Kisten
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Test Freestyleboards Zauber Kisten „Zeitlupe bitte!“ möchte man schreien, wenn man die Youngster im Worldcup zaubern sieht. Die Tricks im Profis-Zirkus haben in den letzten Jahren Copperfield-Niveau erreicht. Doch auch immer mehr BinnenseeRastellis wagen sich an Tricks wie Spock und Willy Skipper heran. Auf der Flachwasser-Piste von Langebaan in Südafrika mussten die Freestyleboards zeigen, ob sie die surf-Tester verzaubern konnten. › HIFLY TWINSTYLE 100 40 1-2/2006 ✖ DROPS Stubby 100 ✖ F2 Chilli 107 LTD ✖ FANATIC Skate 102 ✖ HIFLY Twinstyle 100 ✖ JP AUSTRALIA Freestyle 100 Pro ✖ LORCH Spark 98 ✖ MISTRAL Joker 109 ✖ NAISH Playmate 99 ✖ RRD Twin Tip 105 ✖ STARBOARD Flare 104 Wood ✖ TABOU Freestyle 100 › RRD TWIN TIP 105 / NAISH BOXER 6,2 › STARBOARD FLARE 104 / SAILLOFT SLAM SLE 6,3 S Mit Ausnahme von Naish und Fanatic integrierten alle Hersteller Spocktails (leichte Abschrägung im Heck nach vorne) oder gar extremere Features wie Steptails oder Double Rail Tails (F2, RRD und Tabou). Die extrem breiten Boards benötigen in der Kurve viel Fußdruck. Steptails und Double Rail Tails verkleinern die Gleitfläche im Heckbereich – das Brett fühlt sich in der Gleitphase kleiner an und dreht enger. Spocktails sind dagegen nach Meinung der Tester nur Gimmicks. Zwei Firmen (Tabou und Starboad) schwören auf US-Box wegen der Trimm-Variabilität. Sonst wird die Wave-Variante verschmäht und die Powerbox verwendet. Die Finnengröße variiert: JP setzt mit einer 26er auf viel Leistung, während Naish (übrigens ohne großen Leistungsverlust) mit 22 cm auf Drehfreudigkeit zielt. Hifly stellt mit ihrem ersten Freestyler einen Twinser in die Gruppe, der gut funktioniert. Einzig Starboard benutzt G-10-Material für die Flosse. 42 1-2/2006 Text: Steve Chismar und surf-Testteam, Fotos: Stephan Gölnitz urf hat dazu beigetragen, dass Freestyle einen gehobenen Stellenwert in der Surf-Branche und im Worldcup-Zirkus bekommen hat. Trotz der Radikalisierung und Professionalisierung im New-School-Freestyle trägt surf in diesem Jahr dazu bei, dass die Disziplin weiterhin mehr Aufmerksamkeit im Test bekommt als es die Verkaufszahlen in der Industrie widerspiegeln. Der Grund: Wie die Waverider stellen Freestyler die Elite der eh schon exotischen Sportart dar. Freestyle regt zum Träumen an und es sind die Träume, die den Sport jung und am Leben halten. Tester Gunther Baade bringt es auf den Punkt: „Wenn einer die Powerhalse gelernt hat, was ist dann der Traum? Der will die Duck Jibe lernen! Nach der Powerhalse fängt Freestyle an.“ Acht Tester inspizierten auf den windigen Pisten Langebaans die Palette der Traumtrickser. Und zum ersten Mal wurde auch unser erfahrener Tester Werner Buschmann (über 20 Jahre Testzeit bei surf) direkt in den Freestyle-Test integriert. Für den waschechten Freerider bedeutet › JP AUSTRALIA FREESTYLE 100 PRO EDITION 1-2/2006 43 › DROPS STUBBY 100 / NORTH SAILS DUKE 6,4 › TABOU FREESTYLE 100 / SEVERNE S-2 5,8 44 1-2/2006 › LORCH SPARK 98 / GAASTRA ECHO 6,0 Freestyle mit Schallgeschwindigkeit eine Duck Jibe einleiten oder 360er drehen, dass der Spray eine dicke Wasserwand um ihn bildet. Damit stellt er die perfekte Brücke von den Beinahe- Campellos zu den ClassicFreestylern her. Sein Input ging von: wie sportlich halst ein Brett? Wie frei fährt es? Bis: wie stabil zirkeln die Planken klassische Moves? Einen Haken hatte die Sache jedoch: Werner mochte nicht das träge, in seinen Worten, langweilige Fahrgefühl, das die breiten Pummelchen vermittelten. „Spocken kann so ein Freestylebrett, aber surfen kann man damit nicht!“ Freestyle hat sich aber in den letzten Jahren extrem entwickelt. Freestyler springen und sliden in allen Variationen. Um das zu bewerkstelligen, musste der Anforderungskatalog geändert werden. Aber die breite, runde Outline musste bleiben, damit das Brett in Binnenrevieren früh angleitet und stabil bei Moves um den Mast, aber auch in Slide-Rotationen bleibt. Die Kriterien beim surf-Test haben sich der Bandbreite des Freestyles (Old School/New School) angepasst. Deshalb wurde bei Sprungmanövern unterschieden, ob das Brett in Freeride-Manier mit Körper- und Riggeinsatz (Chop Hop, Spinloop = Testnote Spinloop) aus dem Wasser katapultiert wird, oder ob es skatestyle-mäßig mit aufrechtem Körper lediglich nur mit Beinkraft aus dem Wasser gehebelt und in der Luft umgelegt wird (alle New-SchoolMoves vom Willy Skipper bis zum Flaka = Testnote Hop). Die Unterscheidung der Testnoten: Slide-Rotation und Rückwärts-Slides spiegeln eine unterschiedliche Charakteristik bei Moves wider. Ob ein Brett gut rückwärts slidet (auf dem Bug Finne voraus eine stabile Führung › MISTRAL JOKER 109 / NAISH BOXER 6,2 hat) spielt nur beim Willy Skipper und Volcan eine Rolle. Alle anderen Rotations-Moves (vom Spock bis zum Flaka) benötigen eine eher plane, breite Gleitfläche mit runden, nicht zu dicken Rails am Bug, um schnell und geschmeidig wie auf einem Teller zu drehen. Wie im letzten Jahr wurde die einzige Leistungsnote Angleiten differenziert betrachtet, wobei das aktive Angleiten dem Fahrstil von Freestylern gerechter wird. Tester Frank Lewisch: „Es gibt Bretter, da braucht man nur das Segel anzuzupfen und es kommt ins Rutschen, während andere noch vor sich hingurgeln.” Aktives Angleiten zeigt, welches Potenzial bei böigem Leichtwind beim Anpumpen im Brett steckt. Werner Buschmann musste übrigens am Ende des Tests erstaunt seine Meinung über Freestylebretter revidieren: Mit Ausnahme eines Brettes könne man sehr wohl sportlich mit den Dingern freeriden. Ob man damit gut Flakas zelebrieren könne, wofür sie eigentlich entwickelt wurden, war ihm am Ende wurscht. Tabou und Starboard verpassten ihren Freestylern Konturdecks. Für Zappler, die ihre Füße tief in die Schlaufen stecken, eine angenehme Sache. Das integrierte Domedeck verhindert ein Überstrecken des Fußspanns wie auf flachen, breiten Freestyle-Decks. › NAISH PLAYMATE 99 › FANATIC SKATE 102 DROPS Stubby 100 Passives Angleiten Als Tropfen (Drops) auf den heißen Steinen Südafrikas wirkte das kurze Pummelchen (engl.: stubby) als Neuling im Freestyle-Test wahrlich nicht. Optisch verkleidet als graue Maus, entpuppte sich das ItaloSchnittchen (übrigens nicht aus der Cobra-Schmiede) als bunter Vogel mit Höchstnoten in allen Freestyle-Kategorien. Das Brett scheint es allen recht machen zu wollen: Drauf steigen und wohl fühlen. Aktives Angleiten Kontrollierbarkeit in Manövern Hop Rückwärts Sliden Spinloop Slide Rotation New School ★★★★★ Classic Freestyle ★ ★ ★ ★ ★ Freeride ★★★ Doppelschrauben gegen verdrehte Schlaufen. komfortabel direkt Der Stubby springt frei aus dem Flachwasser, lässt sich spielerisch in der Luft umlegen, kontrolliert rückwärts sliden (Twin Channels im Unterwasserschiff) oder geschmeidig durchrotieren. Klassische Freestyler loben die Ruhe in der Kurve, die ausgewogene Gewichtsverteilung und das Extravolumen im Bugbereich (für Moves um den Mast). Was Klassiker schätzen, ist für Freerider sicherlich nicht verkehrt. Der Drops gleitet gedämpft frei unter den Füßen (die dünnen Footpads vermitteln jedoch nicht gerade eine Luxusdämpfung bei Sprüngen). Einziger Wermutstropfen: Leichtere Fahrer müssen mehr Pasta essen, um das Brett mit Forza um die Kurve zu legen. Fazit: Ein exzellenter Kompromiss für schnittige Freeride-Turns und radikale New-School-Moves. Wegen seiner Gutmütigkeit und Allround-Eignung eine Empfehlung für Freestyle-Einsteiger sowie Vollblut-Profis. 236,0 cm Volumen2): 100 Liter; Gewicht1): 6,2/7,0 kg; Preis: 1399 Euro; Material/Herstellung: Semi Custom Sandwich Carbon; Finne: Drops Freestyle 23 cm/Powerbox/Polyester 62,0 cm F2 Chilli 107 LTD 238,0 cm Volumen2): 107 Liter; Gewicht1 ): 6,6/7,3 kg; Preis: 1399 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich; Finne: F2 Chilli 25 cm/Powerbox/Carbon-Sandwich 67,0 cm 46 Scharfe, rote Chillis sind für manche ungenießbar. Diese überdimensionale, orangene Chilli-Schote (sieben Liter mehr als letztes Jahr) heizt jedoch zum Tricksen an. Der F2 wurde von Shaper Patrik Diethelm zwar in Punkto Freestyle-Radikalität leicht entschärft, dafür verpasste er ihr mehr Feuer unterm Hintern beim Carven und Freeriden. Kein Fehler, meinen die Tester. New Schooler freuen sich nach wie vor über die Radikalität beim Rotieren in die coolsten Moves. Trotz größtem Volumen neben dem Mistral Joker fühlt es sich kleiner an. Mit dem breiten Mittelteil, dem dünnen Heck und dem extrem kantigen Steptail erinnert die Outline tatsächlich an eine überdimensionale Chilli-Schote, mit der man jetzt richtig Gas geben kann. Dennoch muss man beim Angleiten aktiv sein und den Chilli auch mit etwas mehr Kraft aus dem Wasser hoppen und umlegen. Was er aber bei der Rückwärtsfahrt zeigt, ist heiß: Kein Brett in der Gruppe lief 1) surf-Messungen: Rumpf/Rumpf inkl. Finne und Fußschlaufen 1-2/2006 komfortabel direkt beim Willy Skipper so stabil rückwärts. Ein wahrer Twin Passives Angleiten Tip, obwohl keine extreme Doppelkonkave als Finnener- Aktives Angleiten satz im Bugbereich zu sehen ist. Wer mit dem F2 Kontrollierbarkeit in Manövern kreiseln möchte, dem stehen alle Radien zur Verfügung. Hop Als leichter Fahrer muss man jedoch in der Drehfreudigkeit kleine Abstriche machen und mehr Fußdruck Rückwärts Sliden einsetzen. Fazit: Da F2 nur ein einziges Brett in der Spinloop Palette für den Freestyle-Einsatz im Flachwasser anbietet, wirkt der Chilli mit 107 Liter etwas größer als seine Slide Rotation Konkurrenten um die 100 Liter – man braucht mehr Power. Ein scharfer Leckerbissen für Könner New School ★★★★★ Classic Freestyle ★ ★ ★ ★ mit mehr Gewicht. Dank des frisierten EinFreeride ★★★ satzbereichs können auch Freestyle-Einsteiger und Old-School-Trickser Feuer und Flamme für den Chilli werden. 2) = Herstellerangaben FANATIC Skate 102 Volumen2): 102 Liter; Gewicht1): 6,0/6,9 kg; Preis: 1399 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich; Finne: Fanatic Freestyle 25 cm/Powerbox/Prepreg Aktives Angleiten Kontrollierbarkeit in Manövern Hop Rückwärts Sliden Spinloop Slide Rotation New School ★★★★★ Classic Freestyle ★ ★ ★ ★ ★ Freeride ★★★ Seb Wenzels neuer Freestyle-Shape kann getrost als puristisch bezeichnet werden. Sogar das zierliche Schwalbenschwänzchen aus dem Vorjahr ist weg. No Gimmicks heißt das Motto beim deutschen StarShaper wieder einmal. Und siehe da, Spocken funktioniert genauso geschmeidig wie bei den verspielten Freestyle-Sticks mit Spocktails, Steptails oder KonturDecks. Sportlich direkt, ist die Kontrolle ausgezeichnet. In der Kurve gleitet der Skate exzellent durch, verträgt Speed und bekommt neben dem JP das höchste Lob bei Carving und Power Jibes. Die eher dicken Rails, harmonisch verteilt über die gesamte Outline, verhindern ein nervöses Schwänzeln in der Kurve selbst nach einem tollpatschigen Fehlschritt um den Mast. Alles bleibt smooth, alles ist super easy. Der Shape wurde Dank der computergesteu- direkt erten Fräsmaschine (CNC milling machine) präzise modifiziert. Beste Note für Old-School-Freestyle. Beste Note aber gleichermaßen beim Sliden und Skippen, auch wenn man die geschmeidige Planke nicht so leichtfüßig wie einen Tabou, Drops oder RRD aus dem Wasser hebeln und umlegen kann. Fazit: No Gimmicks zahlt sich aus: Drauf stellen und wohl fühlen. Der perfekte Freestyle-Allrounder für Einsteiger und Trickser, die nach einem Flaka auch gerne eine sportliche Duck Jibe zelebrieren oder gelassen freeriden wollen. Zudem wiegt der Skate genauso viel (6,0 kg) wie die 200 Euro teurere Pro Edition von JP Australia. 239,0 cm Passives Angleiten komfortabel 63,0 cm HIFLY Twinstyle 100 242,0 cm Volumen2): 100 Liter; Gewicht1): 6,1/7,1 kg; Preis: 1389 Euro; Material/Herstellung: Carbon-Kevlar; Finnen: 2 x Hifly Twinstyle 22 cm/2 x Powerbox/Carbon-GFK 65,5 cm Mit einer Höllenmaschine in den siebten Surferhimmel tricksen – das soll zumindest das Deck-Design suggerieren. Dualität wird noch mit dem Twinser-Finnen-Konzept von Hifly unterstrichen. Wie erwartet zirkelte der Twinstyle super eng in die Kurve – ein wahrer Meister der 360er. Ein wendiger und quirliger Shape von Klaus Jocham. Bei lang gezogenen, schnittigen Turns, aber auch beim Gas geben wirkt der Quirl jedoch etwas unruhig. Im unteren Windbereich scheinen die Twinser das Brett nicht richtig frei gleiten zu lassen. Wahrlich himmlisch präsentiert sich der Twinstyle erst bei mehr Wind: Er wird sofort frei und fährt eher sportlich hart trotz weicher Schlaufen und Heal Cusions. Alle New-School-Moves nach Lee und Luv funktionieren einwandfrei. Bei Spocks und Willy Skippers vermittelt der Twinstyle viel Sicherheit, weil er gemächlicher rückwärts gleitet oder rotiert. Doppeltes Glück: Man komfortabel direkt kann bei einer Fehlbelastung einiges retten, wo andere Bretter unter den Füßen weggeflutscht wären. Dem einen Freud, des anderen Leid: Dem radikalen NewSchool-Fahrer fehlt der extra Pepp für einen aggressiven Fahrstil. Fazit: Doppelte Chance, doppeltes Glück: Klaus Jochams erster Freestyle-Shape mit Twinsern erfreut jeden, der sich an Volcan, Spock und Willy Skipper heranwagen möchte. Die New-School-Moves lassen sich fast wie in Zeitlupe rotieren. In böigen Leichtwindrevieren fehlt es dem Höllengerät etwas an Spritzigkeit. Doch bei Starkwind wird der Höllenritt zum himmlischen Vergnügen. Passives Angleiten Aktives Angleiten Kontrollierbarkeit in Manövern Hop Rückwärts Sliden Spinloop Slide Rotation New School ★★★★ Classic Freestyle ★ ★ ★ ★ Freeride ★★ Erstmals bei einem Freestyleboard: Doppelfinnen beim Hifly. JP AUSTRALIA Freestyle 100 Pro Edition Volumen2): 100 Liter; Gewicht1): 6,0/6,9 kg; Preis: 1599 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich; Finne: JP Freestyle 26 cm/Powerbox/GFK-Prepreg Aktives Angleiten 48 1-2/2006 direkt Katze abzugehen, das Board aus dem Wasser zu hebeln und einen Grubby zu zelebrieren. Vielleicht wirken die Freestyler von RRD, Drops oder Tabou verspielter und quirliger – besser und radikaler freestylen können sie deswegen nicht. Ein Perfektionist, der aufs Ganze geht und auch für klassische Moves ideale Voraussetzung (Durchgleitpotenzial, stabile Kantenführung, harmonische Volumenverteilung) mitbringt. Wer sportlich direkte Freestyleboards schätzt, für den liegt mit der luxuriösen Pro Edition ein Meisterstück bereit. Fazit: Fantastischer Kompromiss zwischen einem Classic-Move- und NewSchool-Freestyleboard. Leichtere Fahrer müssen mit mehr Kraft das Brett eng drehen oder aus dem Wasser hebeln. Sonst für jeden mit Cash-Flow die Garantie zum Freestyle-Flow! 1) surf-Messungen: Rumpf/Rumpf inkl. Finne und Fußschlaufen 240,0 cm Hinter der Bezeichnung Pro Edition steckt die teurere (200 Euro) und leichtere (6,0 kg) CobraLeichtbauweise. Der JP Australia springt so leichtKontrollierbarkeit in Manövern füßig wie ein Känguru, heizt seiner Konkurrenz davon, Hop rotiert schnell und liegt so präzise auf der Kante, als hätte man ein Freerideboard unter den Füßen. GeRückwärts Sliden rade diese Freeride-Eigenschaft war der einzige Spinloop Kritikpunkt der Tester im letzten Jahr. Neben dem Slide Rotation Mistral und Fanatic ist der JP auch dieses Jahr zwar der sportlichste New School ★★★★★ Hobel, bewährt sich Classic Freestyle ★ ★ ★ ★ ★ aber zu 100 ProFreeride ★★★ zent als Freestyler in allen Belangen. Drei Dübelleisten zum Eine Böe genügt, Freeride-Einsatz an der um wie Schmitz’ hinteren Schlaufe. Passives Angleiten komfortabel 65,0 cm 2) = Herstellerangaben LORCH Spark 98 236,0 cm Volumen2): 98 Liter; Gewicht1): 6,7/7,5 kg; Preis: 1399 Euro + Finne 85 Euro; Material/Herstellung: Full Carbon Double-Sandwich; Finne: Lorch Freestyle 23 cm/Powerbox/GFK 63,0 cm Die surfende Kanonenkugel nannten einige surf-Tester das edle Freestyle-Schnittchen liebkosend. Eine Anspielung auf den breiten, runden Bug. Dementsprechend einladend ist die üppige Breite vor dem Mast bei Backwind Jibes und Wenden. Aber auch bei radikalen New-School-Moves wie Spock und Grubby wirkt sich die breite Gleitfläche unterm Bug positiv aus: Man muss nicht präzise landen, der Spark (dt.: Funke) verschneidet nie und verzeiht Fahrfehler in der Rotation. Nur bei Flachwasserloops muss man ganz schön ackern und viel Wind haben, um frei zu rotieren. Im mittleren bis oberen Windbereich fühlt sich der eher klassische Shape – ein schmales Round Pin Tail, boxige, runde Rails im Mastfußbereich – am wohlsten. Er dreht eng, springt frei und zieht stabil und sportlich in die Kurven. Zudem ist der Lorch ein exzellenter Durchgleiter. Leider vermisst man komfortabel direkt die Lebendigkeit im unteren Windbereich, wo die edle, etwas größer und träger wirkende Trick-Maschine einfach nicht so schnell ins Gleiten kommt. Das könnte mit einer größeren Finne behoben werden, denn die ist de facto auch etwas kleiner geraten als bei seiner Konkurrenz. Fazit: Der Spark beherrscht alle Freestlye-Moves einwandfrei. Wegen des Fehler verzeihenden Verhaltens springt eher bei Freestyle-Novizen als bei anspruchsvollen New-School-Federgewichten, die bei leichtem böigem Wind zappeln wollen, der Funke über. Passives Angleiten Aktives Angleiten Kontrollierbarkeit in Manövern Hop Rückwärts Sliden Spinloop Slide Rotation New School ★★★★ Classic Freestyle ★ ★ ★ ★ Freeride ★★ Doppelschrauben gegen Verdrehen und Plugleisten fürs Freeride-Setup. MISTRAL Joker 109 Dieses Jahr wurde in Südafrika sogar unser Freeride-Tester (Werner Buschmann) in den FreeAktives Angleiten style-Test integriert. Nach seiner Aussage machte Kontrollierbarkeit in Manövern der Joker die beste Figur beim Freeriden. Im GeHop gensatz zum Vorjahr kommt die Kiste deutlich leichter auf Touren, wirkt gedämpft aber spritzig. Rückwärts Sliden Vor allem an der Kreuz kann man Dank des Spinloop Domedecks richtig knüppeln. Das Abspringen bei Slide Rotation Chop Hops funktioniert dementsprechend leicht, obwohl die Outline eher pummlig und voluminös New School ★★★★ (dicke Rails) wirkt. De Classic Freestyle ★ ★ ★ ★ facto ist der Joker Freeride ★★★ (neben dem Chilli von F2) der größte BrumSanfter Bugchannel mer in der Phalanx für bessere Rückwärtsfahrt. der Freestyle-RadikaPassives Angleiten komfortabel direkt linskis. Vom Fahrfeeling möchte er auch nicht so richtig zu den Zappelphilipps und Pirouetten-Drehern gehören. In der Kurve muss man gehörig treten, um ihn eng zu drehen. Die Kante verträgt das auch bei viel Speed – ein Bonus bei Carving- und Duck Jibes. Bei New-School-Moves wirkt der Große im harten Vergleich träger, ist schwerer aus dem Wasser zu ziehen und umzulegen. Spocks, Flakas, Grubbies und Volcans kann der Mistral dennoch gut. Eine besonders gute Figur macht er bei Willy Skippern, bei denen er wie auf Schienen gutmütig den Rückwärtsgang einlegt. Fazit: Für reinrassige New Schooler zu wenig agil, aber für Old Schooler und NewSchool-Debütanten ein idealer Spielpartner. Vor allem Fahrer, die auch mal bolzen wollen und das freie Freeride-Feeling lieben, witzeln nicht über den Joker. Ein Brett mit hohem Einsatzbereich, aber mit Mankos im Extrembereich. 246,0 cm Volumen2): 109 Liter; Gewicht1): 7,0/7,8 kg; Preis: 1399 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich; Finne: Mistral Freestyle 23 cm/Powerbox/GFK 64,0 cm NAISH Playmate 99 232,0 cm Volumen2): 99 Liter; Gewicht1): 5,9/6,7 kg; Preis: 1399 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich; Finne: Naish Freestyle 22 cm/Powerbox/GFK 63,0 cm 50 Während des Herstellertreffens der Surfbranche in Südafrika versammelten sich kopfschüttelnd auch die StarShaper anderer Firmen um das geile Freestyle-Häschen von Naish. „Das Osterei kann surfen?“, hörte man böse Zungen lästern. Und wie! Stellten die surf-Tester fest. Wurde letztes Jahr der Spielgefährte als eher fader Zapfen tituliert, der die Spielregeln des New Schools nicht ganz kannte, darf man dieses Jahr konstatieren: Das Playmate hat Freunde (Mates) im Testteam gefunden. Der Playmate fühlt sich federleicht an, lässt sich wie ein Flummi aus dem Wasser hebeln und leichtfüßig umlegen. Der Spaß geht beim Sliden oder Rotieren weiter. Auch bei den klassischen Moves besteht der Naish gegen seine starken Mitstreiter. Der Freestyler gleitet gut durch, bleibt in der Kurve und bei gecarvten Jibes kippstabil. Für Push Tacks und auch Flakas ist er leicht umzukanten. Nur das kleine Näschen verlangt eine sensiblere Fahrtechnik 1-2/2006 1) surf-Messungen: Rumpf/Rumpf inkl. Finne und Fußschlaufen komfortabel direkt beim Angleiten, bei Moves um den Mast und Chop Hops. Passives Angleiten Kurven hingegen dreht er in allen Varianten – richtige Aktives Angleiten Waveboard-Halsen, meinen die Tester. Nur der Tabou konnte da mithalten. Leider muss man dieses Jahr Kontrollierbarkeit in Manövern wieder die Schlaufen beanstanden: Sie sind im Vergleich Hop hart und unkomfortabel. Fazit: Vor allem leichte Fahrer Rückwärts Sliden werden das Playmate genießen, da es mühelos umzuSpinloop kanten und aus dem Wasser zu hebeln ist. Schwere Slide Rotation Jungs sollten ein höheres Fahrkönnen haben, um alle Moves spielerisch zu zelebrieren. Wer noch nie einen New School ★★★★ Naish unter den Füßen hatte, wird sich erst Classic Freestyle ★ ★ ★ ★ einmal an die eigenwillige Volumenverteilung Freeride ★★ gewöhnen müssen. Da nach steht einer Freundschaft fürs Leben aber nichts mehr im Wege. 2) = Herstellerangaben RRD Twin Tip 105 Volumen2): 105 Liter; Gewicht1): 6,4/7,2 kg; Preis: 1459 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich; Finne: Maui Fins Move 23 cm/Powerbox/Carbon-GFK Aktives Angleiten Kontrollierbarkeit in Manövern Hop Rückwärts Sliden Spinloop Slide Rotation New School ★★★★★ Classic Freestyle ★ ★ ★ ★ Freeride ★★ Auch RRD sichert die Schlaufen gegen Verdrehen mit zwei Schrauben. direkt um den Mast wie Spaghetti um die Gabel und drehten ihn in die Kurve wie auf einem Pizzateller. Vor allem im unteren Windbereich kann ein Profi-Trickser alles aus dieser Kiste kitzeln: Anpumpen, abspringen, umlegen, rotieren, sliden, drehen. Aber auch bei viel Speed lässt er sich gut von Kante zu Kante umlegen. Das ist relevant bei schnittigen Push Tacks, aber auch bei Flakas. In flotter Speedfahrt steht man bequem in den weichen Schlaufen. Der Twin Tip fährt frei und quirlig und lädt auch zu Chop Hops und Spinloops ein. So haben auch Classic Freestyler ihren Spaß. In lang gezogenen Radien und Moves um den Mast wirkt er lediglich etwas kippelig. Ein flinkes Füßchen und eine bessere Durch- und Angleittechnik macht dieses kleine Manko wett. Fazit: EFPT-Cupper und Entwickler Andrea Rosati verspricht einen reinrassigen New-School-Freestyler. Den liefert er auch – und mehr: Für erfahrene NewSchool- und Classic-Trickser die richtige Wahl. 239,0 cm Es ist immer beruhigend, wenn das, was man im Vorjahr im Test beanstandet hat, behoben ist. Roberto Ricci bestätigte die Änderung der MFC-Finne und die – das fanden auch die Tester – funktioniert. Das Brett schmiert nicht mehr ab und hat Führung. Selbst beim Höhelaufen verträgt die Finne Druck. Der extravagante Shape mit Stufendeck und Spock Tail ist nicht nur Gimmick. Wie im Vorjahr rotierten unsere Tester den radikalen Stylisten Passives Angleiten komfortabel 63,0 cm STARBOARD Flare 104 Wood 247,0 cm Volumen2): 104 Liter; Gewicht1): 6,6/7,4 kg; Preis: 1399 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich; Finne: Drake Style 24 cm/US-Box/G10 64,5 cm Das ursprüngliche Freestyle-Fahrfeeling von vor einigen Jahren lebt im Flare 104 weiter: In freier Fahrt wirkt das Board extrem gedämpft, hat eine flache Gleitlage und wirkt subjektiv langsamer. Gepaart mit dem Konturdeck, das ein sportliches Höhelaufen auf der Finne verhindert, aber einen angenehmen Stand beim Tricksen vermittelt, stellt der Flare den Schreck für Freerider dar. Aber auch die Freestyle-Künste stehen unter ständigem Wandel. Was heute zählt ist Leichtfüßigkeit beim Hoppen und Drehfreudigkeit. In der Hinsicht scheint der Flare nicht ganz up to date – er wirkt eher träge. Man benötigt eine gehörige Portion Beinschmalz, um die edle Holzplanke aus dem Nass zu hebeln und umzulegen. Bei aller Kritik fallen diese Attribute aber nur im harten Vergleich auf. Der Flare klebt wahrlich nicht wie Freestyleboards komfortabel direkt der ersten Stunde und rotiert brav in jede New-SchoolVerschnörkelung. Finne voraus kann ihm auch kaum einer was vormachen. Er ist ein Kontroll-Freak. Kein anderes Board lässt sich so leicht bei Hack kontrollieren und im Chop halsen. Grobmotoriker scheinen um den Mast zu tänzeln wie Prima-Ballerinas. Frischt der Wind auf, steigert das Holzschnittchen noch sein Freestyle-Potenzial. Da vermittelt er bei allen Moves viel Sicherheit und bringt richtig Spaß. Fazit: Der Allround-Freestyler für Starkwind und kabbelige Reviere. New-School-Pros sind schnell seinem Kontroll-Freak-Gehabe überdrüssig. Klassische Segelschwinger und notorische Mastumrunder hingegen werden der australischen Tanne danken für das schöne Brett. Passives Angleiten Aktives Angleiten Kontrollierbarkeit in Manövern Hop Rückwärts Sliden Spinloop Slide Rotation New School ★★★★ Classic Freestyle ★ ★ ★ ★ Freeride ★★ Ungewöhnlicher Deckshape bringt Standkomfort. TABOU Freestyle 100 Passives Angleiten Aktives Angleiten Kontrollierbarkeit in Manövern Hop Rückwärts Sliden Spinloop Slide Rotation New School ★★★★★ Classic Freestyle ★ ★ ★ ★ Freeride ★★ Domedeck trotz des breiten Hecks. Die Wulst am Rail macht‘s möglich. Die restlichen Sternchen, die der Tabou in der Freestyle-Wertung bekommen sollte, sind groß auf dem Deck gedruckt. Der perfekte Allrounder ist er nicht. Aber was er gut kann, kann er besser als seine Konkurrenz. Mit keinem Brett kann man auf so kurzer Distanz aktiv angleiten und einen Flaka, Spock oder Willy Skipper zwirbeln. Keiner fühlt sich so klein und leichtfüßig unter den Füßen an. Das Drehwürmchen lässt sich in der Luft so spielerisch umlegen oder loopen wie ein Fliegengewicht von einem Sumo-Meister. In den Fußschlaufen mit inte- komfortabel direkt griertem Spock-Spoiler und auf dem Konturdeck steckt man drin wie in kuscheligen Pantöffelchen. Zudem steht man durch den dezenten Wulst an der Rail bei Willy-Skipper-Landungen herrlich sicher auf dem Bugbereich. Zum Freeriden braucht man die Deck-Würste jedoch wie Break Dancer im Ballettunterricht. Wer sich die Plomben ziehen lassen will, kauft sich besser ein Slalombrett. Bei Hack im Kabbelwasser tänzelt der Quirl albern herum. Für versierte Trickser kein Grund zur Unruhe, die lieben die Nervosität unter den Füßen. Fazit: Ein Star in seiner Disziplin. Das fanden die Tester letztes Jahr – Shaper Fabien Vollenweider auch – das Brett bleibt unverändert und ein Star. Der Tabou Freestyle 100 gleitet gut, dreht eng, springt frei, rotiert und slidet krass – kann man jedem ambitionierten Freestyler empfehlen. Nur schwergewichtigen Einsteigern dürfte er etwas zu anspruchsvoll sein. 240,0 cm Volumen2): 100 Liter; Gewicht1): 6,4/7,2 kg; Preis: 1459 Euro; Material/Herstellung: Gelcoat-Sandwich; Finne: Tabou FS 24 cm/US-Box/Carbon-GFK 63,0 cm 51