Vermessung und Berechnung von Großbohrlochsprengungen
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Vermessung und Berechnung von Großbohrlochsprengungen
BGI 700 (bisher ZH 1/639) Vermessung und Berechnung von Großbohrlochsprengungen Steinbruchs-Berufsgenossenschaft 1995 1 Einleitung Die Unfallverhütungsvorschrift" Sprengarbeiten" (VBG 46) schreibt vor, daß der verantwortliche Leiter von Großbohrlochsprengungen – die Vorgaben und Bohrlochabstände zu ermitteln, – die Sprengstoffmenge zu berechnen, – die Ansatzpunkte, die Richtung und die Tiefe der Bohrlöcher zu bestimmen und – die Verteilung der Ladung im Bohrloch festzulegen hat. Grundlage hierfür ist die meßtechnische Ermittlung von Wandhöhe und Wandneigung. Von der Vielzahl der möglichen Meßverfahren werden die wichtigsten, d.h. – das Lotmeßverfahren, – das Dreieckmeßverfahren, – die Vermessung mit Handgefällmesser, – die Vermessung mit TachymeterTheodolit sowie – die Vermessung mit elektronischen Meßgeräten im folgenden abgehandelt. Das Zeichnen der Grundrisse und Schnitte wird beschrieben sowie die Lademengenberechnung erläutert. Der verantwortliche Leiter von Großbohrlochsprengungen muß darüber hinaus – Ansatzpunkte und Richtung der Bohrlöcher überprüfen, – Abweichungen von der beabsichtigten Richtung und Tiefe der Bohrlöcher meßtechnisch ermitteln und dokumentieren und – die Lademengenberechnung gegebenenfalls korrigieren. In Teile von Bohrlöchern, deren Verlauf nicht sicher ermittelt werden kann, darf kein Sprengstoff eingebracht werden. Außerdem werden geeignete Verfahren zur Ermittlung des tatsächlichen Bohrlochverlaufs vorgestellt. Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 2 Begriffe Die aufgeführten Begriffe werden mit den verwendeten Formelzeichen und Einheiten in den nachfolgenden Abschnitten verwendet. Begriffe, Formelzeichen und Einheiten Begriff Formelzeichen Einheit siehe Abschnitt Augenhöhe hA m 3.3 Ausbruchvolumen VA m3 5 Bohrlochabstand a m 5 Bohrlochanzahl n / 5 Bohrlochdurchmesser d dm 4.4.2 Bohrlochvolumen VB l 4.4.2 Einflußbreite E m 5.3 Fußvorsprung b m 3-5 ∆h m 4.2 Höhenwinkel α ° 3.3.4 Horizontalwinkel γ ° 4 Lademenge L kg 5 Lademenge pro Bohrloch LB kg 5 Meßbasis SH m 3.3 mittlere Vorgabe vm m 5 obere Vorgabe vo m 5 Patronenanzahl z / 4.4 Patronengewicht Lp kg 4.4 rechnerische Wandhöhe hN m 3.3 Schnurlänge l m 3.1, 3.2, 3.3.4 söhlige Entfernung s m 3, 4 söhlige Entfernung, obere Sohle so m 3.1, 3.2, 3.3 söhlige Entfernung, untere Sohle su m 3.2, 3.3 spezifischer Sprengstoffbedarf q kg/m3 5 P1, P2 % 3.3 untere Vorgabe vu m 5 Vorgabe v m 5, 6 Wandhöhe h m 3-5 Wandneigung β ° 3-5 Höhenunterschied Steigung Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 3 Vermessung mit einfachen Hilfsmitteln 3.1 Lotmeßverfahren 3.1.1 Erforderliche Hilfsmittel: – Meßgestell ausreichender Länge, – Schnur mit Lot, – Maßband, – Pflöcke und Schnur für Standlinie sowie – Markierungsnadeln oder Klammern. 3.1.2 Beschreibung des Verfahrens Die Vermessung erfolgt von einer Standlinie aus, die sich auf der oberen Bruchsohle befindet und zur oberen Bruchwandkante einen Abstand aufweist, der etwa der oberen Vorgabe entspricht. Die obere Bruchwandkante wird unmittelbar von der Standlinie aus, die Lage der unteren Bruchwandkante mit einer Meßlatte und Lotschnur eingemessen (Abb. 1). Abb. 1: Lotmeßverfahren Das Verfahren läßt sich mit hinreichender Genauigkeit nur an niedrigen und relativ steilstehenden Wänden durchführen. Aus Gründen der Arbeitssicherheit ist der Aufenthalt an der Bruchwandkante und am Wandfuß auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken. Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 3.1.3 Durchführung der Vermessung – Standlinie möglichst parallel zur Bruchwandkante festlegen und vermarken (Fluchtstäbe, Pflöcke, Schnur), – Festlegen der Schnitte (Pflockabstände auf der Standlinie = Bohrlochabstände), – Anlegen der Meßlatte senkrecht zur Standlinie (Winkelprisma, Dreieck, Kompaß), – Ausrichten der Stangenspitze, damit das Lot am Wandfuß anliegt, – Messen der Entfernung Standlinie – obere Bruchwandkante sO (Wandausbrüche berücksichtigen). – Messen der Entfernung Standlinie – Meßstangenspitze d. – Messen der Schnurlänge Standlinie – Wandfuß (die Meßlatte muß horizontal ausgerichtet werden und darf sich nicht durchbiegen). Das Vorspringen der unteren gegenüber der oberen Bruchwandkante b sowie die Wandhöhe h können dann errechnet werden (Abb. 2). Abb. 2: Meß- und Auswerteprotokoll Lotmeßverfahren Meßwerte Rechenwerte Schnitt Standlinie- Standlinie BruchwandStangen kante spitze Schnurlänge Wandfußvorsprung Wandhöhe Nr. tan β Wandneigung d s l b h β m m m m m ° b = d-s h = l-d tan β = h/b β = arctan h/b 1 6,60 3,50 18,90 3,10 12,30 3,968 76 2 7,10 3,70 19,60 3,40 12,50 3,676 75 Der Neigungswinkel βder Bruchwand wird der maßstäblichen Schnittzeichnung entnommen oder aus den ermittelten Werten h und b errechnet. β = arc tan h/b (1) Wandneigung β in ° Wandhöhe h in m Fußvorsprung b in m Aus h und b wird der Tangens des Wandneigungswinkels β berechnet (tan β = h/b). Der zu tan β gehörende Winkel β ergibt sich z.B. aus Tab. A1 des Anhanges. Beispiel: Wandhöhe h = 12,30 m Fußvorsprung b = 3,10 m tan β = h/b = 12,30/3,10 = 3,968 Wandneigung β = 76° Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 3.1.4 Zeichnen des Grundrisses Die Anfertigung des Grundrisses (Abb. 3) erfolgt durch maßstäbliches Auftragen der gemessenen und errechneten Werte. Es wird üblicherweise ein Maßstab M 1:200 gewählt. Abb. 3: Grundriß Zunächst wird die Standlinie gezeichnet. Dann werden senkrecht zur Standlinie die festgelegten Schnittlinien eingezeichnet. Auf diesen Linien werden die gemessenen Entfernungen so und d abgetragen. Die Verbindung der so erhaltenen Punkte ergibt den Verlauf der oberen und der unteren Bruchwandkante. Es empfiehlt sich, alle Schnitte auf der Zeichnung fortlaufend zu numerieren. In dem Grundriß werden die Bohrlochansatzpunkte entsprechend Vorgabe vo und Lochabstand a festgelegt. Sinnvollerweise wird die Standlinie so gelegt, daß sie vom ersten zum letzten Bohrloch läuft, dann liegen alle Bohrlochansatzpunkte auf der Standlinie und es wird s o = vo. 3.1.5 Zeichnen der Schnitte Zur Feststellung von Wandneigung, Vorgaben und Bohrlochlängen ist es erforderlich, Schnitte durch die Bohrlöcher zu legen. – Zunächst wird die Wandhöhe h auf einer gezeichneten waagerechten Linie (untere Sohle) senkrecht nach oben abgetragen. Der Endpunkt ergibt die obere Bruchwandkante (Abb. 4). – Vom Fußpunkt der Höhe h wird das Vorspringen des Wandfußes b auf der waagerechten Linie abgetragen. Der Endpunkt ergibt den Wandfuß (Abb. 4). – Die Verbindung dieser beiden Punkte ergibt den vereinfachten Verlauf der Bruchwand. Der Neigungswinkel β kann mit Hilfe eines Winkelmessers abgelesen werden (Abb. 5). Abb. 4: Lotmeßverfahren – Darstellung der Wandhöhe Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Abb. 5: Lotmeßverfahren – Ermitteln der Wandneigung In den Schnitt kann nun das Bohrloch eingezeichnet werden. Den Ansatzpunkt des Bohrloches erhält man, indem die obere Vorgabe vO von der oberen Bruchwandkante aus abgetragen wird. Unter der Voraussetzung, daß das Bohrloch parallel zur Bruchwand gebohrt wird, sind Neigungswinkel des Bohrloches und der Bruchwand gleich. Die tatsächliche Bohrlochlänge lB läßt sich aus der Schnittzeichnung abgreifen (Abb. 6). Z.B. ergibt sich bei einer Unterbohrung der Sohle um 1,00 m eine Bohrlochlänge von 13,70 m. Abb. 6: 3.2 Lotmeßverfahren – Darstellung des Bohrloches Dreieckmeßverfahren 3.2.1 Erforderliche Hilfsmittel – Dreieck-Meßgestell mit integrierter Wasserwaage, – zwei Maßbänder und – Pflöcke und Schnur für die Standlinie. 3.2.2 Beschreibung des Verfahrens Die Vermessung erfolgt wie beim Lotmeßverfahren von einer Standlinie auf der oberen Bruchsohle aus, die einen Abstand zur Bruchkante aufweist, der etwa der oberen Vorgabe entspricht. Die obere Bruchwandkante wird unmittelbar von dieser Standlinie aus eingemessen. Der Verlauf der unteren Bruchwandkante wird aus Meßwerten berechnet (Abb. 8). Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Das Dreieckmeßverfahren kommt mit einfachen Hilfsmitteln aus. Grundlagen für die Vermessung sind ein für den Transport zusammenlegbares, rechtwinkliges und gleichschenkliges Dreieck, z.B. aus Holz oder Aluminium, und ein Bandmaß. Die Schenkellänge des Dreiecks sollte auf die Augenhöhe des Beobachters abgestimmt sein (ca. 1,50 m), so daß der Zielpunkt gut angepeilt werden kann (Abb. 7). An der Spitze des Dreiecks soll ein Maßband eingehakt werden können. Abb. 7: Dreieck-Meßverfahren – gemessene Werte: l, so, su – berechnete Werte: h, b, β Abb. 8: Meß- und Auswerteprotokoll Dreieckmeßverfahren Meßwerte Rechenwerte tan β Wandneigung Schnitt Schnurlänge Standlinie Bruchwandkante PeilpunktWandfuß Wandhöhe Wandfußvorsprung Nr. l so su h b β m m m m m ° h = l ⋅ 0,707 b = h-s tan β = h/b β = arctan h/b 1 21,90 4,10 12,75 15,50 2,75 5,636 80 2 22,50 4,20 12,60 15,90 3,30 4,818 78 3.2.3 Durchführung der Vermessung – Standlinie parallel zur Bruchwandkante festlegen und vermarken, – Festlegen der Schnitte, – Einmessen der oberen Bruchwandkante (Werte so), – Aufstellen des Dreiecks senkrecht zur Bruchwandkante und horizontales Ausrichten, – Anvisieren und markieren des Peilpunktes auf der unteren Sohle, – Ablesen der Schnurlänge l und – Einmessen der Entfernung su vom Peilpunkt zum Wandfuß. Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Die Meßwerte und die zugehörigen Rechenwerte für jedes Meßprofil werden zweckmäßigerweise in ein Meß- und Auswerteprotokoll eingetragen (Abb. 8). Die Wandhöhe h errechnet sich aus der Formel h = 0,707 · l (2) Wandhöhe h in m Schnurlänge l in m Das Vorspringen der unteren Bruchwandkante wird berechnet aus: (3) b = h – su Fußvorsprung b in m Wandhöhe h in m Abstand su in m Der Neigungswinkel der Bruchwand wird wie beim Lotmeßverfahren zeichnerisch oder rechnerisch ermittelt. 3.2.4 Zeichnen des Grundrisses und der Schnitte Grundriß und Schnitte aus den Werten des Dreieckmeßverfahrens werden in gleicher Weise wie beim Lotmeßverfahren gezeichnet. 3.3 Vermessung mit Handgefällmesser Voraussetzung für die nachfolgend beschriebene Vermessung ist eine annähernd horizontal verlaufende Bruchsohle. 3.3.1 Beschreibung des Gerätes Der Handgefällmesser ist ein Gerät zur Durchführung einfacher Vermessungen, wie z.B. Bestimmung der Höhen von Bruchwänden und Überprüfung der Neigung von Bohrlöchern. Das Gerät besteht im wesentlichen aus einem kompakten Fernrohr, in dessen Bildebene ein freischwingender Teilkreis mit Neugrad-, Altgrad-, Prozent- und Reduktionsteilung angeordnet ist (Abb. 9). Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Okulareinblick links Abb. 9: Okulareinblick rechts Handgefällmesser NECLI 3.3.2 Bestimmung der Wandhöhe Zunächst soll die Wandhöhe ermittelt werden. Hierzu visiert man von der Sohle aus die obere Bruchwandkante an. Im linken Okulareinblick wird eine Steigung P2 in Prozent für die obere Bruchwandkante abgelesen, der zugehörige Standpunkt auf der Sohle wird als Punkt P2 markiert. Eine Meßbasis sH erhält man, indem man vom Punkt P2 aus senkrecht zur Bruchwand eine Strecke zurückmißt, damit ergibt sich ein Standpunkt P1. Von dem aus wird die Steigung P1 in Prozent an der oberen Bruchwandkante abgelesen (Abb. 10). Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Abb. 10: Ermittlung der Wandhöhe mit Handgefällmesser Die Wandhöhe (auf Augenhöhe bezogen) errechnet sich dann aus folgender Gleichung: (4) rechn. Wandhöhe hN in m Meßbasis sH in m Steigung P1, P2 in % Wird als Meßbasis sH immer 10 m gewählt und P2 immer 100 % Steigung bestimmt, so vereinfacht sich Glg. (4) zu: (5) rechn. Wandhöhe hN in m Steigung P1 in % Beispiel: sH = 10 m; P1 = 60 %; P2 = 100 % Die tatsächliche Wandhöhe erhält man, wenn zu der errechneten Wandhöhe hN die Augenhöhe hA addiert wird. (6) h = hN + hA Wandhöhe h in m rechn. Wandhöhe hN in m Augenhöhe hA in m Im Beispiel ergibt sich für eine Augenhöhe von 1,6 m die Wandhöhe zu: h = hN + hA = 15,0 m + 1,6 m = 16,6 m Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Die Augenhöhe braucht nicht berücksichtigt zu werden, wenn man einen Fluchtstab auf der oberen Bruchwandkante in Augenhöhe anvisiert. Aus der Umwandlung der Gleichung (4) ergeben sich einige Beziehungen, die zum schnellen und einfachen Bestimmen der Wandhöhe geeignet sind. Es werden Punkte auf der unteren Sohle aufgesucht, bei denen der Handgefällmesser bestimmte Prozentzahlen (z.B. 80, 100, 120 oder 150 %) beim Anpeilen der oberen Bruchwandkante anzeigt. Jeweils zu zwei zusammengehörigen Prozentpaaren wird der Abstand der Standpunkte (Meßbasis sH in m) gemessen. Die Höhe ergibt sich dann aus den Gleichungen: (7) h = sH · 4 + hA bei 80 % und 100 % Wandhöhe h in m Meßbasis sH in m Augenhöhe hA in m (8) h = sH · 6 + h A bei 100 % und 120 % bzw. 120 % und 150 % Augenhöhe hA in m Wandhöhe h in m Meßbasis sH in m 3.3.3 Vermessung der Bruchwand von der unteren Sohle aus Der Einsatz des Handgefällmessers zum Zeichnen eines Grundrisses und mehrerer Schnitte eines Wandbereichs ist ebenfalls möglich, dies erfordert jedoch sorgfältige und genaue Vorbereitung. Die Vermessung kann beispielsweise von zwei Standlinien aus erfolgen, die parallel zueinander im Abstand sH (Meßbasis) verlaufen. Dieses Verfahren wird im folgenden beschrieben (Abb. 11). Abb. 11: Grundriß-Vermessung mit dem Handgefällmesser Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 3.3.3.1 Durchführung und Auswertung der Messung – Markierung der Meßprofile an der oberen Bruchwandkante, – zwei Standlinien parallel zur Wand auf der unteren Sohle einrichten: Die erste Linie ungefähr im Abstand der Wandhöhe (Standlinie P2), die zweite Linie im Abstand 10,0 m zurück (Standlinie P1). – Auf beiden Linien die Meßpunkte so markieren, daß die Blickrichtung senkrecht zur Wand erfolgt und – Messen der Steigungen P2 und P1 sowie der Entfernungen P2-Wandfuß (su) in den markierten Profilen. Aus den gemessenen Werten su, P1, P2, sowie den Festwerten sH , h A werden die gesuchten Größen hN, h, b und β berechnet (siehe Abb. 12). Abb. 12: Profilmessung mit dem Handgefällmesser von der unteren Sohle aus Die Wandhöhe wird aus den Gleichungen (4) und (6) wie im vorherigen Abschnitt errechnet. Der Wert b für das Vorspringen des Wandfußes ergibt sich aus Glg. (9): (9) Fußvorsprung b in m rechn. Wandhöhe hN in m Abstand su in m Steigung P2 in % Der Wandneigungswinkel β ergibt sich wie zuvor aus Glg. (1). Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 3.3.3.2 Zeichnen des Grundrisses: Aus den gemessenen und errechneten Werten wird der Grundriß wie folgt gezeichnet (vgl. Abb. 11): – Zeichnen der Standlinie P2 (beliebig), – Markierung der Meßpunkte auf der Standlinie, – Abtragen der Abstände su und b auf einer Hilfslinie rechtwinklig zur Standlinie, – Die Verbindung der Endpunkte su ergibt den Verlauf des Wandfußes, – Die Verbindung der Endpunkte b ergibt die obere Bruchwandkante und – Einzeichnen der Bohrlochreihe mit der gewählten Vorgabe. 3.3.3.3 Zeichnen der Schnitte Die Schnitte werden wie bei den anderen Verfahren aus den errechneten Werten h, b und β gezeichnet. Wenn die Wandneigung zeichnerisch ermittelt werden soll, wird der Schnitt aus h und b gezeichnet und die Wandneigung β aus der Zeichnung abgegriffen. Das Bohrloch wird mit der gewünschten Neigung und Vorgabe eingezeichnet. Abb. 13: Meß- und Auswerteprotokoll Handgefällmesser Einsatz auf der unteren Sohle Festwerte: hA = 1,6 m; sH = 10,0 m Meßwerte Rechenwerte tan β Wandneigung Schnitt Steigung Steigung P1 P2 Abstand P2-Wandfuß rechn. Wandhöhe Wandhöhe Wandfußvorsprung Nr. l su hN h b β % % m m m m ° 1 57 92 11,35 14,98 16,58 4,93 3,363 73,5 2 58 94 11,20 15,14 16,74 4,91 3,409 73,5 3.3.4 Vermessung der Bruchwand von der oberen Sohle aus Mit dem Handgefällmesser kann die Bruchwand auch von der oberen Sohle aus vermessen werden. Die Vorgehensweise ähnelt dem Dreieckmeßverfahren, jedoch kann die untere Sohle in beliebigen Winkeln angepeilt werden. Dies kann bei schmalen Sohlen vorteilhaft sein (Abb. 14). Zusätzlich zum Winkel α muß die schräge Entfernung (l) von der oberen Bruchkante zum Peilpunkt sowie der Abstand su vom Peilpunkt zum Wandfuß gemessen werden. Zum Messen der Schnurlänge l wird ein Maßband an einer Latte befestigt, deren Spitze an die obere Bruchwandkante angelegt wird. Diese wird von einer Standlinie aus eingemessen. Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Abb. 14: Vermessung mit dem Handgefällmesser von der oberen Sohle aus Abb. 15: Bruchwandvermessung mit dem Handgefällmesser von der oberen Sohle aus (Darstellung im Grundriß) 3.3.4.1 Durchführung und Auswertung der Messung – Standlinie und Schnitte festlegen, – Einmessen der oberen Bruchwandkante (Werte so) von der Standlinie aus, – Lattenspitze auf obere Bruchwandkante ausrichten und horizontieren, – Über die Lattenspitze Peilpunkt auf der unteren Sohle anvisieren und markieren, – Bei allen Messungen auf senkrechtes Ausrichten zur Standlinie achten (Abb. 15), – Neigungswinkel αdes Handgefällmessers notieren, – Schnurlänge Lattenspitze – Peilpunkt (l) notieren und – Abstand Peilpunkt – Wandfuß (su) messen. Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Aus den gemessenen Werten α, l und su werden die gesuchten Größen Wandhöhe (h) und Fußvorsprung (b) rechnerisch ermittelt: Wandhöhe h: h = l · sin α (10) Hilfsgröße s in m Schnurlänge l in m Winkel α in ° Hilfsgröße s s = l · cos α (11) Fußvorsprung b in m Hilfsgröße s in m Abstand su in m Fußvorsprung b (12) b = s – su Wandhöhe h in m Schnurlänge l in m Winkel α in ° Zur Vermessung und Berechnung sollte ein Meß- und Auswerteprotokoll (Abb. 16) verwendet werden. Abb. 16: Meß- und Auswerteprotokoll Handgefällmesser Einsatz auf der oberen Sohle Meßwerte Rechenwerte Schnitt Standlinie Peilwinkel Bruchwandkante Schnur- Abstand sin α länge PeilpunktWandfuß Wand- cos α Hilfs- Wandfuß- tan β größe vorsprung höhe Wandneigung so α l su h s b β m ° m m m m m ° 1 3,50 46 24,70 14,10 0,719 17,76 0,695 17,17 3,07 5,785 80 2 3,60 50 23,10 10,50 0,766 17,70 0,643 14,85 4,35 4,069 76 Nr. 3.3.4.2 Zeichnen des Grundrisses und der Schnitte Die zeichnerische Darstellung der Bruchwand im Grundriß und in den einzelnen Schnitten erfolgt in gleicher Weise wie beim Dreieckmeßverfahren (siehe Abschnitt 3.2.4). Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 3.4 Grundsätzliche Hinweise für die Durchführung von Wandvermessungen Beim Anpeilen der Bruchwand und beim Messen der söhligen Entfernungen ist unbedingt auf senkrechte Stellung zur Wand zu achten, da das Meßergebnis sonst fehlerhaft wird (Abb. 17). Abb. 17: Falsche Ermittlung des Wandfußvorsprungs durch schräges Anpeilen Bei nicht senkrechter Ausrichtung zur Bruchwand wird das Vorspringen des Wandfußes (b) zu groß (b') ermittelt, so daß sich ein flacheres Profil als das tatsächliche Profil ergibt. Dieser Fehler wächst mit zunehmendem Horizontalwinkel γ und beträgt z.B. bei 30° Abweichung bereits 15 % für den Fußvorsprung. Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 4 Vermessung mit Theodolit und elektronischen Meßgeräten 4.1 Vermessung mit TachymeterTheodolit Beim selbstreduzierenden Tachymeter-Theodolit (Reduktionstachymeter, Abb. 18) weist das Sehfeld – abhängig von der Neigung des Fernrohres – gekrümmt verlaufende Distanzlinien auf. Mit Hilfe dieser Distanzlinien lassen sich Horizontalentfernungen und Höhenunterschiede ablesen (Abb. 19). Abb. 18: Reduktions-Tachymeter Abb. 19: Beispiel für die Meßlattenablesung Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 4.1.1 Durchführung der Vermessung Auf der unteren Sohle wird senkrecht oder parallel zur Bruchwand eine Meßbasis AB festgelegt, auf die die horizontalen Richtungswinkel der Meßpunkte bezogen werden (Abb. 20). Abb. 20: Grundriß Der Theodolit wird mittels Stativ über dem Punkt A, dessen Entfernung zur Bruchwand etwa der Wandhöhe entsprechen sollte, aufgestellt, zentriert und horizontiert. Zum Messen von Horizontalentfernungen und Höhenunterschieden wird eine Tachymeterlatte (s. Abb. 20) benutzt. Mit dem Theodolit und der zugehörigen Tachymeterlatte können Horizontalentfernungen und Höhenunterschiede, bezogen auf den Instrumentenaufstellpunkt, gemessen und unmittelbar abgelesen werden. Durch Abtragen der Richtungswinkel γ und der ermittelten horizontalen Entfernungen kann im Grundriß die obere und untere Bruchwandkante maßstäblich dargestellt werden. Aus dieser Zeichnung läßt sich das Vorspringen der unteren gegen die obere Bruchwandkante in den gewünschten Schnitten abgreifen. Durch Interpolation der Höhenwerte der oberen und unteren Bruchwandpunkte können dann unter Verwendung des Grundrisses auch die gewünschten Schnitte gezeichnet werden. Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 4.2 Vermessung mit Laser-Theodolit Der Laser-Theodolit (Abb. 21) mißt die Laufzeiten eines gepulsten Laserstrahles nach Reflektion von der Bruchwand und errechnet daraus die Distanz. Gleichzeitig werden die zugehörigen Vertikalwinkel und – je nach System – auch die Horizontalwinkel gemessen. Die gemessenen Werte werden direkt angezeigt und gespeichert. Die gespeicherten Daten können direkt abgerufen oder über kompatible Schnittstellen von einem Rechner weiterverarbeitet werden. Abb. 21: Laser-Theodolit 4.2.1 Durchführung der Vermessung Je nach Breite der Bruchwand ist vor der Vermessung zu entscheiden, ob ein Instrumentenstandort genügt oder mehrere Standorte notwendig sind. Beim schrägen Anpeilen der Bruchwand ergeben sich Fehler beim Ermitteln des Wandvorsprungs (vgl. Abschn. 3.4). Die Abweichung von der Senkrechten sollte deshalb weniger als 15° betragen (bei 15° Abweichung ergibt sich ein um 3,5 % zu groß ermittelter Wandvorsprung). Durch vergrößerten Abstand des Instrumentenaufstellpunktes vor der Wand kann ohne zusätzlichen Fehler ein größerer Wandbereich vermessen werden. Bei 100 m Abstand vom Wandfuß kann mit ausreichender Genauigkeit ein ca. 50 m breiter Wandbereich von einem Standpunkt aus vermessen werden. Nur wenn eine zugehörige Software in der Lage ist, schräge Profile in senkrechte Profile umzurechnen, können von einem Standpunkt aus breitere Wandabschnitte vermessen werden. Da die zu messenden Profile sinnvollerweise zu den Bohrlöchern gehören sollten, muß die Lage der Bohrlöcher an der oberen Bruchkante markiert werden. Es ist schwierig, mit dem Laserstrahl die obere Wandkante genau zu treffen. Ein auf der Bruchwand postierter Helfer, der eine Stange mit darauf montierter Peilfläche (z.B. eine Scheibe mit 30 cm Durchmesser) im Bereich der Bohrlöcher an der Bruchwandkante auflegt, erleichtert das Einmessen der Wandkante. Das Instrument wird auf dem Punkt A aufgestellt und horizontal ausgerichtet (horizontiert). Ungefähr parallel zur Bruchwand wird eine Meßbasis zur Orientierung der Richtungswinkel markiert (Abb. 22). Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Abb. 22: Horizontalwinkelmessung mit dem Theodolit Die Messung eines Profils beginnt an dem markierten Punkt der oberen Bruchwandkante (1). Dann werden ohne Veränderung des Richtungswinkels beliebig viele Punkte bis hin zum Wandfuß eingemessen (Abb. 23). Abb. 23: Meßwerte α, ∆h, l und s, ermittelt mit dem Laser-Theodolit (schematisch} 4.2.2 Auswertung der Meßergebnisse Folgende Meßgrößen werden zu jedem Meßpunkt angezeigt bzw. gespeichert: schräge Entfernung l vom Instrument zum Meßpunkt horizontale Entfernung S vom Instrument zum Meßpunkt Höhenunterschied ∆h zwischen Instrument und Meßpunkt Horizontalwinkel γ zwischen Meßbasis und Meßpunkt (vgl. Abb. 23) Höhenwinkel α zwischen Instrumentenachse und Meßpunkt Mit den gespeicherten Daten können Grundrisse, Schnitte oder Wandneigungen manuell ausgewertet oder, je nach Software, automatisch ausgedruckt werden. Ein Beispiel für die Vermessung eines Wandprofils mit dem Laser-Theodoliten und ein zugehöriges Meßprotokoll zeigt Abb. 24. Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Abb. 24: Meßprotokoll Laser-Theodolit Standpunkt Richtungs- Schnitt MeßWinkel punkt söhlige Entfernung Höhenunterschied Wandhöhe Nr. ° Nr. Nr. m m m 1 77,5 1 1 85,62 20,58 2 84,21 19,2 3 82,3 11,15 4 82,95 6,82 5 81,64 1,2 6 78,3 -2,25 Bemerkungen obere Kante 22,83 Wandfuß 2 Das zugehörige Profil zeigt Abb. 25 (PC-Ausdruck). Abb. 25: Mit Laser-Theodolit vermessenes Bruchwandprofil Wenn keine rechnerunterstützte Darstellung erfolgen kann, wird folgende Vorgehensweise der Auswertung empfohlen (Abb. 26): – Instrumentenhorizont waagerecht einzeichnen, – die söhligen Entfernungen der Meßpunkte auf dieser Nullinie markieren. – die zugehörigen Höhenunterschiede senkrecht dazu abtragen (Vorzeichen beachten! + nach oben, – nach unten), – Verbindung der Endpunkte ergibt den Wandverlauf, – Bohrloch mit der beabsichtigten Bohrlochneigung und oberen Vorgabe einzeichnen. Die tatsächlichen Vorgaben, z.B. im Bereich von Wandausbrüchen, können der Zeichnung entnommen werden. Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Abb. 26: Manuelle Auswertung einer Wandvermessung mit Laser-Theodolit 5 Berechnung des Ausbruchvolumens und der Lademengen 5.1 Allgemeines Für die sichere Ausführung von Sprengarbeiten ist die Ermittlung der richtigen Lademenge von entscheidender Bedeutung. Man benutzt hierfür sogenannte klassische Formeln, die durch diverse Einzelfaktoren ergänzt wurden (z.B. Ladungsfaktor, Verdämmungsfaktor, Gesteinswiderstandsfaktor, Strukturfaktor, Verspannungsfaktor, Arbeitsfaktor des Sprengstoffes, …). Da sämtliche Faktoren Erfahrungswerten zugrundeliegen und unterschiedliche Werte annehmen können, ist die Berechnung mit Unsicherheiten verbunden. In der Praxis hat sich für Sprengungen im Steinbruch bei einer freien Wandfläche eine Faustformel als zutreffend erwiesen. Die Gesamtlademenge L ergibt sich zu: L = VA · q (13) Lademenge L in kg Ausbruchvolumen VA in m3 spezifischer Sprengstoffbedarf q in kg/m3 Um das Ausbruchsvolumen VA zu berechnen, ist vorher die genaue Vermessung des zu sprengenden Bruchwandabschnittes erforderlich. Der spezifische Sprengstoffbedarf q liegt bei gleichen Gesteinsbedingungen in etwa fest. Diese betrieblichen Erfahrungswerte sind u.a. von der Lagerstätte und dem gewünschten Zerkleinerungsgrad (s. Abb. 27) abhängig. Die Tabellenwerte können im Einzelfall sowohl unter- als auch überschritten werden. Der spezifische Sprengstoffbedarf q ist die Sprengstoffmenge, die erforderlich ist, um 1 m 3 Gestein aus dem Gebirgsverband zu lösen. Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Gestein spez. Sprengstoffbedarf [kg/m3] Kalkstein, leicht löslich Kalkstein, dickbankig Grauwacke Basalt Diabas, Gabbro Sandstein Granit 0,10 – 0,20 0,20 – 0,35 0,22 – 0,35 0,25 – 0,40 0,30 – 0,48 0,20 – 0,32 0,35 – 0,45 Abb. 27: 5.2 Spezifischer Sprengstoffbedarf q [kg/m3] aus betrieblichen Erfahrungswerten Vereinfachtes Verfahren der Lademengenberechnung Das nachfolgend aufgeführte Verfahren kann nur angewendet werden unter den Voraussetzungen, daß – annähernd gleiche Vorgaben – annähernd gleiche Bohrlochabstände und – annähernd gleiche Wandhöhen innerhalb einer Sprenganlage vorhanden sind. Als Ausbruchvolumen VA bezeichnet man das aus dem Gebirgsverband herauszusprengende Gestein, das nach der Sprengung als Haufwerk weggeladen werden kann. Das Ausbruchvolumen VA ist das Produkt aus Ausbruchfläche A und Wandhöhe h: VA = A · h (14) Ausbruchvolumen VA in m3 Ausbruchfläche A in m2 Wandhöhe h in m Im allgemeinen wird unterstellt, daß die Eckbohrlöcher das Gestein unter einem Winkel von 45° heraussprengen (s. Abb. 28). Die Ausbruchfläche hat dann die Form eines Trapezes (s. Abb. 29). Abb. 28: Ausbruchvolumen Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Abb. 29: Ausbruchfläche Dabei muß man von der mittleren Vorgabe vm ausgehen, die sich aus der oberen Vorgabe vo und der unteren Vorgabe vu ermitteln läßt (s. Abb. 30). Abb. 30: Mittlere Vorgabe (15) mittlere Vorgabe vm in m obere Vorgabe vo in m untere Vorgabe vu in m Bei gleichen Bohrlochabständen a, einer festen Zahl von Bohrlöchern n und der mittleren Vorgabe vm beträgt die Ausbruchfläche A: A = vm · n · a Ausbruchfläche mittlere Vorgabe Bohrlochanzahl Bohrlochabstand (16) A in m2 vm in m n a in m Die beiden gleichschenkligen dreieckförmigen Ausbruchflächen des ersten und des letzten Bohrloches entsprechen zusammengefaßt der Ausbruchfläche eines innerhalb der Serie stehenden Bohrloches. Deshalb ist die Zahl der Bohrlöcher gleich der Zahl der Abstände. Das Ausbruchvolumen ergibt sich somit zu VA = vm · n · a · h (17) Ausbruchvolumen VA in m3 mittlere Vorgabe vm in m Bohrlochabstand a in m Bohrlochanzahl n Wandhöhe h in m Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Hinweis: Bei der Berechnung der Ausbruchfläche kann sowohl mit der scheinbaren oder söhligen Vorgabe und der Wandhöhe als auch mit der wahren oder sprengtechnischen Vorgabe (kürzester Abstand zwischen Laderaum und freier Fläche) und der Bohrlochlänge ohne Unterbohrung gerechnet werden. Nach der Ermittlung der Gesamtlademenge erhält man die Lademenge pro Bohrloch, indem die Gesamtlademenge durch die Anzahl der Bohrlöcher dividiert wird (Glg. 18): LB = L / n (18) Lademenge pro Bohrloch LB in kg 5.3 Gesamtlademenge L in kg Bohrlochanzahl n Volumen- und Lademengenberechnung für jedes einzelne Bohrloch Ändern sich bei der Bohranlage die Ausgangsparameter in der Art, daß – unterschiedliche Vorgaben – unterschiedliche Wandhöhen – unterschiedliche Bohrlochabstände vorliegen, ist die Berechnung für jedes Bohrloch separat durchzuführen. Hierbei muß jedem Bohrloch ein Gesteinskörper zugeordnet werden, der sich aus der Ausbruchsfläche des einzelnen Bohrloches und der zugehörigen Wandhöhe errechnet. Die Ausbruchfläche wird durch die mittlere Vorgabe vm (Abb. 30) und die Einflußbreite E (Abb. 31) bestimmt. Abb. 31: Darstellung der Einflußbreite am Beispiel einer Sprengung mit 5 Bohrlöchern Die Einflußbreite ist die Summe der halben Bohrlochabstände zu den benachbarten Bohrlöchern. Für die Randbohrlöcher wird in Richtung zum benachbarten Bohrloch der halbe Bohrlochabstand, zur anderen Seite die mittlere Vorgabe eingesetzt: (19) Einflußbreite E in m Bohrlochabstand a in m Bohrlochnummer i i = 2,3,…, n-1 mit E1 = ½ · (Vm1 + a1) und En = ½ · (an + Vmn) Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Das Ausbruchvolumen pro Bohrloch ergibt sich zu: (20) VAi = vmi · Ei · hi Ausbruchvolumen VA in m mittlere Vorgabe vm in m Einflußbreite E in m Wandhöhe h in m Bohrlochnummer i Die Lademenge pro Bohrloch erhält man, indem das Ausbruchvolumen mit dem spezifischen Sprengstoffbedarf multipliziert wird: Li = VAi · q (21) Lademenge L in kg Ausbruchvolumen VA in m3 spez. Sprengstoffbed. q in kg/m3 Bohrlochnummer i Das gesamte Ausbruchvolumen und die Gesamtsprengstofflademenge lassen sich durch das Aufsummieren der Einzelvolumina und Lademengen ermitteln. (22) Ausbruchvolumen VA in m3 Bohrlochanzahl n Bohrlochnummer i (23) Gesamtlademenge Lges in kg Lademenge je Bohrloch Li in kg Bohrlochanzahl n Bohrlochnummer i Im folgenden Beispiel wird die Lademengenberechnung für jedes einzelne Bohrloch an fünf Profilen in tabellarischer Form durchgerechnet. Mit den Werten in Abb. 32 und 33 ergeben sich z.B. folgende Rechengänge: Die Einflußbreite des ersten Bohrlochs beträgt: Die Einflußbreite des Bohrlochs 4 beträgt: Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Die Einflußbreite des letzten Bohrlochs beträgt: Die Ausbruchfläche des vierten Bohrlochs beträgt: A4 = 3,25 m x 3,55 m = 11,55 m2 Das Ausbruchsvolumen des vierten Bohrlochs beträgt: VA4 = 11,55 m2 x 22,60 m = 261,0 m3 Die Lademenge des vierten Bohrlochs beträgt: L4 = 261,0 m3 x 0,22 kg/m3 = 57,5 kg Um mögliche Rechenfehler erkennen zu können, sollte die tabellarische Berechnung der Lademengen mit einer Rechenprobe kontrolliert werden (Abb. 33): Abb. 32: Profile und Grundriß zur Lademengenberechnung Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Muster einer Ausbruchvolumen- und Lademengenberechnung Abb. 33: Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Rechenprobe 1: Zunächst werden die durchschnittliche mittlere Vorgabe und die durchschnittliche Wandhöhe für alle Bohrlöcher in der angegebenen Weise errechnet. Dann werden die Einflußbreiten addiert. Das Produkt dieser drei Werte muß mit der Summe der Massen der Einzelbohrlöcher in etwa übereinstimmen. Beispiel 1: VA = vm · E · h VA = 3,42 m · 15,9 m · 22,04 m = 1199 m3 Rechenprobe 2: Die Lademengen der einzelnen Bohrlöcher werden addiert. Dividiert man diesen Wert durch das gesamte Ausbruchvolumen, stellt das Ergebnis den wirklichen Sprengstoffbedarf dar. Da nur ganze Patronen verwendet werden, kann er geringfügig vom angenommenen Wert abweichen. Beispiel 2: 5.4 Verteilung der Ladung im Bohrloch 5.4.1 Einsatz von patroniertem Sprengstoff Die Anzahl der Patronen pro Bohrloch errechnet sich, indem die Bohrlochlademenge durch das Patronengewicht LPatrone geteilt wird: Z i = L i / Lp (24) Patronenanzahl z Lademenge L in kg Bohrlochnummer i Patronengewicht Lp in kg Zur Kontrolle ist zu überprüfen, ob die Patronen im Bohrloch untergebracht werden können. Hierbei ist von der Bohrlochlänge die Endbesatzlänge abzuziehen, die verbleibende Bohrlochlänge ist durch die Einzelpatronenlänge zu teilen. Bei der Berechnung der Patronenzahl im Bohrloch ist zu beachten, daß die Patronen beim Laden im freien Fall gestaucht werden. Gestauchte Patronenlängen aus Erfahrungswerten ergeben sich aus Anhang A3 Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 5.4.2 Einsatz von losem Sprengstoff Beim Einsatz von losem Sprengstoff muß ermittelt werden, wieviel Sprengstoff das Bohrloch aufnehmen kann. Das Bohrlochvolumen errechnet sich zu: (25) Bohrlochvolumen VB in l Bohrlochdurchmesser d in dm Bohrlochlänge IB in dm Für einen Meter Bohrlochlänge (1 m = 10 dm) erhält man das Bohrlochvolumen pro laufendem Bohrmeter. (26) Bohrlochvolumen je m VB, 1m in l/m Bohrlochdurchmesser d in dm Beispielsweise beträgt das Volumen eines Bohrloches mit dem Durchmesser von 80 mm d = 80 mm = 8 cm = 0,8 dm In 1 m Bohrlochlänge können also 5,03 l loser Sprengstoff eingebracht werden. Für losen ANC-Sprengstoff liegt das spezifische Gewicht z.B. bei 0,9 kg/dm3, d.h. pro laufendem Bohrmeter können in obigem Beispiel 4,52 kg Sprengstoff eingebracht werden. 6 Herstellen und Kontrollieren der Bohrlöcher 6.1 Herstellen der Bohrlöcher Ein sorgfältiges Einrichten der Bohrmaschine ist Voraussetzung für ein einwandfreies Sprengergebnis. Zunächst muß die Maschine waagerecht aufgestellt und die Lafette senkrecht auf die Bruchwand ausgerichtet werden, damit die Bohrlöcher nicht von der beabsichtigten Richtung abweichen (Abb. 34). Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Abb. 34: Bohrlochgerechtes Aufstellen der Maschine Fehlerhafte Bohrlöcher in der Bohrlochebene haben zur Folge: – Schleudergefahr durch geballte Ladung bei zusammenlaufenden Bohrlöchern, – stehenbleibende Zehen durch auseinanderlaufende Bohrlöcher. Die Lafette der Bohrmaschine muß auf den erforderlichen Neigungswinkel ausgerichtet werden. Ein einmaliges Einrichten zu Beginn der Bohrarbeiten genügt nicht, die Neigung der Lafette kann sich durch die Erschütterungen der Maschine ändern. Daher muß die Bohrmaschine nach einigen Bohrmetern nachgerichtet werden (Abb. 35). Abb. 35: Nach vorn (links) bzw. nach hinten (rechts) verlaufendes Bohrloch Fehler in der Einstellung des Neigungswinkels haben zur Folge: – Schleudergefahr bei zu flacher Bohrlochneigung, – Stehenbleiben des Wandfußes, – Nichtwerfen der Vorgabe durch zu steiles Ausrichten. Weitere Ursachen für Abweichungen des Bohrloches von der gewünschten Richtung können sich ergeben durch: – Verlaufen des Bohrlochs durch die Schichtung des Gesteins bzw. durch Höhlen und Klüfte – Unterschiedliche Bohrgenauigkeiten bei verschiedenen Bohrverfahren und Maschinenparametern. Unregelmäßigkeiten beim Bohren sind in der Bohrkladde festzuhalten. Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 6.2 Kontrolle des Bohrlochverlaufs Um Gefahren durch Steinflug oder nicht vollständiges Werfen der Vorgabe zu vermeiden, sind die Bohrlöcher vor dem Besetzen unbedingt zu kontrollieren. Der freie Durchgang muß gesichert sein, Abweichungen von der beabsichtigten Richtung und Tiefe müssen rechtzeitig erkannt werden, um die Lademengenberechnung gegebenenfalls den geänderten Bedingungen anzupassen. 6.2.1 Einfache Hilfsmittel Mittels Taschenlampe im Bohrloch kann auf einfache Weise ein Verlaufen der Bohrlöcher festgestellt werden (Abb. 36). Wandert die Lichtquelle beim Herablassen aus dem Gesichtsfeld, liegt eine Abweichung vor, die den Bohrlochdurchmesser übersteigt. Abb. 36: Kontrolle des Bohrlochs mit einer Taschenlampe Durch Ausleuchten des Bohrlochs (z.B. Spiegel oder Handscheinwerfer) können der freie Durchgang und mögliches Verlaufen überprüft werden. Diese einfachen Verfahren sind auf den trockenen Teil von Bohrlöchern beschränkt. Mit dem Handgefällmesser kann die Bohrlochneigung gemessen werden (Abb. 37), die Tiefe wird mit dem Bandmaß überprüft. Abb. 37: Kontrolle der Bohrlochneigung Wenn mit der Taschenlampe der Verlauf des Bohrlochs nicht bis ins Bohrlochtiefste ermittelt werden kann, müssen andere Verfahren angewandt werden. Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 6.2.2 Vermessung des Bohrlochverlaufs Richtungsbezogene Bohrlochmessungen können nur mit aufwendigen Bohrlochvermessungssystemen durchgeführt werden. Mit einem Stangensatz wird ein Meßkopf (Sonde) ins Bohrloch herabgelassen. Über eine elektronische Speichereinheit wird der tatsächliche Bohrlochverlauf registriert (Abb. 38). Abb. 38: Bohrlochvermessungssystem mit Stangensatz Mit Hilfe einer "Software", welche die gemessenen Neigungswinkel, Sondentiefen und Abweichungen berücksichtigt, kann jedes Bohrloch zeichnerisch dargestellt werden (Abb. 39 + 40). Die Daten können mit einer Laser-Wandvermessung kombiniert werden. Abb. 39: Tatsächlicher und geplanter Verlauf von Bohrlöchern in der Ansicht und im Grundriß Abb. 40: Grafische und tabellarische Darstellung von Bohrlochverlauf und Vorgaben Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Mit Hilfe eines Rechners können Neigungswinkel, Tiefen und Abweichungen vom geplanten Verlauf ausgewertet und dargestellt werden. Durch die Bohrlochvermessung kann die Verteilung des Sprengstoffs den tatsächlichen Vorgaben angepaßt werden. 6.2.3 Fußvorgabe – Meßsysteme Die Vorgabe am Wandfuß kann mit elektronischen/elektromagnetischen Meßsystemen (z.B. DIADEME) direkt gemessen werden. Das System besteht aus einem Sender, der an die Bruchwand angehalten wird, und einem Empfänger, der sich im Bohrloch befindet. Der Abstand zwischen Sender und Empfänger wird direkt angezeigt (Abb. 41). Abb. 41: 7 Direkte Messung der Fußvorgabe Dokumentation Gemäß §§ 46 und 47 der Unfallverhütungsvorschrift "Sprengarbeiten" (VBG 46) sind Großbohrlochsprengungen zu dokumentieren und der Berufsgenossenschaft anzuzeigen. Folgende Planungs-, Vermessungs- und Berechnungsunterlagen sind vorzuweisen: 1. Ein Protokoll (Abb. 43), aus dem Zahl, Länge und Durchmesser der Bohrlöcher hervorgehen, in der die Sprengstoffmenge angegeben ist und der Zeitpunkt des Ladebeginns und der Sprengung benannt wird. 2. Eine maßstäbliche Zeichnung, bestehend aus Grundriß und Schnitten (vgl. Abschnitt 4). 3. Eine Skizze der Zündanlage (Abb. 42). Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Kurzzeitzünder Sprengverzögerer Abb. 42: Beispiele für Zündanlagen Sprengprotokoll Nr. Datum: ........................................ Unternehmen: ...................................... Betrieb: ........................................ ............................................................ Sohle: ........................................ Art der Sprengung: ........................................ Technische Daten Vorgabe: .......................................... m Wandhöhe (senkr.): ........................ m Durchschn. Vorgabe: ....................... m durchschn. Wandhöhe: ................... m Bohrlochabstand: ............................. m Bohrlochneigung: ............................. ° durchschn. Wandneigung: ...............° Bemerkungen: Eingesetzte Sprengmittel: Fußladung: kg Oberladung: kg Sohllochladung: kg Gesamtmenge: ............................... kg Haufwerk: ....................................... m3 spez. Sprengstoffbedarf: .......... kg/m3 Eingesetzte Zündmittel: Sprengschnur: Bez.: Zylinder: Typ/Stufen Länge: m Anzahl: Stck. Ladebeginn: am ................................... um ............................ Uhr Sprengung: am ................................... um ............................ Uhr Ort / Datum ......................................... / ..................... ........................................................... Verantwortlicher Leiter Abb. 43: Muster eines Sprengprotokolls Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. 8 Anhang A1 Winkelfunktionen A 1 Winkelfunktionen Winkel (in Grad) Sinus Cosinus Tangens 45.0 0.70711 0.70711 1.00000 45.0 45.5 0.71325 0.70091 1.01761 45.5 46.0 0.71934 0.69466 1.03553 46.0 46.5 0.72537 0.68835 1.05378 46.5 47.0 0.73135 0.68200 1.07237 47.0 47.5 0.73728 0.67559 1.09131 47.5 48.0 0.74314 0.66913 1.11061 48.0 48.5 0.74896 0.66262 1.13029 48.5 49.0 0.75471 0.65606 1.15037 49.0 49.5 0.76041 0.64945 1.17085 49.5 50.0 0.76604 0.64279 1.19175 50.0 50.5 0.77162 0.63608 1.21310 50.5 51.0 0.77715 0.62932 1.23490 51.0 51.5 0.78261 0.62251 1.25717 51.5 52.0 0.78801 0.61566 1.27994 52.0 52.5 0.79335 0.60876 1.30323 52.5 53.0 0.79864 0.60182 1.32704 53.0 53.5 0.80386 0.59482 1.35142 53.5 54.0 0.80902 0.58779 1.37638 54.0 54.5 0.81412 0.58070 1.40195 54.5 55.0 0.81915 0.57358 1.42815 55.0 55.5 0.82413 0.56641 1.45501 55.5 56.0 0.82904 0.55919 1.48256 56.0 56.5 0.83389 0.55194 1.51084 56.5 57.0 0.83867 0.54464 1.53986 57.0 57.5 0.84339 0.53730 1.56969 57.5 58.0 0.84805 0.52992 1.60033 58.0 58.5 0.85264 0.52250 1.63185 58.5 Winkel Sinus Cosinus Tangens Winkel bzw. arctan Winkel Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Winkel (in Grad) Sinus Cosinus Tangens 59.0 0.85717 0.51504 1.66428 59.0 59.5 0.86163 0.50754 1.69766 59.5 60.0 0.86603 0.50000 1.73205 60.0 60.5 0.87036 0.49242 1.76749 60.5 61.0 0.87462 0.48481 1.80405 61.0 61.5 0.87882 0.47716 1.84177 61.5 62.0 0.88295 0.46947 1.88073 62.0 62.5 0.88701 0.46175 1.92098 62.5 63.0 0.89101 0.45399 1.96261 63.0 63.5 0.89493 0.44620 2.00569 63.5 64.0 0.89879 0.43837 2.05030 64.0 64.5 0.90259 0.43051 2.09654 64.5 65.0 0.90631 0.42262 2.14451 65.0 65.5 0.90996 0.41469 2.19430 65.5 66.0 0.91355 0.40674 2.24604 66.0 66.5 0.91706 0.39875 2.29984 66.5 67.0 0.92050 0.39073 2.35585 67.0 67.5 0.92388 0.38268 2.41421 67.5 67.5 0.92388 0.38268 2.41421 67.5 68.0 0.92718 0.37461 2.47509 68.0 68.5 093042 0.36650 2.53865 68.5 69.0 0.93358 0.35837 2.60509 69.0 69.5 0.93667 0.35021 2.67462 69.5 70.0 0.93969 0.34202 2.74748 70.0 70.5 0.94264 0.33381 2.82391 70.5 71.0 0.94552 0.32557 2.90421 71.0 71.5 0.94832 0.31730 2.98868 71.5 72.0 0.95106 0.30902 3.07768 72.0 72.5 0.95372 0.30071 3.17159 72.5 73.0 0.95630 0.29237 3.27085 73.0 73.5 0.95882 0.28402 3.37594 73.5 74.0 0.96126 0.27564 3.48741 74.0 74.5 0.96363 0.26724 3.60588 74.5 Winkel Sinus Cosinus Tangens Winkel Winkel Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Winkel (in Grad) Sinus Cosinus Tangens Winkel 75.0 0.96593 0.25882 3.73205 75.0 75.5 0.96815 0.25038 3.86671 75.5 76.0 0.97030 0.24192 4.01078 76.0 76.5 0.97237 0.23345 4.16530 76.5 77.0 0.97437 0.22495 4.33148 77.0 77.5 0.97630 0.21644 4.51071 77.5 78.0 0.97815 0.20791 4.70463 78.0 78.5 0.97992 0.19937 4.91516 78.5 79.0 0.98163 0.19081 5.14455 79.0 79.5 0.98325 0.18224 5.39552 79.5 80.0 0.98481 0.17365 5.67128 80.0 80.5 0.98629 0.16505 5.97576 80.5 81.0 0.98769 0.15643 6.31375 81.0 81.5 0.98902 0.14781 6.69119 81.5 82.0 0.99027 0.13917 7.11537 82.0 82.5 0.99144 0.13053 7.59575 82.5 83.0 0.99255 0.12187 8.14435 83.0 83.5 0.99357 0.11320 8.77689 83.5 84.0 0.99452 0.10453 9.51436 84.0 84.5 0.99540 0.09585 10.38540 84.5 85.0 0.99619 0.08716 11.43005 85.0 85.5 0.99692 0.07846 12.70620 85.5 86.0 0.99756 0.06976 14.30067 86.0 86.5 0.99813 0.06105 16.34968 86.5 87.0 0.99863 0.0234 19.08114 87.0 87.5 0.99905 0.04362 22.90377 87.5 88.0 0.99939 0.03490 28.63625 88.0 88.5 0.99966 0.02618 38.18846 88.5 89.0 0.99985 0.01745 57.28996 89.0 89.5 0.99996 0.00873 114.58865 89.5 90.0 1.00000 0.00000 ∞ 90.0 Winkel Sinus Cosinus Tangens Winkel Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. A2 Muster zur tabellarischen Lademengenberechnung Firma: ___________________ Verantwortlicher Leiter: ___________________ Großbohrlochsprengung Nr.____ Bohrlochneigung:__° BohrlochNr. Länge – m Abstand m Datum: _______ Bohrlochdurchmesser.__ mm 3 Spez. Sprengstoffbedarf:____ kg/m Wand- Mittlere Ausbruch- Lade- höhe Vorgabe volumen m m m 3 Uhrzeit:______ Sprengstoffsorte Zeitstufe menge kg kg kg ms Summen: Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. A3 Angaben über Sprengstoffe Gebräuchliche Sprengpatronen für Großbohrlochsprengungen Durchmesser (mm) Länge (mm) Gewicht (g) Dichte (g/cm3) Galatinöse Gesteinsprengstoffe 50 60 65 80 420 700 500 700 1250 3000 2500 5000 1,50 1,50 1,50 1,50 Nichtgalatinöse Gesteinsprengstoffe 65 750 2500 1,00 Lademenge je Großbohrloch bei Verwendung von Sprengpatronen (aufgrund praktischer Versuche) Bohrloch Inhalt in Liter je m Patronendurchmesser Ungefähre Sprengstoffaufnahme je m Bohrloch ∅ (mm) Fläche (dm2) 1 m = 10 dm (l/m) (mm) Galatinöse Gesteinsprengstoffe (kg/m) 64 76 80 85 93 100 113 150 0,322 0,454 0,503 0,567 0,679 0,785 1,003 1,767 3,22 4,54 5,03 5,67 6,79 7,85 10,03 17,67 50 60 65 65 80 80 80 120 4,0 5,6 6,2 7,0 8,4 9,7 12,4 21,9 Nichtgalatinöse Gesteinsprengstoffe (kg/m) 2,4 3,4 3,8 4,3 5,1 5,9 7,5 13,3 Ungefähre Patronenlänge im Bohrloch nach Laden im freien Fall (aufgrund praktischer Versuche) Sprengstoffart Patronen Ladesäulenlänge in cm bei einem Bohrloch-∅ von ∅ mm Länge cm Gew. kg 60 mm 70 mm 80 mm 90 mm 100 mm Galatinöse GesteinSprengstoffe 50 65 80 42 50 70 1,25 2,50 5,00 35 – – 30 – – – 40 – – 35 60 – 30 50 Nichtgalatinöse GesteinSprengstoffe 65 75 2,50 – – 65 60 50 Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten. Lademenge je Bohrloch bei Verwendung von Sprengstoffen in loser Form Bohrloch © Inhalt in Liter je m Pulverförmige Sprengstoffe mit der Dichte (kg/dm3) Sprengschlämme mit der Dichte (kg/dm3) ∅ (mm) Fläche (dm2) (l/m) 0,85 0,95 1,0 1,25 1,50 64 76 80 85 93 100 113 150 0,322 0,454 0,503 0,567 0,679 0,785 1,003 1,767 3,22 4,54 5,03 5,67 6,79 7,85 10,03 17,67 2,7 3,8 4,3 4,8 5,8 6,7 8,5 15,0 3,1 4,3 4,8 5,4 6,4 7,5 9,5 16,8 3,2 4,5 5,0 5,7 6,8 7,9 10,0 17,7 4,0 5,7 6,3 7,1 8,5 9,8 12,5 22,1 4,8 6,8 7,6 8,5 10,2 11,8 15,0 26,5 opyright beachten Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005 Unberechtigte Vervielfältigung verboten.