Sokrates Soraya
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Sokrates Soraya
Magazin der Schule Linde, Clienia Littenheid 9. Jahrgang Auch zu finden auf www.clienia.ch Die treuesten Begleiter Ausgabe 64, im September 2014 Seite 2 Was soll ich zukünftig machen? Seite 21 Quiz über Nelson Mandela Seite 15 Seite 5 Sokrates Seite 19 Soraya Seite 3 Die treuesten Begleiter Die vier Beine und das schöne Reine. Grosse ehrliche Augen. Sie, die für alles taugen. Sie lügen nicht und halten dicht. Denn sie hören dir immer zu, durch sie findest du zur Ruh. Dein Äusserliches ist für sie nicht wichtig. Verhältst du dich richtig, sind sie immer da und bleiben dir nah. Sie akzeptieren einen, wie man ist. Solange du du selber bist, vergessen sie dich nie. Sie spüren, wie es dir geht, auch wenn eine schwierige Entscheidung bevorsteht. Man kann froh sein, dass es sie gibt, denn sie sind diejenigen, welche man einfach liebt. Weil sie einen nicht verletzen, schon gar nicht einen versetzen. Egal wann, denk immer dran: Für manche liegt das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde. inspirationalstorytellers.com Bluemchen, 16 ___________________________________________________________________________________________________ Schlangen Ich schreibe über Schlangen, weil ich kürzlich im Schlangenzoo war. Das war cool. Es gab im Zoo giftige Schlangen und ungiftige. Es gab grosse und kleine, dicke und dünne. Ich hab dort eine Schlange gesehen, die Klapperschlange heisst, weil sie hinten am Schwanz eine Rassel hat, die ganz schnell nach rechts und links geht. Das ist ein Zeichen, dass sie sich bedroht fühlt. Es gab dort auch eine Schlange, die spuckt und aus einer Entfernung von drei Metern genau ins Auge zielt. Das ist unglaublich. Die Schlange heisst Mosambik-Speikobra. Sie ist rot, und wenn sie spuckt, dann hat sie immer Erfolg. Kobras spucken nur, wenn sie sich bedroht fühlen, und nicht, um Beute zu machen. Wenn Schlangen pinkeln, dann ist der Urin weiss, und ihr Kot ist schwarz wie bei den Vögeln. Sandy, 13 de.wikipedia.org Schlangen sind cool. Es gibt verschiedene Schlangenarten. Seite zwei Hunde Ich schreibe über Hunde, weil ich einige Hundehalter nicht verstehen kann. Lest hier meine Meinung dazu! Es gibt verschiedene Arten von Hunden. Damit meine ich nicht Rassen. Es gibt die Streuner, die Haushunde, die verwöhnten oder die geliebten, doch nicht gepflegten, Hunde… Menschen gehen in die Ferien, doch da ist kein Platz mehr für Hund und Koffer. Der Hund wird kurzerhand an einem Pfahl an einem Strassenrand angebunden und das Auto fährt weg. Da gibt es auch die, die meinen, es sei für den Hund gut, wenn er bekleidet ist, und sie ziehen ihm Röcke, T-Shirts oder irgendetwas an. Doch das gefällt dem Hund doch nicht. Das, was Hunde am meisten schätzen, ist, geliebt zu werden! Aber es gibt Menschen, die sehen das nicht ein und binden ihren Hund einfach an den nächstgelegenen Pfosten und fahren weg! Ich verstehe das nicht. Wie kann man einen so süssen und treuen Artgenossen einfach anbinden und aus dem Leben löschen? bilder.n3.po Ziege, 12 ___________________________________________________________________________________________________ Soraya Soraya ist die Schulhündin der Klinik Littenheid. Sie ist 11 Jahre alt. Es macht mit Soraya sehr viel Spass: Man kann den Ball werfen und dann holt sie ihn, und manchmal sieht es aus, als würde sie dribbeln wie ein Fussballprofi. Sie hat auch ein Plüschtier, das quiet- schen kann. Dann rennt sie los, und wenn sie nicht mag, dann bleibt sie einfach am Ort, wo sie ist. Man kann auch mit ihr schmusen, und wenn man sie ganz lang an der Seite streichelt, dann legt sie sich auf den Rücken. Dann kann man ihr auch den Bauch streicheln. Wenn Frau Hegner mit Soraya spazieren geht, ist Soraya voll aktiv. Sie rennt dann sehr schnell und sieht sehr glücklich aus. Wenn Soraya im Hundekorb liegt, heisst das, dass sie Ruhe oder eine Pause braucht, und wenn sie schläft, sieht sie voll süss aus. Sie ist immer süss. Soraya glaubt, dass sie noch jung ist, und das ist auch gut so. Ihre Augenfarbe ist dunkelbraun und sie hat einen kleinen, weissen Streifen am Kinn. Am Hals hat sie auch eine weisse Stelle, ansonsten ist sie dunkel- und hellgrau und sie ist flauschig. Wenn wir Schule haben und man am Arbeiten ist, kommt Soraya auf den Schoss. Das ist voll süss. Es macht richtig Spass mit ihr. Auch Hunde können Angst haben, wie Soraya. Sie hat Angst vor Fliegen, aber das ist nicht schlimm, das ist süss. Soraya beisst nicht, sie ist sehr nett. Bildquelle: RH Soraya macht es sich im Schulzimmer mit ihrem Stofftier gemütlich. Sie ist die einzige, die während des Unterrichts schlafen darf. Seite drei Sandy, 13 Das Wunder der Perle Hoffnung - das ist ein kleines Licht, das jeder von uns in sich trägt. Manchmal droht es zu erlöschen, und es ist immer wieder unseren Lebensstürmen ausgesetzt. Wenn wir aber lange genug warten, aushalten und zuversichtlich sind, wird es wieder stärker werden und allen Widrigkeiten standhalten. Dazu eine kleine Geschichte, die Mut machen soll. Man erzählt sich die Geschichte einer Perle hier am Strand. Sie entstand in jener Muschel durch ein grobes Körnchen Sand. Es drang ein in ihre Mitte und die Muschel wehrte sich. Doch sie musste damit leben und sie klagte: Warum ich? Eine Perle wächst ins Leben, sie entsteht durch tiefen Schmerz. Und die Muschel glaubt zu sterben, Wut und Trauer füllt ihr Herz. Sie beginnt es zu ertragen, zu ummanteln dieses Korn. Nach und nach verstummt ihr Klagen und ihr ohnmächtiger Zorn. Viele Jahre sind vergangen, Tag für Tag am Meeresgrund schließt und öffnet sich die Muschel. Jetzt fühlt sie sich kerngesund. Ihre Perle wird geboren. Glitzert nun im Sonnenlicht. Alle Schmerzen sind vergessen, jenes Wunder jedoch nicht. So entsteht auch deine Perle, sein Geschenk für alle Zeit. Sören Kahl Quelle: www.das-wunder-der-perle.de Jede Perle lehrt uns beten, hilft vertrauen und verstehn, denn der Schöpfer aller Dinge hat auch deinen Schmerz gesehn. Nun wächst Glaube, Hoffnung, Liebe, sogar Freude tief im Leid. www.banjado.com drohen doch unsere Ängste und die Schatten der Vergangenheit, uns zu überwältigen. Mein Wunsch ist es, dass immer mehr Menschen diese Perle in sich finden. Ich habe selbst gemerkt, dass es ein langes und schwieriges Suchen ist, aber es lohnt sich. Jeder hat eine Perle und jede einzelne ist einzigartig und wertvoll, weil sie uns zu dem macht, der wir wirklich sind. Mit unserer ganzen Geschichte und all unseren Fehlern. Denn auch durch Schmerz kann etwas Wunderbares entstehen, wie einst diese Perle. Piccadilly, 15 Als ich diese Geschichte das erste Mal las, war ich fasziniert davon. Wieso? Weil das jeder von uns kennt, manche mehr und manche weniger. Wie oft ___________________________________________________________________________________________________ Organ- und Blutspende Organe und Blut spenden - ist das eine gut Tat oder der grösste Schwachsinn? Jeder soll seine eigene Meinung haben. Ich bringe euch die meine näher. Vielleicht hört ihr viele Meinungen dazu. Es gibt Leute, die sagen: „Wer versichert mir denn, dass ich wirklich tot bin?“ Oder: „MEINE Organe sollen schön in MEINEM Körper bleiben!“ Ich habe schon viel drüber nachgedacht und bin zu folgendem Entschluss gekommen: Warum nicht? Wenn ich tot bin, kann ich die Organe eh nicht mehr gebrauchen, aber jemand anderem vielleicht das Leben retten! Die Ärzte, die die Organe entfernen, sind verpflichtet, sicher zu gehen, dass der Patient tot ist. Für manche Angehörige ist es schwer, weil die Organe sehr schnell entfernt werden müssen, damit man sie noch verwenden kann. Ich muss dazu sagen, dass ich bei der Organspende länger überlegen musste als bei der Blutspende. Blut zu spenden ist für mich keine Sache, bei der ich lange überlegen muss. Man wird getestet, ob man keine Blutkrankheit hat. Und es wird dir nicht zu viel Blut abgenommen. In ein paar Tagen hat sich das Blut im Körper zu der normalen Menge zurückentwickelt. Für lebenswichtige Operationen braucht man die Blutkonserven. Und vielleicht hat man selbst einen Unfall und man ist auf solche Konserven angewiesen. www.sonntags-rundblick.de Das Rote Kreuz setzt sich für diese gute Tat ein. Das finde ich eine tolle Leistung! Ich bin der Meinung, dass egal ob Organ- oder Blutspende - beides eine gute Sache ist. Aber man sollte nicht zu lange warten, bis Seite vier man sich entscheidet. Denn es kann immer etwas passieren, auch wenn ich es niemanden wünsche. Jenny, 15 Taubenflug Wenn er eine Farbe wäre, dann wäre er Smaragdgrün. Wenn er ein Tier wäre, dann wäre er eine Taube. Und wenn ich wählen könnte, dann wäre er mein. Die Sonne brennt in meinem Nacken, sticht in meine Augen. Er kann mich nicht sehen. Er lacht, es klingt wie das Scheppern von Dosen, die langsam die Treppe hinunterpoltern. Ich wäre gerne der Grund für sein Lachen, der Grund, für das Leuchten in seinen Augen. Doch ich bin es nicht. Ich werde es nie sein. Er steht auf, kommt auf mich zu. Mein Atem stockt, mein Herzschlag beschleunigt sich. Er geht an mir vorbei. Er sieht mich nicht. Er wird mich nie sehen. würde, schlaue Sachen zu sagen, und mir ein Lachen zulegte, das nicht so komisch klingt. Vielleicht würde sie mich sehen, wenn ich nicht so durchschnittlich und langweilig und komisch wäre. ts2.mm.bing.net Sie kann mich nicht sehen. Sie wird mich nie sehen. Ich betrachte ihn, wie er dasitzt, den Blick auf etwas gerichtet, dass ich nicht sehen kann. Er sieht schön aus, wie er dasitzt, eine Tasse Kaffee in der einen Hand, eine Zigarette in der andern. Vielleicht würde er mich sehen, wenn ich auch mit dem Rauchen beginnen würde. Vielleicht würde er mich sehen, wenn ich beginne, mich mit tonnenweise Schminke zuzukleistern und Röcke zu tragen, die eher als etwas zu lang geratene T-Shirts gelten. Vielleicht würde er mich sehen, wenn ich schön wäre und beliebt und cool. Ich betrachte sie, wie sie dasitzt, den Blick auf etwas gerichtet, das ich nicht sehen kann. Sie sieht schön aus, wie sie dasitzt, eine Tasse Tee in der einen Hand, einen Kugelschreiber in der anderen. Ich frage mich, woran sie gerade denkt. Ich frage mich, ob sie weiss, dass ich existiere. Ich glaube nicht, wie sollte sie auch. Vielleicht würde sie mich sehen, wenn ich aufhören würde, mich immer in Grün zu kleiden. Vielleicht würde sie mich sehen, wenn ich anfangen Wenn er eine Farbe wäre, dann wäre er kein Smaragdgrün mehr. Wenn er ein Tier wäre, dann wäre er keine Taube mehr. Er hat aufgehört, sich in Grün zu kleiden. Er hat aufgehört, so zu lachen, als würden Büchsen eine Treppe hinunterpoltern. Er ist so geworden, wie alle andern. Und noch immer kann er mich nicht sehen. Und nie wird er mich sehen können. Wenn sie eine Farbe wäre, dann wäre sie kein Pastellrosa mehr. Wenn sie ein Tier wäre, dann wäre sie keine Taube mehr. Sie hat angefangen zu rauchen. Sie hat angefangen, sich so zu kleiden wie alle anderen, alle gewöhnlichen Mädchen. Und noch immer kann sie mich nicht sehen. Und nie wird sie mich sehen können. Ich bilde mir ein, ihren Blick im Nacken zu spüren. Doch ich weiss, dass es nicht so ist, nicht so sein kann. Wäre sie eine Farbe, dann wäre sie Pastellrosa. Wäre sie ein Tier, dann wäre sie eine Taube. Und wenn ich wählen könnte, dann wäre sie mein. Ich würde mich gerne umdrehen, um ihr schönes Gesicht nur eine Sekunde länger betrachten zu können. Jacky Rose, 16 Doch das würde sie nicht wollen. ___________________________________________________________________________________________________ Ohne Titel Wenn Versprechen zu leeren Worten verkommen, wenn das Glück wegfliegt wie ein Vogel eine Liebe, in die du nicht mehr vertraust du hast viel zu sagen, doch lediglich Tränen rinnen. Manchmal ist es untragbar, alle Lügen dieser Welt zu tragen. Es bleibt unbeschreibbar, diesen Schmerz, wenn ein Herz bricht, zu beschreiben. Achlys, 16 janakinagaraj.com Seite fünf Homo Absurdus Woher sollen wir wissen, ob wir sind, wenn wir doch nicht mal wissen, was es bedeutet zu sein? Die Tage vergehen, ich habe aufgehört, sie zu zählen. Die Nächte werden immer kürzer, die Schatten immer länger. Und das Paradoxe ist, das es nicht paradox ist. Es ist das Leben und das Leben ist das Leben, weil es das Leben ist. Niemand weiss, wieso, wozu. Einige tun so, als wüssten sie, obwohl sie es nicht tun. Im Grunde genommen sind wir alle gleich. Ameisen, tagein, tagaus denselben Weg beschreitend, weil es das ist, was man zu tun hat. Ob man will, ob man nicht will, ob man weiss oder nicht weiss. Im Grunde genommen sind wir alle gleich. Ich betrachte die Frau, die vor mir in der Schlange steht. Ihr kackbraunes Haar riecht nach einem Parfum, das bestimmt sehr teuer war, jedoch genau gleich riecht wie die Billigversion, die meine Frau in der Türkei gekauft hat. Ich mag es nicht, es erinnert mich zu sehr an sie. Dann weint sie jeweils und ich tue so, als würde es mir leid tun. Manchmal frage ich mich, warum ich mir überhaupt eine Geliebte zugelegt habe. Es ist anstrengend, mit zwei Frauen zu schlafen, die man im Grunde seines Herzens verachtet. Aber wenn man aufhört, seine Frau zu lieben, dann legt man sich in der Regel eine Geliebte zu. Das ist so, wie man sich einen Hund kauft, wenn man sich einsam fühlt. Vielleicht hätte ich mir einen Hund kaufen sollen statt einer Geliebten. Hunde sind billiger, zicken nicht rum, man muss nicht mit ihnen shoppen gehen und ihnen sagen, dass man sie liebt. Hunde brauchen nur zu essen und zu trinken und müssen ab und zu nach draussen um zu scheissen. Ich hätte mir einen Hund zulegen sollen. „Woher sollen wir wissen, ob wir sind, wenn wir doch nicht mal wissen, was es bedeutet zu sein?“, hat mich meine Geliebte, sie heisst Monika, ich nenne sie jedoch Moni, weil sie das so sehr hasst, heute gefragt. Ich habe so getan, als könnte ich sie nicht hören, in der stillen Hoffnung, dass sie sich in einen Hund verwandeln würde. Moni ist ein schöner Name für einen Hund. „Kurt“, hauchte sie in mein Ohr. Dann schlabberte sie meine Wange ab. „Hä“, erwiderte ich schroff. „Woher sollen wir wissen, ob wir sind, wenn wir doch nicht mal wissen, was es bedeutet zu sein?“ „Tu nicht so philosophisch, du weisst doch nicht mal, wie herum man ein Buch zu halten hat.“ Sie stiess ein empörtes Quieken aus und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Schon wieder. Ich stiess einen tiefen Seufzer aus. „Tut mir leid.“ Sie schluchzte auf. „Ich liebe dich“, fügte ich mechanisch hinzu. Dann schliefen wir mitein- ander und sobald sie eingeschlafen war, machte ich mich aus dem Staub. Jetzt stehe ich also in dieser endloslangen Schlange, starre der parfümierten Frau mit den scheissefarbenen Haaren auf den Arsch. Eine Situation, wie es sie in meinem Leben täglich gibt, die normal ist, banal. „Woher sollen wir wissen, ob wir sind, wenn wir doch nicht mal wissen, was es bedeutet zu sein?“, höre ich Monis Stimme in meinem rechten Ohr. Cognito, ergo sum. Ich denke, also bin ich. Ich bin, weil ich hier stehe, jener Frau auf den Arsch starre, mich über das Anstehen und den Klang von Monis Stimme in meinem Kopf aufrege. Die Frau vor mir dreht sich um, es ist Moni. „Woher sollen wir wissen, ob wir sind, wenn wir doch nicht mal wissen, was es bedeutet zu sein?“, kichert sie. Ich mag auch meine Frau nicht und ich bin sicher, dass sie mich genauso wenig mag. Sie weiss es, ich weiss es, und Gott weiss es auch, falls es diesen Scheisskerl überhaupt gibt. Aber natürlich würden wir das einander niemals sagen. Meine Geliebte mag ich auch nicht viel mehr, sie mich aber viel zu sehr. Deshalb bin ich ab und zu gemein zu ihr, wenn es sich gerade ergibt. Ich sage ihr, dass sie zu fett ist, um dieses und jenes Kleid zu tragen, dass sie sich die Brüste machen lassen soll und mehr Sport treiben muss. creativaclub.files.wordpress.com Seite sechs wirst noch viel älter werden. bedeutet zu sein?“, singen Geschichte, die die SinnloWas ist nur aus dir gewor- sie, kreischen sie. sigkeit des Lebens aufzuden, wären die Kinder zeigen hat.“ nicht… ach ich weiss nicht, Dann sind sie verschwun- Ich verstehe nicht, versuche du bereitest mir Migräne.“ den, ich bin allein. zu verstehen… Meine Frau verdreht ihre Augen, so, wie sie es immer „Du bist nicht, Kurt,“ sagt Dann stehe ich wieder in tut, dreht sich wieder um. eine Stimme, die mir unbe- der Schlange. Die Frau vor Moni dreht sich wieder um, Ich verstehe nicht, versuche kannt ist. „Gott?“, frage ich mir fragt mich, wie spät es nur, dass sie nicht Moni ist. zu verstehen, werde unter- bestürzt. Ich hoffe, dass er ist. „Woher soll ich wissen, Das farblose Haar, das mal brochen. meine ihn Scheisskerl nen- welche Zeit es ist, wenn wir schwarz war und nach La- Moni und meine Frau, dann nenden Gedanken nicht doch nicht mal wissen, was vendel gerochen hat, ist wieder Moni, dann wieder gelesen hat. es bedeutet zu sein!“, antjetzt von grauen Strähnen meine Frau und schliesslich worte ich empört. durchzogen und riecht nach wieder Moni. Sich an den „Du bist nicht, Kurt. Du bist Chanel °5 - Türkeibilligba- Händen haltend, mich um- nichts als eine Romanfigur Jacky Rose, 16 sarversion. kreisend. einer Kurzgeschichte, die „Nichts kannst du richtig „Woher sollen wir wissen, keinen Sinn ergibt. Das machen, du alter Tauge- ob wir sind, wenn wir doch Sinnbild einer sinnlosen nichts. Bist alt geworden, nicht mal wissen, was es Existenz in einer sinnlosen ___________________________________________________________________________________________________ Dann dreht sie sich wieder um. Ich denke: „Hä, wie geht das denn, das geht doch gar nicht?“ Ich überlege, schiebe es auf die Hitze, ein Hirngespinst, weiter nichts, so wird es sein. Von Liebe und von Freundschaft Ich denke oft darüber nach, was der Sinn unseres Daseins ist. Je nach Stimmung kommen dabei unterschiedlichste Resultate heraus: Es gibt keinen Sinn, zum Beispiel. Doch darüber will ich hier nicht schreiben, sondern über die Freundschaft, denn je mehr ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir: Der Sinn des Lebens ist nicht, dass einem ein Denkmal gesetzt wird, und er ist definitiv nicht, immer mehr Geld zu scheffeln, sondern zu lieben und geliebt zu werden. bedeuten, alles von einem Menschen zu wissen und ihn trotzdem zu lieben und ihm zu verzeihen, weil man weiss, dass niemand perfekt ist - man selbst am allerwenigsten. Ein Freund durchschaut die Maske und sieht hinter dem Lachen die Tränen. Er ist immer für dich da, auch mitten in der Nacht. Freundschaft ist nicht nur Gelächter, Tage am See und Partys - obwohl das alles dazugehört. Freundschaft ist Tanzen im Regen, Kekskrümel und Tränen. Freundschaft ist Geborgenheit. www.welt.de Freundschaft ist eine Tür zwischen zwei Menschen. Sie kann manchmal knarren, sie kann klemmen, aber sie ist nie verschlossen. Die Liebe - sei es freundschaftlicher oder amouröser Natur - lässt sich gut mit der Natur vergleichen. Sie alle werden im Sonnenlicht mit dir tanzen, doch nur wer auch in der bittersten Winternacht bei dir bleibt, ist ein wahrer Freund. Und wer einen solchen Freund hat, kann sich mit Recht als der glücklichste Mensch auf der Welt bezeichnen. Freundschaft und Liebe Seite sieben Bitte sagt euren Freunden wieder einmal, wie viel sie euch bedeuten. Knuddelt sie, unternehmt etwas miteinander - ohne Handy - habt die beste Zeit eures Lebens. Seid euch bewusst, wie glücklich ihr sein könnt, denn ein Leben ohne Freunde ist wie ein Leben ohne Schokolade… Achlys, 16 Die Clique In dieser Geschichte geht es um eine am Anfang unverständliche Freundschaft von sechs Jugendlichen. Diese Clique besteht aus drei Pärchen: Victoria und André, Lisa und Flo und Charlotte und Mark. „Hey Leute, wie geht’s euch?“, rief Victoria, als sie auf die anderen zukam. „Ganz gut, und dir?“, riefen sie im Chor. „Auch gut. Wo ist André?“ „Er müsste gleich kommen“, beruhigte sie Charlotte. „Bleib ruhig und geniess das Leben. Es ist viel zu schnell vorbei, als dass es sich lohnte zu hetzen!“, philosophierte Flo wie immer. „Hey, mein Engel.“ Plötzlich tauchte André hinter Lisa und Mark auf. „ Hey, ich hab‘ dich schon vermisst“, sagte Victoria und sprang ihm um den Hals. Tja, eine ungewöhnliche Gruppe scheint es nicht zu sein, oder? Aber das ist nicht so. Victoria und André, die das Punk-Pärchen an der Schule sind, werden von allen gefürchtet. Lisa und Flo, das Hippie-Pärchen, werden hingegen von allen verspottet. Und Charlotte und Mark, das Hip-HopPärchen, gehören überall dazu. Also eine ganz verrückte Gruppe! Am Anfang ihrer Schulzeit hatten sie gar nicht gedacht, dass sie mal die bekannteste Clique der ganzen Schule würden. Und dass sie überhaupt beste Freunde werden. Aber alle sechs verbinden zwei Sachen: Der Wunsch, frei zu sein, und die Leidenschaft für das Tanzen. „Hey Charlotte, heute wieder Training?“, fragte Lisa, als sie sich auf dem Schulgang trafen. „André hat mir vorhin gesagt, dass es klar geht. Heute um 16 Uhr beim Fabrikgelände.“ „Gut, dann sag‘ ich noch Flo Bescheid!“ „Ich muss euch dann noch eine Nachricht sagen, die euch nicht erfreuen wird“, sagte Charlot- te mit niedergeschlagenem Gesicht. „Es ist doch nicht Schlimmes, oder?“, fragte Lisa schockiert. „Ich erzähle es euch dann. Ich muss los. Die Biostunde fängt gleich an. Wir sehen uns heute Nachmittag.“ Und so verabschiedeten sich die beiden voneinander. Am Nachmittag kamen wie abgemacht - alle um 16 Uhr zum Fabrikgelände, damit sie trainieren konnten. Es war ein hartes Training und Lisa vergass für einen Moment, dass Charlotte noch eine schlechte Nachricht hatte. Leider aber nur für einen Moment… Sie trainierten zwei bis dreimal für die Danceaudition by Streetdance. Nach dem Training wurde Charlotte unversehens von Mark konfrontiert: „ Also“, sprach er sie an, „was ist jetzt die schlechte Nachricht?“ Langsam antwortete Charlotte: „Es ist so, wir trainieren ganz schön hart für die Danceaudition. Ihr wisst doch, dass die Gruppe von Chiara verbannt wurde.“ - „Ja, sie hat es aber auch verdient!“, sagten alle zusammen. „Sie wird wieder teilnehmen, weil die Jury beschlossen hat, dass jeder eine zweite Chance hat.“ - „Was?! Das kann nicht sein. Gegen sie haben wir keine Chance. Ihr lieber Herr Papi stellt die besten Tänzer an, nur damit sie gewinnt“, brach es aus Victoria heraus. „Es gibt aber noch etwas, das ich euch sagen muss“, so Charlotte, „ich werde an der ‚Audition‘ nicht teilnehmen können.“ - „Schatz? Warum nicht? Du gehörst zu unserer Gruppe. Jeder hat seinen Platz und die ‚Audition‘ ist www.dylana-donker.ch Streetdance ist für mich einer der besten Tanzstile. in zwei Wochen. Wir können keine neue Choreographie machen“, konnte Mark es nicht fassen. Es blieb ihnen keine Wahl und sie mussten ohne Charlotte proben. Es war ziemlich schwierig, so schnell eine Choreographie zu erstellen, nun da plötzlich eine Person weg war. Nachdem sie die Choreographie fertig hatten, hatten sie noch acht Tage bis zur Danceaudition by Streetdance. Das Training funktionierte nicht so gut. Alle waren abgelenkt. Sie konnten nicht verstehen, dass Charlotte plötzlich nicht mehr dabei war. „Leute, es tut mir leid, dass ich so viele Fehler mache, aber ich vermisse einfach Charlotte dabei.“ Lisa kamen fast die Tränen. „Es ist für uns alle schwer. Wir können es aber nicht ändern und müssen uns damit abfinden“, wollte André sie trösten. „Vielleicht aber doch“, sagte Mark. „Was, wenn wir Charlotte einfach kurz vor dem Auftritt von Zuhause wegholen?“ - „Und wie willst du das machen, Mark?“, fragte André. „Ich Seite acht weiss es auch nicht, aber es wird doch einen Weg geben. Da bin ich mir sicher.“ Noch ein Tag bis zum Auftritt. Sie hatten Charlotte eingeweiht und sie wollte es unbedingt versuchen. Sie hatte aber auch Zweifel. Was, wenn es ihre Eltern mitkriegen? Was hätte das für Konsequenzen? Sie schob all das Misstrauen beiseite. Die Gruppe hatte es ganz schön getroffen. Mark hatte wegen dem Training kaum noch Zeit für Charlotte und das bedrückte sie sehr. „Hey Leute, ich kann nicht mitkommen. Meine Eltern haben es geahnt und bewachen die Tür“, hörte man es am anderen Ende der Leitung. „Aber was machen wir jetzt? Wir wollen, dass du dabei bist“, schluchzte Lisa. „Ihr habt keine Wahl. Ihr habt auch ohne mich eine Chance zu gewinnen. Ich glaube ganz fest an euch“, erwiderte Charlotte. „Na los, kommt! Sonst schaffen wir es nicht rechtzeitig“, drängten André und Victoria. „Na gut. Wir tanzen für dich“, meldete sich Flo und legte auf. auf den Baum. Sie hatte das noch nie gemacht und hoffte, dass es ohne Verletzung gehen würde. Nachdem sie unten angekommen war, wartete sie nicht eine Sekunde und rannte, was ihre Füsse hergaben. www.sylcdance.com Ich kann nur bestätigen, dass Tanzen deine ganze Leidenschaft zeigen kann. Und dass nichts eine wahre Freundschaft kaputt machen kann. Während die anderen sich auf den Weg machten, hielt es Charlotte nicht mehr aus. Sie schaute aus dem Fenster, doch der grosse Baum versperrte ihr die Sicht. Nach kurzem Überlegen packte sie ihre Tasche mit den Tanzklamotten, legte einen Zettel für ihre Eltern auf das Kopfkissen und kletterte durch das Fenster „Was machst du denn hier? Ich dachte, deine Eltern lassen dich nicht gehen“, fragte Mark verwundert. „Ich bin aus dem Fenster geklettert. Ich kann euch nicht alleine lassen“, sagte Charlotte und lächelte glücklich. „Ich bin froh, dass du da bist und wir diesen Abend mit dir teilen können“, freute sich Lisa und konnte nicht anders, als Charlotte um den Hals zu fallen. „Es ist gut, dass du hier bist. Zieh dich schnell um. Wir sind die Nächsten“, drängte Flo. Sie lieferten eine reife Leistung ab. Bei der Rangverkündigung wurden sie zweite. Es störte sie nicht, dass Chiara mit ihrer Gruppe angab und ihnen unter die Nase rieb, dass sie gewonnen hatte. Sie freuten sich bloss, dass Charlotte dabei war, und so konnte sie nichts mehr erschüttern. Was Charlotte nicht bemerkte, war, dass ihre Eltern dem Tanzwettbewerb zugeschaut hatten. Und als sie das glückliche Gesicht ihrer Tochter sahen, konnten sie einfach nicht anders und liessen sie weiter tanzen. Die Gruppe tanzte an vielen weiteren Wettkämpfen und nichts und niemand konnte sie trennen. Jenny, 15 ___________________________________________________________________________________________________ Alienation It is widely believed that being lonesome means being alone. This is not true. You can be lonesome in the middle of a crowd. You can be lonesome when you are among your best friends, talking about the kind of things you are meant to talk about. You can be lonesome being next to the one you love and who loves you in return. Sometimes, loneliness takes its toll, scratching on the scars that you believed to have healed decades ago. And there’s nothing you can do about it. You are to accept it. And even if you do, it won’t get any better. I have been lonesome all my life. I’ve been lonesome at my sweet sixteen party. Everyone was laughing, their brains filled with a delusional feeling of happiness caused by the excessive consumption of drugs. The one laughing the loudest has always been me. I’ve been lonesome the day of my wedding, tears running down the brides beautiful face as she kissed me, the passionate whispered yes still on her lips. She tasted of vanilla and teardrops and I loved her so much it felt as though I was about to explode. And even in the moments I believe to be the happiest I have ever experienced I have been lonesome. I am, I will be. And it is never going to change. I am to be lonesome for the rest of my life. www.fotoblur.com Jacky Rose, 16 Seite neun Pfeil- und Bogenbau Ich habe mich entschieden über Pfeil und Bogen zu schreiben, weil ich fasziniert davon bin, dass man aus einem Stück Holz und einem Faden eine starke und treffsichere Waffe machen kann und werde euch jetzt erklären, wie man das baut. Zuerst muss man ein geeignetes Stück Holz finden, Esche oder Haselnuss. Das Holz sollte ca. 1.5 m lang sein, keine Äste oder Knollen haben, biegsam sein und einen Durchmesser von 5 cm haben. Der nächste Schritt ist die richtige Schnur zu finden. Man kann so ziemlich jede Schnur nehmen, die nicht schnell reisst und nicht dehnbar ist. Zuerst muss man einen geraden Ast finden oder einen dünnen und geraden Bambus kaufen. Am Schluss sollte der Pfeil und Bogen so aussehen: Als nächstes sollte man den Bogen einspannen, das ist ganz einfach. Man macht eine Kerbe an beiden Enden des Holzes und spannt ihn. Dann muss man das Holz etwa 1 - 2 Wochen trocknen lassen und fertig ist der Bogen =) . Als nächstes sollte man an dem dickeren Ende des Astes den Pfeil spitzen und am dünneren Ende eine Kerbe machen. Dort kann man, wenn man will, damit er besser fliegt, drei Federn mit Cementit ankleben. Bilder: moddb.com The Gamer,13 Pfeilbau: __________________________________________________________________________________________________ Bettler und Bettlerinnen Keine Lust zu arbeiten oder schlimme Vergangenheit? Schlechte, gewalttätige Menschen oder starke Überlebungskämpfer? Welches Bild haben wir von ihnen und beurteilen wir sie, richtig oder falsch? Das Leben eines Bettlers ist kein Kinderspiel! Wir sind uns gewöhnt, dass wir in den Laden gehen und einfach mal etwas kaufen, wenn wir etwas möchten. Es ist selbstverständlich, immer ein Handy dabei zu haben und sich mal etwas „Gutes“ zu gönnen. Wir haben einen harten Arbeits- oder einen stressigen Schultag hinter uns, kommen nach Hause, essen erstmal etwas und lassen uns dann ganz gemütlich aufs Sofa fallen. Wir schalten den Fernseher an, lesen ein Buch, telefonieren oder zocken am PC. Bettler allerdings können diesen Wohlstand nicht geniessen. Sie haben keine geheizten Räume, in denen sie schlafen können, keine Handys und Spielekonsolen zum Zeitvertreib. Sie können sich nicht mal schnell etwas zu trinken holen. Manche von euch glauben vielleicht, dass sie zu faul sind zum Arbeiten. Aber mal ehrlich, würdet ihr als Geschäftsführer jemanden einstellen, dessen Klamotten zerrissen und schmutzig sind? Dessen Haare ungepflegt und dessen Zähne vielleicht schon faulig sind? Nicht wirklich, oder? Bettler haben also kaum eine Chance zu arbeiten. Ihnen bleibt daher fast gar nichts anderes übrig, als nach Geld zu betteln. Sie wollen ja nicht verhungern oder verdursten. Deswegen: Wenn ihr ein altes T-Shirt oder eine Hose habt, die ihr nicht mehr wollt, schmeisst sie nicht einfach weg! Gebt die Sachen lieber einem Bettler und Bettlerinnen haben es nicht leicht. Denkt bitte auch an die Menschen in eurer Umgebung die kein Zuhause haben. Bettler oder einer Bettlerin, damit diese nicht erfrieren. Oder wenn ihr mal keinen Hunger habt, schmeisst das Essen nicht weg, denn es gibt Menschen, die froh sind, wenn sie überhaupt etwas haben. Damit ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass es Bettler gibt, die unfreundlich oder gefährlich sind. Aber die meisten wissen sich nicht anders zu helfen. Mehr als fragen Seite zehn können sie nicht und mehr als nein sagen wir nicht. Vielleicht läuft ihr jetzt nicht so angewidert an Bettlern und Bettlerinnen vorbei, sondern überlegt mal, was diese armen Menschen schon alles durchmachen mussten. Jenny, 15 Für Cyrill Deine liebliche, lachende Stimme ist das Einzige auf der Welt, das die Anmut und Perfektion einer Schneeflocke erreicht. Kannst du mich lehren zu lachen, nur noch einmal zu lachen, so wie du es tust, oder zumindest irgendwie, mein Liebling? Deine strahlenden, einladenden Augen sind das Einzige auf der Welt, das sich gleichstellen kann mit dem Flattern eines Schmetterlings. Kannst du mich lehren zu lachen, nur noch einmal zu lachen, so wie du es tust, oder zumindest irgendwie, mein Engel? img5.dreamies.de Achlys, 16 ___________________________________________________________________________________________________ Dein eigener Weg Manchmal, da gibt es Tage, an denen man es nicht mag, aus dem Bett zu steigen. Eine wirkliche Plage. Aber wir müssen uns selber zeigen, dass heute ein neuer Tag ist. Es mag nicht das schönste Wetter sein, und es kann sein, dass du nicht gut drauf bist. Doch beleg deinen Weg nicht mit einem weiteren Stein, denn es ist erlaubt, dass man sich nicht immer nur gut fühlt. So wurde unser Leben aufgebaut. Jeder hat das schon mal gespürt. Aber vergiss nie, dass es weiter geht. Nicht jeder ist ein Genie. Wichtig ist, dass man mit beiden Beinen im Leben steht und ab und zu in die kommende Zukunft blickt. Aber trotzdem das Hier und Jetzt geniesst und nicht über sich selber erschrickt, wenn das Glück wieder über dich fliesst. Alles geht vorbei und wir alle kommen ans Ziel. Sei es wie es sei dies ist dein eigenes Spiel. Also: Spann deine Flügel und überflieg die schlechten Dinge. Lass sie locker, die Zügel und singe www.mitos.me so laut du nur kannst, damit dich alle hören. Hab keine Angst, es kann alles dir gehören. Man muss es nur wollen. Es ist dein Leben! Egal, was wir alles „sollen“, tu einfach nach deinen Zielen streben. Die einzige Aufgabe ist‘s, das Beste draus zu machen. Und genau dann kann dir die Welt wieder entgegen lachen! Ja, es passieren Sachen, doch dein Schutzengel wird immer über dich wachen. Bluemchen, 16 Seite elf Wie Musik uns beeinflusst Wahrscheinlich kennt jeder das Gefühl, wenn er im Zug sitzt, Musik hört und es innerlich so scheint, als würde ein riesen Feuerwerk von Gefühlen explodieren. Musik kann uns glücklich oder traurig stimmen, uns erinnern und vieles mehr. Aber was genau macht sie mit uns? Unsere Reaktion auf Musik kann ganz unterschiedlich sein. Wir können glückliche, traurige und entspannende Musik unterscheiden. Wir können Musik wahrnehmen, aber es ist etwas ganz anderes, wenn wir sie fühlen. Gefühle hervorrufen, die wir sonst in dem Moment wahrscheinlich gar nicht hätten. Es macht auch einen grossen Unterschied, ob wir Musik ganz bewusst hören oder ob sie nur im Hintergrund läuft. Ist Musik nur Unterhaltung, oder doch mehr? Hat Musik Persönlichkeit? Ich denke die Antwort darauf ist ja. Im Internet wurde ich nach einiger Recherche fündig: Komplex: Komplizierte und anspruchsvolle Musik, meist ohne Gesang: Klassik, Oper, Jazz, Blues Intensiv/Aggressiv: Laute, kräftige, energetische Musik: Rock, Metal, Ska und Punk. Angenehm: Softe, sanfte, relaxende Musik: Pop, Soft Rock, R&B und Soul. Anspruchslos: Einfache, direkte, simple Musik: Country, Pop, Rock’n'Roll, Soundtracks www.colourbox.de Modern: Rhytmische, tanzbare, durch Schlagzeug oder Basslinie getriebene Musik: Rap, HipHop, Dance und Electro Ein Lied kann traurig sein, was aber nicht heisst, dass wir uns auch so fühlen. Durchaus kann aber Musik unsere Stimmung veränPiccadilly, 15 dern. Vielleicht erinnert sie uns auch an etwas Schönes oder Trauriges, sie kann ___________________________________________________________________________________________________ YouTube YouTube ist eine kostenlose Videoplattform, man kann Videos anschauen oder sie selber hochladen. Auf YouTube findet man alle Arten von Videos - ob Comedy, Lieder oder Tutorials. Ich habe noch keinen YouTube-Account, aber ich werde mir noch einen erstellen, denn ich finde, es macht einfach Spass, Videos zu drehen und diese dann mit anderen Menschen, die sich für Videos interessieren, zu teilen. YouTube wurde am 15. Februar 2005 von Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim gegründet. YouTubes Motto ist „Broadcast Yourself“. Später wurde YouTube von Google aufgekauft und das Unternehmen wurde immer grösser. Im Jahre 2012 zählte YouTube rund 38 Millionen Nutzerinnen und Nutzer - allein in Deutschland! Seit 2007 macht YouTube jedes Jahr einen Wettbewerb zur Förderung von Talenten. Der Wettbewerb wird „Secret Talents Award“ genannt. Mittlerweile gibt es schon viele berühmte „Youtuber“, wie zum Beispiel Y-Titty, die Aussenseiter, iBlali, bibisbeautyplace, ApeCrime, Gronkh, LeFloid, Ponk usw. Ich stelle euch jetzt einmal einige dieser berühmten „Youtuber“ vor. Comedy Y-Titty: Bis Anfang Juni 2014 war Y-Titty der meist abonnierte deutsche YouTube-Kanal, mit über 2,9 Millionen Abonnenten und über 552 Millionen Videoaufrufen. Zu den Mitgliedern gehören Phil, TC und OG. Y-Titty ist seit Anfang 2009 YouTube-Partner, das heißt, dass am Anfang der Videos Werbung kommt, für welche die Y-Titty-Mitglieder bezahlt werden. Die Aussenseiter: Die beiden Cousins Dimitri und Alexander Koslowski, die ursprünglich aus Russland kommen, haben einen der meistabonnierten Kanäle in Deutschland (737.000 Abonnenten und 282.000.000 Videoaufrufe). Die Aussenseiter parodieren bekannte Lieder der Charts, produzieren eigene Musik, machen Vlogs (Video Blogs) und kommentieren ihren Alltag mit der Kamera. „Let’s Plays“ Gronkh: Er ist der zurzeit meistabonnierte, deutsche „Youtuber“. Sein richtiger Name ist Erik Range. Er veröffentlicht insbesondere „Let’s Plays“ (Vorführen und Kommentieren des Spielens eines Computeroder Videospiels). Am 25. Juni 2014 schaffte er es, bei seinem Hauptkanal die dreiMillionen-AbonnentenGrenze zu sprengen. Gronkhs ältestes Format ist sein „Let’s Play“-Minecraft, mit dem er am 19. Oktober 2010 begann. Beauty bibisbeautyplace: Seite zwölf www.mygobismyjob.com Dies ist eher ein YoutubeKanal für Mädchen. Hinter ihm steht Bianca. Sie macht Beauty-Videos, aber auch Challenge-Videos wie zum Beispiel die Mehl-MusikChallenge, die ShoppingChallenge, die LuftballonChallenge, die BabyfoodChallenge, die ExtremeSmoothie-Challenge, die Streich-Challenge und viele mehr. Musik Kontor: Kontor Records ist ein Musiklabel mit Sitz in Hamburg. Es ist spezialisiert auf Dance- und Electro-Musik. Amerikagirl, 14 Hip Hop & Rap Ich schreibe diesen Text, weil ich auch ein Rapper sein möchte. Hip Hop ist eine Art von cooler Musik, zu der man tanzen kann. Hip Hop ist eine Welt für Menschen, die gerne diese Musik hören. Musik ist etwas, was dich bewegt, wenn du traurig bist, wenn du auf diese Welt keine Lust mehr hast, wenn du fast jeden Tag Probleme mit deiner Familie oder Freunden hast. Das ist Hip Hop. Rap ist auch eine Welt, meist für Ausländer, weil die meisten Ausländer mehr Rap-Lieder schreiben als die Schweizer oder Deutschen. Rap sind Lieder für Menschen, die, weil sie zum Beispiel Liebeskummer haben, nicht mehr wissen, wie sie weiterleben sollen. Rap hilft meist vielen Menschen wegen den Wörtern, die sie rappen - das ist sehr beruhigend. Jetzt kommt ein Rap-Lied von Bushido: dieses leben ist nicht immer dankbar nein, dieses leben ist nicht immer leicht und manchmal denkst du, du bist ganz allein und du begreifst nun, dass jeder auf dich scheisst und du lässt jetzt deine tränen raus und weinst jeder versucht dir deine träume auszureden, weil sie hoffen, dass du anfängst aufzugeben und du fragst dich, wann hört er bloss auf der regen können sie‘s einfach nicht lassen auf dich draufzutreten du spürst die blicke und du weisst du bist hier nicht willkommen hier nicht willkommen, weil du hier keine liebe bekommst dieser beton nennt sich leben junge und das sind kopfschmerzen und dieser kopfschmerz lässt dich in ‘nem loch sterben und keiner antwortet dir ich bin wie du und du wie ich, es gibt eine hand voll wie wir denn morgen ist ein neuer tag, hör auf dein herz und versuch‘s aber glaub mir, alles wird gut The King, 13 www.123rf.com Hip Hop: Coole Musik mit coolen Texten ___________________________________________________________________________________________________ infinite devotion When the night falls, the dark arises, I will think of you. When the sun kisses the moon, in colorful perfection embraces, I will think of you. When sadness takes its toll, sweeps all good away, I will be there. At the end of days, when all the light has gone, I will be standing next to you. 36.media.tumblr.com Jacky Rose, 16 Seite dreizehn Beauty from Pain - Superchick Dieses Lied hat mir sehr geholfen, zu begreifen, dass alles eines Tages besser werden wird. Ich hoffe, euch gefällt es ebenso wie mir! Der Name der Band ist bescheuert, ich weiss, aber nichtsdestotrotz hat sie sehr gute Lieder… :) Übersetzung: Die Lichter gehen überall um mich herum aus Eine letzte Kerze um die Nacht draussen zu halten Und dann umhüllt mich die Dunkelheit Ich weiss, ich lebe noch, aber es fühlt sich so an, als wäre ich gestorben Und alles was bleibt, ist zu akzeptieren, dass es vorbei ist Meine Träume glitten wie Sand durch meine Fäuste, die ich gemacht hatte Ich versuche, warm zu bleiben, aber mir wird immer kälter Ich fühle mich, als würde ich abrutschen media-cache-ec0.pinimg.com The lights go out all around me One last candle to keep out the night And then the darkness surrounds me I know I'm alive but it feels like I've died And all that's left is to accept that it's over My dreams ran like sand through the fists that I made I try to keep warm but I just grow colder I feel like I'm slipping away After all this has passed, I still will remain After I've cried my last, there'll be beauty from pain Though it won't be today, Someday I'll hope again And there'll be beauty from pain My whole world is the pain inside me The best I can do is just get through the day When life before is only a memory I'll wonder why God lets me walk through this place And though I can't understand why this happened I know that I will when I look back someday And see how you've brought beauty from ashes And made me as gold purified through these flames After all this has passed, I still will remain After I've cried my last, there'll be beauty from pain Though it won't be today, Someday I'll hope again And there'll be beauty from pain Nachdem all das vorbei ist, werde ich immer noch da sein Nachdem ich mich ausgeweint habe, wird Schönheit aus Schmerz entstehen Auch wenn es nicht heute sein wird, eines Tages werde ich wieder hoffen Und dort wird Schönheit aus Schmerz entstehen. Meine gesamte Welt ist der Schmerz in mir Das Beste, was ich tun kann, ist einfach den Tag durchzustehen Wenn das Leben zuvor nur noch eine Erinnerung ist Frage ich mich, warum Gott mich durch diesen Ort gehen lässt Und auch wenn ich nicht verstehe, warum das passierte Ich weiss, dass ich es verstehen werde, wenn ich eines Tages zurückschaue Und ich werde sehen, wie du Schönheit aus Asche gemacht hast Und mich wie Gold durch diese Flammen gereinigt hast Nachdem all das vorbei ist, werde ich immer noch da sein Nachdem ich mich ausgeweint habe, wird Schönheit aus Schmerz entstehen Auch wenn es nicht heute sein wird, eines Tages werde ich wieder hoffen Und dort wird Schönheit aus Schmerz entstehen. Dieses Lied bedeutet mir einfach unendlich viel. Ich habe es in letzter Zeit sicher tausendmal gehört, nachdem es mir eine Freundin empfohlen hat, die selbst Probleme hat, und jetzt empfehle ich es euch. Ich hoffe, es hilft euch über die schlimmsten Tage hinweg. Eines Tages werden wir zurückblicken und sehen, dass alles seinen Grund hatte. Ich weiss, das sagt sich so leicht, aber an manchen Tagen ist dieses Lied und seine Botschaft der einzige Grund, warum ich morgens aufstehe. An manchen Tagen kann man nur überleben, wenn man ein solches Motto hat und fest daran glaubt. Also sage ich: Eines Tages werden der ganze Mist, diese negativen Gedanken und Gefühle, einfach Geschichte sein. Eines Tages werden wir wieder hoffen können. Eines Tages werden wir frei von all dem und glücklich sein. Und ich hoffe, dass dieser Tag schon bald da ist… Achlys, 16 Seite vierzehn Fragenquiz zu Nelson Mandela Nelson Mandela: Jeder weiss, von wem wir sprechen, jeder kennt ihn auch. Jeder weiss, dass er bekannt war. Doch wie gut kennst du ihn wirklich? Beantworte die Fragen und du erfährst, wie gut du ihn wirklich kennst! Kreuze die richtige Antwort an und zähle am Schluss deine Punkte zusammen: 1) Wann und wo ist Nelson Mandela geboren? □ 18. Juli 1913 in Mvezo □ 18. Juli 1918 in Mvezo □ 18. Juli 1914 in Mvezo celebspe.com 2) Wann bekam Mandela seinen britischen Namen Nelson? □ Bei der Geburt □ Nach seiner Haft □ Am Schulanfang 3) Wann tritt Nelson Mandela in den Afrikanischen Nationalkongress(ANC) ein? □ 1955 □ 1962 □ 1943 Nelson Mandela 5) Weswegen wurde er 1956 verhaftet und dann wieder freigesprochen? □ Wegen Betrug und Urkundenfälschung □ Wegen Hausfriedensbruch und Diebstahl □ Wegen Hochverrats 6) Zu wie vielen Jahren Freiheitsstrafe wird Mandela 1964 verurteilt? □ 5 Jahre □ lebenslänglich □ 11 Jahre Lösungen Seite 20 MasterBossKing,13 4) Was eröffnete Mandela 1952? □ Die erste schwarze Anwaltskanzlei □ Die erste schwarze Schule □ Die erste schwarze Zeitung ___________________________________________________________________________________________________ “Learn from yesterday”, “live for today” und “hope for tomorrow” Ich habe eine schwierige Vergangenheit hinter mir. Klar hat mich diese geprägt, doch ich habe auch aus meiner Vergangenheit gelernt und bin dadurch viel stärker geworden. Leider muss ich sagen, dass ich nicht oft für das Hier und Jetzt lebe. Geniessen und einfach das Leben leben – das mache ich mir selber viel zu schwer. Entweder denke ich an meine Vergangenheit, an meine jetzige Situation oder an die Zukunft. Doch was ist, wenn heute mein letzter Tag wäre? Dann hätte ich meinen letzten Tag nicht so gelebt, als ob es der letzte wäre. In der 6. Klasse ging es mir eines Tages plötzlich nicht mehr gut. Ich wurde bleich und fiel in Ohnmacht. Als ich wieder zu mir gekommen war, wollte ich aufstehen, doch ich konnte nicht. Mein Gefühl in den Beinen war weg. Ich spürte weder meine Hüfte, noch meine Beine, noch meine Füsse. Meine Mutter kam mich sofort holen und wir fuhren zum Arzt. Er sah auf einen Blick, dass meine Beine sehr angeschwollen waren. Ohne genauere Untersuchung schickte er mich direkt ins Spital. Dort angekommen, untersuchte man mich. Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass ich an Polyarthritis leide. Eine Krankheit, bei der sich die Knochen entzünden. Ich musste zwei ganze Wochen im Spital bleiben. Denn erst nach ca. elf Tagen kehrte mein Gefühl in den Beinen zurück. Ich musste wieder lernen zu laufen. Nach meinem Spitalaufenthalt musste ich während zwei Jahren starke Medikamente zu mir nehmen. Doch mittlerweile bin ich wieder einigermas- sen stabil. Ich muss zwar noch zur Kontrolle, doch die Medikamente wurden vor drei Jahren abgesetzt. Ende der sechsten Klasse, als ich erfahren habe, dass ich mit meiner besten Freundin in dieselbe Klasse an der Oberstufe komme, freute ich mich natürlich riesig. Doch das änderte sich schnell. Denn nach vier Monaten an der neuen Schule begann der Alptraum. Ich wurde zum Mobbingopfer. Meine beste Freundin hasste mich von Seite fünfzehn einem Tag auf den anderen. Es begann alles im Turnen, als sie mir Basketballbälle an den Kopf schmiss und mich ständig beleidigte. Sie drohte mir, sie würde mich nach der Schule zusammenschlagen. Anfangs waren es nur sie und drei andere. Doch mit der Zeit wurden es immer mehr, bis schliesslich die ganze Klasse gegen mich war. Ich hatte nur noch eine Freundin, die immer an meiner Seite stand. Eines Tages kam ein Mädchen zu mir mit einer Zeichnung in der Hand. Auf dem Blatt war ein nacktes Mädchen gezeichnet und in der Sprechblase stand mein Name. Das nackte Mädchen war also ich. Sie sagte mir, sie habe das auf Netlog gestellt (ins Internet). An einem anderen Tag bekam ich eine Nachricht von ihr. Darin stand, ich solle mich doch umbringen, denn ich sei nichts wert und alle würden mich hassen. Ich sei eine hässliche ********. Daraufhin fiel ich in eine sehr starke Depression und nahm starke Antidepressiva. Ich fing an, mir selber Vorwürfe zu machen. Mein Selbstwertgefühl und mein Selbstvertrauen verlor ich ganz. Ich redete mir ein, dass ich nichts könne und dass mich alle Menschen hassten und ich so oder so schon alles verloren habe. Von meiner Familie und von der einzigen Freundin, die ich noch hatte, entfernte ich mich immer mehr. Denn ich hatte das Gefühl, dass sie mich nun auch hassten. Ich brach den Kontakt zur Aussenwelt vollständig ab und zog mich in mein Zimmer zurück. Meine Eltern konnten das nicht mit ansehen. Sie schickten mich zur Psychiaterin. Also ging ich zur Psychiaterin während dieser harten Zeit. Doch einmal, als ich zu ihr ging, sagte ich ihr, dass ich mich, wenn sie mich jetzt gehen liesse, umbringen würde. Und schliesslich bin ich hier in der Klinik gelandet. Für meine Familie war das eine sehr harte Zeit. Sie tat so viel für mich und doch hat es nicht gereicht. Ich wollte ihre Hilfe gar nicht annehmen, denn die Hoffnung, dass es mir eines Tages wieder besser gehen würde, hatte ich schon längst verloren. Also war meine letzte Chance die Klinik. Nach meinem Aufenthalt hier kehrte ich nicht mehr an meine alte Schule zurück. An der neuen Schule nahmen sie mich super nett auf und ich fand die besten Freunde, die man sich nur wünschen kann. Dies hatte ich in meinen kühnsten Träumen nicht zu hoffen gewagt! Ich dachte: „So, jetzt wird es mir besser gehen. Ich gebe meinem Leben eine zweite Chance und ich habe tolle Menschen an meiner Seite, die mich lieben.“ Doch wie gesagt, hat mich das Mobbing sehr geprägt. Seither fehlt mir jede Menge Selbstvertrauen und Selbstsicherheit. Es hat mich zu einem „Sensibelchen“ gemacht. Wenn mich jemand unbewusst mit einem strengen Blick anschaut, denke ich immer: „Oh nein, was habe ich gemacht?“ Ich suche den Fehler bei mir. So kleine Sachen beschäftigen mich dann tagelang. Oder wenn zwei Kolleginnen miteinander flüstern, denke ich sofort, dass sie über mich lästern. Das Schlimme ist, dass ich das selber merke, doch meine Gedanken nicht kontrollieren kann. Ich bilde mir immer das Schlimmste ein. Ich denke auch immer für die anderen. Denn ich weiss genau, was sie jetzt über mich denken. Obwohl ich das doch gar nicht wissen kann! Ich gehe mal einfach davon aus, dass sie etwas Schlechtes von mir denken. Diese Gedanken begleiten mich heute noch jeden Tag. Und ich weiss, dass ich früher nicht so war. Mir war es immer egal, was andere Leute von mir denken, solange ich selber zufrieden war mit mir selbst. Doch diese Selbstsicherheit gibt es schon seit langem nicht mehr bei mir. Das vermisse ich sehr. Mein früheres Ich vermisse ich sehr. Ich zweifle so viel an mir. Diese Zweifel haben mich zerstört. Ich begann die Lehre als Kauffrau auf der Gemeinde. Doch es gefiel mir überhaupt nicht. Weder die Arbeit noch die Fächer in der Schule interessierten mich. Deshalb fiel ich immer mehr und mehr in eine Depression und begann wieder stark an mir zu zweifeln. Bei der Arbeit war ich überhaupt nicht mehr konzentriert. Ich begann nur noch alles negativ zu sehen. Das Positive verschwand vollkommen aus meinem Leben. Ich dachte immer daran, wie schlecht ich in dem war, was ich tat. Und meine Gedanken wandelten sich in Tatsachen um: Ich machte immer mehr Fehler und war überhaupt nicht mehr fähig, irgendetwas richtig zu machen. Auch in der Schule hatte ich grosse Mühe, mich zu konzentrieren und mir die Sachen zu merken. Also lernte ich nicht mehr. Ich hatte weder die Kraft noch die Lust dazu. In der Folge verschlechterten sich meine schulischen Leistungen immer mehr. Ich machte nichts mehr. Ich wollte nur noch schlafen. Als meine Eltern wieder merkten, dass ich immer mehr und mehr nachliess und immer sofort anfing zu weinen, beschlossen wir, dass ich wieder zu einer Psychiaterin gehen sollte. Sie verschrieb mir erneut Antidepressiva. Doch leider wirkten sie überhaupt nicht. Ich weinte jede Minute. Bis ich den Druck nicht mehr aushalten konnte. Dann passierte folgendes: Ich war am Arbeiten und wollte einfach weg. Plötzlich hatte ich den Drang, mir etwas Ich habe gelernt, die Hoffnung nie zu verlieren. Seite sechzehn anzutun. Es fehlte nur noch bereits den Termin. Bis Nun, da ich meine Lehre nicht. Genau aus dem eine Stunde und ich konnte dahin ging ich nicht mehr abbreche, geht es mir wie- Grund bin ich hier, um mein heim. Ich packte eine Sche- arbeiten. Mir war klar, dass der viel besser. Denn ich Leben wieder in vollen re ein und machte mich auf sie mich wieder in die Kli- weiss, ich werde nicht mehr Zügen geniessen zu können den Heimweg. Bei einem nik stecken würden. Sie dorthin zurückkehren müs- und auch die schönen Seiten alten Bauernhof blieb ich sagten mir, ich müsse noch sen. Doch das, was ich als des Lebens zu sehen, das stehen. Ich nahm die Schere heute dort hin. Doch das nächstes machen werde, Positive. Und vor allem um in die Hand, öffnete sie und wollte ich auf keinen Fall. weiss ich noch nicht. Und mich selber wieder zu möverletzte mich. Blut, überall Also durfte ich bis zum das macht mir grosse Angst. gen und um Selbstvertrauen war Blut zu sehen, welches nächsten Morgen noch zu zu gewinnen. aus meinem rechten Hand- Hause sein. Wenn ich nicht an meine gelenk kam. Weinend rief Vergangenheit denke, denke Wenn ich das geschafft ich meine Mutter an, die auf Nach dieser Aktion ist mir ich an die jetzige Situation, habe, werde ich mein Leben mich wartete. Ich sagte ihr, bewusst geworden, dass es in welcher ich stecke, und in vollen Zügen geniessen wo ich war, und sie kam so nicht weiter gehen kann: wenn ich auch nicht an das und werde für das Hier und rennend und weinend auf Ich werde meine Lehre als denke, denke ich schon weit Jetzt leben. Es wird Zeiten mich zu. Sie hatte geahnt, Kauffrau nicht beenden. in eine zukunftslose Zu- geben, in welchen es dunkel dass etwas nicht stimmte, Denn es ist definitiv nicht kunft. Das Hier und Jetzt wird. Man darf nur nicht weil ich nicht direkt nach mein Beruf. Der Grund, geniesse ich nicht. Mein vergessen, das Licht wieder Hause gegangen war. Sie wieso ich die Lehre so lange Leben geht einfach an mir anzuzünden. Und wenn ich hatte damit gerechnet, dass nicht abbrechen konnte, vorbei. Ich werde von mei- das geschafft habe, werde ich mir etwas antun würde. war, dass ich nicht wusste, nen Gedanken gesteuert, ich jeden Tag so leben, als Als sie mein Handgelenk was ich nachher machen obwohl ich das gar nicht ob es der letzte wäre. Denn sah, nahm sie mich sofort in sollte. Ich wusste schon sehr will. Klar hat mich meine jeder neuer Tag, an dem wir den Arm und sagte mir, dass früh, dass Kauffrau nichts Vergangenheit viel stärker unsere Augen wieder von alles gut werde. Zu Hause für mich ist, doch was aus gemacht, doch das macht Neuem öffnen ist ein Geband sie mir meinen Arm meiner Zukunft werden mich eben zu dem Sensibel- schenk. Und es kann einem ein. Sie rief meinen Vater könnte, belastete mich chen, welches ich heute bin. so schnell genommen weran, welcher sofort einen sehr... so sehr, dass ich mich Ich habe auch aus meiner den. Notfall-Termin bei meiner geritzt habe, anstatt einfach Vergangenheit gelernt. Psychiaterin organisierte. mit der Lehre aufzuhören. Doch das Hier und Jetzt Monalisa, 17 Am nächsten Tag hatten wir leben, das mache ich leider ___________________________________________________________________________________________________ Fragequiz zur Apollo 11 1969…Neil Armstrong… Mondlandung... USA Das alles sind Stichworte nur zu einem Thema: APOLLO 11. Doch es heisst nicht, dass man mit ein paar Stichworten schon alles zum Thema weiss. Mich nimmt es wunder, was du/Sie alles zu Apollo 11 weisst/wissen. Beantworte die Fragen und das Ergebnis kommt wie gerufen. 1. Wann ist die Rakete von der Mission Apollo 11 gestartet? a. □ 17. Juli 1969 b. □ 16. Juli 1969 c. □ 15. Juli 1969 2. Wann ist die Rakete gelandet? a. □ 20. Juli 1969 b. □ 19. Juli 1969 c. □ 21. Juli 1969 3. Wie heisst die Rakete? a. □ Cow b. □ Eagle c. □ King www.spacefacts.de Besatzung der Apollo 11: Neil Armstrong, Michael Collins, Buzz Aldrin (v.l.n.r.) 5. Wer wäre notfalls der Ersatzkommandant gewesen? a. □ James Lovell b. □ Fred Haise c. □ William A. Anders 4. Wer war der Kommandant der Eagle? a. □ Buzz Aldrin b. □ Neil Armstrong c. □ Michael Collins Lösungen auf Seite 20 MasterBossKing,13 Seite siebzehn Littenheid und ich… Wenn etwas zu Ende geht, besinnt man sich auf den Anfang, so heisst es. Meine Zeit in Littenheid ist bald vorbei und aus diesem Grund möchte ich euch einen kleinen Einblick geben, wie ich es hier erlebt habe. Als ich hier am 6. November mit der Ambulanz ankam, war ich ziemlich verärgert darüber, dass mein „Vorhaben“ gescheitert war. Vielleicht ist verärgert nicht das richtige Wort - erzürnt trifft es eher. Ich hatte mir fest geschworen, so bald wie irgend möglich aus dieser Welt zu verschwinden, und so war es auch nicht ganz unklug, mir in der ersten Zeit keinen Ausgang zu geben. auch einer meiner Lieblingsromanhelden umbringen wollte. Ich fühlte mich so leer, so einsam, so erschöpft… Ich konnte mich kaum aufraffen, um irgendetwas zu tun. Es ging immer so weiter, Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute, bis ich nicht mehr konnte. Erneut Intensivstation, danach Iso. Und dann änderte sich endlich etwas. Mir wurde klar, dass ich meine Familie, meinen über alles geliebten Bruder zerstören würde, wenn ich mich umbringen sollte. Ich begann zu reden. Nicht viel, nicht mit allen, aber ich hörte auf zu lügen, vorzutäuschen, mir ginge es gut, wenn ich am liebsten geschrien hätte vor Verzweiflung. t1.ftcdn.net gut genug sei. Ich konnte auf einmal wieder lachen ein echtes Lachen. vorzugte Option. Oder ich wohne zukünftig im Sonnenhof in der Nähe von Luzern. Aber entschieden ist noch nichts… Ich war also auf der Station, alleine mit meinen negativen Gedanken, und der Natürlich war nicht alles Teufelskreis schien nicht sofort eitel Sonnenschein, durchbrechbar zu sein. Die ist es auch jetzt noch nicht. Euch allen wünsche ich auf meiste Zeit verbrachte ich in Ich fühle mich immer noch jeden Fall nur das Beste und meinem Zimmer. Die Zeit so unendlich leer. Die Sui- dass ihr hier so bald wie schien sich gegen mich zidgedanken sind immer irgend möglich rauskommt verschworen zu haben noch da. Doch im grossen am besten gesund… Ihr jedes Mal, wenn ich auf die Ganzen geht es mir schon seid alle toll, auch wenn ihr Uhr sah, waren lediglich viel besser. Und dafür das vielleicht noch nicht einige Minuten vergangen, Langsam gab es wieder möchte ich mich ganz herz- glaubt. Denkt daran: Es gibt Minuten, die mir wie Stun- helle Stunden in meiner lich bei allen bedanken. immer eine Lösung für den erschienen. Und ich war Dunkelheit. Ich konnte Danke, dass ihr/Sie mich jedes Problem - man muss alleine, alleine, alleine. Und wieder lesen, ohne mich zu nie aufgegeben habt/haben. sie nur finden… Alles Gute! dann kam der 22. Januar…. fragen, womit ich das denn Wie es jetzt weitergeht, ist Ein erneuter Versuch. Inten- bitte schön verdient hätte - noch unklar. Vielleicht gehe Achlys, 16 sivstation. Später bemerkte ich, die ich so fett, hässlich, ich in den Säntisblick in ich, dass sich an diesem Tag unfähig und einfach nicht Herisau - nicht meine be___________________________________________________________________________________________________ Liechtenstein-Quiz 1. An welche Länder grenzt Liechtenstein? □ Schweiz □ Spanien □ Österreich □ Deutschland Lösungen auf Seite 20 Amerikagirl, 14, aus Liechtenstein 2. Wie heisst die Hauptstadt von Liechtenstein? □ Athen □ Vaduz □ Schaan □ Werdenberg 3. Warum ist auf der Liechtensteiner Fahne eine Krone abgebildet? Liechtenstein ist ein… □ Kaiserreich □ Königreich □ Fürstentum □ Zarenreich 4. Wie viele Einwohner hat Liechtenstein? □ 37‘132 □ 10‘370 □ 123‘762 □ 8‘599 www.walls-world.com Die Liechtensteiner Fahne Seite achtzehn Sokrates Sokrates gilt als Begründer der modernen Philosophie und als einer der wichtigsten Philosophen überhaupt ohne je auch nur einen Buchstaben geschrieben zu haben. Alles, was wir über ihn wissen, stammt aus der Feder Platons, seines wichtigsten Schülers, der ebenfalls ein berühmter Philosoph wurde. …dieser glaubt doch, etwas zu wissen, was er nicht weiß, ich aber, der ich nichts weiß, glaube auch nicht zu wissen. Ich scheine doch wenigstens um ein Kleines weiser zu sein als dieser, weil ich, was ich nicht weiß, auch nicht zu wissen glaube… Sokrates (470 - 399 v. Chr.), Sokrates wurde in Athen als Sohn eines Bildhauers und einer Hebamme geboren. Schon früh beschäftigte er sich mit Literatur, Musik und Rhetorik - vor allem aber mit den Schriften der griechischen Philosophen. Zu Beginn übte er den Beruf seines Vaters aus, diente jedoch kurz darauf als Infanterist im Peloponnesischen Krieg. Bekannt wurde Sokrates als Philosoph, der auf den öffentlichen Plätzen Athens lehrte, indem er Dialoge führte und durch seine Methode der Mäeutik (griech.: Hebammenkunst), die Menschen zur Wahrheit führte. Dahinter stand die Auffassung, dass jeder Mensch aufgrund seiner Vernunft die "Idee des Guten" verborgen in sich trage, diese jedoch erst durch gezieltes Fragen geboren werden müsse. Sein Schüler Platon schilderte Sokrates als einen Menschen, der sich unwissentlich und nicht intelligent gab; jedoch mit sei- nem Scharfsinn und Einfallsreichtum die Argumente seiner Gegner mit Leichtigkeit durchschaute. Ausserdem soll er sehr selbstbeherrscht, beinahe asketisch gewesen sein sowie einen ausgeprägten Sinn für Humor gehabt haben. Als 399 v. Chr. gegen ihn Vorwürfe wegen Verführung der Jugend und Gotteslästerung laut wurden, kam es zum Prozess, der in Platons Apologie geschildert wird. Der Philosoph wird mit deutlicher Mehrheit zum Tode verurteilt. Obwohl Freunde Sokrates aus dem Gefängnis entführen wollten, zog der es vor, dem Gesetz zu gehorchen. Seine letzten Stunden verbrachte er im Kreis seiner Freunde, ehe er am Abend ruhig den Schierlingsbecher leerte. Da Sokrates sich weigerte, seine Lehre niederzuschreiben, müssen wir uns mit Schriften seiner Schüler Platon, Antisthenes und Xenophon begnügen. Doch auch diese zeichnen ein klares Bild Sokrates‘ Gedanken und seiner Persönlichkeit. Seine ethischen Lehren beruhen auf einem rein rationalen Verständnis von Liebe, Gerechtigkeit und Tugend. Er fordert immer wieder beharrlich Selbsterkenntnis. Sokrates war der Meinung, dass alle Laster auf Unkenntnis, nicht aber auf Bösartigkeit beruhen. Tugend setzte er mit Erkenntnis gleich und vertrat die Auffassung, dass diejenigen, die wissen, was recht ist, auch richtig handelten. Stoiker wie der griechische Philosoph Epiktet, der römische Denker Seneca und der philosophierende Kaiser Marcus Aurelius erkannten Sokrates als ihr geistiges Vorbild an. Cicero meinte einmal, Sokrates habe «die Philosophie vom Himmel auf die Erde heruntergeholt.» Achlys, 16 Textquelle: http://www.andereggweb.ch/phil/sokrates.htm www.ap-pahud.ch Bedenke, dass die menschlichen Verhältnisse insgesamt unbeständig sind, dann wirst Du im Glück nicht zu fröhlich und im Unglück nicht zu traurig sein. -- Sokrates Seite neunzehn GTA 5 das Game GTA 5 ist ein Videospiel, das mir sehr gut gefällt, weil es viel Action hat. Im folgenden Text stelle ich es euch vor. Das neue Spiel GTA 5 ist das coolste Spiel aller Zeiten. Ich habe das Spiel am Anfang selber gekauft und es war sehr teuer, aber es hat sich gelohnt, es zu kaufen. In dem Spiel kann man Autos auftunen und man kann Jumps mit den Autos, Motorrädern und Fahrrädern machen. In dem Spiel kann man Flugzeuge, Helikopter und Zeppeline fliegen. Man hat in dem Spiel drei Männer und die kann man jederzeit wechseln, ausser die Polizei sucht dich oder du befindest dich in einer Mission. Man hat über tausend Missionen und Verrückte und Freaks, denen man helfen kann, aber man muss nicht unbedingt. Wenn man www.ign.com nichts machen will, dann kommt man nicht weiter. Du kannst auch quasi per Telefon jemanden anrufen und mit ihm raus gehen, zum Beispiel essen gehen, etwas trinken gehen, mini- golfen oder bowlen. Und was ich noch rausgefunden habe, ist, dass man Bootrennen, Motorradrennen und Autorennen machen kann. Einer von denen, nämlich Michael, ist verheiratet. Franklin hat eine Freundin, die er nie sieht, aber sie wollte ihn heiraten. Es gibt noch einen, er heisst Trevor, er ist ein Alkoholiker und er macht viele schlimme Sachen. Er verprügelt Menschen, kifft und er bereut es. Es gibt ein cooles Auto und es heisst Bugatti. Das Auto ist sehr schwer zu finden, man kann es nur in der reichsten Gegend finden. Also, ich empfehle euch das Spiel zu kaufen. The King, 13 ___________________________________________________________________________________________________ Lösungen der Rätsel: Nelson Mandela 1. 18. Juli 1918 in Mvezo 2. Am Schulanfang 3. 1943 4. Die erste schwarze Anwaltskanzlei 5. Wegen Hochverrats 6. Lebenslänglich Apollo 11 1. 16. Juli 1969 2. 20. Juli 1969 3. Eagle 4. Neil Armstrong 5. James Lovell Liechtenstein 1. Schweiz, Österreich 2. Vaduz 3. Fürstentum 4. 37‘132 annekirvan.com Seite zwanzig Was soll ich zukünftig machen? Wir sind in einem Land aufgewachsen, in dem viel von uns verlangt wird. Mit 14 muss man sich entscheiden, was man beruflich machen will, mit 15 fängt man an, Bewerbungen zu schreiben, und mit 16 fängt man an zu arbeiten. Und von Jahr zu Jahr wird es schwieriger und anspruchsvoller. Immer mehr Jugendliche sind diesem Druck nicht gewachsen und brechen die Lehre ab. Warum? In der Schweiz wird man schon in der 6. Klasse mit dem beruflichen Leben konfrontiert. Man fängt an, an Berufsausstellungen teilzunehmen. Ab der 1. Oberstufe geht man in einige Berufe schnuppern, um sich ein persönliches Bild davon zu machen. Nach der 2. Oberstufe gilt es ernst. Die Bewerbungen müssen raus. Denn in der 3. Oberstufe muss man eine Lehrstelle gefunden haben. Ich finde das viel zu früh. Mit 13 kennst du dich selber noch nicht gut genug, um zu wissen, in welche Richtung es gehen soll. Um ehrlich zu sein, ich kenne mich jetzt noch immer nicht gut genug. Ich weiss nicht, wo meine Stärken liegen und welcher Beruf zu mir passen könnte. Um ehrlich zu sein, das macht mir grosse Angst. Nicht nur was das Berufliche anbelangt, sondern auch das Erwachsenwerden. Erwachsen zu sein heisst, Verantwortung zu übernehmen und auf eigenen Beinen zu stehen. Den Lebensunterhalt selber zu finanzieren und, und, und… Wir haben in der Schweiz nur ca. drei Prozent Arbeitslosigkeit. Und das verdanken wir unserem System. Für unser Land ist das natürlich super, doch wie geht es dabei eigentlich den Jugendlichen? Heute wird viel mehr von uns erwartet als vor 30 oder 40 Jahren. Die Lehren sind heutzutage viel anspruchsvoller. Ich bin 17 Jahre alt und mache die Lehre als Kauffrau auf der Gemeinde. Ich bin in einer Generation www.kolivas.de So viele Berufe - doch welcher passt zu mir? aufgewachsen, in der viele Jugendliche überfordert und diesem Druck nicht gewachsen sind. Man liest immer wieder, dass Jugendliche ihre Lehre abbrechen. Nun bin auch ich an diesem Punkt angekommen. Ich breche die Lehre ab. Ich kann nicht mehr. Ich war schon immer diejenige, die nicht wusste, was sie mit ihrem Leben anfangen und was sie beruflich machen sollte. Ich habe in viele verschiedene Berufe reingeschaut. Doch zu keinem habe ich mich hingezogen gefühlt. Man sagt ja immer: „Wenn du nicht weisst, was machen, mach das KV. Das ist die beste Grundausbildung und danach stehen dir alle Türen offen.“ Klar kannst du nach der Lehre eine total andere Richtung einschlagen. Die Hauptsache ist, du hast eine abgeschlossene Ausbildung in der Hand. Doch diese dauert drei Jahre. Drei lange Jahre, die du durchhalten musst. Und wenn dir der Beruf nicht passt, sind es drei unendliche Jahre. Ich bin schon ein Jahr im Rückstand, weil ich ein Jahr Oberstufe wiederholt habe. Auf diesen Sommer finde ich auch ganz sicher keine neue Lehrstelle, weil die neuen Lehren schon begonnen haben. Das heisst, ich muss auf den nächsten Sommer warten. Dann werde ich drei Jahre im Rückstand sein. Wenn all meine Kollegen ihre Lehre abgeschlossen haben, erst dann werde ich mit meiner Lehre beginnen können. Das setzt mich total unter Druck. Ich muss anfangen, mich wieder zu bewerben. Die meisten Lehrstellen sind im Herbst schon wieder vergeben. Was heissen würde, ich müsste mich jetzt schon bald wieder bewerben. Seite einundzwanzig Doch als was?! Ich habe das Gefühl, ich habe keine Zeit, und dass mir die Zeit davonrennt. Aber ich bin doch noch so jung! Ich habe noch das ganze Leben vor mir und mache mich wegen so etwas kaputt. Das kann es doch nicht sein, oder? Ich habe gelernt, dass es am Ende nicht darauf ankommt, wie viele Jahre du im Rückstand bist, solange du glücklich bist in dem, was du machst. Mit 60 Jahren interessiert es niemanden mehr, in welchem Alter du die Lehre abgeschlossen hast. Das ist die gute Seite an unserem System. Du kannst die Lehre auch noch mit 40 machen. Die Hauptsache ist doch, dass du überhaupt die Chance hast, eine Ausbildung zu machen, was nicht selbstverständlich ist. Monalisa, 17 Der Tiger Ich interessiere mich für den Tiger, weil er vom Aussterben bedroht ist. Die Anzahl freilebender Tiger ist dramatisch gesunken. Im 19. Jahrhundert lebten noch schätzungsweise 100 000 Tiger in den Wäldern Asiens. Heute sind es nur noch 3200. Die Anzahl indochinesischer Tiger hat seit 1998 in nur einem Jahrzehnt um 70% auf etwa 350 Individuen abgenommen. Vom Bengal-Tiger gab es Anfang des 20. Jahrhunderts in Indien noch 40 000 Exemplare. Heute sind es nur noch 1850 Tiere. Bei den Sumatra-Tigern wurden in den vergangenen Jahren durchschnittlich jedes Jahr mehr als 40 Tiere getötet. Heute gibt es von dieser Tigerart noch etwa 400 Exemplare. Warum die schönen Tiere getötet werden: Das Fell ist sehr begehrt, vor allem bei Wilderern, sie verkaufen das Fell für sehr viel Geld, weil es sehr begehrt ist und auch sehr schön. Ich hoffe, dass es Tiger auch in der Zukunft noch in der freien Natur gibt, damit sie meine Kinder auch noch sehen können. Luca,13 www.badische-zeitung.de ___________________________________________________________________________________________________ Die Zukunft Ein Rätsel über das wenige von uns schon in jungen Jahren eine Ahnung haben – die Zukunft. Manche gehen mit voller Elan und Vorfreude in Richtung Zukunft, während andere rückwärts auf dem Pfad des Lebens laufen. Was wird noch alles auf uns zukommen? Julia, 13, möchte unbedingt Sängerin werden, besucht momentan die erste Sekundarschulklasse und ist sich ihres Berufswunsches schon ganz sicher. Severin, 17, hingegen macht sich eher Sorgen. Obwohl er mit seiner Vorbereitung zur Matura gute Chancen für viele verschiedene Wege hat, weiss er noch überhaupt nicht, was er später einmal machen will. Uns allen geht das mal so. Was ist morgen? Einige kleine Dinge aus unserem Alltag können schon eine ganze Menge ändern und unsere Zukunft beeinflussen. Wie geht es mir nächste Woche? Wie sieht mein Alltag in 20 Jahren aus? Werde ich jung sterben oder alt und glücklich mit meinem Partner, mit dem ich seit über 40 Jahren zusammen bin, in einem Pflegeheim leben? All dies sind www.bildnerischeundtechnischegestaltung.ch Fragen, die uns niemand beantworten kann. Unsere Unsicherheit, an der wir null und nichts ändern können. Manche beunruhigt dieser Gedanke. Was, wenn? Wann? Und wie?! Es liegt also in unserer Hand, jeden einzelnen Tag einfach auf uns zukommen zu lassen und ihn so zu nehmen, wie er nunmal verlaufen wird. Logisch, unser Verhalten, die Handlungen und unseren Umgang, das können wir alles beeinflussen. Aber die Zukunft, diese liegt in den Händen einer andern Macht. In der nächsten Minute mögen wir Dinge ganz anders sehen. Heute Seite zweiundzwanzig Abend mögen wir die beste Zeit unseres Lebens haben. Schon bald haben wir einen Schulabschluss, oder eben nicht. Wir werden Familie haben, oder auch nicht. Schicksal. Es wird unser Schicksal sein. All dies ist eine Überraschung. Unsere Überraschung. Überraschungen mögen nicht immer ganz so toll sein und nicht so, wie wir sie uns wünschten. Das mag sein. Aber, was sollen wir uns sorgen, wenn wir nur unser Bestes geben können im Hier und Jetzt und später nichts ändern können, was daraus entstanden ist? Die Zukunft - eine Überraschung. Nimm sie so, wie sie kommt und öffne das Überraschungsei. Wer weiss, vielleicht ist sie nur von aussen eine Knacknuss und innen ganz schön schokoladig! Bluemchen, 16 Aufmunternde Sprüche Wenn du mal einen schlechten Tag hast, heisst das noch lange nicht, dass dein ganzes Leben keinen Sinn mehr hat. Schau dir dann diese Sprüche an. Wenn du mal dein Lächeln vergisst, schau in diese Sprüche rein, denn dort wird ein Lächeln für dich sein. Kopf hoch. Jeder hat mal einen schlechten Tag und dunkle Momente. Man darf nur nicht vergessen, das Licht wieder anzuzünden. Jeder von uns ist ein Engel mit nur einem Flügel und wir können nur fliegen, wenn wir uns umarmen. Lebe dein Leben so wie du es willst. Tage und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet über das ganze Leben hinweg. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker. Träume nicht von deinem Leben, sondern lebe deinen Traum. Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her. Die Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Du hast dieses Leben bekommen, weil du stark genug bist, um dies zu meistern. Geniesse auch die kleinen Dinge in deinem Leben, denn wenn du zurück blickst, merkst du, dass das die grossen waren. www.joycreationblog.com Im Leben geht es nicht darum, zu warten, bis das Unwetter vorbei ist. Sondern darum, zu lernen im Regen zu tanzen. sein, doch es kann nicht für immer regnen. Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es auch noch nicht das Ende. Hör auf dich zu hassen für all das, was du gar nicht bist, sondern fang an dich zu lieben für all das, was du bist. Glück kann selbst in den dunkelsten Zeiten gesehen werden, wenn man nicht vergisst, das Licht wieder anzuzünden. Warte nicht auf den perfekten Moment, pack dir den Moment und mach ihn perfekt. Wenn nichts unmöglich ist, ist alles möglich. Hab Geduld. Bessere Zeiten werden auf dich zukommen. Sei stark, bessere Zeiten kommen auf dich zu. Es mag jetzt zwar stürmisch Hör niemals auf. Wenn du hinfällst, steh wieder auf. Was gestern geschah, ist nicht länger wichtig. Heute ist ein neuer Tag. Mach weiter und nähere dich deinen Zielen und Träumen. Du wirst es schaffen. Das Leben ist wie eine Achterbahn. Du hast die Möglichkeit zu schreien oder einfach die Fahrt zu geniessen. Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig, die Gegenwart zu geniessen. Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben zu geben. Liebst du das Leben? Dann vergeude keine Zeit, denn daraus besteht das Leben. Seite dreiundzwanzig Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen. Ich möchte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte ist, der uns auf unserer Reise begleitet und uns daran erinnert, jeden Moment zu geniessen, denn er wird nicht wiederkommen. Was wir hinterlassen, ist nicht so wichtig wie die Art, wie wir gelebt haben. Gehe nicht den Weg, auf welchem schon Spuren zu sehen sind, sondern einen Weg, wo noch keine sind und hinterlasse eine Spur. Das Glück ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt. Glück ist überall zu finden, man muss es nur sehen und ergreifen. Manchmal suchen wir so lange den Schlüssel zum Glück, bis wir entdecken, dass er steckt. Glaube an Wunder, Liebe und Glück! Schau nach vorn und nicht zurück! Tu was du willst und steh dazu, denn dein Leben lebst nur du. Monalisa, 17 Herausforderung angenommen! Manchmal will man genau an dem Punkt aufgeben, an dem man eigentlich weitermachen muss. Man will einfach alles hinschmeissen, es wird sich womöglich eine einfachere Tür öffnen, eine neue Gelegenheit wartet bestimmt schon. Der Weg, welcher sich hinter dieser anderen Türe versteckt, wird sich auf alle Fälle als deutlich machbarer erweisen und die Hürde, die kommen wird, kann man bestimmt auch leichter bewältigen als jene, die jetzt vor einem steht. Meint man jedenfalls. Man findet sich damit ab, dass die durch eigene Hand getroffene Entscheidung, die einst offene Tür, für die man sich entschieden hat, schliesst. Die Tür, die einst offen war, geht zu und neue Türen öffnen sich. Nur deine Unentschlossenheit wird auch sie wieder schliessen. So oft habe ich es mir erlaubt zu denken, dass es unüberwindbare Hürden gibt, die ich niemals meistern könnte. Sobald es einmal schwierig wurde, in der Schule oder am Arbeitsplatz oder in einer anderen Lebenssituation, brach ich den Plan ab – und somit jedes Mal einen Teil der Zukunft. Jedes Mal verwuschen sich die ausgemalten Bilder meiner geplanten Zukunft in meinem Kopf, weil ich aufgegeben hatte. Ich sah immer nur, was noch vor mir lag, anstatt zu erkennen, wie viele Schritte des Weges ich schon gegangen war. So malte ich mir bessere und immer schönere Lebenswege aus, die mit Zielen verbunden waren, erreichte diese jedoch nie. Ganz egal, was man erreichen möchte, irgendwann kommt ein Hindernis, das überwunden werden will. Das wollte ich nicht einsehen. Es bildete sich ein schleichendes Gefühl des Versagens. Ich fühlte mich wie verfolgt von den sich immer wiederholenden gescheiterten Lebensmomenten. Lebensmomente, deren Bedeutung sehr gross gewesen war. „Liegt es in den Genen meiner Generation?“, fragte ich mich mehr und mehr. Oder hat sich das Nichterreichen von Zielen nur in mir festgebissen? Heute sehe ich es anders. Das einzige, was ich zum Errei- media-cache-ec0.pinimg.com chen der Ziele unternommen habe, war zu träumen und zu wünschen. Das wird auf Dauer kein grosses Hilfsmittel sein. Meiner Meinung nach liegt das Elixier des Erfolges in der Motivation und an dem Willen eines jeden Menschen und - wie nicht ganz unbekannt - ist der Wille ein Muskel, der trainiert werden kann. Ich besass irgendwann leider noch nicht einmal mehr die Kraft und Motivation den Willensmuskel überhaupt zu trainieren. Jede erdenkliche Lebensenergie entschwand mir. So verlernte ich an mich selbst zu glauben, mir selbst zu vertrauen und mich zu lieben. Ich bin in meinem selbsterzeugten Leid herumgezappelt, war verloren und verhangen in meinem selbstgesponnenen Spinnennetz. Alle Züge schienen abgefahren zu sein, jede einst offene Tür war verschlossen. Erreicht hatte ich immer noch nichts. Auf jeden Menschen wird irgendeinmal eine Situation zukommen, die er überwinden muss. Bei mir kam diese Situation jetzt. Und das erste Mal glaube ich an mich, denn würde ich das nicht tun, würde ich es nicht schaffen. Willst du etwa alles verlieren? Willst du dich selbst wirklich in dem Kampf gegen deine im Innern existierende Hürde aufgeben? Oder willst du endlich gewinnen und aus der Spirale ausbrechen? Sie endlich besiegen? Seite vierundzwanzig Du weisst, dass du es willst. Und da beginnt dein eigener Wille. Hör auf, an dir selbst zu zweifeln. Übernimm die Verantwortung für dein Leben, dazu gehört auch, einmal Hilfe anzunehmen, wenn du sie brauchst. Liegen die Hindernisse tatsächlich an den äusseren Umständen oder liegen sie insgeheim in dir selbst? Beides kann man verändern, wenn man es will. Sich das Leben selbst schwer zu machen wird dich kaputt machen, schwere Herausforderungen zu meistern macht dich hingegen stärker. Also, öffne für einmal deine Augen und geh auf die Dinge zu, die dich wachsen lassen. Veroline, 17 33 Dinge, die man getan haben muss Es gibt Dinge, die will man einfach erlebt haben- etwas Verrücktes, Schönes, was man auch immer möchte. Einfach einmal seine Fantasie spielen lassen, etwas tun, was einem unmöglich erscheint. Wie sagt man so schön? Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist! Mit dem Fahrrad zum McDrive fahren Rückwärts die Rolltreppe hochlaufen Zur falschen Zeit am falschen Ort sein Einen Eisberg berühren Einfach mal den ganzen Tag nichts tun Tränen lachen Sich 100 Dinge überlegen, die man mal gemacht haben sollte Kopfüber Cola trinken Alle Namensvetter aus dem Telefonbuch anrufen Sich vordrängeln Im Bikini eine Schneeballschlacht machen Shoppen gehen, ohne aufs Geld zu achten Socken stricken Jemandem die Schuhbänder verknoten Eine Kuh melken Die Haare mit dem Bügeleisen glätten Einen Blumenstrauss pflücken Auf dem Heuboden schlafen Blau machen ohne Grund Ein Strassenschild stehlen Im Restaurant Dinge mitgehen lassen Einen Baum umarmen Am Strand entlang galoppieren Im Regen tanzen Die Haare färben Schwarz fahren Einen Baum pflanzen Eine Babywindel wechseln Im Restaurant ohne Gabel und Messer essen Alle Stockwerke im Aufzug drücken Im Kerzenlicht baden Im unpassendsten Moment einen Lachanfall haben Sich tätowieren lassen farzinphoto.com Einen Baum umarmen Piccadilly, 15 ___________________________________________________________________________________________________ Rennen Ich sitze da, ich schaue dich an. Deine Augen sind auf etwas gerichtet, das ich nicht sehen kann. Ich würde gerne wissen, was du denkst. Denkst du an mich? Tust du das, jemals, oft, selten? Nie? Ich möchte etwas sagen, doch ich weiss nicht, was. Ich müsste nur die Hand austrecken, um dich zu berühren. Ob ich das will? Ja. Ob du das auch willst, meine Haut auf deiner spüren, hier und jetzt? Ich weiss es nicht. Du bist so nah und doch so fern und ich will, dass du meins bist. Meins, nur meins. Ich möchte dich nicht teilen und ich möchte nicht geteilt werden. Ich will dich, das ist genug. Aber willst du das? Willst du Mein sein und willst du, dass ich Dein bin? Ich weiss es nicht. Und ich habe Angst. Angst vor der Antwort. Deswegen werde ich die Frage nicht stellen. Ich weiss noch, als du wir gesagt hast. Du hast mich angeschaut. Deine Pupillen geweitet, so, als wärst du ein junges Reh, das kurz davor ist, von einem Auto überfahren zu werden. Geblendet von den Scheinwerfern, erstarrt vor Schreck. Ich bin das Auto, du das Reh. Du rennst, ich folge dir. Du wirst schneller, immer schneller. Ich weiss nicht, ob ich mit dir mithalten kann. Das Auto ist alt, es hat viele Beulen, viele Kratzer. Ist es überhaupt noch funktionstüchtig? Was ist, wenn das Auto den Geist aufgibt? Was passiert dann mit dem Reh? Wird es rennen, weit weg, tiefer und tiefer in den Wald hinein? Oder wird es stehen bleiben? Ich weiss es nicht. Denn ich habe Angst. Angst vor der Antwort. Der Antwort auf eine Frage, die ich niemals stellen werde. Jacky Rose, 16 31.media.tumblr.com Seite fünfundzwanzig Verliebt sein Ich war in einen Jungen namens James verliebt. Wir haben uns nicht oft gesehen, doch die paar Male, die wir uns über den Weg gelaufen sind, haben mir vollkommen gereicht, um mich in ihn zu verlieben. Wir fingen an zu schreiben und trafen uns dann schliesslich auf ein Date. Ich hatte richtig Schmetterlinge im Bauch. Doch als ich herausfand, das er mich nur verarscht hatte und das gleiche mit 1000 anderen Mädchen abzieht, konnte ich es nicht fassen. Es fühlte sich doch so real an! Wer kennt das nicht? Schmetterlinge im Bauch, man sieht alles rosig, als ob man durch eine rosafarbene Brille schauen würde und alles scheint plötzlich perfekt zu sein. Doch wie schmerzhaft das sein kann, wenn man von dieser einen Person richtig mies hintergangen wird, brauche ich euch wohl nicht zu sagen. Auf jeden Fall fühlt es sich nicht gut an. Man fühlt sich minderwertig, klein und fragt sich, warum man sich auf diese Person eingelassen. Ich muss sagen, bei mir braucht es viel, bis ich mich in jemanden richtig verlieben kann. Ich kann euch nicht genau sagen, worauf ich schaue. Plötzlich bin ich es einfach. Wie ein Schlag trifft es mich dann. Was ich genau sagen kann, ich war noch nie so verknallt in jemanden, wie ich es in ihn war. Ich habe ihn öfters in der Badi gesehen. Vom ersten Augenblick an, fiel er mir mit seinen roten Badehosen auf. Ich hielt immer nach ihm Ausschau. Dann kam leider auch schon der Winter und ich sah ihn für eine Weile nicht mehr. Doch als ich eines Tages an einem Donnerstag von der Schule zur Busstation lief, und dort auf den Bus wartete, sah ich ihn. Er fuhr an uns vorbei. Es sass in einem grauen Audi. (Klingt ganz schön besessen, wenn ich auf so kleine Details achte, nicht wahr? Doch um ehrlich zu sein, war ich tatsächlich ein bisschen besessen von ihm. Denn er war einfach per- www.bing.com If it’s meant to be it will be. fekt.) Er fiel mir gleich auf. Wir sahen uns in die Augen. Doch ehe ich das realisieren konnte, war er auch schon wieder weitergefahren. Die ganze Heimfahrt hatte ich ein Lächeln auf dem Gesicht. Wer hätte das gedacht, dass ich ihn im Auto wiedersehen würde? Was für ein Zufall! Eine Woche später lief ich wie gewohnt zur Busstation und wieder das gleiche: ICH SAH IHN. Er fuhr wieder an mir vorbei. Und so ging es jede Woche weiter. Bis eines Tagen einfach nichts mehr geschah. Ich wartete dort auf ihn, doch er kam einfach nicht. Von diesem Tag an, sahen wir uns nicht mehr. Über ein Jahr verging. Und ich wusste weder, wie er heisst, noch, woher er kommt. Als ich eines Tages zu Hause ankam, sass meine Schwester vor dem Laptop und war im Instagram. Ich setzte mich neben sie und welches Profil ist sie am Anschauen? Sein Profil. Ich sprang auf, weil ich es nicht glauben konnte. Ich fragte sofort nach seinem Namen und woher er kam. Sie sagte mir, er heisse James Kreuter und wohne in Gersau. Also ganz in der Nähe von uns. Wieder: WAS FÜR EIN ZUFALL! Sie sah sich genau sein Profil an, als ich mich neben sie setzte. Ich war überglücklich. Denn endlich wusste ich etwas über ihn. Einige Wochen später bekam ich im Facebook eine Freundschaftsanfrage. Sie war von ihm. James Kreuter hatte mir Monalisa eine Freundschaftsanfrage ge- Seite sechsundzwanzig schickt! Natürlich kamen Fragen auf wie: Wie kommt er auf mich? Wieso ausgerechnet ich? Warum weiss er, wie ich heisse? Doch ich hörte auf, mir solche Fragen zu stellen und genoss es einfach und war glücklich. Ich erzählte es meiner Freundin und sie meinte, ich solle ihn anschreiben. Was das angeht, bin ich sehr schüchtern. Sie nahm mein Handy und schrieb ihm. Wenige Sekunden später antwortete er bereits. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Und so begannen wir, miteinander zu schreiben. Drei Wochen später fand an seinem Wohnort ein Fest statt. Ich hatte mit einigen Kolleginnen abgemacht, dass wir dorthin gehen würden. Er fragte mich, ob ich auch dort sein werde. Ich schrieb ihm, dass ich mit einigen Kolleginnen dorthin gehen werde. Er fragte mich, ob wir uns dann dort sehen könnten. Ich war wie erstarrt. ER hat MICH gefragt, ob wir uns sehen können. Ich konnte es kaum fassen. Natürlich war ich damit einverstanden. Er gab mir seine Handynummer und meinte ich solle ihm schreiben, wenn ich dort ankäme, denn er würde am Abend nicht ins Facebook gehen, um seine Nachrichten zu lesen. Als sich der Abend näherte, wurde ich immer nervöser, denn ich würde James Kreuter sehen. Doch im späteren Abend kamen mir Zweifel. Was, wenn er mich ignorieren wird? Was ist, wenn er mich nur verarscht hat und das gar nicht seine Handynummer ist? Ich erzählte es einer Kollegin. Sie meinte, ich solle mir keine Gedanken machen. Es wird schon gut gehen. Als wir dort ankamen, schrieb ich ihm nicht sofort. Etwa eine Stunde später nahm ich all meinen Mut zusammen und schrieb ihm, dass ich nun hier sei. Kurz darauf antwortete er mir bereits. Er schrieb, dass er noch nicht dort sei, aber dass es nicht mehr lange dauern würde. Plötzlich sah ich sein Gesicht in der Menschenmenge. Wir sahen uns in die Augen und liefen aufeinander zu. Wir begrüssten uns und begannen ein kleines Gespräch. Da seine Kollegen weiterliefen, fragte er mich, ob ich mit ihm und den Kollegen in die Bar gehen will. Gleich da vorne. Ich sagte ihm, dass ich später gerne mal vorbeischauen werde. Er sagte, dass ihn das freuen würde, und wir verabschiedeten uns für den Moment. Als ich das nächste Mal auf die Uhr schaute, war es bereits 02:00 Uhr. Wir froren sehr und wollten nur noch nach Hause. Ich konnte nicht mehr bei James vorbeigehen, was mich sehr belastete. Ich schrieb ihm, dass ich es bedaure, aber ich könne nicht mehr in die Bar kommen, weil wir nach Hause wollten. Er fragte mich, wo ich genau sei, er wolle sich noch persönlich von mir verabschieden. Was für ein Gentleman. Er verlässt kurz die Bar, nur um sich von mir zu verabschieden. Kurz darauf trafen wir uns. Ich fror sehr, er nahm meine Hand und wärmte mich. Dann verabschiedeten wir uns. Am selben Abend schrieb er mir noch, dass er es toll gefunden hat, mich persönlich kennen gelernt zu haben. Wir schrieben täglich miteinander. Er erzählte mir viel von sich und ich ihm auch einiges über mich. Doch dass ich momentan in der Klinik bin, habe ich ihm natürlich nicht gesagt. Denn ich wollte ihn nicht abschrecken. Doch dann kam die Frage, vor der ich mich am meisten fürchtete. Er fragte mich, was ich so mache. Beruflich. Nach langem Überlegen schrieb ich schliesslich die Wahrheit. Und zwar, dass ich meine Lehre als Kauffrau auf der Gemeindeverwaltung absolviere. Dass ich aber momentan nicht arbeite und krankgeschrieben bin, weil es mir nicht gut geht. Er hat dann nachgehakt und mich gefragt, was denn los sei. Nach langem Überlegen schrieb ich ihm, dass ich momentan grosse Probleme mit mir selber hätte. Er konnte das nicht verstehen. Er schrieb mir, dass ich doch ein hübsches Mädchen bin, mit einem sehr aufgestellten Lächeln und mit wunderschönen dunklen glänzenden Augen. Ich dachte nur: blablabla. Und doch freute es mich, so etwas von ihm zu hören. Als er mich dann fragte, ob ich während dieser Zeit zu Hause sei, sagte ich, dass es eine lange Geschichte ist. Das ich ihm das lieber einmal persönlich sagen will, weil es etwas komplizierter sei und ich nicht will, dass es Missverständnisse gibt. Schliesslich war er damit vollkommen einverstanden. sehr toller Nachmittag gewesen sei. Ich stieg aus dem Auto und er fuhr davon. Mit einem breiten Lächeln trat ich ins Haus. Meine Mutter sah mir gerade an, dass ich richtig verliebt in diesen Typ war. Wir schrieben am selben Abend und auch die Tage darauf. Wir verabredeten uns etwa eine Woche später. Wir haben abgemacht, dass wir uns treffen und dann ein bisschen spazieren gehen. Als wir uns sahen und wir uns auch begrüssten, fragte ich mich sofort, was los war. Wir setzten uns auf eine Bank und ich erzählte ihm die ganze Geschichte. Natürlich nicht im Detail, aber doch kurz zusammengefasst. Er war fassungslos. Er hätte das nie erwartet. Er nahm meine Hand und wollte mich trösten. Er lehnte sich über mich und wollte mich küssen. Ich wich ihm aus und sprach einfach weiter. Klar wollte ich ihn küssen, denn er war perfekt. Doch es ging mir ein bisschen zu schnell. Als er dann bemerkte, dass ich ihn nicht küssen wollte, akzeptierte er das ohne weiteres. Es war eine sehr komische Situation. Ich fühlte mich danach richtig mies. Doch es hat für mich in dem Moment einfach nicht gepasst. Nach einer Weile sagte ich ihm, er solle doch jetzt einmal was von sich erzählen. Denn es ging die ganze Zeit nur um mich und das wollte ich nicht. Er erzählte mir dann auch einiges von sich, was er so macht, wo er arbeitet und auch von seiner Zeit im Militär hat er mir voller Begeisterung erzählt. Als ich auf die Uhr schaute war es schon recht spät. Ich musste wieder nach Hause. Er war so lieb und fuhr mich nach Hause. Zu Hause angekommen, verabschiedeten wir uns im Auto und er sagte mir, dass es für ihn ein Das Luzerner Seenachtsfest stand an. Er schrieb mir, ob ich auch dort sein werde. Ich hatte geplant dorthin zu gehen, doch genau an diesem Wochenende hatte ich wieder ein richtiges Tief und mir ging es richtig schlecht. Also sagte ich ihm schliesslich ab. Aber trotzdem wünschte ich ihm viel Spass. Am nächsten Tag traf es mich wie ein Schlag. Ich war gerade im Facebook als ich las, dass er in einer Beziehung war. Ich konnte es nicht fassen. Zuerst die Komplimente, dann wollte er mich küssen und jetzt das. Ich konnte und wollte es nicht glauben. Ich war wütend und traurig zur gleichen Zeit. Ich versuchte ihn zu vergessen, doch das ging nicht. Denn er schrieb mir immer noch. Ich antwortete nicht, löschte ihn im Snapchat und im Facebook. Doch dann merkte ich, dass das richtig eifersüchtig rüberkommt. Also fragte ich ihn wieder an. Er nahm mich wieder an und alles war wieder in Ordnung. Ich antwortete auch auf seine Nachricht. Ich wollte mit ihm ja noch befreundet sein und nicht im Streit auseinander gehen. Und so blieben wir auch in Kontakt. Wir schreiben zwar immer seltener, aber dennoch freue ich mich über eine Nachricht von ihm, obwohl ich über ihn hinweg bin. Wir sind nun befreundet und das ist auch gut so. Das hat einfach nicht sein sollen und das ist auch gut so. Seite siebenundzwanzig Monalisa, 17 Über die Unbeweglichkeit des menschlichen Geistes The eyes are useless when the mind is blind. -Anonymous Ohren, das Haar giftgrün, die Kleider zerrissen, die Kleider schwarz. Mit festen Schritten vorwärts schreitend, er muss wohl in Eile sein. Bestimmt muss er Drogen anholen gehen, oder verticken, ja, das könnte auch sein, sehr gut möglich. Er ist auf gleicher Höhe mit dem Kind, es ist still, es schaut ihn an, so, als hätte es noch nie etwas dermassen Fremdartiges, Exotisches gesehen. Er blickt das Kind an, dann die Frau, dann wieder das Kind. Sein Gesicht versteinert, eisige Kälte in seinen Augen. Das Mobiltelefon mit festem Blick taxierend, eine Zigarette genussvoll rauchend. Das schokoladenbraune Haar zu einer lockeren Hochsteckfrisur aufgetürmt, über etwas lächelnd, an dem ich gerne Anteil haben würde. Sie könnte mir durchaus als sympathisch erscheinen. Wäre da nicht das Kind. Wie es schreit, in wilder Verzweiflung, den Tränen nahe. Wie es zerrt, an ihrem Rockzipfel, dann an ihrer Hand. Sie beachtet es nicht. Es ist so, als wäre es nicht da, nichts als ein Trugbild meiner überreizten Phantasie. Sie lächelt weiter, grüsst eine vorbeigehende Passantin in rotem Trenchcoat und Hunter-Boots. Das Kind schreit weiter, schreit lauter, schreit verzweifelter. Es ist zwecklos, sie will nicht hören. Ein junger Mann, grosse, sehr grosse Löcher in den „Entschuldigen Sie, Madame, aber Ihr Kind...“. Sie dreht sich abrupt um, ihr Blick gleitet langsam über seinen Körper. Die Füsse, die in klobigen Springerstiefeln stecken, die dünnen Beine, das T-Shirt, das schwarz ist, auf dem Some people are just beautifully wrapped boxes of shit steht, die durchlöcherten Ohren. „Kein Geld für Kleider? Dann steck deine Nase nicht in Dinge, von denen du noch weniger Ahnung hast.“ Sie lächelt ein Lächeln, das so falsch ist wie die GucciTasche meiner Nichte. Dann geht sie weiter, ihn keines weiteren Blickes würdigend. „Ich wollte Sie lediglich darauf hinweisen, dass Ihr Kind weint.“ Sie zündet eine weitere Zigarette an. Ihre Sinne abgestumpft auf alles, das Seite achtundzwanzig sie nicht sehen, nicht hören will, dass es so scheint, als wäre auch er nur meiner Phantasie entsprungen. „Suchen sie sich gefälligst einen Job. Leute zu belästigen, weil man zu faul ist zum Arbeiten. Sie sollten sich schämen, schämen sollten Sie sich. Die Dame wird Ihnen kein Geld geben, verstehen sie das doch endlich!“ Eine Rentnerin, ihre teure Tasche fest umklammernd und wie ein Schutzschild vor sich haltend. Ihr Gesicht roter als eine Tomate. Der Punk schaut sich verwundert um. Dann begreift er. Er wird bleich, dann grau. Dann dreht er sich um, geht in die entgegengesetzte Richtung. Die junge Frau mit dem Kind bedankt sich bei der Rentnerin, wir alle drei schauen dem Punk nach, bis er von der Unübersichtlichkeit der Menge verschlungen wird. „Was für ein schönes Kind, wie alt ist es denn?“ „Drei Jahre, es ist mein ganzer Stolz, mein Ein und Alles.“ „Ai, wie fein! - Solche Menschen! Unerhört!“ Die ältere Dame nickt mit ihrem Kopf in die Richtung, in welche der Punk verschwunden ist. „Unerhört“, bestätigt die junge Mutter. Jacky Rose, 16