Plastisch-ästhetische Parodontal

Transcription

Plastisch-ästhetische Parodontal
Wissenschaft und Fortbildung
BZB Oktober 12
73
· Überprüfung der Kronen-Wurzel-Relation,
· Untersuchung der Taschentiefen inklusive der
Furkationsbeteiligung,
· Ausmaß stattgehabten Attachmentverlusts,
· Mobilität des betroffenen Zahnes,
· gingivaler Phänotyp und Keratinisierung der
Gingiva,
· Engstände, ungünstige Wurzelmorphologie,
· Parafunktionen und Habits sowie
· Raucheranamnese.
Praktische Übungen am Schweinekiefer
Nach paramarginaler Inzision wird ein gingivaler
Lappen gebildet. Der nun freiliegende marginale
Alveolarknochen wird abgetragen, eventuelle Knochenkrater werden konvex ausmodelliert. Studien
ergaben, dass oft zu wenig Knochen entfernt wird
(Pontoriro et al. 2001). Eine Ostektomie im Umfang
von etwa drei Millimetern führt zu einer ausreichenden biologischen Breite und Stumpfhöhe für eine
akzeptable Umfassung des Zahnes durch die geplante Überkronung. Der Lappen wird apikal repositioniert und dort mit einigen Nähten fixiert. Dazu empfehlen die Referenten atraumatisches, nicht
resorbierbares monofiles Material der Stärke 6/0.
Die in den Kurs integrierten Übungen am Schweinekiefer erwiesen sich als sehr nützlich, um gut vorbereitet einen entsprechenden chirurgischen Eingriff
am Patienten durchführen zu können.
Die am Schweinekiefer geübten Fertigkeiten lassen sich auf die Arbeit am Patienten
übertragen.
Fazit
Die Referenten vermittelten ein ausgereiftes, auf
wissenschaftlicher Grundlage fußendes Konzept
der chirurgischen Kronenverlängerung. Eindrucksvolle Fallpräsentationen machten den Tag kurzweilig. Die Instruktionen am Schweinekiefer ermöglichten die unmittelbare Einübung des theoretisch
vermittelten Wissens. Die so erlernten Fertigkeiten
konnte man wirklich mit nach Hause nehmen.
Die eazf bietet regelmäßig Kurse zur Chirurgie an.
Weitere Informationen unter www.eazf.de
Plastisch-ästhetische Parodontalund Implantatchirurgie
Zuhr, Otto; Hürzeler, Marc: Plastisch-ästhetische
Parodontal- und Implantatchirurgie – ein mikrochirurgisches Konzept, 2011, Quintessenz VerlagsGmbH, Berlin, 872 Seiten, 1905 Abbildungen, Preis:
320 Euro, ISBN 978-3-86867-021-9
Das neue Werk von Otto Zuhr und Marc
Hürzeler gewinnt vor allem durch die
zahlreichen klinischen Fotos, die sowohl
eine konsequente zahnärztliche Behandlung als auch eine exzellente Fotodokumentation widerspiegeln. Die Autoren
zeigen ihr Behandlungskonzept der minimalinvasiven Mukogingivalchirurgie in
der Implantatprothetik mit zahlreichen
Falldokumentationen auf, die in unterschiedlichen
Kapiteln didaktisch hervorragend aufbereitet sind.
Damit werden die heute möglichen Behandlungsoptionen zur Optimierung der Weichgewebsästhetik bei Implantatversorgungen anschaulich präsentiert. Die Autoren legen aber auch ihre Misserfolge
und Komplikationen offen, sodass klar wird, welche
Techniken zu welchen Ergebnissen führen können.
Das Werk zeigt nicht nur chirurgische Bilder, sondern die gesamten Behandlungsdokumentationen
mit dem jeweiligen prothetischen Endergebnis auf.
Fazit: Das Buch rangiert im oberen Preissegment.
Berücksichtigt man jedoch die Aufmachung und
die Qualität der Dokumentationen, relativiert sich
der Preis und wird durchaus akzeptabel. Damit
sollte das Buch zur Pflichtlektüre für jeden chirurgisch tätigen Implantologen zählen.
Priv.-Doz. Dr. Jörg Neugebauer
Landsberg am Lech