Mediation
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Mediation
Mediation Ein recht neuer Begriff in der Fremdsprachendidaktik Theorie „Das Zusammenwachsen der europäischen Länder und die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Globalisierungstendenzen haben die Prozesse der Mobilität und Migration in der ganzen Welt intensiviert. Ob im Urlaub, beim Auslandspraktikum, [...] während der Übertragung internationaler Veranstaltungen - die Vermittlung zwischen verschiedenen Sprachen und Personen wird immer häufiger und wichtiger.“ (Thaler, Englisch unterrichten, S. 209) Zwei Definitionen • Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen definiert Mediation als die Vermittlung zwischen Menschen, die nicht in der Lage sind, einander direkt zu verstehen. Im Deutschen hat sich hierfür der Begriff der „Sprachmittlung“ eingebürgert. Er schließt sowohl das Übersetzen und Dolmetschen („interlinguale Mediation“) als auch das Paraphrasieren in der Fremdsprache („intralinguale Mediation“) ein. • Für die soziokulturelle Theorie hingegen bedeutet Mediation die Verwendung kultureller Werkzeuge, die es erst möglich machen zu lernen und sich zu entwickeln. Solche Werkzeuge sind beispielsweise Aufgaben, Portfolios und Medien, aber vor allem Sprache – und, für den Fremdsprachenunterricht besonders interessant, die Muttersprache. Begriff und Typen der Sprachmittlung „Mediating comprises all techniques used to transform written or oral texts from one language into another. Both directions are possible, i. e. German into English and from English into German.“ (Thaler, Englisch unterrichten, S. 209) Typen der Sprachmittlung ‣ Übersetzen (translation): schriftliche, wortgetreue Übertragung ‣ Dolmetschen (interpreting): mündliche sinngemäße Übertragung ‣ Sprachmittlung (transferring, transforming): adressaten-, sinn- und situationsgerechte Übermittlung von mündlichen, schriftlichen (oder grafischen) Informationen von einer Sprache in die andere Communicative competence Intercultural competence (e. g. knowledge of relations beteen words and structures, as for examle in false friends) (e. g. knowledge of cultural meaning of words) Interlingual mediating competence Interactional competence (e. g. awareness of the relationships between the persons who take part in the consversation ) Strategic competence (e. g. ability to anticipate the partner‘s reactions to one‘s statements) Ausgangsmaterialien • Webseiten, Zeitungsartikel, literarische Texte, E-Mails, Briefe, Rezepte, Gebrauchsanweisungen, Werbeanzeigen, Broschüren, Fahrpläne, Postkarten,Verträge, Speisekarten, Berichte, Regeln, Zeugnisse, etc. • Hörmaterial (Monologe, Dialoge, Gespräche unter mehreren Personen, etc. ) • Bilder (Karikaturen,Verkehrszeichen, Graffiti, etc.) Zur Textauswahl • Die Texte müssen so ausgewählt werden, dass sie den Lernenden eine Loslösung vom Ausgangstext erlauben, sonst wird aus der Sprachmittlung schnell eine Übersetzung. • Ist der Text zu kurz und lautet die Aufgabe dann, ihn zusammenzufassen, ist die Gefahr groß, dass die Schüler zu eng am Text bleiben. Dies kann verhindert werden, wenn die Aufgabe lautet, gezielt Informationen zu entnehmen und/ oder neu zu strukturieren. • Die Ausgangstexte für die Mediation dürfen durchaus etwas über dem Sprachniveau der Schüler liegen. Die Schüler müssen lediglich die Gesamtaussage erfassen können. Aufgaben • Zusammenfassung (Summarize the content of the text.) • Zusammenfassung über Leitfragen (Summarize the text guided by a few questions.) • • • • Übertragung von Details (Point out important details.) Erklärung (Explain the meaning of the statement.) Paraphrase (Paraphrase a passage.) Auswertung von Statistiken (Explain the given chart/ graph.) Bewertung • Es gibt bisher keine detaillierte Korrekturrichtlinien für die Mediation. • Eine Mediation-Aufgabe sollte nicht holistisch, sondern kriteriengestützt korrigiert werden. • Neben dem Inhalt sollte die Sprache (Ausdrucksfähigkeit/Sprachrichtigkeit) berücksichtigt werden. • Das Verhältnis von Inhalt und Sprache muss angemessen berücksichtigt werden.