Untitled - The Porcelain Room
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Untitled - The Porcelain Room
Limitierte MEISSENER Kunstwerke 2011 Limited MEISSEN Art Works 2011 Inhaltsverzeichnis Contents Vorwort 8|9 Preface Geschichte History 10 | 15 Ikonen Icons 16 | 29 Limitierte MEISSENER Kunstwerke 2011 Limited MEISSEN Art Works 2011 30 | 102 Vorwort Preface 8 9 Vorwort Preface Limitierte Kunstwerke 2011 Liebe Freunde des Meissener Kunsthandwerks, mit diesem Band setzen wir unsere Tradition fort, Ihnen jedes Jahr eine exklusive Auswahl Limitierter Kunstwerke aus unserem Hause zu präsentieren. Dr. Christian Kurtzke Nach dem herausragenden Erfolg unserer Jubiläumskollektion ist diese Kollektion 2011 vor allem eine Hommage an die Ursprünge unserer 300-jährigen Geschichte, was insbesondere bei den drei „Ikonen“ deutlich wird: Ich bin mir sicher, dass auch diese Kollektion ausgewählter Objekte schnell ihre Liebhaber finden wird und MEISSEN® nach 300 Jahren fest in Sachsen verortet und zugleich in der Welt zu Hause bleiben wird. Mit herzlichen Grüßen Vorsitzender der Geschäftsführung Chief Executive Officer Als Zeichen unserer ostasiatischen Wurzeln begeistert die zauberhaft verzierte Kürbisvase mit „Japanischer Blumen malerei“. Die Sempervase zeigt eindrucksvoll, wie die Manufaktur MEISSEN bereits frühzeitig eine eigene europäische Handschrift entwickelte, und sie ehrt zugleich die Stadt Dresden als Geburtsort der traditionsreichsten Porzellan-Manufaktur Europas. Mit dem Teeservice „Blauer Garten“ in Gold und Kobaltblau erinnern wir daran, dass unsere Kunstwerke zunächst den Königen der Welt gefallen sollten, auch wenn MEISSEN ® heute in gehobenen bürger lichen Kreisen ein Symbol für Stilempfinden, Kulturbewusstsein und Wertschätzung ist. Dr. Christian Kurtzke Vorsitzender der Geschäftsführung Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH Limited Art Works 2011 Dear Friends of MEISSEN® Craftsmanship, With this volume, we are continuing our tradition of presenting you with an exclusive selection of Limited Art Works from our company each year. Following the outstanding success of our Anniversary Collection, the present 2011 Collection is primarily a tribute to the origins of our 300-year history, as becomes particularly clear in the case of the three “icons”: The scintillatingly decorated gourd vase with “Japanese flower painting” is a thrilling pointer towards our oriental roots. The Semper Vase impressively demonstrates how, from a very early stage, the MEISSEN Manufactory evolved a distinctively European style; it simultaneously honours the city of Dresden, birthplace of Europe’s most venerable porcelain manufactory. Our “Blue Garden” tea set in gold and cobalt blue poignantly recalls how our art works were initially designed to please the royalty of this world. Indeed, MEISSEN® is still a symbol of fine taste, cultural awareness and cherished values amongst the upper echelons of society, too. I am sure this collection of select items will likewise soon be lovingly adopted and that, 300 years on, MEISSEN® is set to remain firmly implanted in Saxony whilst also being very much at home in the rest of the world. Regards, Dr Christian Kurtzke Chief Executive Officer Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH „Gekreuzte Schwerter“ mit dem Sondersignet der „Limitierten Kunstwerke“ „Crossed Swords“ with the special signet of the Limited Art Works 10 11 10 Drehern in der Porzellan-Manufaktur MEISSEN in den 1930er Jahren Throwers at the MEISSEN Porcelain Manufactory in the 1930s Geschichte History 12 13 12 1 2 3 300 Jahre MEISSEN® – 300 Jahre Tradition und Innovation Vom „Weißen Gold“ geht seit Jahrhunderten eine ungebrochene Faszination aus. Der Import ostasiatischer Porzellane im 16. Jahrhundert löste in Europa wahre Stürme der Begeisterung aus. Auch der sächsische Landesherr, August der Starke (1670 – 1733), diagnostizierte bei sich die „maladie de porcellaine“. Und er war nicht der Einzige, der von der Sucht nach feinstem Porzellan befallen war. Überall in Europa versuchte man, das Geheimnis seiner Herstellung zu entschlüsseln. Ihren Erfolg verdankt die Porzellan-Manufaktur Meissen dem außergewöhnlichen Engagement Augusts des Starken, der alles tat, um die Entwicklung des Porzellans zu fördern – wenn zuweilen auch mit recht rigiden Mitteln. So nahm er Johann Friedrich Böttger (1682 –1719), einen damals sehr gefragten Alchimisten, entschlossen in Schutzhaft und beauftragte ihn, gemeinsam mit Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (1651 –1708), Gottfried Pabst von Ohain (1656 –1729) und sächsischen Berg- und Hüttenleuten das Geheimnis des „Weißen Goldes“ zu entschlüsseln. Nach jahrelangen systematischen Laborexperimenten meldete man dann am 15. Januar 1708 aus der Dresdner Jungfernbastei endlich den ersten gelungenen Brand eines weißen Porzellans. Eine einfache Labornotiz markiert dieses außerordentliche Ereignis: die Schöpfung des ersten europäischen Hartporzellans vor mehr als 300 Jahren. Bereits zwei Jahre später, am 23. Januar 1710, teilte die sächsische Hof kanzlei in einem „allerhöchsten Dekret“ in lateinischer, französischer, deutscher und holländischer Sprache die Gründung einer Porzellan-Manufaktur mit. Am 6. Juni 1710 wird die Meißener Albrechtsburg zur Produktionsstätte des ersten europäischen Porzellans auserwählt. Der Mythos war geboren. Bereits wenige Jahre danach gründeten sich weitere Manufakturen in Europa. Höchste Zeit also, Produkte aus der Manufaktur MEISSEN mittels einer einheitlichen Markierung zu kennzeichnen und so gegen Nachahmungen und Fälschungen zu schützen. So kommt dem Vorschlag des ManufakturInspektors Johann Melchior Steinbrück vom 8. November 1722 besondere historische Bedeutung zu. Regte er doch an, „etwas ausm. Chur. sächs. Wappen als etwa die Chur-Schwerter“ zur Markierung zu nehmen. Dieses Schreiben Steinbrücks gilt als die Geburtsurkunde der „Gekreuzten Schwerter“, die im Wandel der Zeit zwar einige Änderungen erfuhren, als Marke aber jedes Meissener Porzellan® als Produkt der Manufaktur MEISSEN kennzeichnen. Die Erzeugnisse der Frühzeit der Meissener Porzellan-Manufaktur zeigen noch stark den Einfluss der europäischen Gold- und Silberschmiedekunst oder orientierten sich an ostasiatischen Vorbildern. Im Jahre 1720 kam der Porzellanmaler und Farbenchemiker Johann Gregorius Höroldt (1696 –1775) nach Meißen. Er erfand die ersten hitzebeständigen Schmelzfarben und begründete mit seinen Dekorschöpfungen die europäische Porzellanmalerei. Mit dem Bildhauer Johann Joachim Kaendler (1706 –1775) trat ab 1731 die plastische Gestaltung von Porzellanen in den Vordergrund. Er entwickelte die erste europäische Formensprache für das Porzellan und prägte damit die Tisch- und Tafelkultur bis heute. Mit dem Pariser Bildhauer Michel Victor Acier (1736 –1799) hielt ab 1764 der Klassizismus Einzug in das Formenschaffen der Manufaktur. Das anbrechende 19. Jahrhundert brachte eine Weiterentwicklung von Farben, Formen und Dekoren mit sich. Unter der Leitung von Heinrich Gottlob Kühn (1788 –1870) wurden neue Porzellanfarben entwickelt, die zu der Zeit geradezu revolutionäre, innovative Dekorschöpfungen ermöglichten. Parallel zur Erstarkung der Bürgerschicht entwickelten sich so typische Biedermeier-Dekore wie beispielsweise das „Streublümchenmuster“ oder der berühmte „Volle grüne Weinkranz“. Das in aller Welt bekannte und beliebte barocke „Zwiebelmuster“ wurde als bürgerliches Servicedekor zum Verkaufsschlager per se. 4 5 6 300 Years of MEISSEN® – 300 Years of Heritage and Innovation Porcelain, or “white gold”, has been fascinating us for centuries. The import of East Asian porcelain in the 16th century caused a frenzy of enthusiasm all over Europe. Augustus the Strong (1670 –1733), elector of Saxony, even admitted that he was suffering from the “maladie de porcellaine.” And he was not the only one who had fallen victim to the addiction to the most delicate porcelain. All over Europe, attempts were made to uncover the secret of its production. Meissen Porcelain® owes its success to Augustus the Strong’s extraordinary commitment – he did everything to promote the development of porcelain, admittedly sometimes using rather strict and extraordinary measures. For example, he actually had Johann Friedrich Böttger (1682 –1719), an alchemist very much in demand at the time, arrested and charged him to work with Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (1651 –1708), Gottfried Pabst von Ohain (1656 –1729) and Saxon miners to discover the secret of “white gold”. After several years of systematic laboratory experiments in Dresden’s Jungfernbastei one announced the first successful firing of white porcelain on 15 January 1708. A simple laboratory note marks this extraordinary event – the creation of the first European hardpaste porcelain more than 300 years ago. Only two years later, on 23 January 1710, the Saxon court chancellery announced in “a most high decree” in Latin, French, German, and Dutch the etablishment of a porcelain manufactory. On 6 June 1710, Albrechtsburg in Meißen became the production site of the first European porcelain. A legend was born. Only a few years later, further porcelain manufactories were established in Europe. High time therefore to mark products from MEISSEN® in a uniform way in order to protect them from copies and counterfeits. Thus the suggestion of the manufactory inspector Johann Melchior Steinbrück of 8 November 1722 has special significance. He suggested “taki ng something from the Saxon Electoral coat of arms, such as the electoral swords” as a trademark. Steinbrück’s letter can be considered the birth certificate of the “crossed swords” trademark, which has been altered from time to time, but every piece of Meissen Porcelain® carries this trademark, proving that it is a product of the manufactory. The products of the early period of MEISSEN® were still heavily influenced by the art of European gold and silversmiths, or are oriented on East Asian models. In 1720, the porcelain painter and colour chemist Johann Gregorius Höroldt (1696 –1775) arrived at Meißen. He invented the first heat-resistant enamel colours and the forms of decoration he created established the tradition of European porcelain painting. With the arrival of Johann Joachim Kaendler (1706 –1775), the sculptural aspect of porcelain making moved to the foreground as from 1731. He developed the first European formal vocabulary for porcelain, influencing the culture of fine dining to this day. In 1764, Paris sculptor Michel Victor Acier (1736 –1799) introduced classicism to Meissen’s® formal repertoire. The early 19th century brought advancements in terms of colour, form, and decoration. Under the leadership of Heinrich Gottlob Kühn (1788 –1870), new porcelain paints were developed which enabled innovative new décor creations that were downright revolutionary for their time. Parallel to the rising bourgeoisie, typical Biedermeier decoration were developed, such as the famous Strewn Flowers and Full Green Vine Wreath. The Baroque Blue Onion pattern, famous and popular throughout the world, was a veritable bestseller as a bourgeois service decoration. At the great world exhibitions of the 19th century in London, Chicago, Paris, and Vienna, MEISSEN® demonstrated its abilities in terms of craftsmanship, technology, and aesthetics with large showpieces. 14 15 14 7 Auf den großen Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts in London, Chicago, Paris und Wien zeigte die Manufaktur durch großformatige Schauobjekte in eindrucksvoller Weise ihre handwerklichen, technologischen und künstlerischen Fähigkeiten. Zu Beginn der 1860er Jahre zog die Manufaktur von der Albrechtsburg in die neu errichteten Werkstätten im Meißener Triebischtal – bis heute ist hier der Standort der PorzellanManufaktur. In den 1920er Jahren erfuhr die Manufaktur unter dem Direktorat Max Adolf Pfeiffers (1875 –1957) eine erneute große künstlerische Blüte. Pfeiffer beauftragte viele freischaffende Künstler, unter ihnen Berühmtheiten wie Ernst Barlach (1870 –1938) oder Gerhard Marcks (1889 –1981), die der Manufaktur neue Impulse gaben. Mit dem genialen Paul Scheurich (1883 –1945) war einer der bedeutendsten Porzellangestalter der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für die Manufaktur tätig. Die figürliche Porzellanplastik erfuhr einen neuen Höhepunkt und erntete weltweit Anerkennung. Eine Entdeckung von besonderem Rang war 1919 dann die „Wiedererfindung“ des Böttgersteinzeuges ® durch William Funk (1879 –1945). Die Rezeptur für das rote Feinsteinzeug war schlichtweg in Vergessenheit geraten; seit ihrer Nacherfindung erfreut sie sich insbesondere 8 9 im Bereich der Porzellanplastik großer Beliebtheit. Der Porzel- lanmaler Emil Paul Börner entwickelte in den 1920er und 1930er Jahren bemerkenswerte Dekorschöpfungen im Stil des Art déco sowie einfache und formschöne Geschirre, die vielen anderen Porzellanherstellern als Vorbild dienten. Mit Ludwig Zepner (*1931), Heinz Werner (*1928) und Peter Strang (*1936) fand sich in den 1960er Jahren eine Gruppe junger Künstler zusammen, die eine ganz eigenständige Dekorations- und Formensprache entwickelte. Weitere Künstler, wie zum Beispiel Sabine Wachs (*1960) und Jörg Danielczyk (*1952), führten diese Entwicklung in der Neuzeit fort. Leidenschaftlich. Einzigartig. Unvergänglich. Die Manufaktur MEISSEN steht heute für außergewöhnliche Handwerkskunst und Einzigartigkeit. MEISSEN® kreiert mit Leidenschaft exklusive Produkte für die Bereiche Limitierte Kunstwerke, Architektur & Interieur sowie Schmuck & Geschenke. Die Kombination von eigenem Material, zutage gefördert im kleinsten Bergwerk Europas, dem streng gehüteten, eigenen Farblaboratorium zur Herstellung der rund 10.000 verschiedenen brillanten Farbtöne, der langjährigen Ausbildung im eigenen Haus sowie der anhaltende Einfluss und die Reflexion vor allem asiatischer, aber auch europäischer Stil- und Wertewelten auf das eigene Schaffen – all das ergibt die besondere Ästhetik von MEISSEN®. Die Manufaktur MEISSEN war immer bestrebt, mit Neuerungen künstlerisch Maßstäbe zu setzen. Mit dem aktuellen Architekturprogramm sowie dem neu gegründeten MEISSEN® Art Campus knüpft die Manufaktur an den Zeitgeist von Generaldirektor Max Adolf Pfeiffer an und öffnet sich der zeitgenössischen Kunst. Bedeutende Künstler wie K. O. Götz, Otto Piene sowie die aufstrebenden iranischen Jungkünstler Roknaddin und Ramin Haerizadeh haben bereits mit und auf Meissener Porzellan® gearbeitet und dabei beeindruckende Kunstwerke geschaffen. Am 6. Juni 2010 feierten mehrere Tausend Meißener und ihre Gäste auf der Meißener Albrechtsburg den 300. Geburtstag der Manufaktur MEISSEN. Zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur würdigten das Unternehmen für seine immerwährende herausragende Verbindung von Tradition und Innovation. 10 11 Early in the 1860s, the manufactory moved from the Albrechtsburg to the newly erected workshops in Meißen’s Triebisch valley, which to this day remains the site of the porcelain manufactory. In the 1920s, under Max Adolf Pfeiffer’s (1875 –1957) directorship, Meissen® once more flourished artistically. Pfeiffer commissioned many artists, including famous ones like Ernst Barlach (1870 –1938) and Gerhard Marcks (1889 –1981), who provided important new stimuli for Meissen®. Paul Scheurich (1889 –1945), a genius and one of the most important porcelain designers of the first half of the 20th century, also worked for Meissen®. The art of figurative porcelain sculptures reached a new peak and was celebrated internationally. One discovery of special importance was William Funk’s (1879 –1945) “reinvention” of Böttgersteinzeug® in 1919. The formula for the red stoneware had simply been forgotten, and after its reinvention the material was very popular, especially in the field of porcelain sculpture. In the 1920s and 1930s, the porcelain painter Paul Börner created remarkable new décors in the Art Nouveau style, as well as simple and modern services that served as a model for many other porcelain producers. 11 12 In the 1960s, a group of young artists developed their own formal and decorative vocabulary. Their names were Ludwig Zepner (born in 1931), Heinz Werner (born in 1928), and Peter Strang (born in 1936). Further artists such as Sabine Wachs (born in 1960) and Jörg Danielczyk (born in 1952) then took this development forward into the new age. Meissen® has revived the policy of embracing contemporary art adopted by its one-time director general Max Adolf Pfeiffer Important artists like K. O. Götz and Otto Piene as well as the up-and-coming young Iranian artists Roknaddin and Ramin Haerizadeh have worked with Meissen Porcelain® to create impressive artworks. Passionate. Unique. Immortal. On 6 June 2010, several thousand Meißen citizens and their guests celebrated at the Albrechtsburg in Meißen the tercentenary of the manufactory. Numerous guests of honour from politics, commerce and culture paid their tributes to the company for its continuous and exceptional combination of innovation and tradition. Today, the MEISSEN Porcelain Manufactory stands for extraordinary and indeed unique craftsmanship. With great passion, MEISSEN® creates exclusive products in the areas of limited artworks, architecture and interior design, and jewellery and accessories. The combination of our own raw materials, mined at Europe’s smallest pit, the top-secret paint laboratory, where about 10,000 different brilliant colour shades are created, lengthy in-house training and the ongoing influence of Asian and European styles on our work – all that contributes to the unique aesthetics typical of MEISSEN®. The MEISSEN Manufactory has always been keen on setting new artistic standards with innovations. With its new architecture programme and the newly established MEISSEN® Art Campus, Ikonen Icons 18 19 Ikonen Icons Sempervase Semper Vase 20 21 Ikonen Icons Sempervase Semper Vase Der frei denkende Architekt Gottfried Semper (1803 –1879) hatte ohne Zweifel Sinn für Großes. Eindrücklich nahm er Einfluss auf das Städtebild von Dresden, Zürich und Wien. Dabei führte ihn sein Wirken in Elbflorenz auch in die Manufaktur MEISSEN. 1836 entwarf er diese Prachtvase, die technisch eine Herausforderung werden sollte. Die beachtliche Größe machte den Brand äußerst schwierig, doch das Kunststück gelang, und so konnte das spektakuläre Meisterwerk 1851 auf der Londoner Weltausstellung präsentiert werden. Das Original ging im Krieg leider verloren. Erfreulicherweise hat der 300-jährige Formenschatz der Manufaktur Gottfried Sempers Formteile und Gipsmodelle bewahrt und das manufaktureigene Archiv behütet seine Entwürfe bis heute. Auf deren Grundlage konnte die Sempervase vor einigen Jahren mit viel Aufwand in der Manufaktur MEISSEN rekonstruiert werden. Als eines der streng „Limitierten MEISSENER Kunstwerke 2011“ zeigt diese Vase den berühmten „Canaletto-Blick“ auf die Dresdner Stadtsilhouette. Unser Blick flaniert über die Augustusbrücke auf den „Balkon Europas“, wie Reisende im 19. Jahrhundert schwärmten: Wir erkennen die Brühlsche Terrasse, das Residenzschloss August des Starken, die grandiose Frauenkirche und die elegante Hofkirche des italienischen Baumeisters Gaetano Chiaveri. Und natürlich vervollständigt die Semperoper dieses einmalige Ensemble, virtuos gemalt auf der Vasenrückseite. Hier kommen vollendete Formgebung und feinste Porzellanmalerei in kunstvollen Einklang zu Ehren Gottfried Sempers, dem wir die historische „Skyline“ Dresdens gebührend mitverdanken wollen. Originalzeichung von Gottfried Semper Original drawing by Gottfried Semper Free-thinking architect Gottfried Semper (1803 –1879) undeniably had a feel for grandeur. He made a great impact on the cityscapes of Dresden, Zurich and Vienna. His work in the former also brought him into contact with the MEISSEN Manufactory. He designed this showcase vase, whose manufacture proved to be a daunting challenge, in 1836. Its considerable size made firing exceedingly difficult, yet the feat was achieved and the spectacular masterpiece was exhibited at the 1851 World Fair in London. The original was unfortunately lost in the War. Luckily, though, Gottfried Semper’s mould sections and plaster models have been preserved in the Manufactory’s 300-year-old stock of moulds. Consulting these archives enabled the Semper Vase to be reconstructed at the MEISSEN Manufactory some years ago, albeit with a great deal of effort. As one of the strictly “Limited MEISSEN® Art Works 2011”, it portrays the famous “Canaletto view” of the Dresden roofcape. Our gaze is drawn over Augustus Bridge to the “Balcony of Europe”, as 19th-century travellers enthusiastically called it: we recognise Brühl Terrace, the Residential Palace of Augustus the Strong, the mighty Church of Our Lady and the sleeker Catholic Cathedral built by Italian architect Gaetano Chiaveri. Rounding off this unique ensemble is, of course, the Semper Opera House, painted with great aplomb on the back of the vase. Formal perfection and peerless painting are married to great artistic effect on this porcelain honouring Gottfried Semper, a key contributor to the historic “skyline” of Dresden. Sempervase Semper Vase 29a183/50m21 H 48,5 cm, Lim. 25 Ikonen Icons Tee-Dejeuner „Blauer Garten“ Breakfast Tea Set “Blue Garden” 24 25 Ikonen Icons Tee-Dejeuner „Blauer Garten“ Breakfast Tea Set “Blue Garden” Es ist die noble Aura dieses verführerischen MEISSENER Kunstwerks, die aus der Alltäglichkeit des Teetrinkens eine genussvolle Tee-Zeremonie erwachen lässt. Das überaus exklusive Tee-Dejeuner kommt einer fürstlichen Einladung gleich. Es ehrt den Gast und erklärt den Gastgeber zum Connaisseur von besonderer Etikette, ohne schmückende Worte darüber zu verlieren. Dabei lässt die einladende Geste dieses Dejeuners einen feierlichen Raum für ein Gespräch in gegenseitiger respektvoller Anerkennung entstehen, für einen kultivierten Dialog, wie ihn auch das kunstvoll gemalte Kobaltblau und das Gold des reichen Fonds auf diesem Service führen. Zusammen verschmelzen sie zu einer kostbaren Einheit. Ensembles wie dieses führte die Manufaktur MEISSEN bereits in den 1720er und 30er Jahren aus – wenn auch äußerst selten. Der zu dieser Zeit noch exotische Tee war in das vornehme Leben Europas eingekehrt. Ab 1637 nahm schon jedes Schiff der Niederländischen Ostindien-Kompanie Tee aus China und Japan mit an Bord. Auch auf dem Landweg fand der Tee seinen Weg an die Höfe Europas. 1618 kam der erste Tee über die Mongolei an den russischen Zarenhof. „Karawanen-Tee“ galt bald als der hochwertigste Tee, da die Lagerung des Tees auf See den Aromen zusetzte. Um dem begehrten Genuss aus Fernost gerecht zu werden, durfte der Aufwand zur Herstellung für repräsentative Service dem in Nichts nachstehen. Die Künstler der Manufaktur MEISSEN beherrschen ihr Metier bis heute und fügen zusammen, was zusammen gehört. Nehmen wir uns Zeit für vollendeten Genuss und zelebrieren die Künste Meissens – mit diesem jubilierenden Tee-Dejeuner! The noble aura of this seductive MEISSEN® Art Work is such as to elevate the everyday habit of drinking tea into a fully-fledged tea ceremony. This exquisite breakfast tea set is akin to a royal invitation. It honours the guest and reveals the host to be a connoisseur of special rules of etiquette without any need for verbal embellishment. The gesture of invitation conveyed by this déjeuner is a stylish cue for conversation based on respectful acknowledgment, for cultivated dialogue to match that conducted between the artfully painted cobalt blue and the gold of the set’s extravagant ground. And what a ravishing unity it is the latter give rise to! The MEISSEN Manufactory produced early combinations of this kind back in the 1720s and 1730s, though on an exceedingly rare basis. Tea was still a highly exotic substance but had by now been embraced by the European nobility. Every Dutch ship running goods from China and Japan for the East Indies Company had a cargo of tea on board from 1637 onwards. Tea was also carried by land to the royal courts of Europe. The first delivery of tea to the Tsarist Court in Russia arrived from Mongolia in 1618. “Caravanserai tea” soon came to be regarded as superior, as the means of storage on ships was detrimental to the tea’s aroma. The porcelain from which this sublime drink from the Orient was to be enjoyed needed to be fashioned in a manner every bit as prestigious. MEISSEN Manufactory artists were just as much masters of their trade then as now and duly came up with goods. This breathtaking breakfast tea set is a consummate pleasure to be enjoyed at length – in celebration of Meissen’s prowess. Tee-Dejeuner „Blauer Garten“ Breakfast Tea Set “Blue Garden” 818984/c0021 Lim. 75 26 27 Ikonen Icons Kürbisvase „Ostasiatische Blumenmalerei“ Vase “Eastasian Flower Painting” 28 29 Ikonen Icons Kürbisvase „Ostasiatische Blumenmalerei“ Vase “Eastasian Flower Painting” Das Bauen dieser ungewöhnlichen Vasenform verlangt nach absoluter Beherrschung des kostbaren Materials. Zu Beginn der Arbeit nur ein roher Klumpen, werden aus dem Porzellan drei Einzelformen in perfektem Maß von Hand „gedreht“ und schließlich fugenlos zu einem Ganzen verbunden – ein makelloses Ergebnis von dieser beachtlichen Größe erreichen nur erfahrenste Hände. Nach dem ersten riskanten Brand wird bei dieser Art der Malerei zuerst das Kobalt auf die Glasur „gestuppt“, sodann die Vase bei ca. 1360 °C ein zweites Mal gebrannt – das Kobaltblau beginnt zu leuchten. Die Maler setzen dem schon gebranntem Kobalt Eisenrot und Türkis auf der Glasur hinzu. Von oben herab mit blühenden Kirsch zweigen geschmückt folgt ein Chysanthemenbouquet; aus dem unteren Teil der dreifachen Kalebassenform wachsen Schwertlilien, Päonien und Hibiskus empor – ein Garten in blühender Harmonie. Die wahren Farben erscheinen mit der Vergoldung erst nach dem dritten Brand. Dem noch stumpfen Gold verleiht die Politur mit dem Achatstift seinen Glanz, jetzt erwacht das Meisterwerk als Einheit – Meissener Porzellankunst in Vollendung. Vorbilder sind höchst seltene Vasen-Exemplare aus der Sammlung August des Starken, datiert in Chinas Kangxi Ära (1662 –1722). Constructing this unusual vase form calls for utter mastery of the priceless material used to make it. The process commences with a single lump of porcelain being divided up into three separate pieces that are “thrown” into perfect shape by hand and then seamlessly joined together – ware of such daunting size can only be flawlessly produced by the most experienced of hands. Following an initial firing that is fraught with risk, the cobalt in this type of design is first “daubed” onto the glaze, then the vase undergoes a second firing at 1,360 °C and the cobalt blue begins to sparkle. The painters now add over- glaze iron-red and turquoise to the already fired cobalt. Moving down from the top, divine sprigs of flowering cherry make way for a chrysanthemum bouquet; iris, peony and hibiscus rise up from the bottom section of the triple-gourd form, meanwhile, to yield a garden of harmonious abundance. A third firing is required for the gilding and to bring out the full quality of the other colours. This type of gold leaves the kiln still dull: burnishing it with an agate stick reveals the full majesty of the final product – a pinnacle of Meissen Porcelain® art. It is based on one of a number of very rare Chinese vases from the collection of Augustus the Strong that are datable to the K’ang Hsi period (1662 –1722). Kürbisvase „Ostasiatische Blumenmalerei“ Vase ”Eastasian Flower Painting“ 597384/50487 H 69 cm, Lim. 25 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Deckelvase mit Schneeballblüten Lidded Vase with Snowball Blossoms Die zauberhaften Schneeballblüten auf Vasen, Serviergefäßen und Dosen gehören zu den Geniestreichen des Meissener Modelleurs Johann Joachim Kaendler. Schon 1739 von ihm für die Porzellan-Manufaktur MEISSEN kreiert, gehört dieses charmante Sujet zu den Meilensteinen deutscher Barockkunst. Die hier vorgestellte Schneeballblüten-Vase ist eine Neuinterpretation von MEISSEN®, die durch eine Flaconform aus dem 18. Jahrhundert inspiriert wurde. Mit ihrer überreichen Belegung der von Hand bossierten Blüten und der wertvollen Vergoldung zeugt sie von souveräner Demonstration unangefochtener Handwerkskunst. Das Meisterwerk steht für künstlerische Erfahrung und Können aus nunmehr 300 Jahren Meissener Manufakturgeschichte auf höchstem Niveau. The ingenious idea of adorning vases, serving dishes and boxes with magical snowball blossoms was just one of many by Meissen® modeller Johann Joachim Kaendler. He first created this delightful embellishment for the Meissen Porcelain Manufactory back in 1739, and it was to become a milestone in German Baroque art. The snowball blossom vase shown here is a reinterpretation by MEISSEN® that has been inspired by an 18th century flacon shape. Its over-abundance of blossoms, each applied by hand, and its lavish gilding add up to an imperious show of unquestionable craftsmanship. This masterpiece epitomises the vast experience and skill acquired over more than three centuries of artistic activity at the Meissen Manufactory. Deckelvase mit Schneeballblüten Lidded Vase with Snowball Blossoms 900384/82353 H 50 cm, Lim. 50 34 35 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works „Willkomm“ “Welcome” Der „Willkomm“ gehört zu den frühesten „Schlüsselerlebnissen“ der Manufaktur MEISSEN. Von Johann Jakob Irminger, einem der Pioniere der Porzellangestaltung, gefertigt, soll August der Starke bei einem Besuch auf der Albrechtsburg Meißen aus dem sagenumwobenen Porzellan-Schlüssel getrunken haben – so der Eintrag ins Gästebuch aus dem Jahre 1714. Bis 1864 war die Albrechtsburg der Ort, an dem das „Weiße Gold“ gefertigt und die geheimen Rezepte der Meissener Alchemisten behütet wurden. Der „Willkomm“ war des Königs MEISSEN® -Zepter! Wie ein magischer Schlüssel erlaubt er seinem Besitzer den symbolischen Eintritt in die Welt der Kunst Meissens. Der ursprünglich 40 cm lange „Willkomm“ erscheint im Rahmen der „Limitierten Kunstwerke“ in einer kleineren Ausführung. Er ist mit einer an einen Stich von Alexander Thiele um 1726 angelehnten filigran gezeichneten Abbildung der Albrechtsburg verziert. “Welcome” was one of the earliest “keys to success” at the MEISSEN Manufactory. The legendary porcelain key was made by Johann Jakob Irminger, a pioneer in porcelain design, and is said to have been drunk out of by Augustus the Strong during a visit to Albrechtsburg Castle in Meißen – according to the guest-book for 1714 at any rate. The Albrechtsburg was where the “white gold” was produced and the secret recipes of Meissen’s® alchemists were jealously guarded right up until 1865. The “Welcome” was the King’s MEISSEN® sceptre! Like a magic key it affords its owner symbolic entry to the world of Meissen® art. It was originally 40 cm long, but a smaller edition has been selected for our “Limited Art Works”. Adorning the “Welcome” key is an elaborate rendition of the Albrechtsburg that draws on an engraving produced by Alexander Thiele in 1726. Albrechtsburg Meißen, Stich von Alexander Thiele, um 1726 Albrechtsburg Meißen, engraving by Alexander Thiele, around 1726 „Willkomm“ “Welcome” 29a181/55204 L 25 cm, Lim. 75 36 37 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Pagodenkind Infant pagoda In unserem ältesten Formenbuch wird diese feine Figur unter der Bezeichnung „Pagodenkind“ geführt. Der alten Form nummer nach zu urteilen entstand das Modell um 1750. Da die Figur stilistisch Ähnlichkeiten zu den nachweislich von Johann Joachim Kaendler modellierten Pagodenfiguren aufweist, wird ihm diese ebenfalls zugeschrieben. Denn so viel Raffinesse im Detail – die angedeutete Vorwärtsbewegung im zum Schreiten gehobenen Bein, der Faltenwurf des Rockes, der versunkene Blick des Kindes auf den imaginären Weg und natürlich der still nickende Kopf wie beim wirklichen Gehen – ist typisch für diesen begnadeten Künstler. Vielleicht sind das der Gedanke und die Botschaft in der Hand des Knaben, die uns der Künstler vermitteln möchte. Die elegante Indisch- malerei auf dem Gewand, das zartgliedrige Blatt und die feinen Pinselzüge im kindlichen Gesicht vollenden dieses Kleinod barocker Porzellankunst. This splendid fellow is referred to in our oldest Book of Moulds as an “infant pagod”. The model dates from around 1750 if the old mould number is anything to go by. The figurine has stylistic similarities with pagod figures that were definitely the work of Johann Joachim Kaendler, and this one has likewise been ascribed to him as a result. With so much subtle detail – the sense of forward motion intimated by the infant’s raised leg, the folds of his garment, his gaze immersed in the imaginary route ahead and, of course, the way his head nods as if he really were walking along – the figure is truly typical of this fine artist. Maybe that’s the message in the boy’s hand that the artist would like to convey to us. The exquisite oriental patterning of the gown, the finely veined leaf serving as a hat, and the delicate brushwork on the figure’s young face round off what is a real gem of Baroque porcelain art. Pagodenkind Infant pagoda 900384/67867 H 24 cm, Lim. 75 38 39 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Vase „Ostasiatische Blumenmotive mit Vögeln“ Vase “Oriental Painting” Diese wunderbare Vasenform sollte ursprünglich der Ausstattung des Japanischen Palais in Dresden dienen und avancierte in ihrer Harmonie zu einem Objekt zeitloser Eleganz. Die „Schlossvase“ entstand um 1725. Zum kostbaren MEISSENER Kunstwerk wird sie erhoben durch die reiche Indischmalerei, einer Kunst, die bei MEISSEN® eine besonders authentische Domäne unter den Porzellanmalern darstellt. Denn bald nach Erfindung des Porzellans brachte Höroldts Farblabor so leuchtende Farben hervor, dass sie ihre chinesischen Vorbilder, wie sie im frühen 17. Jahrhundert in der Stadt Nanking gefertigt wurden, an Intensität noch übertrafen. Wie Sonnenlicht rankt sich das Gold des feinen Ornaments in dieser neu geschaffenen Kombination empor, dann öffnet sich die Form, um Pracht zu entfalten im Kolorit des berauschenden Gartens, bewohnt von paradiesischen Vögeln. This wonderful vase form was originally intended for the Japanese Palace in Dresden and has since come to epitomise timeless elegance due to its great visual harmony. The “Palace Vase” dates from around 1725. It has now been raised to the status of precious Meissen® Art Work by dint of opulent oriental decoration, an art that porcelain painters at MEISSEN® have very much made their own. It was not long after Europe had cracked the secret of porcelain, after all, that Höroldt’s paint laboratory began devising colours so intense they even outshone their Chinese counterparts, produced since the early 17th century in Nanking. The fine gilt scrolling rises like sunlight in this freshly configured design, the form then flaring out to allow the polychrome splendour of an intoxicating garden inhabited by heavenly birds to unfold. Vase „Ostasiatische Blumenmotive mit Vögeln“ Vase “Oriental Painting” 597284/50401 H 37,5, Lim. 25 40 41 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Pokal „Chinoiserien nach Höroldt“ Goblet “Chinoiseries after Höroldt” Johann Gregorius Höroldt, 1696 in Jena geboren und als Maler ausgebildet, war als Porzellanmaler in Wien tätig. Als er 1720 in die Geburtsstätte des europäischen Porzellans eintrat, war nicht zu ahnen, dass er hier 45 Jahre lang die Grundlagen der Porzellanmalerei manifestieren würde. So wie Gott die Welt erschuf, so fand er in Höroldt einen Ausführenden, der Farbe in die Welt des Weißen Goldes brachte. Denn Höroldt selbst benannte seine Schrift von 1731 mit den Worten: „Wahre und richtige Beschreibung derer Emaillier oder Schmelz Farben, wie ich solche mit Gottes Hilfe erfunden.“ Bis heute werden seine einzigartigen Farben in der Manufaktur nach geheimer Rezeptur eigens hergestellt und so als Jahrhunderte alter Schatz bewahrt. Dieser Pokal ist ein typisches Kleinod aus der Zeit um 1720, das uns in Form und Dekor an das einflussreiche Wirken des genialen „Hofmalers“ von MEISSEN® erinnert. Born at Jena in 1696, Johann Gregorius Höroldt trained to be a painter and worked as a porcelain painter in Vienna. No one could have suspected when he arrived at the birthplace of European porcelain in 1720 that, for 45 long years, he would lay the very basis of porcelain painting there. Just as God created the World, in Höroldt he found a medium for introducing colour to the world of white gold. Indeed, Höroldt referred to his own seminal text of 1731 as being a “true and just description of the enamel or vitrifiable paints I invented with God’s help”. Even now his unique colours are produced to a secret recipe at the Manufactory and in this way preserved as age-old treasures. This goblet is a typical gem from around 1720, one whose form and decoration recall the great artistic influence exercised by the brilliant “court painter” at MEISSEN®. Pokal „Chinoiserien nach Höroldt“ Goblet “Chinoiseries after Höroldt” 29a184/51140 H 17 cm, Lim. 50 42 43 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Pokal „Dresdner Stadtansicht“ Goblet “Dresden City Views” Die Künstler der Manufaktur MEISSEN geben ihr bravou röses Können von Generation zu Generation weiter. Seit jeher sind sie verortet im Reich Augusts des Starken, dem größten Mäzen der Manufaktur MEISSEN. Der Pokal mit der „Dresdner Stadtansicht“ erinnert an die Zeit, in der das „Weiße Gold“ in Dresden seine größte Schatzkammer fand. Des Königs prächtige Stadt und ihre Wahrzeichen sind hier als Miniatur wiedergegeben, so preist der Pokal (Modell um 1730 – 40) nicht nur die frommen Monumente, die Frauen kirche und die Hofkirche, sondern auch den Hofnarren Fröhlich und des Königs goldenes Denkmal. Der Deckel ist bemalt mit einer Blumengirlande im Ostindischen Stil, verbunden mit den Königlich-Sächsischen Wappenschildern. Wir reichen den Pokal weiter an die Liebhaber der Manufaktur MEISSEN in aller Welt. Artists at the MEISSEN Manufactory pass their astounding skills down from one generation to the next and their home has always been the realm of Augustus the Strong, the MEISSEN Manufactory’s greatest benefactor. Our goblet recalls an age in which Dresden was the greatest treasure chest for the “white gold”. The King’s majestic city and its landmarks are captured in miniaturised form on the goblet (first cast in around 1730/40). It pays tribute to a number of ecclesiastical monuments – the Church of Our Lady and the Catholic Cathedral – along with that infamous character, the Court Jester Fröhlich, and the King’s golden statue. The lid is bedecked with a floral garland in the oriental manner plus the Saxon monarchy’s coats-of-arms. We proudly extend this goblet to lovers of the MEISSEN Manufactory the world over. Pokal „Dresdner Stadtansicht“ Goblet “Dresden City Views” 29a182/51141 H 18 cm, Lim. 50 44 45 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Bologneser Hund Bolognese terrier Im reichhaltigen Repertoire des begnadeten Johann Joachim Kaendler (1706 –1775) sind die Bologneser Hunde ein stetig wiederkehrendes Thema. Bereits 1733 schuf er für das Japanische Palais August des Starken einen Vertreter dieser pittoresken Rasse, die den Künstler augenscheinlich fasziniert zu haben scheint. Oder wusste er nur geschickt mit dessen großer Beliebt‑ heit bei Hofe umzugehen? Kaendler gelang es, dem Tier einen lebendigen Ausdruck zu ver‑ leihen, indem er das Fell auffallend leicht und doch bewegt in Meissener Porzellan® modellierte. Er erhebt das begrüßende Bologneserhündchen, welches in den Jahren 1740 –1750 entstanden ist, zu einer souveränen Plastik des Barock, einem sprühendem Kunstwerk, das weit mehr ist als dessen bloßes Abbild. Zeichnung von Christian Gottfried Jüchtzer (1752 –1812) zu einer Hundefigur Drawing for a dog figurine by Christian Gottfried Jüchtzer (1752–1812) Bolognese terriers are a recurring motif in the abundant repertoire of that most gifted of artists, Johann Joachim Kaendler (1706 –1775). As early as 1733 he created a version of the fetching breed for the Japanese Palace, which Augustus the Strong had recently acquired. Kaendler appears to have been fascinated by his subject, or was he just good at exploiting the dog’s great popularity at the royal court? He succeeded in making the animal lifelike by modelling a great deal of fluffy poise into its Meissen Porcelain® coat. He raises the beckoning Bolognese puppy, authored between 1740 –1750, to the status of accomplished Baroque sculpture, a scintillating work of art that is far more than just a copy of life. Bologneser Hund Bolognese terrier 900184/78586 H 25 cm, Lim. 50 46 47 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Schale „Exotische Vögel“ Dish “Exotic Birds” Dass weniger mehr sein kann, führt uns die Kunst der Manufakturisten mit dem filigranen Durchbruch dieser exquisiten Schale, deren Ursprung um 1740 liegt, vor. Ist der Scherben noch ungebrannt, wird das Ornament mit sicherer Hand aufwendig herausgeschnitten. Was bleibt, ist ein fein geflochtener Rahmen, wie hier nach dem Brand mit 23-karätigem Gold veredelt. Im Zentrum der Schale hat die Pracht der Meissener Vogelmalerei ihren Platz gefunden. Und dort, wo einst Konfekt und Obst dargereicht wurden, stellen heute Goldfasane ihr prunkvolles Gewand im goldenen Käfig zur Schau. Die Künste von MEISSEN® vereinen sich in diesem Kunstwerk zum eleganten Sammlerstück höchster Raffinesse. That less can be more is amply proven by the filigree openwork design on the edge of this dish, originally produced in around 1740. The modeller painstakingly cuts the design out of the unfired dish with a steady hand. The upshot is an intricately woven framework that, in this case, has additionally been embellished with 23-carat gold following firing. The central well has been adorned with some truly glorious specimens of Meissen bird painting. On offer instead of sweetmeats and fruit are golden pheasants flaunting their spectacular plumage, albeit in a gilded cage. The arts of MEISSEN ® have united to deliver a stylish and most fetching collector’s item. Schale „Exotische Vögel“ Dish “Exotic Birds” 26a073/54m33 Ø 29 cm, Lim. 50 48 49 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Dose „Figurenmalerei nach Watteau“ Box “Figurine painting after Watteau“ Leben wie Gott in Frankreich – so viel süßer Begehrlichkeit und sinnlichem Genuss in einem Gemälde Ausdruck zu verleihen, vermochte wohl nur der Maler Jean Antoine Watteau (1684 –1721). Mit seinen „Fêtes galantes“, den „Galanten Festen“, prägte er eine ganze Epoche. 1741 erwirbt die Manufaktur eine Reihe seiner Kupferstiche, die den Porzellanmalern als Vorlage dienen sollten. Vier Jahre später erfindet Johann Gregorius Höroldt ein besonders leuchtendes Kupfergrün, dessen Magie man sich kaum entziehen konnte. In der Kombination aus der neuen Farbe und Watteaus verspielten Motiven entstand der typische Stil der „Meissener Watteau-Malerei“, ganz im Zauber französisch-aristokratischer Lebensart. In der souveränen Malerei der Manufakturisten und dem charakteristisch schimmernden Grün Höroldts ist diese exklusive Kunst bis heute erhalten geblieben, verewigt auf dem „Weißen Gold“ von MEISSEN®. Living the life – it takes a French painter like Jean Antoine Watteau (1684 –1721) to inject so much sweet desire and sensual pleasure into a painting. He influenced an entire epoch with his “fêtes galantes”, his “pastoral entertainments”. The Meissen Manufactory purchased a number of his engravings in 1741 that were subsequently used as source material by its painters. Four years later, Johann Gregorius Höroldt invented a particularly brilliant copper-green whose allure proved irresistible. It was a combination of the new colour and Watteau’s frolicsome motifs that gave rise to the typical “Meissen Watteau painting” style, one wholly given over to the lifestyle of the French aristocracy. Together, the consummate skills of painters at the Manufactory and the distinctive shimmering quality of Höroldt’s green have ensured that this exclusive art is still with us today, immortalised on the “white gold” of MEISSEN®. Dose „Figurenmalerei nach Watteau“ Box “Figurine painting after Watteau“ 27a013/52895 H 9 cm, Lim. 50 50 51 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Vase „Jagdszenen“ Vase “Hunting Scenes” Als Teil des „Officium nobile“ gehörten bekanntermaßen das Porzellan und die Jagd zu den Leidenschaften Augusts des Starken. Sein 1724 fertiggestelltes Jagdschloss Hubertusburg sollte die größte Jagdresidenz Europas werden. August III., Sohn von August dem Starken, teilte mit seinem Vater die Vorliebe für Porzellan und Jagd. Er verbrachte mehrere Monate des Jahres auf Schloß Hubertusburg und beauftragte die Manufaktur MEISSEN mit der Entwicklung einer Serie von fünf Deckel vasen und vier sogenannten „Bechervasen“. Johann Joachim Kaendler nahm sich der Formen an, und der talentierte Höroldt-Zögling Johann Georg Heintze fertigte die exklusive Malerei. Die preziös dargestellten Parforcejagden basieren auf Kupferstichen Johann Elias Ridinger. Zur Feier des St. Hubertustages am 3.11.1739 lieferte die Manufaktur diese Meisterwerke. Eine dieser Vasen ist Bestandteil der diesjährigen „Limitierten Kunstwerke“ und zeugt damals wie heute von der unübertroffenen Porzellankunst von MEISSEN®. As is well known, porcelain and hunting were two of Augustus the Strong’s major passions in line with his noble calling. The Hubertusburg hunting palace completed in 1724 was meant to become the largest hunting residence in Europe. Augustus III, son of Augustus the Strong, shared his father’s predilection for porcelain and the hunt. He spent several months of the year at Hubertusburg and commissioned the MEISSEN Manufactory to develop a series of five lidded vases and four “trumpet vases”. Johann Joachim Kaendler took on the shaping work, whilst Johann Georg Heintze, a talented disciple of Höroldt’s, produced the superb painted detail. The meticulously rendered coursing hunts are based on engravings by Johann Elias Ridinger. The Manufactory issued these masterpieces in celebration of St. Hubert’s Day on 3 November 1739. One of these vases features in this year’s “Limited Art Works” and is testimony to the unsurpassed porcelain art of MEISSEN® then as now. Vase „Jagdszenen“ Vase “Hunting Scenes” 278584/50410 H 42 cm, Lim. 10 52 53 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Deckelvase „Blumenmalerei nach Merian“ Lidded Vase “Flower painting after Merian” Mag uns die Malerei auf diesem MEISSENER Kunstwerk noch so frisch und klar erscheinen, die Vorlagen hierzu verdanken wir einer ungewöhnlichen Persönlichkeit aus dem 17. Jahrhundert: Maria Sibylla Merian (1647 –1717). Sie leistete Pionierarbeit mit ihren illustrierten Buchwerken wie z.B. „Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung“ (Nürnberg 1679 –1683). Mit Rittersporn, Kaiserkrone, Vergissmeinnicht und Aurikel halten sich die Meissener Porzellanmaler ganz präzise an die Vorlagen der Naturforscherin und Künstlerin, ihre Komposition jedoch ist neu. Darin zeigen sie, wie modern, künstlerisch und naturwissenschaftlich überragend das große Lebenswerk Maria Sibylla Merians zu sehen ist. Die kluge, mutige Dame belegte als Erste, wie aus unscheinbarem Raupengetier wunderschöne Schmetterlinge entstehen und diese mit der Welt der Blüten verschmelzen. However fresh and crisp the painting in this Meissen® Art Works may appear, it is based on work by a very unusual personality from the 17th century: Maria Sibylla Merian (1647 –1717). She was a pioneer in her field with illustrated editions such as “The Caterpillar, Marvelous Transformation and Strange Floral Food” (Nuremberg 1679 –1683) to her name. The source material produced by this naturalist-cum-artist have been meticulously adhered to when painting delphinium, crown imperial, forget-me-not and bear’s ear on Meissen porcelain®, though the composition is new. This is our painters’ way of documenting how modern, artistic and scientifically unmatched Maria Sibylla Merian’s great body of work can be regarded as being. The clever, courageous lady was the first person to demonstrate how the humdrum caterpillar turns into a glorious butterfly and to merge them with the world of flora. Deckelvase „Blumenmalerei nach Merian“ Lidded Vase “Flower painting after Merian” 20a081/51323 H 43 cm, Lim. 25 54 55 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Teedose „Chinoiserien nach Stadler“ Tea caddy “Chinoiseries after Stadler” Diese puristische Form einer Dose wurde schon 1710, ganz zu Beginn der Meissener Porzellan-Manufaktur, aus Böttgersteinzeug® nach chinesischem Muster gefertigt. Archaisch und modern zugleich wurde das Modell dank seiner formbedingten Malflächen bald zum Kleinod unter den Malern der Manufaktur gekürt und mit feinsten Chinoiserien veredelt. Die im 17. und 18. Jahrhundert aus China importierten Luxusstücke animierten die Porzellanmaler der Manufaktur zu fantasie vollen Szenen in asiatischer Anmutung. Neben Johann Gregorius Höroldt (1696 –1775) und Adam Friedrich von Löwenfink (1714 –1754) gehörte auch Johann Ehrenfried Stadler (1701 –1741) zu den Porzellanmalern, die sich dem Zauber ferner Welten nicht entziehen konnten. Sie wurden zum Vorbild der späteren Maler-Generationen der Manufaktur MEISSEN. Ihr Erbe erhalten wir bis heute, wie es uns die Geschichte dieser eleganten Preziose mit „Chinoiserien nach Stadler“ erzählt. This purist form was produced in Böttger stoneware ® to a Chinese design in 1710, the very year the Meissen Porcelain ® Manufactory was founded. At once archaic and modern, the model soon came to be treasured by the Manufactory’s artists owing to its conveniently paintable areas and was adorned with the most exquisite of chinoiseries. Imports of luxuries from China in the 17th and 18th centuries moved the Manufactory’s porcelain painters to create fantastic scenes with an oriental feel. Johann Ehrenfried Stadler (1701 –1741) was a porcelain painter who, like Johann Gregorius Höroldt (1696 –1775) and Adam Friedrich von Löwenfinck (1714 –1754), was mesmerised by the mystique of distant worlds. They were all to become role models for subsequent generations of painters at the MEISSEN Manufactory. Their legacy is still very much with us today, as this delightful piece with “chinoiseries after Stadler” so eloquently demonstrates. Teedose „Chinoiserien nach Stadler“ Tea caddy “Chinoiseries after Stadler” 597184/52892 11,5 cm, Lim. 50 56 57 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Dose „Landschafts- und Figurenmalerei nach Löwenfink“ Box “Landscape and figure painting after Löwenfinck” Die Malereien des Adam Friedrich von Löwenfinck (1714 –1754) sind selten köstliche Eingebungen, wie an den Fabelwesen auf dem Dosendeckel zu sehen ist. Mit Fantasie schweben sie über den Szenen mit Chinesen. Schon im Alter von dreizehn Jahren kam der begabte Knabe in das Atelier Höroldts. Bald entwickelte er sich mit grotesken, märchenhaften Sujets, starker Konturierung und kontrastreichen Flächen zum einflussreichen Maler ganz eigener Manier. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelingt es dann Paul Börner, Motive und Formen chinesischer Herkunft in seine Welt des Porzellans zu übertragen – so wie auf dieser gelungenen Dose von 1932, die sichtbar durch Gefäßformen chinesischer Herkunft inspiriert ist. Die zauberhafte Dose ist eine gelungene Symbiose aus Kunst und Geschichte, von Künstlern und Kunstgeschichte. The style of painting adopted by Adam Friedrich von Löwenfinck (1714 –1754) is of a very rare preciousness, as can be seen from the mythical beasts on the lid of this box, which hover fantastically above scenes from China. He was a gifted boy of just thirteen when he joined the studios of Höroldt. He soon developed into an influential painter with a style all of his own, one populated by bizarre, fairytale-like creatures that employs bold contours and stark transitions. In the early 20th century, a certain Paul Börner succeeded in reintroducing motifs and forms of Chinese provenance to the world of porcelain – as on this bewitching box from 1932, which was visibly inspired by ancient Chinese vessel shapes. It constitutes a canny symbiosis of art and history, of artists and art history. Dose „Landschafts- und Figurenmalerei nach Löwenfink“ Box “Landscape and figure painting after Löwenfinck” 593284/18970 H 15 cm, Lim. 25 58 59 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Dose mit Walnussknauf „Landschafts- und Figurenmalerei“ Box with walnut knob “Landscape and figure painting” Die goldgefassten Kartuschen mit hochfeinen Miniaturen auf purpurrotem Fond sind wie Fenster in zwei Welten des 18. Jahrhunderts. Auf dem Deckel findet sich eine abendländische Hafenszene mit Kaufleuten und Passanten, die am Horizont Schiffe kommen und gehen sehen. Auf den Wandungen der Dose ist das Ziel, der Ferne Osten, dargestellt: eine höfische Gesellschaft in einem Palmengarten mit zentralem Pagodenturm, an dessen Flanke Handelsschiffe anlegen. Die kunstvoll dargestellte Handelsbeziehung – eine feine Hommage an Johann Gregorius Höroldts Chinoiserien – könnte sich auf das Porzellan selbst beziehen, denn Marco Polo brachte den Begriff „Porzellan“ 1298 von einer seinen Reisen mit. Das weiß glänzende Material hatte er in Tingin nahe der Hafenstadt Zaytun gesehen. Ganz begeistert sammelte auch August der Starke asiatisches Porzellan, bis er 1710 sein eigenes bekam – von MEISSEN®, das erste und feinste europäische Porzellan. The box’s gilt-framed cartouches within a purple red ground and containing highly refined miniatures are like windows onto two different 18th-century worlds. The lid shows an occidental harbour scene with merchants and citizens watching ships come and go on the horizon. The sides, by contrast, reveal their destination, the Far East: members of the royal court in a palmtree garden with a pagoda tower in the middle and trading ships docking to one side. The artistically rendered trade link – a reverent nod in the direction of the chinoiseries of Johann Gregorius Höroldt – might be said to apply to the porcelain itself, since it was Marco Polo who brought the term “porcelain” back with him from his travels in the year 1298. He had espied the gleaming white material at Tingiu near the port of Zaytun. Augustus the Strong was similarly a keen collector of Asian porcelain, until, that is, he gained access in 1710 to a supply of his own – from MEISSEN®, the first and finest European porcelain. Dose mit Walnussknauf „Landschafts- und Figurenmalerei“ Box with walnut knob “Landscape and figure painting” 283284/52116 Ø 18,5, Lim. 25 60 61 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Schokoladenkännchen Little chocolate pot Wenn etwas klein ist, sieht man besonders genau hin, um etwas zu entdecken. Denn wahre Größe steckt bekanntlich im Detail – genau so wie in diesem zauberhaften Schokoladenkännchen, auf dem die reifen Blütenknospen so lebendig bossiert und die Insekten so meisterhaft gemalt sind, als wollten sie sich an der Süße der Blüten laben. Welch schöne Metapher für die Begehrlichkeit! Derart dekorierte Gefäße finden sich bei MEISSEN ® bereits um 1740. In früheren Zeiten war der bittersüße, aus Südamerika importierte Kakao ein begehrter Luxus an europäischen Höfen. So konnte ein Gastgeber auch seine eigene Bedeutung in der Gesellschaft zelebrieren und das kostbare Heißgetränk mit großer Geste in luxuriösem Porzellan servieren. Für Kenner ist das kleine Kännchen selbst ein großer Genuss – es ist ein echtes MEISSENER Kunstwerk! If a thing is small, you tend to give it a particularly close look to make sure you don’t miss anything. True greatness, after all, is often all about the fine detail – as is the case with this enchanting little chocolate pot, to which ripe buds have been so vibrantly applied and on which the insects have been so masterfully painted that it looks as if they’ve caught the scent of the nectar. What a lovely metaphor for desire! Vessels decorated in this way were already being produced at MEISSEN® by around 1740. In those days, bitter-sweet cocoa from South America was a highly sought-after luxury at the royal courts of Europe. It allowed a host to celebrate their own standing in society and to serve the precious hot beverage to great effect in luxurious porcelain. Connoisseurs will appreciate the little pot in its own right – a genuine Meissen® Art Work! Schokoladenkännchen Little chocolate pot 908684/82671 H 9 cm, Lim. 50 62 63 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Dose mit Hasenknauf Box with hare Diese kleine Dose ist ein erstaunliches Schmuckstück. Ein elegantes Relief, gebannt in feinstem Porzellan, umrankt von kobaltblauen Blüten, aufwendig belegt mit goldenem Fond – alles zusammen erscheint wie ein gefasster Edelstein, der von einem aufmerksamen Hasen bewacht wird. Hinter all dem Reichtum verbirgt sich eine großartige Historie. Das Stabrelief wurde um 1735 von MEISSEN® kreiert; von hier aus zog es in alle Welt. Die Blaumalerei hat ihre Vorbilder in Asien. Man bedenke nur, dass die Geschichte der Kobaltmalerei im Orient bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht und die blaue Blumenmalerei Asiens im 17. Jahrhundert zum „must have“ des Welthandels gehörte. Auf japanischem Porzellan symbolisierte der Jadehase Unsterblichkeit, im Abendland bezeugte man ihm Fruchtbarkeit und Wachsamkeit. So verbirgt die kleine Dose ein ganzes Universum – das ihrer eigenen, großen Geschichte. This box is an astonishing little treat. Elegant ribbing ensconced in finest porcelain, cobalt blue flowers trailing over a meticulously applied gilt ground – the overall effect is of an encased jewel being guarded over by a watchful hare. There’s a great story behind all this wealth too. The fluted moulding was created by MEISSEN® in around 1735 and proceeded to take the world by storm. The blue paintwork has its origins in Asia. Cobalt decoration was actually already being practised in the Orient in the 7th century A.D., whilst blue flower painting from Asia was regarded as being a “must have” in the world trade of the 17th century. The jade hare symbolised immortality on Japanese porcelain, whereas in the West it was equated with fertility and vigilance. Hence our little box encompasses the entire Universe – that of its own great history. Dose mit Hasenknauf Box with hare 818884/52833 H 9 cm, Lim. 100 64 65 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Mädchen und Knabe mit Blumengirlande Boy and Girl with garland of flowers Nehmen die schönen Künste die Natur zum Vorbild, dann ist die wahre Kultivierung der Natur ein Garten – ihr Gärtner muss ein Künstler sein! Der französische Bildhauer Michel Victor Acier (1736 –1799) suchte in seiner Epoche nach eben solchen Idealen. Regen Diskurs pflegte er dabei gewiss mit dem sächsischen Maler Johann Eleazar Zeissig (1737 –1806 – er selbst nannte sich Schenau). Beide studierten an der Pariser Kunstakademie und fanden sich später in der Manufaktur MEISSEN wieder. Während Acier dem Modelleur Johann Joachim Kaendler gleichgestellt war, wurde Schenau Direktor der Meissener Zeichenschule und lehrte an der Kunstakademie Dresden. Ganz erfüllt vom Französischen Stil etablierten die beiden Künstler den Klassizismus in der Manufaktur. Anläßlich des 275-jährigen Geburtstages von Acier erscheinen diese reizenden Gärtnerkinder, die Acier 1777 nach den Vorlagen von Schenau modelliert hatte. When the fine arts take Nature as their model, her true cultivation is as a garden – artist turns gardener! The French sculptor Michel Victor Acier (1736 –1799) spent his life searching for just such ideals. He’s sure to have also discussed the matter at length with the Saxon painter Johann Eleazar Zeissig, who adopted the pseudonym of Schenau (1737 –1806). They both studied at the Paris Art Academy and their paths again crossed at the MEISSEN Manufactory. Whilst Acier was placed on an equal footing with the modeller Johann Joachim Kaendler, Schenau became Director of the Meissen School of Drawing and taught at the Dresden Art Academy. The two artists oversaw the ascendancy of a form of Classicism very much in the French vein at Meissen®. These two gardening children, modelled by Acier in 1777 to source material by Schenau, are being issued to mark the 275th anniversary of Acier’s birth. Entwurfszeichnung, vermutlich von Johann Eleazar Zeissig (genannt Schenau) zu zwei Gärtnerfiguren Design sketch, thought to be by Johann Eleazar Zeissig (known as Schenau), for two gardener figurines Knabe mit Blumengirlande Mädchen mit Blumengirlande Boy with garland of flowers Girl with garland of flowers 900384/61246 900384/61247 H 16,5 cm, Lim. 25 H 17 cm, Lim. 25 66 67 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Poesie Poetry Michel Victor Acier gilt als Wegbereiter des Klassizismus bei MEISSEN®. Im Jahre 1764 für 15 Jahre an die Manufaktur berufen, bediente er mit seinem Können nicht nur die Wünsche des sächsischen Adels, auch die Meissen® -Liebhaberin Zarin Katharina II. nahm in ihrer „Großen Russischen Bestellung“ seine hohe Kunst in Anspruch. Zur ursprünglichen Ausformung der Figurengruppen „Die freien Künste“ gehören die allegorischen Werke „Malerei“, „Bildhauerkunst“, „Baukunst“, „Astronomie“, „Arithmetik“ und auch die „Poesie“ von 1774. Vor allem die Aristokratie ersann sich in jener Zeit die Literatur gerne als unbeschwertes Beiwerk von Musik in Oper und Komödie. So verwundert es nicht, dass das kleine Genie mit dem großen Buch der literarischen Werke von seinen musikalischen Freunden zu den Klängen von Harfe und Trompete begleitet wird. Michel Victor Acier is regarded as having paved the way for classicism at Meissen®. Called to the Manufactory for 15 years in 1764, he placed his great artistic skills at the service of the Saxon nobility and also, in one memorable instance, of Empress Catherine II, a lover of Meissen® and its client for the “Great Russian Order”. The original set of figure groups cast in 1774 under the title “The Free Arts” comprised groups emblematical of “Painting”, “Sculpture”, “Architecture”, “Astronomy”, “Arithmetic” and “Poetry”. This was an epoch in which the aristocracy in particular was fond of seeing literature as an easily digested adjunct to music in operatic and comic works. Thus it comes as no surprise that the brainy tot holding a big book of literary works is accompanied by his musical pals on the harp and trumpet. Poesie Poetry 900384/70734 H 21 cm, Lim. 25 68 69 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Deckelvase „Naturalistische Blumen- und Fruchtmalerei“ Lidded Vase “Naturalist Flower and Fruit Painting” Dieses Meisterwerk, das sich mit opulenter Pracht an seine Liebhaber wendet ist in Worten kaum zu fassen. Während sich die Form der beeindruckend großen Schlossvase (um 1725) als makellose Leinwand in perfekten Proportionen darstellt, ist das berauschende Feuerwerk an Farben und Schattierungen eine raffinierte, heitere Verführung der Sinne: Rosen, Knospen, Beeren und Trauben, pralle Pfirsiche – allesamt gehüllt in Morgentau, feine Lichter und Reflexe. Man scheint förmlich der Früchte süßen Duft, das leise Knacken der Zweige und das Summen der Insekten zu vernehmen. Dabei steht diese neue Komposition ganz in der Tradition der klassischen Meissener Blumen- und Fruchtmalerei: Es ist ein echtes Meissener Kunstwerk – eines, das sicher niemals verblüht. This masterpiece is almost impossible to capture in words, its opulent splendour simply enveloping its admirers. The form of this impressively large Palace Vase (c. 1725) provides a perfectly proportioned backdrop for a sparkling mix of colours and shades that sends the senses whirling. Roses, buds, berries and grapes, fleshy peaches covered in morning dew, subtle lighting and reflections: it is almost possible to smell the fruit’s sweet fragrance, to hear twigs rustling and insects buzzing. At the same time, this new composition is wholly in the tradition of classical Meissen ® flower and fruit painting – it is a genuine Meissen® art work, one that will never wither. Deckelvase „Naturalistische Blumen- und Fruchtmalerei“ Lidded Vase “Naturalist Flower and Fruit Painting” 25a059/51114 H 53 cm, Lim. 25 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Vase „Naturalistische Blumenmalerei“ Vase “Naturalist flower painting” Ernst August Leuteritz (1818 –1893) gehört in der Chronologie von MEISSEN® zu den Vertretern des reinen Klassizismus. Seine künstlerische Formensprache brachte einige der schönsten Vasenformen seiner Zeit hervor; heute ist seine Schlangenhenkelvase von 1861 zur Stilikone geworden. Von betörender Harmonie und Klarheit ist auch diese feminin fließende Form aus dem Spätwerk von Leuteritz, die 1864 entstand. Sie bildet das ideale Tableau für diese vollendete Blumenmalerei, einer Kunst, die bei MEISSEN ® sichtbar ihren Höhepunkt gefunden hat. Die in feinen Nuancen von weiß über flieder zu violett temperierten Akeleien entspringen der Schönheit der Natur – nun sind sie verewigt auf Meissener Porzellan®. Ein unvergängliches Ideal, das mit diesem Kunstwerk bestimmt seine Erfüllung gefunden hat, denn seine Aura lässt jedes Ambiente von selbst in zeitloser Eleganz erblühen. Ernst August Leuteritz (1818 –1893) was an exponent of pure classicism within the MEISSEN® repertoire. His artistic vocabulary yielded one of the most beautiful vase forms of his age; his snake handle vase of 1861 has since become a timeless icon of style. Here’s a femininely flowing creation by Leuteritz, authored in 1864, that exudes the same stunning harmony and clarity. It provides an ideal backdrop for these supremely well-painted flowers, an art that has visibly peaked here on MEISSEN®. Aquilegia are rendered in fine nuances of white, lilac and violet that evoke the very beauty of Nature – now immortalised on Meissen Porcelain®. A transcendent ideal has surely been lived out in this work of art, whose aura is such that it will infuse any setting of which it is part with a flush of timeless elegance. Vase „Naturalistische Blumenmalerei“ Vase “Naturalist flower painting” 25a061/50438 H 46 cm, Lim. 25 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Vase „Flora & Fauna“ Vase „Flora & Fauna“ Eine Vase dient meist der Aufnahme von Blumen zur Dekoration. Wie ein so simpler Gegenstand sich in etwas weitaus Höheres verwandeln kann, zeigt diese Vase besonders eindrucksvoll. Ein elegantes Spiel mit der Illusion führt die vollendete Meisterschaft der Meissener Blumenmalerei und Bossierkunst auf raffinierteste Weise vor. Die Vase selbst trägt ihre Bestimmung nach außen: Sie zeigt eine heitere Welt aus Blüten und süßen Früchten so lebendig in ihrer Darstellung, bis sie tatsächlich aus ihrer flachen Form herausbrechen. Weinlaubblattspitzen, reife feuerrote Kirschen und zierliche weiße Blüten ranken wie freudig aus dem Gemaltem hervor. Auf einem Zweig pickt sich ein Vogel eine Traube, und beinahe glaubt man, sein Gezwitscher zu hören! So viel Lebendigkeit lässt uns die eigentliche Funktion des Gefäßes ganz vergessen und wir staunen über ihre wundersame Verwandlung – in ein echtes Meissener Kunstwerk. A vase is generally used to show off flowers. This particular vase, however, is eloquent testimony to how an unassuming object can be raised to far greater heights. Tantalising illusory effects are most subtly achieved through the mastery of Meissen flower painters and modellers. The vase wears its purpose on its sleeve, as it were: it depicts a jolly world of flowers and sweet fruits so vividly that they appear to burst free of their dimensional constraints. Vine leaves, ripe red cherries and delicate white blooms cheerily thrust their way out of the painted picture. A bird pecks at a grape from its perch and we can almost hear it chirp! So vivid is it all that the vessel’s basic function is quite forgotten; we simply marvel at its wondrous transformation – into a true MEISSEN® art work. Vase „Flora & Fauna“ Vase „Flora & Fauna“ 932226/50995 H 40 cm, Lim. 50 74 75 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Schale „Kranich“ und Schale „Vogel-, Blumen- und Insektenmalerei“ Dish “Crane” and Dish “Bird, flower and insect painting” In der klassischen Musik spricht man von „Variationen“, wenn ein reizvolles Thema nacheinander in vielfältigste Abwand lungen geführt wird. Dabei denken wir an große Komponisten wie Bach, Beethoven oder Schönberg. In der Kunst Meissens® ist es die Möglichkeit, aus dem überreichen Angebot an Formen und Dekoren dreier Jahrhunderte zu kombinieren, zu zitieren und mit ihnen Neues zu kreieren. Meissener Variationen bleiben dabei immer das Original mit den „Gekreuzten Schwertern“, geschöpft aus dem Œuvre einer ganz eigenen Kunst-Geschichte. Auf der großen achteckigen Schale – die arabische Ziffer 8 symbolisiert mit ihrer endlosen Schleife die Unendlichkeit – verweisen wir auf das unermüdliche Schaffen der Künstler Meissens® in drei Jahrhunderten. Manche Welten spiegeln sich scheinbar: Kommt ein Motiv aus Asien, so findet es seine Entsprechung häufig in Europa wieder, wie z.B. hier in der Blumen- oder der Vogelmalerei. Sehen wir die opulenten Schalen als Variationen der Kulturen an, so ist die Vorstellung einer fremden Kultur meist nur ein Spiegel der eigenen. Es ist die Kunst, die es uns erlaubt, solche Welten sichtbar zu machen. In classical music, use is made of the term “variations” to describe a tune performed in a wide range of mutations. Great names like Bach, Beethoven or Schönberg spring to mind. In the art of Meissen® it refers to the scope for combining any of a surfeit of forms and patterns from the past three centuries and for citing them so as to arrive at new ideas. Meissen® variations always remain the originals with the “crossed swords” nonetheless, firmly rooted in a most distinctive art history. The large octagonal dish is devoted to the indefatigable outpourings of Meissen® artists over three centuries – the Arabic numeral 8 symbolising eternity with its continuous loop. Some worlds seem to mirror each other: if a motif comes from Asia, it is frequently replicated in Europe, as is the case in these paintings of flowers and birds. If we regard these opulent dishes as variations on cultures, then it becomes evident that portrayals of alien cultures are usually just a mirror-image of the portrayer’s own. It is art that allows us to render such worlds visible. Schale „Kranich“ Dish “Crane” 587584/53273 L 28,5 cm, Lim. 50 Schale „Vogel-, Blumenund Insektenmalerei“ Dish “Bird, flower and insect painting” 578284/53273 L 28,5 cm, Lim. 50 76 77 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Schale „1001 Nacht“ und Schale „Chinesische Landschaftsmalerei“ Dish “Arabian Nights” and Dish “Chinese landscape painting” Die naturalistische Vogelmalerei europäischer Schule, gefasst in exklusiver Ornamentik, findet ihr Gegenüber in der asiatischen Indischmalerei. Auch hier sind Vögel und Blumen in stimmiger Komposition vereint. Die Schale in traditioneller Kobaltmalerei zeigt chinesische Figuren in einem Tempelgarten; sie verweilen, als wollten sie sich an diesem Ort gegenseitig Geschichten erzählen. Solch ein orientalisches Märchen aus „Tausendundeine Nacht“ (Prof. Heinz Werner, *1928) erzählt uns die Malerei in der Tradition Höroldts, des Vaters der europäischen Porzellanmalerei. So vervielfältigen sich bestimmte Themen und kehren oft an ihren Ursprungsort zurück – wie auf der Schleife einer Acht. Naturalist bird painting in the European vein, framed by exquisite ornamentation, finds its counterpart in the oriental style. Here, too, birds and flowers are composed in harmonious unity. The dish in traditional cobalt blue depicts Chinese figu res in temple grounds; they are in no hurry, as though intent on swapping stories. An oriental tale of this kind from “The Arabian Nights” is narrated by Prof. Heinz Werner very much in the tradition of Höroldt, the father of European porcelain painting. And so it is that some themes take on differing guises only to then return to their point of origin – like a figure of eight. Schale „Chinesische Landschaftsmalerei“ Dish with “Chinese landscape painting” motifs 819084/53273 L 28,5 cm, Lim. 50 Schale „1001 Nacht“ Dish “Arabian Nights” 680784/53273 L 28,5 cm, Lim. 75 78 79 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Dose mit Chinesenfigur Caddy with Chinese figurines Eine Teedose war an sich schon Ausdruck von Luxus und feiner Lebensart, denn sowohl der Tee darin als auch das Porzellan selbst waren Zeugnis vom Zugang zu einer fernen Welt voller Exotik und erträumtem Reichtum. Aus der Ferne Asiens kam auch das wertvolle Porzellan, das bald bei MEISSEN® seine Vollendung finden sollte. Der Künstler Paul Scheurich nahm sich Anfang der 1930er Jahre einer frühen MEISSEN® -Dose an und gab ihr seinen modernen Schliff – so ließ er auf elegante Weise die östliche mit der westlichen Kultur verschmelzen. Über der exquisiten Malerei im heutigen Stil Meissener Chinoiserien thront der von Scheurich als Deckelknauf modellierte Chinese mit goldenen Umhang. Er wacht so, als möchte er ein Geheimnis bewahren, denn noch weiß niemand, welcher Schatz hier aufbewahrt werden wird. A tea caddy was once a sign of luxury and fine living in its own right, since both the tea and the actual porcelain were synonymous with access to a far-off world full of exoticism and undreamt-of wealth. The costly porcelain that was to reach perfection with MEISSEN ® likewise came from far-off places. In the early 1930s, the artist Paul Scheurich took a vintage MEISSEN® caddy and gave it a modern touch – thus elegantly merging the culture of the East with that of the West. Perched above scenes exquisitely painted in the contemporary style of MEISSEN® chinoiseries is a Chinese man with a golden cloak modelled as a finial by Scheurich. He seems alert, as though he had a secret to keep, nobody knowing what treasure is likely to be stored here. Dose mit Chinesenfigur Caddy with Chinese figurines 597584/52653 H 24 cm, Lim. 50 80 81 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Schale „Pfau“ Wall Plate “Peacock” Der Blaue Pfau, so die deutsche Bezeichnung des schönen Vogels Pavo cristatus, kommt ursprünglich aus Indien und Sri Lanka. Mit der Zeit zog der stolze Vogel, eitel und selbstbewusst, bis in die vornehmen Schlossgärten Europas. Die großen, blau irisierenden „Augen“ seines geschlagenen Rades müssen dort den Alchemisten MEISSENs® größtes Nachdenken bereitet haben, denn August der Starke setzte 1.000 Taler Belohnung aus für denjenigen, der ihm ein Kobaltblau auf sein geliebtes Porzellan zauberte. Dies sollte erst 1717 gelingen, und ab 1720 gehörte die technisch anspruchsvolle Malerei unter der Glasur zum festen Repertoire der Manufaktur. Wer den Pfau für diesen Wandteller entworfen hat, ist leider nicht mehr bekannt. Aber der Maler könnte Kaendlers lebensgroße weiße Pfau-Plastik von 1734 betrachtet und die berechtigte Frage gestellt haben: Pfau, wo ist dein Blau? The blue peacock, as the beautiful fowl Pavo cristatus is often called in English, was originally native to India and Ceylon (Sri Lanka). With time, the proud, vain and cocky bird migrated to the noble palace gardens of Europe. The large, iridescent blue “eyes” on its fanned-out tail must have given the alchemists of MEISSEN® plenty to think about, since Augustus the Strong had promised a reward of 1,000 thalers to the first person to conjure up a cobalt blue for his beloved porcelain. This technically exacting form of underglaze painting was not to be mastered until 1717 and only fully entered the Manufactory’s production range in 1720. It is unfortunately no longer known who designed the peacock for this wall plate. Whoever it was, they may well have stood before the life-size peacock Kaendler produced in 1734 and have justifiably wondered: “Peacock, why art thou not blue?” Schale „Pfau“ Wall Plate “Peacock” 818784/54m41 Ø 46 cm, Lim. 50 82 83 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Deckelvase „Reiche Blütenmalerei“ Lidded Vase “Blue Flowers” Dieses MEISSENER Kunstwerk würdigt die über tausendjährige Reise des Kobaltblau auf Ton, Keramik und Porzellan durch die Kulturen von Ost bis West. Blaues Porzellan aus China und Japan führte zu größter Begehrlichkeit in fast ganz Europa. Die Nachfrage war so groß, dass der Handel mit den kobaltblauen Objekten neben Pfeffer, Tee und Stoffen zum lukrativen Geschäft der großen Ostindien-Kompanien des frühen 17. Jahrhunderts wurde. Es wurde nicht nur importiert, sondern auch exportiert, denn der europäische Stil kam auch in Asien gut an – die Globalisierung war längst in Fahrt. Gleich zu Beginn des 18. Jahrhunderts gelang in Meißen dann ein revolutionärer Coup: Mit der Erfindung des Porzellans in Europa und der ersehnten Entdeckung der blauen Farbe nahm ein neuer Siegeszug um die Welt seinen Lauf. This MEISSEN® Art Work is dedicated to the millennial journey undertaken by cobalt blue on clay, stoneware and porcelain through cultures from East to West. Blue porcelain from China and Japan was greatly coveted virtually throughout Europe. Demand was so keen that trade in cobalt blue products became as lucrative for the major East India Company of the early 17th century as that in pepper, tea and fabrics. Europe was now both an importer and an exporter, incidentally, as the European style of ware was also very popular in Asia – globa lisation had long since taken off. The revolutionary breakt hrough for Meissen® came early in the 18th century. With the invention of porcelain in Europe and the long-yearned-for discovery of the blue substance, the world was again taken by storm. Deckelvase „Reiche Blütenmalerei“ Lidded Vase “Blue Flowers” 818684/51352 H 24 cm, Lim. 100 84 85 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Vase „Sonnenrosen“ Vase “Sun roses” „Die Sonnenblume möchte dich begrüßen dieweil sie sich so gern zur Sonne wendet. Nur steht zur Zeit sie noch zurück gewiesen; doch du erscheinst und sie ist gleich vollendet.“ So nimmt sich Johann Wolfgang von Goethe der „Sonnenrose“ an. Vollendet ist auch die „Schlossvase“: In zeitloser Eleganz nimmt sie seit 1725 immer neue Motive und Stilwechsel mit ihrer reinen Form auf – hier sind es Sonnenrosen in Kobaltblau. Die hohe Kunst der Blaumaler liegt in der erforderlichen Präzision der Malerei. Ist der grau gefärbte Pinsel erst einmal auf dem geglühten Porzellan aufgesetzt, zieht das Kobalt tief in den porösen Scherben ein. Eine Korrektur ist dann nicht mehr möglich, fehlerfrei muss der Maler „durchmalen“. Mit dem Brand färbt sich das stumpfe Grau in magisch leuchtendes Blau – des Malers Meisterwerk erscheint nun in feierlicher Vollendung. “The sunflower would fain greet you, always being drawn towards the sun. Standing previously rejected, when you appear ’tis at once perfected.” This is how Johann Wolfgang von Goethe portrays what we now call the sun or rock rose. There is perfection, too, in this “Palace Vase”, whose pure form has been accommodating all manner of motifs and styles ever since 1725, in this case sun roses in cobalt blue. “Blue and white” painters are renowned for their meticulousness. They brush the as yet nondescript grey cobalt onto the unfired porcelain, where it quickly soaks deep into the body. The first touch is crucial; the painting has got to be right “first go”. The dull grey colour turns a magically lustrous blue during firing and the brilliantly accomplished painting is now plain to see. Vase „Sonnenrosen“ Vase “Sun roses” 819184/50401 H 37,5 cm, Lim. 50 86 87 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Komödianten mit Triangel und Laute Comedians with triangle and lute Der Bossierer Alexander Struck, geboren 1902, verbrachte 88 Jahre seines Lebens in Meißen. Bereits im Alter von 15 Jahren besuchte er die Zeichenschule der Manufaktur; sein Wirken sollte an diesem Ort über ein halbes Jahrhundert andauern. Mit großer Meisterschaft gelang es ihm, die barocke Tradition der Porzellanplastik in den Stil seiner Zeit zu übersetzen. Nur die vollkommene Beherrschung des Materials erlaubte es dem Künstler, so viel heitere Leichtigkeit in seine Figuren zu legen. Perfektioniert wird das fröhliche Spiel durch eine filigran aufgelegte Staffage. Mit diesen beiden Komödianten (1940) und weiteren Figuren, z.B. „Baron Münchhausen“ (1946) und „Schneider Wibbel“ (1950), schuf er wahre Klassiker für das Haus MEISSEN®. Lauschen wir den Tönen der Laute und der Triangel: Sie entzücken uns mit dem bezaubernden Klang der schönen Künste von MEISSEN®. The ceramic modeller Alexander Struck, born in 1902, spent 88 years of his life in Meißen. He attended the Manufactory School of Drawing at the tender age of 15; his involvement there was to last more than half a century. He succeeded with great dexterity in translating the Baroque tradition of porcelain sculpture into the style of his own age. Only through his comprehensive mastery of the material worked was this Meissen® artist able to instil so much lightness into his figurines. Some very fine painted detail completes the sense of playful merriment. Struck created a number of true classics for MEISSEN® that include these two comedians (1940) along with figurines such as “Baron Münchhausen” (1946) and “Tailor Wibbel” (1950). Our ears prick up to the sounds of lute and triangle: we are beguiled by the dulcet tones of the fine arts on MEISSEN®. Komödiant mit Laute Comedian with lute 900384/73345 H 30 cm, Lim. 25 Komödiant mit Triangel Comedian with triangle 900384/73346 H 28 cm, Lim. 25 88 89 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Wandgemälde „Haus am Fluß“ Wall Plaque “House by the River” Ein sehnsuchtsvoller Blick in eine herbstliche Landschaft, voller Ruhe und Einsamkeit. Ist dort niemand außer dem Betrachter selbst, verfallen in stille Träumerei und Melancholie? Dieses stimmungsvolle Gemälde schuf Johannes Rudolf Hentschel (1869–1951). Mit seinem jüngeren Bruder Julius Konrad Hentschel (1872–1907), berühmt für seine „Hentschelkinder“, gehört er zu den bedeutendsten Vertretern MEISSENs ® im Jugendstils. Nach seiner Ausbildung zum Bossierer wendet sich Johannes Rudolf Hentschel der Malerei zu und kehrt nach dem Studium der Kunst in München und Paris an die Manufaktur MEISSEN zurück. Mit verschiedenen Dekoren, z.B. dem sogenannten Flügelmuster, schuf er gemeinsam mit seinem Bruder Ikonen des deutschen Jugendstils; seine Gemälde hingegen bleiben von tiefer Sinnlichkeit leise belebt. The eye longingly takes in an autumnal landscape, replete with peace and solitude. Is there anyone else here except the actual beholder, lost in silent reverie and melancholy? This atmospheric painting was the work of Johannes Rudolf Hentschel (1869–1951). Along with his younger brother Julius Konrad Hentschel (1872–1907), famous for his “Hentschel Children”, he was one of the leading exponents of art nouveau at Meissen®. Johannes Rudolf Hentschel originally trained to be a ceramic modeller but switched to painting and returned to the MEISSEN Manufactory after studying art in Munich and Paris. Both he and his brother created what were to become icons of German art nouveau, in his case with decorative designs such as the “Wing Pattern”. His paintings exude a more softly spoken, deeply sensuous spirit. Wandgemälde „Haus am Fluß“ Wall Plaque “House by the River” 933075/53n53 L 25,5 cm, Lim. 100 90 91 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Edelfalken Noble falcons In seinem berühmten Falkenbuch „De arte venandi cum avibus“ illustriert und beschreibt uns der Stauferkaiser Friedrich II. die Haltung und Jagd mit den Falken so genau, dass sein Werk zu den bedeutendsten des Mittelalters gehört. Mit Hilfe arabischer Edelleute verfeinerte er die hohe Kunst der Beizjagd. Nicht Untertan, sondern wertvoller Gefährte sollte der fürstliche Edelfalke sein. Größe, Kraft und die anmutige Gestalt machen die dargestellten Gerfalken zu den stärksten aller Jagdfalken. Ist ihr Kleid schneeweiß wie Meissener Porzellan®, gehören sie zu den Kostbarsten. Aufrecht wachend mit stolzem Blick der eine, jederzeit bereit seine Jagdkunst zu vollführen, sein Gefährte. So zeigt dieses Meister‑ werk der Tierplastik, kunstvoll belegt mit feinster Malerei, die begehrten Eigenschaften dieser aristokratischen Tiere – und lässt sie beinah lebendig erscheinen. In “De arte venandi cum avibus”, his famous book on the falcon, Hohenstaufen Emperor Frederick II illustrates and describes the art of keeping falcons and hunting with them so accurately that his work is considered one of the most momentous from the Middle Ages. He refined the high art of hawking with help from Arabian nobles. The royal falcon should be regarded not as a minion but as a valued companion, they argued. Their size, power and graceful appearance place the gyrfalcons shown here amongst the strongest of all hunting falcons. If their plumage is snow-white like Meissen porcelain®, to boot, they are also amongst the most precious. The one is alert, erect and proud of eye, the other raring to show its hunting skills. Thus this masterpiece of animal statuary, tastefully set off with the most astute of decorative detail, brings out the properties that make these aristocratic creatures so cherished – and almost brings them to life. Edelfalken Noble falcons 900184/77349 H 31 cm, Lim. 50 92 93 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Wandschale „Paradiesvogel mit Blumenkorb“ Wall Plate “Bird of Paradise with Basket of Flowers” Bei diesem fantasievollen Paradiesvogel sprießt die Farbe Korallenrot zum reichen Blütenmeer und des Porzellanmalers schwarzer Pinselstrich erwächst darin zum frech thronenden Wundervogel, der sich übermütig selbst die Krone aufsetzt. Mit dieser heiteren Darstellung möchte die Manufaktur MEISSEN das Werk des Jugendstil-Künstlers Willi Münch-Khe ehren, hat er doch der Manufaktur manch bedeutenden Entwurf hinterlassen, so wie diesen von 1912, meisterlich gemalt auf einer Schale von repräsentativer Größe. Auf der Suche nach neuen Werten für ein neues Jahrhundert standen Künstler wie Willi Münch-Khe in der ersten Reihe. Sie alle nahmen sich die opulente Vielfalt der Natur zum Vorbild und ließen ihrer Fantasie freien Lauf. Die Kunst als Tor für einen freien Geist – Chapeau, Willi Münch-Khe! Coral-red colouring surges to form a sea of petals beneath this fantasy bird of paradise, which the porcelain painter’s black brushwork has transformed into an impishly enthroned wonder bird exuberantly claiming the crown for itself. The MEISSEN Manufactory is using this light-hearted offering to honour the work of art nouveau artist Willi Münch-Khe, who endowed the Manufactory with many a worthy design including this one from 1912, adeptly painted on a plate of prestigious size. Willi Münch-Khe was at the forefront of artists in search of new values for a new century. They all took the multifaceted opulence of Nature as their role model and let their imaginations run wild. Art as the gateway to spiritual freedom – to thee we doff our hats, Willi Münch-Khe! Wandschale „Paradiesvogel mit Blumenkorb“ Wall Plate “Bird of Paradise with Basket of Flowers” 955984/54m51 Ø 45 cm, Lim. 25 94 95 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Faltvase „Fisch“ Vase “Fish” Mit ihrer modernen Form gehört die Faltvase bereits zu den neuen Klassikern der Manufaktur MEISSEN. Zwei gespannte Flächen bilden stehend eine Vase, an sich schon eine beste‑ chende Idee. Denn der streng geometrische Aufbau lässt eine klare rechteckige Bildfläche entstehen, ein fantastischer Malgrund für die Kunst der Meissener Porzellanmaler. Schon taucht ein Fisch, eisenrot leuchtend wie glühende Lava aus dem geheimnisvollen Blau des tiefen Hintergrundes auf. Die lockere Goldmalerei sprüht beinahe Funken und lässt der Fantasie freien Lauf. Derart ist die Faltvase ein Kunstwerk, das die Tradition der Manufaktur MEISSEN ganz spielerisch fortsetzt. With their modern looks, folded-form vases have become contemporary MEISSEN ® classics. Two shaped upright surfaces combine to form a vase, an exhilarating idea in itself: their rigorously geometrical configuration yields cleanlined rectangular panels that serve as splendid canvases for Meissen’s® porcelain painters. In a jiffy a luminously iron-red fish pops up from the mystical blue of the deep background, its colour like that of glowing lava. The breezy gilding almost seems to send off sparks and certainly lends free rein to our imagination. Indeed, this folded vase is a work of art that sustains the MEISSEN Manufactory tradition in a most playful manner. Faltvase „Fisch“ Vase “Fish” 70a084/54959 H 16 cm, Lim. 100 96 97 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Wandgemälde „Morgenstimmung“ und „Abendstimmung“ Wall Plaques “Morning Mood” and “Evening Mood” Zwei sind hier eins: kein Tag ohne Nacht, keine Nacht ohne Tag – so, wie zu bestimmter Stunde sowohl die Sonne als auch der Mond am Firmament in Erscheinung treten, gehen doch beide im Osten auf, immer und immer wieder. In dieser Konstante, wahrhaftig und präzise wie ein Spiegelbild, kann das Eine nicht ohne das Andere. In malerischer Vollendung stehen in diesen Kunstwerken die kostbare Vergoldung für die gebende Wärme des Sonnenlichtes und der kühle Schein der Platinierung für die Magie des nächtlichen Mondlichtes. Die Horizontlinie verweist dabei auf unseren eigenen Standpunkt: Hier stehe ich. Doch das Philosophieren wollen wir den Liebhabern der Kunst überlassen, denn für sie ist dieses exklusive Paar geschaffen. Wir erkennen, dass ein Kunstwerk auch durch seinen Betrachter lebt – lassen wir also den Gezeiten unserer Gedanken freien Lauf. Two parts, one whole: there’s no day without night, no night without day – just as sun and moon sometimes appear together in the sky, so they both rise in the east, over and over again. Neither can do without the other in this perpetual cycle, true and precise as a mirror image. Painterly perfection is attained in this work of art by using sumptuous gilding to denote the generous warmth of sunlight and a colder platinum glow to convey the magic of a moonlit night. The line of the horizon echoes our own approach of “Here stand I”. But let’s leave the philosophising to our art lovers, since it is for you that we have produced this exclusive pairing. We realise that, in part, a work of art needs to be beheld before it can take effect – so let’s give free rein to the ebb and flow of our thoughts. Wandplatte „Morgenstimmung“ Wandgemälde „Abendstimmung“ Wall Plaque “Morning Mood” Wall Plaque “Evening Mood” 933077/9m504 933076/9m504 L 35 cm, Lim. 50 L 35 cm, Lim. 50 98 99 Limitierte MEISSENER Kunstwerke Limited MEISSEN Art Works Wandgemälde „Kamelien“ Wall Plaque “Camellia” Mit der „Kameliendame“ von Alexandre Dumas erreichte die „Camellia japonica“ im 19. Jahrhundert wohl ihre von erotisch-tragischer Symbolkraft bestäubte Blütezeit. Bis dahin hatte sie eine weite Reise zurückgelegt. 1779 brachte der Gelehrte Carl Peter Thunberg vier dieser Exemplare aus Japan mit nach London in die Royal Botanic Gardens in Kew. Eine dieser Kamelien soll dem Hof zu Dresden überreicht worden sein – ein damals fürstliches Geschenk. 1801 wurde sie im Pillnitzer Schlosspark eingepflanzt. Neben jenen in Porto und Neapel zählt sie heute zu den drei ältesten ihrer Art in Europa. Mit beachtlichen neun Metern Höhe und bis zu 35.000 blutroten Blüten verzaubert sie alljährlich ihr Publikum. In dieser modernen Komposition meisterhaft gemalt und in einen goldenen Rahmen gefasst, erblühen die Kamelien und betören uns mit ihrer intensiven Magie für alle Zeit. “The lady of the Camellias” by Alexander Dumas saw the “Camellia japonica” plant experience a heyday in the 19th century, no doubt largely due to the book’s tragi-erotic symbolism. The camellia had been on a long journey before then, though. A scholar by the name of Carl PeterThunberg brought four specimens back with him from Japan in 1779 and took them to the Royal Botanical Gardens in the London suburb of Kew. One of these camellias is said to have been presented to the court in Dresden – a right royal gift in those days. It was planted in the palace grounds at Pillnitz in 1801. The Pillnitz camellia is considered to be one of the eldest of its kind in Europe, alongside specimens in Porto and Naples. It is 90 feet high and, to the great delight of an appreciative public, bears up to 35,000 carminere d flowers each year. Superbly painted within a generous gilt frame in this modern composition, these camellias have an intense allure that never ceases to captivate. Wandgemälde „Kamelien“ Wall Plaque “Camellia” 932222/9m538 L 55 cm, Lim. 25 Bildunterschriften Seite 12 –15 Legend page 12 –15 1 Johann Friedrich Böttger (1682 –1719) 1 Johann Friedrich Böttger (1682 –1719) 2 Jungfernbastei in Dresden, Gemälde nach einer Rekonstruktion von F. Hagedorn, 1887 2 Jungfernbastei in Dresden, painting after a reconstruction by F. Hagedorn, 1887 3 August der Starke (1670 –1733), Kupferstich von Martin Bernigeroth 3 Augustus the Strong (1670 –1733), copper engraving by Martin Bernigeroth 4 Gründungsdekret der Porzellan-Manufaktur Meissen vom 23. Januar 1710 4 Founding decree of the Meissen Porcelain Manufactory dated 23 January 1710 5 Albrechtsburg Meißen 5 Albrechtsburg Meißen 6 Seit 1722 sind die „Gekreuzten Schwerter“ das Markenzeichen Meissener 6 Porzellans® und werden damals wie heute von Hand gemalt. Since 1722, the “Crossed Swords” have been Meissen’s trademark, and to this day, they are always painted by hand. 7 200-Jahr-Feier auf der Albrechtsburg Meißen, 1910 7 Bicentennial celebrations on Albrechtsburg Meißen, 1910 8 Wandgemälde „J.F.Böttger laboriret in der Burg auf Gold. An. 1705“ 8 Mural “J.F.Böttger laboriret in der Burg auf Gold. An. 1705” [ J.F.Böttger experiments with von Paul Kießling, um 1880, Albrechtsburg Meißen 9 creating gold in the castle, 1705 AD ] by Paul Kießling around 1880, Albrechtsburg Meißen 300-Jahr-Feier auf der Albrechtsburg Meißen, am 06. Juni 2010 10 Der Künstler Otto Piene beim Arbeiten auf Meissener Porzellan 11 12 9 Tercentenary celebrations at Albrechtsburg castle, in Meißen, on 6 June 2010 10 The artist Otto Piene painting on Meissen Porcelain® Die Künstler Roknaddin und Ramin Haerizadeh beim Arbeiten auf Meissener Porzellan® 11 The artists Roknaddin and Ramin Haerizadeh painting on Meissen Porcelain® MEISSEN Vernissage in der Albrechtsburg Meißen, September 2010 12 MEISSEN® Vernissage at Albrechtsburg Castle in the city of Meißen, September 2010 ® ® © Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH Talstraße 9, 01662 Meißen, Germany Tel.+49 (0) 3521 468 - 600 Fax+49 (0) 3521 468 - 660 [email protected] www.meissen.com Meissen®, Meissener Porzellan®, Böttgersteinzeug ® und Gekreuzte Schwerter ® Meissen®, Meissener Porzellan®, Böttgersteinzeug ®, and Gekreuzte Schwerter ® sind eingetragene Marken der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH. are legally protected trademarks of Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH. MEISSEN® ist Synonym für hochwertigste, in Handarbeit gefertigte Kunstobjekte in Porzellan. Jedes Stück ist einzigartig in Form und Dekor und zeichnet sich durch eine eigene „Handschrift“ des Gestalters und Malers aus; geringe Abweichungen zur Abbildung im Katalog unterstreichen die Individualität der Entstehung. Die Maße der Objekte unterliegen zudem keramtechnisch bedingten geringfügigen Schwankungen. MEISSEN® is a synonym for high-value, handcrafted art objects in porcelain. Every piece is unique in its form and décor and reflects the style of the modeller and painter; minor deviations from the pictures in the catalogue only underline that these works are made individually by hand. The measurements of the objects are also subject to minor variations due to the ceramic process. 102 LIMITIERTE KU NST W ER K E L I M I T ED A RT WOR K S A RCHI T EK T U R & IN T ER IEU R A RCHI T E C T U R E & IN T ER IOR S SCHMUCK & GE SCHENK E J E W EL L ERY & GIF T S