31.Mai - Bucher Bote

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31.Mai - Bucher Bote
Mai 2013 | 1,50 €
www.bucher-bote.de
Attraktion Kornspeicher
Eröffnungstag: Besucher strömten
zur neuen Ausstellung im
denkmalgeschützten Speicher
in Hobrechtsfelde.
IN DIESER AUSGABE
n AKTUELL
n IM GESPRÄCH
Wagemutige PankePaddler unterwegs
Schichtenwasser nervt
Hauseigentümer
S. 3
S. 6
n IM GESPRÄCH
n GESCHICHTE
Kamingespräch zur
Gesundheitspolitik
Der Gattenmord in
Schönerlinde
S. 9
S. 10
Groß
Preises Fotorätse
l!
Neues Besucherzentrum
Gut Hobrechtsfelde – mit
Ausstellung im Speicher,
Schau- und Streichelgehegen,
Spielplatz und Imbiss
Bernd Hoffmann, Vorsitzender des Fördervereins Naturpark Barnim, Panketals Bürgermeister Rainer Fornell und der Leiter
des Naturpark Barnims, Dr. Peter Gärtner,
neben zahlreichen interessierten Besuchern ein Stelldichein zwischen Hobrechtsfelder Kornspeicher und Scheune
gaben. Gemeinsam durchschnitten sie das
rote Eröffnungsband für den Start des Besucherzentrums, das mit einer interessanten Ausstellung zur Geschichte der Landschaft und des Ortes im alten Kornspeicher, einem Schau- und Streichelgehege, einer Eventscheune, Spielplatz und
Imbiss aufwartet.
Die Initiatoren hoben durchweg die gute
länder- und ressortübergreifende Zusam-
S
chönster Sonnenschein – wie bestellt
für den Tag der Eröffnung des Besucherzentrums Gut Hobrechtsfelde – herrschte am 14. April, als sich Brandenburgs
Umweltministerin Anita Tack, Berlins
Stadtentwicklungs- und Umweltsenator
Michael Müller, Barnims Landrat Bodo
Ihrke, Dr. Alfred Herberg vom Bundesamt
für Naturschutz, Heinz Bley, der Geschäftsführer der Agrar GmbH Crawinkel,
menarbeit im größten Waldweideprojekt
Deutschlands hervor, in dem das neu eröffnete Besucherzentrum eine wichtige
Rolle als attraktivitätssteigerndes »Besucher-Lockmittel« für die beweidete, halboffene Erholungslandschaft um Hobrechtsfelde spielen soll. Der Plan dürfte
aufgehen. Am Eröffnungstag gab es einhelliges Lob von den zahlreichen ersten
Besuchern.
Im ersten Obergeschoss des denkmalgeschützten Speichers begibt sich der Interessierte auf eine Zeitreise in die Geschichte der Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde. Vom Hutewald – mit sprechendem
Hirten – geht es weiter zu James Hobrecht
und Rudolf Virchow…
Weiter auf S. 7
Und Emma tuckelt durch Karow
12. Karower Kunstmarkt
lädt am 26. Mai ein
durch den Auftritt der französischen Sängerin und Pianistin Nadia Z. (Foto) gestaltet, die gemeinsam mit ihrem musikali-
m Sonntag, dem 26. Mai, ist es wieder
soweit. Der nunmehr 12. Karower
Kunstmarkt auf
der
Karower
Piazza – organisiert vom Phoenix-Förderkreis
für Kultur im
Kiez e. V. – steht
unter dem Motto: »C’est la vie«,
ein
bisschen
Frankreich. Von
Nadia Z. tritt auf.
10 bis 18 Uhr
gibt es Kunsthandwerk und bunte, kreative Vielfalt. Das Bühnenprogramm wird
FOTOS: PHOENIX
A
schen Partner am Akkordeon bekannte
französische Chansons darbietet.
Außerdem erwartet die Besucher u. a. ein
breites Familienprogramm mit
Theater, Pantomime Akrobatik,
Tanz, lustigen
Liedern.
Eine Kindergasse wird eine Mischung aus Bastel- und Malangeboten sowie
Märchenhaftem
bereithalten,
bretonische Geschichten werden vorgelesen.
Kinder können mit der knallbunten »Emma« durch Karow fahren.
FOTO: ANDREAS TOPEL
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KURZ & BÜNDIG
n Grundsteinlegung im HKW
Am 25. April wurde auf dem Gelände von
Vattenfall, Schwanebecker Chaussee 1115, der Grundstein für eine neue Gasturbinenanlage im Heizkraftwerk Buch gelegt. Vattenfall investiert in den nächsten
zwei Jahren 10 Mio Euro in den Standort.
n Bucher Bürgerforum
»Präsentation der Verkehrs-Untersuchungen im Raum Karow-Buch: Ergebnisse & verkehrspolitische Bewertung« ist
das Thema des nächsten Bucher BürgerForums am Montag, dem 13. 5., ab 18.30
Uhr in der Feste-Scheune des Stadtguts
Buch, Alt-Buch 45-51. Es geht u. a. um einen Autobahnanschluss Buch/Karow.
n 1. Maifest im Schlosspark
Bereits zum 23. Mal veranstaltet die SPDAbteilung Karow-Buch ihr traditionelles
1. Maifest im Bucher Schlosspark. Von 13
bis 18 Uhr soll der Tag gemeinsam mit
Musik und Unterhaltung, Hüpfburg und
Kinderüberraschungen begangen werden. Vertreter aus Wirtschaft und Politik
stehen für Gespräche zur Verfügung. Für
das leibliche Wohl ist gesorgt.
n Gratis-Eis für alle Kinder
Im Ludwig Hoffmann Quartier, Wiltbergstr. 50 in Buch, findet am 27. 4. von
13 bis 16 Uhr ein Frühlingsfest statt. Auf
dem Programm: Musik von der TowerJazz-Band, Süßes & Herzhaftes vom Künstlerhof Buch, historische Ausstellung und
Rundgänge, Infos zu Vermietung und
Verkauf von Wohnungen, Montessoripädagogik am Spiel- und Lernstand,
Gratis-Eis für Kinder. Weitere historische
Rundgänge: 12. 5., 2. 6., 16. 6., jeweils 11
Uhr ab Pförtnerhaus.
n Kaiser’s öffnet in Karow
Am 14. 5., um 7 Uhr öffnet ein Kaiser’sMarkt am Hubertusdamm, voraussichtlich am 7. 5. startet hier eine dm-Filiale.
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Lesermeinungen
MAI 2013
Geld für Boni?
Deutungshoheit darf es nicht geben
schließliche Deutungshoheit der Nachkommen über die Lebensgeschichte ihrer Vorfahren kann es nicht geben. Eine
realistische, auch kritische Sichtweise
»von außen« muss zulässig sein. Sie verletzt auch nicht die Würde eines Verstorbenen. Wenn Frau Dubberke die Würde
ihrer Mutter verletzt sieht, dann frage ich
mich, wie ihre Äußerungen über ihren
Großvater diesem Maßstab gerecht werden. Dieser Großvater, Wilhelm Baath,
hätte eine differenziertere Betrachtungsweise verdient. Er stammte aus einer der
ältesten und bedeutendsten nichtadligen
Gutsbesitzerfamilien
Brandenburgs.
Nach seiner Zeit in Hobrechtsfelde wurde er 1926 Pächter des Ritterguts Hohenahlsdorf bei Jüterbog. Dort heiratete er
die Witwe des verstorbenen Gutsbesitzers, Adolfine Becker, geb. Kessler. Mindestens bis zum Jahr 1935 bewirtschaftete er das Gut seiner zweiten Frau.
Das alles will nicht so recht zu dem Bild
passen, das Frau Dubberke von ihrem
Großvater entwirft, auch wenn sicherlich
weitere Recherchen notwendig wären,
um mehr Licht in diese Angelegenheit zu
bringen.
Hermann Aurich, Zehdenick
Kompetente und umfassende medizinische Versorgung der Patienten mit weniger Ärzten soll noch mehr Wirtschaftlichkeit bringen (siehe BB 4/2013, S. 11).
Am »mutmaßlichen« Abrechnungsbetrug
durch das Helios-Klinikum scheint trotz
der zahlreichen Fürsprecherartikel im
»BB« wohl doch was dran zu sein. Die KV
als kriminelle Vereinigung zu bezeichnen
und die Patientenmobilisierung durch
Unterschriftensammlung brachte wohl
nicht den erwarteten Erfolg. Wer würde
ohne Schuld 6 Mio Euro im Vergleich zahlen, wenn er nicht vorher mindestens 7
Mio Euro eingenommen hätte? Also ist
das Geld ja noch da und Entlassungen wären nicht nötig, oder ist das Geld für Boni
draufgegangen? Der neue Geschäftsführer wird es schon richten, denn er erklärte:
»Die kompetente und umfassende medizinische Versorgung der Patienten steht
immer an erster Stelle und wird auch
künftig in keiner Weise eingeschränkt«.
Wie schön für uns Patienten!
Thomas Beerbaum, Karow
Brunnengalerie – olé!
Zum Beitrag »Der ÖB VII hat Potenzial«, BB
4/2013, S. 3/8
KORRESPONDENZEN
Es ist spannend zu lesen, wie das AutorenDuo Lassnig/Scheller sowohl den ÖB VI
als auch ÖB VII wegbügelt – zu groß, zu
marode, zu sanierungsbedürftig und/
oder nicht mehr zeitgemäß. Botschaft:
Diese Areale sind forschungsseitig nicht
bzw. nur schwerlich nutzbar. Bezüglich
der kleineren, einstmals schnieken HerzKreislauf-Klinik ändern die Autoren schon
mal die Taktik. Das Gebäude wird weggelobt: »Eine Ausnahme bildet dabei die
oben schon genannte ehem. Franz-Volhard-Klinik, die aufgrund ihrer Grundrissstruktur besser für andere Zwecke geeignet wäre, z. B. für ein Seminar- und Tagungszentrum mit Gästewohnungen, für
ein Internat, eine Hochschule o. ä.«. Aus
der tiefschürfenden Analyse schöpfen sie
die wichtige Erkenntnis: »Daher stellen
die untersuchten Gebäude keinen Ersatz
für die perspektivische Erweiterung des
Campus und seiner Unternehmen in
Richtung ‘Brunnengalerie’ dar«. Olé!
Jochen Malz, Buch
»La Vega siciliana«
E
Und doch muss Orihuela
ine Vega ist ein fruchtbaCosta erst noch zur Stadt
res Tal. Als »Vega siciliana«
werden. Es ist bisher nur eibezeichnet man in letzter Zeit
ne Ansammlung von Wohnimmer öfter die Vega Baja im
Süden der Costa Blanca. Das
siedlungen, häufig ohne städhat seine Gründe. Die Namenstischen Bezug zueinander.
Nicht mal die genaue Zahl
verballhornung ist eine beder Siedlungen ist der gewusste Anspielung an die Magenwärtigen Verwaltung befiamethoden im Zusammenkannt. Es könnten so um die
hang mit den ungebremsten
Bauaktivitäten in der Region
200 sein, wie die Küstenstadtin den vergangenen Jahren.
Karl-Heinz Ehlers
rätin jüngst erklärte. Jetzt
Hauptstadt des Landkreises
aus Buch überwinsoll endlich das SiedlungsVega Baja ist Orihuela, etwa
terte an der Costa
Puzzle entwirrt und die Ur25 km vom Mittelmeer entBlanca in Spanien
banisationen, wie sie hier
fernt gelegen, zu deren Gegenannt werden, zu einer
meindegebiet auch 16 km Küste gehören, städtischen Struktur vernetzt werden,
Orihuela Costa genannt. Dieser Küsten- was für Ortschaften eigentlich normal
streifen ist das Objekt der Begierden der sein sollte. Man braucht dringend notBaulöwen. Jetzt, mitten in der Krise, wendige Infrastrukturen, eine Checkliste
kommen die krummen Geschäfte immer der vorhandenen Baumängel. Die Baumehr ans Tageslicht. Nach Recherchen träger mit den goldenen Nasen übergader Partei Die Grünen stammt die Hälfte ben ca. 70% der Projekte unfertig, für
der vor Gericht verhandelten Korrupti- Straßen und Grünflächen bestimmtes öfonsfälle an der Costa Blanca aus der Vega fentliches Land wurde als Bauland missBaja, obwohl dieser Küstenstreifen weni- braucht usw. Das ging jahrelang nur, weil
ger als 10% der Gesamtlänge ausmacht.
in den Verwaltungen die Augen zugeVor etwa 40 Jahren gab es hier an der Kü- drückt und die Hände ausgestreckt wurste nur einige verstreut liegende Bauern- den. Es lohnte sich für beide Seiten.
höfe und Obstplantagen. Heute leben Im Herbst 2012 eröffnete hier das größte
hier über 30 000 Menschen, fast so viel und wohl auch schönste Einkaufszenwie in der Hauptstadt. Die meisten aus- trum an der Costa Blanca mit traumhafländischen Hausbesitzer sind nicht offi- ten Meeresblicken. 150 Geschäfte bieten
ziell registriert. Die Zahl dürfte also viel »Alles, was das Herz begehrt«. Jede größehöher sein. Sie bilden hier die Mehrheit. re Stadt in Europa würde sich über solch
Die mit Abstand größte Gruppe sind mit eine City freuen. Orihuela Costa hat nun
etwa 18 000 Bürgern die Briten. Auf Platz ein Zentrum, aber die Stadt fehlt noch.
zwei folgen die Deutschen mit rund 3 200 Kurz vor Ostern eröffnete im neuen Cengemeldeten Residenten.
ter auch ein Spielkasino. Es soll gut beDie rasante Bevölkerungsentwicklung sucht sein. Im Umkreis von 500 m des
hat ihre Ursachen. Genannt seien nur Einkaufs-und Vergnügungstempels dümSonne, Meer, gesundes Klima, land- peln seitdem der Bau der Feuerwehr, seit
schaftliche Schönheit und Vielfalt, aber Jahren stocken die Arbeiten. Auch die
auch eine ausgezeichnete Versorgung Container-Schule existiert seit 8 Jahren in
mit frischem Obst und Gemüse, Fisch der Nähe. Die Arbeiten am Neubau einer
und Meeresfrüchten. Auch sonst bietet menschenwürdigen Bildungseinrichtung
die Costa Blanca alle Annehmlichkeiten für die junge Generation wurden wegen
zu jeder Jahreszeit. In den Wintermona- Geldmangels ebenfalls eingestellt. Die
ten reicht selbst mein Geldbeutel für ein Zocker im Spielkasino, die Mafiosi aus
preiswert gemietetes Ferienhaus mit Baubranche, Partei-und Verwaltungsfilz
Meerblick von der Dachterasse.
genießen derweil weiterhin das Leben.
Natur? Überflüssig!
Mit großem interesse las ich Ihren Artikel
»Bucher Park mit Zukunft« (BB, 3/2013,
S. 3). Sollte man tatsächlich wieder Hoffnung schöpfen können, dass für diesen
total vernachlässigten Park doch noch etwas Geld übrig ist? Bis jetzt sehe ich nur
große lieblos abgesperrte Areale, Trampelpfade, die allmählich immer breiter
werdend, große und früher schöne Wiesen zerstören und Papierkörbe, die überquellen. Der Park gleicht eher einer Mülldeponie und ist wirklich in einem jämmerlichen Zustand. Als Erholungsort für
Bucher Bürger ist er nicht mehr geeignet,
man ärgert sich nur bei jedem Gang durch
den Park. Wir sollen uns ja auch lieber
zwischen den Häusern der zukünftigen
»Brunnengalerie« erholen! Wozu braucht
man Natur? Überflüssig! Wie sollen Jugendliche lernen, die Schönheit von Parks
und Gärten zu erkennen und sich für deren Erhalt einzusetzen?
Eva Moisel, per Mail
Ostern 2013
Nicht vom Eise befreit waren Strom und
Bäche. Der Frühling hatte keinen holden,
belebenden Blick. Im Tale wünschten wir
uns Hoffnungsglück, aber der alte Winter
zeigte keine Schwäche. Er zog sich noch
nicht in die Berge zurück, sondern sandte
von dort immer wieder nur ohnmächtige
Schauer aus Schnee und körnigem Eis in
Streifen über die in Startlöchern hockende Flur. Aber die Sonne duldete gelegent-
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Für ein gutes Gespräch sind
die Pausen genauso wichtig wie die Worte.
Heimito von Doderer (1896–1966)
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20. Jahrgang, Mai 2013
Anschrift: Redaktion »Bucher Bote«,
Franz-Schmidt-Str. 8-10, 13125 Berlin
Telefon: 9 41 54 28, Fax: 9 41 54 29
E-Mail: [email protected]
Internet-Adresse: www.bucher-bote.de
Herausgeber: Albatros gGmbH,
Friedrich Kiesinger (V.i.S.d.P.)
Redaktionsleitung : Kristiane Spitz
Ehrenamtlicher Beirat:
Karl-Heinz Ehlers, Ehrengard Hanke,
Dr. Hubert Hayek, Martin Jehle, Jörg-Peter Malke,
Julia Meister, Rose marie Pumb
Layout: Kristiane Spitz
Druck: Union Druckerei Berlin GmbH.
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War Cäsar bei seinem Sieg über die Gallier allein? Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich? Dies waren »Fragen
eines lesenden Arbeiters«, wie sie Bertolt
Brecht im Jahr 1936 niedergeschrieben
hat. Damit drückte er seinen Protest gegen eine Geschichtsschreibung aus, die
nur die »großen Männer« und ihre Heldentaten besungen hatte. Inzwischen hat
die Historikerzunft dazugelernt. Sie beschäftigt sich jetzt mehr und mehr mit
dem Alltag der »kleinen Leute«. Da bleibt
es dann nicht aus, dass in wissenschaftlichen Arbeiten nicht nur bekannte Namen vorkommen, sondern auch Namen
von Leuten wie du und ich.
Manchmal scheint damit eine Kollision
mit dem Schutz der Privatsphäre vorprogrammiert zu sein. Eine solche Kollision
ist auch im Beitrag von M. Dubberke in
der April-Ausgabe des »Bucher Boten«
angesprochen worden.
Die Rechtsprechung hat sich zwar darauf
geeinigt, dass der Schutz der Privatsphäre nach dem Tode allmählich verblasst,
aber wie die Abwägung im Einzelfall aussieht, ist nicht immer vorhersehbar. Eines sollte jedoch klar sein, eine aus-
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Grundtenor. Einzelne Menschen reagieren allergisch auf Spinner. Unvorstellbar.
Nun will man den Spinnern entschieden
nachsetzen und ihnen den kurzen Prozess machen. Um geeignete chemische
Kampfstoffe zu entwickeln, wurden finanzielle Mittel in beträchtlicher Höhe freigegeben. Spezielle Pestizide sollen die Spinner (und sicherlich auch anderes Getier)
in die Knie zwingen. Aber bitte nicht im
Schlosspark – zumindest nicht im eingezäunten Teil.
Oskar M., Buch
Eisvogel adé?
Hans Grobe aus Buch fotografierte den
Frühling – im Schlosspark Buch .
lich kein Weißes. Überall bemerkte man
ihr Streben, alles endlich mit Farben zu
beleben. Doch an Blumen fehlte es wegen
der Kälte im Revier. Noch nicht einmal geputzte Menschen gab es dafür. Sie saßen
statt dessen in ihren Kammern, man hörte
sie über Ungerechtigkeit jammern. Sie gaben (mit Recht?!) dem Klimawandel die
Schuld und lasen, was blieb ihnen übrig,
mit Geduld Goethes richtigen »Osterspaziergang«…
Klaus Bartnik, Buch
Von Käfern und Spinnern
Erinnern Sie sich noch? Im Bucher
Schlosspark hätten dringend uralte Bäume gefällt werden müssen. Das wurde von
Naturschützern verhindert, denn diese alten Bäume boten den Lebensraum für
ganz seltene Käfer – die Heldbockkäfer.
Diese tragischen Helden sind sowas von
selten, dass sie eigentlich schon fast ausgestorben sind – aber eben nur fast. Ein
großer Zaun wurde daher für viel Geld gezogen, so dass die Käfer ihren Lebensraum behalten können, die Bäume erst
mal weiter stehen dürfen, damit, wenn
wirklich ein Baum umfällt, auch kein
Mensch getroffen wird. Eine weitreichende Lösung – zum Vorteil der Käfer, Bäume
und der Menschen. Irgendwann wird der
Park vor lauter schicken Zäunen nicht
mehr begehbar sein, aber dafür sind die
hübschen Käfer ausreichend geschützt.
Nun mögen Kritiker einwenden, dass der
Park einst für flanierende und erholungssuchende Menschen angelegt worden
war. Ja, damals, aber da hatte man noch
sehr einseitige Vorstellungen von einem
Park. Heute müssen sich alle wohlfühlen –
auch die Käfer.
Doch es geht auch andersherum. Kleine
Tiere müssen bei Menschen nicht immer
pure Freude erzeugen. So ist beispielsweise der Prozessionsspinner bei den Menschen in tiefe Ungnade gefallen. Er würde
in großen Mengen auftreten und den Bäumen in der Region viel Schaden zufügen –
sie teilweise richtig kahl fressen, so der
AUFGESCHNAPPT
Haaik? Haaik nich?
Mein Ohr mit diesem heut gelabt:
Nee, haaik nich jehört jehabt!
Ein Fremder wär vielleicht erschreckt
mit solcher Art Pfuschquamperfekt,
es ist ein Satz, recht spezial,
berlinisch eben allemal,
Vergangenheit, verstärkt enorm,
ätsch, noch durch eine 4. Form.
Ich nehme dieses lächelnd hin,
leb 46 Jahr’ nun in Berlin.
Susanne Felke, Buch
Seit 1978 bin ich Bucher. Seitdem sah ich
in dem an den Waldhaus-Park grenzenden Pankeabschnitt dreimal einen Eisvogel auf einem über das Wasser ragenden
Zweig auf Futterfische lauern. Als ich neulich den betreffenden Pankeabschnitt bewanderte, fiel mir auf, dass die über die
Panke ragenden Zweige und Äste fein säuberlich abgesägt worden waren. Mit den
Zweigen fielen die Ansitzmöglichkeiten
für den Eisvogel. Damit ist auf nicht absehbare Zeit ausgeschlossen, dass wir einen Eisvogel in diesem Pankeabschnitt
sehen werden.
Unverständlich ist mir, dass links vom
Pölnitzweg das Zentrum des Schlossparks
wegen seltener Insekten für die menschliche Nutzung total gesperrt und gleichzeitig rechts von der Straße der Lebensraum
für die ebenfalls seltenen Eisvögel vernichtet wurde.
W. Michalsky, per Mail
Parkplatzvernichtung
Wer kann der Parkplatzvernichtung in
Buch Einhalt gebieten? In der Georg-Benjamin-Straße werden zur Zeit die Gehwege saniert. Fast an jedem Hauseingang
werden dabei Abfahrten in doppelter
Pkw-Länge sehr aufwendig mit Ziegeln
ausgelegt, obwohl doppelte Rollstuhlbreite sicher ausreichend wäre. Der einzige
Effekt dieser überdimensionierten, teuren
Abfahrten ist die Vernichtung von kostenfreiem Parkplatz vor den Wohnhäusern.
Bezweckt damit etwa jemand, den kostenpflichtigen Parkplatz zwangsweise zu
füllen?
J. J. Müller, per Mail
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Aktuell
MAI 2013
Panke-Paddler-Paradestück
Zwei Kajaks waren am
eisigen Ostermontag
auf der Panke unterwegs
FOTO: MARCUS SCHMIGELSKI
Für Klaus Dombrowsky (im ersten Kajak) war es bereits die dritte Panke-Paddel-Tour.…
hinein, über die Wasserfälle an der Wiltbergstraße und dann, nach einem Paddeltausch, weiter nach Karow.
Dort wurde erneut Rast gemacht und unsere Helden stärkten sich mit Hühnersuppe, Kuchen, Brötchen und heißem Tee für
den noch vor ihnen liegenden Teil ihrer
Reise. Manch Wehr und manch enge Röhre zwangen die vier dazu, ihre schnittigen
Kunststoffboote mit vereinter Kraft durch
den gefrorenen Schnee zu tragen, um sie
hinter dem Hindernis wieder zu Wasser zu
lassen.
Endlich im Pankebecken in den Weiten
Blankenburgs angekommen, schimmerte
das Wasser smaragdgrün und einzelne
Sonnenstrahlen brachen durch die graue
Wolkendecke. Geschickt umschifften sie
ins Wasser geworfene Kühlschränke und
Gartenmöbel und setzten ihre Reise fort.
Nach langen 20 Kilometern konnten sie
den Schicksalsfluss in acht Stunden bezwingen und krabbelten an der Osloer
Straße wieder an Land.
Marcus Schmigelski
FOTOS: ARCHIV
ßem Kaffee, Würstchen und Senf aus der
Tube, ging es in den Bucher Schlosspark
Panke-Paddel-Premiere 2002. »BB« stellte den
wagemutigen Zepernicker Klaus Dombrowsky,
vor, der mit Helmar Meyerbüchler, dem Freund
der Tochter, ins Panke-Boot gestiegen war…
2008 berichtete »BB« auch über die zweite Panke-Paddel-Tour von Klaus Dombrowsky (hinten) und Ivan Schless, hier
kurz hinter dem Bucher Schlosspark.
Mahnmal geschändet
BAUPROJEKTE
I
m Zuge der Gestaltung der Außenanlagen im Wohngebiet Theodor-BrugschStraße/Georg-Benjamin-Straße ertüchtigt
die HOWOGE auch den Fußgängerweg
vom Parkplatz zum Campus Buch. Künftig werden ihn auch Rollstuhlfahrer und
Gehbehinderte passieren können.
Außerdem werden die Grünanlagen im
Wohngebiet erneuert und die Spielplätze
mit neuen Spielgeräten komplettiert. Eine
kleine Fitnessstation für Jung und Alt soll
es geben – analog der bereits bestehenden
in der Walter-Friedrich-Str. 50-60.
K. S.
APRIL, APRIL
Keine Mauerteile
auf Rieselfeldern
U
nbekannte haben Ende März das
Mahnmal auf dem Campus BerlinBuch mit Hakenkreuzen geschändet
(Foto). Sie besprühten die Figur des Kindes
sowie die Stelen mit dem Nazisymbol in
rot und schwarz sowie mit dem Wort
»Lüge« und der Zahl 88. Acht steht für den
Buchstaben H. Neonazis benutzen die 88
als Synonym für »Heil Hitler«. Die Betreibergesellschaft des Campus hatte umgehend die Polizei informiert, die die Ermittlungen aufnahm.
Das Mahnmal hatten das Max-DelbrückCentrum für Molekulare Medizin BerlinBuch, die Max-Planck-Gesellschaft und
die Deutsche Forschungsgemeinschaft im
Jahre 2000 errichtet zur Erinnerung an die
Opfer nationalsozialistischer »Euthanasie«-Verbrechen und ihren Missbrauch
durch Medizin und Forschung. Auf dem
Campus hatten von 1939 bis 1944 Wissenschaftler des damaligen Kaiser-WilhelmInstituts für Hirnforschung in Berlin-Buch
Gehirne von »Euthanasie«opfern für Forschungszwecke benutzt.
B. B.
Mit Hakenkreuzen geschändetes Mahnmal auf dem Campus Berlin-Buch.
FOTO: JÖRG-PETER MALKE
Mein Kind ist »rechts« – was tun?
W
S
teine ohne Grenzen« – so heißt das Arrangement von Kunstobjekten, das auf
dem Areal der ehemaligen Rieselfelder
um Hobrechtsfelde (und neuerdings bis
zum Bahnhof Buch) bestaunt werden
kann. Einige der bunt bemalten Teilstücke
der weltberühmten »Eastside-Gallery«
von Berlin-Mitte jetzt daneben zu stellen,
wäre gar keine so schlechte Idee. Das fand
zumindest der Redaktionsbeirat des »BB«.
Wir hoffen, das Ihnen unsere kleine FotoMontage gefallen hat. Möglicherweise hat
sich der eine oder andere »BB«-Leser auf
die Socken gemacht, um die 14 MauerTeilstücke persönlich in Augenschein zu
nehmen. Aber es war alles nur ein Scherz!
Nichts für ungut, nehmen Sie’s sportlich.
Frische Luft ist ja schließlich immer gut.
Wer weiß, vielleicht fungiert unser Aprilscherz ja als Anstoß und die »EastsideGallery« landet eines Tages tatsächlich vor
den Toren von Buch?
Die Red.
Wer wir sind
as Eltern und Angehörige tun können, wenn Kinder der eigenen Familie rechtsextrem sind – damit beschäftigt
sich eine Wanderausstellung der Arbeitsgruppe »Engagement gegen Rechtsextremismus« des Frauenbeirates Pankow, die
vom 19. 4.–6. 5. im Rathaus Pankow, anschließend in Weißensee und ab 30. Mai in
Buch zu sehen sein wird. Sie wird vom
Frauenbeirat in Kooperation mit dem Projekt »ElternStärken pad e.V.« und der Netzwerkstelle [moskito] durchgeführt.
Die rechtsextreme Orientierung ihres Kindes kann für Eltern aber auch für andere
Familienangehörige und das Umfeld eine
Feuerwehrpraktikanten erin trüber Morgen im
folgte. Im Klartext: Die anMärz 2013. Eine S-Bahn
deren Mitreisenden scheuhält am Bahnhof Pankowten sich nicht nur davor,
Heinersdorf. Ein junger
einem Bewusstlosen direkt
Mann steigt ein. Die Türen
und aktiv zu helfen, sondern
schließen und der Zug setzt
machten überdies jegliche
sich Richtung Pankow in
Hilfe von außen unmöglich,
Bewegung. Dem jungen
weil keiner von ihnen es für
Mann fällt auf, dass die eine
nötig hielt, per Handy die
Hälfte des Waggons so gut
Feuerwehr oder den Notarzt
wie leer ist, während in der
zu alarmieren.
anderen Hälfte fast alle PlätVerehrte Leser, nehmen Sie
ze besetzt sind. Im nächsten
Jörg-Peter Malke
mir meine Wortwahl bitte
Moment erkennt er den
über den
nicht übel, aber als ich von
Grund für die eigentümliche
mündigen Bürger
der Geschichte hörte, war
Verteilung. Auf dem Fußboden in der unbesetzten Hälfte liegt re- mir schlichtweg zum Kotzen. Was bitte
ist los, mit dem viel beschworenen
gungslos ein älterer Mann.
Irritiert dreht sich der junge Mann zu »mündigen Bürger«?
den anderen Fahrgästen um. Die Leute Ich kann es ihnen sagen: Der mündige
scheinen unbeteiligt, desinteressiert, Bürger lässt sich von privaten Nachrichvom Geschehen unberührt. Viele vergra- tensendern zu den überflüssigsten Jaben ihren Blick ins Handy oder in die Nein-Telefon-Abstimmungen animieZeitung, der Rest schaut angestrengt aus ren, ob Griechenland in der EU bleiben
dem Fenster. Die Stimmung wirkt be- darf, ob Merkel endlich abtreten soll, ob
fremdlich, fast schon gespenstisch auf Tempolimit Sinn macht. Der mündige
den jungen Mann. Der Zufall will es, dass Bürger gibt gern und überall seinen Senf
er gerade ein Praktikum bei der Berliner dazu. Ganz besonders beliebt beim
Feuerwehr absolviert. Ihm ist klar, was mündigen Bürger ist die »Zuschauerzu tun ist. Sofort wählt er die 112, schil- Hotline«, vor allem dann, wenn es was
dert die Umstände und beginnt mit den zu gewinnen gibt oder man sich kostenErste-Hilfe-Maßnahmen. Der Mann auf los beim Nacht-Talk-Fritzen ausheulen
dem Boden atmet kaum noch. Die Situa- kann.
Der mündige Bürger lädt sich unzählige
tion ist kritisch.
Am Bahnhof Pankow ist für den Zug vor- »Games« und »Apps« aus dem Internet
läufig Pause. Warten auf den Notarzt. Die herunter, er «simst«, »twittert« und
anderen Fahrgäste gehen ihrer Wege, ein »bloggt« sich die Finger wund, tratscht
paar Schaulustige versammeln sich. in Waschweiber-Manier mit seiner
Kurze Zeit später erscheint der Notarzt, »Community« über lauter blödes und
versorgt den Patienten und organisiert banales Zeug.
Wenn es aber darum geht, drei Ziffern
dessen raschen Abtransport.
Im Nachherein bleibt folgendes festzu- für einen Notruf einzutippen, wenn es
halten: Der ältere Mann (64) hat leider darum geht, hier und jetzt Hilfe zu organicht überlebt. Ironie des Schicksals – nisieren, weil das Leben eines Mitmenbis vor ein paar Jahren war er aktiver Ka- schen auf dem Spiel steht, wenn es also
merad der Freiwilligen Feuerwehr Ber- darum geht, dieses hypermoderne Molin-Buch und als solcher stets dazu be- biltelefon ausnahmsweise mal für etwas
reit, sein eigenes Leben zu riskieren, um wirklich Wichtiges zu benutzen, dann
versagt der ach so mündige Bürger klägdas Leben anderer zu retten.
Natürlich gibt es keine Gewissheit dar- lich, dann verhält er sich wie ein kleines
über, ob er überlebt hätte, wenn die Hilfe ängstliches Kaiserbartäffchen im Zoo,
rascher erfolgt wäre. Fest steht jedoch, das sich in die hinterste Ecke des Gehedass der erste und zugleich einzige(!) An- ges verkriecht und hofft, dass man es in
ruf bei der 112 von eben jenem jungen Ruhe lässt.
POLIZEI-BERICHT PANKETAL
FOTO: MDC BERLIN-BUCH
Campus-Fußweg
wird erneuert
GEDANKEN ZUR ZEIT
E
W
ährend dichter Nebel über den Feldern der Mark Brandenburg lag und
die Eiseskälte die Menschen in ihre Häuser zwang, machten sich die vier Gefährten Klaus, Sabine, Uwe und Marion auf,
um am Ostermontag die Panke von ihrer
Quelle in Bernau bis in den Berliner Stadtteil Wedding zu befahren. Der Schnee
knirschte unter ihren Füßen, als sie ihre
Kajaks in das kalte, klare Wasser einsetzten und in Richtung Berlin paddelten. Zu
diesem Zeitpunkt ahnten sie noch nichts
von den Gefahren, denen sie auf dieser
Fahrt begegnen sollten…
Kurz vor dem geheimnisumwobenen Bucher Park glitt Marion beim Umsetzen der
Kajaks mit einem Fuß ins Wasser und das
Bündnis der vier wurde auf eine harte
Probe gestellt. Galt es doch nun, ihre Reise
nicht zu gefährden und schnell zu handeln. Flugs eilte Sabine zum wartenden
Begleitauto, um neues Schuhwerk zu holen. Nach einer kurzen Stärkung mit hei-
3
große Herausforderung sein. Sie wollen
die rechtsextremen Haltungen und Verhaltensweisen kritisch hinterfragen, gleichzeitig möchten sie den Kontakt zu ihrem
Kind nicht verlieren. Die Ausstellung richtet sich an alle, die sich mit diesem schwierigen Thema in der eigenen Familie oder
im Umfeld auseinandersetzen wollen.
Ausstellungseröffnung in Buch: 30. Mai,
17 Uhr. Außerdem findet eine Begleitveranstaltung mit Vertretern der Initiative
»Eltern gegen rechts!« und weiteren Fachexperten statt. Die Ausstellung ist bis zum
18. 6. im Bürgerhaus Buch, Franz-SchmidtStr. 8-10, zu sehen. Eintritt frei!
Autofahrer widersetzt sich Am 2. 4.
wollten Polizeibeamte gegen 23.25 Uhr in
der Gluckstraße in Zepernick einen Pkw
Ford kontrollieren. Dies missfiel offensichtlich dem Fahrer des Wagens, der eiligst aus dem Auto sprang und die Flucht
ergriff. Er konnte zwar gestellt werden,
doch lebte der Mann nun seinen Widerstandswillen tatkräftig aus. Er schlug um
sich und konnte nur mittels Pfefferspray
zur Räson gebracht werden. Eine Blutprobe wurde angeordnet, deshalb wurde der
28-Jährige dazu in ein Krankenhaus verbracht, wo er erneut ausfällig wurde. Verletzungen trug bei der Auseinandersetzung
zum Glück niemand davon.
Dreiste Einbrecher Nachdem ein Hauseigentümer am 2. 4. gegen 21.30 Uhr Geräusche aus dem unteren Bereich seines Hauses in der Bebelstraße in Zepernick vernahm und der Ursache auf den Grund gehen wollte, bemerkte er zwei flüchtende
Gestalten. Diese hatten versucht, in die Immobilie einzudringen und waren wohl
durch sein plötzliches Auftauchen aufgeschreckt worden.
Die mutmaßlich selben Täter ließen sich
davon nicht abhalten, in ein Einfamilienhaus in der unmittelbaren Umgebung einzudringen. Hier nutzten sie die Abwesenheit der Eigentümer und durchwühlten
sämtliche Räume.
Einbrecher flieht Nachdem ein Unbekannter am 4. 4. gegen 12.30 Uhr in ein Einfamilienhaus in der Buchenallee in Zepernick eingedrungen war, wurde eine jugendliche Bewohnerin durch die dabei entstandenen Geräusche aufmerksam. Eilig
flüchtete der mutmaßliche Einbrecher daraufhin. Die Kripo ermittelt.
Einbruch misslungen Derzeit noch Unbekannte versuchten in der Nacht zum 9. 4. in
ein Einfamilienhaus in der Wiener Straße in
Schwanebeck zu gelangen. Das noch im
Bau befindliche Objekt hielt jedoch allen
Einbruchsversuchen stand, sodass die Täter
nicht ins Hausinnere gelangten. Geschätzter Sachschaden: ca. 2.000 Euro.
Schwerverletzte nach Unfall Am 10. 4.
kam es in der Bucher Chaussee in Schwanebeck zu einem Unfall, bei dem zwei Verletzte, darunter ein Schwerverletzter, zu beklagen waren. Ein 69-jähriger Skodafahrer war
mit seinem Wagen aus Richtung Kirschenallee gekommen und wollte sich etwa um 8
Uhr auf die L 313 einordnen. Von dort kam
ein Opel Astra, der in Richtung Buch unterwegs war. Beide Autos stießen zusammen.
Der 50-jährige Fahrer des Opels musste
schwer verletzt aus dem Fahrzeuginneren
geborgen und in ein Krankenhaus geflogen
werden. Seine 49-jährige Beifahrerin erlitt
leichtere Verletzungen. Der Sachschaden
wird auf rund 10.000 Euro geschätzt.
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4
Themen des Monats
MAI 2013
Gute Stimmung
ENTLANG DER PANKE
Ausbildungsstart in Buch
Panketaler Rathausfest zog
viel Publikum an
Führung stand im Wasserwerk Zepernick
in der Heinestraße auf dem Programm.
Ums Wasser ging es auch bei den QuizAktionen. Beim Quiz des »Eigenbetriebs
ünktlich um 10 Uhr eröffnete BürgerKommunalservice Panketal« war das wohl
meister Rainer Fornell am Sonnabend,
naheliegend. Aber auch bei dem der SPD
dem 13. April, kurz und prägnant das Panund der Grünen ging es u. a. um Wasserketaler Rathausfest bei offenen Amtstüren.
versorgung, wobei beim Grünen-Quiz der
»Trommböse’s« jüngste Damen drängten
Heiterkeitsfaktor dominierte (Beispiel: Was
zum Auftritt, kurz bevor der (erste) Regen
macht der Geschichtsverein? Geschichte(n)
kam. Auch spätere kleine Schauer konnten
a: erzählen, b: erfinden, c: erforschen).
beim zahlreich erschienenen Publikum
Bei einer Versteigerung auf dem ehemalidie Stimmung kaum trüben.
gen Krankenhausgelände konnte die BürBei drei Führungen mit der Vorsitzenden
gerstiftung Panketal e. V. durch den Verdes Geschichtsvereins, Nadine Muth, auf
kauf des Inventars des Heidehauses kleine
dem Gelände des ehemaligen KrankenGewinne erzielen. »Zusammen mit einihauses Heidehaus an der Schönower Stragen Spenden haben wir ca. 1 500 Euro einße ging es nur hintergründig und unterirgenommen. Man sollte das unbedingt mit
disch ums Wasser: Denn nicht nur im
besser organisierter Ankündigung wiederholen«, meinte Dr. Sigrun
Pilz abschließend. »Stühle, Betten, auch ein Klavier sind noch zu haben.« Versteigerungen
von gespendeten Plakaten/Lithografien und
von der Fahrradwerkstatt aufbereiteten Fahrrädern schlossen sich an.
Tanz- und Gesangs-Vorführungen fanden vor
dem Rathaus statt, ein
Konzert im Rathaussaal.
Viele lokale Vereine, besonders die Ortsvereine
Versteigerung von Plakaten für einen guten Zweck.
der Parteien, lokale UnHauptgebäude, das als 3. Grundschulternehmer u. a. hatten Stände aufgestellt.
standort im Gespräch ist, werden WasserNicht nur die Jugendfeuerwehr sorgte für
schäden befürchtet. Die derzeit beginnenEssen und Trinken.
den Untersuchungen könnten weitAls ich den Nachhauseweg antrat, hörte
reichende finanzielle Folgen offen legen,
ich eine Mutter zu ihrem kleinen Sohn sadie im laufenden Bürgerbegehren noch
gen: »Das war doch schön, da gehen wir
nicht angedacht wurden. Eine weitere
nächstes Jahr wieder hin!« Hubert Hayek
n Vogelstimmenwanderung
SCHÖNOW – Am 5. Mai lädt der Schönower-Heide-Verein e. V. zu einer Vogelstimmenwanderung ins Naturschutzgebiet Schönower Heide ein. Unter fachkundiger Führung kann man die z. T.
sehr seltenen gefiederten Heidebewohner erleben und ihren Frühlingsgesängen lauschen. Treff: 8 Uhr, Parkplatz
Schönower Heide (Schönwalder Chaussee), Dauer: ca. 2 Stunden, Kosten: 3€,
Kinder frei. Infos und Anmeldung:
M. Tiedt-Quandt, Tel. 0162/935 90 56.
n Ferien an polnischer Ostsee
BUCH – Im Club »Der Alte«, Wiltbergstr.
27, werden von der AG Reisen der Sozialkommission Ferienreisen an die polnische Ostseeküste nach Lukecin vermittelt. Nähere Infos: Do, 14–16 Uhr, sonst
Tel. (privat) 9 49 63 37 bei Frau Kreißig.
Freie Plätze gibt es noch für den Wohlfühlurlaub vom 6. 6.–13. 6. (259 Euro im
DZ), und vom 13. 6.–27. 6. (459 Euro im
DZ) in Lukecin. Im Preis enthalten sind
u. a.: Busfahrt, Vollpension, Programm.
n Film über Leben & Sterben
ZEPERNICK – Am 15. 5. um 19 Uhr steht
wieder »Kino in der Kapelle« in der Straße der Jugend 15 auf dem Programm.
folgreich ins Berufsleben entlassen. Die
Vermittlungsquote der Absolventen lag
bei 96 Prozent.
Kurz darauf, am 2. April, wurden 109
neue Bildungsteilnehmer immatrikuliert. Ihr erster Tag stand unter dem
Motto »Mein Beruf – ein Beruf mit Zukunft«.
Marlies Platow
Gezeigt wird der französische Film
»Schmetterling und Taucherglocke«, ein
sensibler, nachdenklicher, aber auch
überraschend humorvoller Film über
Leben und Sterben, die Liebe und die
Bedeutung des Menschseins.
n Umsatz gestiegen
BUCH – Die Bucher Eckert & Ziegler
Strahlen- und Medizintechnik AG, ein
Spezialist für isotopentechnische Anwendungen in Medizin, Wissenschaft
und Industrie, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 ihren Umsatz leicht erhöht. Der Konzernumsatz stieg mit 3,8
Mio Euro um 3% auf 120,0 Mio Euro. Den
höchsten Anstieg gab es im Segment
Umweltdienste. Aufgrund eines neuen
Großauftrages legte der Umsatz um 12 %
auf 6,2 Mio Euro zu.
n Karower Knirpse feiern
KAROW – Die Kita »Karower Knirpse« in
der Bahnhofstr. 53 feiert am 1. Juni ab 10
Uhr ihr 35-jähriges Bestehen. Alle Kinder, deren Eltern, Nachbarn, ehem. Kitakinder und Erzieherinnen sind herzlich
zur Feier eingeladen. Das Kitateam freut
sich auf ein buntes Fest mit Programm,
Spielen, Ausstellung und mehr. Für das
leibliche Wohl wird gesorgt.
Pflegestufe beantragen – kein Kinderspiel
E
ine Pflegestufe zu beantragen ist
kein Kinderspiel, denn letztendlich
verfolgt der Antragsteller das Ziel, seine
Pflegesituation zu verbessern und seine
Lebensqualität zu erhöhen.
Nur weil jahrelang in die Pflegeversicherung eingezahlt wurde, heißt das aber
noch lange nicht, dass auch automatisch ein Anspruch auf Pflegeleistungen
besteht. Bei der Arbeitslosenversicherung muss der Anspruchsberechtigte
erst arbeitslos werden, um Arbeitslosengeld zu erhalten. Ähnlich verhält es sich
auch mit der Pflegeversicherung. Leistungen der Pflegeversicherung erhält
man demnach nur, wenn man auch
pflegebedürftig ist, es besteht kein automatischer Anspruch bei Krankheit und
altersbedingten Einschränkungen.
Will der Antragsteller eine Pflegestufe
erhalten, obliegt ihm die Beweislast gegenüber der Pflegekasse. Das gilt im
Rahmen der Erstbegutachtung gegenüber dem MdK-Gutachter oder auch im
Widerspruchsverfahren bei bereits abgelehnter Pflegestufe.
Jeder Pflegebedürftige sollte bei Antragstellung wissen, dass die Schwere einer
Erkrankung oder der Grad einer Behinderung nicht maßgebend für die Erlan-
gung der Pflegestufe ist. Egal, welche Erkrankung vorliegt, der Gutachter richtet
sich bei seiner Entscheidung nach dem
rechnerischen Zeitaufwand der Durchführung der Grundpflege durch die Pflegeperson. Durch den Gutachter werden
dann für die Verrichtungen der Körperpflege, Mobilität und Ernährung zeitliche Durchschnittswerte ermittelt.
Ganzkörperwäsche,
Toilettengang,
Kämmen und andere Fremdhilfe wird
dann mit wenigen Minuten berechnet.
Widersprüche zwischen Pflegegutachten und der Einschätzung der Angehörigen sind keine Seltenheit. Unverständnis und Enttäuschung auf Seiten des
Betroffenen sind das Ergebnis.
An dieser Stelle muss Hilfe, Unterstützung und Aufklärung her. Die unabhängige Pflegestufenberatung Vitasolutio
führt mit Unterstützung der Diogenes
Akademie GmbH am 15. Mai von 10 bis
16 Uhr einen offenen, kostenfreien Beratungstag durch. Veranstaltungsort:
Diogenes Akademie GmbH, Haus 16,
Zepernicker Str. 2 in Buch (LudwigPark).
Gebührenfreie Hotline: 0800/72 35 094,
Weitere Infos unter:
www.pflegestufe-und-beratung.de
Ein wunderbarer Mensch
und eine große Persönlichkeit ist gegangen.
Helga Thews
* 19. August 1937
† 28. März 2013
In stiller Trauer
Peter Thews
Nadine Muth vom Zepernicker Geschichtsverein begann die Führungen auf dem
Krankenhausgelände Heidehaus, Schönower Straße, vor der alten Villa.
Frühling nicht nur im Gewächshaus
Highlight im Monat Mai:
Lange Nacht der Familie
im Ökogut Buch
W
er immer schon einmal dabei sein
wollte, wenn die Hühner schlafen gehen oder wer Lust hat, mit der Taschenlampe das Nachtleben im Garten zu erkunden, der kann das am 4. Mai im
ÖkoGut Buch, Alt-Buch 51, tun. Das HofTeam der Albatros gGmbH lädt ab 17 Uhr
zur Langen Nacht der Familie ein.
»Außerdem auf dem Programm steht eine
Kräuterführung (17 Uhr) durch den Bauerngarten. Um 19.30 Uhr werden die Hühner und Laufenten ‘zu Bett gebracht’, die
Bienen besucht und wir haben eine Sinneswanderung zu Gewürz- und Heilkräutern – über Stock und Stein des neu angelegten Barfußpfades – geplant. Am Feuer
kann Stockbrot gebacken und, wenn es
dunkel wird, das Nachtleben der Amphibien, Insekten und anderen Tiere unseres
Bauerngartens besucht werden«, wirbt die
Ingenieurin für Ökolandbau, Maja Rose.
Parallel dazu ist der Hofladen geöffnet, in
dem die Produkte des Ökohofs verkauft
werden.
Seit 2012 ist das Albatros-Projekt anerkanntes Ökogut. Mit 5 000 m2 Anbaufläche
und einem 60 m2 großen Gewächshaus gehört es wohl zu den kleineren Ökolandbaubetrieben. Doch es hat eine besondere
Spezifik. Psychisch beeinträchtigte Men-
FOTO: KRISTIANE SPITZ
BUCH – Die Akademie der Gesundheit
Berlin/Brandenburg e. V. hat zum 31. 3.
insgesamt 134 Absolventen aus den
Ausbildungsbereichen Gesundheitsund Krankenpflege, Krankenpflegehelfer, Physikalische Therapie, Ergotherapie, Operationstechnische Assistenz,
Medizinisch-technische Assistenten er-
FOTOS: HUBERT HAYEK
109 neue Bildungsteilnehmer der Akademie der Gesundheit lauschten der ersten
Vorlesung während ihres Immatrikulationstages Anfang April in Buch.
Bürgermeister Rainer Fornell bei der Eröffnungsrede, neben ihm die jungen Tänzerinnen von »Trommböse«.
Das Ökohof-Team (v.l.): Maja Rose, Raphael Barke und Carola Pietrusky-Niane.
schen finden innerhalb einer Tagesstätte
Beschäftigung bzw. können sich hier einen
geringen Obolus dazuverdienen.
»Wir versuchen diesen Menschen durch
den engen Kontakt zur Natur auch wieder
engeren Kontakt zu sich selbst und den eigenen Stärken zu ermöglichen«, so Projektmitarbeiterin Carola Pietrusky-Niane.
»Wir begleiten sie auf diesem Weg, geben
eine Tagesstruktur vor, ermöglichen soziale Kontakte auch mit Ehrenamtlichen, Besuchern und Kunden und damit neue,
sinnvolle berufliche Erfahrungen.« Das Erleben des Gleichgewichts in der Natur
kann auch zu seelischem Gleichgewicht
verhelfen, sind die Mitarbeiter überzeugt.
Das Bucher ÖkoGut will sich künftig mehr
und mehr öffnen und das Sortiment erweitern. Führungen werden bereits angeboten. Ein Schaugarten – nicht nur für Kitas und Schulen – soll entstehen, in dem
die Prinzipien von Ökolandbau und Permakultur veranschaulicht werden.
Kristiane Spitz
Kontakt: Tel. 94 11 41 36
Öffnungszeiten des Hofladens im Mai:
Di + Do 13-17 Uhr, Fr 11-14 Uhr.
Offener Samstag: am 25. 5. von 11–16 Uhr.
Ein Mini-Garten im Wald
Blumen- und Gemüsehochbeete für die Bucher
Kita »Kleine Glückspilze«
E
in Blumen- und ein Gemüsegarten
sind in der Kita »Kleine Glückspilze« in
den vergangenen Wochen entstanden.
Zwar hat die Einrichtung im Bucher Wald
an der Hobrechtsfelder Chaussee 150 Natur pur um sich, aber an einem Garten
fehlt’s im Revier. Der Waldboden darf dafür nicht verwendet werden, deshalb haben sich die Eltern zusammengesetzt und
beschlossen, zwei Hochbeete zu bauen.
Jeweils an zwei Sonnabenden im April trafen sich die tatkräftigsten von ihnen und
legten selbst Hand an. Die Kita, die in den
beiden sanierten ehemaligen Pförtnerhäuschen am Eingang der Allees des Chateaux ihr Domizil gefunden hat, ist nun
um eine Attraktion reicher.
»Etwa 700 Euro Materialkosten benötigten wir«, so Annett Keith, die Mutter von
Zoe und Maja. »Deshalb haben wir Spenden gesammelt – bei Eltern, Unternehmen und dem Kitaträger GFAJ e.V.
Mit ihrem Werk sind nicht nur die Eltern
sichtlich zufrieden. »Das Konzept der Kita, die Kinder gesund zu ernähren, wird
FOTO: KRISTIANE SPITZ
FOTO: ADG
P
Eltern der »Glückspilze« bauten an zwei Wochenenden Blumen- und Gemüsehochbeete.
nun auch von den Kindern mitgelebt werden. Sie können selbst frische Kräuter und
Gemüse anbauen und pflegen, das sie
dann essen werden. Blumen werden an
Geburtstagen frisch geschnitten – unsere
Kinder lernen aus diesem Kreislauf der
Natur«, freut sich Annett Keith, die die
Idee für das das Gartenprojekt hatte und
die anderen Elten und Erzieher sofort dafür begeistern konnte.
Kristiane Spitz
Themen des Monats
MAI 2013
Buch zeigte sich bunt – weitere Veranstaltungen folgen
A
FOTOS: KRISTIANE SPITZ
uch wenn nicht besonders viele Besucher gekommen waren und eine recht
überschaubare Anzahl lokaler Akteure
beim »Tag der Toleranz« am 16. April in
Buch mitgewirkt hatte, ist ein Anfang gemacht. Mit einem bunten Programm wurde für ein buntes Buch geworben. Der Aktionstag gegen Rechts und für Toleranz
und Vielfalt war die erste Veranstaltung
des Lokalen Aktionsplans Pankow (LAP),
der in diesem Jahr in Buch umgesetzt
wird. In Vorbereitung ist derzeit ein großes Sommerfest. Buch war ausgewählt
worden, weil es in den
vergangenen Wochen
und Monaten zu einer
steigenden Zahl rechtsextremer PropagandaVorfällen im Ortsteil gekommen war.
Koordinatoren des LAP
für Buch sind Andreas
Ziehl von der Netzwerkstelle [moskito] und Karin Wüsten, die Integrationsbeauftragte in Pankow. Beide schätzten
den Aktionstag am 16.
April als gelungene Auf- Prachtvolle Stelzenläufer waren unterwegs für ein buntes Buch.
Buchs Frauenchor gab ein berührendes Konzert in der Schlosskirche.
Pantomimisches Aktionstheater in schönster Parkkulisse.
Führung mit Rudolf J. Kaltenbach (l.) zu den »Steinen ohne Grenzen«.
taktveranstaltung ein: »Wir
freuen
uns
über die Resonanz bei den
Bucherinnen
und Buchern
auf die Angebote im Rahmen des Aktionstags. Das
gilt sowohl für
die
Beteili-
gung an der Führung ‘Steine ohne Grenzen’ mit dem Bildhauer Rudolf Kaltenbach, für das Interesse am Workshop
‘Rechte Symbolik’, an der Performance
mit Manoush Voigt, Paul Müller und anderen im Park als auch für den Auftritt des
Bucher Seniorinnenchors und des satirischen Kabaretts mit Dalila Abdallah und
Peter Marty in der Schlosskirche«.
Lokale Mitwirkende waren unter anderen
auch die Albatros gGmbH, das Netzwerk
Spielkultur, die Evang. Kirche Buch und
das THW.
Kristiane Spitz
RUNDER TISCH
MEINE MEINUNG
Nicht die Augen
verschließen!
Standort für Senioren
D
Die Stimmung »gegen die da
as Heidehaus in Zeperoben« ist in der Gemeinde
nick, Schönower Straße
weit verbreitet. Vermutlich
14-16 (bis Mitte der 1990er
meint man eher die BundesJahre Krankenhaus), ist Thepolitiker und vielleicht noch
ma eines »kassierenden Bürdie des Landes Brandenburg
gerbegehrens« in Panketal,
und nicht wirklich die eigene
das heißt man will die EntGemeinde, in der die meisten
scheidung der GemeindeverEntscheidungen individuell
tretung vom 14. 1. 2013 aufund nicht nach Parteienmauheben. Damals hatte man
schelei getroffen werden.
sich für einen Schulanbau an
Jedenfalls stimmt es mich
die derzeitige Zepernicker
Grundschule entschieden: Panketals Gemeindever- aber doch nachdenklich,
Die enormen Kosten und die treter Dr. Hubert Hayek wenn die Leiterin einer Gymdezentrale Lage waren die plädiert für den Schul- nastikgruppe sagt: »Draußen
Argumente gegen eine dritte ergänzungsbau und für liegt ein Bürgerbegehren, unterschreibt mal – durchgeleGrundschule.
seniorenfreundliche
Bei den Besuchern des Pan- Projekte im Heidehaus sen habe ich es mir aber noch
nicht«.
ketaler Rathausfestes am
Bei einer Abendveranstaltung über Hospi13. April, die das Heidehaus besuchten,
ze meinte eine Dame zu mir: »Das habe
gab es noch andere Argumente. So wurde
ich erst später gehört, dass ja schon ein
gefragt, warum es kein Gesamtkonzept für
Plan für einen Schulanbau besteht, kann
das Gelände gebe. Das sei bereits angeforich denn meine Unterschrift beim Bürgerdert, aber wegen des aktuellen Bürgerbebegehren rückgängig machen?«
gehrens vorerst zurückgestellt worden,
Die Chance, dass das Bürgerbegehren Ermeinte Nadine Muth, die Führungen über
folg hat, ist groß. Dann folgt der Bürgerdas Gelände veranstaltete. Das Areal wäre
entscheid. Der wird vermutlich mit der
doch viel besser für SenioreneinrichtunBundestagswahl zusammenfallen. Mit regen geeignet, war häufig zu hören. Ein Belativ hoher Wahlbeteiligung ist zu rechnen.
sucher meinte gar, das Bürgerbegehren sei
Und dann wird man sehen, ob sich andere
seniorenfeindlich.
Interessensgruppen, vor allem die SenioLautet die Alternative also: (Schul-)Kinren, der Meinung der Initiatoren des Bürderfreundlich und seniorenfeindlich oder
gerbegehrens anschließen. Die Bürger
aber seniorenfreundlich und kinderlieb?
werden überlegen müssen, ob sie mehr
Ich plädiere für letzteres. Schließlich gibt
Steuern zahlen und den Ausbau der Straes ja bereits die Kita »Traumschloss«
ßen verschieben wollen als Tausch gegen
auf dem Gelände – und eine Kombinaein umstrittenes Schulprojekt. Das wird
tion »jung und alt« wird immer wieder gedann wirklich demokratisch entschieden!
fordert.
I
m Jahr 2012 wurde ein »Runder Tisch«
zur Geschichte Buchs gegründet. Intensive, fördernde Begleitung findet er durch
Jeanette Münch vom Bezirksamt Pankow,
und Bernt Roder, Leiter des Museumverbundes Pankow. Zum 2. Mal in diesem Jahr
fanden sich an der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Ortes Interessierte
am 11. April im Bürgerhaus zusammen,
um über den Stand bisheriger Vorhaben
und neue Aktionen zu beraten.
Neu zur Diskussion stand der Vorschlag,
verstärkt den Einfluss des ehem. Staatssicherheitsdienstes auf Bucher Institutionen und deren Mitarbeiter aufzuklären.
Weiterhin wurden Möglichkeiten erwogen, die aktuellen Arbeiten an den noch
offenen Fragen zur Bucher Medizingeschichte während der NS-Zeit wirksam zu
unterstützen. Ein Ziel ist es, die extrem hohe Opferzahl der nationalsozialistischen
Gesundheitspolitik unter den Patienten
und Zwangsarbeitern in Bucher Einrichtungen möglichst genau zu ermitteln.
Um eine größere Effektivität der Arbeit des
Runden Tischs zu erreichen, sind für die
Zukunft Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Themen geplant.
Nicht intensiv genug, wohl wegen der begrenzten Zeit, wurde das Thema Rechtsextremismus behandelt. Ob einige der »Bannerträger« im Kampf gegen Rechts mit
Entschlossenheit bei der Sache sind, ist
schwer zu beantworten. Die Umtriebigkeit
der rechten Sympathiesanten ist überall in
Buch an Laternenmasten und Mauern abzulesen. Gut, dass es Bürger gibt, die diesen Botschaften energisch zu Leibe rücken, sie abkratzen und überkleben.
In Buch IV wählen etwa 10 % der Einwohner rechte Organisationen mit menschenwie fremdenfeindlichen Gedankengut.
Insgesamt ist die rechte Szene in der Kleidung zurückhaltender geworden. Die Codes aus Zahlen- oder Buchstabenfolgen an
ihren Autos wurden kleiner, unauffälliger,
versteckter. Wer kommt schon auf den Gedanken, dass eine kleine Plakette mit einem Fuchs darauf (Rommel, Wüstenfuchs)
rechten Gesinnungsgenossen als Erkennungszeichen dient? Das alles passiert vor
unseren Augen, vorausgesetzt man verschließt sie nicht. Es muss mehr getan
werden. Dringend.
Rosemarie Pumb
ENTLANG DER PANKE
Die 1-Million-Euro-Kita-Sanierung
FOTO: KRISTIANE SPITZ
Toleranz-Tag
5
BUCH – Am 17. April präsentierten die
»Kleinen Schlaufüchse« stolz und erleichtert ihren neuen »Fuchsbau«. Der
Bucher Kindergarten feierte den Abschluss der über zweijährigen Sanierungsarbeiten seiner Einrichtung. Das
Land Berlin und der Träger, die Kindergärten NordOst, investierten im Förderprogramm »Stadtumbau Ost« mit Hilfe
von EU-Mitteln fast 1 Million Euro in
energiewirtschaftliche Maßnahmen.
Seit November 2010 hämmerte und
bohrte es in der Bucher Kita »Kleine
Schlaufüchse« in der Walter-FriedrichStr. 20-22. Dach, Fenster, Fassade, Heizung und Sanitärräume des Kita-Typenbaus aus dem Jahr 1979 waren dringend sanierungsbedürftig. Vieles war in
n Frühjahrsputz im Park
BUCH – Der Bucher Bürgerverein und
die Volkssolidarität Buch rufen auf, sich
auch im Mai wieder am freiwilligen
Schlosspark-Einsatz zu beteiligen. Am
15. Mai ab 10 Uhr (Treff Parkeingang AltBuch) treffen sich die Helfer, um die Anlage zu pflegen und Rosen nachzupflanzen. Infos: Tel. 9 49 10 09.
n Tag der offenen Tür
BUCH – Das Team der Jugendwerkschule
Buch lädt am 30. 4., 10–14 Uhr zu einem
Tag der offenen Tür in die WolfgangHeinz-Straße 47 ein. Die neue Medienwerkstatt und die Holzwerkstatt stellen
sich vor, es gibt einen Karaoke-Wettbewerb, einen Graffiti Contest, Quiz und
Musik durch die JW Buch Band. Die JW
Buch leistet Aktivierungshilfe und Berufsorientierung. Ziel ist es, Menschen
bis 25 Jahre, die noch nicht fit für eine
Ausbildung sind, die Schule ohne Abschluss verlassen oder noch keinen konkreten Berufswunsch haben, Perspektiven zu bieten.
n Wie wollen wir alt werden?
PANKOW – Das 27. Pankower Waisenhausgespräch findet am Dienstag, 7. 5.,
um 19 Uhr im ehem. Jüdischen Waisenhaus, Berliner Straße 120-121, statt. Zu
Gast ist der Publizist Dr. Henning von
Vieregge zum Thema »Wie wollen wir alt
werden? – ‘Aktives Altern‘ in einer vergreisenden Gesellschaft – Eine nach-
den letzten drei Jahrzehnten mangels
Geld liegengeblieben.
Mit einem fröhlichen Einweihungsfest
bedankten sich Kinder, Erzieher und
Förderverein bei allen Beteiligten. K. S.
Selbstgemalte Einladungskarten waren an die Gäste verschickt worden…
denkliche Tirade und eine Diskussion
mit dem Publikum«. Der Autor stellt gegenläufige Altersbilder vor: arm, krank,
im Stich gelassen versus reich, gesund
und egoistisch. Er fragt u. a., was sind die
richtigen Altersbilder?
n Bürgersprechstunden
PANKOW – Bezirksbürgermeister Matthias Köhne: 14. 5., 16-18 Uhr, Rathaus
Pankow, Breite Str. 24A-26, Raum 1.50,
Anmeldung unter Tel. 90 295 23 01.
Jens-Holger Kirchner, Stadtrat für Stadtentwicklung: 23. 5., 16–18 Uhr, Darßer
Str. 203, R 203, Termin: Tel. 902 95 8520.
Christine Keil, Stadträtin für Jugend/Facility Management, Termin: 90 295 73 01.
Lioba Zürn-Kasztantowicz, Stadträtin
für Soziales, Gesundheit, Schule, Sport:
Fröbelstr. 17, H 2, R 333, Termin erfragen, Kontakt: Tel. 90 295 53 01.
Dr. Torsten Kühne, Stadtrat für Verbraucherschutz, Kultur, Umwelt, Bürgerservice: Termin erfragen, Tel. 90295 63 01.
n Rentensprechstunden
BUCH – Dietrich Schneider, Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung: Sa, 4. 5. und 18. 5., ab 8 Uhr im
Bürgerhaus, Franz-Schmidt-Str.8-10. Termine: Tel. 96 20 73 41 o. 0170/811 9355.
Sabine Michael, Versichertenälteste der
Deutschen Rentenversicherung: 7. 5.,
16–18 Uhr, bei »BerTa« im Bürgerhaus,
Franz-Schmidt-Straße 8-10. Anmeldung: Tel. (033397) 72366.
»BB« GRATULIERT
... den Bucher Jubilaren Ursula Adam, Erich Hanke, Klaus Mertin, Ursula Maschke,
Gerhard Marquardt, Werner Mitschker, Horst Knust und Ingrid Schmuhl zum 80.,
Ursula Brecht, Hans Felke, Alexander Lutzer und Dora Sterz zum 85., Gerda Hagen
und Ruth Schömann zum 90., Lotte Koszewski zum 91., Eleonore Brzezinsky und
Liselotte Strahl zum 92., Rudolf Lippert zum 93., Gertrud Ehling zum 101. (!), Elisabeth Martienssen zum 102. (!) sowie Margarete Klesch zum 103. (!). Geburtstag.
Diamantene Hochzeit feiern Hildegard und Wolfgang Dietrich – herzlichen Glückwunsch. Auch die Sozialkommission Buch gratuliert herzlich!
… den Panketaler Jubilaren Dr. Günter Barnikow, Herta Fabian, Helga Halilovic,
Dietrich Kühn, Gisela Rex, Richard Rosenthal und Arnold Zillmann zum 80., Linda
Paepke und Irene Schmidt zum 85., Herta Burzlaff, Margot Dähnick, Ilse Michael
und Ilse Wernowsky zum 90., Erna Albrecht, Else Jeromin, Jitka Kretzschmar, Herta
Schmoldt und Elisabeth Winter zum 91., Dorothea Dumröse, Rotraud Franke, Vera
Gilgan, Christel Papenfuß zum 92., Edeltraud Hasert und Erika Schulz zum 93., Erna Lampe zum 94., Elli Schulz zum 95. sowie Monika Reiter zum 100. (!) und Helene
Seifert zum 102. (!) Geburtstag! Herzlichen Glückwunsch!
Jeden Tag ein bisschen besser.
REWE-Markt Dopichay oHG
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13125 Berlin-Buch
Tel.:sFax: 94 63 32 37
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Im Gespräch
MAI 2013
KORRESPONDENZ
Schwimmende Dörfer und Wasserpuppen
E
FOTOS: HAYEK
lerdings, wer das Lein Land mit eider kauft. Krokodilner Fläche, die
fleisch schmeckt –
Deutschland entaber auch nicht so
spricht, und mit eisensationell.
ner
Küstenlänge
Von Can Tho aus
von über 3 000 km
kann man mit kleisowie dem Mekongnen Booten die viedelta, einem riesilen Seitenarme und
gen Netzwerk von
Kanäle erkunden,
Flussarmen und Kaaber vor allem auch
nälen, hat eine besondere Beziehung Irina Hayek und Hubert Hayek aus Pan- die zahllosen Märkte
zum Wasser. Reisan- ketal berichten über ihre eindrucksvolle besuchen. Führung
bau, Züchtung von Reise nach Vietnam und Kambodscha. und Orientierungshilfen braucht man
Lotosblumen und
als Europäer da
anderer Nutzpflanschon. Relativ einzen sind in Vietnam
fach ist die OrientieAlltag – eine BesonHanoi
rung bei den Marktderheit sind die
booten: An hoch
schwimmenden
Halong
aufragenden StanDörfer und Märkte.
Ninh Binh
gen sind die ProdukWenn man von diete aufgefädelt. Uns
ser dominierenden
hatte es besonders
Bedeutung des Wasdas Ananasboot ansers ausgeht, wungetan.
dert es nicht, dass es
Auch für Kamboein sehr berühmtes
Danang
dscha hat das WasWa s s e r p u p p e n Hue
ser eine besondere
theater in der NordHoi An Beutung – trotz der
hauptstadt Hanoi
verhältnismäßig
gibt: Thang Long gilt
Angor wat
kurzen Küstenstreals einzigartig auf
Siem Reap
cke. Phnom Penh
der Welt. Beeindruliegt am Mekong
ckend ist, dass im
und am Tonle Sap
und über dem WasFluss. Dieser Fluss
ser agierende FiguPnom Penh
hat eine Besonderren zu sehen sind,
heit, die man in
die von einer angeHo Chi
Phnom Penh beobnehm monotonen
Minh City
achten kann. ZweiMusik begleitet wermal im Jahr ändert
den.
er seine FließrichDurch geschickte
Verwendung der Abdunkelung sind die tung. Früher geschah das »auf Geheiß«
wirklichen Akteure nicht zu erkennen – des Königs. Es gibt einen Tempel, von wo
aus der Befehl an den Fluss gegeben wuraußer beim Abschiedsapplaus.
In der Ha Long Bucht im Norden gibt es de. Heute wissen wir, dass dieses Natur-
Schulkinder in ihren Booten unterwegs auf dem Tonle Sap (großer See).
schwimmende Dörfer
entlang der Küste. Im
kommunistischen Vietnam sollten die Menschen dieser Dörfer auf
dem Land angesiedelt
werden. Das Umherziehen vertrüge sich
nicht mit einer modernen Lebensweise. Man
fand dann doch einen
Kompromiss:
Die
schwimmenden Dörfer sollten einen festen Krokodilfarm in Long Xuyen, im Mekongdelta.
Platz bekommen, damit die Kinder regelmäßig zur Schule schauspiel mit dem Hochwasser des Megehen können. Pontons ermöglichen kong zu tun hat.
Fisch- und Krabben-Zucht sowie das Nahe des Touristenortes Siem Reap gibt
Auswerfen, -legen und -spannen von es den sehr großen See Tonle Sap, auf
Netzen und Netzsystemen, auch kleine dem die Kinder in eigenen kleinen BooVorgärten sind möglich. Vor den steilen ten zur Schule und zurück fahren. Auch
Küsten der Ha Long-Bucht braucht man sie leben in schwimmenden Dörfern.
keine unliebsamen Besucher von der Siem Reap ist als Ausgangspunkt für den
Landseite zu befürchten. Zahlreiche An- Besuch von Angkor Wat bekannt. Diese
tennen zeugen davon, dass auch hier
»modernes« Leben
möglich ist.
Im Süden kann man
besonders von Can
Tho aus, der Hauptstadt des Mekongdeltas, das Leben der
Menschen am und
vom Wasser beobachten. In Long Xuyen
nahe der Hauptstadt
gibt es eine Krokodilfarm. Dass hier Tausende dieser – aus der
Ferne harmlos wirkenden – Reptilien in Besucher in Angkor Wat, einer berühmten Tempelanlage.
der Sonne liegen und
sich fast nur zu Fütterungszeiten bewe- Tempelanlage, die im über 200 km² grogen, ist schon bemerkenswert. Wegen ßen Gebiet Angkor liegt und Teil einer
der Artenschutzbestimmungen hat nie- Kulturanlage mit einer Vielzahl historimand aus unserer Reisegruppe dort Le- scher Bauten ist, zählt zu den berühmte(Schluss)
derwaren eingekauft. Wir fragten uns al- sten Kulturgütern Asiens.
Keller unter Wasser
Forum zum SchichtenwasserProblem in Blankenburg,
Karow und Buch
V
ielen Hausbesitzern Karows, Blankenburgs und Buchs steht das Wasser fast
bis zum Hals. Schon seit Beginn der
1990er Jahre stehen, bedingt auch durch
die zunehmenden Starkregenfälle, etliche
Keller unter Wasser: Ein Zustand, der
nicht nur die eigenen vier Wände angreift,
sondern auch zu gesundheitlichen Problemen der Bewohner führen kann.
Gepaart mit mangelndem Fortschritt auf
Seiten der Politik, die sich des Themas nur
zögernd annimmt, sorgen jene Missstände verständlicherweise für Missmut unter
den Bewohnern der betroffenen Gebiete.
Aus diesem Grund rief der Verband Deutscher Grundstücksnutzer e.V. (VDGN) am
11. April in der Aula der Karower Grundschule im Panketal die Besucher dazu auf,
der sogenannten Rudower Protestresolution beizutreten, um ihrem Unmut Luft zu
machen. Die mit dem CDU-Ortsverband
an der Panke unter der Leitung von Johannes Kraft gemeinsam organisierte Veranstaltung sollte zusätzlich die Möglichkeit
geben, sich die Positionen ausgewählter
Vertreter des Berliner Abgeordnetenhauses zum Brennpunktthema anzuhören
und in einer anschließenden Diskussion
zu hinterfragen. Kritisiert wurde das Fehlen von Daniel Buchholz (SPD), welcher
aus zeitlichen Gründen nicht teilnehmen
konnte, aber auch keinen Vertreter geschickt hatte.
Peter Ohm, der Präsident des VDGN, leitete durch den Abend, wobei es ihm gelang,
jeden der geladenen Politiker ausreichend
zu Wort kommen zu lassen. Eingangs erklärte er die Inhalte der rahmengebenden
Rudower Protestresolution, die, durch ihre Forderungen überzeugend, am Ende
der Veranstaltung in einer Abstimmung
durch Handzeichen von nahezu allen Anwesenden angenommen wurde.
Kern dieser Resolution ist der Anspruch
darauf, »siedlungsverträgliche Wasserstände als Grundrecht in der Verfassung
des Landes Berlin zu verankern«. Dabei
wendet sich der VDGN an den Berliner Senat und plädiert dafür, »eine zukunftsweisende, bezahlbare Wasserpolitik im Rahmen der Daseinsvorsorge einzuführen«.
In diesem Zusammenhang seien die bestehenden Anlagen zur Grundwasserabsenkung zu erweitern und ohne Ausfälle
zu betreiben. Neu anzulegende und vorhandene Regenwasserauffangbecken,
Drainage- und Kanalsysteme seien regelmäßig zu kontrollieren, zu reinigen und
FOTO: JULIA MEISTER
6
Schichtenwasserforum mit (v. l.): J.-H. Kirchner, R. Kittler, P. Ohm und H. C. Hausmann.
zu warten. Zu jenem Zwecke sollte man
»das lächerliche Berliner Budget von
300.000 Euro zur Lösung der Probleme
aufstocken, um nach dem Vorbild Sachsen-Anhalts (30 Mio Euro) ernsthaft eine
nachhaltige Wasserpolitik zu betreiben«.
Für jeden Ortsteil müsste das jeweilige
Maß der einzuhaltenden siedlungsverträglichen Grundwasserstände ermittelt
und festgelegt werden, um dann örtlich
passende Schutzmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, so der Verband.
Nicht zuletzt sei eine »Grundwasserkonferenz für Berlin« notwendig, um »mit kompetenten Experten, Politikern, Vertretern
der Wirtschaft und Vertretern von Betroffenen und Vereinen ein umfassendes
Grundwassersteuerungssystem für die
Hauptstadt zu entwickeln«.
Bei dem von der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und Umwelt initiierten
»Runden Tisch Grundwassermanagement« wurden bisher von Senat, Interessenvertretungen und betroffenen Bezirken 28 Maßnahmenvorschläge zur Behebung der Kellerwasserschäden vorgestellt.
Diese wurden in einem Abschlussbericht
von April 2013 geprüft.
Würde der Senat die zu erwartenden Kosten von 95 Millionen pro Jahr aus eigener
Tasche bezahlen, so erwarte man eine
Klageflut all derer, die »richtig« und somit
den hohen Wasserpegel miteinbeziehend
gebaut haben. Deshalb, so zitierte Peter
Ohm den Abschlussbericht, sei beschlossen worden, die Grundwassersicherungsverordnung nicht durchzuführen. Stattdessen sei »die nachträgliche Kellerabdichtung vom Eigentümer des Gebäudes selbst zu tragen«.
Dr. Hans-Christian Hausmann (CDU) beurteilte den erwähnten Runden Tisch als
Wasserbeschluss rückgängig?
S
eit längerer Zeit streitet man in Panketal ums Trinkwasser: Beitragsmodell
oder Gebührenmodell (BB berichtete).
Vordergründig geht es um »Gerechtigkeit«
oder besser um »soziale Gerechtigkeit«.
Bürgermeister Fornell: »Der Kommunalbetrieb Trinkwasser darf keinen Gewinn
erbringen«. Prinzipiell müssen die Kosten
so oder so erstattet werden. Es mag für den
Einzelnen Unterschiede mit kleinen Ungerechtigkeiten geben, aber letztlich müssen
die Gebühren/Beiträge von den Bürgern
erbracht werden.
Hintergründig geht es um das sogenannte
Altanschließerproblem. Ein Bürger hatte
geklagt: Er fand es ungerecht, dass er mit
seinen Beiträgen für die Kosten der Anlage
in früheren Zeiten mitzahlen muss, weil
damals – vor 1990 – keine Kosten für die
Gesamtanlage erhoben wurden. Nun begann eine Lawine von Rechtsstreitigkeiten. Grundprinzip: Die »Altanschließer«
konnten nicht akzeptieren, dass sie jetzt –
nach mehr als 20 Jahren – zahlen sollten.
Für viele durchaus nachvollziehbar.
Eine Einwohnerinitiative hatte kürzlich in
Panketal etwa 4 800 Unterschriften gesammelt, um die Gemeindevertreter aufzufordern, ihre bereits zweimal getroffene Entscheidung für das »Beitragsmodell« rückgängig zu machen, Das Ergebnis dieser
Einwohnerinitiative wurde in der AprilSitzung der Gemeindevertretung Panketal
nochmals auf die Tagesordnung gebracht
(nach Redaktionsschluss). Eigentlich war
nicht zu vermuten, dass die Gemeindevertreter sich plötzlich anders entscheiden
werden. Aber die Stimmung vor der Sitzung lag zwischen Zurückstellen des Antrags oder der Annahme des Gebührenmodells. Denn zwischenzeitlich hat es ein
Gerichtsurteil gegeben, nach dem die
ständige Verschiebung der Verjährungsfrist (dies hatte ja erst zu der Möglichkeit
geführt, dass man nach mehr als 20 Jahren
Geld kassieren darf) verfassungswidrig sei.
Übertragen auf das Trinkwasserproblem
in Panketal: Alles, was vor 1990 abgerechnet oder nicht abgerechnet wurde, ist verjährt. Die Altanschließer müssen jetzt vermutlich nicht mehr nachzahlen.
Das Gerichtsverfahren, auf das hier Bezug
genommen wird, lief allerdings in Bayern.
Es ist aber anzunehmen, dass sich auch
ein Kläger in Brandenburg findet, der die
Meinung vertritt: Was in Bayern rechtens
ist, kann in Brandenburg nicht anders behandelt werden. Das würde für die Gemeinde Panketal bedeuten: Altanschließerbeiträge sind nicht mehr zu erheben.
Nun hat eine BI in Panketal für das Gebührenmodell Unterschriften gesammelt. In
diesen Gebühren sind die früheren Anschlussgebühren aber insgesamt enthalten. Mit den Zinsen für die laufenden und
noch vorgesehenen Kredite des Eigenbetriebes werden alle Bürger »gleichmäßig«
belastet – bis in alle Ewigkeit. Für die mitprotestierenden Altanschließer, aus meiner Sicht, ein richtiges Eigentor!
Hubert Hayek
»richtigen Ansatz«. Er werde weiterhin
Druck auf die entsprechenden Einrichtungen ausüben; die CDU bleibe am
brandaktuellen Thema dran.
Stadtrat Jens-Holger Kirchner (B 90/Die
Grünen) ging mit seiner Kritik deutlich offener um: »Wenn sich Menschen zusammenfinden, um an einem Problem zu arbeiten, muss auch etwas passieren. Das
war beim Runden Tisch nicht der Fall«. Er
sprach von der Notwendigkeit einer intelligenten Lösung, wobei natürlich auch
Geld eine Rolle spiele.
Regina Kittler (Die Linke) plädierte neben
Beratungsstellen für Betroffene auch für
Investitionsprogramme »für eine gesamtgesellschaftliche Lösung, bei der Stadt,
Bund und EU sowie die einzelnen Eigentümer gemeinsam einen Weg finden«.
Kirchner warf eine Idee ein: »Man sollte
sich Schritt für Schritt Regionen vornehmen und dort Projekte durchführen sowie
eigentlich vorhandene Entwässerungen
wiederherstellen. Ein mögliches Projekt
wäre die Instandsetzung des Schmöckpfuhlgrabens in Heinersdorf. Ganz konkret brauchen wir Vorfluter, Abflüsse in
die Panke und Wuhle sowie Drainagesysteme.« Trotz aller Eigenverantwortlichkeit sei jedoch eine gemeinsame Lösung
wünschenswert; diese sollte nicht auf den
Schultern der einzelnen Grundstücksbesitzer lasten.
Als die Veranstaltung nach zwei Stunden
interessanten Diskutierens endete, wurde
den Besuchern beim Hinausgehen ein
Prospekt einer Firma, die sich auf das
Trockenlegen von Gemäuern spezialisiert
hat, ausgehändigt. Ist eine Lösung am Ende nur dann in Sicht, wenn ein jeder sie
buchstäblich selbst in die Hand nimmt?
Julia Meister
Neue PC-Kurse im
Bürgerhaus Buch
n Kurs: »Arbeiten mit digitalen Bildern
/ Vorbereiten von Präsentationen«
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Natur & Umwelt
MAI 2013
Attraktion Kornspeicher
ARZNEIPFLANZE DES JAHRES 2013
Der heimische »Lotos«
Fortsetzung von S. 1
FOTOS: KRISTIANE SPITZ
D
Eröffnungsschnitt vor der Scheune mit
(v. l.): Heinrich Bley, Bernd Hoffmann, Bodo Ihrke, Anita Tack Michael Müller, Rainer Fornell und Dr. Alfred Herberg.
Das Streichelgehege zog besonders viele
Pferdeliebhaberinnen an.
Bernd Hoffmann und Wandlitzs Bürgermeisterin Dr. Jana Radant am interaktiven Monitor im alten Kornspeicher.
E
in Rieselfeldmodell kann im Besucherzentrum bedient werden, die
Klangwelt der Waldweide ist ebenso zu
hören, wie Zeitzeugenerinnerungen. Aktionsmedien und auf den Punkt gebrachte
Informationen machen diese Ausstellung
zu einer Attraktion in der Region – nicht
Begegnung mit Rudolf Virchow und
James Hobrecht in der Ausstellung.
nur für Erwachsene. Der Eintritt kostet 7
Euro, Kinder 4 Euro (bis 3 Jahre freier
Eintritt). Geöffnet ist Sa – Do 10–18 Uhr,
freitags nur für Gruppen. Zu den Öff-
Naturparke feierten in Buch
D
er Naturpark Barnim ist etwas ganz
Besonderes. Er ist der einzige länderübergreifende Naturpark Deutschlands
und europaweit Beispielregion für die Zusammenarbeit einer Metropole mit ihrem
Umland. Wegen seiner artenreichen Wälder, lebendigen Moore, naturnahen Fließe
und klaren Seen ist er das bekannteste Berliner Naherholungsgebiet. Schutzgebiete
gibt es auf 85 Prozent seiner Fläche. Weitere Besonderheiten zeichnen den Barnimer
Naturpark aus – nicht zuletzt sein Pilotprojekt »Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde«,
Deutschlands größte Waldweide.
Der Naturpark Barnim feierte am 15. April
seinen 15. Geburtstag in der Feste-Scheune des Stadtguts Buch. Es wurde ein Doppelgeburtstag. Das 50-jährige Jubiläum des
Verbands Deutscher Naturparke (VDN),
der seine Jahrestagung (»Naturparke – Modellregionen für nachhaltige Entwicklung
in Europa«) in Wandlitz abhielt, wurde
ebenfalls in Buch begangen. Mit dabei waren Vertreter der 104 deutschen Naturparke sowie von befreundeten Naturparken in
Österreich, der Schweiz, Ungarn, Slowenien und Polen.
Für Dr. Peter Gärtner, den Leiter des Naturparks Barnim, und sein Team ein Tag, an
dem sie viel Bestätigung für ihre ausgezeichnete Arbeit der vergangenen Jahre erhielten. Prof. Dr. Matthias Freude, Präsident des Landesumweltamtes Brandenburg, Matthias Köhne, Bürgermeister von
Pankow, Barnims Landrat Bodo Ihrke,
Christian Gäbler, Staatssekretär für Stadt-
nungszeiten des Speichers steht auch der
Imbisswagen mit heimischen Spezialitäten zur Verfügung. Die Agrar Gmbh Gut
Hobrechtsfelde plant gegenwärtig einen
Shuttle-Service mit einem alten, englischen Schulbus vom Gut bis zu den Bahnhöfen Zepernick und Buch. Geschäftsführer Heinrich Bley denkt an stündliche
Fahrten. (Infos: Tel. 0176/10177120).
Vormerken! Das Naturparkfest findet am
31. August wieder auf dem Hobrechtsfelder Gut statt.
Kristiane Spitz
entwickung und Umwelt Berlin, Dr. Michael Arndt, Präsident des VDN, und Andreas Krone, Vorsitzender des Kuratoriums Naturpark Barnim, gaben ihrer Anerkennung in Grußworten Ausdruck.
Sie betonten die Bedeutung des Naturparks als artenreiche Erholungslandschaft
mit S-Bahnanschluss, als stärkende Kraft
des ländlichen Raumes, als Natur- und
Landschaft schützende Einrichtung, die
Naherholung und Naturerlebnis ermögliche und Landschaftsräume mitentwickle,
unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse zusammenführe und Ehrenamt fördere. Der Naturpark sei ein »Glückstreffer
auf der ganzen Linie« und sein Leiter, Peter Gärtner, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen. Er und sein Team haben
mit ihrer Arbeit dem Naturpark zu großer
Akzeptanz verholfen.
K. Spitz
ie Kapuzinerkresse ist schon etwas
Besonderes. Sie hat kreisrunde Blätter und ihre fünf Zentimeter großen Blüten in den Farben gelb, orange und rot
leuchten von Juni bis Oktober. Die Pflanze ist sehr schattenverträglich und kann
auch gut klettern.
Blätter und Blüten
sind essbar.
Aufgrund
ihrer
Wirkung
gegen
Husten, Erkältung
und grippale Infekte wurde sie zur
Arzneipflanze des
Jahres 2013 erklärt.
Die Wirkung beruht auf den Inhaltsstoffen Senfölglycoside und
Vitamin C. Die gesundheitsfördernden
Stoffe kommen am besten zum Tragen,
wenn die Pflanze frisch gegessen wird.
Die Blüten dekorieren Salate und Teller
vorzüglich und sind obendrein gesund.
Unter den volkstümlichen Namen gelbes Vögerl, Salatblume oder Kapuzinerli
ist die Pflanze auch bekannt. Sie stammt
ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika, wird jetzt aber gern in vielen Gärten
angepflanzt. Der Sporn an den Blüten
erinnerte die Namensgeber an die Kapuzen von Mönchskutten.
Die Kapuzinerkresse bildet eine eigene
Feste natürlich feiern
D
ie langjährige Autorin des »BB«, Antje
Neumann, hat erneut ein
Buch vorgelegt: »Lebendige Naturfeste«, erschienen im Ökotopia
Verlag (17,80 Euro). Dieses Buch kann empfohlen werden!
Es ist eine Einladung, das
Jahr mit lebendigen Naturfesten zu gestalten –
ob zu Hause, im Kindergarten oder in der Schule. Da werden Bienen-,
Kartoffel-, Apfel- und Schneefeste gefeiert und die ersten fehlenden Zähne finden auf einer Wackelzahnparty gebührende Beachtung. Geburtstagskinder
freuen sich über ein Holunderfest und
angehende Schulkinder auf das Waldkünstlerfest zur Einschulung. Mit Hinter-
Günter Bergner,
Hobbygärtner
FOTOS: RICHARD DEMANT
D
Selten in Buch: Weigelien in der W.-Friedrich-Str. 3, am Hauseingang und Parkplatz.
Bergahorn (Acer pseudoplatanus). Etwa
Teller-Hortensie (Hydrangea macrophylla
Rosa Weigelie (Weigela florida »Purpurea«).
150 Arten umfasst die Gattung Acer aus
der Fam. der Ahorngewächse. Alle haben
ihre Heimat in den nördlich gemäßigten
Erdgebieten. Acer ist der lat. Name für den
Ahorn, pseudoplatanus (falsche Platane)
deutet auf die Ähnlichkeit mit der Platane
hin, das Abblättern der Schuppenborke
betreffend. Der Berg-Ahorn ist ursprünglich ein Bewohner des Berglandes, im
norddeutschen Flachland wurde er schon
im 17. Jh. eingebürgert. Der Baum kann 40
m hoch werden, im Freistand entwickelt er
eine breitgewölbte Krone. Auch im Winter
ist der Berg-Ahorn leicht an den grünen
Winterknospen zu erkennen (beim SpitzAhorn rot). Die sommergrünen fünflappigen Blätter verfärben sich im Herbst
prächtig goldgelb, das Laub zersetzt sich
leicht zu wertvollem Humus.
Im Mai bis Juni erscheinen nach dem
Laubausbruch die Blüten in gelbgrünen
hängenden Trauben. Das Gehölz durchwurzelt den Oberboden mitteltief und
sehr intensiv. Es werden frische, kalkhaltige Böden bevorzugt. Sonnige bis halbschattige Lagen sind die besten. Der BergAhorn ist frosthart, im Stadtbereich
hitzeempfindlich, der Anbau dort problematisch. Er kann 500 Jahre alt werden.
»Lanarth White«). Die Hortensien, prächtige Spätsommerblüher, gehören in die Fam.
der Hortesiengewächse. In älterer Fachliteratur findet man sie noch in der Fam. der
Steinbrechgewächse. Es gibt Sträucher
und Klettergehölze. Etwa 80 Arten haben
ihre Heimat in Asien, Nord- und Südamerika. Der botanische Name kommt aus
dem Griechischen (hydor= Wasser, angeion=Gefäß), Macrophylla heißt großblütig.
Die Ausgangsarten haben sehr viele Kultursorten hervorgebracht, eine große Fülle
von Formen und Farben. Es gibt ballförmige und tellerförmige Gruppen. »Lanarth
White« gehört zu den Tellerhortensien,
auch als Spitzenhäubchen bezeichnet. Der
kleine, buschige Strauch ist oft breiter als
hoch, ca. 1–1,5 m werden errreicht. Die gegenständigen Blätter sind sommergrün.
Von Mitte Juli bis September blüht der
Strauch. Die vierzähligen Blüten sind
schirmförmig ausgebreitet. Die randständigen unfruchtbaren Blütenblätter sind
reinweiß, die inneren bläulich.
»Lanarth White« gedeiht in Sonne und
Halbschatten. Der Boden sollte nahrhaft
sein, auf ärmeren Standorten sind die
Wuchsleistungen noch ausreichend. Der
Strauch ist auch geeignet für kleine Gärten.
Aus Asien kommen die Weigelien in unsere Grünanlagen. Botanisch gehören sie in
die Fam. der Geißblattgewächse. Ca. 12 Arten in der Gattung gibt es. Benannt wurde
das Gehölz nach Christian Ehrenfried v.
Weigel, Greifswalder Arzt, Chemiker und
Botaniker (1748–1831). Unser Gehölz ist eine Züchtung aus der Lieblichen Weigelie,
die 1845 nach Europa eingeführt wurde.
»Purpurea«, die Rote, ist ein Strauch von
1,5 m Höhe und Breite. Er wächst langsam
aufrecht und breitbuschig. Die Zweige
sind dicht angeordnet, sie haben gegenständige, sommergrüne Blätter. Ihre Färbung reicht von braunrot bis rotgrün. Von
Mai–Anfang Juli erscheinen in großer Fülle die dunkelrosa gefärbten Blüten, die innen etwas heller sind und einen gelben
Fleck haben. Der Wuchsort sollte sonnig
sein, in schattigen Lagen blüht das Gehölz
geringer. Fast alle Gartenböden sind willkommen, wenn sie nährstoffreich sind.
Buch ist also geeignet! »Purpurea« ist frosthart und robust, sogar ältere Sträucher
sind verpflanzbar. Eine Anfälligkeit gegenüber Krankheiten ist nicht gegeben. Leider
sind die Büsche in Buch (W.-FriedrichStr.) im Winter 2013 viel zu radikal zurückgeschnitten worden.
Richard Demant
grundinformationen,
Vorschlägen zur gemeinsamen Vorbereitung, abwechslungsreichen Spielideen, Rezepten, Basteleien für Deko und kleinen
Überraschungen
sorgt die Autorin Antje
Neumann dafür, dass die
nächsten Feiern oder Geburtstage ungewöhnlich,
spannend und mit viel
Spaß stattfinden können.
Ein Rundumpaket, das es
leicht macht, die Feste zu
feiern, wie sie fallen – natürlich!
Antje Neumann, Biologin und Agraringenieurin, bietet Führungen, Projekte und
Seminare zum Naturerleben, Kräuterwanderungen, Baumerfahrungen, Vogelstimmenerlebnisse, Kinderfeste für
Pädagogen, Förster und Interessierte an.
BB-GARTENTIPP
Erdbeere ist
ganz vorn
In Buch wächst die Tellerhortensie z. B. in
den Campus-Anlagen am Haus 58.
Familie, die nach Insektenbestäubung
Spaltfrüchte bildet. Eine Besonderheit
ist die geringe Benetzbarkeit der Blattoberflächen, wie es auch von den Lotosblumen bekannt ist. Das abperlende
Wasser säubert die Blätter.
Acht Arten werden
als Zierpflanzen
angebaut, so die
hübsche Tropaeolum peregrinum,
die schon fast wie
eine Orchidee aussieht. Die Große
Kapuziner- kresse
aus Peru wird zur
Ernährung
genutzt, das scharfe
senfige Aroma ergänzt den Geschmack im gemischten Salat, in Soßen
etc.
Die Schönheit der Kapuzinerkresse bewunderte auch schon der berühmte
französische Impressionist Claude Monet, der die Pflanze in seinen Garten entlang der Wege unter Rosensträucher
pflanzte. Vielleicht ist er aufgrund ihrer
Schönheit zum Maler geworden, denn er
sagte wohl einmal: »Ich verdanke es den
Blumen, Maler geworden zu sein.«
Wenn die Blume unter Apfelbäumen
wächst, soll sie sogar die Blattläuse von
ihnen fern halten.
Antje Neumann
»BB«-BÜCHER-TIPP
KLEINE GEHÖLZKUNDE (91)
Große und kleine Gehölzschönheiten
Bergahorn gibt’s in Buch:Innenhof G.-Benjamin-Str.oder amWeg zu KarowerTeichen.
7
a Hobbygärtner immer neugierig
sind, war ich kürzlich mal wieder in
unserer Kolonie unterwegs, um rauszukriegen, wer die über alles geliebte Erdbeere in deutschen Schrebergärten nicht
anbaut. Sie ahnen schon das Ergebnis:
Jeder Gartenfreund hatte einen Platz für
die Beerenpflanze reserviert.
Weshalb findet die Erdbeere ein so großes Interesse? Bereits im 14. Jahrhundert
soll die Beere in unseren Breitengraden
angebaut worden sein, zunächst in
Frankreich, wo die Walderdbeere zuerst
in Gärten kultiviert wurde. Im 17. Jahrhundert wurden aus Amerika großfrüchtige oktoploide Erdbeerarten nach
Europa eingeführt, z. B. 1623 die Scharlacherdbeere. Mitte des 18. Jahrhunderts erschien in Holland die Ananaserdbeere. Sie war winterfest und
ertragsreich. Aus ihr sind die heutigen
Gartenerdbeeren durch intensive Kreuzungszüchtung abgeleitet worden.
Wie wir aus der Literatur wissen, war die
Erdbeere nicht schlechthin eine Köstlichkeit auf dem Küchentisch, sondern
auch eine beliebte Heilpflanze. Die ro-
ten Früchte wurden insbesondere gegen
Krankheiten und Beschwerden eingesetzt, die mit Hautrötungen einhergehen oder mit dem Blut in Zusammenhang gebracht wurden. Heute ist die
Erdbeere für uns eine vortreffliche
Frucht für vielerlei Speisen, zum Backen
und für Getränke. Aber den unübertrefflichen Moment des Glücksgefühls erlebt
der Hobbygärtner zur Erntezeit, wenn
die Früchte ihren verführerischen Duft
verströmen und der unvergleichliche
Geschmack auf der Zunge zergeht. Klare
Sache, da kommt keine gekaufte Erdbeere ran!
Diese Glücksgefühle erleben wir aber
nur, wenn uns ausreichend Sonne beschert wird. Auch wenn wir darauf keinen Einfluss haben, so sollten wir unbedingt einen sonnigen Platz für die
Pflanzen aussuchen.
Wichtig ist auch die Erde, die nicht zu
gehaltvoll sein sollte. Zu Großvaters Zeiten musste ich Pferdeäpfel sammeln, die
sich als Dung gut eigneten. Kompost
oder eine Hand voll eines Blau-Volldüngers können bei der Neupflanzung
ebenfalls zum Einsatz kommen. In der
Wachstumsphase benötigen die Pflanzen viel Wasser. Wenn die Früchte zu
wachsen beginnen, sollte man Stroh unter die Pflanzen legen. Zu diesem Zeitpunkt sollte man auch daran denken,
ein Netz über die Früchte zu spannen,
da Amseln und Stare ebenfalls großen
Appetit auf die Erdbeeren haben.
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Rätselhafte dunkle Phänomene
E
n Am Anfang war der Urknall
n In den ersten Bruchteilen einer
n
n
n
n
Sekunde dehnte sich der Raum
schlagartig expotentiell aus
Nach ein paar Minuten entstanden
die ersten Atome
Nach 200 Millionen Jahren
entstanden die ersten Sterne
Nach 9,1 Milliarden Jahren entstand
die Sonne
Nach etwa 13,8 Milliarden Jahren
erscheint der Mensch
ABB.: ARCHIV
W
as Gottfried Keller in seinem Gedicht so lyrisch beschreibt, ist physikalisch betrachtet unserer Netzhaut zu
verdanken, die das Sternenlicht in Sinnesreize verwandeln kann. Die Wechselwirkung der Photonen mit den Teilchen, aus denen wir bestehen, macht
dies möglich.
Die anderen Bereiche des so genannten
elektromagnetischen Spektrums (Gammastrahlen, Infrarot, Radiowellen etc.)
hat sich der Mensch mit digital gesteuerten optischen Spiegelteleskopen, Radioteleskopen und Strahlungsmessgeräten
auf Satelliten erschlossen, deren Messdaten mit Hilfe von Computern ausgewertet werden. Wir, die Zuschauer beim
Ringen der Astrophysiker um die wahrheitsnahe Welterkenntnis, sind von den
großartigen Bildern von Planeten, Galaxien und, Gasnebeln stark beeindruckt
und gleichzeitig verunsichert, da wir in
der Regel die zugeordneten Erläuterungen nicht verstehen.
Für den Astronomen jedoch enthalten
die Bilder und die Flut von Messdaten
Informationen über gigantische Strukturen im All, über physikalische und chemische Prozesse in Sternen und Galaxien, die wiederum Erkenntnisse über
die Geschichte des Universums ermöglichen (siehe Kasten!).
Galaxien drehen sich schneller als nach
den Gesetzen der Massenanziehung aus
der strahlenden und damit sichtbaren
Materie abgeleitet werden kann. Diese
Beobachtung weist auf das Vorhandensein der Dunklen Materie hin.
Kleines Licht im Dunkel
kungen erkennbar ist und deshalb etwas
ratlos als Dunkle Energie bezeichnet
wird. Möglicherweise birgt die versteckte
Energie die Antwort auf die Frage nach
dem Ursprung des Universums.
Eine weitere, schon länger bekannte geradezu unheimliche Substanz ist die
Dunkle Materie, die keine Strahlung
emittiert, obwohl sie über Masse verfügen muss, weil sie sich durch ihre
Schwerkraftwirkung verrät. Die Herkunft
und Zusammensetzung der Dunklen
Materie ist rätselhaft. Sie erfüllt aber offensichtlich den ganzen Kosmos, hält
ihn zusammen und hat überhaupt die
Entstehung der Galaxien ermöglicht. Da
die für uns sichtbare »normale« Materie
nur einen Anteil von 4,9 % vom Gesamtinhalt des Universums besitzt, ist es die
dunkle Materie (26,8 %), die die Strukturen im Weltall geschaffen hat.
Die Dunkle Energie mit einem Anteil
von 68,3 % ist wohl die entscheidende
Kraft im Kosmos und sorgt dafür, dass
sich der Kosmos immer schneller in eine
kalte und einsame Zukunft bewegt. Die
»dunkle« Seite des Universums erfordert
eine Reform des physikalischen Weltbildes.
»Wir wissen nicht, was Dunkle Energie
ist, und auch nicht, was Dunkle Materie
ist, und das sollte schon etwas peinlich
sein«, erklärte der Kosmologe Robert
Kirshner, Mitentdecker der Dunklen
Energie, »aber es ist Anlass zur Inspiration, nicht zur Verzweiflung«.
Vielleicht kennt er auch die 1440 erschienene Schrift »De docta ignorantia« in der
der Theologe und Philosoph Nikolaus
Geheimnisvolle Immunzellen
im Gehirn bei Alzheimer
D
ie Ablagerungen im Gehirn von Alzheimer-Patienten sind umgeben von
hirneigenen Immunzellen, den Mikroglia.
Das hatte schon Alois Alzheimer vor mehr
als 100 Jahren bei der nach ihm benannten
nervenzellschädigenden Erkrankung beschrieben. Aber noch immer ist unklar,
welche Rolle diese Immunzellen des Gehirns bei der Alzheimer-Erkrankung spielen. Helfen sie, die Ablagerungen von Alzheimer-Patienten abzubauen?
Licht ins Dunkel dieser geheimnisvollen
Zellen bei der Alzheimer-Erkrankung
bringt eine Arbeit von Forscherinnen und
Forschern des MDC Berlin-Buch und der
D
ie in Berlin lebenden Künstler Ulrike
Mohr und Michael Beutler sind die
Gewinner der vom MDC Berlin-Buch für
zwei Neubauten ausgelobten Wettwerbe
»Kunst am Bau«. An der Endrunde des
Wettbewerbs hatten acht Künstler und
Künstlerinnen sowie Künstlergruppen
teilgenommen.
Ulrike Mohr soll nach den Empfehlungen
der Jury den Außenraum eines neuen Laborgebäudes am nördlichen Haupteingang des MDC auf dem Campus Buch gestalten, Michael Beutler den Außenraum
des Energie- und Infrastrukturzentrums
Süd (EZS) des Campus.
Ulrike Mohr thematisiert mit ihrer Arbeit
das Prinzip der Chiralität (Händigkeit).
Dabei sollen zwei Skulpturen, die die chemischen Strukturformeln der Moleküle
Carvon darstellen, spiegelbildlich vor dem
Eingang des neuen Laborgebäudes aufgestellt werden. Die Moleküle sind Bestandteile der ätherischen Öle von Minze bzw.
Kümmel. Zu dem Projekt gehören deshalb
auch schmale Beete, die mit Minze und
Kümmel bepflanzt werden, und an die
Heil- und Kräutergärten von Klöstern erinnern sollen.
Die Arbeit »Treated Wood« von Michael
Beutler für das EZS besteht aus einem
quadratischen, überdachten Holzgebäude
mit Rundgang und Innenhof, das auf einer
Grünfläche zwischen den beiden Gebäuden des EZS errichtet werden soll. In dem
Holzhaus sollen Holzscheite gelagert werden, die zuvor vor Ort in einem Anbau des
M
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Alt-Buch 57
13125 Berlin
Charité – Universitätsmedizin Berlin. Dr.
Grietje Krabbe aus dem Labor von Prof.
Helmut Kettenmann (MDC) und Dr. Annett Halle aus der Neuropathologie der
Charité von Prof. Frank Heppner, konnten
erstmals bei Mäusen zeigen, dass die Mikrogliazellen um die Ablagerungen herum
offenbar nicht aktiviert sind, sondern im
Gegenteil, im Laufe der Alzheimer-Erkrankung zwei ihrer Funktionen verlieren. Sowohl ihre Fähigkeit, Zellfragmente oder
schädigende Strukturen zu beseitigen,
wird reduziert, als auch die Fähigkeit, ihre
Ausläufer zu einer Verletzung zu bewegen.
Allerdings ist unklar, was Letzteres bedeutet. Die Ablagerungen bestehen aus Eiweißbruchstücken, den Amyloid-betaPeptiden, die sich im Laufe der Jahre im
zel- und Gruppenaustellungen im In- und
Ausland zu sehen. 2007 erhielt er den mit
50 000 Euro dotierten »mfi-Preis« der Essener mfi Management für Immobilien AG
für seinen ca. 20 m hohen Aluminium-Pagodenturm, der im Lufthansa-Hauptverwaltungsgebäude in Frankfurt/M. steht.
Speichers erhitzt worden sind, um zu sehen, ob sie dadurch länger haltbar sind.
Das Holzhaus und der Innenhof sollen
nach Abschluss der Arbeiten öffentlich zugänglich sein.
Ulrike
Mohr
wurde 1970 in
Tuttlingen geboren und hat an
der Kunsthochschule BerlinWeißensee sowie
an der Trondheim Academy
of Fine Art, Norwegen, Kunst
und Bildhauerei
studiert.
Sie
nahm unter anderem an der 5.
berlin biennale
für zeitgenössische kunst und Kunst am Bau – »Treated Wood« (behandeltes Holz). Der Entwurf von
der Momentum Michael Beutler für das Energie- und Infrastrukturzentrum Süd
Biennial 2011 in (EZS) des Campus Berlin-Buch wurde ausgewählt.
Norwegen teil
Das Laborgebäude wurde von rohdecan
und erhielt das Istanbul-Stipendium des
architekten gmbh aus Dresden errichtet.
Berliner Senats sowie das ArbeitsstipendiEs sollte Ende April diesen Jahres offiziell
um der Stiftung Kunstfonds. Derzeit ist eian die Forschung übergeben werden. Die
ne Arbeit von ihr in New York City, USA, im
Sanierung und der Umbau der EnergieAbrons Art Center zu sehen.
zentrale erfolgte durch D + S Architekten,
Michael Beutler wurde 1976 in Oldenburg
Berlin, den Neubau der Infrastrukturzengeboren. Er studierte an der Glasgow
trale errichteten Glass Kramer Löbbert ArSchool of Fine Arts, Großbritannien und
chitekten BDA, die bereits das MRT-Gean der Städelschule in Frankfurt am Main.
bäude des MDC gebaut haben.
Seine Arbeiten waren in zahlreichen Ein-
»Labor trifft Lehrer«
LEISTUNGEN FÜR UNTERNEHMEN
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Dipl.-Ök. Bergit Munk-Gahtow, Steuerberaterin
Gehirn bei der Alzheimer-Erkrankung ablagern. Sie zerstören die Nervenzellen Betroffener, was zu einem unheilbaren geistigen Verfall führt.
Weshalb die Mikrogliazellen, die sich um
die Ablagerungen scharen, inaktiviert werden bzw. ihre Funktionalität verlieren, ist
aber noch immer nicht ganz verstanden.
Die Forscher kommen zu dem Schluss,
dass dieser Prozess offenbar zu einem sehr
frühen Zeitpunkt der Krankheitsentstehung auftritt und vermutlich durch das
Amyloid-beta ausgelöst wird. Das wird dadurch bestätigt, dass der Verlust der Funktion der Mikrogliazellen bei Mäusen durch
Amyloid-beta-Antikörper bzw. durch Reduktion der Menge an Amyloid-beta rückgängig gemacht werden konnte. Sie sehen
darin einen neuen Ansatz, der für die Entwicklung von Therapien gegen Alzheimer
weiterverfolgt werden sollte.
Campus-Bau-Kunst
Die überwiegende Mehrzahl der Astrophysiker glaubte, mit dem expandierenden Universum, welches vor etwa 13,82
Milliarden Jahren blitzartig entstanden
ist (Urknall), ein Standardmodell zu haben, in das sich alle kosmologisch relevanten Beobachtungsbefunde eingliedern lassen. Es sind im Wesentlichen
drei Beobachtungstatsachen:
die Rotverschiebung in den Spektren
weit entfernter Galaxien als Indiz für die
Expansion des Raumes, die Entdeckung
des theoretisch vorhergesagten Wärmestrahlungshintergrunds als
Rest der heißen Phase
des Urknalls und die
heute
gemessenen
Häufigkeiten der chemischen Elemente, die
mit den Vorstellungen
über die Materieerzeugungsphasen im frühen Stadium des Urknalluniversums übereinstimmen.
Die Berechnungen ergaben einen Modellkosmos, der bereits am
Anfang in Sekundenbruchteilen
riesige
Ausmaße erreichte (in- Die Mitglieder eines Galaxien-Haufens sind durch die
flationäre Phase) und Schwerkräfte aneinander gebunden. Die Eigenbewegundessen weitere Aus- gen der Galaxien sind allerdings so groß, dass sie ohne die
dehnung durch die Präsenz der Dunklen Materie auseinander driften würden.
Gravitation der bis dahin bekannten Gesamtmasse im All ver- von Kues das Wissen um die eigene Unlangsamt wird, ohne sie jedoch stoppen wissenheit als belehrte Unwissenheit bezu können. Das physikalische Funda- zeichnet. Gemeint ist eine realistische
ment dieser Standard-Kosmologie ist die Einschätzung der eigenen Unwissenheit
Allgemeine Relativitätstheorie Einsteins, als Ausgangspunkt für Erkenntnisstredie in Übereinstimmung mit den Beob- ben. »Je tiefer wir in dieser Unwissenheit
achtungen erklärt, wie sich das Univer- belehrt werden, desto mehr werden wir
uns der Wahrheit selbst nähern«.
sum als Ganzes bewegt und verhält.
Wolfgang Wenzel
Aber im Jahre 1997 offenbarten Beobachtungen weit entfernter Supernovae, Für Sterngucker:
dass sich die Expansion nicht verlang- Beobachtungen und Vorträge in der
samt, sondern immer mehr beschleu- Sternwarte Bernau, Fliederstraße 27b,
nigt. Im Universum muss es eine ge- Mo/Fr Abend. Anmeldung bis Vortag
heimnisvolle Kraft geben, eine Art Anti- 19 Uhr unter (0 33 38) 21 02 (AB)
gravitation, die bisher nur an ihren Wir- www.sternwarte-bernau.de
individuell - persönlich - qualifizier t
rhöhter Salzkonsum
kann zu einem massiven Anstieg einer Gruppe
von aggressiven Immunzellen führen, die an der
Auslösung von Autoimmunerkrankungen beteiligt sind. Das hat eine Studie von Dr. Markus Kleinewietfeld, Prof. David Hafler (beide Yale Universität,
New Haven und Broad In- Zu viel Salz ist nicht gesund zeigt eine aktuelle Studie.
stitut vom Massachusetts
Institute of Technology, MIT, und der Harderbilt Universität und Friedrich-Alexanvard Universität), PD Dr. Ralf Linker
der-Universität Erlangen-Nürnberg) und
(Friedrich-Alexander-Universität, ErlanProf. Dominik N. Müller (Bucher ECRC des
gen-Nürnberg, FAU), Prof. Jens Titze (VanMDC und der Charité, Berlin und FAU) ge-
FOTO: MDC/DAVID AUSSERHOFER
Salz kann
Autoimmunkrankheiten fördern
Siehst du den Stern im fernsten Blau,
Der flimmernd fast erbleicht?
Sein Licht braucht eine Ewigkeit,
Bis es dein Aug erreicht!
zeigt. Bei Autoimmunerkrankungen attackiert das Immunsystem den eigenen
Körper, statt Erreger zu bekämpfen.
In der westlichen Welt nehmen Autoimmunerkrankungen immer mehr zu. Das haben Forscher in den vergangenen Jahrzehnten beobachtet. Da dieser Anstieg
nicht allein über erbliche Faktoren erklärbar ist, vermuten sie, dass die starke Zunahme dieser Krankheiten mit Umweltfaktoren zusammenhängt. Im Verdacht
stehen u. a. Veränderungen im Lebensstil
und den Ernährungsgewohnheiten in Industrieländern. So ernähren sich die
Menschen in Industrieländern häufiger
von Fertignahrung und »fast food«.
Diese Nahrungsmittel können erheblich
mehr Kochsalz als selbstgekochte Mahlzeiten enthalten. Einen ersten Hinweis
darauf, dass zuviel Salzkonsum möglicherweise einer der Umweltfaktoren
sein könnte, der tatsächlich den Anstieg
von Autoimmunerkrankungen (z. B. Multiple Sklerose, möglicherweise auch
Schuppenflechte) befördern kann, liefert
jetzt die genannte Studie.
oderne Forschung entwickelt sich rasant. Sorgfältig ausgearbeitete Rahmenlehrpläne und Lehrbücher können
neueste Fortschritte in der Forschung nur
zeitverzögert abbilden. Um Lehrern und
damit auch Schülern dennoch einen
schnellen Zugang zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu ermöglichen, hat
das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch 2011 das Programm »Labor trifft Lehrer« ins Leben gerufen.
Schwerpunkt sind dabei Lehrerfortbildungskurse, die mehrfach pro Jahr angeboten werden. Eine kleine Gruppe von
Lehrern wird jeweils für einen Tag in eine
Forschungsgruppe integriert. Dort hören
die Lehrer Vorträge und führen unter fachkundiger Anleitung selbstständig anschauliche Experimente durch. Die Kurse
basieren auf Themen der MDC-Forschung
und werden von Doktoranden, Postdoktoranden und Forschungsgruppenleitern
des MDC geleitet. So gibt es z. B. Kurse zu
Neurowissenschaften oder zu Stammzellen. Die Lehrer erhalten die Kursunterlagen und darüber hinaus zahlreiche Materialien für den Schulunterricht, wie Filme,
Spiele, Fragebögen oder Präsentationen.
Zurzeit richten sich die meisten Kurse an
Biologie- und Chemielehrer der Sekundarstufe II. Es ist jedoch geplant, das Programm um Angebote für Lehrer in den Fächern Mathematik, Informatik und Physik
zu erweitern.
Bereits im ersten Jahr haben 73 Lehrer an
Fortbildungskursen teilgenommen. Immer jedoch gab es mehr Interessenten, als
Kursplätze.
Neben den Lehrerfortbildungen hat das
MDC auch Angebote für Schüler. Schülergruppen können an Laborführungen z. B.
zur Besichtigung eines Elektronenmikroskops, der Wirkstoff-Screeninganlagen
oder der modernsten DNA-Sequenzierungsmaschinen teilnehmen. Außerdem
wird fachliche Unterstützung bei der Vorbereitung von Facharbeiten (fünfte Prü-
fungskomponente) und »Jugend forscht«Beiträgen angeboten.
Annett Krause, Dr. Luiza Bengtsson
Infos: [email protected]
FOTO: MICHAEL BEUTLER
MAI 2013
FOTO: MICHELE CALIARI
8
Im Gespräch
MAI 2013
Privat vor Staat?
Schorfheider Kamingespräch:
Daseinsvorsorge in Panketal
Christine Heinrich fehlte dasWort»Mensch«.
Mit Mate Ivancic, seit Januar neuer Geschäftsführer des Helios-Klinikums in
Buch, Steffi Miroslau, Geschäftsführerin
des kommunalen Klinikkonzerns Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH
(GLG) in Eberswalde, und Michael Schierack, Vorsitzender der CDU-Brandenburg
und niedergelassener Arzt aus Cottbus,
waren schon drei Protagonisten mit medizinischem Bezug als Diskutanten eingeladen. Hinzu kamen für den Bereich Bildung
Jürgen Flegel, Direktor der Wilhelm-Röntgen-Gesamtschule Panketal, und Bernd
Köster vom freien Träger Montessorischule Niederbarnim e. V.
Schoknecht eröffnete mit einem Impulsreferat, in dem er Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité, zitierte: »Die
Teuerung der Medizin ist nicht ein Problem einer Preissteigerung, sondern es
sind die Möglichkeiten der Medizin«. Die
Innovationen im medizinischen Bereich
seien mittlerweile so rasant und so
schnell, dass auch die Kosten dafür stetig
stiegen, so Schoknecht. Damit warf er die
Frage der Finanzierbarkeit von Medizin
sowohl im Hinblick auf die Patienten als
auch auf die Krankenhäuser auf. Letztere
benötigten nicht nur Mittel zur Heilung
der Patienten, sondern auch für Investitionen in Großgeräte, so Schoknecht. Als Folge dieser Entwicklung erwähnte er die
Ausschöpfung von »Rationalisierungsreserven« in Krankenhäusern und einen zunehmenden Wettbewerb zwischen den
Einrichtungen. Zugleich äußerte Schoknecht die Besorgnis vor einer »Entsolidarisierung des Gesundheitssystem«, durch
das immerhin 11 % des Bruttoinlandproduktes erwirtschaftet werden.
Rainer Fornell, Bürgermeister von Panketal, ergänzte die Ausführungen von Schoknecht um einige grundsätzliche Gedan-
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ie Organisation der Daseinsvorsorge,
also die Bereitstellung von für das Leben zentralen Leistungen, war das Thema
des Schorfheider Kamingesprächs am 19.
April in der »Alten Schmiede« in Panketal.
Die von Uwe Schoknecht, Bürgermeister
der Gemeinde Schorfheide, und Michael
Schäfer, Herausgeber der Zeitschrift »Unternehmerin Kommune« mit Sitz in Panketal, organisierte Veranstaltungsreihe widmet sich zweimal im Jahr – in der Schorfheide und in Panketal – Themen von gesellschaftlicher Relevanz, die über den tagespolitischen Horizont hinausgehen.
Unter der Überschrift »Nutzenstiftung
oder Gewinnmaximierung? Daseinsvorsorge im Spannungsfeld von Gemeinwohl,
Wettbewerb und Markt – eine exemplarische Bestandsaufnahme für die Bereiche
Bildung und Gesundheit mit Protagonisten aus der Politik, dem öffentlichen und
privaten Sektor« hatten sich die beiden
Veranstalter viel vorgenommen. Dass im
Laufe des Abends der Bereich Gesundheit
im Vordergrund stand, lag nicht nur an einem entsprechenden Übergewicht bei der
Auswahl der eingeladenen Diskussionsteilnehmer, sondern auch an der Präferenz
des anwesenden Publikums.
9
Kamingespräch mit (v. l.): M. Schierack, B. Köster, J. Flegel, S. Miroslau und M. Ivancic.
ken. Die Veranstaltung trage eine »Provokation im Titel«, meinte er und warnte vor
einer Ȇberfrachtung der Erwartungen
der Menschen, weil man denkt, die BereicheGesundheit und Bildung dürften mit
Wirtschaft nichts zu tun haben«. »Das ist
Quatsch«, so Fornell weiter, der eine zunehmende »Ökonomisierung« konstatierte, sich darüber aber kein abschließendes
Urteil erlauben wollte: »Ist das schlecht?
Ich weiß es nicht«.
Michael Schäfer, der den Abend moderierte, leitete in die Diskussion mit einigen historischen Bemerkungen über. Schon vor
über 100 Jahren witterten Unternehmen
mit der Übernahme von Aufgaben der Daseinsvorsorge ein gutes Geschäft. So sei
damals die Elektrizitätsversorgung in privater Hand gewesen. Bezogen auf die Gesundheitsversorgung merkte er an: »Eine
private Klinik meldet auch mal Konkurs
an, dann ist die Aufgabe wieder bei der
Kommune«.
Michael Schierack betonte, dass existenzielle Dinge keiner privaten Monopolstellung unterworfen werden dürfen. Allerdings hätten Stadtwerke auch die Aufgabe,
die kommunalen Haushalte zu unterstützen. »Daseinsvorsorge, die keine Gewinne
abwirft, hat Akzeptanzprobleme«, so der
CDU-Politiker. Profitstreben habe auch
christliche Wurzeln, bei Calvin, und müsse
nicht nur von Eigennutz getragen sein,
sondern könne auch für die Gesellschaft
eingesetzt werden.
Mate Ivancic mahnte an, zu differenzie-
Karl-Heinz Sewekow begann die Diskussion.
ren: Gute oder schlechte Arbeite werde
unter jeder Art von Trägerschaft geleistet,
ob öffentlich, konfessionell oder privat. Als
großer privater Klinikbetreiber würde Helios zum Beispiel von Rabatten bei Bestellungen profitieren. Diese Bündelung sei
effizienter. Entscheidend sei aber immer
»gutes Management«. Man stünde unter
scharfer Beobachtung der Öffentlichkeit.
Alle der mehr als 70 Krankenhäuser von
Helios nehmen regelmäßig an einer unabhängigen Messung ihrer Qualität teil. »Ein
Privater überlebt nicht mit mieser Qualität«, so Ivancic.
Steffi Miroslau betonte, dass die GLG auch
professionell arbeiten müsse. Gewinne
würden reinvestiert und nicht an die
Landkreise Barnim und Uckermark ausgekehrt. Im ländlichen Raum sei auch die
Grundversorgung ein wichtiger Aspekt der
Arbeit; man fühle sich der Region verpflichtet, so die Geschäftsführerin. So werde durch die GLG auch am Rande der
Uckermark eine Praxis betrieben. Das Alltagsgeschäft sei aber nicht anders als in einer privaten GmbH, nur die Außendarstellung noch nicht so professionell wie bei
privaten Kliniken.
In der Diskussion mit den über 50 Gästen
des Abends drehte sich alles um die Gesundheitsversorgung, was auch mit der Anwesenheit zahlreicher Ärzte zusammenhing. Arzt Karl-Heinz Sewekow eröffnete
den Reigen der Fragen und Kommentare
aus dem Publikum. Es müsse unterschieden werden zwischen »Daseinsvorsorge
und Maximalvorsorge«. »Die Bevölkerung
versteht oft nur maximale Leistung«, so
der Allgemeinmediziner. Einen Aspekt,
den Michael Schierack aufgriff: Das SGB V
spreche von »notwendig«, nicht von »maximal«. Die Solidargemeinschaft müsse eine Grundversorgung sicherstellen.
Christine Heinrich beklagte das Fehlen
der Begriffe »Mensch« und »Menschlichkeit« in der Diskussion. »Die Ökonomie
muss sekundär bleiben«, forderte die
Landärztin im Ruhestand.
Josef Keil, bis 2011 Vorstandsvorsitzender
der Sparkasse Barnim, machte deutlich,
dass Gewinn notwendig für die Zukunft sei
und fragte rhetorisch: »Steht jemand früh
auf und will Verlust machen?« Für ihn sei
unverständlich, warum Gewinne gegeißelt
werden.
Als Hubert Hayek, auch Arzt im Ruhestand, Mate Ivancic frontal angriff, kam
Unruhe auf. »Glatte Worte« habe dieser gewählt. Und weiter: »Ich glaube Ihnen nur
ein ganz klein wenig«, entfuhr es Hayek
spürbar aufgeregt. Der Gewinn von Helios
gehe an die Aktionäre, nicht in Großgeräte,
behauptete er.
Das wollte Ivancic nicht auf sich und seiner Klinik sitzen lassen. Rhetorisch geschliffen wies er die Vorwürfe zurück. »Es
ist ein Irrglaube, dass wir nicht sozial tätig
sind«, wandte er ein. So gebe es etwa ein
Elternhaus, das in Zusammenarbeit mit
einer Stiftung entstanden sei. Außerdem
würde man doch ambulante und stationäre Medizin verzahnen, was Hayek ebenfalls bemängelt hatte, und machte auf die
vorhandene große Poliklinik aufmerksam.
Gregor Klöcker, Jurist und für die Ärztegewerkschaft Marburger Bund tätig, setzte
beim Thema Entlohnung und Arbeitszeiten nach. »Ein Arzt soll nach 24 Stunden
Dienst gut behandeln?«, fragte er in die
Runde. Das sei dann »gut gemanagt«,
spielte er auf eine Formulierung des Helios-Geschäftsführers an.
Zum Abschluss zog Michael Schäfer folgendes Fazit der »munteren, kontroversen
Diskussion«: »Niemand hat Antworten auf
alle Fragen bekommen. Ich gehe mit mehr
Fragen nach Hause«.
Eine Einschätzung, der sich sicher viele an
diesem Abend anschließen konnten.
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10
Geschichte
MAI 2013
NUMISMATIK & PHALERISTIK
EIN BLICK ZURÜCK: KRIMINALFÄLLE DER REGION (2)
Eine Tabakkarte aus Zepernick
Gattenmord in Schönerlinde
in Randgebiet der Numismatik stel- Zepernick gedruckte Ausgabe, sondern
len Rationierungsbelege dar. Was eine vom Land Brandenburg, die von der
das ist, muss man jüngeren Menschen Gemeinde Zepernick mit ihrem Siegel
erläutern, denn vor über 50 Jahren, 1958, für Zepernick in Kraft gesetzt wurde.
wurden die »Karten«, wie man damals Es handelt sich um eine Tabakkarte für
kurz sagte, in der DDR abgeschafft.
den März 1949. Diese Karte erhielten ArRationierungsbelege in Deutschland beiter und Angestellte, die nicht in die
sind vor allem, aber nicht nur, ein Phä- Lebensmittelkartengruppe 1 oder 2 einnomen des 20. Jahrhunderts. Es gab sie gestuft waren. Das bedeutete, sie erhielin beiden Weltkriegen und in der jeweili- ten im Monat 60 g Tabak. Nun ist ja Tagen Nachkriegszeit. Kriege und ihre Fol- bak kein lebensnotwendiges Gut aber
gen bringen es mit sich, dass sich Le- für einen passionierten Raucher, von debensmittel und Waren aller Art ver- nen es damals viele gab, schon wichtig.
knappen, so dass sich der Staat gezwun- Da ich selbst immer zu den Nichtraugen sieht, die verfügbaren Ressourcen
möglichst so aufzuteilen, dass jeder
Bürger eine bestimmte Menge knapper Waren mit einer Berechtigungszuweisung kaufen kann. Die Marktwirtschaft wird ersetzt durch eine Zwangswirtschaft. Die Berechtigungszuweisung, meist in Form eines Papierbogens mit entsprechenden Druckvermerken über Zuteilungsmengen,
gehört zu den Rationierungsbelegen
und wird von Sammlern gesammelt.
Soweit in aller Kürze die Theorie.
In der Praxis hat die Stadtverwaltung
von Berlin, Abt. für Ernährung, im Juni 1945 für Arbeiter eine Tagesration
von 65 g Fleisch, 15 g Fett, 60 g Nährmittel, 20 g Zucker, 400 g Kartoffeln
und 500 g Brot zur Verfügung gestellt.
Nichtarbeitende erwachsene Menschen erhielten 25 g Fleisch, 400 g
Kartoffeln, 200 g Brot, 10 g Zucker,
10 g Salz und 2 g (!) Kaffee. Letztere
Angaben stammen aus einem Rationierungsbeleg, der mit hoher Wahr- Zepernicker Tabakkarte von 1949.
scheinlichkeit in den Mai 1945 datiert
werden kann. Ausgewiesen ist bei die- chern gehörte, kann ich nicht sagen, ob
sem zweisprachigen Beleg in russisch 60 g eine ausreichende Menge für einen
und deutsch nur das Jahr 1945.
Durchschnittsraucher darstellt. Ich verWie blieben solche Belege erhalten? Die mute, es ist eine sehr kleine Menge.
zugeteilten Mengen brauchten die Men- Die Karte im Format 74 x 51 mm besteht
schen ja zum Überleben und beim Er- aus dünnem, mit Unterdruck ausgestatwerb in den Geschäften musste neben tetem grünlichen Papier. Die Aufdrucke
der Bezahlung der entsprechende Beleg- erfolgten in schwarz und rot. Bei Verlust
abschnitt abgegeben werden. Der Zufall, der Karte, so ist auf ihr zu lesen, gab es
besondere Umstände, Todesfälle, nicht keinen Ersatz. Der Eigentümer konnte
verausgabte und verfallene Restposten seinen Namen und die Adresse auf der
in der Administration werden die Grün- Karte vermerken, falls sie verloren ging,
de dafür sein.
damit ein ehrlicher Finder sie zurückHeute freut sich ein Sammler über sol- geben konnte.
che Geschichtsdokumente pur in seiner Die Zuteilungsmenge des Monats war in
Sammlung. Beim Betrachten seiner drei Abschnitte á 20 g geteilt. Die AbStücke stellt sich neben Verständnis für schnitte wurden bei Empfang der Ware
die damalige Zeit, Wehmut über das von der Karte abgeschnitten und mussschwere Los der Menschen und den Fra- ten von der Verkaufsstelle an die Adminigen der Schuld, wie es dazu kommen stration gegeben werden. Der dadurch
konnte, die Erkenntnis ein – nie wieder belegte Mengenumfang war Grundlage
Krieg mit seinen Verwerfungen, Leiden für die Tabakzuteilung an die Verkaufsund Entbehrungen.
stelle. Sehr kompliziert und aufwändig
Rationierungsbelege für Buch, Karow war dieses Verfahren, aber knappe Güter
usw. sind mir nicht bekannt. Während einigermaßen gerecht aufzuteilen, ist eifür den 1. Weltkrieg noch spezielle Aus- ne hohe Kunst.
gaben für Pankow und Niederschönhau- Wie konnte nun unsere Tabakkarte unsen überliefert sind (bei Interesse könnte beschädigt die Zeiten überdauern und
ich auch diese vorstellen), gibt es für den sich nicht in Tabakrauch auflösen? Viel2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit nur leicht, und das ist mir die schönste Vorallgemeine Ausgaben für Berlin, später stellung, hat ein Raucher seiner Leidendann für Ost- bzw. Westberlin.
schaft abgeschworen und diese Karte
Aber für Zepernick liegt eine Ausgabe damals als Erinnerungsmal für seine
vom März 1949 vor, die ich hier vorstel- richtige Entscheidung aufgehoben.
len möchte. Zwar ist es keine eigens für
Klaus Priese
FOTO: FÖRDERVEREIN KIRCHTURM
RÜCKBLENDE
Glanzvolles Benefizkonzert für Kirchturm
Anna K., ein fanatisches
Mitglied der WeißenbergSekte, öffnete eines Nachts
den Gashahn…
Von Rosemarie Pumb
D
ie Kriminal-Akte »Gattenmord in
Schönerlinde« enthält verschiedene
Fotos des Wohnhauses, des Tatortes und
der Täterin Anna K. Die Polizeifotos zeigen eine abgemagerte, emotionslose, ältere Frau im Wintermantel.
Bis zur Tatnacht vom 2. zum 3. Dezember
1938 war Anna K. (54) seit 36 Jahren mit
dem 67-jährigen Rudolf Köhler, Erben eines Schönerlinder Bauern, verheiratet.
Das Paar hatte drei erwachsene Kinder.
(36, 34 und 32 Jahre alt). Die Töchter waren bereits verheiratet, der Sohn lebte im
Haushalt der Eltern.
Von Herrn K., dem Opfer, gibt es kein Foto.
Er wird von allen Zeugen als ruhiger,
freundlicher, geduldiger Mann beschrieben. Lange Jahre hatte er als Rieselwärter
beim Berliner Magistrat gearbeitet und bezog nun eine Pension von 70 RM im Monat.
Mitglied der Weißenberg-Sekte
Die Familie Köhler war Mitglied der in
Schönerlinde sehr aktiven Ortsgruppe der
Weißenberg-Sekte, deren Leitung über
Jahre hinweg in den Händen von Rudolf
Köhler lag. Als Versammlungsort diente
den Sekten-Mitgliedern das ererbte, stattliche Haus der Familie Köhler. Zu einem
nicht bekannten Zeitpunkt verließ Rudolf
K. die Sekte und kehrte in die evangelische Kirche zurück.
Anna K. blieb Zeit ihres Lebens eine fanatische Anhängerin des Heilers und
»Kirchen«-Gründers Joseph Weißenberg
(1855–1941), dessen Praxis im Prenzlauer
Berg großen Zulauf gehabt hatte.
Seine »Kirche« wurde 1935 verboten und
Weißenberg nach Schlesien verbannt.
1938 hingen und standen in der Wohnung
der K. noch zahlreiche Fotos des Sektengründers. »In größerem Maße war das
ganze Dorf verseucht«, schreibt am 13. 12.
1938 der »Berliner Lokalanzeiger«.
Der Kriminalakte liegt auch ein Foto des
K.’schen Anwesens bei. Es zeigt ein von einem soliden Holzzaun und ordentlichen
Vorgarten umgebenes Haus. Zur Straße
hin besitzt es sieben Fenster und eine respektable Haustür. 1938 war es mit Türmchen, Bögen und Stuck reich verziert.
Das Mordwerkzeug
Auf weiteren Fotos ist das Schlafzimmer
und das »Mordwerkzeug«, ein schöner
Leuchtgaskronleuchter im Geschmack
des Biedermeiers, zu sehen. Einer der
Gashähne wurde in der Nacht vom 2. zum
3. Dezember 1938 heimtückisch geöffnet.
Im Bett des Verstorbenen liegt nur noch
die grau-weiß gestreifte Matratze. Zwei
kunstvoll gearbeitete Stühle stehen korrekt am Fußende der Betten auf den blank
gebohnerten Dielen, so als warteten sie
darauf, dass die Bewohner am Abend hier
wieder ihre säuberlich gefaltete Tageskleidung ablegen werden; rechts steht ein
Vertiko und an der Wand am Kopfende
des Ehebettes hängt ein Bild des Sektengründers Weißenberg. Die Schlafstube
wirkt wie die Inkarnation von Ordnung,
Sauberkeit und kleinbürgerlichem Wohlstand.
Anna K. glaubte an Hexerei und war eine
absolut überzeugte Weißenberg-Anhängerin. In einem Dankbrief, wahrscheinlich nicht von ihr selber formuliert,
schreibt sie 1921: »Meine Tochter ist soweit
wieder hergestellt… Wir sehen uns veranlasst unseren lieben Bruder (Weißenberg)
FOTO: HUBERT HAYEK
E
Tatort Schönerlinde. 1938 wohnte die Familie Köhler in der Dorfstraße 5.
unseren tiefgehenden Dank auszusprechen. An den Wundern, die er an uns getan
hat müssen wir erkennen, das er ein Prophet des Höchsten ist. Gott möge ihn behüten und noch lange der leidenden Menschheit erhalten«.
Im Frühsommer 1938 erkrankte Frau K.,
verlor erheblich an Gewicht, suchte einen
Arzt auf, lehnte eine Röntgenuntersuchung ab, wurde immer schwächer, ging
mehrfach zu einer Heilerin, verdächtigte
immer häufiger ihren Mann der Hexerei,
beklagte sich nahezu tagtäglich in übelster Art bei ihren Kindern über den Ehemann, »der ist Schuld an meiner Krankheit und muss weg. Ja, ja, Junge, der
Schweinehund ist schuld an meiner
Krankheit. Wenn der nur kabolz schießen
würde, käme ich wieder auf die Beine…
Der Schweinehund ist weiter nichts wert,
als dass er eins mit der Axt über den Kopf
bekommt.« Sie hielt ihren Mann für einen
Hexer, der Spiritismus betreibe. Ihr letzter
Beweis: ihre Schweine hatten seit einigen
Tagen Läuse.
Sie könne nichts dafür…
Die Kinder wiederum berichteten dem
Vater von der Schimpferei der Mutter,
aber »der Vater hat in seiner Gutmütigkeit
immer wieder betont, sie könne nichts dafür, sie sei eben krank«.
Die Töchter und der Sohn, sowie alle Befragten waren überzeugt, dass das Paar bis
zu Frau K.’s Erkrankung eine gute Ehe geführt hätte.
Protokolliert ist auch diese Aussage eines
Mieters im Hause K.: Er habe am Tage vor
dem Tod des Herrn K. noch mit ihm über
den Gesundheitszustand seiner Frau gesprochen und ihm gegenüber geäußert,
dass seine Frau jetzt einen ganz guten Eindruck mache. Darauf meinte Rudolf K.,
dass vor genau fünf Wochen die schlimmste Krise gewesen wäre. Er hätte die ganze
Nacht über die Hand seiner Frau gehalten
und zu Gott gebetet und es sei besser geworden. Er wolle hoffen, dass nunmehr eine Besserung eingetreten sei.
Die Situation im Hause Köhler muss
schlimm gewesen sein. Frau Köhler wird
im Verhör sagen, dass sie einen großen
Hass auf ihren Mann hatte, »weil ich so
viele Schmerzen hatte und er schuld daran
war«. Ein Nachbar: »Einmal kam Herr K.
weinend in den Stall und hat mir sein Leid
geklagt«. Eine weitere Zeugin, Heilerin
(Magnetographin) und Weißenberg-Schülerin sagte in der Befragung, dass Rudolf
K. noch am 30. 11. 1938 bei ihr in Pankow
gewesen sei und wie schon oft, eine Flasche »Tatar« gekauft hätte. Bei dieser Gelegenheit habe er auch über den »schrecklichen Aberglauben« seiner Frau geklagt.
Sie fügte hinzu, »Frau K. litt anscheinend
Panketaler Linke in der Kritik
D
B
ereits zum dritten Mal stellte im Rahmen von Benefizveranstaltungen
des »Fördervereins für den Wiederaufbau des Turmes der Bucher Barockkirche« Professor Galina Iwanzowa (Foto l.)
besonders begabte Musikschülerinnen
und -schüler in Buch vor, diesmal am 12.
April als Gemeinschaftsveranstaltung
des Fördervereins und des Freundeskreises des MDC Berlin-Buch.
Einleitend wies Professor Detlev Ganten
(Foto r.), Gründungsdirektor des MDC,
auf die besondere Beziehung zwischen
Kunst und Wissenschaft hin. Im überfüllten Saal Axon 2 des MDC.C erlebten
etwa 160 Musikinteressierte die beeindruckend gefühlvollen und souveränen
Darbietungen junger Pianistinnen und
Pianisten und eines Klarinettisten im Alter zwischen 7 und 18 Jahren. Dargeboten wurden u. a. Werke von Chopin, Debussy, Liszt, Mozart, Tschaikowsky und
Weber, die zur Freude der jungen Musiker jeweils mit starkem, herzlichem Beifall bedacht wurden. Die Gäste waren
sich einig: sie erlebten einen großartigen
Musiknachmittag.
Der Förderverein für den Kirchturm
konnte sich über Spenden in Höhe von
1 051 Euro freuen.
H.B., H.K.
ie Mehrheit der Mitglieder der Gemeindevertretung Panketal hat sich
von der Fraktion »Die Linke« distanziert.
In einem Beschluss werden die Fraktionsmitglieder Michael Wetterhahn, Jürgen Elsner und Christel Zillmann aufgefordert, sich zu verschiedenen Sachverhalten zu erklären. Wetterhahn soll
zu ihm gegenüber erhobenen Stasi-Vorwürfen und seiner »diffamierenden Antwort« auf einen Offenen Brief des Gemeindevertreters Wolfmar Messlin
(Grüne) Stellung nehmen (siehe auch
»BB« 4/13). Von Elsner wird eine Erklärung zu seiner umstrittenen Rede am
Holocaust-Gedenktag im Zepernicker
Goethe-Park am 27. Januar erwartet und
die Fraktionsvorsitzende Christel Zill-
mann soll sich zu »Falschaussagen« zur
Schulentwicklung in Panketal äußern.
Zurzeit läuft ein Bürgerbegehren für den
Bau einer dritten Grundschule in der Gemeinde.
Der Beschlussfassung vorausgegangen
war eine Debatte, in der zunächst Bürgermeister Rainer Fornell betonte, dass der
Antrag rechtlich zulässig sei und dies auch
von der Kommunalaufsicht überprüft
wurde.
Christel Zillmann beklagte im Namen ihrer Fraktion, dass mit dem Antrag versucht werde, die Linke zu diskreditieren.
»Wir sehen in vielen Formulierungen dieses Antrags eher ein gebrochenes Verhältnis der Antragsteller zur Demokratie«, so
Zillmann, die in den 1970er Jahren Mit-
unter Verfolgungswahn«.
Für die Mordtat gibt es keine Zeugen. Um
halb 4 stand Anna K. im Zimmer ihres
Sohnes, klagte, dass sie nicht schlafen
könne, weil der Vater so schnarche, um 5
Uhr steht der Sohn auf, die Mutter legt
sich in sein Bett, weil sie so friert, er geht
um 5.20 Uhr aus dem Haus und ahnt natürlich nicht, dass die Mutter gerade ihren
Mann mit Leuchtgas umbringt.
Stube voller Gas
Wenige Minuten nach 7.30 Uhr wird er tot
sein. Da ist die älteste Tochter bereits im
Haus, wundert sich über die Mutter, die in
dem Bett des Bruders liegt, fragt nach
dem Vater, »weg« wird ihr geantwortet, sie
läuft in das Schlafzimmer, die Stube war
voller Gas, sie dreht den Gashahn zu, registriert das fast unbenutzte Bett der Mutter
und das Sofa im Wohnzimmer mit den
zerdrückten Kissen, findet in der Küche
die bereits gekochten Schweinekartoffeln.
Das war eigentlich die erste Tagesarbeit
des Vaters; sie läuft zur Poststelle, um den
Arzt zu rufen, der kommt erst in der Mittagszeit. Anna K. bleibt im Bett, geht nicht
zur Beerdigung, fährt aber am 7. 12. mit
einem Taxi zu der Tochter in Berlin.
In Schönerlinde machen Gerüchte über
den Tod von Rudolf K. die Runde, die Geschwister Köhler besprechen die Umstände des Todes ihres Vaters und erstatten am
8. 12. 1938 Anzeige auf der Gendarmeriestation Schönerlinde.
Die Anzeige wird an die Berliner Mordkommission weitergeleitet. Anna K. wird
am 10. 12. in der Wohnung ihrer Tochter
im Wedding festgenommen Am 12. 12.
1938 gesteht sie nach einigem Hin und
Her den vorsätzlichen Mord an ihrem
Ehemann.
Die Protokolle enden mit der Feststellung,
dass der objektive und subjektive Tatbestand des § 211 RStGB (1871) erfüllt sei.
»Wer vorsätzlich einen Menschen tödtet,
wird, wenn er diese Tödtung mit Überlegung ausgeführt hat, wegen Mordes mit
dem Tode bestraft«. Vor der Verhandlung
soll Anna K. wegen ihres auffälligen Aberglaubens einem psychiatrischen Gutachter vorgestellt werden…
Anmerkung:
Die Kriminalfälle aus Buch und Umgebung beruhen ausschließlich auf alten
Vernehmungsprotokollen. Der Versuch,
das weitere Schicksal der Täter oder Täterinnen aufzuklären, erwies sich als extrem
schwierig und zeitaufwändig. Der Mordfall Köhler ist einigen Ur-Schönerlindern
zwar bekannt, aber über das weitere
Schicksal der Anna Köhler konnte selbst
der Sohn des ehem. Bürgermeisters, Claus
Kaatz, er war zur Zeit des Geschehens
noch ein Kind, nichts sagen.
glied der Volkskammer der DDR war.
Tobias Herrmann (CDU/FDP/Unabhängige) wandte sich in seiner Rede direkt an
Zillmann: »Sie sind 1989 bestimmt nicht
auf die Straße gegangen und haben sich
nicht für die freiheitliche Grundordnung,
wie wir sie jetzt haben, eingesetzt«.
Ursula Gambal-Voß (SPD) kritisierte M.
Wetterhahn dafür, dass dieser in der Vergangenheit »die Stasi mit den Organen
der Bundesrepublik Deutschland verglichen hat«. »Offenbar haben Sie den Unterschied zwischen Rechtsstaat und Diktatur nicht begriffen«, griff sie ihn direkt an.
Die Gemeindevertreter der Linken beteiligten sich schließlich nicht an der Abstimmung. Mit der Stimmenmehrheit
der Fraktionen von CDU/FDP/ Unabhängige, SPD und Grüne wurde der Antrag angenommen.
Martin Jehle
Gesundheit
MAI 2013
Regelmäßig Blutdruck messen
her. Sie sollen lieber raus gehen und sich
bewegen. Und einen Apfel statt eines
Schokoriegels essen. Natürlich darf man
auch mal sündigen. Aber dann bewusst. Es
ist wie immer im Leben: Das Maß ist entscheidend.
Salz gilt als großer Risikofaktor für Bluthochdruck – warum ist Salz ein so großes
Problem für unseren Organismus?
Detlev Ganten: Die Gründe liegen in der
Evolution. Bei uns Menschen greifen noch
die gleichen biologischen Mechanismen
wie bei unseren Vorfahren. Und die kamen
vor ca. 400 Mio Jahren als Amphibien wie
die Frösche aus dem Meer an Land. In der
Dürre der Savanne mussten sie dann Salz
speichern können, um den Kreislauf aufrechtzuerhalten und zu überleben. Jetzt
aber leben wir nicht mehr in der Umwelt
der Reptilien oder der Steinzeitmenschen,
sondern in der urbanen Zivilisation mit ihrem Überangebot an salzhaltiger Industrienahrung. Und mit unserer eingebauten
Salzvorratshaltung speichern wir zu viel
davon und bekommen Bluthochdruck.
Wir haben unsere Zivilisationskrankheiten längst in alle Welt exportiert: Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck. Wie
können wir unserer Verantwortung für
globale Gesundheit gerecht werden?
Detlev Ganten: Das allerwichtigste für die
globale Gesundheit ist Bildung. Gesundheit und Bildung sind in jeder Gesellschaft
direkt miteinander verbunden. Deswegen
ist es in Entwicklungs- und Schwellenländern wichtig, Infrastrukturen dafür aufzubauen: Kindergärten, Schulen und Universitäten. Nur gebildete Gesellschaften können Ressourcen für ihre Versorgung entwickeln und sind nicht auf importierte Industrienahrung angewiesen. Nur Menschen, die ihre biologischen Mechanismen kennen und ihren Lebensstil auf die
Bedingungen ihrer Umwelt einstellen können, können auch gesund leben. Das heißt
im Klartext: Bewusste Ernährung, weniger
Salz und Fett, weniger Gifte wie Nikotin
oder Alkohol, dafür mehr Bewegung.
Quelle: Worl Health Summit
Gespräch mit dem
Bluthochdruck-Experten
Prof. Detlev Ganten
luthochdruck ist eine gefährliche, weitverbreitete Krankheit. Die Folgen können lebensbedrohlich sein: Herzinfarkt,
Schlaganfall oder Nierenschäden. Das Tückische daran: Bluthochdruck tut nicht
weh, wird deswegen oft nicht erkannt und
darum auch nicht behandelt. Dabei leidet
weltweit jeder dritte Erwachsene darunter.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO
stellte den Weltgesundheitstag am 7. April
unter das Motto »Bluthochdruck«.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mögliche Folgen von Bluthochdruck und mittlerweile die weltweit häufigste Todesursache – dabei ist Bluthochdruck gut behandelbar. Wurde da etwas verschlafen?
Detlev Ganten: Ja, und zwar sowohl bei
Ärzten wie bei Patienten. Blutdruckmessen sollte zu jeder Grunduntersuchung
beim Arzt gehören – und zwar nicht nur
beim Hausarzt, sondern auch beim Orthopäden oder Hals-, Nasen-, Ohrenarzt. Ärzte machen das routinemäßig viel zu selten.
Das liegt sicher am Zeit- und Kostendruck,
führt aber dazu, dass die Hälfte aller Bluthochdrucke nicht erkannt wird – und das
auch in einer gut organisierten und wohlhabenden Gesellschaft wie Deutschland.
Auch die Patienten »verschlafen« da wichtiges. Jeder sollte auch selber zu Hause
Blutdruck messen: Das ist kinderleicht
und die Geräte sind heute nicht mehr
teuer. So wie jede Familie ein Fieberthermometer hat, gehört auch ein Blutdruckmessgerät in jede Hausapotheke. Die Leute mit Bluthochdruck fühlen sich wohl,
haben keine Symptome und werden deswegen logischerweise auch nicht behandelt. Umso wichtiger ist regelmäßiges
Messen!
Bluthochdruck ist ein weltweites Problem
– hilft Prävention?
Detlev Ganten: Bluthochdruck ist ein Pa-
FOTO: WORLD HEALTH SUMMIT
B
Prof. Dr. Detlev Ganten ist Facharzt für
Pharmakologie und Molekulare Medizin
und einer der weltweit führenden Experten für Bluthochdruck. Er war Gründungsdirektor des MDC Berlin-Buch und
Charité-Vorstand. Außerdem ist der Medizinforscher Präsident des World Health
Summit, dem jährlichen Gipfeltreffen
zur globalen Gesundheitsversorgung mit
Fachleuten aus aller Welt in Berlin.
radebeispiel für eine Krankheit, die man
mit Prävention in den Griff bekommt!
Bluthochdruck ist leicht zu diagnostizieren und eine der wenigen großen Krankheiten, die man auch nicht-medikamentös gut behandeln kann. Richtige Ernährung, ausreichend Bewegung – das ist in
vielen Fällen schon ausreichend. Bluthochdruck zeigt auch, wie wichtig Grundlagenforschung für eine gute medizinische
Versorgung ist: Es gibt kaum besser verträgliche Medikamente als blutdrucksenkende Mittel. In der Tat wird das Problem
auch bei Kindern immer größer: Auch hier
ist falscher Lebensstil die Ursache: Kinder
werden doch ständig durch ungesunde
Nahrungsangebote verführt und sitzen zu
viel vor dem Computer und dem Fernse-
VORGESTELLT: HOCHSCHULAMBULANZEN IN BUCH
dizin Berlin, setzt ein Zeichen für die
Gesundheitsförderung in Berlin und
Brandenburg mit dem Ausbau der
Hochschulambulanzen auf dem
Charité Campus Berlin Buch:
Prof. Dr. Maik Gollasch betreut ambulante Patienten
in Buch und stationäre Patienten
in der Klinik für
Nephrologie und
internistische Intensivmedizin am
Campus Virchow
Klinikum
der
Charité. Prof. Gollasch erhielt den FranzVolhard-Preis der Gesellschaft für Nephrologie, den höchsten Forschungspreis
der deutschsprachigen Nephrologie.
Muskelkrankheiten • Neuroimmunologie
• Kardiologie • Pädiatrie • Endokrinologie
und Stoffwechselerkrankungen
• Nephrologie • Poststroke Depression
• Gedächtnissprechstunde • Allgemeine
Depressionsambulanz • ADHS und Fragiles-X Syndrom • Lipidologie
In monatlicher Folge werden einige
der zehn Hochschulambulanzen
der Charité von den jeweiligen Leitern
vorgestellt. Heute:
Hochschulambulanz
für Nephrologie
iabetische Nephropathie (Diabetes
mellitus bedingte Nierenschädigung)
ist der häufigste Grund für chronisches
Nierenversagen und Dialysetherapie.
30 % aller Diabetiker entwickeln eine Diabetische Nephropathie. Die Hochschulambulanz für Nephrologie in Buch bietet
fachärztliche Beratung und Therapie an
für Patienten mit Diabetes und Nierenschwäche, vaskuläre Prävention und spezielle Diagnostik bei Nieren- und Gefäßerkrankungen. Neueste Erkenntnisse aus
der internationalen Forschung werden
hier unmittelbar in die Patientenversorgung überführt.
FOTO: ECRC
Die Behandlung von Patienten mit
Diabetischer Nephropathie und
Bluthochdruck stehen im Mittelpunkt
dieser Hochschulambulanz.
Die Deutsche Hochdruckliga hat die
Hochschulambulanz als eines von nur
wenigen Zentren in Deutschland als
Hypertoniezentrum zertifiziert.
Die Spezialambulanz Diabetische Nephropathie hat sich zur Aufgabe gesetzt,
frühzeitig und differenziert Nierenerkrankungen bei Diabetikern zu
identifizieren und zu behandeln sowie
andere Ursachen von Nierenerkrankungen auszuschließen.
Das Register für diabetische Nephropathie ist ein überregionales Register der
Deutschen Gesellschaft für Nephrologie.
Die in der Hochschulambulanz für
Nephrologie tätigen Internisten und
Nephrologen, Prof. Dr. Maik Gollasch
und Privatdozent Dr. Florian Thilo,
möchten Grundlagenforschung und
klinische Forschung wesentlich fördern
und die neuesten Erkenntnisse in der
Therapie umsetzen.
Bei der Langen Nacht der Wissenschaften am 8. Juni 2013 können Sie
beide Ärzte in Berlin-Buch zum
Gespräch treffen.
D
Kontakt: Hochschulambulanz für
Nephrologie, ECRC, Lindenberger Weg
80, Tel. 450 540 660.
FOTO: DAVID AUSSERHOFER
Fachkompetenz mit
Augenmaß
»Deutschlands beste Klinik« (Fokus
2012), die Charité – Universitätsme-
Um die Forschung voranzutreiben, hat
Prof. Maik Gollasch zusammen mit Kollegen ein Register Diabetische Nephropathie etabliert. In dieser Studie werden genetische Ursachen für Nierenschädigung
(Diabetische Nephropathie) untersucht,
wie sie bei »zuckerkranken« Menschen
(Diabetes mellitus) auftreten können.
Wir suchen Diabetiker (Mindestalter 18
Jahre) vom Typ-1 oder Typ-2 und einer
Diabetischen Nephropathie. Hierzu gehören Diabetiker, die eine Nierenbiopsie
hatten, oder bei denen eine Nierenbiopsie
geplant ist.
Diese Studie stellt einen wichtigen Schritt
bei der Erforschung und Entwicklung von
Risikofaktoren und Markern für die Beurteilung von Nierenfunktionsschäden bei
Patienten mit Diabetes mellitus dar. Erkenntnisse, die aus dieser Studie gewonnen werden, könnten in Zukunft allen Patienten mit Diabetes mellitus zugute
kommen.
Zusätzlich hat sich die Ambulanz insbesondere auch der Betreuung von Patienten mit Bluthochdruck verschrieben. Hoher Blutdruck ist nicht immer zu spüren.
Es ist deshalb notwendig, ihn regelmäßig
messen zu lassen. Langfristig führt erhöhter Blutdruck zu Gefäßschäden und verschlechtert die Nierenfunktion. Zur Prüfung eines erhöhten Blutdrucks bieten
sich vor allem die standardisierte Blutdruckmessung am Oberarm und die 24Stunden-Messung an. Beide Blutdruckmessungen können bei uns auch sehr
kurzfristig vorgenommen werden.
Wissenschaftlich beschäftigen wir uns mit
Fragestellungen zu Fettzellen (Adipozyten) um die Blutgefäße. Wir erforschen,
wie sie den Blutdruck regulieren und
chronische Gefäßerkrankungen verursachen. Wir erforschen auch die Funktion
von Ionenkanälen bei erworbenen und
erblichen Nierenerkrankungen.
ABENTEUERSPIELPLATZ KAROW
Abenteuerspielplatz Karow
Albatros gGmbH,
Ingwäonenweg 62,
Tel. 91 20 28 70,
[email protected]
Öffnungszeiten:
Mo–Do 13–19 Uhr, So 12–17 Uhr u. n. V.
PROGRAMM:
n Specials – www.asp-karow-nord.de
n Offene Treffpunkte –
n Familientag/Elterncafé
n außerdem: Hausaufgabenbetreuung,
Hüttenbau , Lagerfeuer, Kreativwerkstatt,
Gärtnerei, Bolzplatz und vieles mehr
11
NACHBARSCHAFTSZENTRUM
Selbsthilfe- und Kommunikationszentrum,
Albatros gGmbH, 1. OG
im Bucher Bürgerhaus,
Franz-Schmidt-Str. 8-10, Tel. 9 41 54 26,
[email protected]
BERATUNG
Allgemeine Beratung – Brigit Richter
und Helma Keding
Suchtberatung, Stab e. V. –
Do 13–15 Uhr, Tel. 4 75 98 20
Pflegestützpunkt: Beratung/Information
rund um Pflege/Wohnen/Vollmacht –
2. und 4. Mittwoch, 14–16 Uhr
Rechtsberatung – kostenlose Rechtsberatung (jeden 3. Do) – 16. 5., 16 Uhr mit RA
Ingeborg Mettin, Tel. (03303) 2 957 467.
Rentenberatung – Dietrich Schneider,
Versichertenberater der Dt. Rentenvers.:
Sa, 4. und 18. 5., 8–12 Uhr, Anm.: Tel. 96
20 73 41 (ab 1900); o. Tel. 0170/811 93 55.
touren Ü 50, jeden 3. Mittwoch, Radtour
12–15 km, Einkehr oder Picknick möglich,
am 8. 5. und 15. 5., 10 Uhr, Treffpunkt:
Bucher Bürgerhaus. Infos: Tel. 9 41 54 26
SELBSTHILFEGRUPPEN
(OFFEN FÜR NEUE MITGLIEDER):
n Angehörige von psychisch Kranken
n Menschen mit Ängsten/Depressionen
n Alkoholkranke
n Schlaganfallbetroffene
n Hypertonie
n Krebserkrankungen
n Osteoporose
n Stammtisch für MS-Betroffene
SENIORENTREFF BUCH
n 7. 5., 14 Uhr: Bekannte und unbekannte Melodien – Interpretationen mit
elektronischer Begleitung – von und mit
Herrn Jäckel (Eintritt frei).
n 14. 5., 14 Uhr: Lieder zum Mitsingen –
Musikalisches, Literarisches und viel Humor – an der Gitarre: Thomas Wipprecht
KURS-ANGEBOTE:
(Eintritt frei)
Informationen unter Tel. 9 41 54 26!
n
16. 5., 14–17 Uhr: Seniorentanz in
n Rückenschule
n Yoga –am Nachmittag! Mo 14.30–16 Uhr Buch – es spielt live auf: Gerhard Polley
(Eintritt 5 Euro inkl. Kaffeegedeck) Die
n Yoga – am Abend! Mi 19–20.30 Uhr
Veranstaltung findet im Seniorenwohnn Qi Gong – Neu, freitags 18–19 Uhr
heim, Alt-Buch 50, statt!
n Osteoporose-/Reha-Sport
n 21. 5., 14 Uhr: Vom Chobe-Nationaln Gymnastik
park zu den Viktoriafällen – Eine Reise
GRUPPENANGEBOTE HOBBY/FREIZEIT: mit Lichtbildern, präsentiert vom Weltenbummler Herrn Gottschalk (2 Euro)
n Wandergruppe
n 28. 5., 14 Uhr: Weltspieltag – Der Tag
n Handarbeitstreff
wird im Bucher Bürgerhaus generation Klöppeln
nenübergreifend gestaltet. Spannender
n Skatnachmittag/Spielegruppe
n Gesprächscafé für Bucher Seniorinnen Nachmittag mit Rummikub, Skat, Schach
mit Großfiguren im Freien (Garten des
n Single – aktiv um die 50+
Bürgerhauses) u. v. a.
n Boule-Spiel-Treff im Garten: Neu!
n Neue Freizeitgruppe: Gemütliche Rad- n Di, 16–18 Uhr: Gesellschaftsspiele
TERMINE FÜR FRAUEN
Frauenberatung »BerTa«,
Bucher Bürgerhaus, 2.OG
Franz-Schmidt-Str. 8-10,
Tel. 94 11 41 56,
E-Mail: [email protected]
n 6. 5., 16 Uhr: Rechtsberatung mit Anwältin Goldstone zu Familien-, Erb-,
Arbeits- und Zivilrechtsfragen,
(Tel. 94 11 41 56, Erst-Beratung kostenlos)
n 7. 5., 16 Uhr: Rentenberatung mit
Versichertenältester Sabine Michael,
Anmeldung: Tel. (033397) 7 23 66.
n Beratung zu Berufsfragen Berufliche
Neuorientierung für Frauen; Berufliche
Neuorientierung für Migrantinnen; Beratung zu Leistungen nach SGB II und III;
Beratung zur online-Bewerbung
n Soziale Beratung Trennung /Scheidung, Umgang mit Verlust und Tod u. a.
Kostenlose Beratungen, bitte anmelden!
n 7. 5.,10 Uhr: Frauenfrühstück
n 21. 5., 15 Uhr: Frauencafé
n 23. 5., ab 15 Uhr: Radtour
zum Gorinsee
n 30. 5., 17 Uhr: Ausstellungseröffnung –
»Mein Kind ist rechts – was kann ich tun?
n 15./22./29. 5., 10–12 Uhr: öffentliche
Chorproben des Frauenchores »Buch –
Ein Ton tiefer«,Ort: MDC.C, Rössle-Str.10
n Kinderbetreuungsprojekt »Bucher
Zwerge« –Vermittlung flexibler Kinderbetreuung, Sprechzeiten: Di,10–12 Uhr
FREIWILLIGENAGENTUR
Freiwilligenagentur für
Blankenburg/ Karow/
Buch, Albatros gGmbH,
Kontakt: Beratungshaus
Buch, Frank Richter, Tel. 9 41 54 26,
E-Mail: [email protected]
Sprechzeiten: »Turm« Karow: Mi 16–18
Uhr, Bucher Bürgerhaus – Mo 15-17 Uhr.
GESUCHT WERDEN FREIWILLIGE:
n für kreatives und musisches Arbeiten
mit Menschen eines Pflegeheimes
n für das neue Familienzentrum der
McDonald’s Kinderhilfe Stiftung in
Buch (3 Std. pro Woche)
n für Tätigkeiten bei der Naturwacht
im Naturpark Barnim
ZUVERDIENST
Zuverdienst PankowBuch, Albatros gGmbH:
ÖkoGut Alt-Buch 51,
Tel. 94 11 41 36 /
Zuverdienst im Bürgerhaus Buch
(Secondhand-Laden, Auftragsarbeiten)
Franz-Schmidt-Str. 8-10, Tel. 32 50 50 05,
Mail: [email protected]
WIR BIETEN AN:
Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sowie Suchterkrankungen im Rahmen
von niederschwelligen bis anspruchsvollen Tätigkeiten in den Bereichen:
n Garten- und Landschaftsbereich
n Botentätigkeiten
n Renovierungsarbeiten
n Secondhand-Bereich
TURM-NACHRICHTEN
Stadtteilzentrum Karow,
Busonistraße 136,
Tel. 94 38 00 97/98, E-Mail:
[email protected]
Sprechzeiten: Di 14–17,
Mi 10–13, Fr 10–13 Uhr
GESUNDHEIT/BEWEGUNG
n Sitztanz mit Gisela Welk – Mo, 14 Uhr;
n Hatha-Yoga – Do 18 Uhr für Anfänger,
20 Uhr für Fortgeschrittene;
n Seniorentanz – montags, 9 Uhr und
um 10.30 Uhr, Infos unter Tel. 9 49 22 56;
n Seniorentanz – dienstags 18 Uhr im
KBZ (Tel. 9 49 22 56), mit Gisela Beichler
n Seniorensport – jeden Donnerstag:
9–10 Uhr Frau Schubert (Ort ab Mai:
Praxis Kortschlag, Achillesstr. 53);
11–12 Uhr mit Frau Geyermann (Ort:
weiterhin im »Turm«);
13–14 Uhr mit Frau Kortschlag (Ort ab
Mai: Praxis Kortschlag, Achillesstr. 53)
n Seniorensport – Interessenten für
neue Gruppe gesucht!
FREIZEIT/BILDUNG
n Französisch – mittwochs, ab 18.30
Uhr mit Stefanie Golka;
n Englisch für Anfänger – Di, 7. 5./21. 5.
und 28. 5., um 17.15 Uhr mit G. Pascoe;
n Englisch Mittelstufe – dienstags (Termine erfragen), 19 Uhr mit G. Pascoe;
n Englisch Konversation – am 8. und
15. 5., um 19 Uhr mit Barbara Hoefener;
n Russisch für Kinder – montags ab
15 Uhr mit Frau Salomon;
n Aussiedlergruppe – Termin erfragen!
n Schach & Frauenschach – Mi, 16 Uhr;
n Stricken & Handarbeit– Mi, 10 Uhr;
n Cafénachmittag – mittwochs ab 14.30
Uhr mit der Volkssolidarität;
n Kreatives Schreiben– Treffen am 7. 5.,
um 18 Uhr mit Dolores Pieschke;
n Kreativgruppe – am 10. 5. von 14 bis
16 Uhr, Anleitung Frau Liepner;
VERANSTALTUNGEN
n Kiezrunde – Di, 10–12 Uhr:
7. 5. Gesprächsrunde; 14. 5. Gedächtnistraining; 21. 5. Es war einmal – musikalische Erinnerungen, mit M. Salomon;
28. 5. Sommerlieder – gemeinsames
Singen mit dem Bucher Frauenchor.
BERATUNG
n Kostenlose Rechtsberatung –
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Sport im Ort / Korrespondenz
MAI 2013
Von Gedaev bis Maglaev
Tschetschenische Ringer
trainieren beim SV Buch
2. Hunde-Ralley
in Schwanebeck
Hundebesitzer sind zur zweiten BerlinBrandenburger Hunde-Ralley am 25.
Mai ab 14 Uhr nach Schwanebeck eingeladen. Auf dem Hundeplatz in der Zepernicker Straße veranstaltet der Verein
der Familien-Hunde-Schule e. V. diese
lustige Veranstaltung. Auf dem Programm stehen u. a. 10 verschiedene Stationen für jeden, der Spaß im Umgang
mit seinem Hund hat. Für Kinder findet
Ponyreiten statt. Es gibt eine musikalische Begleitung, Getränke und Kuchen
sowie Wurst aus dem »Obelix-Kessel«.
Anmeldung unter Tel. 0177/41 96 842.
Auf den Spuren der Maya durch Mexiko
Ostern 2013, Warnemünde (v.l.): Ayub, Umar, Abu.
Erfolg für die Bucher »Ringer-Wölfe« erkämpfen. Leider ist ein Start bei Deutschen Meisterschaften nicht möglich, da
nur Sportler mit deutscher Staatsangehörigkeit startberechtigt sind.
BB: Wie sieht die Zukunft dieser jungen
Ringer aus?
P. Mandelkow: Es ist eine schwierige Situation für sie. Ihren Familien droht die Abschiebung. Unsere Abt. Ringen hat sich intensiv bemüht, Klarheit über das Verfahren zu bekommen. Der langjährige Präsident des Berliner Ringerverbands Claus
Baumhauer war sogar bei der Ausländer-
Boddenpokal 2012: Gold für Abu.
behörde, hat sich informiert und Fürsprache für die tschetschenischen Sportler im
SV Buch gehalten. Klar wurde, dass sich
die Asylprüfverfahren über Jahre hinziehen können. Die Jungs sprechen mittlerweils alle deutsch und haben sich voll in
unseren Verein integriert. Sie werden von
allen gemocht und sie sind sehr ehrgeizig.
Mit ihrem Leistungsniveau haben sie die
gesamte Trainingsgruppe nach oben gepusht. Einige von ihnen könnten in der
deutschen Ringerspitze voll mithalten. Wir
hoffen sehr, dass die Jungs und ihre Familien in Deutschland bleiben können.
13. Bucher Hockeyturnier
D
ie Schüler der Marianne-Buggenhagen-Schule in Buch kamen frisch erholt aus den Osterferien zurück und die
kalten Wettertemperaturen hatten sich
noch nicht geändert. Dann aber ging es in
der Sporthalle ihrer Schule heiß her. Dort
war die Schulmannschaft im Elektrorollstuhlhockey, die »Bucher Tigers«, Gastgeber des 13. Bucher Hockeyturnier. Eingeladen waren alle fünf Teams der Liga des
Nord-Cups. Es war das erste Mal in der
neuen Saison, das sich die Mannschaften
trafen.
Zum ersten Mal wurde zum Liga-Auftakt
die Mannschaft des RSC Berliner Rebellz
begrüßt. Dieses Team bildete sich aus der
ehemaligen zweiten Mannschaft der
Rocky-Rolling-Wheels neu.
Vorweg genommen sei, dass die Rebellz
sich gleich nach dem ersten Turniertag
hinter den Nording Bulls auf Platz 2 spielten. Die Bucher Tigers hatten weniger
Glück, einen guten Startplatz zu erreichen.
Im Tor mit Paul Böttcher hatten sie zwar
einen guten Schlussmann, aber im Sturm
fehlte es häufig am nötigen Quäntchen
Glück. Die Bucher um Oliver Türpe und
Dragan Mazo Cano arbeiteten trotz wenigem Training gute Chance heraus.
Vor dem Team der Marianne-Buggenhagen-Schule platzierten sich die Mannschaften aus Potsdam und Hohenschönhausen. Das nächste Turnier findet am 29.
6. in Potsdam statt. Vielleicht gelingt dem
Bucher Team dann eine Verbesserung ihrer Platzierung.
Burkard Germer
die Berliner Turnerschaft oder die Bernauer Magic Dancers sorgten neben den
»einheimischen« Gruppen für viele Höhepunkte. Auch die Turniertänzer des TTC
Bernau zeigten Kostproben ihres Könnens.
Jochen Malz
Kontakte zum SV Berlin-Buch unter Tel.
9 49 78 25 oder www.svberlin-buch.de.
SV Karow 96
n FUSSBALL Kreisliga A Staffel 3:
14. 4.: Grünauer BC II – SV Karow 96 0:2,
Tore: Sebastian Klemke, Matthias Weiß.
Bester Mann war Torhüter Nico Winkelmann. Eine sichere Abwehr und ein konsequentes Ausnutzen der sich ergebenden
Torchancen brachten einen wichtigen Sieg!
18. 4.: SV Karow 96 – SV Müggelpark Gosen
5:1, Tore: Sebastian Schure (2), Sergej Walger, Matthias Weiß +1ET. Ein ungefährdeter
Sieg gegen abstiegsbedrohte Gäste. Die
Tore fielen zwangsläufig und waren allesamt gut herausgespielt
21. 4.: SV Karow 96 – SC Alemannia 06 2:1,
Tore: Dennis Dobritz, Sergej Walger.
Wegen eines angesägten Torpfostens (Wer
macht so was? Nur »Vollpfosten!«) musste
in Buch gespielt werden. Karow mit dem
Glück des Tüchtigen. Ein umstrittener
Handelfmeter in der Nachspielzeit sichert
knappen Sieg und alle Aufstiegschancen.
Die nächsten Spiele:
28. 4., SV Karow 96 – TUS Makkabi II
5. 5., SSC Teutonia II – SV Karow 96
12. 5., SV Karow 96 – Weißenseer FC II
15. 5., CSV Olympia – SV Karow 96
26. 5., SV Karow 96 – Frohnauer SC II
Hans J. Schlötke
Weitere Infos: www.sv-karow-96.de.
Karower Dachse
n DIABETES-LAUFPROGRAMM Diabetes ist eine der großen Volkskrankheiten
mit einer beständig steigenden Zahl an Betroffenen, hauptsächlich auf Grund mangelnder Bewegung und ungesunder Ernährung. Sport ist ein wichtiger Faktor, um
dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Kerninhalt des Programms ist es, Menschen insbesondere mit Diabetes Typ 2
tion des Zuckerhaushalts zu machen. Das
Programm führt zu einer nachweisbaren
Verbesserung der Gesundheitswerte bei
den Teilnehmern. In Berlin soll es dieses
Jahr an 10 verschiedenen Standorten Laufgruppen geben, die von Übungsleitern aus
den Vereinen trainiert und von einem Koordinator betreut werden.
Im Sporttreff Karower Dachse gibt es ab sodort eine solche Gruppe. Treffpunkt immer
an der Sporthalle Am Bedeweg 1 (hintere
kleine Halle, über Achillesstr. 79 am Fußgängerüberweg), mittwochs:17.30 Uhr bis
18.30 Uhr und Freitags: 17-18 Uhr.
Ansprechpartnerin: Kirsten Ulrich,
Tel. 94 63 35 70.
SG Einheit Zepernick
n PANKETALER FUSSBALLER GEEHRT
Viel Beifall erhielten die Zepernicker Sportkameraden Mathias Krenz-Kell und Steffen Gronski am 28. März beim Osterfeuer
auf dem Zepernicker Sportplatz an der
Straße der Jugend von den anwesenden
Vereinsmitgliedern und Gästen, als sie mit
der Verdienstnadel des Fußballkreises Barnim als Dank und Anerkennung für ihre
langjährigen, vorbildlichen ehrenamtlichen Leitungs- und Trainertätigkeiten in
der Abteilung Fußball im Sportverein
der SG Einheit Zepernick ausgezeichnet
wurden.
n FUSSBALL BARNIMLIGA
IM APRIL 2013:
10. 4.: SV Lichterfelde – Einheit Zepernick
4:2, Tore: Ricardo Taubenheim (2)
13. 4.: Einheit Zepernick – Fortuna Britz II
1:0, Tore: Ricardo Taubenheim
21. 4.: Einheit Bernau – Einheit Zep. 3:0,
n NÄCHSTE SPIELE IN DER BARNIMLIGA FÜR ZEPERNICK
27. 4., 15 Uhr, Zep. – 1.FV Stahl Finow II
1. 5., 15 Uhr, Einheit Zep. – SV Ahrensfelde
4. 5., 15 Uhr, RW Schönow – Einheit Zep.
11. 5., 15 Uhr, Einheit Zepernick – FSV Groß
Schönebeck
22. 5., 18.30 Uhr, Zep. – Fortuna Britz II
26. 5., 14 Uhr, SV Rüdnitz/Lobetal – Zep.
Kurt Horn
Weitere Informationen unter:
www.fussball-zepernick.de
as Fernweh hatte uns erneut unwi- kulturellen, wirtschaftlichen und militäderstehlich gepackt. Die Reise nach rischen Zentrums der Maya, später der
Mexiko unter dem Motto »Auf den Spu- Azteken. Die Reise ins Landesinnere
ren der Maya« führte uns quer durch die- führte uns vorbei am rauchspeienden
ses spannende mesoamerikanische Popocatépetl-Vulkan, der aztekischen
Land. Einschlägige Literatur – u. a. von Sage nach ein Krieger, der seine tote AnTraven, Kisch und A. Seghers, die ihre gebetete (Nachbarvulkan Iztaccíhuatl)
Zeit im mexikanischen Exil als mit die bewacht, die sich aus Gram über den anschönste ihres Lebens bezeichneten, – geblich im Krieg gefallenen Geliebten
das Leben nahm.
hatte uns neugierig gemacht.
Freunde hatten uns scherzhaft gewarnt, Die uralten Kultstätten der Ureinwohner
wegen der prekären Sicherheitslage dort werden erst seit wenigen Jahrzehnten
müsse man sich »den Weg zu den zum systematisch erschlossen. Um sie rankt
UNESCO-Welterbe zählenden Pyrami- sich allerlei Sagenhaftes und Spekulatiden und Tempeln freischießen«, doch ves, da viele schriftliche Belege einst von
trotz schwerbewaffneter Sicherheitskräfte mancherorts
verlief unsere Reise
friedlich. Uns empfing ein facettenreiches Land mit monumentalen Zeugen
vergangener Kulturen, jahrtausendealten Städten voll Menschengewimmel,
gewaltigen Gebirgszügen und kargen,
kakteenübersäten
Wüsten. Besonders
eindrucksvoll in ihrer
farbenfreudigen
Kleidung die indigenen Nachfahren der Heidrun und Peter Liebich aus Panketal besuchten Mexiko.
Maya und Azteken
mit uralten Riten und Bräuchen, wobei fanatischen spanischen Priestern verin entlegenen Gebieten, für uns schier brannt wurden. Erst ein Bruchteil der
unfassbar, der tief verwurzelte Katholi- steinernen Zeugen der indigenen Hochzismus mit traditionellem Schamanis- kulturen ist entschlüsselt, die meisten
ruhen noch unter der Erdoberfläche
mus vermischt wird.
Den Anfang unserer Tour machte die oder sind vom Dschungel überwuchert.
Hauptstadt Mexico City in 2 240 m Höhe, Unsere Reiseroute führte uns über Oaxamit fast 30 Mio Einwohnern ein aus- ca, mit prächtigen Kathedralen und Kirufernder urbaner Moloch. 1370 von den chen, zur uralten Tempelstadt Monte AlAzteken auf einer Insel im Texcocosee bán. Unterwegs passierten wir in Santa
nach »göttlicher Prophezeiung« gegrün- Maria del Tule den angeblich dicksten
det, wurden viele der prächtigen india- Zypressenbaum der Welt mit 11,50 m
nischen Tempel, Pyramiden und Paläste Stamm- und 65 m Kronendurchmesser.
nach 1521 von den spanischen Konqui- Auf Tehuantepec folgte Chiapa, und auf
stadoren, allen voran Cortez, auf der Su- einer Flussfahrt durch den Sumidero Cache nach dem mystischen El Dorado nyon begegneten uns Geier, Pelikane,
zerstört und Kolonialbauten errichtet. Affen und Leguane.
Heute gehören die rekonstruierten Mo- Im Tagesrhythmus ging es weiter nach
numente indianischer und spanischer San Cristóbal de las Casas, wo wir alte inBaukunst teils zum UNESCO-Weltkul- dianische Bräuche kennenlernten, Palenque mit mysteriösen Maya-Stätten
turerbe.
Unweit des zentralen Paradeplatzes Zó- im Urwald, Campeche am Golf von Mecalo bestaunten wir im Nationalpalast xiko, Uxmal mit typischen Puuc-Baudas gewaltige Wandgemälde von D. Rive- werken, Merida (Weiße Stadt) mit Gera, Ehemann der Malerin Frida Kahlo. Es bäuden im spanischen Kolonialstil, und
veranschaulicht plastisch die dramati- vor allem Chichén Itzá, ein großes Mayasche Geschichte Mexikos. Cortez, Erz- Zentrum und neues Weltwunder mit Kufeind der Mexikaner, mutiert darin zur kulcán-Pyramide, Observatorium, BallKarikatur. Rivera war glühender Kom- spielplatz und Jaguartempel.
munist, und den quasi krönenden Ab- Beeindruckend auch die katholische Kirschluss seines mexikanischen Historien- che in San Juan Chamula, einer Rebelgemäldes bildet Karl Marx, »Das Kapital« lenhochburg mit eigenen Gesetzen, eigener Polizei und exzentrischen Traditriumphierend emporstreckend.
Ein Muss für alle Besucher ist das An- tionen. Die Kirche hat weder Kanzel
thropologische Museum mit riesigem noch Bänke, dafür aber viele hölzerne
Fundus historischer Fundstücke aus der Heilige, und Schamanen der Tzotzil-InAzteken- und Maya-Zeit. Unser 3-stün- digenas praktizieren dort. Leider mit
diger Besuch reichte kaum aus, um die Filmverbot belegt, wurden wir Zeugen,
wesentlichsten Details zu erkunden. Im wie ein Schamane, in Trance Mantra leibenachbarten Park bestaunten wir die ernd, einem Huhn den Kopf abriss und
voladores (Vogelmenschen), die nach mit dem blutenden Rumpf eine junge
altem Brauch dem Sonnenkult huldi- Mutter und ihr Baby bestrich, um »böse
gend aus schwindelnder Höhe um einen Geister« zu vertreiben. Für uns ein gruHolzmast herum an Seilen herab- seliger Anblick.
Mexikaner haben ein ungezwungenes
schwebten.
Tags darauf fuhren wir zur Basilica de Verhältnis zum Tod, der für sie den
Guadalupe inmitten von tausenden Übergang zu einer anderen ExistenzWallfahrtspilgern, die, wie in einer Kar- form darstellt. Totenköpfe, Skelette als
nevalsprozession, dorthin zogen, um »La Schmuckelemente oder aus Zuckerguss
Morena«, der Schutzheiligen Mexikos, sind keine Seltenheit. Auf dem Friedhof
zu huldigen. Uns beeindruckte, wie in- in San Juan erfuhren wir, dass viele die
brünstig die Mexikaner ihr katholisches »toten Seelen« ehren, indem sie an den
Gräbern zum Totenfest (2.11.) mit ihnen
Glaubensbekenntnis demonstrierten.
Leichte Erdbeben sollen in Mexiko fast feiern, speisen, musizieren und tanzen.
an der Tagesordnung sein und hinterlie- Teils werden die Toten nach Jahren exßen ihre Spuren an Straßen und Gebäu- humiert, ihre Knochen gewaschen und
den. So weist auch die alte Basilica d. G. danach wieder eingesargt.
eine gewisse Neigung auf, ist aber be- So befremdlich manche Sitten waren,
gehbar. Eine gewaltige neue ist daneben wir lernten hochinteressante Orte und
erdbebensicher errichtet. In Teotihua- herzliche Menschen kennen. Ein Bacán erkundeten wir die berühmten Son- deurlaub an der malerischen Karibik benen- und Mondpyramiden des ehemals schloss unsere erlebnisreiche Reise.
In Liebe und Dankbarkeit haben wir Abschied genommen
von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und Oma
Christel Herrmann
* 04. 02. 1938
† 01. 04. 2013
In stiller Trauer
im Namen aller Angehörigen
Torsten, Anne, Dorothea und Rebecca Herrmann
Thomas und Pascal Herrmann
Ingo und Lisa Herrmann
FOTO: PRIVAT
FOTOS: PETER MANDELKOW
Ringerfreunde: Umar (r.) und Ayub.
AUS DEN SPORTVEREINEN
und interessantes Programm. Zahlreiche
nachhaltig für sportliche Aktivität zu begeiSV Berlin-Buch
Gästegruppen, wie z. B. Fortuna Marzahn,
stern, sie sensibel für eine aktive Regulan TENNIS Das Vereinsturnier im Sportforum Bernau wurde als Mixedwettbewerb
durchgeführt. Als Sieger verließ – nach
spannenden Matches – das Duo Cornelia
Sickert/Bernd Junkers die Wettkampfstätte. »Obwohl es allen sehr viel Spaß gemacht hat, sehnen wir uns schon sehr nach
dem Beginn der Freiluftsaison«, so TennisChef Dr. Olaf Jung.
n RINGEN Niklas Ohff, Aron Fauth und
Yannik Bitterling, Schüler der Eliteschule
des Sports in Frankfurt/Oder, absolvierten
zurückliegend einen Trainingslehrgang im
tschechischen Vysokè, um sich für anstehende Wettkämpfe die nötige Grundlagenausdauer zu holen.
n RINGEN Bei der Mitteldeutschen Meisterschaft beherrschte Niklas Ohff bei den
Junioren seine Gewichtsklasse (60 kg) souverän und belegte nach drei Siegen den 1.
Platz. Die B-Jugendlichen Aron Fauth (50
kg) und Yannik Bitterling (38 kg) errangen
die Plätze 3 und 4.
n LEICHTATHLETIK Das Projekt »KitaLeichtathletik« ist seit Jahresbeginn gut angelaufen, berichtet Arian Schütt, ehrenamtlicher Übungsleiter beim SV BerlinBuch. »Mit dieser Resonanz hatten wir gar
nicht gerechnet«, so der erfahrene Nachwuchstrainer. »Nach einer Werbeaktion
kommen jetzt immer über zehn Vier- und
Fünfjährige zum Schnuppertraining am
Dienstag von 16–17.30 Uhr in die Turnhalle
der Marianne-Buggenhagen-Schule«. An
den guten Kontakten zu den Bucher Kitas
möchte der Verein auch in Zukunft festhalten. Informationen über Arian Schütt:
Tel. 0172/39 73 758.
n VOLLEYBALL Der SV Berlin-Buch verfügt über eine Volleyballfreizeitmannschaft, die freitags von 20 bis 22 Uhr in der
Turnhalle Walter-Friedrich-Str. 18 trainiert.
Das Training leiten ein Trainer und eine
Co-Trainerin. Durch diese Kombination
wird ein ausgewogenes und anspruchsvolles Training gewährleistet. Ansprechpartner: Axel Schulz, Tel. 0157/81 804 636.
n SHOWTANZ Die 6. Dance-Gala des SV
berlin-Buch, ausgetragen in der Turnhalle der Marianne-Buggenhagen-Schule,
wurde zu einem vollen Erfolg. Die Zuschauer erlebten ein spannungsreiches
KORRESPONDENZEN
D
L
eser des »BB« lesen im Sportteil der
Zeitung besonders viele fremdländisch
klingende Ringer-Namen, wie Ayub Gedaev, Abu Gedaev, Umar Maglaev, Ali Akhmedow oder Sulim Amadev. Jochen Malz interessierte sich für die tschetschenischen
Sportler und befragte den Cheftrainer der
Bucher Ringer, Peter Mandelkow.
BB: Wie haben die Sportler den Weg zum
SV Berlin-Buch gefunden?
Peter Mandelkow: Die jungen Tschetschenen wurden nicht etwa mit besonderen
finanziellen Mittel in die Bucher RingerHochburg gelockt, es war völlig anders: Im
Jahr 2011 erhielt ich einen ersten Anruf
aus dem Aufnahmelager Motardstraße,
dem Aufnahmeheim für Asylantragsteller,
ob es möglich wäre, Jugendliche zu uns
nach Buch zu schicken, da sie großes Interesse hätten, das Ringen zu erlernen
bzw. weiter zu betreiben. Wir haben sie sofort eingeladen.
BB: Und wie ging es weiter?
P. Mandelkow: Das Aufnahmeheim befindet sich inzwischen in Marienfelde. Von
Marienfelde bis Buch besteht eine durchgehende S-Bahn-Verbindung. Man benötigt etwa eine Dreiviertelstunde Fahrzeit –
das ist sehr günstig für sie. Die Jungs zwischen 11 und 17 Jahren sind mit sehr viel
Fleiß und Disziplin bei der Sache und
konnten schon den einen oder anderen
13
14
Ratgeber
MAI 2013
AUTO & VERKEHR
Herbert Schadewald,
Verkehrsjournalist
Durchgehend
geöffnet
M
FOTO: HERBERT SCHADEWALD
it dem Ford B-Max bekam der bisherige Fusion einen attraktiven Nachfolger. Der 4,18 m lange Neuling ähnelt äußerlich dem bekannten C-Max, bietet aber
eine Attraktion der besonderen Art im Automobilbau. Diese wird allerdings erst
richtig augenscheinlich, wenn eine der
vorderen Flügel- und die seitengleiche
hintere Schiebetür gemeinsam geöffnet
sind: Es fehlt der mittlere Holmen zwischen Dach und Schweller. Dafür sind die
Türen besonders wuchtig gestaltet, um
die notwendige Stabilität zu garantieren.
Der Vorteil dieser nach ganz hinten versetzten B-Säule beim B-Max: Die Fondmitfahrer können komfortabler ein- und
aussteigen.
Praktikabel ist der kompakte Van allemal.
Denn die asymmetrischen Rücksitzlehnen
lassen sich mit einem Handgriff umklappen, sodass eine ebene Ladefläche besteht. Wird auch noch die Beifahrerlehne
vorgeklappt, entsteht eine extrem lange
Verlademöglichkeit. Damit lassen sich
auch 2 m lange Gegenstände problemlos
platzieren. Selbst wenn der Beifahrerplatz
nicht mit einbezogen wird, lässt sich das
Kofferraumvolumen von 318 auf 1396 l
steigern. Theoretisch. Fehlende Verankerungspunkte für ein mögliches Trennnetz zwischen Insassen und Ladegut, ermöglichen nur ganz selten, diesen Raum
oberhalb des Kopfstützenbereiches tat-
sächlich vollständig auszufüllen. Sehr vermisst habe ich auch Verzurrösen hinter
den Rücksitzen. Die beiden seitlichen Plastikhaken unweit der Heckklappe dienen
allenfalls dazu, kleine Einkaufsbeutel anzuhängen.
Vielleicht sind das auch die äußeren Zeichen, dass der B-Max auf Sparsamkeit getrimmt wurde. Ich fuhr den 1,5er Euro-5Diesel. Der leistet 55 kW und bringt es maximal auf 158 km/h. Im Stadtverkehr
macht er durchaus seine Sache gut. Doch
beim Beschleunigen auf Autobahnen oder
gar im bergigen Gelände wirkt er eher
schmalbrüstig. Da empfiehlt es sich meist,
lieber auf einen Überholvorgänge im
Landstraßenbereich zu verzichten. Selbst das
Herunterschalten
bringt nicht den
gewünschten
Kraftschub. Dafür
blieb der B-Max
durchweg
mit
knapp 6 l/100 km
recht
sparsam
und die Tankfüllung reichte um
800 km.
Das große Panoramadach lässt sich
Ford B-Max
von vorn und hinten durch Schiebeabdeckungen verschließen oder öffnen. Sehr angenehm empfand
ich die exzellente Frontscheibenheizung,
die den nächtlichen Eisbefall faktisch im
Nu verschwinden ließ. Von den fünf bequemen Sitzplätzen lassen sich die beiden
vorderen beheizen. Eine Klimaautomatik
sorgt für die notwendige Raumtemperatur
im gesamten Fahrzeug. Sie lässt sich nicht
seitenanhängig regulieren. Obwohl der BMax über permanentes Tagfahrlicht verfügt, fehlt ihm ein Lichtsensor, der die
Rund-um-Beleuchtung entsprechend aktiviert. Die hinteren Parksensoren waren
aber beim Manövrieren recht hilfreich.
Der durchaus optisch gelungene B-Max ist
wahrlich keine Rennmaschine. Aber mit
dem verbrauchsoptimierten Diesel stellt
er eine praktikable Van-Version dar, die
durch ihre vorhandene Räumlichkeit problemlos als Familienauto geeignet ist. Wer
sich mit dem nicht sehr spurtfreudigen
Fünftürer anfreunden kann, bekommt für
17 750 Euro (Grundpreis dieses Ford B-Max
1,5 TDCi Trend) einen ansprechenden Wagen, der den gängigen Stadt- und Reisebedürfnissen gerecht wird.
SUDOKU
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BUCHTIPP
DER TIERARZT RÄT
Tierärztin Bianca Lange
aus der Praxis in
Panketal Dr. med. vet.
Volker Wienrich
Die Tier-Narkose
D
ie Narkose ist die Ausschaltung von
Bewusstsein und Schmerzen zur
Durchführung von kleineren oder größeren operativen Eingriffen. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten. Die
Auswahl der Narkose und der Narkosetechnik hängt von verschiedenen Faktoren ab wie Tierart, Rasse, Alter, Größe, Vorerkrankungen und aktuelle Medikamentengabe. Nicht zu unterschätzen ist auch
der Einfluss und die Erfahrung des Anästhesisten, die geplante Zeitdauer und die
Art des Eingriffes.
Neben den verschiedenen Narkoseformen der Lokal- oder Regionalanästhesie
gibt es die Möglichkeit der (totalen) Allgemeinanästhesie durch Injektionsnarkose
und die Inhalationsnarkose. Dabei kann
das Ziel durch einen einzelnen Wirkstoff
oder durch Kombination verschiedener
Wirkstoffe erreicht werden.
Da eine Allgemeinanästhesie immer einen massiven Eingriff in das aktuelle
Kreislaufgeschehen darstellt, muss gut
abgewogen werden, wann eine Narkose
notwendig ist. Generell gilt, dass der Patient möglichst schonend und mit geringstem Risiko in Narkose verbracht wird.
Um eine maximale Sicherheit für den Patienten zu erreichen, werden vor dem Eingriff Herz und Kreislauf untersucht und
mögliche Probleme anderer Organe (z. B.
Niere oder Leber) durch Blutuntersuchungen oder Ultraschalluntersuchungen abgeklärt. Dem Patienten wird in jedem Fall, unabhängig vom geplanten
Eingriff, ein venöser Zugang gelegt. Darüber können Beruhigungs- und Schmerzmittel gegeben werden und man kann auf
Veränderungen des Zustands während
der Narkose jederzeit reagieren.
Wenn das Tier schläft, wird ein Tubus in
die Luftröhre geschoben. Das ist ein spezieller Kunststoffschlauch, über den eine
Beatmung mit Maschine oder per Hand
möglich ist. Dieser Atemschlauch gibt die
Möglichkeit, Narkosegas über ein System
zusammen mit Sauerstoff in jeweils definierter Mischung in die Lungen einzubringen. Dort wird das Gasgemisch über
die Lungenbläschen in die kleinen Gefäße
transportiert und gelangt so sehr schnell
in den gesamten Kreislauf.
Mehrere Vorteile machen die Inhalationsnarkose (von lat.: inhalare = anhauchen,
deutsch: einatmen) attraktiv für den Einsatz: direkte Kontrolle der Atmung über
einen Monitor, Beeinflussung der Sauerstoffversorgung, Beeinflussung der Narkosetiefe, schnelle Reaktion auf Atemprobleme, schnelle Anflutung des Narkosegases und ebenso schnelle Ausscheidung/
Abatmung des Narkosegases. Die Inhalationsnarkose erhöht die Sicherheit auch
bei Problempatienten wie alten oder vorerkrankten Tieren sowie Herzpatienten.
Kontakt: Tierarztpraxis Dr. Wienrich,
Schwanebeck, Tel. (030) 941 56 38,
www.tierarzt-berlin.net
STEUER-TIPPS
Dana Sachs,
Dipl.-Betriebswirtin,
Buchhaltung,
Steuern und mehr
Steuererklärung 2012
D
er Gesetzgeber hat Steueränderungen beschlossen. Einige wesentliche
sind hier kurz dargestellt.
Verbesserung der steuerlichen Berücksichtigung von Kinderbetreuungskosten:
Für Eltern ergeben sich seit 1.1. 2012 Erleichterungen bei der steuerlichen Berücksichtigung von Kinderbetreuungskosten. Die Neuregelung verzichtet auf persönliche Anspruchsvoraussetzungen bei
den Eltern (z. B. Erwerbstätigkeit, Ausbildung, Krankheit, Behinderung). Nur die
Aufwendungen an sich müssen, wie bisher, belegt werden können. Insgesamt reduziert sich der Nachweis- und Erklärungsaufwand bei der »Anlage Kind« zur
Einkommensteuererklärung deutlich. Im
Rahmen des bisherigen Abzugshöchstbetrags von 2/3 der Aufwendungen, höchstens 4.000 Euro pro Jahr und Kind werden Kinderbetreuungskosten nun als
Sonderausgaben berücksichtigt.
Wegfall der Einkünfte- und Bezügegrenze für volljährige Kinder beim Familienleistungsausgleich: Nach bisheriger Regelung waren der Anspruch auf Kindergeld
bzw. die Freibeträge für Kinder bei volljährigen Kindern neben sachlichen Voraussetzungen (z. B. Studium) auch davon
abhängig, dass die eigenen Einkünfte und
Bezüge des Kindes den Betrag von 8.004
Euro nicht übersteigen. Ab 2012 wird ein
volljähriges Kind zwischen 18 und 25 Jahren unabhängig von eigenen Einkünften
und Bezügen berücksichtigt. Nach Abschluss einer ersten Berufsausbildung
oder eines Erststudiums aber nur, wenn
es keiner Erwerbstätigkeit nachgeht, die
Zeit und Arbeitskraft überwiegend in Anspruch nehmen. Dies erspart Eltern künftig umfangreichen Ermittlungs- und Erklärungsaufwand beim Kindergeldantrag
und bei der Einkommensteuererklärung.
Änderung und Neufassung der Regelungen des Lohnsteuerabzugsverfahrens:
Das Lohnsteuerabzugsverfahren befindet
sich im Umbruch. Das Papierverfahren
wird durch ein elektronisches Abrufverfahren abgelöst (ELStAM bzw. elektronische Lohnsteuerkarte). Voraussetzung für
den Abruf der Daten ist, dass der Arbeit-
nehmer seinem Arbeitgeber u. a. Geburtsdatum und steuerliche Identifikationsnummer angibt. Der Arbeitgeber kann
dann mit Hilfe der Angaben die ELStAM
für den Lohnsteuerabzug elektronisch bei
der Finanzverwaltung abrufen. Der Einsatz des elektronischen Verfahrens war ab
1. 1. 2013 geplant.
Anhebung des Arbeitnehmer-Pauschbetrages: Die Anhebung des Pauschbetrages
greift rückwirkend für 2011, allerdings
sind die Wirkungen für den Haushalt erst
für 2012 wirksam. Die Anhebung von 920
Euro auf 1 000 Euro macht das Sammeln
von Belegen und den Einzelnachweis der
Aufwendungen entbehrlich.
Änderung bei der Berechnung der Entfernungspauschale: Ab 2012 wird die Berechnung der Entfernungspauschale vereinfacht. Bei Nutzung verschiedener Verkehrsmittel müssen die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel nicht mehr für jeden
einzelnen Tag belegt werden. Nur, wenn
diese höher sind als die Entfernungspauschale für das gesamte Kalenderjahr, ist
ein Nachweis erforderlich.
Ihre Steuererklärung sollte bis 31. 5. 2013
bei Ihrem Finanzamt eingereicht sein.
Kontakt zur Autorin: Tel. 943 93 407,
AKZENT Lohnsteuerverein e. V.,
Schönower Str. 72 D, in Panketal
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für sich und andere. Machen Sie mit!
Marion Lubig,
Buchhändlerin,
Berlin-Karow
Adams Erbe
E
dward Cohen bekommt sein Leben
nicht ganz in den Griff. Schule und
Ausbildung interessieren ihn nicht. Er
hatte eine turbulente Kindheit und
heute lebt er als
junger Mann mit
seiner Mutter und
seiner
exzentrischen Großmutter
zusammen. Immer
wieder wird er verglichen mit seinem
Großonkel Adam,
dem er im äußeren
sehr ähnlich sein
soll und auch nur Schwierigkeiten bereitete. Nach dem Tod der Großmutter findet er auf dem Dachboden einen Stapel
Papiere, adressiert an eine gewisse Anna
Guzlowski. Es sind Schriftstücke seines
Großonkels Adam.
Berlin, 1938. Adam Cohen ist ein Träumer. Er wächst als jüdischer Junge in den
30er Jahren in Deutschland auf. Während
die Familie die Emigration nach England
vorbereitet, verliebt sich der 18-jährige
Adam in das schöne Mädchen Anna. Aber
auch Anna ist Jüdin und sie verschwindet
spurlos in der Nacht des 9. November
1938. Adam will sie wiederfinden und so
beginnt seine Odyssee auf den Spuren
von Anna. 60 Jahre später liest Edward die
Geschichte seines Großonkels und wie es
ihm ergangen ist auf der Suche nach seiner großen Liebe.
Der Autorin Astrid Rosenfeld erzählt in
ihrem Debüt eine bewegende Geschichte
über große Gefühle, Sehnsucht, Mut und
Trauer in einer der dunkelsten Zeiten
deutscher Geschichte. Sie zeigt ein tiefes
Gefühl für die Schicksale der Menschen,
ihren Überlebenswillen und ihre Hoffnung.
Astrid Rosenfeld »Adams Erbe«,
Diogenes Verlag, 11,90 €
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Apotheken-Notdienst Mai 2013
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MI, 01. Signal-Apotheke, Berliner Str. 13B, Tel. 499 89 30
DO, 02. Birken-Apotheke Karow, Bahnhofstr. 17, Tel. 94 30 542
FR, 03. Bahnhof-Apotheke, Florastraße 47-48, Tel. 48 63 73 76
SA, 04. Engel-Apotheke, Dietzgenstr. 11, Tel. 4 76 67 04
SO, 05. Karow-Apotheke, Bucher Chaussee 1-3, Tel. 94 38 09 13
MO, 06. Nordend-Apotheke, Dietzgenstr. 89, Tel. 47 71 349
DI, 07. Mariannen-Apoth., Pastor-Niemöller-Pl., Tel. 47 75 01 01
MI 08. Wilhelmsruh. Apo., Hauptstr. 14 (13158), Tel. 916 51 88
DO, 09. Buchh. Apotheke, Hauptstr.14 (13127), Tel. 474 25 97
FR, 10. Adler-Apotheke, Breite Str. 41, Tel. 47 53 93 00
SA, 11. Eulen-Apotheke, Florastr. 4, 43 72 47 30
SO, 12. Bären Apotheke, Blankenburger Chauss. 88, 94 79 49 06
MO, 13. Kastanien-Apoth., Kastanienallee 37, Tel. 91 20 79 90
DI, 14. Troll-Apoth., Schwanebecker Chauss.50, Tel. 941 09 30
MI, 15. Luisen-Apoth., Alt-Blankenburg 22-24, Tel. 4 74 27 75
DO, 16. Martin-Apotheke, Berliner Str. 45, Tel. 47 30 10 06
FR, 17. Ginkgo-Apotheke, W.-Friedrich-Str. 6, Tel. 94 11 33 22
SA, 18. Mendel-Apotheke, Breite Str. 6, Tel. 47 47 31 01
SO, 19. Apo. am Hugenottenpl., Hugenottenpl. 1, Tel. 4751 16 0
MO, 20. Schlosspark-Apoth., W.-Friedrich-Str. 4a, Tel. 9441 3314
DI, 21. Viereck-Apotheke, Wiltbergstr. 34, Tel. 94 11 31 86
MI, 22. Apoth. im Pankeviertel, Pankower Str. 1, Tel. 4 76 70 60
DO, 23. Vesalius-Apoth., Achtermannstr. 21, Tel. 4 74 65 03
FR, 24. Lavendel-Apotheke, Dietzgenstr. 26, Tel. 83 21 79 93 0
SA, 25. Center-Apotheke, Neumannstr. 13, Tel. 4 78 46 97
SO, 26. Bartels Apoth., Berliner Str. 91, Tel. 4 72 91 08
MO, 27. Achilles-Apotheke, Achillesstr. 69, Tel. 94 38 07 97
DI, 28. Signal-Apotheke, Berliner Str. 13B, Tel. 499 89 30
MI, 29. Birken-Apotheke Karow, Bahnhofstr. 17, Tel. 94 30 542
DO, 30. Bahnhof-Apotheke, Florastraße 47-48, Tel. 48 63 73 76
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Sprechzeiten:
Mo-Fr: 8-20 Uhr
Sa + So + Feiertage:
10-14 Uhr
LÖSUNGEN:
Kultur
WO
April
Fr, 20 Uhr
Das romanische Café
eine Collage von und mit Evelyn Heidenreich
Bucher Zimmertheater
»Schräges Brett«, Viereckweg 2
April
Sa, 13–16 Uhr
Frühlingsfest im Quartier Musik, Ausstellung, Rundgänge, Infos, Gratis-Eis u. m. (s. a. S. 1)
Ludwig Hoffmann Quartier,
Buch, Wiltbergstraße 50
April
Sa, 14–18 Uhr
15 Jahre Waldschule Buch Jubiläumsfest mit Aktionen, Treff: Waldschule Bucher Forst,
Wiltbergstraße 55
Spiel, Infos, Waldpicknick u. a., Eintritt frei
April
So, 17 Uhr
Konzert »Antasten« mit dem Pianisten Stephan Rahn,
Werke aus Barock, Klassik, früher Moderne
St.-Annen-Kirche, Zepernick,
Schönower Straße 75
April
Mo, 10.20 Uhr
Die Seniorenvertretung lädt ein –
Seniorenthemen werden diskutiert
Bucher Bürgerhaus,
Franz-Schmidt-Straße 8-10
Mai
Mi, 13–18 Uhr
1. Mai-Fest der SPD Karow-Buch mit buntem Familien- Schlosspark Buch,
Eingang Alt-Buch
programm (s. a. S. 1)
Mai
Fr, 15 Uhr
Frühlingskonzert »Duo Belcanto« und Sopranistin
Hanna Kuhlmann (früher Staatsoper), Eintritt frei
Seniorenwohnen am Rosengarten,
Buch, Theodor-Brugsch-Str. 18
Mai
Fr, 20 Uhr
Tanz im Mai mit DJ Dirk
(Einrtitt: 7,50 Euro)
Feste-Scheune im
Stadtgut Buch, Alt-Buch 45-51
Mai
Sa, 10–17 Uhr
Frühlingsfest
im Tierheim Ladeburg
Tierheim
Ladeburg
Mai
Sa, ab 17 Uhr
Lange Nacht der Familie Kräuterführung, Barfußpfad,
Ökoprodukte, Tierbesuche, Nachtwanderung (s. a. S. 4)
Treff: Ökogut Buch,
Alt-Buch 51
Mai
So, 8 Uhr
Vogelstimmenwanderung ins NSG Schönower Heide,
ca. 2 h (siehe auch S. 4)
Treff: Parkplatz Schönower Heide,
Schönwalder Chaussee
Mai
Sa, 18 Uhr
Live-Konzert
der Bucher Band »Südpark«
»Bilderstübchen«, Karow,
Blankenburger Chaussee 86
Mai
So, 17 Uhr
Konzert »Jauchzet Gott in allen Landen«, Bach-Kantate 51, Schlosskirche Buch,
mit R. Barak (Koloratursopran), F. Asmis (Orgel), Eintr. frei Alt-Buch 37
Mai
Mo, 18.30 Uhr
Bucher BürgerForum »2. Präsentation der Verkehrsunter- Feste-Scheune im
Stadtgut Buch, Alt-Buch 45-51
suchung im Raum Buch« mit Senatsmitarbeitern
Mai
Mi, 19 Uhr
Kino in der Kapelle
»Schmetterling und Taucherglocke«
Friedenskapelle Zepernick,
Straße der Jugend 15
Mai
So, 18 Uhr
Abendliche Bläsermusik zur Eröffnung der Nacht der
offnenen Kirchen, anschl. Kammermusik, Eintritt frei
Karower Kirche,
Alt-Karow
Mai
So, 10–18 Uhr
10. Karower Kunstmarkt
»C’est la vie« (siehe auch S. 1)
Piazza Neu-Karow,
Achillesstraße
Mai
Di, 18–20 Uhr
Kino unterm Campushimmel »Semmelweis – Retter
der Mütter« (defa 1950), Eintritt frei
Saal, MDC.C, Campus
Buch, Robert-Rössle-Str. 10
Mai
Fr, 17 Uhr
Musikalisches Märchen »Peter und der Wolf«, mit Schü- Schlosskirche Buch,
Alt-Buch 37
lern der Musikschule Bela Bartok, Eintritt frei
Mai
Fr, ab 19.30 Uhr
Literaturcafé
Richard Pietraß liest Naturgedichte aus drei Jahrzehnten
Buchhandlung Marion Lubig,
Karow, Achillesstraße 60
Mai
Fr, 20 Uhr
Hannah Ahrendt – ihr Leben und Denken,
Gestaltung: Evelyn Heidenreich
Bucher Zimmertheater
»Schräges Brett«, Viereckweg 2
»BB«-AUSFLUGSTIPP
S
teht man vor dem Grundstück der
beiden Künstler Marion Friedrich
(Malerei) und Dirk Motzkus (Skulpturen), sieht man eine hohe Hecke, große
Bäume und ein altes Haus. Romantisch
und bescheiden wirkt dieses Domizil,
überall im Garten und im Atelier sind ihre künstlerischen Arbeiten arrangiert.
Zum 9. Mal öffnen sie ihr Gartentor und
»antasten« mit Stephan Rahn
A
m Sonntag, dem 28. April, findet um
17 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Zepernick und in der St.-AnnenKirche, Schönower Straße 75, das Konzert »antasten« mit Stephan Rahn
(Speyer) statt.
Stephan Rahn ist einer der wenigen Pianisten, die auch als Organisten sehr virtuos konzertieren. Er studierte Klavier an
der HfM Berlin und Kirchenmusik an der
Musikhochschule in Köln und Karlsruhe. Stephan Rahn entfaltete bis heute eine rege Konzerttätigkeit als Solist gleichermaßen wie als Kammermusikpartner und Liedbegleiter, was ihn in viele
Länder Europas, nach Nord- und Südamerika, nach Nordafrika, nach Ost- und
Südostasien führte.
Im Zepernicker Gemeindehaus wird er
mit einem Klavierprogramm beginnen
und das Konzert in der Kirche an der
Jehmlich/Ahlborn-Orgel beenden. Es erklingen Werke aus Barock, Klassik, Romantik und der frühen Moderne, u. a.
von J. S. Bach, L. v. Beethoven, J. G.
Rheinberger und I. Strawinski.
Beflügeltes Rathaus
E
s knistert förmlich im Foyer des Pankower Rathauses am 10. April. Etwas
Besonderes lag in der Luft… Auf den roten
Plakaten war ein Weltstar unter den klassischen Musikern angekündigt: Auftaktkonzert mit dem Pianisten Martin Helm-
chen. Auftakt wozu?
Im großen Rathaussaal mit seinen hohen farbigen Fenstern das
Podest, auf dem,
in roten Samt
gehüllt, ein geschlossener Flügel
thronte. Daneben
separat ein Teil des
Innenlebens eines
Flügels: eine Klaviertastatur. Über
dem Flügel eine
Videoprojektionsfläche.
Das Licht erlosch
und ein Video
zeigte die Anlieferung und Aufstellung des
Flügels in Zeitraffersequenzen. Raunen
im Publikum als gezeigt wird, wie zwei
muskelbepackte Männer das über 300 kg
schwere Instrument die Rathaustreppe
vorsichtig hinaufwuchten…
FOTO: ARCHIV
N
Wettbewerb ist für alle deutschen und
polnischen Kinder- und Jugendgruppen,
die teilnehmen möchten, kostenlos.
Neben der Veröffentlichung der besten
Texte, haben alle Teilnehmer die Chance,
viele schöne Preise zu gewinnen. Der
Hauptpreis ist ein Tagesausflug mit Programm und Verpflegung für die ganze
Kinder-, Schul- oder Jugendgruppe ins
Freilichtmuseum Altranft. Einsendungen
zum Wettbewerb sind bis zum 30. 6. 2013
möglich.
Bis zum 5. Mai bietet das Museum zusätzlich zu den normalen Rundgängen auch
deutsche und polnische Führungen
durch die Sonder-Ausstellung an. Ergänzend dazu gibt es ein Mit-Mach-Programm für Kinder und Erwachsene in der
Dino-Werkstatt. Gruppen ab 8 Personen
sollten sich anmelden:
Tel.: (03344) 41 43 19/ -13, E-Mail:
[email protected]
Eintritt: 10,- / erm. 8,- Euro
Kartenvorverkauf: Tabakbörse am SBahnhof Zepernick sowie:
www.randspiele.de bzw. Fax 98 3114 61.
Tag des Offenen Ateliers im Barnim
Urzeittiere zu bestaunen
och bis zum 5. Mai sind im Freiluftmuseum Altranft »Urzeittiere zu
Gast«. Das Freiluftmuseum präsentiert
zum zweiten Mal eine Ausstellung über
die großen Urzeitbewohner der Erde, die
bereits im Vorjahr viele Interessierte nach
Altranft gezogen hatten. »Wir wollen Sie
entführen auf eine Zeitreise in die Vergangenheit zu den vielleicht imposantesten
Kreaturen, die die Evolution je hervorgebracht hat«, werben die Mitarbeiter für
die aktuelle Sonderschau.
Die Ausstellung zeigt eine kleine Auswahl
an Dinosauriern, Insekten – u. a. eine 6 m
große Vogel-Spinne. Die Tiere stammen
aus dem Park Dinosaurow (Nowiny
Wielkie).
Für alle interessierten Kindergruppen,
Schulklassen und Jugendgruppen startete
mit der Ausstellungseröffnung auch der
diesjährige Mal- und Schreib-Wettbewerb
zum Thema »Was wäre wenn…«. Der
laden zum Entdecken, Verweilen und
Begegnen ein. Dazu gibt es wie immer
selbst gebackenen Kuchen, Getränke,
nette Leute und hoffentlich gutes Wetter.
Datum: 9./11./12. und am 18./19./20.
sowie am 25./26. Mai ab 14 Uhr in Karow, Am Danewend 28.
Informationen:
kuenstlerischewerkstatt.wordpress.com
A
Weitere Informationen unter:
www.freilichtmuseum-altranft.de.
Adresse: Am Anger 27, 16259 Bad Freienwalde/OT Altranft
Die samtenen Hüllen fielen dann im Rathaussaal und zum Vorschein kam der Flügel der Firma Steinway & Sons. Er soll nun
zum Prunkstück der traditionellen Rathauskonzerte werden.
Teuer wie ein Mittelklassewagen ist so ein
Markeninstrument und wie vom Bezirksstadtrat Dr. Torsten Kühne zu erfahren
war, nur durch eine gewichtige Spende
von Rainer Bahr, Wohnungsunternehmer
bei der Firma econcept, und die Unterstützung durch den Leiter des SteinwayHauses Berlin, Dirk Augustat, im vorläufigen Besitz des Rathauses.
Da der Rest des Kaufpreises in spätestens
drei Jahren erbracht werden muss, sind
die Initiatoren des Projekts »Pankow beflügeln« auf eine pfiffige Idee gekommen:
Alle Enthusiasten der Konzertreihe und
Musikfreunde können für 500 € eine symbolische Klaviertaste erwerben. Mit dem
Verkauf aller 88 Tasten wäre der Flügel
faktisch finanziert.
Die Spendenbox im Foyer war nach dem
Auftaktkonzert mit Martin Helmchen mit
Scheinen gut gefüllt. Weitere Spenden –
Info: www.pankow-befluegeln.de
Peter Freudenreich
m Sonntag, dem 5. Mai, von 10 bis 17
Uhr öffnen Barnimer Künstler und
Kunsthandwerker ihre Ateliertüren. Das
Logo, die rote Spirale, ist eine Orientierungshilfe in der Wegführung. Am Tag
des Offenen Ateliers besteht die Möglichkeit, individuelle künstlerische Hand-
schriften unterschiedlicher Techniken
kennenzulernen, Kunstwerke käuflich zu
erwerben oder nach eigenen Wünschen
in Auftrag zu geben.
Der Tag wird von den Künstlern kostenfrei gestaltet. Kaffee, Tee, Getränke, Gebäck werden in den Ateliers individuell
auf Spendenbasis angeboten.
Einige offene Ateliers in der Umgebung:
Schönow: Madelaine Hensel-Engler, Gorinstr. 8 – Malerei; Schönwalde-Gorinsee: Ruth Fabig, Paul-Engel-Str. 13 – Malerei; Schwanebeck: Ute Lindner, Wolfgang-Amadeus-Mozart-Str. 35 – Mode;
Zepernick: Werner Ameln, Ahornallee
11 – Keramik, Minitaurreliefs, Grafik;
Günter Blendinger, Wernigeroder Str.
76 – Malerei, Grafik; Maren Reblin, Nuthestr. 11 – Malerei, Grafik; Hannelore
Teutsch & Reinhard Jacob, Thalestr. 5 –
Plastik, Farb- und Metallgestaltung, Malerei, Grafik.
Naturgedichte aus drei Jahrzehnten
A
m 31. 5. findet das letzte PhoenixLiteraturcafé vor der Sommerpause
statt. Der Lyriker Richard Pietraß liest
aus »Wandelstern« – Naturgedichte aus
drei Jahrzehnten. Es sind melancholische Naturgedichte gegen den Missbrauch von Natur und Landschaft, die
zwischen 1979 und 2006 erschienen und
in dem Gedichtband vereint sind. Richard Pietraß, geb. 1946 in Lichtenstein,
lebt und arbeitet in Berlin.
Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr in der
Buchhandlung Marion Lubig, Achillesstraße 60, in Karow.
Eintritt: 7,- Euro. Reservierung erbeten
unter Tel. 94 38 06 73.
FOTO: PRIVAT
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27.
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19.
26.
28.
31.
31.
31.
»BB« EMPFIEHLT
Gartengalerie in Karow
FOTO: ARCHIV
W AS
FOTOS: PRIVAT
W ANN
15
MAI 2013
Restaurant & Feste-Scheune
Alt-Buch 45–51 ❖ 13125 Berlin ❖ Tel. 94 39 74 40 ❖ [email protected]
Tanz im Mai
mit DJ Dirk am 3. 05. 2013
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: 7,50 Euro
Reservierungen unter Tel. 030 / 943 97 440
KÜNSTLER
HOF-BUCH
16
Vermischtes
MAI 2013
DAS GEDICHT
WIE ICH HOBRECHTSFELDE SEHE
Christiane Schulz
Einheimischer Vogel
FOTOS: KARL-HEINZ EHLERS
Schornsteine, Kirchtürme
schälen sich aus dem
Ungefähr im Näherkommen –
Antennen, Mühlenflügel. Ein Hund
bellt das Leben an, für das
die Leine zu kurz ist, in dessen
Rücken das Licht
aus dem Gedächtnis fällt. Der Regen
nistet in den Ohren,
unter der Haut. Im Straßengraben
Flaschenscherben: ausgewaschen
deren Neigen von vergangenem
Rausch. Ihr Gelächter
trägt die Krähe
in eine andere Richtung.
DIE AUTORIN Christiane Schulz wurde 1955 in Wildau geboren
und lebt heute in Potsdam.
2012 erschien der Gedichtband »Glas aus Kälte geblasen«,
Neues Literaturkontor, Münster.
Entlang der Skulpturenlinie »Steine ohne Grenzen« rund um Hobrechtsfelde geht Karl-Heinz Ehlers aus Buch gern spazieren…
WAS SONST NOCH PASSIERTE
Barrieren im Kopf
Mundartiges
M
een Nachbar Alfred seine Frau Renate hat aus ihre erste verkorkste
Ehe eene Tochta mitjebracht. Lina. Janz
liebet Kind. Alfred hat ihr uffjezogen
wie sein eijen Fleisch und Blut. Mittlerweile is Lina dreißich und seit zwee Jahre mit so’nem Studierten zusammen.
Thorben. Kommt von irjendwo aus
Westfalen. Sieht ooch so aus. Na ja, wo
die Liebe hinfällt, sag ick imma.
Wenn wir bei Alfred drüben in seine
Kämmenate Jeburtztach, Ostern oder
Totensonntach feiern, is neuerdings nu
ooch dieser Thorben imma mit dabei.
Jetzt frage ick Sie, watt um Himmelswillen soll man sich mit so’nem Studierten
unterhalten? Quatscht lauter kariertet
Zeuch der Knabe, aba von dett wahre
Leben hatta kee’n blassen Schimma.
Von Beruf issa Metronomologe. Also
Wettafritze.
Kann ja nüscht jescheitet kommen, von
so een. Will uns alle Angst machen mit
sei’m Jefasel. Plappert andauernd watt
von »Klimakatastrophe« und »Treibhauseffekt« und die janze Erwärmung
wäre schlecht für unserer Mutter Erde
und das wir alle watt dajegen tun müssen und so weita.
Ick hab ihn denn mal so janz nebenbei
jefracht, watt er denn denkt, wie fille
die Tomaten inne Läden kosten würden, wenn ett diesen Treibhaus-Effekt
nich jeben täte, wo doch heutzutage fast
alle von die Dinger von da kommen.
Warer stille, der Schlaumeier.
Obwohl, mit eine Sache hat der jute
Thorben wohl doch recht. Dett ha’m Alfred und ick letzten Somma im Urlaub
anne polnische Ostseeküste übaprüft.
Wir beede schon reichlich anjetütert
von »Piwo-Sokiem«, also Bier mit Sirup
drinne. Schön Süß. Merkste bei die Hitze janich, wie de immer blaua und blaua
wirst.
Mittachs war uns beede denn uff eenmal nach Eis. Alfred und icke also nach
de Venezia-Diele hin und jeda ‘ne Riesenwaffel. Na ja, und denn, so hastich
dett kalte Eis uff dett lauwarme PiwoSokiem, da is uns janz fix allet wieder
aus’m Jesichte jefall’n, wenn’se verstehn, watt ick meine.
Alfred war so übel, dasser den Rest von
dett schöne Eis samt Waffel in einen hohen Bogen von sich jeschmissen hat. Jelandet isset mitten in eine Gruppe von
Leute, die alle nach jebackenet Fischfileh anjestanden hatten. Na die sah’n alle aus! Von oben bis unten beschmaddert! Und bei diese Jelejenheit ha’m
wir’s denn tatsächlich mit unsere eigenen Augen beobachten könn’: Je wärmer ett is, desto schneller schmilzt dett
Eis von den Polen ab.
Jörg-Peter Malke
IM NÄCHSTEN BB
Bucher BürgerForum:
Wie entwickelt sich
das Helios Klinikum
Berlin-Buch?
n
Historie: Alte Kriminalfälle der Region
n
Initiativen: Gegen
Lärm an der Bahn
Die nächste Ausgabe erscheint am
Mittwoch, dem 29. Mai 2013
Von Sven Kocar
Hier könnt Ihr einige kuriose und teilweise
schier unglaubliche Geschichten lesen, die
ich selbst im Umgang mit nichtbehinderten Menschen erlebt habe. Ich schwöre, dass
sich das alles genau so zugetragen hat. Zunächst möchte ich jedoch betonen, dass ich
mit den Stories alle Menschen ohne Behinderung weder über einen Kamm scheren,
noch vor den Kopf stoßen mag. Allenfalls
versuche ich, Denkanstöße zu geben und
mit ein wenig Humor auf typische Fehler
im Umgang miteinander aufmerksam zu
machen. Eines wird sehr deutlich. Es herrschen heute noch viele Vorurteile, Unsicherheiten und Barrieren im Kopf.
Entschuldigung abgenommen!
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Dr. med. Gerrit Walter, Oberarzt
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Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie
Chefarzt: Professor Dr. med. Josef Zacher
Telefon: (030) 94 01-523 00
Sven Kocar, Jahrgang 1980, besuchte elf
Jahre lang die Körperbehindertenschule
in Buch, machte sein Abi in Birkenwerder
und anschließend eine Ausbildung als
Mediengestalter. Heute ist der körperbehinderte Mann Fotograf und Autor.
Infos: www.svocar.de
Informiert sein ...
www.helios-kliniken.de/berlin-buch
Eine der bittersten Erfahrungen eines behinderten Menschen ist die, dass man ihm
wichtige Dinge einfach abnimmt. Entscheidungen, z. B., werden zum Teil über
seinen Kopf hinweg getroffen, weil er ja
angeblich zu doof dafür ist, diese für sich
selbst zu treffen. Kurios wird es dann,
wenn einem sogar Entschuldigungen abgenommen werden.
Typische Situation im Einkaufscenter: Hin
und wieder geschieht es dort, dass ich jemanden aus Versehen anremple, wenn ich
mit dem Rolli durch die Gänge fahre. Es ist
nie sehr doll und tut auch meistens nicht
weh. Aber trotzdem ärgere ich mich dann
immer ein wenig über mich selbst, so für 2
Sekunden, und überlege, was ich sage.
Plötzlich passiert es. Derjenige, der angefahren wurde, dreht sich um, sieht mich,
bekommt einen mitleidigen Blick und
sagt: »Oh, Entschuldigung!« Dann verschwindet er in der Menge. Ich bleibe
dann leicht verwirrt und amüsiert zurück.
Warum entschuldigen sich einige Leute,
wenn ich sie anfahre? Habe ich da etwas
falsch verstanden? Ich dachte immer, derjenige, der etwas »ausgefressen« hat, müsste sich entschuldigen. Ich wusste bisher
nicht, dass es ein Verbrechen ist, mit mir
zur selben Zeit im selben Raum zu sein.
Irrungen und Wirrungen
Durch die Spastik ist auch die Fähigkeit
deutlich zu sprechen z. T. eingeschränkt.
Ob ich mich akustisch verständlich ausdrücken kann, hängt von der Tagesform,
meinem persönlichen Stresspegel und
weiteren Faktoren ab, die ich wahrscheinlich selbst noch nicht alle kenne. Obwohl
ich mich in der Regel recht gut verständigen kann, kommt es gelegentlich, besonders bei Leuten, die mich noch nicht lange
kennen, zu den herrlichsten und haarsträubendsten, akustischen Verwechslungen. Dass diese schnell sehr peinlich werden können, zeigt die folgende Anekdote.
Während der ersten Zeit meiner Ausbildung in Potsdam wurde mir eine junge
Frau als Arbeitsassistentin zur Seite gestellt. Sie sollte in der Schule für mich mitschreiben, mir beim Essen und Trinken
helfen und auf Arbeit all die Dinge tun, zu
denen ich körperlich nicht in der Lage war.
Ich möchte ja wirklich niemandem zu nahe treten, deshalb genügt es wohl, wenn
ich sage, dass sie überhaupt nicht mein
Typ war. Und auch so hatten wir nicht viel
gemeinsam. Weil ich damals jedoch dachte, dass wir noch einige Zeit zusammenarbeiten würden, wollte ich zumindest einen
Schritt auf sie zugehen.
So trat ich eines Tages während einer
Schulpause an sie heran und stellte ihr
Ich, vor einer Birke stehend, mich
schlapplachend.
ganz unbefangen folgende Frage: »Darf ich
Sie duzen?« Da nahm das Unheil seinen
Lauf. Sie starrte mich mit weit aufgerissenen Augen und verzerrtem Mund ungläubig an. Nur zögerlich kam ihre Antwort:
»Nnn nee!« Ich war zunächst verblüfft! Da
ich solche akustischen Verwechslungen jedoch schon des Öfteren erlebt hatte, dämmerte es mir schon. Und so schoss mir
spontan folgende Frage zunächst in den
Kopf, dann aus dem Mund: »Was haben
Sie denn verstanden?«
Wieder entgleiste das Gesicht der Assistentin. Wieder presste sie die Worte zögernd heraus: »Ob du mich knutschen
kannst?!« Der Schock fuhr mir in die Glieder. Damit hatte ich so gar nicht gerechnet. Schnell klärte ich das Missverständnis
auf. Erleichterung machte sich breit. Fortan duzten wir uns natürlich und alles war
wieder gut. Und obwohl ich heute darüber
lachen kann, muss ich doch daran denken,
wie peinlich das für uns beide geworden
wäre, wenn ich nicht noch mal nachgefragt hätte.
Ungastliches Gaststättenpersonal
Wenn ich Freunden oder interessierten
Fremden von meinen Erfahrungen erzähle, herrscht oft ungläubiges Kopfschütteln,
ratloses Schweigen und blankes Entsetzen. Ich dagegen bin ja schon so einiges
gewohnt und kann viele Dinge mit Humor
nehmen. Humor ist eine tolle Sache. Er erspart einem viele graue Haare und schont
die Nerven. Das hat Erich Kästner schon
erkannt, als er sagte: »Humor ist der Regenschirm der Weisen«. Es gibt aber Situationen, in denen selbst mir schlicht der
Appetit vergeht.
Folgendes Szenario: Ich betrete mit meiner Familie ein Restaurant. Die uns aufs
freundlichste begrüßende Bedienung
führt uns zu einem Tisch und wir setzen
uns in freudiger Erwartung auf ein kulinarisches Abenteuer. Mein Magen kündigt
mir und allen in meiner Umgebung mit einem lauten Knurren an, dass er begierig
darauf wartet, seine ihm von der Natur zugedachte Aufgabe gewissenhaft zu erfül-
len. Da ich die anderen Male, in denen mir
Ähnliches passierte, wieder verdrängt habe, ahne ich nicht, dass ich gleich Zeuge
eines gesellschaftlichen Phänomens werde, dass um vieles abenteuerlicher ist, als
jedes kulinarische.
Wenige Minuten nachdem wir unsere Allerwertesten platziert haben, kommt die
Bedienung wieder und bringt jedem von
uns eine Speisekarte. Jedem, außer mir!
Und das liegt nur in den allerseltensten
Fällen daran, dass nicht mehr genug Karten für jeden Gast vorhanden sind. Auf den
Tresen liegt meistens noch ein Stapel. ich
frage mich: »Warum? Warum, bekomme
ich als einziger keine Karte? Wollen die
nicht, dass ich hier etwas bestelle?«
Im Kopf male ich mir dann immer aus,
dass ich einfach wortlos aufstehe, die Lokalität demonstrativ verlasse und mir ein
neues Restaurant suche. Meine Eltern, die
ja sonst sehr cool auf solche Situationen
reagieren, empfanden das früher als nicht
so schlimm und meinten, ich könne ja in
ihre Karten gucken. Für mich allerdings
war ein solches Verhalten, gerade im Alter
zwischen 15 und 25, zutiefst beleidigend.
Es ist doch auch geradezu absurd, von
vornherein anzunehmen, dass jeder Behinderte nicht lesen kann. Oder liegt es an
mir? Trage ich ein T-Shirt mit der Aufschrift: »Analphabet«, wenn ich essen gehe? Inzwischen haben es meine Eltern
auch verstanden und verlangen noch eine
Speisekarte für mich.
Doch die Peinlichkeiten gingen häufig
noch weiter. Und damit meine ich jetzt gar
nicht, dass mir, wenn ich ein Eis mit
Kirsch- oder Eierlikör bestellte, der Alkohol hin und wieder vorenthalten wurde.
Das hat mich zwar auch etwas geärgert,
war aber letzten Endes nicht weiter wild.
Noch viel gravierender und beleidigender
war der Umstand, dass ich noch mit 18, 20
Jahren einige Male – und davor natürlich
noch viel öfter – am Ende anstelle eines
leckere Aperitifs, blöde Bonbons oder Lollis bekommen habe. Hallo! So etwas
schenkt man normalerweise Kleinkindern
von 3, 4 Jahren. Es ist ja meist ganz schmeichelhaft, jünger geschätzt zu werden, als
man ist, aber das geht entschieden zu weit.
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