Fender Strat XII
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Fender Strat XII
Fender Stratocaster XII - 12-String Man glaubt kaum, was es alles gibt. In Ibbenbühren bei Musik-Produktiv hatte ich eine Stratocaster XII entdeckt. Erst in Nienburg ging mir auf, daß solch ein Instrument ja mal hin und wieder gespielt werden könnte. Da die Postverschickung bei Musik-Produktiv gut klappt, hatte ich zwei Tage später die JapanStrat im Pappkarton angeliefert bekommen (15.8.95). Im Dezember 2005 erschien ein Vergleichstest von 12-saitigen E-Gitarren in Gitarre und Bass: Die Japaner dürfen wohl immer die schönsten Fender-Gitarren bauen? Nach den Jaguar- und Jazzmaster-Reissues und der Bigsby Telecaster Custom nun also auch diese 12-saitige Stratocaster. Obwohl Fender neben Rickenbacker die wohl längste 12-string-Tradition unter den E-Gitarrenherstellern aufweist, wurde bei der Konstruktion in keinster Weise auf die Electric XII geschielt, die in den 60-er Jahren die Alternative zu Rickenbacker sein wollte, aber leider nicht gegen die kalifornischen Konkurrenten anstinken konnte. Zu Schräg war das Design, klanglich überlegen die durch diverse Chart-Hits geadelte Rick. Die Stratocaster XII ist zwar nicht aus anderem Holz als die Electric XII geschnitzt (Erle-Korpus, Ahorn-Hals mit Palisander-Griffbrett), aber kommt dafür gleich mit dem typischen Strat-Feeling um die Ecke – sie wirkt wie aus einem Guß, liegt perfekt in der Hand und ist trotz der 6:6-Anordnung der Mechaniken nicht kopflastig! Der Hals könnte allerdings gut und gerne drei bis vier Millimeter breiter sein, denn hier muss der ein und andere 12-Stringer seine Finger anspitzen – diese Halsbreite liegt in einem absolut grenzwertigem Bereich und wird nur noch von der Rickenbacker 360/12 kanapp unterboten. Es gibt nicht wenige, die auf einer 12-saitigen mehr Platz einfordern, als die Strat XII geben kann. (Es reicht aber gut aus und erschwert nicht die bei E-Gitarren geforderte flüssige Spielweise. Die technische Beschreibung des Steges weicht von meinem etwas älteren Modell aus dem Jahr 1995 ab. Weiter geht es so:) Dazu tönt sie wie eine richtig gute Stratocaster – und jeder kann sich sicherlich vorstellen, dass besonders die Zwischenpositionen reichlich Silber-Sound verbreiten, zumal hier das für Single-Coils typische Brummen durch Verwendung eines Reverse-Wound/-Poled Mittel-Pickups eliminiert wird. Das die übliche Bissigkeit des Steg-Pickups durch das leichte Mehr an Halsmasse und durch die für 12-Strings normalerweise übliche Spielweise etwas gezähmt ist, wirkt dieser nun gerade richtig, um Riffs und markante Linien durchsetzungsfähig präsentieren zu können. Die Vintage-orientierte Basis dieser Gitarre liefert eine sehr gute Grundlage für einen tollen 12.string-Sound – für den, der sich mit dem engen Hals anfreunden kann. Die Wiedergeburt der Fender-12-String scheint diesmal bessere Aussichten auf Erfolg zu haben als ihre Vorgängerin, die mit dem Hockeyschläger. Die Steg-Konstruktion: Die Saiten werden durch den Körper geführt und enden in einer Metallaufnahme mit 12 Löchern. Die Rollenböckchen sämtlicher Saiten lassen sich justieren und erlauben eine perfekte Intonation. Die Höhe der Böckchen ist nur durch Inbus-Schrauben links und rechts regelbar. Die Schaltung ist mit einer normalen Stratocaster identisch. Ein großer Bügel erledigt die Aufgabe des String-Tree an der Kopfplatte. Es werden die inneren 8 Saiten heruntergedrückt. Die Mechaniken sind spezielle kleine No-nameProdukte. Sie haken ein wenig. Die Seriennummer lautet.T004176, sie ist am Hals kurz vor der Halsaufnahme einlackiert. Besaitung: 011-046.