Auf Besichtigungstour in London dank MTU-Reman

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Auf Besichtigungstour in London dank MTU-Reman
Kommerzielle Schifffahrt
Neuer Antrieb für Katamarane der Thames Clippers:
Auf Besichtigungstour in London dank MTU-Reman-Motoren
Wer:MBNA Thames Clippers
Was:10-Zylinder-Dieselmotor der Baureihe 2000 für
Schiffsantrieb
Warum:Schneller Austausch mit Reman-Motor wegen maximaler Betriebsstundenzahl der alten Motoren
Wo:
London, England
Europa
Die Reederei Thames Clippers betreibt auf
der Londoner Themse zwölf Katamarane für
Touristen und Pendler. Seit die vorhergehenden MTU-Motoren das Maximum an
Betriebsstunden erreicht haben, fahren
sechs Schiffe davon mit MTU-Reman-Motoren. Für Thames Clippers war der Austausch
mit den grunderneuerten Motoren ideal,
weil es dadurch keinen Stillstand der Katamarane gab.
London, England — Die „Monsoon“ legt am
Landungssteg ab und startet ihre Tour zu
den Sehenswürdigkeiten entlang der Londoner Themse. Sie ist einer von sechs Katamaranen der Reederei Thames Clippers, der seit
2008 mit zwei MTU-Reman-Motoren vom Typ
10V 2000 M72 fährt. Reman-Motoren sind
keine neuen, sondern grund­erneuerte Motoren, die MTU für ein zweites Leben flott gemacht hat. Die „Monsoon“ und die anderen
fünf Schiffe wurden zeitgleich im australischen
Brisbane gebaut und hatten deswegen alle fast
zur selben Zeit ihre maximale Betriebsstundenzahl erreicht. Deshalb musste Thames Clippers
entscheiden, ob sie neue Motoren kaufen, die
alten überholen lassen oder sich für RemanMotoren entscheiden. „Das Reman-Prinzip
von MTU ist die perfekte Lösung für uns“, sagt
Sean Collins, Geschäftsführer von Thames
Clippers während die „Monsoon“ ihre erste
Haltestelle ansteuert. „MTU liefert uns einen grund­überholten Motor an, wir bauen den
alten aus und den neuwertigen Motor ein“,
sagt er weiter. Den alten bekommt MTU zurück und bereitet ihn wieder für andere Kunden auf, die einen Reman-Motor möchten.
Sean Collins, Geschäftsführer Thames Clippers
„Das Reman-Prinzip von MTU ist die perfekte
Lösung für uns. MTU liefert uns einen grundüberholten Motor an, wir bauen den alten aus
und den neuwertigen Motor ein.“
England
Was ist Remanufacturing?
Beim Remanufacturing, zu Deutsch Grunderneuerung, werden Motoren und Komponenten
mit 12.000 Betriebsstunden nach einem standardisierten, industriellen Verfahren aufgearbeitet. Dabei erhalten sie wieder die Eigenschaften
von neuwertigen Teilen oder Motoren sowie
volle Garantie. Die zentrale Anlaufstelle für die
grund­überholten MTU-Motoren ist die MTU Reman Technologies GmbH in Magdeburg. Neben
Grunderneuerungen entwickeln Mitarbeiter dort
auch neue Verfahren und Prozesse zur Aufarbeitung, welche MTU für serienmäßiges Remanufacturing an allen dafür ausgelegten Standorten
einsetzt. Beim Reman-Prozess zerlegen Mitarbeiter zuerst den kompletten Motor und reinigen die
Bauteile. Dann begutachten sie die Bauteile und
entscheiden, ob sie diese aufarbeiten können
oder ob ein neues Teil verwendet werden muss.
1 Wie Taxis nutzen Pendler und Touristen die Katamarane von
Thames Clippers, die zu den Sehenswürdigkeiten an der
Londoner Themse fahren.
2 Je zwei MTU-Reman-Motoren vom Typ 10V 2000 M72 liefern
die nötige Leistung für den Antrieb der Katamarane von
Thames Clippers. Mit einer Leistung von je 900 Kilowatt treiben
die Motoren die Schiffe auf bis zu 29 Knoten (54 km/h).
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Rund 80 Prozent der Motor-Bauteile können so
für ein zweites Motorenleben wiederhergestellt
werden. Nachdem Mitarbeiter die alten Bauteile
aufgearbeitet und wieder zusammengebaut haben, folgen zum Schluss ein Qualitäts-Check
und ein Testlauf auf dem Motoren­prüfstand. Die
reine Durchlaufzeit eines Motors im RemanProzess dauert im Durchschnitt etwa 20 Tage.
Bei Motoren mit speziellen Ausführungen
kann es bis zu einem halben Jahr dauern.
Stillstandzeit der Schiffe extrem verringert
„Die alten Motoren haben unsere Monteure innerhalb eines Tages gegen die neuen RemanMotoren ausgetauscht“, erzählt Sean Collins
begeistert. Hätte Thames Clippers die ersten
MTU-Motoren klassisch überholen lassen, wären ein paar Wochen vergangen und die Schiffe
hätten stillstehen müssen. Dadurch hat die Reederei die Stillstandzeit der Katamarane auf ein
Minimum reduziert. Außerdem sind die grund­
überholten Motoren kostengünstiger als neue Motoren. Bisher hat Thames Clippers davon schon
über 20 Stück gekauft, denn manche Schiffe fahren bereits mit den zweiten Reman-Motoren.
Zwischenstopp North Greenwich
Während Sean Collins von den Reman-Motoren
erzählt, taucht draußen am Flussufer die O2-Arena auf. Nicht weit entfernt davon legt der Katamaran am Pier North Greenwich an. Hier ist die
Endstation der Route RB 1 und die Crew nutzt die
längere Anlegezeit, um das Schiff mit frischem
Wasser zu versorgen und ein bisschen zu putzen, bevor neue Passagiere an Bord gehen. Nach
etwa 20 Minuten legt die „Monsoon“ wieder ab
in Richtung „London Eye“, zum anderen Ende
der Route. Das Schiff beschleunigt auf Hochgeschwindigkeit. Die zwei Motoren haben eine
Leistung von je 900 Kilowatt und bringen den
Katamaran damit auf bis zu 29 Knoten (54 km/h).
Für die Motoren ist das ständige Beschleunigen und Abbremsen zwischen den Haltestellen
die größte Belastung. „Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir die Motoren morgens und abends
durchchecken“, sagt Sean Collins. Kleinere Wartungsarbeiten wie Öl- oder Filterwechsel erledigen die Monteure von Thames Clippers selbst.
Für die größeren Wartungsarbeiten hat die Reederei einen Vertrag mit MTU UK abgeschlossen,
der britischen MTU-Tochterfirma. Zum Wartungsvertrag gehören das Wechseln der Injektoren, Turbolader oder Kraftstoffpumpen, wenn
ein Motor die Hälfte seiner Laufzeit erreicht hat.
Außerdem checken MTU-Monteure die Motoren
regelmäßig in den ersten zwölf Monaten durch.
Hochbetrieb für Thames Clippers
Nachdem am Bankside-Pier ein paar Passagiere
das Schiff verlassen haben und neue dazu gestiegen sind, legt der Katamaran wieder ab. Bis
zu 220 Passagiere fasst der 38 Meter lange und
10 Meter breite Katamaran. Bankside-Pier ist
die vorletzte Haltestelle nach 45 Minuten Fahrt
auf der Route RB1. Im Jahr 2013 fuhren auf dieser Hauptroute 2,7 Millionen Passagiere und
in diesem Jahr rechnet Thames Clippers mit
3,6 Millionen Fahrgästen auf allen Routen. „Unsere Hochsaison ist im Sommer oder wenn es
Ausfälle bei der U-Bahn oder der Eisenbahn
gibt“, sagt Sean Collins. Vor allem die Zahl der
Touristen unter den Fahrgästen habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Als im Jahr
2012 die Olympischen Spiele in London stattfanden, hatten die Katamarane von Thames
Clippers noch mehr Passagiere als sonst. Das
war auch eine Bewährungsprobe für den MTUService. „Für den Ernstfall hat uns MTU UK vorausschauend wichtige Ersatzteile und einen
Reman-Motor als Reserve zugeschickt“, erzählt
Sean Collins. Als dann während dieser hektischen Zeit tatsächlich Probleme an einem Motor auftraten, haben die Arbeiter von Thames
Clippers in nur einem Tag den Motor aus- und
den Ersatz-Reman-Motor eingebaut. Später stellten die Monteure fest, dass nur ein Verschleiß­
teil am Motorausfall schuld gewesen war.
Als die „Monsoon“ an der Station „London Eye“ beim großen Riesenrad anlegt, ist
die Fahrt fast zu Ende. Das letzte Highlight
der Route ist hier für die Touristen der Blick
auf den Westminster-Palast mit dem weltberühmten Big Ben. Für die Crew gibt es dort nur
eine kurze Verschnaufpause. Dann startet das
Wassertaxi seine nächste Fahrt zu Londons berühmten Sehenswürdigkeiten an der Themse.
MTU Friedrichshafen GmbH
A Rolls-Royce Power Systems Company
www.mtu-online.com
MTU ist eine Marke der Rolls-Royce Power Systems AG. Schnell­
laufende MTU-Motoren und Antriebssysteme sind in Schiffen,
Schienenfahrzeugen, Landwirtschafts-, Industrie- und Bergbaufahrzeugen, militärischen Fahrzeugen, in Energiesystemen und in der
Öl- und Gasindustrie im Einsatz. Das Portfolio umfasst Dieselmotoren mit einer Leistung bis 10.000 Kilowatt (kW), Gasmotoren bis
2.530 kW und Gasturbinen bis 35.320 kW. Für die Steuerung und
Überwachung der Motoren und Antriebsanlagen entwickelt und produziert das Unternehmen maßgeschneiderte Elektroniksysteme.
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September 2014
Bildnachweis: Seiten 1 und 2, MTU.
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