Ausgabe 2004-12 - Erasmus Gymnasium

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Ausgabe 2004-12 - Erasmus Gymnasium
Liebe Leserinnen
und Leser,
Alljährlich bietet die Herbstausgabe der ErasmusNachrichten für den Schulleiter die Gelegenheit,
einige Wochen nach dem Ende der Sommerferien
die Ereignisse und Veränderungen beim Übergang
vom alten zum neuen Schuljahr aufzuzeigen und
gleichzeitig den Blick in die Zukunft zu richten.
Die Redaktionsleitung für unsere Schulzeitung lag
wiederum bei Frau Dahmen, die im Bereich
Anzeigen, Computersatz und Layout durch Frau
Lahaye und bei den Fotos durch Herrn Holitschke
wirkungsvoll unterstützt wurde. Herzlichen Dank! An
dieser Stelle möchte ich mich auch beim
Förderverein für die finanzielle Unterstützung bei
der Erstellung auch dieser Ausgabe der ErasmusNachrichten bedanken.
zur Verfügung stehen. Herr Tippmann hat an
einem Gymnasium in Mönchengladbach eine
Festanstellung erhalten und hat uns daher leider
verlassen. Wir wünschen den Kolleginnen und
Kollegen für die Zukunft alles Gute und hoffen, sie
häufig bei uns begrüßen zu dürfen.
Wir heißen Herrn Hof (Biologie, Sport) im Kollegium
willkommen, der nach erfolgreichem Abschluss
der Referendarzeit das Lehrerteam verstärkt. Neu
an Bord sind auch Frau Kokol (Deutsch,
Philosophie) und ab November Herr Dr. Grevel
(Mathematik, Physik), die uns helfen, die durch
Mutterschutz oder Elternzeit entstandenen Lücken
zu schließen.
Herr Holitschke wurde zum Oberstudienrat
befördert. Herzlichen Glückwunsch! Gratulieren
möchte ich an dieser Stelle auch Frau Erkens, die
im Oktober das zweite Staatsexamen mit Bravour
abgelegt hat.
In der 1. Sitzung der Schulpflegschaft wurden Herr
Kroll als Vorsitzender und Frau Krüll als seine
Personalia
Im Sommer haben wir mit Frau Stieber und Frau
Volmer-Theune zwei verdiente Kolleginnen in den
Ruhestand verabschiedet. Auch wird uns Frau
Mützenich in den beiden nächsten Jahren nicht
1
Erasmus – Nachrichten
Stellvertreterin in ihren Ämtern bestätigt. Viel Erfolg
wünsche ich dem neuen Team an der Spitze
unserer Schülerschaft: Juliane Außem und André
Wagner.
Zur Abteilung „Personalia“ in einer Schule gehört
insbesondere auch die Schülerschaft. 64
Abiturienten des Jahrgangs 2004 stehen 126 neue
Sextaner gegenüber, so dass wir per Saldo eine
erfreuliche Steigerung der Schülerzahl verzeichnen
dürfen. Insgesamt besuchen 970 Schülerinnen
und Schüler in diesem Schuljahr das ErasmusGymnasium.
Kingerske in Australien. Voller Begeisterung
berichteten unsere Schüler über ihre Erlebnisse und
Erfahrungen. Wir sind heute schon auf den
Gegenbesuch unserer australischen Freunde im
April 2005 gespannt. Auf jeden Fall wird die
Partnerschaft auch im Sommer 2005 eine
Fortsetzung finden, wenn sich eine Gruppe der
aktuellen Stufe 8 in Richtung Australien auf den
Weg machen wird.
Zum zweiten Mal erlebte die Schulgemeinde am
8. Oktober „Showtime at Erasmus“. Unter der
Regie von Frau Schnitzler und Herrn Winter gaben
Schüler bei dieser Veranstaltung dem Publikum in
der mehr als vollbesetzten Aula Kostproben ihres
Könnens aus unterschiedlichen Sparten wie
klassischer Musik, Rock und Rap, Theater, Tanz und
Akrobatik.
Wie schon in den Vorjahren verzeichnete auch
der diesjährige Tag der offenen Tür am 13.
November ein erfreuliches Interesse. Dabei fand
die fundierte und informative Präsentation unserer
Schule wiederum allseits Anerkennung.
Rückschau
Die letzten Wochen vor den Sommerferien waren
dicht gedrängt, standen doch neben Schlussspurt
im zu Ende gehenden Schuljahr eine Reihe von
Veranstaltungen auf dem Programm: Fahrt nach
Paris der Stufe 10, Fahrten der 5. und 7. Klassen
nach Wuppertal, Texel bzw. nach England,
Verabschiedung der diesjährigen Abiturientia,
Studienfahrten der Stufe 12 nach Malta, Wien und
in die Toskana, Fahrt einer Schülergruppe der Stufe
11 nach Polen, Sommerkonzert und schließlich das
Ehemaligentreffen. Passend zum letztjährigen
Themenland fand ein Griechisches Sportfest für
die Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe
statt. Dabei erhielten die Sieger in der Tradition der
Olympischen Spiele als Symbol ihres Erfolges einen
Lorbeerkranz.
Im Rahmen unserer neu gegründeten
Schulpartnerschaft war eine Schülergruppe der
Stufe 9 unter Leitung von Herrn Cwik und Herrn
Bauliche Maßnahmen und Ausstattung
Mit Beginn des neuen Schuljahres wurde ein
zweiter internetfähiger Computerraum in Raum
208 in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurde der
Raum 309 komplett neu bestückt, so dass wir in
Zukunft über zwei zeitgemäße Computerräume
mit jeweils 16 Arbeitsplätzen verfügen, die allen
Wünschen und Erfordernissen im Bereich der
Neuen Medien in einem Gymnasium gerecht
werden.
2
Dezember 2004
Endlich wurde ein in der Vergangenheit immer
wieder beklagter Zustand beseitigt: Die Toiletten im
Erdgeschoss wurden saniert! Aktuell werden auch
die Duschräume der alten Halle und die Toiletten
im Altbau erneuert.
Nachfrage, bedeutet aber zugleich eine
Konkurrenz für die fortgeführten Fremdsprachen.
Um den Fortbestand von Französisch in der
Oberstufe zu sichern, hat daher die Schulkonferenz
eine Beschränkung im Sprachenangebot der
Sekundarstufe II beschlossen: Ab 2007 wird
Italienisch nur noch im Differenzierungsbereich
9/10 angeboten und nicht mehr in der Oberstufe
fortgeführt.
Schulentwicklung
Abschließend möchte ich unter dem Aspekt
„Schulentwicklung“ noch einen Blick auf die
E r e i g n i s s e u n d Ve r ä n d e r u n g e n i n d e r
Schullandschaft werfen. Bei Erscheinen dieser
Ausgabe der Erasmus-Nachrichten haben wir
erstmalig die so genannten Lernstandserhebungen in der Stufe 9 hinter uns gebracht, die
zunächst einmal einen enormen organisatorischen Aufwand bedeuteten. Auf die Ergebnisse
dieser landesweit durchgeführten Erhebung und
die sich daraus ergebenden Konsequenzen sind
wir gespannt! Die Mitwirkungsgremien an unserer
Schule werden sich in jedem Fall mit der
Auswertung dieser Lernstandserhebungen
beschäftigen. Weitere gravierende Veränderungen in der gymnasialen Landschaft stellen
die Einführung des integrativen Faches Naturwissenschaften in den Stufen 5/6, weiterhin das
Abitur nach 12 Jahren und nicht zuletzt das
Zentralabitur ab 2007 dar.
Hausintern dürfen wir vermelden, dass erstmalig
in diesem Schuljahr ein Kurs ein bilinguales Abitur
ablegen wird. Diese Schüler werden neben dem LK
Englisch u. a. eine Abiturprüfung im GK Erdkunde in
englischer Sprache absolvieren. Die Einführung
von Spanisch als neu einsetzender Fremdsprache
findet auch in diesem Schuljahr eine rege
Ausblick
Aus der Reihe der Veranstaltungen, die in den
kommenden Monaten unser Schulleben
bereichern, möchte ich an dieser Stelle auf einen
Höhepunkt hinweisen. Wie Sie vielleicht schon
wissen, hat sich die Schulkonferenz für Irland als
Themenland in diesem Schuljahr ausgesprochen.
Daher dürfen wir uns schon heute auf den
diesjährigen Festball freuen: Irischer Abend am
11. Juni in der Aula!
3
Erasmus – Nachrichten
Verabschiedung der Kolleginnen Jutta Stieber und Renate Volmer-Theune
On ne voit bien qu'avec le coeur ...
Die Fachschaft Französisch sah sich zu Beginn
des Schuljahres kräftig dezimiert, nachdem zwei
aus ihrer Mitte nach jahrzehntelangem Wirken am
Erasmus-Gymnasium im Juli in den Ruhestand
verabschiedet worden waren.
Frau Renate Volmer-Theune, die neben
Französisch vor allem das Fach Deutsch
unterrichtete, und Frau Jutta Stieber, die auch in
der Fachschaft Erdkunde eine Lücke hinterließ,
waren gewissermaßen “Urgesteine” in der
G e s c h i c h t e d e s E r a s m u s - G y m n a s i u m s,
dokumentierten sie doch beide mit ihrer
Lehrerbiografie seit Ende der 60er Jahre auch
entscheidende Entwicklungsphasen des
damaligen Kreisgymnasiums bis heute.
Als Ende der 60er Jahre die beiden Kolleginnen
ihren Dienst in Grevenbroich antraten, sah die
Generation der Lehrer, die nach dem Krieg die
Schule an der Schanze teilweise buchstäblich
wieder aufgebaut hatten, ihrer Pensionierung
e n t g e g e n. D i e j u n g e n A s s e s s o r e n u n d
Assessorinnen waren zahlenmäßig in der
Minderheit und schlossen sich – zumal die meisten
aus dem Raum Köln kamen – eng zusammen: Ein
kollegialer Zusammenhalt, der auch über die
dienstlichen Belange hinaus das Miteinander
prägte.
Immer wieder konnte Frau Volmer-Theune von
Studienfahrten und Veranstaltungen der Schule
erzählen; sie war eine detailfreudig erinnernde
Chronistin des Schullebens jener Jahre, aber schon
damals – und dies bis zum Ende ihrer Tätigkeit –
eine genaue Beobachterin der ihr Anvertrauten.
Ganz in der Tradition des nicht nur an notenmäßig
erfassbaren Lernerfolgen interessierten Lehrers
suchte sie in Problemfällen Kontakt zum Elternhaus,
stand Schülern (ersatz-)mütterlich zur Seite, wenn
sie keine Lösung sahen, und leitete, wenn nötig, die
ersten Schritte zur Konfliktlösung tatkräftig ein.
Etliche dieser ehemaligen Schüler –- inzwischen
selbst Eltern –- zählen heute zu ihren Freunden oder
halten noch regelmäßig Kontakt.
Frau Volmer-Theunes pädagogisches Wirken hat
viele einflussreiche Spuren bei denen hinterlassen,
die der Hilfe bedurften und sie immer bei ihr
fanden; als Kollegin war sie jederzeit in fundierten
und abwägenden, anregenden und nie
dogmatisch ausgerichteten Gesprächen eine
geduldige und bereichernde Gesprächspartnerin.
Sie nahm sich Zeit –- eine Tugend, die sie im
gegenwärtig reformatorisch sich überschlagenden Schulalltag wohl kaum mehr hätte
pflegen können. So erfolgte das Ausscheiden aus
dem Schuldienst just zu dem Zeitpunkt, der ihr
signalisierte, dass Curricula, Methodik und Didaktik
einen Weg einschlugen, der sich immer weiter von
ihren pädagogischen Idealen entfernte.
Frau Volmer-Theune kam zwar über drei
Jahrzehnte treulich aus Köln zu ihrem Dienstort, das
“kölsche Mädche” ist aber nach eigenen
4
Dezember 2004
Aussagen nie recht warm geworden mit
Grevenbroich. Ganz anders die Düsseldorferin Frau
Stieber, die nach Grevenbroich heiratete und
überzeugte Bürgerin der Schlossstadt ist.
Auch sie gehörte damals zu den “jungen Wilden”
und kann noch heute mit Erinnerungen aufwarten,
die in keiner offiziellen Schulchronik vermerkt sind.
Ihre mitreißende Energie teilte sich nicht nur
zahllosen Schülergenerationen mit, denen sie
Ionescos absurdes Theater ebenso lebendig
vermittelte wie den Golfstrom, sondern diese
Energie, gespeist von Akzeptanz und positiver
Resonanz, ließ sie sich auch engagieren für eine
Reihe außerunterrichtlicher Projekte vor allem im
sozialen Bereich. Ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn ließ sie ihre Stimme erheben, wo sie es für nötig
befand, aber auch offene Worte mündeten stets in
ein Arrangement, weil gemeinsame Ziele zu
erreichen, ihr wichtig war, in eine Harmonie, die um
sich zu schaffen ihr Lebenselixier ist. Trotz der in den
letzten Jahren ihres Berufslebens gewählten
Altersteilzeit war sie unvermindert präsent und wird
es noch eine Weile bleiben, indem sie die
Fachschaft beim Projekt DELF (der begleitenden
Vorbereitung Französisch Lernender auf Prüfungen
beim Institut Français) unterstützt.
Die Zurückbleibenden der Fachschaft
Französisch werden gelegentliche nostalgische
Anwandlungen leicht überwinden in dem Bewusstsein, dass euch beide zu viel zu lange mit dieser
Schule und uns verbunden hat, als dass wir uns aus
den Augen verlieren könnten, denn die sehen, so
der kleine Prinz, das Wesentliche nicht, das nur das
Herz erfassen kann ... Alles Gute!
Charlotte Veiders (für die Fachschaft Französisch)
Verabschiedung
von Eva Mützenich
Für Eva Mützenich erfolgte der Start am Erasmus–
Gymnasium, nachdem sie die Töchter Anne und
Julia bereits "aus dem Gröbsten heraus" hatte.
Doch beginnen wir von vorn.
Ihre Studienjahre verbrachte sie zwischen 1971
und 1976 in Aachen, wo sie die Fächer
Mathematik und Physik an der RWTH Aachen mit
Erfolg absolvierte. Dass diese Fächer nicht nur mit
Gesetzmäßigkeiten, Formeln und Rationalität zu
tun haben, belegt die Tatsache, dass Eva hier ihren
Mann Gerd kennen lernte.
Im Jahre 1978 legte sie das 2. Staatsexamen ab,
kurz nachdem ihre erste Tochter Anne zur Welt
gekommen war. Als Lehrerin unterrichtete sie bis zur
Geburt ihrer zweiten Tochter Julia (1981) am
Gymnasium in Giesenkirchen.
Als Eva Mützenich nach den Sommerferien im
Jahr 1992 zu uns stieß, war die lange Phase der
Kindererziehung in den wesentlichen Punkten
abgeschlossen. Die Fachschaften Mathematik
und Physik durften sich auf eine kompetente und
motivierte Kollegin freuen, die sich darüber hinaus
als kreative Hobby-Bäckerin outete. Dass aber
nicht nur ihr Sachverstand bei Kollegen wie
Schülern gefragt war, sondern im Besondern ihre
ehrliche, offene und fröhliche Art bei allen
gleichermaßen ankam, machte sie zu einem nicht
wegzudenkenden Mitglied unserer Schul–
gemeinschaft. Sie engagierte sich nicht nur als
Lehrerin im pädagogischen Dauereinsatz für "ihre"
Kinder, sie präsentierte sich regelmäßig bei ERAS STUSS und verstärkte den Eltern - Schüler - Lehrer Chor mit ihrem klangvollen Alt.
Schade, dass unsere Schüler und Schülerinnen
bis auf weiteres auf Frau Mützenich verzichten
müssen.Wir sind jedoch optimistisch, dass sie uns
das ein oder andere Mal besuchen wird - gerne
auch mit ihren köstlichen, selbst gebackenen
Nussecken!
U. Sarholz
5
Erasmus – Nachrichten
Andreas Hof
… und es hat doch geklappt.
Puuh, Bewerbungsgespräche sind ganz schön anstrengend. Als ich dann noch gefragt wurde, ob ich
Alkohol auf der Skifreizeit erlauben würde, kam ich doch ein bisschen ins Grübeln.
Apropos Skifahren: Die Bretter sind mir schon früh (mit 3 Jahren) an die Füße geschnallt worden. Mit Erfolg,
denn heute bin ich immer noch leidenschaftlicher Skifahrer. Gab es keinen Schnee, ging es auf die
Tartanbahn. Während ich momentan nur drei Disziplinen betreibe (Sport, Bio, Physik), waren es als Student
noch zehn an der Zahl. Obwohl die Königsdisziplin der Leichtathletik sehr abwechslungsreich ist, wollte ich
höher hinaus. Deshalb widmete ich mich ausschließlich dem Stabhochsprung, den ich neben meinem
Studium an der Deutschen Sporthochschule in Köln intensiv betrieb.
Doch auch die Professoren der Uni Köln forderten meine Aufmerksamkeit und so analysierte ich einmal
einen Monat lang Käferpopulationen auf der Sophienhöhe, lauschte Vogelstimmen ab 4:30 Uhr an der
Nordsee oder zeltete eine Woche zur Beobachtung des Bienenflugs im Thüringer Wald.
Im Referendariat hat es mich 2 Jahre ins Bergische verschlagen, bevor ich dann in Köln als Vertretungslehrer
tätig war und letztlich in Grevenbroich gelandet bin.
Am Ende will ich noch zwei Irrtümer ausräumen:
Erstens kommt mein Dialekt nicht aus Hessen, sondern aus Rheinland-Pfalz. Eine Verwechslung ist ungefähr
so, als würde man Köln mit Düsseldorf gleichsetzen.
Zweitens steht das Kennzeichen „NR“ nicht für Nürnberg, sondern für Neuwied am Rhein.
Ich hoffe auf ´ne Menge Schnee, so einige Käferexpeditionen und insgesamt eine schöne Zeit am
Erasmus-Gymnasium.
Andreas Hof
6
Dezember 2004
Daniela Kokol
Hallo liebe Schülerinnen und Schüler, Eltern, Kolleginnen und Kollegen!
Seit dem 6.September 2004 gehöre auch ich
dem Kollegium des Erasmus-Gymnasiums an und
möchte mich auf diesem Weg nun kurz vorstellen.
Meine Unterrichtsfächer sind Deutsch und
Philosophie. In meinen „neuen“ Klassen und Kursen
unterrichte ich jedoch vornehmlich Deutsch.
Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich in
Hilden im Kreis Mettmann, wo ich auch momentan
noch wohne. Nach dem Abitur am HelmholtzGymnasium in Hilden nahm ich das Studium der
Germanistik und Philosophie an der HeinrichHeine-Universität in Düsseldorf auf.
Die Wahl meiner Studienfächer resultierte
vornehmlich aus großem persönlichem Interesse
an Literatur und philosophischen Fragestellungen,
und zudem motivierten mich die positiven
E r f a h r u n g e n, d i e i c h w ä h r e n d m e i n e r
Schullaufbahn aufgrund des interessanten und
gehaltvollen Unterrichts in den beiden Fächern
gewinnen konnte, dazu, ein Lehramtsstudium zu
wählen. Der Wunsch „wirklich“ Lehrerin zu werden,
verfestigte sich im Verlauf des Studiums zusehends
durch Hospitationen an Schulen und meine
Tätigkeit als Nachhilfelehrerin.
Um mir mein Studium weiterhin selber finanzieren
zu können, arbeitete ich in dieser Zeit zudem in der
„freien Wirtschaft “ in einer Düsseldor fer
Werbeagentur, was mir auch viel Spaß bereitete,
mich aber von meinem eigentlichen
Berufswunsch nicht abbringen konnte.
Nach dem Ersten Staatsexamen im Herbst 2001
bewarb ich mich zwar für einen Referendariatsplatz im Kreis Düsseldorf und Neuss, wurde
jedoch dem Studienseminar Jülich zugewiesen.
Dieses wies mir als Ausbildungsschule das
Cusanus-Gymnasium in Erkelenz zu und dort
erwarb ich das Zweite Staatsexamen im Oktober
2004. Im idyllischen Erkelenz verweilte ich auf der
Basis eines „Geld-statt-Stellen-Vertrages“ noch vom
1. Februar bis zu den Sommerferien 2004.
Leider bestand an meiner inzwischen lieb
gewonnenen Ausbildungsschule im Rahmen des
schulscharfen Einstellungsverfahrens kein Bedarf
bezüglich meiner Fächerkombination und
aufgrund dessen bewarb ich mich im Juli 2004 am
Erasmus-Gymnasium für eine Vertretungsstelle.
Nun habe ich mich hier schon recht gut
eingewöhnt und auch schon einige interessante
sowie erlebnisreiche Unterrichtsstunden „erfahren“
können. Auf diesem Wege möchte ich mich noch
einmal recht herzlich für die freundliche Aufnahme
durch die Schulleitung, die Kolleginnen und
Kollegen sowie natürlich auch SchülerInnen
bedanken und freue mich auf die weitere
ereignisreiche Zeit am Erasmus-Gymnasium!
Daniela Kokol
7
Erasmus – Nachrichten
Who is Who
am Erasmus - Gymnasium
In dieser Ausgabe der Erasmus - Nachrichten ist
Herr Krahwinkel zu Gast. Als einer von zahlreichen
Lehrern nutzt er die Gelegenheit, sich vorzustellen.
Herr Krahwinkel, seit wann unterrichten Sie am
Erasmus – Gymnasium?
Als Lehrer habe ich im August 1975 hier
angefangen, wobei ich von 1960 - 1968 selbst hier
zur Schule gegangen bin. Folglich bin ich ca. 30
Jahre hier als Lehrer tätig.
Wie alt sind Sie?
Fünfundfünfzig Jahre, quasi an der Grenze zur
Weisheit.
Wie ist ihr Familienstand?
Ich bin verheiratet und habe eine erwachsene
Tochter.
Haben Sie schon immer hier gewohnt?
Ja, ich habe schon immer in dieser Stadt gelebt.
Nur zu meiner Referendarzeit habe ich für kurze Zeit
in Neurath gewohnt und jetzt wohne ich wieder in
Grevenbroich.
Welche Fächer unterrichten Sie?
Biologie und Latein oder besser gesagt Latein und
Biologie.
Weshalb „besser gesagt“ Latein und Bio?
Nun, in den letzten Jahren hat sich der
Schwerpunkt auf Latein verschoben. Ich
unterrichte allein fünf Lateinklassen, aber nur zwei
Biokurse, doch mein eigentliches
Hauptstudienfach war Biologie. Latein war
während des Studiums mein Zweitfach.
Wollten Sie schon immer Lehrer werden?
Nein! Ursprünglich wollte ich Förster werden.
Und was hat Sie daran gehindert?
Ganz genau weiß ich das auch nicht mehr, aber
schon als Schüler haben mich meine beiden
Fächer immer interessiert und wahrscheinlich war
der Weg zum Lehrerberuf nahe liegend.
Also sind Sie zufrieden mit ihrem Beruf?
Sagen wir, ich liebe den Gegensatz dieser beiden
Fächer und habe meine Berufswahl nicht bereut.
Welche Fächer haben Sie als Schüler besonders
geliebt und gehasst?
Lieblingsfächer waren eindeutig Latein, Griechisch
und Biologie. Womit ich als Schüler gewisse
Probleme hatte, war das Fach Sport. Im Winter
hatten wir sehr oft Geräteturnen, was mir wirklich ein
Gräuel war. Ich glaube, mir oftmals gewünscht zu
haben, eine Stunde Sport gegen einige Stunden
Latein tauschen zu dürfen.
Woran liegt es, Ihrer Meinung nach, dass die
Beliebtheit von Latein sinkt?
Ich denke, die Frage nach der abnehmenden
Beliebtheit ist nur teilweise richtig gestellt. Eher
glaube ich, dass dies mit der Mentalität unserer
heutigen Gesellschaft zusammenhängt. Sie
tendiert dazu, Schwierigem aus dem Weg zu
gehen und sich mit dem Einfachen zufrieden zu
geben. Außerdem hat Latein als eine alte
Sprache, die nicht mehr gesprochen wird, unter
den modernen und äußerst attraktiven Sprachen
einen harten Konkurrenzkampf zu bestehen.
8
Dezember 2004
Bekleiden Sie ein weiteres Amt in der Schule?
Neben meiner Tätigkeit als Lehrer beschäftige ich
mich als Nachfolger von Herrn Hirse seit 1998 mit
der hausinternen Aufgabe der Etatverwaltung,
sozusagen als ein Finanzbeamter im Kleinen bei
schulinternen Angelegenheiten.
Wie war es vor kurzem für Sie, mit der eigenen
Tochter an einer Schule zu unterrichten?
Das war kein Problem für mich. Man muss nur
darauf achten, sich neutral gegenüber zu treten
und das Familiäre vom Beruflichen klar zu trennen.
Was stimmt Sie momentan besonders traurig?
Mich stimmen die Nachrichten traurig: Der
Irakkrieg, der kein Ende nimmt, sowie Gewalt, Mord,
Totschlag und Elend weltweit.
Da fragt man sich schon, ob im Jahre 2004 der
Begriff Homo Sapiens für uns Menschen verwendet
werden darf. Denn mir scheint es, als sei es
dieselbe Sapientia wie zur Steinzeit.
Was für Hobbys haben Sie?
Im Gegensatz zur Schulzeit mache ich jetzt gerne
Sport: hauptsächlich Waldlauf für mich selbst, aber
gelegentlich auch die 5000m – Distanz bei
Wettkämpfen. Zusätzlich sammle ich meeresbiologische Objekte aus der Conchyologie,
einfacher gesagt: Meeresmuscheln und Meeresschnecken, die ich auf Trödelmärkten und von
Händlern erwerbe und mittlerweile zu einer
gewissen Sammlung zusammengestellt habe.
Auch reise ich gern ins bayrische Passau.
Sie sind allgemein für ihre Sprüche bekannt,
woher stammen sie?
Zumeist sind es spontane Sprüche, die aus
Situationen entstanden sind und teilweise
beibehalten wurden.
Wie würden Sie sich allgemein (beruflich/privat) selbst beschreiben?
Es ist schwer, sich selbst zu beschreiben. Ich sehe
mich als ruhigen und geduldigen Menschen,
manchmal zu geduldig. Dies mag vielleicht daran
liegen, dass ich versuche nach einem Leitfaden
aus der Antike zu handeln, der so genannten
Ataraxia des Philosophen Epikur: ruhige
Gelassenheit und Unerschütterlichkeit!
Was wünschen Sie sich für ihr weiteres Leben?
Ich denke, wie jeder Mensch, Gesundheit.
Doch, Gesundheit und Zufriedenheit wären ein
schönes Geschenk.
S. Wimmers; L. v. Brakel; U. Hackel
9
Erasmus – Nachrichten
Der Förderverein
des Erasmus – Gymnasiums
Primeur-Abend, Ehemaligentreffen, Empfang der
Gold-Abiturientia, Gesellschaftsball, vielleicht bald
auch noch ein Kostümfest zu Karneval - da drängt
sich doch dem unbefangenen Beobachter die
Frage auf: Die vom Förderverein, feiern die nur?
Zugegeben, der Eindruck kann bei so einer
Aufzählung leicht entstehen. Aber zur Beruhigung
aller Frager sei betont: Die vom Förderverein feiern
nicht nur!
Goldenes Abitur
Die freundlichen Servicekräfte beim Griechischen Abend
10
Dezember 2004
Zuallererst verstehen sich die Mitglieder als
Interessengemeinschaft für das ErasmusGymnasium. Und das zusammengesetzte Wort
Interessen-Gemeinschaft sagt es schon. Nicht nur
das gemeinsame Interesse am Wohlergehen
dieser Schule ist ein Bindeglied und wird von der
Satzung ausdrücklich als wichtiges Ziel definiert.
Auch das Wort Gemeinschaft hat bei den
Mitgliedern einen guten Klang. Vor diesem
Hintergrund werden Gelegenheiten gesucht und
geschaffen, die das Gemeinschaftsgefühl all
derjenigen stärken können, die sich mit der Schule
verbunden fühlen.
Das gilt für die Eltern, die ihre Sprösslinge auf der
ehrwürdigen (über 140 Jahre alten) Bildungsinstitution gut aufgehoben wissen.
Das gilt für die Lehrkräfte, für die das Schulleben
nicht mit dem staatlichen Bildungs- und
Erziehungsauftrag endet.
Das gilt für die vielen Ehemaligen, denen die
Verbindung mit ihrer alten Penne oft über
Jahrzehnte hinweg am Herzen liegt.
Begegnung, Treffen, Gespräch, Austausch,
schlichtweg Gelegenheiten für das Miteinander
sind es, die dieses Wir-Gefühl entwickeln helfen.
Selbstverständlich stellen auch festliche Momente
hervorragende Anlässe für die Menschen rund um
unser Gymnasium dar.
Aber jedes Fest, jede Veranstaltung verfolgt neben
dieser Förderung der Schulgemeinschaft auch
noch einen recht profanen Zweck: Die Initiatoren
planen alle Unternehmungen immer so, dass auch
Einnahmen erzielt werden. Mit deren Hilfe kann das
Schulleben im doppelten Wortsinn bereichert
werden - finanziell und ideell.
Natürlich regt sich vor manchen Treffen schon
einmal Kritik an den - durchweg moderat kalkulierten - Preisen. Dann steht der unausgesprochene
Gedanke im Raum, alles in der Schule Dargebotene sei in gewohnter Weise zum Nulltarif zu haben.
Doch jeder Euro, der vom Förderverein in
unermüdlichem und ausschließlich ehrenamtlichem Engagement erwirtschaftet wird, fließt
zurück in das Erasmus-Gymnasium. Das wird
sichtbar in großen Investitionen (PC-Raum,
Beleuchtung und Beschallung der Aula), das
ermöglicht - weniger sichtbar - Schüleraktionen
(Theatertreffen, Orchesterwochenende) oder
erfolgt diskret bei der Unterstützung bedürftiger
Schüler.
Helfen Sie mit durch Ihre Mitgliedschaft oder Ihre Spende,
damit der Förderverein mit seinen beinahe 700 Mitgliedern
das Erasmus-Gymnasium in bewährter Manier und voller
Tatkraft in der Bewältigung seiner Aufgaben begleiten kann!
Beitrittserklärungen erhalten Sie im Sekretariat.
Spendenadresse: Volksbank Neuss Düsseldorf eG,
BLZ 305 600 90, Konto-Nr. 300090010.
Dr. J. Hildebrandt
11
Erasmus – Nachrichten
Unser neues Schulprogramm
Die Schullandschaft hat sich in den letzten Jahren
verändert. Der Pisa – Schock, aber auch die
neuesten Ergebnisse der OECD – Studie, haben
eine breite öffentliche Diskussion darüber in Gang
gesetzt, was Schule heute leisten kann und muss.
Schlüsselfragen der neuen Bildungsdiskussion sind
so z. B.: Wie können Qualitätsstandards erreicht und
gesichert werden? Wie stellt sich die Schule den
Anforderungen durch die neuen Medien?
So verwundert es nicht, dass sich auch am
Erasmus – Gymnasium in den beiden letzten
Jahren eine Arbeitsgruppe intensiv mit der Frage
beschäftigte, wie pädagogische Zielsetzungen
und -vereinbarungen sowie Schwerpunkte der
Arbeit an unserer Schule neu gesetzt werden
müssen. Ergebnis dieser Arbeit ist das
Schulprogramm 2004, das sich deutlich von der
alten Fassung unterscheidet. Bewährte Kapitel aus
dem alten Programm vom November 1997 (z. B.:
„Pädagogische Grundausrichtung”, „Was will das
Erasmus – Gymnasium vermitteln”, „Der Unterricht
und seine Organisation”) wurden aktualisiert,
übersichtlicher strukturiert und ggfs. gestrafft bzw.
erweitert. Das breite und vielfältige Angebot der
Schule – auch außerhalb des Unterrichts – wurde in
einem neuen Kapitel „Schulleben” besser
geordnet und ist dadurch einfacher nachzulesen.
Dass und wie die bildungs- und schulpolitische
Diskussion jedoch die Arbeit am neuen
Schulprogramm in der Arbeitsgruppe beschäftigt
und geprägt hat, zeigt sich vor allem in den vielen
neuen Kapiteln, die nicht zuletzt mit dem
Übernommenen aus dem 1997er - Programm das
Ziel verfolgen, das Schulprogramm bei der Lektüre
„benutzerfreundlicher” zu machen.
Aus den 17 pädagogischen Leitideen des alten
Schulprogramms wurde im neuen ein eher kurzes,
aber dennoch aussagekräftigeres Kapitel, in dem
die pädagogische Grundausrichtung ohne
theoriebeladenen Überhang skizziert wird, wobei
deutlich hervorgehoben wird, dass sich die Ziele
der pädagogischen Arbeit an unserer Schule nur
durch eine kooperative und vertrauensvolle
Zusammenarbeit mit den Eltern realisieren lassen.
Neu gefasst ist das Kapitel „Der Unterricht und
seine Organisation”, in dem der Bildungsgang am
Erasmus - Gymnasium dargestellt wird. Nach einer
Beschreibung der möglichen Schulabschlüsse wird
die Erprobungs-, Mittel- sowie Oberstufe
(Sekundarstufe II) mit ihren charakteristischen
Besonderheiten, Angeboten und Organisationsprinzipien erklärt.
Umfangreich und damit ein bewusster
Schwerpunkt des neuen Schulprogramms ist das
„ M e d i e n ko n z e p t ” . N e b e n A n g a b e n z u r
technischen Ausstattung der Schule wird
differenziert aufgelistet, wie unsere Schüler von der
5. Jahrgangsstufe an systematisch die Fähigkeit
er werben, mit den neuen Informationstechnologien kritisch und kompetent umzugehen.
Übersichtlich und transparent in einer Tabelle
angeordnet lässt sich schnell erkennen, welche
Basis und welche weiter führenden Kompetenzen
in welcher Jahrgangsstufe erworben werden.
Neu ist ebenfalls das Kapitel „Beratung am
Erasmus–Gymnasium“. Die hier vorgestellten
Beratungskonzepte enthalten Angaben zur
Schullaufbahnberatung, zur Berufsberatung und zu
berufsorientierenden Maßnahmen (B.I.S.S). Mit den
Ausführungen zur Suchtprävention sowie zur
Beratung in Konfliktfällen werden aber auch
Angebote aufgezeigt, die Lebenskompetenzen
und -fertigkeiten schlechthin vermitteln sollen.
Ein Schulprogramm ist kein ehernes Gesetz. Die
systematische und kritische Sammlung, Analyse,
Bewertung und Reflexion von Informationen über
schulische Arbeit hat nicht nur das neue
Schulprogramm zur Folge, sondern ist vor dem
Hintergrund der Maßnahmen zur Qualitätssicherung ein eigener, man kann schon sagen,
obligatorischer Bestandteil des neuen Programms.
In dem Kapitel „Evaluation und Qualitätssicherung”
wird nach einer Erklärung des Begriffs Evaluation
konkret aufgezeigt, wie sich Evaluationsarbeit in
12
Dezember 2004
einer kritischen Reflexion sowohl der
didaktischen als auch der methodischen Ziele und Leistungen darstellt (die
aktuellen Lernstandserhebungen
gehören z. B. dazu) und wie durch
interne sowie externe Fortbildungsmaßnahmen die fachliche, erzieherische und didaktische Kompetenz der
Lehrerschaft vertieft und erweitert
werden soll.
Unerlässlich für ein Schulprogramm ist
natürlich die Selbstdarstellung der
Schülervertretung (SV); neu ist ein Kapitel
zur „Elternarbeit am Erasmus –
Gymnasium“, in dem die Möglichkeiten
der Eltern, aktiv an der Gestaltung des
Schullebens mitzuwirken, aufgezeigt
werden.
An dieser Stelle lässt sich das neue
Schulprogramm sicher nicht komplett
vorstellen, aber ich hoffe, ich habe Sie
zumindest ein wenig neugierig
gemacht.
B.I.S.S
Bernd Chaise
Netzwerk des Erasmus – Gymnasiums
und ehemaliger Schülerinnen und Schüler
Alumni des Erasmus-Gymnasiums
Im Rahmen des Berufsorientierungsprojektes
B.I.S.S fand die erste Veranstaltung der Alumni
( A l u m n i ( l a t. ) - Z ö g l i n g e, S c h ü l e r ) i m
Erasmus–Gymnasium am 12. Oktober 2004
großen Zuspruch.
Alumni ist ein im Aufbau begriffenes Netzwerk des
Erasmus – Gymnasiums Grevenbroich und einer
Reihe ehemaliger Schülerinnen und Schüler, die
nach abgeschlossenem Studium bzw. nach
abgeschlossener Ausbildung am Anfang ihrer
beruflichen Karriere stehen und nach amerikanischem Vorbild der aktuellen Schülergeneration
ihrer Schule Orientierungs- und Starthilfe bei der
Wahl von Studium und Ausbildung geben wollen.
Das Netzwerk geht auf die Initiative des jetzigen
Ingenieurs und „Ehemaligen“ Tilman Buchner
zurück, der diese Idee aus den USA mitbrachte und
mit großem Engagement und einem motivierten
13
Erasmus – Nachrichten
Die Alumni des Erasmus - Gymnasiums
Team in kurzer Zeit bei uns realisierte. In Kooperation
mit B.I.S.S ist dieses Netzwerk ein wichtiges
Bindeglied zwischen Schulabschluss und Studium
respektive Beruf.
Nach einer kurzen Vorstellung der Alumni, der
Berufe und Branchen, die sie vertreten, sowie des
weiteren Ablaufs der Veranstaltung vor Eltern und
Oberstufenschülerinnen und -schülern des
Erasmus–Gymnasiums fand in Form von Workshops
eine professionelle Präsentation von verschiedenen Studiengängen und Ausbildungen statt, bei
der die Schülerinnen und Schüler wichtige
Informationen, Einblicke, Tipps und Ratschläge
erhielten. Darüber hinaus wurde ihnen Zeit und
Raum geboten, Fragen ausführlich und kompetent beantwortet zu bekommen. Vertreten waren:
Architektur (Jutta Quasten, RWTH Aachen),
Bankausbildung (Silvia Ohlig), Bauingenieurwesen
(Daniela Nover, RWTH Aachen), BWL (Julia Thiel, Uni
Münster), Entsorgungsingenieurwesen (Marcel
Grünbein, RWTH Aachen), Grafikdesign (Susanne
Coennen, FH Düsseldorf), Jura (Nils Kröber, Uni
Köln), Kaufm. Ausbildung u. Bachelor (Simone
Dross), Lehramt ( Stefan Schwarzrock, Uni Münster),
Maschinenbau/E-Technik ( Tilman Buchner, RWTHAachen), Physik/Mathematik (Frank Reininghaus,
RWTH Aachen) und Zahnmedizin (Thomas Hauser,
RWTH Aachen)
Die Referenten überzeugten durch Fachkompetenz, Verve und Optimismus. Sie fanden für
die Schülerinnen und Schüler den richtigen Ton und
da sie selbst noch zur jungen Generation gehören,
war dies für ihr Publikum auch authentisch. Als
Ehemalige unseres Erasmus–Gymnasiums
verstanden sie es, auf „heimischem“ Boden eine
offene, entspannte Atmosphäre zu schaffen, die
aufseiten unserer Schülerinnen und Schüler
Hemmschwellen gar nicht erst entstehen ließ.
An dieser Stelle sei allen Alumni ganz herzlich für
ihr hohes und uneigennütziges Engagement
gedankt. Die Weiterführung der Zusammenarbeit
ist sicher und wir gehen davon aus, dass sich dieses
Netzwerk an unserer Schule etablieren und
ausweiten wird.
Eine so gestaltete Orientierung und Hinführung
auf das Berufsleben ist für unsere Schülerinnen und
Schüler von außerordentlichem Wert. Mit B.I.S.S und
dem Ehemaligen-Netzwerk Alumni setzt das
Erasmus-Gymnasium hier sicher Maßstäbe.
G. Pandorf für das B.I.S.S Team
14
Dezember 2004
ESPAÑOL
Nach einem Jahr Spanisch am Erasmus-Gymnasium
ist es an der Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen. Bei so vielen
erwähnenswerten Momenten fange ich am besten am
Anfang des Schuljahres 03/04 an. Die hohe Schülerzahl
zeigte bereits zu Beginn das rege Interesse an dem neu
angebotenen Fach und stellte für mich, die ich ja das
Fach in alleiniger Verantwortung einführen sollte, eine
große Herausforderung dar.
Das Lehrwerk „Horizonte“ erwies sich als gute Wahl, da
die Schüler von Anfang an zur Eigenständigkeit
angeleitet wurden. Der Schwerpunkt bei dem Lehrwerk
liegt auf dem kommunikativen Aspekt. Die Schüler
sollten gleich zu Beginn ihre Meinung äußern können
und Informationen im Kontext reproduzieren. Die
schnelle Progression zu Beginn ist fundamental wichtig,
da im ersten Lernjahr von nur insgesamt drei Jahren bis
zum Abitur, eine solide Grundlage geschaffen werden
soll, die sowohl die sprachliche Kompetenz als auch das
inhaltliche Erschließen umfasst.
Um den Kursteilnehmern einen ersten Eindruck von
Land und Leuten zu verschaffen, standen die ersten
Stunden im Zeichen der Landeskunde. So gab das
verwendete authentische Material zusammen mit den
selbst verfassten Texten der Schüler einen Einblick in das
Land der iberischen Halbinsel.
Nicht alles kann jedoch über den rein kommunikativen
Zweig ablaufen. Verschiedene grammatische
Strukturen müssen natürlich, wie in jeder anderen
Sprache auch, gelernt werden. Eine Schwierigkeit stellt
sicherlich die sichere Verwendung der Verben ser und
estar dar, die doch eigentlich dasselbe meinen und
doch wieder nicht. Auch die Frage, ob in einem Satz das
imperfecto oder das indefinido gebraucht werden
muss, stellte sich so manches Mal. Trotz allem habe ich
den Eindruck, dass die Schüler ebenso viel Spaß an den
Spanischstunden hatten und auch noch haben wie ich,
zumindest meine ich die Motivation meiner „Spanier“
auch nach dem ersten Lernjahr noch deutlich zu
spüren.
In diesem ersten Jahr haben die Schüler z. B.
spanische Lieder gehört, Filmsequenzen gesehen,
Dialoge verfasst, einen Roman! gelesen und die eine
oder andere Hypothese erstellt. Sie haben die
lateinamerikanische Malerin Frida Kahlo kennen gelernt,
ihre Bilder beschrieben und interpretiert und sich eine
persönliche Meinung gebildet.
Auch in den beiden verbleibenden Jahren bis zum
Abitur werden wir uns mit interessanten Inhalten
beschäftigen, so werden wir unter anderem eine Reise
in die Vergangenheit machen und unseren Kontinent
verlassen und wir werden uns auch mit aktuellen
politischen und gesellschaftlichen Problemen
beschäftigen.
Mehr sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Den
Rückblick auf die nächsten beiden Jahre sollte jemand
verfassen, der von sich behaupten kann: Ich kenne das
Fach Spanisch am Erasmus-Gymnasium seit der ersten
Stunde!
Alles in allem war dieses erste Jahr auch für mich sehr
lehrreich und ich bin froh, dass ich die Herausforderung
angenommen habe.
Finalmente puedo decir: • LO HACÉIS MUY MUY BIEN!
Nos vemos en clase …
Claudia Schaefer
Die neuen Sommerkataloge sind da!
TUI ReiseCenter
Oliver Offergeld
Inhaber
Kölner Straße 50
41515 Grevenbroich
Tel.: + 49 (0) 2181 -81980
Fax: + 49 (0) 2181 - 819820
15
Erasmus – Nachrichten
NGZ, 2.9.2004
Die alten PCs sind jetzt im Sondermüll
GREVENBROICH (reis) Vor einigen Jahren
hieß es landesweit: „Schulen ans Netz“. Auch das
Erasmus-Gymnasium folgte diesem Aufruf. Jetzt
wurde in der Schule ein neuer Computerraum
eingerichtet, der technisch auf dem neuesten
St a n d i s t . M ö g l i c h m a c h t d i e s e i n e
Mischfinanzierung von Stadt und Sponsoren. Das
Ergebnis wurde gestern von Schülern kritisch
begutachtet.
Direkt übereinander liegen jetzt im zweiten und
dritten Stock zwei gleichwertige Computer–
räume, die von allen Klassen genutzt werden
können. Kartenlesegeräte, die einen Austausch
mit DVD, CDs und die Verarbeitung von
Fotografien ermöglichen, Beamer und MasterEye gehören zur Ausstattung und entsprechen
nun den Vorgaben des Schulministeriums.
Schulleiter Michael Jung lud die Klasse 9a zu
einem Testlauf ein. „Der Raum kann sich sehen
lassen“, lobt Schüler Lars Wosnitza, und Lukas
Esser ergänzt, „Windows XP haben wir zu Hause
auch. Doch die Zusätze wie Internet-Filter, Back List - Verfahren und Master-Eye gehen über den
Standard hinaus.“ Diese Extras waren Schulleiter
Michael Jung und seinem Kollegen Jürgen
Esders von Bedeutung. Das Internet sei
fachübergreifend immens wichtig, erklärt der
Schulleiter. Ein Anliegen der Eltern sei es aber
auch, den verantwortungsvollen Umgang mit
dem Internet sicherzustellen. „Der Lehrer kann
den Internet-Zugang einzelner Geräte abstellen.
Das Back - List - Verfahren kann unerwünschte
Internetseiten sperren“, erklärt Medien–
koordinator Jürgen Esders die neue Technik.
Grundsätzlich sei die Situation mit nur einem
Raum nicht mehr ausreichend gewesen.
„Internetfähig waren wir natürlich schon vorher.
Doch die Geräte im alten Physikraum gehörten
auf den Sondermüll, und die Computer–
arbeitsplätze konnten jetzt von 16 auf 32
verdoppelt werden“, führt Jung aus. Die
Nachfrage sei ständig gewachsen und die Zeit, als
man an der Schule mit ausrangierten Geräten
auskam, sei vorbei. „Mit Pentium 4 arbeiten alle
Rechner schnell“, lobt Esders und zählt auf: „Die
Computer haben das neue Officepaket 2003 und
Antiviren - Software“. Unter der Decke des neuen
Computerraums hängt ein Beamer, der
visualisiert, was im Unterricht erarbeitet wurde.
Die Stadt hat für die Renovierung des Raumes
und die Verlegung der Elektrokabel gesorgt. Das
Mobiliar wurde aus dem Schuletat finanziert. Ein
wenig stolz ist Michael Jung darauf, dass Hardund Software aus eigenen Mitteln
zusammenkam, und verweist auf Juliane Außem
und Patrick Lebek, die als Schülersprecher und
Mitglieder der SV mit in die Planung einbezogen
wurden. Den Kraftakt der Finanzierung
bewältigten alle Beteiligten gemeinsam: Der
Förderverein griff in seine Kasse, ortsansässige
Unternehmen spendeten großzügig. Von 18 000
Euro, die im vergangenen Schuljahr bei der
Erasmus - Wanderung zusammenkamen, habe
man die Hälfte einem wohltätigen Zweck zur
Verfügung gestellt. „Doch uns war klar, dass wir
auch hier unseren Teil beitragen wollen“, erklärte
der Schülersprecher. Dass macht Schulleiter
Michael Jung besonders stolz: „Aus eigener Kraft
so etwas auf die Beine zu stellen und die eigene
Situation zu verbessern, ist schon eine tolle
Sache.“
Trotz Ferien: Die Klasse 9a testete gestern den neuen Computerraum des Erasmus - Gymnasiums. Mit Hilfe des
Fördervereins und heimischer Unternehmen konnte die aktuellste Soft- und Hardware angeschafft werden.
16
NGZ-Foto: M Reuter
Dezember 2004
Wir bedanken uns
herzlich
bei unseren
Sponsoren,
die uns geholfen
haben, unsere
Computerräume
neu auszustatten.
Herr Budke von der Sparda-Bank besuchte unsere Schule,
um unseren neuen Computerraum zu besichtigen.
17
Erasmus – Nachrichten
NGZ, 23.6.2004
Junge Musik von
Gewinnertypen
NEUSS (Nima) Das hat Perspektiven! „Wir
fördern junge Menschen auf ihrem Weg,
Leistungsträger dieser Gesellschaft zu werden und das seit Jahrzehnten.“ Michael Schmuck,
stellvertretender Votstandsvorsitzender der
Sparkasse, lud zum Preisträgerkonzert des „Jugend
musiziert“-Wettbewerbes und betonte das enorme
Kreativpotential, das jungen Menschen innewohnt.
Wer wollte ihn da Lügen strafen?
Jedenfalls nicht das Gitarrentrio, das mit zwei
tänzerischen Ouvertüren einen höchst
unterhaltsamen Gang durch die Musikgeschichte
eröffnete. Im aktuellen Wettbewerb ist besonders
die Kategorie „Klavier und Soloinstrument“
willkommen. Schon die neunjährige Jacqueline
Phan (Violine) zeigte in einem aparten Rondo, was
zählt: Intonationssicherheit im selbstbewussten,
gleichberechtigten Zusammenspiel mit dem
Klavier.
Nun scheint aber das Violoncello zur Zeit das
favorisierte Instrument junger Streicherkönner zu
sein: Friederike Quack eröffnete den Reigen solo ganz verhalten sublim als Basse de Violon - mit
einem technisch sehr anspruchsvollen BachPräludium; Nadja Pfeiffer setzte eine frisch-aparte
Note darauf, bevor Gereon Knoll, der auf dem
Violoncello schon beachtliche interpretatorische
Reife besitzt, das Sparkassenforum in einer
grandios gespielten Brahms-Elegie versinken ließ.
Wem das Violoncello zu wenig Bass war, der
konnte mit Moritz Baerens (Kontrabass)
tatsächlich Spaß haben in einem Capuzzi-Konzert,
das in schönster Mozart-Manier sogar mit
virtuosen Attitüden daherkam. Meike Kiefer
(Klavier) begleitete ihn gekonnt und
zurückhaltend.
Was zudem gefällt bei „Jugend-musiziert“Wettbewerben: Die Lehrer der Musikschulen im
Kreis Neuss pflegen nicht nur die „Altvorderen“,
sondern begeistern jugendliche Kreativität auch für
die Interpretation zeitgenössischer Literatur: Die
Schwestern Anna (Querflöte) und Sarah (Klavier)
van den Bosch brillierten mit Skizzen von Francis
Poulenc, Anika Braun (Violine) zeichnete ein
„Largo“ des Klangkünstlers Charles Ives nach.
Und schließlich Nils Saatkamp, 14 Jahre, der mit
dem Tenorhorn bundesweit alle Preise abgeräumt
hat: Er ist inzwischen bei seinem Lieblingsinstrument, der Posaune, angekommen, spielt Ernst
Sachse mit seinem wenig älteren souveränen
Partner Thomas Gutjahr (Klavier) perfekt; beide
eine Ausnahmeerscheinung. Diesen Anspruch
erfüllt auch Leonie Lubczyk (Blockflöte), die mit
zwei verschiedenen Ensembles in der
Sonderkategorie „Alte Musik" farbiges Mittelalter
in faszinierender Interpretation bot.
NGZ, 2.7.2004
Die Preisträger des Erasmus - Gymnasiums:
Leonie Lubczyk und Thomas Gutjahr
Foto: NGZ
18
Dezember 2004
Jugend musiziert
Beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert” 2004 in
Trossingen und Villingen Schwenningen traten mein
Partner Nils-Florian Saatkamp und ich in der Kategorie
„Duo: Klavier und ein Blechblasinstrument" an. In den
einzelnen Kategorien (es sind fast alle Instrumente
vertreten; von Solowertung bis Ensembles) gibt es die
Altersgruppen 1-6. Nils und ich spielten in der
Altersgruppe 3 (12-14 Jahre), was für uns bedeutete,
dass wir bei der Bewertung nicht weniger und auch nicht
mehr (ansonsten Punktabzug) als 15 Minuten spielen
durften.
Nach der Anreise und der Unterbringung in Hotels oder
Jugendherbergen hatten wir bestimmte Zeiten, in
denen wir uns einspielen durften.
Als unsere Kategorie an der Reihe war, mussten wir uns
ca. 2 Stunden vorher anmelden und es wurde uns
sowohl ein Einspielraum als auch ein Akustik-Test
angeboten. Beim Akustiktest konnte ich mich mit dem
Flügel vertraut machen und die Eigenschaften des
Instruments ermitteln.
Dann mussten wir vor einer Jury unser Können unter
Beweis stellen. Die Jury besteht in den meisten Fällen
Spiegel
aus Musikprofessoren. Einige der Juroren testen unser
Zusammenspiel, ein anderer beobachtet meine
Technik, meine Dynamik etc.
Dieser Vortrag löst bei fast allen Teilnehmern große
Nervosität aus; manche kippen einfach um und
müssen vom Notarzt abgeholt werden. Ich persönlich
war ziemlich erleichtert, als es endlich geschafft war.
Die höchstmögliche Punktzahl ist 25. In der "DuoWertung" werden die Punkte der beiden Instru–
mentalisten zusammengezählt und der Durchschnitt
ermittelt. Nils und ich erreichten zusammen 24 Punkte
und wurden für das abschließende Preisträgerkonzert
nominiert, bei dem die besten musikalischen Vorträge
vor Publikum vorgetragen werden.
Für besondere Begabungen werden Stipendien und
Förderpreise in Form von Geld überreicht.
Am Ende gibt es für jeden Teilnehmer, egal, ob die
Leistung gut oder schlecht war, eine Urkunde als
Erinnerung an den Wettbewerb.
Thomas Gutjahr
legeipS
Produkte aus dem Kunstunterricht der Klasse 9C
bei Herrn Holitsche
19
Erasmus – Nachrichten
Laufen ohne Schnaufen
die Lauf-AG des Erasmus-Gymnasiums
„Wie bitte? Ich soll freiwillig laufen? Ich bin doch
nicht völlig wahnsinnig!“ Auf derartige Reaktionen
muss man als Sportlehrerin gefasst sein, wenn man
das Thema Ausdauersport anspricht. Dass man
aber auch Spaß beim Laufen empfinden kann,
zeigten die rege Beteiligung an der Lauf-AG des
Erasmus-Gymnasiums und das enorme
Engagement beim Training. Wagemutig wurde
schon nach dem dritten Treffen beschlossen, am
Neusser Sommernachtslauf teilzunehmen.
Tausende begeisterte Zuschauer schufen eine
derartige Atmosphäre, dass die Schülerinnen und
Schüler des Erasmus-Gymnasiums zu
Höchstleistungen angespornt wurden. Sie erliefen
den 4. (weiblich, Klasse 8-10), 7. (männlich, Klasse
8-10) und den 15. (weiblich, Klasse 5-7) Platz.
Motiviert durch dieses faszinierende Erlebnis
nahm eine Gruppe von Schülern am 12.
September 2004 am Schulmarathon in Köln teil.
Unter dem Motto „Laufen ohne Schnaufen“
bewältigten „die glorreichen Sechs“ die
olympische Disziplin - 42,195 Kilometer - ohne
Probleme in nur 3 Stunden und 44 Minuten. In Form
der Ekiden-Staffel liefen die Jungen und Mädchen
je nach Leistungsstand die sechs Teilstrecken von
dreimal fünf, einmal sieben und zweimal zehn
Kilometern. Weit über 2000 Schüler im Alter von 10
bis 18 Jahren in 330 Staffeln verschiedener
Altersklassen: ein neuer Teilnehmerrekord. Und ein
Erlebnis mit Gänsehaut-Garantie: Über 25000
Teilnehmer, die von den etwa 700000 Zuschauern
an der Strecke mit dem bekannten zum Karneval
neigenden rheinischen Frohsinn frenetisch
angefeuert wurden - und mittendrin das Team des
Erasmus-Gymnasiums.
Wie wichtig es für die Prävention gesundheitlicher
Schädigungen ist, Schüler/innen die Motivation für
eine schulüberdauernde Lauf-und Bewegungs–
freude zu vermitteln, braucht wohl nicht näher
erläutert zu werden. Daher wurde den
Schüler/innen die Gelegenheit gegeben, über
kontinuierliche Ausdauerentwicklung und
-schulung auf eine individuelle Leistung hinzu–
arbeiten, was vor dem Hintergrund der
pädagogischen Perspektiven „Das Leisten
erfahren, verstehen und einschätzen“ sowie „Die
Gesundheit fördern, das Gesundheitsbewusstsein
entwickeln" zu den Aufgaben und Zielen des
F a c h e s S p o r t g e h ö r t. D u r c h d i e v o n
Studienreferendarin Katja Veiser durchgeführte
Lauf-AG konnten die Schüler/innen so auf die
bevorstehende Ausdauerleistung adäquat
vorbereitet werden.
Der Reiz dieses Staffellaufs lag neben der
besonderen Atmosphäre des Köln Marathons für
die einzelnen Läuferinnen und Läufer auch in der
angemessenen Belastungsdosierung durch
Variation und Reduktion der Laufstrecke und darin,
die eigene Anstrengungsbereitschaft in den Dienst
der Mannschaft zu stellen.
Eins ist sicher: Wir freuen uns schon auf nächstes
Jahr, wenn es wieder heißt: „Laufen ohne
Schnaufen".
Katja Veiser
20
Dezember 2004
Internationaler Neusser Sommernachtslauf
Herzliche Glückwünsche an: Rene Ahrentropp, Christina Bierbaum, Lisa van Brakel, Lisa Broich, Derya
Celik, Hanna Flaß, Dominik Gross, Carina Härtel, Isabelle Klasen, Juliane Klemp, Stefanie Kring, Karina
Küster, Matthias Kundt, Tobias Landau, Andreas Nover, Laura Passoth, Sarah Paschke, Annika Schmidt,
Patrick Schreiber und last but not least Irene Ternes.
NGZ, 18.9.2004
Köln - Marathon
21
Erasmus – Nachrichten
NGZ, 29.5.2004
Aktion Tagwerk
Die Schüler der Jahrgangsstufen 6 ,8 und 10 des
Erasmus-Gymnasiums beteiligten sich am 14. Juli
2004 zum ersten Mal an der landesweiten „Aktion
Ta g w e r k“ u n d l e i s t e t e n d a m i t e i n e n
her vorragenden Beitrag für praktische
Entwicklungsarbeit (s.a. den Artikel in der NGZ vom
15.7.2004).
Unterrichtserkenntnisse aus dem Fach Politik
konnten so bei einer Reihe von Schülern endlich
auch einmal in einer Aktion zum Tragen kommen.
Die Schüler engagierten sich für unterprivilegierte
Kinder und Jugendliche in der Dritten Welt und
leisteten somit praktische Solidarität durch ihren
Arbeitseinsatz, und das ohne großes Murren. Viele
arbeiteten länger als unser gesetztes Mindestsoll.
Besonderes Lob verdient hier der Einsatz der
Jahrgangsstufe 6, die liebend gern richtig
gearbeitet hätte, aber noch nicht durfte. Die
Kinder fanden jedoch genügend Betätigungsfelder im Elternhaus, in der Verwandtschaft oder in
der Nachbarschaft. Auch die wenigen Kritiker
waren nach getaner Arbeit begeistert.
Wer keine Arbeitsstelle fand, engagierte sich am
Verkaufsstand in der Innenstadt oder erstellte
22
Dezember 2004
I n f o r m a t i o n s s t ä n d e f ü r d i e A k t i o n. D i e
Grevenbroicher Bevölkerung nahm das
Engagement der Schüler begeistert an und
honorierte es mit einem stattlichen Verkaufserlös
und zahlreichen Spenden. Ein ganz besonderer
Dank geht an dieser Stelle auch an die Eltern, die
diesen Aktionsteil mit Kuchen und Kaffee
unterstützten. Der weit überwiegende Teil der
Spenden kam jedoch durch die „Tagwerker“
zustande, die einen Arbeitsvertrag erfüllt hatten.
Auch den Arbeitgebern ein herzliches Dankeschön
für die Bereitstellung einer Arbeitsstelle zum guten
Zweck.
Die „Aktion Tagwerk“ überweist in den nächsten
Wochen einen Teil der Spendengelder für den Bau
eines Schulzentrums in Indien; in Bolivien werden für
die Fondacion La Paz Unterrichts- und
Arbeitsmaterialien angeschafft. In Mpumalanga in
Südafrika werden Kurse zur Gesundheitserziehung
finanziert und Schulgemüsegärten angelegt.
Nähere Informationen und Aktualisierungen findet
man im Internet auf der Seite www.aktiontagwerk.de/nrw.
Das tolle finanzielle und entwicklungspolitische
Ergebnis ermuntert zur Fortsetzung des Projekts im
laufenden Schuljahr. Vielleicht werden wir beim
nächsten Mal andere Aktionsmöglichkeiten
aufnehmen und die Aktion auf eine noch breitere
Ebene stellen.
W.Altmann, M.Lönne, U.Wessels
Eine Bitte zum Schluss:
Es haben noch nicht alle Arbeitgeber die vereinbarte Summe überwiesen.
Bitte denken Sie daran!
23
Erasmus – Nachrichten
NGZ, 15.7.2004
24
Dezember 2004
Die SchülerInnen der 6c
stellen das ABC dar.
NGZ, 15.7.2004
25
Erasmus – Nachrichten
OLUMPIA
am Erasmus - Gymnasium
NGZ, 21.7.2004
26
Dezember 2004
WZ, 17.7.2004
In „griechischen“ Gewändern traten die Schüler der Klassen 5 und 6 zum Sportfest an.
Spiele im Stil der Antike
Olympisches Feuer loderte gestern schon am Erasmus - Gymnasium
Grevenbroich (emi) „Ich grüße dich,
Erasmus!“: Im zweiten Anlauf konnte
gestern auf dem Sportplatz des
Gymnasiums die Spiele im Stil der
Antike eröffnet werden. Um Punkt 9
Uhr wurde das Olympische Feuer
entzündet, „Conquest of Paradise“
dröhnte aus den Boxen, und die Schüler
der Jahrgangsstufen 5 und 6
marschierten ein - und zwar in
„griechischen“ Gewändern.
Einen Monat lang hatte Sportlehrer
Jürgen Stein zusammen mit Helfern aus
den höheren Stufen das Spektakel
vorbereitet. „Hellas, Griechenland, ist in
diesem Jahr zufällig auch unser
Themenland“, erläuterte er. Die Sportler
traten in selbstentworfenen Kostümen
an, die Lehrer wurden von der
Grundschule Hückelhoven ausgestattet.
Bei den Disziplinen gab es einen Mix
aus Altertum und Neuzeit: Wettkämpfe
im „Wagenrennen“ waren ebenso zu
absolvieren wie solche im Diskusrollen,
Steinstoßen. Tauziehen oder Weitsprung
aus dem Stand mit Gewichten. Dabei
bestand der „Wagen“ beispielsweise aus
einer großen Matte, die von Trägern
durch einen Parcour geführt werden
musste. Der oben sitzende Schüler hatte
unter anderem die Aufgabe, einen
Medizinball in einen Basketballkorb zu
hieven – auf Zeit, versteht sich. „Es ist
alles sehr originell, und wir wären sehr
enttäuscht gewesen, wenn das Sportfest
nicht stattgefunden hätte“, spielte
Isabelle Wermke (12) aus der
Mannschaft „Delos“ auf die
wetterbedingte Absage des ersten
Termins an.
Derweil hörte man wie aus dem Nichts
Stimmen rufen: „Den Olymp bitte nicht
betreten“ - wahrscheinlich Götter, die
sich über die zu euphorischen Kinder
27
beschwerten. Der „Olymp“ war in
diesem Fall keine kultische Stätte,
sondern der sogenannte „Sozialberg“.
Hier mussten Mannschaften Teamgeist
beweisen und zusammenarbeiten.
Schwächeren wurde zuerst hinaufgeholfen, danach folgten die anderen.
Das Diskusrollten verlangte von den
Sportlern aus Samos, Sparta, Attika,
Kreta, Ithaka und Rhodo hingegen
höchste Konzentration. Und „Pankration“ war für die Stärkeren gedacht:
ein Zweikampf auf Balken, den nur der
Geschicktere und Kräftigere gewinnen
konnte. Der 2,2 Kilometer lange
Marathonlauf führte die Sportler
schließlich auch auf außerschulisches
Terrain.
Als Auszeichnung gab es am Ende
sowohl für die erfolgreichen Einzelsportler als auch für die Teams
Urkunden.
Erasmus – Nachrichten
Einzug der Sportler und Sportlerinnen
Herr Stein
- Oberhaupt des Olympischen Komitees
Wagenrennen
Hellanodiken und Zeuspriester
Herr Lönne - Profigrieche
Seilziehen
28
Dezember 2004
29
Erasmus – Nachrichten
Showtime
in der Aula des Erasmus-Gymnasiums
Vorschau
Am Freitag, dem 8. Oktober, öffnet sich in der
Aula des Erasmus - Gymnasiums der Vorhang und
anlässlich der zweiten Talentshow wird die Bühne für
Schüler mit besonderem Talent freigegeben.
„Die Schüler haben mehr drauf als nur Mathe und
Latein”, so Heike Schnitzler, die zusammen mit Uwe
Winter und in diesem Jahr auch mit Unterstützung
von Melanie Junker für die Organisation der Show
verantwortlich ist. „Viele unserer Schüler haben
nicht nur schulisch was auf dem Kasten, sondern
besitzen auch noch ganz individuelle Qualitäten.
Und diese können sie in der Talentshow - vor einem
hoffentlich sehr großen - Publikum zeigen”, so
Schnitzler weiter und erklärt, dass es sich häufig um
Talente handelt, die sonst bei Schulveranstaltungen schwer unterzubringen seien und auch
den Rahmen der AGs sprengen würden. „Daher
findet nun zum zweiten Mal die Talentshow an
unserer Schule statt”, so Winter.
Des Weiteren erklären die drei Lehrer, dass dem
Publikum am Freitag ein breites Spektrum geboten
wird. „Musikalisch wird von Balladen über Rap bis
hin zu Rockmusik alles zu hören sein“, verrät
Musiklehrer Uwe Winter. „Ansonsten wird Akrobatik,
Tanz, Einradfahren, Diabolospiel und natürlich
auch Theater zu sehen sein“, zählt Schnitzler einige
weitere Programmpunkte auf. Ebenfalls nicht
fehlen werden Beiträge, die nicht auf der Bühne
darzustellen sind, wie Zeichnungen, Gedichte und
eigens verfasste Songtexte. Diese Talentproben
werden im Foyer ausgestellt und können dort
bewundert werden.
Eine ganz besondere Person, die bei solch einer
Show natürlich auf gar keinen Fall fehlen darf, ist der
Moderator. Und wie soll es auch anders sein, - es
heißt schließlich nicht umsonst Talentshow -, gibt es
auch einen Schüler, der über das Talent des
Moderierens verfügt. „Stefan Göddertz aus der
Jahrgangsstufe 12 beweist sein Talent, indem er
durch das Programm führt und seine ebenfalls
talentierten Mitschüler anmoderiert", so Heike
Schnitzler begeistert. „Außerdem hat er bereits bei
d e r Vo r a r b e i t m i t g e h o l f e n u n d b e i m
vorausgegangenen Casting sozusagen als viertes
Jurymitglied ein kritisches Auge auf die Schüler
geworfen.”
Mit Begeisterung hat die Jury Unice Hackel und
Lisa van Brakel aus der Jahrgangsstufe 10 ins
Programm aufgenommen. „Schwarz und Weiß“
heißt ihr selbst verfasstes Theaterstück, das die
beiden vorführen werden. „Es handelt von zwei
Mädchen, einem schwarzen und einem weißen,
die in ihrem Elternhaus lernen, dass die jeweils
andere Seite schlecht ist“, so die farbige Schülerin
Unice. „Diese beiden Mädchen wollen jedoch
nicht weiter
mit den Vorurteilen leben und
beginnen daher zu rebellieren“, so Lisa weiter. Des
Weiteren erzählen die besten Freundinnen im
Gespräch mit dem ERFT-KURIER, dass ihr
Theaterstück als eine Botschaft zu verstehen ist.
Ein weiterer besonderer Programmpunkt wird der
Auftritt Christine Isensees zusammen mit zwei
Schülern sein. Als einzige Lehrerin wird sie mit auf
der Bühne stehen und ihre Gesangskünste unter
Beweis stellen. „Im Duett mit Sebastian Neuwahl
werde ich „Sorry seems to be the hardest word”
singen und am Klavier werden wir begleitet von
Christoph Krauss”, so Isensee.
„Die Talentshow beginnt um 19.30 Uhr in der Aula
des Gymnasiums und der Eintritt ist frei“, so die
Lehrer abschließend.
30
Dezember 2004
Rückschau
Vorhang auf allerdings für die Talente unserer
Schule hieß es mit Verspätung, da für die
zahlreich erschienenen Zuschauer erst noch
für Sitzmöglichkeiten gesorgt werden musste.
Die Stühle in der Aula reichten nämlich für die
vielen Eltern, Großeltern, Lehrer und Mitschüler
nicht aus.
Doch nach der geklärten Sitzfrage war die
Bühne frei für die ersten Talente des Abends.
Mit dem Song „Lemon Tree“ sorgten Christina
Brandschwede, Christine Belser und Ramona
Sommer aus der Jahrgangsstufe 10 mit
Begleitung von Sebastian Neuwahl am Klavier
dafür, dass das Eis gebrochen wurde.
Auch Thomas Gutjahr, der bereits von vielen
Schulveranstaltungen und auch von „Jugend
musiziert“ daran gewöhnt ist, auf der Bühne zu
stehen und nicht nur das Eis zu brechen,
sondern sein Publikum sogar dahin schmelzen
zu lassen, bewies bei der Talentshow sein
Können am Klavier. Doch dieses Mal stand er
nicht alleine im Rampenlicht, sondern wurde
von seinem jüngeren Bruder Michael an der E Gitarre unterstützt. Ebenfalls instrumentale
Musik war von Adam Torma zu hören. Der
Neuntklässler spielte auf seiner E-Geige
„Contredanza“ von Vanessa Mae. Musikalisch,
jedoch auf eine ganz andere Art, blieb es
Kommen Sie der
Wahrheit ruhig ein
bisschen näher.
Der neue Brockhaus in zehn Bänden.
7 360 Seiten, 150 000 Stichwörter,
14 000 Abbildungen, Grafiken und
Karten, 400 Tabellen, 200 Bildtafeln
und Bildkomplexe u. v. m.
450,– [D]; 463,–
[A]*; 780.– sFr.
www.brockhaus.de
* Dieser Preis wurde vom österreichischen Alleinauslieferer
als gesetzlicher Letztverkaufspreis für Österreich festgesetzt.
Die Bücherstube Eva Krause GmbH - Kölner Straße 23-25 - 41515
Grevenbroich - Telefon 02181/63774 - Internet: http://www.buecherstubekrause.de - E-Mail: [email protected] - Telefax 02181/62939
die sich den Namen „Laceration“ gegeben hatten,
aus wie die ganz großen, die man aus dem
Fernsehen kennt. Doch als Vorbild hatten sie diese
keineswegs gewählt, denn in ihren selbst
geschriebenen Texten wurden Stars wie Eko Fresh
und Eminem ins Lächerliche gezogen.
„Entstanden ist unser Beitrag bei Herrn Winter im
Musikunterricht“, so einer der Rapper aus der
sechsten Klasse. Johannes Waßmer, der vor zwei
auch, als Thea Günther und Irina Brüggen die
Bühne betraten. Die beiden Schülerinnen wollten
beweisen, dass gute Lieder nicht unbedingt in
Englisch präsentiert werden müssen, und sangen
daher deutsch, nämlich „Durch die Nacht“ von
Silbermond. Deutsch waren auch die Texte der
verschiedenen Rapper und Rapgruppen, die das
Publikum zu hören bekam. Durch ihr Aussehen und
ihre Bewegungen sahen die fünf kleinen Rapper,
31
Erasmus – Nachrichten
Musik stand bei der Talentshow zwar hoch im Kurs,
war allerdings nicht das einzige. Auch die
körperliche Anstrengung kam nicht zu kurz.
Akrobatisch wurde es, als der Großteil der Klasse 5b
zur Musik über Matten hüpfte, Räder schlug und
Menschenpyramiden baute. Ebenfalls toll
anzusehen waren die Mädels auf ihren Einrädern.
Slalom, Staffellauf und viele andere Figuren fuhren
sie mit Leichtigkeit auf nur einem Rad.
Ordentlich Bewegung kam auch mit den 8
Tänzerinnen der Jahrgangsstufen 10 bis 12 auf die
Bühne. Zur Musik von Missy Elliot warfen sie Arme
und Beine in die Luft und ließen ihre Hüften kreisen.
Aufmerksamkeit ganz besonderer Art forderten
Lisa van Brakel und Unice Hackel (10a). Mit ihrem
Theaterstück „Schwarz und Weiß“ gaben die
beiden dem Publikum eine Botschaft mit auf den
Weg. Überzeugend stellten sie ihre Rollen als
schwarzes und weißes Mädchen dar, die gegen
die Vorurteile ihrer Familien angehen.
Für die passenden Übergänge zwischen den
unterschiedlichen Auftritten sorgte Stefan
Göddertz (12), der mit Charme und Witz durch das
Programm führte. So stimmte er auch dieses Mal
zur Unterhaltung des Publikums wieder „Hoch auf
dem gelben Wagen“ an, als auf der Bühne
Umräumarbeiten liefen.
Auch Herr Jung, unser Direktor, bewies Talent, als
er zusammen mit Stefan die Endmoderation der
gelungenen Show übernahm und den
verantwortlichen Lehrern Frau Schnitzler, Frau
Junker und Herrn Winter dankte.
Jahren an unserer Schule Abitur gemacht hat oder
wie Frau Schnitzler im Vorfeld zu sagen pflegte, ein
Schüler der Jahrgangsstufe 15 ist, rappte, bis ihm
beinahe die Luft ausging.
Währenddessen stand André Bremer (10b) hinter
den Turntabels und bewies Fingerspitzengefühl im
Umgang mit den Plattentellern, was jahrelange
Übung braucht, wie Johannes dem Publikum zuvor
erklärt hatte.
Bei den Mädels kamen an diesem Abend die
Rockbands besonders gut an. Dies zeigte sich, als
die Schulband „Blue Movie Idols“ mit Tobias Brings,
Okan Kaplan, Tim Rütten und Andreas Rosellen
(12) in der Aula losrockte. Auch die Band „Act“, in
der jedoch nur Alexander Mindorf Schüler des
Erasmus ist, hatte bereits einige Fans im Publikum.
Caroline Küster (9d) sang Christina Aguileras
„Beautiful” und überzeugte das Publikum mit viel
Gefühl und einem gewaltigen Stimmvolumen. Ihre
Soulstimme ging - wie Frau Schnitzler bereits bei
den Proben feststellte - unter die Haut.
Christina Bierbaum
32
Dezember 2004
Podiumsdiskussion in der Aula des
Erasmus-Gymnasiums mit
Kandidaten für die
Kommunalwahlen 2004
Zu den Kommunalwahlen am 26.9.04 waren auch
die Grevenbroicher wieder aufgefordert ihre vier
Kreuze zu machen. Natürlich gab es wieder
Erstwähler, die in diesem Jahr ganz besonders durch
Wahlplakate angesprochen wurden. „Hip teens can
vote” oder „ab 16 - Du hast die Wahl”, so forderten
einige Parteien Grevenbroichs Erstwähler zu den
Wahlen auf und erhofften sich so sicherlich auch viele
Stimmen der Grevenbroicher Jugend. Doch wer sind
diese Leute überhaupt, die einen in den
vergangenen Monaten von den zahlreichen
Plakaten in der Stadt angelächelt haben? Was sagen
die Plakate aus? Wem davon soll ich meine Stimme
geben, wenn ich überhaupt an den Wahlen
teilnehme? Um diese und noch viele weitere Fragen
in den Köpfen der Grevenbroicher Erstwähler zu
beantworten, fand eine Woche vor den Wahlen in der
Aula des Erasmus-Gymnasiums eine Podiumsdiskussion für die Stufen zehn bis dreizehn statt. Die
Herren Prümm (CDU), Feuster (SPD), Bovermann (FBG),
Göckmann (UWG), Hermanns (FDP) und Bell
(Einzelbewerber), sechs der sieben Bürgermeisterkandidaten Grevenbroichs (Grünen-Kandidat
Kaiser war beruflich verhindert), kamen für gut zwei
andern weniger, was die lauten „Buh”-Rufe aus den
Schülerreihen belegen. Jedoch sorgte der
freiberufliche Moderator Michael Neubert
(ehemaliger Grevenbroicher) während der
gesamten Diskussion durch seine Moderation dafür,
dass die teilweise heftigen Wortgefechte der Politiker
nicht eskalierten und alles in einem angemessenen
Rahmen ablief.
Ein anscheinend immens wichtiges Thema in
diesem Wahlkampf war das Neurather Wellenfreibad
oder vielmehr die vielseitig erhoffte Wiedereröffnung.
Denn nicht nur die erste Frage aus dem
Schülerbereich befasste sich damit, nein, das
Wellenfreibad zog sich wie ein roter Faden durch den
weiteren Verlauf der Diskussion. „Wieso taucht
anderthalb Wochen vor den Wahlen plötzlich die
Diskussion über das Wellenfreibad wieder auf? Gibt es
dafür eine plausible Erklärung oder handelt es sich
einzig und alleine um Stimmenfängerei“, so der erste
Schülerbeitrag. Und auch Fragen wie „Was nützt mir
das Freibad in Neurath, wenn ich in Hemmerden
wohne“, und „Wie soll die Stadt so etwas überhaupt
finanzieren“, kurbelten die Diskussionen zwischen
Bürgermeisterkandidaten und Schülern ordentlich
an.
So erntete Thomas Bell starken Applaus von
Schülerseite, als er sich über so genannte
„Wochenendseminare“ vieler Politiker im Rathaus und
auch über den Wahlkampf mit teuren Autos der CDU
Stunden in die Schule, um sich den Schülern
vorzustellen, über die Wahlen zu informieren und –
ganz wichtig natürlich – von sich und ihren Vorhaben
als potenzielle Bürgermeister Grevenbroichs zu
überzeugen. Dies gelang dem einen mehr, dem
33
Erasmus – Nachrichten
Patricia Burda (16): „Ich werde auf jeden Fall zur
Wahl gehen, weil ich mitentscheiden möchte, was
hier in Grevenbroich passiert und so kann ich mich
auch hinterher nicht über die Ergebnisse
beschweren“, verrät sie ihre Einstellung und erzählt
außerdem, dass sie diese Entscheidung während der
Diskussion für sich getroffen habe. „Vorher war ich mir
noch nicht sicher, ob ich gehen soll und wen ich dann
wähle, aber das ist mir eben klar geworden.“
und der SPD ausließ. Auch bekam er Zustimmung, als
er von Sparmaßnahmen und der Förderung von
Jugendlichen in der Schulpolitik sprach. Axel Prümm
jedoch machte sich unter den Schülern an diesem
Vormittag einige
Feinde, als er
Unterstellungen
gegenüber Bell
äußerte und vor
allem seine
Siegessicherheit
stieß bei einigen
Schülern auf
Ablehnung. „50 + x,
so werden die Wahlen am Sonntag für mich
ausgehen, da bin ich mir ganz sicher“, so Prümm.
Was ihn bei den einen unbeliebt machte, fanden
andere Schüler gerade so klasse. „Ganz klar, einzig
und alleine Herr Prümm hat während der gesamten
Diskussion etwas ausgesagt und sein Motto `Net kalle,
donn` sicher rübergebracht“, so Schülermeldungen
dazu.
Was die Wahlen nun letztlich gebracht haben, wird
sicher inzwischen jedem Schüler klar geworden sein.
Eins haben die sechs Bürgermeisterkandidaten
jedoch mit 100-prozentiger Sicherheit gemeinsam
am „Erasmus“ geschafft. Zahlreiche Schüler haben
während der Diskussion für sich entschieden, zur
Wahl zu gehen. So auch diese Schüler:
Simon Weyrauch (16):
„Eigentlich hatte ich beschlossen nicht zur Wahl zu
gehen, aber das tue ich jetzt doch. Und das tue ich,
damit die Partei, die mir absolut nicht zusagt, eine
Stimme weniger bekommt, nämlich meine.“
Kate Kloke(17):
Für mich stand von vornherein fest, dass ich wählen
gehe. Es gibt so viele Jugendliche, die sich nur über
die Politik beschweren, weil nichts für sie getan wird,
aber dann doch zu faul sind, ihr Stimmrecht
auszuüben“, ist sie empört. „Und so bin ich auf keinen
Fall. Ich habe das Recht mit zu entscheiden und das
werde ich auch nutzen.“
Christina Bierbaum
Bürgermeisterbewerber in der Schule
GREVENBROICH (reis) Nach
ungefähr einer Schulstunde kamen
endlich die Fragen. Vorher hatten die
Schüler der Jahrgangsstufen zehn,
elf, zwölf und dreizehn, am
kommenden Sonntag potentielle
Wähler, aufmerksam und geduldig
den Ausführungen der
Bürgermeisterkandidaten gelauscht,
die sich in der Aula des ErasmusGymnasiums vorstellten. GrünenKandidatin Roswitha Kaiser war
verhindert. „Das Wellenbad ist doch
ein alter Hut, den man kurz vor dem
Wahlkampf zum Stimmenfang
wieder rausholt“, warf Schüler
Simon Laurich den Kandidaten nach
deren Vorstellung vor, fragte nach
der Jugendarbeit im GoT und der
Stadtranderholung die „zugemacht“
wurde. Die Moderation übernahm
mit Michael Neubert, dem
ehemaligen Kinderbürgermeister,
ein „alter Hase“, der ohne allzu
großen Respekt zum Mikro griff.
Thomas Bovermann, Kandidat der
Reserveliste Freie Bürger, legte
seinen Schwerpunkt auf den Erhalt
des Wellenbades. Edmund Feuster
(SPD) - der sich den Schülern als
„Eddi“ vorstellte, der schon zu
Z e i t e n Wi l l y B r a n d t s s e i n e
Begeisterung für die Politik erlangte
- erklärte, das Amt des
34
NGZ, 21.9.2004
Bürgermeisters wäre die „Krönung“
seiner kommunalpolitischen
Laufbahn. 1980 trat Manfred
Hermanns in die FDP ein, die so
Hermanns, gegen die Entmündigung
der Bürger eintritt. Axel Prümm kam
als Spätberufener zur CDU. Als
Journalist habe er sich eine
Parteizugehörigkeit nicht vorstellen
können. Heute ist der Jurist
Redaktionsdirektor in Düsseldorf,
will seine Kontakte für die Stadt
Grevenbroich nutzen. Thomas Bell
erhielt als Einzelbewerber den
meisten Applaus der Schüler, der
sich auch fortsetzte, als der
Verwaltungsangestellte auf Grund
Dezember 2004
seiner provokanten „James Bond“Wahlplakate in die Kritik von
Hermanns und Prümm geriet. „Geht
wählen“, rief Rolf Göckmann von
der UWG auf. Die WellenbadInvestor-Idee sei keine Masche,
versicherte Prümm, der die Kritik an
der „eigenen Farbe“, die das Thema
i n d e n v e rg a n g e n e n J a h r e n
nachlässig behandelt habe, nicht
überstrapazieren wollte. Er sei
geschockt von der „Brache“
gewesen, die so nicht liegen bleiben
dürfe. Ohne privaten Investor laufe
aber nichts.
„Die Stadt hat kein Geld,
Kürzungen in der Jugendarbeit
werden nicht leichtfertig gemacht“,
versicherte Prümm. Mutig schlug
Thomas Bell Alternativen vor, um
die Finanznot in der Jugendarbeit zu
verringern, „als Bürgermeister einer
bankrotten Stadt“ würde er „auf
C h a u ff e u r u n d D i e n s t w a g e n
verzichten.“
Einen politischen Schlagabtausch
konnten die Schüler live erleben.
Theo Hoer habe lange nach einem
Investor für das Wellenbad gesucht,
den Prümm acht Tage vor der Wahl
aus dem Hut zaubert“, wunderte sich
F e u s t e r. „ I c h k o m m e a u s
Hemmerden, was hab ich mit dein
Wellenbad zu tun“, fragte ein
Das Sommerkonzert
- auch dieses Mal ein
voller Erfolg
35
Schüler. Thomas Bovermann brachte
die Vision Deep Blue ins Spiel, die
2000 Arbeitsplätze schaffen könne.
Der Erhalt des Museums und des
GoT stehe auf dem Plan seiner Partei.
„Die evangelische Kirche musste
einen Jugendleiter entlassen“, lautete
ein Vorwurf von Sebastian Neuwahl.
„Stimmt es, dass ein Teil der
Sportfläche hinter unserer Schule als
Parkfläche verkauft werden soll?“,
fragte Tim Rütten, dem kein
Kandidat eine definitive Antwort
geben konnte.
Erasmus – Nachrichten
Jia mas, stin ijieia sas!
Gute Laune
beim Griechischen Abend
36
Dezember 2004
Nein, Venustransit!
Venus transit?
Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun
Planeten: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn,
Uranus, Neptun, Pluto. Das sind die Planeten
unseres Sonnensystems von innen nach außen.
Alle Planeten bewegen sich auf Ellipsen, in einem
Brennpunkt steht die Sonne. Die Ellipsen können mit
Ausnahme der Plutobahn näherungsweise als
Kreise angesehen werden; die Bahnen sind
gegenüber der Erdbahnebene, der Ekliptik,
war die Venus vor der Sonne nicht mehr sichtbar. So
genannte Venustransits sind seltene Ereignisse; sie
sind nach Zeitintervallen von 121,5 Jahren und
dann nach weiteren 8 Jahren zu beobachten.
Diese Zahlen ergeben sich aus der räumlichen
Geometrie von Venus- und Erdbahn. Der nächste
Venustransit wird am 6./7. Juni 2012 stattfinden,
jedoch von Europa aus nicht sichtbar sein; danach
müsste man wieder 121 Jahre warten.
Die Venusscheibe deckt etwa 3% der
Sonnenscheibe ab. Sie ist also als kleiner
schwarzer Punkt auf der Sonnenscheibe zu
sehen. Nun darf man nicht direkt in die Sonne
schauen (dies führt zu irreversiblen
Augenschäden bis zur Erblindung!); deswegen
hat der Förderverein unserer Schule zwei so
genannte Solarscope gekauft. Bei diesen
Geräten wird das Bild der Sonne durch ein
kleines Fernrohr scharf auf einen Spiegel
abgebildet, der das Bild dann auf einen
Beobachtungsschirm projiziert. Es sind also so
gefahrlose Beobachtungen der Sonne
möglich. Da wir am 8. Juni sehr gutes Wetter
hatten, wurden die beiden Geräte auf dem
Schulhof aufgestellt. Alle, Schüler wie Lehrer,
konnten live einen Blick auf die vor der Sonne
vorbeiziehende Venus werfen, ein Bild, das wir mit
Sicherheit vom Schulgelände aus nicht noch
einmal sehen werden.
An dieser Stelle möchte die Fachgruppe Physik
dem Förderverein ihren Dank für die tatkräftige
Unterstützung, insbesondere für die Anschaffung
der beiden Solarscope, aussprechen. Leider
gehört Physik zu den “teuren” Fächern; es zeichnet
sich mittlerweile ein erheblicher Anschaffungsbedarf ab, da viele der benutzten Geräte ein Alter
von 30 bis 40 Jahren erreicht haben, sodass
Ausfälle programmiert sind und Reparaturen
schwierig werden.
unterschiedlich geneigt. Merkur und Venus werden
als innere Planeten bezeichnet. Nur bei diesen
kann es in der Draufsicht auf das Planetensystem
vorkommen, dass der innere Planet mit Erde und
Sonne auf einer Geraden zwischen Erde und
Sonne steht. Zu berücksichtigen ist dabei die
unterschiedliche Bahnneigung; daher wird in den
meisten dieser Fälle der innere Planet oberhalb
oder unterhalb der Verbindungsgeraden Erde –
Sonne stehen. Der innere Planet wird dann nicht vor
der Sonne sichtbar, sondern zieht oberhalb oder
unterhalb der Sonne an dieser vorbei. Die
Merkurbahn ist um 7,004°, die Venusbahn um
3,394° gegen die Ekliptik geneigt. Am 8. Juni war
die Situation gegeben, dass Venus vor der Sonne
entlang zog. Um 7.19 MESZ schob sich das dunkle
Venusscheibchen vor die Sonne, um 13.23 MESZ
Manfred Kirchhoff
37
Erasmus – Nachrichten
Go1denes Abitur
(1954 -2004)
Erster telefonischer Anruf zum Goldenen Abitur.
Was? Fünfzig Jahre mit Abitur auf dem Buckel?
Kaum zu glauben. Aber die amtliche offizielle
Einladung folgt. Keine Zweifel mehr möglich. Also
nichts wie hin! Erstes Wiedersehenstreffen am
Vortag mit gemeinsamem Mittagessen in der
„Alten Schmiede“. Alte was? Und wo? - Gab' s vor
fünfzig Jahren jedenfalls noch nicht. Trotzdem:
hineinspaziert. Wer mag gekommen sein? Wir
waren beim Abi damals genau ein Dutzend von
ursprünglich etwa einem Schock. Zirka vier Dutzend
ehemaliger Mitschüler waren während der
Schulzeit auf der Strecke geblieben und durften
sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ohne
bescheinigte Hochschulreife durchs Leben
schlagen. Drinnen: „Ein Fähnlein der fünf
Aufrechten“. Männerriege. Mit Verlaub: lauter „alte
Säcke“. Wer soll das denn sein? Who is who? Gar
nicht so einfach! Einen erkenne ich sofort.
Volltreffer! Und die anderen? Total verfremdet.
Offensichtlich geprägt und gezeichnet durch ein
langes Leben. Goethes Faust sagte zwar schon:
„Name ist Schall und Rauch“, aber Wissen ist
Macht, und bereits Schiller stellte die aktuelle
brennende Frage: „Wer zählt die Völker, nennt die
Namen, die gastlich hier zusammenkamen?“
Der von mir spontan erkannte Erste im Alphabet
gab Hilfestellung. Er konnte auswendig noch die
komplette Namensliste aus einer der Anfangsklassen aufsagen. Aber hilfreich war das nicht, eher
noch verwirrender. Schließlich kamen die richtigen
Namen mit erheblicher verbaler Hilfestellung und
optischer Kontrolluntersuchung zur Sprache und
wieder ins Bewusstsein. Donnerwetter, das hatte ich
mir einfacher vorgestellt! Von den beiden
Abiturientinnen unserer Jahrgangsstufe stieß eine
kurz nach mir in unsere Herrenrunde und erkannte
alle auf Anhieb, wenn auch einen nur im
Ausschlussverfahren. - Wahnsinn! Aber vielleicht ist
so was ja weibliche Intuition. Außerdem baute sie
das beste Abitur unserer Jahrgangsstufe.
Beim Mittagessen des Fähnleins der mittlerweile
sieben „Aufrechten“ kamen die ersten gemeinsamen Erinnerungen an vergangene Zeiten,
ehemalige Lehrer und unvergessene Ereignisse
aus der Schulzeit zur Sprache. Dazu machten alte
Fotos die Runde, und es gab Informationen über
einige Lebensläufe, familiäre Verhältnisse und
einstige berufliche und private Besonderheiten.
Und es gab natürlich auch Auskünfte über
gesundheitliche Erfahrungen und Befindlichkeiten,
die last but not least auch die Ursache für den
Ernst Rehse, Peter Nagel, Dr. Josef Schmitz, Renate
Kremer (geb. Julius), Elisabeth Baumanns , HansGeorg Braß
erschwerten Wiedererkennungsprozess gebildet
hatten. Jedenfalls konnten wir mit Freude
feststellen, dass alle zwölf Abiturienten noch am
Leben sind. Einer war durch Terminnot und
Verplanung der folgenden Tage zwar lediglich zum
gemeinsamen Wiedersehen beim Mittagessen
erschienen, aber wir haben uns gefreut, dass er
38
Dezember 2004
Bericht,
Reflexionen
und Übermittlung von Wünschen
trotzdem für diesen kurzen Zeitraum angereist war,
während vier Ehemalige aus unterschiedlichen
Gründen gar nicht gekommen sind. Am zweiten
Tag kam unsere zweite Mitschülerin dazu, sodass
wir schließlich mit acht von ursprünglich zwölf
Abiturienten an diesem Ehemaligentreffen zum
Goldenen Abitur teilgenommen haben.
Die für mich anfangs etwas befremdliche
Atmosphäre bei der Begrüßung und vor dem
Mittagessen wurde von Satz zu Satz lockerer und
verbindlicher. Es kam mir so vor, als ob sich in all
den Jahren Berührungsängste gebildet hätten, die
aber schnell verflogen, als z. B. der einstige Leiter
des Morddezernates Köln/Bonn mit sehr
gedämpfter Stimme seinen beruflichen
Werdegang schilderte und seine Begegnung mit
der Queen sowie hochrangigen Politikern
erläuterte und einer (wer wohl?) lauthals
dazwischenrief: „Du kannst ruhig laut sprechen, wir
werden hier nicht abgehört!“
Der Nachmittag und die beiden folgenden
Vormittage waren urlaubsmäßig ausgefüllt mit
erholsamen Spaziergängen, Besichtigungen,
Führungen und gemeinsamen Unternehmungen
zur Stärkung von Leib und Seele, aber auch zur
Unterhaltung und Diskussion über Gott und die Welt
und über die Rolle, die wir dabei spielen. Treffpunkt
war jeweils das Nikolauskloster, das den
Ausgangspunkt für unser Wellnessprogramm
bildete unter dem Motto: "Lerne deine Heimat
kennen!" Dort erklärte uns Pater Andreas die
gesellschaftliche Bedeutung und wirtschaftliche
Situation sowie den Kampf von Kloster und
Klosterschule ums „nackte“ Überleben. Die Lage
wurde symbolisch verdeutlicht am Beispiel der
Gruft unter der Klosterkirche, wo die Verblichenen
der fürstlichen Familie neben der unterirdischen
Fußbodenheizung ihre ewige Ruhestätte in
Wannen haben, während die Mönche außerhalb
der Kirche unter dem grünen Rasen, also draußen
in der Kälte auf die Auferstehung der Toten harren
müssen. Vom Nikolauskloster aus ließen wir uns
durch die Führung und Leitung eines in der Region
gebliebenen Klassenkameraden in das Gebiet
rund um das Dycker Weinhaus einführen,
einschließlich Kastanienallee und ihrer fürstlichen
Geschichte, z.B. als gefährliche, weil oft stürmische
Hochzeitspassage für lange Brautschleppen und
Schleier. Wir besuchten natürlich Schloss Dyck (wo
sich Adenauer in den 50er Jahren noch zum Ritter
schlagen ließ) sowie die Gartenlust Schloss Dyck
und wanderten durch Park und Gärten (ein Bereich,
der sich auch für die Klassen 5 - 13 als grünes
Klassenzimmer anbietet und empfiehlt).
Außerdem fuhren wir in das idyllische Gebiet rund
um das Musterdor f Glehn-Liedberg mit
„verwunschenem Schloss“ auf dem Schlosshaag,
ferner mit dem so genannten Mühlen- (Wehr-) Turm
mit dem Stollen nebst Pfadfindergrab im nahen
Wäldchen. Last but not least besuchten wir auch
noch das markante Haus Fürth mit seiner
besonderen Fachwerkstruktur. Dank dieser
souveränen Führungen konnten wir das
Rahmenprogramm als Wellness–Urlaub in vollen
Zügen genießen, zumal der Wettergott uns gnädig
war und unser Führer ganz locker auf unsere
individuellen Bedürfnisse einging, sodass niemand
rufen musste: „Ich will hier raus!“ Wir werden ihn zum
nächsten Cicerone-Casting nominieren.
Den festlichen Höhepunkt bildete natürlich der
offizielle Teil der Einladung zum Abitur 2004 mit
einleitendem ökumenischem Gottesdienst in der
evangelischen Christuskirche, der erfreulicherweise von Abiturientinnen und Eltern mitgestaltet
wurde. Nach einem Spaziergang von der Kirche
zur Schule mit anregenden und informativen
Gesprächen wurden wir im Foyer des ErasmusGymnasiums zu einem Sektempfang geladen,
bevor wir in der Aula an der feierlichen
Verabschiedung der Abiturientinnen und
Abiturienten teilnehmen durften. Am eindrucksvollsten war dabei für mich der offensichtlich
persönliche Umgang miteinander und das
herzliche Verhältnis zwischen den Lehrern und den
Schülern, die bei aller Freude über ihr Abitur ihren
Dank an Eltern, Lehrer, Hausmeister und
39
Erasmus – Nachrichten
Sekretärinnen nicht vergaßen. Die mit viel Applaus
bedachte feierliche Aushändigung der Abiturzeugnisse endete mit dem Lied der scheidenden
Abiturienten, woran sich ein opulentes abendliches Büfett „vom Feinsten“ anschloss, an dem als
„harter Kern“ noch einer der Goldabiturienten
teilnahm, der sich dabei nicht nur lukullisch
gestärkt, sondern auch noch recht gut unterhalten
und amüsiert hat.
Am folgenden Nachmittag gab es im ErasmusGymnasium für die Goldabiturienten noch einen
ganz speziellen Sektempfang im kleinen Kreis mit
dem Schulleiter, Herrn Jung und mit dem
Vo r s i t z e n d e n d e s F ö r d e r v e r e i n s, H e r r n
Dr. Hildebrandt nebst seiner Stellvertreterin, Frau
Driessen. Die Goldabiturienten konnten dabei
Einsicht nehmen in ominöse alte Zeugnislisten und
in das damalige amtlich geführte Abiturzeugnisbuch. Angeregt durch das Ambiente des
Direktorzimmers schwelgten sie in Erinnerungen
und erzählten vom Unterricht während des Zweiten
Weltkrieges im Luftschutzkeller und von dem
strengen Lateinunterricht der Nachkriegszeit,
dessen Grammatikregeln, - z. B. über das Geschlecht der lateinischen Nomina (Substantiva) - ,
noch heute auf Abruf bereitstehen, was spontan im
Duett „wie aus der Pistole geschossen“
deklamatorisch bewiesen wurde. Bei einer Führung
durch das Schulgebäude konnten sie sich von der
mit Unterstützung des Fördervereins technisch
ausgezeichneten Ausstattung der Aula und des
Chemieraumes sowie des Computerraumes
überzeugen. Auf dem Flur bewunderten sie die
durch Ehemalige noch ergänzungsfähige
nostalgische Foto-Dokumentation der Schulklassen und Abi-Jahrgänge ab 1946/47, bevor sie
schließlich, mit dem Hinweis auf künftige
Ehemaligentreffen (jeweils samstags vor
"Ausbruch" der Sommerferien) und auf die
Primeurabende (jeweils im Herbst), beschenkt mit
dem Schulprogramm und der aktuellen Ausgabe
der Erasmus-Nachrichten und versehen mit den
besten Wünschen der Schulleitung und des
Fördervereins nach fünfzig Jahren erneut „ins
feindliche Leben“ entlassen wurden.
Ich glaube, dass ich im Namen aller
Goldabiturienten sagen kann, dass die Einladung
durch den Schulleiter des Erasmus-Gymnasiums
uns wesentliche Eindrücke und Perspektiven des
heutigen Schullebens an unserer Nachfolgeschule
vermittelt hat und dass wir alle ein herzliches
Dankeschön sagen, besonders für den geglückten
Anstoß zum goldenen Ehemaligentreffen.
Der besinnliche Abschied und Abschluss unserer
Wiedersehensfeier zum fünfzigsten Abitur fand bei
mediterranen Temperaturen im Biergarten der
Gaststätte Portz auf dem Grevenbroicher
Marktplatz im Schatten der katholischen Pfarrkirche
statt. Hier gedachten wir unter anderem noch einer
unserer unbewältigten Schandtaten aus dem
Schülerleben und überlegten, ob wir uns in einem
oder zwei oder erst in fünf Jahren wiedertreffen
sollten, bevor wir uns verabschiedeten, um,
bereichert durch die Veranstaltungen des
Erasmus-Gymnasiums, durch den Austausch
persönlicher Lebenserfahrungen und erholsam
aufgelockert und gestärkt oder sogar moralisch
aufgerüstet durch das individuell geprägte
Rahmenprogramm in unser privates Umfeld
zurückzukehren und dort das Rentner-- und
Pensionärsleben aktiv und verantwortungsvoll,
aber doch nach den Regeln des „Kölschen
Grundgesetzes“ („Et kütt, wie et kütt“...) zu
genießen.
Der 50jährigen Abiturientia 2004 / 2054 rufen wir
zum Abschied zu:
Positiv denken, kritisch engagiert handeln, offen
bleiben für alle Fragen und Probleme des
gesellschaftlichen,
kulturellen und politischen
Lebens, weiterlernen bis zum „Abwinken“, im
Netzwerk nach allen Seiten verbunden bleiben in
Freiheit und Verantwortung vor Gott und den
Menschen nach individuell geprüften Maßstäben
von Ethik, Recht und Gerechtigkeit, allerdings
geprägt durch Gnade und Barmherzigkeit. So
könnt ihr getrost mit Besonnenheit und Gelassenheit eurem Goldenen Abitur Anno MMLIV
entgegenleben. Unsere guten Wünsche sollen
euch dabei begleiten. Viel Glück!
Ernst Rehse
40
Dezember 2004
41
Erasmus – Nachrichten
Abitur 2004
Barbara Belser
Claudia Billeb
Juliane Bizer
Marvin-Alexander Brandt
Michael Brüggen
Marcel-Jean Dechène
Iris Deichgräber
Katja Dern
Michael Dubbel
Nina Eßers
Judith Feldmann
Michael Felger
Antje Freitag
Annika Fröhlich
Caroline Gansewendt
Nina Celia Görges
Fabian Haase
Robin Hagen
Julia Hamacher
Henrik Harms
Corinna Henrich
Jennifer Herzog
Florian Hubert Heutz
Catrin Hoffmann
Sonja Hoppe
Anton Ippendorf
Moritz Johannes Job
Behiye-Umay Kaplan
Verena Kaufmann
Jennifer Kipp
Sonja Kirschbaum
Miriam Kleinz
Melanie Kloke
Hans-Martin Kroll
Christoph Krüppel
Carina Lucas
Michael Mohr
Anna Katharina Mrozyk
Christian Neugebauer
Sarah Nicklas
Fabienne Oberbach
Anne Obholzer
42
Nadja Odenthal
Marie-Jeannette Oehmen
Jana Piel
Karin Maria Pietzka
Iris Angela Preuß
Andrea Puff
Dominik Quadt
Sabine Romanski
David Sagolla
Marile Schöngen
Herbert Schulte
Rebecca Schwäbe
Judith Steger
Marcus Michael Stünkel
Kokularuban
Thalayasingam
Jennifer Wagenknecht
Stefanie Weuthen
Sarah Wittke
Marion Wolf
Yves Said Worrings
Dezember 2004
Niels Lorenz, Jahrgangsstufenleiter
Abiturjahrgang 2004
Auszug aus der Ansprache anlässlich
der feierlichen Entlassung der
Abiturientia 2004
nach: Eugen Roth, Mensch und Zeit
Wer
kann
So, wie wir selbst von den entfernten
Vorahnen Fluch und Segen ernten,
im Maß, wie diese einst das Feld
der Zeit bald gut, bald schlecht bestellt
durch die Jahrtausende hindurch,
so müssen wir auch Furch´ um Furch´
der Jahre, der vermeintlich schnellen
und doch so dauernden, bestellen.
Nur wenn wir, statt für uns zu raffen,
gemeinsam echte Werte schaffen,
verwandeln wir die flüchtige Zeit
in eine irdische Ewigkeit,
der ganzen Menschheit zum Gewinn.
Dass diesen hohen Lebenssinn
man sich für alle Zeit bewahre,
das wünsch' ich euch für eure Jahre.
Will
kommen
zu den Tagen der Offenen Tür der Hochschule Niederrhein
am 1. Februar 2005 in Krefeld und
am 2. Februar 2005 in Mönchengladbach
jeweils 9.00 bis 14.00 Uhr.
Nähere Informationen unter Tel. 02151 - 822622 und demnächst
im Internet unter www.hs-niederrhein.de
43
Erasmus – Nachrichten
Unsere neuen Sextaner
44
Dezember 2004
Sexta A
Sexta C
Laureen Isabell Berg
Stefan Kito Bomsdorf
Moritz Braun
Jannik Bujupaj
Annabelle Beatrice Dehms
Jannik Fechner
Kai-Wolfgang Hintzen
Anna Gisela Hinzen
Dominik Hoffmann
Sonja Sarah Christina Hoffmann
Jan Ralf Hübner
Andre Huthmacher
Nathalie Lea Jansen
Nadine Julia Jordans
Lukas Kivilip
Felix Carlo Köhler
Marc Anton Kutter
Maike Lange
Florian Lennartz
Mohammed Mazigh
Sarah Post
Robert Clint Horst Reichstein
Julian Richter
Tatjana Samardzija
Farah Schnitzler
Matthias Stemick
Larissa Serap Uzunhan
Alice Theophanu von Nesselrode
Kenan Muris Walther
Marvin Timo Walther
Marina Wasel
Sexta B
Sarah Maria Bembenek
Franziska Brandmann
Hannah Alina Breidenbach
Gian-Daniel Brück
Lisa-Maria Budinger
Ada Celik
Alexandra Charalampidou
Benjamin Destpak
Yevgeniy Dikhtyar
Christian Dohr
Schabnam Palwascha Dost
Tobias Ellinger
Lukas Hilmar Walter Fehst
Lennart Friederichs
Yannic Gingter
Lennart Johannes Heppner
Simon Höfges
Fee Schirin Hoppe
Carmen Huth
David Kivilip
Jasmin Saskia Krahn
Jorris Samuel Kuhn
Nadine Maaßen
Vanessa Maubach
Michelle Mazur
Sven Mörsel
Christina Roesberg
Larissa Schüpstuhl
Emre Turan
Maria Urlacher
Alexander Weinberg
Marcel Zoels
Sexta D
45
Fabian Felix Sebastian Cremer
Simone Marianne Curaj
Stefanie Giesler
Alexandra Hirschfeldt
Alexander Hoffmann
Karlin Hossner
Florian Kemmerling
Monika Klümper
Muzaffer Köken
Markus Krings
Saskia Kuzella
Gina Maak
Julia Marschner
Lena Maser
Charline Molz
Niclas Müller
Lorena Nieto Robledo
Sarah Peiffer
Alexander Fred Poschinski
Nina Schiwy
Laura Schleicher
Stefan Schmitz
Benedikt Nikolas Schubert
Kevin-Marius Schwieren
Lennart Alexander Stahlberg
Tom Stenz
Anna Sophia Sterken
Frederic Tillemans
Cedric Toups
Nils Wackerbeck
Jan-Lukas Wolber
Kevin Stefan Batz
Hannah Döhler
Judith Feldewerth
Julia Fücker
Nicole Rebekka Funken
Tobias Alexander Goebels
Philip Horst Haas
Judith Hambüchen
Natascha Hasenbein
Christiane Lilla-Luise Hell
Franziska Mira Hoesslin
Gawain Finn Hoffmann
Ahmet Ibili
Sarah Jericho
Roxana Kiewardt
Julia Knapp
Laura Eva-Maria Koch
Lena Kremer
Kevin Simon Krey
Alice Brigitta Lennartz
Maura Leusder
Johanna Neumann
Rita-Raja Noto
Lisa Franziska Pelzer
Patricia Pienski
Carrie Alexandra Steins
Lisa Tittel
Mehmet Tutuk
Nora Christine Vreden
Kim Alina Weingarten
Julia Elisabeth Weitz
Jeremy Lauren West
Erasmus – Nachrichten
Ein langjähriger Wunsch geht in Erfüllung:
Hunter Valley Grammar School - Partnerschule in
New South Wales, Australien
Die Flugroute liest sich wie die Reise in einem
Märchen: Deutschland - Polen - Weißrussland Russland - Kasachstan - China - Hongkong Philippinen - Indonesien - Flug über den Äquator Northern Territory - Queensland - New South Wales.
Am 21. August 2004 brach eine Gruppe von acht
Schülerinnen und sieben Schülern der 9. Klassen in
Begleitung von Herrn Cwik und Herrn Kingerske auf,
eine Distanz von fast 20.000 km zu überbrücken,
um den Grundstein zu der Partnerschaft mit der
Hunter Valley Grammar School in Maitland, New
South Wales, zu legen.
Seit Jahren hatte das Erasmus-Gymnasium sich
um eine Partnerschule im englischsprachigen
Ausland bemüht. Die Enttäuschung über den
ausbleibenden Erfolg war ungeheuer groß. So
erschien ein Fax, das eines Tages von einem
ehemaligen Schüler unserer Schule eintraf, wie ein
Geschenk des Himmels. Martin Schläger, der im
er freut wir über diese Möglichkeit einer
Partnerschaft waren. Natürlich wurden sofort
Überlegungen zur Verwirklichung der Idee
angestellt. Nach der Einigung mit den
australischen Partnern auf eine Gruppenstärke von
15 Schülern entschieden wir uns dafür, unter den
Bewerbern das Los entscheiden zu lassen. Dabei
waren alle 9. Klassen entsprechend ihrer Frequenz
anteilmäßig zu berücksichtigen; zudem sollte die
Zahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler
in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Die
Note im Fach Englisch spielte keine Rolle, da die
praktische Anwendung gerade schwächeren
Schülern die Möglichkeit bietet, ihre Kenntnisse zu
verbessern. Ausschlaggebend für die Teilnahme
am Losverfahren waren jedoch die Aussagen der
Klassenlehrerin bzw. des Klassenlehrers über das
Verhalten der Schüler, galt es doch, das Erasmus-Gymnasium angemessen zu repräsentieren. In
nachmittäglichen Treffen wurden die
Teilnehmer auf die Anforderungen der Reise,
Besonderheiten des Gastlandes sowie das
Leben in den Gastfamilien und in der
Gastschule vorbereitet. Weitere abendliche
Tr e f f e n b e z o g e n d i e E l t e r n i n d i e
Vorbereitungen mit ein.
Nach einer mehr als einjährigen
Vorbereitung war der ersehnte Augenblick
endlich da - am 21. August um 14.00 Uhr
erhob sich am Frankfurter Flughafen ein Jet
mit 17 Erasmianern an Bord in die Lüfte.
Neben der natürlichen Anspannung, die
solch eine Reise begleitet, blieb aber auch
die Frage offen, ob bei der Organisation des
Unternehmens nicht Entscheidendes
übersehen worden war; immerhin war es die
Jungfernfahrt. Um es gleich vorwegzunehmen: Es
stellte sich heraus, dass die Organisation keine
Schwachpunkte zeigte. Das erste Etappenziel
lautete Hongkong, wo ein Zwischenstopp von zwölf
Stunden eingeplant war, um einen mehr als
Honkong
Jahre 1966 am damaligen Kreisgymnasium sein
Abitur machte, lebt in Australien und ist Lehrer an
der Hunter Valley Grammar School. In seinem Fax
teilte er uns mit, er suche eine Partnerschule in
Deutschland und habe an seine ehemalige
Schule gedacht. Es erübrigt sich anzumerken, wie
46
Dezember 2004
zwanzigstündigen Flug ohne Unterbrechung zu
vermeiden. Als die Gruppe voller Erwartung das
klimatisierte Flughafengebäude in Hongkong
verließ, schlug der Klimaschock unerbittlich zu:
über 30 Grad, 100–prozentige Luftfeuchtigkeit und
ein lauwarmer Regen, denn der Taifun hatte
begonnen. Nachdem die Brillenträger ihre
Sehhilfen wieder gebrauchsfähig gemacht hatten,
konnte die Stadtrundfahrt beginnen. Die Tsing – Ma
– Brücke, die Fahrt auf den Peak, die
beeindruckende Waterfront, das pulsierende
Bustransfer von Sydney nach Maitland. Da standen
wir nun auf australischem Boden, im Winter – bei 23
Grad! Die erste Überraschung auf der südlichen
Erdhalbkugel. Bei der Durchquerung von Sydney
war uns ein kurzer Blick auf die Oper sowie die
Harbour Bridge vergönnt. Schon bald bemerkten
die Schüler, dass die Landschaft, die an den
Busfenstern vorbeizog, gar nicht in unsere
Vorstellung einer Winterlandschaft passte, zumal
die Eukalyptusbäume eine volle Belaubung
zeigten. Überwältigt von den ersten Eindrücken war
die Gruppe doch froh, nun endlich – unter
den staunenden Blicken der australischen
Schüler (The Germans!) in der Hunter Valley
Grammar School angekommen zu sein.
Duschen, Zähne putzen, Schlaf! Denkste! Wir
hatten fünfzehn Minuten Zeit, uns unsere
Erasmus-Shirts anzuziehen und dann ging es
zur Assembly, danach BBQ mit anschließen–
der Teilnahme am Unterricht bis 15.00 Uhr. Der
sehr formale Ablauf der Assembly vermittelte
den Erasmianern schon einen Vor–
geschmack auf die Unterschiede zwischen
unserem und dem australischen Schulleben.
Auffallend war von der ersten Minute an die
Weitläufigkeit des Schulareals; überall stehen
ebenerdige Unterrichtsgebäude, getrennt
durch Grünanlagen mit angegliederten
ausgedehnten Sportanlagen. Etwas höher
gebaute Gebäude beherbergen die Verwaltung
oder diverse Werkstätten, denn in Hunter Valley
werden auch viele praktische Fähigkeiten und
Fertigkeiten vermittelt. Hunter Valley Grammar
School, eine der führenden Privatschulen in New
South Wales, wurde 1990 gegründet und wird von
insgesamt 950 Schülerinnen und Schülern
besucht, vom Kindergartenalter bis zur Senior
School. Natürlich tragen die Schüler Schul–
uniformen und es sieht schon recht ulkig aus, einen
Dreikäsehoch mit Blazer und Krempenhut
ankommen zu sehen. Unsere Schüler nahmen in
den ersten beiden Wochen des Australien–
aufenthalts täglich am Unterricht der Hunter Valley
Grammar School teil. Der Unterricht beginnt um
8.50 Uhr und endet um 15.00 Uhr. Das bedeutete
für die Erasmus-Schüler teilweise ein sehr früh
beginnendes Tagesprogramm, denn je nach
Wohnort ihrer Gastfamilie begann der Tag mit einer
Die Hunter Valley Grammar School
Leben dieser Weltstadt, Stanley Market, der Besuch
in einem Tempel, der Einkaufsbummel - was war
das beeindruckendste Erlebnis? Diese Frage wird
sich jeder Teilnehmer selbst beantworten müssen.
Mit Sicherheit aber stellte die Besichtigung
Hongkongs schon einen Höhepunkt der gesamten
Reise dar, selbst wenn nicht allen das
umfangreiche dim–sum–Essen gemundet hat.
Nach der zwölfstündigen Besichtigungsfahrt und
der besonderen klimatischen Belastung waren der
gesamten Gruppe auf dem abendlichen Weg
zum Flughafen die Spuren des Tages anzusehen.
Aber der nächtliche Weiterflug nach Australien
eröffnete ja den Ausblick auf einige Stunden
Schlaf. Beim Anflug auf Sydney in der
Morgendämmerung - Ankunftszeit war 6.05 Uhr strahlten die Gesichter dann wieder sichtlich
entspannt. Nach der Pass-- und Gepäckkontrolle
bot sich uns in der Ankunftshalle ein etwas
vertrauterer Anblick: Martin Schläger erwartete uns
bereits zu unserem zweieinhalbstündigen
47
Erasmus – Nachrichten
zweistündigen Fahrt im Schulbus. Anschließend
war überwiegend die Teilnahme am Unterricht ihrer
Gastschüler angesagt. In einigen Stunden nahm
die deutsche Gruppe als Gesamtheit am
Unterricht der Australier teil; so bei einem
Wettbewerb im Rahmen des von der Schule
durchgeführten Tanzkurses sowie in den Stunden
der drama group; beides ließ bei unseren Schülern
Begeisterung aufkommen; ebenso verhielt es sich
in den Sportstunden, denn cricket und touch
football wurden aufgrund ihres für uns exotischen
Charakters bereitwillig ausprobiert. Ein weiteres
Highlight stellte die Produktion von Videos dar, die in
Gruppen, die sich aus australischen und
deutschen Schülern zusammensetzten, zum
Thema chase angefertigt werden mussten. Die Art
des Unterrichts sowie die kleinen Klassen, – teilweise
bestanden Lerngruppen nur aus drei Schülern, –
sprachen die deutschen Schüler sehr an. Teilweise
kam ihnen die selbstständige Art des Lernens der
Australier schon fast ungeheuerlich vor. Fragen wie
„Wann lernen die Australier in den Stunden
eigentlich etwas?” oder Aussagen wie „Die
australischen Lehrer tun im Unterricht überhaupt
nichts!” zeigen deutlich den Unterschied zu dem
gewohnten Unterricht auf. Daneben wurde die
vielfältige, moderne Ausstattung der Hunter Valley
Grammar School mit großem Erstaunen zur
Kenntnis genommen. Wie bereits erwähnt wurde,
lebten unsere Schüler in australischen Gast–
familien, mit denen sie auch die außer–
unterrichtliche Freizeit sowie die Wochenenden
verbrachten. Mitunter waren sehr ausgefallene
Unternehmungen wie der Besuch eines Rodeos
oder ein Wochenende auf dem Boot angesagt.
Ergänzt wurde dies durch landschaftliche
Eindrücke des Hunter Valley mit seiner für uns
fremden Flora und Fauna: Eukalyptusbäume
prägen das Landschaftsbild, Papageien, Kakadus,
Pelikane und Adler bevölkern die Bäume und Lüfte,
Kängurus hüpfen über Felder und Rasenflächen.
Daneben standen Angebote gemeinsamer
Freizeitgestaltung: eine Wanderung um einen Teil
des Lake Macquarie und - ein Highlight - eine
Whale Cruise in der Nelson Bay. Delfine, die uns in
der Bugwelle des Schiffes begleiteten, und die
Begegnung mit drei Gruppen von Buckelwalen
riefen bei uns allen Begeisterungsstürme hervor.
Einen Buckelwal in zirka 20 m Entfernung
auftauchen zu sehen, bleibt für die meisten von
uns sicherlich ein einmaliges Erlebnis. Nicht
weniger exotisch allerdings erschienen den
Erasmus–Schülern die Erfahrungen in den
Gastfamilien bezüglich der Lebensweise und ihre
unterschiedliche Beziehung zu Temperaturen und
vor allem Entfernungen, Resultat des Charakters
und der Eigenheiten des riesigen Landes. Wir Lehrer
hatten bei den morgendlichen Treffen vor dem
Unterricht immer das Gefühl, als seien unsere
Schüler Schwämme, die nicht genug aufsaugen
können. Es bleibt jedenfalls festzuhalten, dass wir
jeden Tag nur von glücklichen Schülern begrüßt
wurden, die uns mit neuen Erlebnissen
überschütteten. Wie tief die Bindungen zwischen
den Gastfamilien und den deutschen Schülern in
den zwei Wochen geworden sind, zeigte sich in
vollem Umfang aber erst am Tag des Abschieds
von Hunter Valley, als wir nach einem
abschließenden BBQ zu unserem einwöchigen
Aufenthalt in Sydney aufbrachen. Die Tränen bei
den australischen und deutschen Schülern, aber
auch bei den Gasteltern und anderen
Familienangehörigen schienen teilweise gar nicht
mehr versiegen zu wollen. Nun in der letzten Woche
des Australienaufenthalts befanden sich die
Schüler in einer neuen Rolle; waren sie bisher
Mitglieder der Gastfamilien und Schüler der Hunter
Valley Grammar School gewesen, so schickten sie
sich nun an, als Touristen die Weltstadt Sydney zu
48
Dezember 2004
erobern. Wir entschlossen uns, dieses Abenteuer
per pedes anzugehen. Ausgedehnte Wande–
rungen und Erkundungsgänge ließen uns die Stadt
wirklich hautnah erleben. Da die Unterkunft zentral
gelegen war - unmittelbar gegenüber der Central
Station - lagen die Sehenswürdigkeiten allesamt in
einer Entfernung von dreißig Gehminuten. Es
mutete schon eigenartig an, solche welt–
berühmten Bauwerke wie Opera House oder
Harbour Bridge in natura zu erleben. Sydneys
Sehenswürdigkeiten sind äußerst abwechs–
lungsreich: Ältere Viertel wie The Rocks liegen
in unmittelbarer Nähe des CBD; ausge–
dehnte Grünanlagen wie Botanical Garden,
The Domain oder Hyde Park sind umrahmt
von historischen Gebäuden; große
Einkaufsstraßen wie George Street, Pitt Street
und Elizabeth Street laden zum Bummeln und
Shoppen ein; Darling Harbour mit seiner
schier unvorstellbaren Vielfalt an Geschäften,
Freizeitmöglichkeiten und mit einer
faszinierenden Architektur sowie einer Anzahl
interessanter Museen bietet pulsierendes
Leben. Wen es nach all dem nach etwas
Ruhe verlangt, der findet sie in unmittelbarer
Nähe im Chinese Garden, einem Kleinod, das
man in dieser Umgebung nicht unbedingt
vermuten würde. Bei einem Besuch in Sydney ist es
einfach ein Muss, im Aquarium die Nachbildung
des Barrier Reef zu bestaunen oder im Taronga Zoo
die heimische Tierwelt unmittelbar zu erfahren und
ganz nebenbei beim Rundgang herrliche
Ausblicke auf die Stadt zu genießen. Doch nicht
nur Sydney stand auf dem Programm der
Reisewoche. Mit der Bahn - in Australien übrigens
auffallend pünktlich - fuhren wir 130 km bis nach
Katoornba in den Blue Mountains, um von dort aus
unsere Wanderung in den Bush zu starten. Der
stundenlange Fußmarsch führte uns über den
Echo Point bis zum Naturdenkmal der Three Sisters
und anschließend zu den Katoomba-Falls durch
eine wildromantische Landschaftskulisse. Steile
Schluchten wechselten sich mit sehr exotischer
Vegetation wie Teebäumen und Riesenfarnen ab,
die mitunter den Eindruck entstehen ließen, man
wandere durch einen Wald der Saurierzeit. Doch
wem das noch nicht den ausreichenden Kick
vermittelt hatte, der bekam seine Chance bei der
Fahrt mit der Scenic Railway, der steilsten
schienengebundenen Seilbahn der Welt. Die 2 5 0
km lange Bahnfahrt nach Canberra bildete das
Kontrastprogramm. Statt der durch die
Ausdünstungen der Eukalyptusbäume blau–
gefärbten Wälder der Blue Mountains durch–
querten wir Landstriche, die zunächst durch
Rinderzucht, später durch Schafzucht intensiv
genutzt wurden. Nach einer viereinhalbstündigen
Bahnfahrt erreichten wir schließlich die Hauptstadt
Australiens und waren zunächst von der Stadt selbst
enttäuscht. Das Regierungsviertel und besonders
das Parlamentsgebäude hingegen halfen über
den nicht so berauschenden Anfangseindruck
hinweg, sodass die Gruppe am Ende des Tages
doch feststellen konnte, die Einblicke, die wir
während der Fahrt in diesen Teil des Landes
bekamen sowie das amtliche Canberra, haben
die gesamte Fahrt doch lohnenswert gemacht.
Der Abschied von diesem entfernten und
exotischen Kontinent fiel trotz der sicherlich
vorhandenen Freude, nun wieder nach Hause zu
fliegen und viel Interessantes berichten zu können,
allen recht schwer.
Die Gruppe von Eramus–Schülern hat ihre
primäre Aufgabe, den Grundstein für eine
dauerhafte Partnerschaft zu legen, in vollem
Umfang erfüllt. Wiederholt wurde im Kollegium der
Hunter Valley Grammar School und in den
Gastfamilien geäußert, dass es erstaunlich schnell
gelungen sei, sich einzuleben und einen Funken
49
Erasmus – Nachrichten
überspringen zu lassen, der ein rasches
Zueinanderfinden ermöglichte. Hierzu hat mit
Sicherheit der Umstand beigetragen, dass unsere
deutschen Schüler, dass sie in allen Alltags–
situationen immer auf Herzlichkeit und außer–
gewöhnliche Kommunikationsbereitschaft
getroffen sind. So erscheinen die oben
geschilderten Szenen beim Abschied von
den australischen Familien und Kollegen als
Ausdruck der intensiven Bindungen, die
während des Aufenthalts entstanden sind.
Dies alles hat den dreiwöchigen Aufenthalt in
Australien für alle Teilnehmer zu einem
lebenslangen wunderschönen Erlebnis
werden lassen. Auf der anderen Seite wurde
uns aber die Verpflichtung ins Reisegepäck
gelegt, unseren Partnern bei ihrem
Gegenbesuch im kommenden Jahr eine
genauso glückliche und nutzbringende Zeit
zu bereiten. Diese Herausforderung nehmen
wir gerne an und freuen uns schon auf das
Wiedersehen! Abschließend möchte ich
nicht versäumen, mich im Namen der
gesamten Gruppe bei allen zu bedanken, die sich
aktiv an den Vorbereitungen zu dieser Reise
beteiligt und zu ihrem Gelingen beigetragen
haben. Mein ganz besonderer Dank gilt aber den
australischen Partnern und Freunden, die uns die
Zeit in ihrem Land zu solch einem unvergesslichen
Erlebnis haben werden lassen. Danke!
Schüler sich vom ersten Moment an in das
Familienleben sowie das Schulleben integrieren
und aktiv daran teilnehmen wollten. Sie zeigten
Aufgeschlossenheit und Flexibilität, wann immer
die Partnerschule den Wunsch nach Teilnahme am
Unterricht oder anderen schulischen Aktivitäten
äußerte. Andererseits wurden und werden von den
Erasmianern die Freundlichkeit und Offenheit der
australischen Gastgeber in den höchsten Tönen
gelobt. Besonders beeindruckend war für die
E. Cwik
Australien
Aus Schülersicht
Drei Wochen Australien – als Herr Cwik uns das
erzählte, wollten wir es zuerst nicht glauben. Für 15
Schüler aus unserer Stufe sollte dieser Traum wirklich
wahr werden. Es war toll! Bereits am Flughafen war
die erste Hürde, die Flugangst zu überwinden. Der
Zwischenstopp in Hongkong war die Hölle: Eine
sehr schöne Stadt, aber bei einer Luftfeuchtigkeit
von 95% und einem Smog, der dich zwang alle
fünf Minuten in ein Gebäude zu flüchten, war der
Aufenthalt nicht ganz so angenehm wie erwartet.
Auf dem Flug nach Australien versuchten dann die
meisten zu schlafen, was bei den engen Sitzen
aber ziemlich schwierig war. In Australien
angekommen hatten wir keine Pause, wir waren
jetzt ca. 36 Stunden unterwegs, aber in Hunter
Valley war es Montagmorgen 6 Uhr. Was das
bedeutet? Das bedeutet, dass 15 Schüler und 2
Lehrer, kaum fähig, gerade zu laufen, in die Schule
50
Dezember 2004
mussten, um sich bei einer Assembly vorzustellen.
Über den Tag verteilt lernten wir dann nach und
nach unsere australischen Gastgeber kennen, die
uns freundlich empfingen.
Der Unterricht war ganz anders, als wir es uns
vorgestellt hatten. Hatten wir auch erst gestöhnt, als
wir erfuhren, dass der Unterricht erst um 15 Uhr
enden würde, so änderten wir unsere Meinung
sofort, als wir einen Blick auf den Stundenplan
warfen. Neben den Fächern, die wir hier auch
haben, gab es dort zusätzlich Tanzen, Drama und
Holz- wie auch Metallverarbeitung. Der Unterricht
schien freiwillig zu sein, was er jedoch nicht war.
Jeder tat das, was er wollte und das, was im
Unterricht verpasst wurde, wurde zu Hause mehr
oder weniger freiwillig nachgeholt. Auch die Schule
war ganz anders aufgebaut, als wir es erwartet
hatten. Es gab kein großes Gebäude. Die Schule
mit den kleinen Häusern für die jeweiligen
Unterrichtsfächer ähnelte fast schon einem
australischen Dorf.
Bei abenteuerlichen Aktivitäten wie "Whale
Watching" genossen viele der Gruppe die klare
Aussicht auf den australischen Himmel und auf die
acht Meter entfernte Buckelwalherde. Neben
einigen Verständigungsproblemen wurde die
Kommunikation von Woche zu Woche besser und
die Australier konnten ihr Bild von Deutschland
korrigieren, ein Land, in dem es nicht das ganze
Jahr hindurch schneit. Die australischen
Gastfamilien versuchten unseren Aufenthalt so
schön wie möglich zu gestalten und zeigten uns
viele Sehenswürdigkeiten, sodass wir einen guten
Eindruck von ihrem Land gewinnen konnten. Am
Tag der Abreise kamen wir alle zu einem letzten
Barbecue zusammen, bei dem aufseiten der
Gastfamilien und Austauschschüler viele Tränen
flossen.
51
Erasmus – Nachrichten
Donnerstag:
Wieder ging es früh raus: diesmal nach Canberra.
Von der Hauptstadt Australiens hatten wir uns
allerdings einiges mehr als zwei Bahngleise und
menschenleere Straßen erwartet. Trotzdem war
das Panorama, das die Zugfahrt uns bot, mehr als
beeindruckend.
Freitag:
Heute hieß es Abschied nehmen von Australien. Wir
gingen ein letztes Mal durch die Straßen von
Sydney und haben Souvenirs gekauft, ehe wir uns
zu einem letzten gemeinsamen Abendessen
trafen, um anschließend mit einem 2.
Spaziergang über die Harbour-Bridge die Reise
abzuschließen.
Samstag:
Es wurden die letzten Sachen eilig in den Koffer
gestopft, ehe wir zum Sydney Airport fuhren, um
von dort aus die Heimreise anzutreten.
Good old Germany
Zu Hause mussten wir uns erst einmal daran
Sydney
Sonntag:
Gleich nach unserer Ankunft in der wohl
luxuriösesten Jugendherberge weit und breit,
gingen wir sofort los zum Opera-Haus. Unsere gute
Laune ließen wir uns trotz heftigen Hagelsturms und
eines kilometerlangen Marsches über die
wunderschöne Harbour-Bridge natürlich nicht
verderben.
Montag:
Ein Besuch beim Darling-Harbour stand an, mit
anschließendem Ausflug ins berühmte
"Aquarium", wo wir gut 1 ½ Stunden Nemo suchten
und ihn schließlich im Aqua-Shop fanden. Nach
einem anschließenden Besuch in China-Town und
dem chinesischen Garten ging es auch schon
zurück zur Jugendherberge, wo wir totmüde ins Bett
fielen.
Dienstag:
Im Zoo von Sydney durften wir in Zweiergruppen auf
eigene Faust losziehen und die exotischen Tiere
ansehen. Auf der Rückfahrt hatten wir dann
nochmals eine tolle Aussicht auf das Opera House
und die Harbour-Bridge.
Mittwoch:
Heute hieß es früh aufstehen! Nach dem auch die
letzten Verschlafenen sich mehr oder weniger
gestylt um 6.30 Uhr am Treffpunkt eingefunden
hatten, fuhren wir mit dem Zug zu den "three sisters"
in den Blue Mountains, die ihren Namen
Eukalyptusdämpfen zu verdanken haben.
Während wir uns durch den australischen Busch
kämpften, gingen bereits die ersten Gruppen–
mitglieder verloren, die aber Gott sei Dank später
wieder eingesammelt werden konnten. Bis zum
Abend waren unsere Füße mit Blasen übersät,
doch trotzdem reichte bei einigen noch die Kraft
für einen Besuch im Hard – Rock – Café – Sydney.
gewöhnen, deutsch zu sprechen. Gute
Gesprächspartner wie Toni Schumacher halfen uns
dabei in Frankfurt am Bahnhof.
In Grevenbroich angekommen, schlossen wir
dann glücklich unsere Familien wieder in die Arme,
die bereits mit Willkommensplakaten und guter
Laune sehnsüchtig auf uns warteten.
Ein abschließendes Dankeschön gilt Herrn Cwik
und Herrn Kingerske, die uns diese Reise ermöglicht
haben. Allen kommenden 9ern möchten wir raten
sich dieses unvergessliche Erlebnis nicht entgehen
zu lassen.
Anna Maria Buchholz, Max Schoetzau
http://www.hvgs.nsw.edu.au/hvgs.html
52
Dezember 2004
Gegenbesuch der Erasmus – Gymnasiasten in Łódž, 26.06 – 3.07.04
26.06
Samstag
Ankunft in Warszawa, Besichtigung
Begrüßung in Łódž
27.06
Sonntag
Tag in den Familien
Justyna, Agnieszka, Axel, Manuel Unterkunft im Hotel Savoy
ul. Traugutta 6, tel 48 42 632 93 60
28.06
Montag
Besuch in der Schule
Organisation, Recherche im Internet „Reiseziele in Łódž, Kraków und Wrocław“
Łódž von heute
29.06
Dienstag
Deutsche Spuren in der Geschichte der Stadt Łódž
30.06
Mittwoch
Juden in der Geschichte von Łódž
„Sprache der Steine“ Besichtigung des jüdischen Friedhofs
Jungs, bitte Kopfbedeckung nicht vergessen
1.07
Donnerstag
Kraków
Treffpunkt: 6.45 Uhr Łodž Fabryczna Bahnhof
Abfahrt: 7.05 Uhr
Ankunft in Kraków: 10.35
Wawel, Markt, Kazimierz
17.15 Uhr Abfahrt nach Wrocław
Ankunft in Wrocław: 21.59
Unterkunft: Bursa Nauczycielska, ul. Kotlarska 42, Tel. 48 71 344 37 81
Mitbenutzung der Dusche ->bitte Badelatschen nicht vergessen
2.07
Freitag
Wrocław
Altmarkt, Uni
Schiffsfahrt
3.07
Samstag
Ostrów Tumski, Panorama Racławicka
Abfahrt nach Grevenbroich/Łódž
53
Erasmus – Nachrichten
EINE WOCHE IN POLEN - oder:
IST DIESES WORT AUCH DEFINIERT???
Für uns alle war es nicht die erste Fahrt nach
Polen, jedoch stellten die vom polnischen Institut
organisierten Workshops in den Bereichen
Theater, Fotografie, Journalismus, TV-Journalismus
und Film einen ganz anderen „polnischen
Aufenthalt“ für uns dar. Denn es war wirklich
grandios, welche Dozenten der Organisator
Josef Herten und sein Team für die 50
Jugendlichen aus Deutschland und Polen hatten
ausfindig machen können. Die Grundlage für
„unsere Woche“ war also gelegt. Auch die
räumlichen Gegebenheiten für den Aufenthalt in
Gleiwitz waren genial. Wer will etwa einen TheaterWorkshop im Gleiwitzer Musiktheater verpassen?
Oder hättet ihr nicht auch Lust, die Redaktion
einer der größten polnischen Zeitungen zu
besuchen? Für uns gehörte dieser ungewöhnliche Tagesablauf bald schon zur Normalität,
jedoch wussten wir ihn zu schätzen.
Morgens, und das war eindeutig der schwerste
Teil des ganzen Tages, wurde mehr oder weniger
(je nach Schlafbedarf) gefrühstückt, damit um
9.00 Uhr alle pünktlich im modernen Reisebus
saßen, um zu ihren jeweiligen Veranstaltungsorten zu gelangen. Diese wechselten in
einigen Workshops sogar täglich, sodass ein
Großteil der Teilnehmer auch die Umgebung von
Gleiwitz kennen lernen konnte. Die Mittagspause
trennte die zwei Workshopsequenzen vonein-
ander. Der Großteil des Tages war der Erarbeitung
der einzelnen Themenbereiche gewidmet, die am
E n d e d e r Wo c h e m i t d e r Pr ä s e n t a t i o n
abgeschlossen wurde. Abends trafen sich dann alle
Teilnehmer in der Jugendherberge und machten
beim Pantomimespiel die Nacht zum Tag, wobei so
manche Begriffe wie „Darstellereingang“ oder
„Luxusgut“ die Teilnehmer fast zum Wahnsinn trieben,
da immer die Frage gestellt wurde, ob sie auch der
Definition entsprachen (2 zusammengesetzte
Substantive, Vorkommen im Duden).
Auch eine Tagesfahrt nach Krakau, ein Besuch
einer Theaterruine oder eine Fahrt in die Beskiden
brachten uns Polen am Tage näher. Die polnischen
Nächte lernten wir in Jazzklubs kennen und lieben.
Jedoch konnte auch die Jazzmusik die später
folgenden Stunden, die eben mit Pantomime gefüllt
wurden, im gemütlichen Sofazimmer nicht
übertrumpfen, wobei auch die Möglichkeit bestand
unsere Lieblingsmusik zu hören oder DVDs zu sehen,
was natürlich auch genutzt wurde.
Der Abschied am Ende unserer kleinen Reise fiel
uns allen schwer, da wir auf eine gelungene Woche
zurückblicken konnten. Wir freuten uns aber auch auf
das geplante Nachtreffen in Deutschland und
waren natürlich glücklich, unsere Lieben zu Hause
wiederzusehen.
Kristina Broens
54
Dezember 2004
NGZ, 6.10.2004
Freundschaft mit Nachbarn fördern
GREVENBROICH (reis) Polen war für
viele Schüler vor einigen Jahren noch ein
unbekannter Fleck auf der Landkarte.
Armut, traurige Menschen und Dauerregen
gehörten zu den Klischees, die viele
Jugendliche aus dem Westen mit dem Land
im Osten verbanden. Anke Schiwi und
Friederike Sawatzki, Schülerinnen des
Erasmus-Gymnasiums, wollten es nun
genau wissen. Beide haben polnische
Vorfahren und forschten vor Ort nach den
Ursprüngen ihrer Familien. Im Rahmen
eines Pilotprojekts des Landes NordrheinWestfalen und des polnischen Instituts
Düsseldorf nahmen sie an Workshops in
Gleiwitz teil. „Zum polnischen Tag; den
das Erasmus-Gymnasium im vergangenen
Jahr veranstaltete, kamen polnische
Dozenten, Fotografen, Tänzer und
Regisseure“, erzählt Jürgen Holitschke,
Kunstlehrer und Organisator des
Austauschs, von den ersten Kontakten. Von
100 Schülern, die an dem Pilotprojekt
teilnahmen, schlossen sich nun fünf
Schüler des Erasmus-Gymnasiums
Workshops in Polen an.
„Die können ja lachen“, wunderten sich die
Schüler des Erasmus-Gymnasiums als sie
im Rahmen des Austauschs Schüler aus
Polen kennen lernten. Alte Vorurteile und
das belastete Verhältnis zwischen
Deutschen und Polen sei bei den
Workshops kein Thema gewesen. Kreative
Arbeitsgemeinschaften zu Theater, Film
und Journalismus standen auf dem
Programm der Schüler. Dabei sei die
Sprache kein Problem gewesen. „Die
Polen sprechen polnisch, wir deutsch - und
verstanden nix“, gesteht Andreas
Baumann. Doch bei der Komödie „Othello
darf nicht platzen“ sei der Handlungsverlauf auf Grund des Ausdrucks für das
Publikum ersichtlich gewesen. Schlesien
sei ländlich und arm, Krakau eine
wunderschöne Stadt und die Menschen
sehr warmherzig, erzählt Baumann weiter.
Komfortabel ging es von Düsseldorf mit
dem Flugzeug nach Kattowitz. In Gleiwitz
wohnten die Schüler eine Woche in einer
von Jesuiten geführten Jugendherberge,
die „schön und gar nicht spießig“ gewesen
s ei, er zäh lt F r ied er ik e S aw atzk i
schmunzelnd. Von Gleiwitz aus sei man
ständig „mit einem Bus hin und her gekarrt
Die polnischen Kolleginnen
Vor der Schule
55
worden“, ergänzt Kristina Broens, die an
einem Journalismus-Workshop teilnahm,
Eindrücke vom Land gewinnen konnte und
einige Artikel schrieb. Eine Kathedarale in
Krakau, die Schlossruine des Grafen
Wodka in den Beskiden sind auf Fotos zu
sehen, die demnächst in der Schule
ausgestellt werden.
Jürgen Holitschke ist seit fünf Jahren mit
dem Polen-Austausch beschäftigt und sieht
erste Erfolge. „Vor 30 Jahren war es die
französische Freundschaft, die gefördert
wurde. Heute ist es der Austausch mit
Polen. Die Schüler brauchten nur die
Fahrtkosten selber zu zahlen. Das Land
Nordrhein-Westfalen und das polnische
Institut in Düsseldorf zahlen den Rest“,
erzählt der Kunstpädagoge. Lohnend sei
der Austausch allemal. Die Schüler haben
über die gemeinsamen Interessensgebiete
Theater oder Journalismus direkt ein
gemeinsames Thema und gehen
vollkommen unbelastet miteinander um.
Nach dem Besuch hieß es von Seiten der
Schüler: „Die haben die gleichen Probleme
und Traüme wie wir.”
Erasmus – Nachrichten
Himmelfahrt 2004 in Paris
Nach dem Erkunden der Ile de la Cité am
Ankunftsabend steht am Himmelfahrtstag nach dem
Frühstück ein Stadtspaziergang über die großen
Prachtstraßen (”Les Grands Boulevards”) auf dem
Programm. Am Nachmittag wird es nach VersailIes
gehen, der folgende Tag bietet eine Führung durch
das Marais-Viertel mit Besuch des Picasso-Museums
und die abendliche Seine-Fahrt.
Wie kommt man vom Hotel auf Montmartre zu den
großen Boulevards? Die im Unterricht vermittelte
Orientierung im Pariser Métro-System wird in die Praxis
umgesetzt: Ausgangspunkt des Rundgangs soll die
Métro-Station “Chaussée d'Antin, Galeries La Fayette”
sein, wobei am Feiertag natürlich ein Blick in das große
Kaufhaus mit der farbigen Glaskuppel wie auch in das
benachbarte “Printemps” entfallen muss - immerhin
entzieht man sich so den Verführungen des WeltstadtAngebots.
Der Feiertagmorgen bietet andere Vorteile: Die
Métro ist fast leer, die Boulevards gehören den
Hunden, die eine der vielen kleinen grünen Oasen
aufsuchen, und den entdeckungsfreudigen Stadtbesuchern. Die Autos kann man zählen, die Ampeln
arbeiten, haben aber wenig zu regeln.
Wir folgen dem Boulevard Haussmann westwärts,
studieren die Firmenschilder an den prächtigen
Fassaden und erkennen schnell, dass, wer auf sich
wurde zum Vorbild der Gründerzeitbauten im Berlin der
Jahrhundertwende,als dort wie auch in anderen
Großstädten des Kontinents in Folge der
Veränderungen nach der Industrialisierung neue
Stadtplanungskonzepte nötig wurden. Paris jedoch
lebte noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts von der
“Hausmannisierung”, hatte dank dieses vorausschauenden Stadtplaners einen stadtarchitektonischen Vorsprung, der erst nach dem 2. Weltkrieg
eine Weiterentwicklung erfuhr.
Ideen des Architekten Le Corbusier, der in den 20er
Jahren Pläne vorstellte, die vorsahen, die Quartiers in
Höhe der Seine-Inseln einzuebnen und an ihrer Stelle
gigantische Hochhäuser zu bauen, sind zum Glück
nicht umgesetzt worden, so dass der Stadtwanderer
im Pariser Stadtbild immer noch dem Haussmann'schen Konzept folgen und es genussvoll
studieren kann.
Der Boulevard Haussmann im 19. Jahrhundert
hält, hier eine Geschäftsadresse hat. Diesen nach ihm
benannten Boulevard hat - neben zahlreichen
anderen - Baron Haussmann in den Jahren zwischen
1853 und 1870 geschaffen. Als Regierungspräfekt
unter Napoleon III nutzte er die geschleiften
Festigungsgürtel und Wallanlagen, um breite
Prachtstraßen anzulegen, die achsen- oder ringförmig
die Stadt durchschnitten und architektonische
Perspektiven zu Plätzen und Monumenten eröffneten.
Die harmonische Gestaltung der Hausfassaden
Modell zum Plan Voisin von Le Corbusier
56
Dezember 2004
Eine der grünen Oasen öffnet sich linker Hand: Fast
versteckt hinter üppigem Grün liegt die “Sühnekapelle”. Der sie ehemals umgebende Friedhof
existiert nicht mehr, statt dessen laden schattige Bänke
zu kurzem Aufenthalt und einem Blick in die
Geschichte der französischen Revolution ein. Viele
ließen ihr Leben unter der Guillotine, darunter auch
König Louis XVI und seine Frau Marie-Antoinette, die
hier beigesetzt waren, bis sie 1815 in der Krypta der
Basilika von St. Denis ihre endgültige Ruhe fanden.
Zurück auf dem Boulevard Haussmann gelangen wir
zur “Place St. Augustin” und der gleichnamigen Kirche,
die in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts entstand
und Stilelemente der italienischen Renaissance,
ergänzt durch byzantinische Anklänge, zitiert. Sie ist die
erste Kirche auf der Grundlage einer Stahlkonstruktion,
einer Bauweise, die in den folgenden Jahrzehnten die
Möglichkeiten des Bauens revolutionieren sollte. Vor
der Kirche gibt das dort stehende Standbild der
Jungfrau von Orléans Anlass, die Rolle des
lothringischen Bauernmädchens Johanna in
Erinnerung zu rufen, das sich berufen fühlte, seinem
König Charles VII im 1429 von Engländern besetzten
Paris beizustehen.
Über die Rue de Miromesnil wenden wir uns nach
Süden. Edle Boutiquen und Kunstgalerien weisen
darauf hin, dass eins der elegantesten Stadtviertel vor
uns liegt: der Faubourg St. Honoré. Ein imposantes,
gängige Maße weit überschreitendes Torgitter, dessen
goldene Verzierungen in der Sonne blitzen, vor allem
aber schwer bewaffnete Uniformierte zeigen an, dass
dies die Einfahrt zum Innenministerium ist; schräg
gegenüber verläuft eine hohe Mauer, vor der
An der Kreuzung mit der Rue Royale wird es
augenfällig, wie Haussmann seine Perspektiven
wählte: Nach rechts blickend, erkennen wir den
Obelisken auf der Place de la Concorde, links
abbiegend laufen wir auf einen griechischen Tempel
zu - die “Madeleine”. Nach einer turbulenten, fast 80
Jahre dauernden Baugeschichte, während der sogar
Die Opéra von Garnier, ›style Napoléon III‹
einmal in Erwägung gezogen wurde, sie zu einem
Kopfbahnhof zu machen, wurde sie 1842 ihrer
Bestimmung übergeben. Fast 30 Stufen führen zur
Kirche hinauf - von dort verlängert sich die Blickachse
über die Place de la Concorde bis zum Invalidendom
auf der anderen Seineseite - eine atemberaubende
Sichtschneise à la Haussmann!
Über den Boulevard de la Madeleine erreichen wir
die Place de l'Opéra; inzwischen haben sich die
Straßen belebt und die Caféterrassen sind schon gut
besetzt. Vom Platz vor der Oper gehen sieben Straßen
ab - die Fassade wirkt dazu selbst wie eine
Bühnenkulisse. Mit über 2000 Plätzen und einer Bühne,
auf der 450 Mitwirkende agieren können, war dieser
Opernbau seit seiner Eröffnung 1875 eine Pilgerstätte
für Anhänger des europäischen Musiktheaters. Seine
opulente Ausstattung verfehlt auch heute nicht ihre
Wirkung und wird von Traditionalisten der neuen Oper
an der Bastille vorgezogen. Diese ist doppelt so groß
und bietet modernstes technisches Raffinement, eins
aber wird man auf ihrem Dach nicht finden:
Bienenkörbe, wie sie auf der alten Oper aufgestellt
sind. Hier wird ein qualitativ hochwertiger Honig
produziert (auch die Bienen profitieren von den grünen
Oasen!).
Dieser Rundgang hat nur einen sehr bescheidenen
Ausschnitt der Pariser “Grands Boulevards” vorgestellt,
aber den Blick geschärft für die Eigenart dieser
typischen Blickfang-Architektur - es bleibt noch viel zu
entdecken ...
Rue Royale und Madeleine
ebenfalls Wächter patrouillieren, denn hier wohnt im
Palais de l'Elysée der Präsident der Republik. Durch
eine schmale Tür neben dem geschlossenen
Haupttor schlüpft jeden Morgen der Lieferant, der den
ehrenvollen Auftrag hat, dem Präsidenten seine
Baguettes zu bringen - eine Vertrauenssache, denn er
soll angeblich nicht kontrolliert werden.
Charlotte Veiders
57
Erasmus – Nachrichten
Auch in diesem Jahr, am 19. Mai 2004,
bestiegen wieder Schüler der Jahrgangsstufen 10,11 und 12 in freudiger Erwartung
den Bus in Richtung Paris. Nach 6-stündiger
Fahrt kamen wir in unserem Hotel im Stadtteil
Montmartre an. Vor Ort wurden die Zimmer
verteilt und im Anschluss daran aßen alle in
der Pizzeria „Chez Gigi“ - direkt um die Ecke.
Das zentrale Problem des ersten Abends:
Wie fahre ich Métro? Um das Fahrprinzip zu
erlernen, fuhr die Gruppe geschlossen ins
Stadtinnere zur Ile de la Cité. Mit der
Erkenntnis, dass Métrofahren ganz einfach
ist, konnten wir uns nun unserem
Abendprogramm widmen. Bevor wir Zeit
hatten, die Umgebung zu erkunden,
erfuhren wir von Frau Golland-Heinrich
einiges über die vor uns befindliche
Kathedrale Notre-Dame. Nun ließ jede
Gruppe ihren Tag z. B. mit Spaziergängen
am Seineufer, der Besichtigung der
umliegenden Sehenswürdigkeiten oder
Cafébesuchen individuell ausklingen.
Gestärkt durch ein original französisches
Frühstück machten sich die 10er am
nächsten Morgen auf den Weg, um von Frau
Golland-Heinrich durch das MontmartreViertel geführt zu werden. Besichtigungspunkte waren hierbei: Sacré-Cœur, das so
genannte Waschhaus Bateau-Lavoir, einst
Picassos Atelier und der Künstlermarktplatz
Place du Tertre. Anschließend bestand die
Möglichkeit, nahe gelegene Sehenswürdigkeiten, wie das Amélie-Café, auf
eigene Faust zu besichtigen. Passend zum
schönen und ziemlich warmen Wetter fuhren wir
nachmittags zum Schloss des Sonnenkönigs Louis XIV
nach Versailles. Aufgrund des Feiertags hatten wir das
Glück, in den riesigen Schlossgärten die Wasserspiele
mitzuerleben. Zwei Fremdenführerinnen zeigten uns die
„Highlights" der Gärten, um uns zum Abschluss noch
durch das „Grand Trianon", zu führen.
Nach dem gemeinsamen Ausflug hatten wir den Rest
des Tages zur freien Verfügung. Wir konnten weitere
Sehenswürdigkeiten, wie z. B. den Eiffelturm und die
Champs-Elysées genauer unter die Lupe nehmen oder
den Sonnenuntergang über Paris von den Stufen vor
Sacré-Cœur erleben.
Gemeinsame Programmpunkte der Gruppe waren
freitags das Marais-Viertel und das Picassomuseum. So
zeigten uns die beiden Fremdenführerinnen in
unermüdlicher Motivation alle möglichen Innenhöfe,
Plätze, Straßen und Gassen des Judenviertels, um uns
anschließend im Picassomuseum Werke und
Lebensgeschichte des Künstlers nahe zu bringen. Da
am Abend die gemeinsame Bateau-Mouche-Fahrt auf
der Seine stattfinden sollte, machten sich einige von uns
auf, das Centre Pompidou zu erkunden. Beeindruckt
von dem beleuchteten Eiffelturm und den anderen
angestrahlten Gebäuden am Ufer der Seine,
verbrachten wir eine vergnügliche Schifffahrt durch die
Nacht.
Am nächsten Tag, der leider auch der Tag der Abreise
war, hatten wir zum letzten Mal die Möglichkeit, durch
Paris zu schlendern, um uns schließlich am Arc de
Triomphe zu treffen und die gemeinsame Heimreise
anzutreten.
Unser Fazit: Es war eine erlebnisreiche, interessante
und amüsante Fahrt! Wir möchten uns recht herzlich im
Namen aller Teilnehmer bei den Lehren bedanken, die
diese Fahrt ermöglicht und organisiert haben.
Wir hoffen, im nächsten Jahr noch einmal dabei sein
zu dürfen.
Julia Hammann, Anja Breuer
58
Dezember 2004
Studienfahrt nach Wien Juni 2004
Im Juni 2004 machten sich die Leistungskurse Deutsch und Geschichte auf den Weg zu ihrem
Studienfahrtziel Wien. Gerade erst aus dem Flugzeug gestiegen, konnte man das breite Spektrum der
Wiener Kultur, Geschichte oder Architektur wahrnehmen. Am auffälligsten gestaltet sich jedoch die
Geschichte der Habsburger Dynastie, die sich wie ein roter Faden durch die Hauptstadt Österreichs zieht.
Auf den Spuren eben jener österreichischen Herrscherfamilie war der Besuch der Hofburg ein absolutes
Muss. Sie diente fast sechshundert Jahre als Hauptresidenz der regierenden Habsburger und umfasst u.a.
die Stallburg, in der die heute berühmte Spanische Hofreitschule Platz findet, den Heldenplatz mit den
Reiterdenkmälern von Erzherzog Karl und Prinz Eugen von Savoyen, sowie den Schweizerhof, die
Burgkapelle, die Nationalbibliothek und die Schatzkammer, die wertvolle Insignien des Heiligen Römischen
Reiches wie die Reichskrone beherbergt. Fünf Kilometer westlich vom Stadtzentrum, finden sich im Schloss
Schönbrunn, der Sommerresidenz, die im Laufe der Jahre einige Umbauten durchmachte, die Spuren der
Kaiserfamilie wieder. Dort wanderten wir durch die nach französischem Vorbild angelegten Gärten hinauf
zur Gloriette, die auf Geheiß Maria Theresias erbaut wurde und freie Sicht auf das Schloss und die dahinter
liegende Stadt ermöglicht. Ein Rundgang durch den Tiergarten, das Labyrinth oder den Botanischen
Garten lässt vermuten, warum sich die Habsburger hierhin zurückzogen. Schließlich durfte der Besuch der
Kapuzinergruft nicht fehlen. Dort sind in unterirdischen
Räumen die habsburgischen Herrscher in prunkvoll
gestalteten Metallsärgen bestattet, so u.a. Maria
Theresia, Franz Joseph 1. oder Zita, die letzte Kaiserin in
der Geschichte Österreichs. Erwähnenswert ist auch
unsere spezifische Stadtführung zum Film "Der Dritte
Mann" von Regisseur Carol Reed, wobei Wien mitsamt
seinen historischen Bauten als Kulisse eines international
erfolgreichen Filmes diente. Doch nicht nur aus
geschichtlicher Perspektive ist Wien eine erkundenswerte
Stadt.
Anne Jansen
Hundertwasserhaus in Wien: Jugendstil
Auch die künstlerischen Einflüsse in dieser Stadt
wurden uns näher gebracht. Der weit verbreitete
Jugendstil zeigt sich an zahlreichen Fassaden. Mit
dieser Kunstrichtung wurde ein vollkommen neuer Stil
geschaffen, der verhindern sollte, dass sich
einheitliche, massengefertigte Gebäude trist
aneinander reihen. Vielmehr soll der dekorative Stil mit
starken Elementen der Fantasie, der sich an die
gotische Architektur anlehnt, das Gesamtbild der Stadt auflockern. Der Jugendstil, der den Übergang zur
Moderne darstellt, bedient sich zahlreicher schwungvoller Konturen und pflanzlicher Formen wie
beispielsweise Gräser und Ranken. Ebenso zählen Haare und fließendes Wasser zu beliebten Motiven
dieser neuen Kunst. Des Weiteren zeichnet sie sich durch aufwendig geschmückte Elemente und
Ornamente aus wertvollen Materialien aus. Ein berühmtes Beispiel, anhand dessen sich diese Kunstrichtung
erkennen lässt, ist das im Jahre 1897 entstandene Sezessionsgebäude, dessen auffälligstes Merkmal die
59
Erasmus – Nachrichten
aus Goldblättern geformte Kuppel ist. Zudem besichtigten wir das Hundertwasserhaus, dessen spielerische
Architektur den einzigartigen Stil Friedensreich Hundertwassers widerspiegelt. Leider konnte man dieses
Gebäude nur von außen besichtigen - verständlich, da es sich um ein Wohngebäude handelt. Doch die
kunterbunte Fassade lieferte genug Sehenswertes. Die zahlreichen Zwiebeltürme, Erker und mit Bäumen
bewachsene Balkone dieses außergewöhnlichen Wohnkomplexes schaffen eine ganz besondere
Wohnatmosphäre. An Baumaterialien wurden hauptsächlich Holz, Keramik, Glas und Ziegel verwendet. Der
Betrachter merkt schnell, dass dem Künstler gerade Linien zuwider sind. Statt klarer Struktur verlieh
Hundertwasser diesem Haus durch wellige Fußböden und schiefe Wände ein Aussehen, das jeder
Einheitlichkeit trotzt. Diese individuelle Gestaltung zeigt sich auch daran, dass kein Fenster dem anderen
gleicht. Anschließend bekamen wir im Kunsthaus Wien zusätzlich die Möglichkeit, die Bilder dieses Künstlers
zu betrachten.
Marina Walters
Die Architektur Wiens
Neben der Geschichte und der Kunst
hat vor allem die Architektur
herausragende Bedeutung. Bei
unseren Besichtigungen wurde schnell
k l a r, d a s s m a n i n W i e n d i e
Architekturentwicklung durch alle
Epochen hindurch verfolgen kann, wobei man immer wieder auf den
Gegensatz von Alt- und Neubauten stößt. Dieser Gegensatz wird
besonders in der Innenstadt, dem 1. Bezirk, deutlich, wo man zum einen
den gotischen Stephansdom, der als Wahrzeichen Wiens gilt, mit seinen
Kunstschätzen besichtigen kann. Zum anderen befindet sich gleich
gegenüber auch das postmoderne "Haas-Haus" mit seiner neuartigen
Glasfassade, auf dessen Dach sich sogar ein Café befindet, von wo aus
man den Blick auf den Dom genießen kann. Immer wieder stößt man auf
sakrale Bauten, die im Kontrast
zum modernen Gesicht der
Stadt stehen. Besonders
imposant sind dabei zum Beispiel auch die Votivkirche oder die
Karlskirche, die beide von uns besichtigt wurden. In der Karlskirche bot
sich sogar die Gelegenheit, mit einem Aufzug bis in die Kuppel zu
fahren. Doch vor allem die zahlreichen Bauten aus der Kaiserzeit
prägen das Wiener Stadtbild. Besonders sehenswert und monumental
ist hierbei die zentral gelegene Hofburg, die von einer ursprünglichen
Burg während der Regierungszeit der Habsburger zu einem prachtvollen
und mächtigen Komplex ausgebaut worden ist und als eindrucksvolle
Residenz diente. Auch das etwas außerhalb gelegene Schloss
Schönbrunn mit seiner großen Parkanlage und der Gloriette spiegelt in
seiner Bauweise die Macht und den Reichtum der HabsburgerMonarchie wieder, da allein die Größe und die gestaltete Fassade den
Menschen sehr klein erscheinen lassen. Neben den architektonischen
Einflüssen und Zeugnissen der Habsburger Dynastie, stößt man in Wien
jedoch auch immer wieder auf Jugendstilbauten, die noch bis heute in
ihrer ursprünglichen Form erhalten sind. Aber auch Gebäude aus
anderen Epochen, wie zum Beispiel aus der Gotik, dem Barock etc. lassen sich in Wiens Innenstadt bewundern.
Somit besitzt das historische Stadtzentrum einen ungeheuren kulturhistorischen und architektonischen Wert, der
neben den modernen und innovativen Neubauten die Stadt Wien zu einem Touristenmagneten macht.
Kerstin Pelzer
60
Dezember 2004
Leben in Wien
Mit Reiseführer und Kamera outet man sich
meistens direkt als Tourist. Doch wenn man nach
Wien reist, ist es keine Schande Tourist zu sein. Ganz
im Gegenteil: versammelt man sich nicht gerade
als Studienfahrtgruppe im Stephansdom zwischen
den Kirchenbänken und führt dort eine
Lagebesprechung, weil es draußen regnet, wird
man überall freundlich empfangen. Der
Geschichtskurs Golland-Heinrich und der
Deutschkurs Veiders durften sich davon im Juni
2004 selbst überzeugen. Das offizielle Programm
führte unter anderem zum Naschmarkt, zum
Zentralfriedhof und in die Kapuzinergruft. Dieser
offizielle Teil hatte seine Aufgabe lehrreich und
interessant zu sein sehr gut erfüllt, dennoch freuten
sich die Schüler und Schülerinnen über die zur
Verfügung gestellte Freizeit. Und Wien ist die
perfekte Hauptstadt um diese Freizeit sinnvoll zu
nutzen. Teilweise war schon die Suche nach einem
schülerfreundlichen Restaurant ein kleines
Abenteuer. Dabei hat man es sich nicht nehmen
lassen im Figelmüller, einer der berühmtesten
Gaststätten Wiens, ein weltbekanntes Riesen –
Wiener – Schnitzel zu essen. Außerdem durfte ein
Besuch in einem Heurigen-Lokal nicht fehlen. Beide
Kurse haben dort mit Frau Golland - Heinrich und
Frau Veiders typisch wienerischen jungen Wein
probiert. Eine weitere Wiener Berühmtheit, die
Sachertorte, wurde entweder an Ort und Stelle in
den traditionellen Cafés zu sich genommen oder
als Souvenir für die Daheimgebliebenen mühevoll
nach Deutschland transportiert. Als wissbegierige
S c h ü l e r b e ka n n t, w u r d e n d i e S t u d i e n –
fahrtteilnehmer sogar in die Kanalisation Wiens
geführt. Frau Timmermann, die allen als legendäre
Stadtführerin in Erinnerung bleiben wird,
präsentierte Wien gekonnt als ehemalige
Filmkulisse für den Film "Der dritte Mann". Neben
dem Prater, der Kunsthalle und dem Schloss
Schönbrunn hatte Wien auch noch das
interessante Musical Barbarella, ein internationales
Filmfestival und ein pralles Nachtleben zu bieten.
Das ausgeklügelte Straßenbahnsystem ermög–
lichte Stadterkundungen bis in die frühen
Morgenstunden. Das Ergebnis der Studienfahrt war,
dass die meisten Schüler Wien nach dieser Fahrt
wohl besser kannten als beispielsweise Köln. In Köln
endete dann auch mit der Ankunft von
müdigkeitsüberreizten aber glücklichen ErasmusSchülern und – Lehrerinnen, eine perfekte
Studienreise.
Regina Flahs
Studienfahrt Toskana 2004
Im Juni dieses Jahres war es für uns Schüler der
Jahrgangsstufe 12 endlich soweit: Ein weiteres lang
ersehntes Highlight unserer Zeit als Schüler stand uns
bevor. Für uns, den SW-LK und einige Schüler aus
dem Mathe-LK, ging die Reise nach „Bella Italia". Für
10 Tage wurde unser Klassenzimmer in die Nähe
von Florenz, genauer gesagt nach Montecatini
Terme verlegt. Doch bevor wir in den Genuss der
italienischen Sonne kommen durften, wurde unsere
Geduld mit einer 19stündigen Busfahrt auf die
Probe gestellt. Als dieses Hindernis überwunden war,
stand erst einmal das Beziehen der Hotelzimmer
bevor.
Ok, wirklich schön war das Hotel nicht, aber nach
einer kleinen Eingewöhnungsphase konnten sich
auch die letzten Kritiker mit ihrer „10-TagesUnterkunft" abfinden. Im Endeffekt war es dann
doch nicht so schlimm, wie am Anfang befürchtet.
Unter der strahlenden Sonne Italiens hatten wir nun
knapp 10 Tage Zeit, die Toskana und ihre vielen
Sehenswürdigkeiten kennen und lieben zu lernen.
Wohin genau ging es nun? Natürlich in die
Hauptstadt der Toskana, nach Florenz. Auch dort
gab es viel zu erkunden, unter anderem den
berühmten Dom, das Wahrzeichen der Stadt. Wie in
jeder italienischen Stadt gab es auch dort unzählige
61
Erasmus – Nachrichten
Kurort bekannt ist, blieb uns dieses
Vergnügen versagt. Wir trafen uns
allabendlich an einem Brunnen im
Herzen unseres Ortes, nicht mit einer
Diskomeile zu vergleichen, jedoch
hatten wir auch dort unseren Spaß!
Danke auch hierfür, wir sind nicht
mehr böse!
Nach 10 Tagen traten wir dann die
Reise aus der Sonne Italiens in den
Regen Deutschlands an. Erschöpft,
jedoch trotzdem mit schönen
Erinnerungen im Gepäck an die Zeit in Italien hatte
uns Grevenbroich am 6.7.2004 wieder.
Zum Schluss: Herr Altmann, Herr Rümens: Applaus
für Sie beide!
Kirchen. Ja, es waren immer Kirchen im Stil der Gotik
oder der Renaissance, ja, sie sahen alle gleich aus
und ja, nach 10 Tagen und 100 Kirchen später war
so langsam allen (unfreiwillig) klar, was das
Charakteristische an diesen Kirchen ist. Aber ein
bisschen Kultur schadet ja nie. Danke hierfür!
Zudem genossen wir Herrn Altmanns Qualitäten
als Reiseführer, als er uns zu der besten Eisdiele der
Welt führte. “Lecker”, kann man da nur sagen! Aber
die Abkühlung war auch bitter nötig, da wir bei 35°C
mächtig ins Schwitzen kamen, während ihr bei
Regen den Unterricht genießen durftet.
Kälter war es auch nicht an den folgenden Tagen,
an denen wir unter anderem die allseits bekannte
Touristenattraktion, den Schiefen Turm von Pisa
besichtigten, – und wie schief der ist ...
Für viele war dies das Highlight der Studienfahrt.
Weitere Ziele waren die Stadt Lucca sowie die
Städtchen San Gimignano und Vinci, der Geburtsort
des Allround-Talents Leonardo da Vinci.
Doch was wäre Italien ohne Sommer, Sonne,
Strand und Meer? Nach dem anstrengenden
Kulturprogramm fand sich an zwei Tagen eine
gelungene Abwechslung, es ging an den Strand
von Marina di Massa und Viareggio. Wir durften in
der Sonne einmal so richtig entspannen und
plötzlich war die Kultur vergessen und
Urlaubsstimmung machte sich breit. Im kühlen Meer
und der heißen Sonne verbrachten wir gemeinsam
ein paar schöne und lustige Stunden.
Tja, wahrscheinlich verbindet ihr die Studienfahrt
mit heißen Diskonächten und Party bis zum
Abwinken. Doch nicht bei uns! Da unser Wohnort als
Corinna Olszok, Verena Brosch, Stufe 13
62
Dezember 2004
Studienfahrt nach
Malta
Mallorca, Ibiza, Teneriffa…, Inseln im Mittelmeer, die
jeder kennt und die jeder mit Party, Spaß und Strand
verbindet. Sollte sich diese „Ecke” auch für eine
Studienfahrt anbieten? Nachdem wir beschlossen
hatten, nach Malta zu fliegen, wollten wir
herausfinden, ob die winzige, englischsprachige Insel
für einen Englisch-Bili-LK tatsächlich ein geeignetes Ziel
ist.
Wie gesagt, die Malteser sprechen Englisch, jedoch
mit einem starken Akzent, sodass es oft sehr schwer
war, sie zu verstehen. Trotzdem bereicherte uns die
südwestlich von Italien gelegene Insel nicht nur durch
ihre Jahrtausende alte Kultur, sondern auch durch die
Begegnung mit Menschen einer völlig anderen
Mentalität.
Eine ganze Woche, vom 27. Juni bis 4. Juli 2004,
hatten wir Zeit, uns in Begleitung von Frau Heinrichs und
Herrn Cwik die Insel bei Temperaturen von über 30°C
und strahlend blauem Himmel anzusehen.
Die Reiseführer stellten wir selber, wir hatten uns
nämlich zuvor in der Schule in Gruppen mit den
einzelnen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten
auseinander gesetzt. So sahen wir unter anderem die
Blaue Grotte, die ihren Namen der von Blaualgen
erzeugten intensiven Färbung des Wassers verdankt.
Weitere Ziele waren Tempel wie Hagar Qim und
Tarxien, die Hauptstadt Valletta und die
ehemalige Hauptstadt Mdina, die in ihren
engen Straßen keine Autos erlaubt und
somit ihrem Ruf der Stillen Stadt gerecht
wird.
Während wir den Morgen also damit
verbrachten, die Insel zu erkunden,
gehörten die Nachmittage uns. Die
haben wir natürlich meist am „Strand“
(= Betonplattform) verbracht, damit wir
nach unserer Rückkehr auch jedem im
verregneten Deutschland demonstrieren
konnten, wo wir gewesen waren.
Die typisch gelben maltesischen Busse
dienten uns als relativ bequeme und
preiswerte Transportmittel. Manche von
ihnen befanden sich jedoch in einem so
schlechten Zustand, dass wir erleben
durften, wie ein Fenster herausfiel, als ein
armer Tourist sich von innen dagegen
lehnte, sehr zum Ärgernis des Busfahrers
und der weiteren Mitreisenden (=WIR), die
nun noch eine halbe Stunde in der
sengenden Hitze auf den nächsten,
heilen Bus warten mussten.
All in all, es war eine erfolgreiche und
wunderschöne Studienfahrt, an die wir uns
gerne zurückerinnern werden. Wir danken
Frau Heinrichs und Herrn Cwik für diese
Fahrt und für die Mühe, die sie sich
deswegen gemacht haben.
Ricarda Schröder, Regina Braun
63
Erasmus – Nachrichten
Esst mehr
BANANEN!
Es gibt doch nichts Appetitlicheres als eine
hübsch gebogene, gelbe Südfrucht, die ihren
exotischen Charme in jeder Obstschale versprüht.
Nicht nur optisch hält die Banane ihre
Versprechen, denn sie hat es wirklich in sich.
Herbizide, Fungizide und Insektizide runden den
süßlichen Geschmack des Inneren erst richtig ab.
Doch wen stört das schon, dass jährlich Millionen
Q u a d r a t m e t e r B o d e n f l ä c h e e n t w e r t e t,
zigtausende Kubikmeter Grundwasser verseucht
und Horden von Tieren obdachlos werden?
Bananen brauchen Platz! Da darf der Regenwald mit seinen Bewohnern nicht egoistisch
denken, besser sollten sie zügig und ohne Murren
den Plantagen weichen.
Artenvielfalt ist auch gar nicht mehr modern;
deshalb ist es nur von Vorteil, dass viele Insekten
von den verwendeten Giften abgetötet werden.
Es trifft zwar auch recht nützliche Tierchen, die
eigentlich für die Erhaltung der üppigen
Vegetation verantwortlich sind, doch wie der
ambitionierte Bananenpflanzer schon richtig
geschlossen hat, bedeutet weniger Vegetation
auch mehr Platz für Bananen!
Das einzige richtige Problem, mit dem sich der
Bananenfan befassen muss, ist, dass die gelbe
Frucht recht beleidigt reagiert, wenn sie nicht
richtig versorgt wird. Das würden Plantagenbesitzer aber gar nicht übers Herz bringen. Sie
lieben ihre Früchte und versorgen sie natürlich,
koste es, was es wolle, mit ausreichend Dünger.
Schließlich will man ja auch mit ruhigem Gewissen
schlafen können. Na ja, wenn das Portemonnaie
dann doch mal leicht wird, greift man als findiger
Geschäftsmann schon mal auf ein bisschen
Chemie zurück. Wem schadet das auch schon?
Sickert doch alles mit dem Regen in den Boden ...
Die Banane von Welt liebt Veränderungen; so will
sie heutzutage keine gewöhnliche Frucht mehr
sein. Es liegt ihr schon sehr am Herzen, ihrem
Kunden auch optisch zu gefallen. Deshalb drängt
es sich geradezu auf, auch ihre Gene etwas zu
verändern. Genmanipulation ist Pflichtprogramm,
das Auge isst schließlich mit und es soll ja auch ein
guter Absatz erzielt werden. Schließlich hat selbst
eine Banane ihren Ruf zu wahren ...
Wer könnte schon verantworten, dass Bananen
an Beliebtheit verlieren, wo sie so spottbillig auf
dem Weltmarkt zu kaufen sind und mit ihnen
hoher Gewinn in den Industrieländern erzielt
werden kann?
O.k., Neider gibt es, sobald jemand Erfolg hat.
Darum muss die possierliche Südfrucht damit
leben, dass Plantagenarbeiter sie verfluchen.
Wen kratzt das schon? Für einfache Arbeiter, die
mit geringem Einkommen in schäbigen
Behausungen leben, ist sie ohnehin zu schade
und für diese Bevölkerungsschicht außerdem gar
nicht erschwinglich.
Das will sie ja auch gar nicht sein. Armut und
Verderben durchdringen ihre dicke Schale wohl
kaum. Deshalb kann sie auch Morgen wieder ihre
Nase stolz und ohne Skrupel der Sonne entgegen
strecken.
Merle Sassen, Jahrgangsstufe 12 (mittlerweile
13)
Beitrag zur Hausaufgabe im Grundkurs
Sozialwissenschaften:
„Zusammenhang Alltagsgüter / Umwelt / Dritte
Welt in Prosa und gern auch fantasievoll, ohne
abwegig zu sein.“
64
Dezember 2004
Eine Woche England, das
hieß eine Woche in ein
fremdes Land, eine Woche in
eine Familie, die man vorher
nicht kannte, und eine Woche
Riesenspaß!!
Wir teilten uns den Bus mit
einer Klasse aus Düsseldorf,
Vorteil: Wir fuhren mit einem
Doppeldecker, Nachteil: Die
besten Plätze waren schon
weg! Davon ließen wir uns aber
noch lange nicht die Laune
verderben; alle redeten
fröhlich drauf los, als der Bus
endlich Richtung Autobahn
fuhr.
Ein paar Stunden später
hörten die Gespräche auf, und
zahlreiche Discmen wurden
aus den Taschen gekramt.
Um 14.45 Uhr ging es dann in
Calais auf die Fähre. Trotz mancher Befürchtungen ist
alles gut verlaufen, und um 16.32 Uhr erreichten wir
nach einer weiteren Busfahrt den Treffpunkt in
England.
Der erste Eindruck war nicht besonders. Der Bus hielt
nämlich auf einem großen Parkplatz neben einem
Bettenlager! Alle Koffer wurden ausgeladen, aber
keine Gastfamilie war in Sicht. Was jetzt??? Nach einer
halben Stunde waren dann aber alle abgeholt und
hofften auf ein leckeres Abendessen.
Am nächsten Morgen wurde dann alles geklärt und
der Rundgang durch Canterbury konnte losgehen!
Wir sahen unter anderem das Gefängnis von
Canterbury, wo uns ein Polizist mehr oder weniger nett
darauf hinwies, dass das Fotografieren verboten ist.
.... Schade!
Ab 14.00 Uhr konnten wir in die Kathedrale. Teilweise
war auch das recht interessant.
Am nächsten Tag ging es nach London, das hieß
frühes Treffen am Ostbahnhof. Von dort ging es mit
dem Bus weiter. Wir fuhren nach London und
machten bei Madame Tussaud's unseren ersten
großen Stopp! Wir sahen eine Show von Britney
Spears, Kylie Minogue und Beyonce, die auf alle Fälle
sehenswert war. Auch sonst sahen wir viele
Prominente, z.b. die Königsfamilie, Brad Pitt und David
Beckham! Für zwei Pfund konnte man sich in einem
sehr dunklen Teil, der nur durch Blitze beleuchtet
wurde, von Live-actern erschrecken lassen. Dieser Teil
war auch dadurch sehr spannend, dass man nicht
Englandfahrt der Klasse 7 d
Eine Woche England!
wusste, ob es Wachsfiguren oder echte Menschen
waren. Insgesamt waren wir ca. 3 Stunden bei
Madame Tussaud's.
Danach ging es weiter nach Covent Garden. Auf
dem Weg dorthin sahen wir Trafalgar Square und
Piccadilly Circus. Am Ziel angekommen, bekamen
wir zwei Stunden Zeit, um uns in kleinen Gruppen die
vielen Stände anzusehen! Ursprünglich wollten wir uns
um 17.45 Uhr treffen, doch drei Schüler jagten uns
einen Schrecken ein, als sie nicht kamen. Später
stellte sich jedoch heraus, dass sie auf der anderen
Seite des Tors warteten. Erst gegen halb neun waren
wir wieder bei den Gastfamilien.
Der nächste Morgen begann mit einer
Schnitzeljagd. Als Hauptpreis versprachen Herr
Kingerske und Frau Terwollbeck ein nagelneues,
grau-silbernes Cabrio, also machten sich alle mit viel
Eifer daran, die Informationen über Canterbury zu
bekommen!
Während die Lehrer die Bögen auswerteten,
konnten wir zu Mittag essen. Danach entspannten wir
uns auf einer großen Wiese im Park, bevor es zu den
Canterbury-Tales ging.
Canterbury-Tales ist einem Museum ähnlich, man
geht durch viele Räume. In jedem Raum wurde eine
andere Geschichte aus dem Mittelalter erzählt - zum
Glück auf Deutsch!
Den vierten Tag starteten wir auf der anderen Seite
von Canterbury, am Westbahnhof. Von dort aus
fuhren wir mit dem Zug nach Dover. Zuerst stand
Dover-Castle auf dem Programm. Wir besichtigten
65
Erasmus – Nachrichten
die alte Burg und die spannenden Tunnel aus dem
Krieg in zwei Gruppen. Von ganz oben hatte man
einen super Ausblick über Dover und das Meer. Die
Meinungen teilten sich - einigen gefiel dieser Ausflug,
anderen wiederum nicht! Da es an diesem Tag mehr
oder weniger warm war, gingen wir hinunter ans Meer.
Leider war es zu kalt zum Schwimmen. Das hat einige
aber nicht davon abgehalten ins Wasser zu gehen.
Am vorletzten Tag in Canterbury war Strand
angesagt. Also ging es wieder zum Westbahnhof und
von dort aus weiter nach Ramsgate. Obwohl wir nach
Broadstairs wollten, stiegen wir in Ramsgate aus, um
noch zwei Zugstationen zu Fuß zu gehen! Ob sich
über diese Entscheidung alle freuten!? Endlich in
Broadstairs angekommen wurden die Badelaken
ausgebreitet und die Wellen gestürmt. Obwohl der
eine oder andere eingegraben wurde, bzw. seine
Klamotten unter dem Sand suchen musste, sind wir
nach einem entspannenden Tag ohne Verluste nach
Canterbury zurückgekehrt.
Am Samstag trafen wir uns ein letztes Mal um zwölf
Uhr zur Besprechung der Abfahrt, dann konnte jeder
machen, wozu er gerade Lust hatte. Die meisten
kauften von dem übrig gebliebenem Geld ein paar
Geschenke für die Familie. Am Abend wurden alle
Koffer wieder gepackt und die Taschen für die
Rückfahrt mit Proviant gefüllt.
Die Rückfahrt verlief ruhig, und alle waren froh,
wieder zu Hause zu sein, und freuten sich auf ihr
eigenes Bett.
Eva Hanen, Jeannine Engels, Niklas Polster
Fahrt der Stufe 7 nach Texel
Die Klassen 7 a, b und c reisten am Montag, dem
24. Mai, für 5 Tage nach Texel. Wir haben uns um 6.30
Uhr vor dem Haupteingang unserer Schule getroffen
und sind dann um ca. 6.45 Uhr mit zwei großen
Bussen losgefahren. Die Busfahrt war gar nicht so
schlimm und nach fast 5 Stunden kamen wir schon
an der Küste an, wo Frau Sarholz auf uns wartete. Mit
der Fähre fuhren wir dann ca. eine halbe Stunde über
die Nordsee, bis wir auf Texel ankamen. Am Hafen
liehen wir uns direkt die Fahrräder, mit denen wir zur
Jugendherberge fuhren. Als wir dort ankamen,
wurden die Zimmer verteilt und jeder musste sein
eigenes Bett beziehen. Fürs Schlafen blieb uns keine
Zeit, denn wir fuhren erst einmal an den Strand, wo wir
uns eine schöne Portion Pommes genehmigten. Wir
blieben noch lange am Strand und als wir wieder
zurückfuhren, gab es auch schon Abendessen. Trotz
großer Müdigkeit blieben wir noch lange auf.
Spätestens um 24.00 Uhr sollten alle in ihr Zimmer und
sich ruhig verhalten. Jeden Morgen wurden wir um
8.00 Uhr geweckt. Um 8.30 Uhr gab es dann ein
leckeres Frühstück. Um 10.00 Uhr trafen wir uns alle vor
der Jugendherberge, um zum Ecomare zu fahren.
Dort konnten wir Robben beobachten. Danach
haben wir eine Rallye durchs Ecomare gemacht.
Nach dem dreistündigen Aufenthalt fuhren wir zu
einem anderen schöneren Strand, zu dem wir nach
einer ausgiebigen Radtour gelangten.
Am nächsten Tag fuhren wir zum Leuchtturm und
lernten dabei die Insel ganz gut kennen. Der Wind war
allerdings nicht unser Freund. Deshalb mussten wir
uns ganz schön anstrengen, bis wir am Leuchtturm
unser Foto machen konnten. Wir legten eine sehr
lange Strecke zum Leuchtturm zurück. Als wir endlich
ankamen, schossen wir ein Klassenfoto und aßen im
Strandrestaurant eine super Portion Pommes. Dann
fuhren wir weiter und besuchten unseren Führer Leo,
der uns durch das Naturprogramm führte. Dieser Tag
war sehr interessant, und wir haben viel Neues kennen
gelernt.
Am Tag vor der Abreise machten wir eine Kutterfahrt
mit einem riesigen Fischerboot. Wir angelten mit zwei
großen Netzen, was es in der Nordsee so gibt: am
meisten Garnelen, die wir dann kochen und essen
konnten. Nach der aufregenden Kutterfahrt fuhren wir
noch einmal zum Strand und genossen die letzten
Strahlen der Sonne. Am nächsten Tag war es soweit,
wir mussten um 7.00 Uhr aufstehen und unsere
gepackten Koffer nach unten tragen. Dann gingen
wir frühstücken und mussten anschließend unsere
Zimmer in Top-Form bringen. Als dies alle geschafft
hatten, schwangen wir uns auf die Fahrräder und
machten uns auf den Weg zum Hafen. Dort gaben
wir unsere Fahrräder wieder ab und gingen auf die
Fähre. Nach einer halben Stunde kamen wir auf der
anderen Seite an, wo der Bus schon auf uns wartete.
Dieser brachte uns heil nach Hause, wo unsere Eltern
uns erwarteten. Allen hat die Klassenfahrt gefallen. Sie
wird uns in guter Erinnerung bleiben.
Francesca Brumer; Carolin Peiffer (7c)
66
Dezember 2004
ELLADA
Griechenlandfahrt
in den Osterferien 2004
Das Programm beweist:
Eine Griechenlandfahrt - nur was für Hartgesottene
Das Programm hatten alle Teilnehmer immer und überall bei sich, damit - falls jemand
abhanden kommen sollte,- er/sie die Chance hatte, wieder zur Gruppe zu finden.(Zeus bzw.
Hermes sei Dank - der Fall traf nicht ein!).
1.4.2004
2.4.
3.4.
3.4. - 4.4.
4.4.
4.4. - 5.4.
5.4.
6.4.
7.4.
7.4. - 8.4.
8.4.
16.45 Uhr
17.02 Uhr
18.12 Uhr
20.31 Uhr
23.29 Uhr
13.00 Uhr
15.00 Uhr
20.30 Uhr
Hotel Adonis
8.00 Uhr
Hotel Kastri
Hotel Rex
Nachmittag
19.00 Uhr
21.00 Uhr
5.30 Uhr
6.30 Uhr
Hotel Irini
9.4.
18.00 Uhr
5.00 Uhr
9.4. - 11.4.
11.4.
Hotel Kosmos
8.30 Uhr
11.4. - 15.4.
12.4.
13.4.
14.4.
15.4.
Hotel Thetis
8.30 Uhr
8.30 Uhr
Hotel Ilis
16.4.
16.4.
17.4.
18.4.
16.00 Uhr
18.00 Uhr
13.00 Uhr
18.14 Uhr
23.02 Uhr
7.31 Uhrab
12.25 Uhr
12.55 Uhr
Treffen am Bahnhof Grevenbroich
Gleis 4 Abfahrt nach Köln - Deutz!
Gleis 11-12 Würzburg (an 20.26 Uhr)
Gleis 4a/b München (an 23.00 Uhr)
Gleis 11 Venezia (an 7.36 Uhr)
Hafen von Venezia: Tickets holen - Einchecken
Minoan Lines - Pasiphae Palace - Wir laufen aus!
Ankunft in Patras
Zaimi und Kapsali 262, 26223 Patras; Tel.: 0030 - 261 - 0224213
Busfahrt über Rhion - Antirhion, Navpaktos, Itea nach Delphi
Sygrou 23, 33054 Delphi; Tel.: 0030 - 2265 - 082322
Fahrt nach Kalambaka (Meteora)
Patriarchou Dimitiriou 7, 42200 Kalambaka; Tel.: 0030 - 2432 - 022042
Fahrt nach Athen (Piraeus)
Einchecken auf der Knossos Palace oder der Festos Palace
Wir laufen nach Kreta aus!
Ankunft in Iraklion
Transfer mit Bus zum Hotel
Idomeneos 4, 71202 Iraklion; Tel.: 0030 - 281 - 0229703
Messara - Ebene
Hafen von Iraklion - Fahrt zum Festland
Ankunft im Piraeus
U - Bahn in die City bis Haltestelle: Metaxourgiou
Psaron 16, 10538 Athen; Tel.: 0030 - 21 - 05239201
Fahrt nach Tolon über Daphni, Eleusis, Kanal von Korinth und
Isthmos, Archaia Korinthos und Archaia Nemea
Kardamaki 3, 21056 Tolon; Tel.: 0030 - 2752 - 059203
Rast oder Nauplion (Palamidi mit den 1000 Stufen)
Argolisrundfahrt (Tiryns, Argos, Mykene, Epidauros)
Lakonien (Sparta, Mystra, Tegea, Astros)
Fahrt über Bassai nach Olympia
Prax. Kondyli, 27065 Olympia; Tel.: 0030 - 2624 -022547
Olympia
Einchecken auf der Olympia Palace
Wir laufen nach Italien aus!
Ancona
ab Ancona nach Bologna (an 20.33 Uhr)
ab Bologna nach München (an 6.32)
München nach Köln (an 12.06)
ab Köln nach Grevenbroich (an 12.55)
Wir wollen abgeholt, gefüttert und versorgt werden!
Das erstaunlichste Ereignis:
Wir kamen tatsächlich pünktlich zurück.
Meine erste Griechenlandfahrt mit einem so ungewöhnlichen
Ende.
67
Erasmus – Nachrichten
68
Dezember 2004
Hotelführer anno 1520
Dialog zwischen Bertulf und Guillaume
von Desiderius Erasmus von Rotterdam
Gasthaus in Lyon * * * * *
Bertulf: Warum entscheiden sich die meisten Reisenden dafür, zwei oder drei Tage in Lyon zu
verweilen? Habe ich einmal eine Reise angetreten, so raste ich nicht, bis ich an meinem Ziel
angekommen bin.
Guillaume: Ich meinerseits wundere mich vielmehr darüber, dass sich überhaupt einer von
dort fortreißen kann.
Bertulf: Wieso denn?
Guillaume: Weil das ein Ort ist, von dem sich nicht einmal die Gefährten des Odyseus hätten
losreißen können; dort lauern wahrhaftig Sirenen. Niemand wird bei sich zu Hause besser
behandelt als dort in einem Gasthaus.
Bertulf: Was spielt sich da ab?
Guillaume: Bei Tisch war da stets eine Frau zugegen, welche die Tafelrunde mit ihren witzigen
Bemerkungen und ihrem feinen Humor erheiterte. Und man trifft dort auf erstaunlich viele schön
gewachsene Frauen. Zuerst trat die Hausherrin herzu, begrüßte uns und hieß uns vergnügt sein
und gut aufnehmen, was aufgetischt wurde. Nach ihr kam die Tochter, ein apartes
Frauenzimmer, in Benehmen und Reden so entzückend, dass sie selbst des gestrengen Catos
Miene hätte aufheitern können. Und sie unterhielten sich mit uns nicht wie mit unbekannten
Gästen, sondern wie mit altbekannten und vertrauten.
.
Bertulf: Daran erkenne ich den Sinn der Franzosen für Anstand und feinen Geschmack.
Guillaume: Da nun aber diese Frauen nicht ständig bei uns sein konnten, weil sie den
häuslichen Pflichten nachgehen mussten und auch die übrigen Gäste zu bewirten hatten,
leistete uns ein junges Mädchen Gesellschaft, das sich in allen Formen des Scherzens
auskannte. Obwohl auf sich allein gestellt, war sie nicht nur schlagfertig genug, die
Witzkanonaden aller zu parieren, sondern brachte auch das Gespräch immer wieder in Fahrt,
bis die Tochter zurückkam. Denn die Mutter war dafür schon etwas zu alt.
Bertulf: Doch wie war eigentlich das Essen? Denn vom Geschichtenerzählen wird der Bauch
nicht satt.
.
Guillaume: Geradezu exquisit, dass ich mich nur wundere, wie sie die Gäste so preisgünstig
aufnehmen können. Nach Tisch erquicken sie einen wieder mit launigen Geschichten, damit
sich ja keine Missstimmung einschleicht. Mir kam es vor, als sei ich zu Hause und nicht im
Ausland.
Bertulf: Wie sah es in den Schlafkammern aus?
Guillaume: Überall traf man dort auf lachende, schäkernde und herumalbernde Mädchen.
Ungefragt erkundigten sie sich, ob wir schmutzige Wäsche hätten, wuschen sie und gaben sie
gereinigt zurück. Was braucht es noch viele Worte? Überall sah man nur Mädchen und Frauen,
ausgenommen im Stall, obgleich diese Mädchen nicht selten auch dort eindrangen. Beim
Abschied umarmen sie einen so innig und entlassen einen so herzlich, als gehörte man zur
Familie.
69
Erasmus – Nachrichten
2. Ein Gasthaus irgendwo in Deutschland
Bertulf: Diese Gepflogenheiten stehen vielleicht den Franzosen gut an, mir sagen mehr die deutschen Sitten und
Gebräuche zu, weil sie männlicher sind..
Guillaume: Mir war es nie
vergönnt, Deutschland zu sehen.
Pieter Breughel d. Ä. (1525/30 - 1569), Die Bauernhochzeit
Darum bitte ich dich, wenn es dir
n i c h t s a u s m a c h t, m i r z u
schildern, wie sie dort die
Fremden aufnehmen.
Bertulf: Ob man sie überall auf
die gleiche Weise behandelt,
weiß ich nicht; ich kann nur
erzählen, was ich mit eigenen
Augen gesehen habe. Wenn
man ankommt, begrüßt einen
kein Mensch, damit ja nicht der
Anschein erweckt wird, sie
würden den Gast umwerben.
Das halten sie nämlich für
schmutzig, verwerflich und der
deutschen Ernsthaftigkeit nicht
angemessen. Hat man lange
und laut gerufen, steckt endlich
einer den Kopf aus dem Fensterchen der Heizstube, denn in diesen Stuben hausen sie fast immer bis zur
Sommersonnenwende -, gleich einer Schildkröte, die ihren Kopf aus der Schale reckt und Ausschau hält. Diesen
muss man nun fragen, ob man hier logieren dürfe. Winkt er nicht ab, so kannst du daraus schließen, dass die
Unterkunft gewährt wird. Da darfst du dann dein Pferd, so wie du es gewohnt bist, versorgen.Denn kein Knecht rührt
auch nur einen Finger. Wenn du etwas bemängelst, bekommst du gleich zu hören: „Wenn es euch nicht passt,
sucht euch eine andere Herberge“. Ist das Pferd versorgt, so siedelst du in die geheizte Stube über, in den Stiefeln,
mit all dem Gepäck und Dreck. Gibt es doch für alle nur diesen einen Raum.
Guillaume: Bei den Franzosen weisen sie einem Schlafkammern zu, wo man sich ausziehen, gründlich waschen,
wärmen oder auch ausruhen kann, wenn man dazu Lust hat.
Bertulf: Hier gibt es nichts dergleichen. In der Ofenstube zieht man die Stiefel aus, zieht die leichten Schuhe an und
wechselt, wenn man mag, das Hemd; die vom Regen nassen Kleider hängt man dicht beim Ofen auf, und du
selbst rückst nahe an ihn heran, um trocken zu werden. Es steht noch Wasser zur Verfügung, wenn man die Hände
waschen möchte, doch ist es meist so sauber, dass man danach anderes verlangen muss, um damit die Soße
abzuwaschen.
Guillaume: Ich lobe mir die Männer, die durch keinerlei Komfort und Luxus verhätschelt sind.
Bertulf: Triffst du um vier nachmittags ein, so kommst du doch nicht vor neun Uhr zum Nachtessen.
Guillaume: Warum das?
Bertulf: Sie rüsten nichts, bevor sie nicht sämtliche Gäste anwesend sehen, damit alle in einem Gang bedient
werden können. Es kommen häufig in derselben Gaststube 80 bis 90 Personen zusammen. Der eine kämmt sich
dort das Haupt, der andere wischt sich den Schweiß ab, ein dritter putzt seine Stiefel, und wieder einer spuckt
rülpsend Knoblauch aus. Kurzum, das Durcheinander von Sprachen und Menschen ist dort nicht geringer, als einst
beim Turmbau zu Babel. Erblicken sie einen aus einem fremden Volk, der durch seinen würdevollen Aufzug seine
bedeutende Stellung zur Schau trägt, so gaffen und stieren sie ihn alle an, als wäre eine neue Tierart aus Afrika
eingetroffen. Selbst wenn sie sich zu Tisch gesetzt haben, drehen sie den Kopf nach ihm um, glotzen ihn
unverwandt an, wenden die Augen nicht ab und vergessen darüber das Essen.
Je mehr Anwesende da sind, desto stärker wird der Ofen befeuert, selbst wenn die Sonne mit ihrer Glut ohnehin
schon zusetzt. Es gilt bei ihnen als Kernstück guter Betreuung, dass alle vor lauter Schwitzen zerfließen. Wenn einer,
70
Dezember 2004
der an die dampfende Hitze nicht gewöhnt ist, das Fenster nur einen Spaltbreit öffnet, um nicht zu ersticken,
bekommt er gleich zu hören: „Mach das Fenster zu!“ Antwortest du: „Ich halt´s nicht aus“, so heißt es: „Such dir
doch eine andere Bleibe!“
Vom Knoblauchrülpsen, von den
W i n d e n d e s Le i b e s u n d d e n
pestilenzialischen Atemwolken will ich
gar nicht erst reden.
Guillaume: Das sind robuste
Menschen, die über all das lachen
und sich keinen Deut drum scheren. Es
zeichnet einen unbeirrbaren
Charakter aus, von den Gepflogenheiten nicht abzurücken. - Wie ist es
mit dem Essen?
Ber tulf: Nachdem alle Platz
genommen haben, legt einer vor
jeden einen hölzernen Teller hin, einen
aus demselben Silber gefertigten
Löffel und dann einen gläsernen
Becher, einiges später auch Brot.
Diese säubert jeder in aller Ruhe vom
Pierre-Auguste Renoir (1841 - 1919), Frühstück der Ruderer
Dreck, bis der Brei gekocht ist.
Endlich wird der Wein aufgetragen, eine, bei Gott, nach Rauch stinkende Brühe. Bittet vielleicht ein Gast darum,
dass man ihm von woandersher eine andere Weinsorte hole, wobei er auch aus eigener Tasche Geld anbietet, so
stellen sie sich zuerst taub, aber mit einer Miene, als wollten sie ihn ermorden. Bestehst du darauf, so geben sie zur
Antwort: „Hier sind schon viele Grafen abgestiegen, und noch keiner hat sich über meinen Wein beschwert; wenn
er euch nicht passt, so sucht euch eine andere Unterkunft.“
Schlussbemerkung
Gasthäuser und Herbergen hat Erasmus auf seinen
vielen Reisen durch Europa zur Genüge kennen gelernt.
Als er 1506 nach Italien reiste, nahm er den Weg über
Lyon. So hat er die Herberge in Lyon wohl selbst kennen
gelernt. Ebenso fußt die Beschreibung der deutschen
Herberge auf eigenem Erleben. In einem Brief aus dem
Jahr 1518 berichtet er von einer fürchterlichen Nacht in
einer deutschen Herberge am Oberrhein: „Gegen
Abend wurden wir in ein kaltes Dorf verschlagen; den
Namen wollte ich nicht wissen, und wenn ich ihn wüsste,
möchte ich ihn nicht verraten. Dort bin ich fast
umgekommen. Im Souterrain, nicht groß, aßen wir, ich
glaube, mehr als 60 Mann, eine bunt gewürfelte
Menschenmenge, und zwar bis gegen 10 Uhr - oh
dieser Gestank, dieses Gebrüll, zumal als der Wein sie
erhitzte! Und doch musste ich stundenlang bei ihnen
aushalten! (Brief an Beatus Rhenanus vom 15.10.1518)
Vor allem ist es die Sprachkunst des Erasmus, die
fasziniert und erfreut. Bei der Beschreibung der
französischen Gastlichkeit bewegt er sich nahe an der
Grenze zur Frivolität, doch eigentlich hat er gar nichts
gesagt.
Die Beschreibung des deutschen Nachtquartiers ist
von Ironie durchtränkt, wenn er die Akzeptanz der
Ungastlichkeit als mannhaft, Zeichen eines unbeirrbaren
Charakters bezeichnet oder anfügt: „Ich lobe mir
Männer, die durch keinerlei Komfort oder Luxus
verhätschelt sind.” Wie ein Refrain klingt es dreimal am
Schluss jedes Abschnitts: „Suche dir doch eine andere
Bleibe“, womit die Gastlichkeit auf den Kopf gestellt wird.
Ist hier gleichsam wie in Karikaturen die
unterschiedliche Mentalität der beiden Nationen
getroffen? Bestehen diese Unterschiede auch noch
heute?
Die hervorragende Übersetzung von Kurt Steinmann
(erschienen 2000 im Diogenes-Verlag Zürich) ist sehr
lesenswert. Ihm ist es gelungen, Bilder und Sprachstil
treffend ins Deutsche zu übertragen. Wem es nach
mehr gelüstet, - in seiner Ausgabe sind weitere 20
´Vertrauliche Gespräche` enthalten, darunter, um
einige zu nennen:
Die Soldatenbeichte, Der
Hausdrachen oder die Ehe, Der Jüngling und die Hure,
Altmännergespräch oder Das Fuhrwerk, Der Abt und die
gebildete Frau, Der Frauensenat.
Trauen wir eigentlich solche Töne dem gelehrten
Erasmus zu, der als ´Fürst des Humanismus` bezeichnet
wird, der sich stets mit Büchern oder schreibend
darstellen ließ? - Wir erfahren hier einen Erasmus, wie er
71
Erasmus – Nachrichten
leicht und spielerisch seine Freude an Witz und
Einfallsreichtum hat, wie wir ihn auch in seinem ´Lob der
Torheit` kennen lernen. Realistisch und humorvoll sind
Gegebenheiten ausgemalt. Menschliches Miteinander
wird hier in zwei ganz gegensätzlichen Bildern
dargestellt. Das Grundanliegen seiner Colloquia hat
Erasmus in einem Brief an Reuchlin (vom 8.12.1520) so
ausgedrückt: Er möchte ´nostris Germanis`, uns den
Deutschen, ´civilitas` beibringen, das heißt ´das
Benehmen als Bürger`, wie wir im Umgang miteinander
den rechten Ton finden und aufeinander zugehen. So
hält uns Erasmus hier im ´Hotelführer` ein Gegen- und
ein Spiegelbild vor. (Aus civilitas wurde später der Begriff
´zivilisiert`.)
Nun, diese ´Colloquia familiaria` wurden zunächst
ohne sein Wissen und ohne seine Einwilligung 1518
ediert. Sein Freund Beatus Rhenanus aus Schlettstadt
hatte dem Verleger Froben in Basel die Texte zum Druck
übergeben. Es handelte sich um Schriften, die Erasmus
während seiner Studienzeit in Paris (1495 - 1499) als
Übungstexte verfasst hatte, um seine Schüler in die
lateinische Konversation einzuführen. Über die
Veröffentlichung war Erasmus zunächst verärgert, weil
sie, wie er jetzt feststellte, viele Fehler enthielt. Doch diese
Veröffentlichung wurde ein großer Verkaufserfolg. So
sorgte Erasmus ein Jahr später selbst für eine fehlerfreie,
verbesserte Neuauflage. In späteren Ausgaben wurden
immer mehr Dialoge hinzugefügt, andererseits
formelhafte Redewendungen für ein lateinisches
Colloquium weggelassen. Das Gespräch über die
Gasthäuser wurde zum ersten Mal 1523 gedruckt. Aus
einem Schulbuch ist so eine Sammlung unterhaltsamer
Dialoge geworden. Von 1518 bis 1533 sind insgesamt
60 Ausgaben erscheinen. 70 verschiedene Gespräche
werden in ihnen vorgelegt. Die heutigen deutschen
Übersetzungen bieten davon nur 12 bis 20. (Diese
Informationen verdanke ich Kurt Steinmann, der sie im
Vorwort zu seiner Übersetzung darlegt.)
Die Dialogform bietet Erasmus die Möglichkeit,
spielerisch ein Thema von verschiedenen Seiten zu
betrachten. Mit großem Einfallsreichtum werden
menschliches Verhalten und Empfinden witzig,
geistreich und immer amüsant vorgeführt, und zwar so,
dass wir uns auch heute nach 500 Jahren noch
angesprochen fühlen.
Heribert Kullmann
72
Dezember 2004
Vertreter und Stellvertreter der Eltern
für die Schulkonferenz
Klassenpflegschaftsvorsitzende
5A
5B
5C
5D
6A
6B
6C
6D
7A
7B
7C
7D
8A
8B
8C
8D
9A
9B
9C
9D
10A
10B
10C
10D
11
11
11
11
12
12
Vorsitzende/r
Gudrun von Nesselrode
Herbert Schleicher
Christiane Kuhn
Ursel Fücker
Norbert Neuwahl
Peter Rauscher
Edith Schramm
Pia Cremer
Sabrina Sandkaulen
Karin Falkenberg
Winfried Ruhnke
Ralf Schroers
Elke Kroll
Dieter Hoffmann
Hans-Georg Nix
Regina Roters
Carla Becker
Hermann Dornis
Elisabeth Vetten
Hans-Dieter Flaß
Hildegard Becker
Iris Bremer - Glaser
Petra Lazik
Monika Lüken
Antonia Krüll
Rainer Siegelkow
Christiane Marx
Anita Piel
Hans-Georg Kroll
Vera Sawatzki
Stellvertreter/in
Richard Lange
Paul Schiwy
Heike Hoppe
Michael Vreden
Regina Kauertz
Karl-Heinz Sowa
Susanne Wagner
Hans Quintus
Brigitta Lennartz
Rosa Kring
Anneliese Graf
Kirsten Nielsen
Monika Stirken-Hohmann
Birgit Landau
Barbara Peiffer
Teo Penz
Kerstin Buchholz
Beate Hermanns
Ilona Scholz
Heike Koschut
Beta Steinbock
Jürgen Mach
Brigitte Hartmann
Annelie Hansen
Gaby Kleszczewski
Andrea Bach-Ring
Gabi Hohlbaum
Ortrud Lempka
Gisela Eckstein
Steffi Broich
Stellvertreter:
1. Ralf Schroers (7D)
2. Gabi Kleszczewski (11)
3. Hans Georg Nix (8C)
4. Hildegard Becker (10A)
5. Karin Falkenberg (7B)
6. Heike Koschut (9D)
Vertreter und Stellvertreter der Schüler
für die Schulkonferenz
Vertreter:
1. Juliane Außem (12)
2. Andre Wagner (12)
3. Simon Laurich (12)
4. Friederike Sawatzki (12)
5. Jane Sieben (13)
6. Patrick Roth (9B)
Stellvertreter:
1. Sebastian Lohkamp (13)
2. Maike Hohlbaum (11)
3. Julia Hamann (11)
4. Sarah Paschke (11)
5. Janina Wittig (13)
6. Cülcen Cakmak (11)
SV-Verbindungslehrer:
Herr Stein, Frau Sarholz
Vertreter und Stellvertreter der Lehrer
für die Schulkonferenz
Vertreter:
1. Herr Chaise
2. Herr Cwik
3. Frau Dahmen
4. Frau Heinrichs
5. Herr Kirchhoff
6. Herr Krahwinkel
7. Herr Lorenz
8. Frau Sarholz
9. Frau Schnitzler
10. Frau Veiders
11. Frau Wessels 11.
12. Herr Willkomm
Vertreter:
1. Hans Georg Kroll (12)
2. Anita Piel (11)
3. Vera Sawatzki (12)
4. Antonia Krüll (11)
5. Hermann Dornis (9B)
6. Norbert Neuwahl (6A)
Schulpflegschaft:
Vorsitzender:
Stellvertreterin:
Stellvertreter:
1. Herr Altmann
2. Herr Holitschke
3. Herr Stein
4. Herr Kingerske
5. Herr Ruffert
6. Frau Stirl
7. Frau Schaefer
8. Herr Lönne
9. Herr Rehse
10. Herr Freese
11. Herr Hermann
12. Frau Meyer
Hans-Georg Kroll
Antonia Krüll
Schülersprecher/stellv. Schülersprecher:
Juliane Außem
Andre Wagner
Lehrerrat:
Herr Chaise, Frau Dahmen,
Herr Lorenz, Frau Meyer,
Frau Wessels
73
Sprechstunden 1. Halbjahr 2004/05
Erasmus – Nachrichten
Name
Jung
Abels
Altmann
Chaise
Cwik
Dahmen
Esders
Ewald
Fey
Freese
Garborini
Golland-Heinrich
Groth
Heinrichs
Hermann
Hof
Holitschke
Isensee
Kingerske
Kirchhoff
Kokol
Krahwinkel
Lahaye
Lilie
von Livonius
Lönne
Lorenz
Meyer
Pandorf
Rehse
Reipen
Rümens
Ruffert
Sarholz
Schaefer
Schmitz
Schnitzler
Stein
Stirl
Terwolbeck-T.
Thieltges Dr.
Trauer
Veiders
Wachten
Wefer
Welsandt
Wessels
Westerhoff
Willkomm
Wimmer
Winter
Zimmermann
Tag
nach Vereinbarung
Mittwoch
Donnerstag
Dienstag
Donnerstag
Freitag
Montag
Mittwoch
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Montag
Donnerstag
Dienstag
Montag
Montag
Donnerstag
Montag
Dienstag
Mittwoch
Montag
Dienstag
Montag
Dienstag
Dienstag
Montag
Mittwoch
Montag
Montag
Donnerstag
Donnerstag
Mittwoch
Donnerstag
Mittwoch
Dienstag
Freitag
Mittwoch
Mittwoch
Donnerstag
Donnerstag
Donnerstag
Dienstag
Donnerstag
nach Vereinbarung
Montag
Freitag
Dienstag
Donnerstag
Donnerstag
Mittwoch
Montag
Donnerstag
8.45 - 9.30 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
8.45 - 9.30 Uhr
Brandenburg
Erkens
Hoff-Hermann
Junker
Reifferscheidt
Veiser
Dienstag
Freitag
Freitag
Montag
Donnerstag
Montag
10.35 - 11.20 Uhr
11.40 - 12.25 Uhr
8.45 - 9.30 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
74
Uhrzeit
11.40 - 12.25 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
8.45 - 9.30 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
8.45 - 9.30 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
8.45 - 9.30 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
11.40 - 12.25 Uhr
8.45 - 9.30 Uhr
8.45 - 9.30 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
8.45 - 9.30 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
8.45 - 9.30 Uhr
8.45 - 9.30 Uhr
8.45 - 9.30 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
8.45 - 9.30 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
12.30 - 13.15 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
9.45 - 10.30 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
10.35 - 11.20 Uhr
Dezember 2004
Schulgottesdienst für die Klassen 5-10 (8.00 Uhr)
Weihnachtsferien (bis Fr 07.01.05)
Wiederbeginn des Unterrichts nach den Weihnachtsferien
Sprachenberatungsabend für Eltern der nächstjährigen Sextaner (Aula, 19.30 Uhr)
Seminarwoche 11: KOMPASS (und Mi 02.02.05 und Fr 04.02.05)
Eras-Stuss
unterrichtsfrei (Rosenmontag Dispositionstag)
unterrichtsfrei (Karneval Dispositionstag)
BISS für die Stufe 11 (und Do 10.02.05)
Erste-Hilfe Kurs für die Stufe 8 (bis Fr, 11.02.05)
BISS: Bewerbungstraining für die Stufe 12
Fahrt der Jgst. 13 nach Berlin (14.00 Uhr bis So 13.02.04)
Zeugnisausgabe (in der 3. Stunde) / Ende des 1. Halbjahres
Premiere der Theatergruppe am Erasmus (Aula)
Elternsprechtag (9.00 12.00 Uhr / 14.00 18.00 Uhr)
Osterferien (bis Fr 01.04.05)
Praktikum Stufe 9 (bis Fr 15.04.05)
Wiederbeginn des Unterrichts nach den Osterferien
Elterninformation Jgst. 6: Sprachenwahl (Aula, 19.30 Uhr)
Abgabe der Wahlzettel Klassen 6B/C/D (Sprachenwahl)
Monita Stufe 6
Letzter Unterrichtstag für Jgst. 13 / Bekanntgabe der Zulassung zum Abitur
Schriftliches Abitur (LK/ Koop mit Pascal)
Monita (Stufen 7 11)
Schriftliches Abitur (3. Fach)
Schriftliches Abitur (LK)
Maifeiertag
unterrichtsfrei (Christi Himmelfahrt)
unterrichtsfrei (Dispositionstag)
Mündliches Abitur (4. Fach / Studientag für Stufen 5 12)
Mündliches Abitur (4. Fach / nachmittags)
Elterninformation Jgst. 8: Differenzierungsbereich (Aula, 19.30 Uhr)
BISS: Jahrgangsstufe 11 Berufserkundung (bis Di 24.05.04)
Abgabe der Wahlzettel Stufe 8 (Differenzierungsbereich)
Information der Abiturienten
unterrichtsfrei (Fronleichnam)
Meldung der Abiturienten zu freiwilligen Prüfungen (bis 12.00 Uhr)
Fahrt der 7A-7B-7C nach Texel (bis Fr 03.06.05)
Fahrt der 7D nach England (bis Fr 03.06.05)
Mündliches Abitur (1. 3. Fach, nachmittags)
Mündliches Abitur (1. 3. Fach, nachmittags)
„Irischer Abend“: Festlicher Ball in der Aula (20.00 Uhr)
Fahrten der Stufe 5 nach Wuppertal (bis Fr 17.06.05)
Feierliche Übergabe der Abiturzeugnisse (abends)
Zeugnisse für Abgänger der Jgst. 10
Ehemaligentreffen
Begrüßungsnachmittag für die neuen Sextaner (15.00 Uhr)
Information zum Gruppenspringen für Eltern und Schüler (18.00 Uhr)
Zeugnisausgabe (Unterrichtsende nach der 3. Stunde)
Sommerferien (bis Fr 19.08.05)
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Terminplan Schuljahr 2004/05
Dezember
Do 23.12.04
Fr 24.12.04
Januar
Mo 10.01.05
Mo 17.01.05
Februar
Di 01.02.05
Do 03.02.05
Mo 07.02.05
Di 08.02.05
Mi 09.02.05
Mi 09.02.05
Do 10.02.05
Do 10.02.05
Fr 11.02.05
März
Fr 04.03.05
Mi 09.03.05
Mo 21.03.05
April
Mo 04.04.05
Mo 04.04.05
Di 05.04.05
Mo 11.04.05
Di 12.04.05
Fr 15.04.05
Mo 18.04.05
Di 19.04.05
Do 21.04.05
Mo 25.04.05
Mai
So 01.05.05
Do 05.05.05
Fr 06.05.05
Mo 09.05.05
Di 10.05.05
Di 17.05.05
Do 19.05.05
Mo 23.05.05
Mi 25.05.05
Do 26.05.05
Fr 27.05.05
Mo 31.05.05
Mo 31.05.05
Juni
Di 07.06.05
Mi 08.06.05
Sa 11.06.05
Mo 13.06.05
Fr 17.06.05
Juli
Fr 01.07.05
Sa 02.07.05
Mo 04.07.05
Mo 04.07.05
Mi 06.07.05
Do 07.07.05
Erasmus – Nachrichten
Impressum
Erasmus-Gymnasium
Röntgenstraße 2-10
41515 Grevenbroich
Tel.: 02181/23870 - Fax: 02181/238723
E-Mail: [email protected] - Homepage: www.erasmus.de
Redaktion: Birgit Dahmen-Brock
Photos: Jürgen Holitschke
Computersatz und Layout: Dorothea Lahaye
Layout des Titelblattes: Jutta Windges
Titelphotos: Frederik Friederichs (Jahrgangsstufe 12)
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