Die Goldene Hochzeit Die Goldene Hochzeit

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Die Goldene Hochzeit Die Goldene Hochzeit
1952 - 2002
Die Goldene Hochzeit
Die Goldene Hochzeit
1952 - 2002
gewidmet unseren Eltern
Josef & Else
Kartas
Ein Rückblick auf die
letzen 50 Jahre
Allgemeines und
persönliches
aus der Sicht der Söhne
natürlich erhebt diese
rein subjektive
Zusammenstellung keinen Anspruch
auf Vollständigkeit
Inhalt
Kapitel 1
1.1
Die Fünfziger
11
Übersicht bedeutender Ereignisse
1.1.1 Weltraumfahrt 12
1.1.2 Bedeutende Erfindungen 12
1.1.3 Olympische Spiele 12
1.1.4 Oscarverleihungen im Jahre 1952
1.2
11
12
Ausgewählte Ereignisse 13
1.2.1 Elizabeth II wird Königin von Grossbritannien 13
1.2.2 Die erste Wasserstoffbombe 14
1.2.3 A structure for Deoxyribose Nucleic Acid 14
1.2.4 Russische Weltraumerfolge 16
1.2.5 Erstbesteigung des Mount Everest 17
1.3
1.4
1.5
1.6
1.7
Kapitel 2
2.1
2.2
Der 21. Juli 1952 18
Die Zeit in Wien 19
England 1954 - 1958 20
Das Ereignis des Jahrzehnts 22
Was im Juli 1952 in Wien passierte 23
Josef Kartas
29
Stammbaum 29
Horoskope 30
2.2.1 Abendländisches Horoskop 30
2.2.2 Tropisches Charakterhoroskop 30
2.2.3 Chinesisches Horoskop - der Schlange-Mann
2.2.4 Das Indianische Horoskop 35
2.3
Betrachtungen über den Mann
2.3.1 So ein Mann 36
2.3.2 Aus dem Heiligen Koran
2.4
Erinnerungen
34
36
37
38
2.4.1 weitergegebene Erinneungen 38
2.4.2 persönliche Erinnerungen 38
Kapitel 3
3.1
Die Sechziger
39
Übersicht bedeutender Ereignisse
3.1.1 Weltraumfahrt 40
3.1.2 Bedeutende Erfindungen
3.1.3 Olympische Spiele 40
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
39
40
7
Inhalt
3.2 Ausgewählte Ereignisse 41
3.2.1 Erfindung des Laser’s 41
3.2.2 Die erste Herztransplantation 42
3.2.3 John Fitzgerald Kennedy 43
3.2.4 Die Beatles 43
3.2.5 Apollo 11 - die erste Mondlandung 44
3.3 Der kleine Bruder
46
3.3.1 Erinnerungen an den Hanuschhof
46
3.4 Was sonst noch passierte 48
3.4.1 Der Umzug 48
3.4.2 Geburtstage 48
3.4.3 Spaziergänge 48
3.4.4 Unsere ersten Urlaube 49
3.4.5 Bei den Pfadfindern 49
3.4.6 Unsere Eisenbahn 50
3.4.7 Noch ein paar kleinere Ereignisse
3.5 Persönliche Erinnerungen
Kapitel 4
50
50
Else Kartas, geb. Dorner
51
4.1 Stammbaum 51
4.2 Horoskope 52
4.2.1 Abendländisches Horoskop 52
4.2.2 Tropisches Charakterhoroskop 52
4.2.3 Chinesisches Horoskop - die Ratte-Frau
4.2.4 Das Indianische Horoskop 57
4.3 Betrachtungen über die Frau
55
58
4.3.1 Aus den Qumran-Rollen 58
4.3.2 Aus dem Heiligen Koran 59
4.3.3 Antonia 59
4.4 Erinnerungen
60
4.4.1 weitergegebene Erinnerungen 60
4.4.2 persönliche Erinnerungen 60
Kapitel 5
Die Siebziger
61
5.1 Übersicht bedeutender Ereignisse
5.1.1 Weltraumfahrt 62
5.1.2 Bedeutende Erfindungen
5.1.3 Olympische Spiele 62
61
62
5.2 Ausgewählte Ereignisse 63
5.2.1 Boeing 747 - Jumbo Jet 63
5.2.2 Der Taschenrechner 63
5.2.3 Videorecorder 64
5.2.4 Sapporo 1972 64
5.2.5 Einsturz der Reichsbrücke 64
5.3 Kurze Notizen 66
5.4 Beim Bundesheer 66
5.5 Urlaube und Reisen 67
5.5.1 Skifahren in der Flachau
5.5.2 Interrail 1977 67
5.5.3 1978 ging’s rund 67
5.6 Richard und Silvia 68
5.7 Was Euch noch einfällt
8
67
68
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Inhalt
Kapitel 6
6.1
Die Söhne
69
Richard 69
6.1.1 Abendländisches Horoskop 69
6.1.2 Chinesisches Horoskop - der Hahn-Mann
6.1.3 Die ersten Lebensjahre 70
6.1.4 Volksschule Phorusgasse 72
6.1.5 Hauptschule Schäffergasse 72
6.1.6 HTL Schellinggasse 73
6.2
Herbert 74
6.2.1 Abendländisches Horoskop 74
6.2.2 Chinesisches Horoskop - der Büffel-Mann
6.2.3 Die ersten Jahre des Lebens 75
6.2.4 Volksschule Phorusgasse 75
6.2.5 Gymnasium Marchettigasse 76
6.2.6 Berufsaussichten 77
6.3
Kapitel 7
7.1
Erinnerungen unserer Eltern
Die Achtziger
Kapitel 8
8.1
8.2
78
Übersicht bedeutender Ereignisse
79
80
Ausgewählte Ereignisse 81
7.2.1 Mount St. Helens 81
7.2.2 Halley’s Komet 82
7.2.3 STS-51 L - Das Challenger Desaster
7.2.4 Die Berliner Mauer - die Wende 83
7.3
7.4
7.5
74
79
7.1.1 Weltraumfahrt 80
7.1.2 Bedeutende Erfindungen
7.1.3 Olympische Spiele 80
7.2
69
Murli 84
Erst das Lernen ... 85
... Dann das Vergnügen
Die Enkerln
82
86
87
Stammbaum 87
Isabelle 88
8.2.1 Abendländisches Horoskop 88
8.2.2 Die ersten Jahre 88
8.2.3 Spielgruppe und Kindergarten 89
8.2.4 Primar- und Sekundarschule 89
8.2.5 Freizeit 89
8.3
Julia 90
8.3.1 Abendländisches Horoskop 90
8.3.2 Geburt und Vorschulzeit 90
8.3.3 Schulzeit 91
8.3.4 Spiel und Spass 91
8.3.5 Die Balletteuse 91
8.4
Valerie 92
8.4.1 Abendländisches Horoskop
8.4.2 Die Taufe 92
8.4.3 Die Vorschulzeit 93
8.4.4 In der Schule 93
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
92
9
Inhalt
8.5 Christoph
94
8.5.1 Abendländisches Horoskop
8.5.2 Geburt und Taufe 94
8.5.3 Ferien 95
8.5.4 In der Spielgruppe 95
94
8.6 Gemeinsame Treffen der Enkerln
Kapitel 9
Die Neunziger
96
97
9.1 Übersicht bedeutender Ereignisse
9.1.1 Weltraumfahrt 98
9.1.2 Bedeutende Erfindungen
9.1.3 Olympische Spiele 98
97
98
9.2 Ausgewählte Ereignisse 99
9.2.1 Der Tunnel durch den Ärmelkanal
9.2.2 Das Klonschaf “Dolly” 101
9.2.3 Breitling Orbiter 3 102
99
9.3 Diana, the Princess of Walls 103
9.4 Fünfundsechzig und Siebzig 105
9.5 Das Jahrzehnt im Überblick 106
Kapitel 10
10.1
10.2
Im Wandel der Zeiten
10.2.1Die 30iger und 40 iger Jahre
10.2.2Die 50iger Jahre 110
10.2.3Die 60iger Jahre 111
10.2.4Die 70iger Jahre 112
10.2.5Die 80iger Jahre 112
10.3
10.4
10.5
10.6
10.7
10.8
Kapitel 11
11.1
107
Playboy Centerfolds 107
Der VW Käfer 110
110
Die deutschen Top Hits 113
Telephon und Handy 114
Der vielgeschmähte Song Contest 116
Miss World 118
Die österreichischen Sportler des Jahres 119
Unsere Sci-Fi Fernsehserien 120
Das neue Jahrtausend
121
Übersicht bedeutender Ereignisse
121
11.1.1Weltraumfahrt 121
11.1.2Olympische Spiele 121
11.2
Ausgewählte Ereignisse 122
11.2.1World Trade Center Anschlag 122
11.2.2Der Euro 123
11.2.3Das goldene Thronjubiläum der Queen Elizabeth II
11.3
10
124
21. Juli 2002 - Die Goldene Hochzeit 125
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Kapitel 1 Die Fünfziger
1.1 Übersicht bedeutender Ereignisse
Jahr
1950
1951
1951
1951
1952
1952
1952
1952
1952
1952
1952
1953
1953
1953
1954
1954
1954
1954
1954
1955
1955
1956
1956
1956
1956
1956
1956
1957
1957
1957
1957
1958
1958
1958
1959
1959
1959
1959
Ereignis
Beginn des Koreakriegs (bis 1953).
Die ersten Kernkraftwerke werden gebaut.
Festival von Britannien.
Erster Turbojet (Comet).
Mau Mau-Rebellion beginnt in Kenia.
Militärputsch in Ägypten.
Antibabypille kommt auf den Markt.
Elizabeth II von Grossbritannien wird Königin (Krönung 1953).
Josef Kartas und Else Dorner heiraten in Wien.
Der Teddybär feiert seinen fünfzigsten Geburtstag
Detonation der ersten Wasserstoffbombe.
Josef Stalin gestorben.
Edmund Hillary und Sherpa Tenzing bezwingen den Everest.
James Watson und Francis Crick zeigen die DNA-Molekülstruktur.
Unabhängigkeit von Kambodscha und Laos.
Beginn des Algerien-Krieges.
Nasser kommt in Ägypten an die Macht.
Vietnam wird in Nord- und Südvietnam geteilt.
In Grossbritannien wird die erste unabhängige Fernsehagentur gegründet.
Gründung des Warschauer Pakts.
Enosis-Krise (Griechische Einheit) in Zypern (bis 1959).
Wladyslaw Gomulka in Polen an der Macht.
Sowjet-Truppen schlagen ungarischen Aufstand nieder.
Zweiter Arabisch-Israelischer Krieg.
Suez-Krise.
Neutrino experimentell beobachtet.
Rock-and-Roll-Ära beginnt.
Unabhängigkeit von Ghana.
Vertrag von Rom bildet die EWG.
Der erste Erdsatellit wird ins All geschossen (Sputnik 1).
Bürgerrechtsausschreitungen in Little Rock, Arkansas.
Richard Kartas wird in Pembury, UK, geboren.
Unter Charles de Gaulle wird in Frankreich die Fünfte Republik gegründet.
Erste Präsentation von Stereoaufnahmen.
Gründung der EFTA (European Free Trade Association).
Fidel Castro übernimmt nach der Revolution in Kuba die Macht.
Erstes Foto von der dunklen Mondseite (Luna 3).
Erster Teil der ersten Autobahn in Grossbritannien fertiggestellt.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
1-11
Die Fünfziger
1.1.1 Weltraumfahrt
Name
Sputnik 1
Sputnik 2
Explorer 1
Land
UdSSR
UdSSR
USA
Start-Datum
4. Okt 1957
3. Nov 1957
31. Jan 1958
Luna 1
UdSSR
2. Jan 1959
Vanguard 2
Luna 2
Luna 3
USA
UdSSR
UdSSR
17. Feb 1959
12. Sep 1959
4. Okt 1959
Kurze Beschreibung
Erster Erdsatellit
Biosatellit
Entdeckung der Strahlungsringe um die
Erde
Überwindung der Erdanziehungskraft;
entdeckung des Solarwinds
Erstes Photo von der Erde
Sonde auf dem Mond
Erstes Photo der erdabgewandten Seite
des Mondes
1.1.2 Bedeutende Erfindungen
Jahr
1950
1954
1956
1959
1959
Erfindung
Gasturbinen-Antrieb bei Autos
Solarbatterie
Videorecorder
Hovercraft
Mikrochip
Erfinder
Rover Motor Co.
Bell Telephone Co.
Ampex Co.
Christopher Cockerell
Kilby und Robert Noyce
1.1.3 Olympische Spiele
Jahr
1952
1956
Olympische Winterspiele
Oslo, Norwegen
Cortina, Italien
Jahr
1952
1956
Olympische Sommerspiele
Helsinki, Finnland
Melbourne, Australien
1.1.4 Oscarverleihungen im Jahre 1952
Oscar für beste(n)
Film
Regisseur
Schauspielerin
Schauspieler
Weibliche Nebenrolle
Männliche Nebenrolle
1-12
Gewinner
The Greatest Show on Earth, DeMille-Paramount
John Ford, The Quiet Man
Shirley Booth, Come Back, Little Sheba
Gary Cooper, High Noon
Gloria Grahame, The Bad and the Beautiful
Anthony Quinn, Viva Zapata
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Ausgewählte Ereignisse
1.2 Ausgewählte Ereignisse
1.2.1 Elizabeth II wird Königin von Grossbritannien
“God save the Queen!” hallte es am 2. Juni
1953 durch die Westminster Abbey in London.
Großbritanniens Königin Elizabeth II. war vom
Erzbischof von Canterbury gekrönt worden.
Die 27-Jährige trug auf dem Portrait nach der
Zeremonie die Imperiale Staatskrone. Sie hielt
in ihren Händen als Oberhaupt der anglikanischen Kirche die Kugel unter dem Kreuz (Symbol der Weltherrschaft von Christus) und das
Zepter. Darin ist der größte geschliffene Diamant der Welt eingebettet, der “Erste Stern
von Afrika”. Erstmals berichtete das noch
junge Fernsehen live. Weltweit schauten Millionen Menschen zu.
Elizabeth soll sich schon mit etwa zwölf Jahren
in ihren späteren Mann verliebt haben: Prinz
Philip. Sie wurde auf ihre Führungsaufgabe
sorgfältig vorbereitet. Ergebnis: eiserne Selbstkontrolle und Disziplin. So wollte sie auch das
Bild einer perfekten Familie gestalten. Das
wundert nicht bei der Vorgeschichte. Ihr Onkel
Edward VIII. hatte 1936 abgedankt, um die
zweimal geschiedene Amerikanerin Wallis
Simpson
zu
ehelichen. Ihm
folgte sein
Bruder und
Elizabeths
Vater als
George VI.
als König.
Ein halbes Jahrhundert nach der Krönung sitzt Elizabeth
II., gegen Ende des Krieges für technische Hilfsdienste als Kraftfahrerin
ausgebildet, noch immer auf dem
Thron. Dass der manchmal zitterte,
lag zumeist an ihren skandalträchtigen Kindern.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
1-13
Die Fünfziger
1.2.2 Die erste Wasserstoffbombe
Am 1. November 1952 explodierte die erste Wasserstoffbombe:
«Mike», wie die Testbombe von den US-Militärs genannt wurde,
hatte eine Sprengkraft von 10 Megatonnen – tausendmal die
Stärke der Atombombe von Hiroshima. Eine Explosivkraft, die
grösser war als die in allen Kriegen in der Geschichte zuvor
gezündeten Explosivkörper.
Enewetak heute: die Bewohner sind zurückgekehrt. Sie leben
auf einer Inselgruppe, wo 43 Atombomben gezündet wurden.
Sie leben von Lebensmitteln, die von der US-Regierung bezahlt und geliefert werden. Drei der
47 Inseln auf Enewetak sind für das Leben der Rückkehrer von radioaktiven Substanzen gereinigt worden. Die Mehrzahl der Inseln bleibt bis heute unbewohnbar.
Die US-Regierung hat in den letzten Monaten neue Dokumente zu den Atombombentests der
50er Jahre freigegeben. Zeugenaussagen und Dokumente zeigen, dass die US-Militärs mit
den Atomtests der 50er Jahre auf den Marshall-Inseln auch Versuche mit Radioaktivität an
Menschen durchführten.
1.2.3 A structure for Deoxyribose Nucleic Acid
J. D. WATSON F. H. C. CRICK, Nature, VOL 171, page737, 1953
The year 1953 could be said to mark, in biology at least, the end of history. Here is James Watson
and Francis Crick's paper on the structure of DNA, which ushered in the new era with the celebrated understatement near the end. (as published in NATURE magazine).
A structure for nucleic acid has already been proposed by Pauling and Corey (1). They kindly made their
manuscript available to us in advance of publication. Their model consists of three intertwined chains,
with the phosphates near the fibre axis, and the bases on the outside. In our opinion, this structure is
unsatisfactory for two reasons: (1) We believe that the material which gives the X-ray diagrams is the
salt, not the free acid. Without the acidic hydrogen atoms it is not clear what forces would hold the structure together, especially as the negatively charged phosphates near the axis will repel each other. (2)
Some of the van der Waals distances appear to be too small.
Another three-chain structure has also been suggested by Fraser (in the press). In his model the phosphates are on the outside and the bases on the inside, linked together by hydrogen bonds. This structure
as described is rather ill-defined, and for this reason we shall not comment on it.
We wish to put forward a radically different structure for the salt of deoxyribose nucleic acid. This structure has two helical chains each coiled round the same axis (see diagram). We have made the usual
chemical assumptions, namely, that each chain consists of phosphate diester groups joining ß-D-deoxyribofuranose residues with 3',5' linkages. The two chains (but not their bases) are related by a dyad perpendicular to the fibre axis.
1-14
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Ausgewählte Ereignisse
Both chains follow right- handed helices, but owing to the dyad the sequences of
the atoms in the two chains run in opposite directions. Each chain loosely resembles Furberg's2 model No. 1; that is, the bases are on the inside of the helix and the
phosphates on the outside. The configuration of the sugar and the atoms near it is
close to Furberg's 'standard configuration', the sugar being roughly perpendicular
to the attached base. There is a residue on each every 3.4 A. in the z-direction. We
have assumed an angle of 36° between adjacent residues in the same chain, so that
the structure repeats after 10 residues on each chain, that is, after 34 A. The distance of a phosphorus atom from the fibre axis is 10 A. As the phosphates are on
the outside, cations have easy access to them.
The structure is an open one, and its water content is rather high. At lower water
contents we would expect the bases to tilt so that the structure could become more
compact.
The novel feature of the structure is the manner in which the two chains are held
together by the purine and pyrimidine bases. The planes of the bases are perpendicular to the fibre axis. The are joined together in pairs, a single base from the
other chain, so that the two lie side by side with identical z-co-ordinates. One of
the pair must be a purine and the other a pyrimidine for bonding to occur. The
hydrogen bonds are made as follows: purine position 1 to pyrimidine position 1;
purine position 6 to pyrimidine position 6.
If it is assumed that the bases only occur in the structure in the most plausible tautomeric forms (that is, with the keto rather than the enol configurations) it is found
that only specific pairs of bases can bond together. These pairs are: adenine
(purine) with thymine (pyrimidine), and guanine (purine) with cytosine (pyrimidine).
In other words, if an adenine forms one member of a pair, on either chain, then on these assumptions the
other member must be thymine; similarly for guanine and cytosine. The sequence of bases on a single
chain does not appear to be restricted in any way. However, if only specific pairs of bases can be
formed, it follows that if the sequence of bases on one chain is given, then the sequence on the other
chain is automatically determined.
It has been found experimentally (3,4) that the ratio of the amounts of adenine to thymine, and the ration
of guanine to cytosine, are always very close to unity for deoxyribose nucleic acid.
It is probably impossible to build this structure with a ribose sugar in place of the deoxyribose, as the
extra oxygen atom would make too close a van der Waals contact. The previously published X-ray data
(5,6) on deoxyribose nucleic acid are insufficient for a rigorous test of our structure. So far as we can
tell, it is roughly compatible with the experimental data, but it must be regarded as unproved until it has
been checked against more exact results. Some of these are given in the following communications. We
were not aware of the details of the results presented there when we devised our structure, which rests
mainly though not entirely on published experimental data and stereochemical arguments.
It has not escaped our notice that the specific pairing we have postulated immediately suggests a possible copying mechanism for the genetic material.
Full details of the structure, including the conditions assumed in building it, together with a set of coordinates for the atoms, will be published elsewhere.
We are much indebted to Dr. Jerry Donohue for constant advice and criticism, especially on interatomic
distances. We have also been stimulated by a knowledge of the general nature of the unpublished experimental results and ideas of Dr. M. H. F. Wilkins, Dr. R. E. Franklin and their co-workers at King's College, London. One of us (J. D. W.) has been aided by a fellowship from the National Foundation for
Infantile Paralysis.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
1-15
Die Fünfziger
1.2.4 Russische Weltraumerfolge
Sputnik, Woschod und Wostok waren allesamt Varianten der
sogenannten R7. Sie war zunächst als leistungsfähige Interkontinentalrakete entwickelt und später zur anderweitigen Verwendung modifiziert worden. Mit Wostok 1, dem ersten bemannten
Flug einer Wostok-Kapsel, umkreiste Jurij Gagarin am 12. April
1961 als erster Mensch die Erde. Für diese Mission wurden
zuvor 20 Kandidaten ausgebildet. In einem früheren Programm
zwischen 1957 und 1959 sind drei Piloten (Ledowski, Schaborin
und Mitkow) vom früheren Weltraumbahnhof Kapustin Jar zu
suborbitalen Flügen gestartet und dabei auf ungeklärte Weise
ums Leben gekommen. Gagarin hingegen wurde nach seinem
Orbitalflug mit Wostok ein gefeierter Volksheld und fand selbst
in den USA Anerkennung, da er durch sein Auftreten auch dort
als sympathischer Mensch akzeptiert wurde. Trotzdem überwog
natürlich die Sorge von Russland und damit dem Kommunismus geschlagen worden zu sein. Schon am 6. August 1961
startete German Titow mit Wostok 2 zu einem weiteren Raumflug, bei dem er siebzehn Mal die Erde umrundete. Diese
Demonstration der Leistungsfähigkeit russischer Raumfahrt,
war der zweite große Schock für Amerika. So weit war das
eigene Mercury-Programm zu dieser Zeit noch lange nicht
gediehen. Doch die Deklassierung der NASA ging zunächst
noch weiter: Mit Woschod 2 gelang Alexej Leonow am 2. März
1965 der erste Weltraumspaziergang überhaupt. Erst heute ist
bekannt, dass diese Mission beinahe in einer Katastrophe
endete. Der Raumanzug hatte sich durch das Vakuum so aufgebläht, dass Leonow nur mit größter Mühe wieder durch die Luke in die Kapsel zurückkehren
konnte. Doch zu dieser Zeit begann sich bereits eine Änderung der Machtverhältnisse anzudeuten: Mit dem amerikanischen Programm war nach diesem Triumph nicht mehr mitzuhalten.
Das Woschod-Programm wurde deshalb recht bald beendet. Die Kapsel an sich wurde dennoch als Satellitengrundlage weiterhin gebaut.
Hauptverantwortlicher für die Woschod-Erfolge war Sergej Pavlovich Koroljow. Er bildete als
der sowjetische Chefingenieur das Gegenstück zu Wernher von Braun in den USA. Insgesamt
gab es 10 Sputnik und 6 Wostok-Missionen.
Jahre vor Gagarins Flug ging Russland bereits den allerersten Schritt ins All überhaupt: Mit der
ersten modifizierten R7-Rakete (einer aus der deutschen V2 entstandenen Trägerrakete)
wurde am 4. Oktober 1957 der erste Satellit als künstlicher Erdtrabant in eine Erdumlaufbahn
geschossen. Mit einem Sender ausgestattet funkte er längere Zeit ein Kurzwellensignal bei
20Mhz zur Erde, welches überall zu empfangen war. Sputnik1 umkreiste die Erde auf einer
elliptischen Bahn alle 96 Minuten einmal und das 21 Tage lang. Dabei flog er an seinem erdnächsten Punkt von 229km und dem erdfernsten Punkt von 946km um die Erde. In Amerika
und auch im Rest der Welt war fortan vom “Sputnikschock” die Rede.
Am 3. November 1957 wurde mit Sputnik 2 das erste Lebewesen ins All befördert. Der Start
wurde erneut mit einer modifizierten R-7 durchgeführt. Während Sputnik 1 nur rund 85kg wog,
übertraf Sputnik 2 bereits die 500kg. Der Hund Lajka überlebte jedoch nur kurz. Entgegen
damaliger Meldungen verendete der Hund aufgrund großer Hitze nach nur wenigen Erdumrun1-16
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Ausgewählte Ereignisse
dungen. Der Start von Sputnik 2 war extra im November durchgeführt worden, da der 7. November der 40. Jahrestag der
Oktoberrevolution war. Sputnik 5 war der erste erfolgreiche Versuch eine Wostok-Weltraumkapsel ins All zu befördern. Die
Hunde Belka und Strelka kehrten nach 17 Umläufen mit Sputnik
5 lebend zur Erde zurück und konnten geborgen werden.
Andere mit Hunden durchgeführte Missionen schlugen fehl. Entweder verglühten die Kapseln oder sie schlugen hart auf der
Erde auf.
1.2.5 Erstbesteigung des Mount Everest
Der Mount Everest, von den Tibetern
Chomolungma- und in Sanskrit auch
Shagharmatha genannt, ist mit 8848m
der höchste Punkt unserer Erde. Er
befindet sich 86°55´ östlicher Länge und
27°29´ nördlicher Breite, im MahalangurHimalaja. Über seinen Gipfel verläuft die
Grenze zwischen dem von China annektierten Tibet und dem Königreich Nepal.
Die Nordseite ist tibetisch, die Südseite
nepalesisch. Im Mt. Everest Massiv
befinden sich zahlreiche gewaltige
7.000er
(z.B.
Nuptse,
Pumori,
Changtse). In direkter Nachbarschaft
zum Everest steht der mit 8.516m vierthöchste Berg, der Lhotse. Seit dem Jahr 1921 kommen
Bergsteiger zum Everest. Die ersten waren Engländer, ihnen gelingt die Erkundung und Kartierung weiter Gebiete an der Nordseite des Berges und sie finden mit dem Aufstieg über den
östlichen Rongbukgletscher bis zum Nordsattel (Chang-La) einen gangbaren Weg zum Gipfel.
Das nächste Jahr 1922 fordert die ersten Opfer; durch ein Lawinenunglück beim Aufstieg zum
Chang-La verlieren sieben Sherpas ihr Leben. Expeditionsleiter Norton erreicht bei der
3.Britischen Everestexpedition 1924 die Höhe von 8580m ohne die Verwendung von künstlichem Sauerstoff. Ein Rekord der bis 1978 Bestand hatte.
Am 8. Juni 1924 brechen Mallory und Irving vom Lager VI (8.300m) zum Gipfel auf, am Nachmittag werden sie von Odell bei ca. 8.600m kurz unterhalb des Second Step zum letzten Mal
gesehen. Bis heute ist nicht geklärt, ob die beiden den Gipfel erreicht haben oder nicht.
Nachdem Nepal zugänglich geworden ist, erkunden Briten und Amerikaner 1950 und 1951 die
Südseite des Berges. Die Schweizer brechen das Everestmonopol der Engländer und schikken 1952 zwei Expeditionen an die Südseite des Berges. Zwar erreichen Lambert und Norgay
am Südostgrat 8.500m, aber der Gipfel blieb ihnen verwehrt. Das nächste Jahr folgte und mit
ihm die 10. Britische Everestexpedition. Dieser englischen Großexpedition unter der Leitung
von John Hunt war es vergönnt, den Thron der Götter erstmalig zu besteigen. Am 29. Mai
1953 standen der Sherpa Tenzing Norgay und der Neuseeländer Edmund Hillary gemeinsam
auf dem Gipfel der Erde.
Im Jahre 1960 gelingt nun auch die erste Begehung der Nordroute. Eine großangelegte chinesische Mammutexpedition unter Leitung von Shih Chanchun erreicht, mit vier Teilnehmern, in
den Morgenstunden des 25. Mai den Gipfel.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
1-17
Die Fünfziger
1.3 Der 21. Juli 1952
Hier müsst Ihr Eure persönlichen
Erinnerungen notieren - das war vor
unserer Zeit! Wie war das Wetter,
wer kam zur Hochzeit, was gab’s zu
Essen?
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Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Die Zeit in Wien
1.4 Die Zeit in Wien
Von 1952 bis 1954 wart Ihr in Wien in
der Herbeckstrasse. Was habt Ihr denn
da gemacht?
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
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Die Fünfziger
1.5 England 1954 - 1958
Nun kamen vier Jahre in
England. Wir erinnern
uns ja ein wenig an Eure
Erzählungen.
Links
sehen wir ein typisches
Fahrzeug der damaligen Zeit - den Vauxhall
mit seinem Fahrer - er
träumt sicher gerade
vom Bentley. Und unten
hält Mauxe, die damals
unter diesem Namen
noch unbekannt war und
allgemein Else gerufen
wurde, am 25.Mai1955
den neugeborenen Coco
am Arm. Woran erinnert
Ihr Euch sonst noch?
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Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
England 1954 - 1958
Hattet Ihr zu Weihnachten ein paar Ferientage, sodass Ihr, wie hier im Jahre 1955, Zeit
zum Schachspielen finden konntet, oder hattet Ihr eher mehr zu tun?
Links, im Juli 1956, erinnert Ihr Euch wohl
gerade an Euren Hochzeitstag.
Hier sehen wir Euch mit Roy und Maragret.
Vierzig Jahre später werden die beiden wieder in Erscheinung treten. Roy war wohl
immer schon zu Spässen aufgelegt.
Rechts, im November ‘56, beim trauten Beisammensein vor dem gemütlichen Kaminfeuer.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
1-21
Die Fünfziger
1.6 Das Ereignis des Jahrzehnts
Am 7. Februar 1958 fand das wohl bedeutendste Ereignis des Jahrzehnts statt. Richard
erblickte das Licht der Welt. Unten sehen wir mich im Alter von 31 Stunden. Ach, war ich süss.
Im Kapitel über die Söhne der Familie erfahren
wir dann mehr über den ersten Spross. Als ich
etwa drei Monate alt war, kehrten meine Eltern
mit mir nach Wien zurück. Nach einer langen
Bahnfahrt wurde meinem Grossvater die BabyTragtasche aus dem Fenster gereicht:
“Jessas, da is’ ja das Kind drinnen!”
Am 20. Juli, beinahe ein magisches Datum in unserer Familie, wurde ich getauft. Man sieht
mich hier mit meinem Papopapa, der mich mit sichtlichem Stolz in seinen Armen hält, im
engen
Kreise
der
Familie.
Zu Weihnachten war
ich ja schon ein recht
aufgewecktes Bürschchen, hier zu Besuch
bei Mamaomama und
Mauxe’s
Schwester,
Luise. Womit ich da
wohl spiele, sieht aus
wie ein Osterei.
1-22
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Was im Juli 1952 in Wien passierte
1.7 Was im Juli 1952 in Wien passierte
1. 7.
Steigende Leserzahlen in den Städtischen Büchereien
Die Städtischen Büchereien haben nunmehr den seit 1945 höchsten Leserstand erreicht. Die Zahl der Leser betrug im
Mai bereits 23.250. Sie ist allein seit August 1949 um 9.950 angestiegen.
2. 7.
Wiederaufbau kriegszerstörter Siedlungen und Gemeindebauten
In den letzten Sitzung des Gemeinderatsausschusses für Bauangelegenheiten berichtete der Amtsführende Stadtrat
für Bauangelegenheiten Thaller über die Sachkreditgenehmigung für den Wiederaufbau kriegszerstörter Wohnhäuser
der Gemeinde Wien. So werden Siedlungshäuser in der Freihofsiedlung Kagran sowie sechs Häuser in der Meissauergasse, die durch Kriegseinwirkung vollständig zerstört waren, wieder aufgebaut werden.
Ebenso werden mehrere städtische Wohnhausanlagen in Floridsdorf wieder aufgebaut. Bei den Wiederaufbauarbeiten der Wohnhausanlagen werden 56 totalzerstörte Wohnungen, 7 beschädigte und 2 Lokale wieder errichtet werden.
Diese Bauten werden durch den Wohnhaus-Wiederaufbaufonds des Bundes finanziert.
2. 7.
Gemeinde Wien fördert Genossenschaftsbauten.
Der Gemeinderatsausschuß für Finanzwesen genehmigte heute für 18 Gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaften Darlehen von mehr als 19 Millionen Schilling. Diese Förderungsdarlehen werden es den
Gesellschaften ermöglichen, neue Projekte in Angriff zu nehmen oder schon begonnene Bauten fertigzustellen.
3. 7.
Kongreß der Gartenarchitekten in Stockholm.
Vom 10. bis 13. Juli findet in Stockholm der internationale Kongreß der Landschaftsarchitekten (I.F.L.A.) statt, bei welchen die Vertreter von 25 Nationen die Probleme der Garten- und Landschaftsgestaltung diskutieren werden. Österreich, das noch nicht Mitglied der I.F.L.A. ist, wird durch drei Delegierte vertreten sein.
Im Rahmen des Kongresses ist Gelegenheit gegeben, in zwei Studienfahrten Mittel- und Nordschweden kennenzulernen und sich einen Eindruck von der Arbeit der schwedischen Garten- und Landschaftsarchitekten zu verschaffen.
3. 7.
Wien bei 31,6 Grad Celsius
Mit Einbruch des hochsommerlichen Wetters (31,6 Grad) verzeichnen die städtischen Sommerbäder an den letzten
drei Tagen hohe Besucherzahlen. Das erweiterte Bad im Krapfenwaldl und das Kongreßbad sind täglich beinahe ausverkauft. Die Zahl der Besucher im Strandbad Gänsehäufel steigt von Tag zu Tag.
Von den Wasserwerken kommt die Nachricht, daß auf längere Sicht Wien keine Wassernot zu fürchten braucht, vorausgesetzt, daß die Bevölkerung die gebotene Sparsamkeit bei der Wasserentnahme beachtet. Das vereinzelt aus
einzelnen Stadtteilen gemeldete Nachlassen der Wasserlieferung ist auf Druckabfälle zurückzuführen. Die Hochquellenleitungen führen immer noch ausreichend Wasser, sodaß bis jetzt lediglich das Pumpwerk in Nußdorf in Betrieb
genommen werden mußte.
Bei der Feuerwehr der Stadt Wien verliefen die Hundstage bis jetzt ruhig.
3. 7.
Die Wohnungsbauten der Städtischen Unternehmungen.
Die Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft der Wiener Städtischen Unternehmungen errichtet insgesamt 489 Wohnungen. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft unter dem Vorsitz des Amtsführenden Stadtrates Dkfm. Nathschläger hat in seiner heutigen Sitzung die ersten 173 Wohnungen an Bedienstete der Elektrizitätswerke, Gaswerke,
Verkehrsbetriebe und der Städtischen Bestattung vergeben.
4. 7
Wiens modernstes Krankenhaus
Im Franz-Josef-Spital wurde heute die Dachgleiche auf der Baustelle eines neuen vierstöckigen Pavillons erreicht.
Dieses Gebäude mit 50 Krankenzimmern, davon 19 zwei- und 31 sechsbettige Zimmer, mit zusammen 224 Krankenbetten, wird nach seiner Fertigstellung das modernste Krankenhaus Wiens sein. In jedem Geschoß wird ein Aufenthaltsraum für Kranke, eine Teeküche, Bade- und Waschräume, ein Untersuchungszimmer und andere Nebenräume
untergebracht sein. Im Erdgeschoß werden Diensträume und im 3. Stock ein Laboratorium eingerichtet. Mit dem Bau
wurde Ende August 1951 begonnen.
An der Dachgleichenfeier nahmen der Amtsführende Stadtrat für Bauwesen Thaller, Bezirksvorsteher Wrba sowie
Vertreter der Stadtbaudirektion und des Anstaltenamtes teil. StR. Thaller dankte der Baufirma Ing. Fucik und erklärte,
daß die Gemeinde Wien entschlossen sei, die alten Spitäler niederzureißen und an ihrer Stelle moderne Bauten zu
errichten, wenn einmal mit dem Bund Fragen finanzieller Natur bereinigt sind. Bezirksvorsteher Wrba würdigte in seiner Ansprache das Verständnis der Stadtverwaltung für den Wiederaufbau und die Modernisierung des Spitals, das im
Jahre 1945, trotz der vielen Bombentreffer etwa 700 Typhuskranke aufgenommen hat.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
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Die Fünfziger
5. 7.
Hitze verzieht Straßenbahngeleise
Auf der Radetzkybrücke hat sich das derzeit wegen Bauarbeiten freiliegende Gleisprovisorium aufgrund der Hitze derart verzogen, daß der Straßenbahnverkehr über die Brücke eingestellt werden mußte. Erst nach Vornahme von zwei
autogenen Brennschnitten konnte der Verkehr nach ca. zweistündiger Unterbrechung wieder aufgenommen werden.
5. 7.
Olympische Spiele - Ausdruck internationaler Einheit.
Heute wurde die österreichische Mannschaft für die XV. Olympischen Spiele Helsinki 1952 durch Bundespräsident
Dr.h.c. Körner angelobt. An dem Festakt nahmen Bundeskanzler Dr.h.c. Ing. Figl mit Mitgliedern der Bundesregierung,
Bürgermeister Jonas mit den Mitgliedern des Wiener Stadtsenates und anderen bedeutenden Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens teil. Nach der Bundeshymne, gespielt von den Wiener Symphonikern, erfolgte zu den Klängen
einer Fanfare der Einmarsch der Olympischen Teilnehmer. Nach der Verlesung der Gelöbnisformel vollzog das Staatsoberhaupt die Angelobung.
5. 7.
Wiederinstandsetzung der Wiener Gärten.
Derzeit werden an einer Reihe beschädigter und durch die Kriegsereignisse zerstörter Gärten größere Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Es wird vor allem in der Gartenanlage am Erzherzog-Karl-Platz in der Leopoldstadt, im
Sankt-Johann-Park in Margareten und an den Gartenanlagen Mariahilfer Gürtel und Neubaugürtel sowie vor dem
Westbahnhof gearbeitet. Wiederinstandsetzungsarbeiten wurden auch in Meidling und Floridsdorf begonnen.
In Mödling beim Bahnhof wird der Park instandgesetzt, ebenso der Jubiläumspark in Brunn am Gebirge und der
Ölzelt-Park in Mauer.
Im Verlaufe eines Monats wurden vom Stadtgartenamt im Rahmen des Pflanzenschutzgesetzes 7.486 Garten- sowie
17 Baumschulkontrollen durchgeführt.
7. 7.
11.000 Jugendliche suchen einen Arbeitsplatz.
Bürgermeister Jonas besuchte heute die Berufsberatung und Stellenvermittlung am Esteplatz, um sich über die Situation auf dem Gebiet der Lehrstellenvermittlung zu informieren.
Der Andrang bei der Berufsberatung ist jetzt unmittelbar nach Schulschluß besonders groß. Nicht weniger als 11.000
Jugendliche, darunter auch Mittelschüler, verlassen heuer die Schule. Im nächsten Jahr werden es sogar voraussichtlich 18.000 sein. Die Beratung der Jugendlichen erfolgt durch fachlich geschulte Beamte. Für die männliche Jugend
zeigte sich die Situation bisher nicht einmal so ungünstig. In manchen Berufen gibt es noch immer mehr Lehrstellen
als durch das Arbeitsamt vermittelt werden könnten. Die Ursache hiefür liegt darin, daß manche Berufe bei den Jungen nicht so populär sind. Schlimmer sieht es bei den Frauenberufen aus. 50 Prozent der Mädchen wollen die Schneiderei erlernen. Doch ist gerade hier der Mangel an Lehrstellen jetzt sehr groß. Vor vier Wochen standen 350 Mädchen,
die Schneiderinnen werden wollten, ein Angebot von nur 7 Lehrstellen gegenüber. Man bemüht sich daher, auch
geeignete Männerberufe für weibliche Lehrlinge zu erschließen.
Bemerkenswert ist, daß die Stadt Wien nicht nur Lehrlingsstellen für die Wiener Jugendlichen besorgen muß, sondern
daß nicht weniger als 20 Prozent der Vermittlungen Lehrlinge betreffen, die außerhalb Wiens, hauptsächlich in Niederösterreich und im Burgenland, daheim sind.
8. 7.
Eine Warnung an alle Wassersportler
In letzter Zeit mehren sich die Klagen über die Behinderung der Schiffahrt auf der Donau durch Paddelboote und
Schwimmer. Immer wieder ereignet es sich, daß Wassersportler und Schwimmer den in Fahrt befindlichen Dampfern
und Motorbooten nicht mehr rechtzeitig und genügend weit ausweichen, wie es übrigens auch die strompolizeiliche
Vorschrift verlangt. Es kommt auch vor, daß Wassersportler sich z. B. an fahrende Schiffe anhängen.
Es wird neuerlich darauf aufmerksam gemacht, daß der Schiffsführer nicht verpflichtet ist, Sportbooten und Schwimmern auszuweichen oder auch nur die Maschinenkraft zu mäßigen, wenn dies mit einer Gefahr für sein Schiff oder die
vom ihm geschleppten Einheiten verbunden wäre. Auch ist nach der Flußschiffahrtsverordnung das Anschwimmen
oder Anhängen Badender an in Fahrt befindliche Schiffe ausdrücklich verboten.
Übertretungen der genannten Vorschriften werden künftig nach dem Binnenschiffahrtsverwaltungsgesetz strengstens
bestraft werden.
9. 7.
Statt teurer Gurken billige Paradeiser
In den letzten Juniwochen kamen Gärtnergurken bereits zum Preis von 4 und 5 höchstens aber 6 Schilling in den Handel. In der vergangenen Woche mußten jedoch die Hausfrauen wieder ein Steigen der Gurkenpreise feststellen. Diese
hohen Preise werden, wie das Marktamt der Stadt Wien mitteilt, auf das Zuendegehen der Gärtnerware und den noch
ausständigen Beginn der Lieferung von Feldgurken zurückgeführt.
Das Marktamt der Stadt Wien konnte zwar die Einfuhr von billigen Gurken zur Beseitigung der ungünstigen Lage nicht
erreichen, doch gelang es, bei dem zuständigen Ministerium die Einfuhr von Paradeisern oder Fisolen im Wert von
70.000 Dollar aus Italien zu erwirken. Diese Paradeiser werden billiger sein als die gegenwärtig auf den Markt kommende Ware. Mit ihrem Eintreffen ist Ende der nächsten Woche zu rechnen.
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Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Was im Juli 1952 in Wien passierte
9. 7.
Gemeinde Wien baut neue Stahlbrücke in Schwechat
Die provisorische Holzbrücke über den Mitterbach in Schwechat, die von 1945 bis 1946 nach Abtragung der Reste der
gesprengten Stahlbrücke und des darüber aufgebauten Kriegsprovisoriums errichtet wurde, soll nun durch eine neue
Brücke in Definitivbauweise ersetzt werden. Der Entwurf sieht auf neuen Widerlagern eine Trägerrostbrücke in Stahl
vor, die aus fünf geschweißten mit Querscheiben verbundenen Hauptträgern sowie einer Stahlbetonfahrbahnplatte
besteht. Die Kosten werden 2,240.000 Schilling betragen.
10. 7. Die besten Plakate des Monates Juni. Das beste Vierteljahresplakat
Das Wertungskollegium der Plakatwertungsaktion 1952 des Amtes für Kultur und Volksbildung hat als die besten Plakate des Monates Juni "Firn-Englhofer schmeckt mir besser" (Entwurf Hanns Wagula) und das Straßenbahnplakat
"Quick mit Lecithin" (Entwurf Donnhofer Werbung) bestimmt.
Als bestes Vierteljahresplakat, welches mit einem Geldpreis der Gewista prämiiert wird, wurde das vom Atelier Hofmann entworfene Plakat "Nivea" ausgewählt.
10. 7. Vienna grüßt Wien
Bürgermeister Jonas empfing heute Mr. Freimarck, einen Beamten des US-States Departement, der sich auf einer
Dienstreise in Europa befindet. Freimarck überreichte dem Bürgermeister zwei Gavels, das sind zierliche, kunstvoll
gearbeitete Holzhämmer, wie sie in Amerika von den Vorsitzenden an Stelle unserer Glocken verwendet werden. Die
beiden Hämmer sind ein Geschenk des Bürgermeisters Jack Nichols der amerikanischen Kleinstadt VIENNA in Virginia. Sie sollen eine Erinnerung an den Besuch von Bürgermeister Jonas in Vienna sein. Der eine Hammer ist aus
Rosenholz und trägt auf einem Silberbeschlag eine Widmung des amerikanischen Bürgermeisters. Der zweite Hammer stammt aus dem Holz des vor fünf Jahren wiederinstandgesetzten Geburtshauses des ersten Präsidenten der
Vereinigten Staaten Georges Washington. In einem Handschreiben des Bürgermeisters von Vienna entsendet dieser
der Wiener Bevölkerung die herzlichsten Grüße.
11. 7. Englandreise von Wiener Hauptschülern
61 Wiener Hauptschüler, die sich eingehend auf diese Reise vorbereitet haben, fuhren mit dem Ostende-Expreß nach
England. Sie werden in Zusammenarbeit zwischen der "Anglo-Austrian-Society" in London und der Schullandheimaktion des Stadtschulrates für Wien in Gruppen von 10 bis 15 Knaben und Mädchen mit einem Lehrer bei Familien in
verschiedenen Orten Englands auf fünf Wochen untergebracht.
12. 7. Vorbildliches Kinderheim für die Hernalser Jugend
Bürgermeister Jonas eröffnete heute den neu adaptierten Kindergarten in Hernals. Das zweigeschoßige Gebäude
steht zwischen zwei Wohnhäusern, hat jedoch einen fast 4.000 Quadratmeter großen herrlichen Garten. Es wurde im
Jahre 1926 zu einer Expositur des Kinderheimes Schloß Wilhelminenberg ausgebaut, nachdem es auf Veranlassung
des bekannten Violinvirtuosen Fritz Kreisler der Gemeinde Wien zur Verfügung gestellt wurde. 1934 diente der Bau
dem Mutterschutzwerk der VF. Von 1938-1945 hatte es die NSV und bis 1949 war es ein Kinderheim der KPÖ.
Anläßlich der Eröffnungsfeier, an der neben dem Bürgermeister auch Vbgm. Honay, StR. Koci und zahlreiche Ehrengäste teilnahmen, wies Vbgm. Honay auf das wechselvolle Schicksal des Gebäudes hin, das gleichsam ein Spiegelbild der politischen Umwälzungen der letzten Jahrzehnte gibt. Der Umbau, den nun die Gemeinde Wien vornahm,
kostete eine Million Schilling. Vizebürgermeister Honay betonte, daß nunmehr nach Eröffnung dieses Kindergartens in
Hernals 10 Prozent aller Drei- bis Sechsjährigen Platz in einem städtischen Kindergarten finden können.
14. 7. Siedlung für Volksdeutsche - Gemeinde Wien gibt 2,4 Millionen
Vizebürgermeister Honay legte auf dem Laaer Berg, gegenüber der Per-Albin-Hansson-Siedlung, den Grundstein zur
ersten großen Siedlung der Siedlungsgenossenschaft der Interessensgemeinschaft volksdeutscher Heimatvertriebener (IVH). Das Bauvorhaben sieht 201 Wohnungen vor, wovon in der ersten Etappe 64 Wohnungen gebaut und noch
bis Jahresende fertiggestellt sein sollen.
Vizebürgermeister Honay wies in seiner Ansprache darauf hin, daß unsere Republik mit der Aufnahme von Heimatvertriebenen eine große moralische Verpflichtung aber auch eine schwierige finanzielle Aufgabe auf sich genommen hat.
Man bemühe sich, den Heimatvertriebenen in Österreich das Leben erträglich zu machen, und auch die Stadt Wien
habe wiederholt bewiesen, daß sie sich dieser Pflicht bewußt sei. Mehr als 3.000 Männer und Frauen und fast 700
Kinder leben derzeit noch immer in den Flüchtlingslagern der Stadt Wien. Honay gab die Versicherung, daß die
Gemeinde bestrebt sei, diese Lager möglichst bald aufzulassen. Ein Großteil der Heimatvertriebenen habe die österreichische Staatsbürgerschaft bereits erlangt. Nach dem Krieg haben Heimatvertriebene die schwersten Arbeiten auf
sich genommen, um mitzuhelfen beim Wiederaufbau Österreichs und der Stadt Wien.
Die 201 Wohnungen werden nach dem Voranschlag mehr als 18 Millionen Schilling kosten, für die ersten 64 Wohnungen steuern das Sozialministerium drei Millionen, die Stadt Wien 2,4 Millionen und die Siedler 600.000 Schilling bei.
14. 7. Vorsichtiges Fahren auf frisch geölten Straßen
Für die Staubbekämpfung und bessere Instandsetzung der Makadamstraßen werden auch im heurigen Jahr in der
warmen Jahreszeit Straßenölungen durchgeführt.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
1-25
Die Fünfziger
Die frisch geölten Straßenflächen werden sofort entsprechend mit Sand überstreut und durch deutlich sichtbare Warnungstafeln gekennzeichnet.
Zur Vermeidung von Unfällen macht die städtische Straßenbauabteilung besonders aber die Kraftfahrzeugfahrer und
Radfahrer aufmerksam, daß es sich empfiehlt, solche frisch geölten Straßenflächen während der ersten Tage, bis das
Öl völlig aufgesaugt ist, vorsichtig und ganz langsam zu befahren.
15. 7. Französische Ehrung für Wiener Kulturschaffende
Hochkommissar und Botschafter Payart überreichte am französischen Nationalfeiertag dem Bildhauer Prof. Gustinus
Ambrosi, dem Direktor der Albertina Univ.-Prof. Dr. Otto Benesch und dem Direktor der Musiklehranstalten der Stadt
Wien Reg. Rat Karl Lustig-Prean die Insignien des Ritterkreuzes der Ehrenlegion.
16. 7. Städtisches Theresienbad wird aufgebaut.
Das städtische Theresienbad im 12. Bezirk, Hufelandgasse 3, war eines der ältesten Bäder Wiens und besonders
wegen der schwefelhältigen Mineralquelle als Heilbad sehr bekannt und geschätzt. Im September 1944 wurde der
größte Teil der Anlage mit den Dampf- und Wannenbädern durch Bombentreffer zerstört. Nur das Sommerschwimmbad konnte im Jahre 1946 nach behelfsmäßiger Instandsetzung wieder in Betrieb genommen werden.
Schon im Jahre 1947 beauftragte die Gemeinde Wien den Architekten Theo Schöll mit der Ausarbeitung der Entwurfspläne für den Neubau des Theresienbades. Für die Grundrißgestaltung des Bauwerkes war im wesentlichen die Form
des alten Bades maßgebend. Auch die Bauhöhe wurde mit Rücksicht auf die Lage auf zwei Geschoße begrenzt.
Die Gesamtbaukosten werden auf mehr als 25 Millionen Schilling geschätzt, von denen heuer noch 3 Millionen Schilling verbaut werden sollen.
Der Betrieb des bestehenden Schwimm-, Sonnen- und Luftbades wird durch den Neubau nicht berührt. Die neue
Badeanlage wird so wie früher Wannenbäder und je eine Dampfbadeabteilung für Männer und Frauen enthalten. Die
Wannenbäder, die zum Teil als Heilbäder mit schwefelhältigem Mineralwasser betrieben werden sollen, befinden sich
im Obergeschoß.
Das neue Theresienbad wird folgenden Fassungsraum haben: Wannenbäder 70 Kabinen (alt: 53), Dampfbad für Männer 115 Kabinen und Kästchen (109), Dampfbad für Frauen 88 Kabinen und Kästchen (85). Die Zahl der Kabinen und
Kästchen wird sich daher um 26 erhöhen.
Um die Menge des für Heilbäder zur Verfügung stehenden schwefelhältigen Wassers feststellen zu können, wurden
aufgrund geologischer Gutachten, die derartiges Wasser in größerer Tiefe vermuteten, Tiefbohrungen durchgeführt. In
einer Tiefe von 63 Meter wurde stark schwefelhältiges, artesisches Wasser mit einer Ergiebigkeit von 3,5 Sekundenliter und einer Temperatur von 12 Grad Celsius angetroffen.
17. 7. Weitere Maßnahmen zur Abwehr der Maul- und Klauenseuche
Ergänzend zu den bisherigen Maßnahmen zur Abwehr der Maul- und Klauenseuche wurde im "Amtsblatt der Stadt
Wien" eine neue Verordnung des Landeshauptmannes veröffentlicht. Danach ist die Lieferung von Kälbern, Schweinen, Schafen und Ziegen aus öffentlichen Schlachtviehmärkten und marktähnlichen Einrichtungen nach Wien nur in
die Kontumazanlage gestattet.
Es wird ferner nochmals darauf hingewiesen, daß für eine Beförderung mit Kraftfahrzeugen eine besondere Bewilligung notwendig ist, die vom Veterinäramt der Stadt Wien nur für den Einzelfall ausgestellt wird.
18. 7. Aus dem Wiener Landtag
Unter dem Vorsitz seines Präsidenten Marek trat der Wiener Landtag heute zu einer Sitzung zusammen. Auf der
Tagesordnung stand u.a. die Beratung über ein Gesetz, mit dem das Dienstrecht der Beamten der Stadt Wien abgeändert wird. Die Gesetzesvorlage wurde in erster und zweiter Lesung angenommen.
18. 7. Aus dem Wiener Gemeinderat
Anschließend an die Sitzung des Wiener Landtages trat der Wiener Gemeinderat unter dem Vorsitz von Bürgermeister
Jonas zu einer Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung standen u.a. folgende Punkte: "die eingehende Prüfung
aller Anregungen des Rechnungshofes und des Kontrollamtes der Stadt Wien zur Verwaltungsvereinfachung und
Betriebsreform", "die rechtzeitige Erstellung des Rechnungsabschlusses der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien
und der Wiener Wechselseitigen Versicherungsanstalt und deren termingemäße Vorlage an den Gemeinderat", "eine
Ergänzung des Mengeninventars der Stadt Wien durch einen alljährlichen Bestandsausweis über die von der
Gemeinde Wien verwalteten sogenannten Nazimöbel", ein Antrag auf Ausdehnung der "Badezimmeraktion" in städtischen Wohnbauten auch auf private Wohnhäuser, "ein Darlehen des Bundes-Wohn- und Siedlungsfonds für die
Errichtung von Wohnobjekten für Flüchtlinge auf dem Auhofgelände", "Tauschvertrag zwischen der Stadt Wien und
dem Verband Wiener Arbeiterheime", die "Erweiterung der Autobusverbindung Grinzing-Kahlenberg nach Klosterneuburg-Weidling", die "Änderung des Flächenwidmungsplanes in Schönbrunn".
Die Tagesordnung war nach fast fünfzehnstündiger ununterbrochener Sitzung erledigt. Es war dies die längste Sitzung
seit 1945.
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Was im Juli 1952 in Wien passierte
18. 7. Der "Praterkönig" gestorben
Der populäre Wiener Praterunternehmer Friedrich Holzdorfer sen. ist heute im Alter von 59 Jahren gestorben. Holzdorfer führte im Volksmund den Beinamen "Praterkönig". Er besaß vor dem Krieg 12 große Unternehmen. Seine
bekanntesten Attraktionen waren Flugbahn, Autodrom und Geisterbahn. Die Modernisierung des Praters durch Neueinführung zeitgemäßer Volksbelustigungen in den dreißiger Jahren war in der Hauptsache das Verdienst Holzdorfers.
21. 7. In drei Monaten: 350.000 Quadratmeter Straßen instandgesetzt
Der zweite Vierteljahresbericht der Wiener Straßenbauabteilung zeigt, daß die Wiener Gemeindeverwaltung nach wie
vor bemüht ist, das Straßennetz soweit wie möglich zu verbessern und verkehrstechnisch einwandfrei zu erhalten.
Das Wiener Straßennetz, das in seinem Gesamtausmaß von rund 25 Millionen Quadratmeter ungefähr die Fläche des
19. Bezirkes bedecken würde, muß oft mit recht erheblichen Kosten instandgehalten werden, was besonders seit die
Randgemeinden zu Wien gehören, nicht immer leicht ist. Von April bis Juni, wurden laut Bericht 352.000 Quadratmeter Straßen und Gehwege repariert bzw. erneuert. Davon sind 42.000 Quadratmeter Gehwege, rund 51.000 Quadratmeter Großsteinpflaster, 71.000 Quadratmeter Makadam und 32.000 Quadratmeter Tränkmakadam. Bei 137.000
Quadratmetern Straße mußte eine gründliche Oberflächenbehandlung vorgenommen werden. An der Spitze steht der
Bezirk Schwechat und die umliegenden Gemeinden mit rund 49.000 Quadratmeter wiederhergestellten Straßen, ihm
folgt Mödling, dann Floridsdorf und Klosterneuburg.
21. 7. Steigerung der Keuchhustenfälle. Die Infektionskrankheiten in Wien
Der Tätigkeitsbericht des Gesundheitsamtes der Stadt Wien verzeichnet im allgemeinen eine gleichbleibende Zahl der
anzeigepflichtigen Infektionskrankheiten im Vergleich zum Vormonat. Im Juni wurden 103 Diphtherieerkrankungen
gemeldet, im Mai 105; die Scharlachfälle sind von 220 im Mai auf 209 im Berichtsmonat gesunken. Die Zahl der
Typhusfälle hat mit dem Beginn der warmen Jahreszeit eine Steigerung von 13 auf 31 erfahren. Die Zahl der Keuchhustenerkrankungen ist von 18 auf 55 gestiegen.
Bei einer Gesamtzahl von 16.757 Besuchern betrug die der Neuuntersuchten in den Tbc-Fürsorgestellen 3.140 (Mai
3.064), davon wiesen 1.803 eine Tuberkulose auf (Vormonat 1.903). In 409 Fällen wurde eine aktive Tuberkulose festgestellt (Vormonat 497).
23. 7. Studienreisen mit dem Österreichischen Verkehrsbüro
Die Akademische Föderation Österreichs veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Verkehrsbüro
Studienreisen nach Ländern, die im freien Reiseverkehr gegenwärtig nur schwer erreichbar sind, wie Türkei und Spanien, ferner auch nach Frankreich, Italien, Schweiz etc.
Es handelt sich dabei um keine Luxusarrangements - vielmehr wollen die Studentenschaften und - Organisationen der
beteiligten Länder, die auch für Betreuung, Kunstführungen usw. Sorge tragen, den österreichischen Akademikern und
sonstigen Interessenten bei einfacher aber guter Unterbringung die Schönheiten ihrer Heimat so billig wie möglich vermitteln. Anmeldungen beim Österreichischen Verkehrsbüro Wien.
24. 7. Norbert Liebermann - Dreißig Jahre Städtische Versicherung
Am 26. Juli sind es dreißig Jahre, seitdem Norbert Liebermann die Leitung der Städtischen Versicherungsanstalt übernommen hat. Von Bürgermeister Dr. Lueger im Dezember 1898 errichtet, hatte die Anstalt mit bemerkenswerten Erfolgen nur die Lebens- und Renten-Versicherung betrieben. Ihr humanitäres Wirken hat aber durch den katastrophalen
Währungssturz nach dem Ersten Weltkrieg ein jähes Ende gefunden. Ihr Reservenkapital und die Summe aller bei der
Anstalt versicherten Beträge sind damals auf ein Zehntausendstel des Nominales herabgesunken. Bürgermeister
Reumann hat den damaligen Finanzreferenten Hugo Breitner mit dem Wiederaufbau des Betriebes beauftragt, und im
Juli 1922, also vor genau dreißig Jahren, hat Breitner dem Versicherungsfachmann Norbert Liebermann die Aufgabe
gestellt, aus den kümmerlichen Resten der Städtischen Versicherung ein neues, lebensfähiges Unternehmen zu
schaffen.
26. 7. Stadtbahnstationen im neuen Kleid
Das etwa vor einem Jahr von den Wiener Verkehrsbetrieben in Angriff genommene Umbauprogramm der Stadtbahnstationen nimmt seinen vorgesehenen Verlauf. Das Renovierungsprogramm begann im Jahre 1951 mit der Herstellung der beiden durch die Kriegseinwirkungen am ärgsten in Mitleidenschaft gezogenen Stationen
Braunschweiggasse und Unter Sankt Veit. Seit dieser Zeit wurde eine Reihe weiterer Stationsgebäude instandgesetzt.
Dieser Tage werden die Arbeiten in den Stationen Stadtpark, Kettenbrückengasse, Währinger Straße und Burggasse
vollendet. Auch dort wurde mit beträchtlichem Kostenaufwand das Mauerwerk und die Bahnsteige gründlich ausgebessert. Die großen Flächen für Reklamezwecke erhielten ein gefälligeres Aussehen.
Voraussichtlich wird demnächst noch mit der Instandsetzung der Station Friedensbrücke begonnen, sodaß sich heuer
etwa die Hälfte aller Stadtbahnstationen im neuen Kleid präsentieren wird. Das Bauprogramm für die nächste Zeit
umfaßt die Renovierung der Stationen Pilgramgasse, Gumpendorfer Straße und Margaretengürtel.
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Die Fünfziger
26. 7. Lebensmittelaufruf für Wien
Das Marktamt der Stadt Wien - Sonderreferat Landesernährungsamt - teilt mit:
Für den August werden aufgerufen:
ZUCKER: Auf Abschnitt VIII aller Lebensmittelkarten je 700 Gramm. Auf Abschnitt VIII der Mutterkarte 500 Gramm.
SCHMALZ (Importware): Auf Abschnitt 16 aller Lebensmittelkarten 300 Gramm.
MARGARINE: Auf Abschnitt 17 aller Lebensmittelkarten 250 Gramm.
SPEISEÖL: Auf Abschnitt 18 aller Lebensmittelkarten 100 Gramm.
Die Bezugsabschnitte für Zucker, Margarine, Speiseöl u. Schmalz sind abzutrennen und GETRENNT zu verrechnen.
Die aufgerufenen Bezugsabschnitte sind im Laufe des Monates August einzulösen. Alle nicht eingelösten Abschnitte
verfallen am 31. August 1952.
28. 7. Bauarbeiten im Unterirdischen Wien
Die Kanalabteilung der Stadt Wien führt gegenwärtig 21 größere oder kleinere Um- und Neubauarbeiten am Wiener
Kanalnetz durch. Elf dieser Baustellen liegen in den Randgemeinden. Die größten Neubauanlagen sind der Umbau
des sogenannten Sammlers auf der Triester Straße und die im Zuge der großen Wohnhausanlage am Schöpfwerk in
Bau stehende Kanalisation. Bei diesen Kanalbauten sind derzeit 21 Firmen mit nahezu 500 Arbeitern und Angestellten
beschäftigt. Darüber hinaus führt die Kanalabteilung 18 größere und kleinere Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten durch, die sich über alle 26 Wiener Bezirke verteilen.
29. 7. Die Arbeit der Städtischen Adoptivstellen
In einer Vollversammlung der Ottakringer Fürsorgeräte sprach Vizebürgermeister Honay über die Adoptionen von
städtischen Pflegekindern im ersten Halbjahr 1952.
In diesem Zeitraum wurden 147 Kinder für Adoption gemeldet. Davon waren 90 Knaben und 57 Mädchen. Bei der
Adoptionsstelle des Jugendamtes haben sich 192 Eltern um ein Adoptivkind beworben, doch wünschten 130 ausdrücklich ein Mädchen! In Wien selbst zeigt sich nur geringes Interesse für die Adoption eines Kindes, da von den 192
"Interessenten" nur 60 in Wien wohnen.
Die Wünsche der Eltern sind außerdem schwer zu erfüllen, da meist auf eine besondere Augenfarbe (blau wird bevorzugt) und auf Blondhaar bestanden wird. Da außerdem auch die rechtliche Klarstellung oft sehr lange dauert, konnte
nur in 26 Fällen der Adoptivvertrag abgeschlossen werden, während die übrigen Ansuchen noch bearbeitet werden.
Gegenwärtig befinden sich 157 städtische Pflegekinder probeweise bei Adoptiveltern, davon sind 89 Mädchen. Von
den 157 Kindern sind 7 Säuglinge, 106 Kleinkinder bis zum sechsten Lebensjahr und 44 Schulkinder. Bemerkenswert
ist, daß 3 Zwillingspaare im Säuglingsalter von Adoptiveltern übernommen wurden.
30. 7. Kennzeichnung unechter Uhren
Wie das Hauptpunzierungs- und Probieramt meldet, werden aufgrund eines Erlasses des Bundesministeriums für
Finanzen ab 1. August unechte Taschen- und Armbanduhren, die über die österreichische Zollgrenze eingeführt werden, durch die Zollbehörden den zuständigen Punzierungsämtern zur Kennzeichnung (Punzierung) übermittelt. Die
Nachbezeichnung von Lagerbeständen an unechten Armband- und Taschenuhren wird durch die zuständigen Punzierungsämter bis zum 1.Oktober vorgenommen. Für Uhren, die nach dem 1.Oktober im unbezeichneten Zustand vorgefunden werden, ist der Nachweis der ordnungsgemäßen Einfuhr durch die beanstandete Firma zu erbringen.
30. 7. Die Fläche eines Bezirkes verbaut
Die Gemeinde Wien hat von 1945 bis Juni 1952 mit dem Bau von rund 22.000 Wohnungen begonnen. Etwa 60 Prozent davon sind bereits fertiggestellt und bezogen. Die neu begonnenen Wohnhäuser samt Gärten und den Grünflächen bedecken eine Gesamtfläche von rund 1,500.000 m2. Diese Fläche ist wesentlich größer als die des achten
Bezirkes.
30. 7. Britische Truppen geben Lainzer Pavillon frei
Über Ansuchen des Bürgermeisters Jonas, haben britische Besatzungsbehörden den von ihnen bis jetzt benützten
Pavillon I in Lainz freigegeben. Der Pavillon wurde am 29. Juli von Beamten der Stadtverwaltung übernommen.
31. 7. Wiener Kinder fahren nach Italien
70 erholungsbedürftige Wiener Kinder fahren als erster Transport zu einem 28tägigen Aufenthalt nach Sori bei Genua.
Im Vorjahr hat das städtische Jugendamt im Wege einer Austauschaktion 80 Kinder in den Monaten Juli und August
nach Italien entsendet. Die Erholungserfolge waren so ausgezeichnet, daß eine Ausweitung der Aktion für das Jahr
1952 geplant wurde. Durch Entgegenkommen des Kärntner Landesjugendamtes, das auch im Vorjahr die Wiener
Aktion tatkräftig unterstützte, ist es nun heuer möglich geworden, insgesamt 190 erholungsbedürftige Wiener Kinder in
drei Turnussen nach Italien zu entsenden. Die Kinder, die nach ärztlichen Gesichtspunkten ausgewählt wurden, stehen unter der Aufsicht bewährter Erzieherinnen. Die für diese Aktion notwendigen finanziellen Mittel wurden von der
Stadt Wien bereitgestellt.
1-28
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Kapitel 2 Josef Kartas
2.1 Stammbaum
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
2-29
Josef Kartas
2.2 Horoskope
2.2.1 Abendländisches Horoskop
2.2.2 Tropisches Charakterhoroskop
Planeten (Gradzahlen in Grad.Min):
SO:
MO:
ME:
VE:
MA:
JU:
SA:
UR:
NE:
PL:
DR:
AS:
MC:
2-30
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
106.44
143.14
86.31
61.23
153.02
65.52
265.45
11.21
149.32
107.53
48.14
193.22
106.48
(16.44)
(23.14)
(26.31)
( 1.23)
( 3.02)
( 5.52)
(25.45)
(11.21)
(29.32)
(17.53)
(18.14)
(13.22)
(16.48)
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
0.00
5.04
-1.51
-3.06
1.04
-0.45
1.10
-0.42
0.35
-0.26
0.00
0.00
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Krebs
Löwe
Zwillinge
Zwillinge
Jungfrau
Zwillinge
Schütze
Widder
Löwe
Krebs
Stier
Waage
Krebs
9.Haus
11.Haus
9.Haus
8.Haus
11.Haus
8.Haus
3.Haus
6.Haus
11.Haus
10.Haus
8.Haus
1.Haus
10.Haus
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Horoskope
Häuserspitzen (Gradzahlen in Grad.Min):
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
193.22
219.19
250.49
286.48
321.24
350.19
13.22
39.19
70.49
106.48
141.24
170.19
Zeichen:
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Waage
Skorpion
Schütze
Steinbock
Wassermann
Fische
Widder
Stier
Zwillinge
Krebs
Löwe
Jungfrau
Planeten in den Zeichen:
Sonne in Krebs:
Er hat ein freundliches, zurückhaltendes und gefühlsbetontes Wesen. Da er anhänglich und
fürsorglich ist, möchte er das Gefühl haben, gebraucht zu werden, und fällt somit auf Schmeicheleien leicht herein. Er lässt sich leicht beeinflussen, ist aber treu und zuverlässig. Er strebt
nach Sicherheit und meidet Risiken, denn nur, wenn er sich sicher fühlt, kann er sein reiches
Gefühlsleben zeigen, sonst ist er etwas gehemmt. Aus diesem Grund ist er auch sparsam. Er
liebt tief und ausdauernd, braucht aber Geborgenheit in der Familie und ein harmonisches
Zuhause; nur dann lebt er seine fürsorglichen und mitfühlenden väterlichen Instinkte aus, desgleichen im Beruf. Er fühlt sich zur Heirat hingezogen und ist häuslich und bedächtig. Bei fehlender Sicherheit kann er jedoch scharfzüngig, zynisch und verbittert werden. Ansonsten ist er
jedoch humorvoll, hilfsbereit und gütig, hat eine gute Auffassungs- und Beobachtungsgabe
und viel Phantasie. Er nimmt seine Erfahrungen sehr wichtig, interessiert sich für seine Herkunft und eventuell auch allgemein für Geschichte. Er ist etwas unordentlich und gelegentlich
bequemlich, manchmal auch launisch und empfindlich. Er ist oft kleingläubig und nachtragend.
Weiß passt gut zu ihm, da es ein Gefühl der Sicherheit und des Friedens vermittelt.
Mond in Löwe:
Sein freundliches, warmherziges und geselliges Wesen macht ihn beliebt. Er tauscht sich
gerne mit anderen aus, ist großzügig, loyal und meist vergnügt. Da er nicht mit Zuneigung
geizt und schnell mit anderen in Kontakt kommt, besitzt er eine große Anziehungskraft. Er mag
intellektuelle Vergnügen, eine schöne Umgebung und ein bequemes Leben. Einerseits selbstbewusst und unabhängig, kann er aber auch autoritär und besserwisserisch sein. Außerdem
ist er empfindlich und auf Anerkennung bedacht. Seine organisatorisches Geschick übt er lieber in leitender Funktion aus, als eine untergeordnete Stellung hinzunehmen. Er ist ein geborener Selbstdarsteller. Seine scheinbare gefühlsmäßige Aufrichtigkeit ist Teil der Vorstellung,
kann aber durchaus ehrlich gemeint sein. Er verehrt starke und ehrgeizige Frauen.
Merkur in Zwillinge:
Er denkt klar und logisch, ist aber wegen seiner Vielseitigkeit und Lebhaftigkeit oft nicht so
konzentriert. Dafür lässt sein findiger und wendiger Verstand keine dauerhaften Vorurteile aufDie Goldene Hochzeit - 1952-2002
2-31
Josef Kartas
kommen. Das Sammeln und Weitergeben von Wissen ist ihm sehr wichtig, weshalb er vor
allem durch Lesen zu breit angelegter Bildung gelangt. Obwohl er daher den Eindruck vermittelt, gesicherte Kenntnisse zu haben, ist vieles nur oberflächlich angelernt. Als gewandter und
ausdauernder Redner debattiert er gerne. Er ist nicht nur wortverliebt und fremdsprachenbegabt, sondern hat auch kaufmännisches Talent. Er ändert oft seine Meinung und mag überhaupt Abwechslung und Veränderung. Somit braucht er einerseits geistige Anregung,
andererseits aber auch körperliche Bewegung, um Nervenanspannungen abzubauen. Er neigt
dazu, ein bisschen unbeständig zu sein.
Venus in Zwillinge:
Voraussetzung für eine glückliche Bindung ist für ihn der geistig-intellektuelle Kontakt mit dem
Partner. Weil ihm der Gedankenaustausch so wichtig ist, ergeben sich oft Partnerschaften aus
gleichen Interessen oder innerhalb desselben Berufs. Er analysiert seine Gefühle ständig und
kann sie deshalb einerseits bezaubernd ausdrücken. Andererseits distanziert er sich so von
ihnen und kann über sie sprechen, ohne auf die wirkliche Situation einzugehen. Er macht
schnelle Bekanntschaften und geht vielseitige Bindungen ein, vielleicht auch gleichzeitig. Er
flirtet gerne. Beziehungen beginnt und beendet er oft ohne merkliche innere Beteiligung und
geht sogar Ehen leichtherzig ein. Wenn er eine Ehe schließt, dann frühzeitig. Eheliche Verpflichtungen lassen ihn jedoch relativ gleichgültig. Sein Hang zu oberflächlichen Affären führt
zu Konflikten und kann Bindungen gefährden. Auch Liebesempfindungen zu Verwandten sind
möglich. Seine Sinnlichkeit besitzt einen ästhetischen Anspruch. - Er ist meist liebenswürdig,
entgegenkommend und gefällig. Er hat einen leichten Hang zu Verschwendung.
Mars in Jungfrau:
Er handelt überlegt und vorsichtig und richtet sich dabei stets auch auf das Zweckmäßige. Er
hat praktische Fähigkeiten und gibt sich generell viel Mühe. Er arbeitet methodisch und detailgetreu, verliert sich aber manchmal in Einzelheiten. Obwohl er im Beruf Führung braucht, ist er
insofern zum Unternehmer geeignet, als er ein gewissenhafter Verwalter ist. Er kann aus jeder
Lage noch einen Nutzen ziehen, ist ausdauernd in Kleinarbeit und gegebenenfalls wissenschaftlicher Tätigkeit. Weil er seine Arbeit gründlich machen möchte und dies besser möglich
ist, wenn man mit ihr vertraut ist, bleibt er gerne längere Zeit auf demselben Posten. Aufgrund
seines Berufs kann er vielleicht eine Zeit lang oder auch regelmäßig die Geliebte nicht sehen.
Seine Reizbarkeit und Kritiklust machen Magen- und Darm-, aber auch Hautkrankheiten wahrscheinlich.
Jupiter in Zwillinge:
Vielseitig begabt, weitherzig, gesellschaftlich gewandt, optimistisch, reiselustig, leichtlebig und
oberflächlich. Er entfaltet seine Persönlichkeit durch den Gebrauch seines Intellekts und fühlt
sich zum Sammeln und Weitergeben von Fakten berufen. Da er Abwechslung mag, verzettelt
er sich manchmal in seinen Interessen. Er strebt auch nach vielseitigen Beziehungen, kommt
anderen immer entgegen und hat gute Umgangsformen. Skepsis und Leichtgläubigkeit wechseln sich bei ihm ab. Er interessiert sich auch für Geisteswissenschaften und religiöse oder
philosophische Fragen und ist insbesondere für den Lehrerberuf im höheren Schuldienst
geeignet. Verschlagen, indiskret und ruhelos.
Saturn in Schütze:
Ernst, würdig, vorsichtig, ehrlich und offen. Hat aber oft Angst zu versagen, meidet Risiken und
schlägt selbst günstige Gelegenheiten aus. Seine Tatkraft, sein Ehrgeiz, Expansionsdrang und
2-32
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Horoskope
Selbstvertrauen sind daher gemindert. Seine Angst vor Fehlschlägen regt ihn jedoch zu angestrengter, konzentrierter Arbeit an und er kann sich ausgedehnten Studien widmen. Er hat
beträchtliche intellektuelle Fähigkeiten und langfristige Pläne, die er auch umsetzt, außerdem
einen starken Gerechtigkeitssinn, spirituelle Bestrebungen und eine juristische Veranlagung.
Neigt zu Askese oder moralisiert gern. Philosophische Fragen ziehen ihn zwar an, aber Einsichten stellen sich nur schwer ein. Die mangelnde Erkenntnis führt dann zu Zweifeln oder gar
falschen Überzeugungen. Seine Sehnsucht nach Popularität und das Bedürfnis sich zurückzuziehen liegen im Widerstreit. Kommt womöglich in öffentliche Positionen mit Einfluss auf
andere Menschen. Er neigt zu Auswanderung oder Trennung von der Heimat, ist aber gegenüber fremden Kulturen voreingenommen.
Uranus in Widder:
Zuversichtlich, ehrgeizig, impulsiv, reformerisch, abenteuerlustig, wagemutig und ungeduldig;
hat Pioniergeist und eine rasche Auffassung. Da er andere zum Handeln inspirieren kann, eignet er sich für Führungsaufgaben und erstrebt sie wahrscheinlich auch. Seine ungewöhnlich
starke Energie setzt unvermittelt ein. Verficht seine Ideen mit großem Eifer. Sein Eifer grenzt
an Fanatismus. Hindernisse können Gefühlsausbrüche in ihm verursachen. Oft ratlos, sprunghaft, nervös und starrköpfig oder gar gewalttätig. Mit seinem blinden Eifer erscheint er oft als
Utopist und Schwärmer.
Neptun in Löwe:
Hat viele Wünsche und Planreichtum. Stolz, freiheitsliebend und wahrscheinlich schauspielerisch begabt. Übertreibt gern, ist egoistisch, verschwenderisch und selbstbeschönigend. Er hat
eine Tendenz zu Schwäche und Feigheit, vielleicht auch zu Brutalität. Seine Leidenschaften
sind fehlgeleitet, er hat einen Hang zur Verführung oder zum Verführtwerden.
Pluto in Krebs:
Er neigt zum Grübeln. Er hat ein reiches Innenleben, kann außergewöhnliche Aufgaben übernehmen und sich auch als Einzelner für neue Gebiete interessieren. Macht sich oft Sorgen.
Hat lebhafte Träume und Phantasien, vielleicht sogar magische Fähigkeiten.
Mondknoten in Stier:
Er erstrebt dauerhafte Verbindungen, Freundeskreise oder andere Gemeinschaften. - Er
möchte realistisch denken und weniger emotional sein. Dies zeigt seine Entwicklung oder Lektion in diesem Leben an. Außerdem fühlt er sich zu Personen mit diesen Eigenschaften hingezogen, die er selbst möglicherweise erst entwickeln muss.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
2-33
Josef Kartas
2.2.3 Chinesisches Horoskop - der Schlange-Mann
In den christlichen Ländern hat die Schlange einen schlechten Ruf.
In den asiatischen Ländern wird sie wegen ihrer Weisheit und ihrem
Scharfsinn geehrt und geachtet. Wenn man in Japan einer schönen
Frau ein Kompliment machen will, sagt man: “Meine Liebe, Sie sind
eine richtige Schlange!”
Ssu
Der Schlange-Mann ist ein scharfsinniger, amüsanter und zuvorkommender Mensch. Er besitzt ein großes Selbstbewusstsein und
steckt voller hervorragender Ideen. Schlau und trickreich versucht
er, sein gestecktes Ziel zu erreichen. Schlange-Geborene sind nicht
gerade die fleißigsten, aber vielleicht die hartnäckigsten Personen,
wenn es gilt, die Erfolgsleiter emporzusteigen.
Oftmals sind Schlange-Geborene auch in karitativen Organisationen
tätig; derartigen ideellen Aufgaben stehen sie sehr aufgeschlossen
gegenüber. Der Schlange-Mann ist nicht direkt geizig, aber auch nicht freigiebig. Deshalb
würde er eher gedankliches Gut investieren, anstatt seinen Geldbeutel zu öffnen.
Der Schlange-Geborene verlässt sich grundsätzlich auf sein eigenes Urteil. Obwohl er es
abstreitet, ist er sehr abergläubisch und hat oftmals den “sechsten Sinn”. Deshalb vertraut er
seinen eigenen Eingebungen mehr als so manchem gut gemeinten Rat anderer Personen.
Meistens behält er auch recht.
Der Schlange-Mann schließt nicht schnell Freundschaften, sondern wählt seine Partner mit
Bedacht.
Ebenso dürfte er kaum von finanziellen Problemen geplagt werden. Sollte der Schlange-Mann
wirklich einmal einen empfindlichen Verlust hinnehmen müssen, wird er schnellstens dafür
sorgen, diesen Missstand abzustellen. In der Regel erholt er sich erstaunlich schnell, denn er
tätigt normalerweise seine Geschäfte mit Scharfsinn und Besonnenheit.
Für Idealismus haben Schlange-Geborene viel übrig. Er eignet
sich deshalb hervorragend für selbständiges Arbeiten und für
unabhängige Berufe. Auch die Politik könnte sein Steckenpferd
werden. Er denkt gerne über Dinge nach, wägt ab und formuliert
seine Antworten korrekt.
Schlange-Geborene sind zuweilen sehr nachtragend. Wer einmal
sein Wort gebrochen hat, dem verzeiht er nie. Die Feindschaft ist
stumm und wurzelt tief. Von nun an herrscht eisige Feindschaft!
Da eine Vielzahl von Schlange-Geborenen grundsätzlich allen
Kummer in sich hineinfrisst, wirkt sich die nervöse Spannung auf
das Nerven- und Verdauungssystem aus. Deshalb leiden Schlange-Geborene häufiger an
Magengeschwüren und Nervenzusammenbrüchen.
Der Schlange-Mann zeigt sich immer heiter und gelassen und stets von seiner Sonnenseite,
denn er ist nicht bereit, seine wahren Gefühle zu verraten. Außerdem ist er sehr humorvoll,
was ihn zu einem angenehmen Partner macht. Selbst in der schlimmsten Krise, wenn er unter
großem Druck steht, kann er noch Witze erzählen, um die Situation etwas aufzulockern.
Außerdem besitzt er eine starke Willenskraft und trägt ein schweres Schicksal bis zum bitteren
Ende.
Der Schlange-Mann ist sehr sinnlich und in der Liebe leidenschaftlich. Er wirkt verführerisch
und außerordentlich anziehend auf das weibliche Geschlecht. Von den Frauen umschwärmt
2-34
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Horoskope
und begehrt, fühlt er sich als “Casanova”. Das Liebesleben kann bisweilen sehr hektisch und
voller verworrener Affären sein, aber er meistert solche Episoden mit Bravour. SchlangeGeborene reizt es, in der Liebe mit dem Feuer zu spielen.
Kommt es bei einer Beziehung zu einer Trennung, gehen beide in der Regel als Freunde auseinander.
Die Schlange ist ein wenig schwatzhaft. Sie denkt viel und tief nach. Sie ist ein Verstandesmensch - oft ein Philosophin, manchmal eine Weise. Sie besitzt einen starken Instinkt, der zu
ausgesprochenen hellseherischen Fähigkeiten führen kann. Sie vertraut mehr ihren eigenen
Eindrücken und Empfindungen als den Erfahrungen und Ratschlägen anderer Leute. Sie ist
sehr entschlossen und selbstbewusst und kann es nicht ertragen, in irgendeiner Situation zu
scheitern. Obwohl von Natur aus besonnen, trifft sie ihre Entscheidungen sehr schnell. Die
Schlange ist hilfsbereit zu ihren Freunden - nicht mit Geld, sondern mit Rat und Tat. Leider
übertreibt sie dabei fast immer und wird leicht besitzergreifend. Sie wickelt den Menschen, die
ihr verpflichtet sind, so lange ein, bis sie sich kaum mehr rühren können. Wenn sie liebt, liebt
sie mit Hingabe und ist auch noch eifersüchtig, wenn die Liebe längst vorbei ist. Sie klammert
sich an ihren Partner, dass ihm überhaupt keine Bewegungsfreiheit mehr bleibt - und das ist
oft nur aus einer Laune heraus. Denn die Schlange ist ein “Jäger” - vor allem der Schlangenmann, der bei Frauen große Chancen hat.
2.2.4 Das Indianische Horoskop
Der Mond der Geburt bestimmt den Ausgangspunkt auf dem Medizinrad und das Anfangstotem in den mineralischen, pflanzlichen und tierischen Reichen.
Jeder Mond hat ein spezielles Totem oder Zeichen in den mineralischen, pflanzlichen oder tierischen Reichen, das die charakteristischen Merkmale mit jenen Menschen teilt, die zu dieser
Zeit geboren wurden. Vom Ausgangstotem lernt man etwas über sich selbst, zugleich aber
auch über die anderen Beziehungen auf der Erde. Während man das Rad umwandert, sollte
man bestrebt sein, so viel wie möglich über die Totems jener Positionen zu lernen, an denen
man gerade steht, so daß man beständig die Kenntnisse über jene erweitert, die die Erde mit
einem teilen.
Nicht alle Menschen teilen dieselben charakteristischen Merkmale, auch wenn sie denselben
Mond und dasselbe Totem haben. Alle bereisen das Rad in ihrer eigenen Geschwindigkeit.
Und es ist möglich, daß man in einer Zeit, in der man sich in einer bestimmten Position befindet, manchmal Stimmungen und Phasen ausgesetzt ist, die scheinbar besser in die eines
anderen Mondes passen. Sie können an Positionen erinnern, durch die man schon hindurchgegangen ist, oder Hinweise geben auf Plätze, zu denen man als nächstes reisen wird.
Die wichtige Botschaft des Medizinrades ist: Gestatte dir selbst, weiterzureisen und nicht in
einer Position zu verharren, was deine Energien davon abhalten würde, sich zu verändern.
Geburtstag
Mond
Tier
Pflanze
Mineral
Hüter Des Geistes
Farbe
Elemente-klan
Ergänzung
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
21. Juni bis 22. Juli
der kraftvollen Sonne
Specht
Heckenrose
Karneol
Shawnodese
rosa
Frosch
Schneegans
2-35
Josef Kartas
2.3 Betrachtungen über den Mann
2.3.1 So ein Mann
Ich brauch' nur einen Mann zu wittern
Schon beginne ich zu zittern
Und streck' meine rotlackierten Fühler raus
Am Anfang versuche ich mit Blicken
Meine Beute zu umstricken
Und wenn das nicht hilft, pack' ich
erst richtig aus
Ich verliere still und leise
Taschentücher bündelweise
Und tut er dann immer noch ganz
unschuldsvoll
Fahr' ich ohne lang zu zagen
Frontal in seinen Wagen
Und als Unfallgrund geb' ich zu Protokoll
So ein Mann, so ein Mann
Zieht mich unwahrscheinlich an
Dieser Wuchs, diese Kraft
Weckt in mir die Leidenschaft
So ein Mann, so ein Mann
Macht mich zapplig und nervös
Und schon ist es passiert
Bitte sei'n Sie mir nicht bös'
Vor allem nach den etwas Jüngeren
Pfeif' ich gern mal auf den Fingern
Das ist zwar nicht damenhaft, doch
sehr probat
Bei Herren von gutem alten Schlage
Da bewährt sich mir die Frage
Ob er nicht wohl eine Markensammlung hat
Und zeigt er sich noch immer lustlos
Na dann werd' ich halt bewußtlos
Und leg's auf 'ne Mund-zu-Mundbeatmung an
Und holt mein auserwählter Retter
Trotzdem einen Sanitäter
Hauch ich sterbend wie der legendäre Schwan
So ein Mann, so ein Mann
Zieht mich unwahrscheinlich an
Dieser Wuchs, diese Kraft
Weckt in mir die Leidenschaft
So ein Mann, so ein Mann
2-36
Macht
mich
zapplig
und nervös
Und schon ist es passiert
Bitte sei'n Sie mir nicht
bös'
Und wenn's bei Dir am
Abend klingelt
Habe ich auch Dich
umzingelt
Und erklär' Dir meine Liebe frei und
frank
Und erscheint im Korridore
Dann Dein Weib Eleonore
Sitz' ich nicht zum ersten Mal in
einem Schrank
So ein Mann, so ein Mann
Zieht mich unwahrscheinlich an
Dieser Wuchs, diese Kraft
Weckt in mir die Leidenschaft
So ein Mann, so ein Mann
Macht mich zapplig und nervös
Und schon ist es passiert
Bitte sei'n Sie mir nicht bös'
So ein Mann, so ein Mann
Zieht mich unwahrscheinlich an
Dieser Wuchs, diese Kraft
Weckt in mir die Leidenschaft
So ein Mann, so ein Mann
Macht mich zapplig und nervös
Und schon ist es passiert
Bitte sei'n Sie mir nicht bös'
Bitte sei'n Sie mir nicht bös'
Oh, bitte sei'n Sie mir nicht bös'
Texter: W. Hofer
Komponist: R. Frank-Jacoby
Interpret: Margot Werner (1976)
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Betrachtungen über den Mann
2.3.2 Aus dem Heiligen Koran
Sure 4, Vers 19: An-Nisa’
Ihr Gläubigen! Es ist euch nicht
erlaubt, Frauen (nach dem Tode
ihres Mannes) wider (ihren) Willen zu erben. Und drangsaliert
sie nicht in der Absicht, (ihnen)
einen Teil von dem, was ihr ihnen
(vorher als Morgengabe) gegeben habt, wegzunehmen! (Behaltet nichts von ihrer Morgengabe
ein) es sei denn, sie begehen etwas
ausgesprochen
Abscheuliches.
Und geht gut mit ihnen um!
Wenn sie euch zuwider sind, so ist
euch vielleicht etwas zuwider,
während Allah viel Gutes in es
hineinlegt.
Sure 65, Vers 6: At-Talaaq
Laßt die (entlassenen) Frauen
(während ihrer Wartezeit) da
wohnen, wo ihr (selber) gemäß
euren
Mitteln
wohnet
(min
wudschdikum)! Schikaniert sie
nicht in der Absicht, sie (im
Wohnraum?) zu beengen! Und
wenn sie schwanger sind, dann
macht (die nötigen) Ausgaben
für sie, bis sie zur Welt gebracht
haben, was sie (als Frucht ihres
Leibes in sich) tragen! Wenn sie
für euch (gemeinsame Kinder
von euch) stillen, dann gebt
ihnen ihren Lohn! Und beratet
euch miteinander in rechtlicher
Weise! Und wenn ihr einander
Schwierigkeiten macht, dann soll
eine andere Frau (das Kind) für
den (betreffenden) Mann stillen.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
2-37
Josef Kartas
2.4 Erinnerungen
2.4.1 weitergegebene Erinneungen
•
•
•
Velotour mit Schmerzen im Knie - “Ende Gut, Alles Gut”
Bauchweh - endlich einen fahren lassen - immer einen fahren lassen
Erbsen mit Karotten aus der Dose - bis zum “geht nicht mehr”
2.4.2 persönliche Erinnerungen
2-38
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Kapitel 3 Die Sechziger
3.1 Übersicht bedeutender Ereignisse
Jahr
1960
1960
1960
1961
1961
1961
1961
1961
1962
1962
1962
1963
1963
1963
1964
1964
1964
1965
1965
1966
1966
1966
1967
1967
1967
1967
1968
1968
1968
1968
1968
1969
1969
1969
Ereignis
Unabhängigkeit vieler afrikanischer Staaten.
Sharpeville-Massaker in Südafrika.
Entwicklung des Lasers.
Herbert Kartas, Fernseh- und Rundfunk-Meteorologe, in Wien geboren
John F. Kennedy wird Präsident der USA.
Bau der Berliner Mauer.
Südafrika proklamiert die Republik.
Yuri Gagarin wird der erste Mensch im Weltall (Vostok 1).
Zweites Vatikanisches KonziL wird eröffnet (bis 1965).
Unabhängigkeit von Algerien.
Kuba-Krise.
John F. Kennedy wird ermordet.
Valentina Tereshkova wird die erste Frau im Orbit.
Beatles werden international bekannt.
Veröffentlichung der Gedanken des Vorsitzenden Mao.
Bürgerrechts-Gesetze in den USA.
Gründung der PLO (Palestine Liberation Organization).
Krieg zwischen Indien und Pakistan.
Unilaterale Deklaration d. Unabhängigkeit von Rhodesien (Simbabwe).
Kulturrevolution in China.
Erste weiche Mondlandung (Luna 9).
Ermordung von Hendrik Verwoerd in Kapstad, Südafrika.
Bürgerkriegin Nigeria, und Abspaltung Biafras (bis 1970).
Dritter Arabisch-Israelischer Krieg (Sechstagekrieg).
öltanker Torrey Canyon Katastrophe.
Christiaan Barnard führt die erste Herztransplantation durch.
Russische Invasion in der Tschechoslowakei.
Studentproteste in vielen Ländern.
Martin Luther King, Jr. wird ermordet.
Erste bemannte Mondumkreisung (Apollo 8).
Entdeckung der Pulsars.
Erster Mann auf dem Mond (Neil Armstrong).
Richard Nixon wird Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
Unruhen in Nordirland.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
3-39
Die Sechziger
3.1.1 Weltraumfahrt
Name
TIROS 1
Transit 1B
ECHO 1
Sputnik 5
Vostok 1
Land
USA
USA
USA
UdSSR
UdSSR
Start-Datum
1. Apr 1960
13. Apr 1960
12. Aug 1960
19. Aug 1960
12. Apr 1961
Mercury
USA
20. Feb 1962
Mariner 2
Mars 1
Vostok 6
USA
UdSSR
UdSSR
26. Aug 1962
1. Nov 1962
16. Juni 1963
Ranger 7
USA
28. Juli 1964
Mariner 4
Voskhod 2
Venera 3
Luna 9
USA
UdSSR
UdSSR
UdSSR
28. Nov 1964
18. März 1965
16. Nov 1965
31 Jan 1966
Gemini 8
Luna 10
Surveyor 3
Apollo 8
Apollo 11
USA
UdSSR
USA
USA
USA
16. März 1966
31. März 1966
17. Apr 1967
21. Dez 1968
16. Jul 1969
Kurze Beschreibung
Wettersatellit
Navigations-Satellit
Kommunikations-Satellit
Tiere in der Erdumlaufbahn
Erster bemannter Flug in die
Erdumlaufbahn (Yuri Gagarin)
Erster bemannter Flug der USA in die
Erdumlaufbahn (John Glenn)
Vorbeiflug an der Venus
Vorbeiflug am Mars
Erste Frau in der Erdumlaufbahn
(Valentina Tereshkova)
Erste Nahaufnahmen der Mondoberfläche fürs Fernsehen
Bilder vom Vorbeiflug an Mars
Erster Spaziergang im All (AA Leonov)
Sonde auf der Venus
Weiche Landung auf dem Mond;
erste Bilder von der Mondoberfläche
Bemanntes Docken
Mondumlaufbahn
Proben von der Mondoberfläche
Bemannter Flug in der Mondumlaufbahn
Erster Mensch auf dem Mond
(Neil Armstrong)
3.1.2 Bedeutende Erfindungen
Datum
1960
1967
1969
1969
1969
Erfindung
Laser
Laser-Operationen
Concorde supersonisch
Retortenbaby
V/STOL Harrier
Erfinder/Entdecker
Charles Townes
Cincinnati, US-Operationszentrum
Grossbritannien-Frankreich
Robert Edwards, Patrick Steptoe
Hawker Siddeley
3.1.3 Olympische Spiele
3-40
Jahr
1960
1964
1968
Olympische Winterspiele
Squaw Valley, CA, USA
Innsbruck, Österreich
Grenoble, Frankreich
Jahr
1960
1964
1968
Olympische Sommerspiele
Rom, Italien
Tokio, Japan
Mexico City, Mexiko
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Ausgewählte Ereignisse
3.2 Ausgewählte Ereignisse
3.2.1 Erfindung des Laser’s
light amplification by stimulated emission of radiation, »Lichtverstärkung durch induzierte
Strahlungsemission« Verstärker und Generator für kohärente elektromagnetische Wellen, im
ultravioletten, sichtbaren und infraroten Spektralbereich, aber auch darüber hinaus (z.B.
Maser, Röntgenlaser).
Wer erinnert sich? In der Küche hatten wir ein Zettelchen aufgehängt, damit wir uns endlich
mal merken, was LASER bedeutet.
Prinzip und Wirkungsweise: Die Funktion des
Lasers beruht auf der induzierten (stimulierten)
Emission. Diese kann eintreten, wenn ein angeregtes Atom oder Molekül mit einem elektromagnetischen Strahlungsfeld in Wechselwirkung
steht, dessen Frequenz der Energiedifferenz zwischen dem angeregten und einem energetisch
niedriger liegenden Zustand in dem System entspricht. Hierdurch wird ein Übergang in den niedrigeren
Zustand
induziert,
wobei
die
Anregungsenergie als Photon emittiert wird. Als Voraussetzung für eine effektive Verstärkung
des Strahlungsfeldes muss das höhere Niveau stärker besetzt sein als das tiefer liegende, da
sonst die Schwächung der Strahlung durch Absorption (Übergang vom niederen zum höheren
Zustand) größer wäre als die Verstärkung durch stimulierte Emission. Da eine derartige Besetzungsinversion in der Natur im thermischen Gleichgewichtszustand nicht vorkommt, muss
dem atomaren System von außen Energie (Pumpenergie) zur Umkehr der natürlichen Besetzung zugeführt werden.
Anwendungen: Laser finden heute in fast allen Gebieten der Naturwissenschaften und Technik Anwendung. Sie werden u.a. zur Materialbearbeitung (Schweißen, Schneiden, Bohren von
Metallen u.a.), in der Messtechnik (z.B. zur Längenmessung, für Fluchtungs- und Steueraufgaben), zum Sichtbarmachen von Schwingungen (Vibrometrie, z.B. im Maschinenbau und bei
Musikinstrumenten), in der medizinischen Diagnostik und Therapie, z.B. der Augen- (Laserkoagulation) und Mikrochirurgie (Laserchirurgie), im Umweltschutz (Spektralanalyse, Lidar)
sowie zur optischen Informationsübertragung und -verarbeitung (CD, optischer Speicher,
Laserdrucker, Scanner) eingesetzt. Laser sind wegen der hohen Kohärenz ihrer Strahlung hervorragende Strahlungsquellen für die Holographie. Weitere Anwendungsgebiete sind Mikroskopie,
Spektroskopie
(Laserspektroskopie),
Interferometrie
(Laserinterferometrie),
Kurzzeitmesstechnik, Flugnavigation, grafische Technik, Lithographie, Photochemie (Laserchemie).
Geschichte: Die Theorie des Lasers geht auf die 1917 von A. Einstein vorausgesagte und
1928 von R. Ladenburg und H.Kopfermann in Gasen untersuchte induzierte Emission zurück.
Die Anwendung des Maserprinzips auf Licht schlugen 1958 A.L. Schawlow und C.H.Townes
vor, theoretische Grundlagen lieferten auch N.G.Bassow und A.M.Prochorow. T.H.Maiman
konstruierte 1960 den ersten Rubinlaser. Den ersten Gaslaser setzten 1961 A.Javan,
W.R.Bennett und D.R.Herriott in Betrieb. 1962 wurden die ersten Halbleiterlaser entwickelt,
ab 1997 die ersten Atomlaser.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
3-41
Die Sechziger
3.2.2 Die erste Herztransplantation
Christiaan Neethling Barnard, * 8. 11. 1922 in Beaufort (Südafrika), † 2. 9. 2001 auf Zypern.
Am 3. Dezember 1967 begann in der Transplantationschirurgie ein neues,
zunächst heiß diskutiertes Betätigungsfeld: die Herztransplantation. An
diesem Tage erhielt der 55 Jahre alte Patient Louis Washkansky im
Groote-Schuur-Krankenhaus in Kapstadt in einer fünfstündigen Operation
das Herz eines anderen Menschen an die Stelle des eigenen, nicht mehr
leistungsfähigen. Spender war Deenise Ann Darvall, die wenige Stunden
zuvor 25-jährig verstorben war. An der Operation wirkte eine dreißigköpfige medizinische Gruppe unter Leitung des Chirurgen Christiaan Barnard
mit. Washkansky starb am 21. Dezember 1967 an einer Lungenentzündung als Folge der
Abstoßungsreaktion gegen das körperfremde Gewebe.
Barnard wurde am 8. November 1922 im Wüstenstädtchen Beaufort-West als Sohn eines protestantischen Missionars geboren. Nach vollendetem Medizin-Studium sowie erfolgreicher
Promotion und Asisstenzzeit in Kapstadt ging Barnard in die USA an die Universität von Minnesota. Dort erst bekam er eine chirurgische Fachausbildung und führte herztransplantation
auch seine erste Herzoperation durch, bevor er 1958 wieder nach Kapstadt zurückkehrte. Dort
arbeitete Barnard zunächst kurze Zeit als praktischer Arzt, bevor er chirurgischer Assistenzarzt
wurde und schließlich zum Direktor der "Medical School" der Universität Kapstadt berufen
wurde. Im Alter von 40 Jahren ernannte man ihn zum Professor für Thoraxchirurgie.
Bis zu seiner ersten Herztransplantation im Jahre 1967 hatte Barnard bereits ca. tausend
Herzoperationen vorgenommen. Die mit der Operation am Herzen verbundenen speziellen
Operationstechniken, wie spezielle Gefäßnahttechniken, sowie die Wirkung von Medikamenten am isolierten Herzen hatte Barnard ab 1963 in Tierversuchen getestet und daraufhin weiterentwickelt. Er arbeitete zeitweise auch eng mit dem Moskauer Chirurgen Wladimir
Demichow zusammen, der mit der Verpflanzung von Hundeherzen experimentierte.
Am 3. Dezember 1967 schließlich gelang dem erfolgreichen Chirurgen Barnard schließlich
erstmalig die Transplantation eines Spenderherzens; dieser fünfstündige Eingriff, den er selbst
als "Sprung ins kalte Wasser" bezeichnete, machte Barnard zu einem der populärsten Mediziner seiner Zeit. Im Laufe der Jahre führte Barnard zusammen mit seinem Team im Kapstadter
Groote-Schuur-Krankenhaus 420 Herztransplantationen durch; die von ihm angewandte Technik wurde bisher bei 40 000 Herztransplantationen angewandt und hat sicherlich vielen Menschen das Leben gerettet.
Nicht nur als medizinischer Pionier erlangte Barnard internationale Popularität. Er war auch
bekannt als "blendend aussehender Mediziner" und "Sunnyboy mit dem ewigen Lächeln". Der
Vater von insgesamt sechs Kindern, die er mit drei verschiedenen Frauen hatte, beschrieb sich
selbst mit folgenden Worten: "Ich liebe die Menschen, ich liebe die Frauen und den Spaß am
Leben. Ich gehe gern auf Partys." Passend zu diesem Lebensmotto führte er auch in seinem
Buch "50 Wege zu einem gesunden Herzen" das Lachen als einen der möglichen Wege an
und rät: "Alles, was das Leben glücklicher macht, ist gut für den Menschen. Deswegen ist Sex
auch gut fürs Herz." Getreu diesem Motto brüstete er sich in seiner Autobiografie auch mit
zahlreichen Eroberungen.
Am 2. September 2001 starb Barnard im Alter von 78 Jahren an einem tödlichen AsthmaAnfall während seines Urlaubes auf Zypern.
Ich erinnere mich noch an einen Patienten namens Bleiberg.
3-42
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Ausgewählte Ereignisse
3.2.3 John Fitzgerald Kennedy
35. Präsident der USA (1961-63), * Brookline (Massachusetts)
29.5.1917, †(ermordet) Dallas (Texas) 22.11.1963, Sohn von
Joseph Patrick, amerikanischer Politiker, *Boston, Bruder von
Edward Moore, amerikanischer Politiker, *Brookline und Robert
Francis, amerikanischer Politiker, *Brookline; absolvierte 1940 die
Harvard-Universität, ging 1941 zur US-Marine und war während
des Zweiten Weltkriegs Kommandant eines Torpedoschnellbootes
im Pazifik; seit 1953 mit Jacqueline Lee Bouvier (*1929, †1994,
1968-75 mit dem griechischen Reeder A.Onassis). 1947-53 Abgeordneter der Demokratischen Partei im Repräsentantenhaus,
1953-61 Senator für Massachusetts. Im November 1960 wurde er
mit knapper Mehrheit gegen R. Nixon zum (ersten katholischen)
Präsidenten gewählt.
Die Hintergründe für seine Ermordung wurden bisher nicht restlos aufgeklärt. Dem immer wieder angezweifelten Bericht der »Warren-Kommission« (1964), wonach Lee Harvey Oswald als
politischer Einzelgänger der alleinige Attentäter gewesen sei, steht die Feststellung eines Sonderausschusses des Kongresses (1976-79) gegenüber, dass an der Ermordung Kennedys
wahrscheinlich zwei Schützen beteiligt waren und es sich wohl um eine Verschwörung handelte.
Ich kann mich noch an eine Wahl erinnern, wahrscheinlich die Nachfolge nach seiner Ermordung, da bin ich allerdings nicht sicher, als im Radio die Meldung kam: “Die Kandidaten liegen
Kopf an Kopf”. Das hat den kleinen Richard verwirrt - was ist mit denen dort los, liegen jetzt
alle Präsidentschaftskandidaten im Spital im Bett?
3.2.4 Die Beatles
Erinnert Ihr Euch noch an die vier Pilzköpfe? Ich kann mich
nicht daran erinnern. Ich weiss nur, dass ich in der Volksschule als Lieblingslied “Hammelfleisch und grüne Bohnen” nannte, während meine Mitschüler alle zeitgemässe
Interpreten und Lieder nannten. Später wurde dann “Rote
Lippen soll man küssen” zu meinem Lieblingslied, Herbert
hingegen wähle “Schöne Mädchen soll man lieben”. Wir
hörten halt nur die Platten, die unsere Eltern hatten. Erst
im nächsten Jahrzehnt, als Ö3 und damit die Hitparade
einzug hielt, wurden wir zu modernen Teenagern, die sich
die Hitparade anhörten und gelegentlich Lieder auf Cassette aufzeichneten. Und bei ihrem
Lehrer Kokot lernte Julia ein paar Beatles-Songs.
1962 wurden die Rolling Stones, die neben den Beatles zu den erfolgreichsten Vertretern der Rockmusik
wurden, gegründet. Sie wurden zum Leitbild rebellischer Jugendlicher und ganz allgemein die bösen
Buben; ein gewisser Unterschied lässt sich ja anhand
der Bilder nicht leugnen.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
3-43
Die Sechziger
3.2.5 Apollo 11 - die erste Mondlandung
“The eagle has wings” meldete Armstrong kurz nach der Trennung vom
Mutterschiff. Zuvor hatte der LM-Pilot
Aldrin nochmals alle Systeme der Eagle
überprüft. Die Eagle entfernte sich ganz
langsam von der Columbia bis zu einer
Entfernung von 20 m, dann aktivierte
Aldrin die Lagestabilisierungsdüsen und
zündete den ersten Bremsschub. Um
20:01 traten dann beide Raumschiffe in
den Mondschatten ein. Die Umlaufbahn
der Eagle betrug nun 111x15 km mit
einer Geschwindigkeit von 5877 km/h.
150 m Höhe und 500 m Entfernung vom
geplanten Landeplatz. Die Landefläche
ist aus den dreieckigen Fenstern der
Landefähre zu sehen. Aldrin übernimmt jetzt Handsteuerung. Der Bremsschub hat 7200kg
Treibstoff verbraucht, die Tanks sind fast leer. Armstrong bleiben noch 75s Zeit, sich die
genaue Landestelle auszusuchen. Aber die Mondfähre steuert genau auf einen Krater zu.
Wenn die Eagle dort bruchlandet, könnte sie umkippen und die Astronauten könnten nicht
mehr starten! Tausende Felsbrokken, manche bis zu 30m groß, bedekken das Gebiet. Armstrong kann hier nicht landen! Er übernimmt die manuelle Kontrolle, zieht den Steuerknüppel
zu sich und steuert die Eagle über den Krater. Aldrin gibt Armstrong währenddessen immer
wieder die Höhe und die Sinkgeschwindigkeit durch. 35 m Höhe. Der Treibstoff reicht nur noch
für 80s. Dann senkt Armstrong das LM langsam ab, Staub wirbelt auf. Um 21:17:46 berühren
die Fühler unten an den Landefüßen den Boden. Das Triebwerk schaltet planmäßig ab. Mit
einem sanften Stoß setzen die vier Teleskopbeine der Fähre auf der Mondoberfläche auf.
Armstrong betrachet durch die Fenster die nähere Umgebung: “Ja, wir sind hier wirklich in
einer Art von Krater gelandet. Um uns herum liegen Felsbrocken zwischen 60cm und 10m
Höhe. Wir haben hier eine vorwiegend weiße, öde Wüstenlandschaft. Nur an einigen Stellen
ist dieses Weiß in ein Schmutziggrau verwandelt und dunkler. Die Mondfähre ist in einem vorzüglichem Zustand.”
Der Krater in dem der Adler landete ist 13x5km groß. Er landete 6,5 km von der geplanten
Landestelle entfernt. Die Landefähre war um 4° zur Waagrechten geneigt, das maximal Mögliche sind 12°. Houston verlegte den Start um 5h vor. Der Grund war austretender Treibstoff,
verursacht durch herumwirbelnde Steine bei der Landung. Das Leck war zwar in der nicht
mehr benötigen Unterstufe der Fähre, man hatte aber die
Befürchtung, daß noch mehr Lecks entstanden, so wurde
auch der EVA vorverlegt.
Nach einer kurzen Pause und Mahlzeit ziehen sich Armstrong und Aldrin die schweren Raumanzüge an. Die
Lebenserhaltungsgeräte werden angeschlossen, Handschuhe und Helm angelegt. Die ganze Prozedur dauert 1 h
länger als geplant. Um 3:40 öffnet Armstrong die Außenluke. Er klettert sehr vorsichtig aus der Landefähre, bis
raus zur Plattform, von dort kann er den Stauraum öffnen,
3-44
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Ausgewählte Ereignisse
welcher auch die Fernsehkamera freigibt, die
Armstrong beim Heruntergehen der Leiter filmt.
Am 20. Juli 1969 um 21Uhr, 56Minuten und
20Sekunden zentral-amerikanischer Sommerzeit, also am 21. Juli 1969 (man beachte wieder
das magische Datum), 3 Uhr, 56 Minuten und 20
Sekunden mitteleuropäischer Zeit, betrat der
Mensch erstmals den Mond. Eine SchwarzWeiß-Kamera filmte diesen denkwürdigen
Augenblick, so daß Millionen Menschen auf der
Erde dieses Ereignis "live" miterleben konnten.
Wir in Ermangelung eines Fernsehers allerdings
erst ein paar Tage später im Film-Casino. Dann
hört man den schon zur Legende gewordenen
Satz:”That's one small step for a man ... one
giant leap for mankind”. Armstrong sammelt
sofort einige Steinproben ein und steckt sie sich
in die Taschen des Raumanzugs, nur für den
Fall eines überstürzten Starts. Inzwischen ist
Buzz Aldrin nachgefolgt und beide Astronauten
beginnen, mit dem Auspacken der Geräte, die
sie auf dem Mond innerhalb von 25m aufstellen sollen.
Als nächstes ziehen sie eine Plastikhülle am Abstiegsteil ab, darunter eine Plakette mit der
Inschrift: Hier setzten Menschen vom Planeten Erde zum erstenmal ihren Fuß auf den Mond.
Juli 1969, anno domini. Wir kamen in Frieden für die gesamte Menschheit.
Nun stellt Aldrin die Fernsehkamera mit Stativ 20m von der Landefähre auf. Jetzt kann man an
den Bildschirmen sehen, wie die beiden Astronauten vor der Landefähre umherhüpfen und die
Experimente aufbauen. Aldrin holt aus dem Stauraum den Sonnenpartikelmesser hervor.
Dann rammt er die Spitze des Stabes in den Mondboden, montiert eine Querlatte und entfaltet
eine Aluminiumfolie, die Partikel des Sonnenwindes auffangen soll. Kurz vor dem Start wird
die Folie wieder mitgenommen und auf der Erde untersucht. Danach entfalten die Astronauten
die amerikanische Flagge, die auch mit einer Querstrebe gehalten wird, da auf dem Mond
schließlich kein Wind weht. Schließlich wird noch ein Laserspiegel installiert, der es ermöglicht
die Entfernung Erde-Mond auf 15cm genau zu bestimmen. Ebenso wird noch ein Seismometer aufgebaut, das alle Schwankungen des Mondes registrieren und zur Erde übermitteln soll.
Nachdem die Astronauten sicher zur Erde zurückgekehrt waren, wurde der Mond noch sechs
weitere Male von Menschen besucht. Das gesamte Apollo-Programm beschäftigte rund eine
halbe Million Menschen über
zehn Jahre lang und kostete
20 Milliarden Dollar.
Auf
unserer
Eisenbahn
waren ja für lange Zeit ein
paar Bilder der Mondlandung
angebracht.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
3-45
Die Sechziger
3.3 Der kleine Bruder
Am 20. März 1961 änderte sich für den kleinen
Richard wohl so einiges. Herbert trat in sein
Leben und beraubte ihn seiner Alleinherrschaft.
Erinnern kann ich mich leider nicht mehr daran
- im Hanuschhof war ich in meiner Erinnerung
eigentlich immer nur mit einem anderen Buben,
ich glaube, er hiess Günther, zusammen oder
mit Ursula, mit der ich Eisenbahn spielte (auf
Stühlen sassen die Fahrgäste und ich ging mit
Tasche, Mütze etc. Fahrscheine verkaufen).
An Herbert erinnere ich mich erst so richtig in
der Ziegelofengasse.
Aber offensichtlich scheine ich mich recht
gefreut zu haben über das lebende Spielzeug.
Wie mir Mauxe mal erzählte, war die Erbse
mein ein und alles. Als er mal ungezogen war
und nicht bitte und danke sagen wollte,
schimpfte Mauxe mit ihm. Ich sagte aber: “das
ist Herbert, mein lieber kleiner Bruder, der
muss das nicht sagen” oder so was ähnliches.
Anschliessend, Richard und Herbert allein im
Zimmer, hörte Mauxe, wie Richard dem Herbert
beizubringen versuchte, schön brav bitte und
danke zu sagen. Sonst könnte ich ja nicht mit
dem kleinen, ungezogenen Fratzen unter die
Leute gehen. Und unermüdlich habe ich dem
Herbert das Spielzeug wiedergebracht, das er aus dem Wagerl (und auf meinen Kopf) geworfen hat.
3.3.1 Erinnerungen an den Hanuschhof
Wie gesagt, an den Herbert erinnere
ich mich eigentlich nicht mehr. Ich
weiss noch, dass wir mal nach Passau gefahren sind und mit dem Schiff
wieder nach Wien. Wir hatten in Linz
übernachtet und dann auf dem Schiff
gegessen. Da hat es so fest geregnet, dass ausgerechnet neben mir
das Wasser von der Decke tropfte.
Bei der Heimkunft, es war schon
dunkel, hat ein Auto auf der Verkehrsinsel
den
Leucht-Pfosten
umgefahren gehabt.
3-46
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Der kleine Bruder
Oben erwähnter Bub ist mit mir mal spazieren gegangen. Vor der MIAG sass ein Mann in
einem Auto. Da hat er mir erzählt, dass ein Milchfass auf ihn fiel und er nicht mehr gehen kann
und schon seit drei Tagen im Auto sitzt.
So Schauergeschichten hab’
ich dem Herbert ja auch
erzählt, allerdings harmlosere
wie von einer Armbanduhr, die
wir beim Uhrmacher in einem
Lavoir öffnen mussten, weil
Mäuse darin waren und die
sonst zu Hause ausgekommen
wären. Da war er allerdings
schon ein wenig grösser als auf
dem Photo rechts, das Papa zu
Weihnachten 1961 von seiner
lieben Familie machte. Was
war den da in dem Päckchen?
Sicher nicht der Roller, den ich
ein oder zwei Jahre später zum
Geburtstag bekam und der so lustig umwickelt eingepackt war, dass ihn jeder ausser mir sofort
als Roller erkennen konnte. Die Geburtstage ware ja immer lustig: “Strümpfeeee” oder *Ein
Hemd!” erinnern noch heute daran.
Papaopapa und Papaomama kamen öfter zu uns zu Besuch, der Donnerstag war ein Fixpunkt, vielleicht allerdings erst in späteren Jahren.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
3-47
Die Sechziger
3.4 Was sonst noch passierte
3.4.1 Der Umzug
Jetzt tritt Herbert zum ersten Mal in Erscheinung. Wir (Mauxe, Herbert
und ich) fuhren in die Ziegelofengasse, um die Baustelle zu bewundern,
wo unser neues Zuhause entstand. Später, als das Haus schon stand,
war ich mit Papa dort. Die Wände waren noch feucht und wir sassen auf
Kisten und assen eine Semmel.
Irgendwann war dann die Schlüsselübergabe mit lauter fremden Leuten.
Und der Lift wurde erst eingeschaltet, nachdem die meisten Leute eingezogen waren. Damals brauchte man noch einen eigenen Schlüssel dafür;
immer, wenn jemand zu Besuch kam, musste man die Gäste holen und
wieder hinunterbringen.
Gemeinsam mit Frau Altmann bekamen wir das Telephon. Herbert und
ich versuchten dann von ihr daheim anzurufen - ging aber nicht, da es ein Vierteltelephon am
gleichen Anschluss war.
3.4.2 Geburtstage
Alle Jahre wieder...
Auf dem linken Bild hatte Herbert Geburtstag, rechts Richard.
3.4.3 Spaziergänge
1965 sind die beiden Knaben vor dem Springbrunnen zu sehen, zwei Jahre
später sitzen drei Männer
auf der Bank. Das waren
noch Zeiten. Heute sieht
man wohl kaum noch
einen Vater mit seinen jungen Söhnen und jeder hat
einen Hut auf dem Kopf.
3-48
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Was sonst noch passierte
3.4.4 Unsere ersten Urlaube
Im Jahre 1967 mieteten wir für vier Wochen zum Preis von 500.Schilling ein Häuschen bei St.Peter am Ottersbach in der Steiermark. Dort war es recht lustig. Wir spielten Feuerwehr und
rannten den ganzen Tag mit einer Leiter über unseren Köpfen
umher. Auch halfen wir bei der Pfirsich-Ernte: die guten in’s
Kröpfchen, den Rest in’s Töpfchen. Die Frau Fastl hatte Hasen,
von denen wir mal einen assen. Auch hatte sie liebe kleine Kätzchen, die sie vom Heuboden einfach herunter warf. Immer wieder gingen die Gänse vor unserem Haus spazieren und
schrieen, bis sie heiser waren. Man sah sie zwar noch immer
schreien, aber man konnte nichts mehr hören. Wir machten
auch eine Rund-Tour mit einem Bürgermeister, der dabei etwas
tief in’s Glas blickte. Auch die Riegersburg stand auf dem Programm. Mauxe und Papa spielten oft Federball, und der landete
dann meistens auf den Weinreben.
Zwei Jahre später waren wir auf dem Ladenberg
in einer Skihütte, allerdings im Sommer. Wir
mussten mit dem Sessellift auf den Berg fahren
und dann noch ein Stück laufen. Das Wasser
mussten wir dort von einem Brunnen holen,
wobei uns die Kühe abschleckten. Die Tiere liefen einfach unbeaufsichtigt an unserer Hütte vorbei auf die Weide. So konnten wir auf den
Schweinen reiten. Wie man sieht, hatten wir
grossen Spass, im Schlamm zu spielen.
3.4.5 Bei den Pfadfindern
Während der Hauptschulzeit war ich bei den Pfadfindern.
Später kam auch Herbert dazu. Jeden Donnerstag trafen
wir uns und am Wochenende machten wir oft einen Ausflug, entweder mit Zelt oder in einer Jugendherberge.
Das erste Lager in Oberösterreich war sicher auch das
schönste. Es gab ein Geländespiel um eine Kiste Schokolade, das die ganze Nacht dauerte, aber ich schlief
natürlich tief und fest. Gegen Ende bekam die Enns
Hochwasser und wir mussten in einer Schule im Turnsaal
schlafen.
Die Pfingstlager waren meistens verregnet. Zu Allerheiligen
gingen wir für das Schwarze Kreuz sammeln. Da war es
immer bitter kalt.
Die angebrannten Würste schmeckten besonders gut;
auch die etwas zähen Fleischlabern, die wir bei einem
Kochwettbewerb fabrizierten. Zuerst wuschen wir den Salat
mühsam an der Quelle, beim Transport zum Kochplatz fiel
er hinunter und wurde einfach so gegessen.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
3-49
Die Sechziger
3.4.6 Unsere Eisenbahn
Für viele Jahre unsere Lieblingsbeschäftigung
war die elektrische Eisenbahn im Kinderzimmer
an der Wand. Dort konnten wir stundenlang
spielen. Wir bauten sie natürlich komplett um.
Beim Hochklappen rieselte dann immer der
angeklebte Sand herunter. Zu Weihnachten und
zu den Geburtstagen wünschten wir uns immer
ein paar Waggons, Lokomotiven oder kleine
Häuschen zum Basteln.
3.4.7 Noch ein paar kleinere Ereignisse
•
•
•
•
•
•
•
wir hatten noch den braunen ovalen Tisch im Wohnzimmer. Eines Tages legten Hebert und ich dort
unser Müsli Haferfocke neben Haferflocke auf dem Tisch auf - ein kleiner Schock für Mauxe
einmal kamen wir um acht Uhr abends aus dem Kinderzimmer: “ist es schon in der Früh?”
die Liste der 50 Freunde von Klaas und Beda - und Mauxe musste sie schreiben
Mauxe musste zwischen den Betten hocken und jedem von uns eine Hand zum Einschlafen reichen
Die Tiergeräusch-Waschmittel-Kombinationen: Muh-Ata, Ihaha-Tenn, WauWau-Persil, Miau-Dash ...
“Hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich sagt der Papa: ja, ja, ja”
Der faszinierende 13 er oder auch der 40 er zum Türkenschanzpark: Richard’s Traumberuf - Busfahrer
3.5 Persönliche Erinnerungen
3-50
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Kapitel 4 Else Kartas, geb. Dorner
4.1 Stammbaum
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
4-51
Else Kartas, geb. Dorner
4.2 Horoskope
4.2.1 Abendländisches Horoskop
4.2.2 Tropisches Charakterhoroskop
Planeten (Gradzahlen in Grad.Min):
SO:
MO:
ME:
VE:
MA:
JU:
SA:
UR:
NE:
PL:
DR:
AS:
MC:
4-52
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
126.58
111.31
149.38
92.02
335.04
250.08
206.25
351.04
139.37
102.32
143.49
208.37
126.44
( 6.58)
(21.31)
(29.38)
( 2.02)
( 5.04)
(10.08)
(26.25)
(21.04)
(19.37)
(12.32)
(23.49)
(28.37)
( 6.44)
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
b:
-0.00
-2.45
0.39
-5.49
-6.16
0.31
2.25
-0.48
0.16
-2.12
0.00
0.00
0.00
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Löwe
Krebs
Löwe
Krebs
Fische
Schütze
Waage
Fische
Löwe
Krebs
Löwe
Waage
Löwe
10.Haus
9.Haus
10.Haus
9.Haus
4.Haus
2.Haus
12.Haus
5.Haus
10.Haus
9.Haus
10.Haus
1.Haus
9.Haus
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Horoskope
Häuserspitzen (Gradzahlen in Grad.Min):
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
Haus:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
l:
208.37
236.05
269.30
306.44
340.30
7.31
28.37
56.05
89.30
126.44
160.30
187.31
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Zeichen:
Waage
Skorpion
Schütze
Wassermann
Fische
Widder
Widder
Stier
Zwillinge
Löwe
Jungfrau
Waage
Planeten in den Zeichen:
Sonne in Löwe:
Sie strebt entschlossen und tatkräftig nach ihren Zielen und ergreift mit Begeisterung die Initiative. Da sie auch Führungstalent und Kreativität besitzt, kann sie Unternehmungen voran bringen. Sie hat ein warmherziges und mitteilsames Wesen. Sie argumentiert gerne, tritt
selbstsicher und stilbewusst auf und ist schauspielerisch begabt. Da sie etwas stolz und eitel
ist und gerne im Vordergrund steht, ist sie durch Schmeicheleien stark beeinflussbar. Anderen
gegenüber verhält sie sich liberal, braucht aber auch selbst vor allem im Beruf Spielraum und
ihre eigenen Gestaltungs- und Darstellungsmöglichkeiten. Sie strebt nach Besitz, Titeln und
Ehre, ist aber dennoch großzügig und manchmal etwas leichtsinnig. Selbst wenn sie unzuverlässig sein sollte, so verhält sie sich doch konsequent. Sie ändert sich ungern und verliert deshalb manchmal den Anschluss. Sie steigt durch eigene Kraft, aber auch durch Protektion auf
und protegiert auch selbst gerne. Auch in Partnerschaften will sie andere leiten und verlangt
Unterordung, ist aber aufrichtig und treu. Sie ist oft gönnerhaft und eingebildet. Vor allem
Orange, aber auch Gelb und Rot unterstreichen die Herzlichkeit des Löwen und passen daher
gut zu ihr.
Mond in Krebs:
Wegen ihrer verständnisvollen und mitfühlenden Art wirkt sie auf andere in der Regel sympathisch. Da sie die Gefühle und Gedanken anderer gut erfassen und sich geduldig an sie
anpassen kann, lässt sie sich auch leicht beeinflussen. Sie geizt nicht mit Zuneigung, ist
anhänglich und häuslich, hat einen ausgeprägten Familiensinn und möchte für andere sorgen,
sie verwöhnen und schützen. Sie braucht allerdings viel Gegenliebe, um sich glücklich und
geborgen zu fühlen, und ein stabiles Zuhause, damit sie sich entspannen und auch einmal
ganz für sich sein kann. Dann ist sie auch in bescheidenen Verhältnissen zufrieden und ist am
liebsten zu Hause. Sie ist sehr mütterlich und möchte der Familie ein harmonisches Zuhause
bereiten. Auch ihre Gäste bemuttert sie gerne. Sie fühlt sich überwiegend zu älteren Männern
hingezogen. In Beziehungen zeigt sie sich hartnäckig und besitzergreifend. Sie hat wenig
inneren Halt und Selbstbeherrschung und ist schnell verletzt und beleidigt. Sie hat viel Phantasie und kann andere gut nachahmen. Weil sie gerne vorsorgt, ist sie sparsam und daher auch
geschäftstüchtig. Ihre Stimmungen schlagen sich auf den Magen und andere Verdauungsor-
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Else Kartas, geb. Dorner
gane nieder. Da sie sehr empfindsam ist, weint sie auch relativ oft. Sie muss mehr trinken als
andere.
Merkur in Löwe:
Sie hat ein heiteres und gutmütiges Wesen und zeigt sich daher meist freundlich und optimistisch. In intellektuellen Dingen ist sie begeisterungsfähig und möchte, da sie von ihren eigenen Fähigkeiten überzeugt ist, gerne die Führung übernehmen. Sie fasst schnell eine
Meinung, ohne lange über die Sachlage nachzudenken. Obwohl im Allgemeinen offenherzig,
kann sie auch eigensinnig und sogar dogmatisch sein. Dennoch kann sie Verantwortung tragen und mit Umsicht und Weitblick Unternehmungen voranbringen. Sie strebt nach Besitz und
ist spekulativen Anlageformen nicht abgeneigt. Zudem liebt sie das Vergnügen und hat ein
ernsthaftes Interesse für Schauspielerei und Theater, überdies Intuition, Kreativität und allgemeines Kunstverständis. Sie mag Kinder und kann gut mit ihnen umgehen, weshalb sie zum
Lehrerberuf geeignet ist.
Venus in Krebs:
Da ihr emotionale Geborgenheit und Harmonie sehr wichtig sind, fühlt sie sich instinktiv zu reifen Menschen als Partner hingezogen. Aufgrund ihres anhänglichen Wesens verhält sie sich
in Gefühlsbeziehungen fürsorglich und zärtlich. Ihre Zuneigung und Sympathie sind echt, in
der Liebe ist sie sehr beharrlich. Sie ist dort auch zu Opfern bereit und dazu fähig, mehr zu
geben als sie empfängt. Sie ergreift aber gerne vom Partner Besitz und macht sich schnell
Sorgen um ihn. Auch weil sie so beeindruckbar ist, schäumen ihre Emotionen manchmal über.
In einer Ehe möchte sie Kinder haben. - Sie fühlt sich an die Familie und das Zuhause gebunden, pflegt die gute Küche und hat Sinn für eine ansprechende Gestaltung des Zuhauses, für
Kunst oder Musik. Sie hat viel Phantasie; ihre Einfühlungsgabe kann an mediale Begabung
grenzen. Sie bevorzugt sichere Geldanlagen, paradoxerweise ist ihre finanzielle Situation aber
etwas unbeständig. Ihre passive Genussliebe führt gelegentlich wegen übermäßigen Essens
(vor allem von Süßigkeiten) zu zuviel Magensäure.
Mars in Fische:
Sie setzt ihre Energie meist so ein, dass es von anderen zunächst kaum bemerkt wird. Oft
wartet sie das Interesse anderer ab, bevor sie etwas unternimmt. Sie arbeitet somit gerne in
der Stille, kämpft aber um Anerkennung. Mit ihrem starken Wunsch, etwas für andere zu tun,
kann sie sich sogar für andere aufopfern. Insofern ist sie sehr für soziale und religiöse Tätigkeiten geeignet. Sie interessiert sich für Grenzwissenschaften. Sie hat einen Hang zu geheimen
Gesellschaften und eine Vorliebe für Genussgifte.
Jupiter in Schütze:
Gerechtigkeitsliebend, reiselustig, optimistisch, edelmütig, religiös, sittlich und verinnerlichend.
Hat eine stark philosophische Lebensauffassung, einen weiten geistigen Horizont und vorzügliche intellektuelle Fähigkeiten, wahrscheinlich in Literatur, Philosophie, Geschichte, Sprachen
oder Jura. Sie strebt nach Freiheit und Ungebundenheit, geistiger Vervollkommnung, religiösen oder auch nur Auslandserfahrungen und weiten Reisen. Mit ihrem großen Ehrgeiz und
ihren weitgehenden Plänen entwickelt sie in einem bestimmten Gebiet große Fähigkeiten,
strebt im Beruf an die Spitze oder will einfach bekanntwerden. Sie liebt die Natur, Sport und
Tiere (vor allem Pferde).
4-54
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Horoskope
Saturn in Waage:
Freundlich, angenehm, wendig, liebenswert, geduldig, vernünftig, pflichtbewusst, fleißig,
gewissenhaft, zuverlässig, sowohl als Mitarbeiter wie auch als Partner treu, unparteiisch, konservativ, geistig etwas unbeweglich und oft unentschlossen. Sie hat ein gutes Urteilsvermögen, geistigen und seelischen Tiefgang und die Fähigkeit ihren Wunsch nach Partnerschaft zu
unterdrücken, aber auch geistige Hemmungen. Einsamkeit führt womöglich zu Depressionen.
Möglicherweise künstlerisch begabt.
Uranus in Fische:
Einfühlsam, verständnisvoll und auf das Wohlergehen ihrer Mitmenschen bedacht, insbesondere der benachteiligten. Hat Inspiration, unterbewusste Kräfte, Vorstellungskraft und Idealismus. Hat visionäre Anschauungen. Gegenüber der herkömmlichen Religion ist sie sehr
skeptisch, neigt aber zu Mystik oder wenigstens Geheimnisvollem. Geheimnistuerisch und
schwärmerisch, flüchtet sich vor der Welt in Träume, Genussgifte oder Rauschmittel. Viele
Belastungen und Anspannungen.
Neptun in Löwe:
Hat viele Wünsche und Planreichtum. Stolz, freiheitsliebend und wahrscheinlich schauspielerisch begabt.
Pluto in Krebs:
Sie neigt zum Grübeln. Sie hat ein reiches Innenleben, kann außergewöhnliche Aufgaben
übernehmen und sich auch als Einzelner für neue Gebiete interessieren.
Mondknoten in Löwe:
Sie liebt Vergnügungen, Feiern und große Feste. Sie will sich in der Gesellschaft beliebt
machen und ist ein guter Organisator. - Sie bemüht sich um einen festen Standpunkt und
möchte weniger idealistisch sein. Dies zeigt ihre Entwicklung oder Lektion in diesem Leben an.
Außerdem fühlt sie sich zu Personen mit diesen Eigenschaften hingezogen, die sie selbst
möglicherweise erst entwickeln muss.
4.2.3 Chinesisches Horoskop - die Ratte-Frau
Die Ratte ist der große Lebenskünstler. Sie ist begierig nach dem
Leben, mit großer Energie ausgestattet und ständig aktiv. Für ausgeprägte Planungen hat sie nicht die Zeit, die Ratte verlässt sich auf
ihren Einfallsreichtum und auf Listigkeit. Sie ist grundsätzlich Optimist und mit viel Selbstbewusstsein ausgestattet: Vergebenen
Chancen wird nicht lange nachgetrauert - es kommt wieder eine.
(Beruflicher) Erfolg wird nicht unbedingt durch harten Einsatz
erkämpft, die Ratte versucht eher mit gewisser Schlauheit zum Ziel
zu gelangen. Im sozialen Leben ist die Ratte sehr warmherzig und
grundsätzlich für ihre Familie da, obwohl ein lauschiges Heim nicht
unbedingt ihr Streben ist. Die Ratte-Frau ist eine charmante und
sehr sparsame Persönlichkeit. Sie ist sehr anpassungsfähig und
steckt voller Kreativität und Energie. Sie hat ein gewinnendes
Wesen, aber unter der Oberfläche verbirgt sich oftmals ein opportu-
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
TZU
4-55
Else Kartas, geb. Dorner
nistischer Charakterzug, so dass sie dazu neigt, Freunde für ihre Zwecke zu benutzen. Sie
liebt ihre Unabhängigkeit und ist fest entschlossen, nichts dem Zufall zu überlassen.
Die Ratte-Frau hat viel Sinn für Kultur und Kommunikation. Sie ist in vielen Berufssparten zu
Hause. Häufig wählt sie eine anspruchsvolle Tätigkeit, die Kontakt mit vielen Menschen verlangt. Die Ratte-Frau ist sehr geschäftsbezogen, deshalb kann sie Untätigkeit nicht ausstehen.
Im Geschäftsleben ist die Ratte-Frau eine hartnäckige und lebhafte Person, bei der der
gesunde Menschenverstand gegenüber der Spontaneität überwiegt. Obwohl die Ratte-Frau
eine logisch denkende, kultivierte Persönlichkeit ist, dreht sich bei ihr fast alles nur ums liebe
Geld. Sie hat ein großes Bedürfnis nach Sicherheit und ist deshalb erst zufrieden, wenn ihre
Rücklagen entsprechend groß sind.
Ebenso hat die Ratte-Frau Spaß, Feste zu feiern, um in der Gesellschaft aufzufallen. Sie ist
eine hervorragende Gesprächspartnerin, und ihr kultureller Wissensdurst ist groß. Sie interessiert sich wirklich für andere, liebt zu diskutieren und kennt immer die neuesten Klatsch- und
Tratschgeschichten.
Die Ratte-Frau ist sehr sparsam und eine ausgezeichnete
Köchin. Sie versteht immer wieder, schmackhafte Menüs für
wenig Geld zuzubereiten. Um an Geld zu kommen, kauft
oder verkauft sie alte, abgelegte Kleider oder nicht mehr
benötigte Spielsachen ihrer Kinder. Ab und zu ist sie auch
bereit, abgelegte Kleider, die sie nicht mehr verkaufen
kann, zu spenden. Nur ihren Kindern gegenüber ist sie
nicht kleinlich!
Ratte-Geborene haben viel für Freunde, Bekannte und Verwandte übrig. Es macht ihnen deshalb wenig aus, eine in Not
geratene Verwandte oder einen Freund für einige Zeit in ihr
Haus aufzunehmen. Allerdings werden diese Personen schnell in
den Haushalt eingespannt. Alle Wohltätigkeit hat ihre Grenzen!
Ihre eigenen Geheimnisse sind für andere Mitmenschen tabu. Aber sie hat keine moralischen
Bedenken, die Geheimnisse anderer Personen als vertrauliche Information zu verwerten, um
aus deren Fehlern Kapital zu schlagen.
Geld bedeutet ihr soviel, dass sie manchmal vor Raffgier eine Gefahr oder Falle übersieht und
somit ihr Vermögen wieder verliert. So manche Pleite ist auf mangelnde Menschenkenntnis
zurückzuführen. Bei Ratte-Geborenen hat die Selbsterhaltung Vorrang. Deswegen wählt die
Ratte-Frau grundsätzlich den Weg des geringsten Widerstandes. Ganz gleich, welche Vereinbarungen sie auch tätigt, sie wird immer versuchen, sich eine Hintertür Offenzuhalten.
Aber eine listige Ratte-Frau hat immer noch einen Notgroschen für finanzielle Rückschläge
eingeplant. Sie gibt nie auf und ist immer gewillt, wieder neu anzufangen.
In der Liebe geht die charmante Ratte-Frau sofort aufs Ganze. Fast immer erreicht sie ihr Ziel.
Sie liebt leidenschaftlich und heiratet im allgemeinen recht früh. Sie will den Geliebten sofort
für sich. Ihr Mann hat den Himmel auf Erden, solange er nicht fremdgeht.
Außerdem ist sie sehr häuslich und hat viel Familiensinn. Sie liebt ihre Kinder und ist ihrem
Mann eine perfekte und überaus sparsame Hausfrau. Es macht ihr Freude, und sie empfindet
es nicht als Last, sich aufopfernd um ihre Kinder zu kümmern.
4-56
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Horoskope
4.2.4 Das Indianische Horoskop
Der Mond der Geburt bestimmt den Ausgangspunkt auf dem Medizinrad und das Anfangstotem in den mineralischen, pflanzlichen und tierischen Reichen.
Jeder Mond hat ein spezielles Totem oder Zeichen in den mineralischen, pflanzlichen oder tierischen Reichen, das die charakteristischen Merkmale mit jenen Menschen teilt, die zu dieser
Zeit geboren wurden. Vom Ausgangstotem lernt man etwas über sich selbst, zugleich aber
auch über die anderen Beziehungen auf der Erde. Während man das Rad umwandert, sollte
man bestrebt sein, so viel wie möglich über die Totems jener Positionen zu lernen, an denen
man gerade steht, so daß man beständig die Kenntnisse über jene erweitert, die die Erde mit
einem teilen.
Nicht alle Menschen teilen dieselben charakteristischen Merkmale, auch wenn sie denselben
Mond und dasselbe Totem haben. Alle bereisen das Rad in ihrer eigenen Geschwindigkeit.
Und es ist möglich, daß man in einer Zeit, in der man sich in einer bestimmten Position befindet, manchmal Stimmungen und Phasen ausgesetzt ist, die scheinbar besser in die eines
anderen Mondes passen. Sie können an Positionen erinnern, durch die man schon hindurchgegangen ist, oder Hinweise geben auf Plätze, zu denen man als nächstes reisen wird.
Die wichtige Botschaft des Medizinrades ist: Gestatte dir selbst, weiterzureisen und nicht in
einer Position zu verharren, was deine Energien davon abhalten würde, sich zu verändern.
Geburtstag
Mond
Tier
Pflanze
Mineral
Hüter Des Geistes
Farbe
Elemente-klan
Ergänzung
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
23. Juli bis 22. August
der reifenden Beeren
Stör
Himbeere
Granat + Eisen
Shawnodese
rot
Donnervogel
Otter
4-57
Else Kartas, geb. Dorner
4.3 Betrachtungen über die Frau
4.3.1 Aus den Qumran-Rollen
Die Reden des Weibes sind eitel,
und aus seinem Munde kommt viel
Wirrnis.
Stets bereit, seine Worte zu schärfen
schmeichelt es spöttisch,
um hinterrücks Hohn zu vergießen.
Unzucht zeugt seines Herzens Verderbbnis
wie seine Lenden.
Vom Bösen besudelt, wird, wer sich
ihm nähert,
von seiner Verderbnis ergriffen.
Wo das Weib seine Füße hinsetzt,
streben sie zum Frevel,
und waten durch den Sumpf des Aufruhrs
in die Niederungen der Dunkelheit.
Viel Aufruhr verbirgt es
in den Falten seiner Gewänder,
seine Kleider sind nächtliche Tiefen,
seine Röcke
und Unterröcke unergründliches
Düster,
und sein Putz ist ein Aufruhr des
Grabes.
Sein Bett ist ein Lager des Todes,
seine Sänfte ist eine kalte Gruft,
seine Wohnung ist ein Pfühl der
Schatten,
und sein Reich ist die schwärzeste
Nacht.
Sein Zelt erhebt sich über dem Dunkel,
es weilt in Zelten an der Stätte des
Schweigens,
inmitten ewigen Feuers,
ohne irgend Teil zu haben
an dem strahlenden Licht.
Wehe! Unglück bringt es jenen, die es
besitzen,
und wer das Weib an sich reißt,
den reißt es mit sich hinab.
Denn seine Pfade sind die Pfade des
Todes
und seine Fährten die Fährten der
Sünde;
seine Stege münden ins Verderben
4-58
und seine Steige in den Sumpf des
Aufruhrs.
Seine Türen sind Pforten zum Jenseits,
durch die es zum Eingang seines
Hauses wandelt.
In den Scheol gebt, wer beim Weibe
einkehrt,
und die es besitzen, fahren ins Grab.
Ja, das Weib stellt viele Hinterhalte
an geheimen Orten. ...
Auf den Plätzen der Stadt geht es verschleiert
und lauert an den Toren,
ohne Bedenken.
Seine Augen laufen dahin und dorthin,
es hebt seine Wimpern mit lüsterner
Miene
es sieht den Braven an, ihn zu betören,
und den Starken läßt es erzittern,
den Aufrechten bringt es vom Wege,
den Auserwählten, Gerechten
von den Geboten ab;
die von Natur beständig,
macht es durch
Lüsternheit
eitel,
und die dem Pfad der Tugend folgten,
macht es irre am Gesetz;
also verleitet das Weib
die Bescheidenen zur Sünde
fern von Gott
und wirft sie aus der Bahn,
um Unzucht in ihr Herz zu pflanzen,
als wären sie nie rechtschaffen
in Redlichkeit gewandelt,
listig lenkt das Weib
der Sterblichen Schritte zur
Grube
und betört den Menschensohn
mit buhlerischen Reden.
aus den Qumranrollen
Fallen der Frau
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Betrachtungen über die Frau
4.3.2 Aus dem Heiligen Koran
Sure 4, Vers 34: An-Nisa’
Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah sie (von
Natur vor diesen) ausgezeichnet hat
und wegen der Ausgaben, die sie von
ihrem Vermögen (als Morgengabe für
die Frauen?) gemacht haben. Und die
rechtschaffenen Frauen sind (Allah)
demütig ergeben und geben acht mit
Allahs Hilfe auf das, was (den Außenstehenden) verborgen ist. Und wenn ihr
fürchtet, daß (irgendwelche) Frauen
sich auflehnen, dann vermahnt sie,
meidet sie im Ehebett und schlagt sie!
Wenn sie euch (daraufhin wieder)
gehorchen, dann unternehmt (weiter)
nichts gegen sie! Allah ist erhaben und
groß.
4.3.3 Antonia
Ich bin viel schöner, ich bin viel toller,
ich bin Antonia und steh´ auf Tiroler,
meine Super Pampelmusen sind der Gipfel in der Blusen
und mein Body, ist so einer, den kein Mann vergißt,
Ich bin so rot, ich bin so prall,
ich vernasch Euch hier und überall,
jeder Macho wird zum Dackel, wenn ich mit der Kiste wackel,
denn sie wollen Antonia aus Tirol.
Sex, Klamotten, Stargesicht, das braucht doch Antonia nicht,
Kleiner Joschi sei nicht sauer, ich hab einfach viel mehr Power,
verlier nicht gleich Dein Gleichgewicht,
so ein Weib wie mich, kennst du noch nicht.
Im Hasenstall bin ich der Renner, um mich rum 100 Männer,
ob dick, ob dünn, ob groß, ob klein, jeder will mein Opfer sein,
weil es mich nur einmal gibt, wird jeder Joschi flachgeliebt.
Ich bin einfach sexy !
Küß mi’ rechts und küß mi’ links,
in mir steckt a verwunschner Prinz.
Kleiner Joschi sieh doch ein,
ich werd immer Deine sein...
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
4-59
Else Kartas, geb. Dorner
4.4 Erinnerungen
4.4.1 weitergegebene Erinnerungen
•
•
•
•
•
•
•
Ausflug mit dem Papa - ein Hirsch brach aus dem Wald
Die Zöpfe einer Mitschülerin wurden in das Tintenfass getaucht
Die Brille zerbrochen und eine Puppe gewünscht - zuerst nur die Brille gesehen und dann
doch die Puppe!
Der berühmte Wellensittich: Depperte Gels’n kann ned rechnen!
Bis der Bernhardiner mit ihm spielen wollte ...
Das arme Kätzchen im Puppengewand
Der gemästete Hahn, den keiner essen wollte
4.4.2 persönliche Erinnerungen
4-60
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Kapitel 5 Die Siebziger
5.1 Übersicht bedeutender Ereignisse
Jahr
1970
1971
1971
1971
1972
1973
1973
1973
1973
1973
1974
1974
1974
1974
1974
1975
1975
1975
1975
1975
1975
1976
1976
1976
1977
1977
1977
1977
1978
1978
1979
1979
1979
1979
1979
1979
1979
1979
Bedeutende Ereignisse 1970-1979
Boeing 747 ‘jumbo’ Jets introduziert.
Ost-Pakistan wird Bangladesch.
USA beginnt mit Entspannungspolitik gegenüber UdSSR und China.
Dezimalsystem für Währung in Großbritannien eingeführt.
Taschenrechner kommen auf den Markt.
Vierter Arabisch-Israelischer Krieg.
Großbritannien tritt der EWG bei.
USA zieht Truppen aus Südvietnam zurück.
Grosse Hungersnot in Äthiopien.
Pablo Picasso gestorben.
Turkei fällt in Zypern ein.
Haile Selassie von Äthiopien wird des Amtes enthoben.
SALT-Vertrag zur Begrenzung der strategischen Waffen unterzeichnet.
Richard Nixon dankt ab nach der Watergate-Affaire.
Die ersten ‘Retortenbabys’.
Ende des Vietnam-Kriegs.
Bürgerkrieg im Libanon beginnt.
Francisco Franco gestorben.
Apollo-Soyuz Weltraumprojekt.
Videorecorder für Privathaushalte introduziert.
Disketten introduziert.
Mao Zedong gestorben.
Concorde, supersonisches Flugzeug, nimmt Transatlantik-Flüge auf.
Erstes Bantu-Homeland in Südafrika (Transkei).
Militärcoup in Pakistan.
Jimmy Carter wird amerikanischer Präsident.
Elvis Presley gestorben.
Start der Voyager-Missionen in den Weltraum.
Camp David-Abkommen zwischen Ägypten und Israel.
Johnnes Paul II wird zum Papst gewählt.
In Pakistan wird der Ex-Präsident Bhutto exekutiert.
Idi Amin wird aus Uganda ausgewiesen.
Bürgerkrieg in Nicaragua.
Im Iran wird unter Ayatollah Khomeini die Islamische Republik ausgerufen.
UdSSR besetzt Afghanistan.
Saddam Hussein wird Präsident des Irak.
Margaret Thatcher wird Premierminister von Großbritannien.
Walkman (tragbarer Kassettenspieler) wird introduziert.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
5-61
Die Siebziger
5.1.1 Weltraumfahrt
Name
Venera 7
Mars 2
Mars 3
Pioneer 10
Land
UdSSR
UdSSR
UdSSR
USA
Skylab
USA
Pioneer 11
Mariner 10
Venera 9
USA
USA
UdSSR
6. Apr 1973
3. Nov 1973
8. Juni 1975
Apollo/
Soyuz
Viking 1, 2
USA/
UdSSR
USA
15. Jul 1975
Aug/Sep 1975
Voyager 1, 2
USA
Aug/Sep 1977
IUE
USA/
GB/ESA
USA
ISEE C
Start-Datum
17. Aug 1970
19. Mai 1971
28. Mai 1971
3. März 1972
1973
1978
12. Aug 1978
Kurze Beschreibung
Weiche Landung auf der Venus
Mars-Umlaufbahn
Weiche Landung auf dem Mars
Vorbeiflug am Jupiter ; Durchkreuzung der Pluto-Umlaufbahn; Überwindung des Solarsystems
Bilder der Sonnenkorona-Strahlung
in hoher Auflösung
Vorbeiflug am Saturn
Erstes detailliertes Foto vom Merkur
Venus-Umlaufbahn; erstes Foto
Venus-Oberfläche
Erste bemannte internationale kooperative Mission
Erste Bilder auf der Mars-Oberfläche aufgenommen
Erste Aufnahmen vom Jupiter, Saturn,
Uranus und Neptun
Erstes internationales Weltraumobservatorium
Kometen aufgefangen
5.1.2 Bedeutende Erfindungen
Datum
1970
1971
1972
1976
1976
1978
1979
Erfindung
747 Jumbo-Jet
Microprozessor
Taschenrechner
Industrieroboter
Raumfähre
TGV Hochgeschwindigkeitszug
Walkman
Erfinder/Entdecker
Boeing
Marcian Hoff
NASA
Frankreich
ony
5.1.3 Olympische Spiele
5-62
Jahr
1972
1976
Olympische Winterspiele
Sapporo, Japan
Innsbruck, Österreich
Jahr
1972
1976
Olympische Sommerspiele
München, West Deutschland
Montreal, Kanada
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Ausgewählte Ereignisse
5.2 Ausgewählte Ereignisse
5.2.1 Boeing 747 - Jumbo Jet
Das Aufkommen des Massentourismus sowie
die Globalisierung von Wirtschaft und Politik
haben das Flugzeug zumindest auf Fernstrekken zum wichtigsten Verkehrsmittel gemacht.
Ab einer bestimmten Entfernung werden mit
dem Flugzeug Reisezeiten erreicht, die von keinem anderen Verkehrsmittel unterschritten werden. Bei der Personenbeförderung etwa über
den Nordatlantik wurde das Schiff fast völlig
verdrängt; der internationale Postverkehr wird
weitgehend per Luftpost abgewickelt. Insbesondere die ständige Erhöhung des Passagieraufkommens hat eine Nachfrage nach immer größeren und schnelleren Flugzeugen zur Folge.
Flugzeuge mit Strahltriebwerken waren bereits seit Beginn der 50er-Jahre im Einsatz; sie
lösten die Propellermaschinen ab. Sie erreichten zwar schon Geschwindigkeiten von über 800
km/h, hatten aber beschränkte Transportkapazitäten; so nahm etwa die französische Caravelle nur 80 Passagiere auf. 1969 leitete das amerikanische Unternehmen Boeing Co. die Ära
der Großraumflugzeuge ein. Die vierstrahlige Boeing 747, der erste Jumbojet und damals
größtes Passagierflugzeug der Welt, fasst 385 Personen und überbrückt bei einer Geschwindigkeit von 930 km/h Distanzen bis zu 8000 Kilometern.
Und noch etwas über Jumbo:
In seiner afrikanischen Heimat versteht man unter einem “jumbo” ein besonders großes
Gepäckstück, und es ist wohl nicht zu gewagt anzunehmen, dass unser Elefant den Namen
bei seiner Einschiffung nach England erhielt. Als er später zum Zirkus Barnum & Bailey kam,
wog er sechseinhalb Tonnen bei 3,28 Metern Schulterhöhe. Seine tägliche Nahrung bestand
aus 200 Pfund Heu, fünf Fässern Wasser und einer Flasche Whiskey. Alle Welt hegte eine solche Bewunderung für das Tier, dass sein Name Eingang in den angelsächsischen Sprachschatz fand.
5.2.2 Der Taschenrechner
Ungefähr als ich im HTL war, kamen die ersten Taschenrechner auf den
Markt. Ein HP45 kostete damals etwa 16’000.- ATS. Heute bekommt man
um diesen Preis schon einen richtigen PC, und nicht mal den schlechtesten.
Mein erster war ein Texas Instruments - in unserer Klasse gab es hauptsächlich zwei Versionen - eben TI und noch Scasio oder so, der poppig aussah.
Für die technischen Berechnungen verwendeten wir am Anfang noch einen
Rechenschieber. Heute kann wohl fast niemand mehr damit etwas anfangen,
aber damals musste man die Zehnerpotenzen noch im Kopf berechnen, da
der Rechenschieber nur die Mantissen berechnen kann. Aber Fehler um
Grössenordnungen sind auch im Zeitalter der Rechner nicht verschwunden eine Null ist schnell vergessen und schon ist es passiert.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
5-63
Die Siebziger
5.2.3 Videorecorder
Auch der Video-Recorder erschien erst in den Siebziger Jahren, wobei die Qualität damaliger
selbst professioneller Systeme kaum an die heutiger Heimrecorder herankam. Das kann man
ja deutlich erkennen, wenn im Fernsehen eine alte MAZ gezeigt wird.
Ich kann mich erinnern, dass ich schon mit fünf Jahren oder so, als ich auch rollende Gehsteige und Waschmaschinen für Mauxe erfand, die Bildaufzeichnung analog zum Tonbandgerät vorgeschlagen habe, aber Papa, der nur an die Photographie dachte, hat das damals als
undurchführbar abgetan.
5.2.4 Sapporo 1972
Schlaf Kindlein schlaf,
der Brundage ist ein Schaf,
der Brundage ist ein Trampeltier,
was kann der Karli Schranz dafür,
schlaf, Kindlein schlaf ...
In der Schule machten wir Zeichnungen der olympischen Ringe, daran kann ich mich noch gut
erinnern. Von den früheren Spielen weiss ich gar nichts mehr. Die verschiedenen Skirennen
verfolgten wir im Radio - in der Zeitung gab es damals Startlisten, wo wir mitschreiben konnten. Durch das Fernsehen und die vollcomputerisierte Zeitnehmung ist das schon lange nicht
mehr aktuell. Karl Schranz erhielt nach seinem Ausschluss einen Empfang in Wien, den er
wahrscheinlich selbst mit 3 Goldmedaillen nicht erhalten hätte. Und die arme Pröll brachte nur
Silber nach Hause - Marie-Therese Nadig hatte ihre goldenen Tage. Und wir sangen obigen
Reim - heute dürfen sogar Leute wie Boris Becker an den olympischen Spielen teilnehmen. So
ändern sich die Zeiten.
5.2.5 Einsturz der Reichsbrücke
In den Jahren 1934 bis 1937 wurde die Brücke nach Plänen von
Siegfried Theiß und Hans Jaksch (künstlerische Gestaltung Clemens Holzmeister) neu gebaut. Sie wurde am 10. Oktober 1937
durch Bundespräsident Miklas und Kardinal Theodor Innitzer
eröffnet. Sie war damals die drittgrößte Kettenbrücke Europas.
Dazu wurden die Pfeiler stromabwärts verlängert und das alte
Tragwerk um 26 Meter verschoben, um die neue Brücke in der
Achse der alten bauen zu können, ohne den Verkehr über die Donau auf längere Zeit unterbinden zu müssen. Die neue Brücke besaß je zwei Fahrspuren für Autos, zwei Richtungsgleise
für die Straßenbahn und Gehwege an beiden Seiten und kostete 31,500.000 Schilling.
Um 4.43 Uhr stürzte in Wien die Reichsbrücke ein. An einem
Durchschnittstag von etwa 18.000 Fahrzeugen pro Stunde frequentiert, befanden sich zu diesem Zeitpunkt gerade vier im
Brückenbereich. Ein Personenauto stürzte mit ab, dessen 22jähriger Lenker verunglückte tödlich. Ein passagierloser Autobus
der Wiener Verkehrsbetriebe stürzte mit der einbrechenden
Brücke ab. Der Lenker konnte unverletzt vom Dach des Busses
geborgen werden. Die Bergung des Busses gelang erst nach
5-64
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Ausgewählte Ereignisse
mehreren vergeblichen Versuchen am 9. August. Ein Pannenfahrzeug und ein VW blieben in
Schräglage auf der Brücke hängen. Ein rumänisches Passagierschiff sowie das DDSG-Schiff
“Passau” wurden durch herabfallende Trümmer beschädigt.
Bereits um 6.30 Uhr trat unter dem Vorsitz von Bürgermeister
Leopold Gratz im Wiener Rathaus ein Krisenstab zusammen.
Bürgermeister Gratz nahm sofort Kontakt mit Bautenminister
Moser wegen des Baues einer Behelfsbrücke auf. Die Versorgung des 21. und 22. Bezirks mit Gas, Wasser und Strom funktionierte. Die Telefonleitungen waren zum Teil unterbrochen. Der
Krisenstab beschloss für den Raum Reichsbrücke eine Reihe
von Verkehrsmaßnahmen sowie die Einrichtung einer TelefonKurznummer 15 35, um die Bevölkerung über die getroffenen Maßnahmen zu informieren.
Bereits in den Nachmittagsstunden gaben der Bürgermeister und der Bautenminister bekannt,
dass eine vom Bund und Stadt gemeinsam eingesetzte, aus vier Universitätsprofessoren
bestehende Untersuchungskommission die Ursachen für den Einsturz detailliert und so rasch
wie möglich prüfen wird. Es wurde auch veranlasst, dass der gesamte Prüfbericht über die
Ursachen des Einsturzes der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Am 4. August wurden die Arbeiten mit den beiden Baggerschiffen “Marcus” und “Kronau” zur
raschen Freimachung einer neuen Schiffahrtsrinne an der Einsturzstelle aufgenommen.
Am 16.Oktober wurde zunächst als Sofortmaßnahme eine Straßenbahnnotbrücke, am
21.Dezember eine Autonotbrücke fertiggestellt, bis Jänner 1977 waren alle Brückenteile der
eingestürzten Reichsbrücke aus dem Strom entfernt.
Für die neue Reichsbrücke wurde ein einstufiger, offener Projektwettbewerb ausgeschrieben, den die Architekten Popper und
Kotz mit dem Projekt "Johann Nestroy" gewannen. Dabei handelte es sich - die neue Brücke wurde in der Trasse der alten
gebaut - um ein Bauwerk in zweigeschossigem Aufbau aus
Spannbeton. Die Breite des Regelquerschnittes der im Freivorbau mit nur einem Strompfeiler errichteten Strombrücke beträgt
26 Meter und wird beim Widerlager Kagran bis auf 42 Meter verbreitert. In den zwei Hohlkästen unterhalb verlaufen die Trasse der U-Bahn und diverse Versorgungsleitungen. Für den Fußgängerverkehr wurden Kragplatten links und rechts der
Außenseiten der Hohlkästen angelegt.
Eröffnung am 8. Nov. 1980 durch Bundespräsident Kirchschläger und Bürgermeister Gratz.
Wir hatten in dieser Zeit ja gerade unsere Saisonkabine im Gänsehäufel. Viele Wochenenden
verbrachten wir dort; gerade kitschig klassisch mit Schnitzel und Erdäpfelsalat. Mauxe hatte
die Arbeit, Papa schleppte, und wir hatten das Vergnügen mit Tennislernen und PingPong.
Am gleichen Tag, während des Grand Prix vom Nürburgring,
verunglückte Lauda dramatisch. Sein Auto fing Feuer und
Lauda trug schwere Brandverletzungen im Gesicht davon.
Der Öffentlichkeit sowie seinen Kollegen schien klar, dass
seine Karriere damit beendet war.
Bereits nach einem Monat stieg er allerdings wieder ins
Cockpit und wurde bereits 1977 erneut Weltmeister der Formel 1 mit Ferrari. Zum Saisonende plante Lauda sich für den Aufbau einer Fluglinie aus dem
aktiven Sport zurückzuziehen.
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Die Siebziger
5.3 Kurze Notizen
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In der Ziegelofengasse ging oft die “Grüne Hose” spazieren.
Wie lange gab es den Kreisler “Fischer” - ich wollte dort mal Salami kaufen, aber die gab er
mir nicht, weil sie zu teuer war; meine Strohhalme bekam ich auch nicht, waren Makkaroni.
Dafür gab es Butter und Milch offen bei der Milchfrau.
Ein neues Geschäft - Rebellski - bis Herbert daraufkam: Rebell Ski.
Fast so wie Audinsu - Audi NSU ein paar Häuser weiter.
Die Feuerwehr im Einsatz krachte gegen ein Auto - oder vielmehr umgekehrt.
Fiel nicht mal ein VW-Bus auf den Kopf?
Die Milch fuhr mit einem Pferdewagen zur MIAG - Silvia glaubte es nicht, bis Herr Tuch, ihr
Chef bei Steyr, es ihr bestätigte.
Legendär: die 3-Stock-Torte zum 50 er für Mauxe, wo wir an einem Samstagnachmttag
stundenlang in der Küche werkten und kuderten und lachten, wo wir ja zu wenig Teig hatten, die 2.Tranche dann viel zu dünn war und wir das ganze mischten, dazu Schokoglasur
mit 50 Kerzen drauf.
Wir gingen mit Papa in’s Kino ”Flammendes Inferno” - da sahen wir einen grossen rosaroten Panther in der Auslage. Der war damals gerade Herbert’s Traum.
Am Morgen ein Schock, der Weckruf: Auf auf Ihr Hasen, hört Ihr nicht die Jäger blasen?
5.4 Beim Bundesheer
Im Herbst 1977 musste ich einrücken, um meinen Grundwehrdienst
abzuleisten. Die erste Zeit verbrachte ich in der Karlskaserne, das
war teilweise schon etwas mühsam, danach war ich im Arsenal. Von
dort war es wenigstens nicht weit nach Hause. Da ich mich ja zuerst
für ein Jahr verpflichtete aber nach den neun Monaten mehr oder
minder - auf eigenen Wunsch - rausgeworfen wurde, durfte ich meinen Urlaub in Anspruch nehmen und konnte die Ferien in Altmünster
auf Militärkosten durchführen. Wenigstens etwas positives an dem
ganzen. Meinen 5000 m Lauf konnte ich sogar durchhalten, weil
einer der Zugführer mit mir lief und mich so über die Runden brachte.
Beim Schiessen traf ich sogar einmal die Scheibe - in der Schweiz
hiesse das nachschiessen, natürlich auf eigene Kosten.
Später kam Herbert zum Militär: “Lale” war nicht so wirklich lustig, sieht man von Ossi ab. Nette Gatschmanöver,
drei Tage im Feld, wo es einem in den Kragen geregnet
hat, und das Fallen in ein Wasserloch. Zitat Mengl-Pepi:
„Da Kartas, na eh‘ kloar!“
Und jedes Mal vor dem Fahren nach Lale in der Eiseskälte: ein Marillenlikör mit Mauxe...
In Wr.Neustadt konnte Herbert sich dann endlich vollumfänglich dem Wetter widmen.
5-66
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Urlaube und Reisen
5.5 Urlaube und Reisen
5.5.1 Skifahren in der Flachau
Nachdem wir unsere ersten Skiversuche in Wodmair schon
lange hinter uns hatten, fuhren wir einige Male in die Flachau.
Auf dem Griessenkar hatte es -20 Grad. Mal war ich mit Herbert
dort, mal mit Walter, mal mit der ganzen Familie. Damals gab es
halt noch Schnee, aber heute muss man immer weiter hinauf
fahren... Ja, ja, die gute alte Zeit. Ist schon immer so gewesen
und wird wohl auch immer so sein, ich bin schon neugierig, was
meine Enkerln mal sagen werden.
5.5.2 Interrail 1977
Nach meiner im Sommer 1977 mit Auszeichnung bestandenen Matura wünschte ich mir statt
einer goldenen Uhr etwas Geld, um einen Monat lang Europa bereisen zu können. Losgelöst
von Schule und Familie fuhr ich Richtung Norden über Bodø bis Narvik und dann über Finnland wieder ge’n Süden. Leider verfehlte ich Angie in Helsinki, da sie gerade im Ausland war.
Danach ging es Richtung Süden bis nach Barcelona und anschliessend auf einen Sprung
nach England, um Margaret & Roy wiederzusehen. Die letzten paar Tage ernährte ich mich
nur mehr von Brot und Milch, da mir das Geld ausgegangen war. Ausgemergelt und mit einer
Art Bart kam ich in Wien an.
5.5.3 1978 ging’s rund
Nachdem ich das Bundesheer überstanden hatte, machte ich die ersten Ferien gemeinsam
mit Silvia, zwei Wochen in Altmünster.
Danach arbeitete ich bei Ingeborg auf der technischen Universität. Eines Tages, es war ein
Donnerstag, rief mich Hannes an, er würde gerne nach Zadar fahren, ob ich wohl mitkommen
möchte? Also am Freitag bei Inge schnell 14 Tage abgemeldet, am Samstag eingepackt und
am Sonntag ging’s los mit dem Käfer von Hannes. ÖAMTC: “Der fährt ja nur mehr auf drei
Häferln, also wenn’s weiter als bis zum Wechsel kommt’s, is’ schon guat!” Wir kamen. Mit
unserem kleinen Zelt fanden wir in Zadar Platz. Dort trafen wir übrigens vier Linzer - beide Burschen hiessen Hannes! Jeden Abend rief Hannes daheim an - es gab ja noch keine Handys denn sein Bruder erwartet ein Kind - oder vielmehr dessen Frau. Und eines Tages war Sandra
da. Und mein armer kleiner Herbert blieb ganz allein daheim zurück, da unsere Eltern auch
gerade in den Ferien waren. Also setzte er sich in den Zug und besuchte sie.
Im Herbst fuhr ich dann mit Silvia für zwei Wochen nach Spina, danach ging das Studium los.
Herbert machte seine erste grosse Reise ganz
alleine, wobei Mauxe ihn am liebsten noch am Westbahnhof aus dem Zug geholt hätte. Aber er fand den
Weg nach Bray-Dunes zu den beiden Brieffreundinnen Valerie und Doriane, ohne eigentlich genau zu
wissen wie er wirklich hinkommt.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
5-67
Die Siebziger
5.6 Richard und Silvia
In der vierten Klasse des HTL ging die halbe
Klasse in die Tanzschule Pauser, darunter auch
ich. Damit ich nicht ganz alleine auf einen der
Bälle im Konzerthaus gehen musste, lud ich eine
der Tanzschülerinnen ein, mich zu begleiten. War
ihr Name nicht Silvia? Und so gab es auch im
Jahre 1979 eine Hochzeit. Nachdem wir unsere
Wohnung in der Margaretenstrasse mit den wichtigsten Ausstattungen (das Bett war fertig) versehen hatten, heirateten wir am 20./21. Juli (!).
Zuerst besuchten wir das Standesamt in der
Schönbrunnerstrasse, einen Tag später die Kirche in Altmannsdorf. Danach gab es unser Hochzeitsmahl, bei dem Silvia von Walter, Hannes und
Manfred entführt wurde.
Alle unser gemeinsamen Aktionen und Erlebnisse
würden wohl den Rahmen dieser Zusammenstellung sprengen, aber im nächsten Jahrzehnt und
bei den Enkerln sehen wir uns ohnehin wieder.
5.7 Was Euch noch einfällt
5-68
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Kapitel 6 Die Söhne
6.1 Richard
6.1.1 Abendländisches Horoskop
6.1.2 Chinesisches Horoskop - der Hahn-Mann
Die Kennzeichen des Hahnes sind Aufrichtgkeit und Penibilität. Er hält gerne Ordnung in seinen Gedanken und notiert sich vorsichtshalber, was ihm wichtig erscheint und findet seine Notizen wieder, wenn er sie braucht.Zum Charakterbild des Hahnes
passt auch eine gewisse Sparsamkeit, die sich sogar zur Knausrigkeit auswachsen
kann. Da er stets den Überlick bewahrt, nimmt der Hahn ausgeprägtes Selbstbewusstsein in Anspruch. Wird daraus Überheblichkeit, dann schwindet die Berechenbarkeit, weil Zusagen unhaltbar werden können.
Yu
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
6-69
Die Söhne
In Summe gesehen bietet der Hahn sowohl im Beruf als auch in seinem sozialen Bereich ein gut organisiertes Ambiente.Der Hahn ist
äußerst offenherzig, manchmal sogar brutal und aggressiv. Dadurch
kann er Menschen, die diese Aufrichtigkeit nicht schätzen, kränken und
tief verletzen.
Der Hahn sagt, was er denkt - so wie es ihm gerade durch den Kopf
geht und ohne Beschönigung. "Klatsch!" - wie eine Backpfeife. Aber
diese Offenherzigkeit verrät vor allem seinen Egoismus. Die Gefühle
der anderen sind im vollkommen gleichgültig. Trotzdem will der Hahn beachtet und anerkannt
werden. Er neigt zum Beispiel dazu, sich besonders auffällig zu kleiden.
Aber im Grunde seines Wesens ist er streng konservativ - auch was seine politischen Ansichten angeht. Er glaubt sich immer im Recht, traut niemandem und verläßt sich nur auf sich
selbst.
Der Hahn mag zwar vielen Leuten abenteuerlich und verwegen erscheinen, doch ist er das beileibe nicht. Er ist ein Prahlhans und glänzt mit
Geschichten, die er in Wirklichkeit nie erlebt hat. Das gelingt ihm in großen
Gesellschaften leichter als im kleinen Kreis.
Der Hahn ist sehr fleißig. Er will immer mehr leisten als er kann, und nimmt
sich Dinge vor, die über seine Kräfte gehen. Aber er hat auch allen Grund
fleißig zu sein. Das Geld fällt ihm nicht in den Schoß. Trotzdem gelingt es
ihm, selbst beim undankbarsten Geschäft noch etwas herauszuholen.
Der Hahn eignet sich für die Landwirtschaft und für Berufe, die ihn mit Menschen zusammenbringen. Da er doch sehr verschwenderisch ist, entgeht er oft um Haaresbreite der Pleite oder
gar dem totalen Ruin.
Auch in der Liebe muss er sich anstrengen, um die Zuneigung des geliebten Menschen zu
erringen. Er betrügt den Partner oft, denn die Wirklichkeit hält keinen Vergleich mit seinen
Träumen aus. Allerdings: Auch in der Untreue ist er immer aufrichtig.
6.1.3 Die ersten Lebensjahre
Am 7. Februar 1958 wurde
ich in Pembury geboren.
Mein stolzer Papa hält mich
bei einem Spaziergang im
Grünen ganz fest. Nach drei
Monaten heisst es Abschied
nehmen vom Margaret und
Roy, aber ein paar Jahre
später werden wir uns ja
zuerst in Wien und danach
in Hatfield und Poole wiedersehen. Aber nun geht es
heimwärts nach Wien, wo
alle
Verwandten
und
Bekannten sich über die
Ankunft des kleinen Richard freuen - so hoffe ich wenigstens.
6-70
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Richard
Im Sommer wurde ich dann in Hietzing getauft. Und wieder traf sich die liebe Familie. Die
nächsten Jahre verbrachten wir zuerst in der Grüngasse und danach im Hanuschhof. Ich kann
mich leider nur mehr an einzelne Episoden erinnern, aber durch Erzählungen meiner Eltern
weiss ich, was so alles passierte.
Mit meinem Rucksack ging ich oft zum Tömödör einkaufen. Einmal traf ich dabei Tante Hilde
und ging mit ihr am Donaukanal spazieren. Mauxe was ganz aus dem Häuschen, dass der
Richard plötzlich verschwunden war.
Bei einem Spaziergang “zwischen den Gärten” jenseits des Donaukanals geriet ich mit
Papaomama eines Bären verlustig. Ein andermal fiel ich, von ihr beaufsichtigt, vom Tisch und
schlug mir mein Ohr auf.
Einmal sass ich mit Papa auf den Stiegen, um Blitze anzusehen
(ja ich, Richard - der Meteorologe kam erst später). Dabei versuchte Papa mir zu erklären, dass man beim Überqueren der
Strasse zuerst links und dann rechts schauen muss. “WARUM?”
war damals mein Lieblingswort. Und schon war’s aus mit Blitze
schauen.
Beim Fenster hinausschauen war wohl schon immer ein Hobby
von Papa. Wir schauten einmal hinaus, kurz nachdem man dem
kleinen Richard erklärt hat, dass man Leute grüsst, die man trifft.
Irgendjeman ging unter unserem Fenster vorbei - wir wohnten ja
nicht hoch, “GutenTag!” tönt es aus dem Kindermund. “Doch
keine wildfremden Leute, du Würschtl!”
Eines abends kam ich aus meinem Zimmer, weil ich auf’s Klo
musste - genau auf der Türschwelle verlor ich mein Würstchen.
Es fiel einfach aus dem Pyjama-Bein.
So führte ich ein beschauliches Dasein als Mittelpunkt der Familie - bis zum 20. März 1961, als
sich plötzlich alles änderte.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
6-71
Die Söhne
6.1.4 Volksschule Phorusgasse
Kurz nachdem wir vom Hanuschhof in die Ziegelofengasse zügelten bzw. übersiedelten, begann der Ernst des Lebens. Nach einem
Besuch beim Direktor begann im Herbst 1964 die Schule. Vier
Jahre verbrachte ich mit meiner Lehrerin und einer Menge anderer
Knaben, um Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen. Vielleicht
ist sogar ein bisschen hängengeblieben. Ich zeichnete immer
meine berühmten “Prügelbäume”, links einer aus der ersten
Klasse.
Wir hatten am Anfang keinen Turnsaal und machten jede Woche
mal ein paar Kniebeugen - das hat meine Einstellung zum Sport
wohl für immer geprägt. Ich war auch der einzige, der beim
Schwimmen im Babybecken blieb, als die anderen sprangen - mit
einem Schwimmreifen springt man haltdoch nicht so gut.
Rudi und Kurti waren meine engsten Kollegen, die auch zu den
Pfadfindern mitkamen. Zu Kurti gingen wir oft, den Kasperl im Fernsehen anzuschauen. Bei
Rudi übernachtete ich mal, da sahen wir spät abends einen Western.
Von Zeit zu Zeit machten wir mit der Klasse
kleinere Ausflüge, z.B. nach Altlengbach, so
wie auf dem Photo rechts.
Mein erster Besuch bei Rudi: wir hatten
abgemacht, dass er vor der Türe auf mich
wartet, nachdem ich in angerufen habe,
dass ich jetzt weggehe. Aber ich dachte, ich
würde schon hinfinden, also ging ich einfach
los bis vor seine Türe. Aber dort traute ich
mich dann nicht, anzuläuten. Also ging ich
wieder nach Hause, rief ihn an und ging
nochmal hin. So ein mutiger Bub war ich!
6.1.5 Hauptschule Schäffergasse
Die Hauptschulzeit verbrachte ich in der
Schäffergasse. Rudi und Kurti waren, soweit
ich mich erinnere, die einzigen Kinder aus der
Volksschule, die in meine Klasse kamen.
Zweimal fuhren wir auf Schullandwoche. Links
sehen wir ein Bild mit unserer Klassenlehrerin,
Frau Polzer, in der vierten Klasse. In der
ersten Klasse liess sie uns unsere Berufswünsche notieren, um sie uns in der vierten
Klasse zum Abschied wieder zu geben, damit
wir uns daran erheitern können. Ich schrieb
damals schon Lehrer oder Ingenieur darauf.
Den meisten Spass hatten wir in Esperanto, mit Frau Marischler, der Englischlehrerin der
anderen Gruppe. Als Rudi und ich mal von der Schule heimgingen, trafen wir einen Hund im
Park, mit dem wir bis zwei Uhr spielten. Voll Sorge rief Mauxe die Frau Baldasti an: "Ach ja,
6-72
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Richard
Rudi sollte eigentlich schon da sein, ist mir noch gar nicht aufgefallen!". Als Rudi mal durstig
nach Hause kam, sah er ein Glas auf dem Tisch stehen. Er nahm es kurzerhand und begann
zu trinken. Pfui, es war Essig! Sein Vater züchtete Kanarienvögel, die sangen immer, wenn ich
zu ihm ging. Ich nahm mal unser Tonbandgerät mit zu ihm. Damit Brigitte, seine kleine Schwester, nicht drangeht, legten wir den Deckel leicht darauf. Nach einer Weile sahen wir dann das
Tonband herauskommen - der Deckel hat die Spule angehalten.
Im Religionsunterricht mussten wir mal eine Kirche basteln. Als Minimalisten wählten Rudi und
ich die moderne Kirche auf der Wiedner Hauptstrasse - ein einfacher Styropor-Klotz. Aber
sonst bastelten wir gerne und auch recht nette Dinge - unsere Dodekaeder hat der Handarbeitslehrer als Ausstellungsobjekte behalten. Lange Jahre war auch der aus einem Weinstock
gefertigte Kerzenständer in Gebrauch, bis ihn die Holzwürmer verzehrten.
Der Sperl war mein Lieblingsgeschäft. Oft stand ich davor und
bewunderte die unerschwinglichen Modelle, z.B. Schiffe um
600 Schilling oder die grosse Saturn V Rakete mit eingebauter
Mondfähre. Kleine Flugzeuge und Panzer um 11 Schilling
waren jedoch öfters unser Zeitvertreib. Gemeinsam mit Rudi
und Herbert baute ich dann im Kinderzimmer aus Stühlen,
Schachteln und einer alten Decke immer neue Gelände, um
mit den Panzern darauf herumzufahren. Im Kinderzimmer hingen jede Menge Flugzeuge von der Decke - nach dem Brand
bei den Deiretsbachern konnten sie allerdings nur mehr als
Wracks dienen, denn durch die Hitze waren sie alle geschmolzen. Auch das Schiff links hatte
gelitten, aber ich konnte die Hälfte retten und daraus ein 3D-Bild basteln.
6.1.6 HTL Schellinggasse
Es war am Anfang schon eine Umstellung,
etwa 48 Schüler in einer Klasse zu haben.
Aber nach dem ersten Trimester wurden es
schon deutlich weniger. Mit der Strassenbahn musste ich in die Stadt fahren. Am
schlimmsten war die Werkstätte, das mühsame Feilen des U-Stahls und das frühe Aufstehen, wenn sie schon um 7 Uhr anfing. Ich
trank meistens nur etwas Tee im Bett und
machte mich danach auf den Weg. Im Laufe
der Jahre wurde es dann immer erträglicher.
N2a 1973/74
Der Geschichtslehrer Handl hatte es schon aufgegeben, seinen
Schülern etwas beibringen zu wollen. Zeitweise hörten nur
Hannes und ich ihm zu, da wir gerade vor ihm sassen, während
alle anderen ungeniert tarokierten. Dieses ewige Jahreszahlenlernen hat mich nie interessiert. Aber gemeinsam mit Mauxe
hab’ ich dan doch das notwendigste intus bekommen.
Laborübungen
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Der Ringwagen hatte damals noch offene Waggons. Manchmal
gingen wir in die WÖK essen, oft auch zur Nordsee; da lief ich
mit Walter in der Mittagspause durch die Stadt. Wir wurden
immer schneller: “Lauf' doch nicht so!” “Was ich, ich lauf' dir
doch nur nach!”
6-73
Die Söhne
6.2 Herbert
6.2.1 Abendländisches Horoskop
6.2.2 Chinesisches Horoskop - der Büffel-Mann
Der Büffel ist ein Muster an Verlässlichkeit. Sein Aufgaben und Vorhaben
bewältigt er mit Ausdauer, die manchmal beinahe schon als Sturheit
bezeichnet werden könnte. Im Beruf kämpft er hart für die Erreichung seiner
Ziele und schwingt sich gerne zur Führungspersönlichkeit auf. Dabei vertritt
er die Auffassung, auch von Untergebenen den gleichen Einsatz und Zielstrebigkeit (allerdings für seine Ziele) erwarten zu können. Naturgemäß ist
deshalb der Büffel im Sozialleben nicht der begehrteste Umgang, weil er
bisweilen mit seiner Energie andere erschreckt. Obwohl ihn das nicht besonders freut und er
es nicht anstrebt, kann er leicht zum Einzelgänger werden. Der Büffel ist geduldig und ruhig,
verschwiegen und schwerfällig, zurückhaltend und ausgeglichen, methodisch und genau. Hinter seinem etwas ungehobelten Äußerem verbergen sich orginelle Ideen und Intelligenz.
Er hat die Gabe, Vertrauen zu erwecken, und das ist einer der Hauptgründe, warum ihm vieles
gelingt. Er ist ein besinnlicher Typ, der die Einsamkeit liebt. Aber trotz seines ruhigen Gehabes
ist der Büffel ein Choleriker. Seine Wutausbrüche sind zwar selten, dafür aber besonders heftig. Es ist ratsam, ihn niemals zu reizen - er könnte gefährlich werden.
6-74
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Herbert
Obwohl er im allgemeinen verschlossen ist, kann er auch gesprächig sein wenn die Situation es erfordert. Der Büffel hasst alles Neumodische und
allzu Moderne: Picasso, Beatmusik, Miniröcke und lange Haare sind im ein
Greuel! Nun, bei Miniröcken und langen Harren ist Herbert nicht ganz einer
Meinung mit seinem Horoskop.
Kiu
Chou
Er ist ungeheuer fleißig und leistungsfähig und bringt es zu Wohlstand. Er sollte allerdings keinen Beruf wählen, der ihn mit Behörden oder mit dem öffentlichen Dienst in Berührung bringt.
Auch Reisen liegt ihm nicht, sein Gleichgewicht und seine Gesundheit
würden darunter leiden. Leider wird der Büffel von seinen Mitmenschen
nicht immer verstanden. Dieser unerbittliche Starrkopf liebt seine Frau und
ist stolz auf seine Kinder. Aber er erwartet blinden Gehorsam und reagiert
mit autoritärer Strenge. Die Liebe ist für ihn nur ein liebeswürdiger Scherz.
Er kann zärtlich, hingebungsvoll und sinnlich sein, aber nicht romantisch.
Daraus können sich bittere Enttäuschungen ergeben.
6.2.3 Die ersten Jahre des Lebens
Über die Zeit im dritten Bezirk wurde ja schon berichtet.
Nachdem wir in die Ziegelofengasse zogen, mussten wir
leider oft auf der Strasse spielen; es gab keinen Park wie
im Hanuschhof. Ausser wir fuhren mit Mauxe in den Türkenschanzpark und danach eine Torte essen zur
Mamaomama. Herbert fuhr mit seinem Dreirad, um mich
von der Schule abzuholen oder einfach um das Haus
herum. Immer wenn er vorbei kam, musste er anläuten,
damit Mauxe wusste, wo er war. Aber einmal läutete er für
längere Zeit nicht - wurde er entführt? Mauxe eilte um das Haus - Herbert sass auf seinem
Dreirad und betrachtete gebannt einen Kran.
6.2.4 Volksschule Phorusgasse
Auch Herbert ging in
die Volksschule in der
Phorusgasse.
Ich
hatte
eigentlich
gehofft, dass er die
Frau Sykora als Lehrerin bekommt, da die
Frau
Riedl
sehr
streng
und
recht
unnahbar aussah. Aber er bekam die Frau Riedl und hat sich
recht gut mit ihr verstanden. Irene und Renate, beide aus unserem Haus, umschwärmten Herbert; im Gegensatz zu mir war er
in einer gemischten Klasse. Bei Herbert’s Erstkommunion fuhr
ich mit auf den Ausflug und spieb bei der Heimfahrt den Autobus an; das war mein Blinddarm. Als ich danach im HartmannSpital war, ging Herbert auf die Terrasse zu Renate und beide
winkten mir mit einem Leintuch - oder hab’ ich das nur
geträumt?
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
6-75
Die Söhne
Baustellen und Autos bzw. deren Wracks waren schon immer faszinierend für Herbert; man
denke an die Autospiele daheim mit zahlreichen leeren Schuhschachteln und später den
Matador-Autos, durch die ganze Wohnung düsend mit lautem „Brummbrumm“, dass Papa
wahnsinnig wurde. Oder auch das Draisine-Spielen mit den Matratzen beim Bettenüberziehen
am Waschdienstag - sodass Mauxe wahnsinnig wurde.
Bei Renate war Herbert ja sehr oft auf der Einserstiege im sechsten Stock mit Terrasse, hauptsächlich
auch um fernzusehen, u.a. „Kasperl mit Pezi-Bär“
und „Lieber Onkel Bill“. Links sehen wir ihn im Kreise
aller seiner Mädels.
Und die vielen Indianer- und Cowboy-Spiele, frei
nach dem Vorbild der geliebten Bessy-Hefte!
Weiteres Erlebnis: eines Sonntagmorgens flog doch
ein Vogerl ins Kinderzimmer, wir beide brüllten wie
am Spieß, Mauxe und Papa kamen gelaufen, Mauxe voran; sie sah etwas vorbeihuschen und
machte vor Schreck einen Schritt rückwärts, was Papa wiederum erschreckte... Die Schwalbe
konnte schliesslich überwältigt werden und war wohl mehr geschockt als wir.
Insgesamt ja fast unvorstellbar in heutiger Zeit,
dass wir stundenlang auf dem Gehsteig gespielt
haben, mit Roller und Ball, und ewig auf das laut
scheppernde Gittertor der Pfarre gedroschen
haben. Und im Winter für Herbert der Schneefanatismus mit endlosem Gehsteigschaufeln, sogar
mit LKW und Kran.
Jaja, die gestrenge Frau Riedl - daraus hat sich
ein schriftlicher Kontakt bis heute ergeben, sie ist
jetzt 83 und lebt im Pensionistenheim am Phorusplatz! Mauxe konnte mit ihr ja so lange pädagogische und sonstige Gespräche führen nach dem Unterricht (eher sonstige als pädagogische)
und draussen wartete die Schlange Mütter.
6.2.5 Gymnasium Marchettigasse
Nachdem im englischen Zweig kein Platz mehr frei war, lernte Herbert französisch - obwohl
jetzt hier in der Schweiz eigentlich ich französisch können sollte. Aber lassen wir Herbert doch
selbst erzählen:
Nach den Umstellungsschwierigleiten lief es immer besser: je
höher die Klasse, umso lustiger wurde es, weil auch die
Klasse immer kleiner wurde. Manche Typen bleiben in ewigem Gespräch, Mauxe weiß es sicher noch: z.B.: der Hess in
Deutsch, der sich nach dem Sprechtag über mich bei Mauxe
entschuldigen ließ, weil er ihr keinen Platz angeboten hatte;
und eben der Kacserik, der alte Mathelehrer, dem wir Kinder
das Grüßen beigebracht haben, der Mauxe demonstrativ den
Sessel angeboten hat; mit dem musste ich mich erst zusammenraufen.
Hier glänze ich im Schultheater vom 28. Juni 1978 in der 7B: Biedermann und die Brands.
6-76
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Herbert
Zum Thema Kartastrofe: Liptay in der 3. und 4. Geographie und Geschichte, sagte bei Nichtkönnern immer: „eine Katas-trophe“, und bei Katas riss es mich jedesmal.
Nicht zu vergessen Kothbauer, bedarf keines Kommentars.
Legendär auch mein 3h-Zucker-Referat in Chemie, als sich der
„liebe“ Direktor Swossil(y) dazugesellte zum Zuhören, wobei sie
Prof. Holzer sicher mehr ansch... als ich bei folgendem Dialog:
Swossil: „Und wie ist das mit diesem und jenem Zucker?“ Ich: „Das
habe ich schon letztes Mal erklärt!“ (Holzer verfiel) Swossil: „Dann
erkläre es eben noch einmal, bitte!“
Und das von Richard allzeit gerne zitierte Wort von Zawischa in der
1. in Physik: “Du kannst nichts, Kartas!“
Und die liebe Jasminka in der 4., mit der ich so Mitleid hatte, weil alle
so garstig zu ihr waren - immerhin resultierten daraus 2 Belgienurlaube 1979 und 1981 und das Kennenlernen der Leonidas-Pralinen!
Das Maturajahr mit dem Fa war überhaupt das schönste, speziell die
lockere Maturavorbereitung, etwa mit Kothbauer im Schanigarten bei einem Krügerl. Oder in
der Gruppe alle im Gänsehäufel - der Mai ‘79 war heiß...
Bei der Maturafeier war ich zum ersten Mal die ganze Nacht unterwegs - kam aber nüchtern
heim, im Gegensatz zu Richard, der nächtens glucksend und gluckernd und rülpsend ins Bett
fiel.
Im Winter legten wir gelegentlich Ballbesuche ein, so
wie hier im Jahre 1978. Natürlich waren die Bälle im
Konzerthaus angesagt, wie z.B. HTL-Ball oder BonBon-Ball.
Silvia und Richard gingen auch auf den Ball der
Technik in der Hofburg, nachdem er sein Studium an
der Technik begonnen hatte. Oder natürlich auf den
Philharmonikerball, wo Veronika und Jussi anzutreffen waren.
Richard erinnert sich noch daran, dass die halbe
Klasse mal am Samstag im Smoking im HTL war,
nachdem wir zuvor den HAK-Ball besuchten; nach
dem HTL-Ball war der Samstag gnädigerweise ja frei.
6.2.6 Berufsaussichten
Neben dem Züchten von Mehlwürmern hat Herbert ja schon immer der Schnee und überhaupt
das Wetter im allgemeinen interessiert. Dazu aus “Erde und Kosmos im Mittelalter”:
... Die Astrologie spielte aber nicht nur bei der “wissenschaftlichen” Vorhersage von Erdbeben eine Rolle, sondern in noch weit grösserem Ausmass in der wissenschaftlichen Meteorologie, so dass im Mittelalter mit gutem Recht von Astrometeorologie gesprochen werden
kann, da nicht nur die Naturphänomene erklärt wurden. Die Kunst der Prognostik, also der
Vorhersage des Wetters, basierte ausschliesslich auf astrologischen Grundlagen... Erst im
Spätmittelalter werden vereinfachte astrometeorologische Regeln zusammen mit bäuerlichen Wetterregeln ... vereinigt, die anhand kalendarischer Fixpunkte ... Wetterprognosen
ermöglichen sollten... und die Astrologie verlor bis weit in die Neuzeit nie völlig den Einfluss
auf die Meteorologie.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
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Die Söhne
6.3 Erinnerungen unserer Eltern
6-78
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Kapitel 7 Die Achtziger
7.1 Übersicht bedeutender Ereignisse
Jahr
1980
1980
1980
1980
1980
1980
1980
1980
1980
1980
1981
1981
1981
1981
1981
1982
1982
1982
1982
1983
1983
1983
1984
1985
1986
1986
1986
1986
1986
1986
1986
1986
1987
1989
1989
1989
1989
1989
Bedeutende Ereignisse 1980-1989
Marschall Tito gestorben.
Schwarze Mehrheitsregierung in Simbabwe.
Grosse Hungersnot in Ostafrika.
Gründung des polnischen Gewerkschaftsbundes Solidarnosc.
Beginn des Irakisch-Iranischen Krieges (bis 1988).
Videodisketten introduziert.
Die Bewegung der Grünen gewinnt in Europa an Einfluss.
John Lennon wird in New York ermordet.
Björn Borg gewinnt zum fünften Mal nacheinander in Wimbledon.
Mt St. Helens in Amerika bricht aus.
Ronald Reagan wird Präsident der USA.
Kriegsrecht in Polen.
Präsident Sadat von Ägypten wird ermordet.
Erster Flug eines wiederverwendbaren Space-Shuttles.
Erste Berichte über AIDS.
Falkland-Krieg zwischen Grossbritannien und Argentinien.
PLO wird aus Beirut ausgewiesen.
Israel zieht sich von der Sinai-Halbinsel zurück.
Einführung der CDs (compact discs).
IBM PC (personal computer system) introduziert.
Globale Erwärmung der Erdatmosphäre demonstriert.
USA proklamiert ihr Star Wars Missile-Programm.
Indira Ghandi wird ermordet.
Mikhail Gorbachev kommt in der UdSSR an die Macht.
Halley's Komet abgefangen.
Atomkatastrophe in Tschernobyl.
USA bombardiert Libyen.
Kurt Waldheim wird Präsident von Österreich.
Glasnost und Perestroika - Gorbatschows neues Russland.
Challenger-Raumfähre explodiert.
Erste Berichte über das Ozonloch.
Iran-Contra-Skandal in den USA.
Weltbevölkerung steigt über 5000 Millionen.
Sowjet-Truppen ziehen sich aus Afghanistan zurück.
Tiananmen Square-Demonstration und Massaker in Peking.
Ayatollah Khomeini im Iran gestorben.
Öffnung der Berliner Mauer.
Ende des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
7-79
Die Achtziger
7.1.1 Weltraumfahrt
Name
STS 1
STS 6
Soyuz T 9
STS 9
STS 41 D
STS 51 A
Land
USA
USA
UdSSR
USA
USA
USA
Start-Datum
12. Apr 1981
4. Apr 1983
27. Jun 1983
28. Nov 1983
30. Aug 1984
8. Nov 1984
Vega 1
STS 51 J
Giotto
UdSSR
USA
ESA
15. Dez 1984
3. Okt 1985
1986
STS 26
USA
29. Sep 1988
Magellan
STS 34
USA
USA
5. Mai 1989
18. Okt 1989
Kurze Beschreibung
Erste Lancierung der Columbia RauMfähre
Erste Lancierung der Challenger
Konstruktionsarbeiten im All
Erster Flug des ESA RAumlabors
Erste Lancierung der Discovery
Rückführung der Satelliten
‘Westar 6’ und ‘Palapa B2’
Vorbeiflug an Halley
Erste Lancierung der Atlantis
Erste Aufnahme von Halley's Kern in hoher
Auflöusng
Erste Lancierung nach der
Challenger-Katastrophe
Globale Radarkarte der Venus
Galileo-Lancierung
7.1.2 Bedeutende Erfindungen
Datum
1980
1981
1982
1985
1985
1986
1986
1987
1988
1988
Erfindung
3.5 inch Floppy Disk
Personal Computer
Compact disc
Batterie-Antrieb für Fahrzeuge (C5)
Genetischer Fingerabdruck
Laserinstrumente für Herz- und
Augenoperationen
Handys
Digitale Audiokassette
Video Walkman
Optischer Mikroprozessor
Erfinder/Entdecker
Sony
IBM
Philips und Sony
Clive Sinclair
Alec Jeffreys
Sony
7.1.3 Olympische Spiele
7-80
Jahr
1980
1984
1988
Olympische Winterspiele
Lake Placid, NY, USA
Sarajevo, Jugoslawien
Calgary, Kanada
Jahr
1980
1984
1988
Olympische Sommerspiele
Moskau, UdSSR
Los Angeles, USA
Seoul, Südkorea
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Ausgewählte Ereignisse
7.2 Ausgewählte Ereignisse
7.2.1 Mount St. Helens
THE VOLCANO AWAKENS: March 16 - May 17, 1980
The first sign of activity at Mount St. Helens in the spring of 1980 was a series of
small earthquakes that began on March 16. After hundreds of additional earthquakes, steam explosions on March 27 blasted a crater through the volcano's
summit ice cap. Within a week the crater had grown to about 1,300 feet in diameter and two giant crack systems crossed the entire summit area. By May 17,
more than 10,000 earthquakes had shaken the volcano and the north flank had
grown outward at least 450 feet to form a noticeable bulge. Such dramatic
deformation of the volcano was strong evidence that molten rock (magma) had
risen high into the volcano.
CATACLYSMIC ERUPTION: May 18, 1980
Within 15 to 20 seconds of a magnitude 5.1 earthquake at 8:32 a.m., the volcano's bulge and summit slid away in a huge landslide - the largest on Earth in recorded history. The
landslide depressurized the volcano's magma system, triggering powerful explosions that ripped through
the sliding debris. Rocks, ash, volcanic gas, and steam were blasted upward and outward to the north.
This lateral blast of hot material accelerated to at least 300 miles per hour, then slowed as the rocks and
ash fell to the ground and spread away from the volcano; several people escaping the blast on its western
edge were able to keep ahead of the advancing cloud by driving 65 to 100 miles an hour! The blast cloud
traveled as far as 17 miles northward from the volcano and the landslide traveled about 14 miles west
down the North Fork Toutle River.
The lateral blast produced a column of ash and gas
(eruption column) that rose more than 15 miles into the
atmosphere in only 15 minutes. Less than an hour later,
a second eruption column formed as magma erupted
explosively from the new crater. Then, beginning just
after noon, swift avalanches of hot ash, pumice, and gas
(pyroclastic flows) poured out of the crater at 50 to 80
miles per hour and spread as far as 5 miles to the north.
Based on the eruption rate of these pyroclastic flows,
scientists estimate that the eruption reached its peak
between 3:00 and 5:00 p.m. Over the course of the day,
prevailing winds blew 520 million tons of ash eastward
across the United States and caused complete darkness in Spokane, Washington, 250 miles from the
volcano.
During the first few minutes of this eruption, parts of the blast cloud surged over the newly formed crater
rim and down the west, south, and east sides of the volcano. The hot rocks and gas quickly melted some
of the snow and ice capping the volcano, creating surges of water that eroded and mixed with loose rock
debris to form volcanic mudflows (lahars). Several lahars poured down the volcano into river valleys, ripping trees from their roots and destroying roads and bridges.
The largest and most destructive lahar was formed by water seeping from inside the huge landslide
deposit through most of the day. This sustained flow of water eroded material from both the landslide
deposit and channel of the North Fork Toutle River. The lahar increased in size as it traveled downstream, destroying bridges and homes and eventually flowing into the Cowlitz River. It reached its maximum size at about midnight in the Cowlitz River about 50 miles downstream from the volcano.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
7-81
Die Achtziger
7.2.2 Halley’s Komet
Die durchschnittliche Umlaufzeit Halley's beträgt 76 Jahre, doch man
kann das Datum seiner Rückkehr nicht einfach durch addieren von
Vielfachen von 76 berechnen. Die Gravitation der großen Planeten
ändert die Bahn des Kometen von Umlauf zu Umlauf. Andere Einflüsse (wie etwa die Rückstoßkräfte des entweichenden Gases während Sonnenannäherungen) bewirken ebenso eine Änderung der
Umlaufbahn. Zwischen 239 v.Chr. und 1986 n.Chr hat sich die
Umlaufzeit von 79.3 Jahre (451 und 1066) auf 76.0 Jahre (1986) verringert.
Nur drei Kometen wurden bisher von Raumfahrzeugen besucht.
NASA's ICE flog 1985 durch den Schweif des Kometen GiacobiniZinner; Komet Grigg Skjellerup wurde 1989 von Giotto besucht. Im
Jahre 1986 flogen fünf Raumfahrtzeuge aus Russland, Japan und
der ESA zum Kometen Halley; ESA's Giotto machte Nahaufnahmen
von Halley's Kern. Halley ist insofern einzigartig unter den Kometen,
da er groß und aktiv ist und seine Umlaufbahn sich recht genau
berechnen läßt. Daher war er ein einfaches Ziel für die Sonde Giotto.
7.2.3 STS-51 L - Das Challenger Desaster
Es war ein erhabenes Bild, als sich die amerikanische
Raumfähre Challenger in den strahlend blauen
Winterhimmel über Florida erhob.
Die tödliche Explosion kam so plötzlich, daß im ersten
Moment niemand zu fassen vermochte, was geschah: Die
Challenger verglühte mitsamt ihrer Besatzung.
Bei diesem Flug sollte ein Satellit für astronomische Forschungszwecke
ausgesetzt werden. Man erhoffte sich dank ihm genauere Erkenntnisse
aus dem Schweif des vorbeifliegenden Halley’schen Kometen zu erhalten. Die Astronauten sollten sich auch rege an der Beobachtung des
seltenen Naturschauspiels beteiligen. Und es war noch einiges mehr
geplant. Das ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt war eine Zivilistin an Bord der Challenger, die Lehrerin Christa McAuliffe. Sie sollte
aus dem Weltraum Unterrichtsstunden für Schüler ihrer Klasse geben.
Das ganze sollte dann im Fernsehen übertragen werden. Doch dazu
kam es nicht. Genau 73,124 Sekunden nach Beginn des Starts trat ein
nicht alltäglicher weißer Nebel aus einer der beiden Antriebsraketen
aus. Im Wasserstofftank war ein Leck. Der Wasserstoff entflammte, die
Raketen wurden abgerissen und das komplette Shuttle explodierte.
Dies sollte einer der schwersten Rückschläge in der amerikanischen Raumfahrt werden. Keiner der sieben Astronauten überlebte das Desaster. Ob sie überhaupt etwas von dem Unglück
mitbekommen haben, konnte man nicht klären, da knapp vor der Explosion ein Aufschrei der
Besatzung per Funk zu hören war. Nach Wochen der Ermittlungen und dem Einsammeln von
Trümmern, die größtenteils im Atlantik gelandet waren, kam man zu dem Schluß, daß ein
defekter Dichtungsring in einer der beiden Antriebsraketen für die Explosion verantwortlich
war. Im November ‘96, mehr als 10 Jahre nach dem verheerenden Unglück, wurden noch
Wrackteile der Challenger am Strand von Cocoa Beach in Florida gefunden.
7-82
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Ausgewählte Ereignisse
7.2.4 Die Berliner Mauer - die Wende
Aufgrund der Unzufriedenheit mit den ökonomischen und politischen Verhältnissen (Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, Zurückdrängung des privaten Handwerks, Versorgungsschwierigkeiten) kehrten immer mehr Menschen der DDR den Rücken. Von Januar bis Anfang August 1961 wurden rund
160.000 Flüchtlinge gezählt. Auch die internationale politische Lage war gespannt. Am 27.11.1958 hatten die Sowjets (Chruschtschow) in einem Berlin-Ultimatum gefordert, daß die westalliierten Truppen
aus West-Berlin abziehen sollten und West-Berlin innerhalb von sechs Monaten zu einer "Freien Stadt"
gemacht wird. Am 17.2.1959 folgte die Drohung eines separaten Friedensvertrags mit der DDR. Das
Treffen zwischen US-Präsident Kennedy und UdSSR-Ministerpräsident Chruschtschow am 3./
4.6.1961 in Wien endete ohne erkennbare Ergebnisse.
Allgemein wurden Maßnahmen der DDR erwartet, die Fluchtwelle zu unterbinden. Auf einer internationalen Pressekonferenz am 15. Juni 1961 antwortete Walter Ulbricht einer Journalistin: "Ich verstehe
Ihre Frage so, daß es in Westdeutschland Menschen gibt, die wünschen, daß wir die Bauarbeiter der
DDR dazu mobilisieren, eine Mauer aufzurichten. Mir ist nicht bekannt, daß eine solche Absicht
besteht... Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten."
In den frühen Morgenstunden des 13.8.1961, einem Sonntag, begann die DDR unter der Leitung von
Erich Honecker, Ost-Berlin und die DDR gegenüber West-Berlin mit Stacheldraht und Spanischen Reitern abzuriegeln. Straßen wurden aufgerissen und Barrikaden aus Pflastersteinen errichtet. An zentralen Punkten fuhren Panzer auf. Der durchgehende U- und S-Bahn-Verkehr wurde unterbrochen.
Bewohnern Ost-Berlins und der DDR wurde das Betreten West-Berlins verboten, darunter 60.000
Berufspendern. In den folgenden Tagen ersetzten Bautrupps unter Bewachung die provisorischen
Befestigungen durch eine feste Mauer.
Die Westmächte reagierten verhalten, da die drei Essentials der amerikanischen Berlin-Politik nicht
angetastet wurden: Anwesenheit der westlichen Truppen, freier Zugang nach Berlin und Gewährleistung der Selbstbestimmung der West-Berliner und der freien Wahl ihrer Lebensform.
Ab dem 23.8.1961 durften West-Berliner Bürger Ost-Berlin nicht mehr betreten. Am 20.9.1961 begann
die Zwangsräumung von Häusern unmittelbar an den Grenzen zu West-Berlin. Am 17.8.1962 wurde
der achtzehnjährige Ost-Berliner Peter Fechter bei einem Fluchtversuch über die Mauer von Ost-Berliner Grenzwachen angeschossen, und er verblutete.
Am 21.6.1963 erließ der Minister für nationale Verteidigung der DDR eine "Anordnung über die Einrichtung eines Grenzgebietes an der Staatsgrenze der DDR zu West-Berlin". Danach wurde innerhalb OstBerlins an der Sektorengrenze ein 100 Meter breiter "Schutzstreifen" gezogen, dessen Bewohner sich
registrieren lassen mußten.
Von der DDR-Propaganda wurde die Mauer als "antifaschistischer Schutzwall" bezeichnet.
Am 9. November 1989 wurde die Grenze zwischen West- und Ostdeutschland geöffnet.
An den folgenden Tagen stand die ganze Republik Kopf, ja, es brach für deutsche Verhältnisse
fast so etwas wie Anarchie aus: Plötzlich durften
Geschäfte beliebig lange öffnen, ein DDR-Paß
war Freifahrschein im Nahverkehr, und auch
sonst gab es mehr Ausnahmen als Regeln in
diesen Tagen. Berlin lag natürlich im Brennpunkt
dieser Veränderungen; der Mauerfall, der für alle
Zeit als Symbol für das Ende des kalten Krieges
dienen wird, ließ den “Westen” plötzlich mitten in
der DDR erlebbar werden, und entsprechend
groß war das Chaos. Später trat in Deutschland
Ernüchterung ein. Es war die Rede von der
“Mauer in den Köpfen”. Aber in diesen Tagen
nach dem Mauerfall waren fast alle von einem überschwenglichen, fast ein wenig ungläubigen Glück
erfüllt - ein nationaler und emotionaler Ausnahmezustand.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
7-83
Die Achtziger
7.3 Murli
Hier finden wir ein paar Bilder von unserem Murli, der sich ja auch in der Ziegelofengasse wie
zu Hause fühlte.
April 1981
Juli 1982
Oktober 1985
Februar 1985
Juni 1985
Mai 1981
7-84
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Erst das Lernen ...
7.4 Erst das Lernen ...
Nachdem die Schulen zu Ende gebracht wurden, ging es mit dem Studieren weiter.
Im Herbst 1980 begann Herbert sein
Studium, hatte am 4.2.1983 seine
1.Diplomprüfung, am 29. 4.1986 die
zweite, mit Auszeichnung, und seine
Sponsion am 28.5.1986, während
Papa gerade seine große Reise durch
Europa tätigte - wobei er behauptete,
dass er “nur wegen mir” gefahren sei;
denn als er Zweifel hegte, soll Herbert
gesagt haben: “fahr nur, du schaffst
das schon”, und deshalb hat er’s dann
gemacht - kleine Anekdote am Rande!
Danach begann Herbert, an der ZA zu
arbeiten und pflegte nebenher noch
zaghaftes Studieren.
Richard begann sein Studium ja schon 1978, arbeitete dabei zuerst an der Technischen Universität und danach am allseits bekannten Institut für Publikumsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (man kann ZA auch länger schreiben). Ihr erinnert Euch
sicher noch an die Messungen mit den bis zum Umfallen genossenen Filmen “Kleines Walsertal”, “Die Säufer von Kalksburg” und “Schlüsselkind”, zu denen sämtliche Verwandten und
Bekannten abkommandiert wurden.
Als sich im Jahre 1986 ankündigte,
dass Silvia im Spätherbst ein Junges
zur Welt bringen würde, musste
Richard einen Zahn zulegen. Am
4.Dezember1986
(genau
eine
Woche vor Isabelle’s Geburt) konnte
er dann seine Sponsion feiern. Im
Jahre 1987 verliess die junge Familie das schöne Österreich, da
Richard bei BBC in der Schweiz zu
arbeiten anfing.
Im Dezember 1987 fing Herbert dann beim ORF zu arbeiten an. Wir
erinnern uns alle noch an
seinen ersten TV-Auftritt
im Herbst 1989, der
wurde ja auch auf Video
festgehalten.
Leider
wurde er ja später von viel
hübscher anzusehenden
Girlies verdrängt und ist
nun auf Radio Vorarlberg
auch bei uns zu hören.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
7-85
Die Achtziger
7.5 ... Dann das Vergnügen
1980
Wir haben noch die verschiedenen Ballbesuche im Konzerthaus in Erinnerung.
Richard und Silvia machten eine Österreich-Rundfahrt mit dem Zug, Herbert fuhr mit Ossi Interrail auf
den Spuren Richard’s.
1981
Skiferien auf der Rudolfshütte mit Herbert.
Im Sommer fuhren Silvia und Richard Interrail in den Süden bis Marokko und besuchten anschliessend
Margaret und Roy in Hatfield. Da unser Gepäck eine Woche von Madrid nach London unterwegs war,
mussten wir an der Feier anlässlich der Hochzeit von Prinz Charles mit Diana wie die Zigeuner in geliehenem Gewand teilnehmen.
Bei Herbert war eine Österreich-Rundfahrt angesagt.
1982
Skiferien in Maurach am Aachensee mit Herbert und Christine. Das sollte noch Folgen haben ...
Im Sommer machten Richard und SIlvia ihre zweiten Interrail-Ferien, diesmal in den hohen Norden. Leider war das Wetter in Bodo so schlecht, dass wir gleich wieder umdrehen mussten und uns dann in Arcachon aufwärmten.
Auch dieses Jahr wollte Herbert das meist unsichere Wetter in Österreich nicht versäumen.
1983
Von Hans-Jörg wurde uns ein VW-Käfer geschenkt. Beim Bemalen mit Rostschutzfarbe sah er wie ein
Dalmatiner aus, deshalb wurde er von Silvia “Flecki” getauft. In diesem Sommer bekamen wir das Haus
von Veronika in Waidmannsfeld, in dem wir auch in den folgenden Jahren noch verschiedene Kurzurlaube machten. Mauxe erinnert sich sicher noch an die leckere Zwetschgen-Torte in Gutenstein (gibt es
leider nicht mehr) oder das lustige “Armer Schwarzer Kater” -spielen am Abend.
Herbert machte eine Interrail-Tour mit Christine, die sie über Belgien, Frankreich und Spanien bis Portugal und danach noch in die Schweiz führte.
1984
Mit unserem Flecki fuhren wir an den Gardasee, wo wir in
Monika’s Haus wohnen durften. Zu Allerheiligen machten wir
bei herrlichem Wetter einen Trip nach Venedig, an den wir
uns auch heute noch gerne erinnern.
Herbert schwärmt heute noch von seiner Island-Reise.
1985
Flecki führte uns diese Jahr nach Bayern (2000 Jahre Augsburg), nach Südtirol und wiederum an den Gardasee. Mit
Steyr machten wir einen Betriebsausflug nach Ungarn.
Herbert verunsicherte im Rahmen seiner Interrail-Fahrt dieses Jahr Skandinavien.
Unsere letzten Ferien ohne Kinder verbrachten wir in FrankGullfoss-Wasserfall, Südisland
reich. Flecki hatte ausgedient - das nächste Auto bekamen
wir von Silvia’s Eltern, ein Peugeot 504. Dem mussten wir natürlich seine Heimat zeigen.
Diesmal fuhren Herbert und Christine mit Ulli in den Süden; in Portugal wurde dann ihr Zelt ausgeräumt...
1986
1987
Silvia verbrachte den Sommer mit der kleinen Isi gemeinsam mit ihren Eltern in Garda, wo ich sie
besuchte.
Am 20. November heirateten Herbert und Christine, danach fuhren sie für eine Woche in die Flachau.
1988
Da Gabi und Niki in Griechenland heirateten, machten wir dort unsere Ferien. Nach ein paar Tagen
Mikrokampus verbrachten wir zwei Wochen auf Paros, um anschliessend noch Athen zu besichtigen. Die
eineinhalbjährige Isabelle lief tapfer über die Akropolis. Im Hotel sammelte sie beim Abendessen von
allen Tischen das Besteck ein.
1989
Im Mai zogen Herbert und Christine aus dem dritten Bezirk nach Alterlaa. Auf Empfehlung von Arbeitskollegen verbrachten wir unseren Sommerurlaub in Mürren, da wir ein typisch schweizerisches Dorf kennenlernen wollten. Als ich über die Tangente zu Herbert fuhr, habe ich ihr Haus schon gesehen, aber dann
brauchte ich noch eine volle Stunde, bis ich hinfand!
Herbert und Christine besuchten uns in Braunwald und waren danach in Podersdorf und Maria Zell.
7-86
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Kapitel 8 Die Enkerln
8.1 Stammbaum
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
8-87
Die Enkerln
8.2 Isabelle
8.2.1 Abendländisches Horoskop
8.2.2 Die ersten Jahre
Es war ein Wintertag
im Jahre 1986, der
11. Dezember.
Mit
dem
Rotkreuzauto
fuhren wir mit Blaulicht
in die Semmelweissklinik, und 2 Stunden
später war Isabelle da.
Damit seid Ihr Grosseltern geworden! Im
Frühling 1987 fand
dann die Taufe statt. Bis zum Mai 1987 machten wir einige Spaziergänge und Ausfluge in und um Wien, im Juni besuchte Silvia mich dann in Baden, wobei wir im Brisgi wohnten. Den
ersten Sommer verbrachten die beiden am Gardasee, danach
übersiedelten wir offiziell in die Schweiz.
8-88
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Isabelle
8.2.3 Spielgruppe und Kindergarten
Die erste Zeit ging Silvia oft an der Limmat spazieren. In der Rückentrage wurde Isabelle durch den Wald getragen. Im Hochhaus Linde traf
sie sich ein paar Mal mit anderen Kindern, damit sie nicht völlig unvorbereitet in den Kindergarten kommt. Es war schon ein langer Weg - die
ganze Zürcherstrasse entlang - den die kleine Isabelle zurücklegen
musste, um zur Frau Sieggenthaler zu gelangen. Dort musste sie erstmals folgen lernen und ihre Spielsachen wieder wegräumen, wenn sie
nicht mehr damit spielen wollte.
8.2.4 Primar- und Sekundarschule
Im August 1993 durfte Isabelle
erstmals in die Schule gehen. Dort traf sie wiederum
auf viele neue Gesichter. Frau Wüthrich und Frau
Graf teilten sich den Unterricht. Später bekam sie
dann Herrn Schmid und anschliessend Frau Zimmermann, mit der die Klasse eine Woche auf der
Schafmatt verbrachte und wo jeden Abend ein paar
Eltern vorbeikamen und die Kinder verpflegten.
Nach dem Ende der Primarschule kam die
Sekundarschule mit neuen Lehrern. Nun musste
auch Französisch gelernt werden; ein Grund nach
Wien zur Mauxe zu fahren um zu üben! Basteln, Werken und technisches Zeichnen machen
Isabelle schon immer mehr Spass als Hauswirtschaft oder gar trockene Theorie zu lernen.
Und schon ist die Zeit gekommen, wo sich Isabelle Gedanken über ihre berufliche Ausbildung
machen muss - eine Schnupperlehre im Kantonsspital Baden ist für den Sommer 2002 bereits
vorgesehen.
8.2.5 Freizeit
Natürlich kam
auch
der
Spass in dieser Zeit nicht
zu kurz. Mit
eineinhalb
Jahren fuhren
wir nach Griechenland, im
Winter gab es
die Skikurse in Söll und auch die Segelferien 1995 in Kroatien sind noch in guter Erinnerung, und danach die Woche
mit Gabi, Niki und deren Kindern auf der Bettmeralp. Ein
eindrückliches Ereignis war im Jahre 1997 die Badenfahrt,
wo die Kinder an den beiden Umzügen ihre Ballettkünste
öffentlich zur Schau stellen durften.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
8-89
Die Enkerln
8.3 Julia
8.3.1 Abendländisches Horoskop
8.3.2 Geburt und Vorschulzeit
Am 14. Januar 1990, Mauxe war schon seit Silvester bei uns, kam
Julia im Kantonsspital Baden zur Welt. Ein ganzes Kilo mehr als ihre
Schwester brachte sie auf die Waage. Isabelle konnte es kaum
erwarten, sie in die Arme zu schliessen. Zwei Wochen später wurde
Mirjam geboren, noch viele gemeinsame Jahre sollten folgen, bis sie
nach Dättwil zog.
Mauxe kümmerte sich um
Isabelle und mich, so
konnte Silvia sich ganz
dem Baby widmen. Einmal
in der Woche ging Julia in
die Spielgruppe zu Vera
neben der Hochbrücke.
Gemeinsam mit Mirjam
überstand auch sie die Kindergartenjahre bei Frau
Sieggenthaler. Rechts kam Mauxe 1995 zu Besuch.
8-90
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Julia
8.3.3 Schulzeit
An ihrem ersten Schultag wurde Julia ausgerechnet von Isabelle’s
Klasse
willkommen
geheissen. Mit sichtlichem Stolz zeigt sie ihre
neue
Schultasche.
Etwas
Lesen
und
Schreiben konnte sie
natürlich bereits, da sie
bei Isabelle aufmerksam
zusah und zuhörte. Aber bei Frau Siebenhaar war ihr trotzdem nicht langweilig.
8.3.4 Spiel und Spass
Sobald sich die Gelegenheit dazu bietet,
klettern unsere Kinder
irgendwo hinauf. Oder
sie laufen ausgelassen
einem Ball oder auch
dem Drachen nach. Im
Wasser
sind
sie
ebenso gerne wie auf
ihren Skiern anzutreffen. Viel Spass hatten
wir beim Bananenfahren in Vira oder auf dem Boot - sowohl in
Kroatien als auch bei Thomas am Zürisee.
8.3.5 Die Balletteuse
Seit Jahren schon können wir Julia immer wieder bei kleineren oder
grösseren Ballettaufführungen bewundern. In
der
Starlight-Ballettschule lernt sie bei Frau
Schneider, ihren Körper
anmutig über die Bühne
zu bewegen.
Auf der rechten Seite
sehen wir sie bei ihrer Aufführung des Stückes “Das schönste
Weihnachtsmärchen” im Jahre 2000. Ihre letze Aufführung “der
freche Fratz” im Kurtheater Baden am 1. Juni 2002 darf hier
natürlich auch nicht fehlen.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
8-91
Die Enkerln
8.4 Valerie
8.4.1 Abendländisches Horoskop
8.4.2 Die Taufe
Da Herbert mir ja in allem
immer schon nacheiferte,
wurde am 24. Oktober 1992
Valerie geboren. In Alterlaa
trafen wir uns dann zur
Jause im kleinen Kreis der
Familie.
8-92
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Valerie
8.4.3 Die Vorschulzeit
Hier sehen wir das kleine
Skihaserl 1996 in der
Ramsau. Im Herbst des
gleiche Jahres wart Ihr
auf Besuch in Mönichkirchen; erinnert Ihr Euch noch? Ob Valerie sich ebenso für
das Wetter interessiert wie ihr Vater?
8.4.4 In der Schule
In Vösendorf kam Valerie im
Herbst 1999 in die Schule. Da
sie sich offensichtlich sehr für
Naturwissenschaften interessiert, nahm sie an der dritten
Sommerakademie für begabte und hochbegabte Schülerinnen und
Schüler in Niederösterreich teil. Vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2002
konnte sie dort interessante Experimente durchführen und gleichgesinnte Kolleginnen und Kollegen kennenlernen.
Nachdem alle ihre Schutzbrillen aufgesetzt hatten, untersuchten wir
zuerst einmal Zucker. Wir fanden so heraus, dass sich Zucker beim
Erhitzen zersetzt in Kohlenstoff und Wasserdampf - nicht umsonst
heißen Zucker ja auch Kohlen(stoff)hydrate.
Wer gemeint hatte, dass Zucker beim Zersetzen übel riecht,
musste gleich beim nächsten Experiment feststellen, dass eine Steigerung des Gestanks durchaus
möglich ist. Beim Erhitzen von Eiweißpulver stinkt
es nämlich noch VIEL mehr! Aber echte Chemiker
stört so etwas natürlich überhaupt nicht - sie halten sich einfach die Nase zu!
Als Ergebnis unserer Forschungen fanden wir
heraus, dass auch Eiweiß Kohlenstoff und Wasser enthält. Zusätzlich konnten wir aber mit einem
pH-Papier noch Stickstoff und mit einem Bleiacetatpapier noch Schwefel nachweisen.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
8-93
Die Enkerln
8.5 Christoph
8.5.1 Abendländisches Horoskop
8.5.2 Geburt und Taufe
Nachdem
die
Mädchen schon
Kontakt zu ihrem
zukünftigen Bruder
aufgenommen hatten, kam
im Juni 1997
Mauxe wieder zu
uns und Silvia ging in’s Kantonsspital Baden, wo
am 21. Juni unser Sommerbaby geboren wurde.
Zur Taufe reisten wir alle aus der Schweiz nach
Mönichkirchen zum lustigen Pfarrer, Herrn Orgelmeister. In unserem Quartier bei Frau Steiner
wurden wir alle mit einer leckeren Tauftorte bewirtet.
8-94
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Christoph
8.5.3 Ferien
Als Christoph zwei Jahre alt war, machten wir einen ÖsterreichUrlaub. Wir fuhren unter anderem nach Kärnten, Tirol, Salzburg
und in die Steiermark. Dort besichtigten wir den Erzberg. Zuerst
ging es in einen Stollen, danach fuhren wir mit dem grossen
“Hauli” durch das Tagbau-Gebiet. Diese vielen EIndrücke waren
für den kleinen Buben interessant, aber ziemlich anstrengend!
Im Sommer machten wir
noch einen Ausflug in das
Tessin un mit unseren
damaligen Nachbarn waren
wir am Zürisee Bootfahren.
Die Kinder hatten viel
Spass,
zusammen
mit
Michael und Bettina vom
Boot zu springen oder mit der Luftmatratze zur nächsten
Insel zu paddeln.
Im Herbst fuhren wir dann in den Tierpark Goldau, wo
die Rehe ganz frei herumliefen und auch von Christoph gefüttert werden konnten.
Im Sommer 2001 in der
Toskana waren wir mit
Gabi, Niki und deren Kindern Lukas, Anna und
Simon. Der Swimmingpool neben dem Haus war
für jeden von uns, natürlich auch für Christoph ein beliebter Aufenthaltsort. Da er ja nicht im geringsten wasserscheu ist, konnte
er den ganzen Tag hineinspringen, sogar vom Sprungbrett!
8.5.4 In der Spielgruppe
Seit etwa einem Jahr geht Christoph zweimal in der Woche in die Spielgruppe zu
Nicole. Dort lernte er ein paar Kinder kennen, mit denen er zusammen im Herbst
2002 in den Kindergarten kommen wird. Im
Juni 2002 feierte er seinen 5.Geburtstag.
Zuerst, am Samstag, daheim mit uns, am
Montag danach nahm er von Silvia gebackene Buchstaben-Kekse in die Spielgruppe mit und
am Dienstag lud er seine Kameradin Carol und seine Kameraden Konstantin und Flurin sowie
die kleinen Mädchen Johanna
und Caroline auf eine Geburtstags-Party nach Hause ein. Da
die meisten Kinder in der Nähe
wohnen, werden sie im Herbst
sicherlich gemeinsam zum Kindergarten laufen können.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
8-95
Die Enkerln
8.6 Gemeinsame Treffen der Enkerln
Hier sehen wir ein paar Bilder, die im Laufe der Jahre gemacht wurden. Von Zeit zu Zeit ergibt
sich die Gelegenheit, Isabelle, Julia, Valerie und seit nunmehr fünf Jahren auch Christoph
gemeinsam festzuhalten. “Auf Zelluloid bannen” ist ja im Zeitalter der digitalen Photographie
bereits zu einem archaischen Ausdruck mutiert.
August 1994
nach Gmunden
Garda, 1996
Okt. 1997, Baden
Jaun, 1997
8-96
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Kapitel 9 Die Neunziger
9.1 Übersicht bedeutender Ereignisse
Jahr
1990
1990
1990
1990
1990
1991
1991
1991
1991
1991
1991
1991
1991
1992
1993
1993
1993
1994
1994
1994
1995
1995
1995
1996
1997
1997
1997
1997
1998
1998
1998
1999
1999
1999
1999
1999
1999
Bedeutende Ereignisse 1990-1999
Wiedervereinigung Deutschlands.
Margaret Thatcher erklärt in Großbritannien ihren Rücktritt.
Lech Walesa wird Staatspräsident von Polen.
Litauen erklärt die Unabhängigkeit.
Irak fällt in Kuwait ein.
Unabhängigkeit von Armenien.
Golf-Krieg (Operation Desert Storm).
Bürgerkrieg in Jugoslawien beginnt.
Nelson Mandela wird Präsident des Afrikanischen Nationalkongresses.
Unabhängigkeit von Kroatien, Mazedonien und Slowenien.
Unabhängigkeit der ehemaligen Sowjetrepubliken.
Gründung des Gemeinwesens der Unabhängigen Staaten.
Boris Yeltsin wird Präsident von Russland.
Unabhängigkeit von Bosnien und Herzogovina.
Teilung der Tschechoslowakei in Tschechien und Slowakei.
Bill Clinton wird Präsident der Vereinigten Staaten.
Israel unterzeichnet Friedensabkommen mit der PLO.
Nelson Mandela wird Präsident von Südafrika.
Eröffnung des Tunnels unter dem Ärmelkanal.
Russische Truppen fallen in Tschetschenien ein.
Jacques Chirac wird Präsident von Frankreich.
Der israelische Premierminister Yitzhak Rabin wird ermordet.
Friedensabkommen in Bosnien.
IRA nimmt die Kampagne in Nordirland wieder auf.
‘Dolly’ das erste geklonte Schaf.
Hongkong fällt wieder an China zurück.
Diana, Princess of Wales, verunglückt tödlich.
Mutter Teresa stirbt in Kalkutta.
Der 77-jährige John Glenn wird der älteste Astronaut im Weltraum.
Karfreitag-Abkommen in Nordirland.
Anklageverfahren gegen Bill Clinton, den Präsidenten der USA.
US-Präsident Bill Clinton freigesprochen.
übergang zur Selbstverwaltung des Schottischen Parlaments und des
Abgeordnetenhauses von Wales.
Grossangelegte Luftangriffe der NATO aufgrund des Kriegs im Kosovo.
König Hussein von Jordanien gestorben.
Breitling Orbiter 3 ist der erste Ballon, der die Erde umrundet.
Nelson Mandela, Präsident von Südafrika, geht in den Ruhestand.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
9-97
Die Neunziger
9.1.1 Weltraumfahrt
Name
Muses A
STS 31
STS 41
STS 37
STS 47
STS 49
Land
Japan
USA/ESA
USA/ESA
USA
USA
USA/ESA
Start-Datum
24. Jan 1990
24. Apr 1990
6. Okt 1990
5. Apr 1991
7. Mai 1992
31. Juli 1992
STS 59
STS 69
Pathfinder
USA
USA/Russia
USA
2. Dez 1993
29. Juni 1995
4. Dez 1996
Cassini
USA
15. Okt 1997
DSI
USA
24. Okt 1998
Kurze Beschreibung
Zwei Satelliten in Mondumlaufbahn
Hubble Weltraum-Teleskop
Ulysses; Flug über Sonnenpole
‘Compton Gamma’-Observatorium
Erste Lancierung der Endeavour
Lancierung der Eureca (Europäische
rückführbare Trägerrakete)
Hubble-teleskop im All repariert
Atlantis dockt an Mir-raumstation an
Microrover - erste Erkundung der
Mars-Oberfläche im Juli 1997
Cassini Orbiter zum Saturn, mit
Huygens-Sonde zum Titan.
Deep Space 1, erste Sonde mit
Technologietest im All.
9.1.2 Bedeutende Erfindungen
Datum
1992
1992
1993
1996
Erfindung
Keramischer Mikrochip mit Supraleitfähigkeit
Compact Disc - interaktives Abspielgerät
Pentium 64-bit Prozessor
Erstes Auto mit Brennstoffzellen-Antrieb
Erfinder/Entdecker
Sanyo Electric
Philips
Intel
Daimler-Benz
9.1.3 Olympische Spiele
9-98
Jahr
1992
1996
1998
Olympische Winterspiele
Albertville, Frankreich
Lillehammer, Norwegen
Nagano, Japan
Jahr
1992
1996
Olympische Sommerspiele
Barcelona, Spanien
Atlanta, USA
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Ausgewählte Ereignisse
9.2 Ausgewählte Ereignisse
9.2.1 Der Tunnel durch den Ärmelkanal
Vorgeschichte zum Eurotunnel
Bereits um 1750 befasste sich der französische Geologe Desmarets mit der Idee, eine feste Landverbindung zwischen Grossbritannien und dem Kontinent zu schaffen. Da der Geologe aber
keine konkreten Pläne für das Projekt lieferte, verpuffte seine
Idee ohne Wirkung. Aber weitere Vorhaben sollten folgen:
• Den ersten konkreten Plan eines Kanaltunnels entwickelte der
französische Ingenieur Mathieu-Favier im Jahre 1798. Sein
Plan sah vor, jeweils einen Tunnel von Calais und Dover aus in
Richtung der Varne-Sandbank, die etwa in der Mitte des
Ärmelkanals liegt, zu graben. Dort wollte er eine künstliche
Insel aufschütten lassen. Diese sollte nach seinen Vorstellungen einen Leuchtturm und einen
Zugangsschacht zum Tunnel erhalten und die Funktion einer Wechselstation für Pferde übernehmen,
da für den Tunnelverkehr ein Postkutschenbetrieb geplant war. Die Reise von Calais nach Dover sollte
fünf Stunden dauern, im Tunnel angebrachte Öllampen waren für die Lichtversorgung eingeplant. Diesen Plan stellte er 1802 dem damaligen ersten Konsul Frankreichs, Napoléon Bonaparte, vor. Dieser
zeigte an den Plänen Mathieu-Faviers grosses Interesse und selbst der amtierende britische Außenminister war von dieser Idee angetan. Da jedoch die durch den Frieden von Amiens 1802 vorübergehend beigelegten Feindseligkeiten zwischen England und Frankreich wieder aufflammten und
Grossbritannien um so mehr eine französische Invasion befürchtete, wurde das Projekt “Kanaltunnel”
wieder verworfen.
• Zu Recht wird Thomé de Gamond, französischer Bergbauingenieur, als Father of the Tunnel bezeichnet. Zwischen 1834 und 1867entwickelte er insgesamt acht Vorschläge zum Bau einer trockenen Verbindung zwischen beiden Ländern. Nachdem die ersten seiner Ideen bei den zuständigen Behörden
keinerlei Beachtung fanden, wandte sich der Ingenieur in den folgenden Jahren dem Entwurf eines
Tunnelprojekts zu. 1856 gipfelten seine Untersuchungen vorläufig im Entwurf eines zweigleisigen
Eisenbahntunnels mit einer Gesamtlänge von 34 km. Aufgrund diplomatischer Spannungen zwischen
Grossbritannien und Frankreich, konnten Realisierungsansätze erst im Jahre 1878 in Zusammenarbeit
mit William Low verbucht werden.
• Um 1866 befasste sich einer der bekanntesten Ingenieure seiner Zeit, der Engländer John Hawkshaw,
mit dem Tunnelprojekt. Er setzte sich für den Bau eines einröhrigen Tunnels mit zweigleisigem Betrieb
ein, während einer seiner Mitarbeiter, William Low, die Konstruktion zweier Röhren mit jeweils eingleisigem Betrieb favorisierte. Low argumentierte, dass die Baukosten umso höher seien je größer der
Durchmesser der Tunnelröhre geplant war. Außerdem befürchtete er, dass durch den nötigen großen
Durchmesser für eine Tunnelröhre die Gefahr größer sei, auf wasserführende Schichten und Spalten
zu stoßen. Als zentrales Problem stellte sich für Low die Frage nach der Be- und Entlüftung der unterirdischen Konstruktion. Sein Vorschlag war, in regelmäßigen Abständen Querverbindungen zwischen
den geplanten zwei Röhren zu schaffen, um somit eine bessere Luftzirkulation zu erreichen - eine
Idee, die letztendlich beim Bau des heutigen Eurotunnels aufgegriffen wurde.
• 1867 nahm William Low die Zusammenarbeit mit Aimé Thomé de Gamond und einem weiteren britischen Ingenieur namens Brunless auf. Low präsentierte seinen Projektentwurf einer Kommission französischer Ingenieure und einem Ausschuss des britischen Parlaments. Die 1871 aus diesem
Ausschuss gebildete britisch-französische Tunnelkommission setzte einen Vertragsentwurf auf, der
1875 von beiden Regierungen gebilligt wurde und folgenden Inhalt hatte: Zum einen legte man einen
gemeinsamen Grenzpunkt, der sich in Kanalmitte befand, fest. Desweiteren musste in den folgenden
fünf Jahren mit dem Tunnelbau begonnen werden. Die Bauzeit wurde auf 20 Jahre festgesetzt.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
9-99
Die Neunziger
Die 1874 mit einem Startkapital von 80.000 britischen Pfund gegründete Kanalgesellschaft erhielt im
August 1875 offiziell den Auftrag der französischen Regierung, in Sangatte (7,5 km westlich von Calais)
erste Bauarbeiten zur Vorbereitung der Tunnelbohrung vorzunehmen. Nach Erhalt der Konzession
Anfang 1878 begann man am 1. Juni desselben Jahres, einen 86 m tiefen und 2,50 m breiten Schacht
auszuheben, von dem aus dann der Tunnel vorgetrieben werden sollte. Diese Vorbereitungsarbeiten
wurden im Dezember 1880 beendet. Auf britischer Seite erwies sich die Organisation und Durchführung
etwas schwieriger, da die beiden Hauptakteure - Hawkshaw und Low - noch immer keinen Konsens in
Bezug auf den Tunneldurchmesser gefunden hatten. Da Hawkshaw an seiner Idee festhielt, einen Tunnel mit 21 Fuß Durchmesser vorzutreiben, brach Low aufgrund seiner bereits erwähnten Bedenken die
Zusammenarbeit ab. Er wandte sich an Edward Watkin, den Vorsitzenden der South Eastern Railway,
welcher von der britischen Regierung im März 1875 die Erlaubnis erhielt, 20.000 Pfund für Untersuchungen und vorbereitende Maßnahmen auszugeben. Man begann in der Nähe von Dover bei Abbotscliff
einen senkrechten 22,6 m tiefen Schacht zu graben. Dieser wurde 1881 fertiggestellt. So schön - so gut.
1987 - der Eurotunnel kommt
Erst über 100 Jahre später ging es dann weiter: Im August 1986 schlossen sich die Channel Tunnel Group und die France Manche als Bau- und Betreiberfirma Eurotunnel zusammen. Der Kapitalbedarf für den Bau wurde mit 6 Milliarden Pfund veranschlagt. Davon
sollten 1 Milliarde Pfund über Aktien einfließen und 5 Milliarden von einem internationalen
Bankenkonsortium bereitgestellt werden. Auftragnehmer für den Eurotunnel wurde das
Konsortium Trans Manche Link (TML), das sich aus fünf britischen und fünf französischen
Baufirmen zusammensetzt. Die TML verpflichtete sich, die Verantwortung für die Konstruktion und die
technische Entwicklung des Projekts während der Bauzeit zu übernehmen. Nach Beendigung der Bauarbeiten sollte dann die Übergabe an den Betreiber Eurotunnel erfolgen, geplant für Dezember 1993.
• Am 1. Dezember 1987 begannen schliesslich die Bauarbeiten, 1990 gelingt der Durchbruch im Servicetunnel, 1993 durchfahren die ersten Schienenfahrzeuge den Tunnel von Frankreich nach England;
dann am 6. Mai 1994 endlich die Einweihung des Kanaltunnels
• Finanzierung des Projekts: Die Finanzierung des Tunnelprojekts
lag ausschließlich in den Händen der Holding- Gesellschaft
EUROTUNNEL, zusammengesetzt aus der britischen Channel
Tunnel Group und dem französischen Betreiber France Manche
SA. Laut Konzession war die Gesamtfinanzierung gänzlich durch
den privaten Sektor zu übernehmen; weder die französische
noch die britische Regierung beteiligten sich an der finanziellen
Unterstützung. Die geschätzten Gesamtkosten von umgerechnet
9,1 Milliarden DM (Stand 1985) sollten durch die Ausgabe von
Aktien und durch die Aufnahme von Bankkrediten abgedeckt
werden. Insgesamt sind heute mehr als 200 internationale Banken an der Finanzierung beteiligt. Trotz der großen Zahl an privaten Financiers erwies sich der finanzielle Aspekt des Eurotunnels
von Anfang an als problematisch. Da nur 20% des notwendigen Kapitals über Aktienemissionen
beschafft werden konnte, musste die Betreibergesellschaft mehrere Jahre lang mit den Gläubigerbanken verhandeln bis die ersten größeren Kredite zur Verfügung standen. Ein zweites Problem stellten
die überdurchschnittlich hohen Kursschwankungen der Eurotunnel-Aktie dar. Das größte Problem aus
finanzieller Sicht ergab sich durch die ständig steigenden Kosten des Projekts. Der Grund für die massive Teuerungsrate lag nach Auskunft der Eurotunnelgesellschaft zum einen an den unvorhergesehenen geologischen Verhältnissen (plötzlich auftauchende wasserführende Schichten; brüchige
Kalkabschnitte) und zum anderen an den ständig erweiterten Sicherheitsauflagen seitens der Regierungen.
• Heute steht fest, dass im Zeitraum zwischen 1987 (Baubeginn) und 1994 (Eröffnung des Tunnels) eine
Kostensteigerung von über 100% stattgefunden hat. Neben den genannten Gründen haben insbesondere die Kosten für Züge und Lokomotiven einen enormen Sprung von ursprünglich 245 auf 693 Millio-
9-100
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Ausgewählte Ereignisse
nen Pfund vollzogen. Die vom Eurotunnelkonsortium prognostizierten Umsätze für die Jahre nach der
Jahrtausendwende geben Anlass zur berechtigten Hoffnung, dass man nach der anfänglichen Periode
des Verlustes wieder vom "Licht am Ende des Tunnels" sprechen kann.
Eurotunnel 1892
Genau 102 Jahre vor der Vollendung des Eurotunnels - schien wie heute belegt werden kann wiederum der langgehegte Traum vom Kanaltunnel zwischen England und Frankreich Wirklichkeit zu werden: Die technikbegeisterten
Zeitgenossen von damals glaubten - Jules Verne
ließ grüßen - fest an die Machbarkeit des noch
Unmöglichen. Eine gigantische eiserne Röhre –
unter Wasser auf Stelzen ruhend - sollte die beiden Kanalseiten verbinden. Schon wurden in London
Pläne zur Finanzierung dieses Jahrhundertwerkes geschmiedet: Auf Anregung des Unternehmers Sir E.
J. Reed gründete man in London die “The Channel Tubular Railway Preliminary Company”, eine mit
einem Kapital von 40.000 Pfund Sterling ausgestattete Gesellschaft, deren Kapitalbedarf insbesondere
durch die Emission von 250.000 Genussscheinen (Parts de Fondateurs) aufgebracht werden sollte.Den
Beziehern wurden jährlich 20 Prozent des künftigen Nettogewinnes in Aussicht gestellt. Ironie der
Geschichte: auch diese Pläne landeten in der Schublade, schon bald verlor sich jede Spur der Gesellschaft, aber die wenigen Genussscheine, die tatsächlich auf den Markt kamen, steigen seither beständig
im Wert - als kostbare Antiquitäten, als prächtige Reliquien einer Zeit, deren Visionen sich erst in unseren
Tagen verwirklichen. Ein Vergleich der Tunnel- Anteilscheine von 1892 und heute zeigt übrigens, wie
sehr man vor fast hundert Jahren bemüht war, die abstrakten Eigentums- und Gläubigerrechte sowie das
unternehmerische Selbstverständnis mit den Stilmitteln der Allegorie zu verdeutlichen. Die Anteilscheine
der heutigen Eurotunnel S. A. muten im Vergleich damit wie simple Musterverträge an
9.2.2 Das Klonschaf “Dolly”
Genforscher haben eine Technik entwickelt, ein erwachsenes Säugetier beliebig of zu vervielfältigen. Solche Klon-Erfolge werden bei Schafen und Fröschen sowie bei Mäusen und in der
Rinderzucht erzielt.
Es gibt drei Verfahren des Klonens:
1) Keime (aus dem frühen Entwicklungsstadium
nach der Befruchtung) werden (in maximal in vier
Teile) geteilt und Leihmuttertieren eingepflanzt. (=
Mehrlingsbildung)
2) Die Zellkerne (maximal 7) werden aus einem
Keim gewonnen und in die gleiche Anzahl von
(zuvor kernlos gemachten) Eizellen eingepflanzt
(= Kerntransfer). Diese Eizellen werden Leihmüttertieren eingepflanzt.
3) Aus Körperzellen werden Zellkerne gewonnen.
Diese werden in entkernte Eizellen eingepflanzt.
Anschließend werden diese Eizellen in Leihmüttertiere übertragen.
Nach der letzten Methode ist das Klonschaf
Dolly "gezeugt" worden und gewachsen.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
9-101
Die Neunziger
9.2.3 Breitling Orbiter 3
The Breitling Orbiter 3 was the first balloon which flew non-stop round the world.
In a tribute to the world-record trip of the
balloonists Bernard Piccard and Brian
Jones.
Crew: Bertrand Piccard & Brian Jones.
Capsule: 8ft-diameter cylindrical capsule, 18ft long. One compartment with two
pilot's stations at one end, single bunk.
Storage space amidships and toilet and
safety equipment at the other end.
Balloon: Rozier balloon built by Cameron Balloons, envelope volume 529,000 cubic feet.
Burners powered by kerosene, not propane gas.
Launch site: Château d'Oex, Switzerland.
Balloon registration: HB-QBV.
After 19 days and 21 hours the balloon landed
safely in the Egyptian desert after a 45.755 kilometres flight. The balloon was designed by the English
expert Don Cameron. The balloon was 55 metres
high and weighed nearly nine tons. The capsule
was made of carbon fibre and kevlar. The pilots
lived during their trip in a capsule that measured 5,4
long and 2,9 metres high. It took several months to
make the balloon envelope, which holds 18.500 m3
of helium, and a year to make the capsule.
9-102
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Diana, the Princess of Walls
9.3 Diana, the Princess of Walls
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Was hat Lady Di mit Champagner gemeinsam? ese s
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Beide kommen in Kisten aus Frankreich.
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Was haben Lady Di und Boris Becker gemeinsam?
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Den Aufschlag von 160.
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Was ist der Unterschied zwischen Diana und Honecker?
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Honecker hat die Mauer überlebt.
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Was hat ein Mercedes mit dem Hunger in der Welt gemeinsam?
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Diana konnte beides nicht stoppen.
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Was ist der Unterschied zwischen Lady Di und Mutter Theresa?
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4 Tage.
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Warum wollte Diana sterben?
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Sie wollte als erste die 98'er Versace Collection zu sehen bekommen.
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ily.
Warum fuhr Diana's Mercedes so schnell?
Weil sie vom Rücksitz aus pausenlos nur 'Schneller, schneller, nicht langsamer werden' keuchte...
Was bekommt Fergie zu Weihnachten von der Queen geschenkt?
Eine Luxus-Reise nach Paris mit einem Dinner im Ritz...
Warum sang Elton John auf Dianas Beerdigung?
Die 'Crash Test Dummies' hatten schon Termine.
Was ist der Unterschied zwischen einem Mercedes und Prinzessin Diana?
Der Mercedes erreicht locker die 40.
Was war das letzte, was Diana durch den Kopf ging?
Die Windschutzscheibe
Was würde Diana tun, wenn sie heute noch am Leben wäre?
Am Sargdeckel kratzen.
Welche Titel sind außer 'Candle in the Wind' auf Elton Johns CD zu finden?
Living in a Box
Lady in Red
Last Time in Paris
Leader of the Pack
Crash! Boom! Bang!
Dead Man's Curve
Michael Jackson - Blood On The Dashboard
Was waren Dianas letzte Worte an den Fahrer?
Achte gefälligst auf die Straße. Oder hast du noch nie eine nackte Frau gesehen?
Was waren Dianas wirklich letzte Worte an den Fahrer?
Kannst du beweisen, das die Airbags funktionieren?
Was haben Diana und A. Senna (Formel 1) gemeinsam?
Die Vorliebe für Betonwände!
Welches Wort hätte Dianas Leben retten können?
TAXI.
Was ist der Unterschied zwischen Diana und einem Haufen Kleingeld?
Es ist einfacher, einen Haufen Kleingeld zusammenzukratzen.
Was sagte die Queen, als sie von Dianas Unfall hörte?
War Fergie wenigstens dabei?
Warum sind Karossen von Mercedes so teuer?
Weil sie Prinzessinen als Crash-test-dummies benutzen
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
9-103
Die Neunziger
Was haben Lady Di und ein Handy gemeinsam?
Beide kacken im Tunnel ab.
Wieso kam Superman Diana nicht zu Hilfe?
Er war im Rollstuhl nicht schnell genug..
Hat der britische Geheimdienst Diana getötet?
Nein, der französische Untergrund
Was ist der Unterschied zwischen Di und Senna?
Etwa 100 km/h...
Steht Dodi vor Petrus und beschwehrt sich:
"Shit, I wanted to fuck Di in the car, and not to die in the fucking car!"
What do Lady Di and Pink Floyd have in common?
Their latest greatest hit was the Wall.
What was Di's last drink?
A Harvey Wallbanger and six chasers
What has Diana and a tampon got in common?
They both go in dark holes and come out red...
What was the last thing Diana said to the paparazzi?
No more pictures, I'm a bloody Princess!!!
What was the last thing Di said before she died?
These photographers are going to drive me up a wall.
What do you give to a princess who has everything?
A safetybelt and an airbag.
What's the similarity between Princess Di and a landmine?
They're both easy to lay but difficult to clear up.
What do Di and Rabbits have in common?
They both get fucked in tunnels!
What was the last thing Dodi said to Di?
“You look smashing!”
Did you hear they are going to make a movie about her?
It's going to be called “DI hard” or “Live and Let Di”
What did Charles ask Elton to play at the funeral?
His hit song “I'm still standing”!
What does Princess Di rest her head on at night?
A Pillar.
What were the last two things Dodi did?
Di(e)!
What does Di and Freddie Mercury have in common?
Both had to die to get away from Queen.
What's the difference between Princess Diana and Elton John?
Princess Diana never became a queen of England.
Why did Elton John sing at the funeral?
Because he's the only queen who cares.
What was her favourite band in the 80s?
Twisted Sister .
Did you hear princess Di was on the radio... and the dash and the wind shield...
Did Dodi do Di before Di and Dodi died?
What's the newest hit of Pink Floyd?
Another Brit in the wall.
9-104
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Fünfundsechzig und Siebzig
9.4 Fünfundsechzig und Siebzig
Erinnert Ihr Euch noch an den Sommerurlaub 1994 in Gmunden am Traunsee?
Sowohl Herbert, Christine und Valerie als auch Richard, Silvia, Isabelle und Julia konnten es
einrichten, im Sommer in Gmunden zu erscheinen, als Ihr gerade dort auf Urlaub gewesen
seid. Wir gingen spazieren, und plötzlich liefen zwei kleine Kinder auf Euch zu: “Die sehen ja
aus wie Isabelle und Julia!”. Kein Wunder, sie waren es!
Das war eine Überraschung, nicht wahr?
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
9-105
Die Neunziger
9.5 Das Jahrzehnt im Überblick
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1995
1995
1995
1995
1996
1997
1998
1999
9-106
Am 14. Januar bekam Isabelle eine Schwester, Julia.
Herbert und Christine tourten durch Schottland.
Herbert und Christine waren in Frankreich - da sahen wir auf den Bildern, wie schnell die
grosse Düne von Arcachon wandert.
Am 24. Oktober wurde Valerie wurde geboren.
Richard und Silvia fuhren mit den Kindern und dem Zelt
durch Frankreich - an einem Tag schien genug Sonne
und wir konnten sogar in’s Meer gehen. Aber die Kinder
überstanden die vielen Besichtigungen und das feuchte
Zelt erstaunlich gut.
Alle trafen sich in Gmunden.
RSIJ zügelten in die Dachwohnung.
Mauxe erinnert sich sicher noch an die Jause mit all den
neuen Nachbarn.
Herbert wechselte vom Fernsehen zum Rundfunk.
RSIJ machten Segelferien in Kroatien.
Herbert und Christine übersiedelten von Alterlaa nach Mönichkirchen
Im Anschluss daran erfolgte Christines
Krankheit, die zu nachhaltigen Änderungen im Leben von Herbert, Christine und
Valerie führte.
Mauxe verbrachte ja einige Wochen in
Mönichkirchen.
Wir besuchten Margaret & Roy in Poole.
Die schlingernden Bewegungen der Fähre
könnten zum nächsten Eintrag geführt
haben:
Wir besuchten Veronika in Luxemburg.
Am 21. Juni wurde Christoph geboren.
Danach machten wir Ferien im kleinen Bergdorf Jaun, das wir im Winter bei unserem Kurzurlaub ohne Kinder (die Mädchen waren skifahren) kennenlernten.
Skiferien in Söll. Diesmal bekamen wir sogar Besuch.
Im Sommer Camping in der Toskana mit Christoph im Sand.
Herbert und Christine übersiedelten im Juli nach Vösendorf.
Den Milleniumswechsel verbrachten wir wiederum in Jaun.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Kapitel 10 Im Wandel der Zeiten
10.1 Playboy Centerfolds
1956
Miss June
Gloria
Walker
1957
Miss January
June
Blair
1959
Miss April
Nancy
Crawford
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
10-107
Im Wandel der Zeiten
1960
Miss May
Ginger
Young
1964
Miss September
Astrid
Schulz
1972
Miss February
P.J.
Lansing
1980
Miss March
Henriette
Allais
10-108
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Playboy Centerfolds
1985
Miss October
Cynthia
Brimhall
1992
Miss March
Tylyn
John
1998
Miss February
Julia
Schultz
2002
Miss June
Michele
Rogers
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
10-109
Im Wandel der Zeiten
10.2 Der VW Käfer
10.2.1 Die 30iger und 40 iger Jahre
Im Jahre 1931 wird von Ferdinand Porsche zum erstenmal ein Volkswagen skizziert. Die Firma Zündapp
ist bereit drei Prototypen herzustellen, zwei Limousinen und ein Cabrio, welche schon sehr dem Käfer
gleichen. Erst Ende 1932 sind die Prototypen fast perfekt. Eine Kooperation zwischen Porsche und NSU
ist im Jahre 1933 geplant - sie kommt aber nicht zustande, im selben Jahr trifft Porsche auf Adolf Hitler dieser wünscht sich einen Wagen zur Motorisierung des deutschen Volkes. Die Herausforderung für
F.Porsche beginnt im Jahre 1934 - es ist schwierig einen “Volkswagen” für veranschlagte 1000 Reichsmark zu fertigen. Im Jahre 1935 wird die Öffentlichkeit über die Volkswagen-Pläne Adolf Hitlers informiert. In den USA informiert sich F. Porsche 1936 über die Produktionsmöglichkeiten der Amerikaner Ende 1936 haben drei Prototypen bereits eine Strecke von jeweils 50.000 KM hinter sich gebracht.
Vorhandene Mängel werden beseitigt und im Jahre 1937 entschließt sich Adolf Hitler, eine neue Fabrik zur Herstellung des
Volkswagens zu bauen. Eine Serie von 30 Prototypen wird
beschlossen - mit diesen sollen in den nächsten Monaten 2,5 Millionen Testkilometer gefahren werden. 1938 legt Hitler den
Grundstein zum Volkswagenwerk. Der Wagen wird von Hitler
“KdF-Wagen” genannt. Die Öffentlichkeit bekommt den KdFWagen erstmals 1939 zu sehen: Er stößt auf eine große positive
Resonanz. Es werden 270 000 Bestellung für einen Volkswagen
aufgenommen.
Im September 1939 beginnt der zweite Weltkrieg. 1940 werden im
Werk überwiegend Militärfahrzeuge hergestellt. 1943 wird das Werk
von Alliierten angegriffen, dennoch entstehen 738 Fahrzeuge. Im
Jahre 1944 wird das Werk durch Jagdbomber schwer beschädigt 253 Fahrzeuge werden gefertigt. Im Mai 1945 ist der Krieg vorbei das Werk jedoch ist eine Ruine... Da die Pressen und Werkzeuge
für den KdF-Fahrzeuge noch vorhanden sind, geht die Produktion
provisorisch weiter. Im Jahr 1946 bessert sich die Situation und im
Oktober 1946 läuft der 10.000. Volkswagen vom Band. 1947 stehen die ersten Käfer in den Ausstellungsräumen deutscher Autohändler. U. a. werden die Radkappen geändert - sie erhalten ein großes
geprägtes VW-Zeichen. 1948 werden bereits 1500 Käfer an Privatpersonen verkauft. Eine Änderung findet statt - die Aufnahme für den Wagenheber wird viereckig. 1949 wird der 50.000. VW-Käfer gefertigt.
Es finden viele Änderungen am Käfer statt, u.a. wird das Modell deLuxe eingeführt - es ist mit verchromten Stoßstangen, Radkappen und Türgriffen ausgestattet.
10.2.2 Die 50iger Jahre
Im Jahre 1950 wird beim VW-Käfer die Fünfblatt-Drehstabfeder eingeführt. Das Exportmodell erhält hydraulische Bremsen. Ein Faltschiebedach ist gegen Aufpreis
zu bekommen. Das Heizsystem des VW-Käfer wird im
Jahre 1951 verbessert. Beim Exportmodell gibt es nun
Türkontaktschalter für die Innenbeleuchtung. Über dem
vorderen Haubengriff wird das Wolfsburger Wappenzeichen angebracht. Alle Cabrios erhalten serienmäßig
einen Deckel für das Handschuhfach. Ein leicht erkennbarer Unterschied zum Vorjahresmodell ist jedoch der
polierte Zierrahmen rund um die Frontscheibe.
10-110
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Der VW Käfer
Mit dem Modelljahr 1952 wird das Getriebe des Käfer, mit Ausnahme
des 1.Gangs, synchronisiert. Anstatt 16Zoll gibt es nun nur noch
15Zoll Felgen. Die Instrumententafel wird geändert und der Schalter
für den Winker wandert unter das Lenkrad. Zum ersten Mal erscheint
das Dreiecksfenster in den vorderen Türen und ein Knebelgriff an der
Motorhaube.
Eine sofort erkennbare Änderung folgt im Jahre 1953 – das ovale Rückfenster ohne senkrechten Steg ersetzt das “Brezelfenster”. Ferner wird
eine bessere Schallisolierung zum hinteren Gepäckabteil installiert. Der
Tacho ist nun direkt vor dem Fahrer zu finden und die neuen Rücklichter besitzen von nun an ein integriertes Bremslicht.
Eine Leistungssteigerung von 25 auf 30 PS erhält der VW-Käfer im
Jahre 1954. Außerdem wird das Schlüsselsystem für Türen und Zündschloß vereinheitlicht. Ein Auspuff mit 2 Endrohren findet man erstmals
bei den Käfern ab Baujahr 1955. Es folgen 1956 weiter nach oben verlegte Rückleuchten.
Eine umfassende Änderung findet im Jahre 1957 statt – das Ovalfenster wird durch ein vergrößertes
Rückfenster abgelöst, und auch die Windschutzscheibe wird größer. Weitere Änderungen wie neue
Pedalerie, verbreitete Radspur und größere Radbremszylinder folgen. Die Jahre 1958/1959 bringen ein
neues Sicherheitslenkrad und beim Exportmodell einen Drehstab-Stabilisator. Das Cabriolet erhält waagerechte Luftschlitze über der Heckklappe.
10.2.3 Die 60iger Jahre
Käfer-Modelle
ab Baujahr 1960 bekommen nun Blinker statt
Winker. Die Zweikammer-Heckleuchte findet man ab dem
Jahre 1961. Es werden außerdem Halterungen für Sicherheitsgurte montiert. Vom April 1962 an erhält das Standardmodell
eine hydraulische Bremse. Eine deutlich verbesserte Heizung
ist ab 1963 im Käfer vorzufinden.
Das Exportmodell ist jetzt mit einem Stahlschiebedach zu
bekommen. Im Jahre 1964 wird der Standard durch den VW
1200 A abgelöst. Alle Modelle bekommen größere Scheiben.
Das Exportmodell heißt ab 1965 VW 1300 und hat nun 40 PS
bei 1285 ccm sowie neue Lochfelgen. Ab August 1966 ist der
Typ 1500 zu haben, welcher einem 1493 ccm- und 44 PS-Motor ausgerüstet ist. Das Cabriolet ist nur
noch als 1500er zu bekommen.
Die senkrechte Scheinwerferform (vormals “liegend”)
erscheint im Jahre 1967. Leicht erkennbar sind auch die
neuen massiven Stoßstangen. Die Elektrik wird von 6 Volt auf
12 Volt umgestellt. Die Signalhorn-Rosetten in den vorderen
Kotflügeln fallen weg. Ab 1968 ist der 1300er auch mit Automatik und vorderen Scheiben- bremsen zu haben. Alle Käfer
bekommen eine von innen zu entriegelnde Tankklappe. Im
Jahre 1969 bekommt der 1500er die waagerechten Lüftungsschlitze wie beim Cabriolet. Der Typ 181 wird vorgestellt.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
10-111
Im Wandel der Zeiten
10.2.4 Die 70iger Jahre
Der VW-Käfer 1302 wird erstmals im Jahre 1970 vorgestellt. Er hat einen 2 cm längeren Radstand und
einen veränderten Vorderbau. Man bekommt ihn mit einem 34, 40 oder 44 PS-Motor. Erstmals wird eine
Federbein-Vorderradaufhängung geliefert. Im Jahre 1971 bekommen die Modelle 1200 und 1300 ein
etwas größeres Heckfenster. Neu ist das Vierspeichen-Lenkrad.
1972 – der 1302 wird zum 1303, leicht kennbar an der gewölbten
Windschutzscheibe und neuen Schlußleuchten “Elefantenfuß”.
Das Armaturenbrett jetzt mit einem versenktem Tacho. Es gibt
weiterhin den 1300 / S und den 1200er “Sparkäfer”. Den 1303
gibt es ab 1973 auch als Sparmodell (1303 A) mit einem 34 PSMotor. Im Jahre 1974 werden die vorderen Blinkleuchten von den
Kotflügeln in die Stoßstangen gesetzt. Die Modelle 1200 und
1303 bleiben, der 1303 A entfällt.
Das Modell 1200 erscheint 1975 als neuer Sparkäfer mit nach
wie vor 34 PS. Limitierte Modellreihen mit diversen Sonderausstattungen gibt es im Jahre 1976. Im Jahre
1977 werden die Modelle 1200 und 1200 L, gebaut in Emden, angeboten. Beim 1303 Cabriolet wird eine
heizbare Heckscheibe zum Standard. 1978 läuft der letzte VW-Käfer deutscher Fertigung in Emden vom
Band. Es folgt die Zeit des Mexiko-Käfers. 1979 - das 1303 Cabriolet erfreut sich einer großen Nachfrage
– 19569 Cabriolets werden hergestellt. Das 1303 Cabriolet wird noch bis Anfang 1980 in Osnabrück weitergebaut.
10.2.5 Die 80iger Jahre
Im Jahre 1980 werden 13052 VW 1200 aus Mexiko nach Europa importiert.
Am 15. Mai 1981 wird der 20 Millionste Käfer in Mexiko fertiggestellt. Der
deutsche Markt feiert mit dem Sondermodell “Silver Bug”. 1982 kommt
das Sondermodell “Jeans Bug” in den Farben alpinweiß und marsrot.
Der Mexiko-Käfer kostet 9.995,00 DM. Im selben Jahr folgt das Sondermodell “Special Bug”. 1983 kommen drei weitere Sondermodelle auf den
Markt: “Aubergine-Käfer”, “Eisblau-Metallic-Käfer” und “Alpinweiß”. Im
Jahre 1984 übersteigt der Preis die 10.000,00 DM Grenze. Sondermodelle “Sunny-Bug”, “Samtroter Käfer”. Der “Jubiläumskäfer” erscheint
1985 zum 50igsten Geburtstag des VW-Käfers. Er ist Zinngrau-Metallic
lackiert und hat eine grüne Wärmeschutzverglasung. Am 12. August
1986 kommen die letzten 3000 Mexiko-Käfer in Emden an – somit endet der offizielle Import in die BRD.
Doch er läuft und läuft .................................................
10-112
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Die deutschen Top Hits
10.3 Die deutschen Top Hits
Top10
Woche
n
29
30
23
24
Lied
Butterfly
A Song Of Joy
Rivers Of Babylon
Time To Say Goodbye
Platz
1
2
3
4
Punkte
424
392
378
345
Start
Jahr
1971
1970
1978
1996
5
6
341
336
1991
1975
26
23
Wind Of Change
Paloma blanca
7
328
1959
26
8
9
10
328
327
324
1990
1992
1979
23
25
27
Unter fremden Sternen
Verdammt ich lieb’ dich
It’s My Life
Sun Of Jamaica
11
12
322
314
1965
1959
28
21
Il silenzio
Marina
13
14
15
16
17
308
304
304
304
304
1994
1960
1976
1998
1960
24
28
22
21
20
Conquest Of Paradise
Banjo Boy
Daddy Cool
My Heart Will Go On
Ein Schiff wird kommen
18
296
1961
24
19
296
1960
24
20
21
22
23
294
292
288
287
1974
1992
1991
1991
23
23
19
22
24
25
280
277
1961
1973
20
17
26
276
1962
20
27
28
29
30
276
274
273
272
1961
1978
1982
1978
16
18
19
26
Tanze mit mir in den
Morgen
Wir wollen niemals
auseinandergehn
Rock Your Baby
Rhythm Is A Dancer
Das Boot
Everything I Do I Do It
For You
Ramona
I’d Love You To Want
Me
Ich schau den weißen
Wolken nach
Wheels
YMCA
Words
Das Lied der
Schlümpfe
Interpret
Danyel Gerard
Miguel Rios
Boney M.
Sarah Brightman &
Andrea Bocelli
Scorpions
George Baker
Selection
Freddy
(Freddy Quinn)
Matthias Reim
Dr. Alban
Goombay Dance
Band
Nini Rosso
Rocco Granata
(Will Brandes)
Vangelis
Jan & Kjeld
Boney M.
Celine Dion
Lale Andersen
(Caterina Valente)
Gerhard Wendland
Heidi Brühl
George McCrae
Snap
U96
Bryan Adams
Blue Diamonds
Lobo
Nana Mouskouri
Billy Vaughn
Village People
FR David
Vader Abraham
und die Schlümpfe
Sind hier einige Lieder aufgeführt, an die Ihr Euch noch erinnert?
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
10-113
Im Wandel der Zeiten
10.4 Telephon und Handy
Die Kommunikation ist ein Grundbedürfnis des Menschen.
Die Art und Weise wie die Information übermittelt wird, hat
sich fortlaufend geändert und im Verlaufe des 19. Jahrhunderts wurden erstmals elektromagnetische Signale zur
Übertragung verwendet.
Das Telefon folgte 1876 dem Telegrafen und ermöglichte
erstmals die Übermittlung des gesprochenen Wortes.
Radio (1920) und Fernsehen (1936) sind Erfindungen des
Handskizze von Philipp Reis, 1861
20. Jahrhunderts. Der heute weltweit grösste Automat, das
Telefonnetz mit seinen ca. 960 Millionen Teilnehmern, ist
ein nicht mehr wegzudenkendes Hilfsmittel. Aber nicht nur die Telekommunikation hat sich dank der
rasanten Entwicklung der Technologien (Transistor, Mikro-Prozessor) so rasch entwickelt, auch im Bürobereich sind grosse Veränderungen im Gange. Die heutige elektronische Telekommunikation erlaubt die
praktisch verzögerungsfreie Verschiebung von Information zwischen zwei Punkten, ohne dass ein materieller Träger verwendet wird (Electronic-Mail).
Bereits im Jahre 1918 unternahm die Deutsche Reichsbahn im Raum Berlin Versuche
mit Funktelefongesprächen aus fahrenden Zügen. Im Jahre 1926 wurde dann auf der
Strecke Berlin-Hamburg den Fahrgästen der ersten Klasse ein Funktelefondienst
angeboten. Die Antennen im Zug bestanden aus auf den Wagendächern längs
gespannten Drähten, als ortsfeste Sende- und Empfangsantennen dienten die entlang
der Eisenbahnstrecken verlaufenden Telegrafenleitungen.
In den 30er- und 40er Jahren wurden dann verschiedene Versuche im Mittelwellenund Kurzwellenbereich durchgeführt.
Das weltweit erste Mobilfunknetz gab es in den USA im Jahre 1946.
Nach der Entwicklung der UKW-Technik in Deutschland nach dem Krieg wurden dann Anfang der 50erJahre in verschiedenen Regionen Deutschlands lokale Netze
A-Netz:
Das erste richtige Mobilfunknetz in Deutschland war das
1958 von der Bundespost eingeführte A-Netz. Es war ein
analoges Netz, das rein handvermittelt arbeitete. Die
Gesprächsverbindung wird vom “Fräulein vom Amt” handvermittelt und muss abgebrochen werden, sobald man den
Funkbereich einer Landfunkstelle verlässt. Im benachbarten
Funkbereich kann das Gespräch dann wieder aufgenommen werden. Auslandsgespräche waren nicht möglich.
Durch die Kosten des Mobilfunks blieb das Telefonieren
unterwegs ein Privileg der Wohlbetuchten und derer, die es
beruflich nutzten, wie z.B. Politiker, Unternehmer und Angehörige bestimmter Berufsgruppen. Trotzdem war das ANetz seinerzeit das größte flächendeckende Mobilfunknetz der Welt. Die Hardware war noch sehr klobig,
sie basierte auf Röhrentechnik - es wurde noch der halbe Kofferraum benötigt. Der monatliche Grundpreis betrug anfangs 66.- DM später 270.- DM. Hinzu kamen zusätzliche Gebühren für die Funkverkehrsbereiche. Die höchste Teilnehmerzahl lag knapp über 10.000. 1977 wurde der Betrieb endgültig
eingestellt.
B-Netz:
1972 ging das technisch wesentlich fortschrittlichere B-Netz in Betrieb. Hiermit war erstmals Selbstwählverkehr in beiden Richtungen möglich. Der Nachteil war allerdings, dass der Anrufer wissen musste, in
welchem Vorwahlbereich sich der Mobilteilnehmer aufhielt (z.B. 0611-05-Rufnummer für einen Teilnehmer der sich im Bereich Frankfurt aufhielt).
10-114
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Telephon und Handy
Zunächst gab es 16.000 Teilnehmer, nach Erweiterung der Funkkanäle waren dann bis zu 27.000 Teilnehmer im B-Netz. Es war sogar im begrenzten Rahmen Roaming möglich, in den Nachbarländern
Österreich, Niederlande, Luxemburg. Der monatliche Grundpreis betrug anfangs 270.- später 120.Der Preis eines Autotelefons betrug ca. 12.000.- DM. Ende 1994 ging das B-Netz außer Betrieb.
C-Netz:
Das C-Netz startete 1985. Hiermit war man erstmals im ganzen Bundesgebiet unter einer Rufnummer
erreichbar, ohne Region-Vorwahl. Gleichzeitig wurden in anderen Ländern ähnliche Systeme eingeführt,
die aber meist nicht kompatibel waren.
Der Hauptunterschied zum bisherigen B-Netz war, dass es sich um ein zellulares System handelt. Durch
die Vielzahl von Basisstationen waren geringere Sendeleistungen erforderlich, dies bedeutete geringeren
Stromverbrauch, weniger erforderliche Akkukapazität und somit kleinere Geräte.
Außer den festeingebauten Autotelefonen gab es auch bald tragbare Geräte (das erste kam 1987 von
Siemens), etwa in der Größe eines Kofferradios und schließlich sogar Handys.
Endlich konnten auch Datenverbindungen über DATEX und Faxverbindungen hergestellt werden, allerdings nur mit einer geringen Datenübertragungsrate von 2400 bit/s.
Die maximale Teilnehmerzahl Mitte 1993 betrug 803.000.
Der Monatsgrundpreis betrug anfangs 120.- später 19.- DM
Das C-Netz wurde zum Jahresende 2000 abgeschaltet.
GSM:
Bereits 1982 trafen sich Vertreter von Telekommunikationsunternehmen aus 26
europäischen Ländern. Daraus resultierte die Gründung der Groupe Spécial Mobile
(GSM) mit dem Ziel, Spezifikationen für ein europaweites Mobilkommunikationsnetz
festzulegen. Als Technik wurde ein digitales Netz vorgesehen, dies bietet die Möglichkeit zu besserer Sprachqualität und weiteren Features. Der vorgesehene Frequenzbereich lag bei 900 Mhz.
1991 wurde anlässlich der in Genf stattfindenden ITU-Messe Telecom ein GSMPilotnetz erfolgreich vorgestellt. 1992 schließlich wurde GSM offiziell eingeführt und
1993 gab es bereits 36 GSM-Netze in 22 Ländern. 1999 gab es 239 GSM-Netze in
108 Ländern weltweit.
D-Netz:
Mit dem D-Netz gab es zum ersten Mal Konkurrenz, da mehrere Anbieter in Betrieb
gingen. Nach einer etwa 1-jährigen Versuchsphase startete der Betrieb Mitte 1992.
Telefonie International
Mit dem GSM-Standard gab es endlich einen Standard für mobile Telefonie, der weltweit eingeführt
wurde. Insgesamt kann man in über 110 Ländern damit telefonieren. Dadurch ist das mobile Telefonieren
fast rund um den Globus möglich.
ISDN - das digitale Netz
Anfangs der 90er -Jahre wurde das digitale Netz ISDN nach und nach in Europa eingeführt. In der
Schweiz waren wir, die Firma SEAL, eine der ersten, die für die digitale Datenübertragung Geräte entwikkelten und herstellten, auch heute noch ein Schwerpunkt unserer Tätigkeit. Natürlich haben wir auch
daheim einen ISDN-Anschluss.
Und die Zukunft?
Im Sommer des letzten Jahres fand die Versteigerung von UMTS-Lizenzen statt. Ab dem Jahre 2002
werden die ersten Kunden mit UMTS noch schneller Daten empfangen können. Bis zu einer einigermaßen flächendeckenden Versorgung dauert es aber sicher noch bis 2005. Ob UMTS ein solcher Erfolg
wird wie GSM, kann niemand voraus sagen. Da man aber noch Anfang der 80er-Jahre von einem Mobilfunkbedarf von max. 100.000 Nutzern ausging und die D-Netze auch zunächst für max. 4 Mio Nutzer vorgesehen waren und inzwischen 10mal soviele Leute mobil telefonieren, ist davon auszugehen, dass
spätestens nach den ersten Preissenkungen UMTS auch boomen wird. Auf jeden Fall werden Internet
und Telefonie weiter zusammen wachsen, der Anteil der mobilen Datenübertragungen wird sicher deutlich ansteigen.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
10-115
Im Wandel der Zeiten
10.5 Der vielgeschmähte Song Contest
Der Eurovision Song Contest findet alljährlich in einem europäischen Mitgliedsstaat der EBU (European Broadcasting Union) statt (grundsätzlich im
Land des Vorjahressiegers), und wird von den nationalen TV-Sendern
Europas organisiert, um den besten aktuellen Song zu finden.
So lautet jedenfalls das Ziel der Veranstaltung, auch wenn der internationale Erfolg keinem der Siegertitel in letzter Zeit gelingen mochte. Nur
wenige Künstler schafften sich durch ihre Teilnahme am Song Contest die Ausgangsbasis für
eine zukünftige Karriere.
Im Jahre 1956 wurde der erste Grand Prix in der Schweiz (Lugano) veranstaltet, da einige TVStationen Europas die Idee hatten, ein europaweites Programm auszustrahlen, welches den
jeweiligen Sendern dadurch weniger Geld kostete, trotzdem aber eine Vielzahl an Fernsehzusehern gewährleisten sollte. 7 Nationen nahmen an diesem 1. Eurovision Song Contest teil,
jedes Teilnehmerland war jedoch mit 2 Startern verteten, was einer Zahl von 14 Songs entsprach. Siegerin wurde damals die Schweizerin Lys Assia.
Datum
24. 5. ‘56
3. 3. ‘57
12. 3. ‘58
11. 3. ‘59
29. 3. ’60
18. 3. ‘61
18. 3. ‘62
23. 3. ‘63
10-116
Ort
Lugano
Frankfurt
Hilversum
Cannes
London
Cannes
Luxembourg
London
Sieger
Schweiz
Niederlande
Frankreich
Niederlande
Frankreich
Luxemburg
Frankreich
Dänemark
Titel
Refrain
Net Als Toen
Dors Mon Amour
Een Beetje
Tom Pillibi
Nous Les Amoureux
Un Premier Amour
Dansevise
Interpret
Lys Assia
Carry Brokken
André Claveau
Teddy Scholten
Jacqueline Boyer
Jean-Claude Pascal
Isabelle Aubret
21. 3. ‘64 Kopenhagen
20. 3. ‘65 Neapel
Italien
Luxemburg
Non Ho L’eta
Gigliola Conquetti
France Gall
5. 3. ‘66
8. 4. ‘67
6. 4. ‘68
29. 3. ‘69
Luxembourg
Wien
London
Madrid
21. 3. ‘70
3. 4. ‘71
25. 3. ‘72
7. 4. ‘73
6. 4. ‘74
22. 3. ’75
3. 4. ‘76
7. 5. ‘77
22. 4. ‘78
Amsterdam
Dublin
Edinburgh
Luxembourg
Brighton
Stockholm
Den Haag
London
Paris
Österreich
united Kingdom
Spanien
Spanien
united Kingdom
Niederlande
Frankreich
Irland
Monaco
Luxemburg
Luxemburg
Schweden
Niederlande
united Kingdom
Frankreich
Israel
Merci Cherie
Puppet On A String
La La La ...
Vivo Cantando
Boom Bang-A-Bang
De Troubadour
Un Jour Un Enfant
All Kinds Of Everything
Un Banc, Un Abre, Une Rue
Apres Toi
Tu Te Reconnaitras
Waterloo
Ding Dinge Dong
Save Your Kisses For Me
L’Oiseau Et L’Enfant
A-Ba-Ni-Bi
31. 3. ‘79 Jerusalem
Israel
Hallelujah
19. 4. ‘80
4. 4. ‘81
24. 4. ‘82
23. 4. ‘83
5. 5. ‘84
4. 5. ‘85
3. 5. ‘86
9. 5. ‘87
30. 4. ‘88
6. 5. ‘89
Irland
united Kingdom
Deutschland
Luxemburg
Schweden
Norwegen
Belgien
Irland
Schweiz
Jugoslawien
What’s Another Year
Making Your Mind Up
Ein bißchen Frieden
Si La Vie Est Cadeau
Diggi-Loo-Diggi-Ley
La Det Swinge
J’aime La Vie
Hold Me Now
Ne Partez Pas Sans Moi
Rock Me
Den Haag
Dublin
Harrogate
München
Luxembourg
Göteborg
Bergen
Brüssel
Dublin
Lausanne
Poupee De Cire,
Poupee De Son
Grethe & Jorgen
Ingmann
Udo Jürgens
Sandy Shaw
Massiel
Salome
Lulu
Lennie Kuhr
Frida Boccara
Dana
Severine
Vicky Leandros
Anne Marie David
ABBA
Teach-In Group
Brotherhood Of Man
Marie Myriam
Izhar Cohen &
The Alphabeta
Gali Atari &
Milk And Honey
Johnny Logan
Bucks Fizz
Nicole
Corinne Hermes
Herrey’s
Bobbysocks
Sandra Kim
Johnny Logan
Celine Dion
Riva
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Der vielgeschmähte Song Contest
Datum
5. 5. ‘90
4. 5. ‘91
9. 5. ‘92
15. 5. ‘93
30. 4. ‘94
Ort
Zagreb
Rom
Malmö
Millstreet
Dublin
Sieger
Italien
Schweden
Irland
Irland
Irland
Titel
Insieme: 1992
Fangad Av En Stormvind
Why Me
In Your Eyes
Rock’n Roll Kids
Interpret
Toto Cutugno
Carola
Linda Martin
Niamh Kavanagh
13. 5. ‘95
18. 5. ‘96
3. 5. ‘97
9. 5. ‘98
29. 5. ‘99
13. 5. ‘00
12. 5. ‘01
Dublin
Oslo
Dublin
Birmingham
Jerusalem
Stockholm
Kopenhagen
Norwegen
Irland
united Kingdom
Israel
Schweden
Dänemark
Estland
Nocturne
The Voice
Love Shine A Light
Diva
Take Me To Your Heaven
Fly On The Wings Of Love
Everybody
Secret Garden
Eimear Quinn
Katrina & The Waves
Dana International
Charlotte Nilsson
Olsen Brothers
Lettland
I wanna
Marie N
25. 5. ‘02 Tallinn
Paul Harrington &
Charlie McGettigan
Tanel Padar &
Dave Penton
Die nationale Auswahl jenes Songs, welcher anschließend die Farben des Landes vertreten
soll, bleibt den jeweiligen Kommissionen überlassen. Viele Länder entscheiden sich für eine
Vorausscheidung via Televoting. Dadurch soll auch das Interesse der Öffentlichkeit am Song
Contest angeregt werden.
Während die Deutsche Ulla Wiesner mit ihrem Song "Wo bist du?"
1965 nicht einen Punkt erhielt, wusste France Gall, gerade 17-jährig,
am Ende des Contest ganz genau, wo sie war - nämlich mit stolzen 32
Punkten auf Platz 1. Später wollte sie allerdings nichts mehr mit dem
Grand Prix zu tun haben. Mit einem "Merci Jurys ..." bedankte sich der
Östereicher Udo Jürgens 1966 bei der Siegerpräsentation seines
Titels "Merci Chérie". 1969 fand der kurioseste Contest der Geschichte
statt. Gleich vier Lieder siegten, d.h. ein Viertel aller teilnehmenden Länder gewann mit je
18Punkten.
1974 war das Siegerjahr für ABBA. Der Sieg war jedoch keineswegs
so überwältigend, wie die Legende erzählt. ABBA ging mit Waterloo
zwar von Beginn an in Führung, erhielt aber z.B. von den Briten keinen einzigen Punkt. Am Ende reichten 24 Punkte um die Konkurrenz
zu schlagen. ABBA wurde zu einer der erfolgreichsten Bands aller Zeiten, deren Hits noch heute gefragt sind.
Als erster Interpret in der Song ContestGeschichte gelang es Jonny Logan 1987 ein zweites Mal den ersten
Platz zu bele- gen. Der Song der Gruppe Seyyal Taner & Grup Locomotif erhielt von der Jury 0 Punkte - selbst im Heimatland Türkei kam
es zu keiner Singleveröffentlichung.
Eine einschneidende Änderung wurde 1999 in Jerusalem wiedereingeführt: die freie Sprachregelung. Es wurde jedem Land freigestellt, in welcher Sprache es
sein Lied präsentierte. Viele Nationen griffen auf diese Möglichkeit zurück und singen seitdem
ausschließlich auf Englisch, da dies die geläufigste und meistverstandenste Sprache im europäischen Sprachraum ist.
Auch wenn der Song Contest von vielen Seiten scharf kritisiert wird, gibt es doch alljährlich
viele Millionen Zuseher und Interessierte weltweit, die den Wettbewerb auf dem Bildschirm
verfolgen, und in den Minuten der Wertungen die Daumen für ihren Favoriten drücken.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
10-117
Im Wandel der Zeiten
10.6 Miss World
Year
1951
1952
1953
1954
1955
1956
1957
1958
1959
1960
1961
1962
1963
1964
1965
1966
1967
1968
1969
1970
1971
1972
1973
1974
1975
1976
1977
1978
1979
1980
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
10-118
Miss World
Kerstin (Kiki) Haakonson
May Louise Flodin
Denise Perrier
Antigone Constanda
Carmen Susana Duijm Zubillaga
Petra Susanna Schürmann
Marita Lindahl
Penelope Anne Coelen
Corinne Rottschafer
Norma Gladys Cappagli
Rosemarie Frankland
Catharina Johanna Lodders
Carole Joan Crawford
Ann Sidney
Lesley Langley
Reita Faria
Madeline Hartog Bel Houghton
Penelope Plummer
Eva Rueber Staier
Jennifer Josephine Hosten
Lúcia Tavares Petterle
Belinda Roma Green
Marjorie Marji Wallace
Helen Elizabeth Morgan (resigned)
Anneline Kriel
Wilnelia Merced Cruz
Cynthia Cindy Jane Breakspeare
Mary Ann Catrin Stavin
Silvana Rosa Suárez Clarence
Gina Ann Casandra Swainson
Gabriella Brum (resigned)
Kimberley Santos
Carmen Josefina Pilìn Leûn Crespo
Mariasela Alvarez Lebrûn
Sarah-Jane Hutt
Astrid Carol Herrera Iraz·bal
Holmfriour Hofi Karlsdûttir
Giselle Jeanne-Marie Laronde
Ulla Weigerstorfer
Linda Petursdûttir
Aneta-Beata Kreglicka
Gina Marie Tolleson
Ninibeth Beatriz Leal Jimènez
Julia Alexandrovna Kourotchkina
Lisa Hanna
Aishwarya Rai
Jacqueline Marìa Aguilera Marcano
Irene Skliva
Diana Hayden
Linor Abargil
Yukta Mookhey
Priyanka Mini Chopra
Ibiagbanidokibubo Agbani Darego
Nation
Sweden
Sweden
France
Egypt
Venezuela
Germany
Finland
South Africa
Netherlands
Argentina
United Kingdom
Netherlands
Jamaica
United Kingdom
United Kingdom
India
Peru
Australia
Austria
Grenada
Brazil
Australia
United States
United Kingdom
South Africa
Puerto Rico
Jamaica
Sweden
Argentina
Bermuda
Germany
Guam
Venezuela
Dominican Republic
United Kingdom
Venezuela
Iceland
Trinidad and Tobago
Austria
Iceland
Poland
United States
Venezuela
Russia
Jamaica
India
Venezuela
Greece
India
Israel
India
India
Nigeria
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Die österreichischen Sportler des Jahres
10.7 Die österreichischen Sportler des Jahres
Jahr
1952
1953
1954
1955
1956
1957
1958
1959
1960
1961
1962
1963
1964
1965
1966
1967
1968
1969
1970
1971
1972
1973
1974
1975
1976
1977
1978
1979
1980
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
Herren
Othmar Schneider (Ski)
Hermann Buhl (Bergsteigen)
Rupert Hollaus (Motorsport)
Gerhard Hanappi (Fussball)
Toni Sailer (Ski)
Toni Sailer (Ski)
Toni Sailer (Ski)
Karl Schranz (Ski)
Ernst Hinterseer (Ski)
Heinrich Thun (Leichtathletik)
Karl Schranz (Ski)
Heinrich Thun (Leichtathletik)
Pepi Stiegler (Ski)
Kurt Presslmayr (Kajak)
Emmerich Danzer (Eiskunstlauf)
Emmerich Danzer (Eiskunstlauf)
Karl Schranz (Ski)
David Zwilling (Ski)
Franz Klammer (Ski)
Franz Klammer (Ski)
Niki Lauda (Motorsport)
Sepp Walcher (Ski)
Armin Kogler (Skispringen)
Toni Innauer (Skispringen)
Armin Kogler (Skispringen)
Armin Kogler (Skispringen)
Franz Klammer (Ski)
Peter Seisenbacher (Judo)
Peter Seisenbacher (Judo)
Michael Hadschieff (Eisschnelll.)
Andreas Felder (Skispringen)
Peter Seisenbacher (Judo)
Rudi Nierlich (Ski)
Thomas Muster (Tennis)
Stefan Eberharter (Ski)
Patrick Ortlieb (Ski)
Andreas Goldberger (Skispringen)
Thomas Stangassinger (Ski)
Thomas Muster (Tennis)
Andreas Goldberger (Ski)
Toni Polster (Fussball)
Hermann Maier (Ski)
Hermann Maier (Ski)
Hermann Maier (Ski)
Hermann Maier (Ski)
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Damen
Trude Beiser-Jochum (Ski)
Trude Klecker (Ski)
Fritzi Schwingl (Kajak)
Hanna Eigl (Eiskunstlauf)
Olga Pall (Ski)
Liese Prokop (Leichtathletik)
Ilona Gusenbauer (Leichtathletik)
Trixi Schuba (Eiskunstlauf)
Annemarie Pröll (Ski)
Annemarie Pröll (Ski)
Annemarie Pröll (Ski)
Brigitte Habersatter (Ski)
Annemarie Pröll (Ski)
Annemarie Moser (Ski)
Annemarie Moser (Ski)
Annemarie Moser (Ski)
Claudia Kristofics-Binder (Eiskunstl.)
Claudia Kristofics-Binder (Eiskunstl.)
Gerda Winklbauer (Judo)
Edith Hrovat (Judo)
Elisabeth Kirchler (Ski)
Roswitha Steiner (Ski)
Sigrid Wolf (Ski)
Sigrid Wolf (Ski)
Ulrike Maier (Ski)
Petra Kronberger (Ski)
Petra Kronberger (Ski)
Petra Kronberger (Ski)
Anita Wachter (Ski)
Emese Hunyady (Eisschnelllauf)
Ursula Profanter (Kanu)
Theresia Kiesl (Leichtathletik)
Renate Götschl (Ski)
Alexandra Meissnitzer (Ski)
Alexandra Meissnitzer (Ski)
Stephanie Graf (Leichtathletik)
Stephanie Graf (Leichtathletik)
10-119
Im Wandel der Zeiten
10.8 Unsere Sci-Fi Fernsehserien
Schon seit vielen Jahrzehnten haben sich besonders die jungen Leute für
Visionen der Zukunft interessiert. Durch das Fernsehen und die damit einhergehenden Serien wurden auch wir damit konfrontiert. Als ich in der
Hauptschule war, ist “Raumpatrouille Orion” aktuell gewesen. Diese
Serie mit Dietmar Schönherr war teilweise sogar
noch in Schwarz/Weiss.
Bald darauf sassen wir jeden Monat gebannt vor dem
Fernseher - um 2115 war “UFO” angesagt. Hier
rettete Ed Straker die Welt vor den bösen Organdieben; meist war der
Film in den letzten Minuten, als Papa vom Konzerthaus heimkam.
In der HTL-Zeit war dann alles im “Star Trek”-Fieber. “Raumschiff Enterprise” war die Serie, die wir nie verpassen wollten.
Der coole Spock mit mathematischer Präzision war natürlich für
angehende Ingenieure die ideale Identifikations-Figur - trotz der
spitzen Ohren.
Da diese Serie so gut ankam, wurden natürlich neben Kinofilmen auch weitere, daran anknüpfende Serien produziert.
“The Next Generation” ist auch unseren Kindern ein Begriff.
Auch die “Voyager”, die sich mit ihrem Kapitän Kathryn Janeway der Emanzipation wurde auch hier Rechnung getragen; man denke
nur an UFO, dort waren die Mädchen ja immer nur hübsch anzusehende Randfiguren- im Weltall verirrte, ist heute noch aktuell.
Auch Christoph ist von Jack O’Neill und
Teal’C fasziniert. “Stargate” ruft er,
sobald die Kennmelodie ertönt. Die Ähnlichkeit Colonel O’Neill’s mit MacGyver ist kein Zufall.
Wieder ein neues Raumschiff, die
“Andromeda”, ist im Anschluss
daran zu sehen. In ziemlich ähnlicher Gut/Böse-Manier wie
Raumschiff Enterprise; kein Wunder, stammt sie auch aus der
Feder (oder dem Keyboard) von Gene Roddenberry.
Die “LEXX” war als vierteiliger Film, vor wenigen Jahren
zu sehen, viel besser. Für die Serie sind wohl die Ideen ausgegangen, aber nichtsdestotrotz hat sie Kultstatus erreicht.
Schliesslich wollen wir auch die
“AKTE X” nicht vergessen, bei der
Scully und Mulder oder sein Kollege
Goggett zwar ihr Bestes geben, aber
alles im Ungewissen bleibt:
gibt es sie oder gibt es sie nicht? That is the question!
10-120
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Kapitel 11 Das neue Jahrtausend
11.1 Übersicht bedeutender Ereignisse
Jahr
2000
2000
2001
2002
2002
Bedeutende Ereignisse 2000-2002
Totale Mondfinsternis am 21. Januar 2000.
Entschlüsselung der menschlichen DNS.
Anschlag auf das World Trade Center in New York.
Einführung der EInheitswährung Euro in Europa.
Josef & Else Kartas feiern ihre Goldene Hochzeit.
11.1.1 Weltraumfahrt
Name
Surveyor
iss
Land
USA
Internat.
Datum
2000
2001
Kurze Beschreibung
Filme vom Mars zur Erde gesendet
International Space Station von Fam. Kartas
in der Toskana erstmals beobachtet
11.1.2 Olympische Spiele
Jahr
2000
Olympische Sommerspiele
Sydney
Jahr
2002
Olympische Winterspiele
Salt Lake City
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
11-121
Das neue Jahrtausend
11.2 Ausgewählte Ereignisse
11.2.1 World Trade Center Anschlag
Dienstag, 11. September 2001. New York City, USA.
Kurz nachdem zwei von Terroristen entführte Linienflugzeuge in die oberen Stockwerke der beiden Türme
geflogen waren, stürzten sie in sich zusammen. Wenig
später geht ein weiteres Flugzeug auf das Pentagon in
Washington D.C. nieder, eine vierte Maschine stürzt
südöstlich von Pittsburg ab. Es sind vermutlich an die
3000 Menschen ums Leben gekommen.
Yamasaki and engineers John Skilling and Les Robertson worked closely, and the relationship between
the towers’ design and structure is clear.
Faced with the difficulties of building to unprecedented
heights, the engineers employed an innovative structural
model: a rigid "hollow tube" of closely spaced steel columns
with floor trusses extending across to a central core. The columns, finished with a silver-colored aluminum alloy, were 18
3/4" wide and set only 22" apart, making the towers appear
from afar to have no windows at all.
Also unique to the engineering design were its core and elevator system. The twin towers were the first supertall buildings designed without any masonry. Worried that the intense
air pressure created by the buildings’ high speed elevators
might buckle conventional shafts, engineers designed a solution using a drywall system fixed to the reinforced steel core. For the elevators, to serve 110 stories with a
traditional configuration would have required half the area of the lower stories be used for shaftways. Otis
Elevators developed an express and local system, whereby passengers would change at "sky lobbies" on
the 44th and 78th floors, halving the number of shaftways.
The structural system, deriving from the I.B.M. Building in Seattle, is impressively simple. The 208-foot wide facade is, in effect, a prefabricated steel lattice,
with columns on 39-inch centers acting as wind bracing to resist all overturning
forces; the central core takes only the gravity loads of the building. A very light,
economical structure results by keeping the wind bracing in the most efficient
place, the outside surface of the building, thus not transferring the forces
through the floor membrane to the core, as in most curtain-wall structures. Office
spaces will have no interior columns. In the upper floors there is as much as
40,000 square feet of office space per floor. The floor construction is of prefabricated trussed steel, only 33 inches in depth, that spans the full 60 feet to the
core, and also acts as a diaphragm to stiffen the outside wall against lateral
buckling forces from wind-load pressures.
The structural integrity of the World Trade Center depends on the closely
spaced columns around the perimeter. Lightweight steel trusses span between
the central elevator core and the perimeter columns on each floor. These trusses support the concrete
slab of each floor and tie the perimeter columns to the core, preventing the columns from buckling outwards. After the initial plane impacts, it appeared to most observers that the structure had been severely
damaged, but not necessarily fatally.
It appears likely that the impact of the plane crash destroyed a significant number of perimeter columns
on several floors of the building, severely weakening the entire system. Initially this was not enough to
cause collapse.
11-122
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Ausgewählte Ereignisse
However, as fire raged in the upper floors, the heat would have been gradually affecting the behaviour of
the remaining material. As the planes had only recently taken off, the fire would have been initially fuelled
by large volumes of jet fuel, creating potentially enormously high temperatures. The strength of the steel
drops markedly with prolonged exposure to fire, while the elastic modulus of the steel reduces (stiffness
drops), increasing deflections.
Modern structures are designed to resist fire for a specific length
of time. Safety features such as fire retarding materials and sprinkler systems help to contain fires, help extinguish flames, or prevent steel from being exposed to excessively high temperatures.
This gives occupants time to escape and allow fire fighters to
extinguish blazes, before the building is catastrophically damaged. It is possible that the blaze, started by jet fuel and then
engulfing the contents of the offices, in a highly confined area,
generated fire conditions significantly more severe than those
anticipated in a typical office fire. These conditions may have
overcome the building's fire defences considerably faster than
expected.
Eventually, the loss of
strength and stiffness of the materials resulting from the fire, combined with the initial impact damage, would have caused a failure of
the truss system supporting a floor, or the remaining perimeter columns, or even the internal core, or some combination. Failure of the
flooring system would have subsequently allowed the perimeter columns to buckle outwards. Regardless of which of these possibilities
actually occurred, it would have resulted in the complete collapse of
at least one complete storey at the level of impact.
Once one storey collapsed all floors above would have begun to fall.
The huge mass of falling structure would gain momentum, crushing the structurally intact floors below,
resulting in catastrophic failure of the entire structure.
11.2.2 Der Euro
Es gibt 8 Euro-Münzen im Wert von jeweils 2 und 1 Euro sowie 50, 20, 10, 5, 2
und 1 Cent. Jede Euro-Münze wird eine gemeinsame europäische Seite haben.
Die Rückseite kann jeder Mitgliedstaat nach Belieben gestalten. Die gemeinsame
Bildseite stellt die Karte der Europäischen Union dar, vor dem Hintergrund transversaler Linien, an denen die Sterne der europäischen Flagge hängen. Die Abbildungen auf den 1, 2 und 5 Cent-Münzen symbolisieren die Stellung Europas in der Welt, die
10, 20 und 50 Cent-Münzen die Union als Bund von Nationen. Die 1 und 2 Euro-Münzen stellen Europa ohne Grenzen dar. Das endgültige Design wurde auf der Tagung des Europäischen Rates vom Juni 1997 in Amsterdam gebilligt. Es gibt 7 Euro-Scheine. Sie sind von
unterschiedlicher Farbe und Größe und haben einen Wert von jeweils 500, 200, 100, 50, 20,
10 und 5 Euro. Die Banknoten werden für das gesamte Euro-Gebiet einheitlich sein; anders
als bei Münzen wird es keine sogenannte nationale Seite geben. Die Abbildungen symbolisieren das architektonische Erbe Europas. Es werden jedoch keine Denkmäler in bestimmten
Ländern abgebildet. Die Vorderseite jeder Banknote zeigt Fenster und Portale als Symbol der
Offenheit und Zusammenarbeit in der EU. Die Rückseite zeigt jeweils eine Brücke aus einer
bestimmten Epoche als Symbol der Verbindung zwischen den Völkern Europas und zwischen
Europa und dem Rest der Welt. Die endgültigen Entwürfe wurden auf der Tagung des Europäischen Rates vom Dezember 1996 in Dublin angekündigt. Alle Banknoten werden mit
modernsten Sicherheitsmerkmalen ausgestattet.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
11-123
Das neue Jahrtausend
11.2.3 Das goldene Thronjubiläum der Queen Elizabeth II
Ein Mädchen namens Elizabeth Alexandra Mary, das kurz Lilybeth genannt wurde, erfuhr im Alter von zehn Jahren, dass es
einmal Königin werden würde. Im Jahr 2002 feiert jenes Mädchen sein 50-jähriges Thronjubiläum als Elizabeth II., Königin
von England.
Die Feierlichkeiten zum Goldenen Thronjubiläum sind von Mai
bis Juli 2002 angesetzt und erfahren ihren Höhepunkt am
Wochenende des 1. bis 4. Juni, dem Golden Jubilee Weekend. Der 3. Juni wurde in Großbritannien aus diesem Anlass
zu einem Feiertag ausgerufen. Der eigentliche Jubiläumstag
war der 4. Juni. An diesem Tag nahm die Queen an einer
Dankveranstaltung (National Service of Thanksgiving) in der
St. Paul's Cathedral teil. Zuvor zog sie in einer feierlichen Prozession durch London. Ein Fest der Superlative mit bis zu
20.000 Darstellern, die alle unentgeltlich auftreten, darunter
5.000 Gospelsänger, die ein eigens für die Queen geschriebenes Lied singen, bietet das Golden Jubilee Festival.
Das Wochenende bietet für alle Altersgruppen Veranstaltungen verschiedenster Art. Im Buckingham-Palast finden ein Klassik- und ein Popkonzert statt, mit berühmten Rock- und Popstars. Ein Feuerwerk und Leuchtfeuer bilden den Abschluss des Montagsprogramms am 3.
Juni. Die 1.645 Leuchtfeuer sollen wie eine Kette von der Arktis zur Antarktis in vielen Ländern
angezündet werden. Eines davon zündet die Queen selbst an. Zum Ausklang des Wochenendes am Dienstag erscheinen die Queen und Prinz Philip auf dem Balkon des BuckinghamPalastes.
Zu ihrer Jubiläumsfeier hat die Queen die Botschaft ausgegeben, allen zu danken, die sie in
ihrer langen Amtszeit unterstützt haben, die Feierlichkeiten mit allen im Land und im Commonwealth zu teilen, und auf jene aufmerksam zu machen, die täglich ehrenamtliche Arbeit in ihren
Gemeinden leisten.
Die britische Königin Elizabeth II. wechselt ihr
offizielles Gefährt: Im Jahr des Goldenen Thronjubiläums wird sie erstmals in einem Bentley aus
dem Hause Volkswagen fahren. Bislang ließ sie
sich immer im Rolls-Royce chauffieren. Die
"Bentley-Staatslimousine" wurde speziell für das
50-jährige Thronjubiläum der 78-jährigen Queen
entworfen. Nach Angaben von Bentley geschah
dies in enger Kooperation mit der Königin und
ihrem Gemahl Prinz Philip. Ihre Extrawünsche
seien genauestens berücksichtigt worden.
Das neue Modell wirke dynamischer, runder und
sportlicher als frühere Staatskarossen. Aber zu modisch habe es auch wieder nicht sein dürfen, sagte Chefdesigner Crispin Marshfield: Die königliche Familie solle den Wagen schließlich
auch noch in einem Vierteljahrhundert benutzen können.
Von den bisherigen Staatskarossen stammt die jüngste von 1987. Die mit 200.000 Kilometern
meistgenutzte - ein Rolls-Royce Phantom VI - datiert von 1977, dem Jahr des Silbernen
Thronjubiläums.
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Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
21. Juli 2002 - Die Goldene Hochzeit
11.3 21. Juli 2002 - Die Goldene Hochzeit
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
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Das neue Jahrtausend
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Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Anhang
1
Coronation - Der Drink
Diesen Drink genossen Mauxe und Papa an den Wochenenden oft vor dem Essen als Aperitif.
Auch im Büro kam er diversen Erzählungen nach recht gut an.
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
127
Anhang
2
128
Noch ein paar Anmerkungen
Die Goldene Hochzeit - 1952-2002
Quellennachweis
[1] Der Brockhaus Multimedial 2001 DVD Edition
[2] SONY 20th Century Highlights CD
[3] Das Internet - siehe http://www.seal.ch/home/kartas/gh_qnw.htm
[4] Eliette Abécassis, Qumran, Editions Ramsay, Paris 1996
[5] Der Heilige Koran, TopWare CD Service, Mannheim 1998
[6] Diverse Photoalben
[7] Alte Photos
[8] Archive digitaler Photos am PC
[9] Graue Zellen von Richard
[10] Graue Zellchen von Herbert
[11] Mauxe’s Zettelchen
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