Todesstrafen in eine
Freiheitsstrafe umgewandelt. In den folgenden Novellen wurden auch im Bereich der
Betäubungsmittel, Vergewaltigung mit Todesfolge, Mädchenentführung mit Todesfolge
und Entführung Todesstrafen erlassen. Ab dem Jahre 1990 ist diese Zahl allerdings
gesunken. So hat man nur für 13 Straftaten (davon 12 im Bereich der
Staatsschutzdelikte und einer bei Mord) die Todesstrafe beibehalten, die anderen
aufgehoben.44 An dieser Stelle möchte ich darauf aufmerksam machen, dass diese
Novelle drei Jahre nach der Bewerbung für die EU stattgefunden hat.
Eigentlich wurden die Todesstrafen in der Türkei bis auf militärische
Regierungsperioden nicht vollstreckt.45 So gab es zwischen 1962 und 1972 gar keine
Vollstreckung, nach der Militärintervention im Jahre 1971, zwei Vollstreckungen; dann
bis 1980 keine Vollstreckung, aber nach dem Militärputsch 1980, 37 Vollstreckungen
bis 1984.46 Seitdem erfolgten bis heute keine Vollstreckungen mehr.47 Das türkische
Parlament hat am 03.08.2002 die Todesstrafe abgeschafft. Die Todesstrafe dürfe künftig
40
41
42
43
44
45
46
47
Alacakaptan (Fn. 39), S. 13.
Dönmezer (Fn. 24), S. 15.
Özek (Fn. 31), S. 470.
Endete ein Verfahren in der ersten Instanz mit einem Todesurteil, ging es nach Art. 305 der früheren
türk. StPO automatisch in die Revision. Die Todesstrafe dürfe erst nach der Bestätigung des Urteils
durch das Revisionsgericht und nach der Zustimmung durch das Parlament (türk. Verfassung, Art. 87
a.F.) vollstreckt werden.
Soyaslan, Ölüm Cezası, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 691, S. 692; Mehr dazu,
S. Tellenbach, Todesstrafe in der Türkei, in: ZAR 2/1991, S. 87-89.
Artuk, Ölüm Cezası, in: Festschrift für Akipek, Konya 1991, S. 166; Demirbaş, Ölüm Cezası Yerine
Đkame Edilebilecek Cezanın Türü, in: Hukuk Kurultayı, 2000, Bd. II, S. 495.
Soyaslan (Fn. 44), S. 692; Bei den Vollstreckbarkeitsgesetzen zwischen 1980 und 1984 ist nach
Delikten betrachtet Mord der häufigste Strafgrund. Überlegung ist das meistgenannte Mordmerkmal,
aber auch Blutrache, Verbergen einer Straftat u.a. kommen vor. An zweiter Stelle der Häufigkeit
kommt der Verfassungsumsturz (Art. 146 des alten türk. StGB). Hier muss aber darauf aufmerksam
gemacht werden, dass in all diesen Fällen das Gericht für erwiesen angesehen hat, dass die
verurteilten Menschen getötet hätten, Tellenbach (Fn. 44), S. 88.
Die Abschaffung der Todesstrafe im Rahmen der Annäherung an die EU war eines der heikelsten
Probleme. Einige Politiker sagten, dass die Türkei nicht jede Entscheidung der EU akzeptieren
könne. Das größte Problem war die Vollstreckung des Todesurteils von Öcalan. Viele sind der
Meinung, dass man einer Abschaffung der Todesstrafe nicht zustimmen dürfe, solange Öcalan nicht
gehängt sei. Der stellvertretende Vorsitzende einer konservativen Partei warnte davor, sich bei den
„nationalen Interessen” auf eine „bedingungslose Kapitulation” gegenüber der EU einzulassen.
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
81
nur noch in Kriegszeiten oder bei unmittelbarer Kriegsgefahr verhängt werden. Die
Türkei kam damit einer wesentlichen Forderung der EU vor Beginn der
Beitrittsverhandlungen nach. 2004 wurde die Todesstrafe ganz abgeschafft.
Nach diesen allgemeinen meistens politischen Beobachtungen möchte ich im
Einzelnen kurz über folgende Novellierungen im alten Strafgesetzbuch etwas sagen:
Die Bestimmung des 1990 abgeschafften Art. 438, enthielt eine erhebliche
Strafmilderung bei Vergewaltigung, wenn das Opfer eine Frau war, die der Prostitution
nachging.
Mit einer Novelle im Jahre 1953 hat man den Sexualverkehr mit Jugendlichen, die
zwischen 15 und 18 sind, sogar mit Einwilligung, unter Strafe gestellt. Da die
Jugendlichen in diesem Alter (vor dem 01.01.2002; nach dem alten BGB) eigentlich
heiraten dürften, ist die Sanktionierung solcher Taten unverständlich.48 Außerdem
heiraten in der Türkei viele Jugendliche traditionsgemäß ziemlich früh und eine
Mädchenentführung in ländliche Gebiete zum Heiratszweck kommt sehr oft vor.49 Noch
schlimmer: Es werden die Eltern, die einer solchen Heirat zugestimmt haben, wegen
Anstiftung oder Beihilfe zur Vergewaltigung bestraft.
Die Straftat des Ehebruchs wurde wie in Italien, mit zwei Verfassungsgerichtsentscheidungen abgeschafft. Genauso wie in Italien hat das Parlament bis jetzt diese
Taten nicht unter Strafe gestellt.50 Nach harten Diskussionen wurde der Tatbestand des
Ehebruchs wegen des Drucks seitens der EU in das neue StGB nicht übernommen.
Nach so vielen Novellen im StGB bestand jedoch weiterhin ein Reformbedürfnis,
insbesondere hinsichtlich des Allgemeinen Teils.51
E. Die Vorbereitungen zur Reform des alten Gesetzes
Die mit der Übernahme des französischen Code Penal im Jahre 1858 im osmanischen
Reich angefangene Zeit der Rezeption hat sich mit der Übernahme des italienischen
StGB in der republikanischen Türkei fortgesetzt. Diese letzte Rezeption war auf
Reformbestrebungen der neuen Republik, die auf die vollständige Europäisierung zielte,
zurückzuführen. Mit den Vorentwürfen für das türkische StGB von 1940,52 1958 und
48
49
50
51
52
Yarsuvat (Fn. 21), S. 661.
Yarsuvat (Fn. 21), S. 681.
Ünver, Özellikle Cinsel Suçlar Alanında Olmak Üzere, Kadınlarla Đlgili Ceza Hukuku Normlarındaki
Değişim ve Türkiye’deki Durum, in: Adalet Yüksekokulu 20. Yıl Armağanı, Đstanbul 2001, S. 320.
Hakeri, Tötungsdelikte im türk. StGB-Entwurf 1997, in: KHukA 2-3 (2000), S. 144.
1940 wurde ein Ausschuss gebildet, der einen Neuentwurf des Strafgesetzbuches herstellen sollte, der
82
Hakan Hakeri
1989 musste ein Abschnitt in der fast hundertjährigen Geschichte wiederholter
Rezeption ausländischer Strafrechtsbestimmungen abgeschlossen werden.53 Diese
Entwürfe allerdings erwuchsen nicht in Gesetzeskraft.
Sowohl bei dem Entwurf von 1940 als auch von 1958 war das italienische StGB von
193054 Vorbild.
Die Reformbedürftigkeit des türk. StGB ist allseits anerkannt. Das alte türk. StGB
wurde sowohl sprachlich wie auch inhaltlich als veraltet angesehen.55 Deshalb arbeitete
man 20 Jahre lang an einem neuen Strafgesetzbuch.
1996 wurde der bereits in den Achtzigerjahren lange diskutierte Plan einer
Strafrechtsreform wieder aus der Schublade gezogen. Die eingesetzte Reformkommission hat keinen von Grund auf neuen Entwurf vorbereitet, sondern den Vorentwurf vom 1989 überarbeitet. Der Entwurf 2000 wurde dem Parlament vorgelegt. Etwas
später wurden auch Arbeiten für eine grundlegende Änderung der Strafprozessordnung
aufgenommen und ein Entwurf vorbereitet. 2003 hat die neue Regierung diese Entwürfe
übernommen und dem Parlament vorgelegt. Beide Entwürfe wollen sich nicht mehr
direkt an ein bestimmtes ausländisches Gesetz anlehnen, nehmen aber aus vielen
verschiedenen Rechten, dem deutschen, dem französischen, dem italienischen, dem
schweizerischen und dem US-amerikanischen Recht Elemente auf.56
In der Türkei arbeitet das Parlament bei großen, grundsätzlichen Gesetzen nicht
besonders intensiv. Außerdem mangelte es auch am politischen Willen, den Entwurf
zum Gesetz zu erheben. Seit den 90er Jahren hat man diese Schwierigkeit festgestellt
und einige Regelungen des Entwurfes (ca. 70 Artikel) zum Teil mit Änderungsgesetzen
in das alte StGB übernommen (z.B. Tötung des Neugeborenen zur Ehrenrettung und
Computerdelikte).
53
54
55
56
der modernen Entwicklung Rechnung trägt. „Das dem türkischen Strafgesetzbuch von 1926 zugrunde
liegende italienische StGB vom 1889 galt in mancher Hinsicht als bereits veraltet. Die Persönlichkeit
des Täters sollte stärker berücksichtigt werden, man wollte weiterhin Bestimmungen über einige
Verbrechenstypen, die sich in der Praxis gezeigt hatten, einfügen; weiterhin sollte der Gedanke der
Generalprävention stärker berücksichtigt werden”, Önder (Fn. 2), S. 433, S. 434.
Önder (Fn. 2), S. 75.
Einer der Gründe, dass die Entwürfe vom 1940 und 1958 nicht zum Gesetz erhoben wurden, ist, dass,
das Rocco Gesetz in der Türkei als „faschistisches Gesetz” galt.
Yenisey, Zum türkischen Straf- und Strafprozeβrecht, in: ZStW 109 (1997), S. 40.
Tellenbach, Kolloqium zur Straf- und Strafprozeßrechtsreform in Đstanbul, in: Informationsbrief der
Deutsch-Türkischen Juristenvereinigung, Nr. 1/2000, S. 26.
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
83
F. Die Besonderheiten des Entwurfes für ein türkisches StGB von 2003
Da das neue türk. StGB auf der Basis des Entwurfes von 2003 vorbereitet wurde,
möchte ich einige Besonderheiten des Entwurfes erörtern. Hier möchte ich nur
diejenigen Bestimmungen des Entwurfes diskutieren, die in das Gesetz nicht aufgenommen worden sind.
Nach Art. 20 Abs. 4 wird die Strafe bei Vorsatztaten um neun Zehntel gemindert,
“wenn der Täter nur sehr geringfügige Folgen gewollt hat und seine Schuld sehr gering
war”.
Die im Entwurf vorgesehenen Regelungen über Beteiligung deckten sich fast völlig
mit den Regelungen des alten Strafgesetzbuchs. Offensichtlich hat das bisherige Recht
keine Probleme aufgeworfen, die eine Änderung erforderlich machen. Demzufolge wird
auch erklärt, dass die Bestimmungen des Zanardelli Gesetzes über Beteiligung perfekt
seien und keiner Änderung bedürften. Im Entwurf wurde nur die Anstiftung definiert
und die mittelbare Täterschaft hinzugefügt.57
Der sehr diskutierte Art. 463 über „complicita corrispettiva“ im alten StGB wurde
beibehalten. Die Vorschrift des Art. 463 greift ein, „wenn eine Tötung oder
Körperverletzung von mehreren gemeinsam begangen worden ist, und der wirkliche
Urheber des tatbestandsmäßigen Erfolges nicht mit Sicherheit festzustellen ist". In
einem solchen Fall werden alle Beteiligten mit einer Strafe belegt, die gegenüber dem
für die eigentliche Straftat angedrohten Strafmaßes um ein Drittel bis zur Hälfte
gemildert wird.58
Im Bereich der Strafen ist zunächst festzustellen, dass als Strafe die Todessstrafe
nicht mehr zulässig ist. Das betrifft nicht nur die Staatsschutzdelikte, sondern sämtliche
Straftatbestände. Elf von diesen zwölf Tatbeständen des alten Strafgesetzbuchs, für die
die Todesstrafe vorgesehen ist, stehen jedoch im Abschnitt über die Staatsschutzdelikte,
im türkischen Strafgesetzbuch als „Delikte gegen die Persönlichkeit des Staates”
bezeichnet. Hieran ist besonders auffällig, dass zahlenmäßig die Fälle, die den zwölften
Tatbestand, die Tötung unter den Tatumständen des Art. 450 StGB betreffen, weit höher
sind.59 Die Abschaffung der Todesstrafe ist sehr zu begrüßen, denn sie gehört zu den
Grundsätzen, über die in der europäischen Rechtskultur zunehmend Einigkeit entsteht,
57
58
59
Dönmezer, Bir Ceza Kanunu veya Tasarısının Değerlendirilmesi Yöntemi, in: Festschrift für Çelik,
Bd. I, Đstanbul 2001, S. 248. 249.
Önder (Fn. 2), S. 571. Zur Kritik dieser Vorschrift S. Yıldız, Ceza Muhakemesinde Đspat ve Delillerin
Değerlendirilmesi (Đ.Ü. Sosyal Bilimler Enstitüsü, Yayınlanmamış Doktora Tezi), Đstanbul 2002,
S. 240 ff.
Von dieser Novelle haben 44 von insgesamt 120 zur Todesstrafe verurteilte profitiert.
84
Hakan Hakeri
wie z.B. das sechste Zusatzprotokoll zur Europäischen Menschenrechtskonvention
zeigt. Der Weg dahin war lang. Dass die Todessstrafe bis zu ihrer offiziellen
Abschaffung durch das Parlament noch Jahre und Jahrzehnte im Gesetzbuch steht, ohne
je Anwendung zu finden, ist typisch für viele Staaten.60 Anstelle der Todesstrafe wurde
im Entwurf eine verschärfte lebenslange Freiheitsstrafe vorgesehen. Im Entwurf wird
zudem die Dauer von Freiheitsstrafen im Vergleich zum bisher geltenden Gesetz
verkürzt. Die Geldstrafen dagegen werden erhöht.
Der Anwendungsbereich der bedingten Entlassung wurde im Vergleich zum alten
Gesetz eingeengt, während die Bestimmungen über Strafaussetzung und Rückfall
zugunsten des Täters verbessert worden sind. Die Maßnahmen zur Sicherung und
Besserung wurden detailliert und zeitgemäß geregelt. Das ist einer der positiven
Aspekte des Entwurfs.61
Hinsichtlich des Tatbestands der Körperverletzung hat man keine Änderungen
vorgenommen, mit der Begründung, dass diese Bestimmungen seit 1858 erfolgreich
Anwendung fänden.62
Im zweiten Absatz des Art. 459 türk. StGB über die fahrlässige Körperverletzung,
heißt es, dass die Strafe je nach der Schwere der Schuld bis auf ein Achtel herabgesetzt
werden kann. Man sollte auf diesem Wege noch einen Schritt weitergehen und
bestimmen: „Sind Unrecht und Schuld so gering, dass die Verhängung einer Strafe
unverhältnismäßig wäre, entfällt die Strafbarkeit”. In Art. 32 Abs. 2 türk. Entwurf findet
sich jetzt erfreulicherweise eine solche Regelung.63
G. Die Kritik des Entwurfes
Nach den Befürwortern des Entwurfes war die Hauptbesonderheit des Zanardelli
Gesetzes der Schutz der klassischen Freiheiten des 19. Jahrhunderts. Das Zanardelli
Gesetz sah aber für die individuellen Rechte und Freiheiten keinen ausreichenden
Schutz vor. Mit dem Entwurf sollten aber gerade die Mängel des (damals) geltenden
Gesetzes behoben und ein modernes, zeitgemäßes und individualistisches Gesetz
60
61
62
63
Tellenbach, Einige Betrachtungen zu den Staatsschutzdelikten im Entwurf eines Türkischen
Strafgesetzbuchs, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 635; Die Abschaffung der Todesstrafe
wird ca. 845 Personen (davon 76 Verurteilte, 769 noch vor dem Gericht. Für 769 Personen wird von
dem Staatsanwalt Todesstrafe verlangt) zugutekommen.
Bayraktar, Türk Ceza Kanunu Tasarısında Genel Hükümler Bölümünü Oluşturan Düzenlemenin
Genel Özellikleri, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 378.
Dönmezer, Müessir Fiil Suçlarının Ceza Sistematiğindeki Yeri, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul
2001, S. 599.
Hirsch, Reform der Körperverletzungsregelungen, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 575.
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
85
geschaffen werden.64 Eine andere Strafrechtlerin vertritt die Ansicht, der Entwurf sei
demokratisch, rechtsstaatlich und hinsichtlich der Vollstreckung der Strafen modern.65
Die Kritik an dem Entwurf könne wie folgt zusammengefasst werden: Nach einer
grundlegend kritischen Ansicht könne man in der Türkei derzeit noch kein
Strafgesetzbuch schaffen, weil keine Ergebnisse ernsthafter kriminalpolitischer
Forschungen vorhanden seien.66 Außerdem wird kritisiert, dass ein hauptsächlich durch
die Übersetzung des neuen französischen StGB entstandener Entwurf zur türkischen
Gesellschaft nicht passen könne.67
Im Allgemeinen kann ich für den Entwurf folgende Feststellung machen: Der
Entwurf war keine originelle Arbeit, sondern eine unsystematische Novelle des alten
Gesetzes,68 die eine Zusammensetzung des osmanischen StGB von 1858, des Zanardelli
und Rocco Gesetzes und der in verschiedenen Zeiten vorgenommenen Änderungen
darstellt. Der Entwurf hat kein bestimmtes Ziel, keine Philosophie. Es wurden nur
Änderungen vorgenommen, wo es notwendig erschien. So hat man es meistens so
versucht, dass man die Steine nicht von der Stelle rührt. Das beweist auch die
Tatsache,69 dass bei einer Reihe von Änderungen eine gefestigte Rechtsprechung hinter
den Formulierungen des Entwurfs steht.70 Es gab keine fundamentalen, sehr originellen
Änderungen. Der Entwurf war weder Reform orientiert noch national.
Wenn man den Wortlaut der Vorschriften des Entwurfs zum Staatsschutzstrafrecht
betrachtete, so ließ sich zusammenfassend feststellen, dass die Änderungen im
Verhältnis zum alten Gesetzbuch eher gering waren.71 Wie ich oben bereits erläutert
habe, hat man mit der Arbeit an dem Entwurf im Jahre 1984 angefangen. In dieser
Periode ist die Türkei nach dem Militärputsch von 1980 gerade wieder in eine
Demokratie zurückgekehrt. Die noch geltende türkische Verfassung von 1982 ist nicht
gerade freiheitlich. Unter diesen Umständen hat man nun angefangen, den Entwurf
64
65
66
67
68
69
70
71
Bayraktar (Fn. 61), S. 375.
Centel, Nur, Türk Ceza Kanunu 1997 Öntasarısının Getirdikleri isimli sempozyumu açış konuşması,
in: Marmara’nın Sesi, M.Ü:Đletişim Fakültesi Aylık Aktüalite ve Fikir Dergisi, Yıl:15, S. 137, 1998,
S. 5, zit. bei Artuk (Fn. 9), S. 843.
Đçel, Nasıl Bir Ceza Kanunu, “Biz Yaparız, Olmazsa…”, 13.2.1987 tarihli Milliyet Gazetesi, S. 10,
zit. bei Artuk (Fn. 9), S. 841; Avci, 1997 Türk Ceza Kanunu Tasarısının Ceza Adaleti Sistemimize
Getirdiği Yenilikler, in: 75 Yılında Cumhuriyet ve Hukuk Sempozyumu, S. 233.
Đçel, Önsöz ve Sunuş Konuşması, in: Ceza Hukuku Günleri, 70. Yılında Türk Ceza Kanunu-Genel
Hükümler-, Đstanbul 1998, III.
Soyaslan (Fn. 23), S. 12.
Tellenbach (Fn. 60), S. 636.
„In neuerer Zeit hat sich der Gesetzgeber bei seinen Änderungen vor allem nach der türkischen
höchstrichterlichen Rechtsprechung gerichtet und hat es vernachlässigt, die Entwicklungen der
westlichen Rechtsordnungen zu berücksichtigen”, Yenisey (Fn. 54), S. 29.
Tellenbach (Fn. 60), S. 641.
86
Hakan Hakeri
vorzubereiten. Aus diesem Grund waren die Bestimmungen des Entwurfs insbesondere
im Bereich der Staatsschutzdelikte nicht gerade freiheitlich.72 So wurden die Strafen im
Bereich der nichtpolitischen Straftaten verringert, während die Strafen für
Staatsschutzdelikte erhöht wurden. In diesem Bereich war die Anzahl der
Straftatbestände sehr groß, die Tatbestandsfassung sehr weit und die Strafen sehr hoch.73
Die einzige radikale Änderung war die neue systematische Position der
Staatsschutzdelikte, wie es auch im neuen StGB der Fall ist. Der besondere Teil beginnt
nicht mehr mit Staatsschutzdelikten, sondern mit Straftaten gegen Personen. Dies wird
aber kritisiert. Viele neue Gesetze hätten eine solche Änderung nicht vorgenommen.
Das Problem bei einer solchen Änderung seien die Gewohnheiten. Eine solche
systematische Änderung seireiner Formalismus.74 Außerdem werde dem Individuum mit
dieser Änderung nicht mehr Schutz gewährleistet.75 Die Strafe für Raub ist ziemlich
schwer, sogar schwerer als die Strafe für eine schwere Körperverletzung. Die
Beschädigung eines Baumes wird mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu vier
Jahren, die Körperverletzung dagegen mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu
einem Jahr bestraft, wenn die Tat eine weniger als zehn Tage dauernde körperliche oder
geistige Krankheit oder für eine gleiche Zeit die Unfähigkeit zur Ausübung der
gewohnten Tätigkeit verursacht hat. Während die Straftaten gegen das Eigentum von
Amts wegen verfolgt werden, werden die Straftaten gegen die körperliche Integrität,
Ehre und persönliche Freiheit nur auf Antrag verfolgt.76 Dass die Geldstrafen sehr hoch
sind, nicht nach der wirtschaftlichen Lage des Täters abgestuft und sie bei der
Nichtbezahlung zur Freiheitsstrafe umgewandelt werden können, zeigt, dass der
Entwurf bestimmte Gruppen privilegiert.77
Eine andere Kritik ist die umfangreiche Übernahme des französischen StGB.78 Die
Begründung für die Übernahme des franz. StGB ist, dass das französische StGB das
perfekteste Werk des heutigen Strafrechts sei.79 Das französische StGB beinhaltet
jedoch keine Regelungen über Kausalität, Rechtswidrigkeit, die individuelle
72
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75
76
77
78
79
Toroslu, Nasıl Bir Ceza Kanunu, Ankara 1987, S. 6.
Özek, Basın ve Kişi Özgürlüğü Kısıtlanıyor, 8.2.1987 tarihli Milliyet Gazetesi haberi, zit. bei
ARTUK (Fn. 9), S. 840.
Önder, Ceza Kanunu Tasarısı, 9.3.1987 tarihli Milliyet Gazetesi, zit. bei Artuk, 1926, S. 839 und 840.
Hafizoğullari, Türk Ceza Kanunu Tasarısı, ABD 1998/1, S. 38; Avci (Fn. 66), S. 234.
Önder, „Ceza Kanunu Tasarısı”, 9.3.1987 tarihli Milliyet Gazetesi, zit. bei Artuk (Fn. 9), S. 839 und
840; Toroslu (Fn. 72), S. 17.
Toroslu (Fn. 72), S. 10.
Dies lag daran, dass der Vorsitzende der Kommission Französisch sprach.
Türk Ceza Kanunu Tasarısı ve Türk Ceza Kanununun Yürürlüğe Konulmasına ve Mevzuata
Uyumuna Dair Kanun Tasarısı, Ankara 2000, S. 153.
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
87
Verantwortlichkeit und absolute Gesetzlichkeit. Somit fehlen auch dem Entwurf sehr
wichtige grundlegende Regelungen des Strafrechts.80
Eine letzte allgemeine Kritik ist, dass der Entwurf viele Straftatbestände sehr
kasuistisch regelt. Begründet wird dies mit den Traditionen der türkischen
Rechtspraxis.81 Besser würde es aber sein, dem Richter mehr Spielraum zu belassen.
Nach diesen allgemeinen Kritikpunkten kann man im Einzelnen folgende
Feststellungen machen: Es ist ein wichtiger Mangel, dass es keine Bestimmung darüber
gibt, dass die Grundlage der strafrechtlichen Verantwortung die Tat ist.82 Die allgemeine
Anerkennung unechter Unterlassungsdelikte setzt nach dem Gesetzlichkeitsprinzip
voraus, dass das unechte Unterlassungsdelikt im Gesetz in seinen wesentlichen
Merkmalen definiert wird. Eine Umschreibung des unechten Unterlassungsdelikts fehlt
jedoch im Entwurf. Das liegt unter anderem daran, dass das französische StGB auch
keine Bestimmung über ein unechtes Unterlassungsdelikt beinhaltet.83
Die Übertretungen wurden nicht in ein Ordnungswidrigkeitengesetz aufgenommen
und noch schlimmer: sie werden nicht wie bisher, in einem separaten Abschnitt des
StGB, sondern immer in demselben Abschnitt mit den Vergehen geregelt.84
Der Verbotsirrtum wird weder im alten Recht (Art. 44) noch im Entwurf (Art. 2)
berücksichtigt, weder als Schuldmilderungs- noch gar als Schuldausschließungsgrund
(entgegen der Bestimmungen der folgenden Gesetze über den Verbotsirrtum: Im
deutschen StGB § 17, im spanischen StGB Art. 14/III, im schweizerischen StGB
Art. 20).85
Im Entwurf von 2003 wurde in Art. 140 die Euthanasie geregelt. Dagegen ist keine
besondere Vorschrift für die Tötung auf Verlangen vorgesehen. Die Regelung ist wie
folgt: „Wer einen unheilbar Kranken auf sein bestehendes Verlangen hin und nur, um
seine Schmerzen zu beenden, tötet, wird mit Freiheitsstrafe vom einem Jahr bis zu drei
Jahren bestraft. Im Moment des Verlangens muss der Sterbende zu fehlerfreier
Willensbildung in der Lage gewesen sein”. Sachgerechter wäre es gewesen, einen
privilegierten Tatbestand für diese Fälle einzuführen und daneben eine weitere
80
81
82
83
84
85
Özek, 1997 Türk Ceza Yasası Tasarısı’na Đlişkin Düşünceler, in: Festschrift für Erman, Đstanbul 1999,
S. 643, S. 644.
Dönmezer, Türk Ceza Kanunu Ön Tasarısı (Genel Sunuş), Hukuk Araştırmaları, Ocak-Nisan 1987,
S. 19.
Alacakaptan, Devletin Güvenliğini Đlgilendiren Suçlar, Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 653.
Für die Einzelheiten, S. Hakeri, Ceza Hukukunda Đhmal Kavramı ve Đhmali Suçların Çeşitleri,
Ankara 2003.
Özek (Fn. 80), S. 697.
Özek (Fn. 80), S. 659.
88
Hakan Hakeri
Privilegierung für die Fälle zu schaffen, dass ein Täter das nicht mehr heilbare Opfer
tötet, um dessen Schmerzen zu beenden.86
Zuletzt sagte der ehemalige Präsident des türk. Kassationsgerichtshofes, dass die 70jährige Arbeit und das Werk der Rechtsprechung und Lehre auf eine Nullgleichung
gebracht wird und sehr viele Probleme entstehen werden, sollte der Entwurf letztendlich
zum Gesetz erhoben werden.87
H. Das neue türkische Strafgesetzbuch
Auf der Basis des Entwurfes von 2003 wurde im Parlament eine Kommission
gebildet, die aus fünf Abgeordneten und drei Strafrechtlern bestand. Diese Kommission
erarbeitete in ca. neun Monaten den Entwurf eines neuen türk. StGB. Das Gesetz wurde
im September 2004 verabschiedet und trat am 01.06.2005 in Kraft.
Inhaltlich kann hier nicht auf alle Artikel eingegangen werden, ich will somit einige
neue Bestimmungen herausgreifen.
Zuerst möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass man bei der Vorbereitung
eines Strafgesetzbuchs für die Türkei einige Grundprinzipien nicht außer Acht lassen
darf. Die Grundprinzipien bestehen seit der Gründung der türkischen Republik durch
Atatürk. Aus diesem Grund darf das neue Gesetz weder religiöse Bewegungen noch
separatistische Handlungen stärken.88 So ist es die Bindung der Türkei bei ihrer
Reformarbeit, dass man einerseits universelle allgemein anerkannte Prinzipien
übernehmen, andererseits aber die bei der Gründung der Republik in den 20er Jahren
bestimmten Prinzipien beibehalten und fortführen soll.89
In der Begründung des Entwurfes wird erläutert, dass der Entwurf neu, originell,
zeitgemäß und demokratisch sei. Der Zweck des Ausschusses solle der Schutz der
Menschenrechte und Freiheiten sein, während man auch den Schutz der Gesellschaft
nicht unterlasse. Diese beiden Ziele müsse man verhältnismäßig erreichen.90 Im Entwurf
würden die neuesten Entwicklungen in der Strafrechtslehre und in den verschiedenen
Strafgesetzbüchern widergespiegelt.
86
87
88
89
90
Hakeri (Fn. 51), S. 146.
Uygun, 1998-1999 Adalet Yılını Açış Konuşması, in: Yargıtay Dergisi, Bd. 24, Ekim 1998, N.4,
S. 444.
Bayraktar, Türkiye’de Hukuku Güncelleştirmede Başvurulacak Đlk Yöntemler, in: Yeni Türkiye
Yargı Reformu Özel Sayısı, Temmuz-Ağustos 1996, Jahr 2, N. 10, S. 183.
Dönmezer, in: Hukuk Kurultayı 2000, C. I, S. 131.
Türk Ceza Kanunu Tasarısı (Fn.79), S. 158.
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
89
„Wenn man die Grundzüge des Gesetzes und einige wichtige Einzelheiten
herausarbeitet, so zeigt sich, dass sich das Gesetz von seinem italienischen Vorbild in
vieler Hinsicht gelöst hat. Den stärksten Einfluss hat heute das deutsche Recht, mit einer
Reihe von Einsprengseln aus Italien, Frankreich, Polen, Russland, ja sogar den USA
sowie internationalen Abkommen, z.B. dem Rom–Statut, obwohl die Türkei diesem
noch nicht beigetreten ist“.91
I. Allgemeiner Teil
In das Gesetz wurden ca. 100 Bestimmungen des vorherigen Gesetzes nicht
übernommen.92 So z.B. im Allgemeinen Teil der richterlicher Verweis gem. Art. 2693 und
der Art. 420 des geltenden Gesetzes eine Frau zu unzüchtigen Zwecken tanzen zu lassen
sowie im Besonderen Teil der Art. 422 das verkleidete Eindringen einer Frau in
bestimmte Orte.94 In weiteren Bereichen hat das Gesetz noch entschlossener als bei
früheren Entwürfen zugegriffen, um veraltete Vorschriften aus dem Gesetz zu entfernen
oder komplett umzuformulieren und zu modernisieren. Die schon lange kaum noch
angewandten Vorschriften für die Strafmilderung bei Schwangerschaftsabbruch,
Kindestötung und Aussetzung von Kindern aus Ehrengründen sind in dem Gesetz nicht
mehr enthalten.95
Zu Beginn werden vier Vorschriften angeführt, welche die Grundprinzipien des
neuen Gesetzes zum Ausdruck bringen sollen. Zunächst der aus dem russischen StGB
wortwörtlich übernommene Art. 1, über den Zweck des Strafgesetzes.96 „Dann das
91
92
93
94
95
96
Tellenbach, Reformen in Strafrecht, Strafprozessrecht und Strafvollzugsrecht –
Ein erster Überblick über die türkischen Reformgesetze des Jahres 2004, in: http://www.tuerkeirecht.de/Strafrecht_Tellenbach.pdf, S. 2.
Avcı (Fn. 66), S. 247.
Art. 26 Abs. I lautete: Das Gericht kann an Stelle der verhängten Strafe auf richterlichen Verweis
erkennen, wenn die gesetzliche Höchststrafe einen Monat Gefängnis oder Haft oder 3000 türk. Lire
schwere oder leichte Geldstrafe nicht überschreitet, falls mildernde Umstände vorliegen, und der
Täter nicht wegen eines Vergehens oder wegen einer Übertretung vorbestraft ist, die mit Haft von
mehr als einem Monat bedroht ist.
Art. 420 lautete: „Wer an öffentlichen oder an halböffentlichen für die Allgemeinheit leicht
zugänglichen Orten in einer wider die gute Sitte verstoßenden Weise eine Frau zu unzüchtigen
Zwecken tanzen lässt sowie die Frau, die auf diese Weise aus freien Stücken tanzt, werden mit
Gefängnis von einem Monat bis zu sechs Monaten bestraft.”; Art. 422 des alten Gesetzes lautete:
„Wer als Frau verkleidet in Orte eindringt, an denen sich Frauen befinden, wird allein wegen dieser
Tat mit Gefängnis von drei Monaten bis zu drei Jahren bestraft; begeht derjenige, der in dieser
Verkleidung in einen solchen Ort eingedrungen ist, ein Vergehen das nach dem Gesetz mit einer
schwereren Strafe bedroht ist, so wird die schwerere Strafe gleichfalls verhängt.“ Beide Vorschriften
wurden aus dem osmanischen StGB von 1858 übernommen.
Tellenbach (Fn. 91), S. 9.
Der Zweck dieses Gesetzes ist der Schutz der Rechte und Freiheiten von Menschen, der öffentlichen
Ordnung und der öffentlichen Sicherheit, der öffentlichen Gesundheit, der Umwelt und des Friedens
90
Hakan Hakeri
Gesetzlichkeitsprinzip, Art. 2 Abs. 1, das hier nicht ausdrücklich erwähnte
Rückwirkungsverbot findet sich unter den Vorschriften über die zeitliche Geltung des
Gesetzes, Art. 7. Das Gesetzlichkeitsprinzip wird noch spezifiziert durch ein
grundsätzliches Analogieverbot, Art. 2 Abs. 2 und durch das Verbot, Strafvorschriften
durch untergesetzliche Normen zu schaffen,97 Art. 2 Abs. 3,98 womit eine alte Streitfrage
entschieden wurde. Ferner wird im Gesetz ausdrücklich das Gebot der
Verhältnismäßigkeit zwischen Tat und Strafe bzw. Maßregel normiert, also das Gebot
der Schuldangemessenheit der Strafe, außerdem das Gebot der Gleichheit aller Bürger
vor dem Gesetz (Art. 399)“.100
Die Regelungen zum Internationalen Strafrecht sind besonders ausführlich zu
behandeln. Für die Zuständigkeit des türkischen Strafrechts sah man vor, dass das
türk. StGB Anwendung findet, wenn die Tat ganz oder teilweise in der Türkei begangen
wurde oder der Erfolg in der Türkei eintritt (Art. 6). Außerdem wurde der “ne bis in
idem” Grundsatz in erheblichem Maße anerkannt (Art. 11-13).
Die neuen Bestimmungen des reformierten Gesetzes im Vergleich zum alten Gesetz
sind Folgende: Mittelbare Täterschaft, tätige Reue, Schuldausschließungsgründe, die
Aufgabe des Unterschieds zwischen Unzurechnungsfähigkeit und verminderter
Zurechnungsfähigkeit, die Abschaffung der Todesstrafe und des Unterschieds zwischen
Zuchthaus und Gefängnis, Einwilligung als Rechtsfertigungsgrund, Überschreitung von
Rechtsfertigungsgründe.
Das alte türk. StGB enthielt überhaupt keine Einwilligungsregelung. Man stützte sich
deshalb in allen einschlägigen Fällen auf das Gewohnheitsrecht. In Art. 26 Abs. 2 des
97
98
99
100
in der Gesellschaft sowie die Verhütung von Straftaten. Zur Verwirklichung dieses Zwecks legt
dieses Gesetz die Grundlagen der strafrechtlichen Verantwortung, die Straftaten sowie die Arten der
Strafen und Maßregeln fest.
Ausführlich, Yıldız, Yürütme Organının Düzenleyici Đşlemlerle Suç ve Ceza Yaratması, in:
Festschrift für Çetin Özek, Đstanbul 2004, S. 1033 ff.
1) Niemand kann wegen einer Tat bestraft oder mit Maßregeln belegt werden, die das Gesetz nicht
klar als Straftat bezeichnet. Andere als die im Gesetz vorgesehenen Strafen und Maßregeln können
nicht verhängt werden.
2) Durch Verwaltungsanordnung können weder Straftaten noch Strafen bestimmt werden.
3) Bei der Anwendung von Gesetzen, die Vorschriften über Straftaten und Strafen enthalten, darf
keine Analogie angewendet werden. Vorschriften über Straftaten und Strafen dürfen nicht so weit
ausgelegt werden, dass sie den Weg zu einer Analogie öffnen.
1) Strafen und Maßregeln, die gegen einen Straftäter verhängt werden, stehen im Verhältnis zur
Schwere der Tat.
2) Bei der Anwendung des Strafgesetzes darf zwischen den Menschen kein Unterschied wegen ihrer
Rasse, Sprache, Religion, Konfession, Nationalität, Hautfarbe, Geschlecht, ihrer politischen oder
sonstigen Meinungen oder Gedanken, philosophischen Überzeugungen, nationalen oder
gesellschaftlichen Wurzeln, Geburt, wirtschaftlichen Lage oder sonstigen gesellschaftlichen Situation
gemacht werden. Niemandem darf eine besondere Stellung zuerkannt werden.
Tellenbach (Fn. 91), S. 3, fn. 6.
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
91
Gesetzes findet sich jetzt eine allgemeine Regelung. So wird die Einwilligung des
Rechtsinhabers als Rechtfertigungsgrund genannt. Hinsichtlich der Begrenzung heißt es
dort, dass das Opfer über das jeweilige Recht ein absolutes Verfügungsrecht haben
müsse.101 Der bisher nur in ständiger Rechtsprechung anerkannte Rechtsfertigungsgrund
der Ausübung eines Rechts wurde nunmehr gesetzlich festgelegt (Art. 26 Abs. 1).
Darunter fallen vor allem Berufsrechte, z.B. das Berufsrecht des Journalisten auf
Berichterstattung und Kritik oder das Berufsrecht des Arztes, das Eingriffe rechtfertigen
kann, die etwa im deutschen Recht eher über die Einwilligung des Patienten
gerechtfertigt werden.102 Diese Vorschrift wurde aus dem italienischen Art. 50 StGB
übernommen.
Außerdem wurden bei der Notwehr und dem Notstand alle Individualrechtsgüter
einbezogen.
„Abgestufte Regelungen gibt es für den Fall der Überschreitung der Grenzen eines
Rechtfertigungsgrunds. Zum einen gibt es eine Regelung für alle Rechtfertigungs- und
Entschuldigungsgründe. Werden deren Grenzen fahrlässig überschritten, so wird eine
Strafe verhängt, falls ein Fahrlässigkeitstatbestand besteht, und diese noch ermäßigt.
Besteht kein solcher Tatbestand, so entfällt die Strafe, Art. 27 Abs. 1. Die zweite
Regelung betrifft den Notwehrexzess. Geschieht das Überschreiten der Notwehr aus
entschuldbarer Erregung, Furcht oder Schrecken, so wird der Täter nicht bestraft,
Art. 27 Abs. 2“.103
Im Bereich der unechten Unterlassungsdelikte hat man wie im französischen Code
Penal und dem bisher geltenden Gesetz keine Bestimmung eingeführt. „Dafür dürfte der
starke Einfluss französisch geprägter Universitätslehrer maßgeblich gewesen sein. Auch
in Frankreich ist das unechte Unterlassen nicht im Strafgesetzbuch geregelt, sondern
man behilft sich damit, den Begriff des aktiven Tuns sehr weit auszudehnen. In der
letzten Erarbeitungsphase des Gesetzesentwurfs wurde jedoch noch eine
Sonderregelung eingefügt, die für Tötungsdelikte und Körperverletzungsdelikte gelten
soll und so wenigstens die praktisch wichtigsten Fälle abdeckt. Hier wird eine
Gleichstellungsklausel eingebaut, und diese erfordert für eine Verantwortlichkeit, dass
eine Garantenstellung des Täters entweder durch Gesetz oder Vertrag oder durch
vorangegangenes Tun entstanden ist, Art. 83, 88“.104
101
102
103
104
Hirsch (Fn. 63), S. 578.
Tellenbach (Fn. 91), S. 5.
Tellenbach (Fn. 91), S. 5.
Tellenbach (Fn. 91), S. 6.
92
Hakan Hakeri
Das Alter der Strafbarkeit ist nicht mehr wie im alten Gesetz die Vollendung des
elften Lebensjahres, sondern die des zwölften Lebensjahrs. Eine Gruppe der
Heranwachsenden wie im deutschen Recht gibt es nicht und wird es auch in Zukunft
nicht geben.105
Der Entwurf wollte eine strafrechtliche Verantwortlichkeit juristischer Personen für
Straftaten einführen, die deren Organe oder Vertreter zugunsten der juristischen Person
begangen haben. Das Vorbild war der französische Code Penal, der in zahlreichen
Tatbeständen eine echte strafrechtliche Verantwortlichkeit der juristischen Personen
vorsieht. Das verstößt aber gegen das Prinzip individueller Verantwortlichkeit. Im
Gegensatz zur französischen sieht die türkische Verfassung dies vor: Art. 38 türk.
Verfassung lautet „Die strafrechtliche Verantwortlichkeit ist persönlich“.106 Diese
Bestimmung wird auch als Anerkennung des Schuldprinzips verstanden.107 Deshalb hat
das Gesetz die Regelung des Entwurfes nicht übernommen. Stattdessen sind juristische
Personen nicht strafbar, es können gegen sie jedoch Maßregeln wie Entzug von
Erlaubnissen und Genehmigungen oder Einziehung von Vermögenswerten verhängt
werden, wenn es in einer Strafvorschrift im besonderen Teil gesondert vorgesehen ist
(Art. 20 Abs. 2, 60).
Im Entwurf war das Schuldprinzip jedoch noch nicht in allen Konsequenzen
verwirklicht.108 Erfolgsqualifizierte Delikte waren zugelassen, jedoch wurde nicht
verlangt, dass eine schwere Folge wenigstens fahrlässig herbeigeführt worden ist. Auch
in der Rechtsprechung wurde bis jetzt allein die Kausalität als ausreichend angesehen.
Hinter dieser Rechtslage steht offensichtlich eine gefestigte Rechtsprechung. Die
Rechtslage ist im neuen Gesetz dagegen ganz anders: „Von großer Bedeutung ist hier
die Verbesserung, die mit dem Schuldprinzip zusammenhängt, und die an zahlreichen
Stellen des neuen Gesetzes deutlich wird. Das ist die Regelung der erfolgsqualifizierten
Delikte. Nach dem neuen Gesetz soll in derartigen Fällen die Haftung für einen
schwereren oder anderen Erfolg nur noch eintreten, wenn dem Täter im Hinblick auf
den nicht geplanten Erfolg mindestens Fahrlässigkeit zur Last zu legen ist, Art. 23“.109
105
106
107
108
109
Ausführlich für die Vorschriften des Gesetzes über die Kinder, S. Yıldız, 5237 Sayılı Türk Ceza
Kanunu Seminer Notları, Đstanbul 2007, S. 73 ff.
Ünver, Ceza Hukukunda Objektif Sorumluluk, in: Ceza Hukuku Günleri, 70. Yılında Türk Ceza
Kanunu – Genel Hükümler –, Đstanbul 1998, S. 139.
Jescheck, Rechtsvergleichende Bemerkungen zum Entwurf des allgemeinen Teils eines neuen
türkischen Strafgesetzbuchs von 1989, in: Diskussionsbeiträge zum Entwurf des türkischen
Strafgesetzbuchs, Konya 1998, S. 15.
Jescheck (Fn. 107), S. 15.
Tellenbach (Fn. 91), S. 4.
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
93
Das frühere Strafgesetzbuch enthielt keinerlei Anerkennung eines Rechtsirrtums.
Artikel 44 lautete vielmehr ohne jegliche Ausnahme „Unkenntnis des Gesetzes wird
nicht als Entschuldigung anerkannt“. Das stand aber im Gegensatz zum Schuldprinzip,
dem sich das türkische Strafrecht, ebenso wie das europäische Strafrecht, verpflichtet
hatte. Es ist eine alte Formulierung, die sich früher auch in anderen Strafgesetzbüchern
finden ließ, mittlerweile aber durchweg aufgegeben wurde. In der Türkei hat es während
der Arbeiten an dem Reformentwurf um diesen Artikel viele Diskussionen gegeben.
Zwar gab es Stimmen vor allem aus Universitätskreisen, die die Anerkennung des
unvermeidbaren Verbotsirrtums mit der Folge des Wegfalls einer strafrechtlichen
Verantwortlichkeit in das neue StGB aufnehmen wollten, dagegen gab es aber
erhebliche Bedenken. Insbesondere wurde befürchtet, dass sich dann viele Angeklagte
darauf berufen würden, dass sie das Gesetz nicht gekannt hätten und sich so einer Strafe
entziehen könnten. Dass der Grundsatz der Pflicht zur Gesetzeskenntnis ja durchaus
aufrechterhalten bliebe und nur eine Ausnahme für den Fall geschaffen werden sollte,
dass der Verbotsirrtum unvermeidlich war, wurde nicht recht wahrgenommen. Und dass
die Hürde für die Anerkennung der Unvermeidbarkeit ebenfalls sehr hoch liegt, wurde
auch kaum bedacht.110 „Jedenfalls fand sich der unvermeidbare Verbotsirrtum in der
Fassung des Entwurfs von 2003 nicht. In die Fassung des neuen Strafgesetzbuchs, wie
sie am 26.9.2004 verabschiedet wurde, blieb der alte Art. 44 als neuer Art. 4 Abs. 1
erhalten, der Verbotsirrtum wurde aber schließlich als Art. 4 Abs. 2 angenommen.
Durch das Änderungsgesetz vom 29. Juni 2005 wurde Art. 4 Abs. 2 jedoch wieder
gestrichen, aber immerhin wurde der Verbotsirrtum in Art. 30, der sich mit dem Irrtum
befasst, als Abs. (4) aufgenommen“.111
„Völlig neu geregelt wurde der Bereich des Irrtums. Während das bisherige
Strafgesetzbuch nur error in objecto und aberratio ictus ausdrücklich behandelt, Art. 52,
und alles andere Literatur und Rechtsprechung überlassen hatte, die sich in manchen
Punkten alles andere als einig waren, werden jetzt im Allgemeinen Teil klare, wenn
auch noch nicht vollständige Regelungen zum Irrtum getroffen. Ein Tatbestandsirrtum
schließt eine Vorsatzstrafe aus, möglich bleibt allenfalls eine Bestrafung wegen einer
Fahrlässigkeitstat, wenn ein solcher Tatbestand existiert. Erliegt der Täter/die Täterin
einem Irrtum im Hinblick auf einen Tatumstand, der eine Verschärfung oder Milderung
der Strafe nach sich zieht, so kommt ihm dieser Irrtum zugute. Gleiches gilt, wenn der
Täter/die Täterin sich in einem unvermeidbaren Verbotsirrtum im Hinblick auf das
Unrecht der Tat oder auf Umstände befindet, die die strafrechtliche Verantwortung
110
111
Tellenbach (Fn. 91), S. 4.
Art. 30 Abs. 4: Wer sich über das Unrecht einer Tat in einem unvermeidbaren Verbotsirrtum
befindet, wird nicht bestraft.
94
Hakan Hakeri
aufheben oder mildern, Art. 30. Was allerdings im Fall des vermeidbaren
Verbotsirrtums geschehen soll wird nicht gesagt“.112
„Aufgegeben wurde die Trennung des geltenden Rechts zwischen unbeendetem und
beendetem Versuch, für die jeweils verschiedene Strafmaße vorgesehen waren.
Nunmehr wird wegen Versuchs bestraft, wer mit geeigneten Handlungen die
Ausführung der Tat unmittelbar beginnt, sie aber aus Gründen, die außerhalb seines
Einflusses liegen, nicht vollenden kann, (Art. 35). Die Strafe hat der Richter innerhalb
des Strafrahmens nach dem entstandenen Schaden und der Größe der Gefahr
festzusetzen. Ein freiwilliger Rücktritt wirkt strafbefreiend, nur wegen bereits
vollendeter Straftaten ist eine Bestrafung möglich (Art. 36)“.113
Im Bereich der Beteiligung gab es in der Literatur zahlreiche Stimmen, die eine
gleiche Bestrafung des Anstifters für zu hoch hielten. Angesichts dessen erscheint es
überraschend, dass das türk. StGB gerade die bisherige Strafmilderung aufgibt114 und
überhaupt nicht zu der Frage der Geltung von strafmildernden Umständen für
Teilnehmer Stellung nimmt. Meines Erachtens sollte in das neue türk. Strafgesetzbuch
die Strafbarkeit der versuchten Anstiftung zum Verbrechen und des Angebots eines
Verbrechens aufgenommen werden.115 Dies wurde im Ausschuss von Strafrechtlern
vorgeschlagen, aber von den Abgeordneten nicht angenommen.
Die fortgesetzte Straftat wird beibehalten.
„Das Sanktionensystem kennt Strafen und Maßregeln. Dabei gibt es bei den Strafen
nur Hauptstrafen, als Nebenstrafen oder Nebenfolgen bezeichnete Sanktionen finden
sich nicht mehr. Bei den Strafen gibt es nur Freiheitsstrafen und Geldstrafen (Art. 45ff),
alle anderen Sanktionen wie z.B. Entzug von Genehmigungen und Erlaubnissen gelten
jetzt als Maßregeln (Art. 53ff). Bei den Freiheitsstrafen gibt es die lebenslange
Freiheitsstrafe mit verschärftem Vollzug (Art. 47) - das betrifft die Delikte, für die
früher die Todesstrafe vorgesehen war -, die lebenslange Freiheitsstrafe (Art. 48) und
die zeitige Freiheitsstrafe (Art. 49). Die Unterteilung in Zuchthaus, Gefängnis und Haft
wird abgeschafft, die Strafen werden aber in manchen Fällen erhöht, z.B. die
Mindeststrafe beim Grundtatbestand des Diebstahls von 6 Monaten auf ein Jahr
Gefängnis, Art. 141 (1). Bei den Geldstrafen wird ein Tagessatzsystem eingeführt
(Art. 52). Die gesetzlichen Vorgaben für die Bestimmung der Höhe eines Tagessatzes
sind jedoch nicht so genau wie z.B. im deutschen Recht. Vielmehr begnügt sich der
112
113
114
115
Tellenbach (Fn. 91), S. 4.
Tellenbach (Fn. 91), S. 4.
Schroeder, Entwurf eines türkischen Strafgesetzbuchs, Teilnahme, in: Ceza Hukuku Reformu,
Đstanbul 2001, S. 380.
Schroeder (Fn. 114), S. 381.
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
95
Gesetzgeber wohl in Anlehnung an ein polnisches Vorbild (Art. 33 § 3 poln. StGB) mit
der recht weiten Formel, der Tagessatz würde „unter Berücksichtigung der
wirtschaftlichen Lage und der sonstigen persönlichen Umstände des Betroffenen“ in
einem Bereich zwischen 20 und 100 neuen türk. Lira festgelegt“.116
Der Anwendungsbereich der bedingten Entlassung wurde im Vergleich zum
geltenden Gesetz verengt. Neben der Strafaussetzung wurde auch die Aussetzung des
Urteils als eine neue Institution angenommen. Außerdem kann auch die
Anklageerhebung verschoben werden.
"Für das türk. StGB im Allgemeinen ist feststellbar, dass es das Tatmotiv zumeist
nicht berücksichtigt. Folglich gibt es im türk. StGB keine Elastizität. Der Tatrichter hat
regelmäßig keinen Ermessensspielraum. Es wird auch die Person des Täters nicht
berücksichtigt. Es fehlt meines Erachtens eine tat- und tätergerechte Entscheidung
aufgrund einer Gesamtwürdigung aller Umstände und Motive".117 Das entspricht dem
Umstand, dass die Türkei in vielen Bereichen sehr zentralistisch strukturiert ist. Obwohl
die Türkei ein sehr großes Land ist, ist sie verwaltungsrechtlich dennoch ziemlich
zentralistisch. Die zentrale Bürokratie möchte alles in ihrer Hand halten, auch im
Justizbereich. Aus diesem Grund hat der Richter meistens wenig Ermessenspielraum,
denn das strenge Legalitätsprinzip gilt für den Staatsanwalt. Im neuen StGB wird den
Richtern aber mehr Ermessenspielraum eingeräumt, was jedoch in der Türkei massiv
kritisiert wird.
II. Besonderer Teil
Was den Besonderen Teil anbelangt: Das auf den ersten Blick am stärksten
auffallende Merkmal im Abschnitt über Staatsschutzdelikte ist seine systematische
Position im Gesetz: Dieser steht nicht mehr wie im ehemaligen StGB und in den
meisten Strafgesetzbüchern der Welt am Anfang des Besonderen Teils, sondern wird
erst zu Beginn eines dritten Teils, den Straftaten gegen Personen, und dem 2. Teil, den
Straftaten gegen die Gesellschaft, angeführt. Diese geänderte Gruppierung soll ein
neues Verständnis der Rangfolge von Individuen, Gesellschaft und Staat zum Ausdruck
bringen, wie bereits in der Begründung zum Entwurf von 2000 gesagt wurde.118
„Im
Besonderen
Teil
sind
eine
Reihe
von
neuen
Tatbeständen
bzw.
Tatbestandsgruppen eingefügt worden. Das gilt zunächst für die Tatbestände des
116
117
118
Tellenbach (Fn. 91), S. 7.
Hakeri (Fn. 19), S. 254, S. 255.
Türk Ceza Kanunu Tasarısı (Fn. 78), S. 172, S. 173.
96
Hakan Hakeri
Völkermords und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die weitgehend den
Vorschriften des Rom-Statuts nachgebildet sind und am Anfang des Besonderen Teils
stehen, Art. 76, 77. Ferner sind z.B. Umweltstraftaten ins Strafgesetzbuch
aufgenommen worden, Art. 181ff. Das ist umso bedeutsamer als die strafrechtliche
Seite des Umweltschutzes bisher eher marginal war und das Umweltgesetz wie auch
zahlreiche Gesetze mit einzelnen umweltschutzbezogenen Vorschriften vorwiegend
Verwaltungsstrafen vorsahen“.119
Liederlichkeit (Ausschweifung; Inzest) ist weiterhin keine Straftat. Nach einer neuen
Bestimmung wird die Frau nicht bestraft, die durch eine Straftat geschwängert worden
ist und ihr Kind abtreibt (Art. 99). Schwangerschaftsabbruch bis zur zehnten Woche (im
Entwurf 12 Wochen) ist straflos.
Eine weitere neue Regelung (Art. 90) bestraft die unrechtmäßigen medizinischen
oder wissenschaftlichen Experimente an Menschen – auch mit deren Einwilligung.
Nach dem neuen Art. 122 wird die Diskriminierung bestraft.
„Wichtige Vorschriften sind völlig neugefasst worden, so die Vorschriften zur
Bekämpfung der Folter im Rahmen der wichtigen Null-Toleranz. Bei dem bisherigen
Tatbestand ist das Kernstück, dass eine Misshandlung von Personen geschieht, die in
einem Strafverfahren eine Rolle haben, vornehmlich als Beschuldigter/Angeklagter,
aber auch ein Zeuge oder Nebenkläger, um dadurch ein bestimmtes Aussageverhalten
zu erreichen. Die neuen Straftatbestände zur Folter haben einen viel breiteren Rahmen,
Art. 94f. und im Grundtatbestand einen Strafrahmen von drei bis zu 12 Jahren
Gefängnis, der bei Vorliegen von Strafschärfungsgründen weiter erhöht werden kann,
im Falle des Todes durch Folter auf verschärfte lebenslängliche Gefängnisstrafe. Sie
sind praktisch Vorschriften geworden, die allgemein Misshandlungen durch
Staatsbeamte unter schwere Strafen stellen“.120
Insbesondere durch Streichungen, aber auch durch einige Abänderungen von
Vorschriften, ist der gesamte Bereich verändert worden, der die Rechte der Frau
betrifft. Dabei haben sich die sehr aktiven türkischen Frauenorganisationen weitgehend
durchgesetzt. Zunächst sind die Sexualdelikte systematisch nicht mehr Delikte gegen
die Gesellschaft oder gegen die guten Sitten, sondern Delikte gegen die Person und hier
gegen ihre sexuelle Integrität, Art. 102ff. Alle Vorschriften, die die Mädchenentführung
betrafen, sind aufgehoben, auch die Bestimmung, dass eine Eheschließung zwischen
Täter und Opfer - auf Wunsch des Opfers - ein Strafverfolgungshindernis darstellt.
Alles, was davon geblieben ist, ist eine Strafschärfung des Grundtatbestands der
119
120
Tellenbach (Fn. 91), S. 8.
Tellenbach (Fn. 91), S. 8.
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
97
Freiheitsberaubung für denjenigen, der eine Frau oder einen Mann aus sexuellen
Motiven entführt (Art. 109 Abs. 5).121
Das alte türk. StGB enthielt einen besonderen Strafminderungsgrund für die Tötung
im Falle einer Überraschung beim Ehebruch. In Art. 462 des alten türk. StGB war eine
Strafermäßigung bis auf ein Achtel der Normalstrafdrohung vorgesehen. Der Entwurf
schuf richtigerweise die selbständige Strafminderung ab. Ausschlaggebend ist jetzt der
allgemeine Strafminderungsgrund der „Provokation”, der sich im Allgemeinen Teil
(Art. 29) findet. Er sieht keine so weitgehende Strafmilderung vor.
Nachdem die oben erwähnte besondere Strafmilderung für Ehrenmorde abgeschafft
wurde, wurde ein neuer Strafschärfungsgrund für Tötungen mit Ehrenmotiv (Töre
Saiki) in das Gesetz hinzugefügt. So werden auch solche Tötungen als Mord eingestuft,
die aus Gründen der Blutrache oder Ehre begangen werden.
Obwohl das alte türk. StGB keine ausdrückliche Beschränkung der Vergewaltigung
auf „außereheliche” Fälle enthielt, bestrafte man den Täter nicht wegen
Vergewaltigung, wenn er der Ehemann des Opfers ist. Wenn der Ehemann aber ohne
Einwilligung der Ehefrau den Analverkehr vollzieht, meint der türk.
Kassationsgerichtshof, dass der Ehemann nach einer anderen Bestimmung zu bestrafen
sei, die die Misshandlung von Verwandten erfasst (Art. 478). Begründet wird die
Straflosigkeit der Vergewaltigung in der Ehe damit, dass der Ehemann ein gewisses
sexuelles Bestimmungsrecht über seine Frau habe.122 Man könnte diese Rechtsprechung
mit einer gesetzlichen Bestimmung im Entwurf verhindern. In der Begründung der
Bestimmung über die Vergewaltigung hat man aber ganz im Gegenteil auf die geltende
Rechtsprechung verwiesen und sagte, aus diesem Grund brauche man darüber keine
weitere Regelung.123 Diese Taten sind nach dem neuen StGB dagegen als
Vergewaltigung zu bestrafen (Art. 102), werden jedoch erst auf Antrag verfolgt.
Die Straftaten gegen das „private Leben” werden neu und nach dem Vorbild des
schweizerischen StGB geregelt (Art. 132 f.).124
Die Zahl fahrlässig begehbarer Straftaten wird vermehrt. In der Begründung wird
erläutert, dass dies zeige, dass das Gesetz liberal sei.125
121
122
123
124
125
Tellenbach (Fn. 91), S. 9.
Ünver, Das Rechtsgut im Strafrecht, in: Annale de la Faculte de Droit d’Istanbul, Volume: 33,
Number: 50, 2001, S. 103.
Begründung des Artikels 313 (Fn. 63), S. 321.
Toroslu (Fn. 72), S. 85; Mehr dazu S. Tosun, Özel Hayatın Gizliliğini Đhlal Suçları, in: Değişen
Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 384 vd.
Dönmezer, Bir Ceza Kanunu veya Tasarısının Değerlendirilmesi Yöntemi, in: Festschrift für Çelik,
98
Hakan Hakeri
Die Beleidigung staatlicher Organe wird heute in Europa in sehr engem Umfang
angenommen. Dagegen wird in breitem Umfang Kritik geübt. Viele Werte und Organe,
die heute in dem alten Art. 159 türk. StGB genannt sind, genießen in vielen
europäischen Länder keinen erhöhten Schutz.126 Dass in der Türkei Strafverfahren
wegen Beleidigung des Staatspräsidenten und Beleidigung von staatlichen Institutionen,
Werten und Symbolen eine relativ große Rolle spielen, zeigte sich auch in den
Diskussionen im Januar 2002, 2005 und 2006. Die Regierung versuchte diese
Bestimmung im Rahmen der Anpassung an die EU zu reformieren. Hinsichtlich des
Entwurfs des türk. StGB lässt sich sagen, dass die alten Art. 145, 158 und 159,
Beleidigung von staatlichen Symbolen, Beleidigung des Staatspräsidenten und
Beleidigung von Institutionen und Werten zwar im wesentlichen im Entwurf wie das
alte Gesetz formuliert waren, jedoch auch Unterabteilungen von Armee und Justiz als
beleidigungsfähig genannt werden. Auffallend war überdies, dass die „Republik” nicht
mehr im Katalog der beleidigungsfähigen Institutionen und Werte genannt wurde. Bei
den Anpassungsarbeiten im Parlament aber wurde das Wort „Republik” wieder
hinzugefügt. Außerdem werden auch die türkische Nation und der türkische Staat
gesondert aufgeführt.127
„Der neue Art. 301 ist in der Grundstruktur gleich geblieben, aber bildet zwei
Gruppen von Werten bzw. Institutionen. In die erste gehören wiederum Türkentum,
Republik und Parlament, deren Schmähung wie bisher mit sechs Monaten bis zu drei
Jahren Gefängnis bestraft wird, in die zweite Gruppe gehört die Regierung, die Justiz
und die Sicherheitskräfte mit Strafen von sechs Monaten bis zu zwei Jahren. Es sieht
fast so aus, als ob man die Strafe für diejenigen Institutionen, die in der Praxis oft
vorkommen, gemildert hat und diejenigen, die doch in der Praxis kaum vorkommen, im
alten Maß bestehen lassen wollte. Die Herabsetzung auf zwei Jahre ist insbesondere
deshalb interessant, weil Strafen bis zu zwei Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden
können. Dagegen ist die Verfolgungsermächtigung durch den Justizminister in Art. 160
des früheren StGBs weggefallen. Sie hätte es der Exekutive erlaubt, die Justiz auf die
Verfolgung wirklich gravierender Fälle zu verweisen, und sie hätte es eben auch
erleichtert, im internationalen politischen Verkehr von Regierung zu Regierung
Vorsicht bei der Erteilung dieser Ermächtigung anzumahnen, ohne sich dem Vorwurf
eines unzulässigen Eingriffs in die Justiz auszusetzen. Ein weiteres Monitum zu
126
127
Bd. I, Đstanbul 2001, S. 249.
Tellenbach (Fn. 60), S. 637.
Tellenbach (Fn. 60), S. 638, S. 639.
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
99
Art. 301 ist, dass die Strafen im internationalen Vergleich zu hoch liegen. Insgesamt ist
diese Vorschrift also noch unbefriedigend“.128
Noch ein Artikel ist anzusprechen, der nicht in den Staatsschutzdelikten steht,
sondern in den Delikten gegen die öffentliche Ordnung. Dennoch steht er den
Staatsschutzdelikten nahe. Gemeint ist der Art. 216, der mit bis zu drei Jahren
Freiheitsstrafe denjenigen bestraft, der unter Bezugnahme auf Unterschiede in Klasse,
Rasse, Religion, Konfession oder Region unter der Bevölkerung Hass und Feindschaft
schürt. Hier liegt das Problem weniger im Tatbestand als in der Auslegung, und ähnlich
wie bei den Ehrverletzungsdelikten, kommt es hier darauf an, wo die Grenze zwischen
der Berichterstattung und der massiven Kritik auf der einen Seite und dem Aufhetzen
auf der anderen Seite liegt. Auch hier können die Grenzen verschoben werden und im
Extremfall zum Pönalisieren einer Meinung führen. Berühmte Fälle aus den letzten
Jahren, so die Verurteilungen des ehem. Bürgermeister von Istanbul (jetziger
Ministerpräsident) und eines sehr berühmten Schriftstellers, bei denen es jeweils zu den
letztinstanzlichen Verurteilungen “dissenting votes” von überstimmten Richtern gab,
die für Freispruch plädiert hatten, zeigen, wie hier die Auffassungen schwanken. Die
bemerkenswerteste Änderung bei dieser Vorschrift im Gesetz ist die Einschränkung,
dass auf die Aufstachelung zu Hass und Feindschaft in einer Art geschehen sein muss,
die geeignet ist, die öffentliche Ordnung zu stören. Damit scheiden Bagatelldelikte aus.
Es werden nur noch Vorfälle von einem bedeutsameren Gewicht erfasst, was der
eigentlichen Absicht des gesamten Abschnitts mehr gerecht wird, der schließlich die
öffentliche Ordnung schützen will.129 Neuerdings wurde als Sicherung noch das
Erfordernis eingebaut, dass durch die Aufhetzung eine eindeutige und gegenwärtige
Gefahr für die öffentliche Sicherheit entstanden sein muss, (englisch: clear and present
danger, hier finden wir wohl einen Einfluss des amerikanischen Rechts im StGB).130 In
der Praxis wird aber dieser Artikel trotz der Entscheidungen des EMRG weiterhin sehr
streng angewandt.
I. Schlussbemerkung
Die Türkei ist ein Land, in dem in den letzten 150 Jahren die Gesetze im Strafrecht
durch eine Übernahme von strafgesetzlichen Elementen aus anderen Staaten entstanden
sind. Die Länder, die auf das türkische Strafrecht einwirken, können geschichtlich wie
folgt festgestellt werden: Jahrhunderte lang galt im osmanischen Reich im Wesentlichen
128
129
130
Tellenbach (Fn. 91), S. 10.
Tellenbach (Fn. 60), S. 641.
Tellenbach (Fn. 91), S. 10.
100
Hakan Hakeri
das islamische Recht. Im 19. Jahrhundert sehen wir die massive französische Wirkung
in allen Bereichen des Osmanischen Reiches, auch im Strafrecht, insbesondere wegen
der Übernahme des französischen StGB vom 1810 im Jahre 1858. Da auch das Codice
Zanardelli aus dem Französischen übersetzt wurde und bis dahin die meisten
Strafrechtler Französisch sprachen, wurde das Zanardelli Gesetz lange Zeit gemäß dem
französischen Recht interpretiert. Erst in den 40er Jahren wurden an der Universität
Istanbul Assistenten eingestellt, die italienisch konnten.
In letzter Zeit kann man nicht nur im Strafrecht, sondern in allen Bereichen der
Rechtswissenschaft einen großen deutschen Einfluss erkennen. Das liegt nicht nur
daran, dass die deutschen Professoren jüdischer Abstammung während des zweiten
Weltkrieges in die Türkei geflüchtet und an den Universitäten gelehrt haben, sondern
auch daran, dass die deutsche Rechtswissenschaft sehr fortgeschritten ist, so dass man
einige Gesetze aus Deutschland übernommen hat und letztlich auch, dass man für die
Forschungen in Deutschland ebenso von deutscher Seite sehr großzügige finanzielle
Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung hat.
Mittlerweile hat die französische Rechtswissenschaft bis auf das Verwaltungsrecht
ihre Wirkung verloren. Mit dem Entwurf 2003 könnte man aber im Strafrecht wieder
von französischem Einfluss sprechen. Im neuen StGB ist aber der große deutsche
Einfluss nicht zu übersehen, weil alle drei Strafrechtler in der Kommission Deutsch
können.
Zurzeit können ca. 10-15 Strafrechtler in der Türkei italienisch sprechen, während die
Zahl der deutsch sprechenden Strafrechtler doppelt so hoch ist. So orientiert sich die
türkische Strafrechtswissenschaft am Westen, früher überwiegend nach Frankreich und
Italien, heute vornehmlich nach Deutschland.
Nach der langen Rezeptionstradition muss man ganz klar folgende negative
Feststellung machen: Die türkischen Strafrechtler kreieren nicht selbst. Die Rezeption
hat es verhindert, dass die türkische Lehre produktiv wird.131 Was die türkischen
Strafrechtler leisten, ist das Erlernen einer Fremdsprache und anschließend der
Transport der Entwicklungen des jeweiligen Landes in die Türkei.
Im Rahmen der Reformen Atatürks nahm die Justizreform eine wichtige Stelle ein.132
Nach der großen Rechtsrevolution nach 1923 versucht man jetzt wieder einmal im
Rechtsbereich wichtige Schritte zu machen. Die wichtigsten Grundgesetze werden
reformiert. Zuletzt wurde im Jahre 1926 das aus der Schweiz übernommene BGB
131
132
Dönmezer/Erman, Nazari ve Tatbiki Ceza Hukuku, I, 12. Auflage, Đstanbul 1997, S. 156.
Yenisey (Fn. 36), S. 213.
Geschichte des türk. Strafrechts und ausländische Einflüsse auf die türk. Strafrechtsdogmatik
101
abgeschafft und am 1.1.2002 ein “BGB made in Turkey” in Kraft gesetzt. Diesen
Schritt wollte man im Strafrecht auch gehen. Ich muss aber noch weiter feststellen, dass
in Europa nach dem zweiten Weltkrieg insbesondere ab 1975 im Bereich des Strafrechts
eine demokratische Revolution stattgefunden hat.133 In der Türkei wurde jedoch der
damals nötige Schritt nicht gemacht.
Auch hinsichtlich des Entwurfes 2003 gab es meines Erachtens viel zu tun.134
Gleichwohl ließ sich sagen, dass der Entwurf seit langem das erste Landesprodukt im
Bereich der Strafgesetzgebung darstellte.135 Wichtig war aber, dass man den Entwurf
unbedingt nach einer notwendigen Verbesserung zum Gesetz erhob, weil ansonsten
wenigstens 10-15 Jahre keine neue Entwicklung mehr zu erwarten gewesen wäre. Die
Türkei darf kein weiteres Mal die Möglichkeit verpassen, die seit 150 Jahren andauernde Tradition der Rezeption der Gesetze zu überschreiten und ein eigenständiges
Strafgesetz zu schaffen. Diese Arbeit wurde mittlerweile durchgeführt. Sie hatte jedoch
in äußerst kurzer Zeit zu erfolgen. Deshalb gibt es auch in dem neuen Gesetz viele
problematische Punkte.
Der Misserfolg im Bereich des Strafrechts hat mehrere Ursachen. Der Hauptgrund ist
vielleicht politisch. Ich möchte aber an dieser Stelle auf zwei andere wichtige Gründe136
aufmerksam machen: Erstens handelt es sich um eine konservative Rechtstradition, so
möchte insbesondere die Rechtsprechung die angewöhnte Anwendung der Gesetze
nicht aufgeben. Zweitens ist wie oben gesagt, die türkische Strafrechtslehre trotz ein
paar sehr guter Werke, nicht produktiv und schöpferisch tätig geworden. Das liegt auch
daran, dass es in der Türkei im Vergleich zur Population sehr wenige Strafrechtler gibt.
So gibt es ca. 250 Strafrechtsprofessoren in Deutschland, wo 80 Millionen Menschen
leben. Dagegen gibt es in der Türkei nur 21, obwohl die Einwohnerzahl 60 Millionen
beträgt. Zudem muss betont werden, dass selbst diese Zahl erst vor ein paar Jahren
erreicht wurde. Bis vor 20 Jahren gab es in der Türkei nur zwei Juristische Fakultäten,
nämlich in Ankara und Istanbul, zurzeit aber 18 (mit Privatuniversitäten 31).
Die Türkei mit ihrer Rechtsordnung und von ihr unterzeichneten internationalen
Konventionen137 hat sich mit dem Westen verbunden. Es gibt ein Rechtsnetz zwischen
133
134
135
136
137
Özek (Fn. 80), S. 662.
„Das Hauptproblem wird erst dann entstehen, wenn der Entwurf unglücklicherweise zum Gesetz
erhoben wird. Der Entwurf ist jedoch aus folgender Hinsicht erfolgreich, weil man damit weiß, dass
ein moderner und konsequenter Entwurf so nicht sein darf” sagt Toroslu (Fn. 72), VII.
Hakeri (Fn. 51), S. 147.
S. Cihan (Fn. 16), S. 728.
„Seit dem 24.10.1945 ist die Türkei Mitglied der UNO, seit dem 13.4.1950 Mitglied des Europarates.
Am 10.3.1954 hat sie die europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte und
Grundfreiheiten ratifiziert, und zur Zeit der Ratifikation gab es im türkischen Recht keine Vorschrift,
die ihrem Wortlaut nach einer Vorschrift dieser Konvention widersprochen hätte”, Yenisey (Fn. 36),
102
Hakan Hakeri
der Türkei und Europa. Es wird natürlich einige abweichende Regelungen geben. Das
sind jedoch keine Gegensätze, sondern nur Nuancen.138 Die Strafrechtsordnungen der
europäischen Länder gehören zwar einem anderen Kulturkreis an, das türkische
Strafrecht steht ihnen aber in seiner 150-jährigen Entwicklung heute so nahe wie nie
zuvor.
Insbesondere, nachdem die Türkei offizieller Beitrittskandidat für die EU geworden
ist, muss man dem gemeinsamen europäischen Recht mit noch mehr Bedacht folgen.
„Die Integration der Türkei in die moderne Welt erfordert eine Revision des
türkischen Rechtssystems und gebietet die Aufhebung antidemokratischer Normen”.139
Nach dem in der römischen Zeit von den Glossatoren entwickelten gemeinsamen
Strafrecht in Europa entsteht jetzt ein neues gemeinsames europäisches Strafrecht.
Dieses Zusammenkommen der Strafrechtler verschiedener europäischer Länder selbst
zeigt, dass es ein gemeinsames europäisches Strafrecht schon gibt. In allen Bereichen
der Rechtswissenschaft in Europa gibt es im Rahmen der EU oder außerhalb der EU
vielleicht keine Vereinigung aber doch eine Annäherung140 und die Türkei ist seit fast
200 Jahren Teil dieser Annäherung.
Die Reform des türkischen Strafrechts ist eine Reform, die ungeachtet einzelner
Mängel alles in allem einen erheblichen Fortschritt in die Richtung eines modernen
Strafrechts bedeutet.141
138
139
140
141
S. 214.
Ünal, Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin Türkiye Hakkındaki Mahkumiyet Kararları ve Türk Đç
Hukukuna Etkileri, in: Hukuk Kurultayı 2000, C. I, S. 251.
Von dem dem türkischen Parlament am 25.11.1991 vorgelegte Regierungsprogramm,
Artuk/Kleinjans, Das türkische Strafvollzugssystem – Überblick und Reformbestrebungen, in: ZStW
107 (1995), S. 129.
Dönmezer, CMUK 1999 Tasarısının Temel Đlkeleri, in: Festschrift für Erman, S. 254.
Vgl. Tellenbach (Fn. 91), S. 18.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku
Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
Prof. Dr. Hakan Hakeri1
Übersetzt von: Başak Özay, LL.M.Eur.
A. Türk Ceza Kanunu’ndan Önceki Osmanlı Ceza Hukuku
Türk Ceza Hukuku’nun kökleri Đslam Hukuku’nda aranmamalıdır.2 Türkiye’de
yasaların iktibası Cumhuriyet Dönemi ile başlamamıştır. 19. yy’ın ortalarından itibaren,
henüz Osmanlı Đmparatorluğı Dönemi’nde Avrupa kanunlarından pek çok hüküm
alınarak, Türkiye’de uygulanmaya başlanmıştır.3 1858 yılında hazırlanan Osmanlı Ceza
Kanunu, 1810 tarihli Fransız Ceza Kanunu’nun4 neredeyse kelimesi kelimesine bir
tercümesidir ve bu kanun 1926 yılına kadar geçerliliğini korumuştur. 1858 yılında
yürürlüğe giren Osmanlı Ceza Kanunu, yerini Zanardelli Kanunu’na5 bırakana kadar
yürürlükte kalmıştır. Bu kanun, Osmanlı Đmparatorluğu’nun yıkılmasından sonra da,
bağımsızlığını kazanan ülkelerde uygulanmaya devam edilmiştir.6 Böylelikle, Türk
yasamasının 150 yılı aşan bir süredir açıkça batıya yönelimli olduğu görülmektedir.
Cumhuriyetin kuruluşundan önce de, yeni bir ceza kanunun hazırlanması yönünde
çalışmalar vardı. Bu çalışmalardan biri de 1909 yılında başlanılan çalışmadır. 1909
yılında, Zanardelli Kanunu7 Fransızca tercümesinden Türkçe’ye aktarılmış ve bu metne
dayanarak bir kanun ön tasarısı hazırlanmıştır. Böylelikle, ‘vatana karşı işlenen suçlar’
olduğu gibi alınmış, buna karşın düello gibi suçlara kanunda yer verilmemiştir. ‘Kanun
1
2
3
4
5
6
7
Hukuk Fakültesi, Selçuk Üniversitesi, Konya/Türkiye.
Osmanlı Đmparatarluğu’nun 13. yy’da kuruluşundan itibaren, Türkiye’de Đslam Hukuku
uygulanmıştır.
Đlk olarak Kanuni Sultan Süleyman (1520-1566) ve VI. Mehmet (1648-1687) döneminde özel olarak
ceza hukuku alanında kanunlar çıkarılmıştır, Önder, Die Entwicklung und Rezeption des Straf- und
Strafverfahrensrechts in der Türkei, in: ZStW 70 (1958), S. 76.
Hukuk sisteminin batılılaşması yönündeki bir baskı çok uzun zamandan beri vardı: Bir giriş ve 41
maddeden oluşan 1840 yılındaki ceza kanunu Avrupa baskısı nedeniyle çıkarılmıştır. Bu kanun Đslam
hukukuna dayanmaktaydı. Ancak karakteristik olan, ilk kez bir kanunda modern Avrupalı fikirler için
de yer olmasıydı, Önder, Das türkische Strafrecht, in: Das ausländische Strafrecht der Gegenwart,
vierter Band, (Mezger, Schönke, Jescheck: Hg.), Amerika-Norwegen-Türkei-Berlin 1962, S. 426.
O dönemlerde modern olarak görülen bu kanun Đslam hukuku hükümleriyle yeniden düzenlenmiştir,
böylece örneğin kanuna şahsi intikamı yasal hale getiren bir hüküm eklenmiştir. Önder (Dipnot 2),
S. 427.
1889 Đtalyan Ceza Kanunu.
1858 yılındaki kanun değişikliklerinde çoğunlukla Zanardelli Kanunu örnek alınmıştır, Kunter,
Yirmibeş Cumhuriyet Yılının Ceza Tarihçesi, ĐBD, Ekim 1948, S. 541.
Đtalyan Ceza Kanunu’nun tercüme edilmesinin nedeni, bu kanunun mükemmel görülmesiydi. Önder
(Dipnot 2), S. 427.
104
Hakan Hakeri
tasarısı bu biçimiyle mecliste görüşmeye açılmıştır. Ancak konu hakkında gerekli
aydınlatıcı bilgiler verilemeden ve danışmanlık dahi yapılamadan, tasarı hükümet
tarafından, Türkiye’nin sosyal yapısına uygun olmadığı gerekçesi ile geri çekilmiştir.’8
Bu noktada acil bir yenilenmeye gereksinme duyulmuştur. Bu nedenle ön tasarı rafa
kaldırılmış ve 1911 yılında, 1858 yılında yürürlüğe giren Osmanlı Ceza Kanunu
yenilenmiştir. Bu yenilenme sırasında da Zanardelli Kanunu esas alınmıştır.9
‘Birinci Dünya Savaşı sırasında da yeni bir ceza kanunu hazırlanması ihtiyacı henüz
oluşmamıştı. Hukuk danışmanı Dr. Rudolf Heinze, hazırladığı raporda eski ceza
kanununun 1911 yılında yapılan değişiklikle gelecekteki yılllarda da işlevini
koruyabileceğini, ancak savaştan sonra mutlaka yeni bir ceza kanunu hazırlanması
gerektiğini belirtmiştir.’10
Birinci Dünya Savaşı’ndan sonra, Osmanlı Đmparatorluğu Döenminde de Ceza
Kanunu reforme edilmeye çalışılmıştır. Ancak ülkedeki politik istikrarsızlıklar
nedeniyle heyet çalışmalarını tamamlayamamıştır.11
B. 1926 Türk Ceza Kanunu Hazırlık Çalışmaları
1923 yılında Türkiye Cumhuriyeti’nin resmen ilan edilmesinden sonra, Türkiye batı
hukukuna doğru yeni ve geri dönülemez bir yola çıkmıştır. Cumhuriyetin ilanından
sonra, yeni bir ceza kanunu hazırlanması için bir heyet kurulmuştur. Bu heyet
çalışmalarını 1925 yılına kadar sürdürmüştür. Hükümet acil olarak yeni ceza kanununa
ihtiyaç duyduğundan bu heyetin çalışmaları yarıda kesilmiştir. Ardından 6 ay içerisinde,
Zanardelli Kanunu’nun 1909 yılındaki tercümesine dayanan yeni ceza kanunu yürürlüğe
girmiştir. Böylece 16 yıl önce ‘Türk toplumunun sosyal yapısına uygun olmadığı’
gerekçesi ile reddedilen kanun teklifi kanunlaşmıştır. 01.07.1926 tarihinde uygulamaya
konulan eski Türk Ceza Kanunu, Đtalyan Ceza Kanunu’nun 1889 yılındaki biçimine
(Codice Zanardelli) dayanmaktadır. Bu kanun ise, 1853 yılındaki Toskana Ceza
Kanunu’nun bir uzantısıdır.12
8
9
10
11
12
Önder (Dipnot 2), S. 428.
Artuk, 1926 Tarihli Türk Ceza Kanununun Değiştirilmesi Yönündeki Çalışmalar Hakkında
Düşünceler, in: Đstanbul Barosu Dergisi, Aralık 1998.
Önder (Dipnot 2), S. 428.
Artuk (Dipnot 9), S. 832-834.
Artuk, Sinn und Zweck der Strafe und die Maßnahmen zur Sicherung und Besserung im türkischen
Strafrecht, Königstein 1979, S. 42.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
105
Bu kanunun alınması ile ‘yıllarca süren, ülkenin yapısına en uygun yasayı hazırlama
yönündeki çabalar başarıya ulaşamamıştır.13 Bu konuda, Atatürk tarafından
gerçekleştirilen Türk Devrimi’nin daha fazla beklemek istememesi ve geçmişle olan
bağların bir an önce koparılmak istenmesi büyük bir rol oynamıştır.14 Ayrıca Lozan
Antlaşması’nda da batılı kanunların alınacağına dair söz verilmiştir.15
Böylece modern Türkiye’nin yapı taşlarından biri olan 1926 kanunu, Avrupalılaşma
eğilimini desteklemiştir.16
Đktibas edilmek üzere Đtalyan Ceza Kanunu’nun seçilmesinin en önemli nedeni, bu
kanunun tercümesinin hazır olmasıdır. Ayrıca kanun, dönemine göre insan haklarının
üstünlüğüne ilişkin görüşleri benimsemektedir; demokratik bir yapıya sahiptir. Hukuk
heyetinin raporunda da, Zanardelli Kanunu’nun en yeni ve en mükemmel kanun olduğu
vurgulanmış,17 kanunun özgürlükçü yapısına değinilmiştir.18
‘Ancak Đtalyan Ceza Kanunu tümüyle alınmamıştır. Tercüme sırasında kimi hatalar
meydana gelmiştir. Bazı düzenlemeler, 1858 yılındaki Osmanlı Ceza Kanunu’ndan
aktarılmıştır.’19 Cinsel suçlar hukuku bölümü buna örnek gösterilebilir.20
Zanardelli Kanunu’nun 19., 20. ve 21. yüzyıllar olmak üzere peşpeşe üç yüzyıl
boyunca uygulanan belki de tek kanun olduğuna burada dikkat çekmek istiyorum.
C. Eski Ceza Kanununun Temel Özellikleri
Daha önce de değinildiği gibi, Zanardelli Kanunu, Türk Ceza Kanunu’na tümüyle
alınmamıştır. Türk kanun koyucusu, Türk toplumu ile Đtalyan toplumu arasındaki
kültürel farklılıklardan dolayı, cinsel suçlar hukuku bölümünü Zanardelli Kanunu’ndan
13
14
15
16
17
18
19
20
Önder (Dipnot 2), S. 429.
Artuk (Dipnot 9), S. 832-834.
Hirsch, Ernst, Rezeption als sozialer Prozess, Berlin 1951, S. 35.
Cihan, Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Açısından Kişi ve Mala Karşı Cürümlerin 50 Yılı ve
Geleceği, Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977,
S. 721.
Esasında Bulgar Ceza Kanunu (1896) ve Rus Ceza Kanunu (1905), Đtalyan Ceza Kanunu’ndan daha
yenilerdi.
Artuk (Dipnot 9), S. 835.
Hakeri, Die türkischen Strafbestimmungen zum Schutz des Lebens der Person im Vergleich mit dem
deutschen Recht, (Diss.) Pfaffenweiler 1997, S. 1; Zanardelli Kanunu’na göre altsoyu hürriyetten
haksız olarak mahrum etme cezayı ağırlaştıran bir neden değildi (Art. 146/III). Ancak kanun
alınırken, bu unsur yanlışlıkla ceza artırıcı neden olarak görüldü, S. Majno, Ceza Kanunu Şerhi, Bd.
II, Ankara 1978, S. 100; Gülşen, Hürriyeti Tahdit Suçu (TCK. m. 179-180), (Diss.), Đstanbul 2000,
S. 119, dn. 113.
Bkz. aşağısı, “Eski Türk Ceza Kanunu’nun Temel Özellikleri“.
106
Hakan Hakeri
değil, eski Osmanlı Ceza Kanunu’ndan almayı tercih etmiştir.21 Ancak bu noktada, Türk
Ceza Kanunu’ndaki cinsel suçlara ilişkin hükümlerin, birçok uygar ülkedeki benzer
hükümlere kıyasla daha özgürlükçü bir yapıda olduğunu özellikle vurgulamak gerekir.
Ensest, eşcinsellik, fuhuş, doğal olmayan cinsel eylemler gibi etik açıdan onaylanmayan
birçok edim bu kanunda suç olarak düzenlenmemişti.22 Türk Ceza Kanunu, kazuistik bir
kanundu.23
Türk Ceza Kanunu’nun 50. yaşını doldurduğu 1976 yılında düzenlenen bir
sempozyumda şu sonuçlara varılmıştır: Mehaz kanun olan, Zanardelli Kanunu,
demokrat ve liberal yapısıyla Türkiye’de hem totaliter dönemlerde (Cumhuriyetin
kurulmasından hemen sonra ve askeri darbe dönemleri), hem de demokrasinin işlediği
dönemlerde kullanılmıştır.24 Bütün bu dönemlerde aynı kanun yürürlükte kalmıştır. Bu
süre boyunca Türk Ceza Kanunu defalarca değişikliğe uğramıştır. Ancak en uç politik
dönemlerde dahi, kanun yürürlükte kalmıştır.25 Bu tespit, Türk Ceza Kanunu’nun 50.
yaş sempozyumunda da tekrarlanmıştır: Türk toplumundaki politik ve sosyolojik
değişimlere rağmen, farklı politik görüşlerin temsilcisi olan hükümetlere ve askeri
müdahalelere rağmen Türk Ceza Kanunu varlığını sürdürmeye devam etmiştir. Hatta
demokrasinin ve meclisin feshedildiği dönemlerde dahi, aynı hükümler kullanılmıştır.
Kanun, hiç bir zaman uygulamadan kaldırılmamıştır. Buradan varılan sonuç da, eski
Türk Ceza Kanununun ilkeleri ve temel yapısıyla iyi bir kanun olduğudur.26
Prensipte kendi içinde tutarlı olan bu kanunun, tutarlı bir şekilde uygulanıp
uygulanmadığı ise tartışmalı bir konudur. Bunun tam tersini düşündüren pek çok neden
vardır: Đlkin, bu kanunu uygulamaya başlayan hakimler Đslam Hukuku eğitimi
almışlardır. Adalet Bakanlığı, Majno Ceza Hukuku Şerhi’nin tercümesini yaptırmıştır.
Bugün hala bu şerhe başvurulmaktadır. Ne var ki, bu şerhi tercüme edenler hukukçu
değildir. Şerhin tercümesi kesintilere uğramış, farklı kişilerce farklı zamanlarda
yürütülmüştür. Bu nedenle hükümlerin çoğu da yanlış tercüme edilmiş, davaların çoğu
da bu yanlış tercüme esas alınarak karara bağlanmıştır. Đkinci neden Fransız
Hukuku’nun etkisidir. Bu sorun, daha Zanardelli Kanunu’nun Đtalyanca’dan değil de,
Fransızca’dan Türkçe’ye tercüme edilmiş olmasında kendisini göstermektedir. Böylece
Đtalyan
21
22
23
24
25
26
kanunu,
Fransız
Hukuku’na
göre
yorumlanmıştır.
Kanun
Đtalya’dan
Yarsuvat, Türk Ceza Kanununda Cinsel Özgürlüğe Karşı Suçlar, Değişen Toplum ve Ceza Hukuku
Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 648, S. 649.
Yarsuvat (Dipnot 21), S. 651.
Soyaslan, Ceza Hukuku Genel Hükümleri, 2. Aufl., Ankara 1997, S. 12.
Dönmezer, Açış Konuşması, in: Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve
Geleceği, Đstanbul 1977, S. 15.
Dönmezer (Dipnot 24), S. 12.
Đçel, Önsöz ve Sunuş Konuşması, in: Ceza Hukuku Günleri, 70. Yılında Türk Ceza Kanunu – Genel
Hükümler –, Đstanbul 1998, X.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
107
alınmaktadır, fakat hukuk Fransa’dan. Bu, Đtalyan kanunu ile Fransız Kanunu’nun
birbirinden çok farklı olması nedeniyle de önemli bir problem teşkil etmektedir. Đlkin
1950’li yıllardan itibaren, Đtalyan literatürünü kaynak alan ceza hukuku kitapları
yayınlanmaya başlanmıştır.27
D. Türk Ceza Kanununda Yapılan Değişiklikler ve Eski Kanunun Eleştirisi
Geçtiğimiz 75 yıl içerisinde Türkiye’de çok büyük değişiklikler meydana gelmiştir.
Monarşi’den Cumhuriyet’e, tek partili sistemden çok partili sisteme (1950) geçilmiştir.
Askeri darbeden sonra özgürlükçü bir anayasa hazırlanmış, demokratik bir sistem
oluşturulmuş, pek çok birey hakkı tanınmıştır (1960). Devletin bu hakları kötüye
kullanmasına tepki olarak gelen askeri muhtıra (1971), bunun üzerine yeniden bir askeri
darbe (1980) ve tüm bunların sonucu olarak da otoriter bir anayasa yürürlüğe girmiştir.
Türkiye, 1987 yılında Avrupa Birliği’ne üye olmak amacıyla başvuruda bulunmuş,
1999 yılında adaylık statüsü kazanmıştır; o zamandan beri de AB tarafından öngörülen
standartlara uyum sağlamaya çalışmaktadır. Bütün bu politik ve sosyolojik değişimlere
eş zamanlı olarak Eski Türk Ceza Kanununda da değişiklikler yapılmıştır.
Yürürlüğe girişinin 30. yılında kanunun 592 maddesinin yarısından fazlası yeniden
düzenlenmiştir. Böylelikle Codice Zanardelli neredeyse tanınamayacak duruma
gelmiştir.28 ‘Đlk değişikliklerde bir yandan tercüme hataları üzerinde durulmuş, diğer
yandan da Türk değer anlayışı ile örtüşmeyen düzenlemeler yeniden
biçimlendirilmiştir.’29
1933 yılında 84 madde, 1936 yılında 146 madde, 1953 yılında ise 106 madde
değiştirilmiştir. 1936 yılında yapılan değişiklik en kapsamlı olanıdır. Bu değişiklik
yapılırken yine bir Đtalyan Kanunu olan, Rocco Kanunu, esas alınmıştır.30 Düzenlemede,
özellikle devlete karşı işlenen suçlarla ilgili hükümlerde değişikliğe gidilmiştir.
Cumhuriyetin kurulduğu ilk yıllarda isyanların olması, cumhuriyetin henüz demokratik
olmayışı, tek partili sistem ve devletin bu tek partiye ait oluşu gibi unsurlara, 1929
yılında eklenen büyük dünya ekonomik krizi, devlete karşı işlenen suçlarla ilgili
bölümlerin Rocco Kanunu’ndan alınmasının nedenleridir. Böylece temelde özgürlükçü
27
28
29
30
Selçuk, Hukuk ve Yargıda Đyileştirme Üzerine, in: Yeni Türkiye Yargı Reformu Özel Sayısı,
Temmuz-Ağustos 1996, Jahr 2, N. 10, S. 564, S. 565; Selçuk, Temyiz Yolu Açısından Ceza
Yargılama Yasasının Uygulanması, in: CMUK Sempozyumu, Đstanbul 1999, S. 30.
Dilger, Strafrecht, in: Südosteuropa Handbuch, Bd. IV, Türkei, (hg. Klaus-Detlev, Grothusen), 1985,
S. 217; Siehe Türk Ceza Kanunu Layihası, S. 3.
Önder (Dipnot 2), S. 78.
Buna karşılık son dönemlerdeki gerek kanun değişikliklerinde, gerekse içtihatta Đtalya’daki
gelişmeler hiç dikkate alınmamıştır.
108
Hakan Hakeri
olan ceza kanununa, otoriter unsurlar ilave edilmiştir.31 Aslında, hükümlerin 1930
yılında yürürlüğe giren ceza kanunundan alınması bir tesadüf değildir. Đtalyan Ceza
Kanunu Türkiye’nin o dönemki devlet anlayışı ile örtüşmektedir. Örneğin o dönemde
kaymakam aynı zamanda parti başkanıdır, iç işleri bakanı ise parti genel sekreteridir,
yani tek partili, tek liderli bir politik sistem döneme hakimdir.32
Türk Ceza Kanunu’ndaki değişiklikler genellikle politiktir, ancak sistematik değildir.
Örneğin, artık uygulamada olmayan 141. ve 142. maddeler (komünist ve faşist eylemler
ve propoganda) toplam olarak beş kez, ‘devlet kurumlarına hakaret’ suçunu düzenleyen
159. madde ise toplam 6 kez değiştirilmiştir. Bu yenilemeler sırasında ceza kanununun
aileye, kişilere ve topluma ilişkin hükümleri ya hiç değiştirilmemiştir ya da çok az
değişikliğe uğramıştır.33 Bu, günlük ve sistematik olmayan değişikliklerle sisteme ve
sistemin genel yapısına zarar verilmiş, devlete karşı işlenen suçların oldukça otoriter,
buna karşın özgürlüğe karşı işlenen suçlarınsa aşırı liberal ele alınmasına neden
olunmuştur.34
Türk Ceza Kanunu’nun uygulandığı ilk 50 yıl için şu tespitlerde bulunulabilir: Bu
süre içerisinde Avrupa’da yeni suç tipleri belirlenmiş, bazı suç tipleri ise suç olmaktan
çıkarılmıştır. Ancak Türkiye’de hiç bir suç tipi kaldırılmamıştır. Batıda cezalar
hafifleştirlirken, Türkiye’de ağırlaştırılmıştır.35 Sadece ilk 50 yıl süresince değil,
kanunun alındığı 1889 yılından itibaren cezalar azaltılmamış, aksine yalnızca
artırılmıştır.36 Bu nedenle eski Türk Ceza Kanunu’na göre şartlı tahliye, cezanın 2/5’si
çekildikten sonra mümkün olmakta, böylece Türkiye’de dünya ortalamasına göre çok
yüksek olan hapis cezaları hafiflemekteydi. Ceza infaz yasası, para cezalarının ve iki
yıla kadar olan hapis cezalarının (1 yıla kadar olan ağır hapis cezaları, 2 yıla kadar olan
hapis cezaları ve hafif hapis cezası) tecil edilmesine olanak tanımaktaydı. Ayrıca, başka
hiç bir Avrupa ülkesinde bu kadar sıklıkta af yasası çıkarılmamıştır. En son 2000
31
32
33
34
35
36
Özek, Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, 468,
S. 469.
Özek (Dipnot 31), S. 589.
Akmanlar, Değişen Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977,
S. 166.
Özek (Dipnot 31), S. 543.
Dönmezer (Dipnot 23), S. 15.
Ne var ki, değişikliklerin sonuçları, beklentilere karşılık verememiştir. Türkiye’de, cezaların
ağırlaştırılmasının suçla mücadelede fazla etkisinin olmadığı, suç oranlarının cezaların
ağırlaştırılmasından sonra da hiç bir şekilde azalmadığı görülmüştür. Önder (Dipnot 2), S. 78. Kürtaj
konusunda bir liberalleşme görüyoruz: 1983 tarihli Nüfus Planlama Kanunu, kısırlaştırma ve kürtaja
ilişkin düzenlemeleri yumuşatmış, eski kanunun katılığıyla karşılaştırıldığında bir dönüm noktası
teşkil etmiştir. Örneğin 1965 yılındaki, kısırlaştırma propagandasına bile ceza yaptırımı
öngörülmüştü. Kürtaj, gebeliğin 10. haftasına kadar yasaldır. Bu konuda daha fazla bilgi için,
S. Yenisey, Die Entwicklungen im türkischen Strafrecht von 1960 bis 1983, in: ZStW 96 (1984),
S. 236, S. 237.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
109
yılında böyle bir af yasası hazırlanmış ve 60.000 mahkûmdan 20.000’i serbest
bırakılmıştır.
1953 yılında hakimlerin ceza miktarını belirleme konusundaki takdir yetkileri
sınırlanmış ve içtima alanında da gerçek içtima kuralları benimsenmiştir.37
Esasında, gittikçe artan cezalar Türkiye’deki demokratikleşme süreci ile
bağdaşmamaktadır.38 Avrupa’daki Đkinci Dünya Savaşı’ndan sonra yaşanan insan
hakları gelişmesi Türkiye’de takip edilememiştir. Ancak, Türkiye’de de çok partili
demokratik sisteme geçilmiştir. Demokrasi tecrübesinin azlığı ve demokratik
kurumların eksikliği nedeniyle, var olan özgürlükçü kanunlar muhafaza edilememiştir.39
Ayrıca ilki 1960 yılında meydana gelen askeri müdahalelerin hukuk sistemi üzerinde
olumsuz etkileri olmuştur. Hukuksal düzenlemeler ya ordunun isteğine göre
uygulanmış, ya da hâkimler orduyu dikkate alarak karar vermişlerdir.40 Mevcut normlar
da daha farklı yorumlanmış ve uygulanmıştır. Bu, aynı hükümlerin farklı zamanlarda
farklı şekilde uygulanmasına yol açmıştır.41 Đtalya’dan alınan politik normlar Đtalya’da
özgürlükçü, ancak Türkiye’de otoriter bir yaklaşımla uygulamaya geçirilmiştir.42
Mehaz kanunda idam cezası bulunmamaktaydı.43 Türk Ceza Kanunu’nun devlete
karşı işlenen suçlar bölümünde ise, 15 farklı suç için idam cezası öngörülmüştür. 1936
yılında yapılan kanun değişikliğinde 7 farklı suç tipi için daha idam cezası öngörülmüş,
buna karşın 3 suç tipi için belirlenen idam cezaları hapis cezasına dönüştürülmüştür.
Daha sonra yapılan kanun değişikliklerinde ise, uyuşturucu madde, ölümle sonuçlanan
tecavüz, ölümle sonuçlanan kız kaçırma ve insan kaçırma suçları için de idam cezası
öngörülmüştür. 1990 yılından itibaren bu rakamlar azalmaya başlamıştır. 13 idam cezası
(12’si devlete karşı işlenen suçlar, biri cinayet) kanunda yer almaya devam etmiştir,
diğerleri ise uygulamadan kaldırılmıştır.44 Bu değişikliklerin, Avrupa Birliği’ne üye
olmak için yapılan başvurunun 3 yıl ardından gerçekleştiğine dikkat çekmek istiyorum.
37
38
39
40
41
42
43
44
1953 yılına kadar hakim cezanın üçte birini indirebilirken, değişikliklerden sonra yalnızca altıda
birini indirme yetkisi tanınmıştır. Ayrıca, 1953 yılına kadar Türk Đnfaz Sistemi’nde ilerici sistem
geçerli olmuştur ve buna göre cezanın süresi cezaevindeki iyi hal nedeniyle kısaltılabilmekteydi.
Cezanın etkisini düşürdüğü gerekçesi ile bu da uygulamadan kaldırılmıştır, Önder (Dipnot 2), S. 432.
Özek (Dipnot 31), S. 543.
Alacakaptan, 1929’dan Bugüne Ceza Muhakemesi Yasası-Güncel Sorunlar, CMUK Sempozyumu,
Đstanbul 1999, S. 12, S. 13.
Alacakaptan (Dipnot 39), S. 13.
Dönmezer (Dipnot 24), S. 15.
Özek (Dipnot 31), S. 470.
Eğer bir dava Asliye Mahkemesi’nde idam ile sonuçlanırsa, eski Türk Ceza Mahkemeleri Usul
Kanunu’nun 305. maddesine göre doğrudan temyize gidiyordu. Đdam cezası, ancak temyiz
mahkemesinin kararı ve meclisin onayından sonra infaz edilebiliyordu.
Soyaslan, Ölüm Cezası, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 691, S. 692; Mehr dazu,
110
Hakan Hakeri
Türkiye’de idam cezaları askeri yönetimleri haricinde kadar infaz edilmemiştir.45
1962 ile 1972 yılları arasında idam cezası hiç infaz edilmemiştir, 1971 yılındaki askeri
muhtıradan sonra iki infaz gerçekleşmiş, 1980 yılındaki askeri derbeye kadarsa hiç infaz
olmamıştır. Darbenin ardından 1984 yılına kadar 37 idam cezası infaz edilmiştir.46
1984 yılından sonra ise Türkiye’de hiç bir idam cezası infaz edilmemiştir.47 Türkiye
Büyük Millet Meclisi 03.08.2002 tarihinde idam cezasını uygulamadan kaldırmıştır.
Buna göre, sadece savaş zamanında veya yakın savaş tehdidi durumlarında işlenen
eylemler için ölüm cezası uygulanabilecekti Böylelikle Türkiye, üyelik müzakereleri
başlamadan önce Avrupa Birliği’nin beklentilerini büyük oranda karşılamış oldu.
Belirtelim ki, idam cezası 2004 yılında tamamen kaldırılmıştır.
Bir çoğu politik bu gözlemlerden sonra, şu değişikliklere de değinmek istiyorum:
1990 yılında uygulamadan kaldırılan 438. maddede, tecvüze uğrayan kadının hayat
kadını olması, cezayı hafifletici neden olarak öngörülüyordu.
1953 yılındaki kanun değişikliğinde ise, 15-18 yaş arasındaki gençler arasındaki
cinsel ilişki kendi iradeleri ile olsa bile cezaya tabi idi. Ancak 2002 yılından önceki eski
Medeni Kanuna göre bu yaştaki gençlerin evlenmesinde hiç bir yasal sakınca
görülmediğinden, bu eylemin cezalandırılması anlaşılmazdır.48 Ayrıca, Türkiye’de
geleneksel olarak birçok genç erken yaşlarda evlenmektedir ve kırsal bölgelerde kız
kaçırmanın evliliğe sebebiyet vermesi amacıyla gerçekleştiği görülmektedir.49 Daha da
kötüsü, böyle bir evliliğe onay veren ebeveyn de ‘tecavüzü tahrik ve teşvik ettiği’
gerekçesi ile cezalandırılmaktadır.
Zina, tıpkı Đtalya’da olduğu gibi, iki anayasa mahkemesi kararıyla Türkiye’de de suç
olmaktan çıkarılmıştır. Zina, Đtalya’daki gibi, parlamento tarafından da şimdiye kadar
45
46
47
48
49
S. Tellenbach, Todesstrafe in der Türkei, in: ZAR 2/1991, S. 87-89.
Artuk, Ölüm Cezası, in: Festschrift für Akipek, Konya 1991, S. 166; Demirbaş, Ölüm Cezası Yerine
Đkame Edilebilecek Cezanın Türü, in: Hukuk Kurultayı, 2000, Bd. II, S. 495.
Soyaslan (Dipnot 44), S. 692; 1980 ile 1984 yılları arasındaki suçlar incelendiğinde, kasten adam
öldürmenin en sık görülen idam cezası nedeni olduğu görülüyor. Taammüd, en sık söz konusu olan
kasten öldürme şekli iken, kan davası, bir suçun saklanması için adam öldürmek gibi nedenler de
görülüyor. Đkinci sıklıkta karşılaşılan suç ise, anayasayı değiştirmeye ve ortadan kaldırmaya
çalışmak. (Eski TCK. 146) Ancak bu noktada, mahkemelerin bütün bu davalarda sanıkların cinayet
işlemiş olmalarını aradığını belirtmek gerekir, Tellenbach (Dipnot 44), S. 88.
Avrupa Birliği’ne yakınlaşma çabaları çerçevesinde, idam cezasının yürürlükten kaldırılması en çok
tartışılan konulardan biri olmuştur. Bazı politikacılar, Türkiye’nin AB’nin her hükmünü kabul
etmeyeceğini söylemişlerdir. En büyük sorun, Öcalan’a verilmiş idam cezasının infazı olarak
görülmekteydi. Pek çok kişi, Öcalan asılmadığı sürece idamın yürürlükten kaldırılmasına onay
vermeyeceğini söylemiştir. Bir muhafazakar parti temsilcisi, ‘uluslararası çıkarlar’ söz konusu
olduğunda ülkenin ‘koşulsuz Kapitülasyonla’ AB’ye teslim olacağına karşı uyarmıştır.
Yarsuvat (Dipnot 21), S. 661.
Yarsuvat (Dipnot 21), S. 681.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
111
cezaya tabi tutulmamıştır.50 Hararetli tartışmalardan sonra zina, Avrupa Birliği’nin de
baskısıyla yeni ceza kanununa da alınmamıştır.
Bu değişikliklerden sonra dahi, ceza kanununun özellikle genel hükümler bölümünde
reform ihtiyacı sürmüştür.51
E. Kanun Reformu için Hazırlıklar
Osmanlı Đmparatorluğu’nda 1858 yılında Fransız Code Panel’in alınmasıyla başlayan
yabancı kanunların ülkede uygulanması eğilimi, Türkiye Cumhuriyeti’nde de Đtalyan
ceza kanununun alınması ve uygulanmasıyla devam etmiştir. Bu son adım, kendisine
Avrupalılaşmayı hedef olarak seçmiş yeni cumhuriyetin reform çabaları arasında
gösterilebilir. 1940,52 1958 ve 1989 yılında hazırlanan ön tasarılardan sonra, geçmişi yüz
yıla uzanan yabancı ceza kanunlarının Türk ceza kanununa alınması ve uygulanması
devrinin artık kapanmış olması gerekiyordu.53 Ancak bu tasarılar kanunlaşmamıştır.
Gerek 1940 yılındaki tasarıda, gerekse 1958 yılındaki tasarıda örnek alınan kanun
193054 Đtalyan Ceza Kanunudur.
Türk Ceza Kanunu’nun reform ihtiyacı herkes tarafından kabul edilmekteydi. Eski
Türk Ceza Kanunu, hem lisan hem de içerik olarak eski bir kanun olarak
görülmekteydi.55 Bu nedenle yeni Türk Ceza Kanunu’nun üzerinde 20 yıl çalışılmıştır.
1996 yılında, 80 senedir tartışılan Ceza Hukuku Reformu bir kez daha ertelenmiştir.
Reformu gerçekleştirmekle yükümlü komisyon yeni bir tasarı üzerinde çalışmayarak,
1989 yılındaki ön tasarıyı geliştirmiştir. Tasarı, 2000 yılında mecliste görüşmelere
açılmıştır. Bir süre sonra ceza usul yasasındaki temel değişiklikler de kapsama alınmış
ve bir tasarı hazırlanmıştır. 2003 yılında yeni hükümet bu taslağı meclisin onayına
sunmuştur. Her iki taslak da belli bir yabancı ceza kanununu tam anlamıyla
50
51
52
53
54
55
Ünver, Özellikle Cinsel Suçlar Alanında Olmak Üzere, Kadınlarla Đlgili Ceza Hukuku Normlarındaki
Değişim ve Türkiye’deki Durum, in: Adalet Yüksekokulu 20. Yıl Armağanı, Đstanbul 2001, S. 320.
Hakeri, 1997 Ceza Kanunu Tasarısında Ölüm Suçları, in: KHukA 2-3 (2000), S. 144.
1940 yılında, modern gelişmeye uygun yeni bir ceza kanunu tasarısı hazırlaması amacıyla bir
komisyon kuruldu. ‘1926 Türk Ceza Kanunu’nun temeli olan 1889 Đtalyan Ceza Kanunu birçok
açıdan eskimiş görülüyordu. Failin kişiliğinin daha fazla dikkate alınması, uygulamada karşılaşılan
bazı suç tiplerinin kanuna eklenmesi gerektiği ve genel tedbirler üzerinde daha fazla durulması
gerektiği belirtiliyordu’, Önder (Dipnot 2), S. 433, S. 434.
Önder (Dipnot 2), S. 75.
1940 ve 1958 tasarılarının kanunlaşmamasının nedenlerinden biri de, Rocco Kanunu’nun Türkiye’de
faşist bir kanun olarak değerlendirilmesiydi.
Yenisey, Zum türkischen Straf- und Strafprozeβrecht, in: ZStW 109 (1997), S. 40.
112
Hakan Hakeri
andırmamakta, ancak Alman, Fransız, Đtalyan ve Đsviçre ve Amerikan Hukuku’ndan
unsurlar içermekteydi.56
Türkiye’de meclis, temel, büyük yasalar üzerinde ayrıntılı çalışamamaktadır. Ayrıca,
tasarısının yasalaşması için gereken politik iradenin eksik olduğu da söylenebilir. 90’lı
yıllardan itibaren zorluklar tespit edilmiş ve bu tasarının bazı düzenlemeleri (70 madde)
yasa değişiklikleri ile eski ceza kanununa alınmıştır (örneğin, bilişim suçları, namusun
temizlenmesi amacıyla yeni doğan çocuğun öldürülmesi).
F. 2003 Türk Ceza Kanunu Tasarısının Temel Özellikleri
Yeni Türk Ceza Kanunu 2003 yılındaki kanun tasarısına dayanarak hazırlandığından,
bu tasarının belli özelliklerine değinmek istiyorum. Bu bölümde, yalnızca tasarının
kanuna alınmayan belli düzenlemeleri üzerinde duracağım.
20. maddenin, 4. fıkrasına göre, “Fail sadece çok önemsiz bir netice öngörmüşse ve
kusuru da hafifse, kasıtlı suçlarda ceza onda dokuz oranında indirilir.”
Tasarıda iştirake ilişkin öngörülen düzenlemeler, eski ceza kanunun düzenlemeleri ile
neredeyse aynıdır. Anlaşılan o ki, şimdiye kadar geçerli olan kanun herhangi bir soruna
yol açmadığından, bu düzenlemelerde herhangi bir değişikliğe gerek görülmemiştir.
Bunun üzerine, Zanardelli Kanunu’nun suça iştirake ilişkin düzenlemelerinin
mükemmel olduğu, bu nedenle bir değişikliğe gerek olmadığı açıklaması yapılmıştır.
Tasarıda yalnızca azmettirme ve dolaylı faillik kanuna eklenmiştir.57
‘Complicita Corrispettiva’ ile ilgili olan eski ceza kanunun 463. maddesi muhafaza
edilmiştir. 463. madde ‘eğer öldürmek ya da yaralama fiillerini iki veya daha
çok kimse birlikte yapmış olup da failin kim olduğu belli olmazsa’ durumunu
düzenlemektedir. Böyle durumlarda suça iştirak edenlerden her birisi hakkında, fiil için
tayin edilmiş olan ceza üçte birinden yarıya kadar indirilerek hükmolunur.58
Yeni tasarıda, idam cezasının yer almadığına da değinmek gerekir. Bu uygulama
yalnızca devlete karşı işlenen suçları kapsamamakta, bütün suçları içermektedir. Eski
Türk Ceza Kanunu’nda haklarında idam cezası öngörülen 12 suçtan 11’i devlete karşı
56
57
58
Tellenbach, Kolloqium zur Straf- und Strafprozeßrechtsreform in Đstanbul, in: Informationsbrief der
Deutsch-Türkischen Juristenvereinigung, Nr. 1/2000, S. 26.
Dönmezer, Bir Ceza Kanunu veya Tasarısının Değerlendirilmesi Yöntemi, in: Festschrift für Çelik,
Bd. I, Đstanbul 2001, S. 248. 249.
Önder (Dipnot 2), S. 571. Zur Kritik dieser Vorschrift S. Yıldız, Ali Kemal, Ceza Muhakemesinde
Đspat ve Delillerin Değerlendirilmesi (Đ.Ü. Sosyal Bilimler Enstitüsü, Yayınlanmamış Doktora Tezi),
Đstanbul 2002, S. 240 ve devamı.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
113
işlenen suçlar bölümünde, ‘devlet kişiliğine karşı işlenen suçlar’ olarak
tanımlanmaktadır. Dikkat çekici olan nokta, kanunun 450. maddesinde açıkça belirtilen
adam öldürmenin nitelikli hallerinden dolayı idama mahkûmiyet kararı verilen davaların
sayısının çok yüksek olduğudur.59 Đdam cezasının kaldırılması büyük memnuniyetle
karşılanan bir hadisedir, çünkü idam cezasının ceza kanunlarında yer almaması, Avrupa
Đnsan Hakları Sözleşmesi’nin 6. ek protokolünden de anlaşılacağı gibi, Avrupa hukuk
kültüründe üzerinde uzlaşılmış bir ilkedir. Đdam cezasının kaldırılması süreci Türkiye’de
oldukça uzun sürmüştür. Đdam cezası meclis tarafından resmi olarak kaldırılana kadar,
infazı hiç gerçekleşmemesine karşın, cezanın yıllarca kanunda yer alması birçok ülke
için tipik bir olgudur.60 Kanunda, idam cezası ağırlaştırılmış ömür boyu hapis cezası ile
ikame edilmiştir. Buna istinaden, tasarıda yer alan hapis cezalarının süresi eski kanuna
kıyasen kısaltılmış, ancak para cezalarının miktarı artırılmıştır.
Tasarıda, eski kanuna kıyasla cezanın teciline ilişkin düzenlemeler failin lehine
iyileştirilirken, şartlı tahliyenin uygulama alanı ise daraltılmıştır. Güvenlik tedbirleri ise
detaylandırılmış ve çağa uygun olarak yeniden düzenlenmiştir. Bu, tasarının olumlu
taraflarından biridir.61
Yaralamaya ilişkin hükümlerde, bu düzenlemelerin 1858 yılından bu yana başarıyla
uygulandığı gerekçesiyle herhangi bir değişikliğe gidilmemiştir.62
Türk Ceza Kanunu’nun 459. maddesinin ikinci fıkrasına göre, ihmale dayanan
yaralamalarda ceza, suçun ağırlığı dikkate alınarak 1/8 oranında azaltılabilir. Bu
aşamada bir adım daha ileri gitmek ve şunu belirlemek gerekirdi: ‘Fiilin haksızlığının
ve kusurun çok hafif olduğu hallerde, bir ceza vermek ölçüsüz olacaksa, ceza verilmez.’
Tasarının 32. maddesinin, ikinci fıkrasında böyle bir düzenleme olduğunu görmek çok
sevindiricidir.63
59
60
61
62
63
Bu değişiklikten 120 idam mahkûmundan, 44’ü faydalanmıştır.
Önder (Dipnot 2), S. 571. Zur Kritik dieser Vorschrift S. Yıldız, Ceza Muhakemesinde Đspat ve
Delillerin Değerlendirilmesi (Đ.Ü. Sosyal Bilimler Enstitüsü, Yayınlanmamış Doktora Tezi), Đstanbul
2002, S. 240 ff. Tellenbach, Einige Betrachtungen zu den Staatsschutzdelikten im Entwurf eines
Türkischen Strafgesetzbuchs, Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 635; Đdam cezasının
kaldırılması, yaklaşık olarak 845 kişinin lehine oldu. (76 mahkûm, 769 davası sürmekte olan.
Savcılık, 769 kişi için idam cezası istemekteydi.).
Bayraktar, Türk Ceza Kanunu Tasarısında Genel Hükümler Bölümünü Oluşturan Düzenlemenin
Genel Özellikleri, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 378.
Dönmezer, Müessir Fiil Suçlarının Ceza Sistematiğindeki Yeri, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul
2001, S. 599.
Hirsch, Reform der Körperverletzungsregelungen, in: Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 575.
114
Hakan Hakeri
G. Tasarıya Yönelik Eleştiriler
Tasarının destekçilerine göre, Zanardelli Kanunu’nun en önemli özelliği 19. yüzyılın
klasik özgürlüklerini koruma altına almasıdır. Ancak, Zanardelli Kanunu birey haklarını
ve özgürlüklerini yeterli oranda korumamaktadır. Tasarı ile eski kanunun eksikliklerinin
giderilmesi ve modern, çağa uygun, bireysel bir kanun hazırlanması amaçlanmıştır.64 Bir
başka ceza hukukçusu ise, tasarının demokratik olduğu, hukuk devleti ilkesine
dayandığı ve cezaların infazında modern bir çizgi izlediği görüşünü savunmuştur.65
Tasarıya yöneltilen eleştiriler şöyle özetlenebilir: Temel eleştirel bir bakış açısına
göre, Türkiye’de ciddi kriminoloji politikası araştırmaları olmadığından, şu anda bir
ceza kanunu hazırlanamaz.66Ayrıca, ağırlıklı olarak yeni Fransız ceza kanunun
tercümesi niteliğinde olan tasarı, Türk toplumuna uygun değildir.67
Genel olarak tasarı hakkında şu tespitleri yapabilirim: Tasarı orijinal bir çalışma
değil, Zanardelli, Rocco, eski Osmanlı ceza kanunu ve farklı dönemlerde yapılmış
kanun değişikliklerinden oluşan eski ceza kanununun, sistematik olmayan bir biçimde
yeniden düzenlenmiş halidir.68 Tasarının bir amacı, bir felsefesi yoktur. Sadece çok
gerekli olduğu düşünülen değişiklikler yapılmıştır. Taşlar yerinden oynatılmamaya
çalışılmıştır. Bu, yapılan bir dizi değişiklikte, tasarının biçimlendirilmesinin ardında
kuvvetli bir içtihat69 olduğu gerçeğini ispatlamaktadır.70 Temel nitelikli, orijinal bir
değişiklik yapılmamıştır. Tasarı, ne reform eğilimlidir, ne de ulusaldır.
Tasarının, devletin korunmasına ilişkin bölümlerindeki maddelerin içerikleri dikkate
alındığında, eski kanunla bu maddeler arasında çok da büyük farklılık olmadığı tespit
edilebilir.71 Daha önce de değindiğim gibi, bu tasarının çalışmaları 1984 yılında
başlamıştır. Askeri darbenin ardından bu süreç içerisinde Türkiye demokrasiye geri
dönmüştür. 1982 anayasasının özgürlükçü bir anayasa olduğu söylenemez. Đşte bu
koşullar altında tasarı çalışmaları başlamıştır. Bu nedenle, tasarının özellikle devlete
64
65
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71
Bayraktar (Dipnot 61), S. 375.
Centel, Türk Ceza Kanunu 1997 Öntasarısının Getirdikleri isimli sempozyumu açış konuşması, in:
Marmara’nın Sesi, M.Ü:Đletişim Fakültesi Aylık Aktüalite ve Fikir Dergisi, Yıl:15, S. 137, 1998, S. 5,
alıntı Artuk (Dipnot 9), S. 843.
Đçel, Nasıl Bir Ceza Kanunu, “Biz Yaparız, Olmazsa…”, 13.2.1987 tarihli Milliyet Gazetesi, S. 10,
zit. bei Artuk (Dipnot 9), S. 841; Avcı, 1997 Türk Ceza Kanunu Tasarısının Ceza Adaleti Sistemimize
Getirdiği Yenilikler, in: 75 Yılında Cumhuriyet ve Hukuk Sempozyumu, S. 233.
Đçel, Önsöz ve Sunuş Konuşması, in: Ceza Hukuku Günleri, 70. Yılında Türk Ceza Kanunu – Genel
Hükümler –, Đstanbul 1998, III.
Soyaslan (Dipnot 23), S. 12.
Tellenbach (Dipnot 60), S. 636.
Son zamanlarda yasa koyucu kanun değişikliklerinde özellikle yüksek mahkeme içtihatlarını esas
almaktaydı ve batı hukuk düzenlemelerindeki yenilikleri izlemeyi ihmal etmekteydi.’, Yenisey
(Dipnot 55), S. 29.
Tellenbach (Dipnot 60), S. 641.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
115
karşı işlenen suçlar bölümünü düzenleyen maddeleri özgürlükçü değildir.72 Böylece,
devlete karşı işlenen suçlar bölümünde cezalar artırılırken, diğer politik olmayan
suçların cezaları hafifletilmiştir. Politik bölümde suçlar sayıca fazladır, suç alanı
oldukça geniştir ve cezalar ağırdır.73
En büyük değişiklik, yeni ceza kanununda da görüldüğü gibi, devlete karşı işlenen
suçların yeni bir bakış açısıyla ele alınmasıdır. Özel hükümler, devlete karşı işlenen
suçlarla değil, kişilere karşı işlenen suçlarla başlamaktadır. Ancak bu, yeni kanunların
çoğunun bu yönde bir düzenlemeyi öngörmediği ve böyle bir değişiklikte,
alışkanlıkların sorun teşkil edebileceği gerekçesiyle eleştirilmiştir. Böyle sistematik bir
değişiklik biçimciliğe girmektedir.74 Ayrıca bu değişiklik nedeniyle bireylere daha fazla
bir koruma sağlanamamıştır.75
Yağma için öngörülen ceza oldukça ağır, hatta ileri dereceli yaralamadan bile daha
ağırdır. Bir ağaca zarar vermek 1 ile 4 yıl arası hapis cezası ile cezalandırılırken,
yaralama, eğer fiil 10 günden daha az süren bedensel ve zihinsel ya da alışılagelmiş
işlerin yapılamamasına yol açmışsa, 3 aydan 1 yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır.
Mülkiyete verilen zarar savcılık tarafından takip edilirken, bedensel bütünlüğe, namusa
ve kişisel özgürlüğe karşı işlenen suçlar şikâyet üzerine takip edilir.76 Para cezalarının
çok yüksek olması ve cazaların failin ekonomik durumu nedeniyle ödenememesi
halinde hapis cezasına çevrilebilemesi, tasarının belli gruplara ayrıcılık tanıdığını
göstermektedir.77
Tasarıya yöneltilen bir diğer eleştiri ise, Fransız ceza kanununun kapsamlı bir şekilde
alınmış olmasıdır.78 Fransız Ceza Kanunu’ndan alıntılar yapılması bu kanunun en
mükemmel ceza kanunun olması ile gerekçelendirilmiştir.79 Ancak, Fransız Ceza
Kanunu nedensellik, hukuka aykırılık, bireysel sorumluluk ve mutlak yasallık
alanlarında hiç bir düzenleme içermemektedir. Dolayısıyla tasarıda ceza kanununun en
temel düzenlemeleri eksiktir.80
72
73
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75
76
77
78
79
80
Toroslu, Nasıl Bir Ceza Kanunu, Ankara 1987, S. 6.
Özek, Basın ve Kişi Özgürlüğü Kısıtlanıyor, 8.2.1987 tarihli Milliyet Gazetesi haberi, alıntı Artuk
(Dipnot 9), S. 840.
Önder, Ceza Kanunu Tasarısı, 9.3.1987 tarihli Milliyet Gazetesi, alıntı Artuk, 1926, S. 839 ve 840.
Hafızoğulları, Türk Ceza Kanunu Tasarısı, ABD 1998/1, S. 38; Avcı (Dipnot 66), S. 234.
Önder, Ceza Kanunu Tasarısı, 9.3.1987 tarihli Milliyet Gazetesi, alıntı Artuk (Dipnot 8), S. 839 und
840; Toroslu (Dipnot 72), S. 17.
Toroslu (Dipnot 72), S. 10.
Bunun sebebi, komisyon başkanının Fransızca bilmesiydi.
Türk Ceza Kanunu Tasarısı ve Türk Ceza Kanununun Yürürlüğe Konulmasına ve Mevzuata
Uyumuna Dair Kanun Tasarısı, Ankara 2000, S. 153.
Özek, 1997 Türk Ceza Yasası Tasarısı’na Đlişkin Düşünceler, in: Festschrift für Erman, Đstanbul 1999,
S. 643, S. 644.
116
Hakan Hakeri
Genel eleştirilerin sonuncusu ise, tasarıdaki birçok suçun kazuistik olduğudur. Bu,
Türk Ceza kanunun geleneği ile açıklanmıştır.81 Ancak, esas neden hâkimlere daha fazla
takdir yetkisi verilmek istenmemesidir.
Bu genel eleştirilerden sonra, maddeler tek tek ele alındığında şu tespitler yapılabilir:
Ceza hukuksal sorumluluğun temelinin fiil olduğu yönünde bir hüküm olmaması çok
büyük bir eksikliktir.82 Kanunuilik prensibine göre, garantörsel ihmali suçların genel
kabülü, bu suçların önemli karakteristik özelliklerinin kanunda açıkça tarif edilmesini
şart koşar. Ancak, tasarıda gerçek olmayan ihmali suçlar tanımlanmamıştır. Bunun en
önemli nedeni, Fransız Ceza Kanunu’nun garantörsel ihmali suçlara ilişkin hiç bir
hüküm içermemesidir.83 Kabahatler, kamu düzenini bozan halleri belirleyen kanun
maddesi kapsamına alınmamıştır, hatta daha da kötüsü, ceza kanununda şimdiye kadar
olduğu gibi ayrı bir paragraf içinde de değerlendirilmemiş, suçları düzenleyen bölüm
içinde ele alınmıştır.84
Hukuksal yanılgı ne eski kanunda (44. madde), ne de tasarıda (2. madde) suçu
hafifleten ya da suçu ortadan kaldıran sebep olarak dikkate alınmaktadır. (Bu
kanunlardaki hukuksal yanılgı düzenlemelerinden farklı olarak: Alman Ceza Kanunu
§ 17, Đspanyol Ceza Kanunu 14/III. madde, Đsviçre Ceza Kanunu 20. madde).85
Ötenazi, 2003 yılındaki tasarıda 140. maddede düzenlenmiştir. Kanunda talep üzerine
öldürme başka herhangi bir madde de yer almamıştır. Düzenleme şöyledir: ‘Đyileşme
olanağı bulunmayan ve ileri derecede ıstırap verici bir hastalığa tutulmuş olan bir
kimsenin, bilincinin ve hareketlerinin serbestliğine tam olarak sahip iken yaptığı ısrarlı
talepleri üzerine ve sadece hastanın ıstıraplarına son vermek maksadıyla işlenen adam
öldürme fiili için bir yıldan üç yıla kadar hapis cezası öngörülmüştür. Ölüm talep eden
kişinin, talep ettiği anda akıl sağlığının yerinde olması gerekmektedir.’ Bu tür durumlar
için ayrı bir düzenleme yapmanın yanısıra, failin iyileşme olanağı bulunmayan kimseyi
acılarını dinidirmek için öldürdüğü halleri ayrıca düzenleyen bir maddenin kanunda yer
alması daha yerinde olurdu.86
Son olarak, Türkiye Yargıtay eski başkanı konuşmasında bu tasarıya ilişkin olarak
Tasarı bugünkü hali ile kanunlaşırsa, öğretimizin ve uygulamamızın yetmiş yıllık emeği
81
82
83
84
85
86
Dönmezer, Türk Ceza Kanunu Ön Tasarısı (Genel Sunuş), Hukuk Araştırmaları, Ocak-Nisan 1987,
S. 19.
Alacakaptan, Devletin Güvenliğini Đlgilendiren Suçlar, Ceza Hukuku Reformu, Đstanbul 2001, S. 653.
Ayrıntılar için, S. Hakeri, Ceza Hukukunda Đhmal Kavramı ve Đhmali Suçların Çeşitleri, Ankara
2003.
Özek (Dipnot 80), S. 697.
Özek (Dipnot 80), S. 659.
Hakeri (Dipnot 51), S. 146.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
117
ve ürünleri hiçlenmiş olacak, tüm taşlar yerinden oynayacak, çok büyük sorunlar ve
sancılar yaşanacaktır87 demiştir.
H. Yeni Türk Ceza Kanunu
2003 yılındaki kanun tasarısı üzerinde çalışmak üzere mecliste, beş milletvekili üç
ceza hukukçusundan oluşan bir komisyon kurulmuştur. Bu komisyon, 9 ay boyunca
Türk Ceza Kanun Tasarısı üzerinde çalışmıştır. Kanun 2004 yılında mecliste kabul
edildi ve 01.06.2005 tarihinde yürürlüğe girdi.
Kanundaki bütün maddelere içerik olarak burada değinmeyeceğim, ancak bazılarının
üzerinde durmak istiyorum.
Önecelikle, Türkiye’de bir kanun hazırlanırken bazı temel ilkelerin göz ardı
edilemeyeceğine dikkat çekmek istiyorum. Bu temel prensipler Atatürk tarafından
kurulan Türkiye Cumhuriyeti’nin kuruluşundan bu yana varlığını sürdürmektedir. Bu
nedenle yeni kanun, ne dinci hareketlerin ne de ayrılıkçı eylemlerin desteklenmesine
müsaade edebilir.88 Dolayısıyla, Türkiye’de, reform çalışmaları sırasında bir yandan
genel kabül görmüş ilkelerin kanunda yer almasına, bir yandan da 20’li yıllarda
cumhuriyetin kuruluşu sırasında kabul edilmiş ilkelerin korunmasına ve süreklilik
göstermesine dikkat edilmek zorundadır.89
Tasarının gerekçesinde, tasarının yeni, orjinal, çağdaş ve demokratik olduğu
açıklanmıştır. Komisyonun amacının, insan hakları ve özgürlükleri korunurken,
toplumun korunmasının ihmal edilmemesi olduğu belirtilmiştir. Bu iki amaca ölçülü bir
şekilde ulaşılmalıdır.90 Ceza hukuku öğretisindeki ve farklı ceza hukuku kitaplarındaki
en yeni gelişmeler tasarıya yansıtılmıştır.
Kanunundaki temel ilkeler ve bazı önemli detaylar incelendiğinde, kanunun Đtalyan
örneğinden pek çok noktada ayrıldığı görülmektedir. Bugünkü kanun üzerinde, Đtalya,
Fransa, Polonya, Rusya, Amerika Birleşik Devletleri Kanunları ve Türkiye henüz
anlaşmaya taraf olmamasına rağmen Roma Statüsü gibi hukuksal düzenlemelerinin
etkilerinin yanısıra Alman hukukunun etkisi çok büyüktür.91
87
88
89
90
91
Uygun, 1998-1999 Adalet Yılını Açış Konuşması, in: Yargıtay Dergisi, Bd. 24, Ekim 1998, N.4,
S. 444.
Bayraktar, Türkiye’de Hukuku Güncelleştirmede Başvurulacak Đlk Yöntemler, in: Yeni Türkiye
Yargı Reformu Özel Sayısı, Temmuz-Ağustos 1996, Jahr 2, No. 10, S. 183.
Dönmezer, in: Hukuk Kurultayı 2000, C. I, S. 131.
Türk Ceza Kanunu Tasarısı (Dipnot 79), S. 158.
Tellenbach, Reformen in Strafrecht, Strafprozessrecht und Strafvollzugsrecht – Ein erster Überblick
118
Hakan Hakeri
I. Genel Hükümler
Yeni Türk Ceza Kanunu’na eski kanunun yaklaşık 100 maddesi alınmamıştır.92
Örneğin genel hükümlerdeki 26. maddede93 öngörülen mahkemece verilmiş adli tevbih
kararı, 420. maddede belirtilen ‘fuhuş maksadıyla kadın oynatma’ ve ‘kadın kıyafetiyle
kadınların bulunduğu mahalle girme’ (422. madde) gibi suçlar yeni kanuna
alınmamıştır.94 Yeni kanun, eskiyen hükümleri kanundan çıkarmak ya da tamamen
yeniden düzenlemek ve modernleştirmek için başka alanlara da eski kanuna göre çok
daha amaca yönelik bir şekilde müdahale etmektedir. Hamileliği sonlandırma, çocuk
öldürme ya da namus gerekçesiyle çocuk aldırma gibi fiileri öngören ve çok uzun
süredir kullanılmayan hükümlere de yeni kanunda yer verilmemiştir.95
Đlk dört madde, yeni kanunun amaçlarını ve temel ilkelerini açıklamaktadır. Đlk
madde Rus Ceza Kanunu’ndan kelimesi kelimesini alınmış olup, ceza kanununun
amacını belirtmektedir.96 Hemen ardından ikinci maddede suç ve cezada kanunilik ilkesi
yer almakta olup, burada açıkça bahsedilmeyen geçmişe yürüme yasağı kanunun zaman
bakımından uygulanma alanında, 7. maddede yer almaktadır. 2. maddenin 2.
fıkrasındaki düzenleyici işlemlerle suç ve ceza konulması yasağı97 ve 3. fıkradaki98
temel kıyas yasağı ile suç ve cezada kanunilik prensibi detaylandırılmıştır. Böylece eski
bir tartışma konusu da neticeye bağlanmıştır. Ayrıca, kanunda açıkça suç ve cezada
92
93
94
95
96
97
98
über
die
türkischen
Reformgesetze
des
Jahres
2004,
in:
http://www.tuerkeirecht.de/Strafrecht_Tellenbach.pdf, S. 2.
Avcı (Dipnot 66), S. 247.
Madde 26: Kanunda gösterilen cezanın yukarı sınırı bir ay hapis veya hafif hapis ya da üçbin lira ağır
veya hafif para cezasını geçmediği takdirde, hafifletici sebeb bulunur ve fail önceden bir cürümden
veya bir aydan fazla hafif hapsi gerektiren bir kabahatten dolayı mahküm olmamış bulunursa,
mahkeme, verdiği cezanın yerine hüküm giyen kişiye adli tevbih yapılmasına karar verebilir.
Madde 420: Adabı umumiyeye mugayir olarak açık yerlerde veya halkın suhuletle muttali olabileceği
yarı açık mahallerde fuhuş maksadiyle kadın oynatanlar ve bilihtiyar oynayan kadınlar bir aydan altı
aya kadar hapsolunur. Madde 422: Kadın kıyafetiyle kadınların bulunduğu mahallere girenler
mücerret bu fiilden dolayı üç aydan bir seneye kadar hapsolunurlar ve böyle tebdili kıyafet ile girmiş
oldukları yerde kanunen bu cezadan şedit bir cezayı mucip olan bir cürüm işlemişlerse o fiilin
cezasiyle dahi cezalandırılırlar. Her iki hüküm de 1858 Osmanlı Ceza Kanunu’ndan alınmıştır.
Tellenbach (Dipnot 91), S. 9.
Ceza Kanununun amacı; kişi hak ve özgürlüklerini, kamu düzen ve güvenliğini, hukuk devletini,
kamu sağlığını ve çevreyi, toplum barışını korumak, suç işlenmesini önlemektir. Kanunda, bu amacın
gerçekleştirilmesi için ceza sorumluluğunun temel esasları ile suçlar, ceza ve güvenlik tedbirlerinin
türleri düzenlenmiştir.
Daha ayrıntılı; Yıldız, Yürütme Organının Düzenleyici Đşlemlerle Suç ve Ceza Yaratması, Festschrift
für Çetin Özek, Đstanbul 2004, S. 1033 ff.
1) Kanunun açıkça suç saymadığı bir fiil için kimseye ceza verilemez ve güvenlik tedbiri
uygulanamaz. Kanunda yazılı cezalardan ve güvenlik tedbirlerinden başka bir ceza ve güvenlik
tedbirine hükmolunamaz.
2) Đdarenin düzenleyici işlemleriyle suç ve ceza konulamaz.
3) Kanunların suç ve ceza içeren hükümlerinin uygulanmasında kıyas yapılamaz. Suç ve ceza içeren
hükümler, kıyasa yol açacak biçimde geniş yorumlanamaz.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
119
ölçülülük kurala bağlanmış olup, fiil ile ceza arasında orantı olması kuralının yanısıra,
bütün vatandaşların kanun önünde eşitliği ilkesine de yer verilmiştir (m. 399).100
Uluslararası ceza hukukunun düzenlemeleri kanunda oldukça detaylı biçimde ele
alınmıştır. Türk Ceza Kanunu’nun yer bakımından uygulama alanı, fiilin kısmen veya
tamamen Türkiye'de işlenmesi veya neticenin Türkiye'de gerçekleşmesi halinde suç,
Türkiye'de işlenmiş sayılır’ ibaresi ile belirlenmiştir (m. 8). Ayrıca ‘ne bis in idem’
ilkesi de büyük oranda kanunda tanınmıştır (m. 11-13).
Yeni kanunda, eski kanunda bulunmayan hükümler şunlardır: Dolaylı faillik, etkin
pişmanlık, suçu ortadan kaldıran nedenler, temyiz kudretinden yoksunluk ile azaltılmış
isnad yeteneği arasındaki farkın işlevi, idam cezasının kaldırılması ve ağır hapis cezası
ile hapis cezası arasındaki fark, hukuka uygunluk nedeni olarak rıza ve hukuka
uygunluk nedenlerinin aşılması.
Eski Türk Ceza Kanunu’nda rızaya ilişkin hiç bir düzenleme yoktu. Bu nedenle bu tür
davalarda gelenek hukuku kullanılmaktaydı. Yeni Türk Ceza Kanunu’nun 26. m. 2.
fıkrasında rıza ile ilgili genel bir düzenleme yapılmıştır. Buna göre, hak sahibi olan
kişinin rızası, hukuka uygunluk gerekçesi olarak görülmektedir. Sınırlamaya ilişkin
olarak, ‘kişinin mutlak surette tasarruf edebileceği bir hakkı olması’ düzenlemesi
getirilmiştir.101 Şimdiye kadar uygulamada kullanılan ‘hakkını kullanan kişiye ceza
verilmez’ ilkesi, yeni kanunda da yer almaktadır. (26. m., 1. fıkra) Bu düzenlemeden
meslek icrası anlaşılmaktadır; örneğin gazetecilerin haber yazma ve eleştiri hakları,
doktorların Alman Hukukunda daha çok hastanın ruzası ile hukuka uygun olma niteliği
kazanan102 müdahaleleri gibi meslek hakları buna örnek verilebilir. Bu hüküm Đtalyan
Ceza Kanunu’nun 50. maddesinden alınmıştır.
Ayrıca meşru savunma ve zorunluluk halinde bütün bireysel haklar kapsama
alınmıştır.
YTCK. 27. m., 1. fıkrasında ceza sorumluluğunu kaldıran nedenlerde sınırın aşılması
hali ile ilgili dereceli bir düzenlemeye tabidir. Đlk olarak, bütün hukuka uygunluk
nedenleri ve kusurluluğu kaldıran sebepler bakımından bir düzenleme bulunmaktadır.
Sınırın kast olmaksızın aşılması halinde, bir ceza verilir, fiil taksirle işlendiğinde de
cezalandırılıyorsa, taksirli suç için ceza indirilir. Eğer böyle bir suç unsuru yoksa ceza
99
100
101
102
1) Suç işleyen kişi hakkında işlenen fiilin ağırlığıyla orantılı ceza ve güvenlik tedbirine hükmolunur.
2) Ceza Kanununun uygulamasında kişiler arasında ırk, dil, din, mezhep, milliyet, renk, cinsiyet,
siyasal veya diğer fikir yahut düşünceleri, felsefi inanç, milli veya sosyal köken, doğum, ekonomik
ve diğer toplumsal konumları yönünden ayrım yapılamaz ve hiçbir kimseye ayrıcalık tanınamaz.
Tellenbach (Dipnot 91), S. 3, dn. 6.
Hirsch (Dipnot 63), S. 578.
Tellenbach (Dipnot 91), S. 5.
120
Hakan Hakeri
düşer. Aynı maddenin ikinci fıkrası ise, meşru müdafaayı ele almaktadır. Eğer meşru
savunmada sınırın aşılması mazur görülebilecek bir heyecan, korku veya telaştan ileri
gelmiş ise faile ceza verilmez, m. 27/2.103
Garantörsel ihmali suçlar alanında Fransız Kanun Code Penal ve yeni Türk Ceza
Kanunu’na kadar geçerli olan kanunda olduğu gibi, herhangi bir düzenlemeye
gidilmemiştir. Bunda, Fransızcanın baskın olduğu üniversite öğretisinin büyük etkisi
olmuştur. Fransa’da da garantörsel ihmali suçlar ceza kanunda düzenlenmemektedir,
böylelikle icrai suç oldukça geniş yorumlanabilmektedir. Ancak, kanun tasarısının son
çalışma aşamasında, ölüm ve yaralama suçlarına ilişkin olarak, en azından
uygulamadaki önemli davalarda kullanılabilmesi amacıyla bir özel düzenleme
eklenmiştir. Burada bir eşdeğerlik ilkesi düzenlenmiş olup, buna göre ihmali ve icrai
davranışın eşdeğer kabul edilebilmesi için, kişinin, belli bir icrai davranışta bulunmak
hususunda kanuni düzenlemelerden veya sözleşmeden kaynaklanan bir
yükümlülüğünün bulunması, önceden gerçekleştirdiği davranışın başkalarının hayatı ile
ilgili olarak tehlikeli bir durum oluşturması, gerekir (m. 83, 88).104
Ceza ehliyetinin yaşı eski kanunda olduğu gibi onbirinci yaşın sona ermesi ile değil,
12. yaşın sona ermesi ile başlamaktadır. Alman hukukunda olduğu gibi ‘yetişme
çağında olanlar’ gibi bir grup Türk hukukunda yoktur, gelecekte de olmayacaktır.105
Tüzel kişilerin temsilcileri tarafından tüzel kişilerin menfaatine olacak biçimde işlenen
suçlardan dolayı tüzel kişilerin sorumlu tutulmasını öngören bir düzenlemenin tasarıya
konulması da düşünülmüştür. Bunun örneği, birçok suçta tüzel kişiler için ceza
sorumluluğu öngören Fransız Code Penal Kanunudur. Ancak bu, şahsi sorumluluk
ilkesini ihlal etmektedir. Fransız Anayasası’nın aksine, Türkiye Anayasası’nda bu
yönde bir madde yer almaktadır. Anayasanın 38. maddesine göre, ‘ceza sorumluluğu
şahsidir’106. Bu hüküm kusur ilkesinin tanınması olarak da anlaşılmaktadır.107 Bu
nedenle, tasarıdaki bu madde kanuna alınmamıştır. Bunun yerine tüzel kişiler hakkında
ceza yaptırımı uygulanamaz, ancak eğer ceza hükmü özel hükümlerde ayrıca
öngörülüyorsa, tüzel kişilerin izinlerinin iptaline karar verilebilir, ya da mal
varlıklarından bir kısmına el konulabilir (m. 20/2, 60).
103
104
105
106
107
Tellenbach (Dipnot 91), S. 5.
Tellenbach (Dipnot 91), S. 6.
Çocuklarla ilgili kanunlara ilişkin daha ayrıntılı bilgi, S. Yıldız, 5237 Sayılı Türk Ceza Kanunu
Seminer Notları, Đstanbul 2007, S. 73 ve devamı.
Ünver, Ceza Hukukunda Objektif Sorumluluk, in: Ceza Hukuku Günleri, 70. Yılında Türk Ceza
Kanunu – Genel Hükümler –, Đstanbul 1998, S. 139.
Jescheck, Rechtsvergleichende Bemerkungen zum Entwurf des allgemeinen Teils eines neuen
türkischen Strafgesetzbuchs von 1989, Türk Ceza Kanun Tasarısı Tartışma Seminer Notları, Konya
1998, S. 15.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
121
Ne var ki tasarıda kusur ilkesi bütün sonuçlarıyla gerçekleşmemiştir.108 Netice
sebebiyle ağırlaşmış suçlar düzenlenmiştir, ancak ağır netice bakımından en azından
taksirin bulunması aranmamaktadır. Uygulamada da nedensellik bağı yeterli
görülmektedir. Bu hukuki durumun arkasında güçlü bir uygulama vardır. Ancak
kanundaki yeni hukuki durum ise tamamen farklıdır: ‘Yeni kanunun birçok bölümünde
göze çarptığı üzere, kusur ilkesine ilişkin olarak yapılan iyileştirmenin önemi çok
büyüktür. Bu, netice sebebiyle ağırlaşmış suçlara ilişkin düzenlemedir Yeni kanunun
23. maddesine göre, bir fiilin, kastedilenden daha ağır veya başka bir neticenin
oluşumuna sebebiyet vermesi halinde, kişinin bundan dolayı sorumlu tutulabilmesi için
bu netice bakımından en azından taksirle hareket etmesi gerekir.’109
Hukuksal hata eski kanunun hiç bir bölümünde yer almamaktadır. ‘44. madde hiç bir
istisnaya yer vermeden; ‘Kanunu bilmemek mazaret sayılmaz’ düzenlemesini
getirmekteydi. Ancak bu, Avrupa ceza hukukunda olduğu gibi Türk ceza kanununda da
kusur ikesi ile çelişiyordu. Bu, eski ceza kanunlarında yer alan ancak zamanla
uygulamadan kalkmış bir düzenlemedir. Türkiye’de ceza kanunu tasarısı hazırlanırken
de bu konuyla ilgili pek çok tartışma olmuştur. Özellikle üniversite çevrelerinden,
sakınılamayacak hatanın, ceza yaptırımını ortadan kaldıran bir gerekçe olarak kanuna
alınması gerektiği görüşünü savunanlar olmuştur. Ancak bu görüşü kuşkuyla
karşılayanlar da vardı. Özellikle pek çok sanığın, kanunu bilmedikleri gerekçesi ile ceza
almamaya çalışacaklarından endişe edilmiştir. Kanunu bilme yükümlülüğü ilkesinin
devamlılığı ve bu ilkede yalnızca ‘hatanın sakınılamayacak olduğu’ durumları içeren bir
istisnanın yer almasının doğruluğuna gerçekte inanılmıştır. Sakınılamayacak hallerin
tanınmasının önündeki engelin bu kadar büyük olduğu da düşünülmemiştir.’110
Neticede, sakınılamayacak hata tasarının 2003’teki biçiminde yer almamıştır. Yeni
kanunun 29.09.2004 tarhinde onaylanan şeklinde, eski 44. madde 4. madde olarak yer
aldı, hukuksal hata ise 4/2 fıkrası ile düzenlenmiştir. 29 Haziran 2005 tarihindeki kanun
değişikliğinde ise 4. maddenin ikinci fıkrası yeniden kaldırılmış, ancak hukuksal hataya
ilişkin haller 30. maddeye yeni bir fıkra eklenerek (m. 30/4) düzenlenmiştir.111
‘Hukuksal hata konusu bütünüyle yeniden düzenlendi. Birbiriyle hiç örtüşmeyen 52.
madde diğer kaynaklar ve uygulama ile birlikte ceza kanunu şimdiye kadar sadece
yanılma ve hedefte sapmayı ele alırken, yeni kanununun genel hükümler bölümünde
tümüyle olmasa da hataya ilişkin bazı düzenlemeler yapılmıştır. Suçun unsurlarına
ilişkin hata, kastı ortadan kaldırır. Ancak eğer böyle bir suç varsa, muhtemelen taksirli
108
109
110
111
Jescheck (Dipnot 107), S. 15.
Tellenbach (Dipnot 91), S. 4.
Tellenbach (Dipnot 91), S. 4.
(4) Đşlediği fiilin haksızlık oluşturduğu hususunda kaçınılmaz bir hataya düşen kişi, cezalandırılmaz.
122
Hakan Hakeri
olmaktan dolayı bir ceza da verilir. 30. maddeye göre, eğer fail, bir suçun daha ağır
veya daha az cezayı gerektiren nitelikli hallerinin gerçekleştiği hususunda hataya
düşerse, bu hatasından yararlanır. Aynı uygulama failin ceza sorumluluğunu kaldıran
veya azaltan nedenlere ait koşulların gerçekleştiği hususunda kaçınılmaz bir hataya
düşmesi halinde de gerçekleşir. Ancak kanunda önlenemez hukuksal hata durumunda ne
yapılması gerektiği konusuna değinilmemiştir.’112
‘Geçerli olan kanunda her biri bir başka cezayı öngören eksik ve tam teşebbüs
arasında ayırım yapılmaktan vazgeçilmiştir. Đşlemeyi kastettiği bir suçu elverişli
hareketlerle doğrudan doğruya icraya başlayıp da elinde olmayan nedenlerle
tamamlayamayan kişi teşebbüsten dolayı sorumlu tutulur ve cezalandırılır. (m. 35).
Hâkim, ceza sınırları çerçevesinde, oluşmuş zarara ve tehlikenin büyüklüğüne göre
cezayı belirleme yetkisine sahiptir. Fiilden gönüllü vazgeçme halinde teşebbüsten
dolayı ceza verilmez fakat tamam olan kısım esasen bir suç oluşturduğu takdirde,
sadece o suça ait ceza ile cezalandırılır (m. 36).’113
Đştirak konusunda ise, iştirak eden kişinin azmettirici ile aynı ceza çarptırılmasının
çok yüksek bir ceza olacağını düşünen birçok kişi vardır. Bu nedenle, Türk ceza
kanununda şimdiye kadar uygulamada olan ceza indiriminin kaldırılmış olması114 ve
kanunun iştirakçi için ceza indirimine neden olan durumlara ilişkin hiç bir düzenleme
yer almaması şaşırtıcıdır. Şahsi kanaatime göre, suçu azmettirmeye teşebbüsün ve suç
işleme teklifinin ceza yaptırımı olduğunun da yeni Türk Ceza Kanunu’nda yer alması
gerekiyordu.115 Bu ceza hukukçuları heyeti tarafından teklif edilmiş, fakat
milletvekillerince kabul edilmemiştir.
Zincirleme suç kurumu yeni kanunda da muhafaza edilmiştir.
‘Ceza sistemi, cezaları ve güvenlik tedbirlerini kapsamaktadır. Ana ceza, yan ceza ya
da yan sonuçlar diye adlandırılan yaptırımlar artık kanunda yer almamaktadır. Cezalar,
hapis ve para cezalarıdır. (45. madde ve devamı) Đzinlerin ve ruhsatların iptali gibi
yaptırımlar, kanunda güvenlik tedbirleri olarak değerlendirilmektedir. (53. madde ve
devamı) Hapis cezaları ise, hükümlünün hayatı boyunca devam eden, kanun ve tüzükte
belirtilen sıkı güvenlik rejimine göre çektirilen ağırlaştırılmış müebbet hapis cezası (47.
madde) – bu ceza daha önce idamla cezalandırılan suçlar için öngörülmektedir – ,
müebbet hapis cezası (48. madde) ve süreli hapis cezası (49. madde) olarak ayrılır. Ağır
hapis, hapis ve hafif hapis cezaları arasındaki fark kaldırılmış, ancak bazı durumlar için
112
113
114
115
Tellenbach (Dipnot 91), S. 4.
Tellenbach (Dipnot 91), S. 4.
Schroeder, Entwurf eines türkischen Strafgesetzbuchs, Teilnahme, in: Ceza Hukuku Reformu,
Đstanbul 2001, S. 380.
Schroeder (Dipnot 115), S. 381.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
123
öngörülen cezalar yükseltilmiştir, örneğin hırsızlık suçu için öngörülen en hafif ceza 6
ay ile 1 yıl arası hapistir (141. madde 1. fıkra). Para cezalarında ise gün para cezası
sistemine geçilmiştir (52. madde). Gün para cezasının miktarı konusundaki kanunsal
düzenlemeler Alman Hukuku’ndaki gibi değildir. Kanun koyucu bu alanda daha çok
Polonya’daki düzenlemeyi örnek alarak (Polonya Ceza Kanunu, 33. madde, 3. fıkra)
geniş bir formülü esas almıştır. Buna göre günlük para cezası miktarı ekonomik durum
dikkate alınarak ve mağdurun kişisel koşulları göz önünde bulundurularak 20-100 YTL
arasında belirlenmektedir.’116
Şartlı tahliyenin uygulama alanı ise eski yasaya kıyasla daraltılmıştır. Cezanın
ertelenmesinin yanı sıra, hükmün açıklanmasının ertelenmesi de yeni bir kurum olarak
kabul edilmiştir. Ayrıca kamu davasının açılması da ertelenebilmektedir.
‘Yeni Türk Ceza Kanunu’nda suçun saikının çoğunlukla dikkate alınmadığı
görülmektedir. Buna ek olarak Türk Ceza Kanunu esnek de değildir. Genelde hâkimin
hiçbir takdir yetkisi yoktur. Ayrıca failin kişiliği de dikkate alınmamaktadır. Bence,
bütün koşulların ve saikların toplu değerlendirilmesi nedeniyle fiile ve faile uygun bir
hüküm verilememektedir.117 Bu, Türkiye’nin birçok alanda çok merkezi bir yapısı
olduğunu ortaya koymaktadır. Türkiye çok büyük bir ülke olsa da, idare hukuku
bakımından oldukça merkezidir. Merkezi bürokrasi yargı da dâhil olmak üzere bütün
alanların kendi kontrolü altında olmasını istemektedir. Bu nedenle hâkimlerin takdir
yetkisi azdır, savcılar kamu davasının mecburiliği ilkesine katı bir şekilde bağlı kalmak
zorundadırlar. Ancak, yeni Türk Ceza Kanunu’nda hâkimlerin takdir yetkisini
genişletilmiş, bu uygulama da Türkiye’de sert şekilde eleştirilmiştir.
II. Özel Hükümler
Özel Hükümlere ilişkin olarak: Đlk bakışta dikkat çeken en önemli unsur, devlete
karşı işlenen suçların kanundaki konumudur: Bu suçlar eski kanunda ve dünyadaki pek
çok ülkenin ceza kanunlarında olduğu gibi özel hükümlerin başında değil, kişilere ve
topluma karşı suçlardan sonra düzenlenmiştir. 2000 yılındaki kanun tasarında da
değinildiği gibi, gruplamadaki bu değişikliğin amacı bireylerin, toplumun ve devletin
anlayış değişimini ifade etmektir.118
‘Özel hükümlere bir dizi suç ve suç grupları ilave edilmiştir. Özellikle soykırım ve
insanlığa karşı suçlar, Roma Statüsü’ndeki hükümler esas alınarak düzenlenmiş, bu yeni
116
117
118
Tellenbach (Dipnot 91), S. 7.
Hakeri (Dipnot 19), S. 254, S. 255.
Türk Ceza Kanunu Tasarısı (Dipnot 79), S. 172, S. 173.
124
Hakan Hakeri
düzenlemelere özel hükümlerin en başında 76 ve 77. maddede yer verilmiştir. Ayrıca
181. maddede görüldüğü gibi, çevreye karşı işlenen suçlar da kanuna alınmıştır. Bu çok
anlamlıdır, çünkü çevrenin korunmasına ilişkin ceza hukuku düzenlemeleri şimdiye
kadar çok küçük sayıda kalmıştır ve çevre kanunu, diğer pek çok kanun gibi, çevreye
ilişkin az sayıda hüküm ile daha ziyade idari cezalar öngörmüştür.’119
Yeni kanunda da ensest için bir ceza öngörülmemektedir. Kanundaki yeni bir
düzenlemeye göre, kadının mağduru olduğu bir suç sonucu gebe kalması halinde,
gebeliği sona erdirirse kadına ceza verilmez (99. madde). Kürtaj, gebeliğin 10. haftasına
kadar yasaldır.
Yeni bir hüküm olan 90. maddeye göre, rızaya dayalı olsa bile, insan üzerinde deney
yapan bir kişi cezalandırılır. Diğer bir yeni hüküm olan 122. madde ile ‘ayrımcılık’
cezalandırılmaktadır.
Önemli hükümler tamamen yeniden düzenlenmiştir. Đşkence ile mücadeleye ilişkin
hükümlerde sıfır müsamaha çerçevesinde kalınmıştır. Şimdiye kadar kanunda belirtilen
suçun özünü, ceza davasında rolü olan kişilerin, sanığa/zanlıya, ama tanığa ve
müdahillere de suçunu söyletmek için işkence vesair kötü muamele yapması
oluşturuyordu. Đşkenceye ilişkin yeni düzenlemelerin çerçevesi daha geniştir, 94. madde
işkence fiilini işleyenler hakkında 3 yıldan 12 yıla kadar hapis cezası öngörmektedir, bu
ceza, ağırlaştırıcı nedenler mevcut ise daha da artırılabilir, işkence sonuncunda ölüm
meydana gelmişse memurun müebbet hapsine hükmolunur. Đşkenceye ilişkin hükümler,
devlet memurlarınca uygulanan kötü muameleler için ağır cezalar öngören
düzenlemeler haline gelmiştir.120
Kadın hakları ile ilgili alan, kimi hükümlerin kaldırılması, kimilerinin de
değiştirilmesiyle tamamen değiştirilmiştir. Türkiye’deki kadın örgütlerinin aktif
çalışmaları bu konuda çok etkili olmuştur. Đlkin, cinsel suçlar artık topluma ve iyi
ahlaka karşı işlenen suçlar değil, 102. madde uyarınca kişiye ve cinsel dokunulmazlığa
karşı işlenen suçlar altında işlenmektedir. Kız kaçırma ile ilgili bütün maddeler
kanundan çıkarılmıştır, buna ek ol.rak fail ile mağdur arasında, mağdurun rızası alınarak
yapılan evliliğin adli kovuşturmaya engel olduğunu belirten hüküm de kaldırılmıştır.
Bütün bu eski hükümlerden geriye kalan tek düzenleme, bir kimsenin cinsel amaçla
hukuka aykırı olarak bir yere gitmek veya bir yerde kalmak hürriyetinden yoksun
bırakılmasının ceza ağırlaştırıcı neden olmasıdır (109. madde, 5. fıkra).121
119
120
121
Tellenbach (Dipnot 91), S. 8.
Tellenbach (Dipnot 91), S. 8.
Tellenbach (Dipnot 91), S. 9.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
125
Eski Türk Ceza Kanunu, eşlerden birinin zina esnasında suçüstü yakalanması halinde
meydana gelen ölümlerde, cezayı hafifletici nedenler olduğunu kabul etmekteydi. Eski
Türk Ceza Kanunu’nun 462. maddesi, cezanın 1/8 oranında indirilebileceğini
öngörüyordu. Kanun tasarısında ise, doğru bir tutumla ayrı bir ceza indirimi maddesi
öngörülmüştür. Şu anda genel hükümlerin 29. maddesi uyarınca ‘tahrik’ genel ceza
indirim nedenidir. Bu hükümde, ceza indirimini sağlayacak başka bir neden yer
almamaktadır.
Yukarıda da değinildiği gibi, namus cinayetlerindeki özel ceza indirimi uygulaması
kaldırıldıktan sonra, töre saiki ile gerçekleşen cinayetlerde cezanın ağırlaştırılmasını
öngören hüküm kanuna eklenmiştir. Böylelikle, kan davası ya da töre nedeniyle işlenen
cinayetler de, ‘ağır adam öldürme’ olarak sınıflandırılmaktadır.
Eski Türk Ceza Kanunu, ‘evlilik dışı’ tecavüzlere ilişkin açık bir sınırlama
içermemesine rağmen, tecavüz fiilini gerçekleştiren kişi mağdurun eşi ise, bu kişiyi
tecavüz suçundan cezalandırılmamaktaydı. Yargıtay, eğer erkek, karınsıyla rızası
dışında anal ilişki yaşarsa, bu fiilin aile efradına karşı kötü muamele (478. madde)
dışındaki bir hükme göre değerlendirilemeyeceği görüşündedir. Evlilik içi tecavüzlerin
cezalandırılmıyor oluşu, erkeğin karısının üzerinde cinsel haklara sahip olması ile
gerekçelendirilmiştir.122 Bu uygulama kanuni bir düzenleme ile tasarıda engellenebilirdi.
Bilakis, tecavüze ilişkin kanun maddesinin gerekçesinde geçerli olan mahkeme kararına
atıfta bulunularak, bu nedenle başka bir düzenlemeye gerek olmadığı belirtilmiştir.123
Yeni kanunda ise, bu fiiller tecavüz olarak değerlendirilmekte, ancak kovuşturmanın
yapılması mağdurun şikâyette bulunması şartına bağlanmıştır (102. madde).
Özel hayata karşı suçlarsa, Đsviçre Ceza Kanunu örnek alınarak yeniden
düzenlenmiştir (132. madde ve devamı).124
Kanunda taksirli işlenen suçlara ilişkin düzenlemelerin sayısı artırılmıştır. Gerekçede
ise, bunun kanunun liberal yapısının göstergesi olduğu belirtilmiştir.125
Devlet kurumlarının aşağılanması ise, bugün Avrupa’da çok dar bir çerçevede ele
alınmaktadır. Buna karşın, yapılan eleştiriler çok geniş bir alana yayılmaktadır. Eski
Türk Ceza Kanunu’nun 159. maddesinde belirtilen değerler ve kurumlar birçok Avrupa
122
123
124
125
Ünver, Ceza Hukukunda Hukuki Değer, Annale de la Faculte de Droit d’Istanbul, Volume: 33,
Number: 50, 2001, S. 103.
Madde 313’ün gerekçesi (Dipnot 63), S. 321.
Toroslu (Dipnot 72), S. 85; Mehr dazu S. Tosun, Özel Hayatın Gizliliğini Đhlal Suçları, in: Değişen
Toplum ve Ceza Hukuku Karşısında TCK’nın 50 Yılı ve Geleceği, Đstanbul 1977, S. 384 vd.
Dönmezer, Bir Ceza Kanunu veya Tasarısının Değerlendirilmesi Yöntemi, in: Festschrift für Çelik,
Bd. I, Đstanbul 2001, S. 249.
126
Hakan Hakeri
ülkesinde büyük bir hukuksal koruma altında değillerdir.126 Cumhurbaşkanının, devlet
kurumlarının, değerlerinin ve sembollerine hakaret edilmesi fiillerinin kanunsal bir
yaptırıma tabi olmasının Türkiye’de çok büyük önem arz ettiği, 2002 yılı Ocak
ayındaki, 2005’teki ve 2006’daki tartışmalarda anlaşılmıştır. Hükümet, bu maddeyi
Avrupa Birliği’ne uyum çerçevesinde yeniden düzenlemek istemiştir. Kanun tasarısı
göz önünde bulundurulduğunda, tasarıda devlet sembollerine, cumhurbaşkanına, devlet
kurumlarına ve değerlerine hakaret edilmesine ilişkin düzenlemelerin eski kanunun
145., 158. ve 159. maddeleriyle büyük oranda benzerlik gösterdiği, ancak devletin yargı
organları ile, askeri veya emniyet teşkilatına yönelik hakaretin de kanunda düzenlendiği
görülmektedir. Ancak tasarıda dikkat çekici olan, ‘cumhuriyetin’ hakaretin yasaklandığı
kurumlar ve değerler arasında yer almamasıdır. Meclisteki uyum çalışmaları sırasında
bu maddeye ‘cumhuriyet’ ile birlikte ‘Türk Milleti’ ve ‘Türk Devleti de eklenmiştir.127
‘Yeni 301. maddenin temel yapısı aynı kalmıştır, ancak maddede değerler ve
kurumlar olarak iki gruba yer verilmiştir: Đlk grupta, Türklük, cumhuriyet ve meclis
alınarak onların alenen aşağılanması altı aydan iki yıla kadar hapis cezası ile
cezalandırılmaktadır; ikinci grupta ise hükümet, yargı, askeri ve emniyet teşkilatı yer
almakta olup, bunları aşağılayan kişinin 6 ay ile 2 yıl hapis cezası ile cezalandırılması
öngörülmektedir. Kanunda neredeyse, uygulamada daha çok karşılaşılan kurumlar için
ceza indiriliyor neredeyse hiç karşılaşılmayan kurumlar içinse eski ceza sürdürülmek
isteniyor gibi görülmektedir. Cezanın iki yıla indirilmesi, iki yıla kadar cezalar
ertelenebildiği için ilginçtir. Bun karşın Adalet Bakanlığı’nın eski Türk Ceza
Kanunu’nun 160. maddesi uyarınca sahip olduğu izin yetkisi kaldırılmıştır. Bu yetki
yürütmenin, önemli davaları yargıya intikal ettirmesine olanak tanıyabilir ve yargıya
uygun olmayan bir müdahale yapmadan önce uluslar arası politikada bu yetkinin
dağıtılmasını ikaz ederken daha dikkatli olunmasını kolaylaştırabilirdi. Bu maddeye
ilişkin bir diğer uyarı ise, hükmün öngördüğü cezaların uluslar arası karşılaştırmaya
göre çok yüksek olmasıdır. Neticede bu madde hala tatminkâr değildir.’128
Devlete karşı işlenen suçların içinde değil de, kamu barışına karşı suçlar alanında bir
maddeye daha değinmek gerekir. Ne var ki bu madde devlete karşı işlenen suçlara daha
yakın görünmektedir. 216. maddede, halkın sosyal sınıf, ırk, din, mezhep veya bölge
bakımından farklı özelliklere sahip bir kesimini, diğer bir kesimi aleyhine kin ve
düşmanlığa alenen tahrik eden kimseler hakkında bir yıldan üç yıla kadar hapis
öngörülmektedir. Buradaki sorun maddenin kendisinden ziyade yorumundadır ve tıpkı
namusa karşı işlenen suçlarda olduğu gibi bu maddede de haber yapma özgürlüğü ve
126
127
128
Tellenbach (Dipnot 60), S. 637.
Tellenbach (Dipnot 60), S. 638, S. 639.
Tellenbach (Dipnot 91), S. 10.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
127
eleştiri ile tahrik arasındaki sınırın nerede olduğu konusudur. Burada da sınırlar
genişleyebilir ve en radikal durumlarda düşüncelerin cezalandırılmasına kadar
gidilebilir.
Geçmiş yıllarda görülen, şimdiki başbakan, eski Đstanbul Belediye Başkanı’nın ya da
meşhur bir yazarın yargılanması gibi yüksek yargıya intikal eden davalarda yüksek
hakimlerin bir kısmının karşı oy ile beraat yönünde görüş bildirmeleri, düşüncelerin ne
derece değişiklik gösterdiğinin bir işaretidir. Bu maddede dikkate değer olan nokta ise,
‘kin ve düşmanlığa’ tahrikin kamu barışını bozacak şekilde gerçekleşmesi’
sınırlamasıdır. Böylece küçük suçlar kanunun kapsamı dışında bırakılmıştır. Maddenin
‘kamu barışını koruma’ amacına daha uygun olması itibariyle sadece ağırlığı olan,
önemli davalar el alınmaktadır.129 Son olarak da, güvenlik amacıyla, ‘tahrik nedeniyle
kamu barışını bozmaya yönelik açık ve mevcut bir tehlikenin mevcut olması halinde’
maddenin kullanılması gerekliliği getirilmiştir, (Đngilizce: clear and present danger,
burada Amerikan Hukuku’nun etkisi görülmektedir.)130 Ancak bu madde, Avrupa Đnsan
Hakları Mahkemesi’nin hükümlerine rağmen, çok katı bir şekilde uygulanmaya devam
etmektedir.
I. Sonuç
Türkiye, son 150 yılda ceza hukuku alanındaki kanunların başka ülkelerden alınması
ile oluştuğu bir ülkedir. Türk Ceza Hukuku üzerinde etkisi olan ülkeler, tarihsel olarak
şöyle sıralanmaktadır: Osman Đmparatorluğu döneminde yüzyıllar boyunca Đslam
Hukuku uygulanmıştır. 19. Yüzyıl’dan itibaren Osmanlı Đmparatorluğu’nun her
alanında çok büyük bir biçimde Fransız etkisi görmekteyiz, bu etki 1858 yılında
1810’da hazırlanmış Fransız Ceza Kanunu’nun Osmanlı Đmp.’da yürürlüğe girmesi ile
kendisini göstermiştir. Codice Zanardelli Kanunu da Fransızcadan Türkçeye tercüme
edildiğinden ve bu dönemde Ceza Hukukçularının çoğu Fransızca bildiğinden,
Zanardelli Kanunu da uzunca bir süre Fransız hukukuna göre yorumlanmıştır. Đlk olarak
1940’lı yıllardan itibaren Đstanbul Üniversitesi’nde Đtalyanca bilen asistanlar çalışmaya
başlamıştır.
Son zamanlarda ise, ceza hukukunun her alanında Alman etkisi hissedilmektedir.
Bunun tek nedeni, Đkinci Dünya Savaşı sırasında Türkiye’ye sığınan ve üniversitelerde
ders veren Yahudi profesörler değildir, Alman hukukunun çok ileri seviyede olması
nedeniyle pek çok kanun Alman Ceza hukukundan alınmıştır, ayrıca Almanya’da
129
130
Tellenbach (Dipnot 60), S. 641.
Tellenbach (Dipnot 91), S. 10.
128
Hakan Hakeri
araştırmaya Almanya tarafından da büyük finansal kaynaklar ayrıldığını da eklemek
gerekir.
Zamanla, Fransız hukukunun idari hukuku dışında etkisi kaybolmaya başlamıştır.
Ancak 2003 yılındaki tasarıdan itibaren, yeniden bir Fransız etkisinden söz
edilebilecekti. Buna karşılık, Yeni Türk Ceza Kanunu’nu hazırlayan kuruldaki üç ceza
hukukçusu Almanca bildiğinden, yeni kanundaki Alman hukuku etkisi de görmezden
gelinecek gibi değildir.
Günümüzde, Türk Ceza Hukukçularından 10-15 kadarı Đtalyanca bilirken, Almanca
bilen hukukçuların sayısı bunun iki katıdır. Böylelikle Türk Ceza Hukuku yönünü
batıya çevirmektedir, kanun üzerinde daha önceki dönemlerde Fransız ve Đtalyan etkisi
hissedilirken, bugün kanunda ağırlıklı olarak Alman etkisi hissedilmektedir.
Uzun bir dönem süren alıntılama döneminden sonra, açıkça şu tespitler yapılabilir:
Türk Ceza Hukukçuları yaratıcı değillerdir. Alıntılama, Türk Ceza Hukuku Öğretisinin
verimli olmasını engellemiştir.131 Türk Ceza hukukçuların yaptığı tek şey, yabancı bir
dil öğrenip, o ülkedeki ceza hukuku maddelerini Türk hukukuna aktarmaktır.
Yargı reformu Atatürk’ün reformları arasında çok önemli bir yere sahipti.132 1923
yılındaki büyük hukuk devriminden sonra, hukuk alanında büyük değişiklikler yapmaya
çabalanmıştır. En temel kanunlar değiştirilmiştir. En son olarak da, 1926 yılında
Đsviçre’den alınan medeni hukuk da uygulamadan kaldırılmış ve 01.01.2002 yılında
‘Türkiye yapımı medeni hukuk’ yürürlüğe girmiştir. Türk Ceza Hukuku’nda da bu
yönde bir değişiklik yapılması arzu edilmiştir. Ancak şu tespitte de bulunmam
gerekiyor, Avrupa’da ikinci Dünya Savaşı’nın ardından özellikle ceza hukuku alanında
demokratik bir devrim gerçekleşmiştir.133 Fakat aynı dönemde Türkiye’de bu gerekli
adım atılmamıştır.
Şahsi kanaatimce, 2003 yılındaki tasarıda da çok sorun vardı.134 Bununla birlikte,
tasarının çok uzun süreden beri ceza hukuku alanında yapılmış en verimli çalışma
olduğunu da belirtmek gerekir.135 Önemli olan, bu tasarının elzem bir iyileştirmenin
ardından kanunlaşmış olmasıdır, aksi takdirde 10-15 yıl daha herhangi bir yeni
gelişmenin olması beklenemezdi. Türkiye, 150 yıllık alıntılama geleneğini bozmalı ve
kendi ceza hukukunu oluşturma fırsatını bir kez daha kaçırmamalıdır. Bunun
131
132
133
134
135
Dönmezer/Erman, Nazari ve Tatbiki Ceza Hukuku, I, 12. Auflage, Đstanbul 1997, S. 156.
Yenisey (Dipnot 36), S. 213.
Özek (Dipnot 80), S. 662.
‘Ne yazık ki, eğer tasarı kanunlaşırsa esas sorun ondan sonra meydana gelecektir. Bu tasarı ancak iyi
bir tasarının nasıl olmaması gerektiğini gösterdiği için başarılıdır.’ Diyor Toroslu (Dipnot 72), VII.
Hakeri (Dipnot 51), S. 147.
Türk Ceza Hukuku’nun Tarihçesi ve Türk Ceza Hukuku Dogmatiğine Yabancı Hukukun Etkileri
129
çalışmalarına başlanmıştır. Ancak, başarıya ulaşması için çok kısa bir süre
öngörülmüştür. Bu nedenle, yeni kanunda da çok sorunlu nokta vardır.
Ceza Hukukundaki başarısızlığın nedenleri çok çeşitlidir. Belki de esas sorun
siyasidir. Fakat ben bu noktada iki önemli nedene136 dikkat çekmek istiyorum: Đlk olarak
konu epey muhafazakâr hukuk geleneği ile ilgilidir, özellikle hukuku uygulayan yargı
makamları, kanunların alışılmış kullanımının dışına çıkmak istememektedirler. Đkinci
olaraksa, yukarıda da değinildiği gibi, Türk Ceza Hukuku öğretisinin, bir kaç güzel
esere rağmen, yaratıcı ve verimli çalışmadığı söylenebilir. Bunun nedeni, Türkiye’de
nüfusa kıyasla çok az ceza hukukçusunun olmasıdır. 80 milyon insanın yaşadığı
Almanya’da 250 ceza hukuku profesörü varken, nüfusu 60 milyonu aşan Türkiye’de bu
rakam 21’dir. Ayrıca bu rakama da, geçtiğimiz yıllarda ulaşıldığını da vurgulamak
gerekir. 20 yıl öncesine kadar Türkiye’de yalnızca 2 hukuk fakültesi varken, bugün bu
rakam 18’e yükselmiştir (Özel üniversitelerle birlikte 31).
Türkiye, uluslararası anlaşmalara137 imza atarak hukuki yapısı ile batıya bağlanmıştır.
Avrupa ile Türkiye arasında hukuki bir ağ vardır. Tabii ki bu yönelimden sapan kimi
düzenlemeler olabilir. Ancak bunlar da karşıt yasalar değil, yalnızca nüanslardır.138
Avrupa ülkelerinin ceza hukuku yapısı aynı kültüre dayansa da, Türkiye de 150 yıllık
gelişme ile bugün Avrupa’ya hiç olmadığı kadar yakındır.
Özellikle Türkiye Avrupa Birliği’nin resmi adaylarından biri olduktan sonra, Avrupa
Hukukunun da daha dikkatlı takip edilmesi gerekmektedir.
‘Türkiye’nin modern dünyaya uyumu, Türk Hukukunda bir revizyon gerektirmekte
ve demokratik olmayan normların kaldırılmasını zorunlu kılmaktadır.’139
Roma Döneminde oluşan ortak ceza hukukunun yerini bugün ortak Avrupa Ceza
hukuku almıştır. Farklı ülkelerden ceza hukukçularının bir araya gelmesi, ortak bir
Avrupa Ceza Hukuku olduğunun göstergesidir. Hukuk biliminin bütün alanlarında, AB
çerçevesinde ya da AB dışında bir birlik belki yoktur, ancak bir yakınlaşma olduğu
söylenebilir,140 Türkiye de 200 yıldır bu yakınlaşmanın bir parçasıdır.
136
137
138
139
140
Cihan (Dipnot 16), S. 728.
Türkiye, 24.10.1945’ten beri UNO’ya, 13.4.1950’den beri Avrupa Konseyi’ne üyedir. Türkiye,
10.3.1954’te Đnsan Hakları Sözleşmesi’ni onaylamıştır, bu süreçte Türk Hukukunda Đnsan Hakları
Sözleşmesi maddelerinin ihlal edecek hiç bir hüküm bulunmamaktaydı. Yenisey (Dipnot 36), S. 214.
Ünal, Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin Türkiye Hakkındaki Mahkûmiyet Kararları ve Türk Đç
Hukukuna Etkileri, Hukuk Kurultayı 2000, C. I, S. 251.
Türkiye Büyük Millet Meclisi tarafından 25.11.1991 tarhinde arz edilen hükümet programı.
Artuk/Kleinjans, Das türkische Strafvollzugssystem – Überblick und Reformbestrebungen, in: ZStW
107 (1995), S. 129.
Dönmezer, CMUK 1999 Tasarısının Temel Đlkeleri, in: Festschrift für Erman, S. 254.
130
Hakan Hakeri
Ceza Hukukundaki bu reform, bazı eksikliklere rağmen modern bir ceza hukuku
yönünde atılmış çok önemli bir adımdır, büyük bir ilerlemedir.141
141
Karş. Tellenbach (Dipnot 91), S. 18.
Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards
in der Europäischen Union
Prof. Dr. Bernd Hecker1
A. Umwelt- und Klimaschutz als globale Aufgabe
Umwelt- und Klimaschutz stellt heute eine globale Aufgabe ersten Ranges auf
internationaler, europäischer und nationaler Ebene dar. In der ersten Hälfte der 1970er
Jahre wurde das Umweltproblem von den Vereinten Nationen (UN) aufgegriffen.2 Ein
Meilenstein für die Entwicklung des Umweltvölkerrechts war die im Jahre 1972 in
Stockholm veranstaltete erste UN-Umweltkonferenz, auf der eine Erklärung über die
menschliche Umwelt angenommen wurde.3 Mittlerweile existiert eine Reihe von
Internationalen Abkommen, die sich mit grenzüberschreitenden Umweltbeeinträchtigungen und ihrer Vermeidung befassen. Exemplarisch hervorzuheben sind
folgende Konventionen:
– Übereinkommen über die Verhütung von Meeresverschmutzung durch das
Einbringen von Abfällen und anderen Stoffen vom 29. Dezember 19724;
– Internationales Übereinkommen zur Verhütung von Meeresverschmutzung durch
Schiffe vom 2. Dezember 1973;5
– Genfer Übereinkommen über weiträumige, grenzüberschreitende Luftverunreinigungen vom 13. November 1979;6
– Wiener Übereinkommen zum Schutz der Ozonschicht vom 22. März 1985 mit dem
Montrealer Protokoll vom 16. September 1987;7
– Basler Übereinkommen über die Kontrolle grenzüberschreitender Verbringung
gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung vom 22. März 1989;8
1
2
3
4
5
6
7
8
Lehrstuhl für deutsches und ausländisches Strafrecht und Strafprozessrecht mit Wirtschafts- und
Umweltrecht, Justus-Liebig-Universität, Gießen.
Kimminich/Hobe, Völkerrecht, 8. Aufl., Tübingen, 2004, S. 472 ff.; Vitzthum/Bothe, Völkerrecht, 3.
Aufl., Berlin, 2004, 5. Abschn. Rn. 89 ff.
United Nations Declaration on the Human Environment, Report of the United Nations Conference of
the Human Environment, UN Doc. A/CONF. 48/14.
BGBl. 1977 II, S. 180; BGBl. 1987 II, S. 118.
BGBl. 1982 II, S. 2.
BGBl. 1982 II, S. 374.
BGBl. 1988 II, S. 902 und BGBl. 1988 II, S. 1015.
BGBl. 1994 I, S. 2771; 1994 II, S. 2703; aufgehoben und ersetzt durch VO (EG) Nr. 1013/2006 v.
14.6.2006 über die Verbringung von Abfällen (ABlEG 2006 Nr. 2 190, 1).
132
Bernd Hecker
– Rahmenübereinkommen der UN über Klimaänderungen („Klimakonvention“) vom
9. Mai 19929 und Kyoto-Protokoll vom 11. Dezember 199710 (Ziel: Eindämmung
des „Treibhauseffekts“).
Auf europäischer Ebene wird der Umwelt- und Klimaschutz maßgeblich durch die
Umweltpolitik der EG geprägt. Die EG hat sich zu einer der weltweit wichtigsten
internationalen Umweltorganisationen entwickelt. Zum Schutz der Umwelt wurden ca.
200 Richtlinien und Verordnungen erlassen.11 Bereits seit Anfang der 1970er Jahre
setzte die Gemeinschaft europäisches Umweltrecht auf der Grundlage einer
dynamischen Handhabung des Gründungsvertrages (EGV). Eine bedeutsame
Aufwertung erfuhr der gemeinschaftliche Umweltschutz mit dem Inkrafttreten der
Einheitlichen Europäischen Akte (EEA) im Jahre 1987 durch die Einfügung eines
besonderen Umweltkapitels in den EGV (Art. 174-176 EGV; ex-Art. 130 lit. r-t EGV),
welches später durch die Verträge von Maastricht (1992) und Amsterdam (1997)
weiterentwickelt wurde. Umweltschutz ist seither nicht mehr ein bloßes Mittel zur
Verwirklichung des Binnenmarktes, sondern ein eigenständiges Vertragsziel.12 Art. 2
EGV schreibt ein hohes Maß an Umweltschutz und eine Verbesserung der Qualität der
Umwelt als Aufgabe der Gemeinschaft fest.
Vor dem Hintergrund regionaler und globaler Umweltprobleme, die hier nur mit den
Schlagworten Waldsterben, Treibhauseffekt, Ozonloch und Meeresverschmutzung
angedeutet werden sollen, hat sich in vielen Staaten der Welt die Einsicht durchgesetzt,
dass die Umwelt nicht allein durch den Einsatz des Privat- und Verwaltungsrechts,
sondern auch mit dem Instrument strafrechtlicher Repression zu schützen ist.13 Auch in
den EU-Mitgliedstaaten wird dem Strafrecht eine für die Durchsetzung der
Umweltgesetze unverzichtbare flankierende Funktion zugeschrieben. Von einem
einheitlichen europäischen Umweltschutzstandard kann allerdings nicht die Rede sein.
Angesichts der erheblichen juristischen und praktischen Probleme, vor die sich die
Strafverfolger vor allem in Fällen grenzüberschreitender Umweltkriminalität gestellt
sehen,14 erscheint die Forderung unabweisbar, einheitliche umweltstrafrechtliche
Standards zu schaffen. Nur ein vereinheitlichtes europäisches Umweltstrafrecht vermag
der Einsicht Rechnung zu tragen, dass die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen
schon per se ein universelles und nicht nur ein nationales Interesse darstellt.15 Hinzu
9
10
11
12
13
14
15
BGBl. 1993 II, S. 1784.
BGBl. 2002 II, S. 966.
Vgl. hierzu die Mitteilung der Kommission; KOM (2003) S. 745 endg./2, S. 29.
Vgl. hierzu Epiney, Umweltrecht in der Europäischen Union, 2. Aufl., 2005, S. 10 ff., 93 ff., 113 ff.
Knaut, Europäisierung des Umweltstrafrechts, Herbolzheim, 2005, S. 145-242.
Vgl. hierzu Hecker, ZStW 115 (2003), S. 880 ff. m. w. N.
Vgl. hierzu Eisele, in: Pache (Hg.), Die Europäische Union - Ein Raum der Freiheit, der Sicherheit
und des Rechts?, 2005, S. 134, 140 f.; Höpfel, Triffterer-FS, 1996, S. 425, S. 426 f.
Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union
133
kommt, dass divergierende umweltstrafrechtliche Standards in den Mitgliedstaaten ein
Strafrechtsgefälle schaffen, dass zu Wettbewerbsverzerrungen führen kann und damit
das Binnenmarktziel konterkariert.16
B. Strafrechtlicher Umweltschutz auf europäischer Ebene
I. Übereinkommen zum Schutz der Umwelt durch das Strafrecht
Das Übereinkommen über den Schutz der Umwelt durch das Strafrecht17 liegt seit
dem 4. November 1998 zur Unterzeichnung aus. In dieser – bisher nur von Estland
ratifizierten – Konvention des Europarats werden umweltstrafrechtliche Tatbestände
formuliert, die von den beitretenden Staaten in nationales Recht umzusetzen sind.
Bisher ist jedoch noch nicht einmal die für das Inkrafttreten der Konvention
erforderliche Mindestzahl von drei Ratifikationen zustande gekommen. Es besteht
jedoch die begründete Aussicht, dass es in absehbarer Zeit gelingt, wenigstens in den 27
EU-Mitgliedstaaten einen einheitlichen umweltstrafrechtlichen Mindeststandard zu
etablieren.
II. Harmonisierungsbestrebungen innerhalb der EU
1. Vorschlag einer Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt
vom 13. März 2001
Am 13. März 2001 legte die Kommission erstmals einen auf Art. 175 EGV gestützten
Richtlinienvorschlag über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt vor.18 Nach
Auffassung der Kommission reichen die bestehenden Sanktionsvorschriften der
Mitgliedstaaten nicht aus, um die vollständige Einhaltung des EG-Umweltrechts zu
gewährleisten. Der Richtlinienvorschlag sieht daher eine Verpflichtung der
Mitgliedstaaten vor, vorsätzlich oder grob fahrlässig begangene Verstöße gegen
bestimmte Umweltschutzvorschriften der Gemeinschaft oder gegen harmonisiertes
Umweltrecht mit hinreichend wirksamen, angemessenen und abschreckenden
Sanktionen zu ahnden. Die in einem Anhang aufgelisteten Umweltschutzbestimmungen
betreffen namentlich die Bereiche Gewässer-, Luft- und Bodenreinhaltung, Abfallbeseitigung, Artenschutz, Schutz der Ozonschicht und umweltrelevanter
16
17
18
Knaut (Fn. 13), S. 306.
ETS Nr. 172. Der Konventionstext sowie der aktuelle Ratifikationsstand können im Internet
abgerufen werden unter http://conventions.coe.int.; vgl. hierzu Knaut (Fn. 12), S. 243 ff.
Vgl. KOM (2001) S. 139 endg. (ABlEG 2001 Nr. C 180 E, S. 238 ff.); vgl. hierzu nur Schmalenberg,
Ein Europäisches Umweltstrafrecht, Berlin, 2004, passim.
134
Bernd Hecker
Anlagenbetrieb. Hinsichtlich natürlicher Personen sollen die Mitgliedstaaten
strafrechtliche Sanktionen einschließlich Freiheitsstrafe in schwerwiegenden Fällen
androhen. Juristische Personen sollen mit dem Ausschluss von öffentlichen
Zuwendungen oder Hilfen, vorübergehenden oder ständigen Verboten von
Handelstätigkeiten oder mit richterlicher Aufsicht beziehungsweise einer richterlich
angeordneten Auflösung sanktioniert werden.
2. Rahmenbeschluss über den Schutz der Umwelt durch das Strafrecht
vom 27. Januar 2003
Die im Rat vertretenen Mitgliedstaaten lehnten aufgrund geltend gemachter
Kompetenzvorbehalte mit überwältigender Mehrheit die Annahme der von der
Kommission vorgeschlagenen Richtlinie ab. Stattdessen wurde nach langen
Verhandlungen das Instrumentarium der dritten Säule der EU aktiviert. Am 27. Januar
2003 verabschiedete der Rat auf der Grundlage der Art. 29, 31 Lit. e, 34 II Lit. b EUV
einen Rahmenbeschluss über den Schutz der Umwelt durch das Strafrecht, der am 6.
Februar 2003 in Kraft getreten ist.19 Inhaltlich lehnt sich der Rahmenbeschluss
weitgehend an das bereits erwähnte Übereinkommen des Europarates vom 4. November
1998 an, dessen Umsetzung in das deutsche Recht im Hinblick auf die Verhandlungen
auf EU-Ebene zurückgestellt worden war.
Die Kommission stellte sich ihrerseits auf den Standpunkt, dass ein gemeinschaftsrechtlicher Besitzstand bei Umweltkriminalität nur durch das Gemeinschaftsrecht
festgelegt werden könne und müsse. Dies gelte insbesondere für die Definition der
umweltbelastenden Tätigkeiten, die strafbar sein sollen und die allgemeine
Verpflichtung der Mitgliedstaaten, strafrechtliche Sanktionen vorzusehen. Ihre am 15.
April 2003 eingereichte Klage20 führte zur Nichtigerklärung des Rahmenbeschlusses
durch Urteil des EuGH vom 13. September 2005.21 Nach Auffassung des EuGH greift
der Rahmenbeschluss in die aus Art. 175 EGV abzuleitende Gesetzgebungszuständigkeit der EG ein, die gem. Art. 47 EUV gegenüber Rechtsakten der
dritten Säule Vorrang genieße. Der Gemeinschaftsgesetzgeber ist demnach befugt,
Maßnahmen in Bezug auf das Strafrecht der Mitgliedstaaten zu treffen, um die volle
19
20
21
ABlEG 2003 Nr. L 29, S. 55; vgl. hierzu Knaut (Fn. 13), S. 333 ff.; Mansdörfer, JURA 2004,
S. 297 ff.
ABlEG 2003 Nr. C 135, S. 21.
EuGH EuZW 2005, S. 632 = JZ 2006, S. 307 = EWS 2005, S. 454 = ZIS 2006, S. 179; vgl. hierzu
Böse, GA 2006, S. 211; Hecker, Europäisches Strafrecht, 2. Aufl., Heidelberg, 2007, § 8 Rn. 27;
Hefendehl, ZIS 2006, S. 161; Heger, JZ 2006, S. 310; Kubiciel, NStZ 2007, S. 136; Pohl, ZIS 2006,
S. 213; Schäfer, JA 2006, S. 342.
Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union
135
Wirksamkeit der von ihm zum Schutz der Umwelt erlassenen Rechtsnormen zu
gewährleisten.
3. Vorschlag einer Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt
vom 9. Februar 2007
Am 9. Februar 2007 legte die Kommission einen neuen Vorschlag für eine Richtlinie
des Europäischen Parlaments und des Rates über den strafrechtlichen Schutz der
Umwelt vor.22 Nach Art. 3 RL-Vorschlag haben die Mitgliedstaaten sicherzustellen,
dass die folgenden Handlungen Straftaten darstellen, wenn sie vorsätzlich oder
zumindest grob fahrlässig begangen werden:
(a) die Einleitung, Abgabe oder Einbringung einer Menge von Stoffen oder
ionisierender Strahlung in die Luft, den Boden oder das Wasser, die den Tod oder eine
schwere Körperverletzung von Personen verursacht;
(b) die rechtswidrige Einleitung, Abgabe oder Einbringung einer Menge von Stoffen
oder ionisierender Strahlung in die Luft, den Boden oder das Wasser, die den Tod oder
eine schwere Körperverletzung von Personen oder erhebliche Schäden hinsichtlich der
Luft-, Boden- oder Wasserqualität bzw. an Tieren oder Pflanzen verursacht oder
verursachen kann;
(c) die rechtswidrige Behandlung, einschließlich Beseitigung, Lagerung, Beförderung, Ausfuhr oder Einfuhr von Abfällen, einschließlich gefährlicher Abfälle, die den
Tod oder eine schwere Körperverletzung von Personen oder erhebliche Schäden
hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität sowie an Tieren oder Pflanzen
verursacht oder verursachen kann;
(d) der rechtswidrige Betrieb einer Anlage, in der eine gefährliche Tätigkeit ausgeübt
wird oder in der gefährliche Stoffe oder Zubereitungen gelagert oder verwendet werden,
wodurch außerhalb dieser Anlage der Tod oder eine schwere Körperverletzung von
Personen oder erhebliche Schäden hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität
sowie an Tieren oder Pflanzen verursacht werden oder verursacht werden können;
(e) die illegale Beförderung von Abfällen im Sinne von Artikel 2 Nummer 35 der
Verordnung (EG) Nr. 1013/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates23 aus
Gewinnstreben und in nicht unerheblicher Menge, unabhängig davon, ob es sich bei der
22
23
KOM (2007), S. 51 endg; vgl. ausführlich hierzu Heger, Die Europäisierung des deutschen
Umweltstrafrechts, 2008, S. 275 ff.
ABlEG 2006 Nr. L 190, S. 1. Diese neue AbfVerbrVO ersetzt die VO (EWG) Nr. 259/93 (ABlEG
1993 Nr. L 30, S. 1), die mit Wirkung ab dem 12. Juli 2007 aufgehoben wurde.
136
Bernd Hecker
Beförderung um einen einzigen Vorgang
zusammenhängende Vorgänge handelt;
oder um
mehrere,
offensichtlich
(f) die rechtswidrige Herstellung, Behandlung, Lagerung, Verwendung, Beförderung,
Ausfuhr oder Einfuhr von Kernmaterial oder anderen gefährlichen radioaktiven Stoffen,
die den Tod oder eine schwere Körperverletzung von Menschen oder erhebliche
Schäden hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität sowie an Tieren oder
Pflanzen verursacht oder verursachen kann;
(g) der unerlaubte Besitz, die unerlaubte Entnahme, Beschädigung oder Tötung von
sowie der unerlaubte Handel mit geschützten wildlebenden Tier- oder Pflanzenarten
oder Teilen davon;
(h) die rechtswidrige erhebliche Schädigung eines geschützten Lebensraums;
(i) der rechtwidrige Handel mit oder die rechtswidrige Verwendung von Stoffen, die
zum Abbau der Ozonschicht beitragen.
Die Beteiligung an oder die Anstiftung zu den in Artikel 3 genannten Handlungen
soll unter Strafandrohung gestellt werden (Art. 4 RL-Vorschlag). Als „rechtswidrig“
bezeichnet Art. 2 Lit. a RL-Vorschlag Verstöße gegen umweltschutzbezogene Rechtsvorschriften der Gemeinschaft oder gegen nationale Gesetze, verwaltungsrechtliche
Vorschriften oder Entscheidungen einer zuständigen Behörde. Art. 5 RL-Vorschlag
verlangt den Mitgliedstaaten die Einführung wirksamer, angemessener und
abschreckender Sanktionen ab. Für bestimmte Straftaten nach Art. 3 RL-Vorschlag, die
unter Verwirklichung erschwerender Umstände (z. B. Tod oder schwere
Körperverletzung einer Person; erhebliche Schädigung der Umwelt; Tatbegehung im
Rahmen einer kriminellen Vereinigung) begangen werden, sind Mindesthöchststrafen
festgelegt.
Anordnungen über die Haftung und Sanktionierung juristischer Personen ergeben
sich aus Art. 6 und 7 RL-Vorschlag, wobei auch nichtkriminalstrafrechtliche
Sanktionen als ausreichend erachtet werden. Mitgliedstaaten, die in ihrer Rechtsordnung
die strafrechtliche Verantwortlichkeit juristischer Personen nicht anerkennen, sind also
nicht verpflichtet, ihr nationales System zu ändern.
4. Kursorische Würdigung des Richtlinienvorschlags
Da die schlichte Zuwiderhandlung gegen gemeinschaftsrechtliches Umweltrecht die
Verhängung kriminalstrafrechtlicher Sanktionen nicht zu legitimieren vermag, muss
durch Anlegung materieller Strafbarkeitskriterien eine klare Grenzziehung zu bloßem
Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union
137
Verwaltungs- bzw. Ordnungsunrecht gewährleistet werden. Diesem Erfordernis trägt
der Richtlinienvorschlag durch seine Anknüpfung an bestimmte Erheblichkeitsschwellen und Eignungserfordernisse angemessen Rechnung.
Bedenklich erscheint aus kompetenzrechtlichen Gründen die in Art. 2 Lit. a RLVorschlag getroffene Bestimmung, wonach nicht nur Verstöße gegen
Umweltbestimmungen des Gemeinschaftsrechts, sondern auch gegen nationales
Umweltrecht als „rechtswidrig“ zu bewerten sind. Die Kompetenzgrundlage des
Art. 175 EGV dient allein der effektiven Durchsetzung von unmittelbar geltendem
Gemeinschaftsrecht und harmonisiertem Umweltrecht. Sie ermächtigt mithin nicht
dazu, den Mitgliedstaaten Pönalisierungspflichten bei Verstößen gegen
nichtharmonisiertes nationales Umweltrecht aufzuerlegen. Nach hier vertretener
Auffassung muss es dem freien gesetzgeberischen Ermessen der Mitgliedstaaten
überlassen bleiben, ob und inwieweit sie solchen Verstößen strafrechtliche Relevanz
beimessen.
Nicht von Primärrecht gedeckt sein dürfte auch das in Art. 3 Lit. a RL-Vorschlag
formulierte Tötungs- und Körperverletzungsdelikt. Da dieses Delikt auf die
Umweltrechtswidrigkeit der Tathandlung gänzlich verzichtet, liegt seine
Regelungsmaterie außerhalb der von Art. 174 EGV abgesteckten Gemeinschaftskompetenz auf dem Gebiet des Umweltschutzes.
C. Europäische Mindeststandards und deutsches Umweltstrafrecht
I. Grundstrukturen und Charakteristika des deutschen Umweltstrafrechts
Die deutsche Rechtsordnung verfügt seit 1980 über ein modernes Umweltstrafrecht,
dessen Tatbestandskatalog zuletzt im Jahre 1994 durch das 2. UKG verschärft und
erweitert wurde. Der Gesetzgeber hat sich klar für die Anerkennung eigenständiger
ökologischer Rechtsgüter und deren Schutzwürdigkeit ausgesprochen. In der amtlichen
Gesetzesbegründung wird ausgeführt:
„Der Lebensraum und die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen – und zwar
sowohl des einzelnen als auch der gesamten Bevölkerung – verdienen den
strafrechtlichen Schutz und die Beachtung, die im Kernbereich des Strafrechts zum
Schutze der klassischen, insbesondere individualrechtlichen Rechtsgüter seit langem
selbstverständlich sind. Der strafrechtliche Umweltschutz darf sich nicht allein auf den
Schutz des menschlichen Lebens und menschlicher Gesundheit vor den Gefahren der
Umwelt beschränken; er muss auch den Schutz elementarer Lebensgrundlagen wie
138
Bernd Hecker
Wasser, Luft und Boden als Bestandteile des menschlichen Lebensraumes einbeziehen
und solche ökologischen Schutzgüter auch als Rechtsgüter anerkennen.24“
Nach h. M. liegt den Umweltdelikten eine ökologisch-anthropozentrische
Rechtsgutskonzeption zugrunde.25 Damit kommt zum Ausdruck, dass die
Umweltmedien Gewässer, Boden und Luft zwar als eigenständige ökologische
Rechtsgüter anzuerkennen, jedoch nicht um ihrer selbst willen geschützt sind, sondern
nur in ihrer Funktion als elementare natürliche Lebensgrundlagen des Menschen.
Als zentrale Bestimmungen des 29. Abschnittes des StGB sind folgende
Straftatbestände hervorzuheben:
– Gewässerverunreinigung (§ 324 StGB)
– Bodenverunreinigung (§ 324 a StGB)
– Luftverunreinigung (§ 325 StGB)
– Verursachen von Lärm (§ 325 a StGB)
– Unerlaubter Umgang mit Abfällen (§ 326 Abs. 1 StGB)
– Abfalltourismus (§ 326 Abs. 2 StGB)
– Unerlaubter Betrieb von Anlagen (§ 327 StGB)
– Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen und anderen gefährlichen Stoffen
und Gütern (§ 328 StGB)
– Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete (§ 329 StGB)
– Besonders schwerer Fall einer Umweltstraftat (§ 330 StGB)
– Schwere Gefährdung durch Freisetzen von Giften (§ 330 a StGB)
Das 2. UKG setzt die im Jahre 1980 eingeleitete kriminalpolitische Tendenz einer
weiten Vorverlagerung der Strafbarkeit durch die Schaffung abstrakter
Gefährdungsdelikte fort. So hängt z. B. die Erfüllung des Tatbestands der
Luftverunreinigung (§ 325 Abs. 1 StGB) nur von der Feststellung ab, dass die Luft
infolge der Tathandlung so verunreinigt wird, dass sie generell geeignet erscheint, die
im Gesetz genannten Rechtsgüter zu schädigen. Auch der Tatbestand des § 326 Abs. 1
Nr. 4 a StGB ist bereits erfüllt, wenn unbefugt Abfälle beseitigt werden, die nach Art,
Beschaffenheit oder Menge geeignet sind, nachhaltig ein Gewässer, die Luft oder den
Boden zu verunreinigen. Der Eintritt eines Schadens oder auch nur einer konkreten
24
25
BT-Drs. 8/2382, S. 9 f.
Vgl. hierzu nur Bloy, JuS 1997, S. 577, S. 578 ff.; Rengier, NJW 1990, S. 2506 ff.
Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union
139
Rechtsgutsgefährdung wird also nicht vorausgesetzt. Fast alle Umweltdelikte erstrecken
sich auf das Versuchsstadium.26 Ferner wird der Anwendungsbereich der Umweltstrafgesetze dadurch erweitert, dass bereits fahrlässiges Verhalten unter Strafandrohung
gestellt wird.
Ein Charakteristikum des deutschen Umweltstrafrechts ist die Verwaltungsakzessorietät der Umweltdelikte, also ihre Abhängigkeit vom Umweltverwaltungsrecht.27 Besonders deutlich gelangt dieses Prinzip in denjenigen Tatbeständen zum
Ausdruck, die - wie etwa die Boden - oder Luftverunreinigung (§§ 324 a, 325 StGB)- an
die „Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten“ anknüpfen. Verwaltungsrechtliche
Pflichten sind nach der Legaldefinition des § 330 d Nr. 4 StGB solche, die sich aus
einer Rechtsvorschrift (Gesetz, Rechtsverordnung, Satzung), einer gerichtlichen
Entscheidung, einem vollziehbaren Verwaltungsakt, einer vollziehbaren Auflage oder
einem öffentlich-rechtlichen Vertrag ergeben und dem Schutz vor Gefahren oder
schädlichen Einwirkungen auf die Umwelt, insbesondere auf Menschen, Tiere oder
Pflanzen, Gewässer, Luft oder den Boden dienen.
Eine andere Gruppe von Umweltdelikten knüpft an ein Handeln ohne die
erforderliche Genehmigung oder an einen Verstoß gegen ein verwaltungsrechtliches
Verbot an (z. B. §§ 326 Abs. 2, 327 Abs. 1, 328 Abs. 1, 329 Abs. 1 StGB).
Das für die Verwaltungsakzessorietät der Umweltdelikte ebenfalls typische Merkmal
„unbefugt“ (vgl. §§ 324, 326 StGB) stellt eine Konkretisierung des allgemeinen
Verbrechensmerkmals der Rechtswidrigkeit dar. Kein unbefugtes Handeln liegt vor,
wenn der Akteur sich auf eine verwaltungsrechtliche Gestattung berufen kann. Materiell
rechtswidrige, aber dennoch wirksame begünstigende Verwaltungsakte entfalten nach
ganz h. M. eine strafrechtliche Gestattungswirkung, welche die Strafbarkeit
ausschließt.28 Eine Grenze zieht § 330 d Nr. 5 StGB für die Fälle der rechtsmissbräuchlichen Inanspruchnahme einer wirksamen Genehmigung, Planfeststellung oder
sonstigen Zulassung. Zu denken ist vor allem an die Fälle einer durch Drohung,
Bestechung, Kollusion oder Täuschung erlangten Genehmigung. Kein Konsens besteht
bezüglich der umweltstrafrechtlichen Behandlung rechtswidriger belastender
Verwaltungsakte (z. B. Untersagungsanordnungen, Auflagen). Die höchstrichterliche
Rechtsprechung geht davon aus, dass sich deren Adressat auch dann strafbar macht,
wenn er einem rechtswidrigen, aber bestandskräftigen Verwaltungsakt zuwiderhandelt.29
26
27
28
29
Keine Versuchsstrafbarkeit sehen vor §§ 325, 325a, 327, 329 StGB.
Vgl. hierzu Cramer/Heine, in: Schönke/Schröder, StGB, 27. Aufl., München, 2006, Vorbem
§§ 324 ff. Rn. 12 ff.; Kloepfer/Vierhaus, Umweltstrafrecht, 2. Aufl., München, 2002, Rn. 26 ff.
Cramer/Heine (Fn. 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 16a m. w. N.
BGHSt S. 23, 86; 31, S. 315; zust. Cramer/Heine (Fn. 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 16a m. w. N.
140
Bernd Hecker
Weitgehend anerkannt ist, dass ein Handeln ohne erforderliche Genehmigung (z. B. eine
Gewässereinleitung)
trotz
materieller
Genehmigungsfähigkeit
strafrechtlich
rechtswidrig ist.30 Auch besteht weithin Einigkeit darüber, dass eine nachträglich erteilte
Genehmigung ein zum Tatzeitpunkt unbefugtes Verhalten nicht straflos zu stellen
vermag.31
Spezielle Amtsträgertatbestände kennt das deutsche Umweltstrafrecht nicht.32 Die
umweltstrafrechtliche Haftung von Amtsträgern richtet sich somit nach den allgemeinen
Regeln über Täterschaft, Teilnahme und Unterlassen (§§ 13, 25-27 StGB). Wegen
vorsätzlicher Gewässerverunreinigung (§ 324 Abs. 1 StGB) macht sich z. B. ein
Amtsträger strafbar, der bewusst eine nicht genehmigungsfähige Gewässereinleitung
gestattet oder der gegen eine rechtswidrige Gewässereinleitung nicht einschreitet.
II. Schutzbereich der deutschen Umweltdelikte
Nach geltendem Gemeinschaftsrecht sind die Mitgliedstaaten aufgrund des in Art. 10
EGV verankerten Loyalitätsgebotes verpflichtet, ihre Strafrechtssysteme zum Schutze
und zur Durchsetzung von Gemeinschaftsinteressen zu funktionalisieren (sog.
„Assimilierungsprinzip“). Der EuGH postuliert in ständiger Rechtsprechung die Pflicht
der Mitgliedstaaten, alle geeigneten Maßnahmen zu treffen, um Verstöße gegen
Gemeinschaftsrecht nach ähnlichen sachlichen und verfahrensrechtlichen Regeln zu
ahnden wie gleichartige Verstöße gegen nationales Recht. Den Mitgliedstaaten
verbleibe zwar die Wahl der Sanktionen. Diese müssten aber wirksam, verhältnismäßig
und abschreckend sein. Dies bedeutet, dass die Anwendbarkeit von Tatbeständen des
nationalen Umweltstrafrechts auch in den Fällen sichergestellt sein muss, in denen der
Täter das gemeinschaftsrechtlich geformte supranationale Rechtsgut Umwelt angreift.
In diesem Zusammenhang ist an die Schaffung von Gleichstellungsvorschriften zu
denken, durch die klargestellt wird, dass auch dem Verstoß gegen EG-Umweltrecht
Tatbestandsrelevanz zukommt. Der gleiche Effekt kann aber zumeist auch schon durch
eine gemeinschaftsrechtskonforme Auslegung der Umweltdelikte33 erzielt werden.
Der Schutzbereich der nationalen Umweltdelikte muss sich im Lichte des Art. 10
EGV auf alle Umweltgüter (insbesondere Gewässer, Luft und Boden) in den EGMitgliedstaaten erstrecken.34 Die frühere Judikatur des BGH,35 nach welcher das
30
31
32
33
34
OLG Köln, wistra 1991, 74; Cramer/Heine (Fn. 26) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 19 m. w. N.
Cramer/Heine (Fn. 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 19 m. w. N.
Cramer/Heine (Fn. 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 29 m. w. N.
Vgl. hierzu BGHSt 37, S. 333; Hecker (Fn. 21), § 10 Rn. 56, 73 ff.
Cramer/Heine, in: Schönke/Schröder (Fn. 27), Vorbem §§ 324 ff. Rn. 7 e; § 330 d Rn. 3; Vormbaum,
Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union
141
deutsche Abfallstrafrecht nur inländische Umweltgüter schütze, ist mit diesen
europarechtlichen Vorgaben nicht vereinbar. Sie ist jedoch ohnehin überholt, seitdem
die Beschränkung des Gewässerbegriffs in § 330 d Nr. 1 StGB a. F. auf Tatobjekte „im
räumlichen Geltungsbereich dieses Gesetzes“ durch das 2. UKG36 aufgehoben wurde.
Deutsches Umweltstrafrecht ist somit prinzipiell auch auf Fälle mit
grenzüberschreitender Dimension anwendbar. Weitere Voraussetzung ist allerdings,
dass eine Strafrechtsanwendungsbestimmung (§§ 3-7, 9 StGB) die Ausdehnung
deutscher Strafgewalt im konkreten Einzelfall gestattet.37
III. Gemeinschaftsrechtliche Tatbestandsvorgaben
und deutsches Umweltstrafrecht
Falls eine dem Vorschlag der Kommission vom 9. Februar 2007 entsprechende
Richtlinie erlassen wird, muss der deutsche Gesetzgeber einen etwaigen Anpassungsbedarf an gemeinschaftsrechtliche Tatbestandsvorgaben prüfen. Der RL-Vorschlag legt
– von dem kompetenzrechtlich bedenklichen § 3 Lit. a RL-Vorschlag abgesehen – eine
verwaltungsakzessorische Tatbestandsstruktur des europäischen Umweltstrafrechts
zugrunde, die - wie gezeigt - auch dem deutschen Umweltstrafrecht immanent ist.
Das Einleiten, Abgeben oder Einbringen einer Menge von Stoffen oder ionisierender
Strahlung in die Luft, den Boden oder das Wasser, welches den Tod oder eine schwere
Körperverletzung einer Person verursacht (Art. 3 Lit. a RL-Vorschlag) wird bereits von
den Tötungs- und Körperverletzungsdelikten (§§ 211 ff., 223 ff. StGB) erfasst. Die
vorsätzlich wie fahrlässig begehbaren §§ 311, 324, 324 a, 325, 326, 330, 330 a StGB
sind anwendbar auf die rechtswidrige Einleitung, Abgabe oder Einbringung einer
Menge von Stoffen oder ionisierender Strahlung in die Luft, den Boden oder das
Wasser, die den Tod oder eine schwere Körperverletzung von Personen oder erhebliche
Schäden hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität bzw. an Tieren oder
Pflanzen verursacht oder verursachen kann (Art. 3 Lit. b RL-Vorschlag).
Die rechtswidrige Behandlung, einschließlich Beseitigung, Lagerung, Beförderung,
Ausfuhr oder Einfuhr von Abfällen, einschließlich gefährlicher Abfälle, die den Tod
oder eine schwere Körperverletzung von Personen oder erhebliche Schäden hinsichtlich
der Luft-, Boden- oder Wasserqualität sowie an Tieren oder Pflanzen verursacht oder
35
36
37
Schutz der Rechtsgüter von EU-Staaten durch das deutsche Strafrecht, 2005, S. 155 ff.
BGHSt 40, S. 79; vgl. hierzu die zutr. Gegenargumentation von Rengier, JR 1996, S. 34 ff.
Zweites Gesetz zur Bekämpfung der Umweltkriminalität v. 27. Juni 1994 (BGBl. I 1994, S. 1440).
Vgl. hierzu Eser, in: Schönke/Schröder (Fn. 27), Vorbem §§ 3-7, Rn. 24, § 9 Rn. 6; Hecker (Fn. 21),
§ 2 Rn. 38 ff.; ders., ZStW 115 (2003), S. 880, 885 ff.; Martin, ZRP 1992, S. 19.
142
Bernd Hecker
verursachen kann (Art. 3 Lit. c RL-Vorschlag), wird von den Abfalldelikten des § 326
StGB, ggf. als besonders schwerer Fall gem. § 330 StGB, erfasst.
Der rechtswidrige Betrieb einer Anlage, in der eine gefährliche Tätigkeit ausgeübt
wird oder in der gefährliche Stoffe oder Zubereitungen gelagert oder verwendet werden,
wodurch außerhalb dieser Anlage der Tod oder eine schwere Körperverletzung von
Personen oder erhebliche Schäden hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität
sowie an Tieren oder Pflanzen verursacht werden oder verursacht werden können
(Art. 3 Lit. d RL-Vorschlag), kann sich als Anlagendelikt nach § 327 StGB, aber auch
als Straftat gem. §§ 324, 324 a, 325, 325 a StGB darstellen.
Die Tathandlung der illegalen Beförderung von Abfällen im Sinne von Artikel 2
Nummer 35 der Verordnung (EG) Nr. 1013/2006 des Europäischen Parlaments und des
Rates38 aus Gewinnstreben und in nicht unerheblicher Menge (Art. 3 Lit. e RLVorschlag) wird von § 326 Abs. 2 StGB erfasst.
Die rechtswidrige Herstellung, Behandlung, Lagerung, Verwendung, Beförderung,
Ausfuhr oder Einfuhr von Kernmaterial oder anderen gefährlichen radioaktiven Stoffen,
die den Tod oder eine schwere Körperverletzung von Menschen oder erhebliche
Schäden hinsichtlich der Luft-, Boden- oder Wasserqualität sowie an Tieren oder
Pflanzen verursacht oder verursachen kann (Art. 3 Lit. f RL-Vorschlag), wird vor allem
von § 328 Abs. 1-3 StGB unter Strafandrohung gestellt. Daneben können §§ 324, 324 a,
325, 326, 330 a StGB sowie die allgemeinen Tötungs- und Körperverletzungsdelikte
eingreifen. Die rechtswidrige erhebliche Schädigung eines geschützten Lebensraumes
(Art. 3 Lit. h RL-Vorschlag) ist gem. § 329 Abs. 3 StGB strafbar.
Ergänzt werden die umweltstrafrechtlichen Bestimmungen des StGB durch eine Fülle
nebenstrafrechtlicher Bestimmungen, die z. B. im BNSchG39 und im ChemikG40
niedergelegt sind. So werden der unter Art. 3 Lit. g RL-Vorschlag aufgeführte
unerlaubte Besitz, die Entnahme, Beschädigung oder Tötung von sowie der unerlaubte
Handel mit geschützten wildlebenden Tier- oder Pflanzenarten oder Teilen davon,
zumindest in den Fällen, in denen sie nach der Definition in den einzelstaatlichen
Rechtsvorschriften vom Aussterben bedroht sind, von § 66 BNSchG mit Strafe bedroht.
Der rechtswidrige Handel mit oder die rechtswidrige Verwendung von Stoffen, die zum
Abbau der Ozonschicht beitragen (Art. 3 Lit. i RL-Vorschlag) stellt eine gem. § 7
38
39
40
ABlEG 2006 Nr. L 190, S. 1.
Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege v. 25. März 2002 (BGBl. I 2002, S. 1193).
Chemikaliengesetz i. d. F. v. 20. Juni 2002 (BGBl. I 2002, S. 2090).
Die Schaffung umweltstrafrechtlicher Mindeststandards in der Europäischen Union
143
ChemOzonSchichtV41 i. V. m. § 27 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2-4 ChemikG strafbare Handlung
dar.
Die §§ 30, 130 OWiG sehen eine bußgeldrechtliche Verantwortlichkeit juristischer
Personen und Personenvereinigungen sowie des Betriebsinhabers, des gesetzlichen
Vertreters, des Betriebsleiters und der aufsichtspflichtigen Person vor, wenn eine Person
als vertretungsberechtigtes Organ oder Organmitglied bzw. als Generalbevollmächtigter, Prokurist oder Handlungsbevollmächtigter in leitender Stellung
zugunsten der juristischen Person handelt oder wenn eine mangelnde Überwachung
oder Kontrolle die Straftat ermöglicht hat.
Bei kursorischer Betrachtung sind somit alle in Art. 3 Lit. a-i RL-Vorschlag
aufgeführten Handlungen nach deutschem Recht bereits strafbar und mit
richtlinienkonformen Sanktionen bedroht. Dass die deutschen Umweltstrafnormen
durchgehend eine strengere bzw. weiterreichende strafrechtliche Haftung statuieren als
von dem RL-Vorschlag verlangt wird, ist im Hinblick auf Art. 176 EGV nicht zu
beanstanden. Nach Art. 176 EGV ist es den Mitgliedstaaten nicht verwehrt, stärkere als
die geforderten Schutzmaßnahmen beizubehalten oder zu ergreifen.
Anpassungsbedarf besteht im Hinblick auf die in Art. 2 Lit. a RL-Vorschlag
enthaltene Regelungsvorgabe, auch Verstöße gegen nationale Gesetze, verwaltungsrechtliche Vorschriften oder Entscheidungen einer zuständigen Behörde als
„rechtswidrige“ Verhaltensweise zu erfassen. Bislang konnte nämlich noch nicht
abschließend geklärt werden, ob und inwieweit die tatbestandsrelevante Verletzung
verwaltungsrechtlicher Pflichten auch am Maßstab ausländischen Umweltrechts
gemessen werden darf.42 Daher empfiehlt sich eine Änderung des § 330 d StGB
dahingehend, dass im Rahmen der nationalen Umweltdelikte auch solchen Ge- und
Verboten Tatbestandsrelevanz zukommt, die auf harmonisiertem Umweltrecht anderer
Mitgliedstaaten beruhen.
D. Schlussbemerkung
Es verdient Beifall, dass der EuGH mit seinem Urteil vom 13. September 2005 den
Weg für eine Harmonisierung des Umweltstrafrechts frei macht. Eine Mindestangleichung der einschlägigen Umweltstraftatbestände in den 27 EU-Mitgliedstaaten ist
nicht nur als bedeutender Fortschritt bei der Bekämpfung grenzüberschreitender
Umweltdelinquenz zu begrüßen. Ihr kommt auch die Bedeutung zu, die universale
41
42
Chemikalien-Ozonschichtverordnung vom 13. November 2006 (BGBl. I 2006, S. 2638).
Vgl. hierzu Cramer/Heine, in: Schönke/Schröder (Fn. 27), § 330 d Rn. 19 m. w. N.
144
Bernd Hecker
Dimension und Schutzwürdigkeit der Umwelt im Rechtsbewusstsein der Bürger zu
verankern. Ein harmonisiertes Umweltstrafrecht könnte nicht zuletzt auch eine
Vorbildwirkung für Strafrechtsordnungen außerhalb der EU entfalten. Der Richtlinienvorschlag der Kommission vom 9. Februar 2007 sollte daher baldmöglichst
beraten und als Richtlinie vom Rat beschlossen werden.
Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının
Asgari Standartlarının belirlenmesi
Prof. Dr. Bernd Hecker1
Übersetzt von: Rabia Ünlü, LL.M.Eur.
A. Evrensel bir Görev olan Çevre ve Đklim Koruması
Çevrenin ve iklimin korun ması uluslararası, Avrupa ve ulusal platformda öncelik
verilmesi gereken küresel bir görevdir. 1970’li yılların ilk yarısında da çevre sorunu
Birleşmiş Milletler tarafından ele alınmıştır.2 1972 yılında Stockholm’da yapılan ve
insani çevreyle ilgili bir deklarasyonun kabul edildiği Birleşmiş Milletler Çevre
Konferansında uluslararası çevre hukukunun gelişimi için önemli bir adım atılmıştır.3
Sınırötesi çevreye verilen zararlar ve alınması gereken önlemlerle ilgili bir çok
uluslararası antlaşmalar yapılmıştır. Şu çok taraflı anlaşmalar örnek olarak belirtilebilir:
– Denizlerin Karadan Her Türlü Atıklar ve Diğer Maddelerle Kirletilmesinin
Önlenmesine Đlişkin, 29 Aralık 1972 tarihli Sözleşme;4
– Gemilerin Sebep Olduğu Deniz Kirliliğinin Önlenmesine Đlişkin, 2 Aralık 1973
tarihli Uluslararası Anlaşma;5
– Geniş Alanı Kapsayan Sınırötesi Hava Kirliliği ile ilgili 13 Kasım 1979 tarihli
Cenevre Sözleşmesi;6
– Ozon Tabakasının Korunmasına Dair 22 Mart 1985 Tarihli Montreal Protokolü ve
16 Eylül 1987 Tarihli Viyana Sözleşmesi;7
– Tehlikeli Atıkların Sınırötesi Taşınmasının ve Bertarafının Kontrolüne Đlişkin 22
Mart 1989 Tarihli Basel Sözleşmesi;8
– 9 Mayıs 19929 Tarihli Birleşmiş Milletler Đklim Değişikliği Çerçeve Sözleşmesi ve
11 Aralık 199710 Tarihli Kyoto Protokolü (Amaç: atmosferdeki sera gazlarının
yoğunluğunun dengede kalmasını sağlamaktır.).
1
2
3
4
5
6
7
8
Justus-Liebig-Universität, Gießen.
Kimminich/Hobe, Völkerrecht, 8. Aufl., Tübingen, 2004, S. 472 ff.; Vitzthum/Bothe, Völkerrecht, 3.
Aufl., Berlin, 2004, 5. Abschn. Rn. 89 ff.
United Nations Declaration on the Human Environment, Report of the United Nations Conference of
the Human Environment, UN Doc. A/CONF. 48/14.
BGBl. 1977 II, S. 180; BGBl. 1987 II, S. 118.
BGBl. 1982 II, S. 2.
BGBl. 1982 II, S. 374.
BGBl. 1988 II, S. 902 und BGBl. 1988 II, S. 1015.
BGBl. 1994 I, S. 2771; 1994 II, S. 2703; kaldırılmış ve 14.06.2006’nın çöplerin kaldırılmasıyla ilgili
olan VO (EG) Nr. 1013/2006 ile değiştirilmiştir (ABlEG 2006 Nr. 2 190, 1).
146
Bernd Hecker
Avrupa’da çevrenin ve iklimin korunması, Avrupa Topluluklarının izlediği çevre
politikalarıyla şekillendirilmektedir. Zaman içerisinde, Avrupa Toplulukları, dünya
çapında önemli uluslararası çevre organizasyonlarından birisi haline gelmiştir. Çevrenin
korunmasıyla ilgili aşağı yukarı 200 tüzük ve yönerge bulunmaktadır.11 1970’li yılların
başından itibaren Avrupa çevre politikaları, dinamik esaslı Avrupa Toplulukları Kuruluş
Anlaşmasının (ATA) temeli üzerinde oluşturulmuştur. 1987 yılında Avrupa Tek
Senedinin yürürlüğe girmesiyle, Avrupa Toplulukları Anlaşmasına çevreyle ilgili
eklenen bir paragrafla (ATA m. 174-176, eski m. 130) çevre korunmasına verilen önem
artmıştır. Bu paragraf Maastricht (1992) ve Amsterdam (1997) anlaşmalarıyla daha
sonra geliştirilmiştir. Çevre koruması böylelikle ortak pazarın gerçekleştirilmesine
yarayan bir araç olmaktan çıkarılmış, tek başına bir anlaşma konusu haline
getirilmiştir.12 Avrupa Toplulukları Anlaşmasının 2. maddesine göre çevrenin kalitesini
arttırmak ve üstün bir çevre korumasını sağlamak Birliğin görevleri arasındadır.
Orman alanlarının yok olması, sera gazı etkisi, ozon tabakasının delinmesi ve deniz
kirliliği gibi vurgulayıcı terimlerle ifade edilen tüm bölgesel ve global çevre sorunları,
birçok ülkede çevre korunmasının sağlanmasında sadece özel ve idare hukukunun
kullanılmasının yeterli olmayacağı ve ceza hukukunun caydırıcı etkisinin de bu konuda
kullanılması gerektiği görüşünün hakim olmasını sağlamıştır.13 Avrupa birliği üye
ülkelerinin de, çevre kanunlarının uygulanmasında ceza kanununun kaçınılmaz ve
zorlayıcı işlevinden faydalanmaları beklenilmektedir. Fakat Avrupa’da tek tip bir çevre
koruma standardından henüz söz edilemez. Ceza soruşturma ve kovuşturma
organlarının, özellikle sınırötesi çevre suçları konusunda14 karşı karşıya kaldıkları
hukuki ve pratik sorunlar nedeniyle, çevreyle ilgili ceza hukuku düzenlemelerinin
standartlaştırılması kaçınılmaz görünmektedir. Doğal yaşam kaynaklarının korunması,
doğası gereği ulusal değil evrensel bir konudur ve bu sorunla sadece standartlaştırılmış
Avrupa Birliği çevre ceza hukuku ile başa çıkılabilecektir.15 Zira, Avrupa Birliği
ülkelerinde birbirinden farklı çevre ceza hukuku standartlarının olması öyle ihtilaflar
oluşturmaktadır ki, bu durum rekabet ortamını bozucu nitelikte olabilir ve bu da ortak
pazarın amacına aykırı bir duruma sebebiyet verebilir.16
9
10
11
12
13
14
15
16
BGBl. 1993 II, S. 1784.
BGBl. 2002 II, S. 966.
Bunun için Komisyonun duyuralarını karş.; KOM (2003) 745 endg./2, S. 29.
Bunun için karş.: Epiney, Umweltrecht in der Europäischen Union, 2. Aufl., 2005, S. 10 ff., 93 ff.,
113 ff.
Knaut, Europäisierung des Umweltstrafrechts, Herbolzheim, 2005, S. 145-242.
Bunun için karş.: Hecker, ZStW 115 (2003), S. 880 ff. m. w. N.
Bunun için karş.: Eisele, in: Pache (Hg.), Die Europäische Union – Ein Raum der Freiheit, der
Sicherheit und des Rechts?, 2005, S. 134, 140 f.; Höpfel, Triffterer-FS, 1996, S. 425, S. 426 f.
Knaut (Dipnot 13), S. 306.
Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi
147
B. Avrupa’da Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunması
I. Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunmasına Đlişkin Sözleşmeler
Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunmasına Đlişkin Sözleşme,17 4 Kasım 1998 tarihinden
bu yana yürürlüğe girememiştir. Şimdiye kadar sadece Estonya tarafından iç hukukuna
uyarlanan bu Avrupa Konseyi Sözleşmesi, çevre ceza hukukuyla ilgili olarak, Avrupa
Birliğine katılacak diğer ülkelerin de iç mevzuatlarına uyarlamaları gereken tanımlar
getirmiştir. Avrupa Konseyi Sözleşmesinin yürürlüğe girmesi için, en az üç üye ülkenin
iç mevzuatlarına uyarlamış olması şartı henüz yerine getirilmemiştir. Yakın bir
gelecekte, en azından 27 üye ülkenin mevzuatında, ortak çevre ceza hukuku asgari
standartları gerçekleştirilecektir.
II. Avrupa Birliği Đçerisinde Uyumlaştırma Çabaları
1. Çevrenin Ceza Hukukuyla Korunmasına Đlişkin
13 Mart 2001 Tarihli Yönerge Teklifi
Komisyon tarafından ilk defa 13 Mart 2001 tarihinde çevrenin ceza hukukuyla
korunmasına ilişkin, Avrupa Toplulukları Anlaşmasının 175. maddesine dayandırılan
bir yönerge teklif edilmiştir.18 Komisyonun görüşüne göre, Avrupa Topluluklarının
çevre hukuku düzenlemelerine tam olarak uyulmasının sağlamak için, üye ülkelerin
cezai yaptırımları yeterli değildir. Bu yüzden söz konusu yönerge teklifi, Avrupa
topluluğunun çevrenin korunmasına ilişkin getirdiği düzenlemeleri veya uyumlaştırılmış
çevre hukuku kurallarını kasten ya da taksirle ihlal edenlere karşı üye ülkelerin iç
mevzuatlarında caydırıcı ve uygun cezai yaptırımlar getirmeleri zorunluluğunu
öngörmektedir. Ekte bir liste halinde toplanmış olan çevre koruma maddeleri, suların,
havanın ve karanın kirliliğinin önlenmesi, atıkların bertarafı, nesli tükenmekte olan
hayvan ve bitki cinslerinin korunması, ozon tabakasının korunması ve çevreyi koruyucu
tesisler gibi alanlarla ilgilidir. Üye ülkeler, ağır suçlarda gerçek kişiler için özgürlüğü
kısıtlayıcı yaptırımlar öngörmelidir. Tüzel kişilerin, her türlü teşvik veya diğer
yardımlardan mahrum bırakılması, geçici veya daimi ticari faaliyetten men edilmesi
veya hakimin tayin etmiş olduğu bir kayyımın denetimi altında veya öngördüğü bir
başka çözümle ticari faaliyette bulunması gibi yaptırımlar öngörülmektedir.
17
18
ETS Nr. 172. Sözleşme metni ve güncel onaylanma durumu internette şu adreste görülebilir:
http://conventions.coe.int.; vgl. hierzu Knaut (Dipnot 13), S. 243 ff.
Karş.: KOM (2001) 139 endg. (ABlEG 2001 Nr. C 180 E, S. 238 ff.); vgl. hierzu nur Schmalenberg,
Ein Europäisches Umweltstrafrecht, Berlin, 2004, passim.
148
Bernd Hecker
2. Çevrenin Ceza Hukuku Yoluyla Korunmasına dair
27 Ocak 2003 Tarihli Çerçeve Kararı
Avrupa konseyinde temsil edilen üye ülkeler, saklı tuttukları kanun koyma yetkilerine
dayanarak komisyonca hazırlanan yönerge teklifini oy çokluğuyla reddetmişlerdir.
Bunun yerine uzun görüşmeler sonucunda Avrupa birliğinin üçüncü sütununu araç
olarak kullanmayı kabul etmişlerdir. 27 Ocak 2003 tarihinde Avrupa Konseyi, Avrupa
Birliği Anlaşmasının 29, 31/e ve 34/IIb maddelerine dayanarak, çevrenin ceza hukuku
yoluyla korunmasına ilişkin bir çerçeve anlaşmasının 6 Şubat 2003 tarihinde yürürlüğe
girmesini kabul etmiştir.19 Çerçeve kararı içerik olarak, yukarıda belirtilen ve Avrupa
düzeyinde sürdürülen pazarlıklar neticesinde Alman iç hukukuna uyarlanması ertelenen
Avrupa Konseyinin 4 Kasım 1998 tarihli sözleşmesine dayandırılmıştır.
Komisyonun savunduğu husus, çevre suçlarında Avrupa Toplulukları Hukukuna
aidiyet halleri sadece Avrupa Birliği Hukukuyla saptanabilir ve saptanmak zorundadır.
Bu durum özellikle cezalandırılması gereken çevreye zararlı faaliyetlerin tanımlarının
yapılması ve üye ülkelerinin ceza yaptırımları öngörme yükümlülüklerinde geçerlidir.
Komisyonun 15 Nisan 200 tarihinde açmış olduğu dava20 üzerine Avrupa Adalet Divanı
13 Eylül 2005 tarihinde çerçeve anlaşmasının geçersiz olduğuna karar vermiştir.21
Adalet Divanı, söz konusu çerçeve anlaşmasının geçerliliği için, Avrupa Birliği
Anlaşmasının 47. maddesi uyarınca üçüncü sütunuyla ilgili hukuksal metinlerde
öncelikle göz önünde tutulması gereken yetki maddesinin Avrupa Toplulukları
Anlaşmasının 175. maddesi olduğunu belirtmiştir. Böylelikle üye ülkelerinin etkili bir
çevre korumalarını sağlamaları için ceza kanunlarıyla ilgili gereken önlemleri almak,
Avrupa Topluluklarının yasama organının yetkisi dahilindedir.
3. Çevrenin Ceza Hukuku Yoluyla Korumasına Đlişkin
9 Şubat 2007 Tarihli Yönerge Teklifi
9 Şubat 2007 tarihinde Avrupa Komisyonu tarafından Avrupa Parlamentosuna ve
Konseyine ceza kanunu yoluyla çevrenin korunmasının sağlanmasına ilişkin yeni bir
yönerge teklifi sunulmuştur.22 Yönerge teklifinin 3. maddesine göre üye ülkeler,
19
20
21
22
ABlEG 2003 Nr. L 29, S. 55; Bunun için karş.: Knaut (Dipnot 13), S. 333 ff.; Mansdörfer, JURA
2004, 297 ff.
ABlEG 2003 Nr. C 135, S. 21.
EuGH EuZW 2005, S. 632 = JZ 2006, S. 307 = EWS 2005, 454 = ZIS 2006, 179; vgl. hierzu Böse,
GA 2006, 211; Hecker, Europäisches Strafrecht, 2. Aufl., Heidelberg, 2007, § 8 Rn. 27; Hefendehl,
ZIS 2006, 161; Heger, JZ 2006, S. 310; Kubiciel, NStZ 2007, 136; Pohl, ZIS 2006, 213; Schäfer, JA
2006, S. 342.
KOM (2007), 51 endg.; ayrıntılı bilgi için karş.: Heger, Die Europäisierung des deutschen
Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi
149
aşağıdaki eylemlerin kasten ya da taksirle gerçekleştirilmesi halinde, suç sayılmasını
sağlamak durumundadırlar.
(a) kişilerin ölümüne ya da ağır yaralanmasına sebebiyet verecek miktarda zararlı
maddelerin ya da iyonlu ışınlarının havaya, karaya ya da suya aktarılması, bırakılması
veya karıştırılması;
(b) kişilerin ölümüne veya ağır yaralanmasına, hava, yer veya su kalitesinin, hatta
orada yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet veren ya da
verebilecek miktarda olan zararlı maddelerin veya iyonlu ışınların havaya, karaya ya da
suya hukuka aykırı olarak aktarılması, bırakılması ya da karıştırılması;
(c) kişilerin ölümüne veya ağır yaralanmasına, hava, yer veya su kalitesinin, hatta
orada yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet veren ya da
verebilecek miktarda tehlikeli madde atıkları gibi her türlü atığın hukuka aykırı olarak
bertaraf edilmesi, depolanması, nakledilmesi, ithalat ya da ihracat edilmesi gibi her türlü
işlem görmesi;
(d) tehlikeli faaliyetlerde bulunan, tehlikeli maddelerin veya ürünlerin depolandığı ya
da kullanıldığı, bir tesisin hukuka aykırı olarak işletilmesi, bu tesis dışında kişilerin
ölümüne veya ağır yaralanmasına, hava, yer veya su kalitesinin, hatta orada yaşayan
hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet verir veya verebilecek durumda
olursa;
(e) Avrupa Parlamentosunun ve Konseyinin 1013/2006 sayılı Avrupa Toplulukları
Tüzüğünün 2. maddesinin 35. Numarası anlamında,23 önemli miktardaki atığın, bir
kereye mahsus veya açıkça birbiriyle bağlantılı birden fazla kez gerçekleştirilmiş
olmasından bağımsız olarak yapılan kar amaçlı nakli;
(f) kişilerin ölümüne veya ağır yaralanmasına, hava, yer veya su kalitesinin, hatta
orada yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet veren ya da
verebilecek nitelikteki nükleer ya da diğer tehlikeli bir radyoaktif maddenin hukuka
aykırı olarak imalatı, işlenmesi, depolanması, kullanılması, nakli, ithalatı ya da ihracatı;
(g) nesli korunan yabani hayvanlarla bitkilere ya da bunlara ait parçalara izinsiz
olarak sahip olmak, elde etmek, zarar vermek veya öldürmek yahut da izinsiz ticaretini
yapmak;
23
Umweltstrafrechts, 2008, S. 275 ff.
ABlEG 2006 Nr. L 190, S. 1. Diese neue AbfVerbrVO ersetzt die VO (EWG) Nr. 259/93 (ABlEG
1993 Nr. L 30, S. 1), die mit Wirkung ab dem 12. Juli 2007 aufgehoben wurde.
150
Bernd Hecker
(h) koruma altına alınan doğal yaşam alanlarının hukuka aykırı olarak ağır zarar
görmesi;
(i) ozon tabakasının incelmesine sebebiyet veren maddelerin yasadışı kullanımı veya
ticareti;
3. maddede sayılan yasadışı faaliyetlere iştirak ya da azmettirme de cezai yaptırıma
bağlanmalıdır (yönerge teklifinin 4. maddesi). Avrupa Toplulukları mevzuatı, ulusal
kanunlar, idare hukuku kuralları veya bu konudaki yetkili organların, çevrenin
korunmasına ilişkin hukuksal kurallarına aykırılıklar yönerge teklifinin 2a maddesi
uyarınca „hukuka aykırı“ olarak nitelendirilir. Yönerge teklifinin 5. maddesi üye
ülkelerin iç hukuklarında etkili, dengeli ve caydırıcı yaptırımlar yaratmalarını
öngörmektedir. Teklifin 3. maddesine göre, belirli suç tiplerinin ağır şekilleri için
(örneğin bir kişinin ölüm veya ağır yaralanmasına; çevrenin önemli zarara uğramasına
veya eylemin suç işlemek için kurulmuş bir örgütü bağlamında gerçekleştirilmesi) ağır
cezalar öngörülmelidir.
Tüzel kişilerin hukuki sorumluluğu ile bunlara uygulanacak yaptırımlar yönerge
teklifinin 6. ve 7. maddelerinde yer almaktadır. Ancak bunlara yönelik yaptırımların
cezai nitelikte olması zorunlu değildir. Mevzuatında tüzel kişilere herhangi bir cezai
sorumluluk öngörmeyen üye ülke, bu konudaki iç hukukunu değiştirmek zorunda
değildir.
4. Yönerge Teklifinin Kısa Bir Değerlendirmesi
Avrupa Toplulukları çevre hukukuna basit aykırılıklara cezai yaptırımlar
uygulanamadığından, maddi cezalandırılabilirlik kriterlerine dayanılarak basit idari ve
düzen haksızlıklarıyla net sınırın belirlenmesi sağlanmalıdır. Yönerge teklifi bu ihtiyacı
belirli önemlilik ve uygunluk kriterleriyle sağlamaktadır.
Yönerge teklifinin 2. maddesinde öngörülen ve sadece Avrupa Toplulukları
hukukunun çevre düzenlemelerine aykırılıkları değil, ulusal çevre hukukuna yönelik
ihlalleri de „hukuka aykırı“ olarak değerlendiren hüküm, yetki açısından şüpheli
görünmektedir. Avrupa Toplulukları Anlaşmasının 175. maddesinde yer alan yetkinin
temeli, sadece doğrudan doğruya yürürlükte olan Topluluk hukukunun ve
uyumlaştırılmış çevre hukukunun etkin uygulanmasına hizmet etmektedir. Buna göre bu
hüküm, üye ülkelere uyumlaştırılmamış ulusal çevre hukuku ihlallerini cezalandırmaları
yükümlülüğünü getirmek yetkisi vermemektedir. Kanaatimce bu tür ihlallerin ceza
hukuku açısından önemli olup olmadığına ve önem derecesine karar verme yetkisi üye
ülkelerinin yasama organına bırakılmalıdır.
Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi
151
Aynı zamanda yönerge teklifinin 3a maddesinde düzenlenen kasten öldürme ve
yaralama suçları da doğrudan uygulanabilir Avrupa toplulukları kurallarında
düzenlenmemelidir. Zira burada düzenlenen suçun tarifinde eylemin çevre hukukuna
aykırılığından söz edilmediğinden, bu suçun düzenlediği konu, Avrupa Toplulukları
Anlaşmasının 174. maddesinden doğan Avrupa Topluluklarının Çevrenin Korunmasına
Đlişkin yetki alanının dışında kalmaktadır.
C. Avrupa Asgari Standartlar ve Alman Çevre Ceza Yasası
I. Alman Çevre Ceza Yasasının Temel Yapısı ve Belirgin Özellikleri
1980 yılından itibaren Alman iç hukukunda bir Çevre Ceza Yasası mevcut olup, en
son 1994 yılında Çevre Suçlarıyla Mücadeleye Đlişkin 2. Kanun tarafından bu Kanunun
suç kataloğu genişletilmiş ve ağırlaştırılmıştır. Kanun koyucu, bağımsız ekolojik
hukuksal değerlerin ve bunların korunmaya değer olduğunu açıkça kabul etmiştir.
Kanunun resmi gerekçesinde,
„Tek başına veya toplum halinde yaşayan her insanın doğal yaşam alanı ceza hukuku
tarafından korunmayı ve dikkate alınmayı hakketmektedir. Genel ceza hukukunda
klasik ve özellikle de bireysel hukuksal değerler uzun zamandır korunmaktadır. Çevre
ceza hukukunun koruma alanı sadece insan yaşamının ve sağlığının, doğanın
tehlikelerine karşı korunmasıyla sınırlı değildir. Aynı zamanda su, hava ve karadan
oluşan insanın doğal yaşam alanını da kapsamaktadır ve korunması gereken bu ekolojik
değerler de hukuksal değer olarak kabul edilmektedir.“24
Çoğunlukla kabul edilen görüşe göre çevre suçlarının temelinde ekolojik ve insan
merkezli hukuksal değer anlayışı yatmaktadır.25 Bu nedenle çevre unsurları olan sular,
kara ve havanın kendileri için değil, insanların temel doğal yaşam alanları olarak
fonksiyonları için, bağımsız ekolojik hukuksal değerler olarak tanınması gerektiği ifade
edilmektedir.
Alman Ceza Yasasının 29. Bölümünde düzenlenen başlıca Suçlar şunlardır:
– Suların Kirliliği (§ 324 StGB)
– Kara Kirliliği (§ 324 a StGB)
– Hava Kirliliği (§ 325 StGB)
– Gürültüye Sebebiyet (§ 325 a StGB)
24
25
BT-Drs. 8/2382, S. 9 f.
Bunun için karş.: Bloy, JuS 1997, S. 577, S. 578 ff.; Rengier, NJW 1990, 2506 ff.
152
Bernd Hecker
– Atıkların Đzinsiz Kullanımı (§ 326 f. 1 StGB)
– Çöp Turizmi (§ 326 f. 2 StGB)
– Tesislerin Đzinsiz Đşletilmesi (§ 327 StGB)
– Radyoaktif ve Diğer Tehlikeli Maddelerin ve malların Đzinsiz Đşlenmesi (§ 328
StGB)
– Korunması Gereken Alanların Tehlikeyi Düşürülmesi (§ 329 StGB)
– Çevre Suçunun Özellikle Ağır Hali (§ 330 StGB)
– Zehirlerin Serbest Bırakılması Suretiyle Tehlike Oluşturma (§ 330a StGB)
Çevre Suçlarıyla Mücadeleye Đlişkin 2. Kanun 1980 yılında başlamış olan tehlike
suçları yaratmak suretiyle cezalandırılabilirliğin öne çekilmesine ilişkin eğilimi
sürdürmektedir. Örneğin Al.CK. § 325/1’de düzenlenen havanın kirletilmesi suçunun
tamamlandığının kabulü için, havanın, kanunla öngörülen hukuksal değeri zarara
uğratmaya genel olarak uygun görünen eylemle kirletildiğinin saptanması saptanmasına
bağlıdır. § 326/1 No. 4a StGB da düzenlenen suçun tamamlanması için, izinsiz olarak
bertaraf edilen atıkların, yapısı gereği, sonradan sulara, karaya ya da havaya zarar
verecek nitelikte olması yeterlidir. Bir zararın doğması veya hukuksal değerin somut
olarak tehlikeye düşürülmüş olması gerekli değildir. Neredeyse her çevre suçu teşebbüs
aşamasında tamamlanmış sayılmaktadır.26 Ayrıca çevre ceza yasalarının uygulanma
alanı taksirin ceza tehdidi altına alınmasıyla genişletilmektedir.
Çevre suçlarının, çevre idare hukukuna yani idari işlemlere bağlı olması, Alman
çevre yasasının özellikleri arasındadır.27 Bu prensip Kara ve havanın kirletilmesiyle
ilgili maddelerde (Al.CK. §§ 324a, 325) olduğu gibi, özellikle idari bir işleme aykırı
davranmaya bağlı olarak suçun meydana gelmesinde belirgin hale gelmektedir.
Yasal düzenlemelerden (kanun, yönetmelik ya da tüzük), bir mahkeme kararından,
icra edilebilir idari bir işlemden, yerine getirilebilir hukuki bir yükümlülükten ya da bir
kamu hukuku sözleşmesinden doğan ve çevreye, özellikle de insan yaşamına,
hayvanlara ve bitkilere, sulara, karaya ve havaya zarar verecek nitelikte tehlikelerden
koruyan sorumluluklar Al.CK. § 330d/4’de yer alan tanımlara göre idare hukukundan
doğan sorumluluklardır.
26
27
Al.CK. §§ 325, 325 a, 327, 329 teşebbüsü cezalandırmamaktadır.
Bunun için karş.: Cramer/Heine, in: Schönke/Schröder, StGB, 27. Aufl., München, 2006, Vorbem.
§§ 324 ff. Rn. 12 ff.; Kloepfer/Vierhaus, Umweltstrafrecht, 2. Aufl., München, 2002, Rn. 26 ff.
Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi
153
Çevre suçlarının bir başka grubunu da, ruhsatsız veya idari hukukunda düzenlenen bir
yasağa uymayarak işlenen çevre suçları oluşturmaktadır (örneğin Al.CK. §§ 326/2,
327/1, 328/1, 329/1).
Çevre suçlarının idari işlemlere bağlı olmasının tipik özelliği olan „yetkisiz“ olması
unsuru, suçun genel hukuka aykırılık unsurunun somutlaştırılmasıdır. Eğer idari bir
işleme dayanılarak hareket edilmişse, herhangi bir yetkisizlik durumu söz konusu
değildir. Hakim olan düşünceye göre, maddi niteliği itibariyle hukuka aykırı olan bir
işlem, usulen doğru bir idari işlemle verilen izne dayanıyorsa cezalandırılamaz.28 Al.CK.
§ 330d-5, usulen uygun olarak alınan bir ruhsat, proje tespiti veya diğer türlü izinlerle
kanun boşluğundan faydalanma hallerinin sınırlarını belirlemektedir. Bu durum
özellikle tehdit, rüşvet, gizli yapılan anlaşma veya yanıltma gibi yollarla alınan
ruhsatlarda ortaya çıkmaktadır. Hukuka aykırı bir yükümlülük öngören bir idari işlemin
çevre ceza hukukunda nasıl değerlendirileceğine ilişkin ortak bir görüş
bulunmamaktadır. Yüksek Mahkeme içtihadına göre, yasadışı olup fakat usulen geçerli
bir idari işleme aykırı davranan kimse yine cezalandırılabilecektir.29 Đçerik olarak izin
alınması mümkün olmasına rağmen, gerekli izin alınmaksızın gerçekleştirilen bir
işlemin (örneğin, sulara aktarılması) ceza hukuku açısından hukuka aykırı olduğu geniş
ölçüde kabul edilmektedir.30 Đzinsiz hareket edildiği zaman dilimi için, sonradan izin
alınsa dahi yine de cezai yaptırımlarının uygulanacağı konusunda da hemfikir
bulunmaktadır.31
Çevre ceza yasasında memurlarla ilgili özel düzenlemeler bulunmadığından,32
memurların çevre ceza hukukuna ilişkin sorumlulukları açısından genel hükümlerin
faillik, katılma ve ihmale ilişkin (Al.CK. §§ 13, 25, 27) genel hükümleri geçerlidir. Bir
memurun bilerek bir idari işlemle, izin verilmemesi gereken bir, sulara aktarma izni
vermesi veya sulara hukuka aykırı bir aktarmaya karşı harekete geçmemesi durumunda
eylemi, kasıtlı olarak suların kirlenmesine sebebiyet vermekten (Al.CK. § 324/1)
cezalandırılabilecektir.
II. Alman Çevre Suçlarının Koruma Alanı
Yürürlükte olan Avrupa Toplulukları Hukukuna göre, üye devletlerin, Avrupa
Toplulukları Anlaşmasının 10. maddesinde düzenlenmiş olan ahde vefa esasına göre,
28
29
30
31
32
Cramer/Heine (Dipnot 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 16a m. w. N.
BGHSt 23, 86; 31, S. 315; zust. Cramer/Heine (Dipnot 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 16a m. w. N.
OLG Köln, wistra 1991, 74; Cramer/Heine (Dipnot 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 19 m. w. N.
Cramer/Heine (Dipnot 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 19 m. w. N.
Cramer/Heine (Dipnot 27) Vorbem §§ 324 ff. Rn. 29 m. w. N.
154
Bernd Hecker
ceza hukukunun sistematiğini, Avrupa birliği çıkarları doğrultusunda işler hale
getirmeleri gerekmektedir. Avrupa Adalet divanı kararlarında sürekli olarak, üye
ülkelerin, iç hukukuna aykırılıklar için uyguladığı bütün uygun önlemleri, birlik
hukukunun ihlal edildiği durumlarda da uygulamaları gerektiğine değinmektedir. Hangi
yaptırımların uygulanacağına üye ülkeler serbestçe karar verebilmekle birlikte, bu
yaptırımların etkili, orantılı ve caydırıcı olması gerekmektedir. Bunun anlamı, üye
ülkenin çevre ceza hukukunda yer alan suç tiplerinin, failin Topluluk hukuku tarafından
korunan uluslarüstü korunan bir hukuksal değer olarak çevre ihlallerinde de
uygulanmasının sağlanması gereklidir. Bu bağlamda, Avrupa Toplulukları çevre
hukuku suç tipleri açısından önemli ihlalleri de açıklayan denklik hükümlerinin
oluşturulması düşünülmelidir. Fakat çevre suçlarında Avrupa toplulukları hukukuna
aykırı düşmeyecek şekilde iç hukukun yorumlanması33 ile aynı etki yaratılabilir.
Çevre suçlarına karşı iç hukukun sağladığı koruma alanı, Avrupa Toplulukları
Anlaşmasının 10. maddesinin öngördüğü şekilde tüm üye ülkelerin (özellikle su, hava
ve kara) kanunlarınca korunan hukuk öğelerini dahil ederek genişletilmesi gerekiyor.34
Federal yüksek mahkemesinin35 sadece iç hukukunun koruduğu çevre öğeleri
gözetilerek çevre atık cezai düzenlemelerine göre aldığı eski kararlar, birlik hukukunun
düzenlemeleriyle özdeşleşmemektedir. Bununla birlikte bu durum çevre suçlarıyla ilgili
ikinci kanun36 ile daha önce Al.CK. eski § 330/d-1‚ de sınırları belirtilen su alanlarının
yeniden düzenlenerek suçun eylem unsurundaki kanunun yer itibariyle uygulanmasına
ilişkin sınırların kaldırılmasıyla aşılmıştır. Böylelikle Alman Çevre Ceza Yasası prensip
olarak sınırötesi durumlarda da uygulanabilir hale gelmektedir. Almanya yaptırım
gücünün somut olayda uygulanmasını sağlayan bir ceza hukuku uygulama normu
(Al.CK. § 3, 7, 9) bir diğer koşuldur.37
III. Topluluk Hukukuna Göre Tipiklik Unsurları ve Alman Çevre Ceza Yasası
Eğer 9 Şubat 2007 tarihli Komisyon teklifi doğrultusunda verilen yönerge kabul
edilirse Alman Ceza Hukuku da yönerge doğrultusunda birlik hukukuna uyarlanmak
zorundadır. Yönerge teklifinin yapısı -yönerge teklifinin § 3a maddesinin içeriği
doğrultusunda yetkinin tartışmalı olmasına rağmen-, Alman Çevre Ceza Yasasında da
33
34
35
36
37
Vgl. hierzu BGHSt 37, S. 333; Hecker (Dipnot 21), § 10 Rn. 56, 73 ff.
Cramer/Heine, in: Schönke/Schröder (Dipnot 27), Vorbem §§ 324 ff. Rn. 7 e; § 330 d Rn. 3;
Vormbaum, Schutz der Rechtsgüter von EU-Staaten durch das deutsche Strafrecht, 2005, S. 155 ff.
BGHSt 40, 79; vgl. hierzu die zutr. Gegenargumentation von Rengier, JR 1996, S. 34 ff.
Çevre Suçlarıyla Mücadeleye Đlişkin 27. Juni 1994 (BGBl. I 1994, 1440) tarihli 2. Kanun.
Bunun için karş.: Eser, in: Schönke/Schröder (Dipnot 27), Vorbem §§ 3-7, Rn. 24, § 9 Rn. 6; Hecker
(Dipnot 21), § 2 Rn. 38 ff.; ders., ZStW 115 (2003), S. 880, 885 ff.; Martin, ZRP 1992, 19.
Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi
155
yer alan, idari kararlardan kaynaklanan suç unsurunun oluşumu prensibi temeli üzerine
kurulmuştur.
Kişilerin ölümüne ya da ağır yaralanmasına sebebiyet verecek miktarda zararlı
maddelerin ya da iyon ışınlarının havaya, karaya ya da suya aktarılması, bırakılması ve
karıştırılması (Yönerge Teklifi m. 3a) öldürme ve yaralama suçlarının (Al.CK.
§ 211 vd. 223 vd.) oluşmasına neden olur. Al.CK’nın 311, 324, 324a, 325, 326, 330,
330a paragraflarında düzenlenen ve hem kasten hem de taksirle işlenebilen suçlar,
kişilerin ölümüne ya da ağır yaralanmasına ya da hava, yer veya su kalitesini, orada
yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet verecek miktarda zararlı
maddelerin ya da iyon ışınlarının havaya, karaya ya da suya aktarılması, bırakılması ve
karıştırılmasında da uygulanabilir (Yönerge Teklifi m. 3/b).
Kişilerin ölümüne ya da ağır yaralanmasına veya hava, yer ya da su kalitesini, orada
yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet veren veya verebilecek
miktarda tehlikeli madde atıkları dahil olmak üzere her türlü atıkların yasadışı olarak
bertaraf edilmesi, depolanması, nakledilmesi, ithal veya ihraç edilmesi dahil olmak
üzere, her şekilde işlem görmesi hallerinde Al.CK. § 326’deki atıklarla ilgili cezai
düzenleme, ağır ihlalde ise Al.CK. § 330 uygulanır.
Kişilerin ölümüne veya ağır yaralanmasına ya da hava, yer veya su kalitesini, orada
yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet veren veya verebilecek
şekilde tehlikeli faaliyetlerde bulunan veya tehlikeli maddelerin ya da ürünlerin
depolandığı veya kullanıldığı bir tesisin hukuka aykırı kullanılması hallerinde Al.CK.
§ 327’ye göre tesislerin izinsiz işletilmesi suçu veya Al.CK. § 324, 324a, 325, 325a’ya
göre bir suç oluşturabilir.
Avrupa Parlamentosunun ve Konseyinin38 1013/2006 sayılı Avrupa Toplulukları
Tüzüğünün 2. m. No. 35 de sayılan büyük miktardaki atıkların kar amaçlı nakli halinde
Al.CK. § 326/2 uygulanır.
Kişilerin ölümüne veya ağır yaralanmasına ya da hava, yer veya su kalitesine, orada
yaşayan hayvan ve bitkilerin ağır hasar görmesine sebebiyet verecek ya da verebilecek
şekilde nükleer maddenin ya da diğer radyoaktif maddelerinin hukuka aykırı olarak
imalatı, işlenmesi, depolanması, kullanılması, nakli, ithalatı ya da ihracatı öncelikle
Al.CK. § 328/1, 3 doğrultusunda ceza tehdidi altındadır. Bunun yanı sıra Al.CK. § 324,
324a, 325, 326, 330a’da düzenlenen adam yaralama ve öldürme hükümleri
uygulanabilir. Koruma altına alınan doğal yaşam alanlarının yasadışı olarak ağır zarar
görmesi Al.CK. § 329/3 uyarınca suç sayılır.
38
ABlEG 2006 Nr. L 190, S. 1.
156
Bernd Hecker
Çevre ceza hükümleri arasında Đç Sulardaki Gemi Seferleri Kanunu39 ve Kimya
Yasasında da40 düzenlenen bir çok yan maddeler bulunmaktadır. Böylelikle nesli
korunan yabani hayvanlarla bitkilerin ya da bunlara ait parçalara yasak, izinsiz sahip
olunması, edinimi veya öldürülmesi ile izinsiz ticareti Đç Sulardaki Gemi Seferleri
Kanunu § 66’ya göre en azından iç hukukta belirlendiği takdirde cezalandırılabilir.
Ozon tabakasının incelmesine sebebiyet veren maddelerin yasadışı kullanımı veya
ticareti Kimyasal-Ozon Tabakası Yönetmeliği41 § 7’ye göre Kimya yasasının § 27, fıkra
1, cümle 1, fıkra 2 ve 4 maddesiyle ters düşmediği sürece yaptırım uygulanır.
Alman Düzene Aykırılıklar Kanunu § 30, 130 Tüzel kişilerin ve kişi topluluklarının,
sahibi, onun yasal temsilcisi, yöneticisi ve denetçisi hakkında, bu kimse şirketin
yönetimiyle vekaleten veya yasadan doğan yetkiyle bir organ veya organ üyesi olarak
sorumlu olup da kontrol ve denetimini gereği gibi yerine getirmemesi halinde parasal
sorumluluklarını öngörmektedir.
Yönerge teklifinin 3. maddesinde yer alan fiillere genel olarak baktığımızda, bu
eylemler Alman Hukukuna göre cezalandırılabilir ve bunlar için yönergedekine benzer
yaptırımlar öngörülmüştür. Alman Çevre Ceza Yasasının, yönerge teklifinde
beklendiğinden daha ağır ve kapsamlı cezai yaptırımlar öngörmesine, Avrupa Ticaret
Anlaşmasının 176. maddesine göre itiraz edilemez. Avrupa Ticaret Anlaşmasının 176.
maddesi, üye devletlerin istenilenden daha ağır koruma önlemlerini muhafaza etmelerini
ya da yaratmalarını yasaklamamaktadır.
Yönerge Teklifinin 2. maddesine göre, iç hukuk düzenlemelerinin veya yetkili bir
kurumun idari işlemleriyle kararlarının ihlalinin „hukuka aykırı“ olarak kabul
edilebilmesi için bazı maddelerin yeniden düzenlenmesi gerekmektedir. Şimdiye kadar,
idare hukuku yükümlülüklerinin tipe uygun olarak ihlalinin yabancı çevre hukuku
ölçülerine göre değerlendirilip değerlendirilemeyeceği, değerlendirilecekse hangi
ölçüde değerlendirileceği nihai olarak aydınlatılamamıştır.42 Bu nedenle § 330d StGB
maddesinin, diğer üye ülkelerinin uyumlaştırılmış çevre yasalarına göre suç sayılan
yasak veya izinlerinin iç hukukta da kabul görmeye imkan verecek yönde değişmesi
gereklidir.
39
40
41
42
25. März 2002 (BGBl. I 2002, 1193) tarihli, Tabiat Varlıklarını ve Sit Alanlarını Koruma Kanunu.
20. Juni 2002 (BGBl. I 2002, 2090) tarihli şekline göre, Kimyasal Maddeler Kanunu.
13. November 2006 (BGBl. I 2006, S. 2638) tarihli, Kimyasal Maddeler-Ozon Tabakası Yönetmeliği.
Bu konuda ayrıntılı açıklama için bkz.: Cramer/Heine, in: Schönke/Schröder (Dipnot 34), § 330 d
Rn. 19.
Avrupa Birliğinde Çevre Ceza Yasasının Asgari Standartlarının belirlenmesi
157
D. Sonuç
Avrupa Adalet Divanının 13 Eylül 2005 tarihinde vermiş olduğu kararla çevre ceza
yasasında uyum yolunu açmış olması takdire şayandır.
27 üye devletin çevre ceza suç tiplerinin asgari düzeyde uyumlaştırılması, sınırötesi
çevre suçlarıyla mücadele açısından sadece önemli bir önemli bir adım olarak
değerlendirilmemelidir. Aynı zamanda vatandaşın hukuk bilincinde çevrenin korunması
gerektiği ve bu durumun evrensel boyutlu bir konu olduğu düşüncesi de yerleşmektedir.
Uyumlaştırılmış bir çevre ceza yasası, Avrupa Topluluklarının dışındaki çevre ceza
yasaları arasındaki ilişkiler açısından da bir örnek olabilecektedir. Bu sebeple
komisyonun 9 Şubat 2007 tarihli yönerge teklifi süratle değerlendirilmeli ve konsey
tarafından karara bağlanmalıdır.
Ceza Düşüncesi 1975 – 2005
Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf1
Übersetzt von: Başak Özay, LL.M.Eur.
A. Çıkış Noktası
Reform tartışması, Ceza Kanunu genel kısmına ilişkin reformun 1975 yılında
yürürlüğe girmesinden sonra, ceza hukuku özel bölümü üzerinde yoğunlaşmıştır.
Alternatif profesörlerden2 biri olan ve 1974-1978 yılları arasında Almanya iç işleri
bakanlığı görevinde bulunmuş Werner Maihofer, daha 1967 yılında reformun temel
düşüncesini biçimlendirmiştir:3 O’na göre, Alman Ceza Hukuku uluslararası gelişmenin
30 yıl gerisinde seyretmektedir. Özellikle 1962 yılında tasarlanan Ceza Yasası (E 1962)
başta olmak üzere, o vakte kadar yürütülen reform çabalarının hepsi geçmiş bir çağın
ifadesidir. Anayasanın ruhuna uygun, „sosyal, hukuk devleti” ilkesi ile eşgüdümlü bir
ceza hukukuna ihtiyaç vardır4. Maihofer böyle bir ceza hukuku için iki ilke belirlemiştir:
Ceza hukuku vatandaşların Magna Carta’sıdır.
Ceza hukuku sosyal politikanın ultima ratiosudur5.
Bu iki temel ilke de, Anselm von Feuerbach’ın hukuk devletini temel alan ceza
hukuku düşüncesi ile, modern okulun ceza hukukunda reform düşüncesini oluşturan
Franz von Liszt’in sosyal devleti temel alan ceza hukuku ilkesi birbiriyle
bağlanmaktadır.
Maihofer’e göre bugüne kadar gelen ceza hukuku, 1965 yılında Alman
parlamentosunda tekrar tartışmaya açılan E 1962 de dâhil olmak üzere, iki eksiklik
içermektedir: Suç teşkil eden kavramlardaki aşırı artış ve ahlaki dogmacılık. Kriminal
dogmacılık, „gerçek suçlulukla ilgili olmayan“ davranış biçimini cezalandırır6. Bu
düşünceye göre, ceza hukuku sosyal politikanın kullanmayı tercih ettiği bir araç değildir
1
2
3
4
5
6
Ceza Hukuku, Ceza Usul Hukuku, Hukuk Felsefesi, Enformasyon Hukuku ve Bilisim Hukuku
kürsüsü, Julius-Maximilians-Universitesi, Würzburg. Buna benzer Almanca metin E. Hilgendorf/J.
Weitzel (Hg.), Der Strafgedanke in seiner historischen Entwicklung, Ringvorlesung zur
Strafrechtsgeschichte und Strafrechtsphilosophie, 2007, S. 191-215‘da yayınlanmışdır.
Alternatif Profesörlerin 60’lı yıllardan itibaren ceza hukuku reformlarındaki özel rolleri konusunda
ayrıntılı bilgi için bkz.: Roxin, Strafrecht AT 1, 4. Aufl. 2006, § 4, kenar no: 20 vd.
Özel Bölümün Reformu (Die Reform des besonderen Teils), Maihofer, Die Reform des Besonderen
Teils des Strafrechts, in: L. Reinisch (Hrsg.), Die deutsche Strafrechtsreform, 1967, S. 72-88.
Özel Bölümün Reformu, S. 73.
Özel Bölümün Reformu, S. 74.
Özel Bölümün Reformu, S. 75.
160
Eric Hilgendorf
ve suçu takip etmekle yükümlü olan resmi mercilerin küçük suçlarla uğraşması
nedeniyle, büyük suçları takip etmekte kullandıkları kaynaklar azalmaktadır. E 1962 bir
iyileşmeye değil, tam tersine, durumda kötüleşmeye yol açmaktadır. Dilencilik,
serserilik ve fuhuş gibi sorunlar ceza hukukunun değil, önyargıdan uzak, nesnel bir
sosyal politikanın meseleleridir.
Ceza hukukuna yöneltilen ikinci eleştiri ise, ahlaki dogmacılıktır. Ahlaki dogmacılık,
„kriminal olarak cezaya tabi bir davranışı etik asgari düzeyin temel suç unsuru ile
sınırlamak“ ile ilgilidir7. Özellikle E 1962, dünyada tartışılan önemli meselelerde, tek
yönlü olarak Katolik Kiliseleri başta olmak üzere, büyük Hıristiyan kiliselerinin
çizgisini izlemiştir8. Gönüllü kısırlaştırmanın, suni döllenmenin, etik gösterge olduğu
takdirde kürtajın9, ya da eşcinsellik, boşanma, tanrıya küfür etmek gibi eylemlerin suç
olarak nitelendirilmesi ve cezaya tabi olması yönündeki talepler de buna eklenebilir.
„Đdeolojik görüşlerin hepsi devletimizin bütün vatandaşları için, bir tek yasa içerisinde
düzenlenmiştir. Bu vatandaşlar her ne olursa olsun toplumumuzdaki belli bir dünya
görüşüne sahip gruplardan biri olarak tanımlanabilir“10. Maihofer bu görüşlere,
toplumun, dogmatizmin azaltılması, sekülarizm, bilimselliğin artması ve hümanizme
yönelik taleplerini ve haklarını gerekçe göstererek karşı çıkmıştır11. „Đnsan yalnızca
insandır, onun dışında hiç bir şey değildir“ düşüncesi her tür „siyasi ve bilimsel edimin“
merkezidir12. Maihofer ilk reform girişimlerinde açıkça‚ “örnek teşkil eden
reformlar“’dan bahseder ve “devletin korunması” ile “ahlaki suçlar” konularında
reformlar yapılmasını önerir.13
Maihofer’in kısa ve öz bir biçimde taslak olarak sunduğu bu reform programı, 60’li
yıllara damgasını vurmuş olan toplumsal dönüşümün ışığında açıklanabilir. Bu
dönüşümün bu metinde ele alınmasını gerektirmeyen pek çok neden vardır. Bahsi geçen
toplumsal dönüşüm her şeyden önce hukuk biliminde, ceza hukukçularının da
yadsınamaz katkısıyla, eşi benzeri olmayan bir açılıma neden olmuştur14. Bütünüyle
teorik olmayan, aksine kimi bölümleri ileri derecede politik maksatlar15 içeren hukuk
teorisinin yanı sıra, Adolf Arndt ya da Fritz Bauer gibi hukuk siyasetçileri tarafından
7
8
9
10
11
12
13
14
15
Özel Bölümün Reformu, S. 79.
Özel Bölümün Reformu, S. 79.
Anlamı: Tecavüzden sonra kürtaj.
Özel Bölümün Reformu, S. 80.
Özel Bölümün Reformu, S. 85.
Özel Bölümün Reformu, S. 85.
Özel Bölümün Reformu, S. 87.
Bu konuyla bağlantılı olarak: Hilgendorf, Renaissance der Rechtstheorie zwischen 1965 und 1985,
2005.
60’lı ve 70’lı yıllarda sansasyon yaratan Marksist hukuk teorisi için de geçerlidir.
Ceza Düşüncesi 1975 – 2005
161
ceza hukuku da kapsanarak hazırlanan reform programları, bu dönemin ürünleridir.16
Dönemin genç reformcuları arasında en aktif olan, „Alternatif profesörlerden“ Jürgen
Baumann’dir17.
Dönemin, ceza hukukunun özel bölümü ile ilgili hukuk siyasetine yönelik talepleri
„liberalizm“ ve „yürürlükten kaldırma“ kavramlarıyla özetlenebilir: Cinsel suçlar
hukukunun ve siyasal ceza hukukunun liberalleştirilmesi, Al.CK. § 218 vd.
yumuşatılması ya da yürüklükten kaldırılması, Al.CK. § 175’in yürürlükten kaldırılması
bu gelişmelere örnektir. Ceza hukuku genel bölümünün reformu ise özel bölümden
farklı olarak günlük politikanın bir parçası olmadan, çoğunlukla bakanlıklar ve
parlamentodaki uzmanlar ve bilim adamları tarafından yürütülmüştür. Yalnızca, cezanın
amaçları18 konusundaki ve ceza hukukunun geleceği konusundaki tartışmalar istisna
oluşturmuşlardır. Ceza hukukunun geleceği, kısmi olarak gelişmiş bir hümanizmde,19
kısmi olarak da ceza hukukunun çözülümünde „yürürlükten kaldırma“20 görülmüştür.
Bu tartışmalara 70’li yıllardan itibaren yenileri de eklenmiştir. En önemli tartışma
konuları şöyle sıralanabilir: Şiddet eylemli protestolar, terör, bilişim suçları, organize
suçlar, Alman Birliği. Ceza hukukunun gelişimini 90’lı yıllardan bugüne kadar
etkileyen iki yeni önemli unsur ise hukukun Avrupalılaşması ve uluslararalılaşmasıdır.
B. 1975 – 2005 Yılları Arasındaki Gelişmeler
Ceza hukuku yasamasının 1975-2005 yılları arasındaki gelişimi basit bir ibare ile
açıklanamaz. Kanun koyucunun bu dönemdeki hummalı faaliyetleri, tek bir bilim adamı
üzerinde uzlaşmaya izin vermemektedir. Genç yasa koyucuların tecrübeli ve keskin
görüşlülerinden biri olan Wolfgang Naucke, (kesinlikle eleştirel bir alt ton ile) „mutlak
bir amacı olmayan fantezi dolu bir kriminel politika“dan bahsetmiştir21. Yine de,
birbirleri ile zaman zaman ters düşen ancak bazen de örtüşen ve birbirlerini güçlendiren
kimi eğilimlerden söz etmek mümkündür.
16
17
18
19
20
21
Arndt, Strafrecht in einer offenen Gesellschaft (1968), ayni eserde: Gesammelte juristische Schriften,
hg. von E.-W. Böckenförde, 1976, S. 207-240; Bauer, Vom kommenden Strafrecht, 1969.
Baumann, Kleine Streitschriften zur Strafrechtsreform, 1965; ayni yayinevi; Die deutsche
Strafrechtsreform, 1967; aynı yayınevi, Programm für ein neues Strafgesetzbuch, 1968.
60’lı yıllara kadar kesin ceza hukuku teorileri, hâkim teorilerdi. Özel olarak önlemler alma
düşüncesinin hâkim olduğu kısa bir aradan sonra, olumlu genel önleyici düşünce yeniden hâkim
görüş olarak benimsendi. Genel önleyici düşüncesine yönelimi için: Eberhard Schmidhäuser, Vom
Sinn der Strafe, 1963, 2. Aufl. 1971, yeni baskısı Hilgendorf’un önsözünü içermektedir, 2004.
Bauer’in kitabı da aynı beklentiyi taşımaktadır. Bauer, Vom kommenden Strafrecht, 1969.
Plack’ın bu kitabı en çok satılanlar listesinde yer almıştır Plack, Plädoyer für die Abschaffung des
Strafrechts, 1974.
Krit V 1999, S. 336 (350), 19. yy.’ın sonlarından itibaren yaşanan ceza hukuku düşünce akımlarının
incelenerek Kubink, Strafen und ihre Alternativen im zeitlichen Wandel, 2002.
162
Eric Hilgendorf
Özellikle „Frankfurt Okulu“, Alman Ceza Hukuku bilimini, bireysel hukuki
korumaya ağırlık vererek klasik-liberal modelden uzaklaştığı ve çevre, uyuşturucu,
organize suçlar, terör, yüksek teknoloji suçları, ürün yükümlülüğü gibi şimdiye kadar
ceza hukukunda düzenlenmemiş alanlara22 müdahale ettiği gerekçesiyle eleştirilmiştir.
Ancak bu gelişmeyi değerlendirirken, düşünmeden, tek taraflı eleştirel bir tutum
izlenmemeli ve klasik liberal ceza hukukunun gerçekte hiç var olmamış erdemleri
güçlendirilmemelidir. 18. yy. sonlarında ve 19. yy. başlarındaki ceza hukuku
yorumcularının ve teorisyenlerinin metinlerinde yapılanan ve eleştirel bir ölçüt olarak
üstün değerini bugüne kadar koruyabilen bir ideal söz konusudur.23 Ne var ki „Klasikliberal ceza hukuku“ modeli, 21. yy. ceza hukukuna normatif bir örnek olarak ancak
koşullu ve sınırlı bir biçimde hizmet eder.
Alman ceza hukukunun günümüzdeki durumu, bazı eleştirmenlerin düşündüğü kadar
kötü değildir. 2006 yılı ceza hukuku, rapor döneminin başlangıcı ile doğrudan
karşılaştırıldığında, inkâr edilemeyecek kadar önemli ilerlemeler kaydedildiği
görülmektedir. Bugünkü ceza hukuku 30 yıl öncesine göre, çağa çok daha uygundur. Bu
tespit özellikle, sosyal etiğin gelişiminde pozitif hukukun rolü, ancak örneğin bilgi
aktarımı olarak da değerlendirilebilecek verilerin işlenmesi gibi teknik ilerlemeler için
de geçerlidir. Bu açıdan bakıldığında, Alman ceza hukuku dünyadaki en çağdaş
hukuklarından biridir.
Ancak bu genel olumlu dengeye rağmen, 1975-2005 yılları Alman ceza hukuku
gelişiminde kimi sorunlu özellikler ve eğilimler fark edilebilmektedir. Bu gelişmeler,
yeni ceza hukuku eleştirisinin başlıca kavramlarıyla kısmen uyum gösteren 16 konu
başlığı aracılığıyla açıklanacaktır:
I. Değişiklik Araçları
Kanun koyucunun geleneksel olarak ceza hukuku reformlarını hızlandırmak için
kullandığı araçlar dört bölümde incelenebilir:
a) Ceza hukukuna yalnızca yüzeysel olarak etki eden belirli güncel problemlere
yönelik kanunlar („Basit değişiklik yasaları“ olarak da adlandırılabilirler). 5 Kasım
1997 Transplantasyon Kanunu ya da 22 Temmuz 1997 Tele Hizmetler Kanunu bu
yasalara örnek teşkil etmektedir.
22
23
Karş.: Hessemer, Produkverantwortung im modernen Strafrecht, 1994, 2. Aufl. 1996, Hilgendorf’un
notlarıyla, JZ 1997, S. 611.
Naucke, Über die Zerbrechlichkiet des rechtsstattlichen Strafrechts, Materialien zur neueren
Strafrechtsgeschichte, 2000, S. 412 vd.
Ceza Düşüncesi 1975 – 2005
163
b) Ceza hukukunun açıkça tanımlanmış özel problemlerinin ele alındığı Ceza Kanunu
Değişiklik Kanunları.24 Erişkin olmayan gençlerle kurulan eşcinsel ilişkilerin 1994
yılında 29. Ceza Kanunu Değişiklik Kanunu ile suç olmaktan çıkarılması bu tür yasalara
örnektir. (Erkek eşcinselliği daha önceki bir tarihte, 1969 yılındaki Ceza Kanunu 1.
Reform Kanunu ile, suç teşkil eden bir eylem olmaktan çıkarılmıştır.).
c) Önemleri nedeniyle öne çıkan, yaşam alanlarını düzenleyen yasalar. („Alan
Kanunları“ olarak da adlandırılabilirler) Ekonomik suçlarla mücadele ya da terörizmle
mücadeleye yönelik kanunlar bu gruba örnek gösterilebilir.
d) Ceza hukukunu ayrıntılı ve derin bir biçimde değiştiren ceza kanunu reform
kanunları. 1998 yılındaki Ceza Kanunu 6. Reform Kanunu, bu gibi yasalara örnek teşkil
eder.25
Bir kanun tasarısının hangi kategoride sınıflandırılacağı konusunda, çok doğal olarak,
fikir ayrılıkları meydana gelebilmektedir. Ancak yasa koyucu rapor süresi içerisinde en
genel hatlarıyla bahsi gecen geleneğe ve sınıflandırmaya bağlı kalmıştır. Ceza
hukukunu dolaylı olarak ve yüzeysel etkileyen basit değişiklik kanunlarının sayısı rapor
dönemi süresince büyük oranda artış göstermiştir.
II. Norm Yapısı ve Kapsamı
Kanun koyucu, farklılaştırma ve buna istinaden geniş kapsamlı normlar düzenleme
eğilimindedir. Genişletilmiş yeni suç kataloğu ile Al.CK. § 261 (Kara para aklama) ve
tartışmalı suç değişkenleri ile Al.CK. § 263a (Bilgisayar dolandırıcılığı) bu eğilime
örnek olarak gösterilebilir. Bütün istisnai durumları kapsamaya çalışan bu yasama
tekniği, yasanın uygulanmasını zorlaştırmakta ve yasal uygulamalara tabi olanlar için
yasak ile yasak olmayanı ayırt etmeyi imkânsız hale getirmektedir. Hatta Al.CK.
§ 218 vd., 21 Ağustos 1995 Hamililere ve Ailelere Yardım Kanununda Değişiklik
Kanunu içindeki düzenlemelerinde, aşırı derecede karmaşık yasa yapısının esas hukuki
durumun üzerini örttüğü bile saptanabilmektedir. Kürtaj, Al.CK. § 218’un
formülasyonunda da belirtilebilindiği gibi, yasak değildir. Ancak, yalnızca hamileliğin
ilk üç ayında yasaldır. Esas yasak yalnızca kâğıt üzerindedir; gerçekte ise kural, yasak
değil, ceza özgürlüğüdür.
24
25
Ceza hukuku değişikliği yasaları Almanya’nın (Bundesrepublik) kuruluşundan itibaren sayılmakta ve
numaralandırılmaktadır.
Ceza hukuk reforma yasaları da Almanya’nın kuruluşundan itibaren sayılmakta ve
numaralandırılmaktadır.
164
Eric Hilgendorf
III. Belirli Olmayan Kanunlar
Kanunların pek çoğunda ya normatif terimler kullanılmakta ya da hukuk
kullanıcılarına büyük bir karar alanı bırakan belirsiz ifadelere yer verilmektedir. Naucke
bundan neredeyse 30 yıl önce ceza hukukunun belirsizleşme yönelimini fark etmiş ve
bu durumu eleştirmiştir.26 Böylelikle, hukuk kaynaklarını kullanmada zorluklar yaratan
ve hukuki belirsizliği arttıran yorum tartışmaları önceden düzenlenmiştir. Hukuk
uygulayıcılarının büyük bir karar verme yetkisine sahip olması, kuvvetler ayrılığı
ilkesine ters düşmektedir, çünkü demokratik yollarla seçilmiş parlamentonun ve
idarenin karar alma erki bu şekilde başka organlara aktarılmaktadır. Ayrıca yasalarda
belirsiz ifadelerin kullanılması, suç teşkil eden eylemleri mümkün olduğunca açık ifade
etmeye çalışan hukuk devletinin bu yöndeki çabalarını sekteye uğratmaktadır.
IV. Suç Olmaktan Çıkarma
Rapor döneminde, kimi edimlerin suç olmaktan çıkarılması eğilimine cinsel suçlar
hukuku gibi, hukukun bazı özel bölümlerinde rastlanmaktadır.27 23 Temmuz 1993’te
uygulamaya konulan ve pornografiye ilişkin ayrı bir düzenleme getiren Ceza
Kanunu’nun 27. Değişiklik Kanunu suç olmaktan çıkarmaya bir örnek teşkil eder.
Böylece uzun yıllardır dile getirilen, cinsel suçlar hukukunun liberalleşmesi gerektiği
yönündeki talepler karşılanabilmiştir. Bir diğer örnek ise Ceza Kanunu’nun “çocukların
öldürülmesi”yle ilgili 217. paragrafının rapor döneminde uygulamadan kaldırılmış
olmasıdır. Ancak bunun yalnızca yüzeysel bir suç olmaktan çıkarma işlemi olduğuna
değinmek gerekir: Çocukları öldürmek tabiatıyla hala suçtur ve cezaya tabidir, hatta
217. paragrafın kaldırılmasının nedeni, artan suçlara da bağlanabilir. Çünkü, ayrıcalıklı
bir durum suç olmaktan çıkarılmıştır. Genel olarak değerlendirildiğinde suçsuzlaştırma,
1975 ile 2005 yılları arasında çok küçük bir rol oynamıştır.
V. Yeni Suçlar ve Cezaların Ağırlaştırılması
Özellikle cinsel suçlar alanında suç olmaktan çıkarma yerine, şiddet ve her şeyden
önce çocuk pornografisi ile bağlantılı olarak yeni suçların tanımlanması eğilimi güçlü
bir biçimde ortaya çıkmaktadır.28 Liberalleşme bu alanda çok sınırlı kalmıştır. Güçlü bir
26
27
28
Naucke, Tendenzen der Strafrechtsentwicklung, 1975, S. 51.
Suç olmaktan çıkarmayla ilgili genel problemler bkz.: Vormbaum, Entkriminalisierung und
Strafgesetz, in: Buschmann u.a. (Hg.), Festschrift für Rudolf Gmür, 1983, S. 323 vd..
Buna ilişkin olarak: Sánchez, Die Expension des Strafrechts. Kriminalpolitik in postindustriellen
Gesellschaften, 2003.
Ceza Düşüncesi 1975 – 2005
165
yeni suçlar oluşturma eğiliminin görüldüğü diğer önemli bölümler ise çevre hukuku ve
ekonomi hukukudur. Yaralama suçlarında ceza sınırlarının genişletilmesi de bu
gelişmeye dâhil edilebilir. (Ceza sınırlarının uyumlaştırılması için, mülkiyet hakları
aleyhine işlenen suçların ceza sınırları daraltılabilirdi); ayrıca suça teşebbüs cezalarının
arttırılması (örn.: basit yaralama eylemlerinde artan ceza oranları) ve konutta
gerçekleştirilen hırsızlık suçuna verilen cezaların arttırılması da bu gelişmeler ışığında
gerçekleşmiştir. Ceza hukukunun son 30 yıldaki gelişiminde ana eğilimlerin, hukuka
yeni suçların eklenmesi ile ve cezaların ağırlaştırılması olduğu söylenebilir.29
VI. Cezalandırılabilirliği Öne Çekme
Yeni suçların belirlenmesinin yansıra, ceza hukukunda genişleme görülen bir başka
alan da hukuki değerin zarar gördüğü alanlardır.30 Suca teşebbüs cezalarının arttırılması
bu sorunu çözebilecek bir araçtır, ancak öncelikle soyut tehlike suçlarının belirlenmesi
bu sorunun esas çözümüdür. Soyut tehlike suçlarında, somut tehlike suçlarında olduğu
gibi hukuki değere yönelik somut bir tehlike söz konusu değildir, yasa koyucu
tarafından tehlikeli olarak sınıflanan bir eylemin hayata geçirilmesi yeterlidir.
VII. Geleceğe Yönelimli Ceza Hukuku
Kanun koyucu teknolojik gelişmeyi zamanında ceza hukukunun kapsamına almaya
çalışmaktadır. Ekonomik Suçlulukla Mücadeleye Đlişkin 2. Kanun ile uygulamaya
konulmuş bilişim hukuku normu bu konuya bir örnek olarak verilebilir. Bu yasa, birçok
yorum farklılığına rağmen, bugüne kadar bilişim suçlarına ilişkin tartışmalarda temel
olarak alınmıştır.31 Kanun koyucu, 1991 yılında o dönemde henüz bilim kurgunun ilgi
alanına giren insan klonlamayı Embriyonların Korunması Kanunu çıkarılması ile
yasakladığı gibi, şu an var olmayan kimi teknikleri de yasalarla şimdiden kısmen
düzenlemiştir. Ceza hukukunun geleceğin meselelerini de kapsayarak genişlemesi, yasa
koyucuya meydana gelebilecek (gerçek ya da sözde) hataları erkenden tanıma, onlara
karşı zamanında önlem alma ve yeni tekniklerin muhtemel suiistimalini önceden
engelleme olanağı vermektedir.
29
30
31
Kühne, Der erstaunliche Bedeuteungszuwachs des Strafrechts: Gibt es Wachstumsgrenzen?, in: Britz
(Hg.), Festschrift für Müller-Dietz, 2001, S. 418 vd.
Bu dönüşüm sıklıkla tartışmaya açıldı ve eleştirildi, örneğin Hassemer, Die Tauglichkeit des
modernen Strafrechts, in Loccumer Protokole 08/1992, S. 8 vd.; hepsi bir arada ve sistemli olarak
Hong, Flexibilisierungstendenzen des modernen Strafrechts und das Computerstrafrecht, Diss.
Konstanz 2002, Kapitel 2 III.
2007’nin hukuki düzeltmeleri icin bkz.: E.Hilgendorf, Das neue Computerstrafrecht, in: Lens (Hg.),
Dimensionen des IT-Rechts. 2008, S. 1-17.
166
Eric Hilgendorf
Kanun koyucunun biyoteknoloji alanında şu an simgesel ceza hukukundan destek
alması oldukça dikkat çekicidir. Bunun arkasında yatan neden açıkça, ceza hukukunun
eski ancak sorunsuz olduğu söylenemeyecek “ahlak oluşturma gücü”dür.
VIII. Toplumun Yapılanmasında Bir Araç Olarak Ceza
Hukuku ve Ultima-Ratio Prensibi
Devletin en kuvvetli aracı olan ceza hukuku, geleneksel ve dün olduğu gibi bugün de
geçerli bir düşünceye göre daima ultima ratio olmalıdır: Ceza hukuku uygulamaları
ancak, başka hiç bir araç kullanma imkânı kalmamışsa hukuka uygundur. Ancak
modern yasa koyucu bu temel prensibi çiğnemiştir: Ceza hukuku yalnızca ultima olarak
değil, daha çok prima olarak duruma göre de sola ratio olarak kullanılmaktadır.32
Özellikle ekonomi hukukunda, terör suçları ve organize suçlarla mücadelede bu tür
örneklere rastlanabilmektedir. Bu bakış açısına göre Frankfurt Ceza Hukuku Okulu’nun
eleştirisine katılmak mümkündür. Ceza hukuku uygulamalarının, diğer uygulamalara
göre, her zaman olmasa da, çoğu zaman başarıya daha fazla ulaştığını düşünmek
gereklidir. Çevre kirliliğine karşı açılan şahsi tazminat ve men davaları hiç bir fayda
sağlamamaktadır: Tazminat miktarları genellikle çok düşüktür ve gelecekte meydana
gelebilecek kirletmelerden men etme talebinde de genelde çok geç kalınmaktadır. Buna
ek olarak medeni hukuk yolu meşakkatlidir ve daha fazla zaman alır. Savcının
soruşturma açmasından, miktarı yüksek bir para cezasına ve hapis cezalarına kadar
bütün ceza hukuku araçları bu tür durumlarda çok daha etkili olabilmektedir. Bunun
önkoşulu fail hakkında soruşturma açabilmektir.
IX. Ara Sonuç
Literatürde modern ceza hukukuna ‘sonuca yönelimli’ olduğu gerekçesiyle yöneltilen
eleştirilerin sayısı hiç de az değildir.33 Hiçbir rasyonel ceza hukuku, cezanın sonuçlarını
dikkate almadan düzenlenmediğinden, bu eleştiri hatalı bir yaklaşımdır. Sonuca
yönelimli olmak gelişkin bir ceza hukukunun en önemli karakteristik özelliklerinden
biridir. Ceza hukukunun sonuca yönelimliliğini ‘önceden tedbir alma düşüncesi’ olduğu
nedeniyle eleştirenler, metafizik olarak aşırı ‘kısasa kısas’ ceza hukukunun yeniden
geçerli olmasını ister gibidirler. Sonuca yönelimli olmaya yöneltilen eleştiriler ancak,
32
33
Hassemer, Absehbare Entwicklungen in Strafrechtsdogmatik und Kriminalpolitik, in:
Prittwitz/Manoledakis (Hg.), Strafrechtsprobleme an der Jahrtausendwende, 2000, S.19.
Hassemer, Strafrechtswissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, in Simon; (Hg.),
Rechtswissenschaften in der Bonner Republik, Studien zur Wissenschaftsgeschichte der
Jurisprudenz, 1994, S.259-310 (276 vd.).
Ceza Düşüncesi 1975 – 2005
167
yeni yasamanın geçtiğimiz 30 yıl içerisinde hukuki değerin korunması ile hiçbir
bağlantısı olmayan, sonuca odaklı yaklaşımı söz konusu olduğunda haklılık kazanır.
Çocuk istismarı gibi sansasyonel davalarda kamuoyunun yükselen tansiyonun düşürmek
için cezanın sınırlarının genişletilmesi buna bir örnek teşkil eder. Modern ceza
hukukunun sonuca yönelimli olmasına yönelik eleştirilerin özü, yasamanın şimdiye
kadar izlediği amaçlardan sapmayarak, hukuki değerin durumunu iyileştirmeyen, ancak
bunun karşılığında faal olmayan bir hale gelmemek için de kendisine rahat bir alibi
oluşturduğu üzerinde yoğunlaşır.
X. Güncel Politikanın Önemi
Ceza hukukunun bahsi geçen eğilimleri, günümüzde güncel politikanın ceza
yasamasını, eskiye oranla çok daha güçlü bir biçimde etkiliyor olması ile açıklanabilir.
Sansasyona yol açan çocuk istismarı, çevre felaketleri, ya da ekonomide şaibeli görünen
hareketlenmeler gibi olaylar adeta ceza hukuku yasamasını olaylara müdahale etmeye
davet eder. Yasama, ceza hukukunu ağırlaştırmak istediğini ifade ederek, kamuoyunun
düşüncelerini kendi lehine çekmeye çok isteklidir ve hazırdır. Suçların yürürlükten
kaldırılması ile başlayan suç olmaktan çıkarma sürecinde, başka seçenek kalmamıştır.
Özellikle cinsel suçlar hukuku, yapay olarak oluşturulmuş kamuoyu tavrına yönelik
modern ceza hukukuna örnek olarak görülebilir. Reform düşüncesinden, o reformun
uygulanmasına, ceza hukuku değişikliğine kadar geçen süre çok kısaldığından, ceza
hukuku yasamasındaki popülizm kolay yol haline gelmiştir. Ceza Hukuku 6. Reform
Kanunu’nda olduğu gibi, iyi niyetle gerçekleştirilen pek çok reform çok hızlıca
yapılmıştır ve sorunları çözmek yerine, daha çok sorun yaratmaktadırlar.
XI. Siyasi Yönelimler ve Ceza Hukuku Normlarındaki Artış
Bahsedilen eğilimleri tek bir siyasi görüşe bağlamak yanlış olur. Son yıllarda
neredeyse bütün siyasi görüşler, suçların ortadan kaldırılmasındansa, yeni suç türleri
üretmeye yönelmektedirler. Yalnızca ceza hukuku kullanımında ağırlık verdikleri
konular değişiklik göstermektedir. Bir grup iç güvenlik, savunma ve organize suçların
önlenmesi gibi konulara ağırlık verirken, diğer bir grup biyo teknik, çevrenin korunması
ya da ekonomik suçlar gibi alanlara yoğunlaşmaktadır. Sonuç, ceza hukuku normlarının
sayıca artması ve kapsamlarının genişlemesidir. Ek ceza hukukundan hiç bahsedilmese
bile, 1871 yılındaki ceza yasasının kapsamı bugün her dönem olduğundan daha geniştir,
cezaya tabi sayısız yasak hukuki değerin zarar gördüğü alana kadar uzanmaktadır. Bu,
ceza hukukunun profesyonel gözlemcileri dışında kalan az sayıdaki vatandaşın hassas
olduğu bir mesele olan ‘özgürlüklerin kısıtlanmasına’ yol açar.
168
Eric Hilgendorf
XII. Karşıt Önlemler Almanın Aracı Olarak Maslahata Uygunluk Đlkesi
Genişleyen suç alanı sorunu bugün hafif ve orta ağırlıktaki suçlarda verilen düşme
kararları ile çözülmektedir. Maslahata uygunluk ilkesi gereğince verilen düşme
kararlarının sayısı 1881 ile 1998 yılları arasında % 161,4 oranında artmıştır.34 Hatta
Ceza Muhakemesi Kanunu’nun 153, 153b maddelerine göre verilen düşme kararları %
260,5 oranında artmıştır.35 Böylece maslahata uygunluk ilkesi geniş bir alanda
mecburilik ilkesinin yerini almıştır.
1993 yılında çıkarılan hukuki bakım-aklama yasasının gerekçesinde de açıkça;
pratikteki hukuk uygulamalarına “orta ağırlıktaki suçlar alanını da karşılığında kamu
davası konusu olmaktan çıkartma, onu yerine yükümlülük ve talimatlar verme” olanağı
tanınması gerektiği belirtilmiştir.36 Bu, birçok davada failin işlediği suçtan ötürü toplum
tarafından damgalanmasını ve sosyal dışlanmaya maruz kalmasını engelleyecek,
böylece suçun tekrar edilmesini önleyecektir. Ancak dava sürecinin daha ekonomik hale
gelmesini amaçlayan aklama, hızlandırma, maliyetlerin düşürülmesi gibi uygulamalar
çoğunlukla ağır basmaktadır. Savcılığın kapsamlı suçlarla mücadele etmek için yeterli
kaynağı yoktur. Maslahata uygunluk ilkesinin yaygın kullanımı hukuk devleti açısından
çok sakıncalıdır. Cezanın gerekli görüldüğü haller ile gerekli görülmediği haller
hakkındaki karar cezayı kovuşturan mercilere bırakılmıştır. Ancak mağdur çoğunlukla,
hukuki koruma olanaklarından yoksun kalmaktadır.37
XIII. Mağdura Yönelim
Geleneksel görüşe göre ceza hukuku fail odaklıdır. Devlet tarafından düzenlenmiş bir
ceza hukuku, mağdurun ve mağdurun ailesinin cezalandırılan konumundan
çıkarılmasını şart koşar. Ceza hukuku politikası bir süredir mağdur üzerine daha fazla
yoğunlaşmaya başlamıştır. Mağdurun dikkate alınması, popüler bir bakış açısıyla,
yüksek ceza oranlarını hukuka uygun hale getirmektedir. Buna müteakiben, failin suçu
işledikten sonra mağdurla olan ilişkisi, cezanın miktarının ölçülmesinde ve ceza
muhakemesi uygulamalarında çok önemli bir rol oynamaktadır. “Telafi” olanağı teoride
ve pratikte kabul edilir; fail-mağdur uzlaşmasının kurulduğu 28 Ekim 1994 tarihinde
34
35
36
37
Büyük oranda §§ 153-154e StPO ile ilgilidir, §§ 45 JGG, 29 BtMG (§ 153 b StPO ile bağlantılı) ve
§§ 31a, 37 ve 38, 2. fıkra BtMG.
Đlk periyodik güvenlik raporunun rakamları, 2001, S. 349.
Hukuki bakım-aklama yasasının gerekçesi, 27 Eylül 1991, BT-Drs. 12/1217, S. 34.
Bu durumdan ötürü, kanun hükümlerini kasten yanlış uygulamak mağdur için tek çözüm yolu
olabilmektedir. § 339 StGB, ek olarak Neucke, Das Zerasern des Strafrechts, in: Althoff u.a. (Hg.),
Zwischen Anomie und Inszenierung, Interpretationen der Entwicklung der Kriminalität und der
sozialen Kontrolle. Ayrıca, Detlev Frehsee, 2004, S. 42-56 (52) unter Verweis auf BGHSt 44, 258
und OLG Frankfurt/M.
Ceza Düşüncesi 1975 – 2005
169
çıkarılan Ceza Kanununun 46. maddesi a bendindeki “Suçla Mücadele Yasası” buna
örnek olarak verilebilir. 18 Aralık 1986 tarihinde yürürlüğe giren, Ceza Muhakemesi
Kanunu 406. maddesi d bendi ve devamındaki “Mağdurun Korunması Yasası”nda
görüldüğü gibi, mağdura ceza davasına iştirak edebilmesi için çok güçlü haklar
verilmiştir.38
XIV. Yeniden Katolikleşme Eğilimleri
1975 yılından itibaren uygulamaya konulan ceza hukuku değişiklikleri, demokrasi
prensibi uyarınca parlamentoda çoğunluğa sahip partinin istekleri doğrultusunda
gerçekleşmiştir. Ancak Anayasa mahkemesi, anne karnındaki hayatın korunması
hususunda, demokratik yasama organı parlamentoda bulunan çoğunluğun fikirleri ile
örtüşmeyecek bir biçimde, iki kez kiliselerin, özellikle Katolik kilisesinin görüşleri
doğrultusunda hareket etmiştir. Yasamanın yeniden Katolikleşmesi olarak da
değerlendirilebilecek bu gelişmeler,39 „Embriyonun Korunması“ Yasasıyla ve döllenmiş
yumurta ve totipotenten hücrelerini ceza hukuku koruması altına almak için çıkarılan
Kök Hücre Yasasıyla devam etmiştir. Günümüzde ise, kendilerini „ilerici“ olarak gören
kimi politik yönelimler, biyolojik ceza hukuku tartışmalarında, günümüzdeki biyolojik
gelişmelerin bazen ahlaka uygun bulmayan Katolik kilisesi görüşünü
benimsemektedirler.
XV. Cezanın Amaçları ve Ceza Hukukunun Diğer Hukuk Dalları Đle Đlişkisi
Cezanın Amaçları Teorisi yalnızca bilimin konusu değildir, aynı zamanda yasamanın
uygulanışında ve hukukun kullanılmasında da çok önemli bir rol üstlenir. Rapor
döneminin başlangıcından itibaren „özel önleyici umutlar“ döneme hâkim olmuş, ancak
bu gelişmeler 70’li yıllardan itibaren yerini „olumlu genel önleyici görüşlere“
bırakmıştır. Bu dönemdeki ceza hukuku bu nedenle „önleyici ceza hukuku“ olarak
karakterize edilebilir.40 „Genel önleyici“ yönelimi nedeniyle ceza hukukunun diğer
hukuk dalları ile olan ilişkisi ve bu bağlamda genel hukuk içerisindeki konumu
değişmiştir. Ceza hukuku açık bir biçimde „polis hukukuna“ yaklaşmış41, ancak idare
38
39
40
41
Karsılaştırma: (reddedilmiş olan) Đkinci bir Mağdur Kanununa yönelik çabalar (Kanun taslağı
CDU/CSU Fraktion, BT-Drs. 15/814).
Temel Haklar dogmasında da benzer bir sorunla karşılaşılmıştır: buna ilişkin olarak Schulze-Fielitz,
Die
Verwaltung
32
(1999),
S. 241
(267 vd.:
„latente
Katholisierung
der
Verfassungsinterpretationen“).
Frankfurt Ceza hukuku eleştirisinde de (değişik biçimlerde dile getirilerek) bu şekilde.
Polis hukukunda bahsi geçen eğilimlere istinaden: Schulze Fielitz, Innere Sicherheit:
Terrorismusbekämpfung auf Kosten der Freiheit?, in: Adolf-Arndt-Kreis (Hg.), Sicherheit durch
170
Eric Hilgendorf
hukukuyla, sosyal hukukla ve tazminat hukukuyla olan ilişkilerini de güçlendirmiştir.
Ceza hukuku, politika ve kamu tarafından giderek artan oranda sosyal düzenin bir aracı
olarak görülmeye başlanmıştır. Geleneksel ceza hukuku prensipleri olan „suç ve cezada
kanunilik ilkesi“ve „ultima-ratio ilkesi“gibi ilkeler üzerinde durulmamıştır.
XVI. Ceza Hukuku ve Kriminoloji
Rapor döneminin başlangıcında kriminolojinin ceza yasamasına etkisi daha azdır,42
ancak son zamanlarda politik sorumluluk taşıyanların bu konudaki düşünceleri
değişmeye başlamıştır. Đç işleri ve adalet bakanlarından birinin isteğiyle hazırlanan ve
2001 yılında yayımlanan Đlk Periyodik Güvenlik Raporu çok önemli bir adım olmuştur.
Bu raporda yapılan ampirik kriminolojik çalışma sayesinde gelecekteki yasama dönemi
dikkate alınarak, Almanya’daki suçluluk durumun dökümü yapılmıştır. Rapor, Ceza
Hukuk Bilimi (Kriminoloji’nin de eklenmesiyle) ile yasama uygulamaları arasındaki
işbirliğinin gelecekte tekrar iyileştirilebilmesi için çeşitli yöntemler sunmuştur.
C. Alman Ceza Hukukunun Önündeki Yeni Zorluklar
I. Esneklik
Daha önce değinilen gelişmelerin hepsi „ceza hukukunun ve ceza hukukunun hukuk
devleti temellerinin esnekleşmesi” olarak tanımlanabilirler, bu eğilim üzerinde
birleşirler43. „Ultima-Ratio“, „Belirlilik Đlkesi“ ve „Mecburilik Đlkesi“ gibi hukuk
devletinin en temel ilkeleri zayıflamakta ve bu ilkeler çoğunlukla rasyonel olmayan
cezai ihtiyaçlar uğruna feda edilmektedir. Ancak modern ceza hukukunun bu
fenomenleri, metafizik bir anlamı olan „mutlak“ ceza hukuku düşüncesine geri dönme
çabaları ile kontrol altında tutulamaz.44 Ceza hukukunun klasik bireysel hukuk değerleri
olan „yaşam, beden bütünlüğü, özgürlük ve servet“ gibi alanlarla sınırlandırılması da
artık mümkün değildir.
Bu istenmeyen, hatalı gelişmeler bugün, ampirik kriminoloji sayesinde mümkün olan
ceza hukuku yasamasının güçlü bir şekilde bilimselleştirilmesi yoluyla telafi edilmelidir.
Modern ceza hukukunun kaynağının anlamına ulaşabilmek için Franz von Listz’in
42
43
44
Recht in Zeiten der Globalisierung, 2003, S. 25-39.
Kaiser’i anarak; „Kriminalpolitik ohne kriminologische Grundlage?“, Stree, HS Schröder, 1978,
S. 481 vd.
Hilgendorf, Strafrechtliche Produzentenhaftung in der Risikogesellschaft, 1993, S. 48 vd.
Frankfurt Okulu temsilcilerinin bu konudaki eğilimleri tekrar tekrar göze çarpmaktadır.
Ceza Düşüncesi 1975 – 2005
171
„modern okul”u kullanılabilir. Bu bağlamda en temel prensipler şunlardır: Ceza
hukuku, hukuk değerlerini korumaya yarayan bir araçtır, amaca sert bir biçimde yönelik
değildir, aksine özgürlüğü tehdit edebilecek noktaya gelebilecek sivriliğinden ötürü
yalnızca son çare -ultima ratio- olarak kullanılması gerekir. Yani, ceza hukuku
düzenlemeleri açıkça tanımlanmış amaçlara ulaşabilmek için uygun ve gerekli
olmalıdırlar. Ceza davasında açıkça belirlenmiş suç unsurları ve belirgin kurallar
aracılığıyla, zanlının devlet erkinin bir objesi olmaması güvence altına alınır.
II. Ceza Hukukunun Genişlemesi
1975 ile 2005 yılları arasındaki gelişmeler ışığında ceza hukukunun bu süre içerisinde
fazlalaşma ve katılaşma eğilimi gösterdiği söylenebilir. Ceza hukuku daralmamakta,45
aksine sürekli olarak genişlemektedir. Hatta ceza hukuku içinde bir „norm
fazlalığından“ dahi söz edilebilir. Ceza hukuku, diğer hukuk dallarına göre medyada
daha fazla yer almaktadır ve medyada da toplumsal sorunları hızlı ve güvenilir bir
şekilde çözmenin aracı olarak gösterilmektedir. Ceza hukukunun genişleme eğilimi
şimdiye kadar olduğu gibi bilinçsiz bir şekilde devam ederse, bu eğilim orta vadede
özgürlükçü hukuk devleti ve özgürlük içinde yaşayan bireyler için bir tehlike oluşturur.
Ceza hukukunun gelecek dönemlerde de farklılaşarak genişleyeceğinden tereddüt
edilemez. Ceza hukuku hukuk değerlerinin korunmasını sağlar ve yalnızca suçun
oluşma nedenlerini araştırmaz, aynı zamanda suç oluşturabilecek potansiyel, tehlike arz
eden eylemlerin de hukuki yolla kontrol altında tutulmasına çalışır. Bilimsel ve teknik
gelişmeler nedeniyle bizim eylemlerimizin miktarı da hızlı bir şekilde artmaktadır,
böylelikle diğer bireylere zarar verme ihtimalimiz ve eylemlerimizin tehlike arz etme
potansiyeli de artar. Bir tek üretim hatası binlerce insanin hayatına mal olabilir. Buna ek
olarak ürünler, çevre kirliliği örneğinde görüldügü gibi, daha öncesinde insanların
müdahalesine büyük oranda kapalı olan alanlara da zarar verebilmektedirler. Bu
örnekler daha da çoğaltılabilir. Bu gelişme içerisinde her teknik ilerlemenin iki taraflı
olduğunu görülebilmektedir. „Ultima Ratio“ prensibine dayanarak ceza hukukunun
kullanımını gerektirecek yeni, meşru „hukuki korunma ihtiyaçları“ meydana
gelmektedir. Ceza hukukunun 1975 yılından sonraki genişlemesi bu şekilde
açıklanabilir.
Günümüzde herkese gönderilen elektronik postalar (“spam”) ve internet casusluğu
gibi teknik gelişmeler yeni cezalara ihtiyaç duyulmasına sebep vermektedir. Bu
bağlamda, 2004 yılında „izinsiz gizli fotoğraf çekimi aracılığıyla kişisel alana
45
46: bkz. Kroeschell, Rechtsgeschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert, 1992, S. 249.
172
Eric Hilgendorf
müdahale“ § 201a maddesi ile ceza hukukunun kapsamına alınarak suç teşkil eden ve
ceza-i yaptırımı olan bir eylem haline getirilmiştir. Muhtemelen gelecekte bu alanlar
biyo- ve nano teknolojiler olacaktır. Toplumun dramatik bir biçimde yaşlanıyor olması
da büyük ihtimalle yeni ceza biçimlerine gereksinme yaratacaktır.
III. Avrupalılaşma
Alman ceza hukukunun güçlü bir müdahale ile değiştiren diğer bir eğilimse ceza
hukukunun Avrupalılaşmasıdır. Avrupa Birliği ya da bu noktada Avrupa Topluluğu’nun
Avrupa Topluluğu Anlaşması 280. maddesi, 4. fıkrası, 1.cümlesi46 de dahil olmak üzere,
kendine özgü bir ceza erki yoktur. Yönerge ve çerçeve kararları biçimindeki Avrupa
yönlendirici düzenlemeleri ulusal hukukla uyumlaştırılmak zorundadır. Yürürlüğe
girmeyen, Avrupa Anayasası’nın III-172 maddesi 1. fıkrası Avrupa Birliği’ne büyük
çerçeve hükümler çıkarabilme yetkisi tanımaktaydı. Bu düzenleme Avrupa Birliği’nin
diğer anayasa denemesinde de değiştirilmemelidir.
Avrupa Topluluğu’nun oldukça sınırlı olan ceza hukuku oluşturma yetkisine rağmen,
ülkelerin ulusal ceza hukuku 90’li yılların başından itibaren bir Avrupalılaşma sürecinin
içine girmişlerdir,47 en başta daha kapalı olan bu süreç son yıllarda da açık ve hızlı bir
şekilde ilerlemektedir. Avrupalılaşmanın ceza hukuku üzerindeki ilk etkileri insider
hukuku gibi ceza hukukunun yan alanlarında görülmüştür. Almanya’da 1994 yılında
yürürlüğe giren yeni insider hukuku düzenlemesi, Avrupa Topluluğu’nun 1989
yılındaki yönergesine dayanır.48 Kara para aklanmasına ilişkin yönerge49 de Alman ceza
hukukuna 1992 yılında § 261’in eklenmesine neden olmuştur. Ceza hukukunun
kendisinde bir değişikliğe ise (§ 264, paragraf 7, 2 numara, Alman ceza hukuku)
Avrupa Topluluğu’nun finansal menfaatleri korumaya yönelik uzlaşmasından50 sonra,
1995 yılında gerek görülmüştür. Bu uzlaşmanın maddeleri Almanya’da 1998 yılında
ulusal ceza hukuku ile uyumlaştırılmış ve yürürlüğe konulmuştur. Rapor döneminin
46
47
48
49
50
Baumann/Weber/Mitsch, AT, 11. Aufl. 2003, § 7, Rdnr. 84; Hilgendorf, Nationales oder
transnationales Strafrecht, S. 340; Wessels/Beulke, AT, 38. Aufl. 2008, Rdnr. 77, alle m.w.N.; a.A.
Zieschang, ZStW 2001, 255, 260 f.
Sert bir biçimde bakılırsa 1950’li yıllardan AIHS de ceza hukukunun Avrupalılaşması olarak
değerlendirilebilir. Sözleşmenin meteryal hukuka etkisi tabii ki belli sınırlar içinde kalmaktadır.
(Đstisnalardan biri AIHS 2. madde, 2. fıkra, a bendinin Alman nefs-i müdafaa yasasına etkisidir.).
Avrupa Topluluğu Konseyi’nin 13 Kasım 1989 tarihli, 89/592/AET sayılı borsadaki simsar
faaliyetlerini düzenlemeye yönelik yönergesi. (AT resmi gazetesi, L 334, 18 Kasim 1989, S. 30).
Avrupa Topluluğu Konseyi’nin 10 Haziran 1991 tarihli, 91/308/AET sayılı finans siteminin kara para
aklamak için kullanılmasını önlemeye yönelik önergesi. (AT Resmi Gazetesi, L. 166, 28 Haziran
1991, S. 77).
Avrupa Topluluğu Resmi Gazetesi, 27 Kasım 1995, Nr. C 316, S. 48.
Ceza Düşüncesi 1975 – 2005
173
sonuna doğru özellikle organize suçlar, terörizm, internet suçları51 gibi sınır ötesi suç
olarak görülebilecek alanlarda Avrupa Topluluğu etkisiyle yapılan düzenlemelere daha
fazla rastlanmaya başlanmıştır. Ceza kovuşturmasında Avrupa çapında bir
uyumlaştırmaya gidilmesinin ve materyal ceza hukukundaki Avrupalılaşma etkisinin
doğruluğundan hiç bir zaman şüpheye düşülmemiştir. Ancak ceza hukukunun hızlı
Avrupalılaşma temposu, Avrupalılaşmanın etkisi ve içeriği konusunda tartışmalı
görüşler vardır.52 Özellikle parlamento tarafından değil de, Avrupa Topluluğu’nun
Avrupa Komisyonu ya da Avrupa Toplulukları gibi yürütme organları tarafından
düzenlenen ceza hukuku yasalarındaki demokrasi açığı eleştirilmektedir. Avrupa
Topluluğu tarafından yürürlüğe konulan ceza hukuku yasaları eskiden olduğu gibi
bugün de iç hukukla uyumlaştırılmak zorundadır, bu noktada halk tarafından seçilmiş
ve yeniden seçilebilecek bir parlamento devreye girmektedir. Eğer ulusal yasama
organları Avrupa düzenlemelerini iç hukukla uyumlaştırırken karar verme yetkisine
sahip değillerse, yasamanın demokratikliği şüpheli bir duruma düşer. Ayrıca Avrupa
Birliği tarafından yapılan birçok ceza hukuku düzenlemesinde, yasaların ultima-ratio
ilkesi ile örtüşüp örtüşmediği sorunu ortaya çıkmaktadır.
IV. Çoğulcu Dünya Görüşü
Ceza hukukunda değişiklikler yapılmasına yol açan dördüncü etken ise, toplum
tarafından benimsenen çoğulcu dünya görüşüdür. Hıristiyanlık model olma özelliğini
zamanla yitirmiştir. Toplumun büyük bir bölümü kendisi dinsiz olarak nitelemektedir ya
da Hıristiyanlık dışındaki dinlere yönelmektedir. Almanya’da hem sayıca fazla olmaları
hem de inançlarının katılığı nedeniyle en önemli dini topluluklardan biri haline gelen
Müslümanlar ve dolayısıyla Đslam dini de üzerinde durulması gereken bir diğer olgudur.
Bu nedenle ulusal ceza hukukunun uygulama alanı giderek artan oranda kültürleri daha
farklı olan ve başka dünya görüşlerini benimseyen insanlara kadar uzanmaktadır. Kamu
hukukundaki dini çoğulculuk şimdiden önemli ihtilaflara yol açmıştır; inançlı
Müslüman kadınlarının kamu hizmetinde oldukları sırada başörtüsü takmalarının
meşruluğuna yönelik sansasyonel tartışma bu konuya bir örnek teşkil eder.
Toplumun kültürel ve dünya görüşü olarak çoğulcu bir yapı almasının ceza hukuku
için anlamı büyüktür. Eğer toplum çoğulcu bir dünya görüşünü benimserse, buna bağlı
olarak devlet normları da, normları uygulamakla yükümlü kişiler tarafından tek bir
51
52
Alman hukukundaki Avrupa düzenlemelerine ilişkin olarak, Hilgendorf, Tendenzen und Probleme
einer Harmonisierung des Internetstrafrechts auf Europäischer Ebene, in: O. Arter (Hg.), InternetRecht und Strafrecht, 4. Tagungsband, 2005, S. 262 vd.
Buna ilişkin olarak en sonuncu Schünemann, GA 2004, 193 vd. m.w.N.
174
Eric Hilgendorf
dünya görüşünün temsilcisi olmadıkları biçiminde kabul görebilir. Devletin yasa
koyucusu bu nedenle gelecekte özellikle ceza yasalarının, dünya görüşü açısından
tarafsız olmasına şimdiye kadar olduğundan daha fazla özen göstermek zorundadır.
Yasamanın kimi bölümlerinde ve hukuk dogmasındaki yeniden Katolikleşme eğilimleri
bu tarafsızlıkla örtüşmez.53
Devletler ceza hukukunun Doğu Blok’unun yıkılmasından sonraki yükselişi, kültürler
üzeri bir ceza hukukunun mümkün olduğunu göstermektedir. Bu bağlamda en önemli
gelişme, 17 Temmuz 1998’de Roma Statüsü’nün kabul edilmesi ile bir uluslararası ceza
mahkemesinin kurulması olmuştur. Roma Statüsü’nde dört büyük suç grubu vardır: 6.
Madde „Soykırım Suçları“, 7. Madde: ”Đnsanlığa karşı işlenen suçlar“, 8. Madde „Savaş
Suçları“ ve son olarak 5. Madde, 2. fıkra “taarruz“ dur. Roma Statüsü 31 Aralık 2000’in
sonuna kadar 139 devlet tarafından imzalanmıştır. Almanya’da, Roma Statüsü’ndeki
yasalara uygun olarak hazırlanan yeni devletler arası ceza hukuku 30 Haziran 2002
tarihinde yürürlüğe girmiştir.
D. Ceza Hukuku ve Bugünün Toplumu
Ceza hukuku bugün, toplumda, politikada ve kitlesel medyada Almanya’nın tarihinde
hiç olmadığı kadar ön planda yer almaktadır. 1970’li yıllardan itibaren eğilim
suçsuzlaştırma yani suç teşkil eden kimi eylemlerin tanımlarının değiştirilmesi ya da
yürürlükten kaldırılması yönündeyken, bugünkü eğilim suçları arttırma ve cezaları
ağırlaştırma yönündedir. Ceza hukuku, toplum ve politikanın çok büyük bir kesimi
tarafından istenmeyen her türlü gelişmenin önünü kesmek için kullanılan bir silah gibi
görülmektedir. Buna paralel olarak toplumun sözde yükselen suç eylemlerinden
korkusu da dikkate değer bicimde giderek artmaktadır. Kitle iletişim araçları da bu
konuyu gündeme getirmekte ve toplumda oluşan irrasyonel korkuları
güçlendirmektedir. Genelde popüler kaygılarla hareket eden ceza yasaması, hızlıca
hazırlanmış yasalarla ultima-ratio prensibini ihlal ederek yeni ceza-i fiil unsurları
oluşturmakta, cezanın sınırlarını genişletmekte ve ceza hukukunun görev alanı
genişletildiğinden, ceza yasası bu görevlerin yerine getirilebilmesi amacıyla genel
olarak esnekleştirilmektedir.
53
Dünya görüşündeki nesnellik, değer düşmanlığı, ya da değer yoksunluğu ile ayni kefeye konulamaz.
Değer odaklı olmayan bir yasama zaten düşünülemez, çünkü yasamanın bir normu düzenleme ve bu
normla toplumsal yaşayışa etki etme kararı, belli bir değerin uygulanmasıdır. Tek bir dünya
görüşünün ve kültürün ifadesi olmayan, aksine insanin biyolojik doğasından kaynaklanan
ihtiyaçlarına uygun değerler de vardır.
Ceza Düşüncesi 1975 – 2005
175
Ceza hukukunu bu derece zorlayan bir ceza hukuku politikası, liberal hukuk
devletinin özgürlükçü yapısını tehdit etmektedir ve toplum içinde kabul gören,
benimsenen, itibar gören ceza hukukunun bu özelliklerini kaybetmesine yol açabilir.
Gelecekte daha fazla değil, daha az ceza hükmüne ihtiyacımız vardır.54 Bu nedenle, ceza
hukuku özel bölümü 60’li yılların sonlarında modernleştirilmeye başlanırken uygulanan
prensiplere geri dönme gerekliliği ortaya çıkmaktadır: Ceza hukuku, sadece akılcı bir
hukuk politikasının ultima ratiosu, yani son çaresidir; yalnızca suç ile uğraşmaz, ayni
zamanda, hatta her şeyden önce özgürlükçü hukuk devletinin magna cartasıdır.
Alman Ceza Hukuku’nun 1975 yılından sonraki gelişimi incelendiğinde, iki önemli
eğilim dikkat çekmektedir: Bir taraftan yeni ceza unsurlarının oluşturulması ve cezaların
ağırlaştırılması yoluyla meydana gelen „ceza hukukunun genişlemesi“, diğer taraftansa
açık ve bağlayıcı düzenlemelerin ortadan kaldırılması ile oluşan „ceza hukuku
esnekleşmesi“. Her iki eğilim de birebirleriyle kesişmekte ve birbirlerini karşılıklı olarak
etkilemektedir, ancak temelde birbirlerinden ayrı yapılardadır. Ceza hukukunun
genişlemesi ancak daha sert ve sıkı bir yasama yoluyla mümkün olur, ceza hukukunun
esnekleşmesi genişlemeye ters olarak, hükümleri genişletmeden, esnekleştirme ile
oluşur. Hatta ceza hukuku düzenlemeleri teorik olarak ceza hukukunun korunması
amacıyla esnekleştirilir.
Alman Ceza Hukuku’nda 1975 yılından bu yana meydana gelen bu iki gelişmenin
olası nedenlerini ve bu tutumu sorgulamak çok heyecan vericidir. Bu çerçevede esaslı
bir ayrım yapılamayacak olsa bile, konu hakkında kimi tahminler yürütülebilir:
Bati Avrupa ülkelerindeki genel eğilim olarak görülen „ceza hukuku genişlemesi“,
her şeyden önce yaşlanan ve yorulan toplumun artan güvenlik ihtiyacı ile bağlantılı
olmalıdır. Devletin yönelimi ise bir diğer büyük etkendir. Başka bir deyişle: Devletten
toplumsal ve yaşamsal sorunlara çözüm olarak sunulması beklenen, ceza hukuku
araçları ile sağlanan inandırıcılıktır. Yani devletin inandırıcılığı bu gelişime etki eden
unsurlardan biridir. Özgürlükleri tehdit eden, düşüncesizce meydana gelmiş ceza
hukuku genişliği artik bilinçli bir gelişme olarak değerlendirilmemektedir ve bu konuyla
ilgili düşünceler ciddiye alınmamaktadır.55 Kitle iletişim araçları, ceza hükümlerinin
ağırlaştırılması konusundaki popüler çağrıyı çoğu zaman desteklemekte ve
güçlendirmektedir. Politika da kitle iletişim araçlarının etkisi altında kalmakta, konuyla
ilgili uzmanların düşünceleri hiç bir zaman dikkate alınmamaktadır. Toplumdaki ve
54
55
Hassemer, modern ceza hukukuna alternatif olarak bir „müdahale hukuku“ oluşturmayı önermiştir.
Karşılaştırma örn. Strafrechtswissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, S. 310.
Benzeri bir durum verilerin korunması gibi internet aktivitelerinde de geçerlidir. Müşteri profilleri
üzerinde çalışmalar yapıldığı uzun zamandır bilinen bir gerçektir ve bir sorun olarak
görülmemektedir.
176
Eric Hilgendorf
toplumun düşünce üreticilerindeki hukuk eğitimi eksikliği de bu konuda önemli bir rol
oynamaktadır.
Ceza hukuku, hukukun sonuçlarının belirlenmesinde görüldüğü gibi uluslararası bir
eğilime uygun olarak esnekleşmiştir (“çeşitlenme”). Ancak bu uluslararası eğilime yerel
etkenler eklenmektedir. Hukuk devleti ve suç ve cezada kanunilik ilkesi gibi ilkelerin
uzun bir süre demokrasiden daha önde geldiği Almanya’da bu yerel etkenler oldukça
dikkat çekicidir. Resmi yasama, 1960 yılların sonlarından itibaren „muhafazakârlık“ ile
anılmıştır, „pozitivizm“ bu dönemlerde bir küfür sözcüğü gibi algılanmıştır.56
Pozitivizmin hukukta özgürlükle eş anlamlı olarak kullanılması birçok kişi tarafından
anlaşılamamaktadır. Ceza hukuku öğretisi 60’li yıllardan itibaren önemli oranda
esnekleşmiştir. Klasik ceza hukuku dogmatiği sivri kavramları ve açık kuralları ile
birlikte çözülmüş, yok olmuştur. Bu konunun, Welzel döneminden itibaren Alman ceza
hukuku biliminde üzerinde en çok çalışılan alan olduğu söylenebilir. Fazlasıyla belirsiz
olan „objektif isnadiyet öğretisinin”, açık nedensellik bağları dikkate alınmayarak,
özellikle kritik davalardaki gelişimi buna bir örnektir. Sayısız bilimsel araştırmada ve
doktora tezinde ceza hukukunun geleneksel ağır terminolojisi, öğrenildiği biçimiyle
aktarılmaktadır. Ceza hukukunun sınırları ve meşruiyet hakkında verilen temel bilgiler
ve hukukta yasanın bağlayıcılığının anlamı daha arka planda yer almaktadır. Böyle bir
eğitim almış hukukçuların politikada ve toplumda sürekli yeni „esnekleştirmeler“ ile
ortaya çıkmaları kimseyi şaşırtmamalıdır.
Alman ceza hukukunda hukuk devleti geleneklerine geri dönülmesi en azından kısa
bir süre içinde beklenen bir gelişme değildir. Ceza hukuku daha çok, geniş, amaçları ve
uygulama yöntemleri nedeniyle yüksek oranda esnek, emniyet hukukundan sosyal
hukuk kadar uzanan „güvenlik hukuku“nun bir parçası niteliğindedir. Sözde ya da
gerçek güvenlik, ancak özgürlükten bir parça kaybedilerek sağlanabilmektedir. Bunun
bilincinde olmak ceza hukuku biliminin görevleri arasındadır.
56
60’lı yıllardaki ve 70’lerin başındaki „pozitivizm tartışmaları” için bkz.: Hilgendorf, Hans Albert zur
Einführung, 1997, S. 29 vd. m.w.N.
Bundestrojaner & Co in der Strafverfolgung
– Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter
Prof. Dr. Hans Kudlich1
A. Die Digitalisierung unseres Lebens
Es hieße Eulen nach Athen tragen, wenn ich Ihnen zum Beleg für die Tatsache, dass
wir im digitalen Zeitalter angekommen sind, hier noch einmal ausführlich die
Durchdringung unseres gesamten Lebens durch moderne Informationstechnologien
nachzeichnen würde. Nur ein kurzes und für uns alle hier anschauliches Beispiel soll
genügen: Jedenfalls soweit ich für mich sprechen kann – und ich gehe davon aus,
zumindest bei einigen von Ihnen war es ganz ähnlich – hat es im Zusammenhang mit
der Einladung und Vorbereitung dieser Tagung kein einziges persönliches Gespräch
und keinen einzigen auf Papier verfassten Brief gegeben. Einige wenige Dinge wurden
telefonisch besprochen, der große Rest der Absprachen wurde per E-Mail getroffen. Im
Vorfeld der Tagung ist nicht etwa ein Programm auf Papier verschickt worden, sondern
das Tagungsprogramm findet sich im Internet wieder.
Nun geht es in den genannten Beispielen noch um relativ harmlose Daten. An ihnen
hätten weder die Strafverfolgungsbehörden ein Interesse, noch hätte ich irgendwelche
Schwierigkeiten damit, wenn öffentlich bekannt wird, dass ich an dieser Tagung
teilnehme. Auf meinem Rechner zu Hause findet sich aber noch viel mehr, und dabei so
manches, was doch etwas sensibler ist:
1
•
meine Steuererklärung,
•
im Zusammenhang mit Schreiben an die Krankenkasse Informationen zum
Gesundheitszustand von mir und meiner Familie,
•
private E-Mails, von denen ich nicht unbedingt wollen würde, dass Fremde sie
lesen, und noch vieles mehr.
Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie, Friedrich-Alexander-Universität,
Nürnberg-Erlangen. Der Vortragsstil wurde beibehalten, ebenso der „Rechtsstand“ vor der
Entscheidung BVerfGE 120, 274; vgl. dazu Kudlich, JA 2008, 475 ff. Vertiefende Hinweise bei
Kudlich, HFR (www.hunboldt-forum-recht.de) 2007, S. 202 ff.
178
Hans Kudlich
B. Bedürfnis nach und Schwierigkeiten beim Schutz der
Privatsphäre im digitalen Zeitalter
Wo so viele – teils mehr, teils weniger sensible – Daten anfallen, ist ein Schutz des
Bürgers unumgänglich. Wenn wir vom „Schutz der Privatsphäre“ (oder wie auf anderen
Tagungen: vom „Bürgerrechtsschutz“) im digitalen Zeitalter sprechen, so ist damit
zweierlei gemeint:
1. Zum einen geht es um den Schutz des Bürgers durch den Staat. Dieser Schutz kann
– nicht ausschließlich, aber auch – mit den Mitteln des Strafrechts erfolgen. Hier geht es
um die Pönalisierung und anschließende Verfolgung von Computerkriminalität, also
etwa von Phänomenen wie Hacking, „Datenklau“ oder Beeinträchtigung der
Funktionsfähigkeit einer Computeranlage. Eine Reform der einschlägigen Strafnormen
hat nicht nur in der Türkei, sondern gerade in der jüngeren Vergangenheit auch in
Deutschland stattgefunden: Ein einschlägiges Reformgesetz, in dem insbesondere die
Cyber Crime Convention sowie eine Richtlinie der Europäischen Union umgesetzt
wurden, ist in diesen Tagen verabschiedet worden. Das soll aber heute nicht mein
Thema sein.
2. Vielmehr geht es mir hier um den Schutz des Bürgers vor dem Staat, oder anders
gewendet: Es geht um die Frage, welche (insbesondere grund-) rechtlichen Positionen
im Auge behalten werden müssen, wenn die Strafverfolgungsbehörden moderne
Ermittlungsmethoden anwenden, bei denen insbesondere auch neueste Informationstechnologie als Mittel oder als Gegenstand der Ermittlungen eine Rolle spielt.
a) Um dies vielleicht etwas plastischer zu machen, seien folgende – teilweise
zumindest theoretisch denkbare, teilweise in der Strafverfolgungspraxis bereits häufig
eingesetzte – Ermittlungsmaßnahmen genannt:
•
Die Überwachung des ein- und ausgehenden E-Mail-Verkehrs bei einem
Verdächtigen, vergleichbar der schon seit langem bekannten klassischen
Überwachung des Fernmeldeverkehrs in Gestalt der traditionellen
Sprachtelefonie.
•
Sog. Side-Channel-Angriffe, bei denen die auf einem Rechner verarbeiteten
Daten durch die elektromagnetischen Abstrahlungen bestimmter HardwareKomponenten (insbesondere Bildschirme) verfolgt werden.
•
Der Einsatz von sog. Key-Loggern, d.h. von Programmen, die an der Tastatur
Eingaben eines Nutzers erfassen und an die Strafverfolgungsbehörden
weiterleiten. Eine solche Maßnahme kann kriminalistisch attraktiv sein, weil
Bundestrojaner und Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter
179
auf diese Weise z.B. Passwörter oder Schlüssel für verschlüsselte
Kommunikationsvorgänge ermittelt werden können.
•
Die Aktivierung von Hardware-Bestandteilen zur Raumüberwachung. Dabei
werden eventuell am Computer des Verdächtigen angeschlossene Mikrophone
oder Webcams – die angesichts der Popularität der Internettelefonie immer
häufiger zu finden sind – durch eine entsprechende Ermittlungssoftware von
außen aktiviert und zur Raumüberwachung genutzt.
•
Last but not least: Die in Deutschland in den letzten Monaten intensiv
diskutierte verdeckte Online-Durchsuchung, d.h. das – auf welchem Wege
auch immer – Aufspielen einer Software auf dem Rechner eines
Verdächtigen, welche die Festplatte durchsucht und während bestehender
Internetverbindungen bestimmte Daten (z.B. Dokumente, archivierte E-Mails
usw.) an die Strafverfolgungsbehörden übermittelt.
b) Bei all solchen Zugriffen mittels moderner Informationstechnologien oder
insbesondere auf Computeranlagen durch die Strafverfolgungsbehörden handelt es sich
um einen sehr sensiblen Bereich, der die Grundrechtsintensität des Eingriffs im
Vergleich zum „Offline-Bereich“ nicht selten deutlich übertrifft. Dies hat verschiedene
Gründe:
Zunächst können auf diese Weise u.U. große Datenmengen aus den verschiedensten
Lebensbereichen gesammelt werden; Beispiele wie Informationen über den Vermögensund Gesundheitsstand sowie verschiedenste private Kontakte wurden oben ja bereits
genannt.
Ferner werden im Bereich der modernen Informationstechnologie in einem den
meisten Nutzern nicht bekannten Umfang Datenspuren gelegt, die von den
Strafverfolgungsbehörden auch noch ausgewertet werden können, wenn der eigentliche
Vorgang schon längst abgeschlossen ist. Die kritische Diskussion um die sog.
Vorratsdatenspeicherung, die auf Grund einer europäischen Initiative in Deutschland
wohl kommen wird, zeigt das sehr deutlich.
Des Weiteren bieten sich elektronische Daten – nicht zuletzt aufgrund ihrer leichten
Verarbeitbarkeit – hervorragend an, um diverse Verknüpfungen herzustellen. Darüber
hinaus sind die elektronisch gesammelten Daten aber auch in besonders kritischer
Weise für Missbräuche anfällig. Dabei soll es an dieser Stelle nicht einmal so sehr um
den Missbrauch durch die Strafverfolgungsbehörden gehen, sondern um drohende
Missbrauchspotentiale, wenn die Daten – denn auch die Systeme der Strafverfolger
haben Schwachstellen – etwa in die Hände krimineller Vereinigungen geraten.
180
Hans Kudlich
Zuletzt liegt eine besondere Intensität des Eingriffs darin, dass er nicht selten
heimlich, d.h. ohne Wissen des Betroffenen erfolgen kann. Insbesondere die fehlende
sinnliche Wahrnehmbarkeit entsprechender Aktionen sowie die leichte Kopierbarkeit
elektronischer Daten führen dazu, dass sich der „gläserne Bürger“ seiner
Durchsichtigkeit oft gar nicht bewusst sein wird.
All diese Aspekte – Sammlung großer Datenmengen, leichte Verknüpfbarkeit und
nicht-offene Ermittlungsmöglichkeiten – stellen aus Sicht der Strafverfolgungsbehörden
natürlich kriminaltaktische Vorteile dar, die eine effiziente Strafverfolgung im
Einzelfall besonders fördern können. Aus Sicht des Bürgers jedoch sind es
schwerwiegende Gefahren.
c) Hinzu treten rechtliche Probleme:
So handelt es sich bei Ermittlungsmaßnahmen im Internet und anderen modernen
Informationstechnologien um relativ neue Phänomene, zu denen viele Rechtsfragen im
Einzelnen noch ungeklärt sind.
Eine solche Klärung wird dabei noch dadurch erschwert, dass die meisten
strafprozessualen Ermittlungsbefugnisse in einer Zeit formuliert worden sind, in der die
heutigen technischen Entwicklungen noch nicht einmal erahnt werden konnten. Aber
sogar dann, wenn – wie in den letzten Jahren mehrfach erfolgt und momentan in einer
großen Strafprozessrechts-Reform gerade in Planung – die einschlägigen Vorschriften
neu formuliert werden, hinkt der Gesetzgeber in dieser dynamischen Materie fast
zwangsläufig schon nach kurzer Zeit den technischen Realitäten mehr oder weniger
hinterher.
Ferner wird eine Klärung dadurch erschwert, dass insbesondere die grundrechtliche
Zuordnung verschiedener Maßnahmen bzw. verschiedener schützenswerter
Rechtspositionen schwierig ist. Das hängt mit der für das Internet typischen
Konvergenz der klassischen Medien zusammen. Ist es z.B. die Überwachung des EMail-Verkehrs eine Überwachung der Telekommunikation (obwohl E-Mails doch so
wenig mit dem Telefonieren zu tun haben, wie wir es vorher gekannt haben) oder ist es
vielleicht eher eine Postbeschlagnahme? Diese schwierigen Einordnungsfragen
beschäftigen die Rechtswissenschaft, seit in den 90er Jahren die ersten Regelungen für
das Phänomen Internet geschaffen worden sind: So beruhte etwa das lange Zeit
bestehende Nebeneinander des Teledienstgesetzes und des MediendiensteStaatsvertrags auf der Einordnungsfrage, was „das Internet“ überhaupt ist: Ist es ein Fall
der Individualkommunikation? Hat es mit Rundfunk zu tun? Oder ist es eher mit der
Presse vergleichbar? Das Medium entzieht sich gewissermaßen unseren gewohnten
Denkkategorien und damit auch unseren gewohnten rechtlichen Kategorien.
Bundestrojaner und Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter
181
Beide Aspekte – die Neuartigkeit der Fragestellung und die schwierige grundgesetzliche, aber auch sonstige rechtliche Zuordnung – fördern vielleicht auch eine
gewisse Tendenz, die man m.E. in diesem Bereich feststellen kann: Die Tendenz der
Strafverfolgungsbehörden nämlich, die Durchführung entsprechender Maßnahmen
„einfach einmal zu versuchen“. Entsprechende Maßnahmen sind schnell beantragt, und
man kann im Einzelfall durchaus „Glück“ haben und auf einen Ermittlungsrichter
treffen, der sie ohne großes Nachdenken anordnet. Dabei wird dann die – im Grundsatz
gar nicht zu bestreitende – „Entwicklungsoffenheit“ strafprozessualer Befugnisnormen
dahingehend missverstanden, dass jede Ermittlungsmaßnahme eben einfach unter die
Befugnis „gepackt“ werden kann, die noch am ehesten dazu zu passen scheint. Eine
genaue, am Vorbehalt des Gesetzes für Grundrechtseingriffe
Rechtsanwendung im Einzelfall findet dann oft nicht mehr statt.
orientierte
Geradezu bezeichnend für dieses Vorgehen sind gewisse Begründungstendenzen, die
in diesem Bereich zu verschiedenen Phänomenen in der Rechtsprechung zu finden sind:
Insbesondere bei der Anwendung der Vorschriften über die Überwachung der
Telekommunikation nach § 100a in der Strafprozessordnung neigen die
Strafverfolgungsbehörden mitunter dazu, alles, was irgendwie unter einen weiten
Begriff der Telekommunikation gefasst werden kann, mittels der Vorschrift des § 100a
StPO überwachen zu lassen. Dabei wird dann gerne auch das Argument herangezogen,
dass der Begriff der Telekommunikation aufgrund des Schutzes des Fernmeldegeheimnisses in Art. 10 GG weit ausgelegt werden müsse, um diesem Grundrecht
Geltung zu verschaffen. Dabei wird – bewusst oder unbewusst – übersehen, dass eine
mögliche grundrechts-effektuierende weite Auslegung eines Merkmals nicht notwendig
auch mit der gleich weiten Auslegung einer strafprozessualen Eingriffbefugnis
korrespondieren muss. Oder anderes gewendet: Die Tatsache, dass eine bestimmte
Ermittlungsmaßnahme thematisch irgendwie in den Anwendungs-bereich eines
Grundrechtes gehört, führt nicht automatisch dazu, dass die Ermittlungsbefugnis, die
Eingriffe in den Schutzbereich dieses Grundrechts rechtfertigen kann, automatisch auch
einschlägig ist. Andersherum wird ein Schuh daraus: Gerade weil durch eine weite
Auslegung des Begriffs der Telekommunikation ein Eingriff in den Schutzbereich des
Art. 10 GG vorliegt, muss im Einzelfall geprüft werden, ob auch eine entsprechende
Rechtfertigung besteht.
C. Das Beispiel der Online-Durchsuchung
1. An einem konkreten Fall exemplifiziert seien die eher abstrakt umrissenen
Probleme am Beispiel eines Falles, der in Deutschland in den letzten Monaten zu
einigem Gesprächsstoff geführt hat, der sog. verdeckten Online-Durchsuchung, auch
182
Hans Kudlich
bekannt geworden im Zusammenhang mit der Bezeichnung der präsumtiv zu
verwendenden Software als „Bundestrojaner“.
Dabei ging es um Folgendes: In einem Ermittlungsverfahren mit terroristischem
Hintergrund beantragte der Generalbundesanwalt beim Ermittlungsrichter des
Bundesgerichtshofs die Durchsuchung eines vom Beschuldigten benutzten Computers
anzuordnen und den Ermittlungsbehörden zur verdeckten Ausführung gewisse
Maßnahmen zu gestatten, ein hierfür konzipiertes Computerprogramm – eben jenen
Bundestrojaner – dem Beschuldigten zur Installation zuzuspielen, um die auf dem
Computer abgelegten Dateien zu kopieren und zum Zwecke der Durchsicht an die
Ermittlungsbehörden zu übertragen. Nachdem der Ermittlungsrichter des
Bundesgerichtshofs – anders als noch ein knappes Jahr vorher ein anderer
Ermittlungsrichter – die Durchführung dieser Maßnahme abgelehnt und auch der
Beschwerde der Generalbundesanwaltschaft nicht abgeholfen hatte, befasste sich der
3. Strafsenat des Bundesgerichtshofs mit dieser Frage und lehnte die Gestattung einer
solchen verdeckten Online-Ermittlung ebenfalls ab.
In der Sache ist diese Entscheidung – jedenfalls de lege lata – gewiss richtig: Es
handelt sich bei der „verdeckten Online-Durchsuchung“ eben um keine Durchsuchung
im Sinn der Strafprozessordnung, da eine solche – das ergibt sich aus einer Reihe von
Vorschriften – grundsätzlich ein „offenes“ Tätigwerden der Strafverfolgungsbehörden
vor Augen hat. Hinzu kommt, dass die Eingriffsintensität der geplanten OnlineDurchsuchung auch deswegen größer wäre, weil nicht nur – wie bei der traditionellen
Durchsuchung – eine Bestandsaufnahme zu einem bestimmten Zeitpunkt geliefert
werden kann, sondern die Durchsuchung auch über einen längeren Zeitraum hinweg
erfolgen würde. Ebenso wenig handelt es sich – jedenfalls bei einer Vielzahl von auf
dem Rechner gespeicherten Dokumenten – auch um eine Überwachung der
Telekommunikation, da diese die Überwachung des jeweils in Gang befindlichen
Kommunikationsvorganges vor Augen hat, nicht etwa den Zugriff auf jeglichen
elektronisch erstellten Inhalt. Dass die Übertragung der Daten an die
Strafverfolgungsbehörden jeweils nur erfolgen kann, wenn der Betroffene gerade mit
dem Internet verbunden ist, kann daran natürlich nichts ändern; denn die einzige
Echtzeit-Kommunikation, die dabei zur Kenntnis genommen würde, wäre ja die vom
Bundestrojaner initiierte Datenübertragung an die Verfolgungsbehörden.
Zuletzt ist dem Bundesgerichtshof auch darin zuzustimmen, dass eine solche
Maßnahme nicht gleichsam in einer Art „Zusammenschau“ verschiedener Ermittlungsbefugnisse oder im Wege der Analogie gerechtfertigt werden kann, sondern dass der
auch für Ermittlungsmaßnahmen im Strafverfahren geltende grundgesetzliche Gesetzesvorbehalt eine klare gesetzliche Grundlage verlangt.
Bundestrojaner und Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter
183
2. Auch wenn dem Bundesgerichtshof hier uneingeschränkt zuzustimmen ist und die
Sache damit im konkreten Fall „gut ausgegangen“ ist, macht der Fall noch einmal sehr
schön die oben genannten Probleme deutlich: Es besteht eine erhebliche
Rechtsunsicherheit, denn immerhin hatten der Generalbundesanwalt und einige Monate
vorher auch ein anderer Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs die verdeckte
Online-Durchsuchung für zulässig gehalten. Die korrekte Zuordnung der betroffenen
Grundrechte bereitet gewisse Schwierigkeiten. Und auch das oben beschriebene
Phänomen „man kann es ja mal versuchen“ ist in dem wie selbstverständlich gestellten
Antrag und der gegen die erste Entscheidung des Ermittlungsrichters sogar noch
eingelegten Beschwerde der Generalbundesanwaltschaft sehr deutlich geworden.
De lege lata ist das Problem nunmehr aber durch den Bundesgerichtshof befriedigend
gelöst und muss deswegen vorliegend nicht mehr vertieft werden. Interessanter ist
dagegen das, was möglicherweise de lege ferenda passiert und was dabei zu beachten
ist: Bundesinnenminister Schäuble – zu dessen Zuständigkeit allerdings in erster Linie
die präventivpolizeiliche und nicht die kriminalpolizeiliche Arbeit gehört und der
insoweit in der Justizministerin Zypries eine hartnäckige Widersacherin hat – hat sich
rasch für die Schaffung einer entsprechenden gesetzlichen Grundlage ausgesprochen.
Das gleiche gilt für das Bundeskriminalamt. Im Bundesrat ist bereits ein Antrag des
Freistaats Thüringen zu einer Entschließung zur Schaffung einer Rechtsgrundlage für
verdeckte Online-Durchsuchungen im Strafverfahren eingegangen. Zwar hat eine
entsprechende Regelung noch keinen Eingang in die momentan im Bundestag
diskutierte Reform der Strafprozessordnung im Bereich der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen gefunden; ob sich hierzu
aber nicht im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens noch etwas ergibt, ist aus meiner
Sicht gegenwärtig offen. Und für den präventivpolizeilichen Bereich ist im
Verfassungsschutzgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen bereits eine entsprechende
Regelung aufgenommen worden (gegen die gegenwärtig auch schon die erste
Verfassungsbeschwerde anhängig ist).
3. Dass eine entsprechende Regelung zur Online-Durchsuchung früher oder später
kommen wird, erscheint mir nahe liegend. Ihre kriminaltaktischen Vorteile liegen auf
der Hand. Unabhängig davon aber, wie sie im Detail aussehen wird, bietet eine solche
hypothetische Regelung ein gutes Beispiel, insbesondere für die schwierige
Grundrechtszuordnung bei modernen Ermittlungsmaßnahmen. Verschiedene
Grundrechte stehen im Raume; welches davon – überhaupt oder jedenfalls vorrangig –
einschlägig ist, ist dagegen umstritten.
a) Die mit Blick auf eine Schaffung einer gesetzlichen Regelung spannendste Frage
liegt darin, ob bzw. wann eine heimliche Online-Durchsuchung den Schutzbereich des
184
Hans Kudlich
Grundrechts auf Unverletzlichkeit der Wohnung nach Art. 13 GG berühren kann. Dies
ist deshalb interessant, weil Art. 13 GG in seiner gegenwärtigen Fassung keinen
Gesetzesvorbehalt für strafprozessuale Maßnahmen außerhalb der klassischen
Durchsuchung und des großen Lauschangriffs enthält, so dass eine entsprechende
Befugnisnorm entweder verfassungswidrig wäre oder aber auch eine Verfassungsänderung voraussetzt.
Das Grundrecht auf Unverletztheit der Wohnung aus Art. 13 GG verbürgt dem
Einzelnen einen elementaren Lebensraum und gewährleistet das Recht, in diesem Raum
in Ruhe gelassen zu werden. Es enthält das an die öffentliche Gewalt gerichtete Verbot,
gegen den Willen des Wohnungsinhabers in die Wohnung einzudringen, nach der
Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts aber auch das grundsätzliche Verbot,
etwa Abhörgeräte in der Wohnung zu installieren. Damit schützt Art. 13 GG nicht nur
gegen die unerwünschte physische Anwesenheit eines Vertreters der Staatsgewalt, da
die heutigen technischen Möglichkeiten es erlauben, in die geschützte räumliche Sphäre
auch anders einzudringen. Der Schutzzweck des Grundrechts würde vereitelt, wenn der
Schutz vor einer Überwachung der Wohnung durch technische Hilfsmittel nicht umfasst
wäre, nur weil sie außerhalb der Wohnung eingesetzt werden.
Dennoch wird von einer verbreiteten, und vielleicht sogar herrschenden Meinung –
m.E. allerdings zu Unrecht – die Einschlägigkeit des Art. 13 bei der Online-Durchsuchung abgelehnt. Dies wird damit begründet, es sei Zweck des Grundrechts auf
Unverletzlichkeit der Wohnung den Staat aus der Wohnung, nicht aber „aus dem
Rechner“ herauszuhalten. Auch bringe die Online-Durchsuchung regelmäßig keine
Informationen über Vorgänge in der Wohnung mit sich. Insbesondere aber führe der
Anschluss eines Rechners an das Internet dazu, dass – wenn schon keine subjektive
Einwilligung, so doch jedenfalls – eine Änderung der „objektiven Kommunikationsbedingungen“ dergestalt eintrete, dass diese nunmehr gewissermaßen „offen“ würden.
Trotz der räumlichen Abschottung der Wohnung könne jetzt mit dem Computer mit der
Außenwelt kommuniziert wie umgekehrt aus dem Netz grundsätzlich auf den Computer
zugriffen werden. Mit dem Anschluss an das Internet entstehe also ein gegenüber der
Wohnung eigenständiger „virtueller Raum“. Sobald man „online gehe“, könne man auf
den Schutz des Wohnungsgrundrechts nicht länger vertrauen; die durch Firewalls oder
sonstige Vorkehrungen geschaffenen „virtuellen Räume“ würden dagegen nicht in den
Schutzbereich des Art. 13 GG fallen.
Richtigerweise ist demgegenüber davon auszugehen, dass der Schutzbereich des
Art. 13 GG jedenfalls dann betroffen ist, wenn der von der Online-Durchsuchung
betroffene Rechner in einer Wohnung steht.
Bundestrojaner und Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter
185
Das Argument der angeblichen „Öffnung der objektiven Kommunikationsbedingungen“ durch den Anschluss an das Internet ist ersichtlich unsinnig. Zum einen
ist schon nicht zu vermitteln, warum eine solche „virtuelle Öffnung“ von Bedeutung,
ein „virtueller Raum“ kraft Firewalls etc. dagegen unbeachtlich sein soll. Vor allem aber
wird auch sonst durch eine Öffnung der Wohnung gegenüber solchen Personen, die mit
Wissen und Wollen des Wohnungsinhabers eintreten, der räumliche Schutz im Übrigen
nicht tangiert.
Vielmehr muss Art. 13 GG auch die Verfügungsbefugnis darüber schützen, welche
Informationen aus der Wohnung eigenmächtig „entnommen“ werden. Anders als von
der Gegenmeinung propagiert, stellt die Wohnung eben dennoch eine zusätzliche
räumliche Abschottung dar. Zwar ist es im Einzelfall ohne Zweifel Zufall, ob der
Nutzer innerhalb oder außerhalb seiner Wohnung (etwa in einem Internetcafe oder an
einem Hot Spot) „online geht“ – diese Zufälligkeit spricht aber nicht gegen eine
Einbeziehung in den grundrechtlichen Schutzbereich. Vielmehr ist es bei allen
Gegenständen in diesem Sinne vom Zufall abhängig, ob sie sich in einer Wohnung
befinden (und dem Zugriff darauf dann unter Umständen Art. 13 GG entgegensteht)
oder außerhalb der Wohnung. Das dürfte im Übrigen auch dem heute noch
vorherrschenden Verständnis des Verhältnisses zwischen festen und mobilen
Anschlüssen im Internet entsprechen: In der deutschen Sprache ist etwa für ein
Notebook – und umso mehr für ein solches, mit dem man außerhalb der eigenen Sphäre
„online geht“ – das Bild des „mobilen Büros“ gebräuchlich; dagegen kommt eigentlich
niemand auf die Idee, in einem zu Hause installierten Computer ein potentiell mobiles
Medium zu sehen, das gewissermaßen nur akzidentiell dauerhaft an einem Ort installiert
ist.
b) Demgegenüber ist – auf den ersten Blick vielleicht überraschend – der
Schutzbereich des Fernmeldegeheimnisses nach Art. 10 GG bei der OnlineDurchsuchung zumindest regelmäßig nicht betroffen. Denkbar ist die Einschlägigkeit
der Telekommunikationsfreiheit von vornherein nur bei Dokumenten, die über einen
Kommunikationsvorgang erhalten worden sind (insbesondere E-Mails), und auch hier
wohl nur, solange der Kommunikationsvorgang noch nicht abgeschlossen ist. Eine
Ausnahme wird mitunter angenommen, soweit durch die Online-Durchsuchung letztlich
nur der Schlüssel für weitere verschlüsselte Kommunikationsvorgänge (z.B. im E-Mailoder Telefonverkehr) aufgefunden werden soll, weil hier ein unmittelbarer innerer
Zusammenhang mit der späteren geplanten Überwachung der Telekommunikation
bestehen soll. Freilich erscheint mir ein solcher Zusammenhang deutlich konstruierter
als etwa die hier befürwortete Annahme, ein in der Wohnung befindlicher PC falle unter
den Schutz des Art. 13 GG.
186
Hans Kudlich
c) Lehnt man – was relativ unstreitig sein dürfte – zumindest grundsätzlich die
Einschlägigkeit des Telekommunikationsgeheimnisses ab und sieht man – entgegen der
hier vertretenen Auffassung – grundsätzlich auch Art. 13 GG als nicht einschlägig an,
so bleibt nur noch das so genannte Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Dieses
wurde vom Bundesverfassungsgericht im bekannten Volkszählungsurteil im 65. Band
der Amtlichen Sammlung als Ausfluss der Menschenwürde und des Persönlichkeitsrechtes nach Art. 2 Abs.1 Satz 1 GG entwickelt.
Viele, wenn nicht sogar die meisten auf einem Computer befindlichen Daten dürften
über die entsprechende Zuordnung zur Person des Nutzers personenbezogene Daten
sein, deren Abruf einen Eingriff in den Schutzbereich des Rechts auf informationelle
Selbstbestimmung darstellt. Ob und wann dieser Eingriff im Einzelfall gerechtfertigt
wäre, hängt zum einen von der konkreten Ausgestaltung der Befugnisnorm, zum
anderen von der Gestaltung des jeweiligen Ermittlungssachverhaltes ab, vor allem aber
auch vom Inhalt des jeweiligen Dokuments ab. Befinden sich – ohne weiteres
vorstellbar – auf dem Rechner tagebuchartige Aufzeichnungen (und gemeint sind hier:
solche, die nicht in der heute vielfach zu beobachtenden Gedankenlosigkeit gerade
junger Nutzer in geradezu exhibitionistischer Manier online jedermann zugänglich
gemacht werden), so kann man sich rasch dem Kernbereich der Intimsphäre nähern, in
den auf Grund des Menschenwürdegehalts Eingriffe nicht oder nur unter sehr engen
Voraussetzungen möglich sind.
Wichtiger als diese Detailfragen scheinen mir im Zusammenhang mit dem
Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung aber generelle Erwägungen zu sein:
Wenn man sich mit der Einschlägigkeit dieses Grundrechtes tröstet und deshalb leichten
Herzens die Einschlägigkeit des Wohnungsgrundrechtes ablehnt (und dann wohl erst
recht die Frage nach einer wohnungsähnlichen Ausweitung des Schutzes von
Computer- und Kommunikationsdaten de constitutione ferenda weit von sich weisen
muss), bagatellisiert man m.E. den Eingriff. Dem Recht auf informationelle
Selbstbestimmung wird in anderen Zusammenhängen nicht zu Unrecht bisweilen der
Vorwurf einer Hypertrophie gemacht. Mit ihm wird versucht, auch mehr oder weniger
marginalen
Persönlichkeitsbeeinträchtigungen
die
besondere
Weihe
des
Grundrechtsseingriffs zu verleihen. Werden nun etwa Videoaufnahmen von
Überwachungskameras auf öffentlichen Bahnsteigen hinsichtlich der Intensität des
Grundrechtseingriffs mit der heimlichen Online-Durchsuchung in privaten Daten
(zumindest scheinbar) gleichgesetzt, so fehlt hier jedes Maß.
Bundestrojaner und Co in der Strafverfolgung – Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter
187
D. Übergeordnetes Problem: Schutz des Kernbereichs privater Lebensgestaltung
Der soeben angesprochene Gesichtspunkt, dass gerade bei der verdeckten OnlineErmittlung auf viele in hohem Maße persönlichkeitsrelevante Informationen bis hin zu
tagebuchartigen Aufzeichnungen zurückgegriffen werden kann, führt zu einem
übergeordneten Problem, das nicht nur bei der Online-Durchsuchung, sondern auch bei
anderen Überwachungsmaßnahmen – und streng genommen nicht einmal nur bei
Überwachungsmaßnahmen mit Mitteln der modernen Informationstechnologie –
auftritt:
Das Bundesverfassungsgericht hat im Jahr 2004 in einer Entscheidung zur
Zulässigkeit der Überwachung des nicht-öffentlich gesprochenen Wortes in
Wohnräumen (sog. großer Lauschangriff) darauf hingewiesen, dass auch bei der
Verfolgung von Straftaten der Kernbereich der privaten Lebensgestaltung gewahrt
werden muss. Dieser Kernbereich kann (außer etwa in den „Tagebuchfällen“)
insbesondere auch bei der Kommunikation mit Vertrauenspersonen betroffen sein,
welcher dann im Einzelfall nicht überwacht werden darf bzw. deren Überwachung
gerichtlich nicht verwertet werden darf. In der oben angesprochenen Reform der StPO
mit Blick auf nicht-offene Ermittlungsmethoden ist diese verfassungsgerichtliche
Forderung in verschiedener Weise aufgegriffen worden. Im Einzelfall scheint die
Umsetzung allerdings schwierig und sorgt schon jetzt für einigen Gesprächsbedarf.
Dazu zwei Beispiele:
In dem eingangs erwähnten Verfassungsschutzgesetz des Landes NordrheinWestfalen fehlen hinsichtlich der heimlichen Online-Durchsuchung entsprechende
Sperrbestimmungen bzw. Verwertungsverbote vollständig. Der nordrhein-westfälische
Gesetzgeber steht auf den Standpunkt, diese Einschränkungen würden nur für den
Bereich der akustischen Wohnraumüberwachung gelten – eine Vorstellung, die evident
halbwegs naiv ist.
Zum anderen sind bereits jetzt Klagen der Lobbyisten – etwa der Interessenvertreter
der Wirtschaftsprüfer und Ärzte – laut geworden, warum für bestimmte Berufsgruppen
nur relative Beweisverbote – nämlich bei einem Nachweis der Berührung des
Kernbereichs der privaten Lebensgestaltung im konkreten Einzelfall – angenommen
werden, während bei anderen Berufsgruppen (insbesondere bei Strafverteidigern,
weniger plausibel übrigens auch bei Seelsorgern und Parlamentariern) – eine Beziehung
zum Kernbereich der privaten Lebensgestaltung gleichsam vermutet wird. Diese Klagen
überraschen, weil das Schutzniveau des Verhältnisses zwischen den entsprechenden
Berufsträgern und ihren „Kunden“ (also etwa Patienten bzw. Mandanten) gegenüber der
bisherigen Rechtslage auf jeden Fall gestärkt worden ist.
188
Hans Kudlich
E. Ausblick und Fazit
In der Kürze der Zeit konnte notwendig nur ein sehr grober und anhand eines
einzelnen, in der deutschen Diskussion gegenwärtig ausgesprochen prominenten
Beispiels vertiefter Überblick über das Problem des Schutzes der Privatsphäre bei den
Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden im digitalen Zeitalter gegeben werden.
Wesentliche strukturelle Schwierigkeiten, hier die Balance zwischen Strafverfolgung
und Grundrechtsschutz nicht zu verlieren, sind deutlich geworden. Ein „wer nichts zu
verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten“-Ansatz ist sicher nicht hilfreich und kaum
geeignet, das Vertrauen der Bevölkerung in die modernen Kommunikationsmittel, aber
auch in die staatliche Hoheitsgewalt zu stärken.
Andererseits sollte man aber auch nicht zu schwarzsehen: Gerade die letztgenannte
kleine Anekdote der Klagen der Wirtschaftsprüfer und Ärzte über eine angebliche
Benachteiligung im Rahmen der StPO-Reform machte deutlich, dass in Deutschland
mitunter „auf hohem Niveau gejammert“ wird. Manche vermeintlichen Schwierigkeiten
ergeben sich überhaupt erst bei dem Versuch, dem doch relativ hohen Schutzniveau
durch das deutsche Grundgesetz gerecht zu werden, ohne eine an die Realitäten der
modernen Kriminalität angepasste effektive Strafverfolgung von vornherein
auszuschließen. Wer überall nur Gefahren und staatliche Missbräuche sieht, wird immer
und an jeder Regelung ein Haar in der Suppe finden. Man stelle sich nur einmal vor, im
Klima eines derartigen Misstrauens müsste heute noch einmal die Frage diskutiert
werden, ob – was tägliche Praxis ist – körperliche Eingriffe in Gestalt einer
Blutentnahme zur Aufklärung von Bagatellstraftaten im Bereich des Straßenverkehrs
angeordnet werden sollen. Ein Missbrauchspotential besteht auch bei abgenommenem
Blut – man denke nur an die Durchführung heimlicher flächendeckender Gentests und
den Aufbau entsprechender Dateien... Zumindest soweit wir wissen, sind trotz der
vergleichsweise langen Geschichte derartiger Blutentnahmen solche Auswüchse bisher
unterblieben. Bei aller gebotenen Wachsamkeit und aller Sensibilität für drohende
Grundrechtseingriffe sollten wir uns also einen letzten Rest Optimismus erhalten.
Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda
Özel Yaşam Alanının Korunması
Prof. Dr. Hans Kudlich1
Übersetzt von: Rabia Ünlü, LL.M.Eur.
A. Hayatımızın Dijitalleştirilmesi
Dijital çağda yaşadığımız iletişim teknolojilerin tüm hayatımıza iyiden iyiye nasıl
dahil olduğu gerçeğini ispat etmek, herhalde tereciye tere satmaya benzeyecektir. Kısa
ve hepimiz için anlaşılır bir örnek yeterli olacaktır: Bildiğim kadarıyla bu
sempozyumun hazırlıklarında (ki, sizde de farklı olduğunu düşünmüyorum), ne el
yazısıyla yazılan bir mektup gönderilmiştir, ne de bir telefon görüşmesi yapılmıştır.
Sadece bazı küçük şeyler telefonla, geri kalan işler ise çoğunlukla elektronik posta
yoluyla halledilmiştir. Sempozyum programı önceden kağıda basılarak gönderilmek
yerine, internet ortamında herkese ulaştırılmıştır.
Bu örnekler internet ortamında henüz masum sayılan verilerdir. Bu bilgiler, ne ceza
kovuşturma organlarının ilgisini çekecek, ne de bir sempozyuma katılacağıma dair
bilginin yayınlanması beni rahatsız edecek niteliktedir. Evimdeki bilgisayarımda ise çok
daha hassas veriler mevcuttur, örneğin:
•
Şahsıma ait vergi beyannamesi,
•
Sigortama göndereceğim, ailemin sağlık durumuyla ilgili bilgiler içeren bir
yazı,
•
Yabancı şahısların eline geçmesini istemediğim özel e-mailler.
B. Dijital çağda özel yaşam alanının korunmasına duyulan ihtiyaç ile bunun
zorlukları
Hassas olan ve olmayan bu kadar çok sayıda veri söz konusu olduğunda, vatandaşın
korunması kaçınılmaz olmaktadır. Başka sempozyumlarda, vatandaşlık haklarının
1
Ceza Hukuku, Ceza Muhakeme Hukuku ve Hukuk Felsefesi kürsüsü, Friedrich-Alexander
Üniversitesi, Nürnburg-Erlangen. Sunum tarzı BVerfGE 120, 274 karar’ın hukuki durumu ile aynı
kalmıştır; karş.:Kudlich, JA 2008, 475 ff. Ayrıntılı bilgi için bkz.: Kudlich, HFR (www.humboldtforum-recht.de) 2007, S. 202 vd.
190
Hans Kudlich
korunması olarak tabir ettiğimiz, dijital çağda özel yaşam hakkının korunmasından
bahsediyorsak eğer bunu iki farklı açıdan değerlendirmek gerekecektir.
Öncelikle vatandaşın devlet tarafından korunmasını ele almak gerekir. Bu koruma
başka kanunların yanı sıra, ceza kanunu aracılığıyla da sağlanabilmektedir. Đlgili kanun
maddeleri hacking, veri hırsızlığı veya bilgisayarın çalışma düzenini etkileme gibi
bilişim suçlarının öncelikle izinin bulunmasını ve ardından takip edilmesini
öngörmektedir. Bu konuyla ilgili sadece Türk Ceza Kanununda değil Siber Suç
Sözleşmesinde ve Avrupa Birliği tavsiye kararında yer alan maddelerin, Alman Ceza
Kanununa uyarlanmasını öngören bir uyum kanununun bugünlerde yürürlüğe
konmasıyla, Alman Ceza Kanununda da bir yasa değişikliğine gidilmiştir. Fakat bugün
bu konuya değinmeyeceğiz.
Burada ağırlık verdiğim konu daha çok, vatandaşın devletten korunmasıdır veya bir
soruyla ifade etmek gerekirse: Ceza kovuşturma organlarının, modern soruşturma
yöntemlerini, özellikle de bilgi işlem teknolojisinin ürettiği en son alet ve araçları
kullanmaları halinde, hangi yasal ve anayasal pozisyonları göz önünde tutmaları gerekir.
a) Bunu somutlaştırmak adına, teorik olarak mümkün olan ve kısmen ceza
kovuşturması uygulamalarında kullanılan soruşturma yöntemlerini sunmak
gerekecektir:
•
Klasik sayılan ve uzun zamandır bilinen, telefon konuşmalarının gizlice
dinlenmesinin bilişim sistemindeki karşılığı olan, şüphelinin e-mail yoluyla
yapılan yazışmalarının takip altına alınması.
•
Bilgisayar donanım birimlerinin her birinin, özellikle de bilgisayar ekranının,
yaydığı elektromanyetik dalgaların yakalanarak verilerin tekrar elde edilmesi
tekniğinin kullanıldığı Side-, Channel- saldırıları.
•
Bir kullanıcın bilgisayarına klavye yoluyla aktardığı her türlü verileri
kaydeden ve cezai kovuşturması organlarına aktaran “key logger”
programlarının kullanılması. Şifrelerin ve şifreli iletişim işlemlerinin takip
edilmesini kolaylaştıran bu tarz bir yöntem kriminolojik açıdan da incelemeye
değer olabilir.
•
Odayı gözetleme amacıyla Hardware bileşenlerinin uzaktan aktive edilmesi.
internet yoluyla telefon görüşmelerinin gitgide yaygınlaşmasıyla, birçok
kişinin bilgisayarında bağlı olan bir mikrofon veya bir webcam şüphelinin
bilgisayarında da mevcut ise, bir arama programının uzaktan aktive
edilmesiyle odanın gözetlenmesi veya dinlenmesi mümkün olacaktır.
Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam Alanının Korunması
•
191
Son olarak, Almanya’da yoğun olarak tartışılan gizli online arama işlemi.
Yani şüphelinin bilgisayarına ne şekilde olursa olsun bir programın
yüklenmesi ve bu program sayesinde harddisk üzerinde kayıtlı verilerin
taranması ve ardından internet bağlantısı olduğu süre içerisinde verilerin
(önceden kaydedilmiş e-mail yazışmaları
kovuşturması organlarına aktarılması.
veya belgeler
gibi) ceza
b) Modern bilgi işlem teknolojileri aracılıyla yapılan her türlü müdahale, özellikle de
ceza kovuşturması organlarınca bilgisayarlara yapılan müdahaleler, kişinin temel hak ve
özgürlüklerine etkisi açısından, internetin kullanılmadığı alandan çok daha hassas bir
alan teşkil etmektedir. Bunun farklı sebepleri vardır:
Öncelikle bu yöntemle, kişinin farklı yaşam alanlarından çok sayıda veri toplanabilir,
örneğin yukarıda da belirttiğim gibi kişinin malvarlığı, sağlık durumu ve şahsi
çevresiyle ilgili bilgiler gibi.
En son bilgi teknolojisi sayesinde geçmişte yapılan tüm işlemler, bu işlemler
sonradan silinmiş olsa dahi, bir yerde izleri kaydedilmiş olup, ceza kovuşturması
organları, bilgisayar kullanıcılarının, boyutunun ne kadar olduğu pek bilinmeyen
geçmişte yaptıkları işlemlerin izlerini bulup değerlendirebilmektedir. Avrupa Birliğinin
bir girişimiyle Almanya’ya da gelecek olan yedek veri arşivi uygulamasıyla ilgili
tartışmalar bu yöntemin en iyi ispatıdır.
Bunun dışında, üzerinde işlem yapılması kolay olduğundan, elektronik veriler, bazı
önemli bağlantılar kurmak için çok elverişli olduğu kadar, elektronik ortamda toplanan
veriler kötüye kullanılmaya da son derece elverişlidir.
Son olarak bu tarz bir müdahaleye maruz kalan şahsın bundan habersiz olması
müdahalenin şiddetini arttırmaktadır. Kişinin algılaması mümkün olmayan bu
müdahaleler ve elektronik verilerin kolayca kopyalanabilir olması, farkında olmadan
vatandaşın “şeffaflaşmasına” sebep olmaktadır.
Tüm bu sayılan çok sayıda verilerin toplanılması, kolay yoldan bağlantıların
yapılabilmesi ve soruşturmanın gizlice yapılması olanağı gibi faktörler, ceza
kovuşturması organlarına göre kriminolojik açıdan büyük avantajlar sağlamakta ve
etkili bir suç kovuşturmasını desteklemektedir. Fakat vatandaş açısından büyük
tehlikeler arz etmektedir.
c) Bundan ziyade hukuki bir takım sorunları da beraberinde getirmektedir:
Đnternet yoluyla veya en son bilgi teknolojilerinin sunduğu imkanlarla yapılan
soruşturma yöntemleri daha çok yeni sayılır ve beraberinde getirdiği bir çok hukuki
sorunlara henüz cevap bulunamamıştır.
192
Hans Kudlich
Ceza Muhakemesi Yasasının kovuşturma yetkileriyle ilgili çoğu maddelerinin,
bugünkü teknolojik imkanlarının tahmin dahi edilemeyen bir zamanda yazılmış olması
da, bu sorunların giderilmesini bir o kadar zorlaştırmaktadır. Bugün gerekli olan yasa
değişiklikleri yapılsa dahi (ki, son yıllarda bazı değişiklikler yapılmıştır ve halihazırda
büyük bir Ceza muhakemesi Yasası reformu planlanmaktadır) kısa bir süre sonra
konunun dinamik yapısı gereği teknolojik gerçekliklerle uyum sağlamayacak ve yeni
reformlar gerektirecektir.
Ayrıca korunması gereken farklı hukuki pozisyonlar ile bahse konu bu yöntemlerin
temel hak ve özgürlükler açısından yerlerinin belirlenmemiş olması, sorunların
çözümünü zorlaştırmaktadır. Bu da internetin klasik medya araçlarıyla benzer hale
gelmiş olmasından kaynaklanmaktadır. Örneğin e-mail yazışmalarının takip altına
alınması telekomünikasyon araçlarının takip edilmesiyle mi (oysa ki e-mail yazışmaları
telefon görüşmelerinden farklıdır) yoksa mektupların okunmasıyla mı eşdeğer
tutulabilir? Bu tarz bir tanımlama ve konumlandırma sorunu, hukuk bilimini, internetle
ilgili düzenlemelerin yapıldığı 90 lı yıllardan bu güne kadar meşgul etmektedir. Şöyle ki
uzunca bir süre Tele Hizmetler Kanunu’yla medya servisleri anlaşmasının aynı anda
geçerli olmasından dolayı internetin tanımı üzerinde bir uzlaşma sağlanamamıştır:
Bireysel iletişim aracı mıdır? Radyoyla ilintili midir? Yoksa basın yayın aracıyla mı
kıyaslanmalıdır? Bu tarz bir medya aracı alışagelmiş düşünce kategorilerimizi ve
bununla birlikte hukuki kategorilerimizi de alt üst etmektedir.
Sorunun yeni olması ve hem anayasal hem de hukuksal tanımının yapılmamış olması,
bence, bu soruna yaklaşım tarzında şöyle bir eğilimin bulunduğunu saptamayı mümkün
kılmaktadır: Ceza kovuşturması organları bahse konu yöntemleri önce bir deneme
yoluna gitmektedirler. Đstenilen yöntemlerin başvuruları kısa bir süre içerisinde yapılır
ve şans eseri fazla ayrıntıya girmeyen bir soruşturma hakimine rastlanıldığında kolayca
yetki alınabilir. Bu şekilde ceza muhakemesi hukukundaki, yetki normlarının serbestçe
geliştirilmesi esası kullanılmak suretiyle, her türlü takip yöntemi yetki şartına
bağlanarak meşrulaştırılabilmektedir. Böylece yapılan hukuki işlemin, kişinin temel hak
ve özgürlüklerine her türlü müdahaleyi yasaklayan yasaya uygunluğu, gerektiği gibi
denetlenmemektedir.
Bu tarz davranışların gerekçelendirmesindeki eğilimler, bu alanda farklı olaylar için
verilmiş mahkeme kararlarında bulunmaktadır: Ceza Kovuşturması Organlarının,
özellikle telekomünikasyonun kontrol edilmesiyle ilgili olan Ceza Muhakemesi
Kanunu’nun 100a. maddesinin, uygulanışındaki eğilimi, daha çok telekomünikasyon
aracı sayılabilecek her şeyin Ceza Muhakemesi Kanunu’nun 100a. maddesine
dayandırarak kontrol edilmesi yönündedir. Anayasanın 10. maddesinde belirtilen,
kişinin haberleşme özgürlüğü ve gizliliği karşısında, bu temel hak ve özgürlüklerin
Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam Alanının Korunması
193
geçerliliğini sağlamak için telekomünikasyon teriminin anlamının geniş kapsamlı ele
alınması gerektiği savı da çoğu zaman ileri sürülmektedir. Bu şekilde, bilerek ya da
bilmeyerek, bir unsurun kişinin bir temel hak ve özgürlüğünü etkileyecek şekilde geniş
kapsamlı ele alınmasının aynı zamanda ceza muhakemesi açısından, bir müdahale
yetkisinin de geniş kapsamlı ele alınmasını beraberinde getirdiği çoğu zaman göz ardı
edilmektedir. Farklı bir deyişle: Bir koruma tedbirinin, konusu itibariyle bir şekilde
temel hak ve özgürlüklerin alanında girdiği gerçeği, bir müdahalenin temel hak ve
özgürlüklerinin kısıtlanmasını meşrulaştırabilecek nitelikte olan bir müdahale yetkisini
de otomatik olarak beraberinde getirdiği anlamına gelmemektedir. Sonuç itibariyle,
telekomünikasyon teriminin geniş kapsamlı ele alınışı anayasanın 10. maddesinde
belirtilen bir temel hak ve özgürlüğe müdahale olmasından dolayı, her bir olayın ayrı
ayrı gerekçelerinin değerlendirilmesi gerekmektedir.
C. Online Aramayla ilgili Örnek
1. Konu içeriği: Terör olaylarıyla ilgili olduğu varsayılan bir soruşturma işleminde
Federal Başsavcı, Federal Mahkeme Soruşturma Hakimine verdiği dilekçeyle zanlının
kullanmış olduğu bilgisayarın incelenmesi ve soruşturma organlarınca bazı önlemlerin
alınabilmesi için, yani inceleme ve arama amacıyla yapılmış bir bilgisayar programı
(Federal Truva Atları=Bundestrojaner), zanlının bilgisayarına göndermek suretiyle,
kayıtlı verilerin kopyalanması ve soruşturma organlarına bazı bilgilere ulaşabilmesi
için, yetkinin verilmesini talep etmiştir. Federal Mahkeme Soruşturma Hakiminin,
Başsavcının bu talebini, bir yıl önce bir başka soruşturma hakiminin karşı yönde bir
karar vermiş olmasına rağmen reddetmesi ve böyle bir uygulamaya müsaade etmemesi
ve başsavcının yapmış olduğu itirazın dahi değerlendirmemesi üzerine, dosya 3. Ceza
Dairesine intikal etmiş ve 3. Ceza Dairesi de aynı yönde karar vererek, bu tarz bir online
araştırmaya müsaade etmemiştir.
Bu olayda, şüphesiz bu yönde bir karar de lege lata prensibine göre mutlaka
yerindedir. Gizli bir online incelemesi Ceza Muhakemesi Kanunu’nun öngördüğü
tarzda bir soruşturma şekli değildir. Çünkü, çok sayıda kanuni düzenlemelerden yola
çıkarak, ceza kovuşturma organlarının aleni hareket etmelerini gerektirmektedir. Online
incelemede müdahalenin ağırlığının bu kadar yüksek olmasının sebebi, geleneksel
incelemelerin aksine sadece belirli bir zaman diliminde sonuç alınabilmesindendir ve
aynı zamanda yapılan incelemenin uzunca bir süre devam ettirilebilir olmasındandır.
Aynı zamanda online inceleme bir telekomünikasyon incelemesidir. Çünkü bu inceleme
ile, öncelikle elektronik ortamda oluşturulmuş içerikler değil; inceleme sırasında
sürdürülen iletişim işlemleri incelenmektedir. Elde edilen verilerin ceza kovuşturma
organlarına aktarılması, sadece ilgili şahsın internet bağlantısının gerçekleştirdiğinde
194
Hans Kudlich
mümkün olması bir şeyi değiştirmez. Zira, bilgisi alınan tek gerçek zamanlı iletişim,
Federal Truva Atları programının devreye girmesiyle elde edilen verilerin kovuşturma
organlarına aktarıldığı zamandır.
Federal Mahkemenin kararına göre, böyle bir yetkinin, eşzamanlı devreye giren
birbirinden farklı soruşturma yetkilerinin toplamından oluşturulması ya da bu yetkilerin
birbirine benzemesinden dolayı, yetki alanın genişletilmesinin kanuni gerekçelere
dayandırılması mümkün değil, aksine bir ceza davasında koruma tedbirlerinin
anayasaya uygunluğu açısından açık bir hukuki dayanak gerektirmektedir.
2. Her ne kadar kayıtsız şartsız olarak Federal Mahkemeye hak vermek gerekse ve bu
somut olayda olumlu bir sonuç alınmış olsa da, bu olayda yukarıda bahsedilen sorunları
ortaya koymaktadır: Gerek Cumhuriyet savcısının gerekse bir kaç ay önce Federal
Yüksek Mahkemenin bir başka Soruşturma Hakiminin gizli online incelemesini yasal
kabul etmesi, hukuki bir güvensizlik ortamı yaratmıştır. Bu durum, ilgili temel hak ve
özgürlüklerin doğru sınıflandırılmasını zorlaşmaktadır ve yukarıda bahsedilen
“denemesi mümkün” anlayışı hem başsavcılık tarafından gayet sıradan bir işlemden
farksız olarak verilen dilekçede hem de soruşturma hakiminin kararı üzerine yapılan
itirazda kendisini açıkça göstermektedir.
De lege lata prensibi itibariyle bu sorun Federal Yüksek Mahkeme tarafından tatmin
edici bir şekilde ortadan kaldırılmıştır ve derinlemesine bir inceleme
gerektirmemektedir. Daha ilginç olabilecek durum ise de lege ferenda prensibi itibariyle
ortaya çıkabilecek olasılıklar ve nelere dikkat edilmesi gerektiğidir: Đlk plandaki yetkisi,
adli kolluk değil, önleyici kolluk olan ve Federal Adalet Bakanı Zypries gibi inatçı bir
muhalifi bulunan Federal Đçişleri Bakanı Schäuble fazla zaman kaybetmeden bu
konuyla ilgili kanuni düzenlemelerin yapılması gerekliliğini ifade etmiştir. Federal
emniyet teşkilatı da aynı talepte bulunmuş. Thüringen Eyalet Temsilcileri Meclisine,
gizli online aramanın kanuni düzenlemelerinin yapılmasını talep etmiştir. Şu an Federal
Mecliste görüşülen ceza Muhakemesi Yasası reformları içerisinde telekomünikasyon
aletlerinin gözetimi ve diğer gizli soruşturma yöntemleri konusunda buna benzer bir
düzenlemeye yer verilmemesine rağmen, zaman içerisinde bu konuyla ilgili
gelişmelerin olmaması kanaatimce kesin değildir. Kuzey Ren-Vestfalya eyaletinde
polisin soruşturma aşamasında bu yönde bir düzenleme mevcut ve hatta bu
düzenlemenin Kanuna uygunluğu ile ilgili ilk şikayet bile ibraz edilmiştir.
3. Online aramayla ilgili bir yasal düzenleme, bence yakın bir zamanda yapılacaktır.
Bunun Kriminoloji taktiğiyle ilgili önemli avantajları bulunmaktadır. Ayrıntıların nasıl
düzenleneceği sorunundan bağımsız olarak bu tür varsayıma dayanan bir düzenleme
modern soruşturma yöntemlerinin anayasal açıdan nerede yer alacağı sorununa iyi bir
örnek teşkil etmektedir. Değişik temel hak ve özgürlükler söz konusu olmakla birlikte,
Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam Alanının Korunması
195
bunlardan bazılarının öncelikli olup olmadığı ve eğer öyleyse hangilerinin öncelikli
olduğu tartışmalara açıktır.
a) Bir yasal düzenlemenin oluşumunda belki de en ilginç soru, bir gizli online
aramanın Anayasanın 13. maddesiyle koruma altına alınmış olan özel yaşam hakkının
dokunulmazlığına müdahale sayılıp sayılmayacağı ve sayılırsa ne zaman böyle bir
durum söz konusu olduğudur. Anayasanın 13. maddesinin bugünkü haliyle ceza
muhakemesi yöntemleriyle ilgili klasik arama ve geniş çaplı dinleme dışında herhangi
bir anayasal istisna düzenlenmediğinden, verilen her türlü yetkinin anayasaya aykırılık
teşkil etmektedir veya bir anayasa değişikliği gerektirmektedir.
Anayasanın 13. maddesinde düzenlenen, kişinin özel yaşam hakkı ve bunun
dokunulmazlığı, şahsın özel yaşam alanında, yani evinde rahatsız edilmemesini
gerektirmektedir. Kamu iktidarının, kişinin isteği dışında evine müdahale etmesini
yasaklamaktadır. Federal Yüksek mahkemenin vermiş olduğu bir kararla, dinlemek
amacıyla evin içerisine çeşitli cihazların yerleştirilmesi, bu genel yasağın içerisine dahil
edilmiştir. Böylelikle anayasanın 13. maddesi, sadece devletin izinsiz fiziksel olarak
evin içerisinde bulunmasından değil, aynı zamanda bugünkü teknolojik imkanların
elverdiği ölçüde, korunan bölgenin maddesel engellerinin aşılmasıyla içeriye her türlü
müdahaleden de kişiyi korumaktadır. Eğer evin içerisinin gözetlenmesinde kullanılan
teknik aletlerin evin dışında konumlandırılması nedeniyle konutun gözetlemeye karşı
korunmayacaksa, 13. maddenin sağladığı temel hakkın sağladığı koruma amacı
sonuçsuz kalacaktır.
Buna rağmen geçerli olan ve hatta hakim olan görüş, kanaatimce yerinde olmamakla
birlikte, online aramanın Anayasanın 13. maddesinden etkilenmediği yöndedir.
Gerekçeleri, temel hak ve özgürlüklerin amacında, konut dokunulmazlığı, devleti
kişinin evinin dışında bırakmaktadır, buna karşı bilgisayarın dışında bırakmayı
öngörmemektedir. Ayrıca bir online arama evin içerisindeki olayları kesintisiz olarak
aktarmamaktadır. Fakat bilgisayarın internet bağlantısına geçtiği süre içerisinde, her ne
kadar sübjektif bir kabulden bahsetmek mümkün olmazsa da, objektif iletişim
şartlarının değişmesi ve aleni konuma geçmesi söz konusudur. Bir ev, odaları itibariyle
dış dünyaya kapalı olmasına rağmen, bilgisayar üzerinden dış dünyayla iletişime
geçilmektedir ve tersi olarak internet üzerinden bilgisayar dış müdahalelere açık
olmaktadır. Đnternet bağlantısıyla demek ki evin odalarından bağımsız bir virtuel oda
oluşmaktadır. Bu durum, ne zaman ki online “olursanız” evin dokunulmazlığından söz
etmek mümkün olmadığı anlamına gelmektedir ve söz konusu virtüel odalar anayasanın
13. maddenin korunması içerisinde dahil değildir.
196
Hans Kudlich
Buna karşı doğru olan, online aramaya maruz kalan bilgisayarın bir evin içerisinde
bulunması halinde, Anayasanın 13. maddesindeki koruma alanı içerisinde olduğunun
kabulüdür.
Đnternete bağlanmakla objektif iletişim şartlarının dışarıya açık hale geldiği görüşü
açıkça dayanaksızdır. Öncelikle virtuel bir açılmanın dikkate alındığı halde, firewall ile
korunan virtuel bir odanın varlığı dikkate alınmaması açıklanamamaktadır. Özellikle
evin sahibinin haberi olup onun izniyle eve giren şahıslarla evin odaları itibariyle
korunmasını yok etmemektedir.
Anayasanın 13. maddesi daha çok hangi bilgilerin bir evin içerisinden alınıp
alınamayacağına dair bir yetkiyi de içermektedir. Karşı görüşte olanların aksine bir ev,
dış etkilere karşı kapalı bir alan teşkil etmektedir. Bazı durumlarda kişinin evinden ya
da evinin dışında bir yerden (örneğin bir Đnternet Kafede veya bir Hot Spot’da) internete
bağlanması tamamen bir tesadüftür. Ancak bu durumun bir tesadüf olması, anayasal
korumaya dahil edilemeyeceği anlamına gelmemektedir. Bu anlamda her halde bir evin
içerisinde bulunup bulunmadığınız (ve anayasanın 13. maddesinden kaynaklanan bir
müdahale engelinin bulunup bulunmadığı) tamamen bir tesadüfe bağlıdır. Taşınabilir ve
taşınamaz internet bağlantıları arasındaki ilişkiyle kıyaslanabilir bir durumdur. Kendi
ortamının dışında internete bağlanmayı mümkün kılan bir notebook veya laptop kavram
olarak bizlere Almanya’da taşınabilir ofis olarak anlaşılmasına rağmen kimse evdeki
kazaran sürekli aynı yerde konumlandırılmış evdeki bilgisayarı potansiyel bir taşınabilir
yayın aracı olarak anlaşılmamaktadır.
b) Tüm bunların dışında ilk bakışta şaşırtsa da anayasanın 10. maddesinde belirtilen
haberleşmenin gizliliğinin korunması, online arama ile her zaman ihlal edilmemektedir.
Bir haberleşme işlemi sonucunda oluşan belgelerin özellikle (e-maillerde) haberleşme
özgürlüğüne bir müdahale söz konusu olabilir, ancak bu durum sadece haberleşmenin
halihazırda devam ettiği süre içerisinde söz konusu olacaktır. Gelecekte yapılacak olan
şifreli haberleşme işlemlerinin (örneğin e-mail yazışmalarının veya telefon
görüşmelerinin) şifresini kırmak amacıyla yapılacak online arama buna bir istisna olarak
kabul edilmektedir, çünkü ileri bir zamanda yapılması planlanan haberleşme
gözetimiyle doğrudan ilintilidir. Tabii ki böyle bir ilişkinin kurulması, burada savunulan
bir evde bulunan bilgisayarın Anayasanın 13. maddesiyle korunması düşüncesinden çok
daha yapaydır.
c) Eğer baştan itibaren haberleşmenin gizliliği esası kabul edilmiyorsa (ki, bu
mümkün) burada savunulan görüşün aksine, Anayasanın 13. maddesinin de
uygulanamayacağı görülmektedir. Bu durumda geriye sadece kişinin kendini özgürce
geliştirme özgürlüğü kalmaktadır. Bu, Federal Anayasa Mahkemesinin nüfus sayımıyla
Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam Alanının Korunması
197
ilgili olan ve Mahkemenin resmi yayınlarının 65. cildinde yayınlanmış olan kararında,
insan onurunun ve kişinin özel yaşam hakkının etkisi olarak ortaya çıkmaktadır.
Bilgisayarda kayıtlı verilerin, belgelerin çoğu bilgisayar kullanıcısının şahsıyla ilgili
olduğundan, onların kopyalanması kişinin özgürce kendini geliştirme özgürlüğüne bir
müdahale sayılacaktır. Böyle bir müdahalenin hangi durumlarda meşru sayılabileceği
hem verilen yetki kuralının yapısına, hem de soruşturmaya konu olan olayın somut
şekline bağlıdır; fakat, her şeyden önce aramaya konu belgenin içeriğine bağlıdır. Eğer
bilgisayarda kayıtlı belgeler bir günlük niteliği taşıyorsa (ki, bu mümkün), yapılacak
işlem, hemen kişinin özel yaşam hakkına bir müdahale şeklini almaktadır ve insan
onuruna saldırı niteliği taşıyan bu tarz bir müdahale çok kısıtlı şartlarda mümkündür.
Detaylarla ilgili bu sorun haricinde temel hak ve özgürlüklerle olan bağlantıda daha
önemli olan kişinin kendini özgürce geliştirme hakkının genel bir çıkış noktası teşkil
etmesidir: Fakat bu temel hak ve özgürlüğün etkilendiğini kabulle yetinir ve kişinin
konut özgürlüğüne müdahaleyi yok farz edersek, kanaatimce bu müdahaleyi
küçümsemiş olacağız. Kişinin kendi kendini geliştirme hakkı başka konularla
ilişkilendirildiği anda, olduğundan fazla önemsenmektedir. Marjinal şekilde kişiliklerin
etkilenmesi temel hak ve özgürlüklere bir saldırı olarak nitelendirilmeye çalışılmaktadır.
Tren istasyonlarına yerleştirilen güvenlik kameralarıyla yapılan video kayıtları ve gizli
olarak yapılan online aramaların kişinin temel hak ve özgürlüklerine müdahalenin
şiddeti açısından aynı statüye konması, burada bir ölçütün olmadığını göstermektedir.
D. Üst Sırada Yer Alan Bir Sorun Olarak Kişinin Özel Yaşam Alanının
Korunması
Bir online araştırmada kişinin şahsiyetiyle ilgili bilgilerden günlük tarzında yazılara
kadar hususlara rastlanılması, daha üst boyutta bir soruna işaret etmektedir. Bu sorun
sadece online aramada değil her türlü koruma tedbirinde ve hatta modern teknoloji
aletlerinin kullanılmadığı her türlü güvenlik kontrollerinde karşımıza çıkmaktadır.
Federal Anayasa Mahkemesi’nin 2004 yılında verdiği ve evin içerisindeki aleni
olmayan konuşmaların dinlenmesini yasal kabul ettiği kararında, her türlü suç
kovuşturmasında özel yaşamın özünün korunması gerektiğine işaret etmiştir. Kişinin,
(günlük kayıtlarının haricinde) güvendiği insanlarla olan haberleşmesinde dahi bu öze
bir müdahale olabilir ve bu durumda bir kontrol mümkün olmayacaktır, kontrol edilse
de mahkemece değerlendirilemeyecektir. Yukarıda sözü edilen Alman Ceza
Muhakemesi Yasası reformunda, alenen yürütülmeyen soruşturma yöntemleri
açısından, Federal Anayasa Mahkemesinin işaret etmiş olduğu bu husus değişik
198
Hans Kudlich
şekillerde ele alınmıştır. Bazı hususların kanunlara uyarlanması güç görünmekte ve
şimdiden tartışmalara konu edilmektedir. Bununla ilgili iki örnek vermek gerekirse:
Daha önce bahsetmiş olduğum Kuzey Ren-Vestfalya eyaletinin Anayasayı Koruma
Kanununda online incelemenin sınırlarıyla ve veri değerlendirme yasaklarıyla ilgili
hiçbir madde bulunmamaktadır. Kuzey Ren-Vestfalya eyaletinin yasama organı bu tarz
sınırlamaların sadece evlerin akustik dinlenmesi yoluyla yapılan araştırmalarda geçerli
olduğundan yola çıkmaktadır ki, bu tarz bir yaklaşım fazlasıyla naif sayılır.
Diğer taraftan, muhasebeciler ve hekimler gibi meslek gruplarının yararlarını savunan
lobiler, belirli meslek grupları açısından ancak özel yaşamın özüne dokunulmasının
ispatı durumunda göreceli bir delil yasağı kabul edildiği halde, müdafi, psikolog ve
milletvekilleri gibi diğer bazı meslek gruplarında tam bir ispat yasağı kabul
edilmesinden şikayet etmektedirler. Bu şikayetler şaşırtıcıdır. Çünkü, belirtilen meslek
sahipleri ile onların „müşterileri“ (yani hasta, müvekkil vs.) arasındaki ilişkinin
korunma derecesi bugüne kadarki hukuksal durum karşısında her halükarda
güçlenmiştir.
E. Sonuç
Verilen bu kısa sürede sadece ana hatlarıyla ve sadece bir örnekle şu günlerde
Almanya’da tartışılan konular arasında popüler olan, dijital çağda ceza soruşturma
organlarının araştırmalarında özel yaşam hakkının korunmasına dair sorunları
derinleştirmek mümkün olmuştur. Burada, ceza soruşturması ile temel hakların
korunması arasındaki dengeyi kaybetmemeye yönelik önemli yapısal sorunlar
netleşmiştir. “Gizlemeye ihtiyacı olmayanın korkmaya da ihtiyacının olmadığı”
anlayışı, toplumun modern komünikasyon araçlarına, ama aynı zamanda da kamu erkine
olan güvenini güçlendirmek açısından kesinlikle yardımcı olmadığı gibi, neredeyse hiç
uygun da değildir.
Diğer taraftan karamsar da olmamak gereklidir: Yukarıda belirtilen muhasebeci ve
hekimlerin Alman Ceza Muhakemesi Yasası Reformu bağlamında, sahip oldukları
dezavantajlarıyla ilgili şikayetlerine ilişkin anektod, Almanya’da ara sıra „yüksek
derecede hayıflanıldığını“ göstermektedir. Bazı kaçınılmaz zorluklar, öncelikle modern
suçluluk realitesine uygun etkin ceza soruşturmasını dikkate almaksızın, Alman
Anayasası vasıtası ile göreceli olarak yüksek bir koruma derecesinin beklenmesi
denemesinde ortaya çıkmaktadır. Her yerde tehlike ve devletin suiistimalini gören, her
zaman ve her kuralda bir kusur bulacaktır. Bu tür bir güvensizlik ortamında, günlük
uygulamada var olan, kara yolları trafiği alanında basit suçların aydınlatılmasında kan
alınması biçimindeki bedene müdahalenin gerçekleştirilip gerçekleştirilemeyeceği
Ceza Kovuşturmasında Federal Truva Atları – Dijital Çağda Özel Yaşam Alanının Korunması
199
sorununun bir kez daha tartışılması gerektiği akla gelmektedir. Sadece gizlice
gerçekleştirilen ve belirli bir bölgeyi kapsayan gen incelemeleri ve bu verilerin
kullanılması düşünüldüğünde, alınan kan açısından da bir suiistimal potansiyeli
bulunmaktadır. Bu türden kan almaların nispeten uzun bir geçmişi olmasına rağmen,
istenmeyen bu durumlar, en azından bildiğimiz kadarıyla gerçekleşmemiştir. Temel
haklara yönelik müdahalelerin bütün hassaslığına ve canlılığına rağmen, sonuna kadar
iyimserliğimizi korumalıyız.
Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht
Doç. Dr. Ayşe Nuhoğlu1
Bevor wir die Beziehung in der Türkei zwischen dem Strafrecht und der
Religionsfreiheit erörtern, wollen wir die Stellung des türkischen Staates in Sachen der
Religion erklären.
Gemäß Artikel 2 der türkischen Verfassung, ist die türkische Republik ein
demokratischer, laizistischer und sozialer Rechtsstaat. Laizismus ist in diesem Artikel
zunächst nur im Wortlaut erwähnt. Im Näheren werden dann im Artikel 24 die
Religions- und Meinungsfreiheit und in den Artikeln 25 und 26 Gewissensfreiheit und
Meinungsfreiheit, sowie das Recht der Ausbreitung dieser Meinungen geregelt.
Der Laizismus ist der Grundstein der türkischen Republik. Alle Grundinstitutionen
der Republik lehnen sich an dieses Prinzip. In der Türkei beruhen nationale
Souveränität und Unabhängigkeit und die Demokratie auf dem Laizismusprinzip.
Laizismus schützt die Gemeinschaft gegen diejenigen böswilligen Personen, die es
wagen könnten, die Religion oder die religiösen Gefühle oder die religiösen
Heiligkeiten zu ihren persönlichen oder politischen Vorteilen zu missbrauchen.2
A. Die Auslegung des Laizismusprinzips seitens des Verfassungsgerichts
In der Türkei wird Laizismus anders ausgelegt und die Verfassungsregelung ist
verschieden, wenn man ihn mit „secularism“ in einigen europäischen Ländern
vergleicht, weist aber parallele Bezüge mit dem Laizismus in Frankreich auf.3
Das türkische Verfassungsgericht hat den Inhalt des Laizismus ausgelegt. Man kann
den Grundgedanken dieser Entscheidungen kurz wie folgt beschreiben: Laizismus
bedeutet nicht nur eine Trennung zwischen den religiösen und staatlichen
Angelegenheiten, sondern er betrifft alle Ebenen des gesellschaftlichen Lebens und
1
2
3
Rechtswissenschaftliche Fakultät der Marmara Universität, Istanbul/Türkei.
Kanadoğlu, Laiklik Yasal Koruma Altındadır, Prof. Dr. Erdoğan Teziç’e Armağan, Đstanbul 2007,
S. 502.
Meyson-Renoux, La Conception Française De La Laicite (angeführt in: Prof. Dr. Erdoğan Teziç’e
Armağan, Đstanbul 2007, S. 473).
202
Ayşe Nuhoğlu
gedeiht in einem Boden, der aus nationaler Unabhängigkeit, Demokratie, Freiheit und
der Wissenschaft besteht.4
Das Verfassungsgericht hat in der Entscheidung vom 07.03.1989 die Merkmale des
Laizismus wie folgt erklärt.5
1)
Die Religion darf keinen Einfluss auf staatlich- und regierungsrelevante Sachen
nehmen.
2)
Das Grundgesetz soll die Religionen nicht diskriminieren und muss alle
Religionen unbegrenzt schützen und auf diese Weise einen uferlosen
Freiheitsraum schaffen.
3)
Die Religionsfreiheit kann begrenzt werden, um die öffentliche Ordnung und
Sicherheit zu schützen und um des Missbrauchs der Religion und deren
Ausbeutung vorzubeugen. Diese Regelungen können im Bereich des
persönlichen Lebens gemacht werden, die das öffentliche Leben des
Individuums betreffen.
4)
Weil der Staat die öffentliche Ordnung und Ausübung der Rechte gewährleisten
soll, rechtfertigt das Laizismusprinzip eine Kontrolle des Staates über die
Ausübung der religiösen Rechte und Freiheiten.
Das Verfassungsgericht hat in dieser Entscheidung zusätzlich betont, dass die
demokratische Ordnung des Staates das Gegenteil des Religionstaates (Scharia) ist, wo
die religiösen Prinzipien im Vordergrund stehen.
In dieser Entscheidung wird des Weiteren betont, dass die Hervorhebung von
religiösen Elementen in der Staatsverwaltung undemokratisch ist und dass ein
demokratischer Staat nur ein laizistischer Staat sein kann.
Wenn der Staat religionsorientierte Regelungen vornimmt, dann können diese
Regelungen religiöse Uneinigkeiten und Erpressungen zur Folge haben und im
Endeffekt kann die freiheitliche und auf gegenseitigem Respekt gegründete Demokratie
nicht mehr existieren.
In einer weiteren Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes vom Jahre 19986 wird
zur Rede gebracht, dass das Gericht Laizismus nicht als eine Meinungsform und einen
Meinungsmaßstab annimmt. Ganz im Gegenteil. Der Laizismus soll als eine
Denkweise, ein Verhaltensmuster und als eine Art von Benehmen angenommen
werden.
4
5
6
Dinçkol, 1982 Anayasası Çerçevesinde ve Anayasa Mahkemesi Kararlarında Laiklik, Đstanbul 1992,
S. 208.
Any. Mah. T. 07.03.1989, E. 1989/1, K. 1989/12, RG. 05.07.1989/20216.
Any. Mah. T. 16.01.1998, E. 1997/1, K. 1998/1.
Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht
203
Anders ausgedrückt: Die Bürger sind frei in ihren Konfessionen, und der Staat wird
darüber kein Einfluss nehmen; in den Staatswesen wird nicht Dogma und die
scholastichen Meinungen, sondern Wissenschaft und Vernunft Feder führend sein.
Dieses Urteil betont, dass mit der Übernahme des Laizismusprinzips durch die
dogmatischen Werturteile, die sich an Wissenschaft und Vernunft anlehnen,
angenommen worden sind. Auf diese Weise haben die religiösen Gefühle im Gewissen
der Personen eine hohe Stellung eingenommen. Individuen, die sich zu verschiedenen
Religionen bekannt haben, haben Vertrauen, dass der Staat gegenüber verschiedenen
Religionen gleiche Distanz haben wird, und dieser Zustand erzeugt ein
Sicherheitsgefühl.
Das ganze bewirkt, dass im Land Frieden herrscht, und die Bürger fühlen sich als
eine Nation verbunden und bilden somit individuelle Teile eines Volkes, das ein
Bestandteil der türkischen Republik ist. Die Prinzipien des “Rechtsstaates” und
“Herrschaft von Recht” bekommen ihre Stärke aus dem Laizismusprinzip; das “Prinzip
des Nationalstaates” wird durch das Laizismusprinzip ergänzt.
Die Rechtsreformen in der Türkei haben ihre Bedeutung durch den Laizismus
gefunden. Die türkische Verfassung verbietet eine Änderung des Prinzips des
Laizismus. Der Laizismus hat die Reformen in der Türkei beschleunigt. Modernisierung
des Landes wurde möglich, da anstelle von Religion die Wissenschaft herrscht.
Laizismus kann man nicht nur als “eine Trennung von religiösen und staatlichen
Angelegenheiten” bezeichnen, was eine Einengung mit sich bringen könnte. Laizismus
ist der Nährboden für die Modernisierung der Freiheit.
Die Modernisierungsphilosophie in der Türkei hat das Ziel, einen humanen
Lebensstandard mit bestimmten menschlichen Idealen zu schaffen. Die Religion ist ein
soziales Institut und kann nicht in der Ausgestaltung des Staates und deren Verwaltung
herrschen. Die herrschende Kraft im Staat sind nicht religiöse Regeln, sondern Vernunft
und Wissenschaft.
Die Religion ist eine Bekenntnissache zwischen Gott und dem Mensch. Die Religion
herrscht und regelt das innere Leben der Personen und kann deswegen keine Quelle
oder rechtfertigendes Element des Staatswesens sein.
Der Staat darf jedoch über die religiösen Angelegenheiten Kontrolle ausüben; das
kann nicht als eine Beschränkung der Religionsfreiheit betrachtet werden, wenn es
erforderlich ist, um die demokratische Ordnung zu schützen. Die Identität der
staatlichen und religiösen Angelegenheiten verursacht Schäden am Staatswesen, die
durch Laizismus vorgebeugt werden können. Durch den Laizismus wird der Weg des
204
Ayşe Nuhoğlu
modernen Lebens aufgeschlagen und dieses Konzept bildet ein unabhängiges
Rechtsinstitut.
In der Türkei bildet das Prinzip des Laizismus eine Lebensphilosophie und ist ein
Werkzeug zum Übergang zur Demokratie. In einem laizistischen Staat haben die
heiligen religiösen Gefühle keinen Einfluss über die Politik, weltliche Angelegenheiten
und keine Bezüge zu rechtlichen Regelungen. Die Regelungen werden nach
wissenschaftlichen Maßstäben und nach den Bedürfnissen des Individuums und der
Gesellschaft gemacht und nicht nach religiösen Bedürfnissen und Gedanken.
Der Verfassungsgerichtshof hat ein weiteres Urteil über den Laizismus im Jahre 1995
erlassen,7 in dem der Laizismus als eine Verhaltensweise, welche sich an den Respekt
für die Meinungsfreiheit anlehnt, erklärt wird. Hier wird besonders erwähnt, dass
Laizismus keine Feindschaft gegen die Religion ist, und nicht als Atheismus oder gegen
die Religion verstanden werden sollte.
Der Verfassungsgerichtshof hat im Jahre 1998 entschieden,8 dass die Religions- und
Gewissensfreiheit, das Recht, “sich für eine Religion zu bekennen oder an keine
Religion gebunden zu sein” beinhaltet, und wenn die Person sich einer Religion
bekennt, auch die Prozeduren der Religionsausübung mitlernen darf. In diesem
Zusammenhang hat jede Person ein Recht auf Erziehung seiner religiösen oder
philosophischen Meinungen, welche nicht eingeengt werden darf. Dieses Urteil ist
deswegen wichtig, weil es “das Nichtglauben” auch unter den Schutz des Staates stellt,
also nicht nur für die Personen funktioniert, die einen festen Glauben haben.
In einem demokratischen und laizistischen Rechtsstaat sind die Freiheiten vom
Wählen der Religion und die Äußerung der Meinungen als verfassungsrechtliche
Grenzen gezogen; innerhalb dieser Grenzen darf der Gesetzgeber Gesetze erlassen. Der
Staat steht in derselben Distanz zu alle Religionen und Bekenntnissen.
Wenn sich der Staat für die eine oder die andere Religion entscheidet, dann ist diese
Wahl gegen das Prinzip der Gleichheit, dass für alle Bürger verschiedener Religionen
gelten soll. Durch diesen Gesichtspunkt ist der Laizismus die wichtigste Garantie der
Religions- und Bekenntnisfreiheit.
Es ist in der Natur des laizistischen Staates, dass der Staat keine öffentliche Religion
hat, keiner der Religionen einer anderen Religion überragend ist und der Staat mit
Verwaltungsakten die Ausübung “einer” Religion nicht fördern soll.
7
8
Any. Mah. T. 21.06.1995, E. 1995/17, K. 1995/16, AMKD, sy. 31, C. 2, S. 546.
Any. Mah. T. 16.09.1998, E. 1997/62, K. 1998/52.
Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht
205
All diese Regelungen garantieren, dass die Individuen sich an bestimmte Religionen,
deren Umfang mit den Vorschriften bestimmt ist, bekennen können, aber auch frei sind,
diese Religionen nicht zu akzeptieren und sich für keine Religion zu entscheiden. Die
Freiheit der Personen über die Wahl der Religion und die Veröffentlichung der
Meinungen sind in einem demokratischen und laizistischen Rechtsstaat außerhalb der
Gesetzgebungsgewalt des Staates, wenn sie innerhalb der verwaltungsrechtlichen
Grenzen bleiben.
B. Religion und Strafrecht
In einem Rechtssystem, welche das Prinzip des Laizismus, wie er oben beschrieben
ist, annimmt, ist es undenkbar, dass “eine” Religion und die von “einer” Religion als
heilig angesehenen Werturteile durch strafrechtliche Normen geschützt werden. Bei
einem solchen System genießen nur die Religionsfreiheit und die Freiheit der Äußerung
der Bekenntnisse und Gedanken den strafrechtlichen Schutz.
Weil die Türkei ein laizistischer Staat ist, sind die Bestimmungen im StGB, die die
Religion betreffen, Tatbestände, die die oben genannten Freiheiten schützen. Diese
Tatbestände schützen die Religionsfreiheit, ohne eine Unterscheidung zwischen den
Religionen zu machen, wobei sie auch die Freiheit des Atheismus schützen.
In einer laizistischen Ordnung muss der Staat gegen die Religionen parteilos handeln.
In einem demokratischen System herrscht das Prinzip der Gleichheit, welches auch
hinsichtlich der Inanspruchnahme des Schutzes der Religion, “Gleichheit” genießen
soll. Deswegen muss der Staat keine Unterscheidung zwischen den Personen machen,
wenn es um Äußerung und Verbreitung der religiösen Meinungen, Erziehung,
Ausübung der Bekenntnisse und um religiöse Organisationen geht.9
C. Besonderheiten laizistischer strafrechtlicher Bestimmungen
Die Beschaffenheiten eines laizistischen Strafgesetzbuches kann man wie folgt
beschreiben:10
Keine Religion überragt die andere;
Die Religion ist eine Freiheit;
9
10
Nuhoğlu, Đnanç Özgürlüğüne Đlişkin Alman Anayasa Mahkemesi’nin Bir Kararı, Prof. Dr. Nurullah
Kunter’e Armağan, Đstanbul 1998, S. 190.
Özek, Türkiye’de Laiklik Đstanbul 1962, S. 216.
206
Ayşe Nuhoğlu
Die Verletzung der Religionsfreiheit wird bestraft;
Die Verletzung religiöser Regeln kann nicht als eine Straftat betrachtet werden;
Der Täter muss mit Absicht handeln und einfacher Vorsatz ist nicht genügend.
Wenn der Gegenstand des strafrechtlichen Schutzes die “Religionsfreiheit” ist, dann
gibt es folgende Konsequenzen:
Das Individuum hat einen Anspruch gegenüber dem Staat, dass die Verletzungen
gegen seine Bekenntnisse bestraft werden. Der Staat hat die Aufgabe, solche
Verletzungen zu verhindern, und falls die Verletzung zustande kommt, den Täter zu
bestrafen. Der Staat soll Verletzungen vorbeugen und den Täter bestrafen. Diese
vorbeugende und bestrafende Funktion des Staates betrifft die persönlichen
Bekenntnisse aller Individuen. Bezüglich des Schutzes der Freiheiten, muss der Staat
unparteiisch sein. Wenn eine Religion mehr Schutz genießt als eine andere, dann würde
diese Lage auch gegen die Freiheit der Religion sein.11
Wie bei allen Freiheiten, kann der Staat auch die Freiheit der Religion, der
Bekenntnis und des Gottesdienstes beschränken.
Wenn die Ausübung der Religionsfreiheit die öffentliche Ordnung stört, dann kann
das eine Straftat bilden und bedeutet zugleich ein Missbrauch der Religionsfreiheit.
Manche Bestimmungen im Strafgesetzbuch schützen die Religion und die Bekenntnisfreiheit in einer direkten Weise, wobei andere Bestimmungen die laizistische Grundordnung des Staates schützen und dabei eine indirekte Wirkung auf die Religions-, und
Bekenntnisfreiheit ausüben.
Es ist hier erwähnenswert, dass Artikel 3 Absatz 2 des neuen türkischen
Strafgesetzbuches, der den Titel “die Gleichheit vor Justiz und Gesetze” trägt, eine
Trennung zwischen Personen wegen ihrer Religionen, Konfessionen und Privilegien
verbietet, sozusagen die Diskriminierungen aller Art (Diese Bestimmung im Strafgesetz
gehört eigentlich nicht in ein Strafgesetz, sondern sollte in einer Verfassung stehen.
Warum der Gesetzgeber diesen Weg eingeschlagen hat, ist schwer zu verstehen).
11
Özek (Fn. 10), S. 177.
Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht
207
D. Gesetzliche Bestimmungen, die unmittelbar die Religionsfreiheit schützen
I. Türk. StGB Artikel 115
Türk. StGB Artikel 115 lautet:
(1) Wer unter Anwendung von Gewalt oder durch Drohung eine andere Person zur
Erklärung bzw. Offenbarung oder Änderung ihres religiösen, politischen, sozialen,
philosophischen Glaubens, ihrer Ansichten und Überzeugungen zwingt, oder deren
Erklärung oder Verbreitung untersagt, wird mit Freiheitsstrafe von einem bis zu drei
Jahren bestraft.
(2) Wenn die gemeinsame Ausübung des Gottesdienstes und Gottesgebets durch
Anwendung von Gewalt oder Drohung oder auf andere rechtswidrige Weise durch
ein anderes Verhalten verhindert wird, so wird mit der im vorhergehenden Absatz
genannten Strafen bestraft.
Diese Bestimmung ist im Strafgesetz im Abschnitt „Straftaten gegen die Freiheit“
geregelt. Aus diesem Grund werden unmittelbar mit dieser Bestimmung neben der
persönlichen Freiheit auch Religions-, Glaube- und Gebetsfreiheit geschützt. Bei diesem
Artikel geht es nicht nur um Schutz der Freiheit einer bestimmten Religion oder der
Freiheit der Himmelsreligionen, sondern auch um Schutz der Freiheit aller Religionen,
die der öffentlichen Ordnung nicht entgegenstehen.
Die unter Absatz 1 des Artikels beschriebene Tat wurde als Gefährdungsdelikt
geregelt, weil es zur Entstehung der Tat nicht erforderlich ist, seinen religiösen,
politischen, sozialen, philosophischen Glauben, seine Ansichten und Überzeugungen zu
erklären bzw. zu offenbaren, oder von deren Erklärung bzw. Offenbarung untersagt zu
werden. Wenn man durch Anwendung von Gewalt oder Drohung gezwungen wird,
seinen religiösen, politischen, sozialen oder philosophischen Glauben, seine Ansichten
oder Überzeugungen zu erklären bzw. zu offenbaren oder wenn einem untersagt wird,
diese zu erklären oder zu verbreiten, ist die Tat vollbracht.
Moralisches Element der Tat ist Absicht. Die Gewalt oder Drohung auf eine Person
ist mit dem Zweck anzuwenden, seinen religiösen, politischen, sozialen,
philosophischen Glauben, seine Ansichten und Überzeugungen zu erklären bzw. zu
offenbaren, oder ihm deren Erklärung oder Offenbarung zu untersagen.
Im türk. StGB Artikel 115 Absatz 2 wird die Freiheit zum Gottesdienst geschützt. Die
unter Absatz 2 beschriebene Straftat wurde nicht als Gefährdungsdelikt, sondern als
Verletzungsdelikt geregelt, weil zur Entstehung der Tat die gemeinsame Ausübung des
Gottesdienstes und Gottesgebets verhindert werden soll. Sofern Gewalt oder Drohung
angewandt wird, aber gemeinsame Ausübung des Gottesdienstes und Gottesgebets nicht
verhindert worden ist, muss man annehmen, dass die Tat nicht über das
Versuchsstadium hinausgegangen ist. Wenn die Ausübung eines individuellen
208
Ayşe Nuhoğlu
Gottesdienstes und Gottesgebets durch die vorstehend genannten Mittel verhindert wird,
so ist diese Tat nicht begangen worden. Nur im Falle der Verhinderung des
gemeinsamen Gottesdienstes und Gottesgebets entsteht die Straftat.
Die Verhinderung des gemeinsamen Gottesdienstes und Gottesgebets deutet darauf
hin, dass Gottesdienst und Gottesgebet nicht beginnen, und dass deren ordnungsgemäße
Beendigung verhindert wird. Die Tat zur Verhinderung des Gottesdienstes und
Gottesgebets ist erst dann als vollbracht angenommen, wenn Gottesdienst und
Gottesgebet nach den Erfordernissen der betroffenen Religion ausgeübt werden und der
rechtlichen Ordnung entsprechen.
Im Unterschied zu Absatz 1 werden in Absatz 2 die Mittel zur Verübung der Tat
unbeschränkt aufgezählt. Anders gesagt: die Tat im Absatz 1 war eine Straftat, die nur
mit der im Gesetz ausdrücklich beschriebenen Tathandlung begangen werden konnte
(bağlı hareketli suç), aber die Tat im Absatz 2 ist eine Straftat, die mit beliebigen
Tathandlungen begangen werden kann (serbest hareketli suç). Im Absatz 1 wurde
beschrieben, dass die Tat mit Gewalt und Drohung verübt wird, aber im Absatz 2 wurde
beschrieben, dass die Tat mit Gewalt, Drohung oder mit einem anderen rechtswidrigen
Verhalten verübt werden kann.
Diese Tat wird mit Vorsatz begangen. Der Täter soll wissen und wollen, dass die
gemeinsame Ausübung des Gottesdienstes und Gottesgebets verhindert wird.
Hinsichtlich beider Absätze wurde im Gesetz dafür eine Freiheitsstrafe von einem
Jahr bis zu drei Jahren vorgesehen.
II. Türk. StGB Artikel 122; Diskriminierung
Türk. StGB Artikel 122 lautet:
(1) Wer durch Diskriminierung von Personen aus Gründen wie Sprache, Rasse,
Farbe, Geschlecht, politische Ansicht bzw. Weltanschauung, philosophische Glaube,
Religion, Konfession, und aus ähnlichen Gründen folgende Taten verübt, also;
a) Wer den Verkauf, die Übertragung eines beweglichen oder unbeweglichen Gutes
oder Erfüllung einer Dienstleistung oder Nutzung der Dienstleistung verhindert oder
Einsetzung oder Nichteinsetzung einer Person von einem der vorstehend genannten
Gründe abhängig macht;
b) Wer die Lebensmittel nicht gibt oder Erfüllung einer öffentlichen Dienstleistung
ablehnt;
c) Wer die ordentlichen wirtschaftlichen Aktivitäten einer Person verhindert; wird
mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht
209
Mit diesem Artikel wird die Diskriminierung zwischen den Menschen aus den
vorstehend erwähnten Gründen bestraft, weil dadurch manche bevorteilt werden.
Die Tat wird mit Absicht verübt. Der Täter soll die Menschen aus Gründen wie
Sprache, Rasse, Farbe, Geschlecht, politische Ansicht bzw. Weltanschauung,
philosophischer Glaube, Religion, Konfession und aus ähnlichen Gründen
diskriminieren und deshalb zum Beispiel die Erfüllung von Dienstleistungen ablehnen.
III. Türk. StGB Artikel 125, Beleidigung
Die Straftat “Beleidigung” wird im türk. StGB Artikel 125 geregelt; Absatz 3
Buchstabe (b) lautet:
wenn die Straftat “Beleidigung” wegen der Erklärung, Änderung und des
Verbreitungsversuches des religiösen Glaubens, die Ansicht und religiöse
Überzeugung, wegen des ungeeigneten Verhaltens nach Weisungen und Verboten der
betroffenen Religion begangen wird; und Buchstabe (c) lautet: wenn die Straftat
„Beleidigung“ gegen die heiligen Sachen der Religion der betroffenen Person
begangen wird, so wurde angenommen, dass der Täter mit Freiheitsstrafe nicht unter
einem Jahr bestraft werden solle.
Mit diesem Artikel werden die Rechte einer Person zur Erklärung, Verbreitung und
Änderung seiner Religion sowie zum Verhalten entsprechend der Weisungen und
Verbote seiner Religion geschützt. Durch diesen Artikel werden die Ehre und Würde
der Person im Zusammenhang mit seinen religiösen Gefühlen geschützt. Um den
erschwerenden Umstand Buchstabe “c” anwenden zu können, braucht der Täter nicht
vorsätzlich die heiligen Werte bzw. Gegenstände zu beschimpfen bzw. zu beleidigen
oder abzuschätzen. Wenn die vom Täter ausgesprochenen Worte geeignet sind, heilige
Werte oder Gegenstände zu verachten bzw. abzuschätzen, dann soll der erschwerende
Umstand angewandt werden. Zum Beispiel, wenn die Verwendung des Propheten oder
des heiligen Buches verachtet bzw. beleidigt wird, muss der erschwerende Umstand
angewandt werden, da die Absicht des Täters darin lag, nur die Person zu verachten
bzw. zu beleidigen. Wenn man nur heilige Werte oder Gegenstände verachtet bzw.
beleidigt, ohne die Person zu verachten oder zu beleidigen, ist es im StGB nicht als Tat
bzw. strafbare Handlung festgelegt.
IV. Türk. StGB Artikel 135, Speicherung von persönlichen Daten
Im türk. StGB Artikel 153 wird die widerrechtliche Speicherung bzw. Eintragung der
persönlichen Daten als Straftat (strafbare Handlung) geregelt. Der 2. Absatz des
gleichen Artikels lautet:
210
Ayşe Nuhoğlu
Wer die Daten über politische, philosophische oder über religiöse Ansichten,
Rassenherkunft, moralische Neigung, Sexualleben, Gesundheitszustand oder
gewerkschaftliche Verbindungen widerrechtlich bzw. unbefugt als persönliche Daten
gespeichert bzw. eingetragen hat, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu
drei Jahren bestraft.
Die Tat gilt erst dann als begangen, wenn persönliche Daten widerrechtlich
gespeichert bzw. eingetragen sind. Wenn die betroffene Person damit einverstanden ist
bzw. dazu ihre Zustimmung gegeben hat, wird die Speicherung bzw. Eintragung der
persönlichen Daten nicht mehr als Straftat genannt. Die Speicherung der Daten braucht
nicht unbedingt elektronisch durchgeführt zu werden; auch wenn sie nur auf dem Papier
gespeichert worden ist, ist die Tat begangen. Der Artikel hat die Bestimmung des am
28.01.1981 von der Türkei unterschriebenen Vertrages über den „Schutz der Personen
gegen automatische Bearbeitung von persönlichen Daten“ in Kraft gesetzt.
Durch die Bestrafung der Tat (bzw. der strafbaren Handlung) wird die
Religionsfreiheit im Zusammenhang mit dem Schutz des privaten Lebens geschützt.
V. Türk. StGB Artikel 158 Abs. 1 lit. a, Qualitative Betrügerei (Betrug)
Über Qualitative Betrügerei (Betrug) wird im türk. StGB Artikel 158 Absatz 1
Buchstabe (a) das folgende geregelt: hier ist vorgesehen, dass die Tat durch Ausbeutung
bzw. Ausnutzung des religiösen Glaubens und der Gefühle verübt wird und dafür wird
als Strafe vorgesehen, dass der Täter mit Freiheitsentzug von zwei bis sieben Jahren
oder mit Geldstrafe bis fünftausend Tage bestraft wird.
E. Gesetzliche Bestimmungen, die die laizistische Staatsordnung schützen
I. Türk. StGB Artikel 216; Aufhetzung und Verachtung des Volkes
für Hass und Feindschaft
Türk. StGB Artikel 216 lautet:
(1) Wer einen bestimmten Teil des Volkes hinsichtlich sozialer Klasse, Rasse,
Religion, Konfession oder Gebiet gegen den anderen Teil des Volkes öffentlich mit
Hass und Feindschaft aufhetzt bzw. in Bewegung bringt und aus diesem Grund eine
offene und nahe Gefahr für die Sicherheit der Öffentlichkeit auftaucht, wird mit
Freiheitsstrafe von einem bis zu drei Jahren bestraft.
(2) Wer einen bestimmten Teil des Volkes hinsichtlich sozialer Klasse, Rasse,
Religion, Konfession, Geschlecht oder Gebiet öffentlich verachtet bzw. abschätzt,
wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu einem Jahr bestraft.
Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht
211
(3) Wer die religiösen Werte eines bestimmten Volksteiles öffentlich verachtet bzw.
abschätzt und wenn die Tat geeignet ist, den Frieden der Öffentlichkeit zu stören,
wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu einem Jahr bestraft.
Mit der Bestrafung der Tat wird der rechtliche Vorteil des Friedens geschützt.
Der 1. Absatz des Artikels enthält somit eine Regelung zur Beschränkung der Freiheit
der Erklärung und Verbreitung von Gedanken und Ideen bzw. Meinungen. Aber die
Bedingung der Beschränkung im Artikel ist eine der Europäischen Menschenrechtskonvention und den Beschlüssen des Europäischen Gerichtes für Menschenrechte
entsprechende Beschränkung. Zur Bildung der Tat soll ein bestimmter Teil des Volkes
hinsichtlich Religion und Konfession gegen einen anderen Teil des Volkes mit
unterschiedlichen Eigenschaften öffentlich aufgehetzt bzw. in Bewegung gesetzt
werden. Aber die Aufhetzung hier muss so sein, dass eine offene und nahe Gefahr für
die Sicherheit der Öffentlichkeit auftaucht bzw. entsteht. Wie zu sehen ist, wird mit
diesem Artikel die Bestrafung als abstraktes Gefährdungsdelikt geregelt.
Aus diesem Grund wird die Tat mit der öffentlichen Aufhetzung vollendet, weshalb
ein bestimmter Volksteil gegenüber dem anderen Volksteil nicht unbedingt feindlich
gesinnt sein muss.
Wie es in der Begründung des Artikels beschrieben ist, muss die Tat “Aufhetzung”
außer abstrakten Respekt oder Ablehnung zum Zeigen von feindlichem Verhalten gegen
einen bestimmten Volksteil oder zur Verstärkung solchen Verhaltens geeignet sein. Der
Täter muss auch subjektiv diese Absicht haben, einen bestimmten Volksteil mit Hass
und Rachsucht aufzuhetzen.12 Wenn die Taten gegen den Laizismus in eine Dimension
geraten, so dass diese unter dem Volk Rachsucht und Feindschaft entstehen lassen, ist
die Tat vollendet.
In Artikel 216 Abs. 1 wird das Auftreten einer offenen und nahen Gefahr für die
Sicherheit der Öffentlichkeit gesucht. In diesem Fall, zur Bildung der Tat, soll der Täter
das Aufhetzen mit Gewalt verüben. Das Europäische Gericht für Menschenrechte hat
mit seinen diversen Beschlüssen akzeptiert, dass zur Beschränkung einer
Meinungsfreiheit (bzw. Gedankenfreiheit) der Täter mit Gewalt, bewaffneten Aufstand
oder Widerstand aufhetzen soll.13
12
13
Bkz. Gerekçe.
Ayhan v. Türkiye, 10.11.2004; Sürek v. Türkiye, 08.07.1999.
212
Ayşe Nuhoğlu
Meinungsfreiheit (bzw. Gedankenfreiheit) ist nicht unbeschränkt. Wie alle Freiheiten
kann sie auf die im Grundgesetz und in internationalen Texten akzeptierten
Bedingungen beschränkt werden.
Im 2. Absatz des Artikels wird die öffentliche Verachtung bzw. Abschätzung eines
bestimmten Volksteiles aufgrund der Religions- oder Konfessionsunterschiede als Tat
geregelt bzw. festgelegt. Zur Begründung der Tat genügt es, wenn das Volk öffentlich
verachtet bzw. abgeschätzt wird. Ein bestimmter Teil des Volkes braucht sich nicht als
verachtet bzw. unrespektiert zu fühlen. Es genügt, wenn die ausgesprochenen Worte
objektiv verachtenswert sind.
Zur Bergründung der Tat muss die Tat öffentlich verübt werden. Hinsichtlich des
Geschädigten sollen die Personen in bestimmter Anzahl verachtet werden. Andernfalls
ist die Tat “Beleidigung” einschlägig. Da die Tat gegen die Personen in unbestimmter
Anzahl begangen wird, ist diese im Abschnitt “Taten gegen Frieden der Öffentlichkeit”
geregelt.
Im 3. Absatz des Artikels ist es als Tat geregelt, wenn dadurch religiöse Werte
öffentlich verachtet werden, weil dadurch der Frieden der Öffentlichkeit gestört werden
kann. Unter religiösen Werten ist zu verstehen: religiös heilig angenommene Sachen
wie Heiliges Buch, Prophet usw. Zur Begründung der Tat muss die Gefahr eintreten,
den Frieden der Öffentlichkeit zu stören. Deshalb ist sie ein Gefährdungsdelikt.
II. Türk. StGB Artikel 309, Verstoß gegen das Grundgesetz
Türk. StGB Artikel 309 lautet:
(1) Wer durch Anwendung von Gewalt und Zwang die im Grundgesetz der Republik
Türkei vorgesehene Ordnung zu beseitigen oder an Stelle dieser Ordnung eine
andere Ordnung zu bringen oder praktische Durchführung dieser Ordnung zu
verhindern versucht, wird mit einer erschwerten lebenslangen Freiheitsstrafe
bestraft.
(2) Wenn bei der Begehung dieser Tat noch weitere Taten begangen werden, so wird
der Täter ferner wegen dieser Taten nach den betroffenen Bestimmungen bestraft.
(3) Wegen der Begehung der in diesem Artikel erwähnten Taten werden für die
juristischen Personen für sie festgelegte Sicherheitsmassnahmen getroffen.
Die laizistische Ordnung ist die in der Verfassung vorgesehene Ordnung. Aus diesem
Grund werden die Taten wie der Versuch zur Beseitigung, Änderung oder praktischen
Durchführung der laizistischen Ordnung durch Anwendung von Gewalt und Zwang
dementsprechend bestraft.
Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht
213
Die demokratische Eigenschaft der Republik Türkei ist ein natürliches Ergebnis des
Laizismus-Prinzips und sichert die individuelle Freiheit. Mit dieser Eigenschaft
unterscheidet sich die Türkei von den weichen und radikalen islamischen Ländern.14
Auch das Europäische Gericht für Menschenrechte hat geschrieben, dass der
laizistische Verstand in der Türkei mit den Werten, die die Fundamente des
Europäischen Vertrages über Menschenrechte darstellen, übereinstimmt und dieses
Prinzip zum Schutz und zur Aufbewahrung des demokratischen Systems in der Türkei
als nötig gesehen werden kann.15
Gegenüber dem laizistischen System steht das Schariasystem (islamisches
Religionssystem). Im Schariasystem herrschen jedoch nicht die Regeln der Vernunft,
Logik und der Wissenschaft. In den Ländern, in denen das Schariasystem herrscht, kann
man von Demokratie nicht reden. Deshalb steht sie mit den Grundprinzipien des
Europäischen Vertrages über Menschenrechte im Widerstand.
Das Europäische Gericht für Menschenrechte hat schließlich im Prozess von Refah
Partisi (Wohlstandspartei) akzeptiert, dass die Religion aufgezwungen wird und das
Schariasystem die göttlichen Regeln widerspiegelt, welche fest und unveränderlich sind
und darin keine Prinzipien vorhanden sind, wie “Mehrheit im politischen Bereich,
dauerhafte Entwicklung der Freiheiten der Öffentlichkeit” und deshalb mit den
Grundprinzipien der Demokratie nicht übereinstimmt.16
III. Türk. StGB Artikel 153; Beschädigung der Gotteshäuser und Friedhöfe
Türk. StGB Artikel 153 lautet:
(1) Wer Gotteshäuser, deren Anbauten, darin befindliche Gegenstände, Friedhöfe
sowie darauf liegende Einrichtungen/Bauten, Anlagen in Friedhöfen, Bauten zum
Schutz der Friedhöfe durch Abbrechen, Zerstören oder Zerbrechen beschädigt, wird
mit Freiheitsstrafe von einem bis zu vier Jahren bestraft.
(2) Wer die im ersten Absatz erwähnten Plätze und Einrichtungen/Anlagen bzw.
Bauten beschmutzt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu einem Jahr oder
mit Geldstrafe bestraft.
(3) Werden die im ersten und zweiten Absatz aufgeführten Taten, zur Beleidigung
der betroffenen Religionsgesellschaften begangen, so wird die dafür festgelegte
Strafe um ein Drittel erhöht.
14
15
16
Kanadoğlu, S. 502.
Leyla Şahin v. Türkiye.
Refah Partisi ve Diğerleri/Türkiye, 31.07.2001.
214
Ayşe Nuhoğlu
Dieser Artikel ist im türkischen Strafgesetz im Abschnitt “Straftaten gegen
Vermögen” geregelt. Da das geschützte Rechtsgut, im Prinzip die Vermögenswerte
sind, werden Abbruch, Zerstörung oder Zerbruch von den in diesem Artikel
aufgeführten Einrichtungen und Gegenständen im Vergleich zu deren Beschmutzung
mit einer erschwerenden Strafe bestraft.
Das Vergehen wird mit Vorsatz verübt. Wenn es jedoch mit Absicht verübt wird, so
ist es als erschwerender Umstand, wie im Absatz 3 vorgesehen, zu sehen.
IV. Türk. StGB Artikel 219; Missbrauch der religiösen Aufgaben
während der Amtstätigkeit
Türk. StGB Artikel 219 lautet:
Wenn ein religiöser Vorgesetzter wie Vorbeter, Priester, Prediger, Mönch oder
Rabbiner während der Erfüllung seiner Amtstätigkeit öffentlich die
Regierungsverwaltung und Staatsgesetze sowie Ausführungen der Regierung
missbilligt und anschwärzt, wird er mit Freiheitsstrafe von einem Monat bis zu einem
Jahr und mit Geldstrafe bestraft oder nur mit einer dieser Strafen bestraft.
In diesem Artikel ist somit als Vergehen bzw. Straftat beschrieben, wenn diejenigen,
die solche religiösen Aufgaben bzw. Amtstätigkeiten ausüben während der Erfüllung
ihrer Amtstätigkeit Staatsverwaltung oder Gesetze oder Ausführungen der Regierung
öffentlich anschwärzen. Die Zuwiderhandlung in dieser Form ist unter Artikel 24 im
letzten Absatz der Verfassung mit dem Titel “die Freiheit für Religion und Gewissen”
mit einer Strafe vorgesehen worden. Im letzten Absatz des Artikel 24 der Verfassung
wurde festgelegt, dass keine Person die Religion oder religiösen Gefühle oder in
religiöser Hinsicht heilige Sachen missbrauchen oder ausbeuten darf.
V. Türk. StGB Artikel 230 Abs. 1-2; Doppelehe (Polygamie)
Türk. StGB Artikel 230 Absatz 1 lautet:
Wer eine Ehe schließt, obwohl er verheiratet ist, wird mit Freiheitsstrafe von sechs
Monaten bis zu zwei Jahren bestraft. Der 2. Absatz des gleichen Artikels lautet: Wer
eine Ehe schließt, der zwar nicht verheiratet ist aber ihm bekannt ist, dass sein
Partner verheiratet ist, wird auch er nach dem ersten Absatz bestraft.
Mit diesem Artikel wird beabsichtigt, die Polygamie (Doppelehe) zu verhindern.
Diese Bestimmung hat jedoch für die Türkei noch eine besondere Bedeutung, weil die
Mehrheit der Bevölkerung Moslem ist. Wie es im Allgemeinen bekannt ist, erlaubt die
islamische Religion den Männern die Polygamie, also mehrere Frauen zu heiraten. Hier
Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht
215
sieht man doch, dass in die Religionsfreiheit eingegriffen wird, indem eine Sache
verboten wird, obwohl die Religion es erlaubt.
Diese Tat kann erst dann als “begangen” angenommen werden, wenn eine amtlich
verheiratete Person mit einer anderen amtlich verheirateten Person amtlich die Ehe
schließt. Zur Vollendung der Tatbegehung muss die amtliche Ehe geschlossen worden
sein. Es ist nicht wichtig, ob die erste Ehe in der Türkei oder im Ausland geschlossen
worden ist. Der Täter kann Frau oder Mann sein.
Wer die Ehe mit einer unverheirateten Person schließt, obwohl er selbst verheiratet
ist, wird nach der Bestimmung des zweiten Absatzes bestraft.
Diese Tat wird vorsätzlich begangen, nicht fahrlässig.
VI. Türk. StGB Artikel 230 Abs. 5-6; (religiöse) Trauung
Türk. StGB Artikel 230 Absatz 5 lautet:
Wer ohne Eheschließung eine kirchliche bzw. religiöse Zeremonie für seine Ehe
abhalten lässt, wird mit Freiheitsstrafe von zwei bis zu sechs Monaten bestraft.
Übrigens entfallen die erhobene öffentliche Klage und erkannte Strafe mit allen ihren
Ergebnissen, wenn die Ehe standesamtlich geschlossen wird. Absatz 6 des gleichen
Artikels lautet: Wer die kirchliche bzw. religiöse Zeremonie ab Eheschließung oder
Trauung macht, ohne den Nachweis zur amtlich geschlossenen Ehe zu zeigen, wird
mit Freiheitsstrafe von zwei bis zu sechs Monaten bestraft.
Mit diesem Artikel wird die Durchführung der kirchlichen bzw. religiösen Trauung
ohne standesamtliche Trauung als strafbare Handlung anerkannt. Die Durchführung der
kirchlichen bzw. religiösen Trauung wird im sechsten Absatz bestraft.
Die Straftat ist im Abschnitt „Taten gegen Familienordnung“ geregelt. Durch die
Bestrafung dieser Tat wollte man die Familienordnung schützen und dadurch die
standesamtliche Trauung (bzw. Zivilehe) fördern.
Da das Zusammenleben ohne jede Trauung nach dem türkischen Recht keine Tat
bzw. strafbare Handlung ist, hatte man sich mit der Behauptung “es sei entgegen dem
Gleichheitsprinzip des Grundgesetzes” an das Verfassungsgericht gewandt. Das
Verfassungsgericht hat die Behauptung, dass es dem Grundgesetz entgegenstehe,
abgelehnt.17 Nach dem Verfassungsgericht ist es durchaus nicht zu diskutieren, dass die
Ehen, beruhend auf kirchlicher bzw. religiöser Trauung, für Frauen und Kinder
erhebliche Probleme mit sich bringen und deshalb die Durchführung der kirchlichen
17
Any. Mah. T. 24.11.1999, E. 1999/27, K. 1999/42.
216
Ayşe Nuhoğlu
bzw. religiösen Trauung ohne standesamtliche Trauung bestraft werden müsse, um
öffentliche Ordnung und das Interesse der Öffentlichkeit zu sichern. Diejenigen, die
ohne standesamtliche Trauung zusammenleben und diejenigen, die die kirchliche bzw.
religiöse Trauung mit dem Willen und mit dem Wunsch abhalten, weil sie einander
heiraten wollen, befinden sich nicht in gleicher juristischer Lage.
VII. Türk. StGB Artikel 263; Eröffnung einer ungesetzlichen Ausbildungsanstalt
Türk. StGB Artikel 263 lautet:
Wer eine ungesetzliche Ausbildungsanstalt bzw. eine Anstalt eröffnet, die gegen das
Gesetz verstößt, sie betreibt und in einer solchen Anstalt als Lehrer bzw. Lehrkraft
tätig wird, obwohl ihm bekannt ist, dass eine solche Anstalt ungesetzlich eröffnet
worden ist, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu drei Jahren bestraft.
Laut des 2. Absatzes dieses Artikels wird dann die Entscheidung zur Schließung der
vorstehend erwähnten Anstalten getroffen.
Die Tat bzw. strafbare Handlung ist im Abschritt “Straftaten gegen das Funktionieren
und die Zuverlässigkeit der öffentlichen Verwaltung” geregelt. Mit diesem Artikel wird
neben der normalen Ausbildung auch die religiöse Ausbildung beschränkt; dadurch
wird genau bestimmt, dass egal welcher Art die Ausbildungsanstalt ist, jede Anstalt in
jedem Bereich erst durch Einholung bestimmter Genehmigungen von bestimmten
Behörden eröffnet werden kann.
Natürliche Personen und juristische Personen des privaten Rechts können in der
Türkei private Schulen, Hochschulen und Vorbereitungsschulen sowie ähnliche
Ausbildungsstellen eröffnen.
Die Tat ist erst dann als begangen anzusehen, wenn eine ungesetzliche
Ausbildungsanstalt eröffnet worden ist. Unter Eröffnung ist zu verstehen, dass der
Anfang dieser Ausbildung bzw. dieses Lehrganges in dieser Schule dem zuständigen
Amt bekannt gemacht wird. Es gibt dazwischen keinen Unterschied, ob diese
Bekanntmachung bzw. Mitteilung schriftlich oder mündlich gemacht werden muss. Hier
müssen nicht unbedingt Vorlesungen (mündlicher Fachunterricht) gehalten werden.18
Diese Tätigkeit eines Lehrers oder einer Lehrkraft ist als eine Information bzw. eine
Lehre an Andere zu übertragen und zu prüfen bzw. zu kontrollieren, ob sie diese
Informationen bzw. Lehre erlernt haben.19
18
19
Özek/Erman, S. 347.
Özek/Erman, S. 347.
Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht
217
Diese Tat wird vorsätzlich begangen. Der Täter muss wissen und wollen, dass er eine
ungesetzliche Ausbildungsanstalt eröffnet und/oder in einer solchen Anstalt als Lehrer
bzw. Lehrkraft tätig wird.
Neben diesen geschriebenen Straftaten wurden neben Rassenmord (türk. StGB
Artikel 76), Taten gegen die Menschheit (Artikel 77) sowie Bildung einer Bande bzw.
Organisation zur Begehung dieser Taten oder die Mitgliedschaft in solchen
Organisationen (Artikel 78) und auch die Straftaten gegen die Angehörigen einer
bestimmten Religionsgemeinschaft parallel zum internationalen Recht als Straftaten
definiert.
F. Schlussbetrachtungen
Wie bei allen demokratischen Staaten, ist auch in der Türkei die Freiheit der
Religion, der Bekenntnis und des Gottesdienstes sowie die Äußerungsfreiheit unter den
Schutz der Verfassung gestellt.
Die türkische Republik ist zugleich ein laizistischer Staat und Laizismus ist einer der
Eigenschaften der Republik, welche zwischen den Verfassungsartikeln steht, die
unabänderbar sind.
Das türkische StGB beinhaltet Bestimmungen, die sowohl die Freiheiten von
Religion und Bekenntnis, als auch das laizistische System schützen. In einem Staat, in
dem das laizistische System nicht herrscht und im Gegenteil sogar die religiösen Regeln
in Kraft sind, kann von einer Demokratie im europäischen Sinne keine Rede sein.
Deswegen ist der Laizismus ein unverzichtbarer Bestandteil des demokratischen
Rechtsstaates.
Uferlose Religions-, und Bekenntnisfreiheit endet in einem Staat, der eine religiöse
Ordnung hat. Deswegen darf die Religionsfreiheit nicht zur Vernichtung der
verfassungsmäßigen Ordnung des Staates verwendet werden.
Das türkische Rechtssytem akzeptiert Religions-, Bekenntnis- sowie
Gottesdienstfreiheit und hat manche Beschränkungen eingeführt, um die Religionsfreiheiten, verschiedene Bekenntnisse oder das Prinzip des Laizismus zu schützen,
welches der Grundstein der türkischen Demokratie ist. Die Verletzungen gegen diese
Beschränkungen sind im türk. StGB als Straftatbestände geregelt.
Als letztes möchten wir betonen, dass die Regelungen hinsichtlich des Schutzes der
Religion im alten und neuen Strafgesetzbuch einige Unterschiede haben, die aber nicht
von großer Bedeutung sind.
Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku
Doç. Dr. Ayşe Nuhoğlu1
Bir ülkede ceza hukuku ve din özgürlüğü arasındaki ilişkiyi açıklamadan önce, o
ülkedeki din devlet ilişkileri konusunda hakim olan ilkelerin bilinmesi gereklidir. Bu
nedenle öncelikle Türkiye Cumhuriyetinde din devlet ilişkileri konusunda kısa bir
açıklama yapılacaktır.
Türkiye Cumhuriyeti Anayasasının 2. maddesine göre Türkiye Cumhuriyeti
demokratik, laik ve sosyal bir hukuk Devletidir. Anayasa’nın 2. maddesinde laiklik
ilkesi belirtilmişken, buna paralel olarak bu ilkeyi korumak ve tamamlamak üzere 24.
maddesinde din ve vicdan hürriyeti, 25 ve 26. maddelerinde de düşünce ve kanaat
hürriyeti ile düşünceyi açıklama ve yayma hürriyeti düzenlenmiştir.
Laiklik, Cumhuriyetin Anayasa’da yeralan temel ilke ve niteliklerinin varlık
nedenidir. Bağımsızlığın, ulusal egemenliğin gerçekleşmesi, demokrasinin doğuşu ve
gelişimi laiklik ilkesinin eseridir. Laiklik ilkesi kişisel ve siyasal çıkarlar uğruna, dini
veya din duygularının yahut dince kutsal sayılanları kötüye kullananlara karşı toplumu
korumakta birinci etkendir.2
A. Türk Anayasa Mahkemesine göre laiklik
Türk uygulamasında ve Anayasadaki düzenlemede laiklik diğer birçok Avrupa
ülkesindeki laiklik uygulamasından, diğer bir ifade ile sekülarizmden farklı olup,
Fransa’nın kabul ettiği laiklik sistemine paralel bir sistemdir.3
Türk Anayasa Mahkemesi çeşitli kararlarında laiklik ilkesinin anlamını açıklamıştır.
Anayasa Mahkemesi kararlarında laiklik ilkesinin toplumsal niteliğini belirleyerek,
ulusal egemenlik, demokrasi, özgürlük ve bilimin oluşturduğu bir ortamda geliştiğini
açıklamış, laikliğin sadece din ve devlet işlerinin ayrılması anlamında olmayıp, toplum
1
2
3
Hukuk Fakültesi, Marmara Üniversitesi, Đstanbul/Türkiye.
Kanadoğlu, Laiklik Yasal Koruma Altındadır, Prof. Dr. Erdoğan Teziç’e Armağan, Đstanbul 2007,
S. 502.
Meyson-Renoux, La Conception Française De La Laicite (nakleden: Prof. Dr. Erdoğan Teziç’e
Armağan, Đstanbul 2007, S. 473).
220
Ayşe Nuhoğlu
yaşamının her alanını kapsadığını belirtmiştir.4 Anayasa Mahkemesinin 07.03.1989
tarihli kararına5 göre laiklik ilkesi şu unsurları kapsar.
Dinin devlet işlerinde etkili ve egemen olmaması:
Dinin, bireyin manevi yaşamına ilişkin olan dini inanç bölümünde, aralarında ayrım
gözetilmeksizin, sınırsız bir özgürlük tanınarak dinlerin anayasal güvence altına
alınması,
Dinin, bireyin manevi yaşamını aşarak toplumsal yaşamını etkileyen eylem ve
davranışlara ilişkin bölümlerinde, kamu düzeninin, güvenliğini ve yararını korumak
amacıyla sınırlamalar yapılması ve dinin kötüye kullanılmasının ve sömürülmesinin
yasaklanması,
Kamu düzeninin ve hakların koruyucusu sıfatıyla, dinsel hak ve özgürlükler
konusunda devlete denetim yetkisi tanınması, laiklik ilkesinin gereğidir.
Yüksek Mahkemenin aynı kararında, demokratik düzenin, dinsel gerekleri egemen
kılmayı amaçlayan şeriat düzeninin karşıtı olduğu, dinsel gereklere yönetimle ağırlık
veren bir düzenlemenin demokratik olamayacağı, demokratik devletin, ancak laik devlet
olacağı belirtilmiştir. Zira dinsel gerekli düzenlemeler dinsel çabalar, zorlamaları,
bunlar da dinsel ayrılıkları getirecektir. Sonuçta demokrasinin özgürlükçü, çoğulcu,
hoşgörücü niteliği kalmayacaktır.
Anayasa Mahkemesi 16.01.1998 tarihli kararında,6 Anayasa Mahkemesinin, lâikliği,
bir inanış şekli ve ölçütü olarak kabul etmediği, tam tersine, laikliğin bir düşünce tarzı,
bir davranış biçimi, bir üslup olduğunu kabul ettiği belirtilmektedir. Diğer bir ifade ile,
vatandaşlar inançlarında özgür olacaklar; devlet buna müdahale etmeyecek; devlet
işlerinde de doğmatik ve skolastik zihniyet değil, bilim ve akıl esas alınacaktır.
Söz konusu karara göre, laiklik ilkesinin kabulü ile doğmatik değerlerin yerine akla
ve bilime dayanan değerler geçmiş, dinsel duygular sahibinin vicdanında dokunulmaz
yerini almıştır. Değişik inançlara sahip olanlar, birlikte yaşama gereğini benimseyerek
devletin kendilerine karşı eşit yaklaşımından güven duymuşlardır. Böylece, iç barış
sağlanarak yurttaşlar, ulus bilinciyle, Türkiye Cumhuriyeti’ni kuran Türk Ulusu’nun
bireyleri olmuşlardır. Hukuk devleti ve hukukun üstünlüğü ilkesi, gücünü laiklikten
almış; milliyetçilik ilkesi laiklikle tamamlanmış; Türk Devrimi laiklikle anlam
kazanmıştır. Anayasa’da da bu ilkenin değiştirilemeyeceği öngörülmüştür. Laiklik
4
5
6
Dinçkol, 1982 Anayasası Çerçevesinde ve Anayasa Mahkemesi Kararlarında Laiklik, Đstanbul 1992,
S. 208.
Any. Mah. T. 07.03.1989, E. 1989/1, K. 1989/12, RG. 05.07.1989/20216.
Any. Mah. T. 16.01.1998, E. 1997/1, K. 1998/1.
Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku
221
devlet etkinliklerinde dinin, bilimin yerine geçmesini önleyerek çağdaşlaşmayı
hızlandırmıştır. Laiklik, din ve devlet işleri ayrılığı biçiminde daraltılamaz. Boyutları
daha büyük, alanı daha geniş bir uygarlık, özgürlük ve çağdaşlık ortamıdır. Türkiye’nin
modernleşme felsefesi, insanca yaşama biçimi ve insanlık idealidir. Laik düzende,
özgün bir sosyal kurum olan din, devlet kuruluşuna ve yönetimine egemen olamaz.
Devlete egemen ve etkin güç, dinsel kurallar ve gerekler değil, akıl ve bilimdir. Din,
kendi alanında, vicdanlardaki yerinde, Tanrı-insan arasındaki inanç olgusudur. Kişinin
iç-inanç dünyasının düzenleyicisi olan dinin, devlet işlerinde yasal düzenlemelerin
kaynağı ve dayanağı olması düşünülemez. Devlete, dinsel konularda denetim ve
gözetim hakkı tanınması, din ve vicdan özgürlüğünün, demokratik toplum düzeninin
gereklerine aykırı bir sınırlama sayılamaz. Devlet-din özdeşliğinin yolaçtığı zararlar
laiklikle önlenmiş, çağdaş uygarlık yolu laiklik ilkesiyle açılmış, bağımsız bir hukuk
kurumu olarak yeni yapısına kavuşmuştur. Demokrasiye geçişin de aracı olan lâiklik,
Türkiye’nin yaşam felsefesidir. Laik devlette, kutsal din duyguları politikaya, dünya
işlerine, hukuksal düzenlemelere kesinlikle karıştırılamaz. Bu tür düzenlemeler, dinsel
gerekler ve düşüncelerle değil, bilimsel verilerden yararlanılarak kişi ve toplum
gereksinimlerine göre yapılır.
Anayasa Mahkemesi’nin 21.06.1995 tarihli bir kararına göre7 laiklik, “din düşmanlığı
dinsizlik ya da dine karşı oluş değil, inanç özgürlüğüne saygıdan kaynaklanan (...)
davranış biçimidir”.
Anayasa Mahkemesinin 16.09.1998 tarihli kararına göre,8 din ve vicdan özgürlüğü,
kişinin herhangi bir dinî veya felsefî inancı olma veya olmama hakkını, dinî inanç
sahibinin ise dininin gereklerini öğrenme hakkını ifade eder. Bu bağlamda, herkesin,
dinî ve felsefî inançları doğrultusunda kısıtlama olmaksızın eğitim ve öğretim görme
hakkı bulunmaktadır. Bu kurallarla, anlam ve kapsamı belirlenen din ve vicdan
özgürlüğü, yalnız, kişilerin diledikleri inanç ve kanıya sahip olmalarını değil,
olmamalarını da güvenceye almaktadır. Anayasal sınırlar içinde, herkesin dinini seçme
ve inancını açıklama konusundaki özgürlüğü, demokratik, lâik bir hukuk devletinde
yasakoyucunun her türlü etkisinin dışındadır. Devlet, her türlü din ve inanca aynı
uzaklıktadır. Devletin dinlerden birini seçmesi, ayrı dinlere bağlı yurttaşlar yönünden
eşitlik ilkesine de aykırı düşer. Bu nedenle, lâiklik ilkesi din ve vicdan özgürlüğünün en
önemli güvencesidir.
7
8
Any. Mah. T. 21.06.1995, E. 1995/17, K. 1995/16, AMKD, sy. 31, C. 2, S. 546.
Any. Mah. T. 16.09.1998, E. 1997/62, K. 1998/52.
222
Ayşe Nuhoğlu
Lâik devletin, doğası gereği resmî bir dininin bulunmaması, belli bir dine üstünlük
tanımamasını, onun gereklerini yasalar ve diğer idarî işlemlerle geçerli kılmaya
çalışmamasını gerektirir.
B. Din ve Ceza Hukuku
Laiklik ilkesini yukarıda açıklanan şekilde kabul eden bir sistemde, herhangi dinin
veya belli bir dinin veya dince kutsal sayılan değerlerin ceza hukuku normları ile
korunması düşünülemez. Böyle bir sistemde ancak din özgürlüğü, din ve vicdan
hürriyeti ve düşünceyi açıklama hürriyeti ceza hukuku korumasından yararlanacaktır.
Türkiye laik bir ülke olduğundan Ceza Kanunundaki din özgürlüğüne ilişkin
hükümlere bakıldığında, bu özgürlüğü koruyan hükümler olduğu görülür. Bu hükümler
din özgürlüğünü korurken dinler arasında herhangi bir ayırım yapmadığı gibi dinsizlik
özgürlüğünü de korumaktadır. Ceza Kanunundaki hükümlerle belli bir dinin değil, din
özgürlüğünün korunduğunu görmekteyiz.
Laik düzende, devlet dinler karşısında tarafsız olmak zorundadır. Din özgürlüğü
kapsamındaki haklardan yararlanma konusunda tüm dini inançlar arasındaki aynılık,
demokratik sistemlerin eşitlik kuralının da zorunlu bir sonucudur. Bu nedenle, devlet
kişilere dini inançları ne olursa olsun, inançlarını açıklayıp yaymak, eğitim yapmak,
dini inançlarına uygun ibadeti yapmak, örgütlenme haklarını tanımak ve bu hakların
kullanılması ile ilgili yasal düzenlemelerde dini inancın türüne göre ayırım yapmamak
zorundadır.9
C. Laik Ceza Kanunlarının Özellikleri
Laik ceza kanunlarının özellikleri şu şekilde sıralanabilir:10
Hiçbir din diğerinden üstün tutulmaz.
Din, özgürlüklerden biri olarak kabul edilir.
Bireylerin din özgürlüklerinin ihlali cezalandırılır.
Dinin kendine ait ihlaller suç teşkil etmez.
9
10
Nuhoğlu, Đnanç Özgürlüğüne Đlişkin Alman Anayasa Mahkemesi’nin Bir Kararı, Prof. Dr. Nurullah
Kunter’e Armağan, Đstanbul 1998, S. 190.
Özek, Türkiye’de Laiklik Đstanbul 1962, S. 216.
Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku
223
Suçların tamamlanabilmesi için failin özel kast ile hareket etmesi gerekir.
Din özgürlüğünün ihlali aynı zamanda kamu düzenini de bozmaktadır.
Cezai korumanın konusunun din hürriyeti olması birtakım sonuçlar doğurur: Birey
kendi dini inancına olan tecavüzlerin cezalandırılmasını devletten istemek hakkına
sahiptir. Devlet de bu tecavüzleri önlemek ve tecavüz halinde faili cezalandırmak
yükümlülüğü altındadır. Devletin cezalandırma ve önleme fonksiyonu, herkesin kişisel
düşüncesini korumayı gerektirir. Devlet bu şekilde özgürlükleri korurken tarafsız
hareket etmek zorundadır. Herhangi bir dinin diğerinden üstün tutulması veya daha
kuvvetli bir şekilde korunması din özgürlüğüne aykırıdır.11
Bütün özgürlüklerin olduğu gibi din, vicdan, ibadet özgürlüğünün kısıtlanması da
mümkündür. Din özgürlüğünün kamu düzenini bozacak şekilde kullanılması suç teşkil
eder ve din özgürlüğünün kötüye kullanılması anlamına gelir.
Ceza Kanunundaki bazı hükümler doğrudan din, ibadet, vicdan özgürlüğünü
korurken, bazı hükümler devletin laik temel düzenini koruyarak dolaylı bir şekilde din,
vicdan ve ibadet özgürlüğünü de korumaktadır.
Burada bir hususu belirtmek gerekir: Türk Ceza Kanunu’nun genel hükümler
kısmında “adalet ve kanun önünde eşitlik ilkesi” başlığını taşıyan 3. maddenin 2.
fıkrasında, ceza kanununun uygulanmasında kişiler arasında … din, mezhep, …
yönünden ayırım yapılamayacağı ve hiçbir kimseye ayrıcalık tanınamayacağı hüküm
altına alınmıştır.
Aslında hüküm anayasal bir hükümdür ve Anayasa’nın kanun önünde eşitlik başlıklı
10. maddesinde mevcuttur. Ancak kanunkoyucunun ceza kanununda böyle bir
düzenleme yapmasının sebebi anlaşılamamaktadır.
D. Doğrudan Din Özgürlüğünü Koruyan Hükümler
I. TCK madde 115
(1) Cebir veya tehdit kullanarak, bir kimseyi dini, siyasi, sosyal, felsefi inanç,
düşünce ve kanaatlerini açıklamaya veya değiştirmeye zorlayan ya da bunları
açıklamaktan, yaymaktan men eden kişi, bir yıldan üç yıla kadar hapis cezası ile
cezalandırılır.
11
Özek (Dipnot 10), S. 177.
224
Ayşe Nuhoğlu
(2) Dini ibadet ve ayinlerin toplu olarak yapılmasının, cebir veya tehdit kullanılarak
ya da hukuka aykırı başka bir davranışla engellenmesi halinde, yukarıdaki fıkraya
göre ceza verilir.
Hüküm ceza kanununda kişilere karşı suçlar kısmında, hürriyete karşı suçlar
bölümünde düzenlenmiştir. Bu nedenle hüküm ile doğrudan, kişi özgürlüğünü
dolayısıyla din, inanç ve ibadet özgürlüğü korunmaktadır. Madde ile belli bir dine
ilişkin veya sadece semavi dinlere ilişkin özgürlüğün korunması sözkonusu olmayıp,
kamu düzenine aykırı olmayan bütün dinlere ilişkin özgürlük madde kapsamında
korunmaktadır.
Maddenin 1. fıkrasında düzenlenen suç tehlike suçu olarak düzenlenmiştir. Zira suçun
oluşması için uygulanan cebir veya tehdit sonucu kişinin dini inanç, düşünce ve
kanaatlerini açıklamış olması veya bunları açıklamaktan menedilmiş olması gerekmez.
Kişiye karşı dini inanç, düşünce ve kanaatlerini açıklaması veya değiştirmesi veya
açıklamaktan, yaymaktan men edilmesi amacıyla cebir veya tehdit kullanılması halinde
suç tamamlanmıştır.
Suçun manevi unsuru özel kasttır. Kişiye karşı uygulanan cebir veya tehdit, kişinin
dini inanç, düşünce ve duygularını açıklaması, değiştirmesi, açıklamaktan men edilmesi
veya yaymaktan men edilmesi amacıyla uygulanmalıdır.
115. maddenin 2. fıkrasında ise, ibadet özgürlüğü korunmaktadır. 2. fıkrada
düzenlenen suç tehlike suçu olmayıp, zarar suçudur. Zira suçun oluşması için, dini
ibadet ve ayinlerin toplu olarak yapılmasının engellenmesi gerekir. Şayet cebir veya
tehdit uygulanmış ancak dini ibadet veya ayinlerin toplu olarak yapılması
engellenmemişse, suçun teşebbüs derecesinde kaldığı kabul edilmelidir. Bireysel, tek
başına yapılan ibadetin yapılmasının maddede belirtilen araçlarla engellenmesi halinde
bu suç oluşmayacaktır. Ancak toplu ibadet veya ayinlerin engellenmesi halinde suç
oluşacaktır.
Dini ibadet ve ayinlerin engellenmesi, dini ayin ve ibadete başlanılamamasını,
başlanmışsa usulüne uygun bir şekilde sona erdirilmesinin engellenmesini ifade
etmektedir. Dini ibadet ve ayinlerin engellenmesinin suçu oluşturabilmesi için, ibadet
ve ayinin ait olduklarını dinin gereklerine uygun bir şekilde yapılmaları ve hukuk
düzenine uygun olmaları gerekir.
1. fıkradan farklı olarak 2. fıkrada suçun işlenmesinde kullanılan araçlar sınırlı olarak
sayılmamıştır. Diğer bir ifade ile 1. fıkrada düzenlenen suç, bağlı hareketli bir suç iken,
2. fıkrada düzenlenen suç, serbest hareketli bir suçtur. 1. fıkrada suçun cebir veya
Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku
225
tehditle işleneceği belirtilmişken, 2. fıkrada cebir, tehdit veya hukuka aykırı başka bir
davranışla da suçun işlenebileceği belirtilmiştir.
Bu suç genel kastla işlenir. Fail ibadet ve ayinlerin toplu olarak yapılmasının
engellenmeyi bilmeli ve istemelidir.
Her iki fıkra açısından da Kanunda bir yıldan üç yıla kadar hapis cezası
öngörülmüştür.
II. TCK m. 122 Ayırımcılık Suçu
TCK’nun 122. maddesine göre,
“(1) Kişiler arasında dil, ırk, renk, cinsiyet, siyasi düşünce, felsefi inanç, din, mezhep
ve benzeri sebeplerle ayırım yaparak;
Bir taşınır veya taşınmaz malın satılmasını, devrini veya bir hizmetin icrasını veya
hizmetten yararlanılmasını engelleyen veya kişinin işe alınmasını veya alınmamasını
yukarıda sayılan hallerden birine bağlayan,
Besin maddelerini vermeyen veya kamuya arzedilmiş bir hizmeti yapmayı reddeden,
Kişinin olağan bir ekonomik etkinlikte bulunmasını engelleyen,
Kimse hakkında altı aydan bir yıla kadar hapis veya adli para cezası verilir”.
Madde ile insanlar arasında maddede sayılan sebeplerle yasal olmayan bir ayırım
yaparak bazılarını dezavantajlı duruma getirmek cezalandırılmaktadır. Madde ile halk
arasında bölücülük yapma eylemleri cezalandırılmaktadır.
Suç özel kastla işlenir. Fail, kişiler arasında dil, ırk, renk, cinsiyet, siyasi düşünce,
felsefi inanç, din mezhep veya benzeri sebeplerle ayırım yapmalı ve bu nedenlerle
örneğin hizmeti sunmayı reddetmelidir.
III. TCK m. 125, Hakaret Suçu
TCK’nun 125. maddesinde düzenlenen hakaret suçunda, 3. fıkranın b bendinde
hakaret suçunun, … dini inanç, düşünce ve kanaatlerini açıklamasından,
değiştirmesinden, yaymaya çalışmasından, mensup olduğu dinin emir ve yasaklarına
uygun davranmasından dolayı, c bendinde de kişinin mensup bulunduğu dine göre
kutsal sayılan değerlerden bahisle işlenmesi halinde cezanın alt sınırının bir yıldan az
olamayacağı kabul edilmiştir.
Madde ile kişinin mensubu olduğu dini açıklama, yayma, değiştirme ve bu dinin emir
ve yasaklarına uygun davranabilmesi hakkı korunmaktadır. Madde ile kişinin dini
226
Ayşe Nuhoğlu
duyguları bağlamında şeref ve onuru korunmaktadır. C bendinde düzenlenen ağırlatıcı
sebebin uygulanabilmesi için failin kutsal değerleri aşağılama, onlara hakaret etme
kastının bulunması gerekmez. Fail tarafından söylenilen sözler kutsal sayılan değerleri
küçük düşürmeye elverişli ise ağırlatıcı sebebin uygulanması gerekir. Örneğin
peygamber veya kutsal kitap kullanılarak hakaret edilmesi halinde, failin amacı sadece
kişiyi küçük düşürmek olsa dahi ağırlatıcı sebep uygulanacaktır. Kişiyi küçük
düşürmeksizin sadece kutsal değerlere hakaret edilmesi hali ise TCK’da suç olarak
düzenlenmemiştir.
IV. TCK m. 135; Kişisel Verilerin Kaydedilmesi Suçu
TCK’nun 135. maddesinde hukuka aykırı olarak kişisel verilerin kaydedilmesi suç
olarak düzenlenmiş, aynı maddenin 2. fıkrasında kişilerin siyasi, felsefi veya dini
görüşlerine, ırki kökenlerine; hukuka aykırı olarak ahlaki eğilimlerine, cinsel
yaşamlarına, sağlık durumlarına veya sendikal bağlantılarına ilişkin bilgileri kişisel veri
olarak kaydeden kimse altı aydan üç yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır.
Bu suçun oluşması için kişisel verilerin hukuka aykırı olarak kayda alınması gerekir.
Đlgilinin rızası varsa, bilgilerinin kaydedilmesi suç olmayacaktır. Kayıt işleminin
mutlaka elektronik ortamda yapılmasına gerek olmayıp, kağıt üzerinde yapılması
halinde de suç oluşacaktır. Madde Türkiye’nin 28.01.1981 tarihinde imzaladığı “kişisel
nitelikteki verilerin otomatik işleme tabi tutulması karşısında kişilerin korunmasına dair
sözleşmenin” ilgili hükümlerine geçerlilik tanımıştır.
Suç ile kişisel veri, özel hayatın dokunulmazlığı bağlamında din özgürlüğü
korunmaktadır.
V. TCK 158/1-a, Nitelikli Dolandırıcılık Suçu
TCK’nun 158. maddesinde düzenlenen nitelikli dolandırıcılık suçunun 1. fıkrasının a
bendinde “suçun dini inanç ve duyguların istismar edilmesi suretiyle” işlenmesi hali
öngörülmüş ve yaptırım olarak iki yıldan yedi yıla kadar hapis ve beşbin güne kadar
adli para cezası öngörülmüştür.
E. Devletin Temel Laik Düzenini Koruyan Hükümler
I. TCK m. 216, Halkı Kin ve Düşmanlığa Tahrik Veya Aşağılama
TCK’nun 216. maddesine göre,
Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku
227
“(1) Halkın sosyal sınıf, ırk, din, mezhep veya bölge bakımından farklı özelliklere
sahip bir kesimini, diğer bir kesimi aleyhine kin ve düşmanlığa alenen tahrik eden
kimse, bu nedenle kamu güvenliği açısından açık ve yakın bir tehlikenin ortaya
çıkması halinde, bir yıldan üç yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır.
(2) Halkın bir kesimini, sosyal sınıf, ırk, din, mezhep, cinsiyet veya bölge farklılığına
dayanarak alenen aşağılayan kişi, altı aydan bir yıla kadar hapis cezası ile
cezalandırılır.
(3) Halkın bir kesiminin benimsediği dini değerleri alenen aşağılayan kişi, fiilin kamu
barışını bozmaya elverişli olması halinde, altı aydan bir yıla kadar hapis cezası ile
cezalandırılır”.
Suç ile kamu barışı hukuki yararı korunmaktadır.
Maddenin 1. fıkrasında düşünceyi açıklama ve yayma özgürlüğünü kısıtlayan bir
düzenleme içermektedir. Ancak maddedeki kısıtlamanın koşulları Avrupa Đnsan Hakları
Sözleşmesine ve Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesinin kararlarına uygun bir
kısıtlamadır. Suçun oluşması için halkın din, mezhep bakımından farklı özelliklere
sahip bir kesiminin diğer bir kesimi aleyhine alenen tahrik edilmesi gerekir. Ancak
buradaki tahrik, kamu güvenliği açısından açık ve yakın bir tehlike ortaya çıkaracak
nitelikte olmalıdır. Görüleceği üzere madde ile somut tehlike suçu düzenlenmiştir.
Bu açıdan suç, aleni tahrikin yapılması ile tamamlanır, halkın bir kesiminin diğer
kesimine düşman olmasına gerek yoktur.
Maddenin gerekçesinde belirtildiği üzere, tahrik fiili, soyut saygısızlık ve reddin
ötesinde, bir halk kesimine karşı düşmanca tavırlar gösterilmesini sağlamaya veya bu
tür tavırları pekiştirmeye objektif olarak elverişli olmalıdır. Fail subjektif olarak da bu
amacı gütmeli, halk kesimini kin ve nefrete tahrik etmelidir.12 Laiklik karşıtı eylemler
halk arasında kin ve düşmanlık yaratacak boyuta ulaştığında suç oluşacaktır.
216/1. fıkrada kamu güvenliği bakımından açık ve yakın bir tehlikenin ortaya
çıkmasını aranmaktadır. Bu halde suçun oluşabilmesi için, failin şiddet içeren
tahriklerde bulunması gerekmektedir. Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi de muhtelif
kararlarında, ifade özgürlüğünün sınırlanabilmesi için şiddete, silahlı direnişe veya
ayaklanmaya teşvik etmesi gerektiğini kabul etmektedir.13
Đfade özgürlüğü sınırsız değildir. Bütün özgürlükler gibi Anayasa ve uluslararası
metinlerde kabul edilen koşullarla sınırlandırılabilir. Diğer özgürlükler gibi ifade
özgürlüğü de özgürlükleri ortadan kaldırmak için kullanılamaz.
12
13
Bkz. gerekçe.
Ayhan v. Türkiye, 10.11.2004; Sürek v. Türkiye, 08.07.1999.
228
Ayşe Nuhoğlu
Maddenin 2. fıkrasında halkın bir kesiminin din, mezhep … farklılığına dayanarak
alenen aşağılanması eylemi suç olarak düzenlenmiştir. Suçun oluşması için halkın
alenen aşağılanması yeterli olup, halkın bu kesiminin kendisini rencide edilmiş
hissetmesine gerek yoktur. Sarf edilen sözlerin objektif olarak aşağılayıcı olması suçun
oluşması açısından yeterlidir.
Suçun oluşması için eylemin alenen gerçekleştirilmesi gerekmektedir. Mağdur
açısından da belirsiz sayıdaki kişilerin aşağılanması gerekir. Aksi halde hakaret suçu
oluşacaktır. Eylem belirsiz sayıda kişiye yönelik olduğu için kamu barışına karşı suçlar
bölümde düzenlenmiştir.
Maddenin 3. fıkrasında dini değerlerin alenen aşağılanması halinde, fiilin kamu
barışını bozmaya elverişli olması hali suç olarak düzenlenmiştir. Dini değerlerden kasıt,
dince kutsal sayılan, kutsal kitap, peygamber gibi değerlerdir. Suçun oluşması için
kamu barışının bozulma tehlikesinin doğması gerekir. Bu açıdan somut tehlike suçudur.
II. Anayasayı Đhlal (TCK m. 309)
TCK’nun 309. maddesine göre,
“(1) Cebir ve şiddet kullanarak, Türkiye Cumhuriyeti Anayasasının öngördüğü
düzeni ortadan kaldırmaya veya bu düzen yerine başka bir düzen getirmeye veya bu
düzenin fiilen uygulanmasını önlemeye teşebbüs edenler ağırlaştırılmış müebbet
hapis cezası ile cezalandırılırlar.
(2) Bu suçun işlenmesi sırasında başka suçların işlenmesi halinde, ayrıca bu
suçlardan dolayı ilgili hükümlere göre cezaya hükmolunur.
(3) Bu maddede tanımlanan suçların işlenmesi dolayısıyla tüzel kişiler hakkında
bunlara özgü güvenlik tedbirlerine hükmolunur”.
Laik düzen Anayasa’nın öngördüğü düzendir. Bu nedenle, cebir veya şiddet
kullanarak laik düzenin kaldırılmasına, değiştirilmesine veya fiilen uygulanmasının
önlenmesine teşebbüs niteliğindeki hareketlerde madde uyarınca cezalandırılacaktır.
Türkiye Cumhuriyeti’nin demokrat niteliği, laiklik ilkesinin doğal bir sonucudur ve
bireysel özgürlüğü sağlamaktadır. Türkiye, ılımlı ve radikal Đslam cumhuriyetlerinden
bu niteliği ile ayrılmaktadır.14
Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi de Türkiye’deki laiklik anlayışının “Avrupa Đnsan
Hakları Sözleşmesinin temelini oluşturan değerlerle uyumlu göründüğü ve bu ilkenin
14
Kanadoğlu, S. 502.
Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku
229
muhafaza edilmesinin Türkiye’deki demokratik sistemin korunması bakımından gerekli
görülebileceğini” belirtmiştir.15
Laiklik sisteminin karşıtı şeriat sistemidir. Şeriat sisteminde aklın, mantığın ve
bilimin kuralları hakim değildir. Şer’i sistemin kabul edildiği ülkelerde demokraside
sözedilemez, bu bakımdan Avrupa Đnsan Hakları Sözleşmesinin temel ilkeleri ile
çatışma halindedir.
Nitekim Avrupa Đnsan Hakları Mahkemesi Refah Partisi davasında, “dinin empoze
ettiği ilahi kuralları yansıtan şeriatın, durağan ve değişmez nitelikte olduğunu, siyasi
alanda çoğulculuk, kamu özgürlüklerinin sürekli gelişmesi gibi ilkelerin şeriatta
bulunmadığını, bu nedenle demokrasinin temel ilkeleri ile bağdaşmadığını” kabul
etmiştir.16
III. TCK m. 153, Đbadethanelere ve Mezarlıklara Zarar Verme
TCK’nun 153. maddesine göre,
“(1) Đbadethanelere, bunların eklentilerine, buralardaki eşyaya, mezarlara, bunların
üzerindeki yapılara, mezarlıklardaki tesislere, mezarlıkların korunmasına yönelik
olarak yapılan yapıları yıkmak, bozmak veya kırmak suretiyle zarar veren kişi, bir
yıldan dört yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır.
(2) Birinci fıkrada belirtilen yerleri ve yapıları kirleten kişi, üç aydan bir yıla kadar
hapis veya adli para cezası ile cezalandırılır.
(3) Birinci ve ikinci fıkradaki fiillerin, ilgili dini inanışı benimseyen toplum kesimini
tahkir maksadıyla işlenmesi halinde, verilecek ceza üçte biri oranında artırılır”.
Madde Türk Ceza Kanununda malvarlığına karşı suçlar bölümünde düzenlenmiştir.
Suç ile korunan hukuki yarar esas olarak malvarlığı olduğundan, maddede sayılan
şeylerin yıkılması, bozulması veya kırılması, kirletilmesine nazaran daha ağır
cezalandırılmıştır.
Suç genel kastla işlenir. Ancak özel kastla işlenmesi hali 3. fıkrada ağırlatıcı sebep
olarak öngörülmüştür.
15
16
Leyla Şahin v. Türkiye.
Refah Partisi ve Diğerleri/Türkiye, 31.07.2001.
230
Ayşe Nuhoğlu
IV. TCK m. 219, Görev Sırasında Din Hizmetlerini Kötüye Kullanma
TCK’nun 219. maddesine göre, “Đmam, hatip, vaiz, rahip, haham gibi dini reislerden
biri vazifesini ifa sırasında alenen hükümet idaresini ve Devlet kanunlarını ve hükümet
icraatını takbih ve tezyif ederse bir aydan bir seneye kadar hapis ve adli para cezası ile
cezalandırılır veya bunlardan birine hükmolunur”.
Madde ile dini görev yapanların, bu görevlerini yaparken Devlet idaresini veya
kanunları veya hükümet icraatını alenen kötülemeleri suç haline getirilmiştir. Bu şekilde
Anayasanın “din ve vicdan hürriyeti” başlıklı 24/son fıkrasına aykırı davranış yaptırıma
bağlanmıştır. Anayasanın 24/son fıkrasında kimsenin … dini veya din duygularını yahut
dince kutsal sayılan şeyleri istismar edemeyeceği ve kötüye kullanamayacağı
belirtilmiştir.
V. TCK 230/1-2, Birden Çok Evlilik Suçu
TCK’nun 230. maddesinin 1. fıkrasına göre, evli olmasına rağmen, başkasıyla
evlenme işlemi yaptıran kişi, altı aydan iki yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır”.
Aynı maddenin 2. fıkrasına göre, “Kendisi evli olmamakla birlikte, evli olduğunu
bildiği bir kimse ile evlilik işlemi yaptıran kişi de, yukarıdaki fıkra hükmüne göre
cezalandırılır”.
Madde ile poligami, çok eşlilik önlenmek istenmektedir. Ancak hükmün halkın
büyük bir çoğunluğunun müslüman olduğu Türkiye için ayrı bir anlamı daha vardır.
Bilindiği üzere Đslam dini erkekler açısından çok eşliliğe izin vermektedir. Burada din
özgürlüğüne, dinin izin verdiği bir şeyi yasaklamak suretiyle müdahale edildiği
görülmektedir.
Bu suçun oluşması için, medeni nikahla evli olan kişinin yine medeni nikahla ikinci
evliliğini yapması gerekmektedir. Suçun tamamlanması için evlilik işleminin yapılması
gerekmektedir. Birinci evliliğin Türkiye’de veya yabancı bir ülkede yapılmış olmasının
önemi bulunmamaktadır. Suçun faili kadın veya erkek olabilir.
Kendisi evli olmasa da, evli olduğunu bildiği bir kişiyle evlenenin de
cezalandırılacağı ikinci fıkrada belirtilmiştir.
Suç kasten işlenir, taksirle işlenemez.
VI. TCK 230/5-6, Dini Nikah Suçu
TCK’nun 230. maddesinin 5. fıkrasına göre,
Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku
231
“Aralarında evlenme olmaksızın, evlenmesinin dinsel törenini yaptıranlar hakkında
iki aydan altı aya kadar hapis cezası verilir. Ayrıca medeni nikah yapıldığında kamu
davası ve hükmedilen ceza bütün sonuçlarıyla ortadan kalkar”.
Aynı maddenin 6. fıkrasına göre,
“Evlenme akdinin kanuna göre yapılmış olduğunu gösteren belgeyi görmeden bir
evlenme için dinsel tören yapan kimse hakkında iki aydan altı aya kadar hapis cezası
verilir”.
Madde ile medeni nikah olmaksızın dini nikah yaptırılması ve yapılması suç haline
getirilmiştir. Dini nikahı yapmak eylemi altıncı fıkrada cezalandırılmıştır.
Suç aile düzenine karşı suçlar bölümünde düzenlenmiştir. Suç ile aile düzeni
korunmak istenmiş, medeni nikah teşvik edilmiştir.
Aralarında herhangi bir nikah olmaksızın birlikte yaşamak eylemi Türk hukukunda
suç olmadığından, sözkonusu hükmün Anayasa’nın eşitlik ilkesi aykırı olduğu iddiası
ile Anayasa Mahkemesi’ne başvurulmuştur. Anayasa Mahkemesi anayasaya aykırılık
iddiasını reddetmiştir. Anaysa Mahkemesine göre,17 “dini nikâha dayalı evlenmelerin,
kadın ve çocuklar yönünden doğurduğu sakıncalar gözetilerek resmî nikâh yapılmadan
dini tören yapılmasının ceza yaptırımına bağlanmasının kamu düzenini ve kamu
yararını sağlama amacına yönelik olduğu tartışmasızdır. Aralarında resmî nikâh bağı
olmaksızın bir arada yaşayanlarla evlenme istek ve iradesiyle dini nikâh yaptıranlar aynı
hukuksal konumda değillerdir”.
VII. TCK m. 263, Kanuna Aykırı Eğitim Kurumu Açmak
TCK’nun 263. maddesine göre,
“Kanuna aykırı olarak eğitim kurumu açanlara, bunları çalıştıranlara ve bu
kurumlarda kanuna aykırı olarak açıldığını bildiği halde öğretmenlik yapanlara, altı
aydan üç yıla kadar hapis cezası verilir.“
Maddenin 2. fıkrasına göre,
“Yukarıdaki fıkrada gösterilen yerlerin kapatılmasına da karar verilir”.
Suç kamu idaresinin güvenilirliği ve işleyişine karşı suçlar bölümünde
düzenlenmiştir. Madde ile diğer eğitim yanında dini eğitime de sınırlama getirilmekte,
hangi alandaki eğitim kurumu olursa olsun kanunlara uygun olarak, belirli makamlardan
belirli izinler alınarak açılması gerektiği belirtilmektedir.
17
Any. Mah. T. 24.11.1999, E. 1999/27, K. 1999/42.
232
Ayşe Nuhoğlu
Türkiye de gerçek kişilerle özel hukuk tüzel kişileri her seviyede özel okul, dershane
ve benzeri kurumlar açabilirler.
Suçun oluşması için, kanuna aykırı olarak eğitim kurumunun açılması gerekir.
Açılmaktan kasıt, bu okulda öğretimin yapılacağının ilgililere duyurulmasıdır. Bu
duyurunun sözlü veya yazılı olması arasında fark yoktur. Burada fiilen ders okutulması
şart değildir.18
Öğretmenlik yapmaktan kasıt, herhangi bir bilgiyi başkalarına aktarıcı ve onların bu
bilgiyi edinmiş olup olmadıklarını denetleyici faaliyette bulunmaktır.19
Suç kasten işlenebilen bir suçtur. Fail, kanuna aykırı eğitim kurumu açtığını ve/veya
öğretmenlik faaliyetinde bulunduğunu bilmeli ve istemelidir.
Belirtilen bu suçlar yanında, soykırım (TCK. 76), insanlığa karşı suç (m. 77), bu
suçları işlemek için örgüt kurma veya bu örgüte üye olma (m. 78) gibi belirli bir dine
mensup gruba yönelik eylemler de uluslararası hukuka paralel olarak suç haline
getirilmiştir.
F. Sonuç
Bütün demokratik ülkelerde olduğu gibi Türkiye’de de din, inanç ve ibadet özgürlüğü
ile ifade özgürlüğü anayasal teminat altındadır.
Aynı zamanda Türkiye Cumhuriyeti laik bir devlettir ve laiklik cumhuriyetin temel
niteliklerinden olup, Anayasanın değiştirilemeyecek hükümleri arasındadır.
Türk Ceza Kanunu hem din, vicdan özgürlüğü hem de laik sistemi koruyan
hükümlere yer vermiştir. Laiklik demokratik cumhuriyetin temel niteliklerindendir.
Laik sistemin hakim olmadığı din devletinde, Avrupa’daki anlamıyla demokrasiden söz
edilemez. Bu açıdan laiklik demokratik hukuk devletinin olmazsa olmaz gereğidir.
Sınırsız din, vicdan, ibadet özgürlüğünün tanınması sonunda din devleti düzenine yol
açar. Bu açıdan din özgürlüğü, devletin anayasal düzenini yıkmak için kullanılamaz,
kullanılamamalıdır da.
Türk hukuk sisteminde din, vicdan, ibadet özgürlüğü kabul edilmiş, farklı inanışta
olan bireylerin din özgürlüğünün korunması veya demokrasinin temeli olan laikliğin
18
19
Özek/Erman, S. 347.
Özek/Erman, S. 347.
Türkiye‘de Din Özgürlüğü ve Ceza Hukuku
233
korunması amacıyla bazı kısıtlamalar getirilmiş, bu kısıtlamalara aykırı davranışlar ceza
kanununda suç olarak öngörülmüştür.
Son olarak belirtmek gerekir ki, burada sözü edilen din özgürlüğü ile ilgili ceza
normları bakımından eski ceza kanunu ile yeni ceza kanunu arasında ufak farklılıklar
bulunmakla birlikte önemli farklılıklar bulunmamaktadır.
Kulturelle Besonderheiten im türkischen Strafrecht am
Beispiel der Strafbarkeit des sogenannten Ehrenmordes
Prof. Dr. Hayrettin Ökçesiz1
A. Einleitung
Vor dem Beginn meines Vortrages möchte ich Sie gleich darauf aufmerksam machen,
dass sein Titel einige Fallen verheimlicht, vor denen wir etwas vorsichtig sein müssen.
Unter den Vortragsthemen, die den Referenten zur Auswahl gestellt worden waren,
habe ich diesen bevorzugt, trotz meiner Bedenken gegenüber den Begriffen wie Kultur
und Ehre, die einen Mord postmodernistisch relativieren und die Gefahr oder die
Tendenz beherbergen könnten, seine Tatmotive zumindest als mildernden Umstand
vielleicht zu rechtfertigen.
Nicht nur im Namen der Ehre und als kulturelle Besonderheit werden im In- und
Ausland organisierte Morde begangen, sondern auch ebensolche Morde, deren
Entscheidungen in ähnlichen kulturell-politischen Versammlungen getroffen werden.
Ganz schlicht und einfach können wir sagen: Mord bleibt Mord, gleichgültig wo und
wie er beschlossen wird. Ob es in Familien- oder Nationalversammlungen über die
Tötung der Frauen und Kinder oder alle Zivilisten, sei es direkt oder indirekt,
entschlossen würde, ändert es nur wenig gegenüber unserem Gewissen. Mit gleichem
Gewissen könnten wir z.B. folgende Fragen stellen und die gleiche Antwort geben:
Haben wir etwa über die Waffenproduktion jeder Art in hoch zivilisierten
Industriegesellschaften genug nachgedacht, wozu dieser Wirtschaftszweig im Endeffekt
überhaupt dient? Können wir diese Frage mit dem Wirtschaftsrecht des jeweiligen
Landes beantworten? Also Mord bleibt Mord, auch wenn er juristisch, wirtschaftlich,
politisch und kulturell in die legale und legitime Ordnung der Staaten eingebettet würde.
Als Jurist können wir mit diesen letzten Worten sicher kaum etwas anfangen, auch
wenn es so sehr der Wahrheit entspricht. Weder Ehre noch Kultur, noch Wirtschaft
kann solche Gemeinheiten als Besonderheiten nationaler Rechtsordnungen unbefangen
wissenschaftlich und distanziert betrachten und rechtfertigen lassen.
Der Ordnungsgedanke und der Wert der Rechtssicherheit würden uns jedoch
besonders davor warnen, den Rahmen des gestellten Themas bloß nicht diffus zu
1
Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Akdeniz, Antalya/Türkei.
236
Hayrettin Ökçesiz
machen, auch wenn wir als Mitbürger dieser Welt für solche grausamen Realitäten aber
schon immer ein Auge offen halten sollten.
Diese Randbemerkung soll – in Anlehnung an Radbruchs Wort – also dem Juristen
mit schlechtem Gewissen gewidmet sein.
B. Das Verständnis der Ehre in der Gesellschaft
Ohne einen Verstoß gegen das Ehrverständnis kann man nicht von einem
Ehreverbrechen sprechen. So ließe sich vielleicht die hiesige Tatsache in Kürze
ausdrücken. Der Ausdruck setzt also erstens ein zur Tat geeignetes Verständnis der
vermeintlichen Ehre in der in Frage kommenden Gemeinschaft, zweitens eine Liste der
verbotenen Verhaltensmuster gegen ihren Ehre-Konzept, ein Subjekt und ein Objekt des
Bestrafens der Ehreverletzung sowie den Prozess der Entscheidung und des Vollzugs
der vorgesehenen Strafe voraus. Als Letztes sollten wir noch die Haltung der
Gesellschaft und des Staates gegenüber diesem kriminell-subkulturellen Prozess mit
einnehmen.
Keine Straftat ist die Erfindung des Täters. Daher bedarf sie immer einer vertikalen
und horizontalen Betrachtung in Zeit und Gesellschaft, welche in geschehener
Handlung des Täters aktualisiert werden. Eine Tat zu verstehen würde dann heißen,
deren sozialen Zusammenhang zu verstehen. Das ist sicher nicht deshalb, um den Täter
aus deterministischer Sichtweise heraus zu entschuldigen. Denn die Bestrafung des
Täters ist der wichtigste Bestandteil des Strafzweckes. Darin sehen wir unumwunden
die Heilung und den Schutz der Gesellschaft und der Person, je nach Anschauung. Wir
wissen jedoch, dass die Welt eher andere Gründe und Kräfte walten lässt, als die Angst
vor Strafe im Besonderen und allgemeinen Sinne der Strafgerechtigkeit. Warum also
bestehen wir auf Strafe, wenn sie nicht das erwünschte und ausreichend wirksame
Heilmittel ist? Der Frage und deren Antwort fühle ich mich nicht gewachsen. Ich habe
bei ihr nur ein unwohles Gefühl, dass sie vielmehr Rache ist, als Leitmotiv neben
anderen Strafzwecken!
Wir werden aber nicht danach fragen, wie wir Ehreverbrechen rächen könnten. Die
hiesige Frage wird danach lauten, wie sie effektiv zu verhindern sind. Dann ist es ein
Thema der Strafrechtsdogmatik. Sie ist ja aus einer nicht unbedeutenden Sicht die
Wissenschaft von der gerechten Festsetzung der Schwere der Strafe. Kann sie mehr
sein? Soll sie mehr sein? Falls ja, würde es dann durch diese Mission nicht gefährlich
werden?
Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes
237
Mord ist nicht die Erfindung der Strafrechtsdogmatik. Ehrenmorde sind also ebenso
nicht das Gedankenprodukt der Strafrechtler. Solche Begriffe wachsen zuerst in den
gesellschaftlich-moralischen Beziehungen. Den Tatsachen auf den Grund zu gehen
würde dann bedeuten, sie genauer zu verstehen und sachgemäß zu behandeln. Die
Rechtsdogmatik ist in diesem Sinne immer ein guter Gehilfe gewesen, wenn sie die
Kunst und den Meister richtig verstanden und sich ihnen zutreffend gefügt hatte. Ich
will trotzdem daran erinnern, dass die Welt sich nicht um die Normen dreht. Sie dreht
sich tatsachlich um sich selbst! Wir müssen also die Struktur der so genannten
Ehrenmorde bis zu den letzten Details studieren und nachforschen, um sie in den Griff
zu bekommen und dann normativ in die richtige Bahn zu leiten durch alle in Frage
kommenden Rechtsgebiete. Es wird uns als politische Konsequenz vielleicht noch
möglich sein, die Erfordernisse solcher Erkenntnisse durchzusetzen, wenn sich z.B. eine
Agrar-, bzw. Grund- und Bodenreform dafür als geboten erweist.
Die Familie bestraft Verbrechen gegen ihre Ehre. Der Staat bestraft Ehreverbrechen.
Familie und Staat erweisen sich in dieser Spannung als Rivalen gegeneinander. Denn
der Ehrenverbrecher bereut seine Tat niemals. Er ist sogar stolz darauf. Er hat also das
von ihm noch zu erwartende Unrechtsbewusstsein nicht.
Was ist stärker? Ist das Stärkere der Glaube und die innerliche Gebundenheit an
Sitte? Oder ist es die Macht des Staates durch physische Gewalt? Das zeigt, dass das
Problem im Grunde nicht sehr viel mit der strafrechtlichen Gesetzgebung zu tun hat.
Die angedeutete Oberflächlichkeit liest man schon in den Protokollen der Gremien- und
Plenarsitzungen über das neue Strafgesetz im türkischen Parlament. Die Macht der
Überlieferung über Menschen und Sippen durch tiefe Wurzeln lässt den EhrenmordTäter in eigenen und anderen Augen zum Helden werden, wobei ihm jedoch nichts
anders übrig bleibt als dieser zu werden, statt als eines Sittenbrechers und Feiglings aus
der Gemeinschaft ausgestoßen zu werden.
Verbrechen aus sittlichen Gründen sind anderer Natur. Sie zu bekämpfen erfordert
differenziertere unterschiedlichere Strategie und Betrachtungsweisen, als die wir bei
anderen ordinären Verbrechen gewöhnt sind. Hier ist vielleicht diesmal von einem
Zusammenprall der Zeitalter die Rede. Es gilt alle Parteien zu retten.
Um dies nochmals zu sagen: die Untaten, die gegen Frauen im Namen der Ehre in
direkter- und indirekter Weise hier und dort, in Berlin oder in Diyarbakır, in Đstanbul
oder in London ausgeübt werden, müssen bis zu den letzten seelischen, geistigen und
sozialen sowie politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen erforscht und gebändigt
werden. Wie wir diese Absicht jetzt am wirksamsten in die Wege leiten oder wie wir
dagegen bisher wirksam hätten kämpfen können, das nun jetzt genauer zu wissen, ist
auch schon von besonderem Wert. Erfahrungen jeder Art belehren uns.
238
Hayrettin Ökçesiz
Vom Vergangenen zu reden hat immer einen Sinn, wenn es uns zur Einsicht
verhelfen würde, wie gesellschaftlich-staatliche Kräfte künftig zur Lösung des Problems
energisch einzusetzen sind. Ehrenverbrechen zu bekämpfen würde die Bekämpfung
mehrerer tragischer Misstände bedeuten. Wenn es uns nun einleuchtet, dass es hier um
eine radikale Reform, sogar um eine Revolution in den grundlegenden Strukturen der in
Frage kommenden Gemeinschaften geht, können wir nicht so tun, als ob wir es ernstlich
wollten aber nicht imstande wären, das notwendige zu unternehmen. Scheinheiligkeit ist
jedem Auge sichtbar.
Um diese allgemeinen Aussagen mit konkreten Fällen zu belegen, möchte ich auf die
Gründungsphilosophie der türkischen Republik mit ihrer revolutionären Perspektive
und auf ihre konkreten Errungenschaften verweisen. Unter denen möchte ich noch eine
Entwicklung erwähnen, welche vielleicht in der ganzen Erziehungsgeschichte des
Orients sehr wichtig war. Es waren die türkischen Dorfinstitute. In einem allgemein
darstellenden Text erfährt man folgenden Inhalt über sie:
“Hier wird ein türkisches Bildungsmodell vorgestellt, welches die Pionieraufgaben
der Türkischen Republik in ihrer Gründungsphase beispielhaft repräsentiert. Im
Schulwesen sahen die Reformen die Senkung der Analphabetismusrate vor, das
Grundschulwesen sollte flächendeckend über Anatolien verbreitet werden und die
Curricula dem säkularen Staatswesen angepasst werden. Dazu Lehrer auszubilden,
war Aufgabe der sogenannten Dorfinstitute. Aber diese 1943 gegründeten
Ausbildungsstätten bildeten begabte Bauernkinder nicht nur zu Dorflehrern aus,
sondern bereiteten sie auch auf Entwicklungsarbeit zur Modernisierung der
türkischen Landwirtschaft vor. Leitprinzip der Pädagogik dieser Einrichtungen war
ein `learning by doing´ gemäß der Empfehlungen des amerikanischen Pädagogen
John Dewey. Die Dorfinstitute waren landwirtschaftliche Selbstversorger, vereinten
dies aber mit einem anspruchsvollen theoretischen Schulprogramm, zu dem auch
Theaterspiel und Literaturlesungen gehörten. Die Dorfinstitute haben vom
pädagogischen Konzept her Ähnlichkeiten mit der Gorki-Kolonie Makarenkos oder
Kerschensteiners
Arbeitsschulprojekt.
Das
Bildungskonzept
stellt
eine
`kopernikanische Wende´ in der türkischen Pädagogik zum selbstbestimmten
praxisorientierten Lernen dar. (…)“.2
Die Zeitalter prallen noch immer weiter in der Seele des Menschen aus der Steppe
zusammen, sei es der Mensch aus Berlin oder Hakkari. Seine Angst, die ihm seine Seele
auffrisst, lässt keine Freiheit und Kraft zur Wahrheit. Seine Person ist ein ihm
unbegreifliches Schlachtfeld. Die aufklärerischen Geister der neuen Gesellschaft in
Anfängen der türkischen Republik wie Đsmail Hakkı Tonguç und Hasan Ali Yücel
hatten mit dieser Institution „Dorfinstitut“ gerade das kantische Ziel verfolgt, dem
anatolischen Menschen den Ausgang aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit zu
zeigen. Mit dieser Praxis wollte man das Kleinasien der dreißiger und vierziger Jahre
2
http://www.regineerichsen.com/de/pub_abstracts.html#abs_dorfinstitute.
Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes
239
des vorigen Jahrhunderts trotz der existenziellen Probleme der einander folgenden
Weltkriege mit elementaren staatsphilosophischen Prinzipien der Moderne so
befruchten, dass diese Menschen dadurch zu ihren eigentlichen schöpferischen Kräften
kommen sollten. Dieser Absicht wäre mehr gedient, wenn die genannten Dorfinstitute
bis zum heutigen Tag weiter bestanden hätten. Sie wurden leider ungefähr nach zehn
Jahren ab ihrer Gründung abgeschafft.
Auch wenn es uns heute unter den Parametern der Globalisierung mit dieser Art der
Schule und Erziehung naiv vorkommen mag, war dieses Projekt eine wichtige
Hebelkraft zur Veränderung gesellschaftlicher Unstruktur, besonders im Osten
Anatoliens, wo die Großgrundbesitzer auf ihre feudalen Produktionsverhältnisse gierig
beharrten und solche revolutionierende Ideen und Menschen als ihre Erzfeinde
stigmatisierten. Es kam also niemals zu Agrarreformen, wodurch der Knecht auf dem
Weg zum mündigen Bürger eine bedeutende Lebensgrundlage hätte haben können.
Das Bild von Verbrechen gegen Ehre stammt aus dieser Ideologie dortiger
Daseinsverhältnisse durch die Geschichte hindurch. Güldünya Tören und Hatun Sürücü
wie auch die anderen ermordeten Frauen oder die, die sich selber ermordeten, hatten
ihren Mörder in diesen Unverhältnissen, die uns alle an sich dazu degradieren. Mit
welchem Recht können wir uns so vorkommen, wir seien immer noch ehrbar und
ehrlich, wenn fast jede Stunde eine Frau in einer Ecke der Welt an dieser vermeintlichen
Ehre stirbt? Diese Logik können wir sicher gegen alle Misstände der Menschheit
unzählig so anwenden, dass wir am Ende wegen unserem ungewollten Nichtkönnen die
eben verlorene Ehre zurückerlangen. So tun wir es auch.
C. Die Strafbarkeit des Ehrenmordes
Seit Zeiten des antiken Babylon (1700 v. Chr.) (Codex Hammurabi) ist uns der
Tatbestand im Allgemeinen bekannt. Hammurabi sagte:
„Wenn die Ehefrau eines Mannes mit einem anderen Mann beim Beischlaf ergriffen
wird, bindet man beide und wirft sie ins Wasser.
Wenn jedoch der Herr der Ehefrau seine Ehefrau am Leben lässt, dann wird auch der
König seinen Diener am Leben lassen.
Wenn die Ehefrau eines Mannes wegen eines anderen Mannes ihren Ehemann töten
lässt, dann wird man diese Frau pfählen.
Wenn ein Mann nach dem Tode seines Vaters im Schoße seiner Mutter schläft, wird
man beide verbrennen. §§ 127 ff.“
240
Hayrettin Ökçesiz
In unserem Zeitalter des Internets wurde auch das Wissen demokratisiert und bei
weitem den Massen zugänglich gemacht, sodass selbst Fachleute zur Fütterung ihrer
Argumente ohne Verlegenheit daraus notwendige Informationen holen können. Aus
Wikipedia, der freien Enzyklopädie lese ich folgende Worte, die nach meiner
mehrseitigen Umschau im Wesentlichen zutreffen:
Im Wertesystem vieler traditionell streng patriarchaler Gesellschaften hängt die
„gesellschaftliche Ehre“ der Männer in einer Familie auch vom normgerechten
Verhalten ihrer weiblichen Angehörigen ab. „Ehrenmorde“ richten sich primär
gegen Frauen, auch wenn Männer in diesem Zusammenhang ebenfalls Opfer werden.
Männer werden Opfer anderer traditioneller „Ehrenverbrechen“ wie „Blutrache“.
Als Verletzung der sittlichen Ehre gilt, wenn eine Frau die ihrem Geschlecht
auferlegten Regeln und Normen verletzt, beispielsweise wenn eine Frau eine
außereheliche sexuelle Beziehung eingeht bzw. auch nur im Verdacht steht, dies
getan zu haben. Von der Verletzung der sexuellen Ehre gilt die ganze Familie als
betroffen, vor allem ihre männlichen Verwandten, die als verantwortlich für den
Schutz der Ehre gelten. Die „Ehre“ gilt auch als verletzt, wenn eine Frau
vergewaltigt wird oder wenn sie sich mit „falschen“ Versprechen zu außerehelichem
sexuellen Kontakt verleiten lässt.
Je nachdem, wie streng der Ehrbegriff ausgelegt wird, verletzt eine Frau die
Familienehre sehr schnell. Es reicht, wenn sie ihre von der UNO garantierten
Menschenrechte in Anspruch nimmt und beispielsweise einen für sie auserwählten
Ehemann ablehnt (siehe Zwangsheirat) oder ihren Ehemann verlassen will. In
Ländern wie Afghanistan oder Pakistan reicht je nachdem bereits der Wille zu einer
solchen „Tat“ oder gar der Verdacht, diesen Willen zu haben, damit sich die
männlichen Verwandten in ihrer Ehre gefährdet sehen.
Ein Mann und seine Familie sind in diesem kulturellen Verständnis auch dann
„entehrt“, wenn die Frau keine „Schuld“ an den Vorkommnissen trägt: zum Beispiel,
wenn sie vergewaltigt wird oder wenn sich ein „unpassender“ Mann in sie verliebt.
Die afghanische Frauenrechtsorganisation RAWA machte Fälle von Ehrenmorden
infolge eines zufälligen Blickes einer Frau auf einen Mann bekannt.
Im Verständnis dieser Kulturen geht es weniger darum, die Frau, die Schande über
die Familie gebracht hat, zu bestrafen, sondern eher darum, den „Fleck“, den
„Schmutz“ aus der Familie zu entfernen. In der Zielsetzung ist der Ehrenmord daher
mit einer Verstoßung vergleichbar.
Aufgrund der sozialen Struktur in den von Ehrenmorden betroffenen Ländern werden
Ehrverletzungen vom sozialen Umfeld sehr streng sanktioniert. Deshalb darf die
Ehrenmordproblematik nicht als „Männerproblem“ verstanden werden. Es handelt
sich dabei vielmehr um eine „Familiensache“: Üblicherweise wird die gesamte
erweiterte Familie über die Angelegenheit informiert und entscheidet gemeinsam
über das weitere Vorgehen.
So sind zwar meist nahe männliche Verwandte (Väter, Brüder, Ehemänner) die Täter,
an der Tatvorbereitung sind jedoch auch Frauen beteiligt. Da die Anstiftung zum
Mord in den meisten Ländern ebenfalls als schwere Straftat gilt, sind juristisch
Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes
241
gesehen häufig auch Frauen Täterinnen, auch wenn bei Ehrenmorden die Schuld
häufig nicht zweifelsfrei den Familienoberen zugeordnet werden kann.
Noch genauer liest man Merkmale und Ursachen der Ehrenmorde in einer wichtigen
Studie von Terre des Femmes, die das Problem gründlicher bearbeitet. Unten sind
Auszüge über das Thema mit Verweis auf die dort angegebenen Quellen genannt:
Auch Männer können Opfer von Verbrechen im Namen der Ehre sein, wenn sie z. B.
ein außereheliches Verhältnis haben. Allerdings kommt es seltener vor, dass der
Mann deswegen umgebracht wird. Meistens werden in diesen Fällen die Frauen
geopfert, denn das Leben des Mannes ist in patriarchalischen Gesellschaften häufig
mehr Wert als das einer Frau. Außerdem zieht die Ermordung eines Mannes häufig
die Konsequenz nach sich, dass dieser Mord durch einen Mord an einem
Familienmitglied des Mörders gerächt wird. Diesbezüglich ist eine Abgrenzung des
Themas „Verbrechen im Namen der Ehre“ zur so genannten „Blutrache“ oder
„Blutfehde“ notwendig, da es sich bei der Blutrache v. a. um die Ermordung von
Männern handelt, die wiederum als Vergeltung einen anderen Mord aus der Sippe
des Mörders nach sich ziehen. Die Auslöser oder Gründe für ein Verbrechen, welches
im Namen der Ehre verübt wird, sind sehr vielfältig und variieren je nach der
traditionellen Einstellung der Familie oder der Gesellschaft.
Ein Verstoß gegen die Familienehre kann hervorgerufen werden durch ein Gespräch
oder das Anlächeln eines Fremden, das Tragen von „unkeuscher“ Kleidung oder
durch eine uneheliche Schwangerschaft. Ob diese durch eine außereheliche
Beziehung oder durch Vergewaltigung zustande kam, ist dabei irrelevant. Oftmals
reicht bereits ein Gerücht über unbeaufsichtigten Kontakt zu einem Mann aus, um die
Familienehre zu verletzen, denn entscheidend ist letztendlich der Ruf der Familie in
der Gesellschaft.
Den Mädchen und Frauen gibt man meistens nicht die Möglichkeit, die Gerüchte
klarzustellen und sich zu rechtfertigen. Auch das Selbständigkeitsbestreben eines
Mädchens oder einer Frau kann nach traditionell patriarchalischer Auffassung einen
Ehrenmord rechtfertigen: Wenn eine Frau selbst über ihr Leben entscheiden will,
indem sie eine Ausbildung machen, sich selbst den zukünftigen Ehemann aussuchen
möchte oder sich gegen eine Zwangsheirat wehrt, lehnt sie sich damit gegen den
Willen der Familie und das ihr als Frau zugesprochene Rollenbild auf.
Häufig werden Mädchen und Frauen auch Opfer eines Ehrverbrechens, um andere
Straftaten wie Vergewaltigung oder Inzest zu vertuschen. Inzest würde dem Ansehen
des Mannes bzw.seiner Familie noch mehr Schaden zufügen, daher bringt man das
Opfer um, bevor die Wahrheit ans Licht kommen kann. Außerdem wird nicht dem
Vergewaltiger die Schuld an der Tat zugesprochen, sondern dem Opfer, weil sie
durch ihr Verhalten den Täter angeblich „provoziert“ hat.
In einigen Fällen dient der Mord nur vordergründig der Herstellung der
Familienehre und wird begangen, um langwierige Erb- und Stammesschwierigkeiten
oder finanzielle Probleme zu lösen. Gewalt im Namen der Ehre umfasst nicht nur
Tötungsdelikte, sondern auch unterschiedliche Formen physischer und psychischer
Gewalt an Mädchen und Frauen: Zur psychischen Gewalt gehören die
Unterdrückung, Bedrohung und Erpressung im Namen der Ehre. Zur physischen
242
Hayrettin Ökçesiz
Gewalt sind neben Misshandlung, Folter und Mord auch Verstoßung und
Zwangsheirat zu zählen, die sowohl physische als auch psychische Gewalt beinhalten
können. Diese Gewalt geht in der Regel von männlichen Familienmitgliedern aus,
aber auch Frauen können gegenüber weiblichen Familienangehörigen gewalttätig
sein, wenn sich z. B. die Tochter weigert, einen Mann zu heiraten, den die Familie für
sie ausgesucht hat. Ehrenmorde werden auf unterschiedliche Art und Weise
begangen, wobei die Tötungsart regional variieren kann. Die Frau oder das
Mädchen kann z. B. durch Erschießen, Erwürgen oder Erstechen zu Tode kommen.
Eine andere Form der Ermordung ist die Steinigung. Diese wird u. a. in Teilen
Ostanatoliens von Seiten der Familie begangen, um (angeblichen) Ehebruch oder
andere „Delikte“ zu bestrafen.
Eine weitere Form der Gewalt im Namen der Ehre sind Säureattentate, die
insbesondere in Bangladesch und Pakistan verübt werden. Säureattentate werden
nicht nur von männlichen Familienmitgliedern zur Wiederherstellung der
Familienehre begangen, sondern v. a. in Bangladesch auch von abgewiesenen
Verehrern der Frau, die sich in ihrer Ehre gekränkt fühlen und sich an den Frauen
rächen wollen, indem sie ihnen ätzende Säure über Kopf und Körper gießen. Die
Frau ist, sofern sie den Säureanschlag überlebt, für ihr ganzes Leben gekennzeichnet.
Aufgrund ihrer Brandwunden ist sie gesellschaftlich als „unreine Frau“ stigmatisiert
und wird keinen anderen Mann finden, der sie heiraten will. Mitgiftmorde, die v. a. in
Indien an Frauen begangen werden, weil ihre Mitgift angeblich zu niedrig ist, können
auch zu Verbrechen im Namen der Ehre gezählt werden. Die Familie der Frau
verschuldet sich häufig bis in den eigenen Ruin, um ihre Tochter „ehrenhaft“ zu
verheiraten. Auch nach der Hochzeit lassen jedoch die finanziellen Forderungen des
Schwiegersohnes und seiner Familie nicht nach. Die Familie der Tochter akzeptiert
nicht, dass die Tochter zu ihnen zurückkehrt, weil ansonsten die Ehre der Familie
verletzt ist. Kann die Familie der Frau den Zahlungswünschen jedoch nicht mehr
nachkommen, nehmen sie in Kauf, dass ihre Tochter von der Schwiegerfamilie aus
Rache ermordet wird. Es geschehen dann „tödliche Unfälle“, die von der Polizei
häufig nicht weiter untersucht werden.
Verbrechen im Namen der Ehre geschehen weltweit. Nach einem UN-Bericht von
2000 werden jährlich mindestens 5000 Mädchen und Frauen in 14 Ländern Opfer so
genannter Ehrenmorde. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher sein, zieht
man in Betracht, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Fälle vor Gericht gebracht
wird und viele der Verbrechen nicht weiter untersucht werden. Offizielle Statistiken,
die die tatsächliche Anzahl der Ehrenmorde belegen, existieren nicht, weil sie häufig
im Verborgenen stattfinden. Überdies sind in ländlichen Gegenden Mädchen und
Frauen oftmals nicht offiziell im Geburtenregister eingetragen, so dass ihr
Verschwinden nicht unbedingt auffällt. Zu den Ländern, in denen Frauen besonders
gefährdet sind, gehören z. B. Pakistan, Jordanien, Afghanistan, Irak, Libanon,
Israel/Palästina und die Türkei. Obwohl die meisten Ehrenmorde in islamisch
geprägten Staaten oder Bevölkerungsgruppen vorkommen, sind sie kein explizit
religiöses Phänomen. Die muslimische Geistlichkeit streitet eine Aufforderung zum
Ehrenmord aus religiösen Gründen ab und verweist auf die Tradition, allerdings
ohne ihre Autorität ernsthaft zugunsten der Frauen einzusetzen. Ehrverbrechen sind
ein Phänomen von traditionell patriarchalischen Gesellschaften, in denen der Mann
über der Frau steht und die Ehre des Mannes und seiner Familie häufig mehr wert
sind als das Leben einer Frau.
Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes
243
Das Phänomen der Ehrenmorde beschränkt sich demnach nicht auf die islamische
Welt: Der UN-Bericht nennt auch Brasilien, Ecuador, Indien und Italien als Länder,
in denen Ehrenmorde vorkommen. Aber auch in Europa geschehen diese Verbrechen
innerhalb von Migrantenfamilien.
Besonders gefährdet sind Gesellschaften im Umbruch, in denen die Töchter durch
Schule und Medien mit anderen Lebensstilen konfrontiert werden und für sich eine
größere Selbständigkeit einfordern, als ihre Eltern akzeptieren können. Sie arbeiten
und lernen mit Jungen und Männern zusammen, mit denen sie nach Vorstellung ihrer
Eltern nicht einmal in einem Raum sein dürften, sie verdienen eigenes Geld und
wollen ihr eigenes Leben so gestalten, wie es ihnen in westlichen Medien vorgeführt
wird.
Gewalt im Namen der Ehre ist kein Phänomen, welches ausschließlich in armen,
bildungsfernen Bevölkerungsschichten vorkommt, sondern sich durch alle
Gesellschaftsschichten ziehen kann. Allerdings kann man feststellen, dass
insbesondere dann an patriarchalischen Traditionen und überkommenen
Wertvorstellungen festgehalten wird, wenn in einer Gesellschaft der Zugang zu
Bildung fehlt und/oder die Familie existentielle finanzielle bzw. soziale Probleme hat.
Die Ehre der Familie wird dann als der einzige Wert angesehen, welcher der Familie
noch geblieben ist.
Mord und Gewalt gegenüber Frauen sind keine Phänomene, welche ausschließlich in
traditionell patriarchalischen Gesellschaften vorkommen. Auch in europäischen
Ländern z. B. werden Frauen von Männern umgebracht oder haben physische und
psychische Gewalt zu erleiden. Gewalt, die im Namen der Ehre ausgeübt wird,
unterscheidet sich jedoch in einigen wesentlichen Punkten von so genannter
„häuslicher“ Gewalt, oder „Gewalt im Namen der Leidenschaft“, die auch in
europäischen Ländern verstärkt vorkommt.
Während „Gewalt im Namen der Leidenschaft“ in der Regel von dem derzeitigen
oder ehemaligen Partner der Frau ausgeht, wird „Gewalt im Namen der Ehre“ in
vielen Fällen von der ganzen Familie ausgeübt. Als Täter kommen demnach mehrere
Personen in Frage: Der Vater, der Bruder, der Onkel, Cousin etc. Auch der Kreis der
potentiellen Opfer ist dementsprechend größer (Schwester, Tochter, Cousine etc.).
Die Gründe für Gewalt im Namen der Leidenschaft und Gewalt im Namen der Ehre
sind unterschiedlich, können aber in einigen Fällen ineinander übergehen, da es in
erster Linie um die Kontrolle der weiblichen Sexualität geht. Ein „klassischer
Ehrenmord“ wird z. B. von dem Bruder begangen, wenn seine Schwester voreheliche
Kontakte zu einem Mann hat. Ein „typischer“ Mord im Namen der Leidenschaft
könnte von einem verlassenen oder betrogenen Ehemann an der Frau ausgeübt
werden, der den Verlust nicht hinnehmen möchte und sich gekränkt und verletzt fühlt.
Einem Ehrenmord geht häufig eine gemeinschaftliche Planung des Familien - oder
Stammesrates voraus, während ein „Verbrechen im Namen der Leidenschaft“ nur
von einem Mann ausgeübt wird, der den Mord nicht unbedingt lange vorher geplant
hat.
Eine „verletzte Familienehre“ ist erst dann bereinigt, wenn die Beschuldigte
umgebracht ist. Daher besteht auch viele Jahre, nachdem ein Mädchen oder eine
Frau vor ihrer Familie geflohen ist, die Gefahr, von der Familie umgebracht zu
werden. Die Frauen müssen sich demnach ihr ganzes Leben lang verstecken. Ein
244
Hayrettin Ökçesiz
Mann hingegen, der aus verletztem Stolz oder Eifersucht handelt, könnte sich z. B.
wieder neu verlieben und die Frau nicht weiter verfolgen.
Verbrechen im Namen der Ehre finden innerhalb von Familien und Gesellschaften
statt, die einen für alle Familienmitglieder verbindlichen Regelkodex aufgestellt
haben. Wer dagegen verstößt, „verletzt“ damit die gesamte Familie. Im Gegensatz
dazu ist bei einem „Verbrechen aus Leidenschaft“ alleine der Mann in seinem
Ehrgefühl/Stolz verletzt.
Die Gesellschaft akzeptiert und fordert sogar teilweise einen Ehrenmord, wenn die
Familienehre verletzt ist, während die Gesellschaft ein „Verbrechen aus
Leidenschaft“ streng verurteilt. Für die potentiellen Opfer eines Ehrverbrechens ist
es daher sehr viel schwieriger, der Gewalt zu entkommen, da sie sich in der Regel an
niemanden aus der Familie oder Gesellschaft wenden können.
Bei einem Mord darf nicht wegen der ethnischen Zugehörigkeit des Mörders
automatisch davon ausgegangen werden, dass der Täter aufgrund seiner
Ehrvorstellungen gehandelt hat. Vielmehr muss genau differenziert werden, da die
Grenzen zwischen „Verbrechen im Namen der Ehre“ und „Verbrechen aus
Leidenschaft“ nicht selten fließend sind. Auch ein Mann, der im Namen der Ehre
einen Mord begeht, kann enttäuscht oder rachsüchtig sein, weil eine Frau ihn
verlassen hat.
Mit diesen langen Auszügen aus Wikipedia und der Studie von Terre des Femmes
glaube ich, den Tatbestand des Ehrenmordes genauer beschrieben zu haben. Die in der
Literatur vorhandenen und statistisch vorgenommenen empirischen Arbeiten nennen
Zahlen und Namen in derart wissenschaftlicher Genauigkeit, dass ich die oben
vorgelesenen Auszüge hier für die Schlussfolgerung als ausreichend betrachte.
Woher diese Art des Ehrverständnisses kommt und wieweit sie sittlich ist, kann man
gründlicher diskutieren, wenn man es möchte. Das Sterben daran ist jedoch wirklich.
Zum Zweck der Illustration, wie ein Ehrenmord sich entwickelt, möchte ich einen
neuen Zeitungsbericht darüber kurz zusammenfassen. Die hiesige Geschichte
umschreibt den Prozess, wie ein Ehrenmord ungefähr zustande kommt. Der Bericht
stammt von dem Journalisten Timur Soykan von der Tagezzeitung Radikal (26.6.2007):
Als Birgül 17 wurde, sagte ihr Vater, dass sie den Resul, den Sohn von Bataks
heiraten wird. Sie durfte nicht nein sagen. Die Sippe Bataks war eine große Familie.
Resul war 16 Jahre alt. Auch er erfuhr von seinem Vater, dass er Birgül heiraten
wird. Er durfte auch nicht nein sagen. Die Entscheidungen der Familien waren
endgültig.
Jahre sind vergangen. Sie konnten kein Kind in die Welt setzen. Der Arzt sagte,
Birgül sei nicht empfängnisfähig. Resuls Familie bestand darauf, dass er eine Kuma,
eine Nebenfrau nehmen sollte. Das Ehepaar widerstand dem. Vor drei Jahren kamen
sie nach Đstanbul, vermieteten ein Gecekondu in einem Slamgebiet der Stadt. Resul
fand eine Arbeit in einer Schuhfabrik, ganz in der nähe zu ihrem Nest. Abends hörte
Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes
245
man Frauengeschrei aus ihrem Haus. Resul prügelte Birgül. Er beschuldigte sie
ständig, dass sie nicht schwanger werden kann. Sie floh öfters zu ihrem Vater, der
nicht weit weg wohnte. Jedes Mal, als sie bei ihrem Vater Zuflucht ergriff, sandte
man sie zurück. Keine verheiratete Frau durfte das Haus ihres Mannes verlassen. So
sagte die Sitte. Eines Tages konnte sie nicht mehr. Sie wurde in der vorigen Nacht
von ihrem Mann nochmals geprügelt. Sie nahm ein bischen Geld von den kleinen
Ersparnissen, aus dem kleinen Kistchen und verschwand. Eine ganze Woche hörte
man nichts von ihr. Man hörte von ihrer Flucht sogar in der Heimatstadt Ağrı, im
Ostanatolien, wo Resuls Sippe ansässig war. Die Mitglieder der Sippe, die davor
nicht einmal den Namen von Birgül wussten, mussten jetzt über ihr Schicksal
bestimmen. Die Mitglieder der Familie, die mehrere Zehn Personen beträgt, kamen
von der weiten Ecke des Landes nach Đstanbul und versammelten sich zur
Entscheidung in Gaziosmanpaşa, in wieder so einem Viertel der Stadt. Auch die
Mitglieder Birgüls Familie versammelten sich. Die Ehre musste bereinigt werden. Ihr
Vater und ihre Brüder waren dagegen. Resuls Familie bestand darauf: Entweder der
Vater oder einer der Brüder sollte sie ermorden.
Resul ging während dieser Zeit nicht zur Arbeit. Sein Arbeitgeber liess sagen, dass er
zur Arbeit kommen soll. Als er an der Arbeitsstelle war, konnte er aus Scham nicht
auf die Gesichter seiner Kollegen schauen. Resul sagte nur: Sie soll sterben. Ich kann
nicht mehr auf die Straße gehen. Ihre Familie wird es schon machen.
Birgül wurde überall gesucht. Resul ging zur Polizeistation und meldete, dass Birgül
vermisst sei. Drei Tage nach seiner Anmeldung befand sich Birgül bei der Polizei. Sie
übernachtete zwei Tage in den Apfelgärten. Sie fuhr nach Denizli, so weit, wie ihr
Geld ausreichte, in die südliche Richtung. Sie musste aber dann zurückehren. Das
bisschen Geld war schon ausgegeben. Die einzige zuverlässige Zuflucht war ihre
Großschwester. Der Schwager hatte sie aber zur Polizei gebracht. Sie sagte den
Behörden: „Ich konnte kein Kind bekommen. Daher prügelte mich mein Mann
ständig. Ich konnte es nicht mehr aushalten. Ich habe meine Ehre nicht beschmutzt.
Gebt mich nicht zu meinem Vater und meinem Mann zurück. Sie werden mich töten.“
Die Polizei übergab sie aber doch ihren Verwandten. Sie war ab nun in den Händen
der Sitte. In einem Wagen saß sie mit ihrem Mann und zwei Verwandten von ihrem
Mann. Auf einem leeren Gelände neben dem Fussballstadion konnte Resul den
Revolver nicht betätigen. Sie kehrten zu ihrer Großschwester zurück. Am nächsten
Tag kamen die Verwandten von Resul wieder. Sie nahmen das Ehepaar mit und
fuhren sie zu einem Waldgelände. Gegen Morgen kamen Resul und Birgül weinend
zurück. Resul konnte den Revolver wieder nicht betätigen. Er sagte, er liebte seine
Frau. Er würde es nicht tun.
Die Häuptlinge der beiden Sippen führten Verhandlungen. Dafür, dass Birgül nicht
getötet würde, hat man Geld, eine neue Braut und eine Pistole angeboten. Während
sie weiter verhandelten, hat man sie zu einem leeren Gelände an der TEM - Autobahn
gebracht, die das Land zu Europa bindete. Dort hat man vier Schüsse auf sie
abgefeuert. Niemand konnte das Knallen der Pistole wegen dem Lärm der Autobahn
vermerken. Nach ein paar Stunden kam Resul zur selben Polizeistation und sagte
dort: „Ich habe meine Frau getötet.“
Resul hat vor dem ersten Gericht von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht. Vor
dem Gericht, das seinen Fall zuständigkeitshalber behandelt, hat er so ausgesagt,
dass er wegen schwerer Provokation seiner Frau auf Strafmilderung hoffen dürfte. Er
246
Hayrettin Ökçesiz
hätte sie mit einem Mann gesehen. Nach ungefähr neun Monaten nach dem Mord
fand die zweite Verhandlung im Gericht statt. Es war ein Gemenge vor dem Gericht.
Ungefähr zwanzig Mann gingen auf und ab. Birgüls Vater wollte gegen Resuls
Familie aussagen. Man hat ihm und seinem Anwalt gedroht. Sie sollten auf
Gegenaussagen verzichten. Während der Verhandlung im Gericht schaute aber der
Schwiegervater auf Resul und sagte: Nicht er hat meine Tochter getötet. Der
Häuptling der Sippe und seine Gehilfen hätten sie ermordet.
D. Die Opfer der Ehrenmorde und staatliche Präventionsmaßnahmen
Die Angehörigen einer Sippe oder einer solchen Gemeinschaft werden vor der Sitte
anonym so klein niedergedrückt, dass ich mir angesichts einer solchen unfriedlichen
Welt erlaube, für Ehemann Resul den Ausruf von Fallada aus seinem besten Roman zu
gebrauchen: „Kleiner Mann, was nun!“
Bisher habe ich versucht den Tatbestand des Ehrenmordes zu klären. Es gilt aber
auch zu klären, wie man diesem sozialen Faktum zu begegnen hat. Als letztes jedoch
sollte man einige Worte über die Opfer sagen, die als Ermordete und Mörder diese
Tragödie durchspielen. Wie die Strafrechtspolitik ihre konkrete Strafgerechtigkeit in
diesem Fall begründet, soll etwas unter die Lupe genommen werden.
Die Metapher, eher den Sumpf auszutrocknen, statt die Mücken einzeln aufzufangen,
gilt sicher auch hier. Manchmal kann es uns jedoch realistischer vorkommen, das
Zweite vorzunehmen. Ist es aber gerechter, den Menschen erst zum Täter großzuziehen
und dann mit strengster Strafe zu bestrafen? Sicher nicht. Das wissen wir alle. Wir
können aber nicht darüber hinweg, es zu tun. Denn wir gehen stillschweigend davon
aus, dass die Strafe präventiv wirkt. Diese Hoffnung auf Prävention heißt bei uns
Juristen also Gerechtigkeit, die an sich keine andere ist, als die Tatsache, dieser Göttin:
„Hoffnung“ Opfer zu bringen. Es ist nun unsere Sitte. Es kann bei der strafrechtlichen
Diskussion also nur darum gehen, wie der Täter zu bestrafen sein soll. Nicht aber
darum, wie solche sozialen Phänomene effektiv und radikal zu beseitigen und wie die
Frauen davor zu schützen sind. Aus dieser Sicht ist die Strafe höchstens eine Sühne. So
empfinden auch die Ehrenmord- oder Blutrache-Täter die Strafe, die auf sie gehängt
wird. Denn sie bereuen ihre Untaten niemals, falls sie darauf nicht sogar stolz sind.
In der Strafrechtsdogmatik können wir im besten Fall nur dem Täter gerecht werden,
aber nicht der Tat (jedoch nicht immer, wenn die Tat den Täter schon im Schatten lässt,
wie also hier der Fall ist), denn die Beseitigung der Untat verlangt mehr als die Strafe.
Eine Zivilgesellschaft von heute kann sich sicher leichter leisten, Kraft und Mühe
aufzuopfern, statt Menschen zu opfern. Es ist nur die Frage, ob sie dazu willig ist. Dazu
fehlt bei ihr keinesfalls das Bewusstsein. Mit diesem Argument meine ich sicherlich
Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes
247
nicht, dass das Recht als Instrumentarium der gesellschaftlichen Veränderungen zu
vernachlässigen sei. Eher das Gegenteil behaupte ich, dass nur mit der Gesetzgebung
die Verhältnisse umgestaltet werden können, die zu diesen Untaten führen. Die
Sanktionen und Planungen einer solchen Gesetzgebung, einschließlich des Strafrechts,
sind nicht zu unterschätzen. Ich vertrete nur die Meinung, dass der Anteil der
Strafrechtsdogmatik bei der Prävention des Ehrenmords nicht von beachtlicher
Bedeutung ist.
Aus diesem Bewusstsein heraus betrachtet möchte ich Ihnen eine wichtige Arbeit der
Türkischen Nationalversammlung vorstellen, die eine realistische Perspektive zur
Lösung unseres Problems anbietet. Die Arbeit trägt den Namen: „Der Bericht der
Untersuchungskommission, die zum Zweck der Erforschung der Gründe der
Gewaltanwendung gegen Kinder und Frauen sowie der Ehrenmorde und der
Feststellung der notwendigen Maßnahmen zur Prävention gegründet worden ist mit der
Register-Nr. 10/148, 182, 187, 284, 285“.
Auf Seite 104 liest man den Titel: „Lösungsvorschläge“, der in fünf Hauptbereiche,
nämlich präventive und schützende Vorschläge, Dienstinstitutionen, Erziehungs-,
Rechts- und die Gesundheitswesen eingegliedert worden ist. Ich gehe davon aus, dass es
von Interesse ist, Ihnen diese Lösungsvorschläge der Kommission vorzustellen:
I. Schützende und präventive Maßnahmen im Allgemeinen
Der Staat muss zum Zweck der Abschaffung der wirtschaftlichen Ungleichheit
zwischen Mann und Frau notwendige Maßnahmen treffen.
„Das Gesetz über den Schutz der Familie mit der Nr. 4320“ muss in der
Öffentlichkeit mehrseitig bekannt gemacht werden.
Damit die Frauen, die ihre Ausbildung nicht vollendet haben, ihre Ausbildung zu
Ende führen und an der Arbeitswelt aktiv teilnehmen können, muss ihnen jede
Unterstützung (wie Kindergarten, Pflegehäuser etc.) gewährleistet und angeboten
werden.
Es müssen an der Arbeitsstelle Maßnahmen getroffen werden, die zur Gleichheit der
Frau dienen. Um die Diskriminierung der Frauen zu verhindern, müssen Arbeitgeber
und Leiter die Frauen an der Arbeitsstelle- wenn notwendig - positiv diskriminieren.
Damit die Frauen selbständige Unternehmer werden können, müssen ihnen die
Kreditchancen und -bedingungen erleichtert werden.
Für die Paare, die vor der Heirat stehen, müssen landesweit erweiterte
Betreuungsdienste und Hilfen zur Heirat angeboten werden.
248
Hayrettin Ökçesiz
Das Justizpersonal, wie Richter, Pädagogen, Sozialdienstleistende, Psychologen, die
an Familien- und Jugendgerichte arbeiten, müssen eine Ausbildung für die soziale
Sichtweise für Geschlechter bekommen und die Besetzung dieser Gerichte mit
solchem Personal gemäß den Gesetzen vollendet werden.
Bei Stadtverwaltungen, Volksausbildungszentren und Institutionen für Sozialdienste
und Kinderschutz müssen Arbeiten mit Themen über Frauen stattfinden. In
Zusammenarbeit mit NGO’s müssen Arbeiten wie Lese- und Schreibkurse,
Menschenrechte der Frauen, soziale Geschlechterrolle, Selbstvertrauen
vorgenommen werden, die die Frau in ihrer Stellung stärken.
Spotfilme gegen die Gewaltanwendung gegen Frauen müssen gedreht und in
Massenmedien landesweit gezeigt werden.
Broschüren gegen die Gewaltanwendung gegen Frauen müssen vorbereitet und in
der Öffentlichkeit verteilt werden.
Das Direktorium für Religionsangelegenheiten soll Freitagspredigten und andere
Reden vorbereiten, durch Audio- und Video-Medien die Massen ansprechen, um
gegen die Gewaltanwendung gegen Frauen zu wirken.
Landesweit und bei allen staatlichen Anstalten und Institutionen, bei allen NGO’s
sollen Kampagnen veranstaltet werden, die dazu dienen, die Bürger über alle Lagen
und Ereignisse zu informieren und bei ihnen die Sensibilität und das
Verantwortungsgefühl zu erhöhen.
Die Anzahl der Männergruppen und -gemeinschaften muss erhöht werden, die die
Emanzipation der Frau für wichtig halten und bereit sind, sich dafür einsetzen.
Bei den Städteplanungen soll darauf geachtet werden, dass die Straßen und
Parkanlagen gut beleuchtet werden. Die Anzahl der Telefonzellen muss erhöht und
die Möglichkeit zum Notruf erleichtert werden.
II. Diensteinrichtungen
Der Staat soll die Bekämpfung der Gewaltanwendung gegen Frauen zur Staatspolitik
machen. Ein Haushalt zu diesem Zweck soll errichtet werden. Ergebnisse und
Wirkungen der Haushalte des Öffentlichen sollen hinsichtlich der Geschlechterrollen
im Sozialen transparenter gemacht werden. Haushaltsanalysen sollen in diesem
Sinne vorgenommen werden.
Es soll im Parlament eine ständige Kommission über die Gleichheit von Mann und
Frau gegründet werden.
In Koordination mit dem Forschungszentrum für Frauenprobleme soll ein ständiges
Komitee zur Beobachtung der Gewaltanwendung gegen Frauen gegründet werden.
Damit die Politiken, die auf die soziale Wirklichkeit der Geschlechter sensibler und
in allgemeine Pläne und Programme des Staates integriert werden sowie eine
Zusammenarbeit zwischen staatlichen Einrichtungen ermöglicht und die Auswertung
und Beobachtung ihrer Resultate vorgenommen wird, müssen die notwendigen
Mechanismen konstruiert und die Vorhandenen in Takt gebracht werden.
Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes
249
Die Maßnahmen gegen Gewaltanwendung gegen Frauen sollen auf nationaler Ebene
in den Bereichen der Gesetzgebung, der Erziehung und des Kulturellen sowie der
Institutionen weitgehend bestimmt werden. Bei der Erstellung eines solchen Plans
soll darauf geachtet werden, dass er die soziale Sichtweise der Geschlechter
beinhalten soll.
Jede Politik, Gesetzgebung und Anwendung, die gegen die Gleichheit von Mann und
Frau verstößt, soll abgeschafft werden. Bis diese Gleichheit tatsächlich hergestellt
wird, soll die positive Diskriminierung der Frauen zur Staatspolitik gemacht werden.
Es soll landesweit, in allen staatlichen Institutionen, an den Universitäten und im
privaten Sektor zur Pflicht gemacht werden, dass alle Angestellte eine Erziehung zur
sozialen Gleichheit der Geschlechter bekommen sollen.
Unter Koordination des Ministeriums, das für Frauenprobleme zuständig ist, soll ein
„Aktionsplan zur Verhinderung der Gewalt gegen Frauen 2006-2010“ vorbereitet
und in allen öffentlichen Institutionen, bei allen NGO’s und privaten Sektoren zur
Anwendung gebracht werden.
Bei den Gesetzgebungsakten, die die Frauen direkt interessieren, sollen neben
staatlichen Institutionen auch NGO’s und Forschungszentren der Universitäten über
Frauenfragen angefragt werden.
Ein Netzwerk soll zwischen allen staatlichen Institutionen, NGO’s und Universitäten,
die über die Verhinderung der Gewalt gegen Frauen arbeiten, errichtet werden.
Die Probleme Des Notruf-Dienstes-Nr:183 „Familie, Kind, Frau und Behinderte“
bei der „Institution des Sozialdienstes und Kinderschutzes“ sollen beseitigt werden.
Ein landesweit 24 Stunden-Notrufdienst gegen Gewalt soll errichtet werden. Bei
diesem Dienst soll ein Personal beschäftigt werden, das in Sachen Gewalt eine
Ausbildung hat.
Um bei der Anwendung des Gesetzes mit der Nr. 4320 über den Schutz der Familie
mehr Erfolg zu haben, sollen für die Personen, die Gewalt anwenden,
gesetzgeberische Maßnahmen zu ihrer Rehabilitation getroffen werden.
Die Rechtswege für die Opfer sollen vereinfacht werden. Besorgung der Scheine und
weitere Prozeduren sollen unentgeltlich erledigt werden. Beim Schreiten der
Rechtswege soll die Frau in ihrem Privatleben und weiteren persönlichen Daten
geschützt werden.
Für die Polizei sollen Broschüren vorbereitet werden, in denen steht, wie eine Frau
im Falle der Gewaltanwendung zu behandeln ist und welche Schritte in ihrer
Situation zu machen sind.
Der Anteil der „Institution für Soziale Dienste und Kinderschutz“ (SHÇEK) im
Staatshaushalt soll erhöht werden. Die Qualifikation der Frauenschutzhäuser soll auf
das Niveau der EU erhoben werden. Das Personal in diesen Errichtungen soll
entsprechend ausgebildet sein. Datenschutz soll streng gewährleistet werden.
Der Status und die Verwaltung der Frauenschutzhäuser soll an die Standards der EU
angepasst werden. Die lokalen Verwaltungen sollen verpflichtet werden,
250
Hayrettin Ökçesiz
Frauenschutzhäuser zu eröffnen und zu verwalten. Die Kontrolle dieser Errichtungen
soll ordentlich stattfinden.
Die Initiativen der NGO’s, Frauenschutzhäuser und Frauenberatungszentren zu
gründen, sollen durch lokale und zentrale Verwaltungen finanziell und auf weitere
Weise unterstützt werden.
Ein Fonds zur Unterstützung der Frau soll errichtet werden, womit die Frauen, die in
Frauenschutzhäuser zuflucht gesucht oder sich in Frauenberatungsstellen gemeldet
haben, finanziell gestärkt werden sollen, um eine eigene Wohnung und eine
Arbeitsstelle zu bekommen.
Der Staat soll für diese Frauen vorläufig Wohnungen bereitstellen, bis sie wieder auf
eigenen Beinen stehen werden.
Das Programm DAPHNE II (2004-2008), das im Rahmen der EU durchgesetzt wird,
soll auch seitens der Türkei unterzeichnet werden.
Es besteht in der Türkei keine nationale Databasis im Bereich der Gewaltanwendung
gegen Frauen. Die vorhandenen Daten sind unzureichend und unzuverlässlich. Aus
diesem Grund soll darüber eine nationale Databasis unter dem Dach der türkischen
Institution der Statistik errichtet werden.
Die Institutionen sollen unterstützt werden, die die Gründe und Resultate der
Gewaltanwendung gegen Frauen, deren soziale Kosten sowie die Strategien zu deren
Prävention erforschen wollen.
Die Forschungszentren der Universitäten über die Frauenfragen sollen zur
Erforschung und Publikation neuerer Strategien und Kenntnisse unterstützt und
gefördert werden.
III. Erziehungswesen
Die
negativen
Sitten
und
Gebräuche
sollen
festgestellt
werden.
Erziehungsprogramme sollen ausgearbeitet werden, die die Individuen veranlassen,
sich positive Verhaltensweisen anzueignen. Zur Verhinderung der Gewaltanwendung
gegen Frauen sollen Familienmitglieder und besonders die Männer dazu erzogen
werden, die Wut und Aggressivität zu beherrschen und gesunde Beziehungen und
Kommunikationstechniken zu Mitmenschen zu entwickeln. Zu diesem Zweck soll der
Staat landesweit Erziehungsprogramme entwickeln und durchsetzen.
Besonders in den wirtschaftlich zurückgebliebenen Landesteilen, wo die
traditionellen Werte herrschen, soll der Staat Maßnahmen treffen, die Mädchen in
die Schule zu schicken, indem er Bezirksinternate für sie errichtet.
Im Militär, in den Moscheen, in Kaffeehäusern, überall dort, wo eine Großzahl von
Männern beschäftigt wird, sollen Programme durchgeführt werden, die im
Bewusstsein der Männer eine positive Veränderung in der Sache der
Gewaltanwendung gegen Frauen bewirken.
Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes
251
Eine landesweite nationale Kampagne soll durchgeführt werden, die die Institutionen
dem Volk bekannt macht, bei denen all die Frauen, die Gewalt erlitten haben, sich
melden und informieren können.
Das Thema der Gewaltanwendung gegen Frauen soll unter den Ausbildungsthemen
des Personals des Gesundheitswesens, der Justiz, der Polizei, dem Sozialdienst und
der Lehrkraft, Psychologen, Pädagogen und den anderen Berufsgruppen besonders
behandelt werden.
IV. Gesundheitswesen
Alle Vorbedingungen sollen durch und nach der Ausbildung sowie bei der Praxis
sichergestellt werden, wodurch das Personal des Gesundheitswesens in der Lage sein
soll, die Gewaltanwendung gegen Frauen zu erkennen, festzustellen, notwendige
Eingriffe vorzunehmen und diese Frauen in die zuständigen Institutionen zu
orientieren.
Bei allen Gesundheitsinstitutionen sollen Abteilungen gegen Gewaltanwendung
gegen Frauen errichtet werden. An diesen sollen neben Ärzten und
Krankenschwestern auch Fachleute für Sozialdienste und Psychologen beschäftigt
werden. Dieses Personal soll dazu befugt und verpflichtet sein, bei den zuständigen
Behörden zu melden, wenn sie einen Fall der Gewaltanwendung gegen eine Frau
festgestellt haben.
Alle Dienste der Familienplanung und ähnliches sollen den Frauen besonders im
ersten Stadium unentgeltlich und professionell angeboten werden.
V. Rechtswesen
Das „Rahmengesetz über Gleichheit von Mann und Frau“ soll zügig verabschiedet
werden.
Nach Art. 10 unseres Verfassungsgesetzes ist jeder vor dem Gesetz (…) gleich.
Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Der Staat ist verpflichtet, diese Gleichheit
in die Praxis umzusetzen. Danach soll also der Staat alle Maßnahmen treffen und die
notwendigen Gesetze verabschieden.
Im geltenden Recht sollen die Paragraphen ausgesondert werden, die diese
Gleichheit zwischen Mann und Frau beeinträchtigen. Alle Regelungen des geltenden
Rechts, die den Körper der Frau unter Kontrolle halten und die Menschenrechte der
Frau dadurch verletzen, sollen abgeschafft werden.
Im Gesetz der politischen Parteien sollen Änderungen vorgenommen werden, die
Teilnahme der Frauen an der Politik erleichtern.
Aus all diesen Vorschlägen fasst der Bericht elf Punkte auf drei Ebenen, die er als
dreistufige Strategie nennt:
1. Stufe: Staat
252
Hayrettin Ökçesiz
– Nulltoleranz
– Die Festlegung der Geschlechtergleichberechtigung in allen staatlichen Plänen und
Programmen
– Erziehung zur sozialen Gleichheit der Geschlechter durch zwingende Maßnahmen
2. Stufe: Gesellschaft und Familie
– Die Verwirklichung einer positiven Veränderung der kulturellen Werte
– Aktive Teilnahme des Direktoriums für die Religionsangelegenheiten an der
Erhöhung des sozialen Status der Frau
– Findung der Lösungswege durch sozio-kulturellen Dialog
– Die Unterstützung der Strategien durch Massenmedien und Erziehungswesen
3. Stufe: Individuum
– Die Verstärkung der Stellung der Frau
– Verhinderung der Diskriminierung der Geschlechter
– Der Schutz der Frau vor der Gewalt
– Abschaffung der Armut
Über sechzig Punkte haben sich die Kommissionsmitglieder wohl schon geeinigt, um
die Ehrenmorde und im Allgemeinen die Gewaltanwendung gegen Frauen zu stoppen,
abzuschaffen und in den Griff zu bekommen. Man liest verschiedenen Orts solche
Vorschläge in unterschiedlichen Formen und Inhalten, je nachdem, in welcher Weise sie
der Untersuchung relevant erschienen sind. In England, in Schweden oder in
Deutschland klingen die Vorschläge anders akzeptiert und je nach Lage anders
konkretisiert. Hier wollte ich das aktuelle Bewusstseinsniveau der türkischen
Nationalversammlung in unserer Problematik durch eine Art ihrer Aktivitäten
beispielsweise vorlegen. Auch wenn dieser Bericht sehr seriös vorbereitet worden ist,
konnte ich daraus nicht viele Hoffnungen schöpfen. Strukturell-radikale Veränderungen
wie z.B eine Agrar- und Bodenreform war nicht definitiv erwähnt und erläutert. Davon,
wie die sozialen Sippenstrukturen zu beseitigen seien, die dem Mann und der Familie
eine solche brutale Gewalt über die Frau erlaubt, war keine Rede. Darüber muss aber
die ganze Welt nochmals von neuem nachdenken! Trotzdem ist der Bericht schon ein
Meilenstein in der Sache der Frauengrundrechte und -freiheiten in der Geschichte des
türkischen Parlaments.
Kulturelle Besonderheiten im türk. Strafrecht am Beispiel der Strafbarkeit des sog. Ehrenmordes
253
E. Schlussfolgerung
Zum Schluss wollte ich eigentlich die Strafrechtslage der Ehrenmorde in der Türkei
anschneiden. Wie die besonders erschwerte Regelung des neuen türkischen
Strafgesetzes sozial hemmend wirken würde und mit welchen Kriterien die klassischen
Instrumentarien der Strafzumessung und Abwägungsstrategien zwischen dem Täter und
der Tat zu konkretisieren seien, erübrigen sich wie alle andere Fragen überhaupt, wenn
der Täter – wie schon mehrmals betont wurde – auf seine Tat stolz und auf strengste
Strafe seelisch vorbereitet ist.
Ehrenmorde sollen sicher am strengsten strafbar sein und bleiben. Wir müssen uns
aber bewusst sein, dass wir damit nicht viel erreichen können, wenn die
Existenzverhältnisse dieser Menschen als Mann und Frau nicht von Grund auf verändert
werden: Man denkt, wie man lebt. Aber man lebt auch wie man denkt. Diese
Wechselwirkung von Sein und Wert kann man nicht so stark durch die Strafe
kanalisieren, wenn die Werte zum Lebenssinn geworden sind. Wie schon erwähnt, hatte
die Türkei mit den Dorfsinstituten einen solchen langen Weg zur Umänderung der
sozialen Werte eingeschlagen. Sie hatte damit jedoch zu früh aufgehört, als sie Früchte
hätte tragen können.
Jetzt ist es Zeit, die Möglichkeiten der Gesetzgebung und die materielle Grundlage
der Zivilgesellschaft zu einem totalen Kampf dagegen zu entwickeln, Frauen und
Kinder vor Gewalt aller Art zu schützen. Ein solcher Anfang und eine solche Richtung
würde uns notgedrungen zu gewissen Politiken und Planungen leiten, die uns im
Grunde nichts anders bedeuten würden, als die Herrschaft des Menschen über
Menschen als Modus der Ausbetung zu dechiffrieren, wenn wir in der Konsequenz
genügend ehrlich und einsichtig sein sollten. Von dieser Sichtweise aus hat die
Strafrechtsdogmatik überhaupt nur die Funktion und Aufgabe, die Ehreverbrechen der
Gemeinschaften im Namen der Gesamtgesellschaft stark zu tadeln und zu sanktionieren,
bis diese Straftaten zur Geschichte gehören werden. Eine bestimmende Funktion zur
Prävention ist ohne stützende Maßnahmen durch sie leider nicht zu erhoffen.
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Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk
Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler
Prof. Dr. Hayrettin Ökçesiz1
Übersetzt von: Başak Özay, LL.M.Eur.
A. Giriş
Sözlerime başlamadan önce bu tebliğin konu başlığının kimi tuzaklar barındırdığına
dikkat çekmek istiyorum. ‘Kültür ve namus’ gibi post modern düzeyde ‘cinayetle’
bağdaştırılan, suç unsuru suçu hafifletici neden olarak öne sürüldüğünde belki de suçun
haklı çıkarılabilme tehlikesini ve eğilimini içeren kavramlara ilişkin tereddütlerim
olmasına karşın, konuşmacıların seçimine sunulan tebliğ konuları arasından bu konuyu
seçtim.
Namus cinayetleri adı verilen organize cinayetler, ülke içinde ve dışında kültürel bir
özellik olarak yalnızca ‘namus’ adına işlenmezler, benzeri kültürel-politik toplantılarda
başka cinayetlere de karar verilir. Çok açık ve basit bir biçimde şöyle ifade edebiliriz:
Nerede ve nasıl işlenirse işlensin, cinayet cinayettir. Đster aile toplantılarında ya da
ulusal toplantılarda bütün kadınların ve çocukların, hatta bütün sivillerin öldürülmesine
karar verilsin, isterse cinayetler dolaylı ya da dolaysız yollardan işlensin, cinayet
cinayettir; bu nedenler belki sadece bizim vicdanımızı biraz rahatlatır. Aynı vicdanla
örneğin şu soruyu sorup, aynı yanıtı alabiliriz: Acaba ileri sanayi ülkelerindeki silahı
üretimi hakkında yeterince düşündük mü, bu ekonomik faaliyetin ne gibi bir amaç
taşıdığını düşündük mü? Bu soruya, söz konusu ülkenin ekonomi hukuku ile cevap
verebilir miyiz? Yani cinayet, cinayettir: Cinayetin hukuksal, ekonomik, politik ve
kültürel olarak ülkelerin resmi ve gayrı resmi sistemlerinin içine yerleşmiş olması bu
gerçeği değiştirmez.
Bu değerlendirmeler gerçekleri yansıtıyor olsa dahi, hukukçu olarak namus
cinayetleri konusunu kuşkusuz bu şekilde ele alamayız. Ne namusa dair gerekçeler, ne
de kültürel ve ekonomik gerekçeler bu alçakça cinayetlerin ulusal hukuk düzeninin bir
özelliğiymişçesine uzaktan ve bilimsel olarak tarafsız bir şekilde değerlendirilmesine
olanak verebilir; bu cinayetler hiçbir gerekçe ile haklı çıkarılamaz.
1
Hukuk Fakültesi, Akdeniz Üniversitesi, Antalya/Türkiye
256
Hayrettin Ökçesiz
Bu dünyada yaşayan insanlar olarak bizim bu feci gerçeklere karşı bir gözümüz açık
olsa da, düzen düşüncesi ve hukuksal güvenliğin değeri, bizi özellikle konuyu fazla
dağıtmamak konusunda uyarmaktadır.
Bu girizgâh, Radbruch’un sözlerine istinaden, vicdanen rahatsızlık duyan
hukukçulara ithaf edilmiştir.
B. Toplumun Namus Anlayışı
Namus adına işlenen cinayet ‘suç’ olarak tanımlanmazsa, failin işlediği suç da namus
cinayeti olarak tanımlanamaz. Sorunun ne olduğu kısaca bu sözlerle açıklanabilir. Bu
ifadeye göre bir eylemin ‘namus cinayeti’ olarak tanımlanabilmesi iki koşula
bağlanmaktadır: Bu koşullardan ilki, suçun işlendiği toplumda suça mukabil bir sözde
‘namus anlayışının’ olması, ikincisi ise bu ‘namus’ anlayışını zedeleyen yasak
davranışların belirli olmasıdır; yani bu kavram, namus zedelendiği için gerçekleştirilen
cezalandırma eyleminin bir objesi ve bir de sübjesi olmasını şart koşmaktadır, tıpkı
öngörülen cezaya karar verilmesi ve cezanın infaz edilmesi gibi. Son olarak toplumun
ve devletin bu suça meyilli-alt kültürel eyleme karşı izlediği tutuma da değinilecektir.
Hiç bir suç, fail tarafından keşfedilmemiştir. Bu nedenle suçun, zamana ve topluma
göre dikey ve yatay bir değerlendirmeye tabi tutulması gerekir. Suç teşkil eden bir
eylemi anlamak demek, onun sosyal bağlantısını da anlamak demektir. Bunun nedeni
tabii ki, determinist bir bakış açısıyşla faili haklı çıkarmaya çalışmak değildir. Çünkü
failin cezalandırılması, ‘cezanın amaçlarının’ en önemli unsurudur. Cezalandırmanın
amacı iyileşmenin meydana gelmesi, toplumun korunması ve bakış açısına göre bireyin
korunmasıdır. Ancak biz dünyayı yönetenin, özel ve genel anlamıyla ceza adaletinden
kaynaklanan korku olmadığını, dünyanın başka nedenlerle başka güçler tarafından
yönetildiğini biliyoruz. Mademki cezanın makbul ve etkili bir çözüm olmadığını
görüyoruz, öyleyse neden cezada ısrar ediyoruz? Kendimi bu sorulara yanıt verebilecek
kadar yetkin bulmuyorum. Yalnızca, cezanın diğer amaçlardansa, intikam amacıyla
kullanıldığı düşüncesi beni rahatsız ediyor.
Ancak biz, namus cinayetlerinin intikamını almakla ilgilenmiyoruz. Burada esas
sorulması gereken soru, bu cinayetlerin etkili bir şekilde nasıl önüne geçilebileceğidir.
Çünkü bu konu, ceza hukuku dogmatiği dışındaki her şeyle ilgilidir. Ceza hukuku
dogmatiği bir açıdan, cezanın ölçüsünün adaletli bir şekilde belirlenebilmesi bilimidir.
Daha fazlası olabilir mi? Daha fazlası olmalı mı? Eğer bu sorunun yanıtı ‘evet’ ise, bu
görev tehlikeli olmaz mı?
Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler
257
Cinayet, ceza hukuku dogmatiği tarafından keşfedilmemiştir. Namus cinayetleri, ceza
hukukçularının düşüncesinin ürünü de değillerdir. Bu tür kavramlar, ilk olarak
toplumsal-ahlaki ilişkiler içerisinde oluşmaktadır. Gerçeklerin temeline inmek demek,
onları tam anlamıyla anlamak ve ölçülü bir şekilde ele almak anlamına gelir. Bu
anlamada hukuk dogmatiği de eğer sanatı ve zanaatkârı doğru anlayıp, onlara boğun
eğdiyse, yardımcı olmuş demektir. Yine de dünyanın normlar etrafında dönmediğini
hatırlatmak istiyorum. Dünya kendi etrafından dönmektedir. Namus cinayetlerini
kontrol altına alabilmek ve normatif olarak doğru hukuki alanlar aracılığıyla doğru
incelemeler yapabilmek için bu cinayetlerin yapısını en ince detayına kadar araştırmak
zorundayız. Eğer tarım ve toprak reformu gerçekleşirse, bu araştırmalar neticesinde elde
edilecek bilgilerin ve bulguların gereklerini yerine getirmek muhtemel bir politik çözüm
olanağı da doğuracaktır.
Aile, kendi namusuna karşı işlenmiş suçu cezalandırmaktadır. Devlet ise, ‘namus
cinayetini’ cezalandırmaktadır. Bu noktada aile ile devlet birbirleri ile çelişen bir tutum
izlemektedirler. Çünkü namus cinayetinin faili hiçbir zaman pişman olmaz. Hatta bu
davranışından ötürü kendisiyle gurur dahi duyabilir. Yani fail, kendisinden beklenen,
adaletsiz davrandığını kabul edecek bilince sahip değildir.
Hangisi daha güçlüdür? Törelere duyulan inanç ve bağlılık mı daha güçlüdür, yoksa
devletin fiziki şiddet aracılığıyla sahip olduğu iktidar mı daha güçlüdür? Bu, sorunun
temelde ceza yasaması ile çok da bağlantılı olmadığını ortaya koymaktadır. Aynı
yüzeysellik Türkiye Büyük Millet Meclisi’nde yeni ceza kanunu üzerine yapılan
görüşmelerde de kendisini belli etmiştir. Geleneklerin insanlar ve aşiretler üzerindeki
derin köklere dayanan gücü, namus cinayeti failinin hem kendi nazarında hem de
başkalarının nazarında bir kahraman gibi görülmesine yol açmaktadır. Zaten, katil
olmak fail için de, geleneklere karşı çıkan bir korkak olarak yargılanıp toplum dışına
itilmekten yeğdir.
Töresel gerekçelere dayanarak işlenen suçun doğası farklıdır. Bu suçlarla mücadele,
diğer sıradan suçlardan alışık olduğumuz yöntemler dışında, farklı stratejiler ve bakış
açıları gerektirmektedir. Bu noktada, çağların birbirleriyle çatışmasından söz edilebilir.
Bütün taraflar kurtarılmalıdır.
Tekrar etmek gerekirse, kadınlara karşı namus adına burada ya da orada,
Diyarbakır’da, Berlin’de, Đstanbul’da ya da Londra’da işlenen bütün suçlar, en ince
ruhsal, zihinsel, sosyal ve politik, ekonomik sonuçlarına kadar incelenmek zorundadır.
Bu maksada karşı nasıl en etkili şekilde mücadele edebileceğimizi bilmek çok
değerlidir. Her tecrübe bizi eğitmektedir.
258
Hayrettin Ökçesiz
Bu genel açıklamaları çeşitli örneklerle somutlaştırabilmek için, Türkiye
Cumhuriyeti’nin kuruluş felsefesinin devrimci bakış açısına ve bu devrimci tutumun
sağladığı başarılara değinmek istiyorum. Bütün bu başarılar arasında, bir tek gelişmeye
özellikle dikkat çekmek istiyorum, bu gelişme doğunun eğitim süreci içerisinde belki de
en önemli olanıdır. Bu gelişmeyi sağlayan kurumlar, Köy Enstitüleridirler. Konu
hakkında genel bir çerçeve çizen bu metinde köy enstitülerinin içeriği hakkında fikir
sahibi olunabilir:
‘Burada bir Türk Eğitim modeli tanıtılmaktadır. Bu model Türkiye Cumhuriyeti’nin
kuruluş dönemindeki öncü görevlerini bir örnek niteliğinde temsil etmektedir.
Dönemin okul reformları, okuryazarlık oranını yükseltmeyi, ilkokulların bütün
Anadolu’ya yayılmasını ve öğrenim planlarının laik devlet ilkesi ile
uyumlaştırılmasını kapsıyordu. Bu hedefe ulaşmak için öğretmenler yetiştirmek köy
enstitülerinin göreviydi. 1943 yılında kurulan bu eğitim kurumları çiftçi çocuklarını
yalnızca yetenekli birer öğretmen olarak yetiştirmedi, aynı zamanda onları Türkiye
tarımının kalkınması için gereken çalışmalara da hazırladı. Bu kurumların
pedagojisinin temel prensibi Amerikalı pedagog John Dewey’in önerilerine göre
hazırlanan ‘learning by doing’ yani yaparak öğrenme idi. Köy Enstitüleri tarımsal
olarak kendi kendilerine yeten kurumlardı, ancak bu özellik, tiyatro oyunları ve
edebiyat okumaları ile de desteklenen yüksek düzeyde teorik bir eğitim programı ile
birleşiyordu. Köy Enstitüleri, pedagojik yapıları dikkate alındığında Gorki-Koloni
Makarenkos ya da Kerschensteiner iş-okul projesi ile benzerlik göstermektedir.
Pratiğe dayalı kendi kendine öğrenmenin esas alındığı Köy Enstitülerinin eğitim
konsepti, Türk pedagojisinde bir ‘dönüm noktası’ olarak değerlendirilebilir.’2
Çağlar, bozkırdaki insanın ruhunda çatışmaya devam etmektedir, bu insanlar
Berlin’de de olabilirler, Hakkâri’de de. Đnsanın ruhunu ele geçiren korku, gerçeği
anlama gücünü ve özgürlüğünü yok etmektedir. Đnsanın kişiliği anlaşılmaz bir muharebe
alanı gibidir. Türkiye Cumhuriyeti’nin kuruluş döneminde yaşamış Đsmail Hakkı
Tonguç ya da Hasan Ali Yücel gibi aydınlanmacı kişiler, köy enstitüleri ile Anadolu
insanını, kendi sorumlu olduğu yoksulluktan ve yoksunluktan kurtarmaya çalışıyordu.
Geçtiğimiz yüzyılın otuzlu ve kırklı yıllarında Türkiye’de iki dünya savaşının da
ardından, temel devlet prensiplerine ilişkin sorunlar yaşanmasına karşın, köy enstitüleri
uygulaması ile Küçük Asya halkı kendi yaratıcılıklarını ortaya çıkarabilecek düzeye
getirilmeye çalışıldı. Eğer Köy Enstitüleri varlıklarını bugüne kadar sürdürebilmiş
olsalardı, bu amaca ulaşmak belki daha kolay olacaktı. Enstitüler ne yazık ki
kurulmalarından 10 yıl sonra kapatıldılar.
Bugün küreselleşmenin değişkenleri ışığında, bu tür bir eğitim biçimi ve böyle
okullar biraz naif görünse de, bu proje özellikle Doğu Anadolu’daki toplumsal yapının
2
http://www.regineerichsen.com/de/pub_abstracts.html#abs_dorfinstitute
Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler
259
değişmesinde çok önemli bir rol oynamıştır. Konu değerlendirilirken, Doğu Anadolu’da
o dönemlerde kendi feodal üretim biçimlerini sürdürmekte ısrarlı toprak sahipleri
olduğunu ve onların Köy Enstitüleri’nin getirdiği devrimci düşünceleri ve yenilikçi
insanları düşman olarak gördüğünü göz ardı etmemek gerekir. Toprak reformundan
insanların vatandaşlık bilincine kavuşmasına aracı olması beklenirken, bu dönemde
yapılan yenilikler hiç bir zaman ‘toprak reformu’ olarak nitelendirilebilecek seviyeye
ulaşmamıştır.
Namus adına işlenen suçların ortaya çıkardığı tablo, tarih aracılığıyla aktarılan,
bölgelerdeki varoluşsal ilişkilerin ideolojisinden kaynaklanmaktadır. Güldünya Tören
ve Hatun Sürücü gibi öldürülen, ya da intihar eden kadınların katilleri, hepimizin bir
parçası olduğu bu çetrefilli düzenek içerisinde aranmalıdır. Dünyanın her köşesinde bir
kadın sözde ‘namus’ adına öldürülürken, biz hangi hakla dürüst ve onurlu olduğumuzu
iddia edebiliriz? Ancak, kuşkusuz bu mantığı insanlığın karşısında çaresiz kaldığı
sayısız olayda kullanıp, ‘hiç bir şey yapamıyor’ oluşumuza sığınarak kaybettiğimiz
onuru geri kazanabiliriz. Zaten öyle de yapıyoruz.
C. Namus Cinayetinin Cezalandırılabilirliği
Suçun biçimi antik Babil döneminden (m.ö. 1700) beri bellidir; Hammurabi
Yasalarına göre:
‘Bir adamın karısı başka bir adam ile basılırsa (suçüstü halinde) her ikisi de bağlanır
ve suya atılır; ancak, koca karısını, kral da kölelerini affedebilir.
Bir adamın karısı, bir başka adam yüzünden kocasını öldürtürse, o kadın kazığa
oturtulur.
Bir erkek, babasının ölümünden sonra annesinin kucağında uyumaya devam ederse,
her ikisi de yakılır.’ (§§ 127 vd.)
Đnternet çağı olarak nitelendirilen bu çağda, bilgi de demokrasiye ayak uydurdu ve
herkesin kullanımına sunuldu. Böylece artık uzmanlar da kendi argümanlarını hiç bir
sıkıntı yaşamadan geliştirebilmekte, gerekli bütün bilgileri internetten temin
edebilmektedirler. Ben de, serbest ansiklopedi Vikipedi’de kendi düşüncelerimi en iyi
şekilde yansıttığını düşündüğüm şu satırlara rastladım:
‘Geleneksel, ataerkil değer sisteminin hâkim olduğu toplumlarda, bir ailedeki
erkeklerin ‘toplumsal namusları’, ailedeki kadınların toplumsal normlara uygun
davranıp davranmadıkları ile ölçülür. Namus cinayetlerinden dolayı erkekler de
mağdur olabilirler, ancak bu cinayetler temelde kadınları hedef almaktadır. Erkekler,
daha çok ‘kan davası’ ya da ‘namusu temizlemek’ gibi geleneklerden dolayı mağdur
olmaktadırlar.
260
Hayrettin Ökçesiz
Eğer bir kadın, toplumun kadınlara biçtiği kurallar ve normlara uygun olmayan
davranışlar sergilerse, örneğin bir erkekle evlilik dışı cinsel birliktelik yaşarsa ya da
yalnızca, kadının böyle bir birliktelik yaşadığı şüphesi doğarsa, törelere göre namus
lekelenmiş olarak addedilir. Namusun lekelenmesi,‘namusu korumakla’ görevli
erkekler başta olmak üzere, bütün aileyi etkiler. Bu tür bir toplumsal ağ
içinde‘namus’, bir kadın tecavüze uğradığında, ya da kendi davranışları ile bir
erkeği evlilik dışı cinsel birliktelik yaşamaya teşvik ettiğinde de lekelenmiş, kirlenmiş
olarak değerlendirilir.
‘Namus’ kavramı ne kadar katı yorumlanırsa, bir kadının ailenin namusunu
zedelemesi de o kadar hızlanır ve kolaylaşır. Kadının, Birleşmiş Milletler tarafından
gücence altına alınan haklarını kullanarak, örneğin ailesi tarafından seçilmiş eş
adayını reddetmesi bile, namusu zedelemeye yetmektedir. Afganistan ve Pakistan gibi
ülkelerde, kadının zorla evlendirilmeyi reddetmek istemesi, hatta erkeklerde kadının
böyle bir isteği olduğuna dair kuşkular belirmesi dahi, ailedeki erkeklerin
namuslarının lekelendiğini düşünmelerine yetmektedir.
Kadının yaşananlarda hiç bir sorumluluğu olmasa da, böyle bir kültürel anlayış
içinde erkeğin ve ailenin namusu lekelenmiş olarak görülür. Örneğin, kadın tecavüze
uğrar ya da ‘uygun olmayan’ bir erkeğe âşık olursa, ailenin namusu lekelenir, kadın
olanlardan sorumlu tutulur. Afgan Kadın Hakları Örgütü RAWA, bir erkekle bir
kadının birbirlerine bakmaları nedeniyle dahi namus cinayetleri işlendiğini belirtmiş
ve konuya ilişkin çeşitli örnekler vermiştir.
Bu ülkelerdeki kültür anlayışına göre, namus cinayetlerinin amacı kadını aileye
yaşattığı utanç nedeniyle cezalandırmaktan ziyade, ailenin namusunun üzerine
bulaşmış lekeyi temizlemektir. Bu nedenle namus cinayetleri amaç bağlamında
boşama(talak) ile karşılaştırılabilir.
Namus cinayetlerinin meydana geldiği ülkelerin sosyal yapısı nedeniyle, namus
zedelenmeleri sosyal ortam tarafından da çok ağır bir biçimde cezalandırılmaktadır.
Bu nedenle namus cinayetleri, salt bir ‘erkek sorunu’ olarak görülmemelidir. Sorun
bütün aileyi kapsar ve bir aile meselesi olarak değerlendirilir: ’Normalde, bütün aile
meydana gelen olaydan haberdar edilir, aile meclisi toplanır ve daha sonra nasıl bir
tutum izleneceğine hep birlikte karar verilir. ’Failler genelde baba, amca, erkek
kardeş gibi en yakın erkek akrabalardan seçilir, ancak cinayetin hazırlanmasında
kadınlar da pay sahibidir. Cinayete azmettirme birçok ülkede ağır bir suç
olduğundan, kadınlar da cinayetin failidirler. Ancak namus cinayetlerinde kuşkusuz
en büyük suç aile büyüklerinindir.’
Kadın Hakları Örgütü Terre des Femmes’in namus cinayetleri üzerine yaptığı detaylı
araştırmada, bu cinayetlerin nedenleri ve özellikleri üzerine daha derin bilgiler bulmak
mümkündür. Aşağıda bu kaynaktan yapılmış kimi alıntılara yer verilmiştir:
‘Evlilik dışı bir birliktelik yaşadıkları takdirde erkekler de, namus adına işlenen
suçların mağduru olabilirler. Ancak bir erkeğin namus nedeniyle öldürülmesi çok az
rastlanan bir durumdur. Bu olaylarda cinayete kurban gidenler genellikle
kadınlardır, çünkü ataerkil toplumda erkeğin yaşamı kadınınkinden daha değerlidir.
Ayrıca bir erkeğin öldürülmesi, failin ailesinden diğer bir erkeğin öldürülmesi
sonucuna da yol açarak, kan davasını doğurabilir. Bu bağlamda,’namus adına
Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler
261
işlenen suçları’ kan davalarından ayırmak gerekir, çünkü kan davaları erkeklerin
öldürülmesi ile ilişkilidir. Namus adına işlenen cinayetlerin nedenleri oldukça
çeşitlidir ve ailenin ya da toplumun geleneksel görüşüne göre değişiklik gösterir.
Bir kadının, yabancı bir erkeğe gülmesi, bakması, onunla konuşması, ‘uygunsuz’
kıyafetler giymesi ya da evlilik dışı hamile kalması, aile namusunun zedelenmesine
sebebiyet veren davranışlar arasında sayılabilir. Evlilik dışı hamileliğin isteğe bağlı
bir ilişki sonrası mı, yoksa tecavüz nedeniyle mi oluştuğunun bu noktada hiç bir
önemi yoktur. Bir kadının, yabancı bir erkekle dikkatsiz bir şekilde iletişim kurduğu
yönündeki bir söylenti bile aile namusunu zedelemeye yetmektedir, çünkü bu
toplumlarda ailenin toplum içerisindeki itibarı her şeyin önünde gelir.
Genç kızlara ve kadınlara çoğu zaman kendilerini savunma, olayları açıklığa
kavuşturma hakkı verilmez. Bir genç kızın ya da kadının kendi ayakları üzerinde
durma çabası dahi, geleneksel ataerkil görüşe göre namus cinayetine sebep
oluşturabilir: Eğer bir kadın eğitim alarak, gelecekteki eşini kendisi seçerek ya da
zorla evlendirilmeyi reddederek hayatı hakkındaki kararları tek başına veriyorsa,
ailesinin isteklerini ve toplumun kadına biçtiği rolleri reddediyor demektir.
Kadınlar ve genç kızlar sıklıkla ensest ya da tecavüz gibi vakaların örtbas
edilebilmesi için, namus cinayetlerinin kurbanı olurlar. Aile içerisinde ensest ilişkiler
yaşandığı ailenin itibarını daha çok zedeleyeceğinden, bu gerçek açığa çıkmadan
enseste maruz kalan kadın öldürülür. Ayrıca bu tür vakalarda suç failden çok,
kurbanda aranır, çünkü kurban faili kimi davranışları ile suça teşvik etmiş, faili
kışkırtmışır.
Kimi vakalarda, cinayetler namus adına işleniyor gibi görünse de, esasında miras
sorunları gibi finansal sorunları çözme amacı taşırlar.
Namus adına üretilen şiddet, cinayetlerle sınırlı değildir; kadınlar değişik biçimlerde
fiziksel ve psikolojik şiddete maruz kalmaktadırlar: Tehdit, baskı gibi unsurlar
psikolojik şiddetin birer parçasıdırlar. Kötü muamele, dayak, işkence ve cinayetin
yanısıra, boşama ve zorla evlendirme de hem fiziksel hem de psikilojik şiddetin
unsurları arasında yer alırlar. Şiddet normalde erkekler tarafından uygulanır, ancak
kimi durumlarda kadınlar da bu şiddetin bir parçası olurlar. Örneğin, ailenin seçtiği
eş adayı ile evlenmeyi kabul etmeyen genç kız, kadınlar tarafından uygulanan şiddete
maruz kalabilir. Namus cinayetlerinin işleniş biçimleri yöreye göre farklılık
göstermektedir. Genç kız ya da kadın silahla vurularak, bıçaklanarak ya da
boğularak öldürülebilir. Cinayetin bir diğer biçimi ise recmdir. Taslayarak öldürme
anlamına gelen bu yöntem, Doğu Anadolu’nun bazı bölgelerinden aileler tarafından,
‘sözde’ namusun kirletelenleri cezalandırmak amacıyla uygulanır.
Namus adına uygulanan şiddetin diğer bir biçimi ise özellikle Bangladeş ve Pakistan
gibi ülkelerde rastlanan, kezzap gibi kimyasal maddeler ya da kaynar su ile
kadınların yüzlerinin ya da vücutlarının yakılmasıdır. Yakma, yalnızca ailelerin
lekelenen namuslarını temizlemek amacıyla kullandıkları bir yöntem değil;
reddedilen, evliliklerinde mutlu olmayan erkeklerin kadınlardan intikam almak
amacıyla da kullandığı bir yöntemdir. Yakılan kadın, bu olaydan sağ kurtulsa bile,
hayatı boyunca taşımak zorunda olduğu izlerle damgalanmıştır. Yanık izleri
nedeniyle kadın, toplumda ‘namussuz’ damgası yer ve kendisiyle hiç bir erkek
evlenmek istemez. Hindistan gibi ülkelerde, kadınlar kocaları tarafından çeyizlerinin
az olduğu gerekçesi ile de öldürülebilmektedirler. Bu tür cinayetler de, namus adına
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Hayrettin Ökçesiz
işlenen suçlar sınıfında değerlendirilebilir. Aile, kızlarını ‘onurlu ve namuslu’ bir
şekilde evlendirebilmek için borçlanır. Erkek tarafının talepleri düğünden sonra da
sürer. Kadının, eşini terk ederek aile yanına dönmesi de aile tarafından hoş
karşılanmaz, çünkü kadının babaevine geri dönmesi namusu lekelemektedir. Eğer
aile finansal yükümlülüklerin üstesinden gelemezse, kızlarının erkeğin ailesi
tarafından intikam nedeniyle öldürülmesini kabullenir. Sonrasında ise, polisin de
derinlemesine incelemediği ‘ölümle neticelenen kazalar’ meydana gelir.
Dünyanın birçok yerinde namus adına şiddet uygulanmakta, suç işlenmektedir.
Birleşmiş Milletler tarafından 2000 yılında yayınlanan bir rapora göre, 14 farklı
ülkede, her yıl en az 5000 genç kız ve kadın namus cinayetlerinin kurbanı
olmaktadırlar. Ancak gerçek rakamların bunun çok daha üzerinde olduğu tahmin
edilmektedir, çünkü çok küçük bir bölümü yargıya intikal eden olayların çoğu
titizlikle incelenmemektedir.
Namus cinayetlerinin çoğu örtbas edildiği için, gerçek rakamları belgeleyen resmi
istatistikler mevcut değildir. Genç kızlar ve kadınlar bu cinayetlerin meydana geldiği
ülkelerde genellikle nüfus kütüklerine de kayıtlı olmadıklarından, ölümleri de dikkat
çekmez. Pakistan, Afganistan, Irak, Lübnan, Ürdün, Đsrail/Filistin ve Türkiye gibi
ülkeler, kadınların tehlike altında bulunduğu bölgelere örnek gösterilebilir. Daha çok
Đslam dinini benimseyen ülkelerde ve gruplarda görülen namus cinayetlerinin dinle
kesin bir bağlantısı yoktur. Đslam din bilginleri, namus cinayetlerinin dini gerekçelere
dayandırılamayacağını belirterek, sorunu geleneklere bağlamaktadırlar. Kuşkusuz,
geleneklerin otoritesi kadınların yanında yer almadığından, namus adına uygulanan
şiddet, erkeklerin kadınlardan üstün tutulduğu, erkeğin ve erkeğin ailesinin
namusunun kadının yaşamından daha değerli görüldüğü geleneksel, ataerkil
toplumların bir gerçekliğidir.
Namus cinayetlerinin vuku bulduğu coğrafya Đslam ülkeleri ile sınırlanamaz:
Birleşmiş Millet raporuna göre Brezilya, Ekvator, Hindistan, Đtalya gibi ülkelerde de
bu tür vakalara rastlanabilmektedir. Ayrıca Avrupa’da yaşayan göçmen ailelerde de,
namus adına uygulanan şiddetin örnekleri görülebilmektedir.
Aileler ile genç kızlar arasında kuşak çatışmasının yaşandığı dönüşüm sürecinde olan
toplumlar özellikle risk altındadır. Bu toplumlarda genç kızlar okul ve basın-yayın
organları aracılığıyla farklı yaşam biçimlerini tecrübe ettiklerinden, ailelerinin
kendilerine tanıyacaklarından daha fazla özgürlük talep ederek kendi ayakları
üzerinde durmak isterler. Bu genç kızlar, ailelerine göre erkeklerle aynı oda içinde
bulunmak dahi büyük bir suç teşkil ederken, erkeklerle okula gitmekte, onlarla
birlikte çalışmakta, ekonomik özgürlüklerini elde etmektedirler ve hayatlarını, batı
medyasında örneklerini gördükleri kadınlar gibi, kendi kararlarına ve isteklerine
göre biçimlendirnektedirler.
Kadına yönelik şiddet geleneksel ataerkil toplumlara özgü bir olgu değildir.
Kadınlar, Avrupa ülkelerinde de erkekler tarafından öldürülmekte, psikolojik ve
fiziksel şiddete maruz kalmaktadırlar. Namus adına uygulanan şiddet, Avrupa’da
rastlanan ’ev içi şiddetten’ ya da ‘ihtiras nedeniyle uygulanan şiddetten’ şu önemli
noktalarda ayrılır:
Đhtirasa dayalı şiddet kadının o anki ya da eski eşi/hayat arkadaşı tarafından
uygulanırken, namus adına uygulanan şiddette bütün ailenin payı vardır. Ailenin
Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler
263
birçok üyesi fail olabilir: Baba, erkek kardeş, amca, kuzen vs... Buna mukabil olarak,
potansiyel kurbanların alanı da geniştir. (Kız kardeş, kız evlat, kuzen vs...)
Đhtirasa dayalı şiddet ile namus adına uygulanan şiddetin nedenleri farklıdır, ancak
birçok olayda ortak amaç kadın cinselliğini kontrol altında tutabilmektir. Bir erkeğin,
yabancı bir erkekle evlilik dışı ilişkisi olduğu gerekçesiyle kız kardeşini
öldürmesi‘klasik namus cinayetlerine örnek teşkil eder. Eşinin kendisini terk etmesini
ya da aldatmasını kabullenemeyen, kendisini rencide olmuş ve incinmiş hisseden bir
erkeğin karısını öldürmesi ise tipik bir ihtiras cinayetidir.
Đhtiras cinayetleri genellikle erkek tarafından tek başına ve üzerinde fazla plan
yapılamdan işlenirken, namus cinayetleri aile ya da aile meclisi tarafından ortak
planlanır.
Ailenin lekelenen namusu ancak zanlının öldürülmesi ile temizlenir. Bu nedenle aile
namusunu lekelemekle suçlanan kadın kaçsa bile, hayatına tehdit altında devam eder,
ailesi tarafından öldürülme tehlikesinden yıllar boyunca kurtulamaz. Bu nedenle
kadınlar bir ömür boyu saklanmak zorundadırlar. Buna karşıun gururu incinen ya da
kıskançlık besleyen bir erkek yeniden bir başkasını sevebilir, eski eşini takip etmeyi
bırakabilir.
Namus adına işlenen suçlar, aile ve toplum tarafından bütün aile üyeleri için
konulmuş, bağlayıcı bir kurallar ağı içerisinde gerçekleşir. Bu kuralları ihlal edenler,
bütün aileyi çiğnemiş olurlar. Đhtirastan dolayı işlenen suçlarda ise, sadece erkeğin
kendi gururu incinmiştir.
Toplum, aile namusunun zedelendiği durumlarda ‘namus cinayetini’ onaylar hatta
teşvik ederken, ihtiras cinayetleri söz konusu olduğunda yargılayıcı bir tavır
sergileyebilir. Bu nedenle, namus cinayetlerinin potansiyel kurbanlarının kendilerini
şiddetten koruyabilmeleri çok zordur, çünkü aile içerisinde de yardım
isteyebilecekleri biri yoktur.
Bir cinayet vakasında, yalnızca failin etnik kökeni göz önünde bulundurularak,
cinayetin ‘namus adına işlendiği’ sonucuna varılmamalıdır. Cinayet incelenmeli ve
doğru sınıflandırılmalıdır, çünkü namus cinayetleri ile ihtiras cinayetleri arasında
güçlü bir bağ olabilir. Namus adına cinayet işleyen bir erkek, karısı kendisini terk
ettiği için öfkeli ve intikam hisleriyle dolu olabilir.
Vikipedi’den ve Terre des Femmes Örgütü’nün incelemelerinden alınan bu uzun
açıklamalar ile namus cinayetlerinin unsurlarını ayrıntılarıyla betimlemiş olmayı
umuyorum. Değinilen literatürün istatistiki ampirik çalışmaların rakamlarını ve isimleri
bilimsel bir doğruluk içinde verdiğini düşünüyor, bu açıklamaları bu bölümün sonucu
için yeterli buluyorum.
Bu namus anlayışının nereden kaynaklandığı ve ne oranda töresel olduğu ise
derinlemesine tartışılabilir. Bu yöndeki çaba gerçektir.
Namus cinayetinin nasıl gerçekleştiğini gözler önüne serebilmek için bu konu
hakkındaki yeni yayınlanmış bir gazete haberine kısaca değinmek istiyorum. Bu haber,
264
Hayrettin Ökçesiz
bir namus cinayetinin nasıl gerçekleştiği hakkındadır. Haber, Radikal gazetesi
muhabirlerinden Timur Soykan’a aittir (26.6.2007):
17 yaşına geldiğinde babası Birgül'ü karşısına alıp konuştu. Birgül ne söyleyeceğini
ve söz hakkının olmadığını biliyordu. Babası, "Batakların oğlu, Resul'le
evleneceksin" dedi. Bataklar Ağrı'da kalabalık bir aşiretti. Evlendirileceği Resul, 16
yaşındaydı. O da evleneceğini, babasından öğrenmişti. O da Ağrı'dan göç eden
kalabalık bir ailenin oğluydu. Onun da söz söyleme hakkı yoktu.
Yıllar geçti, çocukları olmadı. Doktordan Birgül'ün çocuğunun olamayacağını
öğrendiler. Artık istenilmiyordu. Resul'ün ailesi, kuma alması için baskı yapıyordu.
Buna direndiler. Üç yıl önce Đstanbul'a gelerek Đkitelli'de tek oda bir gecekondu
kiraladılar. Resul, evlerinin yakınında bir ayakkabı atölyesinde iş buldu. Ailenin
kuma baskısı arttıkça çiftin huzuru bozuluyordu. Đki yıl önce gecenin karanlığında,
yoksul gecekondudan Birgül'ün çığlıkları yükseliyordu. Resul, onu döverken 'çocuğun
olmuyor', 'kuma' bağırışları duyuluyordu. Defalarca evine sadece 300 metre uzaktaki
babasının evine kaçtı. Törenin kuralları açıktı, kadının baba evine dönüşü yoktu.
Kocasına gönderildi. 15 Temmuz 2006 günü artık dayanamadığını düşündü. Önceki
gece yine dövülmüştü. Yoksul odalarında bütün değerli eşyalarını sığdırdıkları çeyiz
sandığını açtı. Biraz para alıp kaçtı.
Birgül'den bir hafta haber alınamadığında artık törenin kurallarından dönüş yoktu.
Dedikodu kısa sürede yayılmış, Ağrı'daki köylerine ulaşmıştı. Kalabalık Batak
aşiretinin reisleri, daha önce adını bile duymadıkları Birgül'ün kaderini
belirleyecekti. Đstanbul'a gittiler. Onlarca kişiden oluşan aile meclisi, Gaziosmanpaşa
Karabekir Mahallesi ve Sarıgazi'de toplandı. Birgül'ün ailesi de meclisini toplamıştı.
Namusun temizlenmesini onların içinde de söyleyenler vardı. Ama Birgül'ün babası,
kardeşleri karşı çıktı. Resul aşiretinin adamları defalarca evlerine geldi. "Ya babası
öldürecek ya da kardeşlerinden biri" dediler. Öldürmeleri için onları tehdit
ediyorlardı.
Bu süre içerisinde Resul, işine gitmedi. Patronu çağırdığında iş arkadaşlarının,
patronunun yüzüne hiç bakmadı. Yanında akrabası olduğunu söylediği karanlık
yüzler vardı. Patronu Ömer Yıldırım, yaşadıklarını duymuştu, elini kana
bulamamasını söyledi. Resul sadece "Ölmesi gerek, ben insan içine çıkamaz oldum.
Ama kendi ailesi gereğini yapacak" dedi.
Törenin cezası için sabırsızlananlar, Birgül'ü arıyordu. Resul Batak, 24 Temmuz
2006 günü Şehit Ziya Kaya Polis Merkezi'ne karısının kayıp olduğunu söyleyerek
başvurdu. Üç gün sonra Birgül, aynı karakoldaydı. Đki gün mahalledeki elma
bahçelerinin kuytusunda yatmıştı. Uzaklara gidebilmek umuduyla otogardan rastgele
bir otobüsle Denizli'ye gitmiş, parası tükenince dönmüştü. Tek güveneceği insan
ablasıydı. Onun yanına gitti. Ancak eniştesi, tehlikenin farkındaydı. Onu Đkitelli'deki
Şehit Ziya Kaya Polis Merkezi'ne götürdü. "Bu kızı öldürecekler. En azından bir süre
burada kalsın", diye yalvarıyordu. Oradaki 27 Temmuz 2006 tarihli tutanakta Birgül
şunları söylüyordu: "Kocamla çocuğumuz olmadı, bunun için hep beni dövüyordu.
Dayanamadım, evden kaçtım. Namusumu kirletmedim. Beni kocama, babama
vermeyin. Can güvenliğim yok, beni öldürürler..."
Saklanacağı yer yoktu. Polis de ona başka bir seçenek sunmadı. Polis, okuma yazma
bilmeyen eniştesine Birgül'ü karakoldan aldığına ilişkin bir tutanak imzalattı. Đsminin
açıklanmasını istemeyen yakınlarının ifadelerine göre polis, Birgül'ü 'yediemin'
Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler
265
olarak belirlediği akrabalarına verdi. Artık törenin elindeydi. Bir arabayla gece
karanlığında ıssızlığa götürülürken yanında kocası ve kocasının iki akrabası vardı.
Olimpiyat stadının yakınındaki bir boş arazide Resul, karısına doğrulttuğu silahın
tetiğini çekemedi. Namuslarına sövülerek Birgül'ün ablasının evine götürüldüler.
Burada her şeyi arkalarında bırakarak kaçmayı konuştular. Ertesi gün kapı çalındı.
Yine Resul'ün akrabalarıydı. Onları bu kez Arnavutköy'deki ormanlık bir alana
götürdüler. Sabaha karşı Resul ve Birgül gözleri yaşlı, yine evin kapısındaydı. Resul
tetiği çekmemişti. Karısını sevdiğini, öldürmeyeceğini anlatıyordu.
Bu sırada başka aşiret reislerinin araya girmesiyle pazarlıklar başladı. Bataklar,
Birgül'ün öldürülmemesi karşılığında para, Resul'e genç bir kız almalarını ve silah
istediler. Memleketlerinde yine söz söyleme hakkı olmayan bir kız bulmuşlardı.
Pazarlıklar sürerken Türkiye'yi Avrupa'ya bağlayan TEM otoyulunun Đkitelli Ayazma
Mevkii'ndeki boş arazide dört el silah patladı. Yüzlerce aracın geçtiği yolun
gürültüsünde kurşun sesleri kayboldu. 30 yaşındaki Birgül Batak kanlar içinde yerde
yatıyordu. Birkaç saat sonra Birgül'ün can güvenliğinin olmadığını söylediği Şehit
Ziya Kaya Polis Merkezi'nin kapısına Resul Batak geldi. 'Karımı öldürdüm' dedi.
Tehdit edilen ailesi kızların cenazesine bile sahip çıkmadı. Batak aşiretinde cinayete
karşı olan biri cenaze işlemlerini yaptı.
Resul Batak, polisteki ve çıkarıldığı nöbetçi sulh ceza mahkemesinde susma hakkını
kullandı. Bakırköy 2. Ağır Ceza Mahkemesi'nde çıkarıldığı davanın ilk duruşmasında
konuştu. Karısıyla çocuğunun olmamasından dolayı iki yıldır huzurlarının
kalmadığını, sürekli kavga ettiklerini anlattıktan sonra cinayette ağır tahrik indirimi
sağlayacak şekilde ifade verdi. Karısını evinin yakınında bir adamla gördüğünü,
adamın kaçtığını, kendisine hakaretler eden karısını öldürdüğünü anlattı. Duruşmada
Birgül'ün babası Abdulbari Kızılkaya da davacı olmadığını söyledi.
D. Namus cinayetlerinin kurbanları ve devletin koruyucu ve önleyici önlemler
Aşiret ya da aşiret benzeri toplumların üyeleri, aşiretin o kadar büyük baskısı
altındadırlar ki, bu şiddet içeren dünya nedeniyle Resul’ü en iyi anlatan kelimelerin
Fallada’nın ünlü romanının adı olduğunu düşünüyorum: ‘Küçük adam, ne oldu sana?’
Bu bölüme kadar namus cinayetlerinin suç unsurlarını açıklamaya çalıştım.
Açıklamalar aynı zamanda bu sosyal gerçekliğin nasıl oluştuğunu anlamaya yönelikti.
Son olarak, ölen ve öldüren olarak bu trajik oyunda rol alan kurbanlar hakkında da bir
kaç söz edilmesi gerekir. Ceza hukuku politikasının bu durumda somut ceza adaletini
nasıl sebeplendirdiği de mercek altına alınmak zorundadır.
‘Sivrisinekleri tek tek yakalamak yerine bataklığı kurutma’ benzetmesi kuşkusuz bu
konu için de geçerlidir. Bazen bize sivrisinekleri tek tek yakalamak daha gerçekçi
görünebilir. Ancak insanları önce fail olarak yetiştirmek, sonra da en ağır ceza ile
cezalandırmak ne kadar adildir? Tabii ki adil değildir. Bunu hepimiz biliyoruz. Ancak
bunu bir türlü aşamıyoruz. Sessiz bir şekilde, cezanın önleyici etkisi olacağı
266
Hayrettin Ökçesiz
düşüncesinden yola çıkıyoruz. Önleyebilme umudunun hukukçulardaki adı adalettir.
Adalet bu bağlamda umut tanrısına kurban vermekten başka bir şey değildir. Bu bizim
alışkanlığımızdır. Ceza hukukuna ilişkin tatırtaşmalar her zaman failin nasıl
cezalandırılması gerektiğine yöneliktir. Bu tartışmalarda sosyal gerçekliklerin etkin ve
radikal bir biçimde bertaraf edilmesi ve kadınların korunması konuları üzerinde
durulmaz. Bu ortamda ceza, bir kefarettir. Namus cinayetleri ve kan davası failleri de
kendilerine verilen cezayı bir kefaret biçiminde yorumlamaktadırlar. Zira faiiler
işledikleri suçtan dolayı pişmanlık duymazlar, anak gurur duydukları vakalar mevcuttur.
Ceza hukuku dogmatiğinde biz olaya karşı değil, en fazla faile karşı adil olabiliriz.
(Olayın faili karanlıkta bıraktığı hallerde, faile karşı da adil olamayız. Ancak bu namus
cinayetleri için geçerli değildir. Çünkü suçun bertaraf edilmesi, cezadan fazlasını
gerektirmektedir. Günümüzün sivil toplumu, insanları kurban etmektense, çaba ve güç
harcayarak sorunu çözmeyi kolaylıkla başarabilir. Ancak bu bir irade meselesidir.
Toplumun bilinci noksan değildir. Bu argüman ile pek tabii ki toplumsal dönüşüm
sürecinde hukukun bir araç olarak ihmal edilmesi gerektiğini ima etmiyorum. Bilakis,
bence sadece yasma ile ilişkiler yeniden biçimlendirilebilir, ceza hukukunun
küçümsenemeyecek bir rolü vardır. Ben yalnızca, ceza hukuk dogmatiğinin namus
cinayetlerini önlemede büyük bir önem teşkil etmediği düşüncesini savunuyorum.
Bu açıklamaların ışığında size, Türkiye Büyük Millet Meclisi tarafından hazırlanan
ve namus cinayetleri sorununun çözümüne yönelik perspektifler sunan bir çalışmayı
takdim etmek istiyorum. Çalışma ‘TBMM Kararı Töre ve Namus Cinayetleri ile
Kadınlara ve Çocuklara Yönelik Şiddetin Sebeplerinin Araştırılarak Alınması Gereken
Önlemlerin Belirlenmesi Amacıyla Kurulan 10/148, 182, 187, 284, 285 Sayılı Meclis
Araştırması Komisyonunun Raporu’ olarak adlandırılmıştır.
Raporun 104. sayfasında ‘Çözüm Önerileri’ başlığı göze çarpmaktadır. Çözüm
önerileri 5 bölüme ayrılmıştır: Önleyici ve Koruyucu Tedbirler, Hizmet Kurumları,
Eğitim, Sağlık ve son olarak Hukuk. Ben de komisyonun çözüm önerilerine değinmenin
faydalı olacağı kanaatindeyim.
I. Çözüm Önerileri: Koruyucu ve Önleyici Tedbirler
Devlet, kadın ve erkek arasındaki ekonomik eşitsizliğin ortadan kaldırılması için
gerekli tedbirleri almalıdır.
4320 sayılı Ailenin Korunmasına Dair Kanunun tanıtımı yönünde çok yönlü
çalışmalar yapılmalıdır.
Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler
267
Eğitimini yarıda bırakmış kadınların eğitimlerini tamamlayabilmeleri ve aktif olarak
iş yaşamına katılmaları için ihtiyaç duydukları destek hizmetlerinin (yuva, kreş,
gündüz bakımevi gibi) sağlanmalıdır.
Đşe alınmada eşitliği sağlayıcı önlemler alınmalı, işyerinde cinsiyete dayalı
ayrımcılığın olmaması için işverenlerin ve yöneticilerin gerekirse pozitif ayrımcılık
yapmaları gerekmektedir.
Kadınların istihdam olanakları ve iş kurmak için gereksinim duydukları kredi
almalarını kolaylaştıracak düzenlemeler yapılmalıdır.
Evlilik öncesi çiftlerin yardım almaları konusunda “Evlilik ve Evlilik Danışmanlığı”
hizmetlerinin kurumsallaşması ve yaygınlaştırılması gerekmektedir.
Aile Mahkemeleri ve Çocuk Mahkemelerinde görev yapacak yargı mensuplarının,
pedagogların, sosyal hizmet uzmanlarının, psikologların toplumsal cinsiyet bakış
açısı eğitimi alması ve Aile Mahkemeleri Kanunu uyarınca bu mahkemelerde görev
alacak pedagogların, sosyal hizmet uzmanlarının, psikologların kadrolarına
atanmaları en kısa sürede yapılmalıdır.
Belediyelerin ve Millî Eğitim Bakanlığı’nın Halk Eğitim Merkezleri ile SHÇEK’in
Toplum Merkezleri’nde kadın çalışmaları yapılmalıdır. Sivil toplum kuruluşlarıyla
işbirliği sağlanarak söz konusu merkezlerde okur-yazarlık, kadının insan hakları,
toplumsal cinsiyet rolleri, özgüven gibi kadına yönelik güçlendirici çalışmalar
yapılmalıdır.
Kadına yönelik şiddetle ilgili spot filmler üretilmeli, ulusal, bölgesel ve yerel
medyada ulusal bir kampanya çerçevesinde gösterilmesi sağlanmalıdır.
Kadına yönelik şiddettin önlenmesine ilişkin mülki idare amirlikleri ve yerel
yönetimlerce broşürler hazırlanmalı, hazırlanacak bu broşürlerin, halka açık
alanlarda ve kamu hizmet birimlerinde dağıtımı sağlanmalıdır.
Diyanet Đşleri Başkanlığı, kadına yönelik şiddetin önlenmesi konusunda; toplumu
bilinçlendirmek üzere hutbe ve vaazlar vermeli, yazılı ve görsel yayınlar yapmalı ve
çeşitli etkinlikler düzenlemelidir.
Bütün kamu kurum ve kuruluşları ile, sivil toplum kuruluşlarında kadına yönelik
şiddet konusunda duyarlığını ve sorumluluğunu artırıcı bir kampanya düzenlenmeli
bu alanda yapılmış olumlu girişimlerin duyurulması sağlanmalıdır.
Kadın-erkek eşitliğini önemseyen, kadın haklarının gelişmesi konusunda destek veren
erkek gruplarının sayısının artırılması konusunda gerekli önlemler alınmalıdır.
Kent planlamasında, sokak ve parkların iyi aydınlatılması ve kadınların acil telefon
hatlarına kolay ulaşabilmesini sağlamak amacıyla telefon kulübelerinin sayılarının
artırılması gibi kadına yönelik şiddetin önlenmesi konusunda gerekli hizmetlerin
sunulması sağlanmalıdır.
II. Hizmet Kurumları
Devlet kadınlara yönelik her türlü şiddet eyleminin önlenmesini bir devlet politikası
olarak kabul etmelidir. Bu alana yönelik bir bütçe oluşturularak, toplumsal cinsiyet
268
Hayrettin Ökçesiz
rolleri açısından bütçelerin etki ve sonuçları görünür kılınarak, toplumsal cinsiyete
dayalı bütçe analizleri yapılmalıdır.
TBMM bünyesinde “Kadın-Erkek Eşitliği Komisyonu” adı ile daimi bir komisyon
oluşturulmalıdır.
KSGM koordinatörlüğünde bir “Kadına Yönelik Şiddet Đzleme Komitesi”
kurulmalıdır.
Toplumsal cinsiyete duyarlı politikaların devletin bütün ana plan ve programlarının
içine entegre edilmesi, ilgili kurum ve kuruluşlar arasında işbirliğinin sağlanması,
programların ve sonuçların izlenme ve değerlendirilmesi için gerekli mekanizmaların
oluşturulması ve var olan mekanizmaların işler hale getirilmesi sağlanmalıdır.
Kadına yönelik şiddete karşı alınacak önlemler bir ulusal plan çerçevesinde yasal,
kurumsal, eğitsel ve kültürel alanlara yönelik, kapsamlı olarak belirlenmelidir. Bu
plan hazırlanırken toplumsal cinsiyet bakış açısına sahip bir plan olması
sağlanmalıdır.
Kadın erkek eşitliğine aykırı politikalar, yasal düzenlemeler ve uygulamalar
kaldırılmalı, toplumda kadın ve erkek eşitliği sağlanıncaya kadar, kadınlara pozitif
ayrımcılık yapılması bir devlet politikası olarak kabul edilmelidir.
Ülke genelinde tüm kamu kurum ve kuruluşları, üniversiteler ve özel sektör
çalışanlarına yönelik “toplumsal cinsiyet eşitliği” eğitimi verilmesinin zorunlu hale
getirilmesi sağlanmalıdır.
Kadından Sorumlu Devlet Bakanlığı koordinasyonunda bütün kamu kurum ve
kuruluşları, üniversiteleri, sivil toplum kuruluşlarını, özel sektör ve yerel yönetimleri
de kapsayacak “2006-2010 Kadına Yönelik Şiddetin Önlenmesi Eylem Planı”
hazırlanmalı ve uygulamaları takip edilmelidir.
Yasa koyucuların, kadınları doğrudan ilgilendiren kanunların yapım sürecinde, ilgili
kamu kurum ve kuruluşlarının yanı sıra, sivil toplum kuruluşlarının ve üniversitelerin
kadın araştırma ve uygulama merkezlerinin de görüş ve önerileri alınmalıdır.
Kadına yönelik şiddetin önlenmesinde çalışmalar yapmakta olan tüm kamu kurum ve
kuruluşları, sivil toplum kuruluşları, üniversitelerin kadın çalışması yapan araştırma
merkezleri ve yerel yönetimler arasında koordinasyonun sağlanarak, ortak bir
“hizmet ağı modeli” oluşturulmalıdır.
SHÇEK bünyesinde hizmet veren “183 Aile, Çocuk, Kadın ve Sosyal Hizmet ve
Özürlü Çağrı Merkezi”nin çalışmasındaki sorunların giderilmesi, daha işlevsel
kılınması ve bunun için gerekli tedbirlerin alınması sağlanmalıdır.
Ülke genelinde 24 saat hizmet verecek ücretsiz “ALO ŞĐDDET HATTI”
oluşturulmalıdır. Bu hatlarda şiddet konusunda eğitim almış personelin görev
yapması sağlanmalıdır.
4320 sayılı Ailenin Korunmasına Dair Kanun’un uygulanması aşamasında daha
etkili bir sonuca ulaşmak için şiddet uygulayan bireylerin rehabilitasyona tabi
tutulmaları konusunda gerekli bütün yasal ve kurumsal alt yapı oluşturulmalıdır.
Hak arama sürecindeki yasal prosedür mağdurlar lehine basitleştirilmeli, sağlıkla
ilgili kayıtlar başta olmak üzere gerekli belge ve kayıtların ücretsiz hazırlanması
Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler
269
sağlanmalıdır. Bu süreç her aşamasında, kadının özel hayatına saygılı, kadını
koruyucu olmalıdır.
Şiddet mağduru kadına emniyet birimlerinde uygulanacak prosedür ve atılacak
adımlarla ilgili olarak genel broşür hazırlanmalıdır.
Sosyal Hizmetler ve Çocuk Esirgeme Kurumu (SHÇEK) için bütçeden ayrılan pay
artırılmalı, kadın sığınma evlerinin/kadın konukevlerinin nitelik ve nicelik açısından
Avrupa Birliği standartlarına uygun hale getirilmeli ve hizmet sunacak personelin
kadın bakış açısına sahip olması sağlanmalı, anılan merkezlerin gizlilik ilkesine
uygun olarak hizmet vermeleri konusunda gerekli özen gösterilmelidir.
Kadın sığınma/konuk evlerinin kuruluşu ve işletilmesi ile ilgili mevzuatın gözden
geçirilerek Avrupa Birliği standartları doğrultusunda yeniden hazırlanması ve yerel
yönetimlere kadın sığınma/konuk evi açma konusunda zorunluluk getirilmesi
sağlanmalıdır. Açılan kadın sığınma/konuk evlerinin mevzuatta belirtilen
standartlara uygunluğu düzenli olarak denetlenmelidir.
Sivil toplum kuruluşları tarafından kurulmuş ve kurulacak olan bağımsız kadın
sığınma evi ve kadın danışma merkezlerini açma ve işletme girişimleri yerel
yönetimler ve Đl Özel Đdareleri tarafından mali destek de dahil olmak üzere çok yönlü
desteklenmelidir.
Şiddete uğrayan ve özellikle sığınma evlerindeki ihtiyacı olan kadınları danışma
merkezleri ile sığınaklara başvuran kadınları ekonomik olarak güçlendirmek, yeniden
ev kurmalarını sağlamak amacıyla bir “Kadın Destek Fonu” oluşturulmalı ve
kadınların uygun işlere yerleştirilmesi sağlanmalıdır.
Şiddet gördüğü için kadın sığınma/konuk evine yerleştirilen kadınların buradan
çıktıktan sonra kendi ayakları üzerinde durmayı başarmalarını sağlamak ve
desteklemek için kadınlara devletin sahip olduğu kaynaklardan geçici konut tahsisi
yapılmalıdır.
Avrupa Birliği bünyesinde yürütülmekte olan çocuklar, gençler ve kadınlara karşı
şiddetin önlenmesine yönelik DAPHNE II (2004-2008) programını ülkemiz de
imzalamalıdır.
Kadına yönelik şiddet konusunda ulusal bir veri tabanı bulunmamaktadır. Mevcut
veriler de sağlıklı ve yeterli değildir. Bu nedenle bu konularla ilgili Bakanlıkların
sağlıklı veri oluşturabilmeleri için toplanacak verilere yönelik standart soru formları
hazırlanmalı ve sonuçları tek elde (Türkiye Đstatistik Kurumu) toplanarak ulusal veri
tabanı oluşturulmalıdır.
Kadına yönelik şiddetin neden ve sonuçları ile toplumsal maliyetinin araştırılması ve
şiddetin önlenmesine ilişkin projelerin üretilmesi ve gerçekleştirilmesi yönünde ilgili
kuruluşlara destek verilmelidir.
Ülke içinde politika, program geliştirmeyi teşvik edecek bilgilerin daha hızlı
üretebilmesi için üniversitelerin Kadın Sorunlarını Araştırma ve Uygulama
Merkezleri teşvik edilerek araştırma yapmaları ve yayınlamaları sağlanmalıdır.
270
Hayrettin Ökçesiz
III. Eğitim
Kadına yönelik şiddet konusunda zararlı gelenek ve göreneklerin tespit edilerek buna
yönelik tutum ve davranış biçimlerini değiştirmelerini sağlayıcı eğitim programları
hazırlanmalıdır. Kadına yönelik aile içi şiddetin önlenmesine yönelik olarak başta
erkekler olmak üzere ailenin tüm bireylerinin eğitilmesi ve özellikle öfkenin kontrolü
ve kişiler arasında sağlıklı iletişim becerileri konusunda yaygın eğitim
programlarının hazırlanmasında devletin gerekli çalışmaları yapması gerekmektedir.
Özellikle ekonomik yönden geri, geleneksel değerlerin hakim olduğu kırsal
bölgelerde kız çocuklarının eğitime katılmaların sağlamaya yönelik olarak kız yatılı
ilköğretim ve ortaöğretim bölge okullarının açılması ve yaygınlaştırılması
gerekmektedir.
Askerlik eğitiminde, camilerde, kahvehanelerde, çok sayıda erkek çalışan istihdam
eden kuruluşlarda kadına yönelik şiddet konusunda erkeklere yönelik zihniyet
dönüşümünü sağlayacak eğitim programları düzenlenmelidir.
Şiddete uğrayan kadınların başvurabilecekleri, rehberlik ve danışmanlık hizmeti
alabilecekleri merkezlerin tanıtımı ile kadınlara yönelik bilinç yükseltme ve eğitim
çalışmaları konusunda ulusal bir bilgilendirme kampanyası yürütülmelidir.
Sağlık görevlileri, yargı mensupları, kolluk kuvvetleri, öğretmenler, sosyal hizmet
uzmanları, psikologlar, çocuk gelişimi uzmanları, ve diğer meslek gruplarının lisans
ve hizmet içi eğitim programlarında kadına yönelik şiddet konusu yer almalıdır.
IV. Sağlık
Sağlık hizmeti sunan kurumlarda çalışan sağlık personelinin kadına yönelik şiddeti
tanıması, tespit etmesi, gerekli müdahaleleri yapabilmesi ve şiddete uğrayan
kadınları uygun kuruluşlara yönlendirmeleri için gerekli alt yapının oluşturulması ve
sağlık çalışanlarının mezuniyet öncesi ve sonrası eğitim programlarında kadına
yönelik şiddet konusuna yer verilmelidir.
Tüm sağlık kuruluşlarında şiddet mağduru kadınlara yönelik özel birimlerin
oluşturulması zorunlu hale getirilmelidir. Bu birimlerde hekim ve hemşire gibi sağlık
çalışanlarının yanı sıra kadına yönelik şiddet konusuna duyarlı sosyal hizmet uzmanı
ve psikologların çalışması sağlanmalıdır. Bu birimde çalışanların kadına yönelik
şiddeti tanıma, ve şiddet gören kadına yönelik hizmet veren mekanizmaları harekete
geçirebilmek için gerekli bildirimi yapmaları sağlanmalıdır
Aile planlaması hizmetleri başta olmak üzere bütün üreme sağlığı hizmetlerinin
özellikle birinci basamak sağlık kuruluşlarında kadınlar için ücretsiz, ulaşılabilir ve
kaliteli bir şekilde verilmesi sağlanmalıdır.
V. Hukuk
“Çerçeve Eşitlik Yasası”nın ivedilikle çıkarılması gerekmektedir.
Anayasamızın “Kanun önünde eşitlik” başlıklı 10. maddesine göre;
Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler
271
“Herkes, dil, ırk, renk, cinsiyet, siyasi düşünce, felsefi inanç, din, mezhep ve benzeri
sebeplerle ayırım gözetilmeksizin kanun önünde eşittir.
(Ek fıkra:7/5/2004-5170/1.md.) Kadınlar ve erkekler eşit haklara sahiptir. Devlet, bu
eşitliğin yaşama geçirilmesini sağlamakla yükümlüdür...”
hükmünün gereği olarak devlet bu amir hükmü hayata geçirecek başta yasal
düzenlemeler olmak üzere gerekli her türlü tedbiri almalıdır.
Yürürlükteki mevzuatımızdaki kadın-erkek eşitliğini zedeleyen düzenlemelerin
ayıklanması yönünde gerekli çalışmaların yapılması gerekmektedir.
4320 sayılı Ailenin Korunmasına Dair Kanun’un 1. maddesinde geçen “kusurlu eş”
ibaresinin “şiddet uygulayan birey” şeklinde düzeltilmesi; hâkimin anılan yasa
kapsamında hükmedebileceği tedbirlere ilişkin olarak yasanın 1. maddesinin (f)
bendinde geçen “ortak konut” ibaresinin yanına “veya şiddete maruz kalan bireyin
işyerine gelmemesi” ibaresinin de eklenmesinin, ayrıca 4320 sayılı Kanunun
korunma kapsamına mahkemece ayrılık kararı verilen veya yasal olarak ayrı yaşama
hakkı olan eşlerden birinin veya çocuklarının da dahil edilmesinin ve mahkemenin
vermiş olduğu tedbir hükmünün infazına ilişkin icra işlemlerinin de harçtan muaf
tutulması yönünde yasal düzenleme yapılmasının uygun olacağı düşünülmektedir.
Mevcut yasalarımızda halen kadın bedenini kontrol altında tutmayı amaçlayan,
kadının insan haklarının ihlaline neden olan hukuki düzenlemeler ivedilikle
yapılmalıdır.
Siyasi Partiler Yasasında kadınların siyasete katılımını destekleyen düzenlemeler
yapılmalıdır.
SHÇEK Ayni ve Nakdi Yardım Yönetmeliğinde sivil toplum kuruluşları tarafından
açılmış olan sığınma evlerinde kalan kadınlara kaldıkları süre içinde ayni ve nakdi
yardım konusunda yasal düzenlemeler yapılmalıdır.
Rapor, bu onbir öneriyi “Kadına Yönelik Şiddet Konusunda 3 Düzeyli Strateji” adlı
modelde toparlamakta.
1. Basamak: DEVLET
– Sıfır tolerans
– Ana plan ve programlara cinsiyet eşitliği bakış açısının yerleştirilmesi
– Toplumsal cinsiyet eşitliği eğitimi zorunlu hale getirilmesi
2. Basamak TOPLUM ve AĐLE
– Kültürel değerlerde pozitif yönde değişikliğin gerçekleştirilmesi
– Diyanet Đşleri Başkanlığı’nın kadının statüsünü yükseltme çalışmalarına daha aktif
katılımının sağlanması
– Toplumsal-kültürel diyalog yoluyla çözümün sağlanması
272
Hayrettin Ökçesiz
– Medya ve eğitim sistemi ile de destek sağlanması
3. Basamak BĐREY
– Kadının güçlendirilmesi
– Cinsiyet ayrımcılığının önlenmesi
– Şiddete uğramış kadına yönelik koruma sağlanması
– Yoksulluğun önlenmesi
Araştırma Komisyonu üyeleri, namus cinayetlerinin ve kadına yönelik şiddetin
önlenebilmesi, kontrol altına alınabilmesi için 60 madde üzerinde uzlaşmaya
varmışlardır. Dünyanın farklı yerlerinde, araştırma konusuna göre değişen farklı
biçimlerde ve içeriklerde çözüm önerileri görmek ve okumak mümkündür. Đngiltere’de,
Đsveç’te ya da Almanya’da ki çözüm önerilerinin daha farklı ele alındığı ve oradaki
sorunlara göre daha farklı biçimde somutlaştırıldığı görülebilir. Ben, Türkiye Büyük
Millet Meclisi’nin bu sorunu çeşitli faaliyetlerle değerlendirme biçimini
örneklendireceği düşüncesi ile bu çözüm önerilerine değindim. Bu rapor çok ciddi bir
şekilde hazırlanmış olsa da, bana sorunun çözümüne dair fazla umut vermemiştir.
Raporda, Tarım ve toprak reformu gibi radikal değişimlere hiç bir şekilde
değinilmemektedir. Erkeğin ve ailenin kadın üzerinde baskı kurmasına ve kadına şiddet
uygulamasına müsahama gösteren sosyal ahlaksal yapı üzerinde hiç durulmamaktadır.
Oysaki bütün dünya bu konu üzerinde yeniden düşünmelidir! Buna karşın rapor,
Türkiye Bütyük Millet Meclisi tarihinde kadınların temel hakları ve özgürlükleri
konusunda bir mihenk taşıdır.
E. Sonuç
Son olarak, Türk Ceza Hukukunun namus cinayetlerinin Türk Ceza Hukukundaki ele
alınış biçimine değinerek, Yeni Türk Ceza Kanunu’nun özellikle ağırlaştırılmış
maddelerinin nasıl sosyal olarak önleyici bir etkisi olduğunu, ceza hukukunun klasik
ceza ölçme araçlarının hangi ölçütlere göre belirlendiğini ve eğer fail birçok defa
işlediği suç ile gurur duyduğunu ve ruhsal olarak en ağır cezaya hazır olduğunu
defalarca vurgulamış ise fail ile kurban arasındaki dengeleme stratejilerinin nasıl
somutlaştırılması gerektiğini belirtmek istiyorum.
Namus cinayetleri çok ağır bir cezaya tabi olmalıdır ve öyle kalmalıdır. Ancak
insanların kadın ve erkek olarak var oluş ilişkileri kökten değiştirilmediği sürece
Namus Cinayetlerinin Cezalandırılabilirliği Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Kültürel Özellikler
273
başarıya ulaşamayacağımızın bilincinde olmak zorundayız: Đnsan yaşadığı gibi düşünür.
Ancak insan düşündüğü gibi de yaşar. Eğer değerler hayatın anlamı haline gelmişse,
‘Varlık’ ve ‘Değer’ arasındaki bu değişim etkisine ceza aracılığıyla yön verilemez.
Daha önce de değinildiği gibi, Türkiye Köy Enstitüleri ile sosyal değerlerin
değiştirilebilmesi için uzun bir yolculuğun ilk adımını atmıştır. Ancak, meyveleri dahi
alınamadan bu projeden vazgeçilmiştir.
Yasamanın sunduğu bütün olanaklar ve sivil toplumun mataryel temeli ile kadınları
ve çocukları şiddetin her biçiminden korumak amacıyla büyük mücadele başlatmanın
şimdi tam zamanıdır. Eğer sonuçları dürüstlükle değerlendirebilirsek, böyle bir
başlangıç ve yönelim, bizi temelde insanın insana sömürüsünün nedenlerini araştırmaya
yöneltecek politikalara ve planlara kadar götürür. Bu açıdan bakıldığında ceza hukuku
dogmatiğinin amacı ve sorumluluğu topluluklarda meydana gelen namus cinayetleri
tarih olana kadar, toplumun bütünü adına sert bir dille eleştirmek ve cezalandırmaktır.
Destekleyici tedbirler alınmadan, alınan önlemlerin belli bir işlev görmesi
beklenmemelidir.
Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel
des Internet(=Informatik)strafrechts
Wiss. Ass. Đlker Tepe1
A. Einleitung
Es gibt keinen Bereich des sozialen Lebens, in dem nicht ein massiver Einsatz von
Informationstechnologie denkbar wäre. Die Wirkung der Informations- und
Kommunikationstechnologie zeigt sich in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens.
Ohne das Funktionieren des Internets wäre die moderne Gesellschaft heute kaum
vorstellbar. Insofern ist der Schritt zur “Informationsgesellschaft” bereits getan. Die
Vorstellungen von einer Rechtsordnung für die Informationsgesellschaft waren lange
Zeit von weiten Freiheitsräumen geprägt; Staat und Recht wurden bei diesen Ansichten
an den Rand gedrängt.
Neue technologische Grundlagen führen auch zu neuen Formen des
Zusammenlebens. Diese Erkenntnis ist von großer Bedeutung, um die
Entwicklungslinie des modernen Strafrechts richtig nachvollziehen zu können. Denn
durch die Entwicklung eines moderneren Strafrechts wird versucht, angemessene und
effektivere Lösungen für die neuartigen Probleme der modernen Gesellschaft zu
finden.2 Da es sich bei der modernen Gesellschaft um eine Informationsgesellschaft
handelt, sind die (straf)rechtlichen Aspekte der Probleme der modernen Gesellschaft
wichtiger als andere.3 Es handelt sich in diesem Zusammenhang um den Vorrang der
Rechtsbereiche, die die Informationsgesellschaft direkt betreffen, insbesondere die des
Computer- und Internet(straf)rechts.
Das am 1.7.1926 in Kraft getretene türkische StGB beruht auf der Übernahme des
italienischen StGB in der Fassung von 1889 (Codice Zanardelli). Von den insgesamt
592 Artikeln des türk. StGB sind im Laufe der Zeit über die Hälfte neu gefaßt worden.
Das türkische StGB wurde ca. 60-zig mal überarbeitet. Ein Reformbedürfnis besteht
jedoch weiterhin. Nach den etwa 30 Jahre langen, intensiven Reformvorbereitungen,
trat am 1.Juni 2005 das neue türkische Strafgesetz in Kraft. Durch dieses neue
Starfgesetz wurden alle zuvor vorhandenen Gesetze vollständig außer Kraft gesetzt. Das
1
2
3
Universität Akdeniz, Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung für öffentliches Recht.
Ünver, Ceza Hukukuyla Korunması Amaçlanan Hukuksal Değer, Ankara, 2003, S. 443.
Ünver, Türk Ceza Kanunu’nun ve Ceza Kanunu Tasarısı’nın Đnternet Açısından Değerlendirilmesi,
IUHFM, C: LIX – S: 1-2, Đstanbul, 2001, S. 61 ff.
276
Đlker Tepe
neue türkische Strafgesetzbuch, die Strafprozessordnung und das Strafvollzugsgesetz
wurden bereits modifiziert. In diesem Vortrag will ich versuchen, die gesetzlichen
Regelungen des Computer- und Internetstrafrechts (Informatikstrafrechts) als die
wichtigsten strafrechtlichen Aspekte der modernen Gesellschaft mit den aktuellen
Entwicklungen in der Türkei nach dem in 2005 in Kraft getretenen türkischen StGB
zusammenfassend darzustellen.
B. Geschichtliche Entwicklung der Informatikdelikte im türkischen Strafrecht
Die Auseinandersetzungen um die Informatiksdelikte im türkischen Strafrecht lassen
sich vor dem Hintergrund der etwa zwanzigjährigen Entwicklung bis zum Jahr 2004
erklären, freilich in ihren verschiedenen Facetten und Abwandlungen.
I. Vorentwurf zum türk. StGB vom 1989
Im Jahre 1984 wurde eine Kommission zur Vorbereitung eines Entwurfs für ein
neues türkisches StGB gebildet, die 1987 erstmals einen Entwurf veröffentlichte. Im
Anschluss an die Diskussion, in der auch kritische Einwände erhoben wurden, entstand
im Jahr 1989 eine abschließende Fassung.4 Hinsichtlich der Straftaten im
Informatiksystem ist der Vorentwurf zum türkischen StGB von 1989 von Bedeutung, da
erst durch diesen Entwurf die Straftaten im Informatiksystem in das türkische
Rechtssystem eingefügt wurden. Die im Folgenden aufgeführten Straftaten mit der
Überschrift „Straftaten gegen die Öffentlichkeit“ bestehen insgesamt aus fünf
Paragraphen und stehen im zweiten Teil, des neunten Abschnitts. Im Folgenden sind die
im Vorentwurf 1989 geregelten Paragraphen kurz dargestellt:
Im § 342 mit der Überschrift „Durch Betrug an Daten gelangen und diese
rechtswidrig benutzen“ ist die Tathandlung unter Strafe gestellt, Programme, Dateien
oder irgendwelche Elemente aus einem automatisierten Datenverarbeitungssystem
rechtswidrig zu erlangen, um diese zu übertragen oder zu verbreiten und dadurch einem
Dritten Schaden zuzufügen.5
Im § 343 „Vorteil ziehen, Schaden zufügen“ ist die Tathandlung unter Strafe gestellt,
einem Dritten Schaden zuzufügen, indem man ein automatisiertes Datenverarbeitungs-
4
5
Hakeri, Tötungsdelikte im Türkischen StGB-Entwurf 1997, http://www.akader.info/
KHUKA/7_2000_ekim/totungsdeligte.htm (08.07.2007).
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik ve Hukuki Boyutlari Ile Bilgisayar Suclari, Đstanbul, 1997,
S. 208.
Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts
277
system oder Dateien oder irgendwelche Elemente teilweise oder gänzlich zerstört, oder
verändert, um sich einen Vorteil zu verschaffen, oder durch die Behinderung eines
Systems
zusammen
mit
der
Benutzung
eines
automatisierten
Datenverarbeitungssystems sich oder einem Dritten rechtswidrig zu bereichern.6
Die Tathandlung, aus einem automatisierten Datenverarbeitungssystem Dateien und
andere Komponenten zu speichern oder vorhandene Dateien oder irgendwelche
Elemente zu zerstören oder diese zu nutzen, um eine Urkunde zu fälschen mit der
Absicht diese als Beweismittel zu nutzen, ist im § 344 „Fälschung“ unter Strafe
gestellt.7
§ 345 „Nebenstrafen“ enthält zusätzliche Regelungen zu den in § 342 und § 343
vorgesehenen Strafrahmen. Beamte können vom Dienst ausgeschlossen werden, die
durch die Straftaten der §§ 342 und 343 im Gewerbe oder im Handel erworbenen
Sachen können beschlagnahmt werden und die Einrichtungen oder Unternehmen, die
bei der Durchführung der Straftaten mitgewirkt haben, können geschlossen werden.8
Im § 346 „Juristische Personen und Versuchform“ wird durch die Einführung einer
für den ganzen Abschnitt gültigen Regelung festgehalten, dass auch juristische Personen
für die Straftaten dieses Abschnittes zur Verantwortung gezogen werden und dass bei
einem Versuch das Strafmaß so hoch ist, wie bei einer vollendeten Tat.9
II. Eingeführte Regelungen durch das am 14.06.1991 in Kraft getretene Gesetz
Der Gesetzgeber hat mit dem Gesetz Nr. 3756 vom 14.06.1991 den Vorentwurf zum
türkischen (türk.) StGB von 1989- wenn auch nur teilweise - in das türk. StGB
(Nr. 765) eingefügt. Die Regelungen des Vorentwurfes über die Straftaten im
Informatiksystem wurden als elfter Teil eingefügt und beginnen ab dem § 525. Die mit
dem genannten Gesetz getroffenen Regelungen lauten wie folgt:
Die Regelung, die als § 525 lit. a türk. StGB ins Gesetzesbuch eingefügt wurde,
gleicht dem § 342 „durch Täuschung Daten besitzen und diese rechtswidrig anwenden“
aus dem Vorentwurf des türk. StGB von 1989. Auch das Strafmaß und die
Strafbegründung wurden exakt übernommen.10
6
7
8
9
10
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik, S. 208.
Kurt, Tüm Yönleriyle Bilişim Suçları ve Türk Ceza Hukukundaki Uygulaması, Ankara, 2005, S. 120.
Kurt (Fn. 7), S. 120.
Kurt (Fn. 7), S. 120-121.
Karagülmez, Bilişim Suçları ve Soruşturma – Kovuşturma Evreleri, Ankara, 2005, S. 126 ff.;
Yenidünya/Değirmenci, Mukayeseli Hukukta ve Türk Hukukunda Bilişim Suçları, Đstanbul, 2003,
278
Đlker Tepe
Genauso ist der § 525 lit. b türk. StGB mit seiner Strafbegründung („Vorteil ziehen,
Schaden zufügen“) identisch mit der im Vorentwurf vorgesehenen Regelung aus
§ 343.11
§ 525 lit. c türk. StGB unterscheidet sich in einigen Punkten von dem § 344
„Fälschung“ des Vorentwurfes zum türk. StGB von 1989. Die Strafbarkeit von
„Speichern und Zerstören“ entspricht dem des Vorentwurfes.
Jedoch war im Vorentwurf auch für das „Benutzen“ die gleiche Bestrafung vorgesehen. Im Gesetz Nr. 3756 ist für die Tathandlung des Benutzens von zerstörten
Dateien eine geringere Bestrafung vorgesehen.12 Ein weiterer Unterschied zum
Vorentwurf liegt darin, dass das Benutzen der zerstörten Datei oder der anderen
Komponenten vorsätzlich geschehen muss.13
Bezüglich der Nebenstrafen wurde im § 525 lit. d türk. StGB, im Unterschied zu
§ 354 des Vorentwurfes, die Beschlagnahmung und die Schließung von Einrichtungen
nicht aufgenommen.14 Ebenso wurden auch nicht die Regelungen aus dem § 346 des
Vorentwurfes zum türk. StGB von 1989 übernommen, die besagten, dass auch
juristische Personen für die Straftaten dieses Abschnittes zur Verantwortung gezogen
werden und dass bei einem Versuch das Strafmaß so hoch ist, wie bei einer vollendeten
Tat.15
III. Vorentwurf zum türk. StGB von 1997
Man kann zu Recht behaupten, dass die Regelungen im Vorentwurf zum türk. StGB
von 1997 bezüglich der Straftaten im Informatiksystem aus der französischen
Strafgesetzregelung von 1994 abgeleitet wurden und mit den Straftaten der § 323 Abs. 1
und § 323-7 des französischen Strafgesetzbuches übereinstimmen.16
Nachdem in § 347 Abs. 1 des Vorentwurfes „Zugang ins Datenverarbeitungssystem,
Dateien schädigen und zerstören“ die Tathandlungen des unbefugten Zugangs ins
Informatiksystem oder das weitere Verbleiben geregelt wurden, wurde im Abs. 2, die
durch die Tathandlung vorgenommene Löschung oder Veränderung der Dateien im
11
12
13
14
15
16
S. 54.
Kurt (Fn. 7), S. 122.
Dülger, Bilişim Suçları, Ankara, 2004, S. 207.
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik, S. 284.
Kurt (Fn. 7), S. 124; Dönmezer, Kişiler ve Mala Karşı Cürümler, 16. Auflage, Đstanbul, 2001, S. 623.
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik, S. 209.
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki Bilişim Suçlarının Değerlendirmesi, YÜHFD, Band II,
Heft 2, Đstanbul, 2005, S. 394.
Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts
279
Informatiksystem als Erschwerungsgrund aufgeführt. Außerdem wurde für das
Zerstören des Zugangs oder der im System gespeicherten Daten eine höhere Strafe als
die des Abs. 1 festgelegt. Im 3. Absatz wird sogar der Versuch des unbefugten
Zuganges in das Informatiksystem als vollendete Straftat bewertet.17
Es wurde zum ersten Mal in diesem Vorentwurf anstatt des Begriffs des
„automatisierten Datenverarbeitungssystems“ der Begriff des „Informatiksystems“
verwendet.
Im § 341 Abs. 1 des Entwurfes „Durch die Behinderung bzw. Zerstörung des
Systems, rechtswidrig Vorteile zu erlangen“ wird die Behinderung bzw. die Zerstörung
des Systems, um dadurch einen rechtswidrigen Vorteil zu erlangen, unter Strafe gestellt.
Im zweiten Absatz ist die rechtswidrige Zuführung von Dateien ins Informatiksystem
und die Löschung oder Veränderung der gespeicherten Dateien als strafbare Handlung
festgehalten. Im dritten Absatz heißt es, dass bei einer ungerechtfertigten Bereicherung
zum Nachteil eines anderen die Bestrafung verschärft wird und im letzten Absatz, dass
der Versuch mit dem gleichen Strafmaß geahndet wird, wie die vollendete Tat.18
Das Speichern von Dateien in einem Informatiksystem und das Zerstören von
vorhandenen Dateien, um eine gefälschte Urkunde zu erstellen, in der Absicht, diese im
Rechtsverkehr zu nutzen, ist im § 349 Abs. 1 „Täuschung“ als strafbare Handlung
festgehalten. Im zweiten Absatz des § 349 ist die Benutzung dieser gefälschten Urkunde
unter Strafe gestellt. Die von diesem Paragraphen vorgesehene Regelung ist identisch
mit dem Gesetz Nr. 3756. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Begriff
„Informatiksystem“ an Stelle von „automatisiertem Datenverarbeitungssystem“ benutzt
wurde und dass die im Gesetz vorgesehene Strafrahmendifferenz zwischen dem, der die
Urkunde herstellt und demjenigen, der diese Urkunde einsetzt, abgeschafft wurde.19
Im § 350 „Nebenstrafen“ wurde die Beschlagnahmung wieder eingefügt. Im § 351
„Verantwortung der juristischen Personen“ ist geregelt, dass bei den in §§ 347 und 348
genannten Straftaten auch juristische Personen zur Verantwortung gezogen werden. Mit
dem § 352 des Vorentwurfes von 1997 „Bildung einer Bande, um eine Straftat zu
begehen“ wurde erstmals das Bilden einer oder das Beitreten zu einer Bande, um eine
der oben genannten Straftaten zu begehen, unter Strafe gestellt und mit einem höheren
Strafmaß versehen.
17
18
19
Kurt (Fn. 7), S. 124.
Kurt (Fn. 7), S. 125-126.
Kurt (Fn. 7), S. 127.
280
Đlker Tepe
IV. Vorentwurf zum türk. StGB von 2000
Die Straftaten im Informatiksystem sind im Vorentwurf zum türk. StGB von 2000
mit der Randüberschrift „Straftaten im Bereich der Informatik“ im zweiten Teil des
neunten Abschnitts in den §§ 346-352 geregelt.
Die Regelungen des Vorentwurfes von 1997 wurden, abgesehen von wenigen
Wortabweichungen und der Anpassung der Geldstrafen, samt Begründung in den
Vorentwurf von 2000 übernommen. Nur im § 348, der die Nebenstrafen regelt, wurden
folgende Phrasen eingefügt: „die Beschlagnahmung der bei der Straftat benutzten oder
durch die Straftat erworbenen Sachen“ und „die Übertragung des Besitzes auf den
Staat“.20
Zum ersten Mal wurde die in den Vorentwurf von 2000 eingebrachte Regelung des
„Missbrauchs von Bank- und Kreditkarten“ durch den § 349 eingeführt. Im ersten
Absatz dieses Paragraphen wird das Benutzen oder Benutzen lassen einer Kreditkarte,
die einer fremden Person gehört oder einer anderen Person abgegeben werden muss und
die der Täter auf irgendeine Weise in Besitz genommen oder bei sich behalten hat und
ohne Einwilligung des Eigentümers benutzt oder durch das Benutzen sich oder eine
andere Person ungerechtfertigt bereichert, unter Strafe gestellt. Im zweiten Absatz wird
die Bestrafung erschwert, wenn die oben genannte Tathandlung durch die Zerstörung
der Bank– oder Kreditkarte verwirklicht wurde oder um zu täuschen.21 Bezüglich der
Verantwortlichkeit von juristischen Personen ist die Regelung nur mit einem
Unterschied zum Vorentwurf von 1997 in das türk. StGB von 2000 aufgenommen
worden. Trotz des Vorentwurfs von 1997, der den Verantwortungsbereich der
juristischen Personen auf die Handlungen, wie Zugang ins Informatiksystem, das
Zerstören oder Schädigen von Daten, das Behindern oder Zerstören der
Systemsfunktion und das sich damit ungerechtfertigt Bereichern, eingrenzt, können
juristische Personen im türk. StGB von 2000 für alle in diesem Teil genannten
Straftaten zur Verantwortung gezogen werden.22
V. Vorentwurf zum türk. StGB von 2003
Straftaten im Informatiksystem sind im 2. Buch „Straftaten gegen die Öffentlichkeit“
im 9. Teil als „Straftaten im Bereich des Informatiksystems“ geregelt. Im § 346 ist der
20
21
22
Özel, Bilişim Suçlari Đle Đletişim Faaliyetleri Yönünden Türk Ceza Kanunu Tasarısı, Đstanbul Barosu
Dergisi, Cild 75/ Sayı 7, 8, 9, S. 862.
Akıncı/Alıç/Er, Türk Ceza Kanunu ve Bilişim Suçları, in: Internet ve Hukuk (Hg.: Yeşim Atamer),
Đstanbul, 2004, S. 266.
Akıncı/Alıç/Er (Fn. 21), S. 272-273.
Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts
281
Zugang ins Informatiksystem, die Zerstörung und Änderung der Daten, im § 347 die
Behinderung oder das Schädigen der Systemsfunktion um sich dadurch ungerechtfertigt
zu bereichern, im § 348 Täuschung, im § 349 Nebenstrafen, im § 350 Missbrauch von
Bank- und Kreditkarten, im § 351 Bildung einer Bande, um eine Straftat zu begehen
und im § 352 der Verantwortungsbereich von juristischen Personen geregelt. Die
§§ 346, 347, 348 des Vorentwurfes von 2000 wurden samt ihrer Begründung in den
Entwurf von 2003 übernommen, nur die Geldstrafen wurden angepasst. § 349 wurde
ohne Änderungen übernommen.
Der § 351 „Bildung einer Bande, um eine Straftat zu begehen“ wurde durch
Beibehaltung der Überschrift und seiner Grundform nur mit einem einzigen Unterschied
in dem Vorentwurf 2003 übernommen. Der Satzteil „die mit einer oder mehreren
materiellen Eigenschaften verstandene Existenz“ wurde gestrichen.23
Bei den §§ 350 und 352 gibt es keinen Unterschied zu den beiden Vorentwürfen
(2000 und 2003).
C. Systematik des türkischen StGB Nr. 5237
Im neuen StGB werden die „Straftaten im Bereich der Informatik“ in einem
gesonderten Teil aufgeführt; das Gesetz räumt diesen Straftaten im dritten Teil des
zweiten Buches einen Platz ein. Computer und die mit deren Einsatz verwirklichte
Kommunikation werden auch unter die Überschrift „Informatikbereich“ subsumiert.
Daher schützt der Abschnitt „Straftaten im Bereich der Informatik“ einerseits den
Computer, seine Elemente und die bei ihm verwirklichten Verfahren und andererseits
ebenfalls die durch den Einsatz von Computern verwirklichte Datenverbindung- und
weiterleitung sowie natürlich das Internet.24
In der Literatur geht es um die verschiedenen Klassifikationsversuche der
Informatikdelikte.25 Unter diesen Versuchen ist die systematische Klassifikation von
Yazicioglu zu erwähnen. Nach Yazicioglu werden die Informatikdelikte in zwei
Gruppen unterteilt; einmal „Informatikdelikte im engeren Bereich“, die die aus dem
23
24
25
Kurt (Fn. 7), S. 132.
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki S. 403; Karagülmez (Fn. 10), S. 37; Dülger (Fn. 12), S. 66.
Z.B. geht Dönmezer von zwei Klassifikation aus: 1. Die im Computersystem begangenen Straftaten,
um das Computersystem, die Datenbanken und die Programme zu schützen, 2. Die gegen den
Computer begangenen Straftaten, um den Computer als ein technisches Mittel zu schützen.
Dönmezer (Fn. 14), S. 616. Noch ein weiterer Klassifikationsversuch von Ersoy: 1. Straftaten durch
das Informatiksystem, 2. Straftaten gegen Informatiksysteme, 3. Straftaten gegen das
Informatikmittel. Ersoy, Genel Hukuki Koruma Cercevesinde Bilisim Suclari, AÜSBFD., C. 49, S. 34, Ankara, 1994, S. 160.
282
Đlker Tepe
Bereich des Informatiksystems resultierenden Rechtsgüter betreffen und zum anderen
„Informatikdelikte im breiteren Sinne“, d. h. klassische Straftaten, die mit den
Möglichkeiten des Informatiksystems verwirklicht werden.26
Die erste Gruppe, die auch als „echte Informatikdelikte“ bezeichnet wird, wird
wiederum in zwei Gruppen unterteilt. Zum einen die als „direkte Straftaten im
Informatiksystem“ oder als „Straftaten im Informatiksystem im engeren Sinne“
bezeichneten echten Straftaten im Informatiksystem, welche aus der Besonderheit des
Informatiksystems resultieren und im Bereich der neuen Rechtsgüter begangen werden.
Dazu gehört der „unbefugte Zugang zum Informatiksystem“ (§ 243), der „Eingriff auf
die im Informatiksystem befindlichen Daten“ (§ 244), die „Erlangung von
ungerechtfertigten Vorteilen aus den Möglichkeiten des Informatiksystem“ (§ 244
Abs. 4) und der „Missbrauch der Bank- und Kreditkarten“. Die zweite Gruppe
beinhaltet die anderen, indirekten Straftaten im Informatiksystem, die sich aus den
Möglichkeiten der Techniken des Informatiksystems ergeben. Zu dieser Gruppe gehört
z. B. der „Verstoß gegen das Kommunikationsgeheimnis“ (§ 132), das „Hindernis der
Kommunikation“ (§ 124), das „Verhindern von Unterricht und Ausbildung“ (§ 112) und
das „Verhindern von Tätigkeiten öffentlicher Anstalten oder Berufsinstituten, die wegen
ihren Eigenschaften den öffentlichen Anstalten ähnlich sind“ (§ 113). Es ist auch
möglich, klassische Straftaten, wie die „Verleumdung und Beleidigung“ (§ 125), die
„Unzüchtigkeit“ (§ 226), die „Möglichkeits- und Platzbeschaffung für Glücksspiele“
(§ 228) und die „Anstiftung zur Begehung einer Straftat“ durch die Möglichkeiten der
Informatiksystemtechniken zu begehen. Die Benutzung des Informatiksystems ist
ebenfalls ein erschwerender Grund für den Diebstahl (§ 142 Abs. 2 lit. e) und den
Betrug (§ 158 Abs. 1 lit. f).
D. Begriffsbestimmung
Mit dem zunehmenden Interesse für das neue Kommunikationsmedium und der
Verbreitung der Informatik- und Telekommunikationstechnologie wurden die Begriffe
„Informatik“, „Datei“, „Internet“, “Computer” und „Cyberspace“ sowohl in den
allgemeinen Sprachschatz als auch in die gesetzlichen Texte aufgenommen. In diesem
Zusammenhang gibt es eine Parallele zwischen dieser Begriffserklärung und bestimmung und der technologischen Entwicklung, da alle neuen technologischen
26
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 396 ff.; Yazıcıoğlu, Bilgisayar Ağları Marifetiyle
Đşlenen Suçlar: Sanal Suçlar, Bilişim Suçları (Panel – T.C. Adalet Bakanlığı Hakim ve Savcı Adayları
Eğitim Merkezi Başkanlığı), Ankara, 2001, S. 36 ff.
Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts
283
Entwicklungen eine Bereichung und Verwandlung der Begriffsinhalte mit sich führen.27
Natürlich gibt es in der Hinsicht dazu viele Begriffe. Strafrechtlich relevante Begriffe
sind jedoch folgende:
I. Der erste wichtige Begriff ist „Informatik” (das Datenverarbeitungssystem im alten
StGB). Das Wort Informatik kommt aus dem französischen „Informatique“, und setzt
sich zusammen aus den französischen Wörtern „Information“ (Kenntnis, Wissen) und
„Automatique“ (Automatisch) und beinhaltet demnach die Definitionen für
Datenaufbewahrung, -organisation, -übertragung, -vervielfältigung, -weiterleitung, benutzung, -überbringung, -zuführung, und -veränderung.28 Die türkische
Sprachgesellschaft definiert den Begriff „Informatik” als eine Wissenschaft, die durch
die Menschen für die Kommunikation im technologischen, ökonomischen und
gesellschaftlichen Bereich genutzt wird und die Informationen von der elektronischen
Maschine ordentlich und logisch verarbeitet.29 Die Informatik wird somit als eine
Wissenschaft anerkannt und es wird als die automatische Aufbewahrung, Ordnung,
Auswertung, Übertragung, Weiterleitung, Benutzung, Überbringung, Ergänzung,
Zuführung, Veränderung einer Information, aus irgendeinem Bereich definiert. Bei
einer strafrechtlichen Begriffsbestimmung aus dem Bereich der Informatik ist die
Begrifflichkeit des Gesetzgebers heranzuziehen, der sich mit den Problemen der
Informatik auseinandergesetzt hat. Einen Hinweis auf den Informatikbegriff gibt die
Begründung des türkischen StGB. Hier steht in der Begründung zu § 243 geschrieben:
Das Informatiksystem ist ein magnetisches System, das die Daten nach der Sammlung
und Lokalisation automatisch verarbeitet. Diese Bemühung eine Definition zu finden,
ist leider unklar und strittig. Die Hauptansatzpunkte des Gesetzgebers sind das
magnetische System und die Datenverarbeitung nach der Sammlung und Lokalisation
dieser Daten. Nun ist zu fragen, was ein „magnetisches” System ist, warum nur das
magnetische System als Informatiksystem definiert wird und was „ die Sammlung und
Lokalisation der Daten” bedeutet, wie und/oder von wem diese Daten gesammelt und
lokalisiert werden... usw.30
II. Ein Computer ist, je nach Speicherprogramm, ein Funktionsmittel, der
arithmetische und logische Handlungen übernimmt, Entscheidungen trifft, die
Anwendung der Programme und die zu verarbeitenden Daten speichert, um so mit
27
28
29
30
Koca, Avrupa Siber Suç Sözleşmesi’nin Maddi Ceza Hukuku Alanında Öngördüğü Düzenlemeler ve
Türk Hukuku, Bilgi Toplumunda Hukuk, Prof. Dr. Ünal Tekinalp’e Armağan, C. III, S. 787 ff.
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 403.
http://www.tdk.gov.tr/TR/SozBul.aspx?F6E10F8892433CFFAAF6AA849816B2EF05A79F7545
6518C (08.07.2007).
Für die Diskussion dazu Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 404 ff.
284
Đlker Tepe
seinem Umfeld zu kommunizieren.31 Mit anderen Worten ist ein Computer mit
Datenverarbeitungseigenschaften ein Mittel, das jede ausreichend definierte und
vervollständigte Aufgabe bearbeiten, Informationen behandeln, speichern, ordnen,
auswerten, übertragen, benutzen, überbringen, verändern und ergänzen kann.32 Das
Besondere an Computern mit Datenverarbeitungseigenschaften im Gegensatz zu
anderen Datenträgern ist, dass die Informationen anders behandelt werden: Es ist ein
Mittel das zu allgemeinen Zwecken genutzt wird.33 Eine besondere Definition für den
Begriff des Computers gibt es im türkischen StGB nicht.
III. Die Datei ist ein wichtiges Element für die Klärung des Begriffes
„Informatiksystem”. Eine Datei wird als entsprechende Darstellung definiert, die alle
möglichen Informationen für die Verarbeitung von dem Computer zu einem
analytischen und numerischen Code umschreibt.34 Gemäß dieser Definition kommt der
Datei eine umfassende Bedeutung zu. Im alten StGB wurde der Begriff „irgendwelche
Elemente” benutzt, um die Straftaten gegen das Informatiksystem nicht zu begrenzen.
Der Gesetzgeber bezweckte damit, dass die neuen Straftatbestände in dieser Hinsicht
mit den neuen technologischen Entwicklungen mithalten können. Deswegen gab es
keine Begrenzung gegen die technologische Entwicklung, es handelte sich vielmehr um
eine dynamische gesetzliche Konstruktion für Informatikdelikte.35 Diese Auffassung
wurde jedoch durch das „Gesetzlichkeits- und Bestimmtheitsprinzip” kritisiert. Nach
diesem Meinungsstreit werden mit dem Begriff „Datei” alle Elemente miteinbezogen
und wiedergegeben.36 Im türkischen StGB gibt es keine besondere Definition für die
Datei.
E. Normenanalysen zu „Straftaten im Bereich der Informatik“ im türk. StGB
I. § 243 türk. StGB – Unbefugter Zugang ins Informatiksystem
Der Straftatbestand des unbefugten Zugangs gemäβ § 243 I des türkischen StGB wird
wie folgt geregelt: Wer sich rechtswidrig teilweise oder gänzlich Zugang in ein
31
32
33
34
35
36
Yenidünya/Değirmenci, S. 18 ff.; Dülger (Fn. 12), S. 36 ff.; Karagülmez (Fn. 10), S. 31
http://www.tdk.gov.tr/
TR/SozBul.aspx?F6E10F8892433CFFAAF6AA849816B2EF05A79F75456518C (08.07.2007).
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 404.
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 404.
http://www.tdk.gov.tr/TR/SozBul.aspx?F6E10F8892433CFFAAF6AA849816B2EF05A79F75456
518CA (08.07.2007); Dülger (Fn. 12), S. 48.
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik…, S. 227; Ersoy, S. 168-169.
Dülger (Fn. 12), S. 68.
Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts
285
Informatiksystem verschafft und darin verbleibt, wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder Geldstrafe bestraft.37
Während Abs. 2 des § 243 die Tathandlung des Abs. 1 bei entgeltlichen Systemen als
Milderungsgrund behandelt, wird im letzten Absatz dieser Norm die Veränderung oder
Löschung der Daten als Strafverschärfungsgrund angesehen. Im § 243 wurde die
Regelung „Wer sich rechtswidrig ganz oder teilweise Zugang in ein Informatiksystem
verschafft oder darin weiterhin verbleibt“ eingeordnet und die Strafe für das
Tatbestandsmerkmal „Zugang verschaffen und darin weiterhin verbleiben“ festgehalten.
Aber die Norm des Entwurfes von 2003, welche die Strafbarkeit des unbefugten
Zugangs in ein Informatiksystem regelte, beinhaltet den Wortlaut „wer sich zu einem
Informatiksystem Zugang verschafft und darin verbleibt“. Durch die stattgefundene
Debatte in der Generalversammlung des Parlaments und nach Zustimmung des
Änderungsvorschlags, bekam die strafbegründende Tathandlung die Fassung: „Wer sich
zu einem Informatiksystem Zugang verschafft und darin verbleibt“.
Die im Entwurf geregelte Norm zeigt Parallelen zum § 323 Abs. 3 des französischenund zum § 615 des italienischen Strafgesetzbuches. „Zugang ins System verschaffen”
und „darin weiterhin verbleiben” stellen zwei alternative Tathandlungen dar. Durch die
im Wortlaut der Norm vorgenommene Veränderung wurden diese zwei Tatbestände zu
einem Tatbestand zusammengefasst und lauten nun: „Zugang ins Informatiksystem
verschaffen und darin weiterhin verbleiben”.38
Es fällt jedoch auf, dass bei der Regelung dieser Norm mit wenig Sorgfalt gearbeitet
wurde. Die im Entwurf enthaltene Tathandlung „zu einem Informatiksystem Zugang
verschaffen oder darin verbleiben“ wurde zwar bei der Verhandlung bezüglich des
Gesetzes als „in ein Informatiksystem Zugang verschaffen und darin verbleiben“
geändert, aber diese Veränderung kam in der Begründung nicht vor. Im Wortlaut des
Gesetzes wurde also ein „und“ verwendet, während in dîe Begründung ein „oder“
genommen wurde.39
Obwohl im Wortlaut der Norm der Zugang ins Informatiksystem und das darin
Verbleiben eine einheitliche Tathandlung zu sehen ist, lautet die Überschrift nur
„Zugang ins Informatiksystem”: Daher findet man bei der Abfolge der Vollendung der
Tat eine Unstimmigkeit vor. Auch in § 243 Abs. 2 kommt es durch den Wortlaut „die
Handlungen im 1. Absatz” zu einer Diskrepanz und erweckt den Anschein, als ob es
37
38
39
Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007).
Ketizmen, Türk Ceza Hukukunda Bilişim Suçları (Diss.), Ankara, 2006, S. 96.
Karagülmez (Fn. 10), S. 166.
286
Đlker Tepe
mehrere Tathandlungen geben würde. Aber eigentlich stellt die Handlung „Zugang ins
Informatiksystem verschaffen und darin weiterhin verbleiben” nur eine Tathandlung
dar.40
Über das Rechtsgut des in § 243 geregelten unbefugten Zugangs ins
Informatiksystem wurden verschiedene Ansichten vertreten. Nach Kurt ist der
unberechtigte Zugang ins Informatiksystem zugleich ein Eindringen in die Privatsphäre
der betroffenen Systemeigentümer.
Er ist der Meinung, „dass das geschützte Rechtsgut bei dem Zugang ins
Informatiksystem und des darin weiterhin Verbleibens, das Beschützen der Privatsphäre
und des Datengeheimnisses darstellt. Das Informatiksystem und die darin befindlichen
Daten und Programme und die Privatsphäre der Systemeigentümer gehören auch dazu.
Durch diesen Straftatbestand wurde versucht zu verhindern, dass durch Eindringen in
dieses System das Sicherheits- und Wohlgefühl gestört wird“.41
Dülger ist der Ansicht, dass der Rechtsbereich des § 243, der die Strafbarkeit des
unberechtigten Zugangs regelt, eine gemischte Eigenschaft trage. Durch die
Verhinderung des unberechtigten Zugangs ins Informatiksystem wären viele Vorteile
seitens der Systemeigentümer und -benutzer geschützt.
Weiterhin könne es unterschiedliche rechtliche Werte, wie Vorteile dieser Personen,
Datenschutz, die Unantastbarkeit ihrer Privatsphäre oder das für Personen oder
Anstalten notwendige Sicherheitsgefühl, geben. Im und über die Wirkung dieser Werte,
die der Autor als unterschiedliche Arten von Vorteilen beschreibt, die „Sicherheit des
Informatiksystems” zu gewährleisten, bilde den eigentlichen Rechtsbereich.42
Für die Erfüllung der Straftat des § 243 reicht ein vollständiger oder teilweise
verschaffter Zugang ins System nicht aus, es muss auch ein Verbleiben im System
stattfinden. Sich einen Zugang ins System zu verschaffen und dort eine Zeit zu
verbleiben, stellt im Ganzen den Tatbestand des § 243 dar.43 Wie am Anfang erwähnt,
führt die Regelung des Tatbestandsmerkmals in dieser Form zur Veränderung des
Charakters der Straftat. Hier sind besonders die Bedeutung und der Umfang des
Ausdrucks „das Verbleiben weiterführen” wichtig.
Unter der Annahme, dass das Verschaffen eines Zugangs in ein System und das
dortige Verbleiben zwei unterschiedliche und voneinander unabhängige Handlungen
40
41
42
43
Karagülmez (Fn. 10), S. 168.
Kurt (Fn. 7), S. 148.
Dülger (Fn. 12), S. 213 ff.
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 406; Eker, Türk Ceza Hukukunda Bilişim Suçları, TTB
Dergisi, Sayı 62, Ankara, 2006, S. 122.
Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts
287
darstellen sollen, kommt man zu dem Ergebnis, dass für die Strafbarkeit des
unberechtigten Zuganges i.S.v. § 243 mehr als eine Tathandlung notwendig ist. Wie es
Straftaten mit mehreren Tathandlungen verlangen, reicht es bei dieser Norm nicht aus,
sich nur einen Zugang zu dem System zu verschaffen, sondern das Tatbestandsmerkmal
„dort zu Verbleiben” muss vorliegen, damit der Straftatbestand erfüllt ist.44 Wenn nun
der Zugang und das dortige Verbleiben keine unterschiedlichen, voneinander
unabhängigen Handlungen darstellen, kommt man folglich zu dem Ergebnis, dass die in
der Norm geregelte Straftat eine zwangsläufig fortführende Straftat ist. Der Umstand,
das über den Zugang zum System ein darüber hinaus gehendes Aufhalten in diesem
System gefordert wird, dient dem Zweck, dass zur Vollendung der Straftat eine gewisse
Zeitspanne vorliegen muss.45
§ 234 setzt ferner einen rechtswidrigen Zugang voraus. Wenn nun der Zugang zu dem
System im Rahmen des Rechtlichen erfolgt ist, später diese Einwilligung erst
aufgehoben wird oder andere Umstände gegeben sind, die ein weiteres Verbleiben in
dem System rechtfertigen, ist § 234 somit nicht einschlägig.46
In § 243 wurden bezüglich der Vollendung dieser Straftat keine speziellen
Regelungen getroffen. Wie auch bei der Begründung der Norm ausdrücklich erläutert
wurde, spielt die Absicht der Person, die sich rechtswidrig Zugang in ein System
verschafft, um an bestimmte Daten zu gelangen, hier keine Rolle. Bereits der
rechtswidrige Zugang ins System reicht für die Erfüllung des Straftatbestandes aus. Das
Delikt stellt kein Verletzungsdelikt dar, sondern eher ein Gefährdungsdelikt.47 Da in der
Norm bezüglich der Tathandlungen des Zugang ins Informatiksystem und dem dort
Verbleiben die Rechtswidrigkeit besonders hervorgehoben wurde, wird die Ansicht
vertreten, dass diejenigen bevorzugt werden müssten, die ohne Verschulden nicht
wissen konnten, dass die begangene Handlung eine Straftat darstellt.
Nach Abs. 2 des § 243 liegt ein Strafmilderungsgrund vor, wenn die Tathandlung bei
entgeltlichen Systemen begangen wurde. Es wird jedoch nicht erläutert, was unter einer
entgeltlichen Datenbank zu verstehen ist und warum bei einem solchen Fall ein
Strafmilderungsgrund vorliegt.
Nach Dülger umfasst der Begriff entgeltliche Systeme im Allgemeinen vier
Situationen:
44
45
46
47
Kurt (Fn. 7), S. 151.
Karagülmez (Fn. 10), S. 170 ff.
Ketizmen (Fn. 38), S. 130.
Karagülmez (Fn. 10), S. 171.
288
Đlker Tepe
1)
Web-Seiten, die ihre Dienstleistungen gegen eine Gebühr übers Internet
anbieten.
2)
„Internet-Cafés“, in denen das System gegen eine bestimmte Gebühr angemietet
wird.
3)
Anbieten bestimmter Systeme gegen Gebühr durch ein Unternehmen (z. B.
anhand der geschlossenen Verträge, über das Internetsystem an Personen zwecks
Werbung, SMS verschicken).
4)
Das Anschließen einer Internetverbindung über einen bestimmten Zeitraum oder
Quartal.48
Nach Karagülmez ist das Benutzen des Systems gegen eine Gebühr im Internet-Café
und ähnliche Stellen in diesem Zusammenhang nicht zu erwägen, da im Gesetz nicht
der Ort, an dem das System benutzt wird, sondern die entgeltlichen Dienstleistungen,
die auf dem elektronischen Teil des Systems angeboten werden, ausdrücklich genannt
werden. Auch die Internetverbindung für eine bestimmte Zeit ist nach seiner Meinung
nicht unter diesen Absatz zu subsumieren.49
Yazicioglu interpretiert den Zugang in Systeme, die ihre Dienstleistungen gegen eine
Gebühr anbieten, als Strafmilderungsgrund und begründet diese Auslegung mit dem
breiten Anwendungsbereich der Strafbarkeit wegen unberechtigten Zugangs als
zutreffend.50
Der unberechtigte Zugang und das Verändern oder Löschen von Daten im System
wird im letzten Absatz des § 243 als Strafverschärfungsgrund angenommen.
Laut Erdag handele es sich in diesem Absatz um ein erfolgsqualifiziertes Delikt (§ 23
türk. StGB), d.h. der Straferhöhungsgrund liegt auch dann vor, wenn der Täter bei dem
Verändern oder Löschen der Daten ohne Vorsatz gehandelt hat. Falls diese Handlungen
allerdings vorsätzlich begangen wurden, kommt Abs. 2 des § 244 in Betracht.51 Wir
stimmen der Ansicht des Verfassers nicht zu.52 Mit der im letzten Absatz vorgesehenen
Anwendung der Straferhöhung und zwischen den im ersten oder im zweiten Absatz
geregelten Vorraussetzungen, sieht das Gesetz bezüglich des Strafmaßes keine
Differenzierung vor.53
48
49
50
51
52
53
Dülger (Fn. 12), S. 227.
Karagülmez (Fn. 10), S. 175 ff.
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki…, S. 406.
Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007).
Detaylı bilgi ve eleştiri için bkz. Özbek, TCK. Đzmir Serhi, Ankara, 2006, S. 306 vd.
Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007).
Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts
289
II. § 244 türk. StGB – Beschädigung des Informatiksystems und der Daten
1. In der Zeit des alten türkischen StGB wurde die „Beschädigung des
Informatiksystems und der Daten“ im Zusammenhang mit der „Sachbeschädigung“
bewertet. Diese Beziehung ist sogar auch in der Erläuterung die „Beschädigung des
Informatiksystem und der Daten“ als ein besonderer Abschnitt der „Sachbeschädigung“
zu sehen.
Dönmezer vertritt die Ansicht, dass die Unantastbarkeit des Computers die
Funktionsfähigkeit des Systems und den sinngemäβen Gebrauch ihres Inhaltes
vorausgesetzt werde. Auf diese Weise würden in erster Linie eigentlich die Vorteile des
Eigentümers oder des Benutzers geschützt.54
Yazıcıoglu ist ebenfalls der Meinung, dass durch diese Straftat – bezogen auf das
System und der im System vorhandenen Komponenten – das Eigentumsrecht der
Eigentümer besser geschützt werde.55
Nach Önder ist der Schutzbereich dieser Straftat allerdings strittig. Es gäbe einige
Verfasser, die der Meinung seien, dass dieses Delikt die im Computer vorhandenen
Daten der betroffenen Personen schütze und es gäbe weiterhin Verfasser, die vertreten,
dass die vorhandenen Daten funktionsgemäβ in der Landeswirtschaft und in der
Verwaltung entstehen würden und das daher anzunehmen sei, dass diese Straftat eine
gegen das Wirtschaftsleben begangene Straftat darstellt.56
Nach Ersoy beschütze dieser Straftatbestand das Eigentum der Personen.57
Und Dülger vertrat die Ansicht, dass der Schutzbereich dieser Straftat eine gemischte
Eigenschaft aufzeige, weil neben den abstrakten aus Daten und Software bestehenden
Komponenten eines Datenverarbeitungssystems auch Ausstattungselemente unter
Schutz gestellt werden.58
2. Das Verhindern oder Zerstören der Funktionsweise eines Systems wird in § 244
Abs. 1 türk. StGB wie folgt definiert: „Wer die Funktionsweise eines Systems
verhindert oder zerstört, wird mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fünf Jahren
bestraft“. Die „Verhinderung der Funktionsweise eines Systems” und die „Zerstörung
der Funktionsweise eines Systems” sind alternative Tathandlungen des
54
55
56
57
58
Dönmezer (Fn. 14), S. 622.
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik…, S. 259-260.
Önder, Sahislara ve Mala Karşı Cürümler ve Bilişim Alanında Suçlar, Đstanbul, 1994, S. 508.
Ersoy (Fn. 25), S. 167.
Dülger (Fn. 12), S. 231 ff.
290
Đlker Tepe
Straftatbestandes des § 244 Abs. 1 türk. StGB.59 Im Gesetz werden Verhinderung und
Zerstörung nicht definiert. Die Verhinderung der Funktionsweise eines Systems führt zu
einem andauernden oder nur vorübergehenden Verhindern der Funktionsweise der
verschiedenen Bereiche des Systems. Daher muss jede Art von Eingreifen in ein System
in diesem Umfang bewertet werden.60
Unter vollständiger Funktionsunfähigkeit des Systems wird das Beschädigen der
Systemfunktion verstanden, also jede Veränderung der Verfahren eines Systems,
welche es unter gewöhnlichen Umständen durchführt sowie die durch einen nicht
gerechtfertigten Eingriff vorübergehende oder ganzliche Zerstörung der korrekten
Funktionsweise des Systems.61
§ 244 Abs. 2 türk. StGB lautet folgendermaßen: „Wer im System gespeicherte Daten
zerstört, löscht, verändert oder unzugänglich macht, Daten im System speichert oder
vorhandene Daten weiterleitet, wird mit einer Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis zu drei
Jahren bestraft.”
Die erste alternative Tathandlung des Paragraphen ist die „Löschung der Daten”, die
im Informatiksystem gespeichert sind. Das Löschen der im Datenverarbeitungssystem
gespeicherten Daten, das Zerstören der Daten und das Vernichten kann als Verlust des
Herrschaftsbereiches des Anspruchsinhabers, den er nicht mehr oder nur mit hohem
Aufwand wiedererlangen kann, definiert werden.62
Im § 244 Abs. 2 wird nicht, wie im § 525b des alten türkischen StGB, auf die
Löschung der Daten eingegangen, sondern auf die Zerstörung der Daten. Vor diesem
Hintergrund muss diskutiert werden, ob die Löschung der Daten im Informatiksystem
unter den Begriff der Zerstörung fällt oder nicht.
Das Löschen und Zerstören von Daten ist laut Yazicioglu gleichbedeutend, da mit
dem Löschen gemeint ist, dass die am Speicherplatz vorhandenen Daten zerstört
werden.63
Nach diesem Autor kommt eine körperliche Zerstörung nicht in Frage. Die Löschung
soll sachlich verstanden werden, da bezüglich des Zugangs zu den gelöschten
59
60
61
62
63
Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Ilişkin suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007).
Der türkische Kassationshof legt es paralell dazu aus, vgl. 4. Senat des Kassationshofs, Urt. v.
28.02.2000, 2000/1068 E. – 2000/1771 K.; 11. Senat des Kassationshofs, Urt. v. 24.10.2002,
2002/5771 E. – 2002/8416 K.
Dülger (Fn. 12), S. 234.
Ketizmen (Fn. 13), S. 169.
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik, S. 263.
Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts
291
Komponenten, die Aufhebung von notwendigen Verbindungen und die Unlesbarkeit
von Daten gemeint ist.
In diesem Zusammenhang hat nach Önder das Löschen eine deskriptive und logische
Bedeutung und er definiert sie als die Zerstörung der vorhandenen Verbindung, die
dafür gebraucht wird, um an ein Programm zu gelangen.64
Die „Unerreichbarkeit der Datei” ist die Verhinderung des gewöhnlichen Zuganges
zu der Datei, ohne Eingriff in die Datei, wobei die Datei bezüglich des Inhaltes in seiner
Gesamtheit beschützt wird. Die Datei wird weder zerstört noch geschädigt, aber die
notwendige Verbindung für den Zugang zu den Dateien ist abgebrochen.65
Das „Weiterversenden der im System enthaltenen Datei” stellt in § 244 Abs. 2 die
letzte der möglichen Tatausführungshandlungen dar. Die Übertragung der im
Informatiksystem enthaltenen Dateien außerhalb des Informatiksystems auf ein anderes
Informatiksystem oder auf einen Datenträger sowie das Speichern oder Kopieren wird
als Weiterversendung der Dateien gewertet.66
Bei einer Gesamtprüfung der Norm ist erkennbar, dass die Tatausführungshandlungen eines Eingriffs in ein System und in eine Datei geregelt sind. Diese
Tatausführungshandlungen, die das Funktionieren oder die Benutzung eines Systems
oder einer Datei verhindern, sind allgemein geregelt.
In Abs. 3 wird ein Strafverschärfungsgrund aufgeführt. Falls die in Abs. 1 und 2
bezeichneten Handlungen gegen Informatiksysteme von Banken, Kreditvereinigungen
oder öffentliche Institutionen begangen werden, wird die in den Abs. 1 und 2
vorgesehene Strafe gemäß § 244 Abs. 3 um die Hälfte erhöht.
Abs. 4 stellt das „für sich oder für einen Dritten Vorteile ziehen“ durch die in den
Abs. 1, 2 und 3 geregelten Tathandlungen unter Strafe, wenn diese Handlungen keinen
anderen Straftatbestand erfüllen.
Bei der Analyse des letzten Absatzes des § 244 ist aus dem Wortlaut des Paragraphen
zu entnehmen, dass nur wenn die Handlung keinen anderen Straftatbestand erfüllt, die
Regelung des betreffenden Paragraphen einschlägig ist. Gemäβ dieser Regelung kommt
also nur eine Verurteilung nach diesen Paragraphen in Betracht, wenn die Handlung
nach türk. StGB oder nach den anderen Sondergesetzen nicht strafbar ist.67
64
65
66
67
Önder (Fn. 56), S. 509.
Dülger (Fn. 12, S. 237.
Dülger (Fn. 12), S. 238.
Karagülmez (Fn. 10), S. 193.
292
Đlker Tepe
Während im Paragraphen die Formulierung „keine andere Strafbarkeit begründen“
genutzt wurde, heißt es in der Begründung des Paragraphen wie folgt: „Aber um nach
diesem Paragraphen des Absatzes eine Bestrafung verhängen zu können, darf die
Tathandlung keine Straftat darstellen, bei der eine schwerwiegende Bestrafung
verhängt werden muss. In dieser Hinsicht wird bei den Tathandlungen, wie z. B.
Strafbarkeit wegen Betrug, Diebstahl, Untreue oder Unterschlagung, keine Bestrafung
nach diesem Paragraphen des Absatzes verhängt.” Deutlich ist zu sehen, dass zwischen
der Regelung und der Paragraphenbegründung ein Widerspruch besteht.
III. § 245 türk. StGB – Missbrauch von Bank- und Kreditkarten
Die im § 245 des neuen türk. StGB geregelte Strafbarkeit vom Missbrauch von Bankund Kreditkarten wurde im alten türk. StGB im § 525 Abs. b Z. 2 geregelt. In diesem
Paragraphen wurde der Missbrauch von Bank– und Kreditkarten nicht gesondert
geregelt. Der Missbrauch von Bank– und Kreditkarten kam in der Türkei jedoch oft vor.
Gericht und dieser Paragraph wurde für eine andere Regelung fast nie eingesetzt.68
Deswegen war es notwendig, eine besondere Regelung für den Missbrauch von Bank–
und Kreditkarten zu finden.
Die Tathandlung des ersten Absatzes lautet: wer eine Bank– oder Kreditkarte, die
einer fremden Person gehört oder an eine fremde Person abgegeben werden muss, in
irgendeiner Weise in Besitz nimmt, benutzt oder benutzen lässt […].69 Bei der
Definition der Handlung wird nicht beschrieben, auf welche Weise die Karte in Besitz
genommen wird, sondern nur, dass es sich dabei um eine rechtswidrige Besitzaufnahme
handeln muss. Es wird also keine Eingrenzung – wie z. B. Betrug, Diebstahl70, Untreue71
oder Unterschlagung72 – bei der erforderlichen rechtswidrigen Besitzaufnahme
vorgenommen.73 Mit anderen Worten wurde die Trennung des alten türk. StGB, auf
welche Art und Weise eine Karte in Besitz genommen wird, abgeschafft und jede Art
einer rechtswidrigen Besitzaufnahme einer Karte unter Strafe gestellt.74 Wichtig ist, dass
durch die Handlung ein rechtswidriger Nutzen erzielt wird. Dabei werden die von der
„Kredit– und Kartenabteilung“ ausgestellten Bank– und Kreditkarten mittels
68
69
70
71
72
73
74
Özel (Fn. 20), S. 862.
Vgl. Groβer Senat des Kassationshofs, Urt. v. 11.04.2000, 2000/6-62 E. – 2000/72 K.; 6. Senat des
Kassationshofs, Urt. v. 24.09.2001, 2001/10933 E. – 2001/11095 K.
Vgl. 6. Senat des Kassationshofs, Urt. v. 01.02.2002, 2001/17027 E. – 2002/1016 K.
Vgl. 11. Senat des Kassationshofs, Urt. v. 06.10.2003, 2003/6778 E. – 2003/6714 K.
Vgl. 6. Senat des Kassationshofs, Urt. v. 05.02.2002, 2001/16231 E. – 2002/1149 K.
Kurt (Fn. 7), S. 178; Dülger (Fn. 12), S. 254; Karagülmez (Fn. 10), S. 196 ff.
Akbulut, S. 21 ff.
Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts
293
beauftragter Mitarbeiter ihren Inhabern, privaten Verteilungsunternehmen, Post und
Bankfilialen übergeben.
Auf diese Art und Weise kann das rechtswidrige Benutzen oder Benutzen lassen der
Karte durch denjenigen, der im Besitz der Karte ist, strafbar sein.75 Jedoch ist bei einer
solchen Situation die Bank der Geschädigte, da die Karte ihren Eigentümer noch nicht
erreicht hat.76 Obwohl der mit der Übergabe der Karte beauftragte Mitarbeiter die Bank–
und Kreditkarte nicht abgibt, sich nicht durch Benutzung dieser Karte bereichert und
einen Vertrauensmissbrauch begeht, wird dieser Sachverhalt speziell geregelt.
Die Tathandlungen des zweiten Absatzes sind das Eingreifen in fremde Konten sowie
das Fälschen, Verkaufen, Übergeben, Kaufen oder Annehmen von Bank– oder Kreditkarten. Die in diesem Absatz aufgeführten Handlungen wurden als Auffangtatbestände
zum Straftatbestand des dritten Absatzes aufgenommen, da das sich ungerechtfertigte
Bereichern durch das Benutzen einer gefälschten Karte den Straftatbestand des Abs. 3
erfüllt. Dieser Absatz war im ersten eingeführten türk. StGB nicht vorhanden. Daten
über eine Bank– und Kreditkarte in Besitz zu nehmen, war vor dem 08.07.2005, falls
dies keine andere Straftat darstellte, nicht unter Strafe gestellt, sondern nur die
Erstellung von gefälschten Bank– und Kreditkarten. Diese Lücke wurde mit diesem
Absatz geschlossen.77
Das Benutzen einer gefälschten Bank– und Kreditkarte oder das Betrügen durch das
Benutzen einer Bank– und Kreditkarte bilden die Tathandlungen des Abs. 3. Die
Straftat des Absatzes umfasst mehrere Tathandlungen. Nachdem eine gefälschte Karte
hergestellt wurde, ist die Tathandlung erst durch das Erfüllen der Grundtatbestandsmerkmale verwirklicht. Das erste Grundtatbestandsmerkmal ist, dass die Karte
letztendlich benutzt wurde und das zweite Merkmal, dass der Täter für sich oder für
einen anderen einen Vorteil erlangt hat.78
Im Abs. 4 ist ein Strafmilderungsgrund aufgeführt. Falls die im Abs. 1 geregelten
Tathandlungen gegen den Ehemann und/oder die Ehefrau, die Verwandten in gerader
Linie, Adoptiveltern, Adoptivkinder, Stiefeltern, Stiefkinder, Schwiegereltern und
Schwäger, die Geschwister, die im selben Haus leben, begangen werden, werden diese
Tathandlungen nicht unter Strafe gestellt.
75
76
77
78
11. Senat des Kassationshofs, Urt. v. 17.02.2004, 12910 E. – 827 K.
Donay, Bankacılık Ceza Hukuku, Đstanbul, 2007, S. 168 ff.
Ekinci/Esen, Hırsızlık, Yağma, Güveni Kötüye Kullanma, Dolandırıcılık, Hileli Đflas ve Taksirli Đflas
Karşılıksız Yararlanma Belgelerde Sahtecilik ve Bilişim Alanında Suçlar, Ankara, 2005, S. 370.
Ekinci/Esen (Fn. 77), S. 372.
294
Đlker Tepe
Die Bankkarte verschafft einen rechtlichen Zugang zum System der Bank. Durch
diese Karte kann der Karteninhaber mit einer festgelegten Nummer, die ihm bekannt ist,
ohne Hilfe eines Sachbearbeiters von seinem Konto Geld abheben. Und Kreditkarten
ermöglichen entsprechend eines abgeschlossenen Vertrages zwischen der Person und
der Bank die Nutzung von Krediten, die von der Bank unter bestimmten Konditionen
der Person gewährt worden sind. Demnach ist der Missbrauch dieser Karten, in dem
hier ausgeführten Paragraphen als Straftat geregelt.79
Laut der Begründung dieses Paragraphen erfüllen die unten beschriebenen
Handlungen folgende Straftaten:
1. Eine fremde Bank– oder Kreditkarte auf irgendeine Weise in Besitz nehmen und
diese ohne Einwilligung des Eigentümers zu benutzen oder benutzen lassen und
dadurch sich oder eine andere Person ungerechtfertigt bereichern.
2. Das Benutzen und Benutzen lassen einer fremden Bank– oder Kreditkarte unter
den gleichen oben genannten Voraussetzungen, bei der die Karte eigentlich dem Inhaber
zurückgegeben werden muss; der Sachbearbeiter in der Bank, der eigentlich die
Aufgabe hat, die Karte dem Inhaber zu geben, die Karte jedoch nutzt, um sich oder
jemand anderen zu bereichern. Um Handlungen wie Diebstahl, Betrug,
Vertrauensmissbrauch sowie deren ratio legis, als auch Unterschiede in der
Rechtsprechen vorzubeugen, wurden diese Handlungen zu unabhängigen Straftaten
erklärt.
IV. § 246 türk. StGB – Die Verantwortung der juristischen Personen
für die Informatikdelikte
Im § 246 mit der Überschrift „Anwendung der Sicherungsmaßnahmen für juristische
Personen” wird festgelegt, dass im Falle einer Straftat, die in diesem Abschnitt geregelt
wurde, juristische Personen unrechtmäßig Vermögen erlangen, die dafür bestimmte
Sicherungsmaßnahmen angewandt wird. Zwar werden gemäß § 20 Abs. 2 juristische
Personen nicht unter Strafe gestellt, hier handelt es sich jedoch um die vorgesehenen
Sicherungsmaßnahmen.80 Diese entsprechenden Sicherungsmaßnahmen werden in § 60
wie folgt geregelt:
1. Ungültigmachen der Tätigkeitserlaubnis.
2. Beschlagnahmung der durch die Straftat erworbenen Sachen.
79
80
Vgl. Erläuterung § 245 türk. StGB.
Karagülmez (Fn. 10), S. 223.
Neuere Entwicklungen im türkischen Strafrecht am Beispiel des Internet(=Informatik)strafrechts
295
Die Beschlagnahmung der durch die Straftat erworbenen Sachen ist klar, aber es gibt
zwei Voraussetzungen, um eine Tätigkeitserlaubnis ungültig zu machen:81
a) Eine Erlaubnis, die von der entsprechenden Institution für den bestimmten
Tätigkeitsbereich gegeben wird.
b) Ein vorsätzlicher Missbrauch der Erlaubnis, um für die juristische Person Vorteile
zu ziehen.82
F. Fazit und Ausblick
Der Bedarf einer umfassenden Modernisierung des türkischen Strafrechts wurde
bereits seit langem diskutiert. Zur Diskussion standen neben dem Strafgesetzbuch auch
die Strafprozessordnung und das Strafvollzugsrecht. In dieser Modernisierungstendenz
spielen die Informatikdelikte eine sehr wichtige Rolle. Denn der wichtigste Zweck
dieser Reformbemühungen ist die Abdeckung der veränderten gesellschaftlichen
Bedürfnisse als ein gesellschaftlisches Subsystem. In diesem Zusammenhang handelt es
sich um aktuelle Probleme der modernen (Informations-, bzw. sogar Risiko-)
Gesellschaft. Weil die Informations- und Kommunikationstechnologien und gleichzeitig
deren Probleme den Hintergrund der modernen Gesellschaft bilden, erscheint es
natülich auch in diesem Bereich wünschenswert, dass die mit den genannten Gründen
bestimmte Umfassung durch den Gesetzgeber zweckmässig geregelt wird. Vor diesem
Hintergrund möchte ich festhalten, dass die Regelungen im Bereich der
Informatikdelikte nicht genügen. Wie ich festgestellt habe, gibt es viele begriffliche
Unklarheiten (z. B. in welchem Teil des StGB sie geregelt werden) und
Definitionsfehler (z. B. die des Informatiksystems) und -mängel (z. B. die des
Computers, das des entgeltlichen Informatiksystems ect.). Hinzukommt die gefährliche
Differenz zwischen den Gesetztexten und deren Erläuterungen (z.B. § 243, 245). Der
Gesetzgeber müsste diese Normen vor der technologischen Wirklichkeit und mit
Sorgfalt erneut wieder diskutieren, um sie dann umzuschreiben.
81
82
Zur Kritik vgl. Yıldız, 5237 Sayılı TCK. Seminer Notları, Đstanbul, 2007, S. 34.
Karagülmez (Fn. 10), S. 224.
Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza
Hukukundaki Yeni Gelişmeler
Arş. Gör. Đlker Tepe1
A. Giriş
Günümüzde bilişim teknolojilerinin yansımalarının görülmediği hiçbir sosyal yaşam
alanı düşünülememektedir. Bilişim ve Telekomünikasyon teknolojilerinin etkisi günlük
yaşamın birçok alanında kendini hissettirmektedir. Öyle ki artık modern toplumun
üstlendiği işlev internetin işlevselliği ile eş değer görülmekte ve hatta modern toplum bu
yönüyle “bilgi toplumu” olarak anlamlandırılmaktadır. Böyle bir durum bilgi
toplumunun açısından hukuk düzenin ön kabullerini geniş özgürlüklerden yana tavırla
şekillendirecek ve devlet ve hukuku bu tutum içinde değerlendirecektir. Bu da
teknolojik alt yapıların yeni yaşam formlarının ortaya çıkmasına sebebiyet vermesini
sağlayacaktır. Tabi ki bu tespit modern ceza hukukunu doğru bir biçimde algılamak
adına oldukça önemlidir. Çünkü modern ceza hukuku tasarımı ile modern toplumunun
yeni problemlerine etkili ve amacına uygun çözümler bulmaya çalışılmaktadır.2 Az önce
de ifade edildiği gibi modern toplum bilgi toplumu olarak kabul edildiği için, modern
topluma ait problemlerin (ceza) hukuksal görünümleri diğerlerine oranla daha çok önem
kazanmıştır.3 Bu bağlamda Bilgisayar ve Internet (Bilişim) Ceza Hukuku bilgi
toplumunu doğrudan ilgilendiren hukuk alanları olarak önceliğe sahiptir.
1.7.1926 tarihinde kabul edilen Türk Ceza Kanunun 1889 tarihli Đtalyan Ceza Kanunu
(Codice Zanardelli) mehaz alınarak ortaya çıkartılmıştır. 592 maddeden oluşan bu
kanunun tarihsel süreç içinde neredeyse yarısı değişikliğe uğramış, bu güne kadar
yaklaşık 60 kez “tadilat”a maruz kalmıştır. Bu da Türk Ceza Kanununda ciddi bir
reform gerekliliğini 1930’lu yıllardan sonra ortaya koymuş ve bu düşünce meyvesini 1
Haziran 2005’de vermiştir. Bu reform hareketi sadece Türk Ceza Kanunu ile sınırlı
olmayıp beraberinde Ceza Muhakemesi Kanunu, Ceza ve Güvenlik Tedbirlerinin Đnfazı
Hakkında Kanun ve diğer yan kanunlarla da desteklenmiştir. Đşte ben bu tebliğimde
modern toplumun ceza hukuku bakımından en önemli görünümü olan bilişim suçlarına
1
2
3
Akdeniz Üniversitesi Sosyal Bilimler Enstitüsü Kamu Hukuku A.B.D.
Ünver, Ceza Hukukuyla Korunması Amaçlanan Hukuksal Değer, Ankara, 2003, S. 443.
Ünver, Türk Ceza Kanunu’nun ve Ceza Kanunu Tasarısı’nın Đnternet Acısından Değerlendirilmesi,
IUHFM, C: LIX – S: 1-2, Đstanbul, 2001, S. 61 vd.
298
Đlker Tepe
ilişkin düzenlemeleri 2005 yılında yürürlüğe giren yeni TCK’ya göre Türk Hukukunda
ortaya çıkan aktüel gelişmeler ışığında özetlemeye çalışacağım.
B. Bilişim Suçlarının Tarihsel Süreçteki Gelişim Çizgisi
Türk Ceza Hukukundaki Bilişim Suçlarıyla ilgili tartışmalar geçmeden önce farklı
görünümleri ortaya koymak adına 2004 yılına kadar yaklaşık yirmi yıllık tarihsel
gelişim sürecini çözümlemek yerinde olacaktır.
I. 1989 TCK Ön Tasarısı
1984 yılında bir komisyon yeni bir Ceza Kanunu tasarısı hazırlamak için bir araya
gelmiş ve çalışmalarını tamamlayarak tasarıyı 1987 yılında ortaya çıkarmışlardır. Fakat
oldukça eleştiri toplayan bu tasarı ikinci bir komisyonla yeniden ele alınmış ve 1989
yılında yeni tasarı tamamlanmıştır.4 1989 TCK. Ön Tasarısı olarak adlandırılan bu
tasarının bilişim suçları bakımından önemi, ilk kez bu tasarıyla bilişim suçları Türk
Hukuk Sistemine alınmış olmasından kaynaklanmaktadır. Söz konusu suçlar “Topluma
Karşı Suçlar” başlıklı ikinci kısmının dokuzuncu bölümünde yer almıştır ve toplam beş
maddeden oluşmaktadır. Bu maddeler 1989 TCK. Ön Tasarısında düzenlenen haliyle
özetlenecek olursa;
“Hile ile bilgi elde etme ve bunları haksız kullanma” başlıklı 342. maddesinde
bilgileri otomatik işleme tabi tutmuş bir sistemden programları, verileri veya herhangi
bir unsuru hukuka aykırı olarak ele geçirme ve bilgileri otomatik işleme tabi tutulmuş
bir sistemde yer alan bir programı, verileri veya diğer herhangi bir unsuru başkasına
zarar vermek üzere nakletme ve çoğaltma fiilleri suç olarak düzenlenmiştir.5
“Yarar sağlama, zarar verme” başlıklı 343. maddesi başkasına zarara verme veya
kendisine yarar sağlamak amacıyla bilgileri otomatik işleme tabi tutmuş bir sistemi veya
verileri veya diğer herhangi bir unsuru kısmen veya tamamen tahrip etme veya
değiştirme veya sistemin işlemesine engel olma ile bilgileri otomatik işleme tabi tutmuş
bir sistemi kullanarak kendisi veya başkası lehine hukuka aykırı yarar sağlama fiillerini
düzenlemiştir.6
4
5
6
Hakeri, Tötungsdelikte im Türkischen StGB-Entwurf 1997, http://www.akader.info/KHUKA/
7_2000_ekim/totungsdeligte.htm (08.07.2007).
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik ve Hukuki Boyutları ile Bilgisayar Suçları, Đstanbul, 1997,
S. 208.
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik…, S. 208.
Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler
299
“Sahtecilik” başlıklı 344. maddesinde ise, delil olarak kullanılmak amacıyla sahte bir
belgeyi oluşturmak için bilgileri otomatik olarak işleme tabi tutan bir sisteme, verileri
veya diğer unsurları yerleştirme veya var olan verileri, diğer unsurları tahrif etmek veya
bunları kullanma fiili suç olarak düzenlenmiştir.7
“Feri cezalar” başlıklı 345. maddesinde, 342 ve 343. maddelerde belirtilen suçları
işleyen failler hakkında öngörülen cezalara ek olarak, kamu hizmetinden veya sanat
veya ticaretten yasaklanma, suçtan meydana gelen şeylerin müsaderesi, suçun
işlenmesinde kullanılan kurumların veya teşebbüsün kapatılması öngörülmüştür.8
“Tüzel kişiler ve teşebbüs hali” başlıklı 346. maddesinde bütün bölümü kapsayacak
bir hüküm getirerek, bu bölüme giren suçlardan dolayı tüzel kişilerin de sorumlu
olduğu, teşebbüs halinde ise tamamlanmış suçun cezasının verileceğinin belirtildiği
görülmektedir.9
II. 3756 Sayılı Kanunla Gerçekleştirilen Düzenleme
Kanun koyucu 14.06.1991 tarih ve 3756 sayılı Kanunla 1989 TCK. Ön Tasarısı
kısmen de olsa 765 sayılı TCK’ya eklenmiştir. Ön Tasarının bilişim suçlarına ilişkin
maddeleri 525. madden sonra gelmek üzere “Bilişim Alanında Suçlar” başlığı ile on
birinci bölüm olarak eklenmiştir. Anılan Kanun ile yapılan düzenlemeler kısaca
özetlenecek olursa;
TCK. m. 525/a olarak kanun metnine aktarılan düzenleme 1989 TCK. Ön Tasarısının
342. maddesinde öngörülen düzenlemeye (“Hile ile bilgi elde etme ve bunları haksız
kullanma”) karşılık gelmektedir. Cezanın miktarı ve gerekçesi de dahil olmak üzere
aynen aktarılmıştır.10
Aynı şekilde TCK. m. 525/b 1989 TCK. Ön Tasarısındaki 343. maddeye denk gelen
düzenlemenin (“Yarar sağlama, zarar verme”) gerekçesi de dahil olmak üzere
aynısıdır.11
TCK. m. 525/c maddesi ise kendisine karşılık gelen 1989 TCK. Ön Tasarısı’nın 344.
maddesi (“Sahtecilik”) ile bazı yönleriyle farklıdır. “Yerleştirme ve tahrif etmenin”
7
8
9
10
11
Kurt, Tüm Yönleriyle Bilişim Suçları ve Türk Ceza Hukukundaki Uygulaması, Ankara, 2005, S. 120.
Kurt (Dipnot 7), S. 120.
Kurt (Dipnot 7), S. 120-121.
Karagülmez, Bilişim Suçları ve Soruşturma – Kovuşturma Evreleri, Ankara, 2005, S. 126 vd.;
Yenidünya/Değirmenci. Mukayeseli Hukukta ve Türk Hukukunda Bilişim Suçları, Đstanbul, 2003,
S. 54.
Kurt (Dipnot 7), S. 122.
300
Đlker Tepe
cezası Ön Tasarıyla aynı tutulmuştur. Ancak Ön Tasarıda “kullanma”ya da aynı cezayı
öngörmüşken, 3756 sayılı Kanunda tahrif edilmiş olan verileri kullanmanın cezası için
daha az bir ceza öngörülmüştür.12 Bunun yanında Ön Tasarısından farklı olarak, tahrif
edilmiş veri veya diğer unsurları kullanmanın “bilerek” yapılması hususu
vurgulanmıştır.13
Feri Cezalarla ilgili 525/d maddesinde Ön Tasarının 345. maddesinden farklı
müsadere ve kurum kapatma yer almamıştır.14 Ayrıca bu bölümdeki suçlardan tüzel
kişilerin de sorumlu olduğuna ve teşebbüsün tamamlanmış suç gibi cezalandırılacağına
ilişkin 1989 tarihli Öntasarının 346. maddesi alınmamıştır.15
III. 1997 TCK Ön Tasarısı
1997 TCK. Ön Tasarısı’nda yer alan bilişim alanındaki suçlar ile ilgili düzenleme
1994 Fransız Ceza Kanununu düzenlemesinden esinlendiği ve Fransız Ceza Kanunun
323–1 ila 323–7 maddesindeki suçlarla bir olduğu söylenebilir.16
Tasarının 347. maddesi “Bilişim sistemine girme, verileri tahrip ve bozma” başlıklı
olup maddenin birinci fıkrasında, bilişim sistemine hukuka aykırı olarak girme veya
orada kalmaya devam etme suçu düzenlenmiş, ikinci fıkrasında ise bu fiil nedeniyle
sistemin içerdiği verilerin yok edilmesi veya değiştirilmesi durumu ağırlaştırıcı neden
olarak belirtilmiştir. Girme veya orada kalma fiili nedeniyle sistemin içerdiği bilgilere
zarar verilecek olursa ayrıca birinci fıkradaki hükümden daha ağır bir ceza ile
karşılanmaktadır. Üçüncü fıkrada sisteme hukuka aykırı olarak girmeye teşebbüs
edilmesi halinde suç tanımlanmış bir suç gibi kabul edilmektedir. Söz konusu
düzenlemenin ceza hukukunun suça teşebbüs edilmesi halinde, tamamlanmış suçtan
daha hafif cezalandırılması yönündeki genel prensibi ile uyum içinde olmadığı kabul
edilmiştir.17
Đlk kez bu tasarıda “bilgileri otomatik olarak işleme tabi tutmuş sistem” kavramı
yerine “bilişim sistemi” kavramı kullanılmıştır.
12
13
14
15
16
17
Dülger, Bilişim Suçları, Ankara, 2004, S. 207.
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik…, S. 284.
Kurt (Dipnot 7), S. 124; Dönmezer, Kişiler ve Mala Karşı Cürümler, 16. Baskı, Đstanbul, 2001,
S. 623.
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik…, S. 209.
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki Bilişim Suçlarının Değerlendirmesi, YÜHFD, C. II/ S 2,
Đstanbul, 2005, S. 394.
Kurt (Dipnot 7), S. 124.
Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler
301
Tasarının “Sistemi engelleme, bozma, haksız yarar sağlama” başlıklı 348. maddesinin
birinci fıkrasında bir bilişim sisteminin işleyişini engelleme, bozma ve bilişim
sistemlerinden haksız yarar sağlama, ikinci fıkrasında da bilişim sistemine hukuka
aykırı olarak veriler sokma veya sistemin içerdiği verileri yok etme, veya değiştirme suç
olarak düzenlenmiştir. Üçüncü fıkrasında, bu fiillerle failin başkasının zararına ve
kendisinin yararına haksız bir menfaat elde etmesi halinde cezanın ağırlaştırılacağı, son
fıkrasında ise bu suçlara teşebbüs halinde faile tamamlanmış suçun cezasının verileceği
belirtilmiştir.18
“Sahtecilik” başlığı taşıyan 349. maddesinde ise, hukuk alanında bir neticeye ulaşmak
amacıyla sahte bir belge oluşturmak için bilişim sistemine veriler yerleştirme veya var
olan verileri tahrif etme fiillerde, ikinci fıkrasında ise belirtilen sahte belgeyi kullanma
suçu düzenlenmiştir. Bu anlamda madde ile düzenlenen alan ile 3756 sayılı kanunla
yapılan düzenleme arasında bir farklılık yoktur. Tek fark, “bilişim sistemi” kavramının
yerine “bilgileri otomatik olarak işleme tabi tutmuş sistem” ifadesinin yerine
kullanılması ve belgeyi düzenleyen ile kullanan arasında kanunda var ceza farkının
ortadan kaldırılmasıdır.19
“Feri cezalar” başlıklı 350. maddesine yeniden müsadere eklenmiştir. “Tüzel kişilerin
sorumluluğu” başlıklı 351. maddesinde ise, 347 ve 348 maddelerinde düzenlenen
suçlardan tüzel kişilerinde sorumlu olduğu kabul edilmiştir. “Suç işlemek için
örgütlenme” başlığı taşıyan 1997 TCK. Ön Tasarısının 352. maddesinde, yukarıda
maddelerde öngörülen suçları işlemek için oluşturulan bir örgütü kuran veya buna
katılan kişilere işlemek istedikleri suçlardan en ağırının cezasının verileceği hükme
bağlanmıştır. Bu şekilde düzenlemede ilk defa getirilmiştir.
IV. 2000 TCK Ön Tasarısı
2000 tarihli TCK. Ön Tasarısında bilişim suçları, tasarının Đkinci Kısmının “Bilişim
Alanında Suçlar” kenar başlığı Dokuzuncu Bölümünde, 346 - 352 maddeleri arasında
düzenlenmiştir.
1997 Ön tasarısının maddeleri 2000 Ön tasarısına bir takım değişiklikler ve para
cezalarındaki güncellenmesi dışında gerekçeleriyle dahil olmak üzere olduğu gibi
aktarılmıştır. Yalnızca feri cezaların düzenlendiği 348. maddede, suçta kullanılan veya
18
19
Kurt (Dipnot 7), S. 125-126.
Kurt (Dipnot 7), S. 127.
302
Đlker Tepe
suçtan meydana gelen şeylerin müsaderesi “veya mülkiyetin devlete geçirilmesi“ ifadesi
kullanılmıştır.20
2000 Ön tasarısında getirilen en önemli yenilik “Banka ve Kredi Kartlarının Kötüye
kullanımı” başlıklı 349. maddesidir. Bu maddenin birinci fıkrası ile başkasına ait veya
diğer bir kişiye verilmesi gereken bir kredi kartını herhangi bir şekilde ele geçiren veya
bulunduran bir kişinin kart sahibinin rızası olmaksızın kullanarak veya kullandırtarak
kendisine veya başkasına haksız kazanç sağlaması suç olarak düzenlenmiştir. Đkinci
fıkrasında ise aynı fiilin banka veya kredi kartını tahrif ederek veya bunu sahtecilik
suretiyle meydana getirerek işlendiğinde ceza ağırlaştırılmıştır.21
Tüzel kişilerin sorumluluğuna ilişkin düzenleme 1997 Ön Tasarısından bir fark
dışında aynen düzenlenmiştir. 1997 Ön Tasarısında tüzel kişilerin sorumluluğu bilişim
sistemine girme, verileri tahrip ve bozma, sistemi engelleme, bozma, haksız yarar
sağlama fiilleri ile sınırlandırılmasına rağmen bu tasarıda tüzel kişilerin bu bölümdeki
tüm suçlardan sorumlu olduğu düzenlenmiştir.22
V. 2003 TCK Ön Tasarısı
Đkinci Kitabın “Topluma Karşı Suçlar” başlıklı ikinci kısmının “Bilişim Alanında
Suçlar” başlıklı 9. bölümünde bilişim suçları düzenlenmiştir.
Bu bölünme yer alan 346. maddesinde bilişim sistemine girme, verileri tahrip ve
bozma, 347. maddesinde sistemi engelleme, bozma, haksız yarar sağlama, 348.
maddesinde sahtecilik, 349. maddesinde feri cezalar, 350. maddesinde banka veya kredi
kartının kötüye kullanılması, 351. maddesinde suç işlemek için örgütlenme, 352
maddesinde tüzel kişilerin sorumluluğu düzenlenmiştir. 2000 TCK. Ön Tasarısındaki
346, 347, 348. maddeleri gerekçeleri de dahil olmak üzere 2003 tasarısına aynen
alınmış, sadece zamanın şartlarına uygun olarak para cezası miktarları güncellenmiştir.
349 hiçbir değişiklik olmadan aynen alınmıştır. Suç işlemek için örgütlenme başlıklı
351. maddesinde ise, aynı başlık altında temelde aynı olmakla birlikte tek farkla 2003
tasarısına alınmıştır. Bu fark madde metninden “varlığı bir veya birden çok maddi
nitelikteki hazırlıklardan anlaşılan” ifadesi çıkarılmıştır.23
20
21
22
23
Özel, Bilişim Suçları Đle Đletişim Faaliyetleri Yönünden Türk Ceza Kanunu Tasarısı, Đstanbul Barosu
Dergisi, Cild – 75/ Sayı 7, 8, 9, S. 862.
Akıncı/Alic/Er, Türk Ceza Kanunu ve Bilişim Suçları, Đnternet ve Hukuk (Derleyen: Atamer),
Đstanbul, 2004, S. 266.
Akıncı/Alic/Er (Dipnot 21), S. 272-273.
Kurt (Dipnot 7), S. 132.
Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler
303
350 ve 352. maddeler bakımından her iki Ön Tasarısında (2000 ve 2003) düzenleme
farklılığı görülmemiştir.
C. 5237 Sayılı TCK’daki Sistematik
Yeni Ceza Kanununda Đkinci Kitabının Üçüncü Kısmının Onuncu Bölüm başlığı
altında “Bilişim Alanında Suçlar” özel bir bölümde düzenlenmiştir. Bilgisayar ve
bilgisayar aracılığıyla gerçekleştirilen iletişim de bir üst başlık olarak bilişim alanı
kapsamı altında değerlendirilmiştir. Bu sebeple “Bilişim Alanında Suçlar” başlığı, bir
yandan bilgisayarı, unsurlarını ve bunlarda gerçekleştirilen işlemleri kapsarken bir
yandan da internet de dahil olmak üzere bilgisayar marifetiyle veri iletişimi ve naklini
de koruma altına almaktadır.24
Doktrinde bilişim suçlarının sınıflandırılması ile ilgili farklı girişimler mevcuttur.25
Bu sınıflandırma girişimleri içinde Yazıcıoğlu’nun sınıflandırması sistematik açıdan
oldukça yerindedir. Yazıcıoğlu’na göre Bilişim suçlarını iki temel ayırım içinde
düşünmek mümkündür. Bu suçlar bilişim alanının doğurduğu yeni hukukî yararlara
karşı gerçekleştirilen «dar anlamda bilişim suçları» ve klâsik suçların bilişim olanakları
marifetiyle gerçekleştirilmesi olarak karşımıza çıkan «geniş anlamda bilişim
suçları»dır.26
Gerçek bilişim suçları olarak adlandırılan birinci suç grubu da, “bilişim sistemlerine
izinsiz girilmesi” (m.243), “bilişim sistemlerindeki verilere müdahalelerde
bulunulması” (m.244), “bilişim sistemleri marifetiyle haksız menfaat temini” (m.244/4)
gibi bilişim sistemlerinin özelliğinden kaynaklanan ve yeni hukuksal değerle
bağlamında gerçekleştirilen doğrudan bilişim suçları ya da dar anlamda bilişim suçları
şeklinde adlandırılan gerçek bilişim suçları ve bilişim teknolojilerinin getirdiği imkânlar
dolayısıyla ortaya çıkan “haberleşmenin gizliliğini ihlâl” (m.132), “haberleşmenin
engellenmesi” (m.124), “eğitim ve öğretimin engellenmesi” (m.112), “kamu kurumu
veya kamu kurumu niteliğindeki meslek kuruluşlarının faaliyetlerinin engellenmesi”
24
25
26
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki…, S. 403; Karagülmez (Dipnot 10), S. 37; Dülger (Dipnot
12), S. 66.
Örneğin Dönmezer ikili bir sınıflandırmaya gitmiştir: 1. Bilgisayar sistemlerini, veri bankalarını ve
programları korumaya yönelik olarak bilgisayar sistemi içinde işlenen suçlar, 2. Teknolojik bir arac
olarak doğrudan bilgisayarı korumaya yönelik olarak bilgisayara karşı işlenen suçlar. Dönmezer
(Dipnot 14), S. 616. Başka bir sınıflandırma da Ersoy’da dikkati çekmektedir: 1. Bilişim sistemleri
aracılığıyla işlenen suçlar, 2. Bilişim sistemine karşı işlenen suçlar, 3. Bilişim araçlarına karşı işlenen
suçlar. Ersoy, Genel Hukuki Koruma Cercevesinde Bilişim Suçları, AÜSBFD., C. 49, S. 3-4, Ankara,
1994, S. 160.
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 396 vd.; Yazıcıoğlu, Bilgisayar Ağları Marifetiyle
Đşlenen Suçlar: Sanal Suçlar, Bilişim Suçları (Panel – T.C. Adalet Bakanlığı Hakim ve Savcı Adayları
Eğitim Merkezi Başkanlığı), Ankara, 2001, S. 36 vd.
304
Đlker Tepe
(m.113), gibi dolayısıyla bilişim suçları diye de ikiye ayrılmaktadır. Bununla birlikte
“hakaret ve sövme” (m.125), “müstehcenlik” (m.226), “kumar oynanması için yer ve
imkân sağlanması” (m.228) “suç işlemeye tahrik” (m.214) gibi klâsik nitelikli suçların
bilişim teknolojileri marifetiyle işleyebilmesi de mümkündür. Hırsızlık ve
Dolandırıcılık suç tipleri bakımdan da, bu suçların bilişim sistemleri kullanmak
suretiyle işlenmesi de ağırlaştırıcı neden olarak düzenlenmiştir.
D. Kavramlar
Bilişim ve Telekomünikasyon teknolojilerindeki yayılım ve yeni iletişim araçlarının
kullanılmasına yönelik ilginin artmasıyla birlikte „Bilişim“, „Veri“, „Đnternet“,
„Bilgisayar“, „Siber Uzay“ gibi kavramlar hem sosyal alanda günlük konuşmalarda
gerekse yasa metinlerinde daha sık olarak kullanılmaya başlanmıştır. Bu bağlamda
teknolojik gelişimler ile söz konusu kavramların belirlenmesi ve açıklanması arasında
bir paralelliğin olduğu açıktır. Çünkü yeni teknolojik gelişmeler kavram içeriklerinin
dönüşüme uğraması ve zenginleşmesine sebebiyet vermektedir.27 Tabi ki bu yönde
birçok kavram mevcuttur ancak ceza hukuku anlamında en önemli kavramlar ile ilgili
kapsam belirlenimleri şöyle yapılmıştır:
I. Bu çerçevede ilk önemli kavram Bilişim Sistemi (eski TCK’deki haliyle verileri
otomatik işleme tabi tutan sistem) kavramıdır. Bilişim kelimesi, Fransızca
«informatique» kelimesinden Türkçe’ye çevrilmiş olup Fransızca “information” (bilgi)
ve “automatique” (otomatik) kelimelerinin birleşiminden türemekte ve verinin
saklanması, organize edilmesi, değerlendirilmesi, nakledilmesi, çoğaltılması gibi
fonksiyonları da barındıran bir anlama sahiptir.28 TDK sözlüğünde “bilişim”,
“insanoğlunun teknik, ekonomik ve toplumsal alanlardaki iletişiminde kullandığı ve
bilimin dayanağı olan bilginin özellikle elektronik makineler aracılığıyla düzenli ve
akla uygun bir biçimde işlenmesi bilimi” olarak tanımlanmaktadır.29 Bilişim, bir bilim
dalı olarak da kabul edilmekle beraber, her hangi bir alandaki bilginin otomatik olarak
işlenmesi yani saklanması, organize edilmesi, değerlendirilmesi, aktarılması,
kullanılması, iletilmesi, ilâve yapılabilmesi, değiştirilebilmesi anlamındadır. Ceza
Hukuku açısından bilişim suçlarının temelindeki bu kavramın yasa koyucu tarafından
da tanımlandığı ve bu tanımın 243. maddenin gerekçesinde yer aldığı görülmektedir. Bu
tanıma göre, bilişim sistemi verileri toplayıp yerleştirdikten sonra onları otomatik
27
28
29
Koca, Avrupa Siber Suç Sözleşmesi’nin Maddi Ceza Hukuku Alanında Öngördüğü Düzenlemeler ve
Türk Hukuku, Bilgi Toplumunda Hukuk, Prof. Dr. Ünal Tekinalp’e Armağan, C. III, S. 787 vd.
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki…, S. 403.
http://www.tdk.gov.tr/TR/SozBul.aspx?F6§10F8892433CFFAAF6AA849816B2EF05A79F75456
518CA (08.07.2007).
Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler
305
işleme tabi tutma olanağı veren manyetik sistemdir. Ancak bu tanımlama girişimi
oldukça muğlak ve tartışmaya açıktır. Yasa koyucunun temel hareket noktaları sistemin
manyetik oluşu ve verilerin toplanıp yerleştirildikten sonra işlenmesi şeklinde ortaya
konulmuştur. Ancak bu durumda şu soruların yanıt bulması zorunludur; neden sadece
manyetik sistemler bilişim sistemi olarak kabul edilmiştir? “verilerin toplanması ve
yerleştirilmesi”nden ne kastedilmektedir? Kim ve/veya kimler tarafından bu veriler
toplanmakta ve yerleştirilmektedir? vb.30
II. Diğer önemli bir kavram da Bilgisayardır. Bilgisayar, önceden aktarılmış veri ve
programa bağlı olarak aritmetik ve mantıksal işlemleri yapabilen, kullanacağı programı
ve verileri kaydedebilme yeteneğine sahip, çevresiyle etkileşimde bulunabilen araçtır.31
Bir başka ifade ile bilişim niteliğine sahip bir bilgisayar, yeterince kavramsallaştırılmış
ve iyi tanımlanabilmiş her türlü problem üzerinde çalışabilen, bilgiyi işleyebilen,
saklayabilen, organize edebilen, değerlendirebilen, aktarabilen, kullanabilen iletebilen,
değiştirebilen ve ilâve yapılabilen bir araçtır.32 Bu tanımlardan da anlaşılacağı üzere,
bilişim sistemi unsuru olarak bilgisayarın genel kullanım amacına hizmet etmesi
öncelikli olarak aranan bir koşuldur. Ceza Kanununda özel bir bilgisayar tanımına yer
verilmemiştir.33
III. Veri kavramı bilişim sistemi kavramının açıklanması bakımından oldukça önemli
bir kavramdır. Veri her türlü bilginin bilgisayar tarafından işlenebilmesi için analitik ve
numerik kodlara dönüştürülmüş şeklidir.34 Bu tanımdan hareket edildiğinde verinin
kaplamsal bir anlama sahip olduğu görülmektedir. Eski Ceza Kanununda bilişim
alanında işlenen suçlarda bir sınırlandırmaya gitmemek adına „diğer herhangi bir unsur“
kavramı kullanılmıştır. Bu girişimle yasa koyucu bu alanda işlenen suçlarda yeni suç
unsurlarını yeni teknolojik gelişmelerle bu kapsama dahil etmeyi düşünmüşütür. Bu
suretle bilişim suçlarında dinamik bir yasal yapıya ulaşılacaktı.35 Ancak bu düzenleme
„Kanunilik“ ve „Belirlilik“ prensipleri bakımından değerlendirilmiş ve eleştiriye tabi
tutulmuştur. Bu yöndeki tartışmaların ardından „Veri“ Kavramı ilgili tüm unsurları da
30
31
32
33
34
35
Bu konudaki tartışmalar için bkz. Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki…, S. 404 vd.
Yenidünya/Değirmenci, S. 18 vd.; Dülger (Dipnot 12), S. 36 vd.; Karagülmez (Dipnot 10), S. 31,
http://www.tdk.gov.tr/TR/
SozBul.aspx?F6E10F8892433CFFAAF6AA849816B2EF05A79F75456518CA (08.07.2007).
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 404.
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 404.
http://www.tdk.gov.tr/TR/SozBul.aspx?F6E10F8892433CFFAAF6AA849816B2EF05A79F7545
6518CA (08.07.2007); Dülger (Dipnot 12), S. 48.
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik, S. 227; Ersoy, S. 168-169.
306
Đlker Tepe
içerecek şekilde tek kavram olarak kullanılmıştır.36 Veri için TCK’da herhangi bir
tanıma rastlanmamaktadır.
E. TCK’daki Düzenlenen “Bilişim Alanında Suçlar”a Đlişkin Norm Analizi
I. Md. 243 – Bilişim Sistemine Girme (Yetkisiz Erişim)
TCK’nin 243. maddesinin birinci fıkrasında yetkisiz erişim suçu “Bir bilişim
sisteminin bütününe veya bir kısmına, hukuka aykırı olarak giren ve orada kalmaya
devam eden kimseye bir yıla kadar hapis veya adlî para cezası verilir.” şeklinde
düzenlenmiştir.37
243. maddenin 2. fıkrasında, birinci fıkrada tanımlanan fiilin bedeli karşılığı
yararlanılabilen sistemler üzerinde gerçekleştirilmesi hali cezada indirim sebebi olarak
öngörülürken, aynı maddenin son fıkrasında düzenlenen verinin yok olması ya da
değişmesi, ağırlatıcı sebep olarak düzenlenmiştir. 243. maddede “Bir bilişim sisteminin
bütününe veya bir kısmına, hukuka aykırı olarak giren ve orada kalmaya devam
eden…” hükmüne yer verilmiş ve suçun maddi unsuru “girme ve orada kalmaya devam
etme” olarak düzenlenmiştir. Tasarıda yetkisiz erişim suçunun düzenlendiği maddede
“bir bilişim sistemine giren veya orada kalmaya devam eden” hükmünü içermekte iken,
TBMM Genel Kurul görüşmeleri sırasında bu maddeye ilişkin değişiklik önergesinin
kabulü sonucunda, maddede suç teşkil eden eylem “bir bilişim sistemine giren ve orada
kalmaya devam eden” halini almıştır.
Ketizmen’in isabetli olarak ortaya koyduğu üzere, tasarıdaki hüküm Fransız Ceza
Kanunun 323-3 ve Đtalyan Ceza Kanunun 615. maddesi maddi unsur itibariyle paralellik
arz etmekte ve “sisteme girme” ve “sistemde kalmaya devam etme” seçimlik
hareketleri oluşturmaktayken, madde metninde yapılan değişiklikle bu iki hareket
birleştirilmiş. “sisteme girme ve kalmaya devam etme” şeklinde tanımlanmıştır.38
Ancak bu maddenin düzenlenişinde özensiz davranıldığı göze çarpmaktadır. Örneğin
yukarıda değinildiği gibi Tasarıda yer alan “bir bilişim sistemine girmek veya orada
kalmaya devam etmek” fiili kanun görüşmeleri esnasında “bir bilişim sistemine girmek
ve orada kalmaya devam etmek” olarak değiştirilmiş ancak bu değişiklik gerekçeye
36
37
38
Dülger (Dipnot 12), S. 68.
Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin Suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007).
Ketizmen, Türk Ceza Hukukunda Bilişim Suçları (Yayımlanmamış Doktora Tezi), Ankara, 2006,
S. 96.
Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler
307
yansıtılmamıştır. Yani madde metninde “ve” kullanılırken gerekçesinde “veya”
kullanılmıştır.39
Ayrıca madde metninde bilişim sistemine girmek ve orada kalmak tek bir eylem gibi
düzenlenmiş olmasına rağmen madde başlığı sadece “bilişim sistemine girme” olarak
kullanıldığından suçun tamamlanma aşaması bakımından bir uyumsuzluk doğmuştur.
Ayrıca yine aynı şekilde 243. maddenin ikinci fıkrası, “birinci fıkradaki fiiller” diyerek
yine benzer bir çelişkiye neden olmuş ve sanki birden fazla eylem varmış gibi
düzenleme getirmiştir. Halbuki “bilişim sistemine girme ve orada kalma” fiili tek bir
fiildir.40
243. maddede düzenlenen yetkisiz erişim suçunun hukuki konusu ile ilgili olarak
çeşitli görüşler ileri sürülmüştür. Kurt, bilişim sistemine yetkisiz erişim suçu ile sistem
sahibinin kişisel alanına müdahale edildiğini ifade etmiştir.
Yazara göre; “Bilişim sistemine girme ve orada kalmaya devam etme suçunda
korunan hukuki yarar, özel hayatın gizliliği ve sırların masuniyeti (gizliliği) olarak
belirlenebilir. Bilişim sistemi ve içinde bulunan veriler, programlar sistem sahibinin
özel alanı da bulunmaktadır. Bu suç ile bu alana girilmesi suretiyle güvenlik ve sükun
duygusunun sarsılması önlenmeye çalışılmıştır”.41 TCK’nin 243 maddesinde
düzenlenen yetkisiz erişim suçunun hukuki konusunun karma bir nitelik taşıdığını
savunan Dülger yetkisiz erişimin engellenmesiyle sistemin sahibi ya da kullanıcıları
olarak sistemden faydalanan kişilerin birçok çıkarları koruma altına alındığını
belirtmektedir. Bu çıkarları, verilerin gizliliğinin korunması, özel hayatın
dokunulmazlığı ya da kişilerin ya da kurumların ihtiyaç duyduğu güvenlik duygusu gibi
farklı hukuksal değerler olabildiği üzerinde durmuştur. Yazar farklı açıdan ele alınan
çıkarlar olarak kabul ettiği bu değerleri kapsayacak şekilde “bilişim sisteminin
güvenliği”nin korunmasının asıl hukuki konuyu oluşturduğunu belirtmiştir.42
243. maddede düzenlenen suçun gerçekleşmesi için sadece sistemin bütününe ya da
bir kısmına hukuka aykırı olarak girme yeterli değildir, ayrıca sistemde kalınmaya
devam edilmesi de gerekmektedir. Sisteme girme ve orada kalmaya devam etme, bir
bütün olarak, 243. maddede düzenlenen yetkisiz erişim suçunun maddi unsurunu
oluşturmaktadır.43 Yukarıda da ifade edildiği üzere, suçun maddi unsurunun bu şekilde
düzenlenmesi, suçun niteliğinde de değişikliğe neden olmuştur. Maddede yer alan suçun
39
40
41
42
43
Karagülmez (Dipnot 10), S. 166.
Karagülmez (Dipnot 10), S. 168.
Kurt (Dipnot 7), S. 148.
Dülger (Dipnot 12), S. 213 vd.
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki, S. 406; Eker, Türk Ceza Hukukunda Bilişim Suçları, TTB
Dergisi, Sayı 62, Ankara, 2006, S. 122.
308
Đlker Tepe
unsuru olarak “girme ve orada kalmaya devam etme”ye verilecek anlama göre, söz
konusu suçun niteliği hakkında iki farklı düşüncenin ileri sürülmesi mümkündür.
Özellikle “kalmaya devam eden” ifadesinin anlam ve kapsamı burada önemlidir.
Girme ve orada kalmaya devam etmenin birbirinden bağımsız iki farklı hareketi
oluşturduğunun kabulü halinde, Kanunun 243. maddesinde düzenlenen yetkisiz erişim
suçunun birden fazla hareketi gerektiren bir suç olduğu sonucuna varılır. Birden fazla
hareketi gerektiren suçlarda olduğu şekliyle, bu maddede sadece sisteme girme yeterli
olmamakta, sistemde kalmaya devam edilmesi gerekmektedir.44 Girme ve orada
kalmaya devam etmenin birbirinden bağımsız iki farklı hareketi oluşturmadığının kabul
edilmesi halinde ise, maddede düzenlenen suçun zorunlu olarak mütemadi suç olduğu
sonucuna varılır. Buna bağlı olarak sisteme girme sonrasında sistemde kalmaya devam
edilmesi, suçun tamamlanmış sayılabilmesi için belli bir sürekliliğin dikkate alınmasını
zorunlu kılar.45
Yukarıda yapılan açıklamalar ışığında sisteme hukuka uygun bir şekilde girilmesi
sonrasında rızanın ortadan kalkması ya da diğer nedenlerle hukuka aykırılığın
gerçekleşmesi durumunda da sistemde kalmaya devam edilmesi, girişin hukuka aykırı
olması şartından dolayı 243. madde kapsamı dışında değerlendirilecektir.46
243. maddede düzenlenen suçun neticesi bakımından herhangi özel bir düzenlemeye
yer verilmemiştir. Madde gerekçesinde de ifade edildiği gibi, sisteme hukuka aykırı
olarak giren kişinin belirli verileri elde etmek amacıyla hareket etmiş olup olmaması
herhangi bir önem taşımaz. Sisteme hukuka aykırı olarak girilmiş olması suçun
oluşması için yeterlidir. Bu bağlamda söz konusu suçun bir zarar suçu olarak değil bir
tehlike suçu olarak düzenlendiği sonucuna ulaşılabilir.47 Maddede bilişim sistemine
girme ve orada kalma eylemleri bakımından hukuka aykırılık unsuru özellikle
vurgulandığı için kusuru olmaksızın yaptığı eylemin suç teşkil ettiğini bilmeyenler
bakımından bir ayrıcalık oluşturulduğunu da savunulmaktadır.
Yetkisiz erişim suçunun düzenlendiği 243. maddenin 2. fıkrasında, fiilin bedeli
karşılığı yararlanılabilen sistemler hakkında işlenmesi, hafifletici neden olarak
düzenlenmiştir. Buna karşın bedeli karşılığı yararlanabilen sistemlerin ne olduğu
konusunda herhangi bir gerekçeye veya açıklamaya yer verilmemiştir. Dülger, bedeli
karşılığı yararlanılabilen sistem ifadesinin genel olarak dört durumu kapsadığını ifade
etmiştir. Yazara göre Đnternet üzerinden ücret karşılığı hizmet veren web siteleri,
44
45
46
47
Kurt (Dipnot 7), S. 151.
Karagülmez (Dipnot 10), S. 170 vd.
Ketizmen (Dipnot 38), S. 130.
Karagülmez (Dipnot 10), S. 171.
Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler
309
“internet kafe” gibi yerlerde olduğu üzere belirli bir bedel karşılığı bilişim sisteminin
kiralanması, bir kuruluş tarafından belli bir sistemin bedel karşılığında sunulması
(örneğin sağlanan anlaşmayla kişilerin cep telefonlarına bilişim sistemi üzerinden
reklam amaçlı mesaj çekilmesi) ve de belirli bir zaman ya da dönem sınırlaması ile
Đnternet bağlantı servisinin sağlanması bedeli karşılığı yararlanılabilen sistem
kapsamındadır.48 Karagülmez internet kafe ve benzeri yerlerde bedeli karşılığında
sistemin kullanılmasının bu kapsamda düşünülemeyeceğini ifade ederek maddede
sistemin kullanıldığı mekanın değil sistem içerisindeki elektronik yapıda sunulan ücretli
hizmetleri vurguladığını savunmaktadır. Yazara göre, belirli bir süre Đnternet bağlantı
servisinin sağlanması da bu fıkra kapsamında değildir.49 Yazıcıoğlu ise, bu fıkrada
düzenlenen hafifletici sebebi, ücreti karşılığı hizmet veren sistemlere girilmesi şeklinde
yorumlamakta ve devamında ve bu düzenlemenin yetkisiz erişim suçunun
uygulanmasının genişliğinden doğacak sakıncaları gidermesi bakımından isabetli
olduğunu ifade etmektedir.50
243. maddenin son fıkrasında sisteme yetkisiz erişim sonucunda sistem içerisindeki
verinin değişmesi veya yok olması ağırlatıcı neden olarak düzenlenmiştir. Erdağ’a göre,
TCK’nin 23. maddesine paralel olarak, neticesi sebebiyle ağırlaşan bir suç söz konusu
olduğu için ağırlatıcı nedenin uygulanabilmesi failde verinin değiştirilmesi ya da yok
edilmesi yönünde bir kastının olmamasına bağlıdır.51 Aksi takdirde 244. maddenin 2.
fıkrasında yer alan hüküm devreye girecektir. Yazarın neticesi nedeniyle ağırlaşan suç
tespitini söz konusu durumda neticesi sebebiyle ağırlaşan bir suçun söz konusu
olmaması nedeniyle isabetli bulmuyoruz.52 Bu fıkrada düzenlenen ağırlatıcı nedenlerin
uygulanması için birinci ya da ikinci fıkrada düzenlenen sistemler bakımından maddede
özellikle cezanın miktarı bakımından herhangi bir farklılığa gidilmemiştir. Fıkrada
belirtilen durumun gerçekleşmesi halinde verilecek ceza, yetkisiz erişimin konusunun
bedeli karşılığı kullanılan sistemlerden olup olmamasına bakılmaksızın altı aydan iki
yıla kadar hapis cezasıdır.53
48
49
50
51
52
53
Dülger (Dipnot 12), S. 227.
Karagülmez (Dipnot 10), S. 175 vd.
Yazıcıoğlu, Yeni Türk Ceza Kanunundaki…, S. 406.
Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin Suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007).
Detaylı bilgi ve eleştiri için bkz. Özbek, TCK. Đzmir Serhi, Ankara, 2006, S. 306 vd.
Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin Suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007).
310
Đlker Tepe
II. Md. 244 – Sistemi Engelleme, Bozma, Verileri Yok Etme veya Değiştirme
Eski TCK’da sisteme ve veriye zarar verme suçunun mala zarar verme suçu ile
birlikte değerlendirilmekteydi. Sisteme ve veriye zarar verme suçuna ilişkin, mala zarar
verme suçundan ayrı özel bir düzenlemenin yapılmasına ilişkin gerekçeler dikkate
alındığında bu değerlendirme açıkça görülmektedir.
Dönmezer şu düşünceyi ileri sürmektedir: “Bilgisayarın dokunulmaz olması gereği ve
sistemin uygun şekilde işlev görmesi ve içeriğinin aynı suretle hizmet görmesidir.
Böylece aslında başta malikin veya sistemi kullananın yararı korunmaktadır.54
Yazıcıoğlu da bu suç ile, kişilerin sistem ve içerisindeki unsurlar bakımından sahip
oldukları mülkiyet hakkının koruduğunu düşünmektedir.“55 Önder suçun koruduğu
yararın tartışmalı olduğunu dile getirerek bu suç tipi ile bilgisayarda mevcut veriler ile
ilgili olan kişinin yararının korunduğunu savunanlar olduğu gibi, mevcut verilerin ülke
ekonomisinde ve idarede gerçekleştirildiği fonksiyon gereği, bu suçun ekonomik
yaşama karşı işlenmiş bir suç olduğunu iddia edenlerin de bulunduğunu dile
getirmiştir.56 Ersoy ise bu suç ile kişinin malvarlığının korunduğunu belirtmişti.57 Dülger
ise, bilişim sisteminin veri ve yazılımlardan oluşan soyut unsurları yanında donanım
unsurunun da koruma altına alınması karşısında, suçun hukuki konusunun karma bir
nitelik gösterdiğini belirtmiştir.58
Sistemin işleyişini engelleme ve bozma TCK’nin 244. maddesinin 1. fıkrasında, “Bir
bilişim sisteminin işleyişini engelleyen veya bozan kişi, bir yıldan beş yıla kadar hapis
cezası ile cezalandırılır.” şeklinde düzenlenmiştir. 244. maddenin birinci fıkrasında
suçun unsurunu oluşturan seçimlik hareketler “bilişim sisteminin işleyişinin
engellenmesi” ve “sistemin işleyişinin bozulması”dır.59 Kanunda engelleme ve bozma
kavramları ile ilgili herhangi bir tanımlama yapılmamıştır. Bu kavramlar için doktrinde,
sistemin işleyişinin engellenmesinin sistemin çeşitli yönleriyle sürekli ya da geçici
olarak iş görmesinin engellenmesi anlamına geldiği, sisteme her türlü müdahalenin bu
kapsamda değerlendirilmesi gerektiği,60 sistemin tamamen çalışamaz hale gelmesi,
sistemin olağan koşullarda yapması gereken işlevlerin değişikliğe uğratılması, haksız
müdahale ile sistemin sağlıklı işleyişinin geçici veya sürekli şekilde ortadan
54
55
56
57
58
59
60
Dönmezer (Dipnot 14), S. 622.
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik…, S. 259-260.
Önder, Şahıslara ve Mala Karşı Cürümler ve Bilişim Alanında Suçlar, Đstanbul, 1994, S. 508.
Ersoy (Dipnot 25), S. 167.
Dülger (Dipnot 12), S. 231 vd.
Erdağ, Ekonomi, Sanayi ve Ticarete Đlişkin Suçlar ve Bilişim Suçları, http://www.cezabb.adalet.
gov.tr/makale/100.doc (08.07.2007).
Benzer yönde kararlar için bkz.: Yargıtay 4. CD., 28.02.2000, 2000/1068 E. – 2000/1771 K.;
Yargıtay 11. CD. 24.10.2002, 2002/5771 E. – 2002/8416 K.
Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler
311
kaldırılmasının sistemin işleyişini bozma anlamına geleceği yönünde yorumlar
mevcuttur.61
244. maddenin 2. fıkrası, “Bir bilişim sistemindeki verileri bozan, yok eden,
değiştiren veya erişilmez kılan, sisteme veri yerleştiren, var olan verileri başka bir yere
gönderen kişi, altı aydan üç yıla kadar hapis cezası ile cezalandırılır.” Olarak
düzenlenmiştir.
Maddede düzenlenen ilk seçimlik hareket, bilişim sistemi içerisindeki “verinin yok
edilmesi”dir. Bilişim sistemi içerisindeki verinin yok edilmesinden kastedilen, verinin
varlığına son verilmesi, veri üzerinde hak sahibi olan kişinin veriyi tekrar elde
edemeyeceği ya da büyük güçlükler sonucu elde edebileceği şekilde hakimiyetinden
çıkarılmasıdır.62
244. maddenin 2. fıkrasında, 765 Sayılı TCK’nin 525/b maddesinde olduğu gibi
verinin silinmesi esas kabul edilmeyip, verinin yok edilmesi hareket noktası olarak
kabul edilmiştir. Dolayısıyla bilişim sistemi içerisindeki verinin silinmesinin yok etme
kapsamında olup olmadığı tartışması gündeme gelmektedir. Yazıcıoğlu, silmenin
mevcut kayıtların bulunduğu yerden yok edilmesi ile aynı çerçevede kullanıldığını dile
getirerek silme ve yok etmenin aynı anlamda olduğunu vurgulamıştır.63
Yazar, maddi anlamda bir yok etmekten bahsedilemeyeceğini, sadece silinen unsura
ulaşabilmek bakımından gereken normal bağın kaldırılması, bilgilerin tanınamaz hale
gelmesinin söz konusu olduğunu, bu açıdan silmek anlamının şeklen anlaşılması
gerektiğini ifade etmiştir.
Önder de, silmenin mecazi ve mantıki anlamda olduğunu, bir programa ulaşabilmek
için aradaki mevcut bağın koparılması anlamına geldiğini ifade etmiştir.64
“Verinin erişilmez kılınması” ise, genel olarak veriye müdahale edilmeden veriye
olağan şekilde erişimin engellenmesi olup burada veri içerik bakımından bir bütün
olarak korunmaya devam edilmektedir. Bu bağlamda veri yok edilmemekte ve/veya
bozulmamaktadır. Bununla beraber verilere ulaşım için gereken işlem bağı devre dışı
bırakılmaktadır.65
244. maddenin 2. fıkrasında düzenlenen hareketlerin sonuncusu ise “sistem
içerisindeki verinin başka bir yere gönderilmesi”dir. Bilişim sistemi içerisindeki
61
62
63
64
65
Dülger (Dipnot 12), S. 234.
Ketizmen (Dipnot 38), S. 169.
Yazıcıoğlu, Kriminolojik, Sosyolojik, S. 263.
Önder (Dipnot 56), S. 509.
Dülger (Dipnot 12), S. 237.
312
Đlker Tepe
verilerin bilişim sistemi dışında bulunan başka bir bilişim sistemine ya da veri taşıma
aracına aktarılması, kaydedilmesi ya da kopyalanması verinin başka bir yere
gönderilmesi olarak değerlendirilmektedir.66
244. maddenin 3. fıkrasında bir ağırlaştırıcı neden düzenlenmiştir.67 244. maddenin
üçüncü fıkrasına göre, aynı maddenin birinci ve ikinci fıkralarında yer alan fiillerin bir
banka veya kredi kurumuna ya da bir kamu kurum veya kuruluşuna ait bilişim sistemi
üzerinde işlenmesi halinde, verilecek ceza yarı oranında artırılır.
244. maddenin 4. fıkrasında ise farklı bir suç tipi ile karşılaşılmaktadır. Buna göre
yukarıdaki fıkralarda tanımlanan fiillerin işlenmesi suretiyle kişinin kendisinin veya
başkasının yararına haksız bir çıkar sağlaması başka bir suç oluşturmaması halinde suç
olarak düzenlenmiştir. Bu düzenlemeye göre, fiil, TCK. ve diğer özel kanunlarda yer
alan başka bir suçu oluşturuyorsa, bu madde kapsamında değerlendirilmeyecek ve ilgili
maddelerde düzenlenen suçlara göre hüküm kurulacaktır.
Maddede, “başka bir suçu oluşturmaması” hükmüne yer verilmiş iken, madde
gerekçesinde, “Ancak, bu fıkra hükmüne istinaden cezaya hükmedilebilmesi için, fiilin
daha ağır cezayı gerektiren başka bir suç oluşturmaması gerekir. Bu bakımdan, fiilin
örneğin dolandırıcılık, hırsızlık, güveni kötüye kullanma veya zimmet suçunu
oluşturması hâlinde, bu fıkra hükmüne istinaden cezaya hükmedilmeyecektir.” Đfadesine
yer verilmiştir. Hüküm ile gerekçe arasında bir çelişkinin var olduğu açıkça
görülmektedir.
III. Md. 245 – Banka ve Kredi Kartlarının Kötüye Kullanılması
Yeni TCK’nın 245. maddesinde düzenlenen banka ve kredi kartlarının kötüye
kullanılması suçu ile ilgili ihlaller için eski TCK. zamanında 525/b–2 maddesi
kullanılıyordu. Bu madde özel olarak banka ve kredi kartlarının kötüye kullanılmasını
düzenlememekteydi. Ancak ülkemizde banka ve kredi kartlarının kötüye kullanılması
birçok kez mahkeme önüne gelmekte ve bu madde neredeyse başka bir düzenleme için
kullanılmamaktaydı.68 Bu yüzden banka ve kredi kartlarının kötüye kullanılmasına karşı
özel bir düzenleme yapma ihtiyacı bir zorunluluk olarak kabul edilmiştir.
Maddenin birinci fıkrasındaki hareket, başkasına ait bir banka veya kredi kartını, her
ne suretle olursa olsun ele geçiren veya sahibine verilmesi gereken bir banka veya kredi
66
67
68
Dülger (Dipnot 12), S. 238.
Karagülmez (Dipnot 10), S. 192.
Özel (Dipnot 20), S. 862.
Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler
313
kartının başkası tarafından kullanılması veya kullandırılmasıdır.69 Hareket tanımlanırken
kartın hukuka aykırı olarak ele geçirilmesi aranmış, bunun dışında ne şekilde ele
geçirildiği – Hırsızlık70, Dolandırıcılık71, Yağma72 – önemsenmemiştir. Bu açıdan kartı
hukuka aykırı ele geçirilmesinde bir sınırlama bulunmamaktadır.73 Başka bir ifade ile
eski TCK’daki kartın ele geçirilme biçimine göre yapılan ayrımlar ortadan kaldırılmış
kart nasıl ele geçirilirse geçirilsin suç gerçekleşmiş sayılacaktır.74 Önemli olan hareketin
sonucunda hukuka aykırı yararın elde edilmesidir.
Bununla birlikte banka “Kredi ve Kart Merkezince” düzenlenen kredi ve banka
kartları, sahiplerine, özel dağıtım şirketleri, PTT veya banka şubelerine de bizzat görevli
elemanlar aracılığıyla teslim edilmektedir. Dolayısıyla kartı elinde bulunduran kişiler
tarafından hukuka aykırı olarak kullanılması veya kullandırılması halinde de suç
gerçekleşmiş olur.75 Böyle bir durumda kart henüz sahibinin eline geçmediğinden suçtan
zarar görenin banka olduğu yönünde görüş ağırlığı vardır.76 Kartları sahiplerine teslim
etmekle görevli elemanların, banka ve kredi kartını teslim etmeyerek kullanıp yarar
sağlaması aslında görevi kötüye kullanmak suçunu suçunu oluşturmasına rağmen bu
husus özel olarak düzenlenmiştir.
Đkinci fıkradaki hareket başkalarına ait banka hesaplarıyla ilişki kurarak sahte banka
ve ya kredi kartı üretmek, satmak, devretmek, satın almak, veya kabul etmektir. Fıkrada
ön görülen hareket üçüncü fıkrada düzenlenen suça bir geçit suç olarak düzenlenmiştir.
Çünkü sahte olarak üretilen kartın kullanılmasıyla yarar elde edilmesi durumunda
üçüncü fıkradaki suç oluşur. fıkra ilk kabul edilen TCK’da yer almamaktaydı.
08.07.2005 tarihinden önce banka ve kredi kartlarına ait bilgilerin ele geçirilişi esasen
başka bir suça vücut vermiyorsa sadece sahte kart oluşturulması suç olarak
düzenlenmemişti. Bu boşluk söz konusu fıkra ile doldurulmuştur.77
Üçüncü fıkradaki hareket sahte oluşturulan veya üzerinde sahtecilik yapılan bir banka
ve kredi kartının kullanılmasıdır. Fıkradaki suç çok hareketi barındıran bir suç
görünümündedir. Kartın sahte olarak üretilmesiyle birlikte hareket iki alt unsurun
69
70
71
72
73
74
75
76
77
Bkz Yargıtay Ceza Genel Kurulu 11.04.2000, 2000/6-62 E. – 2000/72
K.; Yargıtay 6. CD. 24.09.2001, 2001/10933 E. – 2001/11095 K.
Bkz. Yargıtay 6. CD, 01.02.2002, 2001/17027 E. – 2002/1016 K.
Bkz. Yargıtay 11. CD, 06.10.2003, 2003/6778 E. – 2003/6714 K.
Bkz. Yargıtay 6. CD, 05.02.2002, 2001/16231 E. – 2002/1149 K.
Kurt, S. 178; Dülger (Dipnot 12), S. 254; Karagülmez (Dipnot 10), S. 196 vd.
Akbulut, S. 21 vd.
Yargıtay 11. CD, 17.02.2004, 12910 E. – 827 K.
Donay, Bankacılık Ceza Hukuku, Đstanbul, 2007, S. 168 vd.
Ekinci/Esen, Hırsızlık, Yağma, Güveni Kötüye Kullanma, Dolandırıcılık, Hileli Đflas ve Taksirli Đflas
Karşılıksız Yararlanma Belgelerde Sahtecilik ve Bilişim Alanında Suçlar, Ankara, 2005, S. 370.
314
Đlker Tepe
gerçekleşmesiyle tamamlanmaktadır. Birinci alt unsur sonuçta kartın kullanılmış olması
ikinci alt unsur ise failin kendisine veya başkasına yarar sağlamasıdır.78
Maddenin dördüncü fıkrasında bir hafifletici neden düzenlenmiştir. Buna göre birinci
fıkrada yer alan suçun eşlerden birinin, üstsoy veya altsoyunun veya bu derecede kayın
hısımlarından birinin veya evlat edinen veya evlâtlığın, aynı konutta beraber yaşayan
kardeşlerden birinin zararına olarak işlenmesi hâlinde, ilgili akraba hakkında cezaya
hükmolunmaz.
Banka kartı, bankanın kurduğu sisteme hukuka uygun olarak girmeyi sağlamaktadır.
Bu kart, saptanan ve kart sahibince bilinen bir numara marifetiyle, banka görevlisinin
yardımı olmadan, kart sahibinin kendi hesabından para çekmesini sağlamaktadır. Kredi
kartları ise, banka ile kendisine kart verilen kişi arasında yapılmış bir sözleşme
gereğince, kişinin bankanın belirli koşullarla sağladığı kredi olanağını kullanmasını
sağlayan araçtır. Đşte bu kartların kötüye kullanılmaları, söz konusu maddede suç olarak
tanımlanmıştır. Maddeye göre, aşağıdaki şekillerde gerçekleştirilen hareketler bu suçu
oluşturmaktadır:79
“1. Başkasına ait bir banka veya kredi kartının, her ne suretle olursa olsun ele
geçirilmesinden sonra, sahibinin rızası bulunmaksızın kullanılması veya
kullandırtılması ve bu suretle failin kendisine veya başkasına haksız yarar sağlaması.
2. Aynı fiilin, aynı koşullarla sahibine verilmesi gereken bir banka veya kredi kartının
bunu elinde bulunduran kimse tarafından kullanılması veya kullandırttırılması; söz
gelimi kartı sahibine vermekle görevli banka memurunun kartı kendi veya başkası
yararına kullanması.
Aslında hırsızlık, dolandırıcılık, güveni kötüye kullanma ve sahtecilik suçlarının ratio
legis’lerinin tümünü de içeren bu fiillerin, duraksamaları ve içtihat farklılıklarını
önlemek amacıyla, bağımsız suç hâline getirilmeleri uygun görülmüştür.“
IV. Md. 246 – Bilişim Suçlarında Tüzel Kişilerin Ceza Sorumluluğu
246. maddede „Tüzel Kişiler Hakkında Güvenlik Tedbirleri Uygulanması“ başlığıyla
yapılan düzenlemede bu bölümde yer alan suçların işlenmesi suretiyle yararına haksız
menfaat sağlayan tüzel kişiler hakkında bunlara özgü güvenlik tedbirlerinin
uygulanacağı dile getirilmiştir. TCK. m. 20’ye göre de tüzel kişiler için ceza
sorumluluğu öngörülmemiş olup kanunda belirlenen güvenlik tedbirlerinin
78
79
Ekinci/Esen (Dipnot 77), S. 372.
Bkz. m. 245 Gerekçesi.
Đnternet (=Bilişim) Ceza Hukuku Örneğinde Türk Ceza Hukukundaki Yeni Gelişmeler
315
uygulanacağı kabul edilmiştir.80 Bu bağlamda tüzel kişilere uygulanabilecek güvenlik
tedbirleri TCK. m. 60’da iki başlık halinde verilmiştir. Bunlar,
1. Faaliyet Đzninin Đptali
2. Suçtan meydana gelen şeyin müsaderesi
Müsadere konusunda herhangi bir sorun yoktur, açıkça anlaşılmaktadır. Ancak
faaliyet iznin iptali için iki temel şartın gerçekleşmesi aranmaktadır.81
1. Özel hukuk tüzel kişisine belirli bir faaliyette bulunabilmeyle ilgili kamu
kurumunca verilen izin
2. Bu iznin sağladığı yetkinin kötüye kullanılması suretiyle tüzel kişi yararına kasıtlı
bir suç işlenilmesi.82
F. Sonuç
Uzun yıllar boyunca türk ceza hukukunun modernize edilmesi yönündeki ihtiyaç
daima tartışılmış ve bu tartışmalar neticesinde Ceza, Ceza Usul ve Ceza Đnfaz
Hukukunda reform niteliğinde değişikliklere imza atılmıştır. Bu modernize etme
eğilimleri bakmından bilişim suçları çok önemli bir rol üstlenmiştir. Çünkü reform
çabalarının en önemli amacı toplumsal bir alt sistem olarak değişen toplumsal
ihtiyaçlara bir çözüm yolu ortaya koymaktır. Bu bağlamda modern (yani bilgi ve hatta
risk) toplumunun güncel sorunları esas alnımaktadır. Bilişim ve iletişim teknolojileri ve
bunların sorunları aynı zamanda modern toplumunun da arka planını teşkil ettiği için,
belirtilen nedenler çerçevesinde söz konusu kapsamın yasa koyucu tarafından amaca
uygun bir biçimde düzenlenmesi beklentisi kendini göstermektedir. Bu temelden
hareketle şunu söylemek mümkündür ki, TCK. sistemi içerisinde bilişim suçlarına
yönelik düzenlemeler yeterli değildir. Daha önce ortaya konulduğu gibi düzenlemede
birçok belirsizlikler (örnek olarak bilişim suçları nerede düzelenmelidir ?), tanım
eksiklikleri (örneğin bilgisayar, bedeli karşılığı yararlanılan sistemelr gibi) ve hataları
(bilişim sistemi gibi), bunların yanında madde metinleri ile gerekçeler arasındaki
tehlikeli ikilemler (md. 243 ve 245 de olduğu gibi) bu düzenlemelerin yeterli ve yerinde
olmadığının kanıtıdır. Yasa koyucunun tekrardan bu normları teknolojik gerçekliklere
uygun ve özenli bir biçimde tartışması ve yeniden yapılandırması şarttır.
80
81
82
Karagülmez (Dipnot 10), S. 223.
Maddenin eleştirisi için bkz. Yıldız, 5237 Sayılı TCK. Seminer Notları, Đstanbul, 2007, S. 34.
Karagülmez (Dipnot 10), S. 224.
Das Türkische Strafrecht und Europa
Prof. Dr. Yener Ünver1
A. Einführung
Sowohl das neue türkische StGB (türk. StGB) als auch die neue türkische StPO
(türk. StPO) sind am 01.06.2005 in Kraft getreten. Beide Gesetze wurden vor und nach
dem Inkrafttreten in mehreren Punkten geändert, da sie in kurzer Zeit und unter
Einholung der Meinungen von nur sehr wenigen Strafrechtswissenschaftlern direkt aus
ausländischen Gesetzen übersetzt worden sind – noch dazu fehlerhaft.
Die Anwendung beider Gesetze ist noch unklar. In der Erwartung, dass die neuen
Landesgerichte (Berufungsinstanz) in Kürze mit ihrer Tätigkeit beginnen, wurde durch
das türkische Revisionsgericht in den vergangenen 2 Jahren keine richtige
Rechtsprechung entwickelt. Deshalb bestehen im Hinblick auf die Gesetzesanwendung
einige Unsicherheiten.
Aus diesem Grund beziehen sich die im Folgenden dargelegten Erläuterungen
vielmehr auf die Dogmatik des Gesetzes, und nur nebensächlich werden auch die Lehre
und Auffassung des Revisionsgerichts dargestellt.
Auf Grund der Übersetzungen aus dem deutschen StGB und anderen Gesetzen, die
vorher vom Deutschen ins Türkische übersetzt waren, entstand bei Erlass des
türk. StGB ein wichtiges Systemproblem. Das alte türk. StGB von 1926, das vom
italienischen Zanardelli StGB übernommen wurde, wurde vielfach geändert. Die
türk. StPO von 1929 ist kein komplett neues Gesetz. Die im Jahre 1929 aus Deutschland
übernommene türk. StPO wurde, gemäß der deutschen StPO, sehr weitgehend geändert,
und weist wesentliche Ähnlichkeiten zur deutschen StPO auf.
Die türk. StPO verfügt über keine richtige Begründung. Es wurden nur die
Begründungen aus dem alternativen Entwurf kopiert und auf die neu eingeführten
Punkte verwiesen. Im türk. StGB besteht oft kein Zusammenhang zwischen den
Begründungen der jeweiligen Artikel und den jeweiligen Artikeln des Gesetzestexts,
sondern sie beinhalten vollkommen divergierende Bestimmungen. Auch hier wurden
die Begründungen einfach aus dem ehemaligen türk. StGB- Entwurf und -Vorentwurf
übernommen und nur durch kleinere Einträge ergänzt, um bestimmte Mängel im
1
Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Yeditepe, Istanbul/Türkei.
318
Yener Ünver
Gesetzestext zu beseitigen und um die Anwendung bestimmter Artikel zu dirigieren.
Außerdem wurden einige konkrete Beispiele und Erklärungen in den Begründungstext
eingefügt, die in keinem Zusammenhang mit dem Text standen, da sie erst im
Nachhinein geschrieben und verfasst wurden.
Obwohl die ersten Bestimmungen des türk. StGB und der türk. StPO (Art. 6
türk. StGB und Art. 2 türk. StPO) nur allgemeine Definitionsnormen sind, beinhalten
sie wesentliche Mängel.
Art. 1 türk. StGB legt den Zweck des Gesetzes fest, Art. 3 Abs. 1 das
Verhältnismäßigkeitsprinzip und Art. 3 Abs. 2 das Gleichheitsprinzip. Diese Artikel, die
an das System von Russland, Polen und Kroatien erinnern, sind mehr als bloße
Wiederholungen von Normen des Grundgesetzes. Allerdings weisen sie Mängel auf und
sind teilweise zu sonstigen Artikeln des türk. StGB widersprüchlich.
Im türk. StGB sind nur Verbrechen geregelt. Die Vergehen wurden aus dem
türk. StGB herausgenommen und in ein Gesetz über Vergehen, das einen geringeren
Umfang als das deutsche Ordnungswidrigkeitengesetz hat, überführt. Grund für den
geringeren Umfang ist, dass nur ein kleiner Teil der Ordnungswidrigkeiten im Gesetz
über Vergehen als Verwaltungsstraftaten geregelt wurde.
Die Todesstrafe wurde im Jahr 2001 mit dem Beginn der Änderung des Grundgesetzes (mit dem Gesetz 4709), zunächst noch mit einer Ausnahme für Terror- und
Kriegsstraftaten, abgeschafft. Diese Ausnahme wurde im Jahr 2004 (mit dem Gesetz
5170) gestrichen, so dass die Todesstrafe nun für sämtliche Straftatbestände abgeschafft
ist (Art. 38 Abs. 9 GG).
Bestrafung mit der Einziehung des gesamten Vermögens ist unzulässig (Art. 38
Abs. 9 GG).
Niemandem kann nur wegen Nichteinhaltung einer Vertragsbestimmung seine
Freiheit entzogen werden (EMRK Anlage Protokoll Nr. 4 und Türkisches GG Art. 38
Abs. 8).
In der Rechtslehre des türkischen Strafrechtes wird, abgesehen von einigen Autoren2,
das subjektive Element des Straftatbestandes (Vorsatz und Fahrlässigkeit) von der
Schuldhaftigkeit erfasst; während Schuldfähigkeit die schuldhafte Handlungsfähigkeit
2
Artuk/Gökcen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler I, 2. Bası, Ankara 2006, S. 549 ff. und
167 ff.; Ünver, YTCK’da Kusurluluk, in: CHD 2006, Nr: 2, S. 64 ff., Özgenç, Türk Ceza Hukuku Genel Hükümler, Ankara 2006, S. 312 ff., vgl. andere Auffassung: Erem, Ceza Hukuku Genel
Hükümler, Band I, Ankara 1984, S. 568 ff.
Das Türkische Strafrecht und Europa
319
unter Vorsatz oder Fahrlässigkeit meint, wofür eine vorsätzliche oder fahrlässige
Handlung Vorbedingung ist3.
Ferner werden, abgesehen von einigen Verfassern,4 in der Türkischen Lehre zur
Feststellung des Kausalitätszusammenhangs die Adäquanztheorie5 oder gemischte
Adäquanztheorie6 – die für „typische“ Delikte die Adäquanztheorie und für
erfolgsqualifizierte Delikte die Bedingungstheorie7 heranzieht – vertreten. Die
Auffassung, die die Bedingungstheorie vertritt, befindet sich dagegen in der
Minderheit.8 Während Autoren mit anderen Auffassungen die objektive
Zurechnungstheorie strikt ablehnen, bejaht eine Minderheit auch diese Theorie und setzt
sich auch für diese ein.9 Die Auffassung des Revisionsgerichts ist unbeständig, seit
einigen Jahren wird jedoch die Adäquanztheorie akzeptiert.
B. Strafrecht – Allgemeiner Teil
In Art. 2 türk. StGB ist das Gesetzlichkeitsprinzip für Straftat und Strafe geregelt.
Dieser Artikel wurde in einigen Aspekten neu gefasst. Unter anderem wird das
Gesetzlichkeitsprinzip neben Strafen nun auch auf Maßnahmen der Besserung und
Sicherung angewendet. Diese sind keine Strafgesetze im Sinne des Grundgesetzes, da
durch Verwaltungsvorschriften weder Schuld noch Strafe definiert werden können. Das
3
4
5
6
7
8
9
Dönmezer, Ceza Genel Hukuku Dersleri, Istanbul 2003, S. 183 ff. und 196 ff.; Dönmezer/Erman,
Nazari ve Tatbiki Ceza Hukuku - Genel Kısım. Band II, 10. Bası, Istanbul 1994, S. 143 ff. Önder,
Ceza Hukuku Genel Hükümler, Band II, Istanbul 1992, S. 257 ff.; Yüce, Ceza Hukukunun Temel
Kavramları, Ankara 1985, S. 52.; Içel/Evik, Içel Ceza Hukuku – Genel Hükümler, 2. Buch, 4. Bası,
Istanbul 2007, S. 167 ff.; CENTEL, Türk Ceza Hukukuna Giriş., Istanbul 2001, S. 281; Demirbaş,
Ceza Hukuku Genel Hükümler, 4. Bası, Ankara 2006, S. 313 ff.; Şen, Türk Ceza Hukuku - Suçun
Genel Unsurları ve Esasları, Istanbul 2002, S. 251 ff.
Siehe Artuk/Gökçen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler I, S. 452; Ünver, Ceza Hukukunda
Đzin Verilen Risk, Istanbul 1998, S. 237 ff.; Özbek/Bacaksiz/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi - Genel
Hükümler, Ankara 2006, S. 132-133.
Siehe Yüce, Ceza Hukukunun Temel Kavramları, Ankara 1985, S. 31.; Centel, Türk Ceza Hukukuna
Giriş, S. 219.
Dönmezer, Ceza Genel Hukuku Dersleri, S. 142 ff.; Dönmezer/Erman, Nazari ve Tatbiki Ceza
Hukuku, Genel Kısım., Band I, 11. Bası, Istanbul 1994, S. 469.
Önder, Ceza Hukuku Genel Hükümler, S. 112-113.
Kunter, Suçun Maddi Unsurları Nazariyesi (Hareket-Netice-Sebebiyet Alakası), Istanbul 1955,
S. 234; Artuk/Gökçen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler I, S. 452; Ünver, Ceza Hukukunda
Izin Verilen Risk, S. 237 ff.; Öztürk/Erdem, Uygulamalı Ceza Hukuku ve Emniyet Tedbirleri
Hukuku, 8. Bası, Ankara 2005, S. 29; Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi - Genel
Hükümler, S. 132-133. Für zum Teil unterschiedliche Meinung siehe: Şen, Türk Ceza Hukuku,
S. 244 ff.
Ünver, Ceza Hukukunda Izin Verilen Risk, S. 221 ff.; Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi Genel Hükümler, S. 132-133.; Öztürk/Erdem, Öztürk Uygulamalı Ceza Hukuku ve Emniyet
Tedbirleri Hukuku, S. 30.
320
Yener Ünver
Analogieverbot ist explizit geregelt und legt fest, dass Strafnormen nicht derart weit
interpretiert werden dürfen, dass die Auslegung einer Analogie gleichkäme.
Im alten türk. StGB wurde zwischen den „strafrechtlichen und sonstigen Gesetzen“
nicht unterschieden. Im neuen türk. StGB (Art. 4 Abs. 21) wurde anerkannt, dass
Unkenntnis der Strafgesetze keine Entschuldigung begründet. In der ersten Fassung des
Artikels wurde die Strafverantwortung einer Person, die meint, im Recht zu sein, weil
aus unvermeidlichen Gründen das Gesetz nicht bekannt sei, geregelt. Kurze Zeit nach
Inkrafttreten des Gesetzes wurde dieser Absatz jedoch gestrichen und im Gegenzug der
Irrtumsregelung ein neuer Absatz hinzugefügt. Demnach wird derjenige nicht bestraft,
der einem unvermeidbaren Verbotsirrtum unterlag (Art. 30 Abs. 4).
Es war beabsichtigt, dass die allgemeinen Bestimmungen des türk. StGB auf alle
strafrechtlichen Gesetze zu beziehen und alle allgemeinen Bestimmungen
strafrechtlicher Nebengesetze außer Kraft zu setzen. Gemäß Art. 5 werden für den
Besonderen Teil des türk. StGB sowie für Strafnormen in anderen Gesetzen die
allgemeinen Bestimmungen des türk. StGB angewendet. Im militärischen
Strafgesetzbuch wurde durch eine Gesetzesänderung diese Bestimmung ausdrücklich
für nicht anwendbar erklärt. Da zudem in den besonderen Gesetzen die erforderlichen
Untersuchungen und Änderungen noch nicht durchgeführt worden sind, ist das
Inkrafttreten des Artikels auf Ende Dezember 2006 und später mit einer
Gesetzesänderung auf Ende Dezember 2008 verschoben worden. Gemäß den
Änderungsbestimmungen werden die allgemeinen Bestimmungen vom türk. StGB,
abgesehen von den Gesetzen, die bis Ende Dezember 2008 gegenteilige Änderungen
aufweisen, für alle Strafnormen in den Gesetzen angewendet.
Entsprechend zum Gesetzlichkeitsprinzip wurde bestimmt, dass niemand wegen einer
Tat, die bei ihrer Ausführung nicht unter Strafe gestellt war, bestraft werden kann.
Zudem wurde festgelegt, dass nachträgliche Streichungen von Strafgesetzen zugunsten
des Angeklagten und des Verurteilten berücksichtigt werden (Art. 7 Abs. 2). In Bezug
auf Maßnahmen der Besserung und Sicherung war in der ersten Fassung des Artikels
vorgesehen, dass das bei der Verurteilung geltende Gesetz angewendet wird. Kurze Zeit
später wurde der betreffende Absatz geändert und stattdessen vorgesehen, dass für
„Freilassungen zur Bewährung“, „bedingte Entlassungen“ und „wiederholt begangene
Straftaten“ das neue Gesetz sofort angewendet wird (Art. 7 Abs. 3). Die wichtigste
Änderung ist, dass vorübergehende oder befristete Gesetze über Straftaten, die während
der Rechtskraft dieser Gesetze begangen wurden, Anwendung finden, selbst wenn sie
bei Verurteilung nicht mehr gültig sind.
Für den örtlichen Anwendungsbereich von Strafnormen sind das
Territorialitätsprinzip sowie, je nach Täter und Opfer, das Persönlichkeitsprinzip und
Das Türkische Strafrecht und Europa
321
Schutzprinzip erlassen worden (Art. 8–15). Die drei auffälligsten Aspekte sind: 1.) Im
Gegensatz zu der Entwicklung in anderen Ländern ist das Prinzip ne bis in idem
geschwächt worden und die Entscheidung des ausländischen Gerichts hat grundsätzlich
kaum Bedeutung. Trotz eines rechtskräftigen Urteils des ausländischen Gerichts gilt die
Regel, dass in der Türkei ein neues Verfahren eingereicht wird (Art. 9, 12 Abs. 1, 12
Abs. 4, 13 Abs. 1, 13 Abs. 2). 2.) Anstatt Systeme einzuführen, die eine doppelte
Bestrafung vermeiden würden, wird versucht, dies indirekt auszugleichen, unter
anderem durch Anwendung des Gesetzes, das an dem Ort gilt, an dem die Verbrechen
begangen wurden. Falls das ausländische Gesetz des Landes, in dem die Straftat
begangen worden ist, eine geringere Strafe als das türk. StGB vorsieht, kann der
türkische Richter keine höhere Strafe verhängen. Sollte die Straftat jedoch gegen die
Sicherheit der Türkei oder zum Schaden der Türkei bzw. gegen türkische
Staatsangehörige oder gegen türkische juristische Personen begangen worden sein, dann
findet diese Begrenzung keine Anwendung (Art. 19). Bezüglich der Strafanrechnung
finden sich für die Straftaten, die in der Türkei begangen worden sind andere
Bestimmungen als für die Straftaten, die im Ausland begangen worden sind (Vgl.
Art. 16 und 63).10 Es besteht ein großer Unterschied zwischen diesen beiden Artikeln
und die Regelungen widersprechen sich. Es gibt sehr viele Probleme, insbesondere
hinsichtlich der im Ausland begangenen Straftaten.11 3.) Die im Ausland verhängte
Strafe des Rechtsverlustes kann mit Gerichtsbeschluss auch in der Türkei anerkannt
werden.
Die Auslieferung von Straftätern ist entsprechend dem Art. 9 des Europäischen
Vertrages über Auslieferung von Straftätern geregelt worden. Die Ausgestaltung des
„Verbrechens der politischen Meinungsäußerung“ als Ausnahme der Regelungen zur
Auslieferung ist heftig umstritten und brachte erhebliche Nachteile mit sich. Ferner
wurde gemäß des Statuts des Internationalen Strafgerichtshofes richtigerweise von der
Regel „der Staatsbürger kann nicht ausgeliefert werden“ eine Ausnahme vorgesehen
(eine ähnliche Bestimmung gibt es im GG, Art. 38 Abs. 10). Im Auslieferungsprozess
können sämtliche Schutzmaßnahmen der türk. StPO angewandt werden.
Art. 20 türk. StGB regelt die individuelle Verantwortlichkeit und besagt, dass
„[n]iemand wegen des Verhaltens eines Dritten bestraft werden kann“ (Art. 20 Abs. 1).
In Bezug auf dieses Persönlichkeitsprinzip12 muss auf zwei Punkte hingewiesen werden:
10
11
12
Diejenigen, deren Arrest- oder Haftungsfriste durch eine andere Verurteilung ermäßigt wurden,
können vom Staat keine Entschädigung bekommen (türk. StPO Art. 141 Abs. 1 lit. a).
CGK. 31.01.2006, E. 2006/1-4, K. 2006/7 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 132, S. 86 ff.); 1. CD.
20.01.2006, E.2006/1, K.2006/3 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 124, S. 122 ff.).
Siehe Ünver, Yener. Ceza Hukukunda Objektif Sorumluluk, in: Ceza Hukuku Günleri – 70. Yılında
Türk Ceza Kanunu, Istanbul 1998, S. 109 ff.
322
Yener Ünver
1.) Es gibt in unseren Gesetzen gegenwärtig Bestimmungen, die dem
Persönlichkeitsprinzip der strafrechtlichen Verantwortung widersprechen. Um einige
Beispiele zu nennen: a) Der Maßstab für die strafrechtliche Verantwortung bei
regelmäßigen und unregelmäßigen Veröffentlichungen jeglicher Art wird bei
Pressedelikten nicht subjektiv, sondern objektiv bemessen. Zwar wurde anerkannt, dass
in einer hierarchischen Rangordnung die Person auf dem unteren Rang nicht
verantwortlich ist, wenn die Person im oberen Rang bereits Verantwortung trägt. Zwei
Personen desselben Ranges können beide verantwortlich sein (Autor → der
verantwortliche Vorgesetzter → die rechtlich verantwortliche Person). Auch bei
unregelmäßigen Veröffentlichungen gibt es eine Hierarchie. Auch hier ist jeweils der
nächste im Rang verantwortlich, wenn der vorhergehende es nicht ist (Autor →
Herausgeber → Verlag), (siehe Art. 11 Pressegesetz).13 b) Obwohl der verantwortliche
Leiter der Redaktion (Redakteur) im Einzelnen nachlässig und manchmal fahrlässig
gehandelt hat, so werden, wenn der Autor für verantwortlich gehalten wird, seine
Handlungen nicht beachtet und nicht bestraft (Pressegesetz Art. 11).14 c) Bei
Geldstrafen, die auf Grund der Nicht- Veröffentlichung des Widerspruch- und
Berichtigungsrechtes erteilt werden, sind die sonstigen Personen, die zur Tat keinen
Bezug haben, auch gesamtschuldnerisch verantwortlich. Auch dies spricht gegen das
Persönlichkeitsprinzip der strafrechtlichen Verantwortung (Pressegesetz Art. 18 Abs. 2).
2.) Die strafrechtliche Verantwortung der juristischen Personen widerspricht dem
Persönlichkeitsprinzip und der diesbezügliche Artikel weist Probleme auf: In Artikel 20
des türk. StGB wird zwar geregelt, dass juristische Personen nicht bestraft werden
können, doch wird gleichzeitig bestimmt, dass gegen juristische Personen Maßnahmen
der Besserung und Sicherung verhängt werden können. Somit ist die Norm in sich
widersprüchlich (Art. 20 Abs. 2). Die juristische Person wird als Täter des Verbrechens
bezeichnet. Wenn bei juristischen Personen das Organ oder der Vertreter nicht selbst
angeklagt sind, so werden sie im Verfahren von diesem Organ oder Vertreter
repräsentiert (Art. 249 türk. StPO). Laut der Begründung des Artikels wird vom
öffentlichen Recht die Anwendung der Maßnahmen der Besserung und Sicherung bei
juristischen Personen nicht anerkannt. Es gibt für juristische Personen zwei mögliche
Maßnahmen der Besserung und Sicherung. Zum einen die Beschlagnahme und zum
Anderen die Aufhebung der Tätigkeitserlaubnis. Damit diese Maßnahmen angewendet
werden können, müssen sie in der jeweiligen Norm explizit vorgesehen sein. Viele
Normen sehen keine zusätzlichen Voraussetzungen vor.
13
14
Für Einzelheiten siehe Đçel/Ünver, Kitle Haberleşme Hukuku, Yenilenmiş 5. Bası, Istanbul 2007,
S. 273 ff. und 280 ff.
Siehe Đçel/Ünver, Kitle Haberleşme Hukuku, S. 276-277.
Das Türkische Strafrecht und Europa
323
Während Art 60 türk. StGB es für eine Beschlagnahme als ausreichend ansieht, dass
das Verbrechen zu Gunsten einer juristischen Person begangen wurde, wird für die
Aufhebung der Tätigkeitserlaubnis die Voraussetzung aufgestellt, dass die juristische
Person ihre Tätigkeit gemäß der Erlaubnis ausgeübt hat, die Straftat von den Organen
oder Vertretern der juristischen Person und unter Missbrauch der Befugnisse begangen
worden ist, die Straftat zu Gunsten der juristischen Person begangen worden ist und die
Merkmale einer vorsätzlichen Straftat erfüllt. In Nebengesetzen bestehen weitere, von
diesen festgelegten Voraussetzungen abweichende Regelungen (Gesetz über den Schutz
der Inhaber von ungedeckten Schecks, Art. 16). Wenn die Anwendung dieser
Maßnahme zu im Verhältnis zur Tat unerträglichen Konsequenzen führt, kann der
Richter darauf verzichten. Diese Bestimmung wird in der Lehre kritisiert. Wie sich die
Auflösung der juristischen Person auf die strafrechtliche Verantwortung auswirkt,
wurde nicht geregelt. Das Revisionsgericht wendet in seinen Entscheidungen – außer zu
den Betrugsfällen gegen das Gesetz – die Bestimmung über den Tod einer natürlichen
Person analog an.15
Auch im Hinblick auf die subjektive Seite der Tat wurden diskussionswürdige
Änderungen vorgenommen. So wurden die Bezeichnungen „Eventualvorsatz“ (Art. 21
Abs. 2) und „bewusste Fahrlässigkeit“ (Art. 21 Abs. 2) inhaltsgleich festgelegt, so dass
sie miteinander verwechselt werden können. Sollte der Täter die Tat begangen haben,
obwohl das Eintreten der objektiven Elemente der Straftat voraussehbar ist, so liegt
dolus eventualis vor; wenn der Täter den absehbaren Erfolg nicht billigt, die Tat aber
trotzdem begeht, so liegt bewusste Fahrlässigkeit vor. Weder wurde in dem Gesetz
bestimmt, ob im Hinblick auf die mögliche Absicht ein Wille vorhanden sein muss,
noch wurde festgelegt, wie sehr sich der Täter für den Nichteintritt des Erfolges
einsetzen muss, damit lediglich bewusste Fahrlässigkeit vorliegt. In der Begründung des
Artikels wird betont, dass der Täter bei Eventualvorsatz mit dem Erfolg des Geschehens
einverstanden sein muss. Für den dolus eventualis wurde eine obligatorische
Strafmilderung, für die bewusste Fahrlässigkeit eine obligatorische Straferhöhung
vorgesehen. An die bewusste Fahrlässigkeit wurden auch sonstige negative
Konsequenzen geknüpft. Zum Beispiel können kurzfristige Gefängnisstrafen nicht als
Geldstrafen oder Maßnahmen der Besserung und Sicherung abgebüßt werden (Art. 50
Abs. 4). Beide Bestimmungen werden in der Rechtslehre kritisiert.16 In der Begründung
15
16
Siehe 7. CD. 28.11.1997, E.9584, K. 9632; 7. CD. 16.4.1999, E. 3643, K. 3629; 7. CD. 9.12.1996, E.
7748, K. 8226 (Für Entscheidungen und Bewertungen siehe Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza
Muhakemesi Hukuku, Ankara 2006, S. 554 ff.
Ünver, YTCK’da Kusurluluk S. 50 ff.; Ünver, Türkiye’de Ceza Hukuku Alanında Yapılan Yakın
Tarihli Düzenlemelerde Tıp Hukukuna Ilişkin Birkaç Sorun, in: Uluslararası Katılımlı I. Tıp Etiği ve
Tıp Hukuku Sempozyum Kitabı, Istanbul 2005, S. 87-88. Đçel/Evik, Đçel Ceza Hukuku – Genel
Hükümler, S. 90-91; Ozansü, Ceza Hukukunda Kasttan Doğan Sübjektif Sorumluluk (I.Ü. Hukuk
324
Yener Ünver
des Artikels wurden widersprüchliche Beispiele genannt. Diese Beispiele beziehen sich
auf Verkehrsunfälle oder auf Salutschüsse auf Hochzeiten. Letzlich führte dies dazu,
dass ohne die Beachtung des konkreten Falles automatisch –und gelegentlich
fehlerhaft– von dolus eventualis ausgegangen wird. Die Fahrlässigkeitskategorien
„Berufsunerfahrenheit“ und „Nichteinhaltung von Anweisungen“ sind im neuen
türk. StGB nicht enthalten, stattdessen wird Fahrlässigkeit als Verletzung von
Vorsichts- und Sorgfaltspflichten definiert (Art. 22 Abs. 3). Die gesetzliche Strafe für
eine Fahrlässigkeitstat wird entsprechend dem Fehlverhalten des Täters bemessen; falls
mehrere Täter gehandelt haben, muss jeder Täter separat behandelt werden: Jeder ist nur
für sein eigenes Fehlverhalten verantwortlich (Art. 22 Abs. 4-5). Falls durch die Straftat
dem “persönlichen“ und „familiären“ Stand des Täters Schaden zugefügt wird, kann die
Erforderlichkeit einer Bestrafung entfallen. In diesem Fall wird bei unbewusster
Fahrlässigkeit gar nicht, und bei bewusster Fahrlässigkeit milder bestraft (Art. 22
Abs. 6).
Bei erfolgsqualifizierten Delikten gibt es eine allgemeine Bestimmung (Art. 23) über
den Erfolg. Demnach muss bei Eintritt von „schwereren“ oder „anderen“ Erfolgen als
beabsichtigt zumindest Fahrlässigkeit beabsichtigt sein, um eine Verantwortlichkeit des
Täters begründen zu können. Diese Norm wird in der Rechtslehre kritisiert. Die
Bestimmung, die den Kausalzusammenhang und die objektive Zurechnung regeln
sollte, fordert in Bezug auf die Tat mindestens Fahrlässigkeit. Es ist zu kritisieren, dass
bei vorsätzlichen Straftaten gleichzeitig nach Fahrlässigkeit gesucht wird. Ein weiteres
Problem der Norm ist, dass die objektive Zurechnungstheorie weder vom Gesetzgeber
noch von der Rechtslehre (außer einigen wenigen Rechtswissenschaftlern17) oder in der
Praxis akzeptiert wurde.
Rechtfertigungsgründe wurden in dem Abschnitt über „Strafaufhebungsgründe und
Strafmilderungsgründe“ geregelt (Art. 24 ff.). Dazu gehören anderweitig gesetzmäßige
Handlungen, Handeln auf einen Befehl des zuständigen Amtes hin, Notwehr und
Notstand. Im Gesetz wurde nun auch die Einwilligung18 des Betroffenen, die vorher
nicht gesetzlich geregelt war, sowie „die Vollstreckung des Rechtes“ (=Anwendung des
Rechtes), die nur von einem einzigen Verfasser kritisiert wird und seit langen Jahren im
türkischen Strafrecht als Rechtfertigungsgrund anerkannt ist, explizit festgelegt
(Art. 24-26). Handeln auf Befehl stellt keinen Rechtsfertigungsgrund dar; falls das
17
18
Fakültesi Y. Lisans Tezi), Istanbul 2007, S. 165 ff.
Ünver, Ceza Hukukunda Đzin Verilen Risk, S. 221 ff., Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi –
Genel Hükümler, S. 132-133.
Für Einwilligung im türkischen Strafrecht siehe Yenerer/Çakmut, Tıbbi Müdahaleye Rızanın Ceza
Hukuku Açısından Incelenmesi, Istanbul 2004; Ünver, Türk Tıp Hukukunda Rıza, Yeditepe
Üniversitesi Hukuk Fakültesi Dergisi III/2 (Özel Sayı), Istanbul 2006, Nr: 2, S. 227 ff.
Das Türkische Strafrecht und Europa
325
Gesetz die Überprüfung des Befehls ausschließt, so ist der Befehlsgeber verantwortlich
(Art. 24). Das Gesetz hält sowohl bei Notwehr als auch bei Notstand (=Notlage) alle
Rechte für schutzwürdig und schützt außerdem die Rechte Dritter (Art. 25). Der
Notstand ist im gleichen Artikel wie die Notwehr geregelt und ist der gleichen
Kategorie (Gründe, die die Strafverantwortung aufheben oder mindern) zugeordnet.
Wie auch im deutschen Recht ist Notstand als Rechtfertigungsgrund und Notstand als
Entschuldigungsgrund kategorisiert. Aus der Begründung des Artikels geht hervor, dass
die Notlage im neuen türk. StGB ein Schuldausschließungsgrund ist. Trotzdem ist die
Mehrheit in der Rechtslehre der Meinung,19 dass die Notlage ein Rechtsfertigungsgrund
ist. Der Strafrechtler20 jedoch, der dieses Gesetz verfasste und seine bereits publizierte
Meinung in die Artikelbegründung übertragen hat (dies ist in Art. 25 der türk. StGB als
allgemeine Bestimmung erfasst worden), sieht den Notstand als einen
Schuldausschließungsgrund an. Die Notlage im Sinne der allgemeinen Bestimmung des
Art. 25 Abs. 2 türk. StGB wird nach der überwiegenden Auffassung in der Rechtslehre
als Rechtsfertigungsgrund erkannt. Nur die Voraussetzungen und Folgen gesondert
geregelter Notstände werden unter dem inhaltlich davon divergierenden Begriff
„Notstand“ erfasst (Organhandel Art. 92 türk. StGB; Diebstahl Art. 147 türk. StGB).
Bei einer fahrlässigen Überschreitung der Rechtsfertigungsgründe wird die Strafe
gemildert (Art. 27 Abs. 1). Nur bei der Notwehr wird der Täter, auch wenn er deren
Grenzen aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken überschreitet, gar nicht bestraft
(Art. 27 Abs. 2). Diese Bestimmung wird in der Lehre kritisiert. Rechtsfertigungsgründe
werden in der türkischen Rechtslehre als rein objektiv ausgestaltet angesehen. Das
bedeutet, dass eine Person selbst dann gerechtfertigt ist, wenn sie nicht weiß, dass sie
gerechtfertigt handelt.21
Einige der Entschuldigungsgründe, die sich in dem selben Abschnitt finden, müssten
eigentlich als die Schuld verringernde oder verhindernde Gründe untersucht werden:
Zum Beispiel wurde bestimmt, dass bei einer Person die strafrechtliche
Verantwortlichkeit entfällt, wenn sie die Straftat aufgrund von Nötigung, Gewalt,
Angsteinflößung oder Bedrohung begeht, und als Täter wird dann die Person angesehen,
die die Nötigung, Gewalt, Angsteinflößung oder Bedrohung verursacht hat. Somit
wurde die Beteiligung an einer Tat, soweit es sich um mittelbare Täterschaft handelt,
neben der direkten Bestimmung (Art. 37 Abs. 2) auch noch in einer anderen Norm
geregelt (Art. 28). Zudem kann die Provokation ein Grund zur Strafmilderung sein –
19
20
21
Zum Beispiel Öztürk/Erdem, Uygulamalı Ceza Hukuku ve Emniyet Tedbirleri Hukuku, S. 148; vgl.
Hakeri, Ceza Hukuku, 5. Bası, Ankara 2007, S. 261; Yıldız, 5237 Sayılı Türk Ceza Kanunu Seminer
Notları, Istanbul 2007, S. 53.
Özgenç, Türk Ceza Hukuku - Genel Hükümler, S. 347 ff.; Ähnlich Hakeri, Ceza Hukuku, S. 261.
Hakeri, Ceza Hukuku, S. 296.
326
Yener Ünver
insoweit verfügt der Richter über ein weites Ermessen (Art. 29). Da dieses in der Praxis
oft falsch angewendet wird, kommt es zu Ungerechtigkeiten. Insbesondere im Falle der
Täterschaft von Frauen werden falsche Entscheidungen getroffen. Die Neuregelung des
Irrtums im neuen StGB (Art. 30) wird in der Lehre scharf kritisiert.22 Neben dem Irrtum
über Tatumstände, dem Irrtum über strafmildernde oder strafverschärfende Umstände
und dem Irrtum über Rechtsfertigungsgründe wurde auch der Verbotsirrtum geregelt.
Allerdings wurde bei einigen Irrtumskonstellationen nicht auf die Unterscheidung von
„Vermeidbarkeit – Unvermeidbarkeit“ geachtet, teilweise wurde selbst für
unvermeidliche Fehler keine Strafermilderung vorgesehen. Die Thematik des
Unrechtsbewusstseins wurde so geregelt, dass einerseits Probleme in Bezug auf die
Beweisbarkeit entstehen können, und andererseits ein Durcheinander von Straftat und
lediglich rechtswidriger Tat entsteht.
Zur Schuldunfähigkeit des Kindes gibt es drei Gruppen. Personen zwischen 0 und 12
Jahren werden nicht bestraft (Art. 31 türk. StGB),23 sondern können nur einer
Sicherheitsmaßnahme unterzogen werden. Die strafrechtliche Verantwortung beginnt
mit dem 12. Lebensjahr und mit 18 Jahren ist die volle Straffähigkeit erreicht. Personen
zwischen 12 und 15 Jahren sowie zwischen 15 und 18 Jahren werden bestraft und
gleichzeitig einer Sicherheitsmaßnahme unterzogen. Falls ein Täter zwischen 12 und 15
Jahren nicht in der Lage ist, die rechtlichen Konsequenzen seines Handelns zu erkennen
oder unfähig ist, seine Handlungen zu kontrollieren, wird er nicht bestraft. Statt dessen
werden Maßnahmen der Besserung und Sicherung angewendet. Alle Personen dieser
Gruppen werden als Kinder bezeichnet. Der Begriff „Jugendliche“ wird nicht
verwendet, und mit Erreichen des 18. Lebensjahres wird sofort die volle Straffähigkeit
angenommen. Es gibt keine Sondergruppe für Personen zwischen 18 und 21 Jahren. Die
Maßnahmen der Besserung und Sicherung, die bei Kindern angewendet werden, sowie
deren Verurteilung sind im Kinderschutzgesetz24 geregelt. Sie werden durch
Kindergerichte verurteilt (Art. 31).
Es gibt zwei Gruppen von Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störungen: 1.)
Umfassend Geistesgestörte und 2.) Geisteskranke. Die Angehörigen der ersten Gruppe
unterliegen keiner strafrechtlichen Verantwortung, und es werden Maßnahmen der
Besserung und Sicherung angewendet. Für die zweite Gruppe sind Strafmilderung und
Maßnahmen der Besserung und Sicherung vorgesehen (Art. 32). Die detaillierten
22
23
24
Ünver, YTCK’da Kusurluluk, S. 63; Außerdem siehe Ozansü, Yeni Türk Ceza Kanunu Çerçevesinde
Hata Kavramı, in: Karşılaştırmalı Güncel Ceza Hukuku Serisi – Suç Politikası (Prof. Dr. Claus
Roxin’e Armağan), Ankara 2006, S. 385 ff.
10. CD. 20.12.2005, E.2004/26136, K.2005/19289 (Yargı Dünyası 2007, Nr: 125, S. 114 f.).
Siehe Ünver, Çocuk Koruma Kanunu, in: Güncel Ceza Hukuku ve Kriminoloji Çalışmaları, Istanbul
2005, S. 25 ff.
Das Türkische Strafrecht und Europa
327
Bestimmungen für Maßnahmen der Besserung und Sicherung und deren Anwendungen
sind fehlerhaft (Art. 57). Problematisch ist, dass für die Anordnung von
Präventionsmaßnahmen durch den Richter, wie etwa die Beobachtung oder
Wiedereinlieferung in die Anstalt, keine beschränkende Frist besteht (Art. 57). Zudem
wird dem Richter ein weiter Ermessensspielraum eingeräumt, ob er gegenüber einem
aufgrund seines Geisteszustands vermindert Schuldfähigen eine Strafe oder Maßnahme
verhängt (Art. 32 Abs. 2). Auch dass der Geisteszustand nach biologischen Kriterien
bestimmt wird (Art. 32 Abs. 1), ist ein weiteres Beispiel für die Fehlerhaftigkeit dieser
Regelungen.
Auch Taubstumme werden bezüglich der Strafbarkeit besonders behandelt.
Diejenigen, die noch nicht ihr 12. Lebensjahr vollendet haben sind keiner
strafrechtlichen Verantwortung unterlegen und in den Altersgruppen zwischen 12 und
15, 15 und 18 und 18 und 21 Jahren sind unterschiedliche Strafmilderungen vorhanden.
In dem Gesetz wurde nicht zwischen Taubstummen von Geburt an und Personen, die zu
einem späteren Zeitpunkt taubstumm wurden, unterschieden. Bei Personen über 21
Jahren gibt es keine Strafmilderungen; nur für den Fall, dass Auffassungsvermögen und
Willenskraft tatsächlich beeinflusst sind, wurde festgelegt, dass die Bestimmungen für
Geisteskranke angewendet werden. Desweiteren wird für die Altergruppe von
Jugendlichen über 12 Jahren nicht berücksichtigt, ob sie geistig fähig sind, die
rechtliche Bedeutung und die Konsequenzen ihrer Handlungen wahrzunehmen und sich
dementsprechend zu verhalten (Art. 33).
Es wurde festgelegt, dass jemand, der vorübergehend oder unter Einfluss von Alkohol
bzw. anderen Rauschmitteln, die gegen den eigenen Willen eingenommen wurden, die
geistige Zurechnungsfähigkeit verloren hat, nicht bestraft wird. Ohne einen Unterschied
zwischen vorsätzlicher und fahrlässiger a.l.i.c. zu machen, ist durch die a.l.i.c.-Theorie
festgelegt worden, dass ein Verbrechen, das unter Einfluss bewusst eingenommenen
Alkohols oder eingenommener Rauschmittel begangen wird, mit Strafe bewehrt ist
(Art. 34).
Im Hinblick auf besondere Formen der Tat und Täterschaft wurden der Versuch, die
Täterschaft, die mittelbare Täterschaft und drei Arten von Gesetzeskonkurrenz geregelt
(Art. 35-44). Während man auf die Unterscheidung zwischen beendetem und
unbeendetem Versuch, die zwischen 1926 und 2005 vorgenommen wurde, im Jahr 2005
verzichtet hat, wurde eine Art des Versuchs geregelt und dem Richter insofern eine
breite Ermessensbefugnis gegeben. Freiwilliger Rücktritt sowie tätige Reue wurden
unter dem Begriff „Freiwilliger Rücktritt“ erfasst. Es wurde anerkannt, dass der Täter
nach einem Rücktritt nicht wegen Versuchs bestraft wird. Falls jedoch seine
Handlungen bis zu diesem Zeitpunkt andere Straftatbestände erfüllt haben, wird der
328
Yener Ünver
Täter wegen dieser Taten bestraft.25 Tätige Reue ist nicht immer möglich, sondern nur,
wenn es im Gesetz ausdrücklich bestimmt ist.26 Die türkische Rechtslehre ist in Bezug
auf den untauglichen Versuch der Meinung, dass der Täter bei absoluter Untauglichkeit
nicht bestraft werden kann. Hinsichtlich der Beteiligung wurden im Prinzip zwei Arten
der Beteiligung vorgesehen: Täterschaft und Teilnahme. Im Wesentlichen ist man damit
zum deutschen System übergangen. Nach dem Grad der Beteiligung wird zwischen
„Täter“, „Anstifter“ und „Helfer“ unterschieden. Einige wichtige Aspekte der
Beteiligungsbestimmungen sind folgende: Außer für Art. 28 wurde die mittelbare
Täterschaft separat geregelt. Die Verwendung von Personen, die nicht schuldfähig sind,
als Tatwerkzeug ist ein Grund für eine Straferhöhung (Art. 37 Abs. 2), werden
beispielsweise Kinder von Verwandten zu einem Verbrechen „angestiftet“, wird die
Strafe der Verwandten erhöht (Art. 38 Abs. 2). Die Offenbarung der Identität des
Anstifters dagegen ist ein Strafmilderungsgrund (Art. 38 Abs. 3). Auch das
Akzessorietätsprinzip (Art. 40) und der freiwillige Rücktritt von der Beteiligung
(Art. 41) wurden gesetzlich geregelt. Drei Arten von Gesetzeskonkurrenz sind im
Gesetz festgelegt. Falls es sich jedoch um sonstige Arten von Gesetzeskonkurrenz
handeln sollte, muss das Gesetz ausgelegt werden. Verbrechen, die in Form einer
zusammengesetzten Tat begangen werden, werden nicht als eine Tat angesehen, und es
werden auch nicht die Konkurrenzbestimmungen angewendet; bei der Idealkonkurrenz
wird die Strafe verhängt, die für das schwerste Verbrechen bestimmt ist und bei
fortgesetzten Straftaten wird von einer Straftat ausgegangen und die Bestrafung etwas
erhöht. Bei der fortgesetzten Straftat sind zwei Neuheiten eingeführt worden: Wenn
mehrere Täter vorhanden sind und das Verbrechen nicht mit einer Tat begangen wurde,
wird dieser konsekutive Ausspruch anerkannt (Art. 43 Abs. 2) und bei Tötung, bzw.
Mord, Körperverletzung, Folter und Raub27 werden die Straftatbestimmungen für die
fortgesetzte Straftat nicht angewendet (Art. 43 Abs. 3).28
Die Sanktionen sind in zwei Arten eingeteilt worden: Strafen und Maßnahmen der
Besserung und Sicherung.29 Es gibt zwei Arten von Strafen: Haft und Geldstrafe. Die
Haft unterteilt sich in erschwerte lebenslange Haft, lebenslange Haft und befristete Haft
(siehe Art. 40-47). Bei kurzfristigen Haftstrafen handelt es sich um Strafen, die 1 Jahr
oder weniger betragen (Art. 49). Bei kurzfristigen Haftstrafen besteht die Möglichkeit,
25
26
27
28
29
Außerdem siehe Đçel-Evik, Đçel Ceza Hukuku – Genel Hükümler, S. 259-260.
Sollte tätige Reue ein Strafausschließungsgrund sein, dann hat der Staatsanwalt die Befugnis, keine
Anklage zu erheben (Art. 171 Abs. 1 türk. StPO).
6. CD. 06.03.2006, E.2005/12644, K.2006/2072 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 130, S. 126 f.).
In der ersten Fassung der Bestimmung war der Raub inbegriffen, nicht dagegen die Vergewaltigung
oder Kindesmisshandlung.
Für Einzelheiten S. Artuk/Gökçen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler II (Yaptırım Hukuku),
Ankara 2003, S. 71 ff.
Das Türkische Strafrecht und Europa
329
sie zu Geldstrafen oder Maßnahmen der Besserung und Sicherung umzuwandeln
(Art. 50). Hierbei ist neben der Persönlichkeit und der wirtschaftlichen Lage des Täters
die Reue, die er während des Prozesses zeigt, wichtig. Sollte eine bewusste
Fahrlässigkeit in Frage kommen, so gibt es die Möglichkeit einer Umwandlung nicht
(Art. 50 Abs. 1 und Art. 50 Abs. 4). Falls trotz der Mahnung der Staatsanwaltschaft die
umgewandelte Geldstrafe binnen 30 Tagen nicht ausgeglichen wird oder man sich nicht
an die Maßnahmen der Besserung und Sicherung hält, so entscheidet das Gericht, ob die
gesamte Haftstrafe oder ein Teil davon vollstreckt wird. Wenn der
Nichteinhaltungsgrund der Maßnahmen der Besserung und Sicherung nicht von der
Person stammt, so wird die Art der Maßnahme geändert (Art. 6-7). Unter
Voraussetzung der gesetzlichen Bedingungen kann in der Regel die Haftstrafe auf zwei
Jahre, bei Kindern und bei Erwachsenen mit einem Alter über 65 Jahren auf drei Jahre
vertagt werden. Der Aufschub von Geldstrafen ist nicht möglich. Der Aufschub ist eine
Art der Strafvollstreckung. Während des Aufschubs von Freiheitsstrafen wird der
Schuldige von einer fachlichen Betreuung überwacht. Im Hinblick auf die Geldstrafe ist
das System des Tagessatzes eingeführt worden. Für die Zahlung kann sowohl eine Frist
von zwei Jahren als auch die Möglichkeit der Ratenzahlung eingeräumt werden, wobei
dann bei Nichteinhaltung eine Umwandlung zur Haftstrafe möglich ist. Die Maßnahmen
der Besserung und Sicherung lauten wie folgt: Einschränkung von einigen Rechten
(Art. 53), Beschlagnahmung von Gegenständen (Art. 54), Beschlagnahmung des
Einkommens (Art. 55), Maßnahmen bei Kindern (Kinderschutzgesetz), Maßnahmen bei
Geisteskranken (Art. 57), Präventionsmaßnahmen gegen die Wiederholung von
besonders gefährlichen Verbrechen (Art. 58), Abschiebung (Art. 59), Maßnahmen der
Besserung und Sicherung bei juristischen Personen (Art. 60). Bei den neuen
Regelungen gibt es folgende Neuheiten: Die Wiederholung der Straftat war früher kein
Strafverschärfungsgrund oder kein Hindernis der Aufschiebung der Strafe. Wenn die
Haftstrafe gewählt wird, so bewirkt sie ein besonderes Vollstreckungsregime und wird
zum Auslöser des kontrollierten offenen Strafvollzugs. Die Abschiebung ist eine neue
Art der Maßnahme im Türkischen Strafrecht. Der zunächst fehlerhaft verfasste
Gesetzestext wurde rasch geändert und es wird nun vorgesehen, dass nach der
Vollstreckung der Haftstrafe die Abschiebung in Erwägung gezogen werden soll,
nachdem die Situation an das Innenministerium weitergeleitet worden ist.30 Die
Maßnahmen der Besserung und Sicherung für Alkohol– und Rauschgiftsüchtige wurden
zusammen mit den Maßnahmen, die für Geistesgestörte vorgesehen sind, geregelt
(Art. 57 Abs. 7). Bei der Beschlagnahme wird die Möglichkeit geschaffen, dass das
gefährliche Tatwerkzeug, welches gezielt für die Straftat benutzt wurde, zum Schutz der
30
Laut erster Fassung des Artikels wird diese Maßnahme im Fall einer zweijährigen Haftstrafe
automatisch ausgeführt.
330
Yener Ünver
öffentlichen Sicherheit, Gesundheit und allgemeinen Sitte, beschlagnahmt wird. Der
Gegenstand eines Dritten wird nur dann nicht beschlagnahmt, wenn er gutgläubig
gehandelt hat (Art. 54).31 Anstatt der Gegenstände, die nicht beschlagnahmt oder an die
offiziellen Behörden nicht ausgeliefert wurden, können auch Vermögen von
entsprechendem Wert beschlagnahmt werden (Art. 55).
Das Strafmaß und das praktische Vorgehen der Organe, die das Strafmaß festlegen,
sind im Gesetz im Einzelnen bestimmt. Hier ist das strikte Gesetzlichkeitsprinzip gültig
(Art. 61). Der Richter verfügt über die Möglichkeit, seinem Ermessen nach die Strafe
um 1/6 zu mindern. Hierbei sind sowohl die Vergangenheit des Täters als auch das
Auftreten während der Gerichtsverhandlung ein Kriterium (Art. 62).
Im türk. StGB sind für die Aufhebungsgründe bei Klagen und Bestrafungen folgende
Bestimmungen genannt: der Tod des Angeklagten oder Täters (Art. 64),
Generalamnestie oder Amnestie im Einzelfall (Art. 65),32 Verjährung der Klage oder
Strafe (Art. 66-72),33 Zurückziehen der Strafanzeige (Art. 73) und Vorzahlung (Art. 75).
C. Strafrecht – Besonderer Teil
Im Folgenden werden nur einige sehr wichtige oder neue bzw. sehr problematische
Straftaten dargestellt.
Im ersten Teil des StGB, in dem die Straftaten aufgezählt werden, sind folgende
Straftaten erwähnt worden: Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die
Gründung von Organisationen für das Begehen dieser beiden Verbrechen (Art. 76-78).
Alle drei Straftaten sind neu in das türk. StGB eingeführt worden und erst seit dem 1.
Juni 2005 in Kraft. Das Verbrechen des Völkermordes wurde gemäß dem Vertrag
„Präventive Maßnahmen gegen den Völkermord“ der UN von 1948 und das Verbrechen
gegen die Menschlichkeit wurde unter Berücksichtigung des Status des Nürnberger
Gerichts sowie französischer Bestimmungen in das Gesetz aufgenommen und
eingeführt (siehe Artikelbegründungen). Die gemeinsamen Eigenschaften dieser drei
Straftaten sind, dass sie nicht verjähren, die Maßnahmen der Besserung und Sicherung
bei juristischen Personen nicht angewendet werden und sie mit einem besonderen Motiv
31
32
33
Dieser Artikel wird hart kritisiert (Siehe Ünver, YTCK’da Kusurluluk, S. 71).
Amnestiegesetze werden in der Türkei sehr oft erlassen. Dabei wird kritisiert, dass sie sehr weit sind,
sehr oft und meist aus politischen Gründen erlassen werden und politische Straftaten ausgeschlossen
werden.
Das neue türk. StGB hat die Verjährungszeiten verlängert. Trotzdem verjähren jedes Jahr in der
Türkei Tausende von Verfahren. Dies verstößt einerseits gegen das „fair-trial“ Prinzip und
andererseits schadet es dem Vertrauen gegenüber der Justiz und verursacht, dass die Bürger gegen
Gesetze verstoßen.
Das Türkische Strafrecht und Europa
331
begangen werden können. Auf diese Straftaten folgend sind im zweiten Abschnitt zwei
neue Straftatarten eingefügt worden: Das illegale Einschleusen von Einwanderern und
Menschenhandel (Art. 79-80). Beide Artikel wurden gemäß den betreffenden
Vereinbarungen der UNO und den dazugehörigen Zusatzprotokollen eingeführt. Vor
allem die letzten zwei Verbrechensarten wurden in den letzten Jahren häufig von
kriminellen Vereinigungen begangen. Dies hat die Türkei zu einem Transitland
gemacht.34 Da die Verbrechen, die sich auf den Menschenhandel beziehen, vor allem im
Kontext mit organisierter Prostitution verwirklicht werden, wurde der Text von Art. 80
nach ca. eineinhalb Jahren geändert und neben den typischen Taten auch die
Menscheneinfuhr ins Land und das Unterbringen von Menschen im Lande zur
Prostitution in den Artikeltext eingefügt. Hier muss beachtet werden, dass in der Türkei
nicht die Prostitution an sich, sondern nur die Vermittlung zur Prostitution als
Verbrechen angesehen wird.
Auch bei den Straftaten gegen das Leben (Art. 81 ff.) wurden einige neue
Bestimmungen erlassen. Im alten Gesetz nicht anerkannte Strafschärfungsgründe, wie
die Benutzung von bestimmten Waffen bei einem Mord, das Begehen des Verbrechens
an Frauen, deren Schwangerschaft bekannt ist, das Begehen des Verbrechens an
Kindern oder Personen, die sich wegen physischer oder geistiger Störung nicht wehren
können und Straftaten auf Grund von Sitten und Gebräuchen, sind nun eingeführt
(Art. 82). Die Bezeichnung der Straftaten als „Straftaten auf Grund von Sitten und
Gebräuchen“ ist falsch, da eigentlich Straftaten, die aus Gründen der Ehre begangen
werden, gemeint sind. Allein der Begriff „Sitten und Gebräuche“ ist nicht zutreffend, da
die Sitten und Gebräuche nur als Hintergrundsmotivation der Tat eine Rolle spielen.
Somit bereitet der Begriff bei der Auslegung Schwierigkeiten. Nach der
Gesetzesbegründung wird diese Bestimmung nicht angewendet, wenn eine Provokation
vorgelegen hat. Tatbegehung aus Gründen der Blutrache ist seit dem Jahre 1953 ein
Straferhöhungsgrund. In dem türkischen Gesetz gibt es keine besondere Bestimmung,
die sich auf die Tötung auf Verlangen bezieht. Während passive Euthanasie kein
Verbrechen ist, stellt aktive Euthanasie eine vorsätzliche Tötung dar. Wenn die Tat in
Form der Beihilfe ausgeübt wird, so wird sie als Beihilfe zum Selbstmord behandelt.35
Diese Straftat wurde separat und detailliert in Art. 84 des türk. StGB geregelt. Falls eine
vorsätzliche Tötung oder Körperverletzung durch Unterlassung begangen wird, wird
dem Richter ein breiter Ermessensspielraum eingeräumt, in welchem er die Strafe des
34
35
Die Türkei wird wegen dieser Straftaten von der UN kontrolliert, Lösungsvorschläge werden
gemacht und zur Bekämpfung dieser Straftaten werden Kooperationsmöglichkeiten geschaffen, siehe
hierzu Arslan/Temel/Aydın/Şen/Doğan/Bacaksız, Türkiye’de Đnsan Ticareti ile Mücaadelede Yasa
Uygulama ile ilgili Stratejik bir Yaklaşım, Ankara 2006.
Außerdem siehe Gesetz vom 4.5.2007 und mit der Nummer 5651 Art. 8 Abs. 1 lit. a 1. Satz.
332
Yener Ünver
Täters verringern kann (Art. 83 und Art. 88).36 Hinsichtlich des Gesetzlichkeitsprinzips
ist diese Bestimmung durchaus zutreffend. Kritikwürdig sind jedoch die Möglichkeit
der Strafmilderung und der weite Ermessensspielraum des Richters. Jegliche Hilfe beim
Selbstmord wird als Straftat bemessen, wobei der tatsächliche Todeseintritt des
Betroffen einen Straferhöhungsgrund darstellt. Auch wenn der Selbstmord öffentlich
oder mittels der Medien gefördert wird, ist dies ein Strafschärfungsgrund. Als
Präventionsmaßnahme gegen die Ausübung von Gewalt innerhalb der Familien,37 wird
es in der Türkei streng bestraft, wenn Personen zum Selbstmord verleitet werden, die
nicht fähig waren, die Bedeutung und die Konsequenzen der Tat wahrzunehmen und
wenn Personen durch Täuschung, Zwang oder Gewalt zum Selbstmord genötigt werden.
In den letztgenannten Fällen wird der Täter genauso wie für eine vorsätzliche Tötung
bestraft (Art. 84). Diese erwähnten Verbrechen kommen in größtem Umfang in den
südöstlichen Provinzen der Türkei vor oder unter denjenigen Personen, die aus diesen
Gebieten in die westlichen Provinzen der Türkei oder ins Ausland ausgewandert sind.
Das Problem besteht darin, dass diese Angelegenheit in der Praxis als Tötung einer
Person oder planmäßige Tötung einer bestimmten Person bewertet wird. Die
Hintermänner eines Verbrechens (Anstifter, mittelbare Täter usw.) werden meistens
nicht verfolgt. Das Verfahren zur Richtigstellung des Lebensalters, das in der Türkei
ohne weiteres eröffnet und erfolgreich beendet werden kann, wird von diesen oft
missbraucht.38
Auch in Bezug auf die Straftat der vorsätzlichen Körperverletzung wurden einige
neue Bestimmungen eingeführt: Jede Ausführungsart von vorsätzlichen
Körperverletzungen, ausgenommen diejenigen, die mit leichten medizinischen
Eingriffen behandelt werden können, werden von Amts wegen verfolgt (Art. 86 ff.). Das
im alten Gesetz durch die Änderungsgesetze insbesondere in den Jahren 1970 – 1980
und vor allem durch die Erhöhung der Strafen der Straftaten, die an Gütern begangen
worden sind, gestörte Gleichgewicht von Straftat und Strafe, wurde verbessert. Die
Verursachung eines Knochenbruches im Körper ist ein Strafverschärfungsgrund.
Während für die Taten wie Ansteckung mit dem Aidsvirus keine Sonderbestimmungen
festgelegt sind, ist der Grund, der bereits im alten StGB vorhanden war und sich auf
„den Grund für die Ansteckung einer unheilbaren Krankheit, die bei einer Person zur
Erkrankung oder zum Wachkoma führte“ bezieht, aufgeführt und kann wenigstens
teilweise angewendet werden (Art. 87). Körperverletzungen, die durch bewusste
36
37
38
Für Einzelheiten siehe Hakeri, Ceza Hukukunda Ihmali Suç Kavramı ve Đhmali Suçların Çeşitleri,
Ankara 2003.
Siehe Türkiye’de Aile Đçi Şiddet Araştırması 2006, Güncel Hukuk Dergisi, 2006, Nr: 8, S. 32 ff.;
Ünver, Türkiye’de Aile Içi Şiddetin Boyutları, Nedenleri ve Çözüm Önerileri, S. 52 ff.
Siehe Ünver, Đstanbul’daki Sokak Çocukları, Rehabilitasyon Çalışmaları ve Öneriler, in: Güncel Ceza
Hukuku ve Kriminoloji Çalışmaları, Istanbul 2005, S. 23.
Das Türkische Strafrecht und Europa
333
Fahrlässigkeit begangen werden, werden von Amts wegen verfolgt; der Knochenbruch
ist auch hier ein Strafverschärfungsgrund (Art. 89). In diesem Bereich sind auch einige
neue Verbrechensarten bestimmt worden. Menschenversuche, Versuche an Kindern und
Kranken wurden erst vor zwei Jahren im neuen StGB geregelt (Art. 90). Der Artikeltext
weist jedoch mehrere Mängel, Widersprüche und Fehler auf.39 So wird der Täter nicht
bestraft, wenn die betroffene Person einwilligt oder andere rechtliche Voraussetzungen
vorliegen. Die Voraussetzungen für die legale Forschung an Kindern wurden erschwert.
Das Verbrechen des Organ- oder Gewebehandels wurde sowohl im Art. 91 türk. StGB
als auch im Sondergesetz Nummer 2238 bestimmt. Diese Bestimmung wird in vieler
Hinsicht kritisiert. Der Richter verfügt über einen sehr hohen Ermessensspielraum
bezüglich der Einschätzung der wirtschaftlichen und sozialen Lage der Person, die ihre
Organe oder ihr Gewebe veräußert hat: Der Richter kann die Strafe mildern oder sogar
ganz darauf verzichten. Es wurden hinsichtlich der Person, die ihr Organ oder Gewerbe
veräußert hat, zwei Bestimmungen über tätige Reue vorgesehen (Art. 93).40
Folterverbrechen (Art. 94),41 die ein Sonderdelikt darstellen, können nur durch die
Staatsbeamten begangen werden und müssen nach dem neuen türk. StGB nicht mit
einem besonderen Motiv begangen werden. So wurde der Umfang der Bestimmung
erweitert. Die Begehung der Straftat an Kindern, und an Personen, die sich wegen ihrer
physischen oder geistigen Lage nicht wehren können, sowie an Rechtsanwälten oder
sonstigen Beamten und die Begehung mittels sexueller Belästigung sind
Strafverschärfungsgründe. Die erfolgsqualifizierte Folter wurde sehr detailliert geregelt
(Art. 95). Die Handlungen, die bei einer Person eine Qual verursachen, werden als eine
andere Straftat, als Quälerei (Art. 96), allerdings nicht so schwer wie die Folter, bestraft.
Auch Abtreibung und Sterilisation sind strafbare Handlungen (Art. 99-101). Bei
diesen Straftaten ist die Einwilligung der betroffenen Person (zusammen mit einigen
anderen rechtlichen Bestimmungen) ein Rechtsfertigungsgrund. Der rechtlich zulässige
Schwangerschaftsabbruch muss in den ersten 10 Wochen stattfinden. Bei der
medizinischen Indikation kann diese Frist verlängert werden. Wenn die
Schwangerschaft unter 10 Wochen von einer Person beendet wird, die dazu nicht befugt
ist, ist diese Tat ein Verbrechen, auch wenn die Einwilligung der Mutter vorliegt. Falls
die Schwangerschaft auf Grund eines Verbrechens zustande gekommen ist, so ist die
Beendigung nur mit Einwilligung innerhalb einer Frist von 20 Wochen möglich. Neben
der Frist ist es für das Entfallen der Strafbarkeit erforderlich, dass die Schwangerschaft
39
40
41
Für die Kritik siehe Ünver. Insan Üzerinde Deney ve Deneme Suçları, in: Sağlık Hukuku
Sempozyumu I, (M.Ü. Rektörlük Binası/ Sultanahmet–17.11.2006), Istanbul 2007, S. 150 ff.
Außerdem siehe Hakeri, Hakan. Tıp Hukuku, S. 439; Ünver Türkiye’de Ceza Hukuku Alanında
Yapılan Yakın Tarihli Düzenlemelerde Tıp Hukukuna Ilişkin Birkaç Sorun, S. 103-104.
Siehe Artuk/Gökçen/Yenidünya, Ceza Hukuku Özel Hükümler, 6. Bası, Ankara 2005, S. 5 ff.
334
Yener Ünver
durch ein Verbrechen zustande gekommen ist und die Schwangerschaftsbeendigung in
einer medizinischen Einrichtung durchgeführt wird. Es besteht aber keine Möglichkeit
zu kontrollieren und in Frage zu stellen, ob die Schwangerschaft auf Grund eines
Verbrechens zustande gekommen ist oder warum die Mutter nicht früher eine
Abtreibung durchgeführt hat: Diese Bestimmung kann sehr leicht missbraucht werden.
Obwohl im Artikel einige Ähnlichkeiten vorhanden sind, divergiert der Inhalt vom
deutschen § 281a Abs. 3 StGB.
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind zwar von den Verbrechen
„Straftaten gegen die sexuelle Unverletzlichkeit“ erfasst worden, aber in Form eines
„Verstoßes gegen die körperliche Unverletzlichkeit“ bestimmt worden.42 Diese
Verbrechen sind in vier Artikeln (Art. 102-105) angeordnet worden: die Straftat des
sexuellen Angriffes (Vergewaltigung und sonstige sexuelle Handlungen), der
Kindesmissbrauch (Vergewaltigung und sonstige sexuelle Handlungen an Kindern),43
der einverständliche sexuelle Verkehr mit Personen zwischen 15–18 Jahren und zuletzt
die sexuelle Belästigung. Die Regelung dieser Verbrechen beinhaltet viele Fehler,
Mängel und Irrtümer. Seit 2005 wird die Vergewaltigung in der Ehe als Verbrechen
anerkannt, sofern sie angezeigt wird. Die Begründung dieses Artikels ist so fehlerhaft
und rechtlich unvertretbar verfasst worden, dass der Straftatbestand nicht anwendbar ist.
Tatbestandsmäßiges Handeln unter Verwandten führt zur Strafverschärfung. Im
Türkischen Recht ist Inzest nicht als Verbrechen definiert. Wenn die geschädigte Person
minderjährig ist, so handelt es sich hierbei um Kindesmissbrauch (qualifiziertes Delikt
auf Grund bestehender Verwandtschaft, Art. 103 Abs. 3). Bei Opfern im Alter zwischen
15-18 Jahren liegt das Verbrechen des sexuellen Verkehrs mit Einwilligung (Art. 104)44
vor. Falls die geschädigte Person volljährig und einsichtsfähig ist, so handelt es sich
nicht um eine Straftat. Die Straftat des Ehebruches wurde 1995 mit dem Entschluss des
Verfassungsgerichtshofes abgeschafft. Homosexuelle Handlungen wurden im
Türkischen Recht nie als Verbrechen definiert. In der ersten Fassung wurde die Strafe
für die Straftat des sexuellen Verkehrs mit Einwilligung von Personen zwischen 15-18
Jahren verschärft, falls zwischen der geschädigten Person und dem Täter ein
Altersunterschied von 5 Jahren vorhanden ist. Außerdem wurde diese Straftat von Amts
wegen verfolgt. Ein Jahr nach dem Inkrafttreten wurde dieser Strafverschärfungsgrund
durch das Verfassungsgericht aufgehoben,45 weil er dem Gleichheitsprinzip
42
43
44
45
Außerdem siehe Artuk/Gökçen/Yenidünya, Ceza Hukuku Özel Hükümler, S. 31 ff.
Außerdem siehe Gesetz vom 4.5.2007 und mit der Nummer 5651 Art. 8 Abs. 1 lit. a/2.
Für den alltäglichen Zustand in der Türkei siehe Ünver, Türkiye’de Aile Içi Şiddetin Boyutları,
Nedenleri ve Çözüm Önerileri, in: Suçla Mücadele Bağlamında Türkiye’de Aile Đçi Şiddet, Istanbul
2004, S. 57.
Siehe AyMK. 23.11.2005., E. 103, K. 89 (=RG: 25.02.2006, Nr: 26091).
Das Türkische Strafrecht und Europa
335
widerspricht. Strafverschärfend wirkt sich aus, wenn das Opfer in einem dienstlichen
Abhängigkeitsverhältnis zum Täter steht. Muss das Opfer wegen der sexuellen
Belästigung sein Arbeitsverhältnis beenden, so wird die Strafe des Täters zusätzlich
erhöht. Zwischen allen Artikelbegründungen und Artikeltexten hinsichtlich sexueller
Straftaten besteht ein Widerspruch.
Die Verbrechen gegen die Freiheit (Art. 106-124) stellen eine lange Liste dar und
neben den klassischen Straftaten wie Bedrohung, Erpressung, Gewalt,
Freiheitsbeschränkung, Verhindern der Ausbildung und Lehre, Verhinderung der
Benutzung von gewerkschaftlichen Rechten, Behinderung der Glaubens- und
Meinungsfreiheit,
Behinderung
der
Arbeitund
Arbeitstätigkeitsfreiheit,
ungerechtfertigte Körperdurchsuchung, Behinderung der Kommunikation, etc. ist auch
neuen Straftaten wie Antidiskriminierung, Behinderung des Antragstellungsrechtes und
Personenstörung von Frieden und Ruhe (Art. 121-123) Platz eingeräumt worden. Der
Umfang der Straftat der Antidiskriminierung ist eng gehalten und wird in der Lehre
kritisiert. Diese Bestimmung beinhaltet keine Einzelheiten, wie im deutschen
Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz,46 und bezieht sich nur auf den Verkauf von
Gütern, Nutzung von Dienstleistungen, Einstellungen, Zurückweisungen der
Dienstleistung von Behörden und die Behinderung des wirtschaftlichen Einflusses. Die
Diskussionen in der Öffentlichkeit über den Grundstückverkauf an Ausländer haben
auch dazu beigetragen, dass diese Bestimmung Anerkennung fand, sodass dieser
Straftatbestand ins Gesetz eingeführt werden konnte. Ferner finden Straftatbestände wie
Belästigung durch Telefonanrufe oder Ruhestörung, Lärm erzeugen usw. in der Praxis
nahezu keine Anwendung.
Beleidigung und Beschimpfung wurden unter dem Begriff Beleidigung
zusammengefasst (Art. 125 ff.). Die Beleidigung eines Beamten auf Grund seiner
Amtshandlung ist ein Strafschärfungsgrund. Handlungen der Strafverfolgungs- und verteidigungsorgane während Vernehmungen oder Verhandlungen sowie Handlungen
der Verwaltungsbehörden werden unter bestimmten Bedingungen nicht bestraft (die
Unverletzlichkeit der Behauptung und Verteidigung). Insoweit wird die „Vollstreckung
des Rechts“ als Rechtfertigungsgrund angesehen. Die „Provokation“ und „gegenseitige
Beleidigung“ wurden als Sonderbestimmungen geregelt (Art. 129). Sowohl die
Beleidigung des Andenkens an eine tote Person als auch die Entnahme von Leichen
46
Vgl. Ünver, Hekim ve Hasta Haklarının Uluslararası Hukukta Konumlandırılması, in: CHD 2007, Nr:
3, S. 219.
336
Yener Ünver
oder Knochen oder beleidigende Handlungen an Leichen oder deren Körperteilen sind
mit Strafe bewehrt (Art. 130).47
Die Anzahl der Straftatbestände zum Schutz des Privatlebens ist erhöht worden:
Neben dem Verstoß gegen die Kommunikationsfreiheit und das Eindringen in die
Privatsphäre sind auch Taten wie die rechtswidrige Anhörung und Aufnahme von
Gesprächen, die Erfassung von persönlichen Angaben, der Zugriff und die Vernichtung
von persönlichen Angaben als Straftat eingeführt worden (Art. 134-140). Es muss
betont werden, dass die Computer- und Internetstraftaten (Art. 243-246) separat
geregelt worden sind und im großen Maß die gleichen rechtlichen Werte in
Bezugnahme auf die unterschiedlichen Verstöße schützen.
Auch bei den Straftaten gegen das Vermögen gibt es neben den klassischen
Verbrechensarten neue Tatbestände. Im neuen türk. StGB wurden Menschenraub,
Befördern der Korrespondenz bei Menschenraub, Erschleichen von Leistungen (zum
Beispiel die Nutzung von Restaurants, Taxen oder Hotels, ohne die Rechnung zu
begleichen), Erschleichen von Leistungen durch Drohung und Selbstjustiz aus dem
Straftatenkatalog herausgenommen. In der Lehre wird betont, dass einige Straftaten als
Raub qualifiziert werden müssten (insbesondere Art. 148 Abs. 2). Bei einigen Straftaten
ist Selbstjustiz ein Strafmilderungsgrund (zum Beispiel Raub, Art. 150 und Betrug,
Art. 159). In Hinblick auf die Strafbarkeit des Diebstahls ist eine sehr umstrittene und
zum Missbrauch geeignete Regelung eingeführt worden. Demnach darf der Richter bei
einem Diebstahl, der auf Grund einer dringenden Notlage des Täters begangen wurde,
von der Bestrafung absehen oder die Strafe mildern. Hier muss beachtet werden, dass
mit dieser Notlage kein Notstand gemeint ist. Der Umfang des Diebstahls, bei dem das
Gut mit dem Rückgabemotiv entnommen wird, wurde gekürzt, strafbar bleibt der
Gebrauch des Gutes bei Straftaten (Art. 146). In der Praxis werden Diebstahl und
Taschendiebstahl, die häufig in den Großstädten begangen werden, je nach
Verwendung von Zwang – Gewalt – Bedrohung entweder als schwerer Diebstahl
(Art. 142 Abs. 2) oder Raub (Art. 148 Abs. 1) bewertet. Dass der Gegenstand über
einen hohen Wert verfügt, ist nicht mehr Grund für die Erhöhung der Strafe. Nur im
Hinblick auf einige Straftaten (z.B. Art. 145) wird dem Richter, falls der
Gegenstandswert niedrig ist, ein maßloser Ermessensspielraum erteilt und der Richter
kann entweder auf die Bestrafung verzichten oder auch die Strafe mildern. Die neuen
Entscheidungen des Revisionsgerichts in Hinblick auf die Bestimmungen, sind falsch
und widersprechen dem Gesetzestext; ferner hat der Revisionsgerichtshof beschlossen,
dass jeder Gegenstand „von Gut, Geld usw., die von dem Täter entnommen wurden“,
47
Außerdem siehe Gesetz vom 25.7.1951 mit der Nummer 5816 Atatürk Aleyhine Đşlenen
Suçlar Hakkında Kanun und das Gesetz vom 4.5.2007 mit der Nummer 5651 Art. 8 Abs. 1 lit. b.
Das Türkische Strafrecht und Europa
337
einen niedrigen Wert hat, wenn er für den Eigenbedarf entwendet wurde.48 Das Töten
von Tieren, die einen Besitzer haben, oder deren Versetzung in einen unbrauchbaren
Zustand (Art. 151 Abs. 2), die Beschädigung von Gotteshäusern und Friedhöfen
(Art. 153), die Besetzung von Grundstücken, das Eindringenlassen von Tieren auf
fremde Grundstücke, die Änderung des Laufs von Bewässerungskanälen, usw.
(Art. 154) sind als mutwillige Sachbeschädigung normiert worden. Die Definition des
Betrugsbegriffs wurde zu allgemein gehalten (Art. 157).49 Es ist dann eine Straftat,
wenn man ohne die Einwilligung des Firmeninhabers oder Inhabers einer
Sendungsanlage mittels Telefonleitungen von seinen Frequenzen oder mittels
elektromagnetischen Wellen von verschlüsselten oder unverschlüsselten Sendungen
profitiert (Art. 163 Abs. 2).50 Bei manchen Straftaten sind Verwandtschaftsverhältnisse
Strafausschließungsgründe, bei anderen führen sie zu einem Strafantragserfordernis und
bei einer weiteren Gruppe von Straftaten eröffnen sie die Möglichkeit der tätigen Reue
(siehe Art. 167 und 168).
Im neuen türk. StGB wurden noch weitere neue Straftatbestände geschaffen, wie z. B.
die Gefährdung der allgemeinen Sicherheit (Art. 170 und 171), Verbreitung von
Radioaktivität (Art. 172), das Hervorrufen einer Explosion durch Freilassen von
Kernenergie (Art. 173), die illegale Aufbewahrung von gefährlichen Schadstoffen
(Art. 174), die Verletzung der Aufsichtspflicht gegenüber Geistesgestörten (Art. 175),
die Nichteinhaltung von Bau- und Gebäudeabbruchsregelungen (Art. 176), das
Zurücklassen von gefährlichen Tieren (Art. 177), die Gefährdung der
Verkehrssicherheit (Art. 179-180), die Umweltverschmutzung (Art. 181-182),51 die
Verursachung von Lärmverschmutzung (Art. 183)52 und die Verursachung von
Bauverschmutzung (Art. 184).53
In Hinblick auf Betäubungsmittelstraftaten sind folgende wichtige Neuheiten zu
erwähnen: die reine Nutzung wird nicht bestraft, stattdessen werden
Behandlungsmaßnahmen und der kontrollierte freie Umgang angewendet. Für
Personen, denen keine Nutzung, sondern lediglich der Besitz von Betäubungsmitteln
48
49
50
51
52
53
Für zum Beispiel siehe 6. CD. 07.03.2006., E.2005/13762, K.2006/2167 (Yargı Dünyası 2006, Nr:
128, S. 91 f.).
Kritisch 11. CD. 05.06.2006., E.2006/144, K.2006/5115 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 132, S. 113 f.).
Kritisch 11. CD. 05.06.2006., E.2006/144, K.2006/5115 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 132, S. 113 f.).
Vgl. Ünver, Yeni Türk Ceza Kanunu’nda Çevrenin Kirletilmesi Suçları, Güncel Hukuk Dergisi,
2005, Nr: 24, S. 52 ff. Außerdem vgl. Kabahatler Kanunu Art. 41 ve 42.
Vgl. Ünver, Yeni Türk Ceza Kanunu’nda Çevrenin Kirletilmesi Suçları, Güncel Hukuk Dergisi,
2005, Nr: 24, S. 52 ff. Außerdem vgl. Kabahatler Kanunu Art. 41 ve 42.
Vgl. Ünver, Yeni Türk Ceza Kanunu’nda Çevrenin Kirletilmesi Suçları, Güncel Hukuk Dergisi,
2005, Nr: 24, S. 52 ff. Ayrıca bkz. Kabahatler Kanunu Art. 41 ve 42; Yıldız, Ali Kemal, Imar
Kirliliğine Neden Olma Suçu, in: GSÜHFD - Prof. Dr. Erden Kuntalp’e Armağan, Yıl: 3, S. 2004/2,
Istanbul 2006, S. 293 ff.
338
Yener Ünver
nachgewiesen werden kann, können entweder 1 bis 2 Jahre Freiheitsstrafe oder
kontrollierter freier Umgang angeordnet werden (Art. 191);54 Personen, die innerhalb
einer festgelegten Frist tätige Reue zeigen, werden nicht bestraft und diejenigen, die
nach der festgelegten Frist tätige Reue zeigen, werden milder bestraft (Art. 192 Abs. 13). Personen, die vor der Ermittlung behandelt werden möchten, werden nicht bestraft
(Art. 192 Abs. 4). Das Revisionsgericht hat in einer neuen und diskussionswürdigen
Entscheidung die Beweisregeln sehr weit ausgelegt, dies ist nicht mehr vereinbar mit
den Bestimmungen im türk. StPO ist. Es ist nicht erforderlich, dass der Täter das
Rauschgift für eine bestimmte Dauer in Besitz haben muss und es tatsächlich für den
eigenen Bedarf mit sich trägt. Begründet wird dies damit, dass „nur Personen, die
Rauschgift bei sich haben, diese auch einnehmen“. Somit sei der Straftatbestand in
diesem Fall immer erfüllt. Auf der anderen Seite wird in der türkischen Rechtslehre nur
selten die Meinung vertreten, den Besitz von Rauschgift für den Eigenbedarf nicht als
Straftat anzusehen.55
Die wichtigsten Neuerungen im neuen türk. StGB in Bezug auf Geldfälschung,
Fälschung von wertvollen Siegeln und Urkunden sind: Es wird im Gesetz nicht geprüft,
inwieweit die gefälschten Urkunden bewusst genutzt werden (außer bei einigen
Straftaten von Falschbeurkundung offizieller und privater Unterlagen, Art. 204 und
207); in Bezug auf die bewusste Nutzung von gefälschtem Geld, gefälschten Siegeln
und Urkunden fehlt im Gesetzestext, dass eben diese „bewusste Nutzung“ auch „das
Wissen der Urkundenfälschung“ umfassen muss (Art. 197 Abs. 2, 199 Abs. 2, 204
Abs. 1, vgl. Art. 207 Abs. 2). Auch das Revisionsgericht berücksichtigt dies in seiner
Auslegung nicht. Die Straftat des Missbrauchs von Blankettunterschriften sowie die
Benutzung von Schuldscheinen, die durch eine rechtswidrige Handlung erlangt wurden,
wurden im alten türk. StGB (Art. 509) als Vertrauensmissbrauch, im neuen türk. StGB
jedoch als Urkundendelikt qualifiziert (Art. 209). Die Falschbeurkundung aus Gründen
der Selbstjustiz stellt einen Strafmilderungsgrund dar (Art. 211). Einige Taten wurden
fälschlicherweise nicht als Straftat normiert (so z. B. die Nutzung eines fremden Belegs
als eigener,56 die Ausfuhr von Falschgeld oder gefälschten Siegeln, die Veräußerung
von gefälschten Siegeln, der Transport oder die Ausfuhr von Mitteln, die bei der
Herstellung von Falschgeld oder gefälschten Siegeln verwendet werden; die
Veräußerung oder der Transport von Siegeln, die von öffentlichen Behörden oder
Organisationen verwendet werden, vgl. Art. 204). Im Unterschied zu den
54
55
56
Außerdem vgl. Gesetz vom 4.5.2007 mit der Nummer 5651 Art. 8 Abs. 1 lit. a/63.
Siehe Ünver, Ceza Hukukuyla Korunması Amaçlanan Hukuksal Değer, Ankara 2003, S. 1065.
Sollte jemand eine Urkunde oder einen Ausweis einer anderen Person benutzen, dann wird er auf
Grund des Art. 268 türk. StGB bestraft. Hier ist zu bemängeln, dass „das Schweigerecht“ und „nemo
tenetur“ Prinzip nicht geachtet wird. Dies steht im Widerspruch zu Art. 40 des türkischen
Ordnungswidrigkeitengesetzes.
Das Türkische Strafrecht und Europa
339
Bestimmungen des alten türk. StGB wird im neuen türk. StGB nicht nach Bestandteilen
der „Schadensgefahr und Schadensmöglichkeit“ in den Falschbeurkundungen gesucht
und somit wurden die Anwendungsbereiche dieser Straftaten im neuen türk. StGB
erheblich ausgeweitet.57 Obwohl die Entscheidung des Großen Senats von 1989, die sich
auf den Missbrauch einer Blankounterschrift bezieht und grundsätzlich falsch ist, nichts
mit diesen Verbrechen zu tun hat, hat das Revisionsgericht diese Entscheidung auch für
diese Straftaten herangezogen und dabei hinsichtlich der Beweisregeln statt den
Bestimmungen der türk. StPO, die Bestimmungen der türk. ZPO angewandt.58 Solange
diese Entscheidung nicht durch eine neue Entscheidung revidiert wird, wird mit der
fehlerhaften und bedenklichen Rechtsanwendung fortgefahren, da der Missbrauch von
Blankounterschriften im neuen türk. StGB unter die Straftaten der Falschbeurkundung
fällt. In Bezug auf die Formulierung der Straftatbestände sind einige wichtige
technische und rechtspolitische Fehler begangen worden: Wenn der Alleineigentümer
eines Dokumentes (Zeugnis, Gerichtsbeschluss, usw.) das Dokument versteckt,
vernichtet oder zerstört, begeht er eine Straftat (Art. 205), selbst wenn keine
Aufbewahrungspflicht besteht. Die Unter- und Obergrenze der Geldstrafen wegen
Geldfälschung und Fälschung von Siegeln wurden nicht festgesetzt (Art. 197 Abs. 1
und 2, 199, 200, 203 und 206). Es wurde übersehen, dass für die Verwirklichung der
Straftat der Falschbeurkundung von privaten Dokumenten mehrere Handlungen in
Betracht kommen können. Außerdem wurde nicht danach unterschieden, wem das
Dokument gehört. So wurde die Zerstörung, Vernichtung oder Geheimhaltung von
einem Privatdokument als Straftat qualifiziert (Art. 208). Für die Straftat der Angabe
falscher Informationen bei Staatsbeamten muss weder eine Urkunde ausgestellt worden
sein, noch muss bei der Erstellung oder bei den Erstellungsvorbereitungen eine Angabe
gemacht worden sein (Art. 206). Doch sollte dabei das Schweigerecht des Verdächtigen
oder Täters das nemo tenetur-Prinzip geachtet werden oder wenigstens die
Zusatzbestimmung mit dem Vermerk „auf Grund des Hinweises des Beamten bezüglich
der Erstellung des Dokumentes“ eingesetzt werden. Man sollte erwähnen, dass die
Nichtpreisgabe der Identität seitens des Verdächtigten oder des Täters gemäß Art. 40
des Ordnungswidrigkeitengesetzes mit einem Ordnungsgeld in Höhe von 50 YTL
57
58
Das hieße nicht, dass die Bestimmungen des alten türk. StGB auch Verletzungsdelikte waren,
sondern ermöglichte, dass das Verhalten als „putative Fälschung“ bezeichnet werden kann und weil
sie keinen Schaden zufügt oder keine Gefahr des Betruges der Personen ist, nicht bestraft wird (Siehe
Erman/Özek, Ceza Hukuku Özel Bölüm - Kamunun Güvenine Karşı Işlenen Suçlar, Istanbul 1996,
S. 241-242).
Siehe CGK. 2002 (YKD 2002, Nr: 9). Außerdem siehe 4. CD. 16.12.1986, E. 9718, K. 10207
(www.kazanci.com.tr) (15.08.2007, 09.00).
340
Yener Ünver
geahndet wird und man Maßnahmen wie eine unbefristete Festnahme, Arrest oder
Verhaftung ergreifen kann.59
Die Straftaten gegen die Moral- und Sittlichkeitsvorstellungen der Gesellschaft erfassen
den öffentlichen Geschlechtsverkehr und Exhibitionismus (Art. 205), obszöne
Darstellungen (Art. 226), Vermittlung von Prostitution (Art. 227), Bereitstellen von
Einrichtungen zum Betreiben von Glücksspielen (Art. 228) und das Zwingen von
Kindern oder physisch und geistig behinderten Personen zur Bettlerei, wenn diese
physisch und geistig nicht in der Lage sind, für sich zu sorgen (Art. 229). Es ist zu
bemängeln, dass laut der Begründung der Straftat exhibitionistische Handlungen, nicht
nur durch das Vorzeigen der Geschlechtsorgane, sondern auch durch das Vorzeigen
anderer Körperteile die Schamgefühle der Gesellschaft, das traditionelle Verständnis
des Anstands und die moralische Reinheit verletzt werden. Bei der Straftat der obszönen
Darstellungen steht der Begriff „Unanständigkeit“ im Widerspruch zum
Gesetzlichkeitsprinzip und ist insoweit problematisch, da er auch erotische Bilder und
Schriften umfassen kann.60 Ferner ist in dem Artikel hinsichtlich dieser Straftat die
Verwendung von Kindern bei der Produktion dieser unsittlichen Werke verboten; zwar
wird die Einfuhr dieser Waren ins Land, die Vermarktung, der Verkauf, der Transport,
die Lagerung, die Ausfuhr und die Ermöglichung der Benutzung bestraft, was im
Hinblick auf die Bekämpfung der Kinderpornographie sehr wichtig ist, aber wenn man
diese Regelung mit anderen Ländern vergleicht, so ist ersichtlich, dass viele Taten der
Kinderpornographie von der Norm nicht erfasst sind und dies in der Türkei oft
missbraucht wird.61 In der Türkei ist die Prostitution keine Straftat, während die
Vermittlung von Prostitution strafbar ist.62 Auch kommt es in der Türkei immer häufiger
vor, dass Kinder zur Prostitution gezwungen werden.63 Hinsichtlich dieser Straftat muss
einerseits Art. 80 Abs. 1 des türk. StGB (Menschenhandel) beachtet und andererseits
darauf hingewiesen werden, dass die Person (das Opfer), die zur Prostitution
gezwungen wurde, sich einer Zwangsbehandlung (Art. 227 Abs. 8) unterziehen muss.
Es stellt einen Verstoß gegen die allgemeinen Prinzipien des Medizinstrafrechts dar,
dass diese Zwangsbehandlung auch dann vorgenommen wird, wenn keine Einwilligung
des Opfers vorliegt und keine unmittelbare Bedrohung der öffentlichen Gesundheit
besteht. Bei der Straftat der Bereitstellung von Einrichtungen zum Betreiben von
Glücksspielen ist die Bestimmung im Gesetz vom 4.5.2007, Nr.5651 (vor allem als
59
60
61
62
63
Hierzu siehe Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, Ankara 2006, S. 90 ff.
Außerdem siehe Gesetz vom 4.5.2007 und mit der Nummer 5651 Art. 8 Abs. 1 lit. a Satz 5.
Vgl. Ünver, Bazı Avrupa Ülkelerinde Çocuk Pornografisine Đlişkin Ceza Hukuku Düzenlemeleri, in:
Güncel Hukuk Dergisi 2007, Nr: 1, S. 10-13.
Außerdem siehe Gesetz vom 4.5.2007 und mit der Nummer 5651 Art. 8 Abs. 1 lit. a Satz 6.
Siehe Bakırcı, Çocuk Cinsel Sömürüsü – Çocuk Fuhşu ve Pornografisi, in: Güncel Hukuk Dergisi
2007, Nr: 1, S. 14-15.
Das Türkische Strafrecht und Europa
341
Internetverbrechen Art. 8 Abs. 1 lit. a, Abs. 7) anzuwenden; hinsichtlich des
Glücksspiels, der Übertragung des Gewinns an die Staatskasse und der dafür
vorgesehenen Schutzmaßnahmen ist Art. 34 Ordnungswidrigkeitengesetz anzuwenden.
Zu der Straftat der Benutzung von Kindern oder geistig und physisch Behinderten in der
Bettlerei ist zu sagen, dass die Lage in der Türkei nicht sehr erfreulich ist. Z. B. werden
sehr oft Kinder von armen Familien gegen Entgelt dazu benutzt, ein Verbrechen zu
begehen oder das Lebensalter wird seitens verbrecherischer Organisationen durch das
Erwirken eines Gerichtsbeschlusses verringert. Soweit die gleichen Personen sich nicht
auf ernste Diebstähle oder Taschenraub einlassen, kümmert sich niemand um die
Kinder, die zu diesen Taten benutzt werden. Die einzige Ausnahme sind die
Bestrebungen und Studien in einigen Großstädten zur sozialen Reintegration von
Straßenkindern.64
Bei den Verbrechen gegen die öffentliche Verwaltung ist der Kreis der möglichen
Täter erweitert worden. Täter kann nicht mehr nur der Beamte, sondern jeder
Angestellte im öffentlichen Dienst sein (Art. 247 ff.). Der Straftatbestand der
Unterschlagung umfasst auch die temporäre Nutzung eines Gegenstandes mit
Rückgabeabsicht. Dies ist eigentlich die Straftat der Unterschlagung zur Benutzung
(Art. 247 Abs. 3) und wird im Verhältnis zur Straftat der allgemeinen Unterschlagung
milder bestraft. Ein hoher Wert des betroffenen Gegenstandes ist bei der
Unterschlagung kein Grund für Strafverschärfung, während ein geringer Wert ein
Strafmilderungsgrund ist (Art. 249). Die einfache Abgabe oder Entgegennahme von
Bestechungsgeld seitens des Angestellten im öffentlichen Dienst für die
ordnungsgemäße Erfüllung seiner Aufgabe wird seit 2005 im neuen türk. StGB nicht
mehr bestraft (Art. 252). Diese Änderung ist ein unakzeptabler Fehler und wird damit
begründet, dass „unsere Bevölkerung die Ansicht hat, dass die Arbeit nicht beendet
wird, wenn kein Schmiergeld vergeben wird“. Dies ist rechtspolitisch nicht vertretbar
und widerspricht der Bestechungsverordnung. Gemäß der Begründung des Art. 257
Abs. 3 türk. StGB stellen einige dieser Taten eine Korruption dar und einige fallen unter
die allgemeine Norm des Amtsmissbrauchs. Im Hinblick auf den Täterkreis ist der
Umfang bei Bestechungsdelikten erweitert worden: Einige natürliche Personen, die
keine Beamten sind, wurden einzeln genannt und als mögliche Täter qualifizierter
Bestechungen65 bestimmt (siehe Art. 252 Abs. 4). Die Normierung der internationalen
Bestechung als Straftat, die zum Schutz der internationalen Handelsbeziehungen und
der wirtschaftlichen Interessen der Europäischen Gemeinschaft beitragen soll, wurde im
64
65
Siehe Ünver, Đstanbul’daki Sokak Çocukları, Rehabilitasyon Çalışmaları ve Öneriler, in: Güncel Ceza
Hukuku
ve
Kriminoloji
Çalışmaları,
Istanbul
2005,
S. 11 ff.
Außerdem
siehe
Ordnungswidrigkeitengesetz Art. 33.
Bestechung durch Amtsmissbrauch wird als qualifizierte Bestechung normiert.
342
Yener Ünver
alten türk. StGB im Jahre 2001 als Verbrechen bestimmt und nun im neuen türk. StGB
geändert: Der Straftatbestand erfasst nun einen größeren Täterkreis und auch mehr
mögliche Tathandlungen (Art. 252 Abs. 5). Bei diesen Verbrechen findet in Bezug auf
die Ermittlung und Fahndung, aber nicht auf das Auslieferungsverfahren von
Straftätern, das „Universalitätssystem“ (=Schutz/Recht) Anwendung. Strafbar ist somit
jeder, der diese Tat irgendwo auf der Welt begeht, unabhängig von der Nationalität des
Täters und des Opfers. Eine Bestrafung ist jedoch erst dann möglich, wenn sich der
Täter in der Türkei befindet (Art. 13 Abs. 1 lit. h). In der Neufassung dieser Gesetze
blieb die Möglichkeit erhalten, gegen juristische Personen Maßnahmen zu verhängen,
wenn diese eine Bestechung vorgenommen und zu ihren Gunsten ungerechtfertigt
Nutzen gezogen haben (Art. 253). Tätige Reue ist bei den Unterschlagungs- und
Bestechungsverbrechen ein Grund für eine Strafmilderung (siehe Art. 248 und 254).
Sowohl die Unterlassung als auch der Missbrauch der Amtspflichten sind Straftaten, die
unter den allgemeinen Straftatbestand des Amtsmissbrauchs fallen (Art. 257).
Besonders fehlerhaft war diesbezüglich die Gesetzesänderung von 2005, welche dieses
Verbrechen nicht mehr als Gefährdungsdelikt, sondern als Verletzungsdelikt definierte.
Für die Erfüllung des Straftatbestandes muss es geschädigte Personen geben, der
Öffentlichkeit ein Schaden zugefügt worden sein oder die Einzelperson einen
unrechtmäßigen Gewinn erzielt haben (Art. 257). Die Ausdrücke in der
Artikelbegründung und die Beschlüsse des Revisionsgerichts sprechen von einem
materiellen Verlust bzw. Gewinn.66 Auf Grund dieser fehlerhaften Änderung können
Angestellte des öffentlichen Dienstes bei vielen Unterlassungs- oder
Missbrauchshandlungen nicht bestraft werden. In Art. 257 Abs. 3 türk. StGB wurde
eine neue Art des allgemeinen Amtsmissbrauchs eingefügt. Der Straftatbestand dieser
neuen Art von Amtsmissbrauch ist erfüllt, wenn der Beamte unter dem Vorwand, seine
Amtspflichten zu erfüllen, für sich oder für andere Nutzen zieht, solange dies nicht unter
den Straftatbestand der Korruption fällt. In der Rechtspraxis wird bei Angeklagten, die
hochrangige Beamte, Bürokraten oder ähnliches sind, auf Grund der hohen Strafen und
dem ernsthaften Verlust von Rechten, die Straftat der Bestechung und Unterschlagung
unrechtmäßigerweise als Amtsmissbrauch verurteilt, da für diese Straftat ein geringerer
Strafrahmen vorgesehen ist. Die Norm bezüglich der Straftat der gemeinsamen
Amtsaufgabe oder der Nichterfüllung des öffentlichen Dienstes (Art. 260) wurde
geändert. Wenn eine Gruppe von mindestens 4 Angestellten des öffentlichen Dienstes
oder Beamten ihre Dienststelle verlässt, nicht zum Dienst erscheint, ihre Pflichten
teilweise oder im Ganzen nicht erfüllt oder verlangsamt, ist dies strafbar. In einigen
66
CGK. 14.06.2005, E.2005/4.MD-28, K.2005/66 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 121, S. 142 f.); CGK.
18.11.2005., E.2005/4.MD-96, K.2005/118 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 125, S. 101 ff.); CGK.
11.04.2006., E. 2006/4.MD-36, K. 2006/119 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 128, S. 121 ff.).
Das Türkische Strafrecht und Europa
343
Entscheidungen, die das Revisionsgericht in den Jahren 1994 und 1995 getroffen hat,
wurden die Bestimmungen aus dem ILO- Vertrag des Europäischen Rates direkt
angewendet. Deswegen wurde im Jahre 2005 eine spezielle Regelung ins türk. StGB
aufgenommen. Neu geregelt wurde der Straftatbestand der Teilnahme an
Versammlungen oder Demonstrationen von Angestellten des öffentlichen Dienstes oder
Beamte, zur Schaffung oder Verbesserung ihrer sozialen und beruflichen Rechte. Der
Richter verfügt über einen uneingeschränkten Ermessensspielraum, wenn Angestellte
des öffentlichen Dienstes oder Beamte deswegen ihren beruflichen Verpflichtungen
nicht nachkommen, sie vorläufig oder kurzfristig einschränken oder diese
verlangsamen. Sofern dabei der öffentliche Dienst nicht behindert wird, kann der
Richter das Strafmaß mildern oder sogar auf eine Strafe verzichten (Art. 260 Abs. 2).
Die Bestimmungen bezüglich der Straftaten gegen die Justiz und der Straftatbestand
der Verleumdung wurden sehr weit gefasst. Das Verbrechen kann sowohl in Form einer
Anzeige oder Beschwerde als auch mittels öffentlicher Publikationen begangen werden.
Es kann auch begangen werden, indem eine Strafverfolgung auf Grund einer
Strafanzeige oder eine verwaltungsrechtliche Sanktion auf Grund einer Beschwerde
ausgelöst wird, sofern man weiß, dass die angezeigte Handlung nie begangen wurde
(Art. 267 Abs. 1). Im Gesetzestext wurden mehrere Strafverschärfungsgründe genannt
und tätige Reue wurde als Strafmilderungsgrund festgelegt. Auch wenn die Benutzung
des Personalausweises oder von Personalangaben einer anderen Person eine Straftat
ist, wurde hier für den Verdächtigen oder Täter das Schweigerecht oder der nemo
tenetur- Grundsatz nicht beachtet (Art. 268). Im Gegensatz dazu wurde hinsichtlich der
Straftat der „Aufsichnahme einer Straftat“ das nemo tenetur- Prinzip beachtet, wenn ein
enger Verwandter des Täters oder Verdächtigten die Straftat vortäuscht und ein
falsches Geständnis ablegt. Es wird dem Richter ein weiter Ermessensspielraum
hinsichtlich einer Strafmilderung und einer Strafverschärfung eingeräumt (Art. 270).
Uneidliche Falschaussage (Art. 272) und Meineid (Art. 275) und falsche Übersetzungen
und bewusst falsch erstellte Gutachten (Art. 276) sind Straftatbestände. Bemerkenswert
ist, dass bei Fahndung und Ermittlungen gegen Verwandte nur im Fall einer
Falschaussage der Grundsatz nemo tenetur beachtet wird (Art. 273 Abs. 1 lit. a und
lit. b). Allerdings verfügt der Richter hier über einen uneingeschränkten Ermessensspielraum zur Ermäßigung bzw. Erhöhung der Strafe. Diese Sonderbestimmung ist bei
Falschaussagen in privatrechtlichen Streitigkeiten nicht anwendbar (Art. 273 Abs. 2).
Eine weitere Straftat ist der Versuch, Justizpersonen zu beeinflussen. Diese Straftat wird
in der Praxis in der Türkei hauptsächlich von hochrangigen Politikern, von Lehrkörpern,
Bürokraten, Presseangehörigen usw. sehr oft begangen, aber im Allgemeinen nicht
verfolgt (Art. 277). Diese Bestimmung, die die Handlungen von Personen bestraft, die
mittels Befehl, Druck, Ansehen oder sonstiger Art versuchen, Justizpersonen zu
344
Yener Ünver
beeinflussen, sollte vorsichtig und vor allem unter ständiger Beachtung der Presse- und
Meinungsfreiheit angewendet werden. Der Straftatbestand der Nichtanzeige einer
Straftat wurde sehr allgemein gehalten und enthält Widersprüche. Das Gesetz
unterscheidet zwischen dem normalen Bürger, dem Staatsbeamten und dem
Angestellten des Gesundheitsdienstes und hat drei unterschiedliche Bestimmungen
getroffen (Art. 278, 279 und 280). Gegenüber dem alten türk. StGB haben die neueren
Bestimmungen zu einer Verschlechterung geführt und haben vor allem den Angestellten
im Gesundheitsdienst sehr viele Nachteile gebracht, weil die neuen Bestimmungen zu
allgemein gehalten wurden. Um einige Beispiele zu nennen: der Fall einer Straftat der
Privatpersonen (Art. 278): Eine zu späte Anzeige einer Straftat seitens Privatpersonen
wurde nicht geregelt, die Nichtanzeige einer geplanten Straftat wurde zwar auch nicht
geregelt, allerdings wurde im Unterschied zu den Regelungen hinsichtlich der
Angestellten des öffentlichen Dienstes (Art. 279) festgelegt, dass bei Anzeigedelikten,
auch bei fehlender Anzeige, die Mitteilungspflicht weiterhin besteht (Art. 280). Auch
für die Angestellten des Gesundheitsdienstes besteht bei Anzeigedelikten, auch bei
fehlender Anzeige, weiterhin eine Mitteilungspflicht. Wenn das geringste Merkmal, das
zur Entstehung einer Straftat führen würde, nicht mitgeteilt wird, so wird dies für die
Erfüllung des Straftatbestandes als ausreichend erachtet. Es wurde die Regel „zuerst
medizinischer Eingriff, dann die Mitteilung“ des alten StGB aufgehoben und vorrangig
die Mitteilungspflicht eingeführt. Während in der alten Gesetzgebung die Angehörigen
im Gesundheitsdienst einige begrenzte Verbrechen anzeigen mussten, ist im neuen
türk. StGB eine Tatbestandsbegrenzung nicht eingeführt worden. Bei allen drei
Tatbeständen wurde gegen den nemo tenetur Grundsatz verstoßen und es wurde
bestimmt, dass die Person die Straftat seines engen Verwandten und sogar seine eigene
Straftat anzeigen muss. Bei nicht erfolgten Anzeigen wurde keine Eingrenzung
gemacht.67 Die Vernichtung, die Vorenthaltung oder Fälschung von Beweisen einer
Straftat ist eine Straftat mit einer großen Anzahl von alternativen
Tatbestandsmerkmalen (Art. 281). Allerdings ist in diesem Verbrechen das nemo
tenetur- Prinzip nur für den Täter selbst als strafbefreiend anerkannt worden (Art. 281
Abs. 1) und selbst wenn die Straftat vom Ehepartner, von seinen Kindern, seinen Eltern
oder anderen engen Verwandten begangen wird, so ist keine Strafmilderung
vorgesehen. Die gleiche nachteilige Regelung wird bei der Straftat der Begünstigung
des Täters (Art. 283) wiederholt. Aber bei Gefangenen, Häftlingen oder bei Straftaten,
bei denen Beweise einer Straftat nicht angezeigt werden, wurde dieser Fehler nicht
mehr wiederholt, sodass im Falle einer Straftat, die durch bestimmte Verwandte
67
Für Einzelheiten und Kritik Hakeri, Tıp Hukuku, S. 522; Ünver, Hekimin Cezai Sorumluluğu, in: 7
Bölge 7 Nokta - ROCHE Sağlık Hukuku Günleri, Istanbul 2007, S. 137-141; Yenere-Çakmut, Sağlık
Mesleği Mensuplarının Suçu Bildirmesi Suçu, in: Mehmet Somer’e Armağan, Istanbul 2006,
S. 1063 ff.; 8. CD. 08.12.2005, E.2003/14315, K.2005/11742 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 126, S. 149).
Das Türkische Strafrecht und Europa
345
begangen wurde, dies als Strafausschließungsgrund anerkannt werden kann (Art 284
Abs. 4). Die Straftat „Verstoß gegen die Diskretion bei Ermittlungen“ wird in der
Türkei besonders von Politikern, von Polizeibeamten und Presseorganen begangen und
wird meistens nicht geahndet (Art. 285). In dem letzten Absatz des Artikels (Art. 285
Abs. 4) ist eine wichtige Bestimmung über die Unschuldsvermutung vorhanden. Gemäß
dieser Bestimmung ist die Veröffentlichung von Bildern, die dazu führen, dass die
Personen während der Ermittlung oder Fahndung als Schuldige bezeichnet werden,
strafbar. Dass man sich hier nur an Bilder gehalten hat und die Veröffentlichungen in
Schrift oder Ton nicht regelte, die auch zum selben Resultat führen können, ist nicht
nachvollziehbar. Wenn man diese Bestimmung nicht sorgfältig und unter Beachtung der
Pressefreiheit anwendet, so treten hinsichtlich der Pressefreiheit gefährliche Folgen und
schwerwiegende Rechtswidrigkeiten auf. Eine ähnliche Bestimmung wurde im Art. 288
türk. StGB geregelt und soweit keine endgültige Verurteilung erfolgt ist, ist es strafbar
durch schriftliche oder mündliche Erklärungen den Staatsanwalt, den Richter, das
Gericht oder den Gutachter zu beeinflussen (Straftat der Beeinflussung der
Gerichtsbarkeit). Wenn der Artikel nicht so ausgelegt wird wie der oben genannte
Artikel, so können dieselben Nachteile entstehen. Da gemäß diesem Artikel bereits eine
einfache Aussage strafbar sein kann und somit die Beweisführung beinahe unmöglich
ist und diese Straftat als abstraktes Gefährdungsdelikt unter Einbeziehung der Absicht
des Täters festgelegt wurde, muss dieser Artikel unter Berücksichtigung der rechtlichen
Werte und der ratio legis dieser Norm sowie unter Berücksichtigung der Meinungs- und
Pressefreiheit angewendet werden (trotz des Wortlautes des Gesetzestextes) und es
muss die Geeignetheit der Handlung zur Einflussnahme von Angehörigen der
Gerichtsbarkeit überprüft werden.
D. Strafprozessrecht
Im Strafprozessrecht sind einige Nebengesetze zu beachten. Insbesondere zwei
Gesetze sind von besonderer Bedeutung: Eines davon ist das Gesetz Nr. 5235, das 2005
in Kraft getreten ist. Dieses Gesetz hat zum einen Straftaten normiert, die von Gerichten
erster Instanz abgeurteilt werden und zum anderen die Einrichtung acht neuer
regionalen Berufungsgerichte festgelegt. Die Möglichkeit der Berufung, die 1934 aus
dem Gesetz entfernt wurde und mit der neuen StPO wieder eingeführt worden ist, führt
zu diesen Berufungsgerichten. Das zweitwichtigste Gesetz Nr. 5235 ist die StPO,68 die
2005 rechtkräftig wurde. Dieses Gesetz regelt in Art. 250 ff. die Einführung der
68
Für wichtige Artikel und die geschichtliche Entwicklung der Gesetzgebung siehe Ünver/Hakeri,
Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, S. 3 ff.; Özbek, Yeni Ceza Muhakemesi Kanununun Anlamı
(Açıklamalı-Gerekçeli-Đçtihatlı), Ankara 2005, S. 53 ff.
346
Yener Ünver
Obersten Strafgerichte, die an die Stelle der staatlichen Sicherheitsgerichte treten sowie
der Obersten Strafgerichte mit Sonderbefugnis, die dieselbe Stellung wie die einzelnen
Abteilungen der Obersten Gerichte haben. Das Gesetz regelt zudem, welches Gericht
welche Straftaten aburteilt und welche Ermittlungs- und Fahndungsregeln anzuwenden
sind.
Folgende Institutionen wurden in der neuen StPO nicht geregelt: Die Privatklage, das
Entschädigungsverfahren im Strafverfahren, die Rückgabe abgesprochener Rechte,69
der Strafbefehl, die Freilassung zur Kaution,70 die Verurteilung in Abwesenheit,71 die
Eilbeschwerde und der Rechtsweg gegen Beschlüsse. Die „Schriftliche Anklage“, durch
die eine neue Straftat des Täters in das Verfahren einbezogen werden kann, wenn das
Einverständnis des Staatsanwalts und Rechtsanwalts erklärt wurde, wurde in der neuen
StPO nicht geregelt (Art. 259 alte türk. StPO). Mit der neuen türk. StPO wurden das
Gesetz über die Entschädigung wegen ungerechter Verfahrensmaßnahmen sowie das
Gesetz über die Bekämpfung der organisierten Kriminalität außer Kraft gesetzt.
Andererseits wurden jedoch, vgl. unten, viele neue Verfahrensmaßnahmen sowie einige
Sonderurteile eingeführt, sowie in den vorhanden Institutionen wichtige Änderungen
vorgenommen. Besonderheiten der türk. StPO sind etwa:
Die Anzahl der Behörden, bei denen man Anzeigen oder Beschwerden erstatten kann,
wurde erhöht. Wenn ein Verfahren auf Anzeige hin eröffnet wurde, wird so lange mit
dem Verfahren fortgefahren, bis die Anzeige zurückgezogen wird (Art. 158). Der
Polizeibeamte, der einen Verdächtigen festgenommen hat, muss, wenn die Tat in
Abwesenheit des Betroffenen vorgefallen ist, wenigsten einer Person mit Anzeigerecht
Mitteilung geben (Art. 96). Zwar ist dies keine rechtliche Voraussetzung für das
Verfahren, doch ist nach dem Oberen Gericht eine Anzeige Voraussetzung für eine
spätere Beteiligung am Verfahren.
Bei den Ermittlungsverfahren ist die Polizei an die Weisungen der Staatsanwaltschaft
gebunden. In der Praxis werden die Ermittlungsverfahren jedoch von der Polizei
geführt und die Staatsanwaltschaft von der Polizei gesteuert. Die Polizei kann jedoch,
außer bei Verhaftungen auf frischer Tat, von Amts wegen nicht mit der Ermittlung
beginnen und muss für jede Abwicklung den Staatsanwalt um eine Anordnung
69
70
71
Ein Jahr nach dem Inkrafttreten der türk. StPO wurde mit einer Änderung im Gesetz neu geregelt,
dass Nebenfolgen einer Straftat wieder aufgehoben werden können, wie auch in manchen anderen
Gesetzen geregelt worden ist (siehe dazu Gesetz Nr. 5560 vom 6.12.2006 Art. 38 – Gesetz Nr. 5352,
Art. 13 lit.A).
Freilassung gegen eine Kaution ist keine eigenständige Verfahrensmaßnahme, sondern eine Pflicht
bei der Justizkontrolle (türk. StPO Art. 109 Abs. 3 lit. f).
Eine Verurteilung der sich im Ausland illegal aufhaltenden türkischen Staatsbürger in Abwesenheit
ist möglich. Die Anordnung der Untersuchungshaft in Abwesenheit des Angeklagten wurde
abgeschafft und stattdessen der „Festnahmebefehl“ eingeführt (CMK.m.98).
Das Türkische Strafrecht und Europa
347
ersuchen. Die Staatsanwaltschaft kann sich gegen die Eröffnung des Verfahrens
entscheiden, mit Ausnahme der in Art. 171 Abs. 1 geregelten Fälle. Gegen die
Entscheidung, keine Fahndung einzuleiten, gibt es behördliche und gerichtliche
Rechtswege (Art. 173). Der Staatsanwalt selbst kann das Verfahren nicht eröffnen; es
gibt ein Zwischenverfahren (Art. 10 bis 70 ff.), in dem die vom Staatsanwalt
vorbereitete Anklageschrift überprüft wird und, falls eine Rechtswidrigkeit oder ein
Mangel vorhanden ist, zurückgewiesen wird. Im Gegensatz zur alten Regelung hat in
diesem Zwischenverfahren ein Untersuchungsrichter den Vorsitz. Dies ist zwar eine
wichtige Entwicklung, bringt jedoch einige Nachteile mit sich. Das Gericht, das die
Anklageschrift untersucht, ist dasselbe Gericht, das das Hauptverfahren leiten wird.
Wenn das Gericht die Anklageschrift nicht innerhalb von 15 Tagen untersucht, so gilt
das Verfahren automatisch als eröffnet. Obwohl der Staatsanwalt die Möglichkeit hat,
Einspruch gegen die Zurückweisung zu erheben, haben in dem Zwischenverfahren
keine anderen Subjekte außer dem Staatsanwalt und dem Gericht eine
Einspruchsberechtigung. In der Praxis werden die Regeln des Zwischenverfahrens nicht
richtig eingehalten. Hinsichtlich des Staatsanwalts, der die Ermittlung leitet, sind der
Amtsermittlungsgrundsatz sowie der Grundsatz des Anklagezwangs, also der Pflicht zu
der Erhebung der öffentlichen Klage (Art. 160 ff.), gültig. Falls die Voraussetzungen der
tätigen Reue vorhanden sind, verfügt der Staatsanwalt bezüglich der Erhebung der
öffentlichen Klage über ein Ermessen (Art. 171). Wenn bestimmte gesetzliche
Voraussetzungen gegeben sind, steht es dem Staatsanwalt völlig frei, bei Straftaten, die
eine Haftstrafe bis zu einem Jahr vorsehen (nicht für Geldstrafen), eine öffentliche
Klage einzureichen oder diese fünf Jahre (bei Kindern drei Jahre) zu verschieben
(Art. 171 Abs. 2 bis 5). Folgendes ist noch zu erwähnen: In der Ermittlungsphase kann
das Gericht bei Anzeigedelikten, wenn eine Verurteilung zu Haftstrafen von bis zu
einem Jahr oder Geldstrafen droht, den Ausspruch des Urteils verschieben (Art. 231).
Der Staatsanwalt kann sich bei der Ermittlung und das Gericht bei der Fahndung an das
Rechtsinstitut des Täter-Opfer-Ausgleichs richten (laut Art. 174 Abs. 1 lit. c muss dieses
seitens des Staatsanwalts versucht werden). Dies ist nur bei den Straftaten, für deren
Verfolgung eine Anzeige erforderlich ist,72 anwendbar. Die Ausnahmen, die für Kinder
eingeführt worden sind, wurden falsch geregelt und haben das Anwendungsgebiet
erweitert, sodass die Anwendung eines Täter-Opfer-Ausgleichs unmöglich wurde. Das
Revisionsgericht hat aus pragmatischen und finanziellen Gründen rechtswidrig
anerkannt, dass bei Straftaten von ungedeckten Schecks, selbst wenn die gesetzlichen
Voraussetzungen vorhanden sind, kein Ausgleich angewendet wird.73 Eineinhalb Jahre
nach dem Inkrafttreten der türk. StPO (Gesetz Nr. 5560) wurde eine umfangreiche
72
73
2. CD. 22.12.2005., E.2005/1022, K.2005/30432 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 124, S. 126 f.).
Zur Kritik siehe Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, S. 331 ff.
348
Yener Ünver
Änderung durchgeführt und somit ein breiterer Anwendungsbereich geschaffen. Dieses
Rechtsinstitut wurde mit vielen Fehlern, Widersprüchen und Nachteilen in das Gesetz
eingeführt.
Die Möglichkeiten der Verteidigung wurden erweitert und für einige Fälle wurde die
Zwangsverteidigung eingeführt. So wird einem Angeklagten, der nicht in der
finanziellen Lage ist, sich eine Verteidigung zu leisten, ein Verteidiger gestellt und
dessen Kosten vom Staat beglichen. Neben dem Angeklagten besteht diese Möglichkeit
sowohl für den Betroffenen als auch für andere Antragssteller. Unter den vielen
Rechten, die die neue StPO dem Anzeigeerstatter und Opfer zugesteht (siehe Art. 233236), findet sich auch das Recht, kostenlos einen Anwalt zu beauftragen (Art. 234
Abs. 3). Für Personen unter 18 Jahren und Personen, die sich wegen ihrer physischen
und geistigen Störung selbst nicht verteidigen können und für Straftaten, für die
mindestens eine Haft von 5 Jahren vorgesehen ist, muss für den Verdächtigten oder
Angeklagten zwingend ein Rechtsanwalt bestellt werden. Während der Ermittlungen,
bei Festnahme, Verurteilung und Inhaftierung sind die Regelungen der
Pflichtverteidigung auch anwendbar. Während im Hauptverfahren selbst der Richter
oder ein Gerichtsbeschluss nicht verhindern kann, dass nach Einsicht in die
Verteidigungsakte eine gebührenfreie Kopie erstellt wird, kann in der Ermittlungsphase
per richterlichem Beschluss untersagt werden, alle Unterlagen aus der Akte zu kopieren,
falls dies die Ermittlung gefährden könnte. Bei der Ermittlung im Falle von
Falschbeurkundung können bei der Aussage des Verdächtigen höchstens drei, im
Übrigen eine unbegrenzte Anzahl von Anwälten teilnehmen. Die Möglichkeit, mehrere
Personen zu verteidigen, hängt davon ab, ob zwischen den betroffenen Personen ein
Interessenkonflikt vorliegt (Art. 152). Wenn gegen eine Person wegen Fälschung eines
Siegels, Mitwirken in einer bewaffneten Organisation oder einer Terrororganisation
ermittelt wird und diese Person vorher bereits eine dieser Straftaten begangen hat, so
kann für die erneut begangene Straftat die Verteidigung des Verdächtigten oder
Angeklagten verboten werden. Das Verbot kann für ein Jahr ausgesprochen werden und,
falls erforderlich, zweimal um je sechs Monate verlängert werden. Der Verteidiger darf
sich innerhalb dieser Frist nicht mit der betroffenen Person im Gefängnis treffen, selbst
wenn es dabei um ein anderes Verfahren gehen sollte.
Es ist möglich, dass der Staatsanwalt, der Verteidiger oder der Rechtsanwalt, der in
dieser Eigenschaft als Vertreter an der Verhandlung teilnimmt, während der
Verhandlung dem Angeklagten, den Teilnehmern, den Zeugen und Gutachtern direkte
Fragen stellt. Mit richterlicher Erlaubnis können auch der Angeklagte und die
Teilnehmer Fragen stellen. Die Fragestellung an die Teilnehmer ist ungewöhnlich. Bei
Regelung der Bestimmungen über die Fregestellung an den Angeklagten wurde das
Schweigerecht des Verdächtigten nicht angemessen beachtet. In der Praxis müsste man
Das Türkische Strafrecht und Europa
349
den Angeklagten, der nicht von diesem Recht Gebrauch macht, befragen können. Sollte
der Angeklagte oder Betroffene, unabhängig von der Staatsangehörigkeit, kein türkisch
sprechen, verstehen oder physisch behindert sein, so wird ihm ein Übersetzer zur
Verfügung gestellt und die Kosten werden, unabhängig vom Verfahrensausgang, vom
Staat getragen (Art. 202 und Art. 324 Abs. 5).
Angehörige einiger Berufe und nahe Verwandte des Angeklagten haben ein
Zeugnisverweigerungsrecht (Art. 45 StPO). Die Berufung auf dieses Recht hängt, außer
bei Rechtsanwälten, deren Praktikanten oder Vertretern, davon ab, ob die betreffende
Person eine Einwilligung erteilt hat oder nicht (Art. 46 Abs. 2). Mitangeklagte, die der
Begünstigung des Täters oder der Vernichtung, des Verschweigens oder der Änderung
der Beweise verdächtigt werden, müssen gegen und für andere Mittäter als Zeuge
auftreten. Diese werden allerdings nur unvereidigt angehört.74 Gemäß den neuen
Regelungen werden bei organisierter Kriminalität auf Grund der Gefahren für die
Zeugen, die in der Verhandlung angehört werden, die Angaben zu ihrer Identität
(Zeugenschutz) vor und nach der Verhandlung geheim gehalten (Art. 58). Sowohl bei
organisierter Kriminalität als auch bei typischen Verbrechen ist es sehr schwierig,
freiwillige Zeugen zu finden und an Informationen zu gelangen, da in der Türkei die
Zeugen nicht angemessen geschützt werden und der Auftritt als Zeuge aufwendig und
problematisch ist. Aus diesem Grund kommt es sehr oft zu Falschaussagen.
Die wichtigste Frage im Zusammenhang mit dem türkischen Strafprozessrecht ist das
Problem des „juristischen Gutachters“. In 90-95 % der strafrechtlichen Ermittlungen
und Verfahren werden juristische Gutachter beauftragt. Obwohl die StPO dieses in zwei
Bestimmungen (Art. 63 Abs. 1 letzter Satz und Art. 67 Abs. 3) indirekt verboten hat,
wird mit dieser falschen und missbrauchsgefährdeten Praxis fortgefahren. Der einzige
Nachteil dabei ist Art. 19 türk. StGB, mit dem die Erkundigung des Inhaltes
ausländischer Rechtssysteme und deren Anwendungen zu Gunsten des Angeklagten
geregelt wurde. Außer den von Sachverständigen, Staatsanwälten, Richtern oder
anderen Bezugspersonen erstellten juristischen Gutachten (einschließlisch deren
juristischer Meinung) wird das im Auftrag der Parteien erstellte rechtswissenschaftliche
Gutachten anerkannt (Art. 67). Es ist möglich, die Gutachter, die im Allgemeinen ihre
Berichte schriftlich abgeben, zur Verhandlung zu laden, damit sie mündliche
Erklärungen abgeben (Art. 68 Abs. 1). So kann der Gutachter direkt in der
Verhandlung befragt werden (Art. 201). Außerdem kann der Gutachter, der vom
Richter oder Gericht abgelehnt wurde, dennoch vom Verdächtigten oder Verteidiger
persönlich zum Verfahren eingeladen und angehört werden (Art. 178-181). Nationale
Gerichte wenden weder diese Bestimmungen noch das Verfahren der direkten
74
Zur Kritik siehe Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, S. 58 ff.
350
Yener Ünver
Anhörung der Gutachter gemäß Art. 201 türk. StPO an. Die dahingehenden Anträge
werden abgewiesen und die Ladung, Teilnahme und Anhörung der Gutachter oder
Zeugen behindert.
Während die körperliche Untersuchung der Innenorgane des Verdächtigen und des
Angeklagten geregelt wurde, ist eine Regelung der äußerlichen körperlichen
Durchsuchung nicht getroffen worden (Art. 75). Ebenso wurde keine Regelung der
inneren und äußerlichen körperlichen Untersuchung von Dritten getroffen (Art. 76,
außer in der Nebenüberschrift des betreffenden Artikels). Es wurde versucht diese
Mängel durch Richtlinien zu beseitigen (siehe Art. 4 der Richtlinie von 2005 Nr. 2583).
Für die Zuordnung des Stammbaums oder des Untersuchungsbefundes zum
Verdächtigen, Angeklagten oder Geschädigten kann bei zwingendem Bedarf eine
genetisch-molekulare
Untersuchung
durchgeführt
werden.
Da
diese
Untersuchungsergebnisse gesetzlich als persönliche Angaben angesehen werden, ist es
verboten, sie für andere Zwecke zu benutzen oder an andere weiterzuleiten (Art. 80).
Bei Straftaten, für die eine Haft von mindestens zwei Jahren angedroht wird, werden,
sofern dies für die Identifikation des Verdächtigten oder Angeklagten notwendig ist,
Foto, Körpergröße, Fingerabdrücke und Abdrücke der inneren Handfläche und sonstige
besondere körperlichen Merkmale sowie Stimme und Stimmprofil festgehalten und in
die Ermittlungs- und Fahndungsakte aufgenommen (physische Personalidentifikation).
Sollte das Verfahren eingestellt oder der Täter freigesprochen werden, so müssen diese
Daten nach Rechtskraft des Urteils vernichtet werden (Art. 81). Das Verweigern von
Informationen über die eigene Identität wird mit Geldbuße geahndet, sofern es sich um
Straftaten handelt, für die Geldstrafe oder zwei Jahre Haft vorgesehen sind. Außerdem
kann Ordnungshaft angeordnet werden, um an diese Informationen zu erlangen (Art. 40
Ordnungswidrigkeitengesetz).
Die Polizei verfügt über keine Befugnis, den Tatort zu untersuchen (Art. 83). Nur bei
organisierter Kriminalität ist der Leiter der polizeilichen Ermittlungen neben dem
Staatsanwalt berechtigt, sich von einem Verdächtigten, der eine Aussage gemacht hat,
den Tatort zeigen zu lassen (Art. 87). Selbst wenn im Fahndungs- und
Ermittlungsverfahren das Gericht eine Autopsie anordnet, wird diese durch den
Staatsanwalt veranlasst (Art. 87). Während des Ermittlungsverfahrens sollte das Gericht
über die alleinige Befugnis verfügen.
Zu unterscheiden ist zwischen Festnahme und Untersuchungshaft (vgl. Art. 90 und
91).75 Über die Untersuchungshaft kann nur der Staatsanwalt entscheiden. Die
75
Für Einzelheiten siehe Ünver, Adli ve Önleme Yakalaması (Muhafaza Altına Alma) Gözaltına Alma,
Das Türkische Strafrecht und Europa
351
Untersuchungshaft kann entsprechend den Kopenhagener Kriterien nur 24 Stunden
dauern. Bei mehreren Tätern (mindestens 3 Personen) kann die Dauer der
Untersuchungshaft um jeweils 24 Stunden auf insgesamt bis zu 4 Tage verlängert
werden. Für den Fall des Ausnahmezustands oder des Staatsnotstands gibt es
Sonderregeln und entschieden zu lange Haftfristen (Art. 91 Abs. 1-3). Gegen die
Festnahme, die fortdauernde Festnahme, die Untersuchungshaft und die Verlängerung
der Untersuchungshaft ist der Rechtsweg des Einspruchs eröffnet (Art. 91 Abs. 4). Die
Anordnung der Untersuchungshaft in Abwesenheit des Angeklagten wurde abgeschafft
und stattdessen der „Festnahmebefehl“ eingeführt. Über diese Maßnahme wird in der
Regel, falls die Voraussetzungen gegeben sind, vom Richter oder vom Gericht
entschieden. Nur wenn der Verdächtige oder Angeklagte bzw. Verurteilte von der
Polizei oder der Vollstreckungsbehörde entflohen ist, sind Staatsanwalt und Polizei
befugt, diesen Befehl zu erteilen (Art. 98). Die Polizei ist zur Festnahme befugt, jedoch
nicht zur Entlassung. Die Polizei kann gemäß Art. 90 keine anderen Maßnahmen, außer
die der Festnahme76 vornehmen und muss jeweils die Anordnung vom Staatsanwalt
einholen. Die Polizei ist nicht befugt, die Ermittlungen zu beginnen; sie kann nur auf
Anordnung des Staatsanwaltes handeln.
In der Türkei ist die Untersuchungshaft aus verschiedenen sozialen und rechtlichen
Gründen eine der am häufigsten angewendeten Maßnahmen. Die Gründe für die
Untersuchungshaft sind der Verdacht, dass der Verdächtigte oder Angeklagte fliehen
könnte, der Verdacht der Verdunkelung und die Behauptung, dass ein
Katalogverbrechen (mit den letzten Änderungen wurde die Liste stark erweitert und
wird nun oft kritisiert) begangen worden ist (Art. 100). Im Befugnisbereich des Amtsund Hauptstrafgerichts beträgt die höchstmögliche Haftdauer 12 Monate mit der
Möglichkeit der Verlängerung um sechs Monate, beim Schwurgericht zwei Jahre mit
der Möglichkeit der Verlängerung um drei Jahre. Während in der ersten Fassung der
türk. StPO diese Dauer beim Amts- und Hauptstrafgericht auf sechs Monate und die
Verlängerungszeit auf vier Monate festgelegt wurde, wurde dies nach eineinhalb Jahren
geändert und die Fristen verlängert. Mit der Änderung des Gesetzes Nr. 5560 kann der
Betroffene nach Ablauf der Haftzeit einer gerichtlichen Kontrolle unterworfen werden.
Für Straftaten, für die eine Haft von weniger als einem Jahr oder eine Geldstrafe
verhängt werden kann, kann keine Untersuchungshaft angeordnet werden (Art. 100
Abs. 4). Wenn sich aber eine Person nicht an die Entscheidung der gerichtlichen
76
in: TCK-CMK-Kabahatler Kanunu ve Đlgili Yönetmeliklerin Uygulanmalarının Değerlendirilmesi
Seminer Tebliğleri. Ankara 2006, S. 265 ff.; Ünver, Yakalama ve Gözaltı, in: Polis ve Yeni Ceza
Adaleti Sistemi Sempozyumu (Aksaray Polis Meslek Yüksekokulu – 11.03.2005), Đstanbul 2005,
S. 91 ff.
Siehe Yıldız, Ceza Muhakemesi Hukukunda Yakalama ve Gözaltına Alma, in: SÜHFD 2006, Nr: 1,
S. 131 ff.
352
Yener Ünver
Kontrolle hält, kann sie auch in diesen Fällen sofort festgenommen werden (Art. 112).
In der neuen türk. StPO wurde die Institution der „richterlichen Kontrolle“ über die
Verhältnismäßigkeit der Untersuchungshaft eingeführt. Diese Institution wurde aus dem
französischen Recht übernommen. Diese Maßnahme kann immer angewendet werden,
wenn die oberste Grenze der drohenden Strafe drei Jahre nicht überschreitet, der Täter
nicht auf Kaution freigelassen worden ist und kein Ausreiseverbot verhängt wurde. Bei
Straftaten, für die Geldstrafe droht, ist dies nicht möglich. Damit sie angewendet
werden kann, muss mindestens ein Grund für die Untersuchungshaft vorhanden sein.
Der Richter kann dann eine oder mehrere andere gesetzliche Kontrollmaßnahmen
anordnen (Art. 109) und auf die Untersuchungshaft verzichten. Hieran zu bemängeln ist,
dass diese Maßnahme auch bei Gefahr der Verdunkelung der Beweise anwendbar ist. In
Bezug auf die Regelung der Sicherheitsleistung zur Abwendung der Untersuchungshaft
wird in der Rechtslehre kritisiert, dass neben der Kaution andere Maßnahmen
angeordnet werden können, die sich nicht auf die Straftat oder Ermittlung und
Fahndung beziehen (Art. 113-115). So kann der Beschuldigte oder Angeklagte
gezwungen werden, sich einer Alkohol- oder Rauschgiftsbehandlung zu unterziehen
(Art. 109 Abs. 3 lit. e), seine familiären Verpflichtungen zu erfüllen (Art. 109 Abs. 3
lit.i), keine Fahrzeuge mehr zu benutzen (Art. 109 Abs. 3 lit. d) oder ähnliches.
Derartige Verpflichtungen stehen in keinem Zusammenhang mit der Untersuchungshaft
und im Widerspruch zu der Unschuldsvermutung.77
Während des Ermittlungsverfahrens kann der Staatsanwalt den Verdächtigen ohne
jegliche Begründung freilassen, selbst wenn eine Entscheidung des Richters über die
gerichtliche Kontrolle, ein Haftbeschluss, ein schriftlicher Haftbefehl oder gar ein
Arrestbeschluss vorhanden ist (Art. 91 Abs. 6, Art. 103 Abs. 2). Diese Befugnis ist sehr
umstritten und in der Praxis häufig missbraucht worden.78
Für eine Wohnungsdurchsuchung79 ist in der Regel ein richterlicher Beschluss, bei
Gefahr im Verzug ein schriftlicher Befehl des Staatsanwalts oder, falls kein Staatsanwalt
erreicht werden kann, ein schriftlicher Befehl des Leiters der polizeilichen Ermittlungen
erforderlich (Art. 119). Für Durchsuchungen in Bereichen, die im Besitztum von dritten
Personen sind, müssen konkrete Anhaltspunkte vorhanden sein, die belegen, dass sich
das gesuchte Objekt dort befindet (Art. 117 Abs. 2). Nachts dürfen keine
Wohnungsdurchsuchungen durchgeführt werden, außer bei dem Ertappen auf frischer
77
78
79
Siehe Ünver, Deliller ve Değerlendirilmesi, in: Legal Hukuk Dergisi, Istanbul 2005, Nr: 32,
S. 2885 ff.
Zur Kritik siehe Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, S. 129 ff.
Siehe Yıldız, Adli Aramalarla Đlgili Getirilen Yenilikler, Hakim-Savcı-Kolluk Đlişkisi, in: Emniyet
Genel Müdürlüğü TCK-CMK-Kabahatler Kanunu ve Đlgili Yönetmeliklerin Uygulanmalarının
Değerlendirilmesi Semineri Tebliğleri, Ankara 2006, S. 221 ff.
Das Türkische Strafrecht und Europa
353
Tat, drohenden Nachteilen bei Verzögerung oder drohender Flucht einer Person, deren
Freiheit gesetzlich eingeschränkt wurde (Art. 118). Die Berechtigung zur Untersuchung
gefundener Unterlagen steht dem Staatsanwalt und dem Richter zu. Die Polizei verfügt
nicht über dieses Recht (Art. 112).
Hinsichtlich der Beschlagnahme wurden wichtige Neuerungen erlassen: Außer
beweglichem Gut können nun auch Grundstücke, Bankkonten, Fahrzeuge,
Aktienscheine, wertvolle Unterlagen usw. beschlagnahmt werden (Art. 128). Diese
neuen Maßnahmen, die nur von einem Richter beschlossen werden können, sind nur
unter strengen Voraussetzungen zulässig und können insbesondere nur bei
Katalogverbrechen angeordnet werden (Art. 128 Abs. 2). Bei möglicher Verletzung
eines Staatsgeheimnisses ist eine Beschlagnahme der Unterlagen unzulässig. In diesen
Fällen erhält zunächst nur der Richter die Daten und bringt zur Verhandlung nur die
Abschnitte mit, die sich auf das Verfahren beziehen (Art. 125). Durchsuchungen und
Beschlagnahmen in Anwaltskanzleien und Beschlagnahme der Post unterliegen sehr
strengen Voraussetzungen. Die ausführenden Organe dieser Regelung und das
Verfahren sind strengen Regeln unterlegen (Art. 130). Wenn der starke Verdacht
besteht, dass die Straftat im Rahmen der Tätigkeit eines Unternehmens begangen
wurde, kann für das Unternehmen ein Sachverwalter berufen werden (Art. 133). Zudem
sind Durchsuchungen, Kopieren und Beschlagnahme von
Computern,
Computerprogrammen und Stammdaten möglich (Art. 134). Dass diese letzte
Maßnahme, die nur angewendet werden darf, falls sich keine andere Möglichkeit der
Beweissammlung bietet, nur für das Ermittlungsverfahren geregelt wurde und für das
Hauptverfahren unangewandt blieb, ist ein gesetzgeberischer Fehler.
Die Übernahme, Nachverfolgung und Aufnahme von Gesprächen, die über
Telekommunikation geführt werden, sind nur „bei dringendem Verdacht eines
Verbrechens“ und „wenn keine andere Möglichkeit der Beweiserhebung besteht“ sowie
bei Katalogverbrechen zulässig. In der Regel ist ein richterlicher Beschluss erforderlich.
Nur wenn eine Verzögerung Nachteile mit sich bringen würde, ist die Entscheidung
eines Staatsanwaltes ausreichend, welche innerhalb von 24 Stunden durch einen Richter
überprüft werden muss (Art. 135).80 Die Maßnahme unterliegt gesetzlichen Fristen,
welche, außer bei organisierter Kriminalität, kurz sind. Die Frist darf nicht unterbrochen
werden (Art. 135 Abs. 3). Für die Standortfeststellung eines Mobiltelefons wird nicht
verlangt, dass ein Katalogverbrechen vorliegt (Art. 135 Abs. 4). Die Gespräche
zwischen Personen, die ein Zeugnisverweigerungsrecht haben, dürfen nicht
aufgenommen, jedoch angehört werden (Art. 135 Abs. 2). Dies ist in Bezug auf die
80
Für diese neuen Schutzmaβnahmen, Beweismittel und die Bewertungen der Beweise siehe
Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, S. 212 ff.
354
Yener Ünver
Theorie der „Frucht des verbotenen Baumes“ problematisch. Das Telefon in Büro und
Wohnung eines Verteidigers darf nicht abgehört werden. Der Nachteil dieses Gesetztes
liegt darin, dass die Möglichkeit eröffnet wird, Mobiltelefone, Gespräche in den
öffentlichen Telefonzellen und Gespräche von sonstigen Telekommunikationsmitteln des
Verteidigers abzuhören (Art. 136). Auch wenn die Verteidiger Personen sind, die ein
Zeugnisverweigerungsrecht haben und gemäß Art. 135 Abs. 2 ihre Gespräche nicht
aufgenommen werden dürfen, wird das Abhören dadurch nicht verhindert.
Telefonüberwachung auf Wunsch des Opfers wurde nicht geregelt und kann wegen
Art. 135 Abs. 7 problematisch sein. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Daten, die auf
diese Art und Weise eingeholt wurden, nach fehlender Bestätigung der Entscheidung
des Staatsanwaltes oder einer Ablehnung der Fahndung seitens des Richters innerhalb
von 10 Tagen vernichtet und die zuständige Person innerhalb von 15 Tagen
benachrichtigt werden muss (Art. 137 Abs. 3-4), noch bevor diese richterlichen
Beschlüsse rechtskräftig werden.
Die Beauftragung eines verdeckten Ermittlers, der vom Richter und bei Gefahr im
Verzug vom Staatsanwalt bestellt werden kann, ist nur bei Katalogverbrechen zulässig
(Art. 139). Der verdeckte Ermittler muss Beamter oder Angestellter im öffentlichen
Dienst sein, darf nicht an der Straftat einer verbrecherischen Organisation mitgewirkt
haben und selbst keine Straftat begangen haben. Dazu wird ihm ein falscher Ausweis
erstellt und dafür gesorgt, dass er diesen benutzen kann. Diese Unterlage wird bei der
Staatsanwaltschaft aufbewahrt. Für das Hauptverfahren wurde diese Maßnahme nicht
geregelt.
Die Verfolgung mittels elektronischer Spezialgeräte kann vom Richter und bei Gefahr
im Verzug vom Staatsanwalt unter dem Vorbehalt, dass dies innerhalb von 24 Stunden
richterlich überprüft wird, angeordnet und nur bei Katalogverbrechen angewendet
werden. Diese Spezialgeräte können nicht in Wohnungen, sondern nur mit dem Ziel der
Verfolgung auf öffentlichen Plätzen und Arbeitsplätzen eingesetzt werden. Bei
organisierten Verbrechen ist eine mehrfache Verlängerung der Maßnahme möglich.
Allerdings gibt es Anwendungs- und Verlängerungsfristen. Diese Maßnahmen müssten
jedoch unbefristet angewendet werden können. Auch wenn für Hauptverfahren keine
Regelung getroffen wurde, kann die Regelung für das Hauptverfahren analog
angewandt werden (Art. 140).
Für den Fall eines unrechtmäßigen Einsatzes von Verfahrensmaßnahmen ist in
Art. 141-144 türk. StPO eine Schadensersatzzahlung vorgesehen.81 Das alte Gesetz
81
Siehe Hakeri, Yargıcın Yasal Görevlerinden Ötürü Devletin Sorumluluğu., in: Hukuk Kurultayı
2004, Band: 1, Hukuk Devleti, Ankara 2004, S. 208 ff.; Hakeri, Anayasa Değişik Madde 19/son
Anlamında Tazminat Hukuku’nun Genel Prensiplerine Göre Haksız Yakalama ve Tutuklamadan
Das Türkische Strafrecht und Europa
355
wurde aufgehoben und ab 1.6.2005 werden die Bestimmungen der türk. StPO
angewendet.82 Die türk. StPO sieht Entschädigungen für eine größere Anzahl von
Maßnahmen als das Entschädigungsgesetz vor. Auch für die Verletzung einiger Rechte
des Angeklagten ist eine Entschädigung vorgesehen (Art. 141). Wegen rechtswidriger
Verfahrensmaßnahmen, die in der türk. StPO nicht genannt sind, kann in einem
allgemeinen Verwaltungsgerichtsverfahren Schadensersatz verlangt werden. Hierfür
muss die Entschädigung innerhalb der gesetzlich vorgesehen Frist beim Schwurgericht
beantragt werden. Das Gericht, das von Amts wegen eine Untersuchungsbefugnis
besitzt, wendet die allgemeinen Regeln über Entschädigungen an (Art. 142). Falls eine
Entschädigung zu Unrecht gezahlt wurde, kann sie zurückverlangt werden (Art. 143).
Folgenden Personen steht keine Entschädigung zu: Denjenigen, deren Arrest– und
Haftdauer auf Ihre Strafe angerechnet wurde; denen, die nach einer Gesetzesänderung
das Recht auf eine Entschädigung bekommen haben, bei denen nach Erlass eines
allgemeinen oder speziellen Amnestiegesetzes, nach Rücknahme der Strafanzeige oder
nach einem Ausgleich das Verfahren eingestellt oder die Verurteilung aufgehoben
wurde, die wegen mangelnder Schuldfähigkeit nicht bestraft werden können oder die
durch eigenes Verschulden die Verhaftung verursacht haben (Art. 144).
Im Zusammenhang mit Beweismitteln und Beweisverfahren sind folgende Aspekte
diskussionswürdig:
Falls Beweise durch Durchsuchung und Beschlagnahme wegen eines anderen
Verbrechens erlangt wurden, werden sie seitens der Staatsanwaltschaft bewertet und bei
der Ermittlung verwendet (zufällige Beweise). Wenn ein Beweis bei einer
Telekommunikationsüberwachung wegen eines anderen Verbrechens erlangt wird, kann
dieser nur bei Katalogverbrechen verwendet werden (Art. 135 Abs. 6, Art. 138). Zwar
gibt es keine Regelung zur Beweisverwertung, jedoch dürfen persönliche Daten, die bei
einer geheimen Ermittlung erlangt wurden, nicht außerhalb der Ermittlung und des
Hauptverfahrens verwendet werden (Art. 139 Abs. 6). Beweise, die bei der Verfolgung
mittels elektronischer Spezialgeräte erlangt wurden, können nicht in Bezug auf andere
Verbrechen benutzt werden, als diejenigen, für die die Maßnahme angeordnet wurde
(Art. 140 Abs. 4).
Die unrechtmäßige Befragung wurde ähnlich dem deutschen § 136a StPO geregelt.
Eine Aussage vor der Polizei in Abwesenheit des Verteidigers kann nur verwertet
82
Doğan Zararların Giderilmesi Sorunu, in: Prof. Dr. Ünal Tekinalp’e Armağan, Band: III, Đstanbul
2003, S. 767 ff.; Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi Hukuku, S. 245-249; 1.CD. 07.07.2005,
E.2005/417, K.2005/2088 (Yargı Dünyası 2006, Nr. 122, S. 108).
Dazu siehe Hakeri, Haksız ve Hukuka Aykırı Yakalanan ve Tutuklananlara Tazminat Verilmesi,
Ankara 1999.
356
Yener Ünver
werden, wenn der Angeklagte diese Aussage vor dem Richter bestätigt (Art. 148
Abs.8).
Während eines Schlichtungsverfahrens können die Erklärungen der Parteien, die mit
der Schlichtung der Streitigkeiten der beteiligten Person beauftragt worden sind, nicht
für andere Ermittlungen oder Verfahren verwendet werden (Art. 253 Abs. 20). Doch die
Beauftragung des Staatsanwalts mit der Schlichtung und die Übergabe der erlangten
Daten an den Staatsanwalt (Art. 253) bringt in Bezug auf die Theorie der „Frucht des
verbotenen Baumes“ viele Nachteile mit sich.
Die Entfernung rechtswidrig erlangter Beweise aus der Akte ist in der türk. StPO
nicht vorgesehen.83 Doch wenn der Beweis rechtswidrig erlangt wurde, hat der Beweis
keine Wirkung. Wenn der Antrag auf die Beweiserhebung oder -ersetzung zum Zweck
der Verzögerung des Verfahrens eingereicht wird, wird dieser Beweisantrag
zurückgewiesen (Art. 206 türk. StPO) und so indirekt verhindert, dass der Beweis in die
Akte aufgenommen wird. In Art. 206 Abs. 3 türk. StPO wurde eine sehr problematische
Regelung aufgenommen: Falls sowohl der Staatsanwalt als auch der Verteidiger
einwilligen, kann nach Anhörung von Zeugen auf weitere Beweiseinreichung oder auf
Ersetzen von bestehenden Beweisen verzichtet werden.
Der Verhandlungsverlauf kann nur anhand des Hauptverhandlungsprotokolls
nachgewiesen werden. Nur wenn am Ende eines Falschbeurkundungsverfahrens
bewiesen wird, dass das Protokoll gefälscht ist, kann der Verlauf der Verhandlung mit
anderen Beweisen nachgewiesen werden (Art. 222 türk. StPO).
Bezüglich der Beweiswürdigung wurde das System der freien Beweiswürdigung aus
dem deutschen § 261 StPO übernommen (Art. 217 Abs. 1 StPO).84 Andererseits können
Beweise, die unrechtmäßig erlangt worden sind, nicht im Strafverfahren verwendet
werden (Art. 217 Abs. 2).85 Art. 38 Abs. 6 der türkischen Verfassung sieht vor, dass
unrechtmäßig erlangte Erkenntnisse nicht als Beweis anerkannt werden.
83
84
85
Für Mindermeinungen in der Literatür siehe Ünver, Deliller ve Değerlendirilmesi, in: Legal Dergisi,
2005, Nr: 32, S. 2902.; Ünver, Ceza Hukukunda Objektif Sorumluluk, S. 185 ff.; Ünver, Ceza
Muhakemesinde Đspat, CMK ve Uygulamamız, in: CHD 2006, Nr: 2, S. 160-162.
Für den Beweis im türkischen Strafprozessrecht siehe Yıldız, Ceza Muhakemesinde Đspat ve
Delillerin Değerlendirilmesi (Đ.Ü. Sosyal Bilimler Enstitüsü Yayınlanmamış Doktora Tezi), Đstanbul
2002. Außerdem siehe CGK. 04.04.2006, E. 2006/3-35, K. 2006/97 (Yargı Dünyası 2006, Nr: 132,
S. 101 ff.).
Für diesen Begriff und die Anwendung dieses Begriffs siehe Ünver, Ceza Yargılaması Hukukunda
Đspata Đlişkin Bir Yargıtay ĐBK’nın Đncelenmesi, ĐÜHFM 1996, Band: LV, Nr: 1-2, S. 183 ff.
Das Türkische Strafrecht und Europa
357
Obwohl diesbezüglich keine Gesetzeslücke besteht, bewertet das Revisionsgericht
das Geständnis nicht als ein eigenständiges Beweismittel, sondern sieht vor, dass es
noch weiterer Beweise bedarf.86
Auch Ton- und Bildaufnahmen werden vom Revisionsgericht nicht als eigenständige
Beweismittel anerkannt und es bedarf weiterer Beweise als Unterstützung.87
Vor dem Inkrafttreten der neuen StPO haben das Revisionsgericht in einigen
Entscheidungen sowie einige Stimmen in der Lehre argumentiert, dass unrechtmäßige
Beweise, die von Zivilpersonen beschaffen wurden, verwendet werden können.
Zahlreiche Stimmen in der Lehre verneinen dies jedoch.88
Der Große Senat hat 1941, 1956 und 1989 rechtswidrig entschieden, dass bezüglich
der Beweise bei Straftaten der Falschaussage, des Meineids und des Missbrauchs von
Blanko- Unterschrift, nicht nach den Beweis- und Nachweisbestimmungen der
türk. StPO, sondern nach den Beweis- und Nachweisbestimmungen des Zivilvollzugsgesetzes entschieden werden muss. In einer neuen Entscheidung des Großen
Strafsenats des Revisionsgerichts aus 2002 ist dies leider bestätigt worden. Es ist
bedauerlich, dass die Lehre dies unterstützt89 und das Gericht mit der fehlerhaften
Rechtsprechung fortfährt.
Die Strafgerichte dürfen verschiedene Strafverfahren zusammenführen und auf
Vorentscheidungen anderer Gerichte warten. Außerdem kann das Strafgericht solche
Probleme selber lösen (Art. 218). Sollte das Strafgericht von dieser Zusatzberechtigung
Gebrauch machen, wird es nur bei Änderungsverfahren des Lebensalters die
zivilrechtlichen Bestimmungen anwenden.
Das Rechtsmittelverfahren wurde, mit Ausnahme einiger kleinerer Änderungen, wie
in der deutschen StPO geregelt. Als Neuerungen seien außer den oben genannten
folgende Änderungen genannt: Die Änderung von 2005 über die Berufungsinstanz und
von 2003, wonach das Verfahren wiederholt werden müsse, falls der EMRG einen
Rechtsverstoß seitens der Türkei feststellt.
86
87
88
89
Ünver, Ceza Muhakemesinde Đspat, CMK ve Uygulamamız, S. 125-128.
Ünver, Ceza Muhakemesinde Đspat, CMK ve Uygulamamız, S. 128-129. Außerdem siehe Yıldız, Ses
ve/veya Görüntü Kayıtlarının Đspat Fonksiyonu, CHD 2006, Nr: 2, S. 253 ff. Vgl. Yurtcan, Ceza
Yargılaması Hukuku, 12. Bası, Đstanbul 2007, S. 264.
Ünver, Ceza Muhakemesinde Đspat, CMK ve Uygulamamız, S. 135 ff. Vgl. Yurtcan, Ceza
Yargılaması Hukuku, S. 266-267.
Ünver, Ceza Yargılaması Hukukunda Đspata Đlişkin Bir Yargıtay ĐBK’nın Đncelenmesi, S. 183 ff.;
Đçel/Ünver, Uygulamalı Ceza Hukuku, S. 327 ff.
358
Yener Ünver
E. Schlussbemerkungen
Es ist zu kritisieren, dass der Richter bei Eventualvorsatz zur Strafermäßigung, bei
bewusster Fahrlässigkeit zur Strafverschärfung und bei vorsätzlicher Tötung und
Körperverletzung durch Unterlassen zur Strafmilderung befugt ist. Dies muss geändert
werden.
Die Straftat des „Missbrauchs der Amtspflicht“ muss wieder als Gefährdungsdelikt
geregelt werden, nicht als Verletzungsdelikt.
Der Wortlaut der Normen des neu strukturierten und umfangreichen Gesetzes ist zu
den allgemeinen und speziellen Begründungen widersprüchlich und fehlerhaft.
Auszugehen ist vom Wortlaut der Norm; die Begründung sollte nicht beachtet werden.
Andere Auslegungen sind falsch und dürfen nicht mehr angewandt werden. Ein Beispiel
in diesem Zusammenhang ist, dass Richter und Staatsanwälte seit ungefähr 3 Jahren
durch Experten aus dem Bundesjustizministerium, die sich persönlich an
rechtswissenschaftlichen Studien beteiligen, darin geschult werden, wie man die neuen
Gesetze zu verstehen und zu interpretieren hat. Dies ist ein Eingriff in die
Unabhängigkeit der Gerichtsbarkeit und kann nicht akzeptiert werden.
Einige wichtige Handlungen, deren Regelung vergessen wurde oder die bewusst nicht
geregelt wurden, müssen geregelt werden: So sind weder die Entfernung der einfachen
Bestechung aus dem Strafgesetzbuch noch die dafür genannten Begründungen haltbar.
Diese Handlung muss wieder mit Strafe bewehrt werden. Ferner muss die Strafbarkeit
z.B. der Nutzung eines Taxis, Hotels oder Restaurants ohne dafür zu bezahlen,
ausdrücklich geregelt werden. Außerdem muss auch die Benutzung eines Dokuments,
das einem anderen gehört, unter Strafe gestellt werden.
Bei einigen Regelungen, vor allem bei Straftaten, die gegen das öffentliche
Vertrauen, die öffentliche Verwaltung und Justiz begangen worden sind, gibt es
Verletzungen des Schweigerechts, insbesondere des nemo tenetur- Prinzips. Dies
verstößt gegen das Recht auf ein gerechtes Verfahren; diese Normen müssen geändert
werden.
Bei der gerichtlichen Kontrolle, der Vermittlung von Prostitution und ähnlichen
Bestimmungen sind Verordnungen vorhanden, die der Unschuldsvermutung
widersprechen; diese müssen aufgehoben werden.
In der Rechtsprechung des Revisionsgerichts und des Großen Strafsenats gibt es
Auslegungen, die den Grundsätzen des Strafprozessrechts und der Gesetztexte völlig
widersprechen. Diese Rechtsprechung muss aufgegeben werden.
Das Türkische Strafrecht und Europa
359
In den neuen gesetzlichen Bestimmungen wurde das non bis in idem- Prinzip nahezu
ignoriert und nur über die Anrechnungsbehörde wurden Teilwirkungen anerkannt; diese
Bestimmungen müssen an die europäischen Standards angepasst werden.
Vor allem bei der Anwendung der Verfahrensmaßnahmen wird die Klausel „Gefahr
im Verzug“ missbraucht. Es wird nicht überprüft, ob sie tatsächlich vorliegt und die
Ausnahmebefugnis der Personen und Behörden wird nicht wie eine Ausnahme, sondern
als Normalfall behandelt.
Obwohl in der StPO nicht angeordnet, setzt das Obere Gericht für die Nebenklage
voraus, dass das Opfer durch die Straftat unmittelbar geschädigt worden ist. Außerdem
muss das Opfer vorher eine Anzeige erstattet haben. Hinsichtlich des Rechts auf ein
gerichtliches Verfahren ist diese Institution sehr wichtig. Jedoch wird mit diesen
Regelungen der Anwendungsbereich nicht zweckmäßig eingeschränkt.
Einige Rechte, die dem Angeklagten oder einem anderen Subjekt des Verfahrens
zustehen, werden in der Praxis nicht anerkannt, z. B. das Recht, einen Sachverständigen
oder Zeugen in die Verhandlung einzubringen und seine Anhörung zu verlangen, das
Recht auf ein Kreuzverhör oder direkte Befragung.
Damit die Staatsbeamten wegen der Straftaten, die sie im Rahmen ihres Dienstes
begangen haben, verfolgt werden können, muss gemäß eines Sondergesetzes (Gesetz
Nr. 4483) vor der Ermittlungsphase seitens des Vorgesetzten des öffentlichen Beamten
eine Voruntersuchung vorgenommen werden. Hier liegt die Kontrolle der Entscheidung
bei der Justizverwaltung Dies kann zu schwerwiegenden und ungerechten Resultaten
führen. Die Freiheit des Rechtsersuchens wird eingeschränkt, was zur Begehung neuer
Straftaten führen wird. Dieses Sonderrecht, das sowohl gegen das transparente
Führungsprinzip der Verwaltung als auch gegen das Gleichheitsprinzip und gegen das
Prinzip der Antidiskriminierung sowie gegen das Strafrecht, das dem Zweck dient, die
rechtlichen Werte des Individuums zu schützen, verstößt, muss abgeschafft werden. In
der Anwendung verhindert dieses Sonderrecht die Verurteilung von öffentlichen
Beamten, die eine Straftat begangen haben. Diese Regelung führt zur Immunität der
Staatsbeamten. Ähnliches ist für Richter, Staatsanwälte, Polizeipräsidenten usw.
vorhanden; diese Bestimmungen müssen abgeschafft werden. In diesem Zusammenhang
lautet die Bestimmung Art. 154 Abs. 4 der alten türk. StPO wie folgt: „Bei Missbrauch
des Justizdienstes oder bei der Unterlassung der Justizpflichten kann der Staatsanwalt
unmittelbar eine Ermittlung einleiten (auch gegen Staatsbeamte).“ Dies muss auch in
der Praxis angewendet werden. Diese Bestimmung wurde in die neue türk. StPO
(Art. 161 Abs. 5) übernommen, wurde aber bis jetzt nur gegen Akademiker, die auch als
Gutachter tätig sind, angewendet, gegen die Polizei dagegen geradezu überhaupt nicht.
Dass diese beiden Bestimmungen nicht gegen Polizeibeamte und sonstige höhere
360
Yener Ünver
Beamte angewendet werden, führt zum Missbrauch der administrativen
Verurteilungsmacht und dazu, dass das Individuum der öffentlichen Macht schutzlos
gegenüber gestellt wird. Außerdem muss parlamentarische Immunität zweckgemäß
angewendet und darf nicht zu einer Institution umgewandelt werden, die für die Flucht
vor der Verurteilung missbraucht wird.
Hinsichtlich der Gutachtenproblematik sind sowohl im Gesetz als auch in der Praxis
wesentliche Fehler und Ungerechtigkeiten vorhanden. Vor allem werden juristische
Gutachter oft seitens der Justiz beauftragt. In Fällen, bei denen die Straftat im Ausland
begangen wurde, sollten Gutachter beauftragt werden, um Informationen zu den
landesspezifischen Rechtsnormen zu Gunsten des Angeklagten einzuholen. Außer in
diesen Fällen sollte in keinem anderen gerichtlichen Verfahren ein Gutachten von
einem Rechtswissenschaftler eingeholt werden dürfen. Bei Strafverfahren, bei denen
selbständige öffentliche Behörden oder Inspekteure, Kontrolleure oder Organe als
Nebenkläger Berichte vorbereiten, damit die Straftat angezeigt oder die Anzeige
untersucht werden kann, können diese vom Gericht, vom Richter oder Staatsanwalt
nicht als Gutachter beauftragt werden. Sie haben nicht die Eigenschaft von Gutachtern,
da sie selbst Verfahrenssubjekt sind; von den Staatsanwaltschaften, Richtern oder
Gerichten werden sie jedoch wie Gutachter bewertet und sowohl in den
Anklageschriften als auch in den Gerichtsentscheidungen so bezeichnet. Auch wenn sie
von Kläger oder Angeklagtem als Nachweis anerkannt werden können, sollten sie in
den Untersuchungsberichten nicht die Bezeichnung oder Bewertung als Gutachter
erhalten.
Zudem sind einige offizielle Behörden, wie die rechtsmedizinische Behörde des
Justizministeriums und der hohe Gesundheitsrat im Bereich des Medizinrechts, die
rechtlich zwingend als Gutachterbehörden vorgesehen worden sind, von politischen
Machtverhältnissen abhängig und nicht objektiv. Diese Behörden, die technische
Möglichkeiten, Fachwissen usw. bieten, müssen von ihren politischen Abhängigkeiten
befreit werden.
In der Praxis des Revisionsgerichts werden, wenn auch nicht sehr oft, Analogien
angewendet. Zum Beispiel wird das Anzapfen einer Telefonleitung als Diebstahl, die
Schneeballverträge (Glücksspiele mit den Pyramiden- oder Glücksketten) als Betrug
und die kostenlose Nutzung verschlüsselter Sendungen als Betrug bezeichnet. Bei
sexuellen Straftaten wurde das Alter, bei denen eine Widerstandsfähigkeit angenommen
werden kann, im Jahre 1993 von neun Jahren auf zwölf Jahren erhöht. In diesen Fällen
gibt es keine klare Regelung im Gesetz.
Das Türkische Strafrecht und Europa
361
Um den Täter aus soziologischen Gründen nicht oder nur gering zu bestrafen,
schränkt das Revisionsgericht90 in fehlerhafter Art und Weise den Umfang des
Anwendungsgebietes einiger Straftatbestände im Gesetz dadurch ein, dass eine
besondere Art des Vorsatzes vorliegen muss. Doch ist der Sondervorsatz im Strafrecht
eine Ausnahme und soweit in dem Artikeltext gesetzlich kein Vermerk enthalten ist,
sollte anerkannt werden, dass die Straftat mit allgemeinem Vorsatz begangen werden
kann.
In der Praxis werden die Straftaten, die von Amts wegen verfolgt werden müssen,
nicht von Amts wegen verfolgt, obwohl dies im Gesetz ausdrücklich festgelegt ist. Die
Staatsanwälte erwarten eine Anzeige, um ihre Aufgaben zu erfüllen.
Jedes Jahr verjährt eine große Anzahl an Verfahren oder Ermittlungen, da diese
unnötig verzögert werden. Dieser Umstand führt zur Ungerechtigkeit und schädigt das
Vertrauen in die Gerichtsbarkeit und führt sogar dazu, dass Bürger bei der Mafia oder
sonstigen ähnlichen Verbrecherorganisationen um Hilfe bitten, um ihre Rechte
durchsetzen zu können.91
Amnestiegesetze, die sehr oft erlassen werden oder Gesetzesänderungen, die das
gleiche bewirken, haben das Vertrauen in die Gerichtsbarkeit geschwächt. Die
Menschen haben Hoffnung in Verbrecherorganisationen gesetzt, was ebenfalls die
Bekämpfung der Verbrechen behindert und dazu führte, dass keine sinnvolle
Strafpolitik zu Stande kommen konnte. Da die Rechtskultur ohnehin noch keinen Boden
gefunden hat, wurde sie tief verletzt und es wird auch seitens der Gesellschaft keine
Kritik geübt. Dies muss im Grundgesetz geändert werden, damit die Politiker, die
Stimmen benötigen, nicht ständig neue Amnestiegesetze erlassen können.
Obwohl das Revisionsgericht dazu nicht befugt ist und gegen gesetzliche
Bestimmungen verstößt, entscheidet es bei wichtigen Streitigkeiten oft für die
Stilllegung des Verfahrens oder Nichtanwendung einiger Rechtbehelfe. Dieses
Vorgehen, das weder dem Gesetz noch der Gerichtsbarkeit entspricht, muss beendet
werden. So wurden zum Beispiel durch Fehlinterpretation des 4. Protokolls der EMRK
in der Türkei ca. 5 Jahre lang alle Verfahren bei Straftaten auf Grund ungedeckter
Schecks ausgesetzt.
Dass für die Straftat der Beleidigung mancher öffentlicher Behörden (Art. 301
türk. StGB) der Antrag des Justizministeriums vorausgesetzt wird, verstößt zum einen
90
91
Als Beispiel für die Entscheidungen und deren Bewertungen des Straftatbestandes der
‚Freiheitsberaubung’ siehe Ünver, Türkiye’de Aile Đçi Şiddetin Boyutları, Nedenleri ve Çözüm
Önerileri, S. 65.
Zum Beispiel: http://www.hurriyet.com.tr/gundem/6771995.asp?gid=180 (25.06.2007).
362
Yener Ünver
gegen die Regelung der unmittelbaren Anwendung von Strafprozessnormen, zum
anderen wurde durch die unbefugte Einholung der Stellungnahmen des Ministerrats und
des Justizministeriums das Verfahren über längere Zeit eingestellt. Andererseits ist das
Delikt der Ausstellung ungedeckter Schecks abhängig von einer Anzeige und es bleibt
im Rahmen des Schlichtungsverfahrens. Mit einer Entscheidung des Großen Strafsenats
des Revisionsgerichts wurde diese Straftat aus dem Anwendungsgebiet des
Schlichtungsverfahrens herausgenommen. Dies geschah mit der Begründung, dass jede
Scheckseite als unabhängige Straftat bewertet werden muss und deshalb die Kosten des
Schlichtungsverfahrens sehr hoch seien.92 Diese Anwendung ist rechtswidrig.93
Die Türkei, die eines der Gründungsmitglieder des Europäischen Rates ist, müsste in
der Umsetzung der Cyber-Crime-Convention neuen und wichtigen Europäischen
Rechtsakten zustimmen und sie dann auch umsetzen. Ein allgemeiner Verweis auf
Art. 90 der Türkischen Verfassung ist nicht ausreichend. Beispielsweise müssen die
Voraussetzungen des Europäischen Biomedizinischen Vertrages ins innerstaatliche
Recht umgesetzt werden.
Auch ist die Umsetzung der Europäischen Verträge im Einzelnen nicht ausreichend,
sondern diese müssen auch in der Praxis Anwendung finden. Dabei sollten
Entscheidungen internationaler Gerichte und die EMRK in der Auslegung des
nationalen Rechts beachtet werden. Zum Beispiel haben sich mehrere Bestimmungen
des europäischen Vertrages über grenzüberschreitende Sendungen in den Radio- und
Fernsehgesetzen widergespiegelt, in der Praxis werden sie jedoch kaum beachtet.
Die richtige Anwendung positiven Rechts ist genauso wichtig wie die Existenz einer
Regelung.
Für den Schutz persönlicher Angaben sowie die Gründung von Datenbanken, vor
allem DANN-Datenbanken, und zum Nachweis von Straftaten ist eine gesetzliche
Bestimmung zu erlassen.94 Entwürfe in dieser Angelegenheit müssen, nachdem die
Fehler und Mängel beseitigt worden sind, kodifiziert werden. Vor allem müssen die
Voraussetzungen des Europäischen Rats erfüllt werden, die die Verarbeitung von
persönlichen Daten im elektronischen Umfeld betreffen.
92
93
94
Siehe CGK. 5.7.2005, E. 10-84, K. 90 (Urteil siehe Đçel/Ünver, Uygulamalı Ceza Hukuku, S. 555564).
Für viele andere Vorschläge über die Anwendung der StPO siehe: Ünver, Ceza Muhakemesinde
Đspat, CMK ve Uygulamamız, S. 190 ff.
Ünver, Türkiye’de Ceza Hukuku Alanında Yapılan Yakın Tarihli Düzenlemelerde Tıp Hukukuna
Đlişkin Birkaç Sorun, S. 115.
Das Türkische Strafrecht und Europa
363
Dagegen sollte man die Angelegenheit der Bio-Banken nicht übereilen. Das Thema
wurde sehr intensiv untersucht und erforscht. Die Umsetzung muss sich an
internationalen Entwicklungen orientieren.
Sowohl der Gesetzgeber als auch die Gerichte dürfen nicht gegen das Gesetzlichkeitsprinzips und das Diskriminierungsverbot verstoßen und müssen diesbezüglich
Maßnahmen zur Verhinderung eines Verstoßes in der Praxis treffen.
Die Entscheidungen des Verfassungsgerichts dürfen nicht rückwirkend angewendet
werden. Dies wird vom Parlament missbraucht. So muss man eine Regelung wie im
deutschen Grundgesetz einführen, wonach das Verfassungsgericht entscheiden kann,
dass das aufgehobene Gesetz bis zum Inkrafttreten des neuen Gesetzes in Kraft bleiben
wird.
Gegen Entscheidungen einiger Gerichte oder einiger Behörden, die sowohl
administrative als auch juristische Tätigkeiten ausüben, ist kein Rechtsweg möglich.
Z.B. sind die Entscheidungen des Verfassungsgerichts in seiner Eigenschaft als „Hohes
Gericht“ nicht der Kontrolle des Hohen Rates der Richter und Staatsanwälte unterlegen.
Sie werden rechtskräftig, so bald sie ausgesprochen sind. Das widerspricht dem Recht
auf ein faires Verfahren. Für solche Entscheidungen müsste der Rechtsweg offen
stehen.
Die oben genannten Widersprüche zwischen den gesetzlichen Bestimmungen und der
Praxis zeigen, dass die Politiker und die Rechtsprechung sich trotz des Einsatzes der
Rechtswissenschaft nicht ernsthaft bemühen, den europäischen Standards zu
entsprechen. Im Gegenteil, in den letzten Jahren zeigen sich erhebliche Rückschritte.
Außerdem wird das Vertrauen in das Rechtssystem und die Gerichtsbarkeit geschwächt.
Leider hat sich die Anzahl der schlechten Beispiele diesbezüglich vermehrt.
Türk Ceza Hukuku ve Avrupa
Prof. Dr. Yener Ünver1
A. Giriş
Gerek TCK gerek CMK. 1.6.2005 tarihinde yürürlüğe girmiş yeni kanunlardır. Her
iki kanun acele biçimde, çok kısa sürede ve birkaç hukukçu dışında diğer ceza
hukukçularının görüşü alınmadan, daha çok da yabancı kanunlardan acele ve kısmen de
yanlış ve eksik yapılan çevirilerle yapıldığı için, yürürlüğe girmeden de yürürlüğe
girdikten sonra da birçok maddeleri değiştirilmiştir.
Her iki Kanuna ilişkin uygulama henüz netleşmiş değildir ve Bölge Adliye
Mahkemeleri’nin kısa sürede kurulup çalışmaya başlayacağı beklentisiyle, aradan geçen
2 yıllık sürede Yargıtay da gerekli içtihatları çıkarmamıştır. Uygulamada ciddi
tereddütler vardır.
Bu nedenle aşağıdaki açıklamalar daha çok kanuni düzenlemelere ilişkin olup, bazı
konularda kanuni düzenleme yanında doktrin ve yargının yaklaşımı sergilenecektir.
TCK yapılırken Alman CK kadar Almanca’ya çevrilmiş birçok kanundan çeviriler
yapıldığı için, ciddi bir sistem sorunu vardır. Đtalyan Zanardelli CK’nundan iktibas
edilen 1926 tarihli mülga CK birçok açıdan değişmiştir. Ancak CMK tümüyle yeni bir
kanun olmayıp, 1929 yılında Alman CMK’ndan Türkiye tarafından iktibas edilen metin
üzerinde, daha çok Alman CMK dikkate alınarak önemli ölçüde değiştirilmiş bir kanun
olsa dahi, esasta Alman CMK’yla çok önemli benzerlikleri mevcuttur.
CMK’nun sağlıklı–gerçek bir gerekçesi olmayıp, alternatif CMK Tasarısının
gerekçeleri kopya edilerek, daha çok getirilen maddelere temas edilmektedir. Buna
karşılık, TCK’nun gerek genel gerekçesi gerek madde gerekçeleri çoğu kez madde
metni ile ilgisiz, taban tabana zıt hükümler içermekte, önceki CK Tasarı ve
Öntasarılarının gerekçelerinden kopya edilmiş, sonradan yazılarak madde
metinlerindeki eksiklikler gerekçeyle tamamlanmak veya uygulamayı etkilemek için
gerekçe metnine madde metni ile ilgisi olmayan bazı somut örnek ve açıklamalar
konularak oluşturulmuştur.
TCK ve CMK ilk hükümlerinde (TCK. m. 6 ve CMK. m. 2) tanım maddelerine yer
vermiş ise de, bu maddeler önemli eksiklikler içermektedir.
1
Yeditepe Üniversitesi Hukuk Fakültesi, Đstanbul/Türkiye.
366
Yener Ünver
TCK’nun 1. maddesi kanunun amacına, 3/1. maddesi ölçülülük ilkesine, 3/2. maddesi
eşitlik ilkesine ilişkin açıklamalar içermektedir. Rusya, Polonya, Hırvatistan CK’larının
benimsediği sistemi andıran bu maddeler, hem bir anayasa hükmü olmayıp ve
Anayasada yazılı hükümlerin tekrarı olduğu için önemsiz hem de eksik ve diğer
CK’nun diğer maddeleriyle çelişkili ve uygulamada tereddüt uyandıracak biçimde
düzenlenmişlerdir.
TCK’nda sadece suçlar düzenlenmekte ve düzene aykırılık fiillerinin çok azına
Kabahatler Kanunu’nda idari suç olarak yer verilmiştir; eski TCK’ndaki kabahatler
TCK’ndan çıkarılmış ve fakat Alman Düzene Aykırılıklar Kanunu gibi bir kanun
yerine, kapsamı çok dar bir Kabahatler Kanunu yapılmıştır.
Ölüm cezası 2001 yılında Anayasa’da (4709 sayılı Kanunla) yapılan değişikliklerle
başlayan süreçte, önce terör ve savaş suçları dışındakiler, daha sonra 2004 yılında (5170
sayılı Kanunla) da tüm suçlar açısından mevzuattan tamamen çıkarılmıştır (AY. m.
38/9). Genel Müsadere cezası verilmesi yasaktır (AY. m. 38/9).
Hiç kimse, yalnızca bir sözleşmeden doğan bir yükümlülüğü yerine getirmemesinden
dolayı özgürlüğünden alıkonulamaz (AĐHS Ek 4 No.lu Prokokol ve Türk AY. m. 38/8).
Türk ceza hukuku öğretisinde, birkaç yazar2 dışında, genellikle kusurluluk kavramı
suçun manevi unsuruyla (kast ve taksir) eşdeğer olarak ve kusur yeteneği ise, kasten
veya taksirle davranabilme yeteneği, kast veya taksirli davranabilmenin önşartı olarak
anlaşılmaktadır.3
Yine birkaç yazar4 hariç, Türk öğretisinde nedensellik bağının tespiti açısından uygun
sebep teorisi5 veya karma uygunluk teorisi6 veyahut normal suçlarda uygun sebep teorisi
2
3
4
5
6
Artuk, Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler I, 2. Bası, Ankara 2006, S. 549 vd. ve 167 vd.;
Ünver, YTCK’da Kusurluluk, CHD 2006, S. 2, S. 64 vd.; Özgenç, Türk Ceza Hukuku – Genel
Hükümler, Ankara 2006, S. 312 vd. Farklı görüş için bkz. Erem, Ceza Hukuku Genel Hükümler, Cilt:
I, Ankara 1984, S. 568 vd.
Dönmezer, Ceza Genel Hukuku Dersleri, Đstanbul 2003, S. 183 vd. ve 196 vd.; Dönmezer, Erman,
Nazari ve Tatbiki Ceza Hukuku – Genel Kısım, Cilt: II, 10. Bası, Đstanbul 1994, S. 143 vd. Önder,
Ceza Hukuku Genel Hükümler, Cilt: II, Đstanbul 1992, S. 257 vd.; Yüce, Ceza Hukukunun Temel
Kavramları, Ankara 1985, S. 52; Đçel, Evik, Ceza Hukuku – Genel Hükümler, 2. Kitap, 4. Bası,
Đstanbul 2007, S. 167 vd.; Centel, Türk Ceza Hukukuna Giriş, Đstanbul 2001, S. 281; Demirbaş, Ceza
Hukuku Genel Hükümler, 4. Bası, Ankara 2006, S. 313 vd.; Şen, Türk Ceza Hukuku – Suçun Genel
Unsurları ve Esasları, Đstabul 2002, S. 251 vd.
Bkz. Artuk/Gökcen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler I, S. 452; Ünver, Ceza Hukukunda
Đzin Verilen Risk, Đstanbul 1998, S. 237 vd.; Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi – Genel
Hükümler, Ankara 2006, S. 132-133.
Bkz. Yüce, Ceza Hukukunun Temel Kavramları, Ankara 1985, S. 31; Centel, Türk Ceza Hukukuna
Giriş, S. 219.
Dönmezer, Ceza Genel Hukuku Dersleri, S. 142 vd.; Dönmezer/Erman, Nazari ve Tatbiki Ceza
Hukuku, Genel Kısım, Cilt: I, 11. Bası, Đstanbul 1994, S. 469.
Türk Ceza Hukuku ve Avrupa
367
netice nedeniyle ağırlaşmış suçlarda şart teorisi7 benimsenmektedir. Azınlıkta kalan
görüş ise, şart teorisini benimsemektedir.8 Diğer görüşteki yazarlar objektif isnadiyet
teorisini hiç kabul etmez iken, azınlıkta kalan görüştekiler bu teoriyi de benimsemekte
ve savunmaktadır.9 Yargıtay, görüşlerinde tam bir istikrar olmamakla birlikte, uzun
yıllardır genellikle uygun sebep teorisini kabul etmektedir.
B. Ceza Hukuku – Genel Hükümler
Türk Ceza Kanunu’nun 2. maddesi suçta ve cezada kanunilik ilkesini düzenlemiştir.
Bu madde ile birkaç yeni kurum getirilmiştir. Bunlar, cezalar yanında güvenlik
önlemleri açısından da kanunilik ilkesinin düzenlenmiş olması, Anayasal bir hüküm
olmamakla birlikte, idarenin düzenleyici işlemleriyle suç ve ceza konulamayacağı,
‘kıyas yasağı’nın açıkça düzenlenmiş olması ve ‘suç ve ceza içeren hükümler’in ‘kıyasa
yol açacak biçimde geniş yorumlanması’nın yasaklanmış olmasıdır.
Mülga TCK’nda bu kurum ‘ceza kanunu-ceza kanunu olmayan kanun’ ayırımı
yapmıyordu. Yeni TCK’nda (m. 4/1) ceza kanunlarını bilmemenin mazeret
sayılmayacağı kabul edilmiştir. Maddenin ilk şeklinde kaçınılamaz bir nedenle kanun
bilmediği için meşru sanan bir kimsenin ceza sorumluluğunun bulunmadığı
düzenlenmiş iken (m. 4/2), kanunun yürürlüğünden kısa süre sonra bu fıkra yürürlükten
kaldırılmış ve maddeye işlediği fiilin haksızlık oluşturduğu hususunda kaçınılmaz
hataya düşen kişinin cezalandırılmayacağını düzenleyen bir yeni fıkra, fiili hatanın
düzenlendiği maddeye eklenmiştir (m. 30/4).
TCK’nun genel hükümlerinin tüm ceza hukuku mevzuatında geçerli olması ve özel
kanunlardaki genel hükümlerin tümünün yürürlükten kaldırılması istenmiştir. 5.
maddeye göre, TCK’nun genel hükümleri özel ceza kanunları ile ceza içeren
kanunlardaki suçlar hakkında da uygulanacaktır. Madde yürürlüğe girmeden yapılan bir
kanun değişikliği ile, askeri ceza hukuku mevzuatı bu hükmün kapsamı dışına
çıkarılmıştır. Ardından özel kanunlarda gerekli inceleme ve değişiklik yapılmadığı için,
bu maddenin yürürlüğü önce 2006 yılının Aralık ayı sonuna daha sonraki bir kanun
7
8
9
Önder, Ceza Hukuku Genel Hükümler, S. 112-113.
Kunter, Suçun Maddi Unsurları Nazariyesi (Hareket-Netice-Sebebiyet Alakası), Đstanbul 1955,
S. 234; Artuk/Gökcen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler I, S. 452; Ünver, Ceza Hukukunda
Đzin Verilen Risk, S. 237 vd.; Öztürk/Erdem, Uygulamalı Ceza Hukuku ve Emniyet Tedbirleri
Hukuku, 8. Bası, Ankara 2005, S. 29; Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi – Genel
Hükümler, S. 132-133. Kısmen farklı bir yaklaşım için bkz.: Şen, Türk Ceza Hukuku, S. 244 vd.
Ünver, Ceza Hukukunda Đzin Verilen Risk, S. 221 vd.; Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi
– Genel Hükümler, S. 132-133; Öztürk/Erdem, Uygulamalı Ceza Hukuku ve Emniyet Tedbirleri
Hukuku, S. 30.
368
Yener Ünver
değişikliği ile de 2008 yılının Aralık ayının sonuna ertelenmiştir. Bu erteleme hükmüne
göre, 2008 Aralık ayı sonuna kadar aksine bir değişiklik yapılan kanunlar hariç,
TCK’nun genel hükümleri tüm kanunlardaki suçlar için uygulanacaktır.
Đlke olarak kanunilik ilkesine paralel olarak, işlendiği zaman suç olmayan bir fiilden
dolayı kimseye ceza verilmeyeceği belirtildiği gibi, fiilin sonraki kanunla suç olmaktan
çıkarılması durumunda da kişiye ceza verilmeyeceği düzenlenmiştir. Burada dikkat
çekici husus, sonradan yürürlüğe giren ve eylemi suç olmaktan çıkaran değişikliğin
infazı ve kanuni neticeleri de sanık ve hükümlü lehine etkileyeceğinin düzenlenmesidir
(m. 7/1). Lehe kanun failin lehine olarak ve geçmişe etkili biçimde uygulanır (m. 7/2).
Maddenin ilk şeklinde güvenlik önlemleri açısından infaz rejimi yönünden ‘hüküm
anında’ yürürlükte bulunan kanunun uygulanacağı düzenlenmiş iken, kısa süre sonra
ilgili fıkra değiştirilmiş ve bunun yerine ‘hapis cezasının ertelenmesi’, ‘koşullu
salıverme’ ve ‘tekerrür’le ilgili olanlar hariç infaz rejimine ilişkin hükümlerin derhal
uygulanacağı hükmü getirilmiştir (m. 7/3). Buradaki en önemli değişiklik, geçici veya
süreli kanunların, yürürlükte bulundukları süre içinde işlenmiş suçlar hakkında,
yürürlükten kalktıktan sonra dahi uygulanmalarına devam edilmesidir.
Ceza normlarının yer itibariyle uygulanması açısından, temel kural ülkesellik ilkesi
olmakla birlikte, faile ve mağdura göre kişisellik ilkeleriyle evrensellik ilkesi de
düzenlenmiştir (m. 8–15). Đlgi çekici üç husus şudur: 1) karşılaştırmalı hukuktaki
gelişimin aksine, non bis in idem ilkesi zayıflatılmış ve ilke olarak yabancı mahkeme
kararına çok az değer tanınmıştır. Kesinleşmiş yabancı mahkeme kararına rağmen, kural
Türkiye’de yeniden yargılama yapmaktır (bkz. m. 9, 12/1, 12/4, 13/1, 13/2). 2) Çifte
cezalandırmayı önleyici mekanizmalar yerine, mahsup ve suçun işlendiği yerdeki lehe
kanunun uygulanması ile bu sistem dolaylı olarak dengelenmeye çalışılmıştır. Suçun
işlendiği yabancı ülke kanunu sanığın daha lehine ise, yabancı kanun Türkiye’de
verilecek cezanın üst sınırını oluşturmaktadır. Ancak suçun Türkiye’nin güvenliğine
karşı veya Türkiye’nin zararına olarak, veyahut Türk vatandaşına karşı ya da Türk
kanunlarına göre kurulmuş özel hukuk tüzel kişisi aleyhine işlenmesi durumunda bu
kurum uygulanmayacaktır (m. 19). Cezadan mahsup konusunda birisi Türkiye’deki
diğeri ise yurtdışındaki özgürlük kısıtlamaları için olmak üzere iki ayrı hüküm vardır
(Karş. m. 16 ve 63)10. Đki madde arasında çok fark vardır ve düzenleme çelişkilidir.
Özellikle yabancı ülkede verilen mahkumiyet kararları açısından madde çok sakınca
10
Gözaltı veya tutukluluk süreleri başka bir hükümlülüğünden indirilen kimse, ayrıca Devletten
tazminat alamaz (CMK. m. 141/1-a).
Türk Ceza Hukuku ve Avrupa
369
içermektedir11; 3) yabancı ülkedeki hak yoksunluğu cezası, mahkeme kararı ile,
Türkiye’de de geçerlilik kazanabilir.
Suçluların geri verilmesi açısından ise ilke olarak Avrupa Suçluların Đadesi
Sözleşmesi’nin 9. maddesine paralel bir düzenleme konulmakla birlikte, iade etmenin
istisnası olarak çok tartışmalı ‘düşünce suçu’ kavramına yer verilmesi sakıncalı
olmuştur. Ayrıca Uluslararası Daimi Ceza Mahkemesi’ne Türkiye katıldığı zaman bu
mahkemeyle ilgili olarak ‘vatandaş iade edilmez’ kuralına bir istisna getirilmesi ve
benzer hükmün AY’nun 38/10. maddesine de konulması yerinde olmuştur. Đade
sürecinde CMK’ndaki her tür koruma tedbirine başvurulabilecektir.
TCK.m. 20 ceza sorumluluğunun şahsi olduğunu ve ayrıca kimsenin başkasından
eyleminden sorumlu tutulamayacağını düzenlemiştir (m. 20/1). Ceza sorumluluğunun
şahsiliği ilkesi12 açısından iki noktaya temas edilmelidir: 1) Halen mevzuatımızda ceza
sorumluluğunun şahsiliği ilkesine aykırı düzenlemeler mevcuttur: Buna birkaç örnek
vermek gerekirse: a) Basın suçlarında dönemsel ve dönemsel olmayan yayınlardaki ceza
sorumluluğu subjektif değil, objektiftir. Dönemsel yayınlarda hem bir sıralı liste
yapılarak bir önceki basamaktaki sorumlu olduğunda alt basamaktakinin sorumlu
olmayacağı kabul edilmiş hem de ikinci basamakta aynı anda iki kişi sorumlu
tutulmaktadır (eser sahibi-sorumlu müdür ve onun bağlı olduğu yetkili), dönemsel
olmayan yayınlarda da bu basamaklı sistem kabul edilmiş ve uzun bir liste hazırlanarak,
bir önceki sıradaki sorumlu tutulamayınca sonraki sıradakinin sorumlu tutulacağı kabul
edilmiştir (eser sahibi-yayımcı-basımcı) (BaSK.m. 11)13 b) Sorumlu yazı işleri
müdürünün (Redaktör) ayrı bir ihmali ve bazen de taksirli eylemi olmasına karşılık, eser
sahibi sorumlu tutulduğunda onun eylemi göz ardı edilmekte ve suç işlemesine karşılık
cezalandırılmamaktadır (BaSK.m. 11)14. c) cevap ve düzeltme hakkının yayınlanmaması
nedeniyle verilen adli para cezasının ödenmesinden, fail dışında kanunda sayılan diğer
kişilerin de müteselsilen sorumluluğu kabul edilmiştir ki, bu da ceza sorumluluğunun
şahsiliği ilkesine aykırıdır (BaSK.m. 18/2). Tüzel kişilerin ceza sorumluluğu hem
şahsilik ilkesine aykırıdır hem de mevcut düzenleme sorunludur: TCK.nun 20. maddesi
kendi içinde çelişkili olarak, her ne kadar tüzel kişilere ceza yaptırımı
uygulanamayacağını düzenlemekte ise de, diğer yandan tüzel kişiler hakkında güvenlik
önlemi uygulanacağını düzenlemiştir (m. 20/2). Tüzel kişiler suç faili kabul
11
12
13
14
CGK. 31.01.2006, E. 2006/1-4, K. 2006/7 (Yargı Dünyası 2006, S. 132, S. 86 ff.); 1. CD. 20.01.2006,
E.2006/1, K.2006/3 (Yargı Dünyası 2006, S. 124, S. 122 ff.).
Bkz. Ünver, Ceza Hukukunda Objektif Sorumluluk, Ceza Hukuku Günleri – 70. Yılında Türk Ceza
Kanunu, Đstanbul 1998, S. 109 vd.
Ayrıntılı bilgi için bkz.: Đçel/Ünver, Kitle Haberleşme Hukuku, Yenilenmiş 5. Bası, Đstanbul 2007,
S. 273 vd. ve 280 vd.
Bkz.: Đçel/Ünver, Kitle Haberleşme Hukuku, sh. 276-277.
370
Yener Ünver
edilmektedir. Tüzel kişiler, eğer organ veya temsilci bizzat sanık değilse, duruşmada
organ veya temsilcisi tarafından temsil edilir (CMK.m. 249). Maddenin gerekçesine
göre kamu hukuku tüzel kişileri hakkında güvenlik önleminin uygulanması kabul
edilmemektedir. Tüzel kişiler hakkında uygulanabilecek güvenlik önlemleri iki tanedir:
1) müsadere ve 2) faaliyet izninin iptali. Bu önlemlerin uygulanabilmesi için ilgili suç
tipinde açık hükmün bulunması gerekir. Birçok madde ek koşul aramamaktadır.
Yalnızca TCK.nun 60. maddesi, müsadere için suçun tüzel kişinin yararına işlenmesini
yeterli görürken, iznin iptali için tüzel kişinin izne dayalı olarak faaliyette bulunması,
suçun tüzel kişinin organ veya temsilcileri tarafından ve yetkilerini kötüye kullanarak
işlenmesi, suçun tüzel kişi yararına işlenmesi ve kasten işlenen bir suç olması koşulları
aranmaktadır. Yan mevzuatta, belirtilen koşulların aksine ve farklı düzenlemeler
mevcuttur (Karş. Çek Hamillerinin Korunması Hakkında Kanunu m. 16). Bu güvenlik
önlemlerinin uygulanması fiile nazaran ölçüsüz sonuçlara neden olacaksa, hakim
güvenlik önleminin uygulanmasından vazgeçebilir. Hüküm doktrinde çok
eleştirilmektedir. Tüzel kişiliğin sona ermesinin ceza sorumluluğuna etkisi
düzenlenmemiştir. Yargıtay verdiği kararlarda, gerçek kişinin ölümüne ilişkin hükmü
dolaylı olarak ve kıyasen uygulayarak, kanuna karşı hile halleri hariç, kabul
etmektedir.15
Suçun manevi unsuru açısından tartışmalı bazı yenilikler mevcuttur. Olası kast (m.
21/2) ve bilinçli taksir (m. 22/2) tanımları birbirine karışacak şekilde ve benzer
ifadelerle kanunda düzenlenmiştir. Suçun kanuni tanımındaki unsurların
gerçekleşeceğini öngörmesine karşın fiil işlenirse olası kast; failin öngördüğü neticesi
istememesine karşın fiil işlenirse bilinçli taksir vardır. Olası kast açısından isteyip
istememe unsuruna kanunda yer verilmediği gibi, bilinçli taksir için de öngörülen ve
istenmeyen neticenin gerçekleşmemesi için çaba sarfetmek unsuruna yer verilmemiştir.
Maddenin gerekçesinde, olası kastta failin neticenin gerçekleşmesini kabullendiği
belirtilmiştir. Olası kastta zorunlu ceza indirimi, bilinçli taksirde ise zorunlu ceza
artırımı getirilmiştir. Bilinçli taksire, ayrıca, başka olumsuz sonuçlar da bağlanmıştır.
Örneğin kısa süreli hapis cezası, para cezası veya güvenlik önlemine çevrilemeyecek
(m. 50/4). Her iki düzenleme de, doktrinde bazı yazarlarca eleştirilmektedir.16 Maddenin
gerekçesinde, maddedeki tanıma ters ve çelişkili örnekler verilmiştir; bu örnekler trafik
15
16
Bkz.: 7. CD. 28.11.1997, E.9584, K.9632; 7. CD. 16.4.1999, E. 3643, K. 3629; 7. CD. 9.12.1996, E.
7748, K. 8226 (Kararlar ve değerlendirmesi için bkz. Ünver/Hakeri, Sorularla Ceza Muhakemesi
Hukuku, Ankara 2006, S. 554 vd.
Ünver, YTCK’da Kusurluluk. Sh: 50 vd.; Ünver, Türkiye’de Ceza Hukuku Alanında Yapılan Yakın
Tarihli Düzenlemelerde Tıp Hukukuna Đlişkin Birkaç Sorun,Uluslararası Katılımlı I. Tıp Etiği ve Tıp
Hukuku Sempozyum Kitabı, Đstanbul 2005, S. 87-88. Đçel/Evik, Ceza Hukuku – Genel Hükümler,
S. 90-91; Ozansü, Ceza Hukukunda Kasttan Doğan Sübjektif Sorumluluk (Đ.Ü. Hukuk Fakültesi Y.
Lisans Tezi), Đstanbul 2007, S. 165 vd.
Türk Ceza Hukuku ve Avrupa
371
kazaları ile düğünlerde silahla eğlence amaçlı ateş etme olaylarının tümünde, somut
olayın özelliklerine dikkat edilmeksizin ve hatalı biçimde, otomatik olası kast
uygulamasına yol açmıştır. Taksirin ‘meslekte acemilik’ ve ‘talimatlara riayetsizlik’
türleri yeni CK’nda bulunmamaktadır: taksir dikkat ve özen yükümlülüğüne aykırılık
olarak düzenlenmiştir (m. 22/3). Taksirli suçta ceza (Kanuna göre) failin kusuruna göre
belirlenir ve fail sayısı çok ise her failin kusuru ayrı belirlenir ve herkes kendi
kusurundan sorumlu olur (m. 22/4-5). Suç neticesi failin ‘kişisel’ ve ‘ailevi durumu’
açısından ceza verilmesi gereksiz olacak derecede mağduriyetine yol açmışsa, bilinçsiz
taksir halinde ceza verilmez ve bilinçli taksir halinde ise ceza indirilir (m. 22/6).
Netice nedeniyle ağırlaşan suçlar açısından genel bir hüküm vardır (m. 23). Buna
göre, kastedilenden ‘daha ağır’ veya ‘başka’ bir netice doğarsa, failin sorumluluğu için
failin netice açısından en azından taksirle hareket etmesi gerekir. Madde doktrinde
eleştirilmektedir. Nedensellik bağını ve objektif isnadiyeti düzenlemesi gereken hüküm,
sorumluluk için en az taksirle hareketi aramaktadır. Kastlı suçlarda, aynı zamanda
taksirin varlığını aramak hatalı olduğu gibi, objektif isnadiyet teorisinin ne kanunda ne
de (birkaç yazar hariç)17 doktrin ve uygulamada kabul edilmemesi karşısında, hüküm
sorunludur.
Hukuka uygunluk nedenleri ‘ceza sorumluluğunu kaldıran veya azaltan nedenler’
başlığı altında düzenlenmiştir (m. 24 vd.). Kanun hükmünü icra, yetkili merciinin
emrini ifa, meşru müdafaa ve ıztırar hali ile daha önce kanunda yazılı olmayan, ilgili
kimsenin ‘rıza’sı18 ve Türk hukukunda uzun yıllardır hukuka uygunluk nedeni olarak
kabul edilen ve tek bir yazarın eleştirdiği ‘hakkın icrası’nda kanunda açıkça
düzenlenmiştir (m. 24–26). Suç teşkil eden emrin yerine getirilmesi hukuka uygunluk
nedeni değildir; emrin denetimini kanun engelliyorsa, emri veren sorumlu olur (m. 24).
Meşru müdafaa ve ıztırar hali kurumu her hakkı koruduğu gibi, üçüncü kişilerin
haklarını da korumaktadır (m. 25). Iztırar hali, meşru madafaa ile aynı maddede ve
‘ceza sorumluluğunu kaldıran veya azaltan nedenler’ (bkz. TCK m. 25/1 ve 2) başlığı
altında düzenlenmiştir. Alman hukukunda olduğu gibi, hukuka uygunluk nedeni olarak
ıztırar hali ve mazeret nedeni olarak ıztırar hali olarak düzenlenmemiştir. Maddenin
gerekçesinde ise, yeni TCK’nda ıztırar halinin kusurluluğu kaldıran bir neden olduğu
açıklamasına yer verilmiştir. Bu düzenlemeye rağmen doktrindeki çoğunluk görüş19
17
18
19
Ünver, Ceza Hukukunda Đzin Verilen Risk, S. 221 vd.; Özbek/Bacaksız/Doğan, Ceza Hukuku Bilgisi
– Genel Hükümler, S. 132-133.
Türk hukukunda rıza konusunda bkz.: Yenerer/Çakmut, Tıbbi Müdahaleye Rızanın Ceza Hukuku
Açısından Đncelenmesi, Đstanbul 2004; Ünver, Türk Tıp Hukukunda Rıza, Yeditepe Üniversitesi
Hukuk Fakültesi Dergisi III/2 (Özel Sayı), Đstanbul 2006, S. 2, S. 227 vd.
Örnek olarak bkz. Öztürk/Erdem, Uygulamalı Ceza Hukuku ve Emniyet Tedbirleri Hukuku, S. 148.
Karş. Hakeri, Ceza Hukuku, 5. Bası, Ankara 2007, S. 261; Yıldız, 5237 Sayılı Türk Ceza Kanunu
Seminer Notları, Đstanbul 2007, S. 53.
372
Yener Ünver
ıztırar halini bir hukuka uygunluk nedeni olarak kabul etmekte, kanundaki bu
düzenlemeyi kaleme alan ve kitabındaki görüşünü madde gerekçesine aktaran bir
hukukçu20 ise (TCK m. 25’deki genel hüküm olarak düzenlenmiş) ıztırar halini
kusurluluğu kaldıran bir neden olarak kabul etmektedir. TCK m. 25/2’deki genel hüküm
olarak ıztırar hali doktrindeki egemen görüşe göre ‘hukuka uygunluk nedeni’ olarak
kabul edilmekle birlikte, esasında ıztırar haline ilişkin koşullar ve hukuki sonuçlarıyla
ilgisiz ve farklı bir içerik taşıyan TCK’ndaki iki özel hüküm ‘ıztırar hali’ başlığı altında
düzenlenmiştir (organ ticareti suçu: TCK m. 92; ve hırsızlık suçu: TCK m. 147).
Hukuka uygunluk nedenlerinde sınırın taksirle aşılmasında ceza indirimi yapılacak iken
(m. 27/1), doktrinde eleştirilmekle birlikte sadece ‘meşru müdafaa’da sınır mazur
görülebilecek heyecan, korku veya telaşla aşılırsa faile ceza verilemez (m. 27/2).
Hukuka uygunluk nedenleri türk doktrin ve öğretisinde objektif nitelikli sayılıyor ve
kişinin hukuka uygun davrandığını bilmese dahi, bundan yararlanacağı kabul
edilmektedir.21
Aynı üst başlık altında düzenlenmekle birlikte, mazeret nedeni olarak ve esasında
kusurluluğu etkileyen nedenler içinde incelenmesi gereken bazı kurumlar vardır:
Örneğin, cebir, şiddet, korkutma veya tehditle suç işleyen kimsenin ceza
sorumluluğunun bulunmadığı, bu durumlarda cebir, tehdit, korkutma veya tehditi
kullananın fail sayılacağı düzenlenerek, dolaylı failliğe ilişkin iştirak maddesindeki
doğrudan hüküm (m. 37/2) yanında, ayrı bir hükme de yer verilmiştir (m. 28). Diğer
yandan ‘haksız tahrik’ cezayı indirici bir neden olup, hakimin indirim oranında geniş
takdir yetkisi vardır (m. 29). Bu kurum doktrinde çok yanlış uygulandığı için,
haksızlıklara yol açmakta ve özellikle kadınlar aleyhine hatalı kararlara neden
olunmaktadır. Fiili hata kurumu ayrıntılı düzenlenmekle (m. 30) birlikte, hatalı
düzenleme nedeniyle doktrinde oldukça eleştirilmektedir.22 Kanuni tanımdaki hata,
suçun nitelikli hallerinde hata, ceza sorumluluğunu etkileyen nedenlerde hata yanında,
hukuka aykırılık bilinci hususunda hata da düzenlenmiştir. Ancak, hata kurumunun
geçerli olduğu bazı durumlarda ‘kaçınılabilirlik-kaçınılamazlık’ kriterine yer
verilmemiş, kaçınılamaz hata halinde ceza indirimi öngörülmemiş ve hukuka aykırılık
bilinci hem ispat sorunu yaratacak hem de suç ile haksız fiilin karışmasına yol açacak
şekilde hatalı düzenlenmiştir.
20
21
22
Özgenç, Türk Ceza Hukuku – Genel Hükümler, S. 347 vd. Aynı yönde: Hakeri, Ceza Hukuku,
S. 261.
Hakeri, Ceza Hukuku, S. 296.
Ünver, YTCK’da Kusurluluk, S. 63; Ayrıca bkz: Ozansü, Yeni Türk Ceza Kanunu Çerçevesinde
Hata Kavramı, Karşılaştırmalı Güncel Ceza Hukuku Serisi – Suç Politikası (Prof. Dr. Klaus Roxin’e
Armağan), Ankara 2006, S. 385 vd.
Türk Ceza Hukuku ve Avrupa
373
Yaş küçüklüğü üç gruba ayrılmıştır. 0–12 yaş grubundaki faile ceza verilemez (TCK
m. 31),23 ancak güvenlik önlemi uygulanabilir. Ceza sorumluluğu 12 yaşın doldurulması
ile başlar ve 18 yaşın tamamlanması ile ceza ehliyeti tam olarak doğar. 12–15 yaş grubu
ile 15–18 yaş gruplarındaki faillere ceza verilir ve ayrıca güvenlik tedbiri de uygulanır.
12–15 yaş grubundaki failin fiilin hukuki anlam ve sonuçlarını algılayamaması veya
davranışlarını yönlendirme yeteneğinin bulunmaması durumunda, ceza verilmez,
güvenlik tedbiri uygulanabilir. Her üç gruptaki kişiler çocuk sayılır. ‘Genç’ kavramı
kullanılmadığı gibi, 18 yaş tamamlanınca ceza ehliyeti tam varsayılır ve 18-21 yaş
arasındakiler için özel bir grup-kurum yoktur. Çocuklara uygulanacak güvenlik
tedbirleri ile bunların yargılanmaları Çocuk Koruma Kanunu’nda24 düzenlenmiş olup,
bunlar Çocuk Mahkemeleri’nde yargılanırlar (m. 31).
Akıl hastalığı açısından iki gurup vardır: 1) tam ve önemli derecede akıl hastalığı ve
2) bunlardan daha az akıl hastalığı. Đlk gruptakilerin ceza sorumluluğu bulunmayıp
güvenlik tedbiri uygulanırken, ikinci gruptakiler için ceza indirimi ve güvenlik tedbiri
öngörülmüştür (m. 32). Güvenlik tedbirleri ve uygulanması, hatalı hükümler içermekle
birlikte, ayrıntılı düzenlenmiştir (m. 57). Güvenlik tedbirlerine dayalı izleme ve
hastalığın nüksetmesi halinde tekrar kuruma yatırmada üst sürenin olmaması (m. 57),
kısmi akıl hastalarının cezasının ceza olarak mı güvenlik tedbiri olarak mı icra edileceği
hususunda ‘hakime’ ‘keyfi’ yetki tanınması (m. 32/2) ve akıl hastalıkları açısından
biyolojik sistemin kabulü (m. 32/1) v.s. açılarından düzenleme eleştirilmektedir.
Sağır–dilsizlik kurumu cezayı etkileyen bir kurumdur. 12 yaşını doldurmayanların
ceza sorumluluğu bulunmamakta, 12-15, 15-18 ve 18-21 yaş gruplarında farklı ceza
indirimleri vardır. Madde metninde doğuştan-sonradan sağır dilsiz olma ayırımı
yapılmamış, gerekçede her iki hal de madde kapsamında gösterilmiştir. 21 ve yukarı
yaştakiler açısından ceza indirimi kabul edilmemiş, gerekçede bu yaştakilerin de
algılama ve irade yetenekleri etkilendiğinde akıl hastalığı hükümlerinin uygulanacağı
belirtilmiş ve 12 ve yukarısı gruplarda fiilin hukuki anlam ve sonucunu algılama veya
davranışlarını yönlendirme yeteneğinin bulunup bulunmaması ayırımı yapılmamıştır;
madde bu yönleriyle doktrinde eleştirilmektedir (m. 33).
Geçici bir nedenle veya irade dışı alınan alkol ya da uyuşturucu madde etkisiyle
temyiz kudreti kalkan veya önemli derecede azalan kimseye ceza verilmeyeceği
belirtilmiş, kastlı-taksirli alic ayırımı yapılmadan, alic kuramı, iradi alınan alkol veya
uyuşturucu maddenin etkisiyle suç işlendiğinde bunun ceza sorumluluğunu
etkilemeyeceği biçiminde düzenlenmiştir (m. 34).
23
24
10. CD. 20.12.2005, E.2004/26136, K.2005/19289 (Yargı Dünyası 2007, S. 125, S. 114 f.).
Bkz. Ünver, Çocuk Koruma Kanunu, Güncel Ceza Hukuku ve Kriminoloji Çalışmaları, Đstanbul
2005, S. 25 vd.
374
Yener Ünver
Suçun özel görünüm biçimleri açısından suça teşebbüs, suça iştirak, dolaylı faillik ve
üç tane suçların içtimaı türü düzenlenmiştir (m. 35-44). 1926-2005 tarihleri arasında
uygulanan tam ve eksik teşebbüs ayırımı 2005 yılında terk edilerek, tek tip teşebbüs
kabul edildi ve hakime geniş takdir yetkisi tanındı. Đhtiyari ile vazgeçme ile faal
nedamet ‘gönüllü vazgeçme’ başlığı altında birleştirilerek tek kurum halinde
düzenlenip, vazgeçilen suçtan ceza verilmemesi ve fakat o ana kadar yapılan
hareketlerin başka suçu oluşturması durumunda o suçtan ceza verilmesi sistemi kabul
edildi.25 Ektin pişmanlık genel hüküm olmayıp, bazı özel suç tiplerinde uygulanan bir
sistemdir.26 Türk doktrin ve öğretisi elverişsiz suça teşebbüste, mutlak elverişsizlik ise
faile ceza verilemeyeceği düşüncesindedir. Suça iştirak açısından ilke olarak ikilik
sistemi kabul edilmekle birlikte, büyük ölçüde Alman sistemine geçilmiştir. Đştirak
statüleri ‘fail’, ‘azmettiren’ ve ‘yardım eden’ olarak belirlenip, birlikte failler ‘fail’
olarak sorumlu tutulmaktadır. Đştirak kurumundaki birkaç önemli husus şunlardır: m.
28’dekinden ayrı olarak dolaylı faillik kanuni olarak düzenlenmiştir (m. 37/2), kusur
yeteneği olmayanların suçta kullanılmaları cezayı artırıcı nedendir (m. 37/2), belirli
akrabalarla çocukların suça azmettirilmesi cezayı artırıcı nedendir (m. 38/2),
azmettirenin kimliğini söylemek ise cezayı hafifleten bir nedendir (m. 38/3), bağlılık
kuralı (m. 40) ve iştirakte gönüllü vazgeçme hali (m. 41) kanuni olarak düzenlenmiştir.
Suçların içtimaı hallerinden üç tanesi kanunda düzenlenmiş olup, diğer içtima halleri
birer yorum türü uygulanmaktadır. Bileşik suçta ihlal edilen suçlar tek suç sayılıp içtima
hükümleri uygulanmamakta, fikri içtima halinde en ağır cezayı gerektiren suçun cezası
verilmekte ve zincirleme suçta ise tek suç varsayılıp ceza bir miktar artırılmaktadır.
Zincirleme suçtaki iki yenilik, mağdurların değişik olması halinde yalnızca suçun tek
eylemle işlenmesi halinde bu içtimanın kabul edilmesi (m. 43/2) ve kasten adam
öldürme, kasten yaralama, işkence ve yağma27 suçlarında zincirleme suç hükümlerinin
uygulanamayacak olmasıdır (m. 43/3).28
Ceza yaptırımı iki türdür: cezalar ve güvenlik önlemleri.29 Cezalar iki türdür: hapis ve
adli para cezası. Hapis cezaları ağırlaştırılmış hapis, müebbet hapis ve süreli hapis
biçiminde üç türdür (bkz. m. 40-47). Kısa süreli hapis cezası, 1 yıl veya daha az süreli
hapis cezasıdır (m. 49). Kısa süreli hapis cezasının para cezasına veya güvenlik
tedbirine çevrilmesi olanağı vardır (m. 50): bunun için suçlunun kişiliği ve ekonomik
25
26
27
28
29
Ayrıca bkz. Đçel/Evik, Ceza Hukuku – Genel Hükümler, S. 259-260.
Etkin pişmanlık hali, somut olayda ceza verilmemesini gerektirir türde ise, CMK m. 171/1 uyarınca
C. Savcısının ceza davasını açmayabilme takdir yetkisi vardır.
6. CD. 06.03.2006, E.2005/12644, K.2006/2072 (Yargı Dünyası 2006, S. 130, S. 126 f.).
Kanunun ilk şeklinde yağma suçu bu kurumun içinde ve fakat cinsel saldırı ve çocukların cinsel
istismarı madde kapsamı dışında idi.
Ayrıntılı bilgi için bkz.: Artuk/Gökcen/Yenidünya, Ceza Hukuku Genel Hükümler II (Yaptırım
Hukuku), Ankara 2003, S. 71 vd.
Türk Ceza Hukuku ve Avrupa
375
durumu yanında yargılama sürecindeki pişmanlığı birer ölçüdür ve bilinçli taksir
halinde bu çevirme olanağı yoktur (m. 50/1 ve 50/4). C. Savcısının ihtarına rağmen 30
gün içinde çevrilen para cezası ödenmez veya güvenlik tedbirine uyulmazsa, mahkeme
hapis cezasının tamamen veya kısmen infazına karar verir ve güvenlik tedbirine
uymamak kişiden kaynaklanmayan bir nedene dayalı ise tedbirin türü değiştirilir (m. 67). Kanuni koşullar olduğunda normalde 2 yıl, çocuklar ve 65 yaşından büyüklerde ise 3
yıllık hapis cezası ertelenebilir. Para cezalarının ertelenmesi mümkün değildir. Erteleme
cezanın infazının bir biçimidir ve bu sürede kişi uzman bir rehberce denetlenecektir.
Adli para cezası açısından gün para cezası sistemine geçilmiştir. Para cezasının tahsili
için 2 yıla kadar süre verilebileceği gibi, takside de bağlanabilir: zamanında
ödenmeyince hapse çevrilir. Güvenlik önlemleri şunlardır: belli hakları kullanmaktan
yoksun bırakılma (m. 53), eşya müsaderesi (m. 54), kazanç müsaderesi (m. 55),
çocuklar hakkındaki güvenlik önlemleri (Çocuk Koruma Kanunu), akıl hastaları
hakkındaki önlemler (m. 57), suçta tekerrür ve özel tehlikeli suçlulara ilişkin önlem ve
uygulamalar (m. 58), sınır dışı etme (m. 59) ve tüzel kişiler hakkındaki güvenlik
tedbirleri (m. 60). Bunlardaki yenilikler, tekerrür eskiden farklı olarak ceza artırım
nedeni veya ertelemeye engel olma gibi bir etkide bulunmamakta, seçimlik cezalarda
hapis cezasının seçilmesi, özel bir infaz rejimine neden olmak, denetimli serbestlik
kurumuna zemin hazırlaması gibi etkilere sahiptir. Sınır dışı etme Türk ceza hukukunda
yeni bir kurumdur ve Kanundaki ilk hatalı metin kısa süre sonra değiştirilerek hapis
cezasının infazı sonrasında değerlendirilmek üzere Đçişleri Bakanlığına durumun
bildirilmesi istemine geçilmiştir.30 Alkol ve uyuşturucu madde bağımlıları hakkındaki
önlemler, akıl hastalığına ilişkin önlemlerle birlikte düzenlenmiştir (m. 57/7).
Müsaderede suçun işlenmesine tahsis edilen, suç işlenmesi için hazırlanan, kamu
güvenliği, kamu sağlığı ve genel ahlak açısından tehlikeli eşyanın müsaderesi imkanı
yaratıldığı gibi, üçüncü kişinin eşyasının müsadere edilmemesi için o kişinin ‘iyi niyetli
olması’ koşulu aranmakta (m. 54)31 ve el konulamayan veya resmi mercilere teslim
edilmeyen eşyanın karşılığı değerler de müsadere edilebilir (m. 55).
Cezanın tespit ve tayinindeki ölçütler, kurumların uygulanma sırası ve hesaplama
biçimleri ayrıntılı olarak düzenlenmiştir: Burada sıkı bir kanunilik ilkesi geçerlidir (m.
61). Hakimin cezayı takdiren indirme olanağı var olup, failin geçmişi kadar, yargılama
sırasındaki davranışları da burada bir ölçüttür (m. 62).
30
31
Maddenin ilk şeklinde 2 yıl ve daha fazla hapis cezasına mahkumiyet halinde otomatik olarak
mahkemenin hükmettiği bir önlemdi.
Bu düzenlemeler doktrinde şiddetle eleştirilmektedir (bkz. Ünver, YTCK’da Kusurluluk, S. 71).
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Yener Ünver
Dava ve cezanın düşürülmesi nedenlerinden TCK’nda düzenlenenler şunlardır: sanık
veya hükümlünün ölümü (m. 64), genel veya özel af (m. 65),32 dava ve ceza zamanaşımı
(m. 66-72),33 şikayetin geri alınması (m. 73) ve önödeme (m. 75).
C. Ceza Hukuku – Özel Hükümler
Aşağıda sadece çok önemli veya yeni veyahut çok sorunlu bazı suçlara değinilecektir:
TCK’nun suları düzenleyen hükümlerinin ilk kısmında soykırım, insanlığa karşı
suçlar ve bu iki grup-suçu işlemek için örgüt kurma suçu düzenlenmiştir (m. 76-78).
Her üç suç Türk hukukunda yeni olup, 1.6.2005 tarihinden beri mevcuttur. Soykırım
suçu 1948 tarihli BM Soykırımın Önlenmesi Sözleşmesi ve insanlığa karşı suçlar ise
Nürnberg Mahkemesi Statüsü ile Fransız CK hükümleri dikkate alınarak düzenlenmiştir
(bkz. madde gerekçeleri). Her üç suçun ortak özellikleri, bu suçlarda zamanaşımının
işlememesi, tüzel kişilere de güvenlik tedbiri uygulanması, özel kastla işlenmeleridir.
Bu suçlardan sonraki ikinci kısımda iki yeni suç tipi düzenlemiştir: göçmen kaçakçılığı
ve insan ticareti suçları (m. 79-80). Her iki madde BM’in ilgili Sözleşmeleri ve bunlara
Ek Protokoller nedeniyle kabul edilmiştir. Özellikle bu son iki suç tipi son yıllarda
Türkiye geçiş ülkesi haline getirilerek organize suç örgütlerince çok işlenmektedir.34
Đnsan Ticareti suçu özellikle organize fuhuşa aracılık eylemleri şeklinde
geçekleştirildiğinden, 80. madde metni yaklaşık 1,5 yıl sonra değiştirilerek önceki tipik
eylemlere fuhuş yaptırmak amaçlı olarak ülkeye insan sokmak, ülkede insan
barındırmak eylemleri de madde metnine eklenmiştir. Dikkat edilmelidir ki, Türkiye’de
fuhuş değil, fuhuşa aracılık suçtur.
Hayata karşı suçlarda (m. 81 vd.) da bazı yeni düzenlemeler mevcuttur: önceki
mevzuatta olmadığı halde, belirli silahların adam öldürme suçunda kullanılması, suçun
hamile olduğu bilinen kadına karşı işlenmesi, suçun çocuğa veya fiziki veya ruhsal
hastalığı nedeniyle kendisini savunamayan kimseye karşı işlenmesi ve töre saikiyle
işlenmesi cezayı ağırlaştırıcı neden kabul edilmiştir (m. 82). Töre saiki terimi hatalı
yazılmış olup, aslında kastedilen şey ‘namus saiki’ idi: töre kelimesinin kullanılması
32
33
34
Af yasaları Türkiye’de çok sık çıkarılmaktadır. Özellikle, içerik olarak genişliği, çıkarılma ve
siyasete alet edilme sıklığı ve gerekse genelde siyasal suçların af dışında tutulması eleştiri konusudur.
Yeni TCK. zamanaşımı sürelerini ağırlaştırmıştır. Yeni CK. zamanaşımı sürelerini oldukça
ağırlaştırmış ise de, Türkiye’de her yıl onbinleri aşan soruşturma ve dava zamanaşımına
uğramaktadır. Bu husus adil yargılanma hakkının ihlali olduğu gibi, yargıya olan güveni azaltmakta
ve bireyleri yargı dışı illegal kurum ve davranışlara başvurmaya itmektedir.
Türkiye bu eylemler nedeniyle BM tarafından denetlenmekte, çözüm önerileri yapılmakta ve bu suçla
uluslar arası mücadele için işbirliği kurumları oluşturulmaktadır. Bu konuda bkz.
Arslan/Temel/Aydın/Şen/Doğan/Bacaksız, Türkiye’de Đnsan Ticareti Đle Mücadelede Yasa Uygulama
Đle Đlgili Stratejik Bir Yaklaşım, Ankara 2006.
Türk Ceza Hukuku ve Avrupa
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hatalıdır. Töre saiki kapsamında eylemlerin çoğu tasarlama nedeni içinde olduğundan
uygulanması sorunlu olacaktır: madde gerekçesine göre, haksız tahrikin koşulları var ise
bu hüküm uygulanmayacaktır. Kan gütme saikiyle adam öldürme 1953 yılından beri bu
suçlarda cezayı artırıcı nedendir. Türk hukukunda talep üzerine adam öldürmeye ilişkin
özel bir hüküm yoktur, pasif ötanazi suç olmamakla birlikte aktif ötanazi kasten adam
öldürme sucuna vücut verir. Eylem öldürme değil de, ölüme yardım şeklinde olursa, çok
geniş kapsamlı düzenlenen intihara yardım suçu oluşur.35 Kasten adam öldürme ve
kasten yaralama suçlarının ihmali hareketle işlenmesi halinde hakime geniş takdir
yetkisi verilmiş olup, hakim, failin cezasını indirebileceği gibi indirmeyebilir de (m. 83
ve 88).36 Bu maddenin getirilmiş olması kanunilik açısından yerinde olmakla birlikte,
ihmali suçlarda ceza indirimine olanak vermesi, hakime cezayı indirmek veya
indirmemek gibi geniş bir takdir yetkisi tanıması ve bunun ölçüsünün bulunmayışı
hatalı olmuştur. Đntihara her tür yardım suç olup, mağdurun ölmesi cezayı artırıcı
nedendir. Đntihara alenen veya basın-yayın yoluyla teşvik cezayı artırıcı neden olduğu
gibi, Türkiye’de aile içi şiddettin bir türü olarak ortaya çıkan37 eylem biçimini önlemek
için, fiilin anlam ve sonuçlarını algılama yeteneği olmayan veya ortadan kaldırılanların
intihara sevki, cebir veya şiddet kullanarak kişiyi intihara mecbur bırakmak ciddi ceza
yaptırımı ile karşılanmıştır: bu son halde faile kasten adam öldürme suçunun cezası
verilecektir (m. 84). Bu son eylem biçimleri çok büyük çoğunlukla, özellikle
Güneydoğu Anadolu illerinde veya bu bölgeden batı illerine veya yurtdışına göç
edenlerde görülmekte olup, uygulamadaki sorun konuya basit adam öldürme veya
tasarlayarak münferid bir kişinin adam öldürmesi olarak yaklaşılmasıdır. Suçun
arkasındaki kişiler (azmettirenler, dolaylı failler v.s.) genelde soruşturulmamakta ve bu
kişiler Türkiye’de yaş düzeltme davalarının çok kolay açılıp sonuç alınmasını suiistimal
etmektedirler.38 Kasten yaralama suçları açısından da bazı yeni hükümler getirilmiştir:
basit tıbbi tedavi ile giderilebilecek olanlar dışında kasten yaralama suçunun her işleniş
biçimi re’sen kovuşturulmaktadır (m. 86 vd.). Eski mevzuatta 1970-1980 yıllarında
özellikle mala karşı suçlardaki ceza artırımlarıyla bozulan suç-ceza dengesi
düzeltilmiştir. Vücutta kemik kırılmasına neden olmak cezayı artırıcı nedendir. Aids
virüsü bulaştırmak gibi eylemlerle ilgili özel bir düzenleme bulunmamakla birlikte
eskiden beri mevzuatta mevcut ‘bir kimseye iyileşmesi olanağı bulunmayan hastalık
bulaştırmak veya bitkisel yaşama girmesine neden olmak’ nedeni kısmen de olsa burada
35
36
37
38
Ayrıca bkz. 4.5.2007 tarih ve 5651 sayılı Kanun m. 8/1-a/1.
Ayrıntılı bilgi için bkz.: Hakeri, Hakan. Ceza Hukukunda Đhmali Suç Kavramı ve Đhmali Suçların
Çeşitleri, Ankara 2003.
Bkz. Türkiye’de Aile Đçi Şiddet Araştırması 2006, Güncel Hukuk Dergisi, 2006, S. 8, S. 32 vd.;
Ünver, Türkiye’de Aile Đçi Şiddetin Boyutları, Nedenleri ve Çözüm Önerileri, S. 52 vd.
Bkz. Ünver, Đstanbul’daki Sokak Çocukları, Rehabilitasyon Çalışmaları ve Öneriler, Güncel Ceza
Hukuku ve Kriminoloji Çalışmaları, Đstanbul 2005, S. 23.
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Yener Ünver
uygulanma alanı bulacaktır (m. 87). Bilinçli taksirle yaralama suçu re’sen
kovuşturulmakta olup, kemik kırılması burada da özel bir cezayı artırıcı nedendir (m.
89). Bu alandaki yeni birkaç suç tipi de düzenlenmiştir. Đnsan üzerinde deney, çocuklar
üzerinde deney ve hasta insan üzerinde deneme suçları (m. 90) 2 yıllık bir geçmişe
sahiptir. Madde metninde birçok eksiklik, çelişki ve yanlışlıkla düzenlendiği39 gibi, ilgili
kimsenin rızası ve diğer bazı kanuni ek koşullar bulunduğunda faile ceza verilmez.
Çocuklar üzerindeki hukuka uygun deneyim koşulları ağırlaştırılmıştır. Organ veya
doku ticareti suçu hem TCK. m. 91’de hem de 2238 sayılı özel bir Kanun’da
düzenlenmiştir. Madde metni birçok açıdan eleştirilmektedir. Organ veya dokusunu
satan kimsenin içinde bulunduğu ekonomik ve sosyal koşulları değerlendiren hakim çok
geniş bir takdir yetkisine sahiptir (m. 92): hakim cezada indirim yapabileceği gibi, ceza
vermekten kaçınabilir de. Sadece organ veya dokusunu satan kimse açısından geçerli iki
tür etkin pişmanlık hali düzenlenmiştir (m. 93).40 Đşkence suçu (m. 94)41 ancak kamu
görevlisinin işleyebileceği bir mahsus ise de, yeni TCK. özel kastı kaldırdığı için,
kapsamı genişlemiştir. Suçun çocuklar, fiziki veya ruhsal rahatsızlığı nedeniyle kendini
savunamayanlar, avukatlar veya diğer kamu görevlilerine karşı işlenmesi ile cinsel taciz
suretiyle işlenmesi cezayı artırıcı nedendir. Đhmali hareket bu suçta ceza indirim nedeni
kabul edilmemiştir. Netice nedeniyle ağırlaşmış işkence suçu çok ayrıntılı düzenlenmiş
(m. 95) ve işkence kadar ağır olmamakla birlikte bir kimsenin eziyet çekmesine yol
açan davranışlar ayrı bir suçla, eziyet suçuyla cezalandırılmaktadır (m. 96).
Çocuk düşürtme, düşürme ve kısırlaştırma da suçtur (m. 99-101). Her üç suçta da
ilgili kimsenin rızası (bazı ek kanuni koşullarla birlikte) hukuka uygunluk nedenidir.
Hamile annenin rızası ile yasal hamileliğe son verme süresi 10 haftadır. Tıbbi
zorunluluk halinde bu süre aşılabilir. Rıza olsa bile 10 haftadan az hamileliğe son veren
yetkili kişi değilse, bu eylem yine suçtur. Bir suç nedeniyle hamile kalma halinde rıza
ile hamileliğe son verme süresi 20 haftayı aşmamak kaydı ile mümkündür. Burada bu
süre dışında hamileliğin suç sonucu olması, yetkili kişinin ve hastane ortamında
hamileliği sona erdirmesi, hukuka uygu