Kommunikationstraining 5 Tage, 23 Seiten
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Kommunikationstraining 5 Tage, 23 Seiten
KOMMUNIKATIONSTRAINING MODUL III SKRIPTUM KOMMUNIKATIONSTRAINING 5 Tage Verfasst von Mag. Heide-Marie Haidinger 2 INHALTSVERZEICHNIS I. Kommunikationstraining als Basisstrategie II. Kommunikationsdefizite im Schulalltag III. Gesprächskompetenz für SchülerInnen IV. Kommunikationskompetenz und Berufserfolg V. Das 5-Stufen-Modell der Kommunikationsschulung 5.1 Kugellagermethode und Expertenmethode VI. Durchführung / KOMMUNIKATIONSTRAININGSWOCHE 6.1 Wichtige Rahmenbedingungen (Ort-, Zeit-, Materialaufwand) 6.2 Beschreibung der Trainingsspiralen 6.3 Wochenplanung mit Arbeitsblättern 1 TS : NACHDENKEN ÜBER KOMMUNIKATION 1. Tag 2 TS: ANGSTFREIES REDEN 2. Tag 3 TS: FREIES SPRECHEN UND ARGUMENTIEREN 3. Tag 4 TS: MITEINANDER REDEN LERNEN 4. Tag 5 TS: DAS KLEINE 1X1 DER RHETORIK 5.Tag VII. Literaturverzeichnis 3 I. Kommunikationstraining als Basisstrategie Die kommunikativen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die die SchülerInnen im späteren Berufsleben benötigen, sind breit gefächert. Die Kommunikationswissenschaft weiß zwischen zwei Formen von Sprechakten zu unterscheiden: 1. Monologische Sprechakte Argumentieren Assoziieren Kritisieren Reden halten Erläutern Erzählen Antworten Nacherzählen Berichten Fragen Vortragen 2. Dialogische Sprechakte Gruppengespräch Paargespräch Telefongespräch Verhandlung Arbeitsgespräch Lehrer-Schüler Gespräch Streitgespräch Freie Aussprache Podiumsgespräch Kreisgespräch Rollenspiel 4 Im Rahmen des KOMMUNIKATIONSTRAININGS werden zwei Ziele anvisiert: 1. Die sprachliche und die rhetorische Kompetenz der SchülerInnen soll verbessert werden. 2. Nichtsprachliche Elemente wie Gestik, Mimik und Körpersprache sollen bewusst gemacht werden. Den SchülernInnen soll im Laufe des Trainings klar werden, dass sprachliche und nichtsprachliche Elemente die Kommunikation bestimmen. Darüber hinaus muss deutlich werden, dass es am Gesprächsverhalten liegt, ob jemand von den Zuhörern a n g e n o m m e n wird. Sein sprachliches Verhalten findet positive Anerkennung, wenn sich der Sprecher einer e i n f a c h e n S p r a c h e bedient, wenn ein k l a r e r G e d a n k e n g a n g erkennbar ist, wenn seine A u s f ü h r u n g e n k u r z u n d p r ä g n a n t sind, wenn die Rede mit einer E i n f ü h r u n g beginnt und mit einem R e s ü m e e endet. Das nichtsprachliche Verhalten bildet den Rahmen und umfasst visuelle Elemente, wie Gestik, Mimik, Körperhaltung, Blickkontakt u.a. Aber auch auditive Elemente spielen eine wichtige Rolle, denn die Stimmlage , die Artikulation, die Lautstärke und die S p r e c h g e s c h w i n d i g k e i t werden zusätzlich vom Zuhörer aktiv wahrgenommen. Dazu kommt die persönliche Ausstrahlung, die Sicherheit des Auftretens, die Fachkompetenz, die Überzeugungskraft und die Glaubwürdigkeit, die der Redner ausstrahlt. Sprachverhalten, sprachliche Darbietung und verbales Repertoire werden zum Thema - die Verstärkung der sprachlichen Aktivität soll dem SchülerIn bewusst werden. Latente Ängste müssen in diesem Rahmen überwunden werden. Indem der SchülerIn lernt frei zu reden, zu argumentieren und zu diskutieren, tankt er/sie das nötige Selbstvertrauen, das im späteren Berufsalltag gefragt ist. Ziel des Basistrainings ist es, den SchülerIn in die Rolle des Gesprächsleiters, des Berichterstatters, des Interviewers, des Präsentators, des Diskutanten und des aktiven Zuhörers zu versetzen, um elementare Techniken und Regeln der themenzentrierten Kommunikation zu erweben. Ein Sensibilisierungsprozess leitet Schritt für Schritt durch „learning by doing“ in einen Qualifizierungsprozess über. 5 II. Kommunikationsdefizite im Schulalltag „Die Kommunikationskompetenz vieler SchülerInnen ist unbefriedigend.“ (vgl. H. Klippert, S1 Pädagogische Anstöße) Aus Schülerbefragungen geht hervor, dass besonders im Hauptschulbereich verbale Defizite von den SchülernInnen selbst aktiv wahrgenommen werden: Der Mehrheit der Jugendlichen fällt es eher schwer: - vor der Klasse frei zu reden nach Stichworten einen Vortrag zu halten an der Tafel etwas zu erklären so zu reden, dass die Mitschüler zuhören Im interaktiven Bereich, d.h. im Gespräch mit MitschülernInnen fallen die Ergebnisse etwas günstiger aus. Die Mehrheit der Jugendlichen glaubt , dass es ihnen leichter fällt: - bei Diskussionen auf die Mitschüler einzugehen Aufzeigregeln zu beachten Andere Ansichten gelten zu lassen Auffallend ist, dass die Zusammenarbeit in Gruppen als unproblematisch empfunden wird, obwohl viele LehrerInnen gegenteilige Erfahrungen gemacht haben. Befragungen der Lehrkräfte über die Kommunikationsfähigkeit der SchülerInnen ergaben ein wesentlich kritischeres Bild. Beklagt wurde: - mangelnde Ausdrucksfähigkeit der SchülerInnen mangelnde Gesprächsdisziplin mangelnde Gesprächskultur mangelnde Fähigkeit den MitschülernInnen zuzuhören mangelnde Fähigkeit andere Meinungen gelten zu lassen Lehrerorientiertes Gesprächsverhalten „Wenn es zutrifft, dass 60 – 8 0 % a l l e r i m U n t e r r i c h t g e s p r o c h e n e n W o r t e v o n Lehrerseite kommen, dann können die SchülerInnen naturgemäß weder ihre K o m m u nikationsfähigkeit intensiver trainieren noch ihr Selbstbewusstsein hinreic h e n d e n t wickeln.“ (vgl. Singer, S130) 6 III. Gesprächskompetenz für SchülerInnen D. Allhof merkt an, dass es keine Kunst, sondern eine Notwendigkeit ist mit anderen zu sprechen, zu reden, zu diskutieren, zu debattieren, zu verhandeln. Informationen müssen empfangen und weitergeleitet werden, Probleme kooperativ gelöst werden. Wir müssen lernen uns mit anderen zu verständigen, zwischenmenschliche Beziehungen herzustellen und zu erhalten. Egal, ob es sich um soziales Lernen, mündliche Sprachgestaltung, um Rhetorik oder um demo-kratische Erziehung im Allgemeinen handelt, immer tritt das Lernziel Kommuni-kation mitte lbar oder unmittelbar in den Vordergrund. Neue Lernformen und neue Formen der Leistungsbeurteilung fordern einen erweiterten Lernbegriff und einen erweiterten Leistungsbegriff ein. Im erweiterten Lernbegriff hat sich das Sozial-kommunikative Lernen etabliert. Das ZUHÖREN, das ARGUMENTIEREN, das DISKUTIEREN; das INTEGRIEREN, das PRÄSENTIEREN, das BERGRÜNDEN, das FRAGEN, das KOOPERIEREN, das GESPRÄCHE LEITEN erhalten in allen Unterrichtsfächern einen neuen Stellenwert und sollen zentraler Bestandteil des Unterrichts sein. Im erweiterten Leistungsbegriff hat sich das Sozial-kommunikative Lernen insoweit als Beurteilungsgrundlage festgeschrieben, als es als Leistung ange-sehen werden kann, inwieweit der SchülerIn fähig ist, sich im sozialen Miteinander zurechtzufinden und persönliche Kompetenzen zu entwickeln. Der LehrerIn hat zu beurteilen, in welchem Maße kann der SchülerIn: - vereinbarte Gesprächsregeln akzeptieren und einhalten - eigene Meinungen mit Argumenten begründen - auf Widerspruch angemessen reagieren - Aufgaben in einer Arbeitsgruppe übernehmen, mitgestalten - Konflikte erkennen und in der Gemeinschaft Lösungen finden - Anderen SchülernInnen Hilfe anbieten, Hilfe selbst annehmen Welchen Stellenwert ein kompaktes Sockeltraining, ein „Crashkurs“ hat, der sich intensiv der Kommunikation widmet, wird besonders dann deutlich, wenn man das veränderte Sozialisationsfeld unserer SchülerInnen beachtet. Die medienbestückte Kleinfamilie begünstigt tendenziell die Sprachlosigkeit, den individuellen 7 Rückzug und beschneidet das kommunikative Lernen innerhalb der vertrauten Umgebung des Elternhauses. Suchen die Jugendlichen Geborgenheit in sozialen Gruppen Gleichaltriger, dann handelt es häufig um eher sprachlose Gruppen, in denen man sich bei lauter Musik gegenseitig anschweigt. Diskussionen mit Gleichaltrigen gelten eher als Ausnahme als als Regel, das „learning by doing“ liegt im argen. Für Pädagogen liegt daher die Konsequenz in einer verstärkten Kompensation, d.h. das Lernziel Kommunikation muss die milieu- und medienbedingten Kommunikationsdefizite wettmachen und gezielt abbauen. Der LehrerIn ist dazu angeha lten in weitaus größerem Ausmaß als bisher auf Akzeptanz, auf Toleranz und auf eine Gesprächsatmosphäre in der Klasse zu achten, die die Persönlich-keitsentwicklung fördert. „ D a s a b e r h e i ß t w e i t e r : W e r d i e S c h ü l e r I n n e n d e m e n t s p r e c h e n d f a c h- u n d a n w e n d u n g s b e z o g e n b e r i c h t e n , a r g u m e n t i e r e n , p r ä s e n t i e r e n , d i s k u t i e r e n , d eb a t t i e r e n und in sonstiger Weise kommunizieren lassen will, der muss auch und zugleich das dazu erforderliche Kommunikationsrepertoire auf Schülerseite entwickeln h elf e n . K o m m u n i k a t i o n m u s s g e l e r n t w e r d e n . “ (vgl. H. Klippert, 1999, S.32) IV. Kommunikationskompetenz und Berufserfolg Untersuchungen haben ergeben, dass ein verstärktes Kommunikationstraining den Lernerfolg und vor allem die beruflichen Chancen der Schüler erheblich verbessern kann. Die Lernpsychologen Aebli, Piaget, Galperin, Brunner haben nachgewiesen, dass der Lernerfolg der SchülerInnen entscheidend davon abhängt, ob und inwieweit er/sie sich mit dem jeweiligen Lernstoff auseinander-setzt. „Statt nur mit Begriffen von Dingen sollten wir auch mit den Dingen selbst arbeiten...Und sofort würden auch die Begriffe sich im Gehirn nicht nur spärlich, sondern vielfach verankern.“ ( vgl.Vester, 1978, S.102) Zu den Lernaktivitäten zählt das kommunikative Handeln, d.h. die verbale Auseinandersetzung mit dem Lernstoff und dem jeweiligen Lerngegensta nd. Besonders wenn man bedankt, dass Sprechen an sich ein angeborener, unver-fälschter Akt des Begreifens, Sprache beflügelt die Gedanken, aktiviert die Kennt-nisse, organisiert sie und bringt sie auf den entscheidenden Punkt. Witzenbacher belegt, dass nur 20 – 30% von dem was gehört oder gelesen wird in das Behalten übergeht, 70 % bleiben im Behaltensbereich, wenn die Fakten sprachlich dargelegt werden. „Sprechen bildet also! Und zwar nicht nur in kommunikativer sondern auch in 8 fachlicher Hinsicht. Jeder Sprechakt ist ein Akt der Selbstkontrolle.“ (vgl. Klippert, S35) Besonders wichtig erscheint das kommunikative Verhalten im Berufsleben. Personalchefs weisen immer wieder darauf hin, dass die kommunikativen Defizite der Schulabgänger dazu geführt haben, dass sie den Anforderungen der modernen Arbeits- und Berufswelt nicht gewachsen sind. Fragen und Zuhören müssen erlernt werden, um effizient in Teams arbeiten zu können. Die Verwirklichung moderner Organisationskonzepte wie „lean production“ und „lean management“ setzt Mitarbeiter voraus, die kooperieren und kommunizieren können. Nicht der „ K n o p f d r ü c k e r u n d B e f e h l s e m p f ä n g e r , s o n d e r n d e r s e l b s t s t ä n d i g e Mensch, der zur Teamarbeit und zur Kommunikation fähig ist“ wird nicht nur von Seiten der Wirtschaft sondern auch von Seiten einer demokratiebewussten Gesellschaft eingefordert. Gesprächstraining als Regelkreis ÜBEN ANALYSIEREN AUSWERTEN KRITISIEREN REGELN EINÜBEN DISKUTIEREN REGELN ERARBEITEN 9 V. Das 5-Stufen-Modell der Kommunikationsschulung Die Kommunikationsschulung setzt auf zwei Ebenen ein: 1. Ebene: „Sockeltraining“ als Crashkurs – die SchülernInnen werden in fünf Tagen in ausgesprochen konzentrierter Weise mit grundlegenden Strategien und Techniken von Kommunikation vertraut gemacht. 2. Ebene: Üben und Wiederholen im Fachunterricht – die SchülerInnen arbei- ten im Fachunterricht mit Kommunikationsarrangements gezielt weiter. KOMMUNIKATIONSTRAINING IST MEHR ALS DIE SCHAFFUNG VON SPRECHANLÄSSEN! Innerhalb der Kommunikationsschulung wird immer wieder Übungs- und Klärungsarbeit geleistet, um den SchülerInnen kleinschrittig Gesprächskompetenz zu ermöglichen. Die Übungen reichen von: - Angeboten zur Metakommunikation - Über elementarische monologische und dialogische Sprechaktivitäten - Zur fortgeschrittenen Rhetorik und Interaktion 5 – Stufenmodell der Kommunikation nach Klippert 5 4 3 2 1 KOMPLEXE KOMMUNIKATIONSSPIELE ARGUMENTIEREN UND VORTRAGEN DAS 1x1 DES MITEINANDER SPRECHENS FREI SPRECHEN UND ERZÄHLEN OHNE ANGST NACHDENKEN ÜBER KOMMUNIKATION 10 1. TRAININGSSTUFE: NACHDENKEN ÜBER KOMMUNIKATION Das Kommunikationstraining startet mit propädeutischen Übungen und durchleuchtet alltägliche Kommunikationssituationen im Unterricht. Kommunikationspraktiken und Kommunikationsprobleme im Schulalltag werden thematisiert. Z.B: Wie ist meine Mitarbeit im Unterricht? Was stört mich? Wodurch werde ich davon abgehalten im Unterricht aktiv meine Argumente einzubringen? u.a Auf Schülerseite soll dieser Reflexions- und Klärungsprozess dazu beitragen, die Überzeugung zu entwickeln, dass z.B. die mündliche Note ein wesentlicher Bestandteil der Leistungsfeststellung des Lehrers ist. Weiters muss klar werden, dass Kommunizieren gelernt sein will und ständig geübt werden muss. Auch Gesprächssituationen aus dem Familienalltag können etwa im Rollenspiel deutlich gemacht werden. 2. TRAININGSSTUFE: FREI SPRECHEN UND ERZÄHLEN OHNE ANGST In der zweiten Trainingsstufe werden Sprechängste thematisiert und gleichzeitig angstfreie Sprechanlässe geschaffen, die den SchülernInnen mit großer Wahrscheinlichkeit Erfolgserlebnisse bescheren. Die Gesprächsbereitschaft in der Gruppe soll dadurch wachsen bzw. belebt werden. Für die SchülerInnen ist es wichtig zu erkennen, dass sie sprechen können und LehrerInnen und MitschülerInnen dies von ihnen auch erwarten. 3. TRAININGSSTUFE: DAS 1X1 DES MITEINANDER SPRECHENS Im dritten Trainingsabschnitt folgen dialogische Übungen, die dazu beitragen, dass die Schüler verständnisvoll miteinander sprechen lernen. Das Zuhören soll geschult werden, die Übungen reichen über Interviews bis zu Frage-AntwortSpielen. 11 4. TRAININGSSTUFE: ARGUMENTIEREN UND VORTRAGEN Die vierte Trainingsstufe ist der Rhetorik vorbehalten und steht unter dem Motto „überzeugend argumentieren und vortragen“. Auf Körpersprache, Gestik , Mimik ,Artikulation, Verständlichkeit, Stringenz und fachliche Fundiertheit wird großer Wert gelegt. Dadurch sollen die SchülerInnen dafür sensibilisiert werden, dass sie einen guten Vortrag, ein gutes Referat halten können, wenn sie einige Grundregeln der Rhetorik einhalten. 5. TRAININGSSTUFE: KOMPLEXE KOMMUNIKATIONSSPIELE In der fünften Trainingsstufe geht es darum, die eingeübtenTechniken und Regeln in einer Zusammenschau anzuwenden. Kommunikationsspiele und Interaktionsspiele sollen dies ermöglichen. Dazu können Debatten geführt werden, Konferenzen abgehalten werden, Hearings durchgeführt werden bis zur Gerichtsverhandlung und zum Planspiel. Es sollten Spielszenarien entstehen, die sicherstellen, dass die SchülerInnen möglichst vielschichtig argumentieren, diskutieren und miteinander interagieren. Die „Streitkultur“ demokratischer Gesellschaften sollte in diesem Zuge verdeutlicht werden und konstruktive Streitlösungen erarbeitet we rden. 5.1 Kugellagermethode und Expertenmethode Zwei Methoden eignen sich besonders um bewusst als Kommunikationsarrangements im Zuge des 5-Stufen Trainings eingesetzt zu werden. A) Kugellagermethode Die Schüler agieren hier paarweise, sitzen sich in einem Doppelsesselkreis gegenüber. Ein mehrfacher Partnerwechsel, z.B. drei Sessel weiter im Uhrzeigersinn ermöglicht mehrere Versuche und steigern die Sicherheit. Die Schüler erhalten einen kurzen Fantasie- oder Sachtext, der nach einer Vorbereitungsphase, dem Partner frei erzählt werden soll. Dann werden die Rollen getauscht, zuhören und frei erzählen werden geübt. Im Anschluss an diese Übung soll über die Kommunikationsleistung und die Präsentationsleistung nachgedacht werden. und reflek-tiert 12 B) Expertenmethode Bei der Expertenmethode handelt es sich um ein Kommunikationsarrangement, das zunächst eine Einteilung in 5 Stammgruppen vorsieht (z.B 4-5 Schüler je Stammgruppe). Jede Stammgruppe erhält einen Text, der einen Teilbereich eines speziellen Gesamtthemas (5 Textabschnitte zum Thema „Wie halte ich eine gute Rede“) beschreibt. Über diesen Spezialabschnitt müssen die Schüler der Stammgruppe bestens Bescheid wissen, da jeder die gleiche Verantwortung trägt, nämlich dass der Spezialabschnitt des Textes gemeinsam mit den Abschnitten der anderen Texte eine Gesamtinformation ergibt. Jetzt werden Verschnittgruppen gebildet, d.h. die Experten der einzelnen Stammgruppen bilden mit den anderen Stammgruppen 5 neue Gruppen. Alle Spezialinformationen werden nun ausgetauscht und zu einer Gesamtinformation zusammengesetzt. Zum Schluss wird aus jeder Verschnittgruppe ein VertreterIn ausgelost, der nun den gesamten Vortrag vor dem Plenum halten soll. (auch mehrere SchülerInnen einer Gruppe können diesen Vortrag ha lten) 13 VI. Durchführung einer KOMMUNIKATIONSTRAININGSWOCHE Wichtige Rahmenbedingungen (Ort-, Zeit-, Materialaufwand) MATERIALLISTE KOMMUNIKATIONSTRAINING Materialbedarf: LehrerInnen O H - Projektor, Flipchart, Videorekorder / TV, Kopien, Papierkärtchen, OH- Folien, Flipchartpapier, Packpapier, Packpapierrolle (Tapetenrolle), Videokamera + Kassette, Mikrophon, dicke Faserstifte, rote Klebepunkte, ein Stehpult Materialbedarf: SchülerInnen Schreibzeug, gelber Textmarker, roter Fineliner, Lineal, Schere, Uhu- Stick, Stecknadeln, Packpapier, Lexika, Wörterbücher, Kommunikations- Mappe, Einlageblätter, Klarsichthüllen, bunte Zeitungsfotos (Illustrierte) zum Thema „Lebensräume – Natur – Umweltprobleme“, Deckfarben, Filzstifte, Zeichenblätter DIN A3. 14 MAKROSPIRALE „Crashkurs“ Kommunikation Vorwissen /Voreinstellungen aktivieren A1 A2 Nachdenken über Kommunikation Schülerbefragung, Punktabfrage, Assoziationen, Gesprächsszenen, Kartenabfrage, Gesprächsprotokoll, Fallbeispiele Angstfreies Reden und Kommunizieren Textanalyse, Rollenspiel u.a. Neue Kenntnisse/ Verfahrensweisen erarbeiten A3 Kenntnisse über das freie Sprechen und Argumentieren Kugellagermethode, Tagesschau, Blitzlichter, Nacherzählen A4 A5 Miteinander reden lernen Stehgreif-Diskussion, Killerphrasen, Gesprächsprotokoll, Regelkatalog erstellen Kettengeschichten bauen A6 Partnerinterview durchführen A7 Expertenbefragung A8 Reportage-Puzzle Komplexere Transferaufgaben A9 A10 Das kleine 1x1 der Rhetorik Expertenmethode durchführen Suggestiv-Rezepte verlesen Regelschulung Kurzreportagen erstellen A11 Argumentationsstationen A12 Argumentationsschemata entwerfen MIKROSPIRALE ZU A 3: Schritt e 1 3. TAG: FREIES SPRECHEN UND ARGUMENTIEREN ÜBEN Inhalt/Thema Lernaktivitäten der SchülerIn n e n Texte schreiben und frei vortragen „Mein schönstes Erlebnis in der freien Natur“ Schummelzettel anfertigen Soziale Organisation Methoden Material Zeit Sonstiges AB/Kopie 60` Kurze Vorbereitungszeit EA EA DIN A4 GA Karikaturen 30` Karikaturen zum Thema „Umwelt“ AB/Kopien auf OH-Folie 30` Ergebnisse vergleichen Speakerscorner 2 3 4 Karikaturenrallye Überschriften finden Fragen beantworten:“Was will der Karikaturist aussagen? Was sagt er mir? Präsentation (Gruppen ziehen ein Bild, ein SchülerIn berichtet) Thesen kritisch bewerten Gruppenwertung auf Folie eintragen Fishbowldebatte /Thesendiskussion These: „Die Umweltverschmutzung wird im Fernsehen übertrieben dargestellt“ Losverfahren EA Plenum Moderator 2 Befürworter Namenskärtchen 60` der These Flipchart 2 Gegner Mikrophon 2 freie Sprechplätze Zeichen: EA: Einzelarbeit; GA: Gruppenarbeit, AB: Arbeitsblatt, SK: Sesselkreis; DSK: Doppelsesselkreis 16 Schritte 5 Inhalt/The m a Lernaktivitäten der SchülerInnen Soziale Organisation Methoden Material Zeit Zwischenbilanz „Wie geht es mir?“ Was habe ich bisher dazugelernt? Was fehlt mir noch? EA Din A6 Kärtchen in verschiedenen Farben 30` Sonstiges Cluster bilden 6 7 8 210` Zeichen: EA: Einzelarbeit; GA: Gruppenarbeit, AB: Arbeitsblatt, SK: Sesselkreis; DSK: Doppelsesselkreis 17 MIKROSPIRALE ZU A 4: Schritte 1 2 3 4 Inhalt/Thema Lernaktivitäten der SchülerIn n e n 4. TAG: MITEINANDER REDEN LERNEN Soziale Organisation Methoden Simulationsspiel SK „Gestörte Kommunikation“ GA Der Text wird mit verteilten Rollen vorgelesen Gruppengespräch „Was fällt dir an den A, B, C, D, E und ihren Gesprächsrollen auf?“ Material Zeit AB/Kopie KT S 129 15` Kartenziehen oder Puzzle 30` Rollenkärtchen an Gruppen austeilen Wenn ich die Gesprächsrolle von A überne hme, dann muss ich folgende Merkmale beachten. 4 Gruppen GA Ein Delegierter der Gruppe wird ins Spiel geschickt (Beobachtergruppen) Spieldurchführung Beobachtergruppe A beobachtet A Beobachtergruppe B beobachtet B Beobachtergruppe C beobachtet C Usw. GA Beobachtungskärtchen DIN A5 15` Regelpuzzle erstellen EA AB/ Kopien KT S. 75 15` Sonstiges Rollenkärtchen in Farbe Beobachterkärtchen in den entsprechenden Farben Zeichen: EA: Einzelarbeit; GA: Gruppenarbeit, AB: Arbeitsblatt, SK: Sesselkreis; DSK: Doppelsesselkreis 18 Schritte 5 Inhalt/Thema Lernaktivitäten der SchülerInnen Soziale Organisation Methoden Material Zeit Killerphrasen erkennen Redewendungen beurteilen und problematisieren EA AB/Kopie KT S. 125 30` GA Plakat EA DIN A5 Kärtchen Sonstiges Positivverstärker auf Plakat festhalten 6 7 Gesprächsregeln entwickeln und visualisieren 3 Regeln formulieren zu Dritt: auf 5 Regeln einigen zu Sechst: auf sieben Regeln einigen Regelgebundenes Kreisgespräch führen und beurteilen „Brauchen wir strengere Umweltgesetze?“ • 8 • • Rollenkarten werden gezogen und am Boden aufgelegt, Kärtchen umhängen Vorstellungsrunde und 1 Argument 2 Runde aufeinander Bezug nehmen Reflexion 60` Durchzählgruppen Kreisgespräch Beobachter notieren Argumente Rollenkärtchen 60` Mikrophon 225 Zeichen: EA: Einzelarbeit; GA: Gruppenarbeit, AB: Arbeitsblatt, SK: Sesselkreis; DSK: Doppelsesselkreis 19 MIKROSPIRALE ZU A 9: Schritte 1 2 3 4 Inhalt/Thema Lernaktivitäten der SchülerIn n e n • • • • Expertenmethode Jede Gruppe erhält einen Textteil Schummler erstellen Verschnittgruppen bilden Teilinformationen zu Gesamttext zusammenstellen 5.TAG: DAS KLEINE 1x1 DER RHETORIK Soziale Organisation Methoden Material Zeit GA 5 Gruppen AB/Kopien KT S. 183-185 60` Streifenkärtchen DIN A6 Freie Rede „Worauf ein guter Redner achten muss“ EA Videokamera 60` Videoanalyse der Reden Reflexion des Kommunikationstrainings Plenum Videoplayer 60` EA Feedbackbögen 30` Feedback Was habe ich aus dem Training gelernt? Was war interessant? Wovor hatte ich Angst? Was hätte ich mir noch gewünscht? Sonstiges 210` Zeichen: EA: Einzelarbeit; GA: Gruppenarbeit, AB: Arbeitsblatt, SK: Sesselkreis; DSK: Doppelsesselkreis 20 MIKROSPIRALE ZU A1: Schritte 1 2 3 4 1. TAG: NACHDENKEN ÜBER KOMMUNIKATION Inhalt/Thema Lernaktivitäten der SchülerI n n e n Soziale Organisation Methoden Material Zeit Sonstiges Wüsche und Erwartungen formulieren 3 Wünsche für das Gelingen der Trainingswoche SK Kärtchen 15` Flipchart mit Tagesprogramm Nachdenken über die eigene mündliche Mitarbeit SK Fragebögen KT S.57 10` Kopien/Fragebögen GESTALTÜBUNG „Wie ist meine mündliche Mitarbeit im Unterricht?“ „sehr aktiv“ „sehr passiv“ Mädchenguppe /Knabengruppe Papierrolle Filzstifte 30` Reflexion „Wie ist es mir beim Hinstellen gegangen?“ „Was meinen meine KollegenInnen dazu?“ Plenum Zeichen: EA: Einzelarbeit; GA: Gruppenarbeit, AB: Arbeitsblatt, SK: Sesselkreis; DSK: Doppelsesselkreis Fußabdrücke der Schüler werden zwischen den Positionen „sehr aktiv“ „sehr passiv“ nachgezogen. 21 Schritte Inhalt/Thema Lernaktivitäten der SchülerInnen Soziale Organisation Methoden Material Zeit Sonstiges THESENBEWERTUNG Bewertung am Arbeitsblatt SK EA KT S.62 15` Kopien Rote Klebepunkte für Flipchart 10` Notizkärtchen 60` 5 6 STRATEGIESUCHE „Was könnte ich tun, um meine mündliche Note zu verbessern?“ Gruppen-Ergebnisse auf Folie vergleichen SK EA DSK GA Folie Halbkreis Plenum KT S. 65 OH – Folien 15` 7 ASSOZIATIONSSPIEL Was hemmt die Gesprächsbeteiligung Karikaturen analysieren „Bei diesem Bild denke ich an.......“ „Zu dem Bild fällt mir ein.....“ EA DIN A5 Kärtchen 30` 8 KARTENABFRAGE „Wodurch wird meine mündliche Mitarbeit gehemmt? Mind-Map/PLAKAT: „STÖRZEICHEN” GA KT S.67 185` Zeichen: EA: Einzelarbeit; GA: Gruppenarbeit, AB: Arbeitsblatt, SK: Sesselkreis; DSK: Doppelsesselkreis HÜ: Schon lange ärgerst du dich über die Leute, die dir nicht zuhören oder die dich nicht aus ausreden lassen! Verfasse einen Leserbrief Thema: „Endlich frei reden“ 22 MIK ROSPIRALE ZU A2: Schritte Inhalt/Thema Lernaktivitäten der SchülerInnen Textverkürzung Text über Sprechhe m1 2 2. TAG: ANGSTFREIES REDEN Soziale Material Zeit Organisation Methoden 20` DSK mungen und Redeängste Flipchart mit Ta- Kopien gungsprogramm Schummelzettel BERATUNGSGESPRÄCHE FÜHREN SK Fallbeispiel Fallbeispiele interpretieren, Gruppenpro- EA KT S.77 tokolll erstellen GA 45` 3 Spielgruppen Requisiten Plaka- „Tabletten gegen Sprechängste“ GA te Filzstifte Kopien/Blatt für Gruppenprotikoll ROLLENSPIEL Beratungssituation PLAKAT entwerfen: Sonstiges 30` 23 4 PLÄDOYER gegen SPRECHÄNGSTE „Warum man Sprechängste überwinden sollte?“ EA Stehpult 45` EA Bilder 45` EA Flipchart Präsentation Freie Rede „Warum Kommunikationstraining so wichtig ist“ 5 FREIES SPRECHEN ZU BILDERN Bilder am Boden auslegen (z.B. Natur, Arbeitswelt u.a) Austausch der Gedanken in der Gruppe Kopien Bildmaterial GA Präsentieren in freier Rede 6 Gruppenpräsentation in freier Rede Kommunikation visualisieren Malsachen EA 30` Deckfarben Zeichnungen werden arrangiert und Reden ist wie..... in freier Rede do- Kommunizieren ist wie........ kumentiert FREIE REDE AM STEHPULT EA 10` 7 215` Zeichen: EA: Einzelarbeit; GA: Gruppenarbeit, AB: Arbeitsblatt, SK: Sesselkreis; DSK: Doppelsesselkreis