90 Jahre Miteinander – Füreinander
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90 Jahre Miteinander – Füreinander
ZEIT TAFEL 1919 Gründung der AWO als Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt in der SPD 1920 Gründung des Düsseldorfer Ortsausschusses der sozialdemokratischen Wohlfahrtspflege ZEIT TAFEL ZEIT TAFEL 1977 Ambulante Pflegedienste 1996 Modellprojekt: „Integrationsfachdienst für geistig und körperbehinderte Menschen“ 1977 Familienbildungswerk als Weiterbildungsträger 1978 Erster Familientreff in Bilk 1997 „Rather Modell“: Unterstützungsprojekt für Schulverweigerer 1926 Waisenhaus in Gerresheim 1978 Jugendberatungsstelle, Wallstraße 10 1998 Schuldner- und Insolvenzberatung 1929 Soziale Gerichtshilfe 1931 Kindergarten Heerstraße 1979 Kinder- und Jugendanwalt Till Eulenspiegel vertritt Kinder- und Jugendrechte 1999 Modellprojekt „Step by Step“ an Förder und Hauptschulen 1933 Verbot und Auflösung der Arbeiterwohlfahrt 1979 Erste Erziehungsberatungsstelle in Eller 1945 Wiederbegründung der Arbeiterwohlfahrt 1979 Jugendgerichtshilfe 2000 „Treffpunkt und Werkstatt“ für wohnungslose junge Männer 1948 Wiederübernahme des Gerresheimer Waisenhauses 1979 Modellprojekt: Kinderschutzfamilien 2000 Bundesmodellprojekt „Freiwilliges soziales Jahr“ 1954 Erste Kindertagesstätte (Kita „Sonnenhaus“) 1980 Aktivtreff Wersten 1955 Lore-Agnes-Seniorenheim 1956 Mütterschule 1980 Berufsbildungszentrum, Aufnahme der Ausbildungs tätigkeit (heute in 19 anerkannten Berufen) 2001 Modellprojekt: So.Var Schüler übernehmen soziale Verantwortung 1958 Georg-Glock-Seniorenheim 1981 Schulsozialarbeit 2003 Offene Ganztagsschule 1965 Sozialhaus als Zentrum der familienpädagogischen Arbeit, Liststraße 2 1981 Beratungsstelle für Haftentlassene 2006 Fachstelle Aus.Wege für Jugendliche sexuelle Misshandler 1966 Erste Seniorentagesstätte in Rath 1983 Betreute Wohngemeinschaften für psychisch Behinderte 1969 Altenwohnanlage Eller 1981 Betreuungsverein 1985 Lore-Agnes-Seniorenheim wird Facheinrichtung für Gerontopsychiatrie 1988 Integrationsfachdienst für psychisch schwerbehinderte Arbeitnehmer 1989 Mehrere Jugendwohngruppen in Nachfolge des Waisenhauses 2002 Hans-Jeratsch-Seniorenheim 2006 Erstes AWO-Familienzentrum „Lummerland“ 2007 Erstes Wohnquartier „Wohnen mit Versorgungssicherheit“ in Gerresheim 2007 Neue Wege der offenen Altenhilfe: 5 „zentren plus“ 2008 Modellprojekt: Präventiv- u. Sozialaktion gegen politischen/religiösen Radikalismus 2008 Integrationsprojekt BORIS für behinderte und von Behinderung bedrohte Migranten DÜSSELDORF 1989 Internationales Frauenhaus Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf e.V. 1993 Zufluchtstätte für Mädchen bei sexuellem Missbrauch und Misshandlung Liststraße 2 · 40470 Düsseldorf 1993 Tagesstätte für psychisch Kranke in Eller 2010 Aufbau eines ambulanten Tagestreffs für dementiell Erkrankte Tel: 0211 / 600 25 -100 Fax: 0211 / 600 25 -095 Mail: [email protected] www.awo-duesseldorf.de 1996 Ernst-u.-Berta-Grimmke-Seniorenheim 2010 Offene Altenhilfe: 3 Dependancen 1996 Paul-Gerlach-Haus als Wohnheim für psychisch Behinderte 2008 16. Kindertagesstätte (Betriebskita „Kleine Löwen“) AWO DÜSSELDORF 90 Jahre Miteinander – Füreinander 90 JAHRE AWO DÜSSELDORF 90 JAHRE AWO DÜSSELDORF 90 JAHRE AWO DÜSSELDORF 90 JAHRE AWO DÜSSELDORF DÜSSELDORF Die ERSTEN Jahre Die weim arer zeit der wieder aufbau DIE AWO HEUTE Die Kriegsjahre 1914–1918 brachten materielle Armut, Leid und Verzweiflung über die arbeitende Bevölkerung. Die Stadt Düsseldorf bildete schon 1914 die „Zentralstelle für freiwillige Liebestätigkeit“, die zur ehrenamtlichen Mitarbeit zur Linderung der ärgsten Not aufrief. Viele sozialdemokratische Frauen folgten diesem Aufruf. Marie Juchacz, 1920 Die Arbeiterwohlfahrt war organisatorischer Teil der Sozialdemokratischen Partei und deshalb immer politisch engagiert: So wurden streikende Arbeiterfamilien mit Lebensmitteln versorgt. Die Arbeiterwohlfahrt verstand ihr Engagement nie rein caritativ, sondern verfolgte als Teil der Arbeiterbewegung das Ziel einer sozialistischen Wirtschaft- und Gesellschaftsordnung. Mit der Wiederbegründung der Arbeiterwohlfahrt 1945 in Düsseldorf begann der eigentliche Aufstieg des zunächst als Helferorganisation aufgebauten Verbandes. Das Gerresheimer Waisenhaus wurde 1948 wieder übernommen. Erste Einrichtungen folgten in den 50er und 60er Jahren: Nähstube, Kindertagesstätte, Seniorenwohnheime, Mütterschule, Sozialhaus. Als einer der großen Wohlfahrtsverbände in Düsseldorf wirkt die Arbeiterwohlfahrt aktiv an der Bewältigung sozialer Pro bleme und Aufgaben der Landeshauptstadt mit. Nach dem 1. Weltkrieg beschloss die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, eine Selbsthilfeorganisation der Arbeiterschaft zu gründen. Die sozialdemokratische Wohlfahrtspflege sollte die Lebenssituation der werktätigen Menschen verbessern und gleichzeitig Einfluss auf die sozialpolitische Gesetzgebung nehmen. Der „Hauptausschuss der Arbeiterwohlfahrt“ wurde am 13. Dezember 1919 in Berlin gegründet. Im Januar 1920 begannen sozialdemokratische Frauen und Männer (u. a. Hedwig und Paul Gerlach, Wilhelm Beucker, Minna Elzner, Johann Helmig) mit dem Aufbau der Arbeiterwohlfahrt in Düsseldorf. Sie widmeten sich – häufig in Zusammenarbeit mit dem städtischen Wohlfahrtsamt – der Familienfürsorge und Armenhilfe. Die AWO errichtete Nähstuben und Armenküchen, organisierte Lebensmittel- und Bekleidungssammlungen für Hilfsbedürftige und Kriegsopfer. Nähstube 1924 Besondere Hilfen benötigten in den 20er Jahren die Kinder der von Massenarbeitslosigkeit betroffenen Arbeiterschaft. Die AWO baute für sie ein Erholungsheim in DüsseldorfUrdenbach. Anfang der 30er Jahre folgte eine Erholungs stätte im „Aaper Wald“. Das Waisenhaus der Arbeiterwohlfahrt auf der Heyestraße in Düsseldorf-Gerresheim war das erste nichtkonfessionelle Waisenhaus reichsweit. 1931 wurde der AWO-Kindergarten auf der Heerstraße in Düsseldorf-Oberbilk AWO-Waisenhaus auf der Heyestraße eröffnet. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten bedeutete das Ende der freien Wohlfahrtspflege. Trotz Loslösung von der SPD wurde die Arbeiterwohlfahrt – wie alle Organisationen der Arbeiterbewegung – verboten. Viele ihrer Mitglieder – so Elly Becker, Heinrich Ostkamp und Elisabeth Sängespeick – wurden verfolgt und inhaftiert. Paul Gerlach starb im Konzentrationslager Sachsenhausen. Kinder-Kriegsküche in der Schule am Rather Kreuzweg Die AWO packt an In den 70er, 80er und 90er Jahren wurde das Beratungsund Bildungsangebot (berufliche Weiterbildung) ausgeweitet und differenziert. Es entsteht eine Vielzahl von sozialen Einrichtungen wie beispielsweise Beratungsstellen, das Berufsbildungszentrum und weitere Kindertagesstätten. Das Berufsbildungszentrum der AWO Die AWO hat derzeit rund 1.900 Mitglieder in 20 Ortsvereinen sowie insgesamt 1.300 hauptamtliche MitarbeiterInnen, die in 90 Einrichtungen des Kreisverbandes tätig sind und von rund 400 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt werden. Unter dem Dach des Kreisverbandes arbeiten heute drei gemeinnützige Gesellschaften: Im Berufsbildungszentrum (BBZ) werden 1.200 förderbe dürftige Jugendliche und junge Erwachsene durch unterschiedliche Fördermaßnahmen auf die gesellschaftliche und berufliche Integration vorbereitet. Schulsozialarbeit und Offene Ganztagsschule sind weitere Aufgabenbereiche. Der Familienglobus steht für den Kinder- und Jugendbereich. Kindertagesstätten, Beratungsstellen, Familienbildung, Hilfen zur Erziehung, offene Jugendhilfe, Täter- und Opferhilfen, Migration/Integration und Internationales Frauenhaus sind die Schwerpunkte der Sozialen Arbeit. In der VITA sind die Offene und Stationäre Altenhilfe sowie die Behindertenhilfe zusammengeführt. Ambulante Pflegedienste, Tagesstätten und Pflegepensionen sowie mehrere Seniorenheime gewähren eine Versorgung aus einer Hand.