Reiche Beute beim Heischen
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Reiche Beute beim Heischen
BAD DÜRRHEIM Samstag, 18. Februar 2012 Reiche Beute beim Heischen Narrenzunft zog mit Kindern durch Geschäfte / Närrische Sprüchle gelernt „Giezig, giezig“ klang es gestern Nachmittag in den Geschäften der Innenstadt. Der „Narresome“ forderten mit dem Aufsagen von Fasnachtssprüchen Süßigkeiten ein. Bad Dürrheim. Auch Dank professioneller Anleitung machten die Kinder beim Heischen richtig „fette Beute“. Das Umherziehen, um an Fasnacht in den Läden Süßigkeiten zu erlangen, stellt im alemannischen Raum eine große Tradition dar. Er wird Heischen genannt. Ursprünglich hatte das Heischen eher den Charakter von Betteln, um tatsächlich Gaben für Bedürftige zu erhalten. Heute stellt der Brauch vor allem eine lustige Angelegenheit dar. Nicht nur die Umzugsschar hatte dabei offensichtlich ein prächtiges Vergnügen. Auch die Gutselespender machten beim Brauch sehr großzügig gerne mit. Ältere Beobachter freuten sich ob der kleinen Schau oder bekamen gar feuchte Augen. In zwei Gruppen zogen die Kinder durch Dürrheim. Eine wurde von zwei bekannten notorisch Fasnetverfallenen angeführt: Charlie Gessler und Karl-Heinz Hornberger. Die zweite Gruppe wurde mit von Urviech Matthias Bruch begleitetet, eher still im Fasnetsherzen berührt, während Gessler und Hornberger ein richtiges Ramabzamba aufführten. Der Narresome war in der Tat zunächst eher brav dabei, doch fiel dann in den einzelnen Ladengeschäften nach und nach auch die Scheu mit Sprüchle die Süßigkeiten einzufordern. Eigentlich hatten die Dreikäsehochs den allseits bekannten Vers von der hoorigen Katz alle drauf, doch wurde der von den Fasnetroutiniers etwas neu interpretiert: „Hoo- Bis zu 54 Hästräger bringt die Narrogruppe innerhalb der Narrenzunft Bad Dürrheim zusammen. Seit 1998 wird sie von Architekt Michael Rebholz (Bild) geleitet. Wegen des schweren Gschells, den 25 Glocken, ist das eher eine Männersache – der Älteste ist mit bald 80 Jahren Altnarrovater Hans Ums. Dennoch schlüpfen auch vier Frauen im Alter von 14 bis 50 Jahren ins Narrohäs. Neu in diesem Jahr dazugestoßen ist ein Holländer, den es der Liebe wegen in den Süden zog Michael Rebholz führt die 54 Narros an. Zu ihnen gehören auch vier Frauen. Foto: Archiv Angeleitet von Charly Gessler und Karl-Heinz Hornberger pflegte der Dieremer Narresome den alten Brauch des Heischens: „Fette Beute“ in Form von Süßigkeiten wurde dabei gemacht. Foto: Martin Gruhler rig, hoorig isch die Katz und wenn die Katz nit hoorig isch, doo fängt se auch kei Maus“. Nie so gehört, aber schnell gelernt, eine neue Variante „Hoorig, hoorig isch der Hund und wenn nicht mehr – dann kriegt er eben auch keine Wurst.“ Ähnlich geht das Sprüchlein mit der borstigen Sau, die ohne Fell keine Wurst mehr werden kann. Auch lernte Gessler den Kinder den Spruch für haarlose Amphibien: „Die Frösch, die Frösch, das isch ä luschtig Chor, es brucht sich keiner rasiere, sie hen jo keine Hoor“. Seine Drehorgel hatte Gessler zu Hause gelassen, mit der kleinen Trommel machte er aber neben dem Stimmorgan genauso Furorenwirbel. Mit einem Evergreen – möglicherweise aus Villingen importiert, stiftete Hornberger die Kids an: „Es isch kein Weck, es isch kein Weck, es isch der Arsch vom Beck“. Auch in Dürrheim ist dann das Hinterteil von einem ganz bestimmten Bäcker angedeutet. Obwohl jetzt hier kurz nackte Tatsachen aufgezählt wurden, blieben alle Spottverse durchaus im für Kinder Erlaubten. Der in Schwenningen wohnende Ur-Dürrheimer Hornberger gestand nebenbei, dass er in seiner Kindheit am liebsten als Villinger Wuescht auf der Fasnet gegangen sei und ihm die die Mama deshalb dann die Hosen vollgestopft hat. Die Narren nahm er mit einem Sprüchle gleich selbst aufs Korn: Narro, Narro Lumpenhund, hesch, nit gwisst dass d'Fasnet kunt. Hätscht dii Muul mit Wasser griebe, wäre de Geldbeutel voll gebliebe.“ Inspiriert wohl vom gefrorenen Salinensee stimmte Gessler kräftig ein: „Alte Weiber und Enta, schnadere über de See. Und und wenn man sie will vertränka, no sind se niane meh“. Die Kinder machten ganz große Beute: Apothekerinnen, Blumenhändler, Cafébesitzer, Banker und Bäcker niemand geizte mit Süßigkeiten. Das Heischen führte die Friedrichstraße nordwärts. Umgekehrt herum war zuvor mit viel Schweiß und unter Hilfestellung der Siedergilde vom Narrensamen der große Kindernarrenbaum herangekarrt worden. Insgesamt 13 Meter misst der Baum aus dem Wittmannstal, der nun zentral und senkrecht auf dem Rathausplatz steht. Bürgermeister Walter Klumpp genoss zusammen mit dem Nachwuchs die Narretei vor seinem Amtssitz sichtlich. Das Giezig-giezig-Necken konterte er zudem souverän mit ganz dicken Spendierhosen. mg Narren greifen zum Schrubber 20-köpfige Reinigungstruppe in der Siedepfanne In der Siedepfanne ist es wieder sauber. StadtgesprÄch Foto: Melanie Wildgruber Bad Dürrheim. Wer denkt, Fasnacht sei nur Spaß und Vergnügen, irrt sich. Sie ist auch mit sehr viel Arbeit verbunden. Drei Mal während der Fasnachtswoche treffen sich Mitglieder der Narrenzunft Bad Dürrheim im Haus des Bürgers, um dieses nach den Veranstaltungen am Donnerstag, Samstag und Montag wieder auf Fordermann zu bringen. Beherzt wird zu Besen, Eimer und Schrubber gegriffen, um die Siedepfanne immer wieder wie die Heinzelmännchen still und leise auf Hochglanz zu bringen. So waren gestern circa 20 fleißige, überwiegend weibliche Helfer vier Stunden damit beschäftigt, die Spuren des Hemdglonkerballs zu beseitigen. Egal ob Saal, Küche oder Bar, überall musste kräftig Hand angelegt werden, damit für den Zunftball heute Abend wieder alles in Ordnung war. Für die Aufräumarbeiten am Sonntag und am Dienstagmittag ab 13 Uhr werden Helfer gesucht. Minister Friedrich beim Dürrheimer Zunftball Stuttgarter Kabinettsmitglied hält Laudatio auf den künftigen Ehrennarren Landrat Karl Heim und der die Fasnacht in einem Leihhäs erleben darf. Die Narrogruppe heftete ihm beim Besuch der Gärtnerei Schäfer vorgestern eine Tulpe an die Brust. Beim Zunftball am heutigen Samstagabend bestreiten die Narros wie immer einen Teil des Programms, 20 Mitglieder der munteren Truppe sind daran beteiligt, es wird eine lustige Show, die sich um wahre Begebenheiten aus dem Leben der Bad Dürrheimer Narren dreht. Wie immer enthält die Szene Musik, Gschwätz und Tanz – und eine tolle Kulisse wird es auch geben. Vizenarrovater ist übrigens Sascha Grundner. Der Narro ist die älteste Dieremer Narrenfigur, die zahlenmäßig stärkeren Salzhansel gibt es erst seit 1932. nq * Spannende Tage in Berlin hatte der Bad Dürrheimer Wilfried Strohmeier. Er war nach mehreren Vorauswahlrunden Finalist des Green-Me-Storyawards – eines Drehbuchwettbewerbs, bei dem die Thematik Umwelt und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stand und der am Rande der Berlinale entschieden wurde. Die Finalrunde vor Publikum und Jury fand im Kino „Babylon“ statt. 15 Minuten hatte er Zeit, seinen Ökothriller vorzustellen, in dem es um gentechnisch verändertes Getreide, kleine Käfer und die ganz große Liebe geht. In der Jury saßen unter anderem der Vorsitzende des NABU Berlin, Thorsten Hauschild und die Schauspielerin Mariella Ahrens. Insgesamt waren es sieben Finalisten, der erste Platz wurde aufgeteilt zwischen dem Stoff für einen Familienfilm und dem für eine RomanticComedy. Exklusiv war der Ort der Preisverleihung: Gefeiert wurde in der Akademie der Künste, die sich zwischen dem Hotel Adlon und dem Brandenburger Tor befindet. Nina Eichinger und Bernward Geier moderierten die Gala. Bernward Geier ist einer der Produzenten, die ein Porträt über Prince Charles als Ökolandwirt drehten. Aus diesem Film wurde exklusiv ein Ausschnitt gezeigt, er befindet sich noch in der Postproduction. Schirmherrin des Green-Me-Storyawards 2012 war Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises. Auch sie war nach Berlin gekommen und berichtete über ihre Arbeit. hje Zum ersten Mal wird heute Abend ein Landesminister am Zunftball Bad Dürrheim teilnehmen: Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten Baden-Württembergs. Er wird von den Narren als Laudator eingespannt. Bad Dürrheim. Auf seiner „närrischen“ Abschiedstour macht nämlich Landrat Karl Heim am heutigen Samstag Station beim Zunftball der Narrenzunft Bad Dürrheim im Haus des Bürgers. Hier wird Karl Heim von der Narrenzunft zum Ehrennarren ernannt werden. Die Laudatio hält Minister Peter Friedrich (SPD), der in Konstanz lebt und der auch beim Festakt zum Narrenschopf schon in Bad Dürrheim weilte. „Dass er nach Bad Dürrheim kommt, haben wir aber schon viel früher ausgemacht“, ließ gestern Zunftmeister Kurt Lupold durchblicken. Schon öfters war Landrat Karl Minister Friedrich (links) und Landrat Heim sind beim Zunftball. Fotos: Privat Heim, der in Obereschach lebt, bei der Dürrheimer Fasnet dabei und fand auch großen Gefallen daran. So wurde Karl Heim auch schon einmal vor einigen Jahren die Ehre zuteil, auf dem Zunftwagen am Fasnachtsmontag zusammen mit Zunftmeister Kurt Lupold zu fahren und kräftig Landjäger in die Zuschauerreihen zu werfen. Schon drei Mal war der Landrat beim Bad Dürrheimer Umzug dabei. Für all seine Bemühungen um das Dürrheimer Fasnachtsbrauchtum hat der Narrenrat der Narrenzunft Bad Dürrheim beschlossen, Karl Heim zum Ehrennarren zu ernennen. Für die launige Laudatio konnte mit Minister Peter Friedrich ein mehr als würdiger närrischer Lobredner gewonnen werden, freut sich das Führungsteam der Narrenzunft. Die Dürrheimer Zunftführung glaubt, dass sich Landrat Karl Heim, dessen Dienstzeit am 31. Mai zu Ende geht, sich sehr wohl fühlt unter den Bad Dürrheimer Ehrennarren, zu denen beispielsweise auch Hedi Weissenberger, Lina Sieger, Gretel Patz, Johann Limberger, Gerlinde Hornberger, Klaus Haubner, Alt Bürgermeister Gerhard Hagmann und auch Bürgermeister und LandratsKandidat Walter Klumpp gehören. Zunftmeister Kurt Lupold kann nur bestätigen: „Der Landrat ist gerne in Bad Dürrheim“. Immerhin wäre er beinahe in die Kurstadt gezogen. Er hatte schon ein Grundstück im Auge, das aber noch nicht baureif war. Die Bad Dürrheimer Narrenzunft lädt regelmäßig Abgeordnete und Behördenvertreter zu ihrem Ball ein, wegen Erkältung haben für heute Abend unter anderem Altbürgermeister Gerhard Hagmann und MdB Ernst Burgbacher abgesagt. Der große Zunftball beginnt mit dem historischen Teil. Hansel, Narro, Sieder, Fanfarenzug und Salzgeist marschieren unter den Klängen des Blasorchesters, angeführt vom Zunftmeister, in den Saal. Nach den Brauchtumsvorführungen und Ehrungen verdienter Mitglieder, beginnt ein circa dreistündiges Programm, gestaltet von den einzelnen Gruppen und Mitgliedern der Zunft. Im Anschluss heizt die Guggenmusik der Urviecher die Stimmung an und es kann bis in die frühen Morgenstunden mit dem „GamsbartTrio“ getanzt werden. Zugesagt hat seine Teilnahme auch der Leiter der Polizei im Schwarzwald-Baar-Kreis, Leitender Polizeidirektor Wolfgang Wössner. Er ist Chef von über 330 Schutz- und Kriminalpolizisten im Landkreis und wohnt in VS. Der Zunftball beginnt heute Abend um 19.30 Uhr, Einlass ist um 18.30 Uhr. eb/hje Wilfried Strohmeier mit der Schauspielerin Mariella Ahrens. Foto: Privat 2 3&&/0%, (∀)∗ ! + !∀ ∗ ,! !∗ )− . / 0 % ) ∗ # ∀ 1 (∃ ∃ ) ; 5:43 + ( & . ∗ +∃ ( ∃ 5Α43 +∃ ) / ) , −#∃ ∀ 5Β + ≅ ) 2 ∀ Χ ∀ / ∃ ∃ 5Α +∃ & . − ( ∃ >: ∃ 5: + & . 2< − ; ! /./0,,%1∗01 ! ! ∀! # ∀ ∃ % & ∀! ! ! ∋ ! ∀ # ! ∃ # ∃ % ∃ & ∃∋# − % 1 % ∃ ( ∃ ∀ %∃ / + (∃ 2 & % . ∃ 43 ∀ +! ! ! +! ) ! ∀ 2 ! ! % ! 3 4# ! 2! % ! 5 ! 2 ! ! ) # ∀ )! ∃ % % ( / (& 2 ∀ & ∃ 0 ) % .&& ≅ ./ ./∃ / 2 ( 0 ( 0 2& ) ∋ % && ∀ ! ( % ; ( ; . %∃ ∀/ (/ ./ & ! ! ! ! ∀ #∃ %& ∋ ( ) ∗+, ( − . ∃ % ∃ (& ) ) ∀ ( ∃ ) ) ! ( ) ) ∃ / ∀ ∃ /0 1 % + 2 343 543 + ) ! / . ∃ % − ∀ ) % ∃ # . ( % ( ∀ / 6 ;/∃ ; ∃ ( ∀ % 1 ∀/ . − ;∃ 8/ % (& − // ; 6 ∀/ ( 0 ∃ ( ( ) ( 6 .∃ ∀ 7 + ) ! ∋ ∃ 0 ∋ − 8 7 9& ∃ ∀ ∃ / ( ∗8 4:, ! . 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Die Laudatio hält Minister Peter Friedrich (SPD). So wurde Heim vor einigen Jahren die Ehre zu teil, auf dem Zunftwagen am Fasnetmentig mit Zunftmeister Kurt Lupold zu fahren. Für seine Bemühungen um das Dürrheimer Fasnachtsbrauchtum Peter hat der Narrenrat Friedrich der Narrenzunft Bad Dürrheim beschlossen, Karl Heim zum Ehrennarr zu ernennen. So wird sich Karl Heim, der in den vergangen Tagen schon mehrere Ehrentitel verliehen bekam, in die Liste der Ehrennarren wie etwa Hedi Weissenberger, Johann Limberger, Gerlinde Hornberger, Alt-Bürgermeister Gerhard Hagmann und Walter Klumpp einreihen. Der Zunftball beginnt um 19.30 Uhr, Einlass um 18.30 Uhr. SONNTAG Tigerschweine gehen auf Weltreise Unterbaldingen (sgn) In Unterbaldingen sind am Sonntag die Tigerschweine los und laden ein zum Zunftball in die Ostbaarhalle. Zur „Reise um die Welt“ werden einige Programmpunkte geboten, alle Vereine des Orts beteiligen sich an der Unterhaltung. Einlass ist ab 19 Uhr, Beginn um 19.57 Uhr. Die Karten kosten an der Abendkasse sechs Euro. Süßigkeiten für den Narrensomen ➤ Kinder ziehen beim Heischen durch Kurstadt ➤ Narrenbaum der Kleinen ist jetzt auch aufgestellt VON SUSANNA KURZ ................................................ Bad Dürrheim – Jetzt haben auch die Kinder ihren eigenen Narrenbaum. Doch bevor sie ihn zusammen mit den Salzsiedern aufstellten, zogen sie zusammen mit dem Ehrenzunftmeister der Narrenzunft Karl Heinz Hornberger die Friedrichstraße entlang zum Rathausplatz. Alle waren emsig, denn sie zogen ihren zehn Meter langen Narrenbaum hinter sich her. Als der Baum an der richtigen Position am Rathausplatz stand, gab Frank Sowinski von den Salzsiedern Anweisungen: „So, jetzt müsst ihr die Stützen vor dem Sicherungsseil ansetzen – und schieben.“ So reckte sich der Baum Stück für Stück in die Höhe. Während der Prozedur gab Charly Gessler von der Narrenzunft Narrensprüche zum Besten, Karl Heinz Hornberger moderierte das Geschehen. Als der Baum stand, durfte sich der Narrensomen aus den Gutslekörben des Bürgermeisters bedienen. Und dann – endlich – starteten die kleinen Narren mit Ehrenzunftmeister zum Heischen. „Vor etwa 15 Jahren ist das Brauchtum beinahe eingeschlafen. Dann habe ich mich bereit erklärt, mit den Kindern loszuziehen“, erzählt Hornberger. „Wir haben das früher auch gemacht, nur nicht in der Gruppe. Ich finde die Tradition einfach toll.“ So klapperte der Narrensomen die Geschäfte ab und sagte artig die Sprüche auf: „Hoorig, hoorig, hoorig isch die Katz. Und wenn die Katz it hoorig isch, denn fängt sie keine Mäuse mehr. Hoorig, hoorig, hoorig isch die Katz!“ oder „Giezig, giezig“. Dafür bekamen sie Schokolade, Gummibärchen und allerhand Süßes, was die Schleckermäulchen freute. Ganz eifrig helfen die Kinder, ihren Narrenbaum auf dem Rathausplatz aufzustellen. Den zehn Meter hohen Baum zogen sie vorher mit vereinten Kräften dorthin. B ILD E R: KU RZ Heischen ist ein alter alemannischer Brauch. Es bezeichnet das Erbetteln von Gaben an Fastnacht. Zum Heischen gehört das Aufsagen eines oder mehrerer Heischeverse dazu. „In Bad Dürrheim war am Freitag noch kein Programm und dann haben wir das Heischen darauf festgelegt“, erklärt Ehrenzunftmeister Karl Heinz Hornberger. Seither stellt der Narrensomen zunächst den Narrenbaum auf und darf dann in der Gruppe zum Süßigkeitensammeln aufbrechen. Bildergalerie im Internet: www.suedkurier.de/fasnacht Gemeinsam mit Ehrenzunftmeister Karl Heinz Hornberger zieht der Narrensomen durch die Friedrichstraße zum Rathausplatz. Der kleine Florian übernahm das Trommeln. Tanz sorgt für Stimmung „Die Taktlosen“ sorgen in Sunthausen für den richtigen Ton beim närrischen Nachwuchs HO C HE MMI N GE N Der Umzug findet am Sonntag ab 14 Uhr statt. S U NT HAUSE N Der Nachtumzug mit anschließendem bunten Treiben ist am Sonntag ab 19 Uhr. Sterbefälle BA D DÜRRH E I M (88). Süßes gibt’s für den Narrensomen auch bei Andrea Kanold in ihrer Apotheke. Heischen Notizen Georg Schmöe, Mozartweg 4, 29 www.suedkurier.de/bad-duerrheim Viel Spaß haben die Kinder bei der Kinderfasnet in Sunthausen. Alle Jahre wird ihnen von den „Taktlosen“ ein schöner Nachmittag geboten. B I L D : H E I N ZE Sunthausen (man) Die Kinderfasnet ist jedes Jahr ein beliebter Anziehungspunkt für Klein und Groß, so auch in Sunthausen, wo die Guggemusiker „Die Taktlosen“ den Spaß für den Nachwuchs organisieren. Auf die Kinder warteten wie immer Tanzspiele, Luftballontanz, das Klammern-Klauen, Mohrenkopfessen oder Brezelschnappen und vor allem auch die gefragte Schatzkiste, in der ganz viele Süßigkeiten Platz haben. Tanja Staiger und Corina Jäger führten durchs Programm unterm Zirkus- zelt auf der Bühne der Turn- und Festhalle in Sunthausen. Bei einem Malwettbewerb konnten die närrischen Kinder ihrer Phantasie freien Lauf lassen und Zirkusbilder malen. Die Turnermädchen zeigten ganz Zirkusgerecht ihr Können mit Seilen, Jonglierbällen, Reifen und Keulen. Bei den Tanzspielen ist es den Tänzern auf der Bühne, verpackt in ihren Kostümen, ganz schön heiß geworden. Bei einer gemeinsamen Polonaise tanzten die Kinder durch die Halle und am Ende gab es für alle Kinder frisch gebackene Waffeln. Ein toller Nachmittag, bei welchem am Schmotzigen Dunschtig nicht nur die Sunthausener Kinder ihren Spaß hatten, sondern auch viele aus den Nachbarorten zu sehen waren. Wo kleine Narren groß rauskommen Kinderball in der Siederpfanne bietet Programm der Kleinen für die Kleinen. Und hunderte Kinder freuen sich dran Bad Dürrheim (sgn) Fastnacht überall und vor allem für Kinder: Der Schmotzige ist der Kindertag, und so war er auch in der Kernstadt den Kindern gewidmet. Nach dem Umzug durch die Stadt begann in der Siederpfanne der Kinderball. Hunderte von Kinderaugen schauten gebannt zur Bühne, Papas und Mamas hatten entzückt die Kameras am Auge. Wenn bei der Kinderdisco so die Post abgeht, wen interessiert da schon das Narrenbaumstellen draußen. In der Siedepfanne flatterten Elfchen, Prinzesschen, Mini-Salzhansel, Bienchen und, und, und durch den Saal. Es herrschte ein unglaubliches Gedränge und Gewusel. Da musste man wirklich aufpassen, um nicht auf irgendein kleines, vom Geschehen total hingerissenes Menschlein zu treten. „Kommt alle auf die Bühne“: Die Aufforderung der beiden kleinen Moderatorinnen Heike und Sandra Böhnisch zog. Denn neben Gucken war Mitmachen angesagt. Zwischen den insgesamt acht Programmpunkten hatten die begeisterten Kinder ihren Spaß beim Tanzen, Luftballon kaputttreten und unterm Fallschirm durchschlüpfen. Das fetzige Vergnügen war begleitet von frischen Kinderhits aus der Kinderdisco mit frechen Songs. Mit „Der Gorilla mit der Sonnenbrille“, dem Fliegerlied, Cowboy und Indianer ging die Post ab, gekrönt wurde das Ganze vom Auftritt des Fanfarenzuges. Die waren so laut, da musste man sich als Kind schon mal die Ohren zuhalten. Neugierig wurde der Salzhanseltanz verfolgt und überhaupt standen angesichts des ganzen Vergnügens die kleinen Münder offen, vor Staunen waren die Augen groß. Nach „Holt euch auf der Bühne was Süßes!“ wurde selbige gestürmt. Das Programm war von Minis für Minis gemacht und bot mitreißende Tanznummern wie von der Bambini-Tanzgruppe der Urviecher mit „Glow“ oder mit „Waka-Waka“ der Tanzgruppe der Jugendkunstschule und des Jugendhauses. Bejubelt wurde der Auftritt der elfjährigen Hip-Hop-Tänzerin Julia Deitschmann und zum Abschluss gab es für alle eine leckere Brezel. Zumindest für die Kleinen war der Mittag nach drei Stunden allzu schnell vorbei – die hätten noch weitergemacht. Beim „Waka-Waka“ der Tanzgruppe der Jugendkunstschule und des Jugendhauses kann kein Kind stillhalten. B ILD : NA IE MI