Mit dem Tatra zum Strand - THW Fahrzeug-News
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Mit dem Tatra zum Strand - THW Fahrzeug-News
Fahrzeug-Auslieferungen Von Christian Wenzel Zum ersten Mal rollen serienmäßig Mercedes Vito als MTWOV in die Ortsverbände. Bisher gibt es im THW dieses Modell mit dem Stern nur als Eigenbeschaffung. 35 fabrikneue Exemplare hat die Firma WAS Anfang Dezember 2016 ausgeliefert. Die Mannschaftstransportwagen Ortsverband sind dem OV-Stab und der Jugendgruppe zugeordnet, dienen dem allgemeinen Dienstbetrieb, dem Personalund Materialtransport. Im Jahr 2014 hatte das Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums einen Rahmenvertrag mit Volkswagen erneuert, aus dem verschiedene Behörden des Hauses Fahrzeuge abrufen können. Hier bedient sich auch das THW und orderte zuletzt 2015 als MTW-OV 32 Transporter. Der Rahmenvertrag war aber, wie sich jetzt herausstellte, mit einem zu geringen Volumen versehen. Die bestellten hohen Stückzahlen aller Bedarfsträger beim Beschaffungsamt des Innenministeriums waren zu Vertragsabschluss nicht vorhersehbar. Als das THW in 2016 bestellen wollte, zeigte sich, dass alle optionalen Fahrzeuge nahezu abgerufen sind. Statt der geplanten 60 Stück konnte VW nur 25 Transporter zusagen. Aus einer Serie für den Zoll Um den Gesamtbedarf aber decken zu können, ist die THW-Leitung bei den anderen drei Beschaffungsämtern vorstellig geworden. Fündig wurde man bei den Einkäufern des Finanzministeriums. Dort waren über einen entsprechenden Rahmenvertrag bei Mercedes-Benz das Baumuster Vito verfügbar. Der Fahrzeugtyp ist dem von VW für das THW produzierten sehr ähnlich. So rollten nun 35 MTW, welche beim Der Stab fährt Mercedes Aufbauhersteller WAS in Wietmarschen ausgerüstet wurden, in die Ortsverbände. Die erste THW-Serie dies Typs überhaupt. Eigentlich wird der Mercedes-Vito von der Firma Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeug GmbH für den Zoll als Fahrzeug der mobilen Kontrollgruppen hergestellt. Dafür gibt es nur eine 2/3 Sitzbank hinten und die Vordersitze sind drehbar. Dazwischen ist ein Arbeitstisch mit Schränken und Schubladen montiert, ebenso Staumöglichkeiten im Heckbereich. Davon ist in der für das THW ausgelieferten Version fast nichts mehr zu sehen. Es gibt zwei herausnehmbare Hinterbänke Am ersten Wochenende im Dezember haben 35 THW-Stützpunkte Mercedes Vito erhalten. Das Fahrzeug des Ortsverbandes Haan im Bergischen Land posiert für unsere Redaktion als Fotomodell. mit je drei Sitzen und die Vordersitze sind fest eingebaut. Nur ein Ablagefach aus Holz zwischen Fahrer- und Beifahrersitz sowie per Rundschalter zu betätigende LED-Innenbeleuchtungsfelder erinnern an die Zollversion. Auf Fahrkomfort ausgelegt Das Fahrzeug für das THW ist auf Fahrkomfort für die Insassen ausgelegt. Und der wird dem Chauffeur mit einem Automatikgetriebe geboten. Weiter weist auch die Fahrzeugelektronik die aktuellen Raffinessen auf wie Tempomat, Klimaanlage, Rückfahrkamera mit Parkassistent, Ermüdungssensor, ESP, Start-Stop-Automatik, Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, Regensensor, Multifunktionslenkrad, Navigationssystemvorrüstung und Seitenwindassistent. Die Daten werden entweder direkt im Display des Fahrers angezeigt, oder aber in dem komfortablen Display in der Konsole. Auch das Telefon kann an die Freisprecheinrichtung mittels Bluetooth angebunden werden. Für die Insassen gibt es an den Seiten noch einmal Cupholder, Ablagefächer in den Seitenverkleidungen und eine zusätzliche Innenraumbeleuchtung. Die Sitze verfügen alle über Iso-Fix Vorrichtungen, das freut sicher die Mini-Gruppen. Die Sondersignalausstattung ist sehr umfangreich. So ist ein neuer Hella RTK 7 LEDBlaulichtbalken mit Durchsagefunktion und der obligatorischen Stadt/Landschaltung eingebaut, dazu Frontblitzer. Das hintere einzelne Blaulicht ist als flacher LED-Blitzer THW Fahrzeug-News 4/2016 Kooperation THW und DB Von Stefan Schumacher Der Gerätekraftwagen ist das technische Herzstück eines jeden THW-Stützpunktes. Es gibt aber auch Helfer, die nicht nur mit einem GKW-Straße ausrücken, sondern zusätzlich mit einem Gerätewagen Schiene. Bundesweit sind es sechs Ortsverbände, die im Auftrag der Bahn AG deren Notfalltechnik einsetzen. An zwei THW-Standorten hat DB-Netz alte Technik durch moderne Fahrzeuge ersetzt – bezeichnet als AOC-MTF. Bis Ende 2017 soll die Modernisierung aller Hilfszüge abgeschlossen sein. Die Bahn gilt als sicheres Verkehrsmittel. Im Vergleich zu Straßenunfällen sind Zugunglücke sehr selten. Häufiger kommt es jedoch im Eisenbahnverkehr zu Betriebsunfällen oder Betriebsstörungen mit Lokomotiven und Wagen. Wenn beim Rangieren an Weichen, Prellböcken, Drehscheiben oder Hemmschuhen Achsen oder Drehgestelle aus den Schienen springen. „Aufgleisen“ heißt dann das Einsatzstichwort für die THW-Ortsverbände Niebüll, Frankfurt (Oder), Dresden, Zwickau, Braunschweig und Singen (Hohentwiel). An 49 Standorten hat die Bahn Hilfszüge stationiert, sechs davon werden mit THW-Personal betrieben. Das gesamte deutsche Schienennetz gehört zu knapp 88 Prozent der DB Netz, einer hundertprozentigen Tochter der Deutschen Bahn. Die Streckenlänge von DB Netz beträgt 33.300 Kilometer, die Gleislänge rund 61.000 Kilometer. In den Bereich dieser DB-Konzerntochter fällt auch das Störungsmanagement, bezeichnet als DB Netz Notfalltechnik. Kran-, Tunnel- und Hilfszüge Nach dem Allgemeinen Eisenbahngesetz (AEG) sind Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) verpflichtet, an Maßnahmen der Technischen Hilfeleistung auf Schienenwegen mitzuwirken. Aus diesem Der neue Gerätewagen Schiene Grund hält die DB Netz flächendeckend Hilfszüge vor, deren vorrangige Aufgabe das Aufgleisen entgleister Schienenfahrzeuge ist. Die Gerätewagen sind an zentraler Stelle bei Personen- oder Güterbahnhöfen abgestellt, um sie im Ernstfall ohne große Rangiermanöver schnell zum Einsatzort bringen zu können. Die Meldung der Abfahrbereitschaft muss innerhalb von 45 Minuten erfolgt sein. Somit wird sichergestellt, dass der Hilfszug Einsatzstellen auf Hauptfahrstrecken innerhalb von 90 Minuten erreicht. Für alle übrigen Strecken gilt eine Eingreifzeit von 120 Minuten. Die von der Bahn vorgehaltene Rettungsund Bergungsausstattung gliedert sich in drei Bereiche. Für schwere Bergungsaufgaben gibt es drei Kranzüge (Hubkraft bis 160 Tonnen), stationiert in Fulda, Leipzig und Wanne-Eickel. An den Schnellfahrstrecken Hannover – Würzburg und Mannheim – Stuttgart stehen sechs Tunnelrettungszüge in Bereitschaft, in Hildesheim, Kassel, Fulda und Würzburg sowie Mannheim und Kornwestheim. 49 neue Hilfszugwagen Bei den meisten Entgleisungen kommen so genannte Hilfszüge (Gerätewagen) zum Einsatz. Diese werden flächendeckend an 49 Bahnhöfen vorgehalten. Es gibt zwei Varianten. Der Einheitsgerätewagen (EHG) stammt aus Zeiten der Deutschen Bundesbahn, der Einheitshilfszug (EHZ) von der Deutschen Reichsbahn der DDR. Unterschied: Der DB-Hilfszug besteht aus einem einzelnen Wagen, der DR-Hilfszug aus drei Waggons. In beiden Fällen handelt es sich um Umbauten aus Personen- oder Gepäckwagen. Inzwischen sind die Fahrzeuge 40 bis 50 Jahre alt. Seit 2014 und bis 2017 ersetzt DB Netz alle 49 alten Hilfszugwagen. AOC-MTF heißt die neue Generation: Anwendungsorientierter Container auf einem multifunktionalen Trägerfahrzeug. Im Gegensatz zu den bisherigen Gerätewagen mit festem Aufbau sind jetzt Wechselbehälter und Containerwagen austauschbar. DB hat zu wenig Personal Aufgrund der Umstrukturierung des Konzerns ist die dauerhafte Besetzung einiger Hilfszüge schwierig geworden, es fehlt DBeigenes Personal. Gründe sind unter anderem die Schließung von Bahn-Werkstätten oder der vermehrte Einsatz von Triebwagen statt lokbespannten Zügen, was Rangierpersonal einspart. Um Lücken zu füllen, trat die Deutsche Bahn an das Technische Hilfswerk heran und vereinbarte im Jahr 2004 in einem Rahmenvertrag eine Kooperation zur Hilfe bei Bahnbetriebsstörungen. Mit Stand 2016 gibt es sechs Ortsverbände, welche einen Rufbereitschaftsvertrag mit der DB Netz unterhalten. Dieser bezieht sich auf die personelle Besetzung eines Hilfszuges. Das THW stellt das Personal, Nach einem Unwetter ist im Mai 2016 eine Güterzuglok auf der Strecke Dresden – Prag durch einen Erdrutsch entgleist. THW-Helfer sind mit dem Hilfszug (im Hintergrund) angerückt und bereiten das Eingleisen der 84t schweren E-Lok vor. Die meisten Einsätze lassen sich mit hydraulischen Hebewerkzeugen abarbeiten, nur selten ist ein schwerer Schienenkran nötig. So im Januar 2016 an der Grenzbrücke in Frankfurt (Oder). THW Fahrzeug-News 4/2016 THW Freudenstadt Vom Kipper Das THW in Freudenstadt im Schwarzwald hat einen 43 Jahre alten Kipper durch einen Wechsellader Baujahr 2006 ersetzt. Guter Zustand, günstiger Preis und das Jubiläum des Ortsverbandes begleiteten das Projekt WLF. Lange Zeit war eines der ältesten Fahrzeuge eine wesentliche Stütze im Ortsverband Freudenstadt: der Kipper Baujahr 1973, Typ Mercedes-Benz 1013. Der Mercedes aus dem alten Bergungszug sorgte für einen besonderen Mehrwert, als Transportfahrzeug von großen Stückgütern und losem Schüttgut gleichermaßen. Zwar verfügt man in Freudenstadt auch schon seit knapp 18 Jahren über ein Fahrzeug mit Ladebordwand, aber die Flexibilität ist nicht vergleichbar. Der Kipper war vor allem wichtig für Aktivitäten im Holzbrückenbau, denn die Schwarzwaldtäler werden geprägt durch viele kleine Bäche und Flüsse, was Brücken als Transportübergänge oder für Wanderwege besonders wichtig macht. Seit seiner Gründung 1966 ist der Ortsverband hier traditionell besonders aktiv und hält ein System mit fertigen Holzträgern, Belagstücken und Material für zusätzliche Brückenlager aus Holz vor. Weiter war der Rundhauber für technische Hilfeleistungen aller Art wichtig und konnte so in der Vergangenheit auch mit den erzielten Einnahmen zum Unterhalt des zeitweise sehr alten Fahrzeugparks beitragen. Zuletzt machte sich der Kipper auch bei den Aktivitäten der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen nützlich, insbesondere bei überörtlichen Einsätzen innerhalb von Baden-Württemberg als wichtiges Transportfahrzeug für Schlauchmaterial und Armaturen. zum Wechsellader 15 Jahre Flicken und Sparen Durch das hohe Alter des Fahrzeugs gab es immer wieder Unterhaltsprobleme. Seit über 15 Jahren hatte der Ortsverband einiges zum Betrieb des Kippers unternehmen müssen. Viele Ersatzteile wurden gekauft, der Auspuff häufig getauscht und eine neue Kippfläche aufgebaut. Die Korrosion aber ließ sich nicht stoppen, besonders unter dem Fahrerhaus war diese zuletzt sehr massiv fortgeschritten. Deshalb hat die Helfervereinigung Freudenstadt lange auf einen Nachfolger gespart. Als THWStandort in einer ländlichen Gegend und den deshalb als Sponsoren fehlenden Großbetrieben ist dies nicht einfach, da auch ständig andere Notwendigkeiten die Kasse belasten. Ab 2015 wurde dann der Bedarf für einen Ersatz des Kippers aber immer notwendiger. Ein Glücksgriff führte nach beständiger Suche in den einschlägigen Internetportalen für gebrauchte LKW Anfang 2016 zu einem Wechsellader ins Donautal nach Tuttlingen. Dort war der MAN TGA 26.430 6x2 in der Landwirtschaft im Einsatz. Der Dreiachser wies also keine Probleme mit Salzkorrosion oder harten Gebrauchsspuren aus täglichem Straßenbetrieb auf. Vorher besichtigte andere Fahrzeuge scheiterten an diesen Kriterien. Nicht Technische Daten Bezeichnung LKW Wechsellader HerstellerMAN Fahrzeugtyp TGA 26.430 6x2-2LL Leistung 320 kW (430 PS) Hubraum 12.816 ccm Geschwindigkeit 90 km/h Breite 2500 mm Höhe 3450 mm Länge 9050 mm Eigengewicht 11.470 kg Zuladung 14.530 kg Sitzplätze1+1 Erstzulassung09.03.2006 THW Zulassung 27.09.2016 THW Kennzeichen THW-90437 Vor und nach dem Lackieren. Das Fahrzeug wurde von den Helfern soweit zerlegt, dass der Lackierer das bisher weiße Führerhaus in RAL 5002 lackieren konnte. Anschließend montierten die Helfer die mittlerweile lackierten weißen Radmulden und Frontverkleidungen. Für Freudenstadt obligatorisch ist übrigens die Sonnenblende. Diese wird an alle neuen LKW des Ortsverbandes nachträglich angebracht. THW Fahrzeug-News 4/2016 Dienst im Dreieck Von Christian Wenzel 180 Helfer, 14 Fahrzeuge, 18 Anhänger, 6 Boote, 3 Fachgruppen, 2 ÖGA-Einheiten und unzähliges Sondermaterial. Beeindruckende Zahlen, die das THW Rosenheim zu bieten hat. Doch das Equipment ist über drei Standorte verteilt. Am Stammsitz des bayerischen Ortsverbandes gibt es nur Platz für die beiden GKW I, zwei MTW und einen Boots-Anhänger. Ein Shuttlebetrieb zur Fahrzeughalle und zum Wasserübungsplatz hält somit die Helfer auf Trab. Alle drei Standorte liegen in einem Dreieck etwa jeweils drei Kilometer voneinander entfernt. Gerade wegen der schon seit Jahren herrschenden Umstände ist die Mannschaft von besonderem Einfallsreichtum und Willen geprägt. Von der schier endlosen Suche nach einer gescheiten Unterkunft oder Fahrzeughalle ließ man sich nicht beirren und konzentrierte sich stattdessen erst recht darauf, Material und Helfer in vielen Einsätzen zum Wohl der Bevölkerung zu nutzen. Schon sehr früh wurden dabei Nischen zusätzlich zu dem klassischen THW-Spektrum besetzt. Das sind die ÖGA-Einheiten Tauchen und Ölschaden, dazu ein THV-Dienst. Die Fachgruppen heißen Wassergefahren, Räumen und Wasserschaden/Pumpen. Zuhause in Limonadenfabrik Schon an der Unterkunft fällt sofort auf, dass sie nicht den typischen THW-Bauten entspricht. Es ist die alte Sussner Limonadenfabrik, mitten in der Stadt gelegen. Erst einmal klingt das nach einer sehr günstigen Erreichbarkeit. Im Dienstbetrieb ist dies aber durchaus schwierig, denn Parkplätze sind in dem Wohngebiet nur wenige vorhanden. Die An- und Abfahrt erfolgt durch einige enge Straßen, von den Kraftfahrern wird besondere Achtsamkeit gefordert. Dennoch ist man in Rosenheim sehr zufrieden. Vor dem Bezug der jetzigen Unterkunft 1977 waren auch die fünf Übergangslösungen immer mit ähnlichem Mobilitätsaufwand verbunden. Teilweise mussten sogar Umkleideräume in das Kellergeschoss des Hallenbades ausgelagert werden. Durch die Architektur der alten Limofabrik sind die Räume teilweise sehr großzügig angelegt, nur an einem passenden Unterrichtsraum mangelt es. Der Platz reicht für Werkstatt, Nassräume, Umkleide, Büros, Funkbude, Jugendraum, Besprechungszimmer, Großküche und einen Speisesaal, der auch als Kameradschaftsraum genutzt wird. Daneben gibt es aber auch ein paar Besonderheiten, wie ein Druckraum mit einem großen Plotter und einem Spezialdrucker, mit dem Fahrzeugbeklebungen hergestellt werden können. Damit nicht genug: Für Besucher ist ständig Platz in Rosenheim. So verfügt man mit den alten Geschäftsführerräumen der Fabrik über die Möglichkeit, auch Gäste geräumig und bequem zu beherbergen. Davon macht man auch rege Gebrauch, die Unterkunft dient regelmäßig als Sammelplatz für Konvois, die in den überörtlichen Einsatz oder gar ins Ausland fahren. Fahrzeughalle in Polizeikaserne Nach dem Einzug in die Limonadenfabrik 1977 endete im Jahr 2002 der zweite Teil der Unterkunfts-Odysee. Die neue Fahrzeughalle wurde endlich fertig gestellt. Das vom Freistaat Bayern errichtete Bauwerk liegt drei Kilometer von der Unterkunft entfernt, mitten in einer Bundespolizeikaserne. Zufahrt erhält man nur mit Dienstausweis oder einem bekannten THW-Fahrzeug aus Rosenheim. In der Zeit vor der neuen Halle mussten die Fahrzeuge zum Teil in eher engen Garagen an der Unterkunft und am eigenen Wasserübungsplatz in einer Art Baracke oder gar ganz im Freien abgestellt werden. In der Kaserne wurde früher von der Bundespolizei deutlich mehr Material und Personal vorgehalten, Anfang der 2000er Jahre jedoch nach und nach viel abgezogen. Damit wurde jede Menge Platz verfügbar und auch die Infrastruktur für den Ortsverband nutzbar, wie z.B. ein ehemaliger Pool. Dieser wird für die Ausbildung zum Einsatz am Wasser genutzt. Auch wenn man sich hier gleich mehr vorstellt, so werden richtige Pumparbeiten hier nur wenig geübt und auch die Taucher üben hier eigentlich wenig. Dafür gibt es zu viele Gewässer mit mehr Übungsmöglichkeiten rund um Rosenheim. Die Fahrzeughalle verfügt auch über Außenstellplätze mit Schleppdach und einen Stellplatz mit Grube. An das Gebäude angesetzt sind auch eine kleine Teeküche, Toiletten und vor allem ein großer Unterrichtsraum. Damit findet der Großteil der Ausbildung natürlich hier statt. Das Gelände rund um die Fahrzeughalle, welches das THW nutzen kann, bietet viel Platz. Wasserübungsplatz am Inn Als dritten Standort verfügt das THW Rosenheim über einen eigenen Übungsplatz. Auf dem Gelände hinter den Kliniken befindet sich eine Baracke, die zeitweise auch als Unterkunfts-Übergangslösung diente, jedoch schon immer als zusätzliches Lager für die Fahrzeuge und Anhänger. Weiter ist hier ein Trümmergelände vorhanden mit THW Fahrzeug-News 4/2016 PKW in den Ortsverbänden Outlander in Wörrstadt Beim THW Wörrstadt (Rheinland-Pfalz) steht seit einiger Zeit ein Geländewagen in der Fahrzeughalle. Der Mitsubishi Outlander ist ein Leasingrückläufer, den die Helfervereinigung mit knapp 60.000 Kilometer auf dem Tacho günstig erwerben konnte. Der kleine Benzinmotor leiste 108 kW (147 PS). Das Fahrzeug wurde mit einer LED- Technische Daten HerstellerMitsubishi TypOutlander Hubraum 1998 ccm Leistung 108 kW (147 PS) Höchstgeschwindigkeit 190 km/h Länge 4665 mm Breite 1800 mm Höhe 1680 mm Erstzulassung Dez. 2009 THW Zulassung Febr. 2015 Das THW Dippoldiswalde (Sachsen) hat einen neuen PKW in Dienst gestellt. Der Ford Ranger Limited 4x4 ist mit einem 3,2 Liter Dieselmotor ausgerüstet und leistet 147 kW (200 PS). Die Optik verrät, dass der Ford bei der Geländegängigkeit besonders punkten kann. Dippoldiswalde liegt südlich von Dresden im Osterzgebirge. Die THW-Einsatzkräfte haben es oft mit schwierigem Gelände zu tun, die Winter sind meist schneereich. Für Lageerkundungen und Versorgungsfahrten stand daher ein besonders geländegängiges Fahrzeug auf dem Wunschzettel. Eine weitere wichtige Position im Lastenheft war eine Anhängelast von 3,5 Tonnen, umbeispielsweise die Netzersatzanlage auch bergauf ziehen zu können. Die Beschaffung erfolgte über einen Ford-Händler in Dresden, der auch weitere Mit diesem Geländewagen Ford Ranger ist das THW Dippoldiswalde zukünftig im Erzgebirge unterwegs. Optisch zeigt der Geländewagen seine Muskelpakete. Sondersignalanlage von Axixtech nachgerüstet. Im Kühlergrill sind zwei Frontblitzer verbaut. Das Bedienelement befindet sich in der Mittelkonsole. Eine zweiteilige Heckklappe erleichtert die Beladung, vor dem Abklappen muss jedoch die Anhängerkupplung demontiert werden. Das Fahrzeug verfügt über ein fest installiertes Digitalfunkgerät. Alle Umbauten wurden in Eigenleistung erbracht. Dazu gehörte auch das Anbringen der THWBeschriftung. Mitsubishi hat diesen Geländewagen der zweiten Generation von 2006 bis 2012 für den europäischen Markt im niederländischen Born produziert. (gs) Kraftprotz für das Erzgebirge Umbaumaßnahmen durchführte. Dazu gehören eine Höherlegung des Fahrwerks um 80 mm, eine Spurverbreiterung um 60 mm sowie die Montage eines Frontschutzbügels. Ein Laderaumrollo verschließt die offene Pritsche. Die Sondersignalanlage Rauwers Legend ist mit Umfeldbeleuchtung, Zusatzmodulen und Heckabsicherung ausgerüstet. Sie verfügt über eine elektronische Kompressorsimulation, Durchsagemöglichkeiten sowie eine Stand-/Land-Schaltung. Vier Front- und zwei Seitenblitzer sichern zusätzlich die Einsatzstelle ab. Finanziert hat die Neubeschaffung die THW Helfervereinigung Osterzgebirge sowie kleine und größere Sponsoren. (te) THW Fahrzeug-News 4/2016