berufe in gesundheit und pflege

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berufe in gesundheit und pflege
1­ 2014 . 7. Jahrgang
u­App!.
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.Jetzt neu
Thüringens Magazin für junge Köpfe
Wirtschaft und Du
Lebenswichtig
BERUFE IN GESUNDHEIT UND PFLEGE
Schwerpunktthema
IT-BERUFE
SRH KLINIKEN
SRH KLINIKEN
GESTALTE MIT UNS DIE ZUKUNFT DER PFLEGE!
AUSBILDUNGSPLÄTZE
Das SRH Wald-Klinikum Gera ist ein Akutkrankenhaus der
Maximalversorgung und Akademisches Lehrkrankenhaus
des Universitätsklinikums Jena. In 19 Fachabteilungen,
mehreren Instituten und hochspezialisierten Zentren bietet
das Klinikum das gesamte medizinische Leistungsspektrum.
Ein Netzwerk Medizinischer Versorgungszentren in der
Region ergänzt das ambulante Angebot.
Wir gehören zur SRH Kliniken GmbH, einem der führenden
privaten Klinikträger mit sechs Akut- und drei Rehakliniken
sowie einer Vielzahl an MVZs. Über 6.000 Mitarbeiter
betreuen jährlich rund 350.000 Patienten.
An unserer Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege bieten wir:
Ausbildungsplätze zum
Gesundheits- und Krankenpfleger w/m und
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Editorial
3
WiYou­Patenschaften Thüringer Unternehmen zeigen Flagge!
Bin ich
hier richtig?
Manuela Müller,
Redaktion
Also bei WiYou bist du richtig, wenn du dich mitten in der Berufsorientierung
len. Und auch die Azubis sind nicht zufrieden. Nur jeder dritte der Befragten
befindest und einen Blick in die verschiedenen Branchen werfen möchtest, in
würde sich noch einmal für den gewählten Ausbildungsberuf entscheiden.
dieser Ausgabe der WiYou bist du dabei „besonders“ richtig, wenn du dich für
Schade. Aber was, wenn man wirklich nach einiger Zeit merkt, dass man sich
Berufe in der Pflege­ und Gesundheitsbranche oder im IT­ bereich interessierst
vielleicht doch nicht richtig entschieden hat? Abbrechen und neu anfangen?
– oder wenn du in Südthüringen nach einem passenden Ausbildungsplatz
Oder durchziehen und dann sehen, was es noch für Möglichkeiten gibt? Dass
suchst.
Letzteres durchaus ein guter Weg ist, zeigen einige der Azubis in dieser
Ausgabe. Sie haben zum Teil noch einmal ganz von vorn – in einer ganz ande­
Aber was ist eigentlich der „passende“ Ausbildungsplatz – oder der passen­
ren Branche – angefangen und ihren Traumberuf dann eben beim zweiten
de Beruf? Die Antwort auf diese Frage kann dir keiner abnehmen. Studien be­
Anlauf gefunden.
sagen zwar, dass gerade auch die Eltern entscheidenden Einfluss auf die
Berufswahl haben, aber letztendlich können und sollten auch sie dir die
Nichtsdestotrotz – sich rechtzeitig zu informieren, seine Möglichkeiten aus­
Entscheidung nicht abnehmen.
zuloten und durch praktische Erfahrungen zu festigen, was als Berufswunsch
im Raum steht, spart nicht nur eine Menge Zeit, sondern bedeutet auch we­
In einer McKinsey­Studie beklagen sich ausbildende Betriebe immer häufi­
niger Zweifel, wenn man sich fragt: Bin ich hier richtig?
ger darüber, dass die Azubis zum einen nicht engagiert genug seien, zu schnell
aufgeben würden und zum anderen gar nicht wüssten, was sie eigentlich wol­
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
Und nun ab ins Heft, vielleicht ist ja was Passendes dabei.
Foto: WiYou
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06
WIYOU.SPORT.BLOCK
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Aus dem Inhalt
06
WiYou.Sport.Block
Mit Vollgas in die Zukunft
TITEL: GESUNDHEIT UND PFLEGE
2 WiYou interaktiv
erleben
09
Am Anfang war die Zelle
10
Station statt Schreibtisch:
Gesundheits­ und Krankenpflegehelfer
13
OP ruft Doktor, Doktor ruft OTA:
Operationstechnischer Assistent
Aktuelle Jobbörse, den Newsfeed und Videos ansehen.
14
Everybodys Darling:
Altenpfleger
3 Scannen
17
Lexikon
18
Studium Medizin
19
Studium Gesundheit und Sozialwesen
SCHWERPUNKT: IT
Einfach die Seiten mit dem Smartphone scannen und
versteckte Inhalte sehen.
22
Die Welt der Bits und Bytes
23
Profiprogrammierer:
Studium Angewandte Informatik
24
IT­Systemkaufmann
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Seiten im Heft.
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It´s Kaufmann:
DEIN SERVICE
21
Wer verdient was? Ausbildungsvergütungen im Vergleich
27
Was der Personalchef wissen möchte
30
Wirtschaftswissen im Wettbewerb
..Das aktuelle Heft findest du unter heft.wiyou.de..
Foto: Manuela Müller
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
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6
WiYou.Sport.Block
Mit Vollgas
in die Zukunft …
Schnell, schneller – Rennauto. Mit 150 PS und über 200 Kilometern pro Stunde über den Asphalt fliegen, dieses
Gefühl kennen die meisten Rennsportfans. Von Zuhause. An der Carrerabahn oder Play­Station. Aber selbst in
einem richtigen Rennwagencockpit sitzen und „echt“ Gas geben? Der 19­jährige Thüringer Hannes Utsch kennt
auch das. Seit 2013 fährt er mit seinem JBR­Team in der ADAC Formel Masters. Für WiYou hat er mal einen kur­
zen Boxenstopp eingelegt.
.Hey Hannes, viele kleine Jungs – und sicher auch noch.
im Formel­Auto mit knapp 200 Kilometern pro Stunde frontal
.viele der größeren – träumen davon, wie Sebastian Vettel.
in einen Reifenstapel gefahren. Das gefällt ihr natürlich über­
.und Co auf der Rennstrecke ihre Runden zu drehen..
haupt nicht.“
.Du hast es geschafft, erzählst du uns, wie?.
„Na das geht nicht von heute auf morgen. Ich bin davor zehn
.Wie gehst du selbst.
Jahre lang Motocross gefahren. Richtig angefangen hat das mit
.denn.mit solchen Unfällen um?.
den Autos dann eigentlich auf einer kleinen Indoorkartbahn in
„Der letzte hat mich schon schwer mitgenommen. Vor allem
Saalfeld. Wir sind da nur so zum Spaß gefahren, dann immer
weil ich wusste, dass es nicht an mir gelegen hat. Das bleibt ei­
öfter. Naja, und mit der Zeit wurde ich immer besser und woll­
nem schon im Kopf. Ich lag fünf Tage auf der Intensivstation,
te dann auch immer mehr. Mit 14 Jahren habe ich mir ein pro­
hatte einen gebrochenen Wirbel – das ist schon keine
fessionelles Kartsportteam gesucht. Das hat auch geklappt und
Kleinigkeit. Aber irgendwann kommt der Moment, an dem
ich bin ein paar Jahre lang professionell Kart gefahren, auch in
man dann entscheiden muss, ob man wieder ins Auto steigt
den Deutschen Meisterschaften. Dann wollte ich es auch in ei­
oder nicht. Wenn man sich dafür entscheidet, muss man das,
ner der größeren Serien probieren und saß vor drei Jahren für
was passiert ist, abhaken und sich sagen: Weiter geht’s!“
Testfahrten das erste Mal in einem Formel­Auto.“
.Hast du denn mal ans Aufhören gedacht?.
.Wie groß ist denn der Unterschied zwischen einen.
„Nein. Das war nie ein Thema. Aufgeben kommt gar nicht in
.Profi­Kartauto und einem Formel­Rennwagen?.
Frage!“
„Ziemlich groß. Mein letztes Kart hatte rund 30 PS, das sind
zwar immerhin schon zehnmal so viel wie die kleinen für den
.Mama Utsch wäre aber sicher froh gewesen. Sie hätte.
Freizeitsport, aber kein Vergleich zu den Formel­Autos. Die ha­
.dich bestimmt lieber in einer „harmloseren“ Sportart.
ben in der kleinsten Klasse gut 150 PS.“
.gesehen, wie Fußball zum Beispiel?!.
„Das hätte wirklich passieren können. Ich hab mit drei Jahren
.Das ist doch aber sicher nicht ganz ungefährlich..
mit Fußball angefangen und das war auch gar nicht so schlecht,
.Was haben denn deine Eltern zu deinen.
immerhin habe ich es bis in die Landesliga geschafft. Aber ir­
.Motorsportambitionen gesagt?.
gendwann musste ich mich dann entscheiden, welchen Sport
„Mein Vater stand ab den ersten gefahrenen Metern immer
ich ernsthaft betreiben will, weil für beides einfach nicht genug
hinter mir. Er ist zwar selbst nicht als Fahrer aktiv, hat aber mei­
Zeit war. Da die Leidenschaft schon damals für den Motorsport
ne Leidenschaft für den Rennsport immer geteilt und mich un­
größer war, fiel mir die Wahl nicht schwer. Aber ich spiele auch
terstützt, wo er konnte. Er ist auch mein Manager und küm­
jetzt noch gern Fußball, wenn ich dafür Zeit habe.“
mert sich um das ganze Drumherum. Das geht bis zum eigenen
Rennteam, das er in den letzten Jahren mit aufgebaut hat.
.Apropos Zeit, leidet bei einem so zeitaufwendigen.
Meine Mutter war und ist allerdings nicht so begeistert. Schon
.Hobby nicht die Schule?.
im Motocross hatte ich zwei schwere Unfälle, nach denen ich
„Ich musste mit meinen Eltern einen Kompromiss eingehen.
mehrere Wochen im Krankenhaus lag, und letztes Jahr bin ich
Motorsport war nur erlaubt, wenn ich die Schule nicht ver­
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
WiYou.Sport.Block
nachlässige. Das war manchmal gar nicht so einfach. Als ich
.Formel­1­Rennen dabei?.
noch im Kartsport war, bin ich jedes Wochenende zum Team
„Ja, vor drei Jahren auf dem Nürburgring. Wir hatten Karten
nach Berlin gefahren. Die Hausaufgaben habe ich meist im Zug
für die Boxengasse und waren ganz nah an den Autos und den
gemacht, damit ich dann den Kopf frei hatte. Mir war auch
Fahrern. Das war schon ein Erlebnis. Sonst sitze ich ja meist
selbst immer klar, dass ein Schulabschluss später wichtiger ist,
auch nur vor dem Fernseher. Den ‚Großen‘ zuzugucken, ist
als eine angefangene Motorsportkarriere. Deshalb wollte ich
schon ein Ansporn und ich versuche dann immer, mir ein
auch auf jeden Fall eine ordentliche Ausbildung machen.“
Beispiel an ihnen zu nehmen.“
.Welche denn?.
„Kfz­Mechatroniker. Das passt ja auch ganz gut zusammen.“
7
.Wie könnte es für dich denn weitergehen?.
„Das hängt von unserem Team ab. Wo wir in der kommenden
Saison fahren, muss noch entschieden werden. Die ADAC For­
.Weil man als Rennfahrer auch Ahnung vom Auto.
mel Masters ist die Einsteigerklasse in den Formelsport. Einen
.haben muss?.
direkten Weg danach gibt es dann nicht. Man kann dann zum
„In erster Linie geht es natürlich ums Fahren. Aber es ist schon
Beispiel in die Formel 3 oder die Tourenwagenklasse wechseln.
auch wichtig zu wissen, wie ein Auto im Einzelnen funktioniert.
Ein Tourenwagen hat bis zu 600 PS, das wäre für mich schon
So kann ich mit den Mechanikern viel besser zusammenarbei­
das Nonplusultra. Ich würde zwar nicht gleich Rennen fahren,
ten, ihnen besser erklären, was zum Beispiel am Auto nicht
aber allein zum Testen wäre das schon echt super. Vielleicht
stimmt.“
bleiben wir aber auch noch weiter in der Formel Masters. Im
Februar geht’s erstmal zum Testen nach Spanien.“
.Bleibt denn jetzt neben der Ausbildung noch genügend.
.Zeit für den Sport?.
„Viel Freizeit hat man als Motorsportler nicht. Nach der Arbeit
.Was muss man denn mitbringen, um im Rennsport.
.erfolgreich zu sein?.
fahre ich immer nach Kirchheim zu unserem Team und arbeite
„Ein bisschen Talent. Außerdem muss man körperlich fit sein
an den Autos oder gehe ins Fitnessstudio. Für die Renn­
und konzentriert arbeiten, wir fahren nämlich nicht einfach
wochenenden muss ich dann Urlaub nehmen oder Über­
drauf los. Für mich ist außerdem der Ansporn wichtig. Ich will
stunden abbauen. Wir sind meist von Mittwoch bis Montag
immer weiter nach vorn, immer mein Bestes geben, in die
unterwegs. Ich habe zum Glück einen Chef, der selbst Renn­
Punkte fahren und erfolgreich sein. Das fordert mich immer
sportfan ist und öfter mal ein Auge zudrückt.“
wieder heraus.“
.Wenn ihr unterwegs seid, dann auch auf den.
.OK, zu Abschluss DIE Frage: Schneller als die Polizei erlaubt –.
.„großen“ Strecken, die man aus dem Fernsehen kennt?.
.du hast in einem Rennauto fahren gelernt, wie kommst du.
„Ja klar. Wir fahren in Deutschland zum Beispiel auch auf dem
Nürburgring und dem Hockenheimring.“
.im „normalen“ Straßenverkehr zurecht?.
„Das kann ich gut voneinander trennen, denn es gilt immer
safety first – auf der Rennstrecke und vor allem auch ganz
.Warst du denn dort auch schon selbst mal bei einem.
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
wichtig im Straßenverkehr.“ (mü)
Fotos: Manuela Müller, davis/fotolia
Titelthema
Am Anfang war die Zelle
Dann – dank Mitose und Co – waren es zwei, dann vier, dann viele – bis schließlich irgendwann so
rund einhundert Billionen, die in Form gebracht schließlich einen ganzen Menschen ergeben. Aus
wie vielen Zellen genau der nun aber besteht, hat allerdings noch niemand gezählt. Das wäre auch
nicht so leicht. Die Zahl schwankt sekündlich. Bei einem Erwachsenen sterben in jeder Sekunde rund
50 Millionen Zellen ab. Weil da auch bei einem Billionenvorrat recht schnell das Ende erreicht wäre,
werden aber fast ebenso viele Zellen im gleichen Zeitraum erneuert. Fast heißt, im Schnitt verliert der
erwachsene Mensch mehr Zellen, als er ersetzen kann. Mit anderen Worten: Er altert.
Und das kann auch die moderne Medizin (noch) nicht verhindern. Ihre Aufgabe ist es, Krankheiten
vorzubeugen, zu erkennen und zu behandeln. Nötig dafür ist gut ausgebildetes Fachpersonal. Allein
in Thüringen sind dafür mehr als 13.000 Ärzte beschäftigt. Sie haben studiert, ihre Approbation erlangt
und arbeiten nun unter anderem in Krankenhäusern, Reha­Kliniken, Arztpraxen oder bei mobilen
Rettungsdiensten, um die medizinische Versorgung von Mensch – und Tier – zu gewährleisten.
Das ist zwar schon ziemlich viel, aber noch lange nicht genug, denn darüber hinaus arbeiten mehr
als 20.000 Menschen als nichtärztliches Pflegepersonal. Dazu gehören Gesundheits­ und Kranken­
pfleger, Altenpfleger, Entbindungspfleger, Physiotherapeuten, Heilerziehungspfleger, Logopäden und
auch Hauswirtschafter, Masseure und Diätassistenten.
Die Branche rund um Pflege und Gesundheit bietet damit viele verschiedene Tätigkeitsfelder, die
aber alle auf ein Ziel hinauslaufen: Menschen, die auf Pflege oder Hilfe angewiesen sind, zu unter­
stützen und ihnen, soweit wie möglich, ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Oder auch sie
bis zum Lebensende zu begleiten. Auch das ist Pflege, und zwar die palliative. Dabei geht es nicht
mehr in erster Linie um Genesung und Rehabilitation, sondern darum, eine bestmögliche Lebens­
qualität zu erhalten. Eine Aufgabe, der man gewachsen sein muss.
Wer in der Pflege allgemein, und gerade in diesem Bereich, arbeiten möchte, sollte natürlich unbe­
dingt ein „Menschenfreund“ sein, aber eben auch ein gewisses Maß an psychischer Stabilität und
Belastbarkeit mitbringen. Im Umgang mit Kranken und Pflegebedürftigen oder deren Angehörigen
zählen außerdem Geduld, Einfühlungsvermögen und Konfliktfähigkeit. Nicht zu vergessen: Die kör­
perliche Fitness – Berufe in der Pflege sind in der Regel keine Schreibtischjobs, auch wenn die moder­
ne Technik schon für einige Arbeitserleichterung sorgt.
Ob es dann ein Beruf mit grundpflegerischem Schwerpunkt sein soll oder doch lieber die akademi­
sche Laufbahn, hängt immer von der persönlichen Vorliebe ab. Fest steht auf jeden Fall, dass die
Berufe in der Gesundheits­ und Pflegebranche viele Möglichkeiten bieten und zukunftssicher sind.
Denn aufgrund der demografischen Entwicklung gibt es jetzt schon einen Mangel an Fachkräften,
während es in Zukunft immer mehr Pflegebedürftige geben wird. (mü)
Foto: nobeastsofierce/fotolia
10
Titel
Einen sicheren Job aufgeben und in einer völlig anderen Branche noch einmal den Neustart wagen? Ute hat sich das getraut. Sie wechselte von der festange­
stellten Mediendesignerin zur angehenden Gesundheits­ und Krankenpflegehelferin und tauschte damit den Schreibtischstuhl gegen ein paar „gute Schuhe“,
in denen sie jetzt täglich im Universitätsklinikum Jena unterwegs ist.
Station statt Schreibtisch
Gesundheits­ und Krankenpflegehelfer unter­
stützen Pflegefachkräfte bei der Versorgung
und Pflege von Patienten.
Dauer: je nach Bundesland 1 bis 2 Jahre
Voraussetzungen: Einfühlungsvermögen,
Aufgeschlossenheit, Teamfähigkeit, Verant­
wortungsbewusstsein, körperliche Fitness,
Kommunikationsfähigkeit, psychische
Belastbarkeit und Freude am Umgang mit
Menschen
Chancen: Nach erfolgreichem
Abschluss kann die Aus­
bildung zum Gesundheits­
und Krankenpfleger, zum
Teil verkürzt, angeschlossen
werden.
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„Ich habe für mich als Mediendesignerin keine Perspektive mehr gesehen und
„Man muss gern mit Menschen arbeiten, muss auf sie eingehen können, darf
ich wollte etwas, was mir für die Zukunft mehr Sicherheit bietet“, begründet
aber auch nicht alles an sich heran lassen“, weiß Ute. Wichtig sei, bei der
Ute den Schritt zurück in die Ausbildung. „Die Arbeit in der Gesundheits­ und
Arbeit auch in stressigen Momenten konzentriert zu sein und nach der Arbeit
Krankenpflege hatte mich auch schon früher interessiert und schien mir jetzt
abzuschalten. Für sie klappt das bis jetzt richtig gut, allerdings hatte sie auch
eine gute Alternative.“ Ute hatte nach der Schule schon einmal ein Praktikum
noch keine wirklich schlimme Situation, wie einen Sterbefall in ihrer Schicht.
in diesem Bereich absolviert und wusste also schon ein bisschen, was auf sie
„Angst davor habe ich aber nicht, in der Regel hat man auch auf Station immer
zukommen würde. Die Arbeit als Gesundheits­ und Krankenpflegehelfer be­
jemanden, der einem zur Seite steht und mit dem man reden kann. Außerdem
inhaltet die Grundpflege der Patienten. Das heißt, Ute wäscht die Patienten,
gibt es auch in der Berufsschule Seminare dazu.“ Hauptsächlich geht es in der
hilft ihnen beim Anziehen, reicht ihnen das Essen und unterstützt die
Theorie um Anatomie, Physiologie und Krankheitsbilder. Die Ausbildung zum
Pflegefachkräfte. „Ich darf auch den Blutzuckerspiegel messen, Medikamente
Gesundheits­ und Krankenpflegehelfer dauert nur ein Jahr. Da ist das schon
verabreichen, die schon rausgesucht worden sind und subkutane Spritzen ge­
ein recht sportliches Programm. Zwar geht man dabei nicht ganz so in die
ben, wie zur Thromboseprophylaxe oder Insulinspritzen.“ Außerdem über­
Tiefe, wie zum Beispiel in der dreijährigen Ausbildung zum Gesundheits­ und
nimmt sie anfallende Aufgaben auf der Station. Wie Betten machen,
Krankenpfleger, und hat eher einen makroskopischen Überblick, aber es ist
Schmutzwäsche einsammeln oder in der Küche helfen. „Man ist eben immer
eben auch nicht viel Zeit. Man schreibt von Anfang an Leistungskontrollen und
dort, wo gerade Hilfe gebraucht wird.“ Man müsse für die Arbeit auf Station
hat bis zu den Prüfungen kaum Zeit, Versäumtes nachzuholen.“ Den prakti­
zwar schon körperlich fit und gut zu Fuß sein; dank moderner Technik, mit der
schen Teil ihrer Ausbildung absolviert Ute auf verschiedenen Stationen und in
man zum Beispiel die Betten auf eine bequeme Arbeitshöhe hochfahren kön­
ambulanten Einrichtungen. „Ich war zu Beginn vier Monate in der Kardiologie,
ne, sei es heute aber nicht mehr so anstrengend wie noch vor 20 Jahren.„Ich
dann einen Monat in der Geriatrie und bin jetzt im ambulanten Dienst.“ Zum
habe mir gleich zu Beginn gute Schuhe gekauft und noch nie Rücken­
Abschluss wartet noch die Chirurgie der gynäkologischen Station. „Jeder
schmerzen gehabt.“ Am liebsten arbeitet Ute mit den Patienten. „Als Azubi
Bereich hat dabei seine Besonderheiten. Bis jetzt gab es noch nichts, was ich
hat man da auch noch ein bisschen mehr Zeit und kann mehr auf ihre
langweilig fand oder was mir keinen Spaß gemacht hat.“ Deshalb steht für Ute
Bedürfnisse eingehen, ihnen einfach mal zuhören und manchmal allein damit
jetzt schon fest, dass sie ab September in die Ausbildung zum Gesundheits­
schon helfen. Dadurch bekommt man selbst auch unheimlich viel zurück.“
und Krankenpfleger wechseln wird. „Ich hoffe, dort gleich in das zweite Lehr­
Natürlich gibt es in einem Krankenhaus aber nicht nur gutgelaunte Patienten.
jahr einsteigen zu können.“ (mü)
Foto: Universitätsklinikum Jena
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
(m/w)
Titel
11
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Starke Erkältung, der Magen rebelliert, eine Grippewelle rollt an – viele sparen sich bei „kleineren“ Wehwehchen den Weg zum Arzt und lassen sich lieber in
der Apotheke beraten. Dort stehen neben den Apothekern vor allem Pharmazeutisch­technische Assistenten (PTA) bereit, um die Kunden umfassend zu beraten
und ihnen die Wirkungsweise der Arzneimittel zu erklären. DIE SCHULE Mühlhausen und Erfurt bietet seit Jahren erfolgreich die Ausbildung zum PTA an.
Ausbildungsstart ist der 1. August 2014.
PTA: Berater in der Apotheke
Die Pharmazeutisch­technischen Assistenten sind die rechte Hand des Apo­
Beispiel Salben, Kapseln oder Teemischungen, machen PTA zu unverzichtbaren
thekers und Experten rund um Arzneimittel, Kosmetika, pharmazeutische
Mitarbeitern in der Apotheke. Menschen zu helfen und das Arbeiten im Team
Produkte und Gesundheitsartikel. Die Herstellung von Arzneimitteln, wie zum
kennzeichnen den Beruf des PTA.
Die zweieinhalbjährige Ausbildung zum PTA ist sehr praxisorientiert und be­
inhaltet ein halbjähriges Apothekenpraktikum. Voraussetzung für die Ausbil­
dung ist der Realschulabschluss. Viele Abiturienten entscheiden sich für die
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Ausbildung
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mit
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PTA­Ausbildung, um sich auf das Pharmaziestudium vorzubereiten und erste
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Einblicke in den Apothekenalltag zu gewinnen.
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In der Ausbildung stehen neben der Arzneimittelkunde auch Fächer wie all­
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PTA lernen in der schuleigenen Lehrapotheke, Beratungsgespräche durchzu­
Kompressionsstrümpfen in der Apotheke.
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Titel
13
Wenn Kristin „am Tisch“ steht, dann hat sie zwar auch Besteck in der Hand, aber ans Essen denkt sie dabei nicht. Im Gegenteil, was sie dort serviert bekommt,
ist eher schwere Kost, vor allem für die, die einen empfindlichen Magen haben. Kristin ist Operationstechnische Assistentin und steht als rechte Hand des
Operateurs in der ersten Reihe, wenn dieser sich mit Skalpell und Co in tiefere Schichten wagt.
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Operationstechnische Assistenten bereiten
Operationseinheiten vor und assistieren bei
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Dauer: 3 Jahre
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„Irgendwas im Bereich Gesundheit“ – die Vorstellung, die Kristin von ihrer
Orthopädie und Unfallchirurgie, deswegen kommen zum Beispiel auch
beruflichen Zukunft hatte, waren noch nicht sehr präzise, als sie auf Aus­
Hammer, Meißel und Säge zum Einsatz. Das klingt merkwürdig, aber gehört
bildungsplatzsuche einen Berufsinfomarkt besuchte. „Operationstechnische
eben genauso dazu wie Implantate und Prothesen.“ Auch die bereitet Kristin
Assistentin kannte ich bis dahin noch gar nicht, aber es schien das Richtige zu
vor. „Während der Operation warte ich dann auf die Anweisungen des
sein. Ich habe mich ausführlicher informiert und schließlich auch dafür bewor­
Operateurs und reiche ihm das, was er benötigt.“ Mit dem Patienten selbst
ben“, sagt sie rückblickend. Als OTA wird man speziell für die Arbeit im OP aus­
kommt sie dabei kaum in Berührung. „Wenn er zu uns in den Saal gefahren
gebildet. Allerdings steht man als Azubi nicht sofort im OP. In den ersten
wird, liegt er meist schon in Narkose, und bevor er wieder richtig wach wird,
Monaten ist man nur in der Schule. Dort geht es vor allem um die Operations­
ist er schon im Aufwachraum.“ In der Regel sind es für Kristin und ihre Kollegen
lehre, Anatomie, Gesundheitslehre, Hygiene und Erste Hilfe. „Man muss zwar
vier OPs pro Schicht. „Wie lang jede einzelne dauert, hängt natürlich vom je­
einiges lernen, aber mir ist es nicht schwer gefallen“, findet Kristin. „Ich selbst
weiligen Fall ab. Das Einsetzen einer Hüftprothese zum Beispiel dauert unge­
hatte nur mit den vielen lateinischen Begriffen der Anatomie anfangs ein paar
fähr eineinhalb Stunden, bei Komplikationen auch länger. Das ist auch körper­
Probleme, aber da fuchst man sich mit der Zeit rein.“ Der erste Praxiseinsatz
lich anstrengend, schließlich kann ich mich nicht mittendrin einfach mal
steht dann nach einem halben Jahr an. Da geht es zunächst darum, sich einen
hinsetzen. Und man muss auch immer bei der Sache sein und konzentriert ar­
Überblick zu verschaffen und die Abläufe kennenzulernen. Das erste Mal rich­
beiten, auch mal in der Nacht. Aber das ist zum Glück nicht so oft. Wir arbei­
tig mit am Tisch bei einer laufenden OP stand Kristin im zweiten Lehrjahr. „Es
ten hier eigentlich nur in Früh­ und Spätschichten.“ Statt einer regulären
war eine Schilddrüsen­OP, das scheint zwar nicht so spektakulär, aber wenn
Nachtschicht hat Kristin regelmäßig Rufbereitschaft. Das heißt, sie darf zwar
ein Mensch da so vor einem liegt und aufgeschnitten wird, ist das schon ein
nach Hause gehen, muss aber im Notfall innerhalb von 30 Minuten wieder ar­
komisches Gefühl.“ Sie habe sich aber schnell daran gewöhnt und die
beitsbereit im Krankenhaus sein. „Das stört mich aber alles nicht. Natürlich
Ausbildungszeit erfolgreich gemeistert.
kann es auch mal stressig werden, speziell wenn man viel hin und her laufen
muss, oder ein Notfall zu versorgen ist. Da ist es dann wichtig, gut zusammen­
Im Anschluss daran bekam Kristin eine Stelle im Waldkrankenhaus Eisen­
zuarbeiten. Ich bin hier gut in das Team hineingewachsen und fühle mich so
berg. „Eine der Hauptaufgaben hier ist jetzt, die Operationen zu betreuen und
wohl, dass ich das auf jeden Fall noch eine Weile machen möchte. Ob ich spä­
zu dokumentieren. Morgens, noch bevor ein Arzt den OP­Saal betritt, lege ich
ter noch eine Weiterbildung mache oder studiere, weiß ich noch nicht,
unter anderem die Instrumente bereit. Unser Schwerpunkt hier liegt auf
Möglichkeiten gibt es einige.“ (mü)
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
Foto: Waldkrankenhaus Eisenberg
14
Titel
Wenn im Pflegezentrum Schloss Bischofstein die Herzen der betagten Damen ein bisschen höher schlagen, ist Altenpflegerazubi Enrico meist nicht weit. Unter
dem gesamten Pflegepersonal ist er nämlich der Hahn im Korb und vor allem bei den Bewohnerinnen des Hauses beliebt. Enrico zeigt, dass Mann sich in einem
traditionellen Frauenberuf nicht nur behaupten, sondern auch ausgesprochen wohl fühlen kann.
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Altenpfleger pflegen, betreuen und beraten
hilfsbedürftige ältere Menschen.
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Geduld, psychische Belastbarkeit, Konflikt­
fähigkeit, Freude an der Arbeit mit und für
Menschen, gute Kommunikationsfähigkeit und
hohes Verantwortungsbewusstsein
Chancen: Altenpfleger arbeiten in
Altenwohn­ und Pflegeheimen,
für ambulante Pflegedienste
oder in Krankenhäusern und
Reha­Kliniken. Weiterbildun­
gen sind zum Beispiel im
Bereich Pflegedienst­
leitungen möglich.
leger
Altenpf )
(m/w
Enrico fand seinen Traumberuf Altenpfleger über einen kleinen Umweg. „Ich
wichtiger als gute Noten sei jedoch das Zwischenmenschliche. „Man muss die­
habe erst Koch gelernt und auch in diesem Beruf gearbeitet. Ich hatte dabei
sen Beruf einfach gern machen, sonst lohnt sich auch das Lernen nicht. Es geht
schon viel mit älteren Menschen zu tun und gemerkt, dass mir das eigentlich
nicht nur um die Grundbedürfnisse, sondern auch darum, dass sich die Be­
mehr Spaß macht, als in der Küche zu stehen.“ Deshalb hat er schließlich die
wohner wohlfühlen und individuell betreut werden.“ Etwas, das Enrico beson­
Kochschürze an den Nagel gehängt und begonnen, als ungelernte Pflegekraft
ders viel Spaß macht.
zu arbeiten. „Bald war klar, dass das wirklich genau mein Ding ist und ich woll­
te dann auch eine ordentliche Ausbildung in diesem Beruf.“ Mit dem Pflege­
In einem Altenpflegeheim verbringen die Menschen in der Regel ihren
zentrum in Lengenfeld unterm Stein war auch schnell der passende Arbeit­
Lebensabend. Sie kommen oft aus kritischen Situationen, sind zum Teil
geber gefunden. Seit gut einem halben Jahr kümmert sich Enrico hier um die
schwerstpflegebedürftig, verhaltensauffällig oder können sich nur noch ein­
zur Zeit 31 Bewohner. „Als Azubi fängt man erstmal mit der Grundpflege an,
geschränkt mitteilen. „Das ist viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsver­
hilft beim Waschen, Anziehen, Essen und beim Toilettengang. Berührungs­
mögen gefragt, auch im Umgang mit den Angehörigen, für die ein Altenpfleger
ängste darf man dabei natürlich nicht haben. Ich wusste auch nicht, ob ich da­
häufig der wichtigste Ansprechpartner ist.“ Auch das sei nicht immer einfach.
mit wirklich klar komme, ich hab es eben einfach versucht und gemerkt, dass
„Und dann gehört es natürlich dazu, dass die Bewohner irgendwann sterben.
das kein Problem für mich ist.“
Man muss wissen, auf was man sich einlässt, und wie man damit umgeht.“
Kolleginnen, Enrico ist hier tatsächlich der einzige Mann unter den Pflege­
werden aber auch das Überwachen der Vitalwerte, das Verabreichen von
kräften. Ein Problem sei das aber nicht, eher im Gegenteil. „Enrico kommt
Medikamenten und das Wechseln von Verbänden zu seinen Aufgaben gehö­
nicht nur bei den Bewohnerinnen gut an, sondern ist auch im Team beliebt“,
ren. „Ich muss außerdem lernen, das Verhalten der einzelnen Bewohner ein­
sagt Pflegedienstleiterin Maria Eckardt. Ein wichtiger Aspekt, denn als Alten­
zuschätzen und dementsprechend zu handeln.“ Dazu braucht man nicht nur
pfleger wird Enrico später auch administrative Aufgaben übernehmen, das
viel Erfahrung, sondern auch viel Hintergrundwissen. Das bekommt Enrico in
heißt unter anderem, selbst Personal einzuteilen und anzuleiten. „Ich könnte
der Berufsschule in Mühlhausen vermittelt. Anatomie, Krankheitslehre, Pfle­
dann zum Beispiel auch eine Weiterbildung zum Pflegedienstleiter machen,
ge, Gesetzeskunde, Arzneimittellehre, Psychologie und praktische Übungen –
aber dann ist man natürlich nicht mehr so nah am Menschen, das würde ich
der Lehrstoff ist sehr umfangreich und endet mit dem Staatsexamen. Viel
jetzt erst mal noch nicht wollen.“ (mü)
Foto: Pflegezentrum Schloss Bischofstein
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
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Enrico hilft es, viel mit seinen Kolleginnen darüber zu reden. Apropos
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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
Titel
17
WiYou∙Lexikon
Kauf∙leu∙te im Ge∙sund∙heits∙we∙sen (m/w)
Ein „Mir­tut­nichts­mehr­weh“ to go bitte. Nein, auch wenn es vielleicht so klingt, Kaufleute für Gesund­
heitswesen stehen nicht etwa hinter der Theke und verkaufen Gesundheit, auch keine Pillen oder Pflaster.
Sie arbeiten in der Verwaltung, wo sie Dienstleistungen und Geschäftprozesse planen und organisieren,
Leistungen abrechnen, Patientendaten erfassen oder Aufgaben im Marketing und im betrieblichen Quali­
tätsmanagement übernehmen. Voraussetzung: In der Regel wird die Hochschulreife verlangt. Wichtig
sind zudem gute Noten in Mathe, Deutsch, Wirtschaft und Recht sowie serviceorientiertes Arbeiten, gute
Kommunikationsfähigkeit und Verschwiegenheit. Chancen: Du arbeitest in Krankenhäusern, Vorsorge­
und Rehabilitationseinrichtungen, medizinischen Labors, Arztpraxen oder auch bei Krankenversicherungen
und Rettungsdiensten.
Chi∙rur∙gie∙me∙cha∙ni∙ker (m/w)
Damit der Arzt im OP nicht mit leeren Händen dasteht, sorgst du als Chirurgiemechaniker für ständigen
Nachschub an Operationsbesteck, Endoskopen, Implantaten oder anderen medizinischen Geräten und
Instrumenten. Für deren Produktion bearbeitest du zum Beispiel Kunststoffe oder Metalle, baust medi­
zinisch­chirurgische oder kosmetische Geräte zusammen und montierst optische und elektronische
Bauteile. Voraussetzung: Für die dreieinhalbjährige Ausbildung solltest du Interesse an und gute Noten
in Mathe, Physik und Technik mitbringen. Außerdem sind handwerkliches Geschick und zeichnerisches
Talent gefragt. Chancen: Du arbeitest in Handwerks­ oder Industriebetrieben. Eine Weiterbildung zum
Meister ist ebenso möglich wie die Spezialisierung auf einzelne Bereiche, wie etwa EDV oder Elektro­
technik.
Or∙tho∙pä∙die∙schuh∙ma∙cher (m/w)
Wer von Natur aus gut zu Fuß ist, hat Glück, alle anderen führt ihr Weg früher oder später zum Ortho­
pädieschuhmacher, dem Fachmann, wenn es um Fußbandagen, ­prothesen und orthopädische Schuhe
geht. Er berät Kunden zu Fußleiden, vermisst und untersucht Füße, um maßangefertigtes Schuhwerk her­
zustellen und anzupassen, legt Bandagen an und führt Maßnahmen der Fußpflege aus. Außerdem über­
nimmt er die Absprache mit Fachärzten und kümmert sich um die Abrechnung mit Krankenkassen.
Voraussetzung: Einfühlungsvermögen, Geduld und gute Kommunikationsfähigkeiten sind wichtig im
Umgang mit Kunden. Zudem zählen handwerkliches Geschick und sorgfältiges Arbeiten. Chancen: Wer
später einmal den Schritt in die Selbstständigkeit wagen möchte, muss sich vorher zum Orthopädie­
schuhmachermeister weiterbilden.
Ret∙tungs∙as∙sis∙tent (m/w)
Ob Druckverband, Herz­Rhythmus­Massage oder Halskrause – als Rettungsassistent bist du in Notfällen
meist als erster ausgebildeter Lebensretter zur Stelle und führst diese oder andere Hilfemaßnahmen durch
bis ein Notarzt zur Stelle ist. Darüber hinaus transportierst du Patienten in Krankenhäuser, Reha­ oder
Pflegeeinrichtungen und erstellst Notfallprotokolle. Bist du gerade einmal nicht im Einsatz, dann reinigst
und überprüfst du das Rettungsfahrzeug, sodass es wieder voll einsatzfähig ist. Voraussetzung: Du bist
kommunikativ, körperlich fit und behältst auch in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf. Zudem inte­
ressierst du dich für medizinische Zusammenhänge. Chancen: Nach deiner zweijährigen Ausbildung fin­
dest du bei Kranken­ und Rettungsdiensten, städtischen Feuerwehren, Blutspende­ oder speziellen
Katastrophendiensten beschäftigt.
Mo∙to∙lo∙ge (m/w)
Joggen gegen Traurigkeit? Klettern gegen Zukunftsängste? Yoga gegen Krebs? Mit Fragen wie diesen be­
schäftigen sich Motologen, wenn sie mit körperlichen Bewegungen auf die Psyche einwirken und so Ent­
wicklung oder Heilung beeinflussen wollen. Sie forschen, erstellen Konzepte, Therapien und Methoden,
und führen sie selbst mit Patienten durch oder lehren sie. Voraussetzung: Einfühlungsvermögen, Kontakt­
freude, psychische Stabilität, Ausdauer, Durchsetzungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein sind
wichtig. Die Ausbildung erfolgt über ein Hochschulstudium im Bereich Motologie. Chancen: Gefragt sind
Motologen in Kindergärten, Fördereinrichtungen, Kliniken, psychotherapeutischen Praxen und Beratungs­
stellen oder in der Aus­ und Weiterbildung. (mü)
Illustration: Elena Kozlova/123rf.com
Studium
Medizin
Studieren bis der Arzt kommt
oder doch lieber in die Verwaltung? Das ist hier die Frage, wenn es um deine Hochschulausbildung in der Gesundheits­ und Pflegebranche geht. Neben dem
klassischen Medizinstudium kannst du nämlich auch im Gesundheits­ und Sozialwesen durchstarten – nicht nur für diejenigen eine Alternative, die eigentlich
kein Blut sehen können.
Zur Zeit sind etwa 13.000 Ärzte im Freistaat tätig und sie alle haben einen
an über 25 Wissenschafts­ und Forschungsinstitute.
langen und anspruchsvollen Ausbildungsweg hinter sich, denn ein Medizin­
studium hat es wirklich in sich. Und dabei spielt es zunächst keine Rolle, ob
Doch egal, wo du studierst und wo du mal praktizieren möchtest, die Stu­
du später Zuckerkranke, Zähne oder Zebras behandelst, denn egal, ob Human­,
dieninhalte selbst sind für jede Fachrichtung bundeseinheitlich geregelt. Und
Zahn­ oder Veterinärmedizin – auf dich warten zehn Semester Regelstudien­
sie bedeuten in jedem Fall eine erhöhte Dosis Naturwissenschaft: Ein Faible
zeit, voll gepackt mit allem, was es rund um Ursachen, Linderung, Heilung und
für Biologie, Chemie und Physik solltest du also auf jeden Fall haben – sonst
Vorbeugung von Krankheiten bei Mensch und Tier zu lernen gibt.
wird schon der erste Studienabschnitt, das so genannte vorklinische Studium
vom ersten bis vierten Semester – eine bittere Pille. Anatomie, Medizinische
Jede Hochschule hat dabei aber ganz eigene Spezialisierungen. Im Freistaat
Terminologie, Naturwissenschaften, Psychologie/Soziologie, Physiologie wer­
ist das Medizinstudium nur an der Friedrich Schiller Universität Jena – und
den dich ab dem ersten Studientag begleiten. Nicht zu unterschätzen ist dabei
zwar beschränkt auf Human­ und Zahnmedizin – möglich. Mit den Medizin­
auch das „Fachchinesich“, das in diesem Fall eher ein Fachlatein ist, denn da­
studiengängen belegt Jena übrigens im Hochschulranking regelmäßig die vor­
ran kommst du nicht vorbei, wenn es um medizinische Terminologien geht.
deren Ränge, mit der Zahnmedizin sogar den Spitzenplatz. Dabei punktet man
Ebenso wichtig ist ein gutes Englisch, da du sonst in der Forschungsliteratur
unter anderem mit der guten Betreuung der Studierenden und der Anbindung
verloren bist.
Foto: Peter Atkins/fotolia
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
Titel
19
hast du zwar, und du möchtest auch in Richtung Gesundheitsbranche studie­
ren, aber so richtig Arzt ist doch nicht so dein Ding? Keine Sorge, es gibt Alter­
nativen.
Fachhochschule Nordhausen:
Studiengang Gesundheits­ und Sozialwesen
Hier im Freistaat bietet zum Beispiel die Fachhochschule Nordhausen den
Studiengang Gesundheits­ und Sozialwesen an. Während sich die Medizin
vorwiegend mit dem Erkennen und Behandeln von Krankheiten befasst, geht
es hier um alles, was mit Fördern und Erhalten von Gesundheit zu tun hat, be­
ziehungsweise um soziale Dienstleistungen und Konzepte. Dazu gehören zum
Beispiel die gesetzlichen Krankenversicherungen, die dafür sorgen, dass du
deinen Arztbesuch nicht cash bezahlen musst; Pflegedienste, die dich unter­
stützen, wenn du aufgrund einer körperlichen Einschränkung Hilfe im Alltag
brauchst oder auch Antigewaltprogramme, wenn Mobbing an deiner Schule
ein Problem ist.
So werden für dich als Gesundheits­ und Sozialwissenschaftler deine Aufga­
ben später darin bestehen, Analysen, Konzepte, Projekte und Maßnahmen
zur Gesundheitsförderung und Prävention im Gesundheitswesen zu entwi­
ckeln, diese zu leiten, beziehungsweise durchzuführen und deren Ergebnisse
zu überprüfen. Deshalb gehören zu deinen Studieninhalten nicht die prakti­
schen Tätigkeiten, wie Krankenpflege oder ähnliches, sondern theoretische
Grundlagen für das Gesundheits­ und Sozialwesen. Im ersten Studienabschnitt
(erstes und zweites Fachsemester) sind das unter anderem angewandte
Human­, Gesundheits­ und Sozialwissenschaften, wie Psychologie, Pädagogik,
Soziologie und Sozialmedizin sowie Grund­
lagen sozialer und gesundheitlicher Dienst­
.Das Studium der Humanmedizin ist durch.
leistungen, wie zum Beispiel Institutionen
.die Approbationsordnung für Ärzte (ÄAppO).
und Organisationsformen, Sozialpolitische
.bundeseinheitlich geregelt und wird auf Grundlage.
Grundlagen, Sozialarbeitswissenschaft und
.der Studienordnungen der einzelnen Hochschulen.
Berufsethik. Ebenso gehören Wissenschaft­
.durchgeführt..
liche Methoden und Informatik, Rechtswis­
senschaft und Management dazu.
Im zweiten Studienabschnitt (drittes bis
sechstes Fachsemester) sollst du das schon Gelernte vertiefen und darin ge­
Hast du das erste Studierstück gemeistert und auch das Pflichtpraktikum ab­
schult werden, vernetzend zu denken – in der Hochschulsprache heißt das
solviert, folgt im fünften bis zehnten Semester dann das klinische Studium.
interdisziplinär und bedeutet, verschiedene Themengebiete miteinander zu
Auch wenn du in der Humanmedizin eine bestimmte Facharztrichtung an­
verknüpfen. Zum Beispiel wenn es darum geht, Präventionsprogramme für
strebst, hier bekommst du erstmal das komplette Programm serviert, von
Krankenkasse zu organisieren: Da müssen unter anderem Erkenntnisse aus
Anästhesiologie, Chirurgie, Epidemiologie bis zu Mikrobiologie, Toxikologie
der Gesundheitsforschung mit rechtlichen und betriebswirtschaftlichen
und Virologie ebenso wie Psychologie, Patientenbetreuung und auch Ge­
Vorgaben verbunden werden. Es reicht also nicht, wenn du dich nur in einem
schichte und Ethik der Medizin.
bestimmten Gebiet auskennst. In Nordhausen wird durch den Zusatz Sozial­
wissenschaften zudem ein besonderer Schwerpunkt auf eben diesen sozialen
Das ist zwar schon eine ganze Menge Theorie, reicht für einen Abschluss als
Bereich gelegt. Hast du dir das notwendige Wissen angeeignet, schließt du
Arzt noch trotzdem noch nicht aus. Deshalb gilt es, während des gesamten
dein Studium im sechsten Semester mit der Bachelorarbeit ab und darfst dich
Studiums immer wieder praktische Erfahrung zu sammeln. Unter anderem in
dann ganz offiziell Bachelor of Arts (Health and Social Services) nennen.
Übungskliniken (Skills Labs) an Phantomen (Übungsmodellen) und Schauspiel­
patienten sowie in verschiedenen Pflichtpraktika und der sogenannten
Du siehst, es gibt auch über die Hochschulen verschiedene Wege, die in die
Famulatur, bei der du für ein Jahr als Arzt im Praktikum (AIP) mit Stethoskop
Gesundheitsbranche führen. Es muss eben nicht unbedingt der Arzt sein.
bewaffnet auf „echte“ Patienten losgelassen wirst. Dabei entscheidet sich
(mü)
dann auch, in welcher Fachrichtung du später arbeiten wirst.
Ein Ausbildungsprogramm, das nicht zu unterschätzen und dabei auch nicht
ww.uni­jena.de
für jeden zugänglich ist: Die Vergabe der Studienplätze erfolgt durch eine zen­
trale Vergabestelle und verlangt unter anderem einen Numerus Clausus. Den
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
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Money, Money, Money
Lehrjahre sind keine Herrenjahre! Ja, das wissen wir. Und dass man in der
Regel während seiner betrieblichen Ausbildung zwar eine Menge lernt, aber
keine Unmengen verdient, ist auch nichts Neues. Nur wer sind eigentlich die
bestbezahlten Azubis? Wer muss mit einer eher geringen Ausbildungs­
vergütung auskommen? Und wo fängt „gering“ eigentlich an?
Wie viel verdient denn ein Azubi in Deutschland? Durchschnittlich 708 Euro
im Monat, wenn er einen Ausbildungsvertrag zum Beispiel in Thüringen oder
einem anderen neuen Bundesland unterschrieben hat, in den alten Bundes­
ländern sind es 59 Euro mehr. Aber bevor du jetzt überstürzt den Umzug gen
Westen planst: Hierbei handelt es sich nur um Durchschnittswerte. Das heißt,
du kannst in Hessen auch weniger verdienen als in Thüringen, das ist abhängig
vom jeweiligen Ausbildungsbetrieb.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat für das Jahr 2013 die durchschnitt­
lichen tariflichen Ausbildungsvergütungen für insgesamt 184 Berufe in West­
und 152 Berufe in Ostdeutschland ermittelt und die „Spitzenverdiener“ ge­
kürt. In Westdeutschland sind das mit durchschnittlich 999 Euro die Maurer,
in Ostdeutschland mit 935 die Kaufleute für Versicherungen und Finanzen –
in diesem Beruf gab es übrigens keine Unterschiede zwischen den Regionen.
Für die Floristen, Friseure und Gärtner sah es hingegen eher mau aus, sie lie­
gen in West und Ost weit unter dem Durchschnitt. Insgesamt waren
Öffentlicher Dienst und Berufe in Industrie und Handel die klaren Gewinner,
während Handwerk und Landwirtschaft die Schlusslichter bildeten.
Vergütungsunterschiede gab es übrigens auch zwischen männlichen und
Tiefbaufacharbeiter/in
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weiblichen Auszubildenden. In Westdeutschland bekamen junge Männer
durchschnittlich 781 Euro, die jungen Frauen nur 745 Euro. In Ostdeutschland
gab es für die Damen mit 674 Euro gut 50 Euro weniger als für ihre männli­
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Wer weniger als 325 Euro monatlich verdient, zählt zu den Gering­
verdienern und muss selbst keine Sozialversicherungsbeiträge zah­
len. Alle, die über dieser Grenze liegen, müssen den sogenannten
Arbeitnehmerbeitrag zur Sozialversicherung leisten und, bei hohen
Ausbildungsvergütungen, gegebenenfalls auch Lohnsteuer zahlen.
Foto: jogyx/fotolia
Aus der Rubrik
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Schwerpunkt
Die Welt der
Bits und Bytes
Es ist noch gar nicht allzu lange her, dass ein Computer mit schlechteren Rechenleistungen eines
heutigen PCs ein gesamtes Haus füllte. In eine Spielekonsole vom Anfang der neunziger Jahre wurde
eine Art überdimensionale Kassette geschoben, damit ein wenige Kilobyte großes Spiel gestartet wer­
den konnte. Heute geht nichts mehr ohne die Informationstechnik. Selbst mit den einfachsten Handys
kannst du im Netz surfen. Informationen stehen dir überall und jederzeit nahezu uneingeschränkt zur
Verfügung. Von den Leistungen der Grafikabteilung deines heimischen Rechners mal abgesehen – im
Prinzip hat jeder ein kleines Büro bereits als Schüler zu Hause stehen. Tabellenkalkulation,
Textbearbeitung, Kontaktverwaltung und über das Internet und seine spezifischen Entwicklungen wie
Facebook und Co. bist du permanent mit all deinen Freunden verbunden. Wir sind quasi umgeben
von Bits und Bytes und Apps und …
Die IT­ Branche hat deshalb einen unglaublichen Bedarf an jungen Fachkräften – sowohl Akademiker
aus den Unis und FHs, als auch IT­Kaufleute, Systeminformatiker oder Fachinformatiker. Auch wenn
es nicht direkt mit der Programmierung in Zusammenhang steht – die IT­Branche bietet genauso an­
deren Berufsgruppen Perspektiven. Zum Beispiel werden Mikrotechnologen in der Chipherstellung
benötigt, Elektroniker der Fachrichtung Informations­ und Telekommunikationstechnik planen und
installieren Anlagen wie Sicherheits­ und Telekommunikationssysteme und IT­System­Elektroniker in­
stallieren und konfigurieren Systeme, Komponenten und Netzwerke, die aus der IT­Technik kommen.
Dazu zählen neben normalen PCs auch Sicherheitsanlagen, Telefonanlagen oder andere miteinander
vernetzte Systeme.
Es entstanden also in den vergangenen Jahren eine Vielzahl interessanter Berufe – egal ob im
Studium oder über eine duale Ausbildung. Die Unternehmen der Branche werden auch in den kom­
menden Jahren weiterhin Nachwuchs benötigen. Deine Chance, hier deine Zukunft zu suchen. Fit soll­
test du dafür natürlich in den naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathe und Physik sein und ein
Plan von Computern, Internet und Netzwerken schadet genauso wenig. Dann steht dir eigentlich
nichts mehr im Weg, damit du bei den Erfindungen der Zukunft dabei sein kannst. (rw/mü)
Foto: photolars/fotolia
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
Foto: ...
Schwerpunkt
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Mal noch schnell im Social­Media­Kanal auf „Gefällt mir“ drücken, beim Onlinekaufhaus den virtuellen Warenkorb füllen und per Live­Chat mit dem Prof über
die letzte Klausur sprechen – der Webprogrammierer macht es möglich. Also nicht der, sondern die, denn einer allein würde es wohl kaum schaffen – Allein
von Deutschland aus machen sich nämlich über 15 Millionen Websites hinaus ins World Wide Web. Ganz schön viel zu tun für die Profis an der Tastatur, wie
den 25­jährigen Daniel.
Profiprogrammierer
Studium
ndte
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A
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Informa
Daniel studiert an der Fachhochschule Erfurt Angewandte Informatik.
Daniel fand bei Kingnetz, einem Erfurter Unternehmen für Internetmarke­
Warum? Weil er sich schon als Kind für Computer interessiert hat. „Ich habe
ting und Suchmaschinenoptimierung einen passenden Praxispartner. „Wir
aber nicht nur gespielt, sondern selbst schon kleine Programme entwickelt und
haben hier ein sehr breites Spektrum rund um die Webprogrammierung und
eigene Seiten geschrieben. Es war immer klar, dass ich auch beruflich mal in
auch als Praktikanten schon umfangreiche Aufgaben und Einblicke. Ich arbeite
die IT­Richtung gehen werde.“ Daniel entschied sich für den Weg über eine
dabei direkt an der Umsetzung mit. Das heißt, wenn ein Kunde zum Beispiel
Hochschulausbildung. „Ich habe an einer Uni mit angewandter Informatik an­
ein neues Kommunikationstool haben möchte, übernehme ich die entspre­
gefangen, dann aber an die Fachhochschule gewechselt.“ Im Nachhinein der
chende Programmierung. Außerdem bauen wir hier auch eigene Seiten ganz
richtige Schritt, weil an der FH die Praxis mehr im Vordergrund stehe. „Wir sind
neu auf. Bei einer war ich selbst von Anfang an mit dabei, das macht schon
weniger Informatiker sondern eher Programmierer. Das heißt, der Schwerpunkt
ein bisschen stolz und vor allem Spaß. Soviel immerhin, dass Daniel auch über
liegt nicht so sehr auf Mathe und den Hintergrundinformationen, sondern auf
sein Praktikum hinaus weiter bei Kingnetz am Rechner sitzt. „Ich wurde hier
der Anwendung. Ich habe zwar auch Spaß an der Theorie, aber in erster Linie
als Werkstudent übernommen, das ist natürlich eine tolle Möglichkeit, neben
möchte ich eben programmieren.“ Man muss übrigens keine besonderen
dem Studium weiter Erfahrungen zu sammeln.“ Und das sei sehr wichtig. Denn
Vorkenntnisse für dieses Studium mitbringen. „Natürlich sollte man gern mit
auch, wenn man an der FH praxisnah ausgebildet wird, gibt es einfach Dinge,
IT­Technik arbeiten, aber alles, was man zum Bestehen der Prüfungen braucht,
die man nur im Unternehmen lernt, wie zum Beispiel bestimmte Programme
lernt man in den Seminaren und Vorlesungen.“
oder den Umgang mit Kunden. Und man knüpft schon erste Kontakte zu mög­
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
lichen Arbeitgebern, das ist auch sehr viel wert.“ An der FH stehen im fünften
Nach den ersten zwei Semestern musste sich Daniel dann zwischen Inge­
und sechsten Semester das Bachelorprojekt und die Bachelorarbeit an. Daniel
nieurinformatik, Medieninformatik und Wirtschaftsinformatik für einen
hat beides miteinander verbunden. „Mein Thema ist die Visualisierung von
Schwerpunkt entscheiden. „Viele Informatiker wollen später in die Spiel­
Daten auf Webplattformen. Dabei geht es darum, große Datenmengen an­
entwicklung, da ist man mit Medieninformatik einfach schon näher dran, denn
schaulich darzustellen.“ Auch, wie es nach dem Abschluss weiter geht, weiß
dort geht es auch in die ästhetische Richtung; um Filme, 3D­Programme und
er schon. „Ich werde auf jeden Fall noch das zweijährige Masterstudium an­
Animation. Näher dran am Berufsleben sind Daniel und seine Kommilitonen
schließen. Auch wenn man mit dem Bachelor schon die Möglichkeit hat, ins
jetzt im fünften Semester im Praktikum, welches als Pflichtveranstaltung im
Berufsleben einzusteigen, ist man mit dem Master einfach noch besser qua­
Studienplan steht.
lifiziert.“ (mü)
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
Foto: Manuela Müller
24
Schwerpunkt
Telefone, Computer, Router, Server und die Kabel dazwischen – kaum ein Unternehmen kommt heute ohne Telekommunikations­ und Informationssysteme
aus, auch wenn die meisten Angestellten gar nicht wissen, welche Netzwerke sich da zwischen den verschiedenen Abteilungen entsponnen haben. Und das
müssen sie zum Glück auch nicht, denn auch dafür gibt es ja „Profis“ – die IT­Systemkaufleute zum Beispiel, so wie Sebastian.
IT´s Kaufmann
IT­System­Kaufleute konzipieren und realisieren
kundenspezifische Systemlösungen der IT­
Technik.
Dauer: 3 Jahre (Umschulung 2 Jahre)
Voraussetzungen: logisches Denken,
mathematisches Verständnis, genaues und
serviceorientiertes Arbeiten, Kontaktfreude
und Verhandlungsgeschick
Chancen: Man kann sich sowohl in die
buchhalterische wie auch in die
Informationstechnische
Richtung spezialisieren.
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S
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kaufleu
(m/w)
„Wenn beispielsweise ein Kunde für eine Außenstelle seines Unternehmens
technischen Beruf entschieden hat? „Das liegt zum einen daran, dass ich ei­
ein neues Netzwerk aufbauen möchte, kommt er zu mir. Wir besprechen
nen Beruf mit festen Arbeitszeiten wollte. – Als IT­Systemadministrator zum
dann, wie ein für ihn passendes Netzwerk aussehen kann, welche Geräte er
Beispiel hat man ja auch Bereitschaft – Und zum anderen hat mich einfach
dafür braucht und inwieweit das mit dem vorgegebenen Budget realisierbar
auch der kaufmännische Bereich interessiert.“
ist. Wenn der Kunde mit meinen Vorschlägen einverstanden ist, schreibe ich
ihm dafür ein Angebot.“ Sebastian kauft in Absprache mit dem Kunden auch
In der Berufschule arbeitet Sebastian meist an Projekten. „Das heißt Planung,
die benötigte Technik. „Selbst einrichten muss ich die dann nicht, aber das
Durchführung, Dokumentation, Präsentation zu einem bestimmten Themen­
kann für die IT­Systemkaufleute in anderen Unternehmen anders aussehen.
schwerpunkt.“ Außerdem gibt es regelmäßig Lehrgänge wie Webprogram­
Das hängt vom jeweiligen Arbeitgeber ab. Wir hier arbeiten dafür sehr viel
mierung oder Netzbetriebssysteme. In seinem Praxisunternehmen, dem sWs
mit Technikern zusammen.“ Neben den kaufmännischen Inhalten sollte Sebas­
computer erfurt, arbeitet Sebastian schon relativ selbstständig. Er verhandelt
tian sich natürlich dennoch mit der Informationstechnik auskennen. „Ich muss
mit Kunden, schreibt Angebote und kümmert sich auch um die Buchführung,
wissen, wie Rechner, Soft­ und Hardware aufgebaut sind, wie man sie instal­
die hinter den einzelnen Aufträgen steckt. Das Einzige, was dabei nicht ganz
liert und in Betrieb nimmt, oder wie eine Telefonanlage funktioniert. Eben al­
so viel Spaß mache, sei die „Ablage“, aber die gehöre nun mal dazu. „Wenn
les rund um Telekommunikations­ und Informationssysteme.“
man logisch denken kann, in Mathe fit und technisch interessiert ist, kommt
sich immer weiterentwickelt und man sich auch später ständig weiterbilden
teressiert, ist das aber kein Problem. „Ich mache nicht die klassische Ausbil­
muss.“
dung, sondern eine Umschulung. Die dauert nur zwei statt drei Jahre.“ In den
Inhalten unterscheiden sich beide nicht. „Ich bin nur gleich in das zweite Lehr­
Sebastian würde auch nach seiner Ausbildung gern weiter in diesem Beruf
jahr eingestiegen.“ Was er dadurch im ersten Jahr verpasst hat, musste Sebas­
arbeiten. „Zumindest erstmal für die nächsten Jahre. Man kann sich auf ein­
tian selbst nachholen. „Das waren aber nur drei Lernfelder. Und dafür, dass
zelne Bereiche spezialisieren und zum Beispiel mehr in Richtung Technik ge­
ich mir dann ein ganzes Jahr gespart habe, hat sich der Aufwand gelohnt.“
hen. Für mich wäre aber eher die Buchhaltung interessant. Und die funktio­
niert ja überall nach dem gleichen Prinzip, ich könnte also auch in anderen
Warum sich Sebastian bei seiner Technikbegeisterung nicht für einen rein
Foto: sWs computer erfurt
Branchen arbeiten.“ (mü)
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
man in beiden Bereichen gut mit. Aber man muss wissen, dass die IT­Branche
Für Sebastian, der sich auch privat für Rechner und alles was dazugehört in­
Dein Service
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der Ladevorschriften
• Umgang mit einem Warenwirtschaftssystem
• Durchführung von Inventuren
Voraussetzungen:
• Angehender Realschulabschluss oder vergleichbarer Abschluss
• Solides Fachwissen in naturwissenschaftlichen Fächern
• Sicherer Umgang mit dem PC
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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
Dein Service
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Du hast es geschafft. Deine Bewerbung ist gut angekommen und du wirst zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Die Klamotten sind gebügelt und der Termin
steht. Doch was erwartet dich? Welche Fragen wird der Personaler stellen? Wie kannst du dich am besten vorbereiten? Wir haben mit verschiedenen
Personalabteilungen gesprochen und zeigen dir hier, worauf es im Gespräch ankommt.
Was der Personalchef wissen möchte
.Was haben Sie bisher gemacht?.
dem Job ankommt und was von dir erwartet wird. Übrigens müssen die
.Erzählen Sie uns etwas über sich selbst..
Inhalte nicht alle einhundertprozentig stimmen, solange du dich gut vorberei­
Hier geht es darum, dich kennen zu lernen. Der Personaler möchte wissen,
tet hast, denn schließlich hast du ja noch nie in dem Beruf gearbeitet.
mit wem er es zu tun hat. Er möchte herausfinden, was er von dir erwarten
kann, ob du Hobbys hast und wo deine Interessen liegen.
.Welche Fächer haben Sie in der Schule.
.besonders gern gemacht?.
.Warum haben Sie sich für unser Unternehmen entschieden?.
An dieser Stelle kommen wieder deine Interessen zum Vorschein. Gehören zu
Hier kannst du zeigen, dass du dich gut auf das Gespräch vorbereitet hast und
deinen Lieblingsfächern Sport, Kunst und Musik, du willst aber eine technische
genau das will der Personalchef auch sehen. Du solltest wissen, was das
Ausbildung machen, dann wäre das keine gute Antwort. Auch schlecht an­
Unternehmen macht und welche Funktion du hier gerne übernehmen möch­
kommen würden Antworten wie: „Ich habe alles gerne gemacht“ oder „Mich
test. Dein Gegenüber erfährt, wie groß dein Interesse an der Tätigkeit im
hat kein Fach im Besonderen interessiert“.
Unternehmen ist und wie ernst du deine Bewerbung nimmst. Eine gute
Vorbereitung ist also enorm wichtig; am einfachsten geht das im Vorfeld über
.Welche Vorstellungen haben Sie für Ihre Zukunft?.
das Internet.
Hier geht es um die Ziele für deine Lebensplanung. Der Personaler erfährt,
wie ehrgeizig du bist und ob du eher eine Karriere anstrebst oder lange mit
.Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?.
der gleichen Position zufrieden sein kannst. Realistische Ziele wirken absolut
Mit deinen Stärken hast du wahrscheinlich kein Problem, Schwächen zu er­
positiv, zu sagen, dass man die Firma mal übernehmen möchte, eher nicht.
kennen, ist schon schwerer. Und genau die will der Personaler hören. Für ihn
Negativ erscheint es übrigens auch, gar keine Ziele zu haben.
ist es wichtig, dass du selbstreflektiert bist. Denn nur, wenn du eigene
Schwächen erkennst und auch zugibst, dann kannst du an ihnen arbeiten. Du
.Haben Sie Fragen an uns?.
solltest dir also vorher überlegen, wo du noch Defizite hast, denn keine
Stellst du hier keine Fragen, dann kann das als Desinteresse gewertet werden.
Schwächen zu kennen, ist noch schlimmer.
Gute Fragen können die nach persönlichen Perspektiven, nach Unterneh­
menszielen oder nach dem Betriebsklima sein. Auch nach Verdienstmöglich­
.Was interessiert dich besonders an dem Ausbildungsberuf?.
keiten nach der Ausbildung kannst du fragen, denn das zeigt, dass du dir über
Mit der Frage findet man ganz schnell heraus, ob du dich wirklich für den
die Firma und deine Position darin Gedanken machst. Und ganz ehrlich – na­
Beruf interessierst oder ob du dich einfach nur beworben hast, um irgendeine
türlich interessiert es dich, was du später verdienen kannst, das ist völlig nor­
Ausbildung zu bekommen. Hier kannst du zeigen, ob du weißt, worauf es in
mal! (rw)
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
Foto: www.komafoto.de/fotolia
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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2014
Ohmmmmmmmmmm!
Relax! Jetzt! Das ist der Plan. Wer ab und an Stress im Job hat, sollte für eine ausgeglichene Freizeitbeschäftigung
sorgen. Und was könnte ausgleichender sein als Yoga. Liest man ja schließlich überall; die Stars machen es vor,
auch auf DVD für daheim. Aber neues Jahr, neuer Vorsatz: Also dann einfach mal ´nen Kurs gesucht, raus aus’m
Haus und rauf auf die Matte.
In meiner alten Schulsporthose und Motörhead­Shirt stehe ich mit 14 anderen Damen vor Ober­Yogi­„Hi, ich bin
die Andrea“ und bin GEspannt auf meine erste Stunde ENTspannung. „Jeder sucht sich einen Platz, der ihm ein
gutes Gefühl gibt“ – für bisherige Antigruppensportler wie mich heißt das: ganz hinten. Dann verteilt die Andrea
Ingwertee und erklärt: „Wir sind fernab vom Alltag. Ein eigener Kreis. Wir hier drinnen müssen das Draußen drau­
ßen lassen.“ Ah, OK! Wer möchte, darf sich kurz vorstellen. Ich möchte nicht, unterliege aber dem Gruppenzwang.
Die Andrea hat sich inzwischen auf ein Sitzkissen zurückgezogen, rührt in einer Schale Räucherkräuter zusammen
und heißt jeden einzelnen noch einmal vornamentlich willkommen. Ich bin einigermaßen beeindruckt, dass sie die
Katrin, die Julia und all die anderen so fehlerfrei zuordnen kann. Dann geht´s endlich los.
„Wir legen uns hin, schließen die Augen und fühlen nach.“ Stille. Hier und da leises Atmen, Schniefen, Röcheln. Die
Minuten vergehen. Es riecht verbrannt. Ich blinzle – um zu gucken, ob mit die Andrea alles OK ist. Scheint so. Sie
sitzt und rührt und lächelt vor sich hin. Ich glaube, die anderen sind eingeschlafen. Leicht verdientes Geld eigentlich,
wenn man so einen Kurs leitet. Eine Stunde kostet pro Person zehn Euro, wenn die Andrea nur zwei Kurse am Tag
gibt … „Jetzt öffnen wir die Augen und setzen uns langsam auf“ reißt mich aus meinen Gedanken. Inzwischen ist
der ganze Raum vernebelt. Die Andrea kann ich aber noch schemenhaft erkennen. Es folgen Verknotungsanwei­
sungen in scheinbar willkürlich gewählter Reihenfolge, linkes Bein ans rechte Knie, rechte Hand an linken Ober­
schenkel – die Andrea lässt ihrerseits Worten keine Taten folgen und wir müssen uns ohne Schaubild selbst sortie­
ren. Meine Mattennachbarin und ich sehen hilfesuchend uns, dann die Andrea an: „Keine Sorge, es gibt kein Falsch.
Jeder macht es so, wie es für ihn am besten ist.“ Die mindestens Siebzigjährige vor mir scheint den Dreh rauszuha­
ben. Bei ihr sieht es fast so aus, wie man sich als Laie Yoga vorstellt. Mein Ehrgeiz ist geweckt.
Inzwischen liegen wir auf dem Bauch, Hände an den Füßen. Es wird geatmenschaukelt. Ein vor, aus zurück. Es funk­
tioniert. Das könnte meine Übung werden, wenn mein Gesicht nicht immer gefährlich nah an die Matte kommen
würde. Die riecht nämlich alles andere als desinfiziert. Kann man Fußpilz auch im Gesicht bekommen?
Wir dürfen wieder aufstehen. Es folgen Übungen – die Andrea nennt sie Asanas, die die Beweglichkeit fördern sol­
len. Bei mir wird allenfalls das Schmerzempfinden gefördert. Es krampft im Bein, zieht im Nacken, sticht im Brust­
korb – die Andrea sagt, das sei normal.
Und schon wieder hinlegen, zur Abschlussmeditation. „Wir befinden uns auf einer Wiese, spüren das Gras unter
uns. Wir denken an gar nichts. Fühlen uns frei.“ Ich versuche angestrengt, unangestrengt zu sein, spüre statt dem
zarten Grün aber nur starke Schmerzen und fühle mich nicht sonderlich entspannt, zumal die Räucherluft allmählich
in den Augen beißt. Die Andrea singt uns derweil noch ein Mantra. Vielleicht beim nächsten Mal doch lieber mit
DVD vor der heimischen Couch! Ohmmm.
Schussi, eure Mamu
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Impressum
WiYouApp
nutzen
(S. 04)
THÜRINGENS KARRIEREMAGAZIN
FÜR JUNGE KÖPFE
Impressum
IV W
-G
E P R ÜF
T
VERLEGER
FVT Fachverlag Thüringen UG
(haftungsbeschränkt)
Geschäftsführer: Jürgen Meier
Assistenz der Geschäftsführung:
Juliane Kummer
Josef­Ries­Str. 78, D­99086 Erfurt
Tel.: 0361 663676­0
Fax: 0361 663676­16
E­Mail: [email protected]
Internet: www.wiyou.de
Sitz der Gesellschaft: Erfurt
Amtsgericht Jena, HRB 509051
St.­Nr. 151/108/07276
WEITERE VERLAGSPRODUKTE
Beim Kreisausscheid des bundesweiten Schülerquiz „Wirtschaftswissen im Wettbewerb“ (WWW) ge­
wann die Klasse 9L1 des Evangelischen Ratsgymnasiums Erfurt den ersten Platz. Dicht gefolgt von der
9d des Heinrich­Mann Gymnasiums Erfurt auf Platz zwei. Die Plätze drei und vier erkämpften sich eben­
falls Schüler des Evangelischen Ratsgymnasiums. Hier lieferten sich die Klassen 9E und 9L2 ein Kopf­an­
Kopf­Rennen.
Schülerquiz „Wirtschafts­
wissen im Wettbewerb“
In sechs Schulen, 16 Klassen und bei insgesamt 410 Schülern in Mittelthüringen führen die Wirtschafts­
junioren Mittelthüringen das Wissensquiz durch. „Im Grunde geht es um das richtige Beantworten von
30 Fragen in 20 Minuten. Themengebiete sind Wirtschaft, Politik, Ausbildung, Existenzgründung, Inter­
nationales sowie Allgemeinwissen“, erklärt Christian Weiß, Projektleiter WWW. „Wir möchten die jungen
REDAKTION
Verantwortlich im Sinne des Presserechtes:
Manuela Müller (mü)
Tel.:
0361 663676­11
E­Mail: [email protected]
m.mueller@fachverlag­thueringen.de
Externe Mitteilung (em)
WEITERE AUTOREN
René Weigel (rw)
REDAKTIONSSCHLUSS DIESER AUSGABE
27.01.2014
VERTRIEB
Vertriebsleitung:
Götz Lieberknecht
Tel.:
0170 3084577
E­Mail: [email protected]
Eric Neumann
Tel.:
0171 5489676
E­Mail: [email protected]
Andreas Lübke
Tel.:
0173 6825207
E­Mail: a.luebke@fachverlag­thueringen.de
Leute für den Umgang mit Wirtschaftsthemen sensibilisieren.“
Neben ihren Urkunden erhielten die erstplatzierten Schülerinnen und Schüler Sachpreise der Firma
Swiss, gesponsert von der Firma Bystronic Deutschland GmbH aus Gotha. Die Klasse 9E gewann einen
Klassenausflug zu einem Erlebnistag bei der BorgWarner Transmission Systems GmbH am Erfurter Kreuz.
Titelbild: Sebastian Kaulitzki/fotolia
Layout: Susanne Stader, Kommunikations­
und Mediendesign, Leipzig
Druck: PRINTEC OFFSET medienhaus
Inh. M. Faste e.K.
Ochshäuser Straße 45, D­34123 Kassel
Der Produktionsleiter der Montage, Markus Schempp, lud die Schüler zu Firmenrundgang, Testfahrt und
eigenem Ausprobieren von Kupplungen ein. Vom Fachverlag Thüringen erhielten alle Schüler eine WiYou.
Übergeben wurden die Preise vom Vorstandsteam der Mittelthüringer Wirtschaftsjunioren Juliane
Kummer, Christian Weiß und Philipp Reichenbach gemeinsam mit Markus Schempp und Sabine Gustke,
Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des
Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für
unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und
Illustrationen.
Personalleiterin bei Bystronic. Die stellvertretende Schulleiterin Anke Hamm bedankte sich im Namen aller
Schüler herzlich für die Preise und vor allem auch für das Engagement von Jürgen Junker, Lehrer für Wirt­
schaft und Recht, der das Quiz mit den Junioren am Evangelischen Ratsgymnasium durchführt. (em)
Foto: privat
Die nächste Ausgabe erscheint in der 15. KW 2014
Anzeigenschluss: 21.03.2014
MESSEN
KONGRESSE
EVENTS
2014*
1.–2. März | 16. THÜRINGER
MOTORRADTAGE 2014
8.–16. März | Thüringen Ausstellung
Thüringens größte Verbrauchermesse
21.–23. März | Reiten-Jagen-Fischen
Messe für Freizeit in der Natur
14.–15. Mai | Rapid.Tech
Fachmesse und Anwendertagung
für Rapid-Technologie
29.–31. August | Haus.Bau.Energie.
Messe für Bauen und Modernisieren
13.–14. September
FASZINATION HAAR + KOSMETIK
13.–15. September | inoga
Fachmesse für Branchen der Gastlichkeit
19.–21. September | Grüne Tage Thüringen
Die Landwirtschaftsmesse
14.–15. Oktober | Wind.Energie
Mitteldeutsche Branchentage
15.–17. Mai | FabCon 3.D
2. deutsche Personal Fabrication
Convention
31. Okt.–2. Nov. | Reisen & Caravan
Die führende Touristik- und Caravanmesse
Thüringens
14.–15. Juni | 12. Internat. und 7. Nat.
Rassehunde-Ausstellung
mit 3. Internat. Rassekatzen-Ausstellung
1.–2. November | sport.aktiv
DIE SPORT- & OUTDOORMESSE
Alle Veranstaltungen auf einen Blick:
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21.–23. Februar | Erlebniswelt Modellbau
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Telefon: (03 61) 3 42 82 96
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Telefon: (03 65) 5 52 02 49
Karriereberatungsbüro Suhl
Telefon: (0 36 81) 49 67 90
Karriereberatungsbüro Mühlhausen
Telefon: (0 36 01) 40 50 65
www.bundeswehr-karriere.de