thomas demand
Transcription
thomas demand
THOMAS DEMAND KLAUSE I–V, 2006 Der fünfteilige Zyklus Klause von Thomas Demand entstand 2006 im Hinblick auf eine gemeinsame Ausstellung mit der wiedergefundenen handkolorierten Lithographieserie Apokalypse von Max Beckmann von 1941/42. Der Text von Dietmar Dath nimmt Bei den Abgeschriebenen Demand, Beckmann, Apokalypse I. Was Asoziale sind, wissen alle: Die Leute tragen blässliches Jeanszeug, grellbunte Sportswear, verrutschte Augen- brauen, sie halten sich die tätowierten auf diese Gegenüberstellung Bezug, ist Hände vors Gesicht und weinen still, viel- ständlich und sehr lesenswert. sicher. Wir haben begründete Angst vor aber auch ohne Beckmanns Zyklus ver- leicht lachen sie auch, wir sind da nicht so denen, die viel schlechter gekämmt daherkommen als meine erste Freundin aus der Vorstadt. Sie gehen sicher längst schon nicht mehr wählen. Selbst die Rechtsextremen haben sie vergessen; der Stimmzettel ist für sie ein Buch mit sieben Siegeln (daß sie es nicht mehr öffnen, gilt bei ihnen allerdings für jedes Buch, auch für das Grundgesetz und erst recht für die Bibel). Die Kneipe, wo sich solche Leute treffen und auf überhaupt nichts warten, ist eine zu ebener Erde aufgepflanzte Landmarke zu schildern, nicht darum, einen Witz der Verbannung aus der Zivilgesellschaft oder sonst eine Sorte Geschichte zu er- man als Kind auf dem Schulweg ungern das Wort Milieu vermeidet und erst ein- und damit einer von den Orten, an denen vorbeigekommen ist — wie die hohe Mauer, hinter der etwas bellt, von dem schon der Achtjährigenverstand weiß, daß es im zählen. Ich muß darum bitten, daß man mal versucht, den Aufsichtsräten, Kneipenwirtinnen, Vätern, Engeln und klei- nen Jungs, die zu sehen sind, ihr Tun und Grunde gar nicht so grausig sein kann, Lassen einzeln zuzurechnen. Wäldchen, an dem ich so rasch vorbeirad- Stahl. Hier, sagen sie, ist etwas passiert: wie ich es mir vorstelle; wie das kleine le wie möglich, denn daß es von außen nicht nennenswert groß ist, macht es in- nen nur um so schwärzer und zugewach- sener. Was passiert dort? Ich will es nicht wissen. Man kann noch andere Asoziale Siehe: Die Türme aus Glas und Das Schicksal von hunderttausenden, die ihre Arbeitsplätze verlieren, die Vernichtung von sehr viel Vermögen, die Entscheidung darüber, wohin der Zug fährt und wo er hält. Siehe: Die Bierkneipe im armen identifizieren als jene, die im sozialen und verwahrlosten Stadtteil, freistehend, den sie finden, auch wenn noch ein wie zusammengetretener Bau. Hier, sa- Halbschatten an jedem Knochen nagen, Mensch dranhängt. Eine französische Rockgruppe na- mens „Trust“ hat einmal ein Lied gedichtet, das sie „Antisocial“ taufte und das davon handelt, wie jemand, der sich für unweit des Sozialamts, ein geduckter, gen sie, ist etwas passiert: Das Schicksal von wenigen, die nicht richtig sprechen können. Die Polizei hat Leute verhaftet und verhört. Die Justiz hat einen Prozeß eröffnet, der langsam vor sich hin implo- den Lokführer hält, mit dem Zug ins diert, weil das Menschenmaterial, über ausschließlich das Geld liebt, auf alles rechtigkeit taugt: Diese Personen ver- Nichts fährt, sich in die Hölle verliebt, Preisschilder und Besitztitel klebt und das man da zu Gericht sitzt, nicht zur Gehalten sich nicht wie im bürgerlichen diese Praxis für den Sieg hält. Wenn das Rechtsstaat, sondern wie vor dem Feudal- wütend, dann wollen sie lieber verlieren. nach gerochener Opportunität, geben gewinnen heißt, sangen die Franzosen herren, beeiden oder schwören ab, je Die Asozialen, die sie meinten, auch mal das zu, was vielleicht gar nie- Hier strebt etwas auseinander: Wie händig entscheiden kann, wie es wirk- tragen Krawatten und wohnen im Licht. kann ein und derselbe Begriff mal die Ab- geschriebenen und mal die Leithammel auf den Kommandohöhen bezeichnen? Gibt es eine Engführung, eine Zusam- menschau, eine Pointe? Die Pointe fehlt. Das muß so sein; es geht hier nämlich darum, einen Zustand mand begangen hat. Weil niemand freilich gewesen ist, werden Geständnisse abgelegt und widerrufen, Ortstermine anberaumt und verstört abgeschritten, Polizisten scharfgemacht und dann doch wieder eher gerügt, Suggestivfragen ge- stellt und im Gerichtssaal samt Antworten wieder einkassiert. Das ist grauenhaft und langweilig; es müßte schon ein Norman Mailer oder treue, vielleicht gerade ihretwegen, etwas eigentümlich Freies, ganz ähnlich der ein Truman Capote ein Buch wie „Exe- Art, wie der sehr späte Johnny Cash das- schreiben, um dem tragikomischen Hick- comes around“ vertont hat, „mit ein paar cutioner’s Song“ oder „In Cold Blood“ selbe Buch der Bibel in „When the Man hack in seine letzten verbohrten Wurm- Zeilen“, wie er sagt, „oder auch mal einem die nicht anödet, weil sie den Teufel in Daß er sich an der Offenbarung versu- windungen mit einer Akribie zu folgen, den Details aufzuspüren imstande ist, wo er hingehört. II. Das Buch mit den sieben Siegeln, von dem die Offenbarung des Johannes spricht, sieht, von Max Beckmann gezeichnet, so aus wie ein Stimmzettel: Refrain aus anderen biblischen Quellen“. chen soll, ist Cash in einem Traum mit- geteilt worden. Ganz wie bei Beckmann erklärt sich bei ihm auf eine Weise, die „expressionistisch“ zu nennen man sich nicht nur aus stilgeschichtlichen Grün- den scheut, die Verfahrensweise der selt- sam freihändigen und zugleich besonders buchstäblichen Bearbeitung der Quelle Kreise mit Kreuzen drin, davor ein Mons- auf dem Weg einer „zweiten Subjektivi- aus dem diese Graphik stammt, die Serie nicht von Beckmann oder Cash selbst er- ter, daneben eine Kerze. Der Bilderzyklus, mit den kopflosen Bestraften, dem großen bösen Tier, den Schalen des Zorns, tät“: Der Text, der adaptiert wird, ist zwar funden, aber sie sind Autoren statt bloße Interpreten gerade darin, daß sie ihn — im den ihre Posaunen blasenden Engeln und Traum, aus dem Handgelenk, wie auto- seitig mit ruhiger Hand aufgetragenen Saite der Gitarre schlagend — als ihren der wie altersmilde oder schon halb jen- matisch vor sich hinzeichnend oder die G- sanften Kolorierung, ist kein Rätsel. Er Text gefunden haben, nachdem er in der gelenk rührende Weise ernst mit der Er- als einen, der über sie redet und zu ihnen. macht völlig durchschaubar auf eckig un- mahnung des zweiten Timotheusbriefs, wonach „alle Schrift, von Gott eingege- Kirchengeschichte abgelegt worden war — Wovon? Das römische Kaiserregime ist wie ben“ nütze sei „zur Lehre, zur Zurechtwei- das bürgerliche „rule of law“ (und anders Brav buchstäblich ist also alles illustriert, das Frankenreich oder die asiatische Des- gen“ (Origines) um 96 nach Christus über Zeit steht — ein aneignender Griff nach als er, wie die Kirchenlegende besagt, vom nem mythischen Anfang her, ein empha- sung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit“. was „Johannes, der an der Brust Jesu gele- das Ende der Zeiten aufgeschrieben hat, Kaiser Domitius nach Patmos verbannt worden war, weil er sich geweigert hatte, den Kaiser als „Dominus et Deus noster“, unsern Herrn und Gott, anzuerkennen. Die Beckmannsche Methode der Bebilderung hat bei aller Buchstaben- als beispielsweise die Pharaonenmacht, potie) eines, das mit offenem Ende in der der Ewigkeit und gleichzeitig, von sei- tisch historisch gedachtes. Exil bedeutet für beide Herrschaftsformen, daß einer nicht nur aus der räumlichen Nähe zum Gesetz und seinem Gesetzgeber, sondern vor allem aus der allgemeinen Zeitrech- nung herausfällt, die das Ende offenhält, aber die Startbedingungen für alle festlegt. Es gibt den Verbannten, wenn er verbannt ist, nicht nur nicht mehr, es hat die keine Klasse sein darf, sondern bloß ein bestimmungsloser Haufen von Unberührbaren und Unbrauchbaren, die nicht mal mehr als Streikbrecher oder Lohn- ihn nie gegeben. Der Exilant Johannes drücker Verwendung finden, dann kann lypse schreibt: Man will mich aus der Zeit Klasse nur formuliert werden in dem Satz: rächt sich dafür, indem er seine Apoka- verstoßen? Bitteschön, aber die Zeit, von der man da spricht, ist um! Auf solche Racheakte für den von das Klassenbewußtsein einer solchen Wir sind die Bösen. Mit uns, heißt das, hört alles auf: An- stand, Humor, die Zeit. Wohin mit uns? In die Hölle (vor- der Macht verfügten Gemeinschaftsent- mals: Agentur für Arbeit). Zeit hat, nämlich die leere, abstrakte mengetragenes Material, Fotos, Besichti- zug kann verfallen, wer plötzlich zuviel Wenn man unter Rekurs auf zusam- Dauer, die über alle verhängt ist, die nicht gungen, eine Konzessionszeichnung und geschichtsbildenden Treiben der Erwach- sich die Bösen zusammenrotten, einer mehr oder noch nicht am sinnvollen, senen beteiligt sind: Kinder, Künstler, Verbrecher, Verbannte. III. Sind die Asozialen draußen, weil sie das Gesetz zwar kennen, aber nicht anerkennen, oder verletzen sie das Gesetz, weil sie draußen sind, aber nicht draußen sein wollen? In einer zu Lebzeiten unveröffent- lichten Notiz benennt Walter Benjamin, der meist um so romantischer orakelte, je marxistischer er sich wähnte, aber zum Ausgleich dafür auch um so marxistischer sonstige Forschung einen Ort, an dem Sorte Anschauung erschließt, die über Justiziables hinausgehen könnte, dann darf ich mir das so zusammenreimen, daß dabei im günstigsten Fall neben einer eher banalen, aber nützlichen Verneinung der Unanschaulichkeit an sich auch ein Akzent darauf fällt, daß solche Orte der Verbannung und der opaken Rechtsunsi- cher-heit nicht vom Himmel fallen, nicht wachsen und wuchern, sondern gemacht werden, von denjenigen Leuten nicht zu- letzt, die darin dann sitzen wie in der Falle. Die tote Pflanze, der Festschmuck, die erkennbaren Farbfelder und Muster dachte, je theologischer er schrieb, drei von gastronomieüblichen Markenarti- der Freiheit in dem Ungehorsam gegen Siglen zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur geistige Wurzeln der Sünde: „Der Schein keln können Kunst werden oder auch Gottes Gebote. Der Schein der Selb- Erziehung in der Gerechtigkeit. Was sie meinschaft (der Guten). Der Schein der dem Sinn, daß wir plötzlich wieder für des Bösen.“ Verhältnisse sind. In der Bibel werden anfangen würde, ist dies: Wenn es einer wähnt, nicht einmal das ist klipp und klar: ständigkeit in der secessio aus der Ge- Unendlichkeit in dem leeren Abgrund Was ein orthodoxer Marxist damit Gesellschaft gelingt, eine Klasse zu bilden, nicht bleiben sollten, sind Fetische in Sachen halten, was doch gesellschaftliche sogar zwei verschiedene Sorten Hölle er- Im Scheol ruhen diejenigen Toten, an die sich Gott erinnern wird und die deshalb Erlaubnis sind rückwirkend abgesperrt, dagegen die ganz Vergessenen und des- die Opfer, aber immer noch rechtzeitig Vergebung haben. Mit den neuen Höllen im Osten wird es auferstehen werden, in der Gehenna halb Verdammten, die keine Aussicht auf IV. Es gab eine Zeit, da konnte man Ver- wahrlosung „malerisch“ nennen. Wir sind weiter: Heute sind eher die Architektur und die Stadtplanung dafür zuständig. Die Gemeinschaft („der Guten“, wie isoliert wie ein Seuchentrakt; zu spät für für die Raumzeitordnung des Gesetzes. ähnlich zugehen, aber wohl etwas länger dauern. Die Gerechtigkeit hat Zeit, welche die Asozialen und die ihnen Ausgelieferten nicht haben. Die Gerechtigkeit greift Platz, wo eigentlich kein Platz mehr ist. Was ich von Kunst gerne bereit- Benjamin ergänzt) behält sich vor, in der gestellt bekäme, wäre ein mehr oder der rechtsfreie Raum ist nur insofern ei- ausformulierter Protest dagegen, daß wir Hölle nach dem Rechten zu sehen, und ner, als es in ihm keinen Schutz gibt, aber nicht insofern, daß er der Strafe nicht zu- gänglich wäre. Wer nicht erlöst werden kann, kann immer noch belangt werden — diese Er- fahrung haben schon die Pädophilen Dänemarks machen müssen, nachdem zwischen 1969 und 1979 Kinderporno- graphie in ihrem Land legal war und Magazine wie „Nymph Lovers“ oder „Bambina Sex“ dort vergleichsweise frei weniger präzise mit sinnlichen Mitteln Menschen leider nicht zaubern können — alles andere ist Dekoration. Die Herstellung von höllenerschlie- ßenden Artefakten ist die magische statt diskursive Kritik der schleichenden, ungerechten antidemokratischen Ent- flechtung des Ortszusammenhangs, der gegenwärtig zwischen Richtern, Staatsanwälten und Kunstkennern einerseits, indolenten Asozialen und ihren schutzlo- sen Nachkommen andererseits langsam verkauft werden konnten. verschwindet. dere Länder, schließlich nach Amerika, Stadtluft frei machte und Landflucht be- Das Material gelangte auch in an- wo Justiz und Medien Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger eine Kam- pagne dagegen starteten, die keine Ge- Er hat in den Städten bestanden, als rechtigt war. Was die Abgeschriebenen unter sich tun, darf nicht egal sein, soweit stimmt fangenen machte und deren Effekt das Gesetz mit der Kunst überein. schlug und dem Porno-Verleger Willy lich verschieden: Das Gesetz will auch schließlich auch nach Europa zurück- Die Motive dafür jedoch sind ziem- Strauss aus Kopenhagen das Geschäft von den Abgeschriebenen anerkannt wer- folgungsaktionen gegen Kindesmiß- daß es einmal keine Abgeschriebenen verdarb. Bis heute werden bei Strafverbrauch zu pornographischen Zwecken Spuren jener Zeit beschlagnahmt; die zehn Jahre der staatlich-dänischen den, die Kunst dagegen will versprechen, mehr geben wird. Privatsphäre, auch die von Clubs und Kneipen, ist eine Lüge, solange Menschen bloß abstrakt frei sind, als Lebewesen nämlich, die sich und an- dere verkaufen können oder es lassen. Der jeweilige Preis ist die Pointe. Sie gehört zerstört. Dietmar Dath THOMAS DEMAND (*1964, München — lebt in Berlin) KLAUSE I–V, 2006 C-Print / Diasec Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main Erworben mit großzügiger Unterstützung der Partner des Museum für Moderne Kunst (DekaBank Deutsche Girozentrale, DELTON AG, Deutsche Bank AG, Eurohypo AG, Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, KfW Bankengruppe und UBS Deutschland AG) Inv. Nr. 2006/178.1-5 THOMAS DEMAND KLAUSE I–V, 2006 The five-part cycle Klause by Counted out Thomas Demand was executed in 2006 Demand, Beckmann, Apokalypse ed hand-coloured lithograph series Apo- I. for a joint exhibition with the rediscoverkalypse of 1941/42 by Max Beckmann. The text by Dietmar Dath makes reference to this juxtaposition but is also pertinent without the Beckmann cycle, and well worth reading. Everybody knows those antisocial elements: Those people dress in stone- washed jeans and garish sportswear, their eyebrows do not fit; they put up their tattooed hands to cover their faces and cry in silence, but perhaps they’re really laughing, you can never be quite sure. We have our reasons to be afraid of those whose hairstyle is never as fetching as the one my first girlfriend from the suburbs used to impress me with. They have not voted for anything or anyone in some time. Even the right- wing-extremists have forgotten all about them; the ballot paper is a book with se- ven seals to it (they do not open any books at all, not even the Constitution or the Good Book). The tavern where these people meet Please refrain from using the word to wait for nothing in particular is a land- “milieu” and kindly try to hold them all in- ty, almost level with the ground. It is one The board members, the landladies, the your way to school, like the big wall be- those characters you will meet on your mark of complete exile from civil socieof those places you dread as a child on hind which something is barking that could never be as bad as you imagine it to be; like the small copse that makes you hurry past on your bike – it is so small as to hardly be threatening on the outside, but all the darker and denser on the in- side. What is going on in there? I do not want to know. You could identify some other anti- social persons besides those who dwell in society’s shadowy regions and gnaw on every bone they can find, even if there is a human being still attached to them. dividually responsible for their actions: fathers, the angels and the little boys, all journey. Behold: The towers of glass and steel. Here something has happened, or so they say: The fate of hundreds of thousands about to lose their jobs has been sealed, fortunes have been made, the decision about where the train is heading and where it stops en route has been taken. Behold: The tavern in the poor and destitute part of town, standing in a wide open area, close to the social security building. This tavern seems to be crouch, A French rock band called “Trust” once as if someone has kicked it. Here some- and told the story of a guy who thinks fate of the very few who cannot speak for where — money is all that he desires, he The police have arrested some suspects and thinks he’s winning. If that’s winning, ings have begun, but the case is slowly sung a song that was called “Antisocial” himself a driver on a train-ride to no- puts a price-tag on everything he sees we’d rather lose — thus spoke the angry Frenchmen. The antisocial people they were re- ferring to wear ties and live in luminous places. There is a bifurcation here: How can the one term be an appropriate designation for both the shadow-dwellers and the men in charge? Is there a way to resolve this, is there a point to the observation? The point is missing. That is how it should be, because we are dealing with the description of a state of affairs, not with a joke or some other kind of story. thing has happened, or so they say: The themselves has been bought and sold. and questioned them. The court proceedimploding as the people who should be judged and sentenced are not suited for justice. These persons do not behave as if they lived in a democratic constitutional state, but as if they were serfs before their feudal lord, swearing oaths or solemnly testifying to the opposite, as the opportu- nity arises, occasionally admitting something that perhaps no one ever commit- ted. And because no one can essentially decided what really happened, confessions are made and discarded at will, the scene of the crime inspected and then re-inspected without any conclusive evi- dence being found, police officers given a free rein and then reprimanded for going too far, leading questions asked and the answers then trashed in court. All of this is rather terrible and pretty boring; we should be given a Norman Mailer or a Truman Capote who could then write something like “The Executioner’s Song” or “In Cold Blood” about these goings-on in order to follow the path of the snaking worm of law into each nook and cranny. Let us not succumb to the boredom and tediousness of it all; find the devil in the details, where he belongs. II. The book with seven seals that the Apocalypse according to St. John men- tions resembles a ballot paper when Max “Dominus et Deus Noster”, our Lord and God. Beckmann’s method of illustration, as literal as it is, and perhaps because of this very literalness, resembles the way in which the late Johnny Cash wrote a remarkable song called “When the man comes around” using the very same biblical text, yet also taking a few lines or even a chorus from other scriptural sources. That he should try to find music appropriate for the Apocalypse had been imparted to Cash in a dream. Not just for art-histo- rical reasons we should refrain from terming “Expressionist” the fashion in which Cash and Beckmann arrive at a kind of “second subjectivity” by working with something that someone else has author- Beckmann draws it: the circles with cros- ed: The text that is being adapted was not candle next to it. The series of pictures rather than hermeneutical scholars by ses in them, the monster in front of it, the that this drawing is taken from, the series written by them, yet they become authors the very act of discovering their very own with those headless, punished sinners, message in those old words and playing Angels who are sounding their trumpets, cause of it, automatically, sleepily. Those the mild quizzical expression of an old history for their benefit, they talk about the Great beast, the cups of wrath, the shows colors that seem to be diluted by man’s glance. They’re drawn with a calm hand as if preparing for departure for the Great Beyond. There is no riddle here. Those angles, those crude arrangements are serious about the warning from 2nd Timothy 16 that “all scripture is given by their guitar, making their drawings be- words have been deposited in religious their concerns, they talk to them. About what? Roman Caesarean rule was conceiv- ed as open-ended, just as our modern “rule of law” is (in that sense, it differs from ancient apocalyptical forms of inspiration of God, and is profitable for government, which were bound up with instruction in righteousness”. In a very history to come). doctrine, for reproof, for correction, for literal way, everything is being illustrated which has been described by “John who lay at the bosom of Jesus” (Origines) about 96 A.D., when he lived as an exile on Patmos because he had not been willing to hail the roman emperor as a way of thinking that knows an end of Caesar tries to possess eternity, and his very reign is testimony to the mythical truth of an unbroken historical line that got him where he is. In systems such as this, “exile” means that the exil- ed person is not just removed from the geographical vicinity of the law but also formulate its class consciousness by pro- frame of reference which keeps the end- everything comes to a halt: Decency, good kicked out of the common temporal ing at bay and names the initial condi- tions of every human life. nouncing: We are evil. Where we are, humor, time itself. Where do we go? To hell (formerly known as the employment The exile ceases to exist; he never agency). The exiled prophet takes his revenge photos, an inspection, a concession draw- existed. by writing his apocalypse: You dare to cast me out of your time? Very well then, but your time will end. Acts of revenge like this one can only be conceived of by those who have If one were to use material evidence, ing and the results of other inquiries to construct a plausible view of a place where the bad people meet, a view which tran- scends what can be apprehended by the law, such an act could lead — among other, more or less banal things such as the de- both too much time and no time at all, nial of incomprehensibility — to the that which haunts all who do not con- emerge from the natural order of things carried out by adults: children, artists, ple who are caught there as if in a trap. encased in empty, abstract duration as tribute to the making of history as it is criminals, exiles. III. Are antisocial people counted out because they know the law but refuse to knowledge that places like that do not just but instead are made, not least by the peoThe dead plant, the festive orna- ment, the colors and patterns of brandname products for the tavernkeeper’s use can become art, or signs which are profitable for doctrine, for reproof, for respect it, or do they cross the line of the correction, for instruction in righteous- in? of a kind of fetishism which works by law because they are outside, trying to get In a note first published posthum- ously, Walter Benjamin, a Marxist’s ness. What they should not be is objects making what is, in fact, an assortment of indices of social relations seem to be a romantic and a romantic’s Marxist, wrote mere collection of things. semblance of freedom in disobeying hell – not even this is a clear-cut affair: of the three intellectual roots of sin: “The God’s commandments. The semblance of independence in secession from the community (of the good). The semblance of infinity in the empty abyss of evil.” An orthodox Marxist would respond to this by saying that if a society manages to create a class which is not allowed to be a class per se but rather has to exist in a state of collective uselessness and indifference, then this class can only The Bible mentions two kinds of Sheol is the resting place of those who will be remembered by God and will experience resurrections, Gehenna is the burial ground of those who are beyond redemption. IV. There once was a time when run- down things could be called “pictur- esque”. We’ve come a long way since: Nowadays, it’s not about pictures but (instead of magical) critique of the creep- The community (“of the good”, as Benja- apart of the topographical connection be- things even in hell. The space outside neys and art lovers on the one hand and beyond punishment. If you cannot be re- their defenceless progeny on the other. about architecture and urban planning. min adds) reserves the right to look after the law is beyond redemption, but not ing, unjust, antidemocratic breaking tween the world of judges, state’s attor- the world of the antisocial element and deemed, you still might be incriminated — This connection was to be found in the pornography was made legal in their freedom. The law and art agree: what the like Denmark’s pedophiles, after child country in 1969, up until 1979, when big cities when those where a promise of antisocial element does must not be of no magazines like “Nymph Lovers” and consequence. paratively freely. These materials were volved in this agreement: The law wants America, where the justice system and are counted out, while art wishes to “Bambina Sex” could be bought com- brought to other countries, even to North the media started a campaign against it in the late 1970s and early 1980s. That But there are different motives in- to be respected even among those who promise that the counting out will stop one day. The realm of the private, even in was driven home with a take-no-prison- clubs and pubs, is a lie as long as freedom in Europe, where the porn mogul Willy license to buy and sell yourself and others ers-attitude, and the effect was felt even Strauss from Copenhagen was driven out of business. Even today, authorities still confiscate traces of the stuff that was produced back then; the decade of is only granted in the abstract, i.e. as the or not. The price is the point. It needs to be destroyed. Danish leniency is locked in the past, Dietmar Dath reaches where it wants to reach, even Translation: Jeremy Gaines, quarantined, if you will, but the law if it’s too late for the victims. The new multiple hells of Eastern Europe will experience the same effect, even if it takes a little longer. Justice takes time, which the anti- social element does not have. What I would like to see in art would be some sort of protest against the de- pressing fact that people are not magi- cians; everything else is just decoration. Producing artefacts which illustrate and render comprehensible what we call “hell” would be a kind of discursive Frankfurt/Main THOMAS DEMAND (b. 1964, Munich — lives in Berlin) KLAUSE I–V, 2006 C-Print / Diasec Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main Acquired with the generous support of the partners of Museum für Moderne Kunst (DekaBank Deutsche Girozentrale, DELTON AG, Deutsche Bank AG, Eurohypo AG, Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, KfW Bankengruppe and UBS Deutschland AG) Inv. no. 2006/178.1-5