"Es lebe der Zentralfriedhof"

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"Es lebe der Zentralfriedhof"
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MO | 08.06 | 12:28 "Es lebe der Zentralfriedhof"
Universum
Letzte Ruhest ätte und faszinierendes Biotop: "Universum" entführte zu Allerheiligen in der Folge "Es lebe der Zentralfriedhof" auf Europas zweitgr ößten Friedhof, wo zwischen den Gr äbern von Strauß, Kreisky und Falco das Leben bl üht.
Gräberfeld und Lebensraum
Turmfalken, Füchse und Dachse, seltene Vogelarten und sogar Rehe leben auf dem 2,5 Millionen Quadratmeter großen Gelände des Wiener Zentralfriedhofs. Das Areal bietet nicht nur Platz für die letzten Ruhest ätten von drei Millionen Menschen, sondern auch Lebensraum für viele Tiere:
Auf dem Dach der Karl­Borromäus­Kirche brüten Turmfalken, Rehe naschen vom Efeu auf den jüdischen Grabsteinen, Steinmarder und Waldkauze jagen M äuse, Feldhamster kommen den Mitarbeitern der Bestattung beim Ausheben von Gräbern in die Quere.
Willi Resetarits erz ählte in
der "Universum"­Folge "Es
lebe der Zentralfriedhof" die
Geschichte der Tierwelt auf
Europas zweitgr ößtem
Friedhof.
Rückzugsgebiet für gefährdete Arten
Zahlreiche verschwiegene Winkel und verwilderte
Ecken auf dem Friedhof sind Lebensraum und Rückzugsgebiete f ür Tiere, die sonst in Österreich
bedroht sind. Die auf dem Friedhof weit verbreiteten Feldhamster etwa sind auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft.
Neuntöter und Grünspechte gelten als anspruchsvolle Arten, sind selten geworden. Auf dem Wiener Zentralfriedhof genie ßen sie speziellen Schutz.
Rote Grabkerzen als Beute
Die Tiere haben sich an die Bedingungen auf dem
Zentralfriedhof angepasst, nutzen die speziellen Verhältnisse zu ihrem Vorteil: Dachse schätzen den Umstand, dass st ändig aufgegraben wird und damit die begehrten Regenw ürmer ans Tageslicht kommen.
Hamster legen rund um Allerheiligen Extraschichten ein, um vor der Winterruhe noch die vielen frischen Blumen auf den Gräbern abzuernten. Rote Grabkerzen wiederum sind f ür Krähen wegen des fetthaltigen Kerzenwachses begehrte Beute.
Die Perspektive der Tiere
"Es lebe der Zentralfriedhof" entstand in einer Kooperation von ORF, der MA 22 (Umweltschutz) der Stadt Wien, WDR und NDR Naturfilm. Regisseur Manfred Corrine arbeitete wieder mit demselben Team, das er schon f ür den "Universum"­Erfolg "Die Insel" über die Wiener Donauinsel um sich versammelt hatte.
"Wir haben versucht, einmal aus der Perspektive der Tiere auf die vielfältigen Rituale rund um den Tod zu schauen. Dabei haben wir oft Momente erlebt, wo Leben und Sterben so dicht nebeneinander waren", so Corrine.
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