Inverse Modellierung und automatische Eichung! Modellkalibrierung
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Inverse Modellierung und automatische Eichung! Modellkalibrierung
Technische Universität Carolo Wilhelmina Institut für Geoökologie Abt. für Hydrologie und Landschaftsökologie Prof. Dr. M. Schöniger WS 2005/06 Modellierung von Hydrosystemen II zu Trainingsaufgaben 7 Modellkalibrierung mit PEST Inverse Modellierung und automatische Eichung! Das Programm PEST (Model-Independent Parameter Estimation) dient zur nichtlinearen Parameteridentifikation von räumlich verteilten Parametern. Das folgende Simulationsbeispiel behandelt eine inverse Grundwassermodellierung, bei der die hydraulischen Leitfähigkeiten aus gemessenen Grundwasserständen geschätzt werden sollen. Das Programm PEST ist mit dem Grundwasserprogramm FEFLOW über den IFM gekoppelt. Das PEST- Modul hat dabei Zugang zum „Adressraum“ von FEFLOW und wird aus dessen Benutzeroberfläche aufgerufen. Der Datenaustausch erfolgt zur Laufzeit durch „callback“- Funktionen. Ausführliche Darstellungen zum PEST- Algorithmus (mathematische Grundlagen) findet man im PEST User Manual (Doherty et al. 1994). Aufgabenstellung: Inverse Strömungsmodellierung mit unbekannter Variablen „Gebirgsdurchlässigkeit“ (… es liegen keine detaillierten Substratinformationen über den Untergrund vor) unter Verwendung gemessener Grundwasserstände. Laden Sie das FEFLOW- Projekt demo_flow_3d.fem und setzen Sie die hydraulischen Durchlässigkeiten in allen Schichten auf 0,50E-04 m/s (Anfangswert). Laden Sie über IFM modules das Programmmodul PEST durch drücken auf den Pfeil. Unten im linken FEFLOW- Working window erscheint ein Hinweis, dass das PEST- Modul aktiv ist! Drücken Sie auf dieses Hinweisschild und es erscheint der PEST Problem Editor. In diesem Editor erfolgt die Zuweisung der Eigenschaften der Parameter in Listen, räumliche Zuweisung der Parameter (Zonierung)(... mit FEFLOW- Werkzeugen analog zu Flow materials, z.B. join), der Einteilung der Parametergruppen, die Zuweisung der Steuerparameter für die Parametergruppen. Drücken Sie auf Optimization control und es erscheint das Fenster PEST Control Parameter. Hier werden die einzelnen Control parameter definiert, d.h. es erfolgt eine Zuweisung der Steuerparameter des PEST- Algorithmus. Verwenden Sie die „Default“- Einstellungen. Im einzelnen enthält es die Steuerungsparameter zur Marquardt-λ-Iteration, zur Variation der Modellparameter während der Optimierung, zur Wahl der Ableitungsmethode und die Abbruchkriterien. Im PEST Problem Editor erfolgt an zweiter Stelle Parameters. Es erscheint nach Aktivierung der PEST Parameter Editor mit New. Im Create a new parameter selection wird der so genannte select parameter eingegeben. Hier: Conductivity [Kxx], all layers. Unter Properties bestätigt. wird im Parameter selection properties die vorangegangene Eingabe Technische Universität Carolo Wilhelmina Institut für Goökologie Abt. für Hydrologie und Landschaftsökologie Prof. Dr. M. Schöniger WS 2005/06 Modellierung von Hydrosystemen II Unter Load polygon map wird ein entsprechendes Polygon File geladen. Erzeugen Sie entsprechend des Modellgebietes vom demo_flow_3d.fem mit dem ArcGIS ein entsprechendes File (.ply) und laden Sie es ein. Unter dem Parameter groups entsprechend Parameter Group Editor informieren Sie sich über die gewählten Einstellungen! Vergessen Sie nicht, im Parameter Selection Editor auf Activate all zu drücken. Zurück im PEST Problem Editor aktivieren Sie unter Observations die gemessenen Daten, anhand derer die Parameteridentifikation bzw. Schätzung erfolgen soll! Im vorliegenden Beispiel sind dies die gemessenen Grundwasserstände an den Beobachtungsbrunnen. Im PEST Observations Editor kann die Zuweisung der Eigenschaften der Zustandsvariablen in Listen erfolgen, oder durch räumliche punktweise Zuweisung der Zustandsvariablen (mit FLEFLOW- Werkzeugen analog zur Observation data: single points). Unter Load laden Sie die Datei demo_head_ini.trp aus dem Direktory import+export. Die ausgewählten Beobachtungsbrunnen werden graphisch und in Tabellenform im PEST Observations Editor angezeigt. Unter PEST summary erhält man die Aussage „Ready to run? Yes No . Es stehen! sollte auf Yes Unter Miscellaneous erfolgt die Anzeige bezüglich der Pest error tolerance und der Angaben zur Lösungstechnik (Euclidean L2 integral (RM) norm etc.). Wählen Sie „Default“. Nach Aktivierung des PEST- Moduls und der Definition des Optimierungsproblems starten Sie die Simulation durch Run , Start simulator …, so erscheint im Simulator Run das PEST Log Window mit der Log Messages: Run optimization problem. Nach dem Re-start erscheinen on-line Informationen zum PEST- Optimierungsrechenlauf (vgl. Fig.). PEST Log Window IFM- Hinweis auf PEST, welches in den FEFLOWRechenlauf implementiert wurde! 2 Technische Universität Carolo Wilhelmina Institut für Goökologie Abt. für Hydrologie und Landschaftsökologie Prof. Dr. M. Schöniger WS 2005/06 Modellierung von Hydrosystemen II Fig.: Ausschnitt vom FEFLOW- Working window, -Shell menu und der -Informationsboxes. Dokumentieren Sie die Grundwasserstände üblicherweise als Grundwassergleichenkarte und als RMSE- Diagramm sowie die Modellwasserbilanz in mm. Interpretieren Sie den optimierten Modellparameter! Testbeispiel mit Projektaufbau Schätzen Sie drei stückweise konstante Transmissivitäten und verwenden Sie die dazwischen liegenden Piezometerhöhen als Zustandsvariablen. Die linke Randbedingung entspricht einem konstanten Abstrom von q = 0.5 m2/d und die rechte einem Festpotential (h = 10 m). Anfangswerte für die hydraulische Durchlässigkeit: 1.00E-04 m/s. .......18 FE h1 h2 h3 3