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Zeitschrift
Schriftleitung: Prof. Dr. Bachmaier, Dr. Ing. Friedrich, Dipl. Ing. Schulze, Dipl. Volksw. Mollenkotten
Heft 10/2015
Aus dem Inhalt
Quo Vadis Kommune?
Horst J. Schumacher,
Chefredakteur Kommunal-Verlag GmbH
5
Eine neue Generation Spindelschieber
von Peter Oppinger, Marketing Direktor VAG
6
Teich- und Gewässerräumtechniken:
Hightech und Spezialwissen gefragt
von Bernd Speerschneider, Leiter der Abteilung
Verwertung und Gewässerpflege, Büro Rinnthal
UD UMWELT-DIENSTE GmbH, Rinnthal
Zu unserer Titelseite
Das Olympiastadion in London war während der Olympischen Sommerspiele 2012 Austragungsort für die Leichtathletikwettbewerbe sowie für die Eröffnungs- und
Abschlussfeier und bot rund 80.000 Zuschauern Platz.
2017 wird das Stadion im Londoner Stadtteil Stratford
Wettkampfstätte für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft
sein.
(Foto: Olympic Delivery Authority)
10
Vorbereitet auf den Ernstfall –
Von Sicherheitsbodenbelägen bis hin zu
hygienischen Schwimmbadfolien
12
Wärmeverbundkonzept in Köln
von Dipl.-Ing. Jutta Lenz, Köln und
Dipl.-Ing. Simone Kraus, Köln
13
Ganzjährig im Dienst der Straßenunterhaltung
17
Neues Wohnprojekt im „Quartier Süd“:
BHB Bauwert startet Revitalisierung von vier
Kasernengebäuden in Montabaur
10 Jahre Technisches Sicherheitszentrum
27
60 Jahre Erdölförderung in Landau –
17
Wintershall will Standort weiter stärken
27
Deutschland-Tag des Nahverkehrs
28
Erster Econic Euro VI mit Erdgasantrieb
sowie fünf Unimog U 530 an Flughafen Wien
Urbaner Raum im Wettbewerb um Neubürger
und Wirtschaftskraft
18
Lichtpotenzial im öffentlichen Raum
20
Innovation trifft Tradition
ausgeliefert
29
21
Aus Verwaltung und Wirtschaft
30
Eco CityLine – Die neue HELLA Produktfamilie
mit dekorativen Straßenleuchten
23
Aus der Industrie
56
Geeignete Maßnahmen zur Erhaltung der
Betriebssicherheit Hochwasserschutz für
Klärwerke
24
Büchertisch
82
Die smarte Verwaltung – eine Chance
für Beamte und Bürger
24
Diese Ausgabe enthält Beilagen der Firmen:
Grundfos GmbH
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Wettbewerb im Postmarkt entlastet
öffentliche Haushalte
Haufe Lexware Services GmbH & Co. KG
26
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Zeitschrift für das gesamte Verwaltungswesen, die sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben
der Städte, Landkreise und Landgemeinden
Organ des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik e.V.
Gegründet
im Jahre 1910
in Berlin
Verlagsort Wuppertal
Verlag
Kommunal-Verlag
Fachverlag fur Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik
Wuppertal
Heft 10
2015
Quo Vadis Kommune?
Lieber Leser,
ungeachtet der augenblicklich unübersichtlichen Situation
durch die Flüchtlingslawinen und die erforderliche Migration
vieler Menschen wird die eigentliche Problematik vieler Kommunen zurzeit überdeckt. Daher sollte man auch in dieser Zeit
eindringlicher als sonst den Blick auf unser kommunales Gemeinwesen werfen.
In der Bevölkerung nimmt die Wahrnehmung der Situation
rapide zu, dass der Weg in die Zukunft für unsere Kommunen
nicht nur schwierig, sondern teilweise unbegehbar wird. Es
sind die vielen Versäumnisse in der Vergangenheit, die sowohl
von den Kommunen selbst, aber besonders auch von der Politik, Verbänden und Sachverständigen entweder nicht ernst
genommen wurden oder gleich übersehen wurden.
Das Thema Migration ist zwar in aller Munde und wird auch
zurzeit durch die schon beschriebene Flüchtlings-Eskalation
wieder in das Bewusstsein gebracht. Leider ist dieses neue
Bewusstsein eine Momentaufnahme und der aktuellen Situation geschuldet. Die eigentliche Migration und damit auch die
Veränderung der demografischen Zahlen und Möglichkeiten
ist hier nicht berücksichtigt. Eine immer älter werdende Bevölkerung – schon 2020 wird mehr als die Hälfte der Bevölkerung 60 Jahre und älter sein – macht deutlich, welchem
Druck zukünftige öffentliche Haushalte ausgesetzt sein werden. Bei realistischer Betrachtung und unveränderten Rahmenbedingungen werden die gewohnten Leistungen in
Zukunft nicht mehr möglich sein. Unsere Städte und Kommunen, Landkreise und Gebietskörperschaften sind, wenn
überhaupt, nur äußerst selten in der Lage, diesen demografischen Faktor in ihren Räumen zu bewältigen. Um eine
grundsätzliche Linie und damit Konzept zu finden, wäre eine
objektive Beschreibung und Bewertung der jetzigen Zustände
dringend geboten. Hier jedoch beginnt schon der größte Problemkreis. Verbände, Politik, Finanzwirtschaft und auch die
Bevölkerung selbst ist offenbar überhaupt nicht imstande,
diese Gefahren und Perspektiven einzuschätzen. Einheitliche
Gesetze sowie ein rigoroser Bürokratie Abbau wäre schon
mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Erst, wenn wir diesen Wendepunkt erreicht haben, können
wir mit der Regenerierung, Umbau und Neuplanung auf fast
allen relevanten Bereichen beginnen. Die lange Zeit verleugnete Klimakatastrophe zeigt sich schon heute. Starkregen
und damit verbundene Hochwässer erfordern Maßnahmen
sowohl an unseren Flüssen als auch an den Küsten von Nordund Ostsee. Damit einher gehen auch die teilweise völlig
überzogenen Flächenverbrauchsmengen, wo doch das
Bauen im Bestand oder, unter Berücksichtigung eines entsprechenden Abbaus von Baulichkeiten, die bessere Wahl
wäre. Dieser Bodenverbrauch muss zwangsweise auch im
Kommunalwirtschaft 10/2015
Kontext sowohl mit der öffentlichen Infrastruktur als auch
dem Umweltschutz gestaltet werden. Unser Verkehr zu Land,
zu Wasser ist geprägt von der Nutzung der Verkehrswege bis
zum Verschleiß. Hieraus entstehen unserer Gesellschaft Milliarden Verluste und der wirkliche Wille zur sukzessiven Abarbeitung dieser Missstände steht aus. Es sollte auch in
Kürze schon über die Mobilität der Zukunft nicht nur debattiert, sondern auch entschieden werden. Sonst werden noch
viele Investitionen in einen Verkehr gesteckt, welcher in dieser
Form von heute, ab 2020 und später nicht mehr opportun ist.
Gleiches gilt auch für das wichtigste Lebenselement, das
Wasser. Natürlich ist in Nord- und Nordwesteuropa Süßwasser noch ausreichend verfügbar, aber das entstehende Abwasser hat leider eine besondere Qualität gewonnen.
Rückstände aus Pharma- und Chemieindustrie ebenso wie
landwirtschaftliche Überdüngung und Emissionen durch Niederschlag verdunkeln die Zukunft. Auch hier sind Investitionen in nicht absehbarer Höhe dringend geboten. Der
Umweltschutz sowohl im Bereich von Luft, Wasser und
Boden wird nur an den sichtbaren Auswirkungen erfolgreich
behandelt. Die wirkliche Lösung dieser Probleme liegt in einer
wesentlich konsequenteren Gesetzgebung. Die wirkliche Lösung dieser Themen wäre in Richtung Verursacherprinzip gegeben. Diese Vorstellung ist natürlich in Kreisen von
Wirtschaft und Industrie undenkbar.
Diese Aufzählung ist nur ein Ausschnitt aus dem Problemkreis, in welchem sich die Kommunen der Zukunft befinden.
In diesem Zusammenhang sollte man auch nicht vergessen,
dass bei allem guten Willen diese anstehenden Projekte und
Lösungen auch noch bezahlt werden müssen. Eine volatile,
europäische Finanzwirtschaft führt hier auch nicht direkt zu
einem großen Lösungsmodell.
So groß diese Herausforderungen sein mögen, sie können
nur, wenn auch teilweise, umgesetzt werden, wenn es zu
einer schonungslosen Offenlegung der Fakten und Daten gegenüber dem Bürger kommt. Dieser hat, auch als Steuerzahler, das Recht zu wissen, wo sein steuerlicher Obolus landet.
Ohne diese Transparenz öffentlicher Aufgaben und Probleme
wird die Bevölkerung immer mehr Abstand zur Politik im allgemeinen und zur Kommunalpolitik im besonderen haben.
Damit wird ein latenter Zustand erreicht, das zukünftige Wahlergebnisse nur noch maximal von der Hälfte der Wähler getragen werden. Wenn dieses Faktum bestehen bleibt, wird die
Anzahl der Sonntagsredner, Propheten und Gurus noch größer – sehr zum Unwohl unserer kommunalen Gemeinschaft.
Ihr
Horst J. Schumacher
Chefredakteur Kommunal-Verlag GmbH
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Eine neue Generation Spindelschieber
Peter Oppinger, Marketing Direktor VAG
Bevölkerungswachstum, Urbanisation und daraus resultierend der Schutz unserer Umwelt erfordern anspruchsvolle Anlagen- und Prozesstechnik. Damit steigen auch die Anforderungen der Planer und Betreiber von Anlagen der Abwasserentsorgung an die Funktionssicherheit und Zuverlässigkeit der eingesetzten Armaturen. Zusätzlich orientieren sich
Planer, Anlagenbauer, wie auch die Betreiber bei der Auswahl
der Armaturen unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten verstärkt an universell einsetzbaren Fabrikaten mit Montagevorteilen und einem hohen Maß an Betriebssicherheit. Es werden
höchste Anforderungen an Qualität und Bedienungsfreundlichkeit der Armaturen gestellt. Sämtliche Bauteile müssen
den absolut störungsfreien und vollautomatischen Betrieb von
Abwasseraufbereitungsanlagen ermöglichen. Armaturen von
VAG sind für einen störungsfreien Betrieb konzipiert, bei bestimmungsgemäßer Anwendung auch über Jahrzehnte hinweg.
Gemäß der Grunddefinition von Armaturen bewegt sich
der Abschlusskörper senkrecht zur Fließachse des Mediums,
weshalb man grundsätzlich von einem Schieber sprechen
kann. Im Abwasserbereich werden diese Schieber dann auch
als Spindelschieber bezeichnet.
Hierbei ist eine sog. vierseitige – oder dreiseitige Abdichtung gegeben
Dreiseitig-dichtende Schütze kommen überwiegend in offenen Kanälen (Rinnen) von Abwasserbauwerken zum Einsatz.
Einsatz gehäuseloser Armaturen
Gehäuselose Armaturen finden ihren Einsatz z. B. in Klärwerken, Regenrückhaltebecken sowie in Schachtbauwerken
von Entwässerungssystemen, ferner werden sie in Anlagen
zum Hochwasserschutz installiert und sind in industriellen
Beckenanlagen zu finden.
Das Haupteinsatzgebiet ist der Abwasserbereich, weshalb
diese Armaturen hinreichend robust und betriebssicher sein
müssen. Die Aufgaben sind in erster Linie das Absperren bestimmter Bereiche, ferner – etwa bei Abzugsbecken – die Niveauregulierung mit Hilfe sogenannter Absenkschieber oder
Schütze. Der Wasserspiegel wird reguliert, indem das Medium den auf eine definierte Höhe eingestellten Abschlusskörper überströmt. In Klärwerken werden hiermit beispielsweise Flüssigkeiten verschiedener Dichte getrennt.
Definition Spindelschieber
Seit Abwässer kontrolliert abgeleitet werden, kommen in
den Abwasserbauwerken, Kanälen und Schächten diverse
Absperrarmaturen zum Einsatz. Diese werden direkt an die
Betonwände der Bauwerke, in offene Kanäle oder Gerinne,
sowie am Auslauf von Rohrleitungen und Kanälen montiert.
Die Bauarten unterscheiden sich dadurch wesentlich von den
Armaturen, welche in Rohrleitungen montiert werden. Gehäuselose Armaturen sind Konstruktionen ohne ein den Abschlusskörper vollständig umschließendes Gehäuse. Der
Abschlusskörper, eine Platte oder Tafel, wird in der Regel über
eine Gewindespindel in einem Rahmen auf und ab bewegt.
Bild 2: Schütz 3-seitig dichtend
Bei Spindelschiebern kann der anstehende Wasserdruck
über dem Öffnungsquerschnitt der Armatur anliegen, während bei Schützen der maximal mögliche Wasserdruck durch
die Höhe des Abschlusskörpers begrenzt ist.
Geschichte und Entwicklung gehäuseloser
Armaturen
Ursprünglich wurden gehäuselose Armaturen aus Gusswerkstoffen hergestellt, um folgende Anforderungen zu erfüllen:
• Robuste Konstruktion für einen langlebigen Betrieb
• Korrosionssicherheit der mit Abwasser in Berührung kommenden Bauteile
• Zuverlässige Abdichtung der Abwasserkanäle/-öffnungen
Vierseitig-dichtende Sindelschieber
finden Ihren Einsatz überwiegend
vor Wandöffnungen in Abwasserbauwerken.
Bild 1: Schieber 4-seitig dichtend
6
Bild 3: Spindelschieber aus Gusseisen
Kommunalwirtschaft 10/2015
Das kann kein Baum.
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Grundsätzlich erfüllen Armaturen aus Guss auch heute
noch diese Anforderungen, allerdings gibt es konstruktionsbedingte Nachteile:
tionsprinzip des Guss-Schiebers den immer noch gültigen
und notwendigen Impuls, einen soliden Grundrahmen zu
konstruieren.
• Das hohe Gewicht der Gusskonstruktion erschwert das
Handling und den Transport
• Die rückseitige Rahmendichtung gleicht Wandunebenheiten aus, der formstabile Rahmen gibt dem Dichtsystem die
nötige Arbeitsbasis.
• Spezielle Befestigungstechnik zum sauberen Anschluss an
Bauwerkswände erforderlich
• Unterschiedliche Medien/Abwässer erfordern spezielle
Werkstoffe ( z. B. Ni-Resist )
• Eingeschränkte Flexibilität bei der Herstellung bestimmter
Abmessungen
Seit Anfang/ Mitte der 80er Jahre werden gehäuselose Armaturen hauptsächlich aus Edelstahl hergestellt. Die
Schweiß- und Bearbeitungstechniken für diesen Werkstoff
wurden weiter entwickelt, die Vielfalt der Edelstähle für verschiedene Anwendungsgebiete hat stetig zugenommen.
Ebenso wurde die Befestigung durch Klebeanker weiterentwickelt, was eine einfachere und trotzdem sehr zuverlässige
Montage ermöglicht.
Die Vorteile gehäuseloser Armaturen aus Edelstahl sind:
• Höchste Korrosionsbeständigkeit bei Verwendung geeigneter Edelstähle
• Geringeres Gewicht ermöglicht einfacheres Handling auf
der Baustelle
• Dichtungssysteme weichdichtend
• Höhere Flexibilität bei der Herstellung hinsichtlich unterschiedlicher Bauwerksabmessungen
• Wirtschaftlich günstiger herzustellen
Bild 5: VAG EROX®plus Spindelschieber
• Das patentierte GleitKeil-Dichtsystem wurde
aus den beiden derzeit
vorherrschenden Dichtsystemen für Spindelschieber entwickelt. Die
bewährte Gleitführung
einer Schieberplatte im
Rahmen wurde mit der
Bild 6: Integrierte, gekammerte
Profildichtung, beidseitig dichAnpress-Verstärkung
tend
von Keilpaaren in einer
innovativen Art und Weise kombiniert. Hierbei ermöglichen
„in Reihe“ geschaltete Keilpaare auf der Schieberplatte und
dem Keil-Schlitten eine über alle Nennweiten zweckmäßig zu
wählende Anzahl und Anordnung von Keilen zur Erhöhung
der Dichtleistung in der Endlage. Zusätzlich ermöglicht die
„Reihenanordnung“ der Rahmen-Keile ein kompaktes und
verformungssteifes Rahmenprofil.
• Mit der universellen quadratischen Bauform können sowohl quadratische als auch runde Wandöffnungen verschlossen werden.
Beim neuen, patentierten VAG Gleitkeilsystem sind Keile
auf der Schieberplatte aufgeschweißt während ein Edelstahl“Schlitten“ die beweglichen Keile aufnimmt. Das gesamte
System gleitet über nahezu den kompletten Hub auf und ab.
Bild 4: Spindelschieber aus Edelstahl
Die neue Generation der VAG EROX®plus Spindelschieber
kombiniert die konstruktiven Vorteile verschiedener Bauprinzipien.
Der neue VAG EROX®plus Spindelschieber hat folgende
Merkmale:
• Die bewusste Trennung der funktionalen Dichtebenen
Wand / Rahmen sowie Rahmen /Schieberplatte erlaubt ein
Dichtsystem, welches vom Anschluss an die Installationswand entkoppelt ist. Die äußerst biegesteife Konstruktion
des Armaturenrahmens gibt die Strukturfestigkeit als Basis
für das Dichtsystem. Hier gab das eigentlich alte Konstruk-
8
Bild 7: VAG Gleitkeilsystem
Kurz vor Erreichen der Endposition wird der Keilschlitten
gestoppt. Durch die Weiterbewegung der Schieberplatte verschieben sich die Keile gegeneinander und pressen die
Schieberplatte gegen das vertikale Dichtungsprofil im Rahmen.
Die hervorragende Dichtleistung des VAG EROX®plus
Spindelschiebers basiert auf folgenden 3 Merkmalen:
1. Das Verriegelungssystem erhöht die Dichtungs-Verpressung im Bereich der oberen Querdichtung.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Für Anwendungen, welche eine zulässige Leckrate von 5%
nach DIN 19569 – Teil 4 (d.h. 9 Liter pro Stunde und Meter
Dichtlinienlänge) zulassen, steht eine einfachere Ausführung,
der VAG EROX®plus Spindelschieber zur Verfügung.
Bild 8: Verriegelungssystem des
VAG EROX®plus Spindelschiebers
2. Das große Profil der Sohlendichtung sorgt für sicheren
Kontakt zwischen Schieberplatte und Dichtung – auch bei
Verformung der Schieberplatte
Für Anwendungen in höheren Dichtheitsklassen steht die
Sonderausführung VAG EROX®plus –WT zur Verfügung, welche eine Dichtheit nach EN 12266 – Teil 1 Leckrate A (d.h.
absolut dicht 0 Liter) bis zu einem Druck von 6 mWs auf Vorder- und Rückseite garantiert.
Die Bauweise des neuen VAG EROX®plus Spindelschiebers lässt sich auf die in der Praxis geforderten Varianten
• Kanalschütze bzw. Spindelschieber und
• Absenkschieber
übertragen.
Neben dem Spindelschieber mit innovativem Dichtsystem
wurde das passend abgestimmte VAG REMO Fernantriebssystem mit entwickelt, welches für die Antriebsarten
• Steigende Spindel (für überflutete Einbaufälle)
• Offene oder geschlossene Rahmenbauweise
ein variantenreiches Zubehörprogramm bietet.
Bild 9: Einstellung Endanschlag beim
VAG EROX®plus Spindelschieber
3. Die „Reihenschaltung“ der Keile ermöglicht geringe Keilabstände
Bild 11: VAG EROX®plus Spindelschieber in geschlossener
und offener Bauweise
Bild 10: Reihenschaltung Keile des
VAG EROX®plus Spindelschiebers
Für gehäuselose Armaturen gibt es bis heute in Deutschland keine mit den Anforderungen für Rohrleitungsarmaturen
vergleichbare Grundnorm. Die maßgebende Norm DIN 19569
für gehäuselose Armaturen erlaubt den Herstellern relativ freie
Konstruktionslösungen.
Die zulässigen Leckageraten sind nach DIN 19569-4 Dichtheitsklasse 4 mit umgerechnet 180 Litern pro Stunde und
Meter Dichtlinienlänge im internationalen Vergleich sehr hoch.
Der neue VAG EROX®plus Spindelschieber erreicht eine
Standard-Leckrate von nur 1% nach DIN 19569 – Teil 4 (d.h.
1,8 Liter pro Stunde und Meter Dichtlinienlänge) und steht
damit für folgende Einsatzbereiche zur Verfügung:
Kommunalwirtschaft 10/2015
Der neue VAG EROX®plus Spindelschieber ist standardmäßig im Werkstoff Edelstahl 1.4301 (A2), sowie aus 1.4571
(A4) in den Nennweiten 400 x 400 – 1800 x 1800 mm zusammen mit dem umfangreichen VAG REMO Fernantriebssystem
kurzfristig (teilweise ab Lager) verfügbar. In kleineren Dimensionen steht der VAG ERI®plus Spindelschieber zur Verfügung.
Zusammenfassung
Als Weiterentwicklung des VAG EROX®plus Spindelschiebers ist der neue VAG EROX®plusSpindelschieber die Innovation im Bereich von Spindelschiebern am Markt. Er dient
als Absperr- und Regulierarmatur mit offener oder geschlossener Rahmenkonstruktion aus Edelstahl zur Wandmontage.
Seine besonders robuste Konstruktion mit neu entwickeltem,
patentierten Dichtsystem eignet sich bestens für Anwendungen mit höchsten Anforderungen an die Dichtigkeit im Abwasser, in kommunalen Kläranlagen, in Regenrückhaltebecken, im Hochwasser - und Havarieschutz, sowie in Abwasseranlagen der Industrie und in Kraftwerken.
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Die Kompaktarmatur als selbsttragende Rahmenkonstruktion ist betriebsfertig vormontiert und ermöglicht daher eine
schnelle Montage sowie Inbetriebnahme. Das neuentwickelte
und patentierte VAG Gleit-Keil-System, welches von VAG Ingenieuren als Ergebnis langjähriger Erfahrung entwickelt
wurde, sorgt nicht nur für niedrige Betätigungskräfte über den
gesamten Bewegungshub, sondern durch die Verpressung
zwischen Schieberplatte und Profildichtung in der Endlage
auch für eine verbesserte Dichtheit.
Spindelschieber aus Edelstahl stellen eindeutig die wirtschaftlichere Lösung für heutige Anwendungen in der Abwasserwirtschaft dar. VAG hat die volle Verfügbarkeit über alle
gängigen Größen, Einbausituationen und Antriebsausführungen ob Handbetätigung, Elektro- oder Pneumatikantriebe.
Selbst für Spindelschieber nach anderen Normen (z.B. nach
AWWA), höheren Druckstufen oder Baugrößen und auch für
jeden noch so komplizierten Einsatzfall bietet VAG die richtige
Lösung an.
Teich- und Gewässerräumtechniken: Hightech und Spezialwissen gefragt
von Bernd Speerschneider, Leiter der Abteilung Verwertung und Gewässerpflege, Büro Rinnthal
UD UMWELT-DIENSTE GmbH, Rinnthal
Teiche und Gewässer müssen aus unterschiedlichen Gründen
in regelmäßigen Abständen geräumt beziehungsweise gepflegt werden. Gründe für die Anlagenbetreiber hier rasch zu
handeln sind beispielsweise zu hohe Ablaufwerte, eine mangelnde Reinigungsleistung von Abwasserteichen, ein stark angestiegener Schlammspiegel, der die Nutzung sämtlicher
Teiche der Anlage einschränkt oder starkes Pflanzenzwachstum in Badegewässern. Langfristige Erfolge von Reinigungsmaßnahmen sind nur möglich, wenn die jeweils richtige
Technik zum Einsatz kommt. Hier sind jahrelange Praxiserfahrung und das Knowhow von Spezialisten hilfreich.
Ganz wichtig ist die Analyse im Vorfeld: Kann das Wasser
des zu räumenden Teiches abgelassen oder muss der Teich
unter Wasser geräumt werden? Muss der Teich turnusmäßig
oder für nachfolgende Baumaßnahmen komplett geräumt
werden? Ist der Schlamm, also das zu räumende Gut, von organischer oder mineralischer Beschaffenheit? Welche rechtlichen Grundlagen müssen bzw. erfüllt der Schlamm? Wie
sieht der weitere Behandlungsweg des geräumten Schlamms
aus? Ist eine direkte Abfuhr und Verwertung des pumpfähigen
Nassschlamms – beispielsweise mit Güllefässern oder Tankzügen - möglich und wirtschaftlich darstellbar? Oder muss
der Schlamm für den weiteren Transport mit Sattelzügen oder
Containern stichfest sein?
Kurzum: Zur Räumung von Teichen bieten sich unterschiedliche Techniken an. Die UD UMWELT-DIENSTE GmbH
mit Hauptsitz in Rinnthal und weiteren Niederlassungen hat
sich auf diese Techniken spezialisiert und führt deutschlandweit immer mehr Räumungsarbeiten für Kommunen und wirtschaftliche Betriebe durch. Denn nur maßgeschneiderte, an
die spezifische Situation vor Ort angepasste Lösungen, führen zum Erfolg.
Das Flüssigstoffverfahren bei abgelassenem Wasser
Bei diesem, sogenannten ‚offline-Verfahren‘ wird das Wasser über dem Schlamm größtenteils vorab abgelassen. Der
Schlamm „liegt“ hier buchstäblich im Teich und muss daher
fließfähig gemacht bzw. zur Pumpe gebracht werden. Alle offline-Verfahren haben im Vergleich zur Räumung unter Wasser
den Vorteil, dass mit höheren Feststoffanteilen gefördert werden kann. Diese sind je nach Räumverfahren unterschiedlich
hoch. Im Vergleich zur Räumung unter Wasser kann hier jeder
das Endergebnis der Räumung im abgelassenen Teich sehen.
Es kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Das Aufspritzen erfolgt vom Beckenrand und eignet sich für organi-
10
Foto: Sewatec
sche Schlämme. Hier muss relativ wenig Technik gestellt werden. Aufgrund der niedrigen Rüstkosten eignet sich das Verfahren insbesondere für kleinere Teiche. In jedem Fall muss
ein Hydrant vor Ort sein.
Bei größeren Teichen ab ist es bei diesen Verfahren notwendig, dass das Personal vor Ort in den Teich steigt. Das
ist einerseits bezüglich Arbeits- und Versicherungsschutz ein
Aspekt, der unbedingt geklärt werden muss im Vorfeld. Andererseits bedeutet hoher Personalaufwand steigende Kosten.
Die Nachteile des Verfahrens sind, dass Aufspritzen der
Schlamm nicht optimal homogenisiert wird. Gleichzeitig steigt
das Schlammvolumen durch das Aufspritzen mit Wasser an,
was eine Kostensteigerung bei der Weiterbehandlung des
Schlamms zur Folge hat.
Verfahren mit einem Güllemixer
Dieses Verfahren eignet sich für organische Schlämme. Die
ausführenden Personen homogenisieren den Schlamm mit
einem Güllemixer und machen ihn so bei minimalem Wassereinsatz pumpfähig. Der Hauptvorteil ist der hohe TS-Gehalt
Kommunalwirtschaft 10/2015
Güllemixer
Foto: Besenrein; Einsatz der Unterwasserfräse in einem Eisenwasserschlamm aus der Trinkwasseraufbereitung
von bis zu 15 Prozent im gepumpten Schlamm. Das bedeutet
weniger Kosten durch eine geringere Fördermenge.
Es kommen Fahrzeuge mit eigener oder separater Pumpe
zum Einsatz.
Der Antrieb des Mixers erfolgt von einem Schlepper beziehungsweise einer Zapfwelle am Teichrand. Ansonsten ist
auch hier wenig Technikeinsatz erforderlich.
Die Amphibie homogenisiert den Schlamm zuverlässig und
macht ihn bei minimalem Wassereinsatz pumpfähig. Entsprechend ist der TS-Gehalt im gepumpten Schlamm höher als
bei den oben genannten Verfahren und die Fördermengen
entsprechend niedrig.
Der Güllemixer kann nur effizient zum Einsatz kommen,
wenn eine ausreichende Zufahrt am Teichrand und belastbare
Wege zur Verfügung stehen. Des Weiteren sind die Auslage
des Güllemixers und damit sein Wirkungsradius begrenzt. Bei
einer Sohlenabdeckung aus Lehm oder Erdreich kann zudem
die punktuelle Belastung der Teichsohle zu Schäden führen.
Amphibientechnik:
Die Hightech-Lösung für organische Schlämme ist der Einsatz eines Amphibienfahrzeugs wie es UD UMWELTDIENSTE entwickelt hat und Anlagenbetreibern zur Verfügung
stellt.
Verbunden mit der hohen Pumpleistung von über 100 cbm/
Stunde sind die Maßnahmen in der Regel schnell abgeschlossen und der Teich bzw. die Kläranlage kann wieder in
vollen Betrieb gehen.
Auch der Personalaufwand ist niedrig: Ein Mitarbeiter bedient das Amphibienfahrzeug; gegebenenfalls ist eine weitere
Hilfskraft vor Ort notwendig.
Je nach eingesetzter Technik wird der Schlamm über weite
Strecken gepumpt. Das schont die Teichumgebung.
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Da die Amphibie im Teich arbeitet, ist nur ein einziger Zugang zum Teich notwendig. Entsprechend ist das Verfahren
ideal bei engen Zufahrten und Platzverhältnissen.
Ein Fahrzeug mit angebautem Schiebeschild eignet sich
zudem für „Endreinigungen“.
oder auch einem Schürfkübel aus dem Teich entnommen. Je
nach Größe und Beschaffenheit der Teichsohle steht der Bagger am Ufer oder im Teich. Das Ergebnis: Stichfester
Schlamm ohne Einsatz zusätzlicher. Im Vergleich zu Flüssigverfahren sinkt das Schlammvolumen erheblich.
Diese Hightech-Variante hat viele Vorteile. Lediglich bei
kleineren Teichen bis ca. 200m² Durchmesser mit entsprechend geringen Schlammmengen lohnt sich der Rüstaufwand finanziell nicht.
Erfolgsentscheidend ist, dass der Teich entsprechend lange
trockenliegt und der Schlamm richtig austrocknen kann. Bei
langsam trocknenden organischen Schlämmen und/oder unzureichender Drainage im Teich ist das Feststoffverfahren
nicht einsetzbar.
Verfahren unter Wasser
Auch für öffentliche Teiche eignet es sich nicht, da die
Übernahme des Schlamms am Uferrand erfolgen muss, was
häufig Flurschäden führt. Langarmbagger sind in Regel
schwer verfügbar und zudem teuer in der Miete.
Das sogenannte online-Verfahren kommt immer dann zum
Einsatz, wenn das Wasser im Teich aus unterschiedlichen
Gründen nicht abgelassen werden kann, zum Beispiel bei anstehendem Grundwasser oder wenn der zu räumende Teich
nicht außer Betrieb genommen werden kann. Entsprechend
finden sämtliche Räumungsarbeiten unter Wasser mit einer
Fräse statt, die die organischen oder mineralischen
Schlämme absaugt.
Je nach Schlammalter, -mächtigkeit und Mineralisationsgrad liegt der Feststoffgehalt unter Wasser zwischen 3 – 8%.
Daher ist dieses Verfahren besonders vor einer mobilen
Schlammentwässerung geeignet, da ein geringer TS-Gehalt
im Eingang der Presse erwünscht ist.
Auch so lässt sich der Schlamm über weite Strecken pumpen. Allerdings ist das Räumergebnis schwerer verifizierbar,
da sich alles unter Wasser abspielt und nicht sofort sichtbar
ist. Im Vergleich zum offline-Verfahren erreichen die TS-Gehalte unter Wasser maximal 50% und mit einer größeren
Menge an Wasser-Schlammgemisch, das gegebenenfalls
transportiert werden muss, steigen hier die Kosten
Feststoffverfahren
Das Feststoffverfahren mittels Ausbaggern eignet sich für
schnell trocknende, mineralische Sedimente. Dafür müssen
die Verantwortlichen das Wasser im Teich lange vor Beginn
der Maßnahme ablassen, um den Schlamm ausreichend zu
trocknen. Anschließend wird der Schlamm mittels Bagger
Siebtrommelcontainer
Ist einer Teich-Anlage kein Rechen vorgeschaltet empfiehlt
sich der Einsatz eines Siebtrommelcontainers. Rechengut mit
eventuellen Störstoffen gehört nicht auf den Acker. und ist
deshalb bei der direkten landwirtschaftlichen Verwertung von
Schlämmen die richtige Wahl.
Der Siebtrommelcontainer ist auch vor der Entwässerung
einsetzbar, um Verzopfungen im Vorfeld aus zu sondieren.
Fazit
Im Vorfeld einer Teich oder Gewässerpflegemaßnahme
lohnt es sich, die unterschiedlichen Techniken genau abzuwägen, um Nachfolgeschäden, zu hohe Kosten oder mangelnde Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu vermeiden.
Besonders sind hier die entsprechenden Auflagen im Vorfeld zu prüfen, zum Beispiel wie das Räumgut verwertet werden kann, welche Untersuchungen im Vorfeld gemacht
werden müssen, Einhaltung von Brutzeiten etc.
Hier herrscht teilweise erheblicher Klärungsbedarf, da es
hier oftmals keine einheitliche Auslegung der gesetzlichen
Vorgabe gibt, bzw. klare Vorgaben fehlen.
Dies ist in jedem Einzelfall vorab detailliert zu prüfen.
Von Sicherheitsbodenbelägen bis hin zu hygienischen Schwimmbadfolien
Hochleistungswerkstoff für Sport und Freizeit
Nachhaltigkeit war ein Kernelement der Olympischen Spiele
2012 in London und ein wesentlicher Grund dafür, dass sich
die britische Metropole gegen andere Bewerberstädte durchgesetzt hat. Das Konzept des Organisationskomitees, nach
eigenen Angaben die ökologisch und sozial nachhaltigsten
Olympischen Spiele aller Zeiten auszutragen, ging bekanntlich
auf – auch dank des Einsatzes von über 140.000 Quadratmetern PVC-Produkte. Die Experten dort erkannten den enormen Bedarf an Bodenbelägen, Dach- und Dichtungsbahnen,
Kabeln und Rohren aus diesem besonders leistungsfähigen
Kunststoff sowie dessen hervorragenden Recyclingmöglichkeiten. Voraussetzung für den Einsatz war allerdings die Rücknahme der Produkte nach der Veranstaltung. Verbrennung,
Deponierung oder andere Entsorgungsformen ohne Recyclingmöglichkeit waren für die Organisatoren inakzeptabel.
Kunststoffexperten standen dem Expertengremium beratend
12
zur Seite, ebenso wie VinylPlus, das Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC-Industrie mit konkreten Mengenzielen zum PVC-Recycling in Europa.
Die Erfahrungen bei den Olympischen Spielen haben gezeigt, dass PVC-Produkte beim Thema Nachhaltigkeit und
umweltfreundlicher öffentlicher Beschaffung eine wichtige
Rolle einnehmen. Dies wird nicht nur bei sportlichen Großereignissen wie in London sichtbar, sondern nahezu täglich
auch im kleineren Maßstab auf Sportplätzen sowie in Turnhallen von Städten und Gemeinden. Im Laufe der vergangenen Jahre wurde der Einsatz von PVC kontinuierlich
neubewertet, was sich auch in der Änderung der Beschaffungsrichtlinien zeigt: Bislang geltende Beschränkungen für
PVC-Produkte wurden vielerorts praktisch aufgehoben.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Gerflor
Olympic Delivery Authority, London
In der Tat: Der vielseitige Werkstoff gehört heute zu den
wichtigsten Kunststoffen, ist international anerkannt, am
Markt erprobt und wird aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt –
hauptsächlich (rund 70 Prozent) im Bausektor: von Fenstern
über Rohre und Bodenbeläge bis hin zu Dachbahnen und
Schwimmbadfolien. Denn auch bei den Themen Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Energieeffizienz überzeugt der Kunststoff. Produkte aus PVC zeichnen sich durch ein überaus
positives Preis-Leistungsverhältnis aus – sie sind kostengünstig in der Anschaffung und im Unterhalt. Moderne und
sichere Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren sowie etabliertes Recycling sorgen dafür, dass PVC-Produkte in Städten
und Kommunen bei Ausschreibungen zu den Produkten der
Wahl gehören.
PVC als Kabel-Werkstoff
Textiles Bauen mit PVC
Großer Beliebtheit beim Bau von Sportstätten erfreuen sich
seit vielen Jahren PVC beschichtete Membranen. Sie besitzen eine hohe Reißfestigkeit, sie sind dimensionsstabil, formbeständig bei Wärme und Kälte und sind schwer
entflammbar. Wasserdicht und leicht. Sie sind ein ideales
Baumaterial für gestalterisch ehrgeizige Architekten, das darüber hinaus witterungs- und korrosionsbeständig bei geringem Wartungsaufwand eine hohe Lebensdauer verspricht.
Prominente Beispiele für den Einsatz der modernen PVCMembranen sind das neue Nationalstadion Warschau, welches zur Fußball-Europameisterschaft 2012 fertig gestellt
wurde, die Imtech Arena in Hamburg und die Commerzbank
Arena in Frankfurt am Main. Auch während der Olympischen
Winterspiele 2014 in Sotchi setzten die Veranstalter auf die
Hightech-Membranen. Angaben zufolge wurden hier rund
500.000 Quadratmeter PVC-Dichtungsbahnen verbaut.
PVC ist seit vielen Jahren auch der am häufigsten eingesetzte Werkstoff für die Isolierung und Ummantelung von Leitungen und Kabeln im Niederspannungsbereich bis zu 1.000
Volt. Gute dielektrische Eigenschaften, hohe Witterungs- und
Chemikalienbeständigkeit sind nur ein paar Gründe für die
Verwendung von PVC als Kabel-Werkstoff. Das Recycling von
ausgedienten Kabeln ist für die Hersteller nicht nur wegen
des zurückgewonnen Kupfers attraktiv. Es gibt auch Verfahren, die durch Einsatz von Lösungsmitteln die spezifische
Rückgewinnung von PVC auch aus komplexen Materialkombinationen ermöglicht.
PVC ist Trendsetter bei den Bodenbelägen
Mit innovativen Produkten und modernen Designs haben
es auch die Vinyl-Bodenbeläge geschafft, sich gegen andere
Materialien durchzusetzen. Dies bestätigen auch die Anfang
des Jahres veröffentlichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Während die Produktion von Bodenbelägen aus
Kunststoff gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 11,6
Prozent verzeichnen konnte, seien die Produktionszahlen von
Bodenbelägen aus Holz, Keramik und Textil rückläufig. Die
Erklärung liegt auf der Hand. So wurden neben dem Design
vor allem die technischen Eigenschaften der Bodenbeläge
stetig verbessert. Hygienische Oberflächen, Trittschalldämmung und Rutschsicherheit sind nur einige Beispiele
hierfür. Wichtige Argumente für eine Kaufentscheidung sind
auch, dass elastische Bodenbeläge nicht nur pflegeleicht,
sondern auch langlebig und nachhaltig sind. In Gesundheitsbauten wie Krankenhäusern und Pflegeheimen sind PVC-Bodenbeläge das Produkt der Wahl. Zudem können sie am
Ende ihrer Nutzungsdauer wiederverwertet und als Rezyklat
in den Materialkreislauf zurückgeführt werden.
Wärmeverbundkonzept in Köln
Dipl.-Ing. Jutta Lenz, Köln · Dipl.-Ing. Simone Kraus, Köln
Klimawandel – Rohstoffressourcen – Energiewende – Nachhaltigkeit. Es gibt eine ganze Reihe an Schlagworten, die alle
gute Gründe beinhalten, eine wirtschaftliche und nachhaltig
umweltverträgliche Lösung für die Energieversorgung unserer
Kläranlagen zu suchen und zu finden. Es ist unbestritten: Der
Prozess der Abwasserreinigung braucht sehr viel Energie,
Kläranlagen sind die größten Energieverbraucher einer Kommune. Aber: Aus dem Abwasser selbst und dem Klärpro-
Kommunalwirtschaft 10/2015
zess kann auch viel Energie zurück gewonnen werden. Gepaart mit dem Einsatz hochmoderner, energieeffizienter Maschinen und der Nutzung zusätzlicher erneuerbarer Energieträger, wie zum Beispiel Bioabfall und Sonnenenergie, ist
eine, in der Gesamtbilanz energieneutrale Kläranlage keine
Utopie mehr. Sie ist erreichbar und die Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR (StEB) sind auf einem sehr guten Weg
dorthin.
13
Abb. 1: Google Maps: Luftbild GKW Stammheim (oben links)
und Wohnsiedlung der GAG Immobilien AG
Ein wichtiger Baustein aus dem Energiekonzept der StEB
soll im Folgenden detailliert vorgestellt werden: Das bislang
nicht alltägliche Wärmeverbundprojekt zur Fernwärmeversorgung.
Seit März 2012 liefert die StEB überschüssige Wärmeenergie aus dem Blockheizkraftwerk des Großklärwerk (GKW)
Köln Stammheim an die RheinEnergie AG, die damit die benachbarte Wohnsiedlung der GAG Immobilien AG (GAG) in
Köln Stammheim unmittelbar versorgt. Über eine neue, etwa
ein Kilometer lange Fernwärmetransportleitung der RheinEnergie wird ein in Summe etwa fünf Kilometer langes Fernwärmenetz gespeist, an dem rund 1.700 Wohnungen und 100
Einfamilienhäuser auf einem mehr als 17.000 Quadratmeter
großem Areal angeschlossen sind [11]. Mit diesem Konzept
ist eine klassische win-win-Situation für alle Beteiligten gelungen. Überschüssige Wärme kann zukünftig effektiv genutzt werden, Qualität und Menge der Wärmelieferung sind
für Lieferant und Kunden stabile Größen und die Bewohner
der Siedlung können durch die nahe Wärmequelle von erheblich günstigeren Preisen profitieren. In Zahlen ausgedrückt:
Für unsere Umwelt ergibt sich insgesamt eine Einsparung von
rund 4.100 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Der Kostenvorteil für die Wärmekunden liegt derzeit bei etwa 17 Prozent gegenüber den vorherigen Kosten [4].
Doch was hat zu dieser Idee geführt und wie wurde sie
schließlich in die Tat umgesetzt?
Mit dem GKW Stammheim betreiben die StEB eines der
größten kommunalen Klärwerke am Rhein. Das Klärwerk ist
auf 1,57 Millionen Einwohnerwerte (EW) ausgelegt und reinigt
somit den Großteil der Kölner Abwässer. Daneben betreiben
die StEB weitere vier, sogenannte Außenklärwerke (AKW),
das AKW Langel mit einer Kapazität von 120.000 EW, das
AKW Porz-Wahn mit 92.000 EW, das AKW Rodenkirchen mit
88.000 EW und das AKW Weiden mit 80.000 EW [10]. Alle
Abb. 2: BHKW im GKW Stammheim, Modul 1; Foto: StEB,
Peter Jost
14
fünf Klärwerke nutzen das, in den Faultürmen der jeweiligen
Anlagen entstehende Faulgas schon seit vielen Jahren zur Eigenenergieerzeugung. In Blockheizkraftwerken (BHKW), dem
auf den meisten Kläranlagen angewandten Verfahren der
Kraft-Wärme-Kopplung, wird aus dem Faulgas Strom und
Wärme produziert. Die erste BHKW-Anlage im GKW Stammheim mit vier Diesel-Gas-Motoren wurde bereits im Jahr 1990
in Betrieb genommen. Schon sieben Jahre später wurde die
Anlage entsprechend dem heute noch aktuellen Verfahren
betrieblich umgestellt. Drei Module wurden durch MagergasMotoren für den Betrieb mit wahlweise Faulgas oder Erdgas
ausgetauscht, die vierte Anlage wurde zur Notstromversorgung mit Dieselkraftstoff umgebaut. Diese alten Module
waren bis Ende 2011 in Betrieb und deckten den Eigenstrombedarf im GKW zu knapp 50 Prozent, was in dem Jahr einer
Energiemenge von rund 18,5 Millionen Kilowattstunden entsprach. Die nutzbare Wärmemenge von etwa 16,5 Millionen
Kilowattstunden überstieg in dieser Zeit bereits den eigenen
Bedarf [3].
Darüber hinaus sind die StEB als öffentliches Unternehmen
der Daseinsvorsorge Mitglied im Klimabündnis der Stadt
Köln. Darin hat sich die Stadt verpflichtet, im Rahmen des
kommunalen Klimaschutzkonzeptes den CO2-Ausstoß bis
zum Jahr 2030 um 50 Prozent – bezogen auf den Wert von
1990 – zu reduzieren. Auch wenn die StEB am Gesamt-CO2Ausstoß der Stadt mit circa 33.400 Tonnen im Jahr 2013 [2]
einen eher geringen Anteil haben, sind die StEB aufgrund des
hohen Energiebedarfs für die Abwasserreinigung und des bereits seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzten Konzeptes
zur CO2-Vermeidung ein wichtiger Partner.
Weitere entscheidende Gründe für das Engagement der
StEB sind die, seit Jahren stetig steigenden Kosten für den
Einkauf von Energie. So haben die StEB im Jahr 2010 brutto
rund 4,5 Millionen Euro für den Fremdbezug von Strom aufgewandt [3]. Die Fragen zur Energie-Effizienz stellt sich die
StEB nicht alleine. In Deutschland diskutierte die Fachwelt
bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten über energetische Effizienz und die effektiv nutzbaren Energiepotenziale von Kläranlagen. Die Betreiber haben sich in dieser Zeit entsprechend
den technischen Fortschritten immer weiter verbessert. In
Nordrhein-Westfalen orientierten sie sich an dem bereits 1999
vom Landesministerium für Umwelt, Raumordnung und
Landwirtschaft herausgegebenen Energiehandbuch, in das
die Erfahrungen der StEB inhaltlich eingeflossen waren. An
die darin geforderten Methoden zur Energieanalyse haben
sich die StEB konsequent gehalten und daraus weiterreichende Maßnahmen entwickelten. Die wurden ab dem Jahr
2004 sukzessive umgesetzt und in einem umfassenden Energiekonzept dokumentiert und fortgeschrieben. Es beinhaltete
zum einen die Senkung des Energieverbrauchs und zum anderen die effektive Nutzung des Faulgases [9]. So wurden
zum Beispiel ab dem Zeitpunkt flächendeckend auf allen fünf
Kölner Kläranlagen bei ohnehin anstehenden Modernisierungsarbeiten konsequent energieeffiziente Anlagen eingesetzt. Damit konnte der Gesamtstromverbrauch aller
Klärwerke von 2004 bis 2010 bereits um rund 27 Prozent gesenkt werden. Konform dazu konnte gleichzeitig der Fremdbezug von Strom um rund 38 Prozent zurück gefahren
werden. [3]
Parallel fanden Studien und Bewertungen statt, welche
Energiemengen aus den Prozessen der Abwasserbeseitigung
zurück gewonnen werden können und mit welchen Möglichkeiten und Verfahren langfristige der größte Nutzen verbunden ist. Allein im GKW Stammheim werden nach Langzeitdatenauswertungen im Mittel 950 bis 1.100 Normkubik-
Kommunalwirtschaft 10/2015
meter Faulgas pro Stunde aus dem Prozess der anaeroben
Schlammstabilisierung gewonnen. Das Faulgas entwickelt
sich in insgesamt fünf Faulbehältern, die ein Fassungsvermögen für Klärschlamm von jeweils 11.000 Kubikmetern aufweisen. Der Energiegehalt beträgt rund 6,2 Kilowattstunden je
Kubikmeter Faulgas [4].
In einer Studie, in der schwerpunktmäßig die Energieeffizienz der AKW untersucht wurde, wurde zunächst beleuchtet,
welche Formen der Faulgasverwertung unter wirtschaftlichen
und ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll erscheinen. In
der Studie wurden zum Beispiel der Einsatz von Gas-Wärmepumpen oder Mikrogasturbinen als interessante und wirtschaftliche Alternativen beschrieben. Weitere alternative
Energiewandlungsverfahren wie etwa Stirlingmotoren und
Brennstoffzellen wurden ebenso beleuchtet wie Varianten
einer stofflichen Verwertung von Faulgas, so etwa die Aufbereitung zu Biomethan in Erdgasqualität oder die Erzeugung
von Wasserstoff aus Faulgas. Besonders im Hinblick auf die
zukünftig immer wichtiger erscheinenden Strategien zur Speicherung von Energie bieten diese Verfahren vielversprechende Ansatzpunkte. Hinsichtlich der derzeitigen Rahmenbedingungen schloss die Studie jedoch mit dem Ergebnis, eine möglichst effiziente Lösung zur Kraft-Wärmekopplung zu entwickeln [3].
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Da in der Regel ein Überangebot an Wärmeenergie besteht
und ein Defizit bei der Eigenstromerzeugung, sollte die Wahl
auf Anlagentypen fallen, die einen möglichst hohen Stromwirkungsgrad aufweisen, wie es bei modernen BHKW-Anlagen mit Gasmotoren der Fall ist. Zudem wurden die
vorhandenen Anlagen aufgrund ihres Alters immer anfälliger
für Störungen. Wegen Instandhaltungsarbeiten und Reparaturen kam es immer öfter zu immer längeren Ausfallzeiten. So
wurden schließlich in den Jahren 2009 / 2010 in den AKW
und wenig später 2011 / 2012 im GKW Stammheim alle
BHKW-Anlagen der StEB durch hocheffiziente neue Aggregate ersetzt. Das war ein entscheidender Schritt zur Verbesserung der energetischen Situation. Aufgrund des höheren
elektrischen Wirkungsgrades der neuen Module von bis zu
42 Prozent, konnte die Eigenstromerzeugung noch einmal
deutlich gesteigert werden.
Die Planungen für die Erneuerung des BHKW im Großklärwerk Stammheim hatten, aufgrund der bereits von Beginn an
vorgesehenen Kooperation mit dem Wärmeverbundpartner
RheinEnergie und GAG Immobilien, besondere Anforderungen. Es sollten hocheffiziente Module mit Gasmotoren installiert werden, die sowohl elektrisch als auch thermisch einen
möglichst hohen Wirkungsgrad aufweisen. Die ersten beiden
Module wurden Ende des Jahres 2011 in Betrieb genommen,
das dritte ging Anfang 2012 in Betrieb. Im Hinblick auf eine
zukünftige Steigerung der Gasausbeute wurde das Gebäude
ausreichend groß dimensioniert, so dass bei Bedarf ein weiteres Modul installiert werden kann. Alle Module können
wahlweise mit Faulgas oder mit Erdgas betrieben werden und
verfügen über eine installierte Leistung von jeweils 2.000 Kilowatt elektrisch und 2.100 Kilowatt thermisch. Die thermische Energie wird jeweils zur Hälfte aus den Wärmetauschern
der Motorkühlung und des Abgasstroms ausgekoppelt.
Zur Einhaltung der Grenzwerte aus den gesetzlichen Anforderungen der Technische Anleitung zur Reinhaltung der
Luft (TA Luft) und dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BIm
SchG) sind die Anlagen mit Katalysatoren ausgestattet worden. Zum Schutz der Motoren selbst, ist die vorherige Aufbereitung des Faulgases mit Gastrocknung und mit
Aktivkohlefiltern zur Adsorption von Schwefelwasserstoff und
Siloxanen erforderlich.
Kommunalwirtschaft 10/2015
15
Zur Sicherung einer unabhängigen Energieversorgung für
das Klärwerk wurde zusätzlich ein mit Dieselkraftstoff betriebenes Notstromaggregat mit ebenfalls 2.000 Kilowatt elektrischer Leistung installiert. Im Notstromfall kann mit diesem
Dieselaggregat und dem zusätzlichen Betrieb eines BHKW
mit Faulgas und eines weiteren mit Erdgas der gesamte Klärwerksbetrieb aufrechterhalten werden. Das entspricht in
Summe einem Leistungsbedarf von etwa sechs Megawatt.
Hinsichtlich der Wärmeproduktion liefern die neuen Anlagen, wie bereits erwartet, einen deutlichen Überschuss. Für
den Eigenbedarf sind die komplette Wärmeversorgung der
Faultürme, die Warmwasserversorgung und die Versorgung
aller Heizungsanlagen auf dem Gelände der Kläranlage einschließlich des Labors in das System integriert. Für die Abnahme des Wärmeüberschusses aus dem GKW wurde
bereits in der ersten Planungsphase Partner gesucht und entsprechende Gespräche mit der RheinEnergie als dem lokalen
Energieversorger aufgenommen. Wie eingangs bereits beschrieben, entwickelte sich die Versorgung einer nahe gelegenen Wohnsiedlung mit Fernwärme als lohnenswertes
Projekt. Durch die direkte Nutzung in unmittelbarer Nähe
konnte dabei der höchstmögliche Wirkungsgrad zur Nutzung
der überschüssigen Wärme erzielt werden. Varianten, die
Überschusswärme ebenfalls zur Erzeugung elektrische Energie zu verwenden, sind nur in dem Fall attraktiv, wenn eine
direkte Wärmenutzung nicht möglich gewesen wäre.
Mit den aktuell vorhandenen Kapazitäten an nutzbarem
Faulgas und dem ergänzenden Einsatz von Erdgas in den
BHKWs ist der Bedarf der Wohnsiedlung an Fernwärme von
etwa sechzehn Millionen Kilowattstunden im Jahresmittel zu
rund 50 Prozent gedeckt. Der restliche Bedarf wird in einem,
von RheinEnergie mit Erdgas betriebenen, Spitzenlastkessel
mit einer Leistung von sieben Megawatt gedeckt. Hierdurch
kann ebenfalls auf Schwankungen im Faulgasanfall reagiert
und somit die Versorgungssicherheit garantiert werden. Im
Notfall könnte dieser Heizkessel den gesamten Bedarf an
Fernwärme abdecken.
Insgesamt betrachtet war mit der Inbetriebnahme der drei
Module im GKW Stammheim die Modernisierung aller StEB
– BHKWs auf allen Kläranlagen abgeschlossen. Allein im
GKW Stammheim konnte so im Jahr 2013 die Eigenstromproduktion im Vergleich zum Jahr 2010 (18,5 Millionen Kilowattstunden) um 66 Prozent auf 30,8 Millionen Kilowattstunden gesteigert werden. Die Kosten für den Einkauf
von Energie haben sich im gleichen Zeitraum nahezu halbiert.
Rechnerisch ergibt sich für das GKW damit ein Eigenversorgungsgrad von nahezu 81 Prozent [2].
der Fernwärmelieferung gemacht haben, sollen in der Zukunft
weiterentwickelt werden. Zur Steigerung der Faulgasmenge
befinden sich verschiedene Maßnahmen in der Umsetzung.
Mit dem Verfahren der Desintegration kann die Ausbeute an
Faulgas aus der Schlammfaulung um weitere rund fünf Prozent gesteigert werden. Ziel des neuen Verfahrens ist es,
durch den Zellaufschluss und die thermisch-chemische Desintegration sowohl die Viskosität zu vermindern als auch den
anaeroben Abbau langkettiger Proteine zu fördern. Das dient
einerseits einer Optimierung der Entwässerung, anderseits
wird die erforderliche Ausfaulzeit reduziert und die Gasproduktion gesteigert. Weitere Maßnahmen zielen darauf ab, die
zur Verfügung stehende Biomasse zu erhöhen, um dadurch
ebenfalls eine höhere Gasausbeute zu erreichen. Die sogenannte Co-Fermentation befindet sich zurzeit in der Startphase. Hierbei wird Biomasse zum Beispiel aus der
Lebensmittelproduktion oder aus Fettabscheideanlagen angeliefert und dem Faulschlamm beigemischt. In einer weiteren Maßnahme soll das Rechengut zerkleinert, vergoren und
anschließend ebenfalls ausgefault werden.
Zielsetzung bei einer zukünftig ausreichend hoch erwarteten Faulgasausbeute ist es, das überschüssige Faulgas zu
Biomethan aufzubereiten, das eine mit Erdgas vergleichbare
Qualität aufweist. So könnten die StEB das Biomethan am
GKW Stammheim in das öffentliche Erdgasnetz einspeisen,
um es zum Beispiel an einem der AKW zur Nutzung in deren
BHKWs wieder zu entnehmen. Zurzeit laufen Gespräche mit
der Rheinischen Netzgesellschaft mbH (RNG) hinsichtlich der
technischen Möglichkeiten zur Nutzung des öffentlichen Erdgasnetzes als Speicher für das Biomethan aus dem GKW
Stammheim.
Die StEB engagieren sich seit Jahrzehnten für die energetische Optimierung des Klärprozesses. Sie nutzen die Möglichkeiten, die sich am Stand der Technik orientieren und
wirtschaftlich umgesetzt werden können. Die StEB bewegen
sich so im Vergleich auf einem sehr hohen Level hinsichtlich
Energieeffizienz. Die sich ergebenden Chancen und Möglichkeiten gilt es auch in Zukunft konsequent zu nutzen – zum
Wohle der Wasserwirtschaft, unserer Umwelt und letztendlich
jedes Einzelnen.
Literatur:
[1] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR, Geschäftsberichte der
StEB, Köln 2009 – 2014
[2] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR, Umwelterklärung der
StEB, Köln 2014
[3] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR, CO2-Bilanz und Energiewirtschaftlichkeit - Bericht zum Unternehmensziel 2011, Köln 2011
Um diese positive Energiebilanz im GKW Stammheim erreichen zu können, war es neben der Erneuerung der BHKW
erforderlich, alle alten, energetisch uneffektiven Anlagenteile
des Klärprozesses grundlegend zu sanieren. So wurde damit
begonnen, die Stufen der mechanischen Reinigung, die Verfahrenstechnik in den Hochlast- und Schwachlastbelebungsbecken, der Zwischenklärung und der Schlammbehandlung
zu sanieren und mit modernen Aggregaten auszustatten. Das
Programm für die Erneuerung der Maschinen- und Elektrotechnik läuft seit 2008 und sieht bis zum Jahr 2017 Investitionen in Höhe von 195,2 Millionen Euro vor. Alle geplanten
Sanierungen lassen auf eine Reduzierung des Gesamtstromverbrauchs von mehr als 36 Millionen Kilowattstunden im
Jahr 2009 auf weniger als 32 Millionen Kilowattstunden bis
zum Jahr 2020 erwarten. [7]
[4] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR (Hrg.), Kompetenz Wasser
– Heft 21, Köln 2012
Die positiven Erfahrungen für die Nutzung des Überschusses an Wärmeenergie, die die StEB seit der Inbetriebnahme
[11] Website der GAG Immobilien AG, www.gag-koeln.de, Download
am 03.09.2015
16
[5] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR (Hrg.), Kompetenz Wasser
– Heft 23, Köln 2014
[6] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR, Perspektivkonzept 2020,
Köln 2011
[7] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR, Energieberichte 2009 ff,
Köln 2009 ff
[8] Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall
e.V. (Hrsg.), DWA-Themen Energiepotenziale der deutschen Wasserwirtschaft, Hennef 2010
[9] Fruhen-Hornig, Dr. Maria und Brandenburg Heinz, Energiekonzeption der Kölner Klärwerke, KA Korrespondenz Abwasser, Abfall der
DWA, 56. Jahrgang, Heft 11, November 2009, Hennef 2009
[10] Website der Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR, www.stebkoeln.de , Download am 31.08.2015
Kommunalwirtschaft 10/2015
Mercedes-Benz Unimog U 427 mit Böschungsmähgerät
MHU800 von Mulag.
Mercedes-Benz Unimog U 427 mit absaugendem Mähgerät
SB 500 von Mulag.
Ganzjährig im Dienst der Straßenunterhaltung
Baureihe Unimog Geräteträger in der Tschechischen Republik
Insgesamt 18 Unimog U 427 der Baureihe Geräteträger wurden jetzt in Rakovnik/Tschechien vom Unimog-Importeur
Croy an die Firma RSD CR nach erfolgreicher Ausschreibung
übergeben.
RSD CR ist ein Dienstleistungsunternehmen mit Stützpunkten in der gesamten Tschechischen Republik und setzt
die Fahrzeuge flächendeckend zur Straßenunterhaltung ein.
Die Gesellschaft „Direktion für Straßen und Autobahnen der
CR“ entstand im Jahr 1967 und heute verwaltet sie 751 km
Autobahnen durch 24 Wartungszentren in der ganzen Tschechischen Republik. Die Unimog des Typs U 427 (27 für rund
270 PS) sind unter anderem jeweils mit Mähtüre, Arbeits- und
Kriechganggruppe, Frontzapfwelle und Leistungshydraulik
„VarioPower“ ausgestattet. Alle Fahrzeuge sind mit Mäh- und
Absauggeräten der Firma Mulag ausgerüstet und sorgen so
für einwandfreie Grünflächen rechts und links des Straßenrands.
Neues Wohnprojekt im „Quartier Süd“: BHB Bauwert startet
Revitalisierung von vier Kasernengebäuden in Montabaur
Die BHB Bauwert Holding GmbH, Wiesbaden/ Baden-Baden,
hat in Montabaur/Westerwald im Rahmen eines großen Konversionsprojekts die Revitalisierung von insgesamt vier Gebäuden der ehemaligen Westerwaldkaserne zu rund 150
hochwertigen Wohnungen gestartet. Die Einheiten, die Bestandsgebäude mit Neubau kombinieren, entstehen im sogenannten „Quartier Süd“ in zentraler, citynaher Lage der
wirtschaftsstarken Westerwald-Stadt. Das Gesamtverkaufsvolumen aller Wohnungen beträgt rund 40 Millionen Euro. Die
Bau- und Sanierungsarbeiten am ersten Haus – der „Villa
Verde“ – beginnen bereits im Februar 2016. Im Rahmen einer
Vertriebsauftaktveranstaltung im Schloss Montabaur hat BHB
Bauwert am 30. September bereits mit der Vermarktung dieses ersten Hauses begonnen. Uwe Birk, geschäftsführender
Gesellschafter der BHB Bauwert: „Mit unserem neuesten
Solar@Home- Projekt entwickeln wir in Montabaur wegweisenden Wohnraum in zentraler Lage, der sich durch moderne
Grundrisse, attraktive Raumhöhen und interessante Abschreibungsmöglichkeiten auszeichnet. Das Quartier Süd wird künftig zu den besten Wohnlagen Montabaurs gehören und
verbindet Wohnen mit Arbeiten und Shopping.“ Die Kaufverträge fur die Häuser III und IV wurden kurzlich geschlossen
Die Gesamtfertigstellung aller vier Häuser wird zum 4.
Quartal 2017 angestrebt – die einzelnen Abschnitte werden
aber zum Teil bereits früher fertig gestellt. So soll das erste
Haus „Villa Verde“ (Staufenbergallee 20/20 a) bereits im 2.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Quartal 2017 bezugsfertig sein. Neben der Sanierung der Kasernengebäude nach KfW-Effizienzhaus 70 Standard
(EnEV/2014) entstehen jeweils auch Gebäudeteile im Neubau
nach KfW-Effizienzhaus 55 Standard (EnEV/2014). Die Einbis Vierzimmer-Wohnungen mit Wohnflächen ab 30 bis ca.
150 qm zeichnen sich durch eine hochwertige Ausstattung
aus: Fußbodenheizung, Mehrschichtparkett, Feinsteinzeugfliesen, barrierefreie Echtglasduschen und Fenster mit Dreifachverglasung gehören ebenso zum Standard wie eine
nachhaltige Energieversorgung mit Pelletheizungsanlage und
Warmwasser durch Solarkollektoren. Jede Einheit ist mit Balkon oder Terrasse ausgestattet. Außerdem bieten die Wohnungen attraktive Steuervorteile sowie zinsgünstige
KfW-Darlehen bzw. Investitionszuschüsse. Erworben werden
17
können sie ab 3.250 Euro pro Quadratmeter – Stell- bzw. Tiefgaragenplätze kosten 4.900 bzw. 22.500 Euro. Die ersten 41
Wohneinheiten der „Villa Verde“ sind ab sofort in der Vermarktung. Als nächstes folgt der zweite Bauabschnitt „Villa Eden“
(Stauffenbergallee 22/22 a). Die Entwicklung des dritten und
vierten Kasernengebäudes wird nun vorbereitet – die Protokollierung des Kaufvertrags fand diesen Montag statt.
eines von Deutschlands interessantesten städtebaulichen
Entwicklungsprojekten. Es verbindet auf dem 40 Hektar großen Gelände der ehemaligen Kaserne modernen Wohnraum
mit Gewerbe und Shopping-Möglichkeiten zu einem lebenswerten Viertel für Hunderte Bewohner. Erst im Sommer wurde
beispielsweise mit dem Bau eines Büro- und Dienstleistungsgebäudes begonnen und ein Edeka-Markt als Nahversorgungsanlaufstelle eröffnet.
Lebenswerter Zukunftsstandort
BHB Bauwert gehört zu den führenden Entwicklern von
Konversions- und Denkmalschutzprojekten in Deutschland
und hat bis heute bereits über 1.700 Wohneinheiten in den
Bundesländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und
Hessen realisiert – von Lahr im Schwarzwald über Hanau bis
nach Bad Kreuznach. Das Unternehmen sitzt in Wiesbaden
und Baden-Baden und beschäftigt 20 Spezialisten aus den
Bereichen Entwicklung und Vermarktung von Wohnimmobilien.
Uwe Birk: „In Montabaur verbinden sich Elemente einer
malerischen Altstadt mit der Power eines hochkarätigen Wirtschaftsstandorts. Wir sehen die Westerwaldstadt deshalb als
Zukunftsstandort mit guten Wachstumsaussichten und nachhaltigem Bedarf an hochwertigem Wohnraum. Deshalb investieren wir stark in den Standort und werden das ,Quartier Süd‘
um 150 attraktive Wohneinheiten bereichern.“ Das Areal am
südlichen Rand der Innenstadt von Montabaur ist derzeit
Urbaner Raum im Wettbewerb um Neubürger und Wirtschaftskraft
Stadtmarketing und Licht
Zum Wesen von Städten gehört es, dass sie sich kontinuierlich verändern. Anlagen werden saniert, öffentliche Plätze umgewidmet und neue Projekte geplant. Auch der Blick auf den
Einsatz von Licht in der Stadt wandelt sich. Wurde es früher
eher sachlich und verkehrsorientiert angewendet, geht der
Trend seit einiger Zeit zu ganzheitlichen Beleuchtungslösungen, die die Eigenheiten urbanen Raums berücksichtigen und
aufnehmen. LED-Beleuchtungs-lösungen öffnen Kommunen
und Städten eine neue Ebene, um lebenswerte Umgebungen
mit Wohlfühlcharakter für die Bürger einzurichten und sich
gleichzeitig im Wettbewerb untereinander ein eigenes, unverwechselbares Image zu schaffen.
Immer mehr Städte und Gemeinden erkennen die Vorteile,
die der Wechsel von alter zu moderner Technologie bei der
Außenbeleuchtung bietet. Die jüngsten LED-Beleuchtungslösun-gen von Philips schaffen ihnen eine innovative Plattform zur städtischen Beleuchtung mit hochwertigem weißem
Licht. Im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen können sie bis
zu 80 Prozent Energie sparen, ohne auf gute Lichtqualität verzichten zu müssen. Dabei ist sichergestellt, dass alle gültigen
Richtlinien und Normen eingehalten werden können.
Lichtfeuerwerk in Manhattan
„Wie ein Feuerwerk“, beschrieb Alicia Keys das Spektakel
380 Meter über der Skyline von New York. Menschen in aller
Welt verfolgten, wie die Grammy-Preisträgerin vor wenigen
Jahren die neue Beleuchtung des Empire State Building einweihte. Die Lichtchoreografie zu Songs wie „Girl on Fire“ ging
via Fernsehen und Internet um die Welt und bewies, wie wirkungsvoll sich mit Licht geschicktes Stadtmarketing machen
lässt. Die neue LED-Beleuchtungsanlage von Philips setzt
weltweit Maßstäbe an einem der berühmtesten Gebäude der
Welt. Statt bislang nur zehn lassen sich jetzt bis zu 16 Millionen Farben ansteuern. Per Computer könne immer neue
Lichtszenen beliebig choreografiert viele Effekte, wie zum
Beispiel Wellen, Überblendungen, Funkeln oder pulsierenden
Farbfolgen in Echtzeit gesteuert werden.
18
Doch was bringt die Revolution in Sachen Lichtinszenierung? „Wir nutzen unsere Tower Lights beispielsweise, um
auf Wohltätigkeits-Aktionen und Großereignisse in aller Welt
visuell Aufmerksamkeit zu verschaffen“, erklärt Anthony E.
Malkin, President der Eigentümergesellschaft des lange Zeit
größten Bürogebäudes der Welt. Es geht also nicht nur um
energieeffiziente Lichtakzente und einen weitgehend wartungsfreien Betrieb. Die Betreibergesellschaft gewinnt damit
auch ein innovatives Instrument für das Gebäudemarketing.
Malkin versteht die Investitionen in die neue Lichtanlage
sogar als Beitrag im Wettbewerb um die spektakulärsten Skylines in aller Welt. „Endlich können wir uns wieder mit der Skyline von aufstrebenden Städten wie Singapur oder Hong
Kong messen.“ Alicia Keys selbst fasst den Zusammenhang
von Gebäude- und Stadtmarketing wie folgt zusammen: „Das
Empire State Building war stets Symbol für die Möglichkeiten
in New York, und für all die Träume, die wahr werden können
in der Stadt, die niemals schläft.“
Tourismus und Unterhaltung
Städte und Gemeinden konkurrieren um Unternehmen und
Wirtschaftskraft, um Bewohner, Besucher und Kaufkraft.
Neben Infra- und Sozialstruktur gewinnt die Attraktivität des
urbanen Raums an Bedeutung. Und Licht lockt. Es schafft
Flair und Lebensqualität. Es prägt die Identität einer Stadt
und kann die Identifikation ihrer Bewohner stärken. Damit ist
Licht immer auch ein Instrument der Stadtentwicklung und
der eigenen Positionierung.
Besonders Veranstaltungen, die erst durch effektvolle
Lichtinszenierungen möglich werden, bleiben in den Köpfen
und Herzen der Menschen hängen. Die Installationen des
„Blue Port Hamburg“ beispielsweise inszenieren einen pulsierenden Seehafen und sind ein national wie international
beachtetes Kulturereignis. Berlin kontert mit dem „Festival of
Lights“ und Nürnbergs „Blaue Nacht“ fördert nicht zuletzt die
ansässigen Kultur- und Gastronomiebetriebe.
Noch mobiler einsetzbar sind Aktionen wie Janet Echelmans Lichtskulptur „1.26“. Die spektakuläre LED-Lichtinstal-
Kommunalwirtschaft 10/2015
lation mit ColorReach-LED-Scheinwerfern tourte bereits
durch drei Kontinente. Derartige Aktionen wecken oftmals
überregionale Aufmerksamkeit und wirken wie Publikumsmagnete. Sie fördern den Tourismus und tragen nach innen
wie außen zu einem lebendigen Städteimage bei.
Szene und Ambiente
Zusehens rücken auch bis dato eher funktional beleuchte
Orte in den Blickpunkt ästhetischer Lichtgestaltung. Denn
moderne LED-Technologien revolutionieren den Lichtmarkt,
punkten nicht nur mit Nachhaltigkeit, sondern auch mit einem
Gestaltungsspielraum an Farben und Akzenten, der vor kurzem noch undenkbar schien. So wecken bereits Zugangsstraßen zur Stadt und deren Zentrum einen attraktiven
Ersteindruck.
Auch selten ästhetische Autobahnüberführungen und Tunneleinfahrten lassen sich effizient und wirkungsvoll akzentuieren. So verwandeln Lichtbänder aus den linearen Philips
LEDline2-Leuchten die Betonkonstruktion der Züricher Hardbrücke nachts in ein reizvolles imposantes Bauwerk, das den
gesamten Stadtbezirk zu einem Ausgehviertel aufgewertet
hat.
Auch in Parks und auf öffentlichen Plätzen und Grünanlagen wächst der Spielraum, jenseits der nächtlichen Sicherheit
stimmungsvolle Szenerien zu schaffen. Leuchten markieren
den Verlauf von Wegen, geben der Fläche Tiefe und verbessern die Orientierung in der Dunkelheit. Durch Farbspiele lässt
sich eine ästhetische Spannung aufbauen und ein angenehmes Ambiente für Spaziergänger, Jogger und Fahrradfahrer
erzeugen.
Die Anziehungskraft von Grünanlagen als Oasen der Ruhe
und Erholung, aber auch als Erlebniswelt, wird damit bis in
die späten Abendstunden ausgeweitet. So haben im schwedischen Malmö Lichtdesigner auf einem öffentlichen Platz mit
LEDs einen Sternenhimmel nachgebildet, der an einen nächtlichen Strandwald erinnert. Dort wird die Aufmerksamkeit
nicht auf neue Gebäude gelenkt, sondern auf einen Ort im
Zentrum der zukünftigen Neubauten, an dem das eigentliche
soziale Geschehen stattfindet.
Qualität
fordern,
Werte
schaffen
25 Jahre
Auftraggeber
und
Auftragnehmer
gemeinsam
für Qualität
Gütesicherung
Kanalbau RAL-GZ 961
Wachsendes Umweltbewusstsein
Eines der klassischeren Argumente für neue LED-Beleuchtung ist Energieeffizienz. Auf der einen Seite können Kommunen ihre Energiekosten für Beleuchtung damit reduzieren. Auf
der anderen Seite legen auch Anwohner immer mehr Wert
darauf, dass sie in nachhaltigen Gemeinschaften wohnen. Die
öffentliche Aufmerksamkeit wurde durch Förderwettbewerbe
wie „Kommunen im neuen Licht“ des Bundesministeriums für
Forschung und Bildung weiter angeheizt. Wenn Gemeinden
mit grünen Lichtanlagen punkten, können sie die Auszeichnung in ihrer Kommunikation als Ökosiegel nutzen.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Stadt Rietberg. Sie hat nicht
nur die stromsparende LED-Technologie genutzt sondern
setzt auch Philips intelligentes Steuerungssystem CityTouch
ein. Damit können die kommunalen Lichtmanager über ein
Online-Portal das Licht genau dosieren; es dort einsetzen, wo
und wann es gebraucht wird. Im Vergleich zu konventioneller
Beleuchtung kann Rietberg auf diese Weise jährlich bis zu 50
Prozent Energie und damit mehr als 29 Tonnen CO2 einsparen.
Auch die Umrüstung von 1.200 Kugelleuchten auf Wiens
Donauinsel hin zu LED-Technik zeigt zudem den Imagegewinn durch Energieeffizienz und Klimaverträglichkeit. Die in
Kommunalwirtschaft 10/2015
www.kanalbau.com
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den dortigen Grünanlagen zum Einsatz kommenden Leuchten richten das Licht gezielt auf die Gehwege und reduzieren
auf diese Weise die Lichtverschmutzung. Das freut nachaktive Insekten und Tiere. Die Stadt Wien hat überdies bereits
in der Phase der Ausschreibung das Projekt für ihre Kommunikation genutzt. Die Aufforderung an Technologieanbieter
eine umweltfreundliche Beleuchtungslösung einzureichen,
hat für großes Medienecho gesorgt.
Wikipedia-Eintrag und die Social-Media-Plattformen der Gemeinde sollten entsprechende Engagements reflektieren.
Darüber reden
Letztlich gibt es nicht nur die Wettbewerbe der Ministerien,
sondern auch Initiativen wie die „Stiftung Lebendige Stadt“.
Diese Organisationen werden von überregionalen Medien begleitet und oft winken sie darüber hinaus mit Preisgeldern.
Philips hat für die Auszeichnung der „LebendigenStadt“ zum
Beispiel die Beleuchtung der Hamburger Speicherstadt und
Sternschanzenbrücke als Projekteinreichungen ermöglicht.
Die Beispiele Wien und Rietberg zeigen, dass Kommunen
auch über ihre neue Stadtbeleuchtung reden müssen, damit
sie ihre ganze Anziehungskraft entfaltet. Nicht immer steht
dafür ein Star wie Alicia Keys bereit. Aber Städte und Gemeinden verfügen oft über zahlreiche eigene Kommunikationsmittel. Die Website, Broschüren und die Pressearbeit mit
lokalen Journalisten sind klassische Instrumente. Auch der
Gemeinden haben also viele Möglichkeiten ihre neuen Beleuchtungsanlagen Lichtanlagen für die Öffentlichkeitsarbeit
zu nutzen, auch wenn sie nicht über große Stars oder teure
Websites verfügen. Eines setzt Stadtmarketing mit Licht allerdings immer voraus: Zu erkennen, dass es sich lohnt, über
Licht zu reden. Zu erkennen, dass sich mit Licht viele, unterschiedliche Geschichten erzählen lassen.
Lichtpotenzial im öffentlichen Raum
Beleuchtung zwischen Ökonomie und Ökologie
Wenn der Tag geht, bestimmt künstliches Licht unterschiedlicher Ausprägung den öffentlichen Raum. Meist bildet ein
Masterplan „Licht“ die Grundlage für die öffentliche Beleuchtung, dessen Installation die architektonischen und gestalterischen Aspekte im urbanen Umfeld mit einbezieht. Darüber
hinaus wird auch sichergestellt, dass allgemeingültige Regelwerke wie Gesetze, Verordnungen, Normen und Richtlinien
bei der Planung und Errichtung eingehalten werden. Das Resultat: Sinnvolle, wirtschaftliche und nachhaltige Lichtanwendungen, statt kunterbunte, kostspielige Vielfalt.
Die gezielte Lichtgestaltung trägt dazu bei, den öffentlichen
Raum in der Nacht für die Bewegung und den Aufenthalt besser zu qualifizieren, die Stadt und ihre Quartiere, wie zum Beispiel die Hamburger Speicherstadt, unverwechselbar zu
erhalten, neu anzulegen oder gar aufzuwerten. Dazu sind die
technischen, energetischen und ökonomischen Voraussetzungen sowie auch die ökologischen und gestalterischen
Möglichkeiten heute besser als jemals zuvor. Beleuchtung
nicht als notwendiger Fremdkörper, sondern als integrales
Gestaltungselement wird ein zunehmend wichtiger Faktor bei
der ganzheitlichen Beleuchtungsplanung. Die richtige Kombination von zweckmäßiger und dekorativer Beleuchtung ist
dabei entscheidend. Erst sie ermöglicht es, durch den Einsatz
innovativer Lichttechnik einerseits Geld einzusparen, das andererseits dann für Stadtverschönerungsaufgaben zur Verfügung steht.
Beleuchtung zwischen Ökonomie
und Ökologie
Die kundengerechte Beleuchtung muss heute Ökonomie
und Ökologie gleichermaßen berücksichtigen. Sie könnte zu
einem Begriff werden, hinter dem sich eine umfassende,
ganzheitliche Beleuchtungslösung verbirgt und einen Prozess
des Denkens und Handelns beschreibt, der das Lichtmanagement deutlich mehr als bisher an den Bedürfnissen der
Lichtanwender und den -nutzern ausrichtet. Wird der Prozess
erfolgreich installiert, so können die Einsparungen und der
Mehrwert erheblich sein, denn in der Regel amortisiert sich
20
die Neuinstallation einer modernen Lichtanlage meist in drei
bis fünf Jahren und das bei besserer Lichtqualität.
Intelligentes Balancieren von Wünschen und Notwendigkeiten
Allein mit der neu installierten Lichtanlage ist es allerdings
nicht getan. Lichtmanagement im öffentlichen Raum muss
auch der Begriff für den ständigen Dialog von allen an der
Planung und der Nutzung von Licht Beteiligten sein. Dieser
Dialog ist neben dem bereitgestellten Licht oder EnergyScans eine zusätzliche Dienstleistung für Anwender und außerdem die notwendige Voraussetzung für das Aufspüren
neuer Einsparpotenziale. Das intelligente Balancieren von
Wünschen und Notwendigkeiten, von Investitionen und Einsparungen erhält oder steigert ebenso die Attraktivität des
städtischen Umfelds wie den Wert von Liegenschaften und
trägt damit letztendlich auch zur Wertschöpfung bei.
Verantwortungsvoller Umgang mit Licht
Künstliches Licht hat eine fundamentale Bedeutung in
Außen- wie in Innenbereichen. In Büros, Verwaltungsgebäuden oder Schulen wäre Arbeiten oder lernen ohne künstliche
Beleuchtung kaum vorstellbar. Licht sorgt für gute Sehbedingungen, verringert die Fehlerquoten, fördert das Leistungsvermögen, schafft Ambiente und sorgt durch dekorative
Akzente für Wohlbefinden. Es existieren zahlreiche Untersuchungen, die sich mit dem Thema Beleuchtung und Sicherheit auseinandersetzen. Auf Grund des allgemeinen
Kostendrucks und den nur schwer zu klassifizierenden Zusammenhängen zwischen Unfallhäufigkeit, Kriminalitätsrate
und Beleuchtungsgüte tritt jedoch diese Betrachtung oft in
den Hintergrund. Ressourcenverknappung, steigende Energiepreise, die Klimaveränderung sowie gesetzliche Vorgaben
erfordern gezielte Maßnahmen zum verantwortungsbewussten Umgang mit Licht. Immerhin entstehen etwa 90 Prozent
der umweltrelevanten Auswirkungen einer Beleuchtungsanlage im Betrieb.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Energie intelligenter nutzen
Trotz steigender Strom- und Wartungskosten nutzen viele
Verbraucher die Einsparpotenziale jedoch nicht aus. Dabei
gibt es viele Möglichkeiten, die Energie- und Betriebskosten
zu reduzieren. Nötig ist dazu zunächst eine lückenlose Bestandsaufnahme, um Einsparpotenziale konsequent aufzuspüren, um dann Alternativen zu suchen. Dabei sind es vor
allem die hochwertigen Lichtlösungen, die zum gewünschten
Ziel führen. Durch den Einsatz moderner Beleuchtungstechnik lässt sich die Energie intelligenter nutzen und der Energiebedarf nachhaltig senken. LEDs sowie deren intelligente
Vernetzung verlängern die Anlagenlebensdauer, verringern
die Wartungszyklen und sparen Energie. Das senkt die Betriebskosten erheblich und leistet gleichzeitig auch ein Beitrag
zu den Klimaschutzzielen. Es kann also nicht um das Ausschalten von Licht gehen, um zu sparen, sondern um das
Umschalten auf Systeme, die die Energie intelligenter nutzen.
Hohe Einsparpotenziale
In der Büro- und Straßenbeleuchtung ist das Einsparpotential allein in Deutschland mit 300 und 260 Millionen Euro pro
Jahr hoch. In Summe ließen sich in diesen Sektoren fast
sechs Milliarden Kilowattstunden, entsprechend 3,5 Millionen
Tonnen CO2, jährlich einsparen. Nötig dazu ist allerdings
mehr Bewusstsein im Umgang mit Licht, denn die Beleuchtung steht sowohl bei den Anwendern als auch in der Politik
und Verwaltung häufig nicht im Fokus.
Umstiegsraten immer noch relativ gering
Das zu verändern ist eine Herausforderung und Verantwortung, der sich die Wirtschaft, Politik und Verwaltung stellen
müssen. Das geschieht jedoch immer noch viel zu zögerlich,
denn die gegenwärtigen Umstiegsraten bei der Außenbe-
leuchtung liegen immer noch im unteren einstelligen Bereich.
Das ist zu wenig, wenn man die Forderung nach aktivem Klimaschutz wirklich ernst nimmt. Die Ursachen sind häufig ein
fehlendes Verständnis für die ökonomischen und ökologischen Zusammenhänge, und Unsicherheit bezüglich der
Neuen Technik oder Finanzierungsengpässe durch angespannte Haushaltslagen und lange Entscheidungswege. Hier
gibt es seitens der Industrie, Handel und Handwerk sowie der
Öffentlichen Hand zweifellos noch Gesprächsbedarf.
Verstärkte Kommunikation
Durch verstärkte Kommunikation, Kampagnen, sowie mit
Aktionen in der Öffentlichkeit - an denen sich Philips als die
weltweite Nummer 1 im Lichtmarkt aktiv beteiligt - soll das
Bewusstsein für neue Lichttechnologien und den damit verbundenen Vorteilen geschärft werden. Dazu zählen auch
Pilot- oder Stadtverschönerungsprojekte mit Licht, wie die
Speicherstadtbeleuchtung oder prestigeträchtige Installationen wie die Allianz Arena in München.
Partnerschaften sind erforderlich
Um die Chancen, die die Richtlinien zur Energieeffizienz in
Europa bieten, konsequent auf allen Ebenen zu nutzen, ist ein
vielschichtiges Netzwerk erforderlich, das die Marktpartner,
die Entscheider aus der Politik und Wirtschaft, das öffentliche
Leben, die Banken, Energieversorger und Medien zusammenführt. Die Diskussion über die Gestaltung eines ökonomisch und ökologisch verantwortbaren Umfeldes darf sich
dabei nicht allein auf wirtschaftliche Aspekte und Kostenfragen beschränken. Sie muss alle Lebensbereiche erfassen
und die Menschen davon überzeugen, dass Nachhaltigkeit
kein anderes Wort für Verzicht ist, sondern die Voraussetzung
für ein besseres Leben, eine lebenswerte Zukunft und eine intakte Umwelt.
Innovation trifft Tradition
Wasserschloss in der Speicherstadt erhält LED-Beleuchtung
Nach Sonnenuntergang trägt der größte historische Lagerhauskomplex der Welt, die Hamburger Speicherstadt, eine
ganz besondere Handschrift. Lichtkünstler Michael Batz lässt
die einzigartige Backsteinarchitektur in sanftem Licht erstrahlen. Ehemals düsteres Zollausland, ist die beleuchtete Speicherstadt heute Symbol hanseatischer Kaufmannstradition.
Treibende Kraft hinter der künstlerischen Illumination des
weltweit einzigartigen Quartiers ist der Verein „Licht-KunstSpeicherstadt“, der am 28. September sein zehnjähriges Bestehen mit zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur
und Sport feiern konnte. Im Rahmen der Jubiläumsfeier
wurde auch das jüngste Projekt des Vereins präsentiert.
„Ein LED-Beleuchtungskonzept für ein historisches Gebäude – das ist in dieser Form ganz neu. Wir sind stolz darauf, dass wir hier beim Wasserschloss zu den ersten
gehören, die innovative Lichtlösungen auf LED-Basis einsetzen und sind Philips dankbar, uns geholfen zu haben, mit unserem Konzept künstlerisch, technologisch und auch bei der
Mit der Illumination des sogenannten „Wasserschlösschen“
inmitten der historischen Speicherstadt hat sich der Verein
quasi nicht nur selbst, sondern auch der Stadt ein außergewöhnliches Jubiläumsgeschenk gemacht. Denn die ehemalige Wohnstätte der Windenwächter, die einst als Techniker
die hydraulischen Seilwinden der Lagerhäuser betreuten, wird
seitdem mit modernster LED-Technik von Philips illuminiert.
Der künstlerische Entwurf dazu kommt von Michael Batz.
Kommunalwirtschaft 10/2015
21
Energieeffizienz ganz weit vorne zu sein“, erklärte Batz den
Gästen während einer Barkassenfahrt.
Nachhaltige Akzente
LEDs sind höchst energieeffizient und viel langlebiger als
herkömmliche Lichtquellen. Sie sind damit eine der nachhaltigsten Beleuchtungslösungen Die gesamte Illumination des
Wasserschlosses verursacht Stromkosten von weniger als 40
Cent pro Stunde. Außerdem können die Leuchten eW Graze
Powercore gezielt und fassadennah dort eingesetzt werden,
wo das Licht benötigt wird, ohne unerwünschtes, störendes
Streulicht.
„Erst seit jüngster Zeit sind LEDs technologisch so weit, die
für derartige Projekte benötigte Helligkeit und ein hochwertiges, angenehmes warmes Licht zu erzeugen. Der feine und
graphische Schattenwurf der neuartigen Illumination sorgt für
eine räumlich-plastische Darstellung des Schlosses und eine
Akzentuierung seiner charakteristischen Gestalt und Form“,
erklärt Lichtkünstler Batz sein Konzept. Schon ein geringer
Energieaufwand bewirke eine hohe Beleuchtungsqualität.
Das Philips Beleuchtungssystem eW Graze Powercore ist
ein zuverlässiges lineares LED-Leuchtensystem, das speziell
für die wirtschaftliche Anstrahlung oder Akzentuierung von
Gebäudefassaden und architektonischen Strukturen im
Innen- und Außenbereich entwickelt wurde. Es hat eine Lebensdauer von 100.000 Stunden und ist praktisch wartungsfrei. Die hochwertigen Optiken gewährleisten eine
gleichmäßige Lichtverteilung. Das flache Leuchtenprofil sowie
die Schnittstellen zur Durchgangsverdrahtung ermöglichen
eine einfache, dezente Integration des Lichtsystems in die Architektur.
Ein Hamburger Wahrzeichen
„Als erstes beleuchtetes Quartier hat die Hamburger Speicherstadt neue Maßstäbe als urbanes Lichtkunst-Projekt gesetzt“, erinnerte sich Michael Batz. Auch zehn Jahre nach
22
Gründung des Vereins sei die illuminierte Speicherstadt eines
der Wahrzeichen der Hansestadt, Symbol hanseatischer
Kaufmannskraft und ein Investment in die Marke „Hamburg“.
Licht-Kunst-Geschäftsführer Rainer Nelde ergänzte: „Nicht
zuletzt war dies auch ein wichtiger Schritt zur touristischen
und gewerblichen Erschließung des Quartiers.“
Das Projekt verbindet Kunst im öffentlichen Raum mit der
Architektur des Stadtteils. Bei der Speicherstadt-Illumination
wird die Lichtmasse zum Bestandteil der Bauten. Licht und
Dunkelheit akzentuieren Perspektiven und heben die Architektur in eine angemessene Helligkeit. Rund 1.000 Strahler
beleuchten Fleetbrücken und Mauerwerk, Giebel und Erker,
Spitzdächer und Windenhauben. Michael Batz spricht in diesem Zusammenhang von einem „Triumph des schwachen
Lichtes“, bei dem es um die Vereinbarkeit von Ästhetik, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit geht. „Nachhaltigkeit ist uns ein ganz wesentliches Anliegen“, so Batz. Die
Energiekosten für die gesamte Speicherstadt-Illumination, die
sich auf rund zwei Kilometer Fassade erstreckt, kostet pro
Stunde weniger als ein Pfund Kaffee.
Planungen für die Illumination weiterer
Objekte laufen
„Jeder, der Hamburg einmal besucht hat, ist begeistert von
der beleuchteten Speicherstadt. Aber die Illumination des Ensembles ist keine Selbstverständlichkeit und ein Lichtprojekt
dieser Größenordnung nicht umsonst“, erklärte Dr. Roland
Lappin, Vorstand von „Licht-Kunst-Speicherstadt“, anlässlich
des Jubiläums. Mit dem Festakt und der Beleuchtung des
Wasserschlosses werbe man auch um neue Unterstützer und
Spender, um auch für die kommenden zehn Jahre ein einzigartiges Stück Hamburg angemessen in Szene zu setzen.
Der Verein hat weiterhin ehrgeizige Ziele. Geprüft wird, inwiefern die LED-Technik zum neuen Standard bei der Illumination der Speicherstadt werden und damit die
Energieeffizienz des Projektes weiter verbessern werden
kann. „Auch gibt es“, so Lappin, „immer noch einige dunkle
Bereiche in der Speicherstadt.“ Hierfür sollen sukzessive
künstlerische Konzepte und Umsetzungslösungen erarbeitet
werden. Bei den aktuellen Fassadenarbeiten werden Vorinstallationen für eine zukünftige Illumination bereits berücksichtigt.
Gegründet wurde der Verein „Licht-Kunst-Speicherstadt“
im September 2000 von engagierten Unternehmen und Privatpersonen in einer gemeinsamen Initiative mit dem Hamburger Senat. Die Finanzierung des gemeinnützigen Projekts
erfolgt durch Geld- und Sachspenden sowie Patenschaften.
Weitere Informationen unter:
www.lichtkunst-speicherstadt.de
Kommunalwirtschaft 10/2015
Eco CityLine – Die neue HELLA Produktfamilie mit dekorativen
Straßenleuchten
Eco CityLine Kugelleuchte und Shade vereinen optisch anspruchsvolle Stadtgestaltung mit steigendem
Kostenbewusstsein
HELLA hat das bestehende Sortiment an Straßenleuchten um
eine Produktfamilie erweitert. Neben den eher funktional geprägten Produktfamilien der Eco StreetLine und Eco RoadLine umfasst die neue Eco CityLine-Reihe aktuell die beiden
dekorativen Straßenleuchten Kugelleuchte und Shade.
Die schlanke Eco CityLine Shade setzt gezielt Akzente,
während die klassische Eco CityLine Kugelleuchte vornehmlich bestehende Kugelleuchten ersetzt. Beide Leuchten verfügen über ein autarkes Eco Circle-Lichtmodul, das mit
symmetrischer oder asymmetrischer Lichtverteilung verfügbar ist. Darüber hinaus bietet HELLA das Modul in drei verschiedenen Lichtfarben (2 700, 3 000 und 4 000 Kelvin) an.
Das Eco Circle Lichtmodul ist enorm sparsam und hat eine
Lebensdauer von etwa 60 000 Betriebsstunden, was durchschnittlich zwölf Jahren entspricht.
Durch den modularen Aufbau der Leuchten kann das Eco
Circle-Modul jederzeit unkompliziert gegen ein neues Modell
ausgetauscht werden, das dem jeweils neuesten Stand der
Technik entspricht. Neben den Einsparungen, die beide
Leuchten durch den Einsatz der LED-Technik erzielen, kann
der Stromverbrauch durch die integrierte Phasenschaltung
für eine Nachtabsenkung um 50 Prozent weiter reduziert werden.
Felix Hoffmann-Becking, Marketing- und Vertriebsleiter des
Industries-Geschäftsfeldes bei HELLA, sagt: „Mit der Eco CityLine setzen wir den Kerngedanken einer modularen Bauweise für Straßenleuchten fort. Aufgrund der großen
Nachfrage bieten wir mit der Eco CityLine nun auch Komplettleuchten auf der Basis des autarken Eco Circle-Moduls
an.“
Licht ist ein wesentlicher Teil des Stadtbildes. Denn neben
restaurierten Fassaden, aufgeräumten Plätzen und belebten
Fußgängerzonen prägt vor allem Licht das Gesicht einer
Stadt. Straßenleuchten, die sich harmonisch in die Umgebung einfügen, können somit einen erheblichen Beitrag zur
Attraktivität des Stadtbildes leisten. Mit der neuen Eco CityLine-Serie bringt HELLA die Anforderungen nach optisch anspruchsvoller Stadtgestaltung mit dem Kostenbewusstsein
vieler Kommunen in Einklang. Gleichzeitig werden die damit
bestehenden, funktional ausgerichteten Produktfamilien um
zwei dekorative Mastaufsatzleuchten ergänzt.
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Kommunalwirtschaft 10/2015
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Geeignete Maßnahmen zur Erhaltung der Betriebssicherheit Hochwasserschutz für Klärwerke
Rund zehn Jahre nach dem verheerenden Elbhochwasser mit
enormen volkswirtschaftlichen Schäden wird das Risiko durch
Naturgefahren teilweise immer noch unterschätzt. Hochwasser- und Starkregenereignisse nehmen infolge des Klimawandels zu: 2010 wurden nach Angaben der Versicherer doppelt
so viele Schäden aufgrund von Unwettern wie im Vorjahr gemeldet. Häufig sind auch Kläranlagen – insbesondere in
Flussnähe – von Überflutungen betroffen.
Künftig werden Überflutungen, wie sie in Deutschland
heute noch als hundertjähriges Hochwasserereignis gelten,
alle 25 Jahre eintreten. Das ist da Ergebnis einer Klimastudie,
die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zusammen mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, der Freien Universität Berlin und der
Universität Köln im vergangenen Jahr veröffentlicht hat. Die
Klimastudie zeigt, dass extreme Wetterlagen mit sehr starken
Niederschlägen in Zukunft vermehrt auftreten und zwar
deutschlandweit. Das Elbhochwasser im August 2002 war in
seinen Schadenausmaßen ein Jahrhundertereignis. Allein in
Sachsen waren insgesamt 100 kommunale Kläranlagen betroffen. Darüber hinaus traten in vielen Fällen zusätzlich Schäden in Kanalnetzen und an Pumpwerken auf. Im
Hauptflussgebiet der Elbe waren 75 % der Abwasserbehandlungskapazität zeitweise außer Betrieb oder wurden beschädigt. Viele der betroffenen Kläranlagen sind überflutet worden.
Dabei gelangten ungeklärte Abwässer in die Vorfluter. Bei an-
grenzenden Trinkwasserschutzgebieten war dies besonders
problematisch. Ferner wurden Schalt- und Steuerungseinrichtungen, elektrische Antriebe, Pumpen und Belüftungsgebläse schwer beschädigt sowie einige in Erdbauweise
errichtete Kläranlagen völlig zerstört.
Hochwasserrisikomanagement
Angesichts solcher Entwicklungen betont die Deutsche
Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA)
die Bedeutung der Hochwasservorsorge bei Abwasseranlagen. Im November 2007 hat die Europäische Union mit der
„Richtlinie über die Bewertung und das Management von
Hochwasserrisiken“ einen gesetzlichen Rahmen vorgegeben,
der von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt
wird. Auf dieser Basis müssen beispielsweise Gefahrenkarten
und daraus Pläne zum Hochwasserrisikomanagement erarbeitet werden. Hierbei sind Strategien und Maßnahmen zu
etablieren, die helfen, die Wirkung und die Folgen von Hochwasser für Gesundheit, Umwelt und Infrastruktur zu verringern. Neben dem Ausbau des technischen Hochwasserschutzes wird besonders den Strategien der ergänzenden
Hochwasservorsorge durch Kontrolle und Minderung von
Schadenspotenzialen, eine große Bedeutung beigemessen.
So hat die DWA-Arbeitsgruppe „Indikatorensystem zur Bewertung der Hochwasservorsorge“ eine Anleitung für ein umfassendes Hochwasser-Audit von Kommunen entwickelt.
Die smarte Verwaltung – eine Chance für Beamte und Bürger
Vom Kleinbetrieb über den produzierenden Mittelstand bis hin
zum weltweiten Großkonzern erhält die Digitalisierung zunehmend Einzug in den Unternehmensalltag. Doch wie verhält es
sich mit der Verwaltung in Ländern, Städten und Gemeinden?
Wie ‚smart‘ sind die deutschen Behörden? Die Antwort: bereits smarter als noch vor einigen Jahren – Tendenz steigend.Autorin: Eva Bischoff, Geschäftsführerin der BCT
Deutschland GmbH
sem Zusammenhang spielt der Faktor Zeit eine wesentliche
Rolle: Einfach und schnell auf alle relevanten Formulare zugreifen können und transparent über den aktuellen
Status des gestellten Antrags informiert werden – das
sollte die moderne Verwaltung gewährleisten.
Dank des 2013 in Kraft getretenen E-Government-Gesetzes erfolgt die Abwicklung behördlicher Geschäftsprozesse
auch in Deutschland zunehmend elektronisch. Vor allem die
Bereitstellung digitaler Informationen und Formulare wird stetig ausgebaut: einen Anwohnerparkplatz beantragen, den
Wohnsitz an- und ummelden oder seinen Personalausweis
erneuern – inzwischen alles online möglich. Von der modernen Verwaltung kann allerdings noch nicht die Rede sein.
Vielmehr stecken die digitalen Dienstleistungen der deutschen Gemeinden, Städte und Länder noch in den Kinderschuhen.
Neben einer offeneren Außenkommunikation muss auch innerhalb der Verwaltung ein Wissenstransfer geleistet werden,
Mitarbeiter müssen die neuen Anwendungen und Prozesse
kennenlernen, verstehen und nutzen können. Die Voraussetzung hierfür: Das grundsätzliche Befürworten der neuen Form
des Arbeitens. Schließlich steigen durch die neue Verwaltungsstruktur auch die Anforderungen an die Beamten. Den
klassischen Archivmitarbeiter, der mit konventionellen Informationsträgern arbeitet, Archivstücke in Ordnern ablegt und
wieder hervorholt, gibt es nicht mehr. Stattdessen können
Sachbearbeiter gleichzeitig auf alle hinterlegten Informationen
zugreifen sowie zeitnah und adäquat auf neue Bedürfnisse
und Wünsche von Bürgern, Unternehmen und Einrichtungen
reagieren.
Einen Schritt in die richtige Richtung gehen lokale, größtenteils vom Bund geförderte Projekte in einzelnen Modellkommunen. Hier werden bereits die entsprechenden
Voraussetzungen für nutzerfreundliche und effizientere elektronische Verwaltungsdienste partiell umgesetzt. Dabei ist es
wichtig, das digitale Angebot an den Bedarf der Bürger anzupassen. Für sie muss sich ein Mehrwert ergeben und in die-
Wie diese Informationen möglichst effizient für Gemeindemitarbeiter und Bürger verfügbar und nutzbar gemacht werden können, zeigen die folgenden Beispiele aus den
Niederlanden. Hier sind die digitalen Dienstleistungen von
Behörden bereits weiter fortgeschritten. Die Lösung ist eine
Enterprise-Content-Management-Software (ECM) für organisatorische Abläufe innerhalb der Behörde und/oder ein En-
24
Kommunalwirtschaft 10/2015
terprise-Information-Management-System (EIM) für die Einbindung der kompletten Wertschöpfungskette. Dabei konnte
sowohl das ECM- als auch das EIM-System in die bestehenden IT-Infrastrukturen eingefügt werden.
in ein personales, passwortgeschütztes Webportal einloggen
und dort den Bearbeitungsstatus ihrer Anträge einsehen
sowie auf für sie nützliche Informationen wie Verfahrensstände oder Termine zugreifen.
Nordbrabant: ECM für eine einheitliche ‚Wissensdatenbank‘ innerhalb der Behörde
Best: Mit EIM zum vorgangs- und kundenorientierteren
Arbeiten
Im Süden der Niederlande, in der Provinz Nordbrabant,
kümmern sich 1.500 Beamte um die behördlichen Belange
der knapp 2,5 Millionen Einwohner. Um die täglich wachsende Informationsfülle innerhalb der einzelnen Abteilungen
nutzbringender koordinieren zu können, setzt die Verwaltung
seit 2008 auf eine ECM-Lösung: Alle intern erstellten sowie
eingehenden Papierdokumente werden von der Software digitalisiert, analysiert sowie – bei Standardvorgängen – automatisch in die bestehenden Workflows eingebunden.
Keine 50 Kilometer entfernt von Horst aan de Maas wird in
der niederländischen Gemeinde Best der Dienst an den rund
29.000 Bürgern ebenfalls groß geschrieben: ‚DOEN!‘ – zu
Deutsch ‚Handeln‘ – heißt das Anfang 2011 von der dortigen
Verwaltung gestartete Projekt. Ziel war von Beginn an eine
verbesserte Servicequalität dank schnellerer und transparenterer Kommunikation – innen wie außen. IT-Grundlage für dieses neue Informationsmanagement bildet eine EIM-Software,
die alle verschiedenen Arten von Anträgen integriert und viele
Arbeitsschritte automatisch erledigt. Zudem können Sachbearbeiter auf die entsprechenden Informationen unabhängig
von Standort und Abteilungen zugreifen.
Von der Registrierung über die Bearbeitung bis hin zur Archivierung durchlaufen alle eingegangenen Anträge nun die
gleichen Arbeitsschritte. Passend zu jedem Arbeitsschritt erstellt ein zusätzliches Tool automatisch ein entsprechendes
Dokument, um intern eine einheitliche Aktenorganisation zu
gewährleisten. Darüber hinaus können die Sachbearbeiter
konkrete Bearbeitungszeiträume und Aufgaben festlegen.
Checklisten bieten jederzeit eine Übersicht über die noch
ausstehenden Arbeitsschritte. So haben die Nutzer neben
allen für den Vorgang obligatorischen und optionalen Informationen die gesamte Bearbeitung im Blick – auch auf mobilen Endgeräten.
Über das Anlegen so genannter ‚Vorgangstypen‘ in Kombination mit einer einheitlichen Dokumentenerstellung und
-verwaltung baut Nordbrabant eine ‚Wissensdatenbank‘ auf:
Die in Dokumenten enthaltenen Informationen – und folglich
das Wissen – werden intern leichter zugänglich gemacht, sodass kundenorientiertere Entscheidungen getroffen werden
können.
Horst aan de Maas: ECM und EIM für einen transparenten Service
Einen systematischen Übergang von papiergestützten Arbeitsabläufen hin zur digitalen Verwaltung realisiert auch die
Gemeinde Horst aan de Maas in der niederländischen Provinz
Limburg. Denn selbst bei rund 42.000 Einwohnern ist der bürokratische Aufwand vor Ort beträchtlich. Um diesen weitestgehend zu automatisieren und zu standardisieren, wurde
2010 gemeinsam mit drei IT-Partnern das Projekt ‚Programm
3D‘ ins Leben gerufen. Das Ziel: Der Übergang zur elektronischen Bearbeitung behördlicher Vorgänge, die Vereinfachung
administrativer Prozesse und die optimale Einbindung aller
Beteiligten. Diese ‚Digitalisierung und Deregulierung der
Dienstleistungen‘ erfolgte in zwei Schritten.
Die Implementierung einer ECM-Software sorgte für eine
einheitliche digitale Dokumentenverwaltung sowie daraus resultierend für effizientere interne Arbeitsabläufe. Eingehende
Standardaufträge werden automatisch erfasst, kategorisiert
und mit einer konkreten Handlungsaufforderung verbunden.
Die auf diese Weise optimierten Workflows ermöglichen den
jeweiligen Sachbearbeitern, allgemeine behördliche Dienstleistungen flexibler und schneller auszuführen.
Doch in Behörden geht es auch immer um Einzelfallbearbeitung und das Einbeziehen der gesamten Wertschöpfungskette. Daher wurde zusätzlich eine EIM-Lösung integriert für
eine effiziente Informationsbereitstellung und eine transparente Kommunikation nach außen: Bürger, Unternehmen und
Einrichtungen können sich über die Homepage der Gemeinde
Kommunalwirtschaft 10/2015
Zuvor gab es 400 dienstleistungsspezifische Anwendungen
– für jedes Produkt und jede Dienstleistung eine andere. Nun
können Gemeindemitarbeiter ohne Programmieraufwand eigenständig neue ‚Vorgangstypen‘ in das System implementieren. Hierzu wurde die so genannte ‚Produktionsstraße‘ als
neue Arbeitsmethode entwickelt. Sie stellt sicher, dass alle
Anforderungen an den Vorgang erfüllt werden: Was braucht
der Kunde? Welche Prozesse, Dokumente und Rechtsvorschriften betreffen sein Anliegen? Wie werden Status und Ergebnisse an Bürger bzw. Betriebe übermittelt? Über die
Website der Gemeinde können die Antragsteller Genehmigungen und Berufungsverfahren beantragen, Terminabsprachen treffen und Anzeigen beim Ordnungsamt erstatten. Von
Anträgen, die bereits als ‚Vorgangstyp‘ eingerichtet sind, ist
dabei jederzeit der aktuelle Bearbeitungsstatus abrufbar. Darüber hinaus dient ein neu eingerichtetes ‚Kundenkontaktzentrum‘ als zentrale Anlaufstelle der Bürger – und das über alle
Kommunikationskanäle.
Fazit
Natürlich wurden die Komplettlösungen in den Niederlanden nicht ad hoc umgesetzt. Doch in Deutschland erschwert
es die Fülle an Gesetzen, Vorschriften und Verordnungen zusätzlich, eine umfassend optimierte Verwaltung aufzubauen.
Mit dem E-Government-Gesetz und der ‚Digitalen Agenda‘
geht der Bund bereits einen wichtigen Schritt in die Richtung
‚digitale Verwaltung‘. Aktuelle Entwicklungen in Hessen,
Sachsen und Bayern zeigen: Es geht voran, wenn auch stufenweise und punktuell. Und obwohl Deutschland bereits
sehr aktiv in neuste Informationstechnologien investiert, ist
das Potenzial von E-Government-Diensten längst nicht ausgeschöpft.
Es bleibt zu wünschen, dass die Vorteile für beide Seiten –
für Beamte und Bürger – auf Entscheiderebene noch stärker
bewusst werden. Denn zunehmend smarter werdende Einwohner, Unternehmen und Einrichtungen benötigen auch
eine smart agierende Verwaltung. Durch den Einsatz von
ECM- und EIM-Lösungen werden intern die Vorgangsbearbeitungen optimiert, Informationsflüsse workflow- bzw. prozessbasierter und dadurch kundenorientierter sowie Anfragen
mediumunabhängig flexibler bearbeitet. So steigt die Servicequalität bei geringerem Verwaltungsaufwand.
25
Wettbewerb im Postmarkt entlastet öffentliche Haushalte
In Zeiten knapper öffentlicher Kassen stehen Behörden, Verwaltungen und Kommunen vor großen Herausforderungen.
Ausschreibungen sind daher erste Wahl, wenn es darum geht,
die Haushaltsmittel wirtschaftlich verantwortungsvoll einzusetzen – auch beim Briefdienstleister.
Besonders erfolgreich ist Postcon: Ausschreibungen von
Versandleistungen kommunaler Ausgangspost gewinnt der
größte alternative Briefdienstleister mit günstigen Preisen und
Zuverlässigkeit bei zugleich fairen Arbeitsbedingungen.
Städte, Gemeinden, Landkreise, Landratsämter, Körperschaften des öffentlichen Rechts und kommunale Versorgungsunternehmen sparen so täglich Portokosten, auch beim
klimaneutralen Versand.
Ob Einwurf-Einschreiben oder Einschreiben mit Rückschein, ob Postzustellauftrag (PZA) nach den Vorgaben der
Zivilprozessordnung oder elektronischer Postzustellauftrag
(ePZA) – Postcon bietet die jeweils passende Sendungsform
an. Ein wichtiger Grund, weshalb der Briefdienstleister bei der
öffentlichen Vergabe immer wieder punktet.
So vertraut bereits seit September 2012 das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf Postzustellaufträge nach den Vorgaben der Zivilprozessordnung sowie die gesamte Tagespost
Postcon an. Das OLG Hamm beauftragte den Briefdienstleiter
im Jahr 2013 mit dem Versand der Tagespost, im Jahr darauf
folgten die PZA für die Landesgerichtsbezirke Bochum und
Essen.
Hinzu kommen maßgeschneiderte Zusatzservices. Möchte
die Poststelle zum Beispiel auf die Anschaffung einer Frankiermaschine sowie den damit verbundenen Wartungs- und
Reparaturaufwand verzichten, übernimmt Postcon diesen
Service. Soll die Frankierung allerdings weiterhin inhouse erfolgen, bietet der Briefdienstleister eine passende Software
an. Dabei ist die Ausweisung einer nahezu beliebigen Anzahl
von Kostenstellen auf der Rechnung selbstverständlich möglich. Das ist Flexibilität, die Postcon als preisattraktiver Profi
für Behördenpost bietet.
Im Gespräch: Michael Mews, Chief Sales Officer (CSO) des
führenden alternativen Briefdienstleisters Postcon
Das E-Government-Gesetz ist seit August 2013 in Kraft, die
De-Mail seit über zwei Jahren im Markt. Stirbt der klassische
Brief?
Michael Mews: Der De-Mail-Zugang wird für Verwaltungen
verpflichtend. Aber: Eine breite Akzeptanz in Wirtschaft und
Bevölkerung hat der Service noch nicht. Ob dieser, neben
Briefkasten und E-Mail, dritte Kanal langfristig nicht nur vereinzelt aktiv genutzt wird, bleibt abzuwarten. Aktuell haben
sich jedenfalls nur rund eine Million Nutzer registriert. In
Deutschland sind zudem die physischen Sendungsmengen
stabil, trotz des allseits verbreiteten Einsatzes elektronischer
Möglichkeiten. Das zeigen die Zahlen der Bundesnetzagentur
und des Bundesverbands Briefdienste.
Michael Mews,Chief Sales Officer (CSO) bei Postcon
tatsächlich nachgefragt wird, oder die artikulierte Wertschätzung von Sicherheit führt nicht bruchlos zu entsprechenden
Verhaltensänderungen.
Sie sprechen es bereits an:
Das Thema Datenschutz ist aktueller denn je.
Michael Mews: Richtig. Tagtäglich lesen wir von Cyberangriffen, sogar auf das gesicherte Bundestagsnetz. Da bekommt das Briefgeheimnis als verfassungsrechtlich
garantiertes Grundrecht eine ganz neue Qualität. Vertraulichkeit und Sicherheit erwarten Bürger vor allem von Behördenpost. Briefdienstleister wie Postcon genießen ein gesetzlich
abgesichertes Renommee als Übermittler vertraulicher Nachrichten. Umso entscheidender ist die Einhaltung des Qualitätsversprechens, also die zuverlässige Zustellung
adressierter Sendungen in den Briefkasten der Empfänger.
Darauf sollten Sie bei Ausschreibungen
achten:
• Postdienstleistungen sind weiterhin auszuschreiben, allerdings getrennt nach a) physischen und b) digitale Sendungsmengen (Stichwort De-Mail).
• Physische Sendungsmengen unterliegen dem Postgesetz
(PostG) und der Post-Universaldienstleistungsverordnung
(PUDLV).
• Bei der Ausschreibung von De-Mail-Mengen sind das Telemediengesetz (TMG), das Telekommunikationsgesetz
(TKG), das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und das
De-Mail-Gesetz (De-Mail-G) relevant.
Gedrucktes genießt offensichtlich eine höhere Akzeptanz
als Digitales.
Michael Mews: Vor allem bei wichtiger Behördenpost, wie
eine repräsentative Bevölkerungsumfrage im Auftrag des
Deutschen Bundestages gezeigt hat. So konnten sich 65 Prozent der befragten Privatpersonen nicht vorstellen, „sichere“
Kommunikationssysteme wie De-Mail zu nutzen*. Die vorhandenen Angebote entsprechen offensichtlich nicht dem, was
26
*Quelle: Drucksache 18/582 des Deutschen Bundestages, Bericht
des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56a der Geschäftsordnung, Postdienste und moderne Informations- und Kommunikationstechnologien
Kommunalwirtschaft 10/2015
Vorbereitet auf den Ernstfall –
10 Jahre Technisches Sicherheitszentrum
Das Technische Sicherheitszentrum der KKI – Kompetenzzentrum KritischeInfrastrukturen in Berlin feiert im Oktober sein
10-jähriges Bestehen. Bereits 15.000 Teilnehmer wurden dort
auf den Umgang mit Notfällen beim Erdgas-, Strom oder
Wassernetz vorbereitet.
PRIMUS HL
SN12
12
Hochlast
mteile:
Das 2005 gegründete Technische Sicherheitszentrum in
Berlin-Mahlsdorf ist eine von nur zehn vergleichbaren Anlagen in Deutschland, in denen mit leitungsgebundenen Infrastrukturen Beschäftigte den Ernstfall trainieren können. Die
Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr sowie freiwilliger Feuerwehren im Land Brandenburg trainieren regelmäßig im Sicherheitszentrum.
Im Technischen Sicherheitszentrum werden außerdem Beschäftigte aller Branchen in der sicheren Handhabung von
Feuerlöschern unterwiesen oder zu Brandschutzhelfern ausgebildet. Das Herzstück ist eine Demonstrationsanlage, an
der ein Schaden durch einen Bagger an einer MitteldruckGasleitung simuliert werden kann. Die Schulungsteilnehmer
können so den Umgang mit Erdgas in Gefahrensituationen
erlernen. Das Technische Sicherheitszentrum steht in der Tradition der bereits in den 1960er-Jahren durch die Gasag organisierten Löschübungen für Firmenangehörige. 2004 fiel
die Entscheidung, auf dem Gelände in Mahlsdorf die Voraussetzungen für regelmäßige Schulungen auch für externe Teilnehmer zu schaffen. Der Betrieb des Sicherheitszentrums
ging bei der Ausgründung der NBB Netzgesellschaft BerlinBrandenburg an diese über. Seit 2011 erfolgt der Betrieb des
Geländes in Kooperation zwischen der NBB und der KKI –
Kompetenzzentrum Kritische Infrastrukturen.
SN1
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R 41!
Hier die PRIMUS Plus-Punkte:
1. Echtes PVC-U-Vollwandrohr
Kein Mehrschichtrohr mit unbekannter Materialzusammensetzung
2. SN12-Formteile und Rohre
Eine neue technische Lösung erfüllt durch sinnvolle Verstärkung der Materialgüte und intelligenten Materialeinsatz alle technischen Eckdaten.
Durch das hohe E-Modul von > 3600 N/mm²
wird die geforderte Mindestringsteifigkeit SN12
an allen Bauteilen erreicht.
3. Alle PRIMUS HL SN12-Bauteile sind
normkonform
60 Jahre Erdölförderung in Landau
Wintershall will Standort weiter
stärken
Seit 60 Jahren fördert die BASF-Tochter Wintershall rund um
Landau Erdöl. Auch in Zukunft soll der Standort einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung in Deutschland leisten.
„Wir sind stolz auf unsere lange Produktionsgeschichte hier
vor Ort, auf unsere engagierten Mitarbeiter und auf die gute
Nachbarschaft zu den Südpfälzern“, sagt der Wintershall-Vorstandsvorsitzende Mario Mehren. „Wir wollen den Standort
nicht nur erhalten. Wir wollen weiter in Infrastruktur, Forschung sowie Produktion investieren und sorgfältig prüfen,
wo zusätzliche Öl-Ressourcen liegen. Denn unsere bewährten
Pferdekopfpumpen sollen weiter nicken.“ Wintershall feiert
am Samstag das 60-jährige Bestehen des Standortes Landau
mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer
und rund 170 Gästen aus Politik und Wirtschaft.
In Landau befindet sich eines der größten Erdölfelder im
Oberrheintalgraben. Im September 1955 hat Wintershall den
Grundstein für die traditionelle Förderung von Erdöl in Landau
gelegt. In Tiefen bis zu 1.800 Metern fördern Pferdekopfpumpen das Rohöl aus einer Sandstein-Lagerstätte. Rund 200
Kommunalwirtschaft 10/2015
Durch die vollständige Einhaltung der DIN EN
1401-1 sind alle Bauteile uneingeschränkt bauaufsichtlich zugelassen.
4. Ständige Fremdüberwachung
Überwachung durch DIN Certco (DIN EN 1401-1)
und staatliche Materialprüfanstalten (Ringsteifigkeit).
5. HB-FIX Lippendichtung
Patentierter „Nahezu-fest“-Dichtring: absolut
mineralölbeständig, dicht und wurzelfest.
Der PRIMUS unter den
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27
Bohrungen wurden abgeteuft, von denen 65 noch produzieren – jährlich rund 20.000 Tonnen Erdöl. Bis heute hat
Wintershall in Landau insgesamt rund 4,5 Millionen Tonnen
gewonnen. Die Raffinerie MiRO in Karlsruhe bereitet das
Erdöl aus Landau weiter auf.
Trotz der bereits 60-jährigen Förderdauer sind noch genug
Ölreserven in der Lagerstätte in Landau vorhanden, die
Wintershall auf traditionelle Weise wirtschaftlich fördern kann.
So wurden im Jahr 2011 mit der Bohrung „Landau 2a“ weitere wertvolle Reserven erschlossen, die eine längerfristige
Förderung am Standort ermöglichen – schätzungsweise
könnte in den nächsten Jahren eine weitere halbe Million Tonnen Erdöl gewonnen werden.
„Wintershall ist ein verlässlicher Partner für unser Land
Rheinland-Pfalz – und das seit 60 Jahren. Das lange Bestehen spricht für ein erfolgreiches Wirken, für Innovationskraft
und für unternehmerischen Weitblick. Doch für die Wintershall
Betriebe in Deutschland ist auch das Engagement vor Ort
ganz selbstverständlich und gehört einfach dazu. Ich wünsche dem Standort Landau weiterhin viel Erfolg und hoffe,
dass hier noch viele Jahre Erdöl gefördert werden kann“, sagt
die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Wintershall ist im süddeutschen Raum seit Jahrzehnten ein
guter und verlässlicher Nachbar. Nicht nur in Landau fördert
die BASF-Tochter Erdöl – auch im bayerischen Großaitingen
bei Augsburg. Diesen Standort will Wintershall ebenfalls in
den nächsten Jahren weiterentwickeln. Darüber hinaus testet
Wintershall derzeit die Erdölförderung im Unterallgäu und
prüft die Wiedererschließung der alten Erdölfelder in Mönchsrot und Hauerz in Baden-Württemberg. „Wir investieren in die
traditionelle Erdölförderung in Süddeutschland, weil das Erdöl
eine hohe Qualität hat. Damit lohnt sich die heimische Förderung“, sagt Andreas Scheck, Leiter Wintershall Deutschland.
Wintershall fördert seit rund acht Jahrzehnten Erdöl und
Erdgas in Deutschland. Bis heute hat die BASF-Tochter allein
mit den Betrieben hierzulande ungefähr so viel Öl gefördert,
wie Saudi-Arabien in 20 Jahren nach Deutschland liefert. Das
ist nicht nur ein Beitrag zu einer sicheren Energieversorgung.
Wintershall bildet in Deutschland Mitarbeiter für den internationalen Einsatz aus und gewinnt mit der heimischen Förderung unter höchsten Umwelt- und Sicherheitsstandards
wichtiges Know-how. Das ist ein Wettbewerbsvorteil im Wettlauf um den Zugang zu den weltweiten Quellen von Erdöl und
Erdgas.
Deutschland-Tag des Nahverkehrs
Verkehrsunternehmen fordern verlässliche Finanzierung des kommunalen Nahverkehrs
Die Fahrgastzahlen im Öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV) steigen von Jahr zu Jahr – wie die Angebote künftig
finanziert werden sollen, ist aber weiter unklar. Vor diesem
Hintergrund fordern der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und die Infrastrukturinitiative „Damit Deutschland vorne bleibt“ Bund und Länder mit dem 3. Deutschland-Tag des Nahverkehrs auf, endlich eine verlässliche Basis
für die Finanzierung von Bus und Bahn zu schaffen. Verkehrsunternehmen in ganz Deutschland beteiligen sich am
Deutschland-Tag und machen mit Aktionen vor Ort auf die zunehmend schwierige Situation in den Städten aufmerksam.
Unterstützt wird die Aktion von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die sich von Beginn an auch als Partner der Infrastrukturinitiative engagiert.
„Ab 2019 außer Betrieb?“ Diese absichtlich provokante
Frage stellen Verkehrsunternehmen in vielen deutschen Städten zum heutigen Aktionstag auf Plakaten, Schildern und
extra beklebten Fahrzeugen. Anlass ist die nach wie vor herrschende Unklarheit, wie der Erhalt und Ausbau der kommunalen Verkehrsinfrastruktur nach 2019 finanziert werden
sollen. Dann laufen mit dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und den Entflechtungsmitteln zwei zentrale Finanzierungsinstrumente aus. Die Mittel sorgen seit Jahrzehnten erfolgreich für Verbesserungen bei den Verkehrswegen in den Städten und haben insbesondere im Öffentlichen
Personennahverkehr, aber auch im Straßenbau wichtige Modernisierungen und Erweiterungen der Verkehrsangebote
überhaupt erst möglich gemacht. Das betont auch VDV-Präsident Jürgen Fenske: „Um Finanzierungsinstrumente wie
das GVFG beneidet man Deutschland weltweit. Damit wurde
vor über 40 Jahren ein Gesetz geschaffen, mit dem der Bund
bis heute unmittelbar, ohne Umwege und zweckgebunden
28
verkehrliche Verbesserungen vor Ort finanziert. Die Politik
muss jetzt dafür sorgen, dass diese Erfolgsgeschichte weitergeht.“ Auch die erneuten Gespräche der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten am 9. September in Berlin hat
noch keine Ergebnisse zur künftigen Nahverkehrsfinanzierung
gebracht. Dabei drängt für die ÖPNV-Branche die Zeit, wie
Fenske deutlich macht: „Jede weitere Verzögerung erhöht
den finanziellen Druck auf unsere Branche und es ist höchste
Zeit, dass Bund und Länder hier endlich gemeinsame Lösungen finden.“
Voraussetzungen für weiteres Wachstum des
Nahverkehrs schaffen
Eine baldige Entscheidung über die Fortführung der bewährten Finanzierungsinstrumente ist insbesondere angesichts der weiter steigenden Fahrgastzahlen dringend
geboten. So waren im ersten Halbjahr 2015 fünf Milliarden
Fahrgäste in Deutschland mit dem ÖPNV unterwegs – ein
Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und das trotz
teils massiver Auswirkungen des Lokführerstreiks. Die steigende Nachfrage nach Bus und Bahn führt insbesondere in
den Großstädten und Ballungsräumen zunehmend zu Engpässen. Damit der Nahverkehr weiter wachsen kann, müssen
die Verkehrsunternehmen in die Sanierung der vorhandenen
Infrastruktur sowie in den Ausbau der Kapazitäten investieren. Zwar hat der Bund angesichts des großen Sanierungsund Erneuerungsbedarfs bei den deutschen Verkehrswegen
in den vergangenen Monaten eine Reihe von
Investitionsprogrammen auf den Weg gebracht. Auf eine
Nachfolgeregelung für das GVFG und die Entflechtungsmittel
warten die Verkehrsunternehmen aber weiter vergeblich.
Hinzu kommt, dass auch bei den Regionalisierungsmitteln als
Kommunalwirtschaft 10/2015
weiterer wichtiger Finanzierungsgrundlage, die vor allem für
den Betrieb des Schienenpersonennahverkehrs essenziell ist,
bislang ebenfalls keine Einigung zwischen Bund und Ländern
erzielt wurde. Die unklare Fördersituation macht die Planungen für den Erhalt und Ausbau der kommunalen Verkehrsinfrastruktur zunehmend schwierig, wie Oliver Wolff,
VDV-Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführer der INFRA
Dialog Deutschland, erklärt: „Die Kommunen und ihre Verkehrsunternehmen mussen dringend in den Erhalt und Ausbau des ÖPNV investieren, haben aber keine Planungssicherheit. Daher ist es wichtig, dass die Branche mit dem
nunmehr 3. Deutschland-Tag des Nahverkehrs erneut Flagge
für eine verlässliche Finanzierung des Öffentlichen Personen-
nahverkehrs zeigt und den Handlungsdruck auf die Politik erhöht.“ Auch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die mehrere zehntausend Beschäftigte im ÖPNV vertritt, unterstützt
die Initiative des VDV und seiner Unternehmen. „Der Nahverkehr benötigt Geld für Investitionen, den Betrieb und die Beschäftigten. Das können die Kommunen nicht alleine
stemmen“, verdeutlicht ver.di-Bundesvorstandsmitglied
Christine Behle, den Ernst der Lage. „Soll Mobilität in wachsenden Städten und im ländlichen Raum bezahlbar und für
alle Bürgerinnen und Bürger verfügbar bleiben, müssen wir
den Erhalt und Ausbau des öffentlichen Nahverkehr fördern.“,
so Behle weiter.
Erster Econic Euro VI mit Erdgasantrieb sowie fünf Unimog U 530 an
Flughafen Wien ausgeliefert
Mercedes-Benz Special Trucks
Der erste Mercedes-Benz Econic NGT (Natural Gas Technology) in Euro VI-Ausführung wurde an den Flughafen Wien
übergeben. Der mit Erdgas betriebene Lkw wird als CateringFahrzeug eingesetzt und ist mit einem Hubaufbau der Firma
Doll ausgerüstet. Das tiefliegende Fahrerhaus des Econic ermöglicht besonders niedrige Übergabehöhen vom Cateringfahrzeug zum Flugzeug, so dass alle gängigen Flugzeugtypen,
von der Boeing 737 bis zum Airbus A 380, abgedeckt werden
können. Hintergrund ist, dass ein Teil des Fahrzeug-Aufbaus
sich über dem Fahrerhaus befindet und dessen Höhe somit
entscheidend für die Belieferung auch kleinerer Flugzeuge ist.
fel die Start- und Landebahn vom Schnee befreit hat. Angetrieben durch die Frontzapfwelle des Unimog wird der Schnee
mit den Frässchleudern auf Lkw verladen und abtransportiert.
Bereits im Jahr 2015 hat der Flughafen Wien zwei Unimog
U 427 mit Streuautomaten der Firma Aebi-Schmidt und
Schneepflügen der Firma Kahlbacher in Dienst genommen,
um im Winter für sicheren Betrieb auf dem Flughafengelände
zu sorgen.
Mit dem neuen Econic NGT setzt der Flughafen Wien auch
Maßstäbe bei der Umweltfreundlichkeit – die CO2-Emissionen
des Gasmotors liegen rund 20 Prozent unter denen eines Dieselmotors. Beim Betrieb mit Biogas fährt der Econic sogar
CO2-neutral.
Neben der Umweltfreundlichkeit des Mercedes-Benz Econic NGT schätzen seine Nutzer das Low-Entry-Konzept
wegen des bequemen Einstiegs und der hervorragenden
Sicht durch die niedrig positionierte, große Panorama-Windschutzscheibe. Verbessert werden die Sichtverhältnisse noch
durch Kameras für 360 Grad-Rundumsicht.
Serienmäßig ist der Mercedes-Benz Econic mit einem Allison-Automatikgetriebe ausgerüstet. Der Fahrer kann sich so
ganz auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren, was auch
der Sicherheit auf dem Vorfeld zu Gute kommt.
Fünf Unimog U 530 für Winterdienst und
Säuberung des Flugfelds
Neben dem Econic NGT hat sich der Flughafen Wien auch
für fünf Unimog U 530 entschieden, der mit 16,5 t zulässigem
Gesamtgewicht und 220 kW (299 PS) größten und stärksten
Variante der sogenannten Unimog Geräteträger-Baureihe.
Eines der fünf Fahrzeuge verfügt über einen KehrmaschinenAufbau der Firma Trilety und zusätzlich einen PermanentMagneten, um das Flughafengelände von metallischen Teilen
zu säubern. Die anderen vier Unimog U 530 sind für den Winterdienst am Flughafen mit Frässchleudern des Herstellers
Kahlbacher ausgerüstet. Diese werden zum Beispiel zum Beseitigen der Schneewälle eingesetzt nachdem die Räumstaf-
Kommunalwirtschaft 10/2015
Fahrzeugübergabe des Mercedes-Benz Econic NGT mit Gasantrieb auf dem Flughafen Wien: Ing. Andreas Hoffmann (Bereichsleitung Unimog Pappas), Mag. Julian Jäger (Vorstandsdirektor Flughafen Wien AG), Doreen Laubsch (Leiterin
Mercedes-Benz Trucks bei Mercedes-Benz Österreich), Mag.
Wolfgang Fasching (Handling Flughafen Wien AG), HansPeter Hitzenberger (Leitung Vertrieb Special Trucks/Fuso
Canter bei Mercedes-Benz Österreich).
29
Aus Verwaltung und Wirtschaft
Weltweite Kompetenz bei Infrastrukturprojekten
ThyssenKrupp Infrastructure
Durch die Verschmelzung der ThyssenKrupp Bautechnik,
ThyssenKrupp Tiefbautechnik und ThyssenKrupp Bauservice
zur ThyssenKrupp Infrastructure entsteht ein nahezu einzigartiger Partner für weltweite Infrastrukturprojekte.
Als führender Anbieter im Tief-, Hafen- und Spezialtiefbau
deckt die ThyssenKrupp Infrastructure das komplette Leistungsspektrum ab: Profile (Spundwandprofile, Ankertechnik,
Hochwasserschutz), Maschinen (Müller Ramm- und Ziehtechnik sowie Krupp Bohrtechnik), Grabenverbau von
Emunds+Staudinger | KRINGS sowie Traggerüstbau (RöRo).
Mit Standorten in Deutschland und der ganzen Welt ist ThyssenKrupp Infrastructure überall da vertreten, wo die Kunden
sind. Vor allem im After-Sales-Service ist das ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
Kehrst Du nur oder sprühst Du schon?
Weltweit erste Swingo Kompaktkehrmaschine mit Solesprüher und Sprühbalken im Winterdiensteinsatz
am Flughafen Düsseldorf
Die besten Ideen liegen manchmal im wahrsten Sinne des
Wortes auf der Strasse oder besser gesagt: sie fahren. Was
im Frühjahr 2014 in einem Kundengespräch mit der Firma
Pipjorke als erste Idee geboren wurde, fährt inzwischen seit
Januar 2015 auf Rollfeldern und Strassen am Flughafen Düsseldorf: die erste Schmidt Swingo mit CSP Kompaktsprüher
und Schmidt Schneepflug.
Die Firma Pipjorke ist unter anderem seit rund 7 Jahren mit
Winterdienstarbeiten am Flughafen Düsseldorf beauftragt.
Zunächst nur im Rahmen von Räumarbeiten im öffentlichen
Bereich, auf Gehwegen und Parkplätzen, sowie mit dem Abtransport von Schneemengen auf dem Vorfeld. Seit 5 Jahren
unterstützt Pipjorke die Flughafen Düsseldorf GmbH auch auf
dem Vorfeld mit Winterdienstgeräten beim Räumen des gesamten Vorfeldes. Anfangs nur mit Grossgeräten, seit zwei
Jahren aber auch mit Kleingeräten auf Gehwegen und rund
um die sogenannten „Finger“, also die Fluggastbrücken. In
den übrigen Monaten ist das Unternehmen mit zwei Schmidt
Swingo 200 Kompaktkehrmaschinen im Einsatz. Doch warum
das Potential der Schmidt Swingo nicht auch im Winter nutzen?!
„Der Wunsch der Geschäftsleitung von Pipjorke war eine
Swingo Kompaktkehrmaschine für den Wintereinsatz. Diese
sollte – neben ihrer Funktionalität dem Kehren – durch entsprechendes Umrüsten in der Lage sein, Sole Flüssigkeit auszubringen, da auf dem Vorfeld des Flughafen Düsseldorf
bevorzugt Sole versprüht wird“, so Thomas Pollul, Key Account Manager für den Bereich Airport bei Schmidt in St. Blasien. „Nach einer genauen Analyse mit unserer
Entwicklungsabteilung und intensiven Gesprächen zu den
Bedürfnissen unseres Kunden, haben wir den Brauchwassertank der Swingo gegen einen weiteren Frischwassertank in
der Funktion als Soletank ausgetauscht, die miteinander verbunden wurden. Somit können nun insgesamt bis zu 400 Liter
Sole mitgeführt werden.“ Bei trockenen oder leicht feuchten
Verhältnissen und bei einer Temperatur von bis zu -6 Grad ist
das Verfahren der Soleausbringung die klar überlegene Alternative zu Umwelt belastenden Streumitteln. Die Dosierung erfolgt in einem geschlossenen elektrisch-hydraulischen
30
Kreislauf. Die Sprühmenge wird hierbei über das Tachosignal
wegeabhängig an die Fahrgeschwindigkeit angepasst. Selbst
bei minimaler Dosierung wird eine optimale Verteilung erreicht. Die gleichmäßige Ausbringung der Sprühflüssigkeit erfolgt über einen an der Rückseite des Sprühers montierten
Sprühbalken. Für die Sprühmittelausbringung werden Flachstrahldüsen mit erweitertem Druckbereich verwendet. Die
Sprühdüsen befinden sich nahe an der Bodenoberfläche und
sichern ein gleichmässiges Sprühbild mit einer Breite von bis
zu 8 Metern, mit optional asymmetrisch zuschaltbaren Weitwurfdüsen.
Weitere Anpassungen waren nötig, um die Swingo für ihr
neues Einsatzgebiet fit zu machen. Da die Sprühgeschwindigkeit mit der normalen Arbeitsgeschwindigkeit von 12 km/h
zu langsam wäre, wurde letztere auf 25 km/h erhöht. Seitliche
Sprühdüsen, die sich zunächst nur manuell von Hand, einbzw. ausschalten liessen, können inzwischen automatisch
vom Bedienpult in der Kabine aus zugeschaltet werden.
Kommunalwirtschaft 10/2015
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Seit Januar 2015 ist nun die weltweit erste Swingo in Kombination mit Soletank und Sprühbalken im Einsatz. „Die
Sprühleistung ist hervorragend und die Sprühmenge lässt
sich gut einstellen“, so Matthias Pipjorke, Geschäftsleiter des
Entsorgungsfachbetriebs Pipjorke und Mit-Initiator des Projektes. „Meine Mitarbeiter fahren gerne mit der Swingo. Sie
ist wendig, übersichtlich und mit der Rückfahrkamera hat der
Fahrer jederzeit einen Blick auf das Sprühbild. Für mein Unternehmen ist die Swingo am Düsseldorfer Flughafen unverzichtbar. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Sowohl Schnee-
pflug als auch Schneebürste sind einsetzbar und am Heck je
nach Bedarf ein Sprühbalken oder Sprühteller. Bei normalem
Schneefall ist ein Räumen und Sprühen problemlos möglich.
Bei Steigungen, z.B. bei Fussgängerbrücken, sind Schneeketten oder Reifen mit Spikes von Vorteil.“
Das Umrüsten zwischen Sommerbetrieb und Winterbetrieb
ist innerhalb kurzer Zeit möglich. Die Schmidt Swingo wird
somit zum neuen Allrounder im Segment des kompakten
Kehr- und Winterequipments. Ganz nach dem Motto „Kehrst
Du nur oder sprühst Du schon?“
Modellprojekt für Fischfauna realisiert
Thermorüssel sorgt für optimale Temperatur
Mit einer Länge von 40,02 km ist die Dhünn der längste Nebenfluss der Wupper; die zwischen 1975 und 1985 erbaute
Große Dhünn-Talsperre ist die größte Trinkwassertalsperre im
Westen Deutschlands. Als Reservoir mit 80 Mio. m3 Fassungsvermögen, in dem Wasser aus den Zuflüssen Große
Dhünn und Kleine Dhünn gestaut wird, stellt die Große
Dhünn-Talsperre einerseits die Versorgung der grundwasserarmen bergischen Städte Wuppertal, Remscheid und Solingen mit Trinkwasser sicher. Darüber hinaus ist die Talsperre
in die Notfallversorgung der Landeshauptstadt Düsseldorf
eingebunden; auch mit Blick auf die Vermeidung von Hochwasserfolgen in der Region ist die Talsperre mit einem Einzugsgebiet von 60 km2 von Bedeutung. Im Jahr 2014 führte
der Betreiber, der Wupperverband, mehrere Bauprojekte am
und im Rohwasserentnahmeturm der Große Dhünn-Talsperre
durch. Eine neue Wasserkraftanlage wurde errichtet, außerdem wurde ein sogenannter Thermorüssel installiert, um die
Lebensbedingungen für die Flora und Fauna unterhalb der
Talsperre zu verbessern. Das Gesamtvolumen aller Maßnahmen liegt bei ca. 1,5 Mio. Euro. Das knapp 90.000 Euro teure
Modellprojekt Thermorüssel wird zu 100 % vom Europäischen
Fischereifonds (EEF) gefördert; die Finanzierung übernehmen
die EU und das Land NRW zu gleichen Teilen. Mit der Ausführung der Montagearbeiten beauftragt wurde die Coswiger
Tief- und Rohrleitungsbau GmbH, aus Coswig bei Dresden.
Zu kalt für Fische
Der 66 m hohe, vom Ufer aus über eine 140 m lange Brücke
erreichbare Entnahmeturm der Große Dhünn-Talsperre verfügt über zwei voneinander unabhängige Entnahmeleitungen,
die Rohwasser aufnehmen und dieses zur Aufbereitung an
zwei angeschlossene Wasserwerke weiterleiten. Aus zwei
Grundablässen an der tiefsten Stelle des Turmes fließt außerdem Wasser aus dem Becken der Talsperre in den 25 km langen Unterlauf der Dhünn. Das in der Vergangenheit
eingeleitete Wasser war nicht nur klar und nachweislich sauber, sondern mit einer Temperatur von gerade einmal 6 °C außerdem ziemlich kalt – zu kalt, als dass sich die Fischfauna
in der Dhünn so artenreich und gut hätte entwickeln können,
wie das angesichts der guten Wasserqualität denkbar wäre.
Die niedrige Temperatur des ganzjährig eingeleiteten Tiefenwassers hemmt Stoffwechsel und Wachstum der Tiere; selbst
der gegen Kälte vergleichsweise unempfindliche Bachforellenbestand stagnierte: Zwar laichen die Fische im eisigen
Wasser, aber der Nachwuchs entwickelt sich nicht zügig
32
Transport des Schutzkastens für die Thermorüssel-Montage
zum Schubschiff der Taucher.
Foto: Coswiger Tief- und Rohrleitungsbau GmbH
genug und ist deshalb eine leichte Beute für Raubvögel. Um
den Lebensraum für Fauna und Flora zu verbessern, soll der
Temperaturverlauf der Dhünn in Zukunft möglichst naturnah
gestaltet werden. Die Auswertung langjähriger Temperaturprofile ergab, dass nur eine variable Entnahmemöglichkeit
sinnvoll ist, mittels welcher – unabhängig vom Füllstand der
Talsperre – Wasser entnommen werden kann, dessen Temperatur der jeweiligen Jahreszeit entspricht. Die Lösung: der
sogenannte Thermorüssel, ein mit einer Temperatursonde
ausgestatteter Schwenkarm von 9 m Länge und 70 cm
Durchmesser, der mit einem Drehgelenk außen am Entnahmeturm installiert wird und einen Aktionsradius von 14 m hat.
Wärme für die Fauna, Energie für 300 Haushalte
In einer Höhe von etwa 37 m über der Sohle der Talsperre
installiert, kann der Thermorüssel auf unterschiedliche Wasserschichten zugreifen. So ist dafür gesorgt, dass statt des
kalten Tiefenwassers Wasser aus wärmeren Schichten in die
Dhünn gelangt. Das Wasser strömt zunächst durch eine Entnahmeleitung und wird dann durch den aus Bauteilen DN
1500 erstellten Grundablass am Fuß des 66 m hohen Staudamms in die Dhünn eingeleitet. Sinnvoller Nebeneffekt:
Bevor das optimal temperierte Wasser an die Dhünn abgegeben wird, wird das energetische Potenzial des Wassers –
Kommunalwirtschaft 10/2015
die Fallhöhe liegt zwischen 35 und 45 Metern – für den Betrieb eines neu errichteten Wasserkraftwerks genutzt. Zwei
im Turminneren am Punkt des höchsten Wasserdrucks installierte, mit 610 U/min drehende Durchström-Turbinen wandeln
400 l Wasser pro Sekunde in eine elektrische Anschlussleistung von jeweils 140 kW um – regenerativ erzeugte Energie,
die ausreicht, um den jährlichen Strombedarf von knapp 300
Vier-Personen-Haushalten zu decken.
Arbeiten auf beengtem Raum
Mit dem Einbau und Anschluss der Turbinen sowie der Installation des Thermorüssels beauftragt wurde die Coswiger
Tief- und Rohrleitungsbau GmbH aus Coswig bei Dresden,
die sich immer wieder einen Namen für die reibungslose und
termingerechte Ausführung anspruchsvoller Aufgaben gemacht hat. Die Qualifikation des Unternehmens, das bereits
seit 1998 rbv-Mitglied ist, kommt in einer Reihe von Zertifikaten zum Ausdruck. Die Rohrleitungs- und Anlagenbauprofis
erfüllen die Qualifikationskriterien der Arbeitsblätter GW 301:
G2 ge, st, pe/W1 ge, st, az, ku, pe/BMS und GW 302 R 2 des
Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW),
sind Zertifizierter Schweißbetrieb gemäß GSI/SLV sowie
Fachbetrieb nach WHG TÜV Nord und sind außerdem mit
dem Zertifikat PQ VOB ausgezeichnet. Sowohl die Montage
der Turbinen als auch die Anbringung des Thermorüssels
stellte die Leitungsbauer aus Coswig vor Herausforderungen,
die nicht alltäglich waren. Vor der Montage der Bauteile für
den Grundablass mussten die Rohre DN 1500 zunächst in
Coswig fertiggestellt und beschichtet werden, für die Bohrarbeiten am Turm musste außen am Turm zunächst ein spezieller Schutzkasten angebracht werden. Die Installation der
Maschinensätze erfolgte zwar im Trockenen, aber beengte
Platzverhältnisse im Entnahmeturm erschwerten den Anschluss der neuen Turbinen. „Die Schweißarbeiten, die unsere
Arbeiter auf kleinstem Raum vornehmen mussten, waren äußerst komplex“, erläutert Jörg Werner, technischer Geschäfts-
führer bei der Coswiger Tief- und Rohrleitungsbau GmbH und
Bauleiter des Projektes in Nordrhein- Westfalen. Der Anschluss der neuen Entnahmeleitung erforderte spezielle Sicherheitsmaßnahmen, denn die Standleitung DN 700 wurde
in einer Höhe von 50 m frei montiert.
In luftiger Höhe
„Eine eigens errichtete Stahltraverse schützte unsere Monteure vor dem Absturz“, so Werner. Die zur Montage des
Thermorüssels erforderlichen Arbeiten seien„besonders heikel“ gewesen. Bevor die rund 80 cm dicke Turmwand durchbohrt werden konnte, mussten Industrietaucher zunächst
außen am Entnahmeturm eine Schutzvorrichtung anbringen;
diese wurde mittels Schubboot zum Einsatzort transportiert.
Als vorteilhaft habe sich erweisen, dass die den Arbeiten vorangegangenen Winter vergleichsweise schneearm ausfielen
– die Sperre war nur mäßig gefüllt, sämtliche unter Wasser
durchgeführten Außenarbeiten konnten deshalb in einer Tiefe
von nur 3 m erledigt werden; ein Absenken des TalsperrenWasserspiegels war nicht erforderlich. Inzwischen sind die
Arbeiten abgeschlossen – im November 2014 wurde der elektrische Anschluss der neuen Wasserkraftanlage hergestellt
und die Anlage in das bestehende Prozessleitsystem der Talsperre eingebunden, zeitgleich wurde der Thermorüssel erstmalig in Betrieb genommen.
Für den Wupperverband ist das ambitionierte Projekt gleich
in doppelter Hinsicht bedeutsam: Die neue Wasserkraftanlage unterstreicht die Bedeutung des Verbandes als großer
regenerativer Energieerzeuger im Bergischen Land, zudem
hofft man, dass sich dank der Installation zukünftig auch wieder Elritzen, Äschen, Schneider und andere Fischarten in der
Dhünn heimisch fühlen, denen der Fluss in der Vergangenheit
zu kalt geworden war. Die Coswiger Tief- und Rohrleitungsbau GmbH realisiert derzeit weitere Talsperrenprojekte, und
zwar in Sachsen an der Talsperre Lehnmühle sowie in Hessen
an der Diemeltalsperre.
Recycling – Kompetenz im neuen Westeria-Technikum
In diesen Wochen nimmt das neue Westeria-Technikum im
münsterländischen Ostbevern seinen Betrieb auf. Unweit des
Standortes wurde in einer großen Halle auf einer Gesamtfläche von 845 Quadratmetern eine Recyclinganlage installiert,
die Bunker, Förderbänder, Breitverteiler und Windsichter vereint. Die Westeria-Anlage schraubt sich über zwei Ebenen bis
an das Hallendach heran und zeigt die innovative Technologiekompetenz der Westeria Fördertechnik in der Trennung
von Materialströmen.
Wer die Anlage als Besucher über Laufwege und -treppen
erschließt, kann die Wirkungsweise an allen entscheidenden
Funktionspunkten erleben.
Die Vorführungen des Systems der Trennung von Materialströmen erfolgen mit Testmaterialien aus sogenannten BigPacks, die die zu trennenden Stoffe von Interessenten und
Kunden enthalten. Nach Ablauf des Anlagenprozesses werden die Resultate für den individuellen Einsatzfall analysiert
und bewertet. Dies gilt für verschiedene Abfallfraktionen von
Hausmüll bis Gewerbeabfall. Auch können Holz, Kompost,
Glas, Schrott und Abfallschlacke in Stücken von 30-400 mm
Kommunalwirtschaft 10/2015
Westeria-Technikum, rechts mit Aufgabebunker, daran anschließend der Steiger mit Kettengurtförderer.
33
verarbeitet werden. Die Testläufe starten mit einer Beschickung über den Aufgabebunker, von dem aus ein Kettengurtförderer den Materialstrom fortlaufend über eingebaute
Stufen (Tumbel Back Funktion) in den Breitverteiler (Disc
Spreader) befördert. Über die in leichtem Winkel zueinander
stehenden, nach innen abgesenkten Scheiben, wird das Material von einem 500 mm-Strom über Rotation und Fliehkraft
auf die Arbeitsbreite von 3.000 mm gebracht. Durch diese
Verteilung, die zudem gleichmäßig ohne Häufung erfolgt, sind
beste Voraussetzungen zur Aufnahme in den Windsichter gegeben, um dort hohe Effizienz zu erzielen. Mit dem neuesten
Stand der Technologie des Sichtens durch Wind (Luftstrom)
wird die Trennung in bis zu drei Fraktionen gleichzeitig vollzogen. Die Weiterleitung der Trennstoffe übernehmen dann
Förderbandvarianten in Richtung Aufnahmecontainer zur weiteren Verwendung. Eine Rückführung des eingebrachten
Testmaterials in den Aufgabebunker ist ebenfalls möglich.
Hierdurch kann mit nur einem Kubikmeter Material ein Dauerbetrieb erfolgen und ist Voraussetzung dafür, dass trotz des
geringen Volumens der Probebetrieb über einen längeren
Zeitraum realisiert werden kann.
Im Rahmen des Besuches der Westeria-Anlage fallen die
gezielt angebrachten Wartungs- und Revisionstüren und
-klappen auf, die jederzeit im Störfall den Zugang ermöglichen. Natürlich sticht auch die durchgängige Farbgebung in
Rot und Grau ins Auge, die mit eingeprägtem Herstellerlogo
und der idealen Formgebung in bestem Anlagedesign den
technologischen Anspruch unterstreicht. Nach den Testläufen
der Anlage können sofort an bestimmten Standorten des
Komplexes oder in angeschlossenen Besprechungsräumen
die Testergebnisse eingesehen und bewertet werden. Mit
ausführlichen Protokollen wird die Separation der Trennstoffe
in Leicht- und Schwerstoffe dokumentiert. Hierbei helfen detaillierte Messdaten, Schaubilder und Funktionsbilder bis hin
zu Videoanalysen.
„Mit unserem Westeria-Technikum sind wir jetzt umfassend
in der Lage, unsere Kompetenz in der Trennung von Materialströmen zu zeigen und vor Ort zu dokumentieren. Ein Besuch bei uns hat für Interessenten deshalb eine große
Aussagekraft für den Nutzen, die unsere Recyclingtechnik erbringen kann“, ist sich Dipl.-Ing. Felix Poth, Vertriebsleiter im
Hause Westeria, sicher.
Kunststoffschächte – all inclusive
Pentair Jung Pumpen liefert Pumpenschachtsysteme von 1500 mm Durchmesser
Der Abwasserspezialist aus Steinhagen fertigt jetzt auch kundenspezifische Abwasserschächte mit einem Durchmesser
von 1500 mm. Komplett ausgerüstet mit der erforderlichen
Pumpentechnik bekommt der Kunde somit eine Anlage,
deren Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind.
Ein Projekt wurde vor einigen Wochen in Rheinland-Pfalz installiert.
Kundenspezifisch gefertigt
Mit dem neuen Kunststoffschacht PKS-D 1500 bietet Pentair Jung Pumpen Pumpstationen, die vornehmlich im industriellen und kommunalen Bereich Einsatz finden. Der Schacht
besteht aus einem monolithischen Unterteil, welches komplett vorgefertigt auf die Baustelle geliefert wird. Es sind keine
Betonfundamente unter dem Schachtkörper mehr erforderlich. Der Schacht selbst verfügt über einen doppelten Boden,
der nach dem Setzen des Schachtes über den vorhandenen
Einfüllstutzen mit Beton gefüllt wird. Die Installation gestaltet
sich damit auch bei schwierigen Bodenverhältnissen sehr einfach. Das geringe Gewicht ermöglicht darüber hinaus einen
sehr unkomplizierten Transport. Mit der Belastungsklasse D
400 (bis 40 to) ist der Schacht für alle Arten von Straßenfahrzeugen zugelassen.
Der Schachtdurchmesser beträgt 1,5 m und lässt sich dank
einer festinstallierten Leiter bequem begehen. Eine eingeschweißte Berme sorgt dafür, dass Feststoffe die in den
Schacht gelangen ablagerungsfrei den installierten Abwasserpumpen zugeführt werden. Das Schachtinnere ist mit
hochwertigen Gleitrohren aus Edelstahl ausgerüstet, die für
eine Doppelpumpenanlage konzipiert sind. Somit lassen sich
Instandsetzungs-, Wartungs- oder Installationsarbeiten leicht
von außen durchführen. Die Standardlänge des Baukörpers
beträgt 2,8 m, kann aber kundenspezifisch bis 4,8 m angepasst werden. Da der komplette Schacht bei Jung Pumpen
34
Bild 1: Pumpenmanufaktur in Steinhagen – PKS-D 1500 in
4,82 m Länge kurz vor der Fertigstellung.
in Steinhagen gefertigt wird, können Kundenwünsche schnell
umgesetzt werden.
Erfolgreich in die Erde gebracht
Das Bauvorhaben – Neubaugebiet Krämer Eck Süd – befindet sich in Oppenheim in Rheinland Pfalz und wird demnächst erschlossen. In dem künftigen Wohngebiet werden
rund 70 Wohnhäuser in Einzel- und Doppelhausbebauung
entstehen. Die Abwässer der neuen Bewohner werden im
Freigefälle in dem PKS-D 1500- Schacht gesammelt und
dann über eine Druckleitung weiterbefördert.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Bild 2: Blick in das Schachtinnere. Hochwertige Einbauten sichern eine zuverlässige Funktion der Pumpstation. Helle
Oberflächen vereinfachen die Sichtkontrolle.
Bild 3: Angekommen – Pumpstation im Neubaugebiet Oppenheim; Bilder: Jung Pumpen GmbH
Fakten zum Schacht
Typ 75/4 CW2 garantieren eine zuverlässige Abwasserentsorgung.
Mit obenliegender Betonabdeckung hat der Schacht eine
Länge von insgesamt 4,8 m. Im Inneren befinden sich eine
fest installierte Leiter und hochwertige Gleitrohre aus Edelstahl zur Aufnahme der dafür konzipierten Doppelpumpanlage. Zwei MULTIFREE Pumpen in Ex-Schutzausführung vom
Die zusätzlich installierte Druckrohrspülanlage BREEZE
vom Typ MH3 S sorgt für kurze Aufenthaltszeiten des Abwassers in der relativ langen Druckleitung. So werden Ablagerungen und anaerobe Prozesse verhindert.
15. E T P - KO N G R E SS | 23. und 24. Februar 2016, München
PR A XI S TAG KO M M U N E | 25. Februar 2016, München
2016
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Kommunalwirtschaft 10/2015
35
Die Köhlbrandbrücke in Hamburg ist ein Wahrzeichen der
Stadt und mit 3.618 Metern die zweitlängste Straßenbrücke
Deutschlands.
Fotos: Klaus Nather für Sika Deutschland GmbH
Ein Wahrzeichen wird modernisiert
Grundinstandsetzung der Hamburger Köhlbrandbrücke
Seit über 40 Jahren verbindet die Köhlbrandbrücke im ehemaligen Freihafengebiet des Hamburger Hafens die Elbinsel
Wilhelmsburg mit der Autobahn A7. Die Brückenkonstruktion
nach einem Entwurf des Bauingenieurs Paul Boué und des
Architekten Egon Jux überspannt einen 325 Meter breiten
Arm der Süderelbe, den so genannten Köhlbrand. Dank ihrer
135 m hohen Pylone ist sie schon von Weitem sichtbar und
gilt seit den 1970er Jahren als eines der Wahrzeichen der
Hansestadt. Der 3.618 Meter lange Brückenzug macht die
Köhlbrandbrücke außerdem zur zweitlängsten Straßenbrücke
Deutschlands. Das Gesamtbauwerk umfasst zwei Rampenbrücken aus Spannbeton sowie die 520 Meter lange Strombrücke, die als Schrägseilbrücke in Stahl ausgeführt ist. 88
Stahlseile sind fächerförmig am äußeren Brückenkasten sowie
an den Pylonen befestigt. Der Brückenträger besteht aus
einem Stahlhohlkasten mit einer rund 17 Meter breiten Fahrbahnplatte.
Rundum-Sanierung mit den Instandsetzungssystemen
von Sika
Bereits in der Vergangenheit waren Ausbesserungsarbeiten
mit Sika-Produkten ausgeführt worden. Auch für die umfangreiche Instandsetzung der Strombrücke – Fahrbahn, Brückenkappen und Geländer – konnte die Sika Deutschland
GmbH qualitativ hochwertige und wirtschaftliche Lösungen
anbieten und erhielt mit ihrem Komplettsortiment den Zuschlag.
Die Instandsetzungsmaßnahmen erfolgten in einem vorgeschriebenen Zeitraum von sieben Monaten, wobei die Befahrbarkeit der Brücke durch die einspurige Verkehrsführung
während der gesamten Bauzeit gewährleistet sein musste.
Sämtliche Leistungsphasen wurden für dieses Bauvorhaben
vom Anlagenmanagement Brücken der Hamburg Port Authority AöR abgedeckt.
Instandsetzung aus einer Hand
Eine Arbeitsgemeinschaft der Hamburger Unternehmen
BIB Bauen im Bestand GmbH und BIT Bauwerkserhaltung
GmbH führte die Instandsetzung aus. Die Erneuerung der
Fahrbahnabdichtung erfolgte nach ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt
4 mit einem Abdichtungssystem für Verkehrsbauwerke aus
36
Stahl. Als Grundierung und Korrosionsschutz diente das ungefüllte 2K-Epoxidharz Sika Ergodur-500 S. Es ist hitzebeständig und härtet auch bei tiefen Temperaturen bis zu 8 °C
noch aus. Anschließend wurde die Polymerbitumen-Schweißbahn Sika Ergobit als vollflächige Verbundabdichtung unter
dem Gussasphalt als Fahrbahnbelag aufgeschweißt. Das Abdichtungssystem aus Sika Ergobit und dem Fahrbahnbelag
aus Gussasphalt ist bei der Bundesanstalt für Straßenwesen
(BASt) geprüft und zugelassen (BASt-Liste). Bei diesen Systemprüfungen wird insbesondere das Verhalten der Stahlkonstruktion und die Durchbiegungen infolge Schwerlastverkehr
mitgeprüft. Ein dauerhafter Verbund ist gewährleistet. Bei
Sika Ergobit wird dies speziell durch die Polymermodifizierung in Verbindung mit einem idealen Aufschweißverhalten
erreicht. So erhält man einen bedeutenden Mehrfachnutzen.
Die RHD-Beläge der Brückenkappen wurden nach ZTVING, Teil 7, Abschnitt 5 ausgeführt. Dazu erfolgte zunächst
eine Grundierung mit SikaCor HM Primer, einer robusten Epoxidharz-Eisenglimmer-Grundbeschichtung mit einer ausge
Bautafel:
Bauzeit Instandsetzung:
April – Oktober 2014
Eigentümer und Betreiber:
HPA Hamburg Port
Authority, Hamburg
Flächen:
7.300 m2 Fahrbahnfläche,
3.000 m2 RHD-Belag,
Brückenkappen,
1.050 m Brückengeländer
Planung und Überwachung: HPA Hamburg
Port Authority AöR,
Anlagenmanagement
Brücken
Ausführung:
Arge: BIB Bauen im
Bestand GmbH, Hamburg
und BIT Bauwerkserhaltung
GmbH, Hamburg
Hersteller Instandsetzungssysteme:
Sika Deutschland GmbH,
Stuttgart
Kommunalwirtschaft 10/2015
zeichneten Haftung auf den vorbereiteten Stahlflächen. Mit
dem zähelastischen Hybrid-Flüssigkunststoff SikaCor Elastomastic TF trug man im Anschluss eine reaktionshärtende
elastische Schutzbeschichtung auf. Dieser rutschfeste, korrosionsbeständige und mechanisch äußerst wiederstandfähige Belag nimmt Verformungen aufgrund von Schwingungen
und Durchbiegungen optimal auf und benötigt keine zusätzliche Asphaltbeschichtung. Stattdessen wird eine robuste,
vergilbungsfreie Polyurethan-Deckversiegelung mit Sikafloor359 N aufgetragen.
Die Brückengeländer und Stahlteile wurden mit einer dauerhaften Schutzbeschichtung mit Produkten aus dem SikaCor EG-System versehen. Dabei handelt es sich um eine
Kombination aus 2K-Grund- und Zwischenbeschichtungen
auf EP- bzw. EP-Eisenglimmer-Basis und Polyurethan-Deckbeschichtungen mit hoher Kreidungs- und Farbtonstabilität.
Die Brückenseile und Kabel wurden mit dem Sika Cable Korrosionsschutz-System ausgebessert.
Schutz für ein langes Brückenleben
Mit seinem umfassenden Komplett-Portfolio an bewährten
Systemlösungen für den Schutz und die Instandsetzung von
allen Brückensystemen leistet Sika einen nachhaltigen Beitrag bei Neubau und Sanierung. Die Schrägseilbrücke über
den Köhlbrand im Hamburger Hafen wurde innerhalb des eng
vorgegebenen Zeitrahmens von sieben Monaten termingerecht ausgeführt. Weitere Instandsetzungsmaßnahmen am
Gesamtbauwerk laufen noch bis zum Jahr 2016.
Wertstoffgesetz kann Recycling in Deutschland voran bringen
Das Wertstoffgesetz hat eine erste Hürde genommen. Das
Bundesumweltministerium hat einen Arbeitsentwurf vorgelegt
und die beteiligten Verbände zu einer Stellungnahme eingeladen. Der bvse begrüßt den Arbeitsentwurf. Nach Auffassung
des Verbandes kann ein Wertstoffgesetz einen wichtigen Impuls für die Kreislaufwirtschaft geben und einen wichtigen
Beitrag dazu leisten, die Menge und die Qualität der aus Abfällen gewinnbaren Sekundärrohstoffe zu steigern.
Die grundsätzliche Ablehnung anderer Verbände der privaten
Entsorgungswirtschaft stößt dabei auf das Unverständnis der
bvse-Führung. Schon in Frankfurt auf der Jahresstagung des
Recycling- und Entsorgerverbandes gab bvse-Präsident
Bernhard Reiling die Marschroute aus: "Wir brauchen keine
Ideologie, sondern bessere Ergebnisse! Mehr Recycling als
bisher."
Der vorgelegte Arbeitsentwurf sieht bei der Sammlung ein
wettbewerblich organisiertes System vor, welches deutliche
Vorteile gegenüber einem kommunalwirtschaftlich organisierten System hat und der bvse-Forderung nach einer neutralen
Zentralen Stelle Rechnung trägt. Allerdings sieht der Verband
die Recycling- und Entsorgungswirtschaft nicht ausreichend
in deren Gremien eingebunden und fordert eine personelle
Aufstockung. Es könne nicht sein, so bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock, dass diejenigen, die die eigentliche Arbeit machen, deutlich unterrepräsentiert sind.
Für den bvse ist weiter entscheidend, dass das Wertstoffgesetz den Rahmen dafür bietet und sichert, dass für die mittelständischen Unternehmen der Entsorgungs-, Sekundärrohstoff- und Recyclingbranche ein fairer Marktzugang auf
allen Wertschöpfungsebenen besteht. Dabei muss auch sichergestellt werden, dass die etablierten Strukturen der gewerblichen Sammlungen und der funktionierende Markt der
Industrie-, Handwerk- und Gewerbeabfallentsorgung durch
das Wertstoffgesetz nicht beeinträchtigt werden. Eine mögliche Ausdehnung des Wertstoffgesetzes auf Teile der gewerblichen oder industriellen Abfallentsorgung lehnt der Verband
grundsätzlich ab. Das Wertstoffgesetz sollte sich in seiner
Zielrichtung auf die privaten Haushalte beziehen. Daher fordert der bvse, § 3 Absatz 15 zu den vergleichbaren Anfallstellen ersatzlos zu streichen.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Hinsichtlich der zu recycelnden Wertstoffe aus privaten
Haushalten sollte nach Ansicht des bvse das Kunststoffrecycling im Mittelpunkt des Wertstoffgesetzes stehen. Für andere Stoffströme, insbesondere Stahl- und Metallschrotte,
bestehen funktionierende Sammel- und Recyclingstrukturen.
Kunststoffabfälle werden jedoch häufiger verbrannt als hochwertig recycelt, obwohl die deutsche Kunststoffrecyclingindustrie führend in der Welt ist. Das muss sich mit dem
Wertstoffgesetz ändern.
Daher begrüßt der bvse ausdrücklich, dass der Gesetzgeber die Quoten für das Kunststoffrecycling deutlich erhöhen
will, mahnt jedoch in seiner Stellungnahme eine praxisgerechte Ausgestaltung an. So schlägt der Verband ein ZweiStufen-Modell vor: In der ersten Stufe sollten die
Verwertungsquoten für die werkstoffliche Verwertung bei
70% liegen, um diese nach einer Überprufung der Quote drei
Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes und den bis dahin gesammelten Erfahrungen in der zweiten Stufe auf 80% zu erhöhen.
Der bvse fordert außerdem, dass die Eigentumsfrage im
Wertstoffgesetz eindeutig zu Gunsten der privatrechtlichen
Entsorgungs-/Recyclingunternehmen geregelt wird.
Bisher agieren die Dualen Systeme so, als ob sie Eigentümer der gesammelten Wertstoffe wären. Das hat dazu
geführt, dass einerseits immer schlechter werdende Sekundärrohstoff-Qualitäten in den Verwertermarkt eingebracht
wurden und werden und andererseits viel zu viel Material auf
billigstem Wege entsorgt wurde, nämlich über die Verbrennung. Die Erfahrung zeigt, dass nicht nur die Recycler über
immer schlechter werdende Qualität klagen, sondern auch
die Unternehmen, die qualitativ hochwertige Ersatzbrennstoffe herstellen.
Grundsätzlich zufrieden zeigt sich der Verband der privaten
mittelständischen Entsorgungs- und Recyclingbranche darüber, dass das Wertstoffgesetz keine Überlassungspflicht
vorsieht. Allerdings enthalte das Gesetz einige Regelungen
(z.B. § 2 Absatz 3 mit Verweis auf § 17 Absatz 2 und 3 KrWG,
§ 16 Pflichten der Hersteller, § 17 Absatz 1 Satz 2 Anforderungen an die Verwertung), die zu Missverständnissen einladen. Daher sollte nach Ansicht des bvse ausdrücklich fest-
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gelegt werden, dass keine Überlassungspflicht an die Systembetreiber besteht.
Der bvse bemängelt, dass in dem Arbeitsentwurf keine Vorgaben zur Vergabe von Sortierleistungen gemacht wurden.
Er schlägt deshalb vor, die Vergabepflicht für Sammelleistungen auch auf die nachgefragten Sortierleistungen auszudehnen und die Sortierleistung für einen Fünf-Jahres-Zeitraum
auszuschreiben. Außerdem liegt dem bvse daran, dass den
beauftragten Sortierunternehmen das Recht der freien Vermarktung zugesprochen wird.
Auf Ablehnung des Verbandes stößt hingegen die Möglichkeit einer gemeinsamen Ausschreibung von öffentlich-rechtlichem Entsorgungsträger und Systembetreibern, wenn es
um die Vergabe von Sammelleistungen bei gemeinsamer
Nutzung von PPK-Sammelbehältern geht.
Durch die geplante gemeinsame Vergabe von Sammelleistungen würden öffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher
Vertrag miteinander vermischt, was in der Umsetzung zu erheblichen Problemen führen werde.
So seien die öffentlich-rechtlichen und die privatrechtlichen
Verträge unterschiedlich ausgestaltet, beispielsweise gelten
unterschiedliche Leistungsgrößen. Es gelten zudem unterschiedliche vergaberechtliche Rahmenbedingungen. Es sei
unklar, wie diese vergaberechtlich zu trennen sind. Zudem
stelle sich die Frage, ob die Kommune auch eine Gewährleistungsfunktion bei Ausfall eines Dualen Systems übernimmt.
Desweiteren sei fraglich, wie die Abstimmung zwischen der
jeweiligen Kommune und den verschiedenen Dualen Systemen stattfinden soll und ob sich jedes einzelne Duale System
der jeweiligen Ausschreibung anschließen müsse.
Der Trend zu Hochlast-Rohrsystemen ist ungebrochen
Nachhaltigkeit ist nicht nur in aller Munde, sondern auch dringend notwendig – gerade auch bei Infrastrukturmaßnahmen.
Und zur Nachhaltigkeit zukunftsorientierter Kanalisation gehört auch Sicherheit. Sicherheit bringen Kunststoffrohr-Kanalsysteme mit einer Ringsteifigkeit von SN 12 in allen
Bauteilen für die deutlich höheren dynamischen Verkehrsbelastungen – zum Beispiel das System PRIMUS HL SN12 von
Alphacan Omniplast, dem ältesten Kunststoffrohr-Hersteller
Deutschlands.
Immer mehr Kommunen suchen nach immer hochwertigeren Kanalrohrsystemen. Der Grund: In den kommenden Jahrzehnten werden die Belastungen durch Schwerlastverkehr
problematischer, denn LKW werden größer und schwerer,
und die Einbaubedingungen für Abwasserrohre werden
schwieriger werden.
Um für die nächsten 80-100 Jahre dafür gerüstet zu sein,
lohnt sich hervorragend die Investition in ein zweifarbiges Getrenntsystem für die Abwasserentsorgung, die mit hochwertigem PVC-Material auf lange Zeit gegeben ist. Die
moderaten Mehrpreise für das Rohmaterial relativieren sich
im Hinblick auf die langen Abschreibungsjahre.
Wichtig für alle Ingenieure und Bauausführende ist allerdings, dass das gesamte Abwasserrohrsystem inklusive aller
Formteile eine hohe Ringsteifigkeit aufweist – so, wie es bei
PRIMUS HL SN12 der Fall ist. Eine moderne technische Konstruktionslösung, bei der die Bauteile nicht einfach nur verdickt wurden, erfüllt durch eine sinnvolle Verstärkung der
Materialgüte alle technischen Eckdaten. Durch das sehr hohe
E-Modul von > 3600 N/mm² wird die geforderte Mindestringsteifigkeit SN 12 an allen Bauteilen erreicht.
Das zweifarbige Abwasserrohr-System besteht nicht aus
coextrudierten Mehrschichtrohren, sondern aus homogenen
und aus hochwertigstem PVC hergestellten Vollwandrohren.
Jedes Rohr und jedes Formteil weist Muffe und Spitzende
auf. Dadurch ist dieses System schnell und fehlerfrei zu verlegen, worüber sich vor allem Bauunternehmen und letztendlich auch die geldgebenden Kommunen freuen.
Durch die vollständige Einhaltung der DIN EN 1401-1 sind
alle Bauteile von PRIMUS uneingeschränkt bauaufsichtlich
zugelassen. Seit Produktionsbeginn wird regelmäßig die
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Sicherheit für die Abwasserentsorgung bringt auch das Getrenntsystem in zwei Farben von Primus HL SN12.
Ringsteifigkeit nicht nur laufend intern, sondern auch extern
durch die MFPA Leipzig überprüft. Ein aktueller Prüfbericht
aus dem August dieses Jahres bescheinigt wieder einmal die
Ringsteifigkeit SN 12 bei allen Rohren und Formteilen. Darüber hinaus lässt Alphacan Omniplast diese hohen Anforderungen, passend für den zunehmenden Schwerlastverkehr,
ständig durch DIN Certco überwachen.
Und ein zweiter Punkt ist wichtig: ein in jede Muffe werkseitig eingelegter patentierter „Nahezu-fest“-Dichtring, der
absolut mineralölbeständig, wurzelfest und dicht ist, gibt Sicherheit auch für die Trinkwasserschutzgebiete II und III.
Kurzes Fazit: PRIMUS HL SN12 ist ein in zwei Farben erhältliches, uneingeschränkt nach der Europa-Norm DIN EN
1401-1 zugelassenes Langzeit-Abwasserrohr-System für den
zunehmenden Schwerlastverkehr (nicht nur in Problemzonen).
Kommunalwirtschaft 10/2015
Deutschlands erste Soofa steht bei RWE
Die erste Soofa in Deutschland steht seit heute auf dem Vorplatz der RWE Deutschland AG an der Kruppstraße in Essen.
Soofa ist eine Bank mit Solarmodul, das Tag und Nacht das
Aufladen von Smartphones und Tablets ermöglicht. Entwickelt wurde sie von drei deutschen Unternehmerinnen in den
USA. Die Soofa wurde heute gemeinsam von Reinhard Paß,
Oberbürgermeister der Stadt Essen, und Dr. Arndt Neuhaus,
Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland, eingeweiht.
Mit Soofa testet RWE digitale Innovation im öffentlichen
Raum von Großstädten. „Die Soofa verbindet die Themen Digitalisierung, erneuerbare Energien und Energiespeicherung
auf neuartige Weise. Wir sind davon überzeugt, dass die drei
Entwicklerinnen damit den Nerv der Zeit getroffen haben. Mit
solchen Solarlösungen verändern wir das urbane Leben“, so
Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland. Insbesondere die junge Generation, die Generation E,
wachse mit dem verstärkten Bewusstsein für diese Themen
auf.
Weihten heute Deutschlands erste Soofa in Essen ein (v. l.):
Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland, und Reinhard Paß, Oberbürgermeister der Stadt Essen.
Dass die Soofa ausgerechnet in Essen steht, ist kein Zufall.
Essen ist nicht nur Sitz der Zentrale der RWE Deutschland,
sondern steht auch besonders für den Klimaschutz. Nicht
ohne Grund wurde Essen mit dem Titel „Grüne Hauptstadt
Europas 2017“ ausgezeichnet. Mit vielen Klimaschutz-Projekten ist Essen ein wichtiger Standort der Energiewende in
Deutschland und Europa. Darüber freute sich Oberbürgermeister Paß besonders: „Es ist toll, dass wir nun als erste
Stadt Deutschlands eine Soofa haben. Smartphones mit Sonnenenergie aufladen – das ist eine innovative Idee und passt
optimal in eine Grüne Hauptstadt Europas.“
Entwickelt wurde die Soofa von Sandra Richter, Jutta Friedrichs und Nan Zhao, Ex-Trainee von RWE, im Jahr 2014 in
Boston. Mit Hilfe eines 30W-Solarpanels und zwei USB-Anschlüssen zum Anstecken von Ladegeräten können Besucher
an der Soofa ihre Mobilgeräte aufladen. Zusätzlich ist ein
Energiespeicher eingebaut, der das Laden zu einem späteren
Zeitpunkt ohne direkte Sonneneinstrahlung ermöglicht. Als
eine der Gründerinnen 2014 das Konzept im Weißen Haus
vorstellte, hat US-Präsident Obama auf einer Soofa Platz genommen.
Der Wilo Weg: Individuelle
Lösungen und zuverlässige
Technologien, denen Sie
vertrauen können.
Wasserwirtschaft von Wilo: das ist mehr als innovative
Technologie und langjährige Expertise. Unter dem Wilo
Weg verstehen wir eine exzellente Produktqualität mit
höchster Langlebigkeit und großen Wartungs intervallen.
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Arbeit effizienter und einfacher zu gestalten. So leben
wir unser Markenversprechen „Pioneering for You“.
Wie kann Wilo Sie unterstützen?
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Ausgezeichneter Klimaschutz:
100! ProKlima Briefversand von Postcon erneut zertifiziert
Postcon hält Wort beim Klimaschutz, wie die Berliner GUT
Certifizierungsgesellschaft für Managementsysteme mit der
Zertifizierung nach DIN ISO 14064-1 offiziell bestätigt. Diese
besagt, dass alle 100! ProKlima Briefsendungen klimaneutral
verschickt werden.
Den im Frühjahr 2009 eingeführten 100! ProKlima Briefversand von Postcon nutzen mittlerweile Geschäftskunden und
öffentliche Auftraggeber in ganz Deutschland. „Die Notwendigkeit zum Klimaschutz ist unbestritten. Mit unserer zertifizierten Versandoption 100! ProKlima geben wir umweltbewussten Versendern die Möglichkeit, etwas für den Klimaschutz zu tun, einfach und effektiv“, so Dr. Rüdiger Gottschalk, CEO von Postcon.
Um den klimaneutralen Versand zu ermöglichen, berechnet
der Briefdienstleister die beim Transport entstehenden CO2Emmissionen grammgenau und gleicht sie vollständig über
Klimaschutzprojekte nach Gold-Standard aus.
Zu den weiteren Klimaschutzmaßnahmen gehören bei
Postcon unter anderem der Einsatz von Zustellfahrzeugen mit
alternativen Antrieben und Kraftstoffen sowie Aktionen zur
Mitarbeitermotivation zur Senkung des Energieverbrauchs
und der anfallenden Abfallmenge, auch im privaten Bereich.
Um Transparenz für Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter
und Anteilseigner zu schaffen, veröffentlicht Postcon einen
jährlichen 100! ProKlima-Bericht.
Mehr Informationen unter www.postcon.de/100-pro-klima
NRW.BANK unterstützt InnovationCities
Die NRW.BANK unterstützt als Partner auch in Zukunft die InnovationCities im Ruhrgebiet. Neben der Modellstadt Bottrop
engagiert sich die NRW.BANK auch in der InnovationCity
Essen sowie bei der Ausweitung des Konzepts zur nachhaltigen Stadt- und Quartiersentwicklung auf weitere Revierstädte.
Klaus Neuhaus, Vorsitzender des Vorstands der NRW.
BANK, machte sich heute ein Bild von den Projektfortschritten in Bottrop und Essen. Bei einem Besuch des Eltingviertels
erläuterten Klaus Freiberg, Mitglied des Vorstands von Vonovia SE, und Burkhard Drescher, Geschäftsführer Innovation
City Management GmbH, die bereits gestarteten Modernisierungsmaßnahmen sowie das weitere Vorgehen.
Mit dem Projekt InnovationCity Essen | Eltingviertel streben
Vono-via, die Stadt Essen und die Innovation City Management gemeinsam mit den Partnern Emschergenossenschaft,
NRW.BANK, STEAG Fernwärme und RWE eine ganzheitliche
und nachhaltige Quartiersentwicklung im Eltingviertel an.
Dabei sollen Immobilienwerte gesichert, CO2-Emissionen re-
duziert und somit die Lebens- und Wohlfühlqualität für die
Menschen im Quartier gesteigert werden.
Klaus Neuhaus zeigte sich überzeugt vom InnovationCityAnsatz: „Das in Bottrop erprobte und nun auch hier im Eltingviertel angewendete Konzept ist beeindruckend.“ Insbesondere die zügige Umsetzung und die sehr gute Zusammenarbeit der einzelnen Akteure seien maßgeblich für den
Projekterfolg, so Neuhaus weiter.
Die NRW.BANK engagiert sich bereits seit 2011 in der Modellstadt Bottrop – mit gutem Grund: „Das Projekt InnovationCity vereint die wichtigsten Kernthemen, für die wir als
NRW.BANK stehen“, so Neuhaus. „Die Umsetzung der Energiewende steht hier ebenso im Fokus, wie die Entwicklung
neuartiger Quartiers- und Stadtentwicklungskonzepte.“
Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen.
Sie unterstützt ihren Eigentümer, das Land NRW, bei dessen
struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben. Dazu bündelt
sie Förderprogramme des Landes, des Bundes und der Europäischen Union unter einem Dach und kombiniert sie mit
eigenen Eigenkapital- und Fremdkapitalprodukten.
Füllstandsensor UBI optimiert das Abfallmanagement
Die Firma German EcoTec vertreibt ab sofort exklusiv in
Deutschland den Füllstandsensor UBI des irischen Herstellers
Smartbin. Das Gerät misst Füllstände in allen Abfall- und Recyclingcontainern - egal, ob der Inhalt fest oder flüssig ist. Die
ermittelten Daten werden an den Betreiber gesandt, der mit
den Informationen das Management seiner Behälterflotte optimiert. Die Entleerungskosten lassen sich dadurch um bis zu
50 Prozent senken.
der Rochlitz, Geschäftsführer von German EcoTec. Die Füllstände misst der etwa faustgroße und 250 Gramm schwere
Sensor mit Ultraschall-Technik. Die Messergebnisse sendet
er über das Mobilfunknetz zum Rechner oder Smartphone
des Betreibers. Zuständige Mitarbeiter können die Informationen mit einer dazugehörigen Verwaltungssoftware lesen,
auswerten, grafisch darstellen sowie in Microsoft-Excel und
ERP-Systeme übertragen. Die Daten lassen sich auch unterwegs vom Fahrer abrufen.
„Der Sensor UBI ist eine verlässliche Technik zur Effizienzsteigerung von Entsorgungsunternehmen“, sagt Dr. Alexan-
Mit den ermittelten Daten berechnet die Verwaltungssoftware den optimalen Leerungszeitpunkt sowie die ideale Sam-
40
Kommunalwirtschaft 10/2015
melroute. Die Behälter werden dadurch stets bedarfsgerecht
angefahren, verfrühte Touren oder ein Zuspätkommen zu
überquellenden Containern gehören der Vergangenheit an.
Streumüll und Ungeziefer belästigen nicht die Anwohner. „Im
Ergebnis sinken Treibstoffverbrauch, Fahrzeugverschleiß, die
Reinigungskosten für die Containerstandorte und der Personalaufwand“, sagt Rochlitz.
UBI wird von einer Batterie betrieben, die eine Laufzeit von
mindestens fünf Jahren hat. Entsprechend ist ein Stromkabel
nicht nötig. „Der Sensor lässt sich einfach installieren und ist
wartungsfrei“, sagt Rochlitz. Eine robuste Kunststoffummantelung schützt ihn bei extremen Temperaturen und Erschütterungen. Im Brandfall sendet das System einen Alarm. Die
Technik ermöglicht zudem eine genaue Containerortung.
Der Füllstandsensor UBI bietet dem Betreiber eine klare
Gegenüberstellung von Kosten und Nutzen. Die Vorteile machen UBI zu einem verlässlichen Helfer von Entsorgern in
mehr als 25 Ländern.
Mehr Flexibilität
Kärcher: Erstmals Frontlader für Kommunalmaschinen der Mittelklasse
Für seine Kommunalmaschinen-Flotte hat Kärcher erstmals
einen Frontlader für Geräteträger bis 3,5 t entwickelt. Das in
dieser Klasse bislang einzigartige Anbaugerät ist insbesondere für kommunale Anwender und Dienstleister, die aus wirtschaftlichen Gründen keinen Radlader vorhalten können, eine
Alternative für mehr Flexibilität innerhalb ihrer Fuhrparks.
Zum Heben und Bewegen von Lasten setzen Kommunen
vorzugsweise kleinere Radlader ein – eine wirtschaftliche
Auslastung der Fahrzeuge ist jedoch selten gegeben. Der
Frontlader löst das Problem, da er an vorhandene KärcherGeräteträger (zum Beispiel die MIC 50) montiert werden kann.
Einheitliche Aufnahmen und das Schnellwechselsystem, das
sich die fahrzeugeigene Hydraulikanlage zunutze macht, erleichtern die Montage wesentlich. In wenigen Minuten ist der
Umbau am Trägerfahrzeug abgeschlossen und es können im
nächsten Schritt verschiedene Zubehöre wie die klassische
Ladeschaufel, aber auch Schneefräsen oder Kehrwalzen angebracht werden.
reicht, können mit dem Anbaugerät auch kleinere Muldenkipper oder Aufbaustreuer im Winterdienst befüllt werden. Die
Größe der Schaufel ist so bemessen, dass sie auch unter beengten Arbeitsbedingungen eingesetzt werden kann.
Der Frontlader ist ab Werk oder zum Nachrüsten für Geräteträger der Mittelklasse von Kärcher erhältlich. Das Unternehmen bietet bereits einen Frontlader für schwere
Geräteträger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu
5 t an.
Mit einer maximalen Hubkraft von bis zu 900 kg lassen sich
große Mengen losen Materials wie Steine, Sand, Erde oder
Rindenmulch in kurzer Zeit aufnehmen und bewegen. Die
präzise und einfache Steuerung erfolgt vom Fahrzeug aus
über einen Joystick. Da die maximale Hubhöhe etwas mehr
als 2 m beträgt und der Schaufel-Kippwinkel bis zu 50° er-
HOCHTIEF übergibt Wolfgang-Borchert-Gymnasium in Halstenbek
Neubau des ÖPP-Bildungsprojekts vorzeitig fertiggestellt – Unterricht findet bereits seit Schuljahresbeginn
im neuen Gebäude statt PPP SOLUTIONS
Nach nur 18 Monaten Bauzeit hat HOCHTIEF am Freitagnachmittag im Rahmen einer offiziellen Einweihungsfeier den
Neubau des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums in der Gemeinde Halstenbek bei Pinneberg übergeben. Eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus HOCHTIEF PPP Solutions und
der Hamburger Niederlassung von HOCHTIEF Building hat
Kommunalwirtschaft 10/2015
das Projekt bereits sechs Wochen vor dem vertraglich vereinbarten Termin fertiggestellt. Den zirka 1 000 Schülerinnen und
Schülern steht seit Schuljahresbeginn eine moderne Bildungsstätte mit Aula, Mensa und öffentlicher Bücherei zur
Verfügung, die eine ideale Lernumgebung bietet.
41
An der Veranstaltung nahmen auch die Bürgermeisterin der
Gemeinde Halstenbek, Linda Hoß-Rickmann, und der Geschäftsführer von HOCHTIEF PPP Solutions, Peter Coenen,
teil. „Nach der erfolgreichen Fertigstellung werden wir nun für
den reibungslosen Betrieb des Neubaus sorgen. Dass die Gemeinde Halstenbek nach einer Grund- und Gemeinschaftsschule sowie einer Dreifeld-Sporthalle mit dem WolfgangBorchert-Gymnasium bereits das dritte große Bauprojekt als
ÖPP-Verfahren umgesetzt hat zeigt, dass sich diese Beschaffungsvariante bewährt hat.“, so Coenen.
Beton und am 23. Januar dieses Jahres schwebte der Richtkranz über dem Rohbau. Die Bauzeit – inklusive Erstellen,
Einreichen und Genehmigen des Bauantrags – dauerte somit
gerade einmal 18 Monate. Das Vertragsvolumen des Projekts
beläuft sich auf gut 31 Millionen Euro. Davon entfallen zirka
zwei Drittel auf den Bau und etwa ein Drittel auf den Betrieb.
In der Betriebsphase erbringt HOCHTIEF PPP Solutions unter
anderem die Instandhaltungs-, Reinigungs- und Hausmeisterleistungen.
HOCHTIEF hatte Anfang 2014 den Auftrag erhalten, die
neue Schule in öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) zu planen, zu bauen und bis 2033 zu betreiben. Im April vergangenen Jahres starteten die Bauarbeiten, im Juni floss der erste
Nach der Fertigstellung des Neubaus gehen die Bauarbeiten ringsum noch einige Monate weiter: Bis Frühjahr 2016
werden das Bestandsgebäude abgerissen und die Außenanlagen fertiggestellt.
Kooperation zwischen HIDRO-MAK und KIRCHHOFF ECOTEC
HIDRO-MAK bleibt eigenständige Marke in Ergänzung zu FAUN und ZOELLER
Die KIRCHHOFF ECOTEC, mit den beiden starken Marken
FAUN und ZOELLER, hat die Mehrheit der Anteile an dem türkischen Unternehmen HIDRO-MAK erworben.
Das Traditionsunternehmen HIDRO-MAK bleibt als eigenständige Marke weiter bestehen. Diese Kooperation stärkt
den strategischen Fokus und ebnet Wege zum arabischen
und asiatischen Raum. Patrick Hermanspann, CEO FAUN
Gruppe sagt: „HIDRO-MAK ergänzt die KIRCHHOFF ECOTEC in hervorragender Weise. Wir freuen uns, das Team und
die Eigentümerfamilien in unserem Verbund willkommen zu
heißen. Wir haben mit HIDRO-MAK einen besonders starken
und flexiblen Partner an der Seite.“ Ahmet Bazmano lu, CEO
HIDRO-MAK, sieht in der Kooperation ebenfalls nur Vorteile:
„Wir profitieren von den Erfahrungen und technischen Kenntnissen der Marken FAUN und ZOELLER. Wir können voneinander lernen und unsere Positionen stärken.“ Das
Produkt-Portfolio der Firmen an Abfallsammelfahrzeugen,
Kehrmaschinen und Liftern bleibt voneinander unabhängig,
ergänzt sich jedoch optimal. Mit dem Standort Türkei wird die
internationale Präsenz der KIRCHHOFF ECOTEC ausgebaut.
H DRO-MAK ist seit 1961 am Markt aktiv und versorgt die
Kunden mit Fahrzeuglösungen, Kundendienstleistungen und
Ersatzteilen. H DRO-MAK liefert in mehr als 35 Länder und
der Exportanteil liegt bei 50 Prozent.
Hailo initiiert definierte Prüfgrundlage für Schachtabdeckungen
und präsentiert neues, brandschutzgeprüftes Modell H-CSC
Brandschutz an Bauwerken ist lebensrettend. Insbesondere
in öffentlichen Gebäuden mit viel Publikumsverkehr wie Schulen, Universitäten, Kaufhäusern, Behörden, Flughäfen, Bahnhöfen, Krankenhäusern etc. werden weitreichende Anforderungen im baulichen, technischen und organisatorischen
Brandschutz gestellt.
Eine sichere, effiziente und rauchgasdichte Abschottung
von Kabel- und Versorgungsschächten trägt einen wichtigen
Teil zum Brandschutz bei. In Ausschreibungen werden deshalb vermehrt Abdeckungen gefordert, die nicht nur hohen
physischen Belastungen standhalten, sondern auch brandschutzgeprüft sind. Da allerdings Schachtabdeckungen bis
dato keiner Brandschutzklasse normativ zugeordnet sind,
gibt es für diese noch keine einheitliche Prüfgrundlage. Diese
Tatsache nahm der Hersteller Hailo Professional zum Anlass,
die Initiative zu ergreifen und das Prüflaboratorium für Brandschutz – DMT GmbH & Co KG mit der Erstellung einer definierten Prüfgrundlage zu beauftragen. „Die Sicherheit des
Menschen und der Umwelt sind fester Bestandteil unserer
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Hailo Kabelschachtabdeckung-H-CSC
Kommunalwirtschaft 10/2015
Produktentwicklungsphilosophie. Wir möchten unseren Teil
dazu beitragen, das Thema ‘vorbeugender baulicher Brandschutz’ auch für Schachtabdeckungen weiter in den Fokus
zu rücken und den Planern und Architekten mit definierten
Standards eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die
Wahl der passenden Schachtabdeckung zu bieten“, so Gunther Bastian, Hailo Professional. Die verabschiedete Prüfgrundlage vereint bzw. berücksichtigt die unterschiedlichen
Vorgaben einzelner Normen und Vorschriften und stellt somit
eine Richtlinie zur Verfügung, um den Forderungen im Bereich
Brandschutz für Schachtabdeckungen gerecht zu werden.
Höchste Sicherheit in Tunnelbauwerken: Kabelschachtabdeckung Typ H-CSC mit Feuerwiderstand von 120 Minuten
Die neue Kabelschachtabdeckung Typ H-CSC aus dem
Hause Hailo ist bereits nach der neuen Richtlinie geprüft und
zertifiziert worden – und entspricht mit einer Feuerwiderstandsdauer von 120 Minuten höchsten Prüfanforderungen.
Das befahrbare, bodengleiche Modell zum Einbetonieren verfügt außerdem über die notwendigen Baumusterprüfungen
vor und nach der Brandprüfung hinsichtlich der Belastungsfähigkeit nach EN124.
Rahmen und Deckelwanne bestehen aus hochwertigem
Edelstahl, was die Abdeckung gegen korrosive Umwelteinflüsse schützt. Der Rahmen kann vor dem Einbetonieren
durch Stellschrauben stufenlos auf das Umgebungsniveau
angepasst werden. Zur Bewährungsanbindung verfügt der
Rahmen außen über umlaufend angeordnete Maueranker, sodass seine sichere Einbindung in den umliegenden Beton gewährleistet wird. Die Deckelwanne ist zur Einlage einer
definierten Stahlbewehrung und anschließender Füllung mit
Beton der Güte C50/60 vorgesehen. Um den Einbau der Deckelbewehrung zu vereinfachen, befinden sich im Inneren
spezielle Auflage-/Anbindungsbleche. Durch die leicht konische Bauform des Deckels wird ein Festklemmen verhindert
und ein unkompliziertes Ausheben zu jeder Zeit gewährleistet.
Je nach Baugröße wird der Deckel durch mehrere DreikantVerschlussschrauben sicher und fest mit dem Rahmen ver-
schraubt. Um ein Kaltverschweißen innerhalb des Gewindes
zu vermeiden, wird eine Paarung aus Edelstahl und Messing
verwendet. Zum Ausheben verfügt jeder Deckel über Gewindehülsen M16, in welche die beiliegenden Ringösen eingeschraubt werden. Um die Gewindehülsen vor Verschmutzung
zu schützen, werden diese bei Nichtbenutzung durch Senkschrauben verschlossen. Eine frost- und witterungsbeständige sowie hochtemperaturfeste Silikondichtung erfüllt die
Vorgaben hinsichtlich Tagwasserdichtheit sowie Raumabschluss.
Mit der Initiative zur Einführung einer einheitlichen Brandschutz-Prüfgrundlage für Schachtabdeckungen sowie der
darauf basierenden Produktneuheit des Typs H-CSC stellt
Hailo erneut seinen hohen Anspruch hinsichtlich Innovation,
Qualität und Sicherheit unter Beweis. „Die Marke Hailo ist mit
ihren hohen Ansprüchen intern Motivation und Selbstverpflichtung und garantiert stets eine optimale Produktqualität.
Gleichzeitig ist es ein Versprechen an unsere Kunden und
macht uns damit zu einem starken Partner“, so Gunther Bastian.
Hailo Professional – Der Profipartner
Ob ganz nach oben oder ganz nach unten: Wenn es sicher
und professionell laufen soll, sind die Steiglösungen von Hailo
Professional immer die optimale Lösung. Hailo ist Marktführer
in Sachen Steiggeräte und hat unter der Marke Hailo Professional ein maßgeschneidertes Programm für gewerbliche
Steiggeräte und Schacht-Ausrüstungstechnik entwickelt.
Speziell für die diversen Anforderungen in Handwerk, Industrie und Dienstleistung bietet Hailo Professional eine Fülle von
Innovationen. Zum Angebot gehören flexibel einsetzbare
Steigleitern, Rücken- und Fallschutzsysteme, Schachtleitern
und Schachtabdeckungen, Notausstiege, Fluchtleitern und
auch Spezialausführungen wie kraftbetriebene Befahranlagen
an Leitersystemen – alles ISOzertifiziert und „Made in Germany“ durch das familiengeführte Unternehmen aus dem
hessischen Haiger, unterstützt von über 400 Mitarbeitern. Bereits seit 1947 bietet die Traditionsmarke mit dem „roten
Punkt“ zukunftsweisende Produkte in herausragender Qualität und Spitzendesign. Inzwischen werden Hailo-Produkte in
über 80 Ländern vertrieben.
Gasnetzkonzession: Gasag-Position durch Entscheidung des Kammergerichts weiter gestärkt
Nach der mündlichen Verhandlung am 20. August hat der
2. Zivilsenat (Kartellsenat) des Kammergerichts Berlin heute
den Beschluss zur Nebenintervention der Berlin Energie verkündet. Zur Frage stand, ob sich Berlin Energie als unselbständiger Teil des Landes Berlin auf Seiten des Landes Berlin
an einem Rechtsstreit der Gasag Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft /NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH
& Co. KG gegen das Land Berlin beteiligen darf.
Das Kammergericht hat entschieden, die Nebenintervention der Berlin Energie zurückzuweisen. Als Begründung
wurde unter anderem angeführt, dass Berlin Energie nicht
parteifähig sei.
Dazu erklärt die Gasag-Vorstandsvorsitzende Vera GädeButzlaff: „Wir sehen uns durch die heutige Entscheidung des
Kommunalwirtschaft 10/2015
Kammergerichts in unserer Rechtsposition weiter gestärkt.
Das ist einerseits erfreulich, andererseits entscheidet sich die
Energiewende in Berlin nicht in Gerichtssälen, sondern durch
die Weiterentwicklung des Strom- und Wärmemarktes dieser
Stadt. Die Gasag hält es deshalb im Interesse ihrer Mitarbeiter, Partner und Kunden weiterhin für erforderlich, dass das
Land Berlin in der Auseinandersetzung um die Gasnetzkonzession schnell Rechtssicherheit schafft. Die Gasag hat zwei
exzellente Angebote vorgelegt und ist weiterhin für einen
schnellen Vertragsabschluss vorbereitet. Unser Interesse liegt
darin, durch unsere vielfältigen Kompetenzen in Erzeugung,
Netzen, Vertrieb und Energiedienstleistungen partnerschaftliche Mitverantwortung für die Energiewende in Berlin und
Brandenburg zu übernehmen.“
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Hintergrund: Das Landgericht Berlin hatte in einer mündlichen Verhandlung am 9. Dezember 2014 im Vergaberechtsstreit über den Betrieb des Gasnetzes zwischen Gasag / NBB
und dem Land Berlin dem Antrag von Gasag / NBB stattgegeben und es dem Land untersagt, die Gasnetzkonzession
an Berlin Energie oder an ein durch Umwandlung des Landesbetriebes Berlin Energie hervorgegangenes Unternehmen
zu vergeben. Sowohl Gasag /NBB als auch das Land Berlin
waren in Berufung gegangen.
Umweltschonende Graffitientfernung mit neuer Technik
Mit der Kochend-Heißwasser-Technik gegen Graffiti und andere Verschmutzungen
Ob an öffentlichen Gebäuden, Brücken, Lärmschutzwänden
oder Bushaltestellen – Graffitis wirken sich negativ auf die Außenerscheinung aus. Eine innovative Möglichkeit, diese Art
von Verschmutzungen zu entfernen, bietet die niederländische Firma Waterkracht nun mit ihrem neuen Hochdruckreiniger Colorado 350.
Dieser entfernt Graffiti mittels der patentierten KochendHeißwasser-Technik (KHT) ausschließlich mit reinem Wasser.
Dabei liegt die Wassertemperatur an der Düse konstant bei
102 Grad, das Wasser kann mit einem Druck bis zu 350 Bar
aufgetragen werden. So ist auch die Moos-, Algen- und Kaugummi-Entfernung sowie allgemein die Reinigung und Sanierung von Böden und Fassaden möglich. Dazu kann der
Anwender den Druck je nach Bedarf einstellen und auch zwischen verschiedenen Düsen und Kalt-, Warm- oder KochendHeißwasser wählen. Durch die Abstimmung des Drucks auf
den jeweiligen Boden- oder Wandbelag sind keinerlei Schäden zu erwarten. Gereinigt werden können unter anderem
Klinker- wie Pflasterstein, Betonflächen, Straßenbelag, Bürgersteige und Stadtmobiliar.
Der Colorado 350 bietet kurze Rüstzeiten und einen sehr
guten Reinigungserfolg ohne den Einsatz chemischer Reinigungsmittel. Das Gerät, dessen Wassertank 1.100 Liter fasst,
ist autark und unabhängig von Strom- und Wasseranschlüssen einsetzbar.
Graffitientfernung mit innovativer „Kochend-HeißwasserTechnik“ (KHT), Foto: Waterkracht.
Die Geräte werden spezifisch auf die Anforderungen des
Kunden ausgelegt. Die jeweiligen Gerätepreise sind direkt
beim Hersteller zu erfragen.
Grundschüler in Bremen: Ruhe bei Tisch!
Akustikbaffeln von Knauf AMF im Mensa-Einsatz
In der neueröffneten Mensa der Ganztagsgrundschule Fischerhuder Straße in Bremen ist es angenehm ruhig. Selbst
dann, wenn die 120 Schulkinder erst essen und anschließend
laut spielen und toben. Möglich machen das über 200 AMF
Thermatex Baffeln von Knauf AMF, die von der Decke hängen.
Sie haben einen hohen Schallabsorptionsgrad und reduzieren
effektiv die Nachhallzeit. Für eine angenehme Raumakustik.
Eine Schulmensa kann ohne Akustikoptimierung schnell zu
einem nervenaufreibenden Ort werden. Das weiß Sascha
Freyer aus langjähriger Erfahrung. Der Architekt des Bremer
Architekturbüros Rosengart + Partner musste sich deswegen
für die neue Mensa der Ganztagsgrundschule Fischerhuder
Straße etwas einfallen lassen. „Das war gar nicht so einfach“,
erinnert sich Freyer: „Die Akustikmessungen eines Ingenieursbüros hatten ergeben, dass eine klassische Lochakus-
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tikdecke in diesem 400 Quadratmeter großen Massivbau aus
Beton nicht ausreichen würde, um die lange Nachhallzeit in
den Griff zu bekommen.“
Für eine Schule ungewöhnlich: 222 Baffeln hängen von
der Decke
Freyer entschied sich daher für eine Variante, die – anders
als traditionelle Kassettendecken – in Schulen bislang selten
anzutreffen ist: nämlich für AMF Thermatex Baffeln des Deckenspezialisten Knauf AMF. „Die Baffeln sind die ideale Lösung, da sie die akustisch aktivierbaren Flächen im Raum
über das Maß von Decke und Wänden hinaus erweitern“, erklärt Freyer. Der Architekt ließ deswegen 222 Baffeln an der
Decke aufhängen, jede von ihnen 1500x400x50 Millimeter
groß. „Ihre vertikale Anordnung verhindert Flatterechos und
Reflexionen. Selbst dann, wenn 120 Schüler gleichzeitig in
Kommunalwirtschaft 10/2015
In der neueröffneten Mensa der Ganztagsgrundschule Fischerhuder Straße in Bremen ist es angenehm ruhig. Selbst
dann, wenn die 120 Schulkinder erst essen und anschließend
laut spielen und toben.
Die Baffeln von Knauf AMF sind die ideale Lösung, da sie die
akustisch aktivierbaren Flächen im Raum über das Maß von
Decke und Wänden hinaus erweitern.
der Mensa sind, besticht der Raum durch ein angenehmes
Klangambiente.“ Die Folge: Die Nerven der Schüler bleiben
geschont, sodass sie im Unterricht konzentrierter und aufnahmefähiger sind.
Ein Zeichen fur den Umweltschutz
Absorber sind Herzstück der Baffeln
Herzstück der Baffeln sind sogenannte Absorber. Sie bestehen aus Mineralplatten mit sichtseitigem Akustikvlies und
sind in einem geschlossenen und vernieteten Aluminiumrahmen eingebettet. Beide Komponenten – Metallrahmen und
Absorber – lassen sich farblich frei gestalten. Freyer hat sich
für klassisches Weiß entschieden (ähnlich RAL 9016). „Durch
das Vlies mit der weißen Beschichtung wirkt die Oberfläche
glatt und elegant“, sagt Knauf AMF-Gebietsverkaufsleiter
Stefan Seehafer. „Die Baffeln vereinen Funktion mit zeitlos
schlichter Ästhetik.“ Zum Einsatz kommen 42 weitere Baffeln
deswegen auch im Obergeschoss der Ganztagsgrundschule,
im Flur und im Gruppenraum.
Baffeln erfüllen DIN 18041 zur Hörsamkeit
Seehafer kennt das Problem, vor dem Architekt Freyer
stand, übrigens nur zu gut: „In der modernen Architektur finden sich vor allem schallharte Materialien wie Glas und Beton
wieder. Oftmals dient der Beton als Heiz- oder Kühlfläche,
wodurch für akustische Zwecke nur sehr eingeschränkt Flächen zur Verfügung stehen.“ Sie reichten wie im Fall der Bremer Ganztagsgrundschule nicht aus, um den Raum auf eine
akzeptable Nachhallzeit gemäß DIN 18041 (Hörsamkeit in
kleinen bis mittelgroßen Räumen) einzustellen. „Baffeln sind
eine von nur wenigen Möglichkeiten, um hier positiv eingreifen zu können.“ Denn sie vervielfachen die Akustikfläche und
haben einen hohen Schallabsorptionsgrad.
Caddy Clips sorgen für mühelose Montage
Die Montage der Baffeln erwies sich fast als Kinderspiel:
Monteure brachten an der Decke abgehängte Tragschienen
(T-Schienen) an. An ihnen ließen sich sogenannte Caddy Clips
befestigen – das sind Druckverschlusse aus Metall, die über
Karabiner mit den beiden Laschen des Baffelrahmens verbunden sind. Mit wenigen Handgriffen war so sichergestellt,
dass die Baffeln absolut sicher über den Köpfen der Kinder
schweben. Sollte es brennen, ist zudem gewährleistet, dass
sie kein Feuer fangen, denn die AMF Thermatex Baffeln gelten gemäß DIN EN 13501-1 als nicht brennbar.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Architekt Freyer setzte mit seiner Wahl auch ein Zeichen für
Umweltschutz und Nachhaltigkeit: Die Mineralplatten bestehen aus den natürlichen Rohstoffen Steinwolle, Ton, Perlit
und Stärke, die entweder aus Mais oder Kartoffeln gewonnen
wird. Ihre Umweltverträglichkeit bestätigt auch der Blaue
Engel – ein Umweltzeichen, das besonders umweltschonende Produkte auszeichnet.
Brand in der Silvesternacht 2013/2014 zerstörte Schule
Die Schule an der Fischerhuder Straße ist eine Ganztagsschule mit 300 Schülern, die sich seit 2010 im Wiederaufbau
befindet. Die bereits 1911 erbaute Schule besteht aus zwei
Gebäudekomplexen: einer ehemaligen Jungen- und Mädchenschule, die durch zwei Turnhallen miteinander verbunden
sind.
Die große Katastrophe ereignete sich in der Silvesternacht
2013/2014: Eine Rakete setzte Baumaterial auf dem Schulhof
in Brand. Die Flammen breiteten sich aus und vernichteten
Klassenzimmer und Turnhalle; der Schaden betrug zwei Millionen Euro. Da auch das Dach der Grundschule stark beschädigt wurde, entschlossen sich das Unternehmen
Immobilien Bremen und das zuständige Bildungsressort für
eine Komplettsanierung. In diesem Rahmen entstand die
neue Mensa, die seit April 2015 eröffnet ist und außerhalb der
Schulzeiten auch für Theateraufführungen und Einschulungsfeiern zur Verfügung steht. Auch bei solchen geräuschintensiven Veranstaltungen ist die Akustik dank der AMF Thermatex Akustikbaffeln jetzt äußerst angenehm.
Über Knauf AMF
Knauf AMF gehört seit Jahrzehnten zu den führenden europäischen Herstellern von modularen Deckensystemen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in der bayerischen Stadt Grafenau, entwickelt und produziert an sechs Standorten innovative Produkte für den weltweiten Bedarf. Mit den starken
Marken AMF Thermatex, AMF Ventatec, Heradesign und
Donn bietet Knauf AMF ein ausgereiftes Produktsortiment für
ein breites Anwendungsspektrum: Von Verwaltungsbauten
über Bildungsstätten bis hin zu Gesundheitseinrichtungen –
Knauf AMF entwickelt optimale Lösungen für verschiedenste
Raumsituationen und erfüllt dabei höchste funktionale Anforderungen.
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Das umfangreiche AMF Thermatex-Sortiment umfasst
Standard-Deckenlösungen, spezielle Akustikdecken sowie
Brandschutzlösungen und Hygienedecken zur Reduzierung
von Schadstoffen oder Partikeln. Für ästhetische Anspruche
bietet der Deckenspezialist eine große Auswahl verschiedenster Material- und Oberflächenvarianten. Darüber hinaus
steht Knauf AMF für bedarfsgerechte Systeme, darunter auch
verdeckte, sichtbare oder freigespannte Deckenkonstruktionen sowie Deckensegel und Wandabsorber.
Unter der Produktmarke Heradesign werden hochwertige
Akustiksysteme aus Holzwolle für Decke und Wand entwi-
ckelt und produziert, die unter Einsatz nachhaltiger Werkstoffe und Technologien erzeugt werden. Heradesign-Produkte auf magnesitgebundener Holzwolle-Basis überzeugen
mit einzigartigem, zeitlosem Designcharakter und vielfältigen
Gestaltungsmöglichkeiten.
Für die beiden Schienensysteme AMF Ventatec und Donn
liegen zahlreiche Brandprüfungen auf Basis der aktuellen
Normierung vor. Zusätzlich zu seinem starken Produktportfolio bietet das Unternehmen ein starkes, weltweites Vertriebs- und Serviceteam und dient Architekten, Fachunternehmen und Bauherren als verlässlicher Partner.
Landstromversorgung für Rheinschiffe – Gemeinsamer Service und Klimaschutz in Köln und Düsseldorf
Die Partner RheinEnergie und Stadtwerke Düsseldorf stellten
ihre gemeinsamen Aktivitäten und Ziele zur Landstromversorgung vor: Bislang müssen die meisten Schiffe während
der Liegezeit in den Häfen für ihre Stromversorgung Hilfsmaschinen oder Generatoren laufen lassen. Dies führt zu vermeidbaren Lärm- und Luftimmissionen. Über neue Anschluss-Säulen mit dem Namen „Schiffs-TankE“ können die
Schiffe nun stattdessen Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen. Auf diese Weise lassen sich pro Jahr an einer Anlegestelle für Fahrgastschiffe bis zu 120 Tonnen Kohlendioxid
einsparen.
Mit der gemeinsamen Tochterfirma RheinWerke und in Kooperation mit der RheinCargo haben die Partner in Köln und
bei den Neuss-Düsseldorfer Häfen bereits mehr als ein Dutzend solcher Schiffsladesäulen realisiert. Für die Zukunft ist
unter anderem geplant, ein leistungsfähiges Netz an Frachtschiff-Ladesäulen aufzubauen und Hotelschiff-Ladesäulen zu
installieren.
„Im Rahmen unserer Aktivitäten zur ‚SmartCity Cologne‘ ist
die Landstromversorgung ein vorrangiges Projekt“, erläutert
Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie. „Allein in Köln gibt es pro Jahr mehr als 10.000 Schiffsbewegungen, viele davon im Herzen der Stadt. Da ist es uns
ein wichtiges Anliegen, diesen Schiffen einen komfortablen
Zugang zu sauberer Energie zu bieten. Wir arbeiten nun zugig am Ausbau unseres Angebotes.“
Sein Düsseldorfer Kollege Dr. Udo Brockmeier ergänzt:
„Dadurch, dass sich sowohl die RheinEnergie als auch wir
seit vielen Jahren mit der Technik der Landstromversorgung
beschäftigen, haben beide Unternehmen ein umfangreiches
Know-how aufgebaut, das wir in den RheinWerken bundeln.
Nach diesem Muster arbeiten die RheinWerke auch bei den
Erneuerbaren Energien und beim Ausbau umweltfreundlicher
Wärmeinfrastruktur, insbesondere beim Thema Fernwärme,
eng zusammen. Das stärkt unsere Unternehmen und ermöglicht uns, unseren Umwelt- und Klimaschutzbeitrag durch die
Schaffung zukunftsgerichteter Infrastrukturen und marktgerechter Produkte weiter auszubauen“.
Für den Hafenbetreiber RheinCargo, das Gemeinschaftsunternehmen der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) und
der Neuss-Düsseldorfer Häfen, stellt der Landstrom eine Erweiterung der Serviceangebote dar. „Für uns ist das ein interessantes Thema. Wir sind froh, dass unsere Energiepartner
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hier ihr Know-how einbringen und Investitionen in Landstromsysteme tätigen“, erklärte RheinCargo-Geschäftsführer
Wolfgang Birlin. „Als Betreiber der Häfen in Köln, Neuss und
Düsseldorf sehen wir uns in einer Mittlerrolle zwischen den
Rheinanliegern und den Rheinschiffern.“ Über die Hafenmeister könne man das neue Angebot an die Schiffsführer kommunizieren.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Aus „ENERVIE AssetNetWork“ wird „ENERVIE Vernetzt“
Die ENERVIE Gruppe hat sich für ihre Kunden neu aufgestellt:
Die Mark-E Aktiengesellschaft und die Stadtwerke Lüdenscheid GmbH haben nun auch eigentumsrechtlich ihre
Strom- und Gasnetze in eine „große“ Netzgesellschaft unter
dem Dach der ENERVIE eingebracht. Diese neue große Netzgesellschaft trägt den Namen „ENERVIE Vernetzt GmbH“ und
übernimmt zum 1. Oktober 2015 alle Netzbetreiberfunktionen
für die Sparten Strom, Gas und Wasser der bisherigen Netzgesellschaft ENERVIE AssetNetWork GmbH (EAN) sowie die
Netzservicefunktionen der ENERVIE Gruppe.
„Die ENERVIE Vernetzt GmbH tritt in alle Rechte und Pflichten bestehender Verträge der Mark-E, der Stadtwerke Lüdenscheid, der Stadtwerke Hagen und der ENERVIE
AssetNetWork ein, die den Netzbereich betreffen. Das heißt,
alle diese Verträge gelten unverändert fort und für die Kunden
ändert sich nichts“, erläutert Wolfgang Hinz, Geschäftsführer
der ENERVIE Vernetzt GmbH. Die neue Netzgesellschaft wird
somit alle netzbezogenen Aktivitäten – darunter auch Bau,
Betrieb und Reparatur – der genannten Unternehmen in der
neuen Gesellschaft bündeln und für die Kunden transparenter
und effizienter gestalten. Die Kunden müssen grundsätzlich
nicht aktiv werden, denn die kontinuierliche Versorgung ist
weiterhin sichergestellt.
Zusammen mit dem neuen Firmennamen haben sich auch
der Internetauftritt, die E-Mail-Adressen und die zentrale
Telefonnummer geändert. Die neuen Daten lauten:
Adresse: ENERVIE Vernetzt GmbH,
Lennestraße 2, 58507 Lüdenscheid
Internet: www.enervie-vernetzt.de
E-Mail: [email protected]
Telefon (Zentrale): 02351 / 5675 - 0
ALBA Group: Neues Elektroaltgerätegesetz ermöglicht besseres Recycling
Inkrafttreten des Elektroaltgerätegesetzes
Der internationale Recyclingspezialist ALBA Group begrüßt
ausdrücklich das im Bundesgesetzblatt veröffentlichte neue
Elektroaltgerätegesetz (ElektroG). Das Regelwerk war vom
deutschen Bundestag beschlossen worden. Mit der Veröffentlichung tritt das neue Gesetz am 24. Oktober 2014 in
Kraft.
werden. Dies bedeutet, dass verpflichtend die jeweiligen gerätetypischen Schadstoffe (so zum Beispiel Quecksilber, Batterien und FCKW) entnommen werden müssen. Alle Betreiber
von Erstbehandlungsanlagen haben der zuständigen Behörde zudem die Behandlungstätigkeit anzuzeigen, bevor sie
diese aufnehmen.
„Nach langen Diskussionen im Zuge des Gesetzgebungsprozesses freuen wir uns sehr, dass das neue ElektroG nunmehr in Kraft tritt. Vor allem die neuen Anforderungen an die
Erstbehandlungsanlagen werden zu einer besseren Schadstoffentfrachtung und damit zu einem besseren Recycling
insgesamt führen“, so Manfred Fahrner, Experte für Elektronikschrottrecycling der ALBA Group.
„Außerdem wird die neue Beweislastumkehr bei der Verbringung in das Ausland im Zusammenhang mit den höheren
Anforderungen an die Schadstoffentfrachtung dazu führen,
dass der Anreiz zum Export von Elektroaltgeräten in Entwicklungsländer abnimmt. Dies ist eine gute Nachricht für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen in diesen Ländern“,
so Fahrner weiter. Gleichzeitig können durch die sachgerechte und qualitativ hochwertige Behandlung der Elektroaltgeräte in Deutschland wichtige Sekundärrohstoffe für die
heimische Industrie zurückgewonnen werden.
Nach der neuen Regelung müssen schon bei der Erstbehandlung von Elektroaltgeräten alle Flüssigkeiten entfernt und
die Anforderungen nach Anlage 4 des neuen Gesetzes erfüllt
Ortsteil Bebra geht ans Netz
Sondershausen setzt das HS®-Kanalrohrsystem von Funke ein
Lange Zeit gab es in vielen Straßenzügen im Sondershäuser
Ortsteil Bebra nur sogenannte Ortskanäle und die Behandlung
des Abwassers erfolgte in Kleinkläranlagen vor Ort. Zur Verbesserung der Infrastruktur wurden diese in der gemeinsam
vom Trinkwasser- und Abwasserzweckverband Helbe-Wipper
und den Stadtwerken Sondershausen durchgeführten Infrastrukturmaßnahme Margaretenstraße/Eichenbergstraße sukzessive zurückgebaut, durch Regen- und Schmutzwassersammler ersetzt und der Ortsteil damit ans städtische Leitungsnetz angeschlossen. Da im Verbandsgebiet grundsätzlich unterschiedliche Werkstoffe zum Einsatz kommen, wurde
die Auswahl eines geeigneten Werkstoffes im Vorfeld sorgfäl-
Kommunalwirtschaft 10/2015
tig geprüft. Mit Blick auf die hydraulischen Anforderungen und
die baulichen Rahmenbedingungen vor Ort entschieden sich
die Auftraggeber und das für die Planung zuständige ortsansässige Ingenieurbüro Bach für ein Kanalrohrsystem aus PVCU. Bei diesem Projekt hat die mit der Durchführung der
Maßnahme beauftragte Gustav Utsch Tiefbau Betriebs-GmbH
& Co. KG aus Artern HS®-Kanalrohre der Funke Kunststoffe
GmbH verlegt. Außerdem kam eine Vielzahl von Formteilen
aus der Hammer Ideenschmiede zum Einsatz, darunter CONNEX-Anschlüsse, FABEKUN-Sattelstücke und die VPC®Rohrkupplung.
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Synergien genutzt
Sondershausen setzte bei der Infrastrukturmaßnahme Margaretenstraße/Eichenbergstraße auf HS®-Kanalrohrsystem.
Foto: Funke Kunststoffe GmbH
Das Projekt war ehrgeizig, die Herausforderungen waren
nicht ohne: In der Margaretenstraße sollten die Entwässerungsleitungen auf kompletter Länge erneuert werden,
ebenso in der Brühl- und Forststraße. In der nahegelegenen
Eichenbergstraße waren die Leitungen zwischen dem Anschluss Kreisverkehr und dem Hochpunkt der Straße betroffen. Mit dem Anschluss an das örtliche Kanalnetz sollte vor
allem der vergleichsweise hohe Fremdwasseranteil unterbunden werden, der die zentrale Kläranlage Sondershausen stark
belastet. „Dieser ist insbesondere auf den hohen Grundwasserstand vor Ort sowie Undichtigkeiten im alten Mischwasserkanal zurückzuführen“, erläutert Dipl.-Ing. Jan Krauße vom
Sondershäuser Ingenieurbüro Bach GmbH. Vor dem Start der
Bauarbeiten hatte der Planer den Kanal hydraulisch bemessen, es wurde ein Baugrundgutachten erstellt. Der Untergrund im Bauabschnitt ist uneinheitlich – von gutem,
tragfähigem Boden bis zum Torfgrund mit schlechter Tragfähigkeit ist hier alles vorhanden. Charakteristisch sind zudem
der relativ hohe Grundwasserspiegel und zahlreiche unterirdische Quellen im Baufeld.
Umfangreiche Erneuerungen
„Erst einmal musste geklärt werden, welche Nennweiten
wir benötigen, um Regenwasser und Schmutzwasser des ursprünglich im Mischsystem erschlossenen Gebiets in Zukunft
vernünftig im Trennsystem ableiten zu können“, führt Dipl.Ing. (FH) H. Peter Schwarzbach, Leiter Abwasser und stellvertretender Werkleiter beim Trinkwasser- und Abwasserzweckverband Helbe-Wipper in Sondershausen aus. „Das
Schmutzwasser wird zukünftig zur zentralen Kläranlage
geführt, Schichtenwasser und lokal vorhandene Quellen über
Dränagen an den Regenwasserkanal angeschlossen und auf
kurzem Weg dem Vorfluter (Bebra) zugeführt“, so Schwarzbach weiter. Dabei ist der Anschluss des Ortsteils an das
städtische Netz nur ein Teil eines größer angelegten Vorhabens, im Zuge dessen Gas- und Trinkwasserleitungen ebenfalls neu verlegt werden. Erneuert werden sollten zudem die
Straßenbeleuchtung sowie die Mittel- und Niederspannungsleitungen für die Stromversorgung. „Bei vielen davon handelt
es sich um Freileitungen, die zugunsten neuer, unterirdisch
verlegter Leitungen außer Betrieb genommen werden sollen
– kein leichtes Unterfangen, da die Verhältnisse vor Ort beengt sind“, ergänzt Planer Krauße. Die Straßen vor Ort sind
gerade einmal fünf Meter breit, auch die Breite der Gehwege
ist knapp bemessen.
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Um die Kosten für alle Beteiligten so niedrig wie möglich
zu halten und auch die Beeinträchtigungen für die Anwohner
aufs unbedingt notwendige Maß zu beschränken, setzten
sich die Verantwortlichen beim Trinkwasser- und Abwasserzweckverband früh mit Vertretern der Stadtwerke Sondershausen an einen Tisch. Diskutiert wurde dabei auch die Frage
nach dem zu verwendenden Werkstoff. Ingenieur Steffen
Reitzig, beim Zweckverband Investitionsbeauftragter und
stellvertretender Leiter Abwasser: „Grundsätzlich verbauen
wir unterschiedlichste Werkstoffe. Mit Blick auf die Rahmenbedingungen haben wir uns beim Projekt Margaretenstraße/Eichenbergstraße zugunsten von PVC-U entschieden.“ Gefragt sei eine dauerhafte Lösung mit leichten, flexiblen Rohre gewesen, die über gute hydraulische Eigenschaften verfügen, korrosionsbeständig sind und „auch mal
eine Biegung mitmachen“. Eigenschaften, die das HS®-Kanalrohrsystem von Funke erfüllt.
Zudem kann es mit seinem Systemcharakter punkten.
Funke-Fachberater Dipl-Ing. Olaf Schreiter: „Mit Produkten
von Funke hatten die Baupartner bereits in der Vergangenheit
gute Erfahrungen gemacht – sicher nicht nur aufgrund der
Qualität der Rohre selbst, sondern auch dank des umfassenden Sortiments, das die Funke- Rohre zum kompletten Systembaukasten ergänzt.“ Die Schmutzwasserkanäle in den
Nennweiten DN/OD 200 und DN/OD 250 wurden aus wandverstärkten, braunen HS®-Kanalrohren SN 12 hergestellt. Für
die Regenwasserkanäle bis DN/OD 400 setzten die Tiefbauer
blaue HS®-Kanalrohren ein, größere Nennweiten wurden mit
Betonrohren ausgeführt. Braune (Schmutzwasser) und blaue
(Regenwasser) HS®-Kanalrohre DN/OD 160 waren für die
neuen Hausanschlussleitungen vorgesehen. Neben Rohren
des HS®-Kanalrohrsystems kamen in Sondershausen außerdem HS®-Kompaktabzweige sowie die HS®-VARIOmuffe
zum Einsatz. Bei der Verlegung der Hausanschlussleitungen
und deren Einbindung in die Sammler setzte man zudem auf
die VPC®-Rohrkupplung, den CONNEX-Anschluss und das
FABEKUN-Sattelstuck. Darüber hinaus wurden beim Neubau
des Schmutzwassersammlers insgesamt 29 HS®-Schächte
Typ 1 und 2 in der Dimension DN/OD 800 gesetzt.
Gemeinsamer Leitungsgraben
Wegen der beengten Verhältnisse wurde in allen Straßen
mit Ausnahme der Eichenbergstraße ein gemeinsamer Leitungsgraben erstellt, in den alle Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt wurden. „Die dicht angrenzende Bebauung sowie
die schwierigen Baugrundverhältnisse erforderten besondere
Maßnahmen hinsichtlich Technologie, Wasserhaltung und
Wiederverfüllung“, erläutert Bauleiter Kai Utsch von der Gustav Utsch Tiefbau Betriebs-GmbH & Co. KG. So konnte beispielsweise nur in begrenzten Abschnitten gearbeitet werden,
wobei die offenen Haltungen eine Länge von 15 m nicht überschreiten sollten. In der Regel reichte eine offenen Wasserhaltung aus, lediglich bei Grabentiefen über 2,5 m war eine
geschlossenen Wasserhaltung mittels Vakuumlanzen zu erstellen.
Alles in einem Graben
Verlegt wurde in der Regel „in einem Rutsch“ – zeitgleich
wurden sowohl Rohre für die Schmutz- und Regenwasserableitung als auch neue Trinkwasserrohre sowie Strom- und
Gasleitungen entsprechend den geltenden Bestimmungen
und unter Berücksichtigung des erforderlichen Mindestabstands in die Erde gebracht. „Nach der fachgerechten Verdichtung des Sammler bis 50 cm über Rohrscheitel wurden
Kommunalwirtschaft 10/2015
die Gasleitung mittig zwischen Regen- und Schmutzwasserkanal positioniert und die Trinkwasserleitung daneben verlegt“, erläutert Bauleiter Kai Utsch, Geschäftsführer der
Gustav Utsch Tiefbau Betriebs-GmbH & Co. KG das Vorgehen. Ziel, so Utsch, war es, den Aushub auf ein Minimum zu
begrenzen. „Zahlreiche Hausanschlüsse mussten neu verlegt
werden; dabei galt es viele querende Leitungen zu berücksichtigen, die während der gesamten Baumaßnahme in Betrieb bleiben mussten“, führt der Bauleiter aus. Um das sicher
zu stellen, mussten Leitungen teils umgelegt werden, bevor
die neuen Rohre verlegt und eingebunden wurden. Erst im
Anschluss konnte dann die alte Leitung außer Betrieb genommen und entfernt werden – eine Vorgehensweise, die zeitraubend war und den Ablauf der Bauarbeiten immer wieder
verzögert hat.
Montage im laufenden Betrieb
Umso mehr begrüßten die Beteiligten, dass sich die verwendeten Funke-Produkte auf der Baustelle besonders leicht
handhaben und verarbeiten liessen – angefangen beim geringen Gewicht der Rohre, das schweres Gerät überflüssig
macht. Nils Weber, Polier bei der Gustav Utsch Tiefbau Betriebs-GmbH & Co. KG: „Die Rohre des HS®-Kanalrohrsystems von Funke sind stabil, dabei aber relativ leicht. Gerade
auf einer Baustelle mit wenig Platz zum Manövrieren ist die
geringe Wandstärke von Kunststoffrohren immer ein handfester Vorteil.“ Profitiert haben die Arbeiten in Sondershausen
zudem von den beweglichen Bauteilen, mit denen CONNEXAnschluss, HS®-VARIOmuffe und VPC®-Rohrkupplung ausgestattet sind. Diese nehmen Bewegungen flexibel auf und
ermöglichen die Erstellung von spannungsfreien Anschlüssen“, bestätigen Utsch und Weber.
Die Baupartner in Sondershausen sind davon überzeugt,
dass sie mit dem Kanalrohrsystem von Funke die richtige
Wahl getroffen haben. Die Maßnahme konnte trotz teils
schwieriger Rahmenbedingungen wie geplant abgeschlossen
werden.
Stadt im Wandel – Erster Spatenstich für den Stadteilpark Hassel
Stadtteilpark Hassel ist ein wichtiger Baustein für den Wandel in der industriell geprägten Region
Am Montag, 28. September 2015 begann mit dem ersten
Spatenstich die Baumaßnahme für den 30 Hektar großen
Stadtteilpark Hassel auf dem Areal der ehemaligen Kokerei
im Gelsenkirchener Norden. Den offiziellen Baustart gaben
der Gelsenkirchener Oberbürgermeister Frank Baranowski,
Dr. Klaus Niemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der BP
Gelsenkirchen GmbH, Dr. Jürgen Rupp, Vorstand der RAG
AG, Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien GmbH und RAG Montan Immobilien Projektleiter Volker Duddek. Der Park wird
nach Planungen der Stadt Gelsenkirchen, der BP Gelsenkirchen GmbH sowie der RAG Montan Immobilien GmbH als
Bürgerpark mit hoher Aufenthaltsqualität und einem landwirtschaftlichen Bereich für die Biomasseerzeugung realisiert. Für
2019 ist die Eröffnung geplant. Der Stadtteilpark ist ein wichtiger Baustein des Wandels vom bisher stark industriell geprägten Stadtteil zum attraktiven Stadtquartier im Gelsenkirchener Norden.
Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski
sagte anlässlich der Veranstaltung: „In Hassel tut sich richtig
was! Ob mit der Eröffnung des Stadtteilzentrums BONNI vor
einigen Wochen oder heute mit dem Spatenstich zum neuen
Stadtteilpark, hier passieren Dinge, die den Stadtteil positiv
verändern und die Lebensqualität der Menschen vor Ort erheblich verbessern. Wo noch 1999 eine Kokerei stand wird
jetzt eine ökologisch anspruchsvolle Freifläche entstehen.
Besonders freut es mich, dass sich die Bürgerinnen und Bürger bei der Planung des Stadtteilparks so intensiv eingebracht haben.“
Auch Raffinerieleiter Dr. Klaus Niemann äußert sich zufrieden: „Als eines der größten Industrieunternehmen der Stadt
ist es uns wichtig, einen Ausgleich zu schaffen und den Bürgern einen attraktiven Raum für Freizeit und Erholung zu bieten. Deshalb freuen wir uns, dass wir uns an der Realisierung
des Stadtteilparks beteiligen können.“ Für die Ruhr Oel
Kommunalwirtschaft 10/2015
GmbH, die unter der Betriebsführung von BP zwei Raffineriestandorte in den Stadtteilen Scholven und Horst betreibt,
ist die Umsetzung des Stadteilparks eine Kompensationsmaßnahme für Erweiterungsflächen des Unternehmens auf
Gelsenkirchener Stadtgebiet.
„Mit dem Bau des Stadtteilparks auf dem ehemaligen Areal
der Kokerei Hassel beweisen wir als RAG AG, das wir verantwortungsvoll mit den Hinterlassenschaften des Bergbaus umgehen und uns intensiv um die nachhaltige Wiedernutzbarmachung solcher Flächen kümmern. Wir belassen es
eben nicht bei der erforderlichen Sanierung, sondern gestalten mit den Beteiligten vor Ort aus Politik, Wirtschaft und Bürgern neue lebenswerte Quartiere mit Raum zum Leben und
Arbeiten“, sagte Dr. Jürgen Rupp, Vorstand der RAG AG.
„Dabei ist der Stadtteilpark neben dem Areal der ehemaligen
Zeche Bergmannsglück und dem in direkter Nachbarschaft
gelegenen Bergwerk Westerholt nur ein Bestandteil des Wandels.“
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Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien, führte die Aussagen aus.
„Als Immobilientochter der RAG, fühlen wir uns selbstverständlich mitverantwortlich für die erfolgreiche und zukunftsorientierte Umgestaltung ehemaliger Flächen des Bergbaus.
Hier im Norden Gelsenkirchens sehen wir gerade, wie einzelne Bausteine ineinander greifen und Hassel ein neues Gesicht verleihen. Neben dem Stadtteilpark Hassel auf der
ehemaligen Kokerei mit dem angrenzenden geplanten Wohnquartier am Stadteilpark, den Entwicklungen auf dem Areal
der Zeche Bergmannsglück und des ehemaligen Bergwerkes
Lippe/Westerholt sowie dem schon realisierten Wohnen am
Bachlauf auf der Fläche des ehemaligen E.ON-Kraftwerkes,
erleben wir hier eine Stadt im Wandel. Hier entsteht durch das
gemeinsame Engagement aller Beteiligten ein attraktives und
lebenswertes Quartier über die Stadtgrenze Gelsenkirchens
hinaus.“ Der in den nächsten Jahren neu entstehende Stadtteilpark gilt auch als wesentliches Element im Interkommunalen Integrierten Handlungskonzept Hassel.Westerholt.
Bertlich (IIHK) der Städte Gelsenkirchen und Herten.
Im Rahmen der nun beginnenden Sanierung wird zunächst
die Topographie des Areals neu gestaltet. So entstehen im
Westen der Fläche zwei bis zu 13 Meter hohe begehbare Erdbauwerke mit Aussichtpunkt, die so genannten Olympe. Im
Norden des Areals entsteht auf Anregung der Bürger eine
Hundeauslaufwiese. Das Highlight des neuen Stadtteilparks
ist ein rd. 10.000 m2 großer See, der am Fuße eines der
Hügel angelegt werden soll. An den Ufern kann man zukünftig
spazieren gehen und verweilen. Etwa 10 ha des Areals werden für den Anbau von Energieträgern genutzt. Hier wird die
HVG GmbH – eine Tochter der Vivawest Diensleistungen
GmbH – eine Kurzumtriebsplantage betreiben. Es sollen verschiedene Baumarten angepflanzt, regelmäßig geerntet und
als Holzpelletts zur energetischen Verwertung weiter verarbeitet werden. Die Trasse der Zechenbahn – Bestandteil der
Allee des Wandels – wird als Radweg ausgestaltet mit Anbindung in Richtung Bergmannsglück und neue Zeche Westerholt im Osten.
Stadt im Wandel – 5 Großprojekte auf ehemals
industriell genutzten Flächen
Im Verbund mit starken Partnern wurden in GelsenkirchenHassel und Herten-Westerholt neue Konzepte für Flächen
entwickelt, die ehemals industriell genutzt wurden. Dabei
wurden bzw. werden fünf Großprojekte bis Ende 2025 umge-
setzt und völlig neue Nutzungen geschaffen: In einem Radius
von nur 2,5 km werden in den Bereichen Gewerbe, Industrie
und Handel, Wohnen, Kultur und Freizeit insgesamt weit über
50 Millionen Euro investiert und Flächen mit einer Größe von
rd. 90 Hektar revitalisiert.
Projekte und Partner
Stadtteilpark Hassel – Freizeit und neue Wege der
Energiegewinnung
Realisierung bis 2019, 30 Hektar Fläche
Stadt Gelsenkirchen
Ruhr Oel GmbH (BP Gelsenkirchen GmbH)
RAG AG
Abwassergesellschaft Gelsenkirchen
HVG GmbH
RAG Montan Immobilien GmbH
Wohnen am Stadtteilpark
Realisierung ab 2018, 5 Hektar Fläche
Stadt Gelsenkirchen
RAG Montan Immobilien GmbH
Wohnen am Bachlauf
Realisierung bis 2015; 9 Hektar Fläche
E.ON
Vivendius Haus
Stadt Gelsenkirchen
Bergmannsglück – Arbeiten und Kultur
Realisierung bis 2017; 17 Hektar Fläche
Vivawest Dienstleistungen GmbH
E.ON
Stadt Gelsenkirchen
RAG Montan Immobilien GmbH
Künstlerfamilie Schmidt
Die Neue Zeche Westerholt – Arbeit, Freizeit, Kultur,
Wohnen & Handel
Realisierung ab 2017, 30 Hektar Fläche
Stadt Gelsenkirchen
Stadt Herten
RAG Montan Immobilien GmbH
Verband kommunaler Unternehmen zu 25 Jahren Grüner Punkt
Am 28. September 2015 wurde der Grüne Punkt 25 Jahre alt.
Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes
kommunaler Unternehmen (VKU) dazu: „Die Dualen Systeme
sind dringend reformbedürftig. Die 25 Jahre alte Ursprungsidee, die Produzenten stärker im Sinne der Kreislaufwirtschaft
in die Verantwortung zu nehmen und Verpackungsmaterial zu
reduzieren, war damals gut und richtig. Nach einem Vierteljahrhundert allerdings steht fest, dass das Mehrwegsystem in
seiner jetzigen Form vor dem Kollaps steht und Kunststoffverpackungen deutlich zugenommen haben.“
der kommunalen Wirtschaft aus dem Jahr 2014 ist die
Menge der Kunststoffverpackungen im gleichen Umfang gestiegen wie die privaten Konsumausgaben. Die angestrebte
Entkoppelung wurde also nicht erreicht. Reiche: „Produktverantwortung kann nicht Privatisierung der Entsorgung heißen.
Das Ziel muss eine verbesserte Produkt- und Verpackungsgestaltung sein, wenn man dem Ziel einer tatsächlichen
Kreislaufwirtschaft näher kommen will. Von diesem Ziel haben
wir uns in den letzten 25 Jahren jedoch entfernt.“
Nach einem Gutachten von Professor Heinz-Georg Baum
von der Hochschule Fulda im Auftrag des Spitzenverbandes
„Seit Gründung der Dualen Systeme hat sich die Entsorgung in Deutschland von einer reinen Abfallwirtschaft in Rich-
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Kommunalwirtschaft 10/2015
tung einer Kreislaufwirtschaft entwickelt. Nach dem Deponienotstand der in den 1990er Jahren wird jetzt weniger als ein
Prozent des Mülls deponiert. Gerade Kommunen bieten als
Partner der Bürger effiziente Wertstofferfassungssysteme an,
die sie noch weiter ausbauen werden“, so Reiche. „Umso
wichtiger ist es nun, dass die Bundesregierung bei den anstehenden Verhandlungen zu einem Wertstoffgesetz die kommunale Hoheit und die kommunalen Unternehmen stärkt.“
Architektur à la carte
Mensa der École Voltaire in Berlin mit Brettsperrholz-Elementen
Die städtebaulichen Anforderungen des 21. Jahrhunderts –
schnelles Bauen, leichte Baustoffe, Nachhaltigkeit, Wohngesundheit und CO2-Reduktion – machen Holz zu dem Baustoff
der Gegenwart. Dennoch sind Bauten, bei denen sowohl
Konstruktion als auch Gebäudehülle aus Holz bestehen, im
Stadtkontext noch nicht Normalität. Martin Schmitt – Architekt
und gelernter Zimmermann – realisierte nun ein solches Gebäude mitten in Berlin. Für die Dachkonstruktion der Schulkantine in Holzrahmenbauweise spielen BrettsperrholzKastenelemente LIGNO Block Q3 Akustik von Lignotrend eine
mehr als tragende Rolle: Die multifunktionalen, formstabilen
Gesamtpakete vereinen Statik, Schallschutz, endfertige Holzansicht und Raumakustik.
Voltaire, Namensgeber der deutsch-französischen Grundschule in Berlin-Tiergarten, Philosoph, Schriftsteller und Wegbereiter der französischen Revolution hätte bestimmt seine
Freude an diesem Bauwerk gehabt: Leicht und spielerisch
gibt der Mensa-Pavillon dem freiheitlichen Geist des Aufklärers baulichen Ausdruck, der „öffentlichen Erziehungsanstalten“ übrigens eher kritisch gegenüber stand. Konstruktion
und Gebäudehülle gleichermaßen werden von dem Naturbaustoff bestimmt. Das Tragskelett aus beplankten Holzrahmen wird von einer filigranen Latten-Schicht aus thermobehandeltem Pappelholz bekleidet und passt sich besonders
gut in die parkähnliche Landschaft des Schulcampus ein.
Im Rhythmus der Pultdächer
Um möglichst viele Bäume auf dem schmalen, langen Baugrundstück zu erhalten, entwickelten die Architekten die Entwurfsidee von vier Teilbauten, die – ineinandergeschoben –
dem vorhandenen Baumbestand „ausweichen“. In einer sanften Zickzacklinie stehen die Außenwände der einzelnen Geometrien zueinander und geben der Fassade ein beschwingtes, lebendiges Aussehen.
Der Eingang mit großzügiger Empfangshalle und Garderobe ist dem Altbau jenseits des Hofs zugewandt. Doppelflügeltüren führen in den großen Speisesaal in dem 126 Schüler
gleichzeitig Platz finden und der auch für andere schulische
Veranstaltungen genutzt wird.
In Rücken des Saals sind entlang der Westfassade alle dienenden Räume, wie Anlieferung, Spülküche, Essenszubereitung, Lager, Kühl- und Sanitärräume angeordnet. Sie folgen
streng den logistischen Abläufen von Essensausgabe und
Geschirrrücknahme. Eine einläufige Treppe in der Saalmitte
führt hinauf zur Galerie, wo die Lehrer einen wunderbaren
Rückzugsbereich mit Blick in die Baumwipfel genießen können. Großformatige Panoramafenster und Fensterbänder in
unterschiedlichen Formaten eröffnen überall den Ausblick ins
Grüne. Aus der inneren Organisation der einzelnen Funktionen heraus ergeben sich in Breite und Höhe unterschiedliche
Gebäudevolumina, wobei das höchste die Galerie aufnimmt.
Kommunalwirtschaft 10/2015
École Voltaire Hofansicht
Die versetzten, unterschiedlich hohen Pultdächer rhythmisieren gleichermaßen Gebäudeansicht wie auch die Innenräume.
Brettsperrholzelemente für die Dachkonstruktion
bringen Vorteile
Die Schulmensa wurde in Holzrahmenbauweise mit Massivholz-Dach, schlüsselfertig von der Kastor HolzBauWerk
GmbH in Wiebelsheim errichtet. Mit den im Werk vorgefertigten Bauteilen konnte der Bauherr, die Auslandsschulbehörde
AEFE (Agence pour l’enseignement français à l’étranger) das
knapp 500 Quadratmeter große Gebäude effizient, flexibel,
ökologisch und nicht zuletzt kostengünstig realisieren. Die
dafür nötige intensive Vorbereitung des Baus mit besonders
sorgfältig zu planenden Details wurde spätestens durch die
schnelle Bauzeit vor Ort wieder wettgemacht: Der Rohbau
war innerhalb von nur drei Wochen erstellt.
Die massiven Brettsperrholz-Kastenelemente LIGNO Block
Q3 Akustik, welche die Architekten von Anfang an für die
Dachkonstruktion vorsahen, wurden im Lignotrend-Werk in
Weilheim-Bannholz vorgefertigt. Das hat einen guten Grund:
Die zu massiven Scheiben kreuzweise verbundenen Holzschichten wirken als multifunktionale, formstabile Gesamtpakete und bringen den Planern einige Vorteile. In einem
Element übernehmen sie nicht nur die statische Funktion,
sondern bringen bereits im „Rohbau“ eine endfertige Holzansicht mit. In der École Voltaire wurde diese jedoch – passend zum Weiß der Wände – bauseits mit einer weißen Lasur
versehen, die für einen homogenen Raumeindruck sorgt.
Auch Schallschutz und Raumakustik erledigen die tragenden
Dachbauteile. Im Berliner Mensagebäude überspannen sie
mühelos acht Meter Raumtiefe in freier Spannweite als Pultdach.
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École Voltaire Empfangshalle
École Voltaire Schülerspeisesaal
Mit der vollflächigen Aufdachdämmung vereinfachen die
Dachelemente auch die bauphysikalischen Verhältnisse in
den Pultdächern: Durch die eindeutige Trennung von Tragkonstruktion, Dämm- und Abdichtungsebene entsteht ein
bauphysikalisch unproblematisches Bauteil, das sicheren
Feuchteschutz garantiert. So verhindert die Überdämmung
zuverlässig Wärmebrücken, die Speichermasse des massiven Brettsperrholzes garantiert hohen sommerlichen Wärmeschutz, der durch eine Dachbegrünung, wie hier in Berlin
noch verstärkt wird. Außerdem gibt die Begrünung der Stadt
die durch die Bebauung „verlorene“ Grünfläche zurück.
Dachtragwerk aus Sparren und Pfetten. In den Hohlräumen
kann bereits ab Werk die Elektroinstallation eingebaut werden, ebenso wie Öffnungen für die Beleuchtung schon vorbereitet werden können. Raumseitig umfasst die untere
Gurtplatte bereits die endgefertigte, akustisch wirksame und
auch gestalterisch ansprechende Echtholz-Deckenuntersicht.
Beim späteren Innenausbau entfallen damit zusätzliche, abgehängte Paneele, die entweder das Aussehen oder die
Akustik verbessern müssten. Neben der Einsparung beim
Tragwerk durch die freie Spannweite reduzieren sich mit den
fertigen Lignotrend-Elementen einige weitere Einzel-Leistungen bei den Innenausbaugewerken, da diese schon im tragenden Element enthalten sind. Dies schafft ein hohes Maß
an Kosteneinsparung.
Alle Bauteile von Lignotrend garantieren einwandfreie ökologische, baubiologische sowie funktionale Qualität und sorgen für ein gesundes Innenraumklima. Bei der Herstellung der
Massivholz-Produkte kommt es auf die nachhaltige Nutzung
des Rohstoffs, auf seine gesundheitlich unbedenkliche Verarbeitung und die Dauerhaftigkeit der Funktion an. Bereits seit
2006 erfüllen sie die besonders strengen Grenzwerte für das
natureplus®-Qualitätszeichen und gehören damit offiziell zu
den umweltverträglichsten und gesundheitlich unbedenklichsten Baustoffen in Europa.
In Ruhe essen
Als Kastenelemente aufgebaut, nutzen die Elemente
LIGNO Block Q3 Akustik den Rohstoff Holz besonders materialeffizient und ersetzen das konventionelle, stabförmige
Die im Speisesaal auftretenden Geräusche in unterschiedlichsten Frequenzbereichen müssen durch breitbandig akustisch wirksame Oberflächen auf ein angenehmes Maß
reduziert werden. Gleichzeitig soll die Sprachverständlichkeit
gewährleistet bleiben, wenn der Saal für andere Veranstaltungen genutzt wird. Dieser Herausforderung sind die Brettsperrholz-Akustikelemente
von
Lignotrend
nachweislich
gewachsen, denn die akustische Wirksamkeit der verwendeten Dachelemente LIGNO Block Q3 Akustik mit werkseitig integrierter Absorberlage und feiner Akustik-Profilierung an der
Oberfläche ist durch Labortests belegt. Trotz Stühlerücken
und Tellerklappern ist damit echter Pausengenuss garantiert.
Qualität durch Qualifikation
Gütegesicherte Ausschreibung und Bauüberwachung
Es liegt im Interesse von Städten und Kommunen, dass Abwasserleitungen und -kanäle von erfahrenen und zuverlässigen Fachleuten geplant, gebaut oder saniert werden. Ein
Anspruch, der vom Regelwerk untermauert wird: Laut DIN EN
752:2008-04 (Abschnitt 1 5.1.10, Baulicher Zustand und Nutzungsdauer) müssen „Abwasserleitungen, Kanäle sowie andere Bauteile ... so geplant, gebaut, unterhalten und betrieben
werden, dass der bauliche Zustand über die Nutzungsdauer
aufrechterhalten wird.“ Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bedarf es Organisationen mit besonderer Erfahrung und
Zuverlässigkeit hinsichtlich Ausschreibung und Bauüberwachung der Bauverfahren und Bauabläufe. Und zwar konkret
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in Bezug auf das Thema Kanalbau und die zur Anwendung
kommende Verfahrenstechnik. Daher ist es sinnvoll, bereits
ab der Planungs- und Ausschreibungsphase geeignete Rahmenbedingungen zu definieren.
Qualität wird in der Planung erzeugt
Unter anderem hat der Ausschreibende dafür zu sorgen,
dass geeignete Bauverfahren nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik eingesetzt werden. Planer und Ingenieurbüros sollten deshalb eine entsprechende Eignung
nachweisen können. Das heißt: Sie müssen für Planung, Aus-
Kommunalwirtschaft 10/2015
schreibung und Bauüberwachung von Bauleistungen qualifiziert sein und über umfassende, dem Stand der Technik entsprechende Kenntnisse, Fähigkeiten und die Berufserfahrungen verfügen, die erforderlich sind, um die jeweiligen
Bauprojekte fachgerecht vorzubereiten und in der Ausführung
zu überwachen. Deshalb ist es sinnvoll, auch die Eignung des
Planers bereits bei der Beauftragung zu prüfen. Hierzu gibt
die Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) folgende Möglichkeiten der Prüfung für den Planer vor:
§ 5 VOF – Nachweis der Eignung
(1) Zum Nachweis der Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit (Eignung) dürfen nur Unterlagen und Angaben
gefordert werden, die durch den Gegenstand des Auftrages
gerechtfertigt sind.1
Baustein RAL-Gütesicherung Kanalbau
Vor diesem Hintergrund wurde auf Initiative der Mitgliederversammlung der Gütegemeinschaft Kanalbau mit „Ausschreibung und Bauüberwachung“ ein zusätzlicher Baustein
zur Qualitätssicherung geschaffen und Anforderungen für Ingenieurleistung im Bereich Ausschreibung und Bauüberwachung im offenen Kanalbau (Gruppe ABAK), bei grabenlosem
Einbau (Gruppe ABV) und der grabenlosen Sanierung
(Gruppe ABS) von Abwasserleitungen und -kanälen in die
Güte- und Prüfbestimmungen aufgenommen.
Erfahrungen sprechen für sich
Was bedeutet das? Was bringt das Gütezeichen und rechnet sich das überhaupt? So lauten die Fragen, die von Organisationen gestellt werden, die sich für ein Gütezeichen
interessieren. Antworten hierauf gibt wie so oft die Praxis.
Eine zuverlässige Ausschreibung und Bauausführung bei der
Verlegung dichter und dauerhafter Abwasserleitungen und
-kanäle verbessert die Wirtschaftlichkeit der Baumaßnahme
und sorgt für eine längere Nutzungsdauer der Abwassernetze. Auftraggeber können über das Gütezeichen prüfen, ob
ihr künftiger Partner Erfahrung und Zuverlässigkeit im Umgang mit der bei dieser Maßnahme zum Einsatz kommenden
Verfahrenstechnik gegenüber dem Güteausschuss nachgewiesen hat.
Doch wie sieht das in der Praxis aus? Die RAL-Gütesicherung Kanalbau bietet Beurteilungsgruppen an, um die Eignung der Organisation für Leistungen der Ausschreibung und
Bauüberwachung nachzuweisen. Wichtig ist: Vor Vergabe von
Leistungen bei Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung sollte der Auftraggeber prüfen, ob die entsprechenden
Organisationen die erforderlichen Eignungskriterien erfüllen.
Die Organisation kann diesen Nachweis auf Grundlage der
Gütesicherung RAL-GZ 961, Beurteilungsgruppen ABAK,
ABV und ABS führen. Wie funktioniert das?
Mit dem Prüfingenieur zum Ziel
Der Weg zur Erlangung eines RAL-Gütezeichens Kanalbau
aus einer der genannten Beurteilungsgruppen wird durch die
vom Güteausschuss beauftragten Prüfingenieure begleitet.
Zu Beginn findet in der Regel eine telefonische Beratung statt
durch den beauftragten Prüfingenieur aus der jeweiligen Region oder ein persönliches Vorgespräch mit den zuständigen
Verantwortlichen im Büro. Gesprächsinhalte sind die Klärung
von Fragen zum Procedere oder Informationen zu den Anforderungen der RAL-Gütesicherung, z.B. in Bezug auf das System zur Fehlervermeidung. Danach erfolgt eine Betrachtung
1 Quelle: Vergabeordnung für freiberufliche Dienstleistungen - VOF Ausgabe 2009
Kommunalwirtschaft 10/2015
der internen Abläufe; hierzu zählen Sichtung von Unterlagen
zur Ausschreibung, Bauüberwachung und Abnahme. Werden
die Anforderungen der RAL-GZ 961 in Bezug auf die Qualifikation des Personals, die Referenzen aus den letzten drei
Jahren sowie die Bauüberwachung von Projekten erfüllt, kann
das gewünschte Gütezeichen beantragt werden.
Die folgende Erstprüfung setzt sich dann aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Vorhandene Qualitätsmanagementsysteme werden geprüft, ebenso wie die Qualität von
Ausschreibungen auf Basis der Leistungsverzeichnisse und
Planunterlagen. Besondere Erfahrungen der Organisation
bzw. des eingesetzten Personals werden durch Belege über
entsprechende Tätigkeiten nachgewiesen. Zudem erfolgen
schriftliche Referenzanfragen an Auftraggeber mit Bestätigung der Ausschreibungs- und Bauüberwachungsleistung.
Die Zuverlässigkeit des eingesetzten Personals wird durch
Vorlage entsprechender Referenzen – zum Beispiel Zeugnisse
– nachgewiesen. Regelmäßige Schulungen zur Aufrechterhaltung der Qualifikation gehören ebenso zum Profil der Gütezeicheninhaber. Entsprechend qualifizierte Organisationen
führen nach der Gütezeichenverleihung aktiv ein zertifiziertes
Qualitätsmanagementsystem zur Fehlerminimierung.
Verleihung des Gütezeichens
Abschließend werden die Ergebnisse der Firmenbesuche
protokolliert. Die Beurteilung der Qualifikation erfolgt unter
Berücksichtigung sämtlicher Erkenntnisse in einem zusammenfassenden Bericht. Ausfertigungen erhalten Antragsteller
und der Güteausschuss der Gütegemeinschaft Kanalbau.
Fällt die Prüfung des Güteausschuss positiv aus, verleiht
der Vorstand der Gütegemeinschaft dem Antragsteller auf
Vorschlag des Güteausschusses das Gütezeichen. Die Verleihung wird beurkundet und in der GütezeicheninhaberSuche auf www.kanalbau.com veröffentlicht. Nach einer
Gütezeichenverleihung erfolgen dann – entsprechend der
Vorgaben der Güte- und Prüfbestimmungen RAL-GZ 961 –
situationsabhängig, mindestens aber einmal pro Jahr Firmenbesuche in den Beurteilungsgruppen ABAK, ABV und ABS.
Erneute Prüfungen in Bezug auf das System zur Fehlervermeidung und Sichtung von Unterlagen zur Ausschreibung
werden jährlich durchgeführt.
Beim jährlichen Firmenbesuch prüft und bewertet der vom
Güteausschuss beauftragte Prüfingenieur stichprobenweise
die Einhaltung und Dokumentation der der jeweiligen Beurteilungsgruppe zugehörigen Anforderungen, einschließlich
der Dokumentation der Eigenüberwachung und der Meldungen von Projekten. Die Unterlagen werden auf Vollständigkeit
geprüft und bewertet.
Qualifikation bzw. Eignung vorausgesetzt
Die nachhaltige Planung und Ausführung von Abwasserentsorgungssystemen erfordert komplexes Fachwissen, das
sowohl wasserwirtschaftliche Gesichtspunkte berücksichtigt
als auch material- und bautechnische Aspekte. Oft entscheidet sich erst nach der Gewährleistungsabnahme, ob die vorgesehene Nutzungsdauer erreicht werden kann. Und dieses
Resultat lässt sich nur dann erzielen, wenn in allen Bereichen
mit entsprechendem Qualitätsbewusstsein gearbeitet wird.
Letztendlich entscheidet bei der Vergabe von Erneuerungsbzw. Instandhaltungsmaßnahmen von Abwasserleitungen
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und -kanälen derjenige über die Nachhaltigkeit einer Maßnahme, der auch investiert.Auftraggeber wollen ihre Maßnahmen in erfahrenen Händen wissen. Die Gütesicherung
Kanalbau RAL-GZ 961 bietet Auftraggebern deshalb bei der
Vergabe von Leistungen der Ausschreibung und Bauüberwachung im Kanalbau eine unabhängige Eignungsprüfung. Gü-
tezeicheninhaber werden auf der Seite www.kanalbau.com
veröffentlicht. Auftraggeber machen vor Vergabe entsprechender Leistungen hiervon zunehmend Gebrauch und prüfen über das RAL-Gütezeichen die spezifische Qualifikation
der Büros.
Europas größter Dachpark
So bringen Holländer neuen, grünen Lebensraum in die Stadt
In der Immobilienwirtschaft ist jeder Quadratmeter Geld wert,
deshalb wird es vor allem in hochverdichteten Städten für
Bäume, Sträucher und Grünflächen eng. Die Folge: Bürger,
die keinen eigenen Garten haben, müssen oft weite Wege auf
sich nehmen, wenn sie eine ruhige, grüne Zone zur Entspannung suchen. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr extensiv bepflanzte Dachflächen. Schätzungen zufolge sind
heute in Deutschland etwa zehn bis 15 Prozent der Flachdächer begrünt, Tendenz steigend. Eine positive Entwicklung,
denn die grünen Dächer sind ökologische Ausgleichsflächen,
speichern Regenwasser, filtern Schadstoffe aus der Luft, sorgen für eine Verbesserung des Umgebungsklimas und sind
für das Gebäude eine zusätzliche Wärmedämmung im Winter
und ein Hitzeschild im Sommer. Diese positiven Effekte und
auch finanzielle Anreize – direkt durch Zuschüsse oder indirekt z.B. durch verringerte Abwassergebühren – machen
Gründächer bei vielen Bauherren so beliebt. Schade ist nur,
dass extensiv begrünte Dachflächen nicht begehbar sind. In
den Niederlanden, wo die Bevölkerungsdichte wesentlich
höher ist als bei uns, setzt man daher in letzter Zeit vermehrt
auf sogenannte intensiv begrünte Dächer, also solche, die von
den Menschen in den Städten als zusätzlicher Lebens- und
Bewegungsraum genutzt werden können. Vor allem in der Architekturmetropole Rotterdam gibt es derzeit viele interessante Projekte, die Vorbildcharakter haben.
80.000 Quadratmeter Parklandschaft
Eines findet man im Stadtteil Delfshaven, Standort Vierhavenstrip. Hier auf einem ehemaligen Eisenbahngelände siedelten sich mehrere Unternehmen und Ladengeschäfte an.
Oben auf dem Gebäude ist ein begrüntes Dach entstanden,
das seinesgleichen sucht. Mit einer Länge von einem Kilometer, einer Breite von 80 Metern und einer Nutzfläche von
80.000 Quadratmetern gilt es heute als größter Dachpark
Europas. „An der höchsten Stelle ist der Park neun Meter
hoch. Wir haben dort ein Gewächshaus, Themengärten, Gastronomie, Schatten- und Sonnenplätze, Spielgelegenheiten
und Ruhebereiche“, skizziert Architekt Rik de Nooijer das neu
geschaffene Gelände. „In einem langen Prozess ist etwas gelungen, wovon Anwohner und die lokale Wirtschaft träumten:
ein attraktiver, grüner Ort der Erholung in der aufgeregten
Stadt.“
Leuchtturmprojekt
Begonnen hatte alles – wie oft – mit einem Wettbewerb.
Dabei ging es darum, mehrere Funktionen auf der riesigen
Fläche optimal zu verbinden. Das Architekturbüro sprach mit
der niederländischen Bahn, mit dem Hafen, den Bürgern, Unternehmern, der Politik und hat die unterschiedlichen Anforderungen und Wünsche bei der Planung aufgegriffen.
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NOPHADRAIN - Für den Dachpark Vierhavenstrip in Rotterdamm hat Nophadrain ein ganz eigenes System entwickelt,
das auf die Anforderungen des Auftraggebers genau zugeschnitten ist.
Anschließend suchte die Stadt einen Partner, der sich die
Realisierung eines solchen Projektes technisch zutraute.
„Wenn man einen Park auf einem solch besonderen Standort
anlegt, müssen die Bäume und Sträucher und verwendeten
Substrate mit Bedacht gewählt werden. Auch die Regenwasserfrage musste optimal gelöst sein“, erklärt de Nooijer. Mit
der technischen Umsetzung wurde deshalb Nophadrain, ein
europaweit tätiger Spezialist für Nutzdächer, beauftragt.
Projektleiter Pieter Wesselink von Nophadrain spricht von
einer großen Herausforderung: „Da der Dachpark Vierhavenstrip eine so immense Oberfläche hat, war es wichtig, das
Regenwasser, das von der Vegetationsschicht nicht aufgenommen und gespeichert werden kann, so schnell wie möglich abzuleiten. Außerdem haben wir es bei diesem Projekt
mit sehr hohem Druck zu tun, denn über dem Drainagesystem liegt schließlich einige Meter Substrat, auf dem sich
zudem auch noch Menschen bewegen. Für den Dachpark
Vierhavenstrip haben wir deshalb ein ganz eigenes System
entwickelt, das auf die Anforderungen des Auftraggebers
genau zugeschnitten ist. Solche Sondersysteme entwickeln
und produzieren wir in unserem Werk in Kerkrade. In der
Branche sind solche Maßanfertigungen ziemlich selten.“
Der Dachpark Vierhavenstrip in Rotterdam ist seit anderthalb Jahren geöffnet und zeigt anschaulich, wie viele andere
Flachdächer mitten in der Stadt heute aussehen könnten. Die
Resonanz und die Akzeptanz des Projektes sind überwältigend. „Nicht nur die Anwohner nutzen den großen Park auf
dem Dach, es reisen auch andere Besucher speziell dafür an.
In den Niederlanden, aber auch in den Nachbarländern stößt
dieser besondere Dachpark auf ein sehr positives Interesse
– er ist ein Leuchtturmprojekt und eine Attraktion“, so de
Nooijer.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Flughafen Düsseldorf sorgt vor
Präventive Ertüchtigung des Vorfeld-Abwassernetzes gegen Korrosion
Eine Null-Risiko-Strategie gehört zu den Prinzipien der Flughafen Düsseldorf GmbH beim Betrieb der technischen Infrastruktur des Airports. Folgerichtig wurden auch die Abwasseranlagen in den künftig zur Enteisung vorgesehenen
Vorfeldbereichen baulich aufgerüstet, als aufgrund einer Baumaßnahme organisatorische Umstellungen in der Nutzung
des Vorfeldes notwendig wurden. Das Ingenieurbüro Brenner
GmbH aus Hennef, erarbeitete im Auftrag des Flughafens ein
Präventionskonzept, in dessen Mittelpunkt die Absicherung
der Schächte und Leitungen gegen Korrosion stand. Binnen
14 Tagen wurde diese Maßnahme dann durch die Abwasserservice Volkner GmbH, Siegburg, erfolgreich umgesetzt.
Wenn künftig auf dem Flughafen Düsseldorf Flugzeuge enteist oder auch betankt werden, müssen die Piloten andere
Vorfeld-Flächen ansteuern als vor der Baumaßnahme. Da auf
einer Teilfläche des Vorfeldes eine neue Betondecke gegossen wurde, musste der Vorfeldbetrieb teilweise neu organisiert werden. Und dazu gehört auch, dass die Enteisung
seither auf anderen Flächen stattfindet als bislang. Mit einer
Organisationsweisung allein war die Umstellung aber nicht
getan. Da die Enteisungsmittel hoch alkalisch sind und ihre
Rückstände über die Niederschlags-Abwasseranlagen zur
Klärung abgeleitet werden, sind die Abwasserrohre und
-Schächte aus Beton im neuen Enteisungsbereich künftig
chemischen Belastungen ausgesetzt, die ohne Gegenmaßnahmen zu erhöhtem Bauwerks-Verschleiß und verkürzter
Nutzungsdauer führen könnten. Um also weder ökologisch
noch ökonomisch irgendein Risiko einzugehen, beauftragte
der Flughafen die Ingenieurbüro Brenner GmbH mit der Erarbeitung eines Konzepts für die präventive Ertüchtigung dieser
Anlagen gegen die geänderte Belastung.
Das Konzept der Ingenieure mit langjähriger Flughafenerfahrung und Spezialkenntnissen im Bereich der Kanalinstandsetzung setzte im Kern auf die korrosionsfesten Werkstoffe
Epoxidharz und Glasfaser. Die von den Schächten abgehenden Leitungen DN 300 sollten mit Epoxidharz-getränkten
GFK-Langlinern des PARTLINERTM plus-Systems der resinnovation GmbH, Rülzheim, ausgekleidet werden. Und auch
bei der präventiven Sanierung der Schächte setzte man auf
eine resinnovation-Systemlösung. Hier wurde eine 4 Millimeter starke Beschichtung der Schachtbauwerke mit dem Epoxidharz resiShield LV vorgesehen. Für diese Lösung
sprachen mehrere Aspekte, begonnen mit der Tatsache, dass
reines Epoxidharz in puncto Korrosionsschutz die bestmögliche Wahl ist – an mineralische Beschichtungen der
Schächte braucht man bei einer solchen Belastungssituation
gar nicht zu denken. resiShield hingegen ist, wie diverse Prüfzeugnisse belegen, eine nachgewiesen robuste Lösung: Im
Frühjahr 2013 beispielsweise wurde dem System auch die
Langzeitbeständigkeit gegen Biodiesel attestiert, was zu den
härtesten chemischen Herausforderungen für Abwasserbauwerke überhaupt gehört. Überdies ist das Harz für den Einsatz auf feuchten Oberflächen entwickelt worden und verfügt
dort über eine exzellente Haftung.
„Für das System resiShield sprachen aber auch rein praktische Erwägungen“ so Thomas Neber und Horst Winzen, zuständige Fachleute für die Entwässerungssysteme der
Abteilung Planung und Bau, Bereich Wassermanagement der
Flughafen Düsseldorf GmbH: „Das Material lässt sich in der
Systemvariante „LV“ (für Low Viscosity) in Sprühtechnik
schnell und einfach applizieren und härtet bei Wahl des geeigneten Härters sehr schnell betriebsfest aus. Beides erwies
sich als äußerst vorteilhaft, da auf dem Vorfeld in kürzester
Kommunalwirtschaft 10/2015
Schachtbeschichtung Flughafen Düsseldorf
Zeit immerhin 17 Schächte beschichtet werden mussten –
und zwar in den extrem knappen nächtlichen ArbeitszeitFenstern, während der Flugbetrieb ruht. Da zählt buchstäblich jede Minute, um die sich ein Arbeitsgang verkürzen
beziehungsweise beschleunigen lässt.“
Mit der Durchführung der Auskleidungs- und Beschichtungsarbeiten in Rohren und Schächten wurde im Rahmen
einer Ausschreibung der Leistungen die Firma Abwasserservice Volkner GmbH, Siegburg beauftragt, da sie Erfahrungen
im Einsatz sowohl von PARTLINERTM plus als auch von resiShield nachweisen konnte – nicht zuletzt in der sehr speziellen Arbeit unter „Flughafen-Bedingungen“.
Dank der engen Zusammenarbeit von Ingenieurbüro, das
vertreten durch Dipl.-Ing. und ZKS-Berater Daniel Kettner die
nächtliche örtliche Bauüberwachung gewährleistete, dem
Materialhersteller und natürlich dem ausführenden Unternehmen sind Schächte und Leitungen des Flughafens Düsseldorf
nun gut für die künftigen Herausforderungen gewappnet.
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Aus der Industrie
Grundfos Pumpen für die 4. Reinigungsstufe
Kommunales Abwasser enthält eine nahezu unüberschaubare
Menge an festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen organischer oder anorganischer Art. Der Anteil, der mit dem Abwasser transportierten Stoffe, variiert sehr stark mit der jeweiligen
Herkunft. Die Konzentration, aber auch die Frachtschwankungen der Abwasserinhaltsstoffe sind im Wesentlichen eine
Funktion der Lebensgewohnheiten der Bevölkerung. In den
letzten Monaten hat zudem eine neue Herausforderung immer
stärker an Aufmerksamkeit gewonnen, die 4. Reinigungsstufe.
Dies alles bedingt unterschiedliche Vorgehensweisen bei
der Abwasserreinigung und hat auch Auswirkungen auf die
benötigte Pumpentechnik. Für fast alle Arbeitsschritte und
Bedingungen in der Abwassertechnik produziert Grundfos,
weltweit einer der größten Pumpenhersteller, robuste und
sehr effizient arbeitende Pumpen sowie Reinigungssysteme.
Auf den meisten kommunalen Kläranlagen wird nach mechanischer und biologischer Abwasseraufbereitung das gereinigte Medium in einen Vorfluter abgeleitet. Trotz des hohen
technischen Aufwandes der betrieben wird, ist dieses Verfahren nicht unproblematisch, insbesondere wenn die Einleitung
in ein Gewässer mit sensiblen wasserwirtschaftlichen Verhältnissen erfolgt. Eine Reihe von Forschungsprogrammen haben
gezeigt, dass „Hormonaktive Stoffe“ über das gereinigte Abwasser von zahlreichen Tieren aufgenommen werden. Über
die Nahrungskette kommen diese zum Menschen zurück. Anthropogene Stoffe können auf herkömmliche Art und Weise
in Kläranlagen nicht abgebaut werden. Mikroverunreinigungen aus Pharmazeutika, Industrie- und Haushaltschemikalien, Schädlingsbekämpfungsmittel und Desinfektions- mittel
bilden aber eine Gefahr für Mensch und Umwelt.
Um dieses Problem in den Griff zu bekommen wurden in
den letzten Jahren eine Reihe von kommunalen Kläranlagen
mit einer 4. Reinigungsstufe ausgestattet. Im Rahmen dieser
Pilotprojekte will man Erfahrungswerte sammeln wie anthropogene Stoffe eliminiert werden können. Es bieten sich hierfür
verschiedene Verfahren an: Membrantechnologie, Ozonbehandlung oder Aktivkohleverfahren.
Die zurzeit in Deutschland laufenden Pilotprojekte basieren
größtenteils auf Verfahren mit granulierter Aktivkohle (GAK)
oder mit Pulveraktivkohle (PAK). Je nach Inhaltsstoffen, organischer Fracht, Feststoffen und aggressivem Material werden
Grundfos Reinigungsstufe
an die Technik, insbesondere an die Pumpentechnik, hohe
Anforderungen gestellt.
In erster Linie geht es um die Bewältigung der jeweils gestellten Aufgabe. Genauso wichtig ist aber auch eine wirtschaftliche Arbeitsweise. Häufig stehen nicht ein Einzelaggregat im Fokus, sondern komplexe Anlagen und Systeme.
Das setzt natürlich voraus, dass ein entsprechendes Spektrum bzw. eine Angebotspalette, möglichst aus einer Hand,
zur Verfügung steht.
Völlig unabhängig vom gewählten Aufbereitungsverfahren
und dem Verfahrensschritt hat Grundfos von der Dosierpumpe, über Abwasserpumpen aus Edelstahl oder Grauguss
bis zu Wasserpumpen für hohe Förderleistungen oder spezielle Aufgaben das jeweils optimale System oder die benötigte Einzelkomponente. Dabei spielt die Langlebigkeit der
technischen Komponenten, die Energieeffizienz und das
wegweisende Know-How eine wesentliche Rolle. Zuverlässigkeit für die gesamte Prozesskette, von der Beschaffenheit
über die Lieferung und den Service ist eine zentrale Forderung der Kläranlagenbetreiber
Grundfos bietet HighTech aus einer Hand, von der Komplettlösung bis zur Einzelpumpe – gerade auch für die 4. Reinigungsstufe.
Neuer Lebensabschnitt für alte Kunststofffenster
Kunststofffensterrecycling an der Grundschule Katzenelnbogen
Der 07. September war ein großer Tag für kleine i-Dötze in
Rheinland-Pfalz. Auch an der Grundschule im Einrich in Katzenelnbogen begann für die Erstklässlerinnen und Erstklässler
ein neuer Lebensabschnitt.
Um den Schulerinnen und Schulern ein möglichst optimales Lernumfeld zu schaffen, nutzt man in Katzenelnbogen
56
davor die Ferienzeit, um durch bauliche Maßnahmen die
Schule an die aktuellen Bedurfnisse anzupassen. So werden
in diesem Jahr zwei Klassenzimmer zu einem praktischen
Mehrzweckraum zusammengelegt und dabei u.a. 14 neue
energiesparende Fenster des Kunststoffprofilherstellers
GEALAN eingebaut.
Kommunalwirtschaft 10/2015
An die Zukunft denken die Verantwortlichen jedoch auch
bei den nun ausgebauten alten Kunststofffenstern. Über 25
Jahre haben diese kaum wartungsanfällig ihren Dienst getan
und werden nun recycelt, und das aus Überzeugung: „Uns
ist seit langem bekannt, dass man PVC-Fenster wieder in den
Wertstoffkreislauf zurückführen kann. Darüber hinaus engagieren wir uns seit Jahren in unserer „Zukunftswerkstatt Einrich“, die nicht zuletzt für das Bauen unter ökologischen
Aspekten eintritt. Hinter dieser Ideologie steht auch unsere
Verwaltung“, so Volker Schweitzer, Geschäftsführer der beauftragten Schreinerei Schweitzer GmbH.
Dass für den Erfolg einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft
eben auch kleinere Projekte eine sehr große Rolle spielen, betont Michael Vetter, Geschäftsführer der Rewindo GmbH mit
Sitz in Bonn, die seit 2002 bundesweit das Kunststofffensterrecycling organisiert: „Wir konnten im vergangenen Jahr erneut über 1,2 Millionen alte Kunststofffenster wiederverwerten und dabei die Menge gegenüber 2013 noch einmal
steigern. Jede Tonne PVC-Recyclat, die in der Profilherstellung zum Einsatz kommt, spart im Vergleich zu Primär-PVC
rund 1,87 Tonnen CO2. Alleine deshalb ist uns jedes Fenster,
das in das Recycling geht, wichtig. Wir freuen uns sehr über
das große Engagement hier vor Ort. Projekte wie die Schulsanierung in Katzenelnbogen sind letztlich ein enorm wichtiger Grundstein für unseren Erfolg.“
Das werkstoffliche Recycling der gebrauchten Kunststofffenster erledigt in seinen hochmodernen Recyclinganlagen
die Tönsmeier Kunststoffe GmbH & Co. KG aus Höxter. Hier
werden nicht nur die Fenster aus Katzenelnbogen wiederverwertet, sondern auch aus ganz Deutschland und Teilen
Europas. Ein praxiserprobtes Sammelsystem mit verschiedenen Behältern ermöglicht eine schnelle und flexible Übernahme. So geschehen in Katzenelnbogen. Im Werk entsteht
nach der Abtrennung von Glas, Metallen, Gummidichtungen,
Bauschäumen und anderen Störstoffen ein PVC-Mahlgut,
das als Ausgangsmaterial für hochwertiges, fast 100 Prozent
sortenreines Granulat verwendet wird. Das Ergebnis dient als
qualitativ gleichwertiger Rohstoff für die Herstellung von
neuen Fenster- und Bauprofilen.
In den neuen Fensterprofilen ist der wiedergewonnene
Rohstoff als Recyclingkern zu finden, der mittels Koextrusionsverfahren außen mit PVCNeumaterial ummantelt wird. Ein
neuer Lebensabschnitt also auch für die ausgedienten Kunststofffenster aus der Grundschule im Einrich.
20 Jahre ISO 9001 Zertifizierung
Messtechnikhersteller NIVUS freut sich zusätzlich über ein sehr gutes Halbjahresergebnis
NIVUS-Messtechnik
Die Qualitätsorientierung hilft dem Messtechnikspezialisten
für Durchflussmesssysteme und Füllstandsmessgeräte sich
am Markt vorne zu behaupten. „Wir verstehen Qualität als umfassendes Konzept, das weit über die reine Produktqualität
hinaus geht.“, erläutert Geschäftsführer Marcus Fischer. Der
Geschäftsführer sieht hierin auch eine Notwendigkeit, um als
technologieorientierter Mittelständler überleben zu können.
„Zum Beispiel können unsere Kunden mit einer sehr hohen
Beratungs- und Servicequalität rechnen. Dies hat eine lange
Tradition bei uns“, so Fischer weiter. Der Messtechnikspezialist kann dieses Jahr bereits auf 20 Jahre ISO 9001 Zertifizierung zurückblicken. Hier befindet sich das Unternehmen in
Kommunalwirtschaft 10/2015
guter Gesellschaft: Die Volkswagen AG ließ sich ebenfalls
1995 erstmalig nach ISO 9001 zertifizieren.
Das erste Halbjahr 2015 war sehr erfolgreich für NIVUS.
Trotz hoher Marktsättigung entwickelt sich der deutsche
Markt weiterhin positiv. In den ersten 6 Monaten konnte das
Unternehmen hier einen Zuwachs von 7% im Auftragseingang verzeichnen. Noch besser entwickelte sich das internationale Geschäft. Hier verzeichnet der Messtechnikspezialist
einen Zuwachs von 58% verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen eine
Steigerung im zweistelligen Prozentbereich.
57
SIMOGREEN PLA überzeugt auf vielfältige Weise
FM Global (Factory Mutual) ist die weltweit größte Industrieversicherungsgesellschaft mit Spezialisierung auf Anlagensicherung. Sie legt die hohen Prüfanforderungen an die innere
und äußere Belastungsfähigkeit der Produkte fest, die über
die Anforderungen nationaler Prüfinstitute hinausgehen.
SIMOGREEN PLA Filament –
Höchste Präzision im 3D-Druck
Mit SIMONA® PE 100 FM-Line Kosten reduzieren
Aufgrund der einfachen Verarbeitbarkeit sind Filamente aus
dem biobasierten Kunststoff PLA (Polylactid) für den 3DDruck besonders geeignet. Durch die qualifizierte Auswahl
des Rohstoffes, gezielte Anpassungen der Rezeptur sowie
umfassende Tests hat SIMONA ein PLA Filament mit ausgezeichneter und vor allem konstanter Materialqualität entwickelt.
Zum Brandschutz ihrer Gebäude setzen viele Industriebetriebe unterirdische Rohrsysteme zur Löschwasserversorgung ein. Dafür verlangen sie zunehmend FM zertifizierte
Rohrsysteme. Produkte mit FM Zulassung haben ein sehr
hohes Sicherheits- und Qualitätsniveau. Ihr Einsatz lässt die
Kosten der Gebäudeversicherung deutlich sinken.
Dabei sind PE Kunststoffrohrsysteme gegenüber Rohrsystemen aus anderen Werkstoffen aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften für die Löschwasserversorgung prädestiniert. Insbesondere durch die sehr gute Korrosionsbeständigkeit, lange Lebensdauer und hohe Wirtschaftlichkeit zeichnet
sich die SIMONA® PE 100 FM-Line für den Einsatz in der unterirdischen Löschwasserversorgung aus.
SIMOWOOD – Erweitertes Lieferprogramm
und neues Prüfzeugnis
SIMOWOOD Platten made of Resysta® bieten
Verarbeitern, Architekten, Designern oder Messebauern
nun noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
Das Besondere an SIMOWOOD ist die holzgleiche Optik
und Haptik der geschliffenen Platten. Daher bieten wir Ihnen
SIMOWOOD ab sofort im Standard einseitig geschliffen an.
Zudem gibt es die Platten in den Dicken von 4 bis 8 mm
auf Anfrage nun auch als schwer entflammbare Variante
gemäß den Bestimmungen der International Maritime Organisation (IMO). SIMOWOOD IMO erfüllt damit die Voraussetzungen für den Einsatz als Material für Schotten, Wände,
Decken, Verkleidungen und Fußbodenbeläge im Schiffsbau.
Bei der Prüfung nach DIN 51097 zur Bestimmung der
rutschhemmenden Eigenschaften nassbelasteter Barfußbereiche wurde SIMOWOOD mit der Bewertungsgruppe C die
höchste Rutschhemmung bescheinigt. Durch das Prüfzeugnis wird die Eignung von SIMOWOOD in Wellness- und Nassbereichen, wie z.B. als Schwimmbeckenumrandung oder als
Fußbodenbelag im Schiffsbau, zusätzlich bestätigt.
Mit SIMOGREEN PLA Filamenten bietet SIMONA ein zuverlässiges Verbrauchsmaterial für 3D-Drucker in bewährter
SIMONA Qualität – made in Germany.
Exzellente Eigenschaften
PLA überzeugt durch eine hohe Steifigkeit und gute Haftung. Zudem lassen sich 3D-Modelle aus PLA einfach verkleben und bemalen. PLA-HT zeigt eine höhere Wärmeformbeständigkeit und eine deutlich gesteigerte Kerbschlagzähigkeit im Vergleich zu Standard-PLA.
Der geringe Durchmesser der Filamente und die sehr engen
Toleranzen gewährleisten eine sehr gute Druckbarkeit auch
bei komplizierten Geometrien. Um ein optimales Druckergebnis zu gewährleisten, achten wir sowohl bei der Produktion
der Filamente als auch bei der Aufwicklung auf die Spulen
auf höchste Sorgfalt und Qualität.
Aus der Praxis: SIMOGREEN PLA-HT –
Nachhaltige Lösung zur Herstellung gefräster
Grundgehäuse für elektronische Etiketten
Für die Herstellung des gefrästen Grundgehäuses ihrer
elektronischen Etiketten war die e-inductive GmbH & Co. KG
auf der Suche nach einem geeigneten Werkstoff.
Als Alternative zu ABS sollte für die Herstellung des gefrästen Grundgehäuses ein hochwertiger Kunststoff mit hoher
Steifigkeit und Schlagzähigkeit sowie guter Optik und einfacher Verarbeitbarkeit zum Einsatz kommen. Auch die Nachhaltigkeit des Materials war e-inductive bei der Suche nach
einem geeigneten Kunststoff sehr wichtig.
Zu diesem Zeitpunkt hatte SIMONA die ersten Produktionsversuche mit dem neuen Werkstoff PLA-HT erfolgreich
abgeschlossen und konnte e-inductive mit Plattenmaterial
bemustern, welches exakt den gewünschten Eigenschaften
entsprach.
Ölfreie Luft kann man mieten
Drehkolbengebläse und Schraubenkompressoren
Frequenzgeregelte Mieteinheiten im Bereich von -700 mbar
bis 11.000 bar (120 m³/h bis 5.500 m³/h je Aggregat) für ölfreie
Luft mit Zubehör wie Verrohrung, Leistungskabel und Stromversorgung werden von den fachkundigen Mitarbeitern von
Aerzen Rental Division betriebsbereit installiert.
Forschung & Entwicklung sowie für Instandhaltungsmaßnah-
Diese maßgeschneiderten Lösungen werden zur Optimierung des Energieverbrauches oder des Prozesses und für
nale Abwasserreinigung oder Saug- und Drucklufttransport-
58
men eingesetzt. Aerzen International Rental verspricht, in
Notfällen jederzeit zur Verfügung zu stehen, um in kürzester
Zeit eine schlüsselfertige Anlage für industrielle und kommusysteme zu installieren.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Hochwertig und nachhaltig
„Mit der RAL-Gütesicherung sichern wir den Wert des Osnabrücker Kanalnetzes für nachfolgende
Generationen“
Im Juli dieses Jahres begrüßte die Gütegemeinschaft Kanalbau die Stadtwerke Osnabrück AG als 1.000. Mitglied der
Gruppe 2 (öffentliche Auftraggeber). Vor diesem Hintergrund
äußerten sich Ingo Hannemann, Prokurist Geschäftsbereich
Technik Energie-Wasser-Abwasser, und Daniela Fiege, Leiterin Bauüberwachung Entwässerungsnetze/-anlagen der
Stadtwerke Osnabrück AG, über ihre Pläne, Zielvorstellungen
und Anforderungen bei der Bewirtschaftung des Osnabrücker
Kanalnetzes.
Gut verborgen im Erdreich
Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Osnabrück mit dem
Bau der Kanalisation begonnen. Heute sind rund 1.000 km
Kanal flächendeckend im Stadtgebiet verlegt. Das entspricht
in etwa der Autobahnverbindung von Osnabrück nach Mailand. In Osnabrück wird das Abwasser hauptsächlich im
Trennsystem abgeleitet. Nur noch etwa 1% des Kanalnetzes
besteht aus Mischwasserkanälen.
Frau Fiege, Herr Hannemann, welches sind die wesentlichen Herausforderungen, die beim Betrieb von Abwassernetzen – auch speziell in Osnabrück – zu bewältigen
sind?
Ingo Hannemann: Wir stehen als kommunaler Infrastrukturdienstleister gleich vor mehreren großen Herausforderungen. Der Umbau der Energiesysteme, das sich rasant
ändernde Mobilitäts-, Freizeit- und Konsumverhalten, der demografische Wandel, die Stadtentwicklung, die Digitalisierung und vieles mehr – all diese grundlegenden
Veränderungen wirken sich direkt auf unsere Infrastrukturen
aus. Die Auswirkungen der Klimaveränderung, zum Beispiel
in Form von häufiger auftretenden Starkregenereignissen,
aber auch Änderungen im Verbrauchsverhalten führen zu
ganz anderen Belastungen in unseren Abwassernetzen. Außerdem haben unsere Kundinnen und Kunden berechtigte
Komfortansprüche, zum Beispiel in Bezug auf möglichst geringe Geruchsbelästigungen. Dazu müssen wir Lösungen und
Strategien für ein zukunftssicheres Entwässerungssystem
entwickeln, gerade auch im Kanal.
Daniela Fiege: Im Planungs- und Bauprozess stehen wir
vor der Herausforderung, die Investitionsmittel nachhaltig einzusetzen und die anstehenden Projekte zielgerichtet umzusetzen, um durch eine qualitativ hochwertige Ausführung
langlebige Abwassernetze zu schaffen. Somit wird der Wert
des Osnabrücker Kanalnetzes auch für nachfolgende Generationen gesichert und die Gebührenentwicklung gedämpft.
Hannemann: Und bei der Abwasserbehandlung geht es
gleich weiter. Wir müssen davon ausgehen, dass eine vierte
Reinigungsstufe früher oder später verpflichtend wird, und
das bei noch unklarem Aufwand-/Nutzen-Verhältnis. Auch ist
die Zukunft der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung
derzeit ungewiss. Insgesamt bleibt es für die Stadtentwässerung also spannend.
Frau Fiege, welche Punkte sind für Sie als Leiterin Bauüberwachung in der Organisationseinheit Entwässerungsnetze/-anlagen wichtig, um eine effiziente und
partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Ingenieurbüros bzw. ausführenden Unternehmen sicherzustellen?
Fiege: Drei Parameter sollten dafür auf beiden Seiten gegeben sein: Vertrauen bzw. Verlässlichkeit, denn diese Eigen-
Kommunalwirtschaft 10/2015
Ingo Hannemann, Prokurist Geschäftsbereich Technik Energie-Wasser-Abwasser, und Daniela Fiege, Leiterin Bauüberwachung. Entwässerungsnetze/-anlagen der Stadtwerke
Osnabrück AG. Foto: Güteschutz-Kanalbau
schaften sind für mich die Grundvoraussetzung für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Fairness im Umgang miteinander, indem beide Seiten sich als Partner sehen und einen
offenen und ehrlichen Austausch untereinander pflegen.
Hierzu zählt meiner Meinung nach insbesondere eine gute
Fehler-/Chancen-Kultur. Und zu guter Letzt natürlich Kompetenz, denn das Know-how ist unerlässlich, um eine hohe
Qualität bei der Durchführung der Arbeiten sicherzustellen
und garantieren zu können.
Werden Ihre Ansprüche an die Qualität von den beteiligten Baupartnern – Ingenieurbüro und ausführendes Unternehmen – geteilt?
Fiege: Grundsätzlich ja, zumal die von uns beauftragten Ingenieurbüros an der Erstellung der Checklisten mitgewirkt
und dabei viele praktische Aspekte eingebracht haben. Im regelmäßigen Austausch mit den Baufirmen erläutern wir unsere Zielsetzungen und unsere qualitativen Anforderungen als
Auftraggeber. Unsere Erfahrungen sind positiv – ein Großteil
der Firmen setzt unsere Anforderungen gemeinsam mit den
Ingenieurbüros und uns als Auftraggeber zielgerichtet um.
Hannemann: Mit den anderen sind wir in intensivem
Dialog.
Im vergangenen Jahr sind Sie für die Entwicklung des
„Osnabrücker Modells zur Qualitätssicherung der am
Bau Beteiligten“ mit dem „Goldenen Kanaldeckel“ ausgezeichnet worden. Was führte zur Entwicklung des
Modells?
Fiege: Projekte laufen auch bei uns nicht immer reibungslos ab. Aus diesem Grund habe ich gezielt zunächst unsere
internen Prozessabläufe und Vorgehensweisen geprüft, teilweise neu strukturiert und optimiert, um mögliche Probleme
bereits frühzeitig zu erkennen oder überhaupt nicht entstehen
zu lassen. Nach der internen Implementierung haben wir das
Modell unseren Partnern erläutert, diese verpflichtend miteinbezogen und dabei großen Wert auf Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Zusammenarbeit gelegt – mit Erfolg.
Zusammenfassend hat die Entwicklung des „Osnabrücker
Modells“ nur Positives bewirkt.
59
rer Wettbewerb für die Unternehmen und für uns als Auftraggeber die Sicherheit, einen für unsere Anforderungen geeigneten Auftragnehmer für das jeweilige Projekt zu bekommen.
Des Weiteren werden die angebotenen Auftraggeber-Fachgespräche bei Mitarbeitern und Ingenieurbüros stark nachgefragt. Die Veranstaltungen zeichnen sich durch eine hohe
Qualität in den Themen Kanalbau, Ausschreibung und Vergabe aus.
Was versprechen Sie sich von der Mitgliedschaft – welche
Erwartungen stellen Sie an die Gütegemeinschaft Kanalbau?
Für Ingo Hannemann stellt ein hohes Qualitätsniveau die
Grundlage für den verantwortungsvollen Umgang mit dem
anvertrauten Vermögen dar. Foto: Güteschutz-Kanalbau
Welche Ziele und Erwartungen knüpfen Sie an das Osnabrücker Modell, und welche Schnittmengen sehen Sie zur
Arbeit der Gütegemeinschaft?
Hannemann: Wir investieren jährlich mehr als 10 Mio. Euro
in die Entwässerungsnetze und -anlagen, um die Funktionsfähigkeit des Entwässerungssystems sicherzustellen und
weiterzuentwickeln. Unser Anspruch ist es, verantwortungsvoll mit dem uns anvertrauten Vermögen umzugehen. Das
stellt uns vor die Herausforderung, ein hohes Qualitätsniveau
zu fordern bzw. zu erreichen und dabei gleichzeitig wirtschaftlich zu arbeiten.
Fiege: Im Ergebnis entstehen funktionstüchtige, mangelfreie und somit langlebige Entwässerungsnetze und -anlagen.
Als größter Infrastrukturdienstleister der Region Osnabrück
ist es die Aufgabe des Unternehmens Stadtwerke, die Daseinsvorsorge als Basis für Lebensqualität langfristig sicherzustellen.
Fiege: Wie eingangs betont, befürworten wir die Zusammenarbeit von Auftraggebern und Auftragnehmern im Güteschutz. Nur so kann ein gegenseitiges Verständnis für die
tägliche Arbeit und die damit verbundenen Herausforderungen auf beiden Seiten geschaffen werden. Mit unserer Mitgliedschaft möchten wir ebenso wie andere Auftraggeber
dazu beitragen, das Thema Qualität und die damit verbunden
Anforderungen weiter zu fokussieren bzw. voranzutreiben und
die damit verbundenen Auswirkungen zu kommunizieren. Die
Gütesicherung spielt hier eine wichtige Rolle: ein Höchstmaß
an Qualität erzielen und das bei möglichst geringen Kosten –
erreicht durch ein Miteinander des Auftraggebers und des
Auftragnehmers, die ihre Zeit für das Projekt einsetzen und
nicht zur Vorbereitung von Gerichtsterminen. Es profitiert der
Bürger, für den die Maßnahme durchgeführt wird: das ist
doch eine klassische Win-Win-Situation!
Von Ihnen, Frau Fiege, stammt die Aussage: „Von Kanalbauarbeiten sollen die Bürger möglichst wenig beeinträchtigt werden und trotzdem möglichst von unserer
Arbeit profitieren.“ Was ist Ihr Eindruck: Gibt es beim Bürger ein Bewusstsein für den Stellenwert der geleisteten
Arbeit – oder ist ein funktionierendes Kanalnetz die stillschweigend zur Kenntnis genommene Selbstverständlichkeit?
Hannemann: Auch die Gütegemeinschaft Kanalbau hat
sich ja zur Aufgabe gemacht, zusammen mit Auftraggebern
und Auftragnehmern das Themenfeld rund um die Qualität zu
schärfen und somit langlebige Anlagen zu schaffen. Hier
sehen wir eine Schnittmenge zu der Arbeit der Gütegemeinschaft Kanalbau und möchten diese gerne mit unserer Erfahrung unterstützen.
Fiege: Diese Frage lässt sich nicht mit einem eindeutigen
Ja oder Nein beantworten. Solange das Abwasser ohne Probleme abfließt und keine Störungen auftauchen, ist dem Bürger nicht präsent, wie die unter der Erde verborgene
komplexe Infrastruktur funktioniert und wo das Abwasser
bleibt und wie es gereinigt wird. Treten allerdings Probleme
auf oder entsteht eine Baustelle vor seiner Tür, sieht der Bürger zuallererst seine persönlichen Nachteile.
Wann und wie sind Sie zum ersten Mal auf die Arbeit der
Gütegemeinschaft Kanalbau aufmerksam geworden?
Hannemann: Genau hier müssen wir ansetzen und dem
Bürger anhand einer nachhaltigen und zielgerichteten Kommunikation vermitteln, dass die gut funktionierende und verlässliche Infrastruktur – Energie, Wasser, Entwässerung aber
auch Mobilität und Freizeit durch den Betrieb der Bäder – in
der Hand der Stadtwerke die Basis für die Lebensqualität
eines jeden Einzelnen darstellt.
Fiege: Bereits 2008 mit Beginn meiner beruflichen Laufbahn bei den Stadtwerken Osnabrück wurde ich auf den Güteschutz Kanalbau aufmerksam. Zu diesem Zeitpunkt wurde
in unserem Hause gerade darüber diskutiert, inwieweit die
Anforderung der Gütesicherung RAL-GZ 961 in öffentlichen
Ausschreibungen sinnvoll ist. Seit 2009 gibt es keine Ausschreibung mehr ohne Benennung eines entsprechenden Anforderungsniveaus im Hause der Stadtwerke Osnabrück – mit
gutem Erfolg.
Welche konkrete Unterstützung bietet Ihnen die RAL-Gütesicherung der ausführenden Unternehmen und das Angebot der Gütegemeinschaft Kanalbau bei Ihrer Arbeit?
Fiege: Dadurch, dass im Güteschutz Kanalbau Auftragnehmer und Auftraggeber beteiligt sind, gelingt es, ein gleiches
Verständnis für Themen wie z. B. Qualität/Nachhaltigkeit zu
schaffen. Durch die Anforderung der RAL-Gütesicherung in
den Ausschreibungen entsteht unserer Meinung nach ein fai-
60
Qualität kommt nicht von ungefähr, Qualität hat auch
ihren Preis. Haben Sie die Erfahrung gemacht, dass der
Einfluss einer qualitativ hochwertigen Ausführung auf
einen langfristig wirtschaftlichen Betrieb der Netze von
Politik und Gebührenzahler erkannt wird?
Fiege: Da wir mit der Weiterentwicklung unserer Qualitätsanforderungen noch relativ am Anfang stehen, können wir
noch nicht mit ausreichender Erfahrung hierüber sprechen.
Grundsätzlich müssen wir als Stadtwerke unsere proaktive
Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit weiter stärken
und den verschiedenen Anspruchsgruppen – wie der Politik
und dem Osnabrücker Bürger – bewusst machen, was hinter
Kommunalwirtschaft 10/2015
dem Begriff „qualitativ hochwertige Bauausführung“ steht
und welche Auswirkungen damit verbunden sind.
Wenn Stichworte wie „Infrastruktur“ und „demographischer Wandel“ fallen, denkt der Bürger im Zweifelsfalle
schnell an oberirdische Verkehrswege – das Thema Kanalbau spielt in der öffentlichen Diskussion allzu oft eine
untergeordnete Rolle. Welche Erfahrungen haben Sie in
Osnabrück gemacht?
Fiege: Die Erfahrung machen wir natürlich auch, denn die
sichtbare und fühlbare Infrastruktur ist stärker im öffentlichen
Bewusstsein und wird auch stärker von den Medien betrachtet. Genau deshalb ist es – wie bereits aufgeführt – unsere
Aufgabe, den Kanalbau als weniger sichtbare Infrastruktur
stärker in den öffentlichen Fokus zu rücken. Dies erreichen
wir durch eine integrierte und zeitlich sowie inhaltlich aufeinander abgestimmte Kommunikation. Hier müssen Kommunikationskonzepte erstellt werden, die für alle Beteiligten
gelten. Denn Kommunikation machen wir alle – der Kanalbauer im Graben, der Bauleiter, der Bauüberwacher und der
Planer. Für uns alle gilt es umso mehr, die Zusammenhänge
zu erläutern, Ansprechpartner zu sein und somit unsere tägliche Arbeit für den Bürger erlebbar zu machen.
Stichwort Wandel: Wenn Sie einen Blick in die Zukunft
wagen – wie werden die Arbeit und die Aufgabenbereiche
der Stadtwerke Osnabrück in 10 oder 20 Jahren aussehen? Wo, glauben Sie, werden Unterschiede zu heute liegen?
Fiege: Die Funktionsfähigkeit und Werterhaltung unserer
Entwässerungsnetze und -anlagen wird bei den Stadtwerken
Osnabrück als Generationenaufgabe verstanden. Deshalb ist
es wichtig, vorausschauend Strategien zu entwickeln und Zukunftsperspektiven im Auge zu behalten. Auch in 10 oder 20
Jahren werden wir Entwässerungsnetze benötigen und diese
auch betreiben. Womöglich wird sich aufgrund der höheren
Akzeptanz und der geringeren Abwassermengen in unseren
Kanälen der Anteil an geschlossenen Sanierungen noch weiter erhöhen.
Hannemann: Die Stadt wird sich aber ganz sicher in ihrem
Erscheinungsbild und ihren Infrastrukturen weiterentwickeln,
und mit ihr wir als Stadtwerke Osnabrück. Die verschiedenen
Infrastrukturen werden enger zusammenwachsen. Nehmen
Sie zum Beispiel das Thema Mobilität: wir können noch nicht
absehen, welche Auswirkungen eine „Mobilitätswende“ – gemeint sind damit insbesondere der Umstieg auf innovative
Verkehrsmittel, die Reduktion des mobilisierten Individualverkehrs sowie neue Konzepte im Car Sharing – auf die Verkehrswege und damit auf Planung, Bau und Betrieb der
Abwasserableitung haben wird. Aber schon heute ist sicher,
Daniela Fiege ist überzeugt: Dadurch, dass am Güteschutz
Kanalbau Auftragnehmer und Auftraggeber beteiligt sind, ist
ein Verständnis für Themen wie Qualität und Nachhaltigkeit
vorhanden. Foto: Güteschutz-Kanalbau
dass z. B. Elektromobilität und Stromversorgung nur gemeinsam betrachtet werden können. Insgesamt sind wir sicher,
dass die Menschen in Osnabrück auch in Zukunft schätzen
werden, welche zentrale Rolle wir als kommunales Unternehmen für ihre Lebensqualität haben.
Frau Fiege, Herr Hannemann, vielen Dank für das Interview.
Zur Person:
Ingo Hannemann ist seit 2009 Geschäftsbereichsleiter
Technik Energie-Wasser-Abwasser bei der Stadtwerke Osnabrück AG und verantwortet als Prokurist den Betrieb der leitungsgebundenen Infrastrukturen sowie das Geschäftsfeld
Konversion und Erschließung. Zuvor war er als Abteilungsleiter in verschiedenen Funktionen innerhalb der MVV-EnergieGruppe an den Standorten Mannheim und Offenbach sowie
als Berater bei Arthur Andersen und Deloitte Consulting tätig.
Hannemann ist Mitglied in verschiedenen Gremien der Fachund Branchenverbände.
Daniela Fiege ist seit 2008 bei der Stadtwerke Osnabrück
AG tätig und seit 2009 Leiterin der Bauüberwachung für Entwässerungsnetze/-anlagen. In ihrer Tätigkeit befasst sie sich
überwiegend mit der Erstellung von Ausschreibungen, der
Bauüberwachung und der Abrechnung von Kanalbaustellen,
RRB etc. Fiege absolvierte vor ihrer beruflichen Tätigkeit bei
den Stadtwerken ein Studium im Bereich Bauingenieurwesen, Fachrichtung Siedlungswasserwirtschaft, an der FH in
Minden (Westf.).
Produktneuheiten im Fokus: Trelleborg Pipe Seals vermittelt Praxiswissen
Großes Interesse am ersten Open Day in Duisburg
Raus aus der Theorie – rein in die Praxis. Unter dieser Prämisse bietet Trelleborg Pipe Seals seit jeher sowohl grundlegende als auch weiterführende Kenntnisse über die fach- und
sachgerechte Anwendung von Sanierungssystemen zur Werterhaltung von Abwassersystemen. Das bewährte Kurs- und
Seminarprogamm wurde jetzt um Produkt-Events für Verar-
Kommunalwirtschaft 10/2015
beiter ergänzt. Die erste Veranstaltung des neuen Formates
fand unlängst in Duisburg statt.
Geht es darum, eine intakte Kanalisation nachhaltig sicherzustellen, sind leistungsfähige Produkte von zentraler Bedeutung. Um die ganzheitliche und nachhaltige Sanierung von
61
In Zentrum des ersten Trelleborg Open Day stand die Präsentation des innovativen DrainPlusLiners 2.0. Foto: Trelleborg
Rund 30 Verarbeiter und Anwender informierten sich bei Trelleborg Pipe Seals in Duisburg über neue Produkte und deren
Anwendung. Foto: Trellebor
Abwassersystemen zu gewährleisten, umfasst das Portfolio
von Trelleborg Pipe Seals daher ein vollständiges Sanierungsprogramm für Grundstücksentwässerungs- und Hausanschlussleitungen. In eigenen Produktionsstätten nach DIN EN
ISO 9001 und 14001 endgefertigte Produkte gewährleisten
dabei konstant hohe Qualitätsstandards. Bei diffizilen Fällen
im Bereich der Kanalsanierung sind – neben erstklassigem
Material – jedoch eine gute Ausbildung sowie ein praxisorientiertes Training für Anwender ebenso wichtig. Um Neuheiten und Innovationen vorzustellen und Hinweise über den
fachspezifischen Umgang zu vermitteln, hat Trelleborg im
Juni verarbeitende Firmen zu einem Open Day nach Duisburg
eingeladen. „Das Ziel dieses Veranstaltungsformates ist es,
unsere Produkte unter realitätsgetreuen Rahmenbedingungen
vorzustellen. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, den Open Day ins Leben zu rufen“, erklärt Stephan,
Raab Commercial Manager bei Trelleborg Pipe Seals.
zieller Formulierung der Beschichtung entstand so eine
Hightech-Lösung, die besonders hohen Ansprüchen an Qualität und Einsatzvielfalt gerecht wird. So vereint der softe und
doch robuste Liner sämtliche praktischen Anforderungen in
der Hausanschlusssanierung: Er ist bis zu 90 Grad bogengängig, erreicht sicher drei Millimeter Wandstärke – auch
nach zwei ansteigenden Dimensionswechseln – und ist
dampf- und heißwasserbeständig. Die exakte Berechenbarkeit seiner Längsdehnung ist darüber hinaus nicht nur ein
Novum auf dem Markt, sondern garantiert ausführenden Betrieben vor allem ein Höchstmaß an Sicherheit bei der Verarbeitung. Das reduziert den Materialeinsatz signifikant und
erhöht zudem die Effizienz des Arbeitens auf der Baustelle.
Neben Hintergrundinformationen über die Entwicklung und
Herstellung des neuen Produktes, lernten die rund 30 Teilnehmer des ersten Trelleborg Pipe Seals Open Day vor allem
auch das korrekte Handling des neuen Liners. Für die notwendige Praxisnähe sorgten dabei alle Gerätschaften wie sie
auch auf der Baustelle zum Einsatz kommen „Das Interesse
an unseren Produkten und die große Resonanz auf den ersten
Trelleborg Open Day zeigen uns, dass wir damit Verarbeitern
und Anwendern einen großen Mehrwert bieten. Die nächste
Veranstaltung ist bereits für Oktober fest eingeplant“, freut
sich Raab.
Im Zentrum der ersten Veranstaltung stand der neue DrainPlusLiner 2.0. Bei dem neuen Produkt handelt es sich um
einen Schlauchliner mit Silikonbeschichtung, der die ausgezeichneten Eigenschaften der synthetischen Polymere für die
grabenlose Rohrsanierungstechnik nutzt. Durch das Zusammenspiel von modernster Textilherstellungstechnik und spe-
Wo Natursteine mit Blumen wetteifern
Gartenschauen als Chance zur Stadtumgestaltung
Verschlungene Pfade entdecken, schöne Blumenbeete bestaunen, anschließend auf einer Terrasse den Ausblick genießen – das sind typische Szenarien auf Gartenschauen. Die
Verantwortlichen solcher Großveranstaltungen entwerfen
dafür komplette Grünanlagen, Gewässer und Wege. Viel Erfahrung, zusammen mit Landschaftsarchitekten ein eingefahrenes Stadtbild nachhaltig zu verändern, haben renommierte
Natursteinlieferanten. Das Berliner Steincontor (Besco) blickt
auf eine große Anzahl realisierter Gartenschau Projekte in
ganz Deutschland zurück. Alleine im Jahr 2015 belieferte
Besco die Landesgartenschau Schmalkalden und die Bundesgartenschau Havelregion.
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Das Weinberg-Areal lädt mit dem schmucken Bismarckturm
und einer guten Aussicht die Besucher der Bundesgartenschau zum Verweilen ein.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Die Bundesgartenschau 2015 Havelregion trägt das Motto
„Von Dom zu Dom – das blaue Band der Havel“. Das Berliner
Steincontor (Besco) lieferte Natursteine aus Granit an zwei der
fünf teilnehmenden Standorte: Rathenow und Brandenburg
an der Havel. Foto: Besco
Erklimmen Besucher den Bismarckturm in Rathenow, können
sie neben den Blumen die kunstvoll verlegte Pflasterfläche
von oben bestaunen. Sie wurde mit Belgrano-Granodiorit,
einem magmatischen Granitstein, gestaltet. Foto: Besco
Unter dem Motto „Von Dom zu Dom – das blaue Band der
Havel“ wird die Bundesgartenschau Havelregion in Brandenburg und Sachsen-Anhalt 2015 gefeiert. An fünf Standorten
im Havelland bewunderten seit der Eröffnung Mitte April mehr
als 500.000 Besucher die arrangierten Parkanlagen, Blumenbeete und Bepflanzungen. Mindestens noch einmal doppelt
so viele Gäste erwarten die Organisatoren bis zum Ende der
Veranstaltung am 11. Oktober. Für zwei unter den fünf teilnehmenden Städten, Brandenburg an der Havel und Rathenow, stellte Besco Natursteine zur Verfügung. Eine bleibende
Umgestaltung der Orte über die Veranstaltung hinaus strebten die Verantwortlichen in den Städten an. Daher standen
bei der Materialauswahl als entscheidende Kriterien neben
der Ästhetik die Beständigkeit und die Nachhaltigkeit des Natursteins im Vordergrund.
Auf verschiedenen Arealen in Schmalkalden entdecken die
Besucher noch bis Anfang Oktober die Stationen einer „GartenZeitReise“ – so auch der Titel der dortigen Landesgartenschau. Die Planer von sinai, Gesellschaft von Landschaftsarchitekten aus Berlin, formten die Garten- und Wasseranlagen in der thüringischen Stadt. Dadurch erhielten sie
eine harmonischere Struktur. Weiter schufen sie ein neu angeordnetes Parkgewebe sowie Freiräume am und durch
Wasser. So ist etwa der Fluss Schmalkalde mit einer Umgestaltung der Uferböschung nun besser in die Stadt eingebettet. Im offenen Westendpark, bei den Treppenstufen zu den
Siechenteichen und im Stadtpark, wurde anthrazitfarbener,
gebänderter Gneis verlegt. Zum Einsatz kamen außerdem
Sonderelemente, wie etwa große Steinblöcke. Ansonsten
wurden Muldensteine, Pflaster und Bodenplatten aus Granit
für die Landesgartenschau Schmalkalden gefertigt. Der verwendete Granit und Gneis stammt aus dem geprüften belgrano® Naturstein-Sortiment der Besco GmbH.
Mitten im Gebiet der Bundesgartenschau liegt Rathenow,
die Hauptstadt des Landkreises Havelland. Zur Gestaltung
der dortigen Außenanlagen entschieden sich die verantwortlichen Planer von KUULA Landschaftsarchitekten für dunkle
und beigefarbene Belgrano-Hartgesteine, welche bei Bodenplatten, Sitzelementen, Blockstufen und Stelen eingesetzt
wurden. In Rathenow belieferte Besco unter anderem das
Projekt Sonnenterrassen. Ein Wegenetz, das zu diesen RuheOasen hinführt, wurde extra angelegt. Vom Bismarckturm am
Weinberg in Rathenow genießen die Besucher der Bundesgartenschau einen weiten Ausblick auf die Umgebung. Die
um den Turm verlegten Pflastersteine, Platten, Stufen und radialen Einfassungen aus Belgrano-Granodiorit, einem magmatischen Granitstein, haben polierte, geflammte
Sichtflächen und eine graue, zurückhaltende Farbe. Damit
sind sie für die angepflanzten Rhododendren und Dahlien
eine perfekte Kulisse. Um die besonderen Anforderungen dieser Bundesgartenschau zu erfüllen, fertigte Besco viele Spezialbauteile passgenau an, zum Beispiel Elemente von
Bänken, welche die Besucher am Wegrand zum Ausruhen
einladen. In der Stadt Brandenburg an der Havel wurde unter
Leitung der Landschaftsarchitekten Geskes und Hack der
Weg vor dem Marienberg zur Friedenswarte mit Belgrano-Natursteinen neu gestaltet. Den Berg hinauf rankt sich ein blühendes Rosenrad. Der gesamte Lieferumfang des bearbeiteten Natursteinmaterials für die Bundesgartenschau
2015 in der Havelregion belief sich auf rund 400 Tonnen.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Am Schloss Wilhelmsburg schließen sich die Terrassengärten an, welche restauriert und bepflanzt wurden. Das Gebiet
präsentiert jetzt Gartenkunst, zum Beispiel geometrische Formen aus Buchs und mediterrane Kübelpflanzen sowie seltene
historische Apfel- und Birnensorten im eigens angelegten
Obstgarten. Der Lieferumfang für die Landesgartenschau in
Schmalkalden belief sich auf rund 405 Tonnen Natursteine.
Zuvor, im Jahr 2013, wurde bereits die Pflasterfläche für den
Schlossberg Wilhelmsburg mit Belgrano-Natursteinen erneuert.
Gartenschauen erfordern von den Planern Weitsicht, ein
Bewusstsein für umweltgerechte Produkte und Kenntnisse
über eine nachhaltige Bauweise. Besco ist auf das nationale
und internationale Projektgeschäft mit geprüften Natursteinen
aus fairer Produktion spezialisiert. Nicht nur durch Qualität
und umfassende Unterstützung für Architekten und Planer
hat sich das Berliner Steincontor einen sehr soliden Ruf erarbeitet, sondern auch aufgrund seiner Transparenz. Besco
stattet mit seinen Natursteinen neben Projekten im Innenbereich vor allem Fußgängerzonen sowie Stadt- und Marktplätze aus. Gerade öffentliche Großprojekte belieferte das
Unternehmen in der Vergangenheit bereits mehrfach, darunter deutschlandweit mehr als fünfzehn Landes- und Bundesgartenschauen.
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D:MAX jetzt zur Erprobung in Deutschland verfügbar
Der nordirische Hersteller von Abwasseraufbereitungs-Anlagen CDEnviro schickt seine mobile Siebanlage D:MAX auf
Reisen: Erstmals können nun auch deutsche Betreiber die Anlage testweise auf ihrem Gelände aufstellen und erproben.
Die D:MAX ist eine mobile Sieb- und Klassieranlage, die zur
Aufbereitung einer Vielzahl von Materialien wie Grobsand,
Schlamm und Faserschlamm innerhalb des Abwasseraufbereitungsverfahrens verwendet wird. Es bietet Abwasserunternehmen und ihren Lohnaufbereitern das effizienteste
Aufbereitungssystem für eine Reihe von Abfallmaterialien und
maximiert zudem ihr Materialrückgewinnungspotenzial.
Die Anlage ist in der Lage, viele Tonnen von Abfall von den
Mülldeponien wegzuleiten und stattdessen daraus große
Mengen an Grobsand und Zuschlagstoffen für die Wieder-
verwendung aufzubereiten. Mit Blick auf die steigenden Mülldeponiekosten bietet die D:MAX den Wasserversorgungsunternehmen die Möglichkeit, erhebliche Kosteneinsparungen gepaart mit steigender betrieblicher Effizienz zu erreichen.
Flexibel einsetzbar
Die mobile D:MAX kann von einem Einsatzort zum nächsten fahren, so dass die Abfälle nicht mehr zu einer zentralen
Verarbeitungseinrichtung transportiert werden müssen. Die
Siebanlage D:MAX ist seit Anfang Juni in Deutschland und
Österreich unterwegs. Bisher bereitete sie für verschiedene
Abfallentsorgungsunternehmen Ölabscheiderschlämme, Klärschlamm, Industrieschlämme, Gärreste, Sinkkastengut bzw.
Straßenkehricht auf.
DB Regio Bus erhält den 500. Crossway von Iveco Bus
Modell Iveco Crossway Low Entry • Bus wird in und um Mainz fahren
Der 500. Bus von Iveco (Modell Crossway LE) wurde in Mainz
von Julian Dango, Iveco, an Jan Haußner, DB Regio Bus, für
die Omnibusverkehr Rhein-Nahe GmbH (ORN) übergeben.
Das Fahrzeug wird in Mainz und Rheinhessen fahren.
bequemen Ein- und Ausstieg auch für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste. Elektronische Haltestellenanzeigen im
Innenraum informieren optisch und akustisch über den aktuellen Fahrtverlauf.
Julian Dango, Leiter Vertrieb und Service Deutschland,
Österreich und Schweiz von Iveco, sagt: „Wenn ein Kunde
wie DB Regio Bus mit dem Produkt zufrieden ist, sind auch
wir nicht nur zufrieden, sondern stolz. Zumal es ein Folgeauftrag ist.“
Der Bus hat einen hubraumoptimierten, effizienten Dieselantrieb mit 360 PS und erfüllt die Euro-VI-Abgasnorm ohne
Abgasrückführung. Das spart Platz und verlängert die Wartungsintervalle.
Jan Haußner, Leiter Produktion DB Regio Bus, ergänzt: „Mit
diesem Fahrzeug sind wir rundum zufrieden. Es ist komfortabel, zuverlässig, wartungsarm und sparsam im Verbrauch
– kurzum das richtige Produkt für den Alltagseinsatz.“
Das 500. Fahrzeug ist ein Iveco Crossway LE. Der Niederflurbus ist 12 Meter lang, hat 45 Sitz- und 38 Stehplätze, ist
klimatisiert und besitzt eine Absenktechnik (Kneeling) zum
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Auch die Kraftstoffeinsparung ist beachtlich: Fahrzeuge mit
Euro-VI-Norm verbrauchen erstmalig weniger Diesel als die
vorhergehenden Euro-Stufen. Nicht nur die Emissionen
gehen zurück, sondern auch der Kraftstoffverbrauch und
damit die Kosten. Ökonomie und Ökologie gehen Hand in
Hand. Die Deutsche Bahn begrüßt es, wenn in Ausschreibungen sowohl ökonomische als auch ökologische Aspekte
berücksichtigt werden.
Kommunalwirtschaft 10/2015
EEW Energy from Waste GmbH erwirbt Heizkraftwerk Stavenhagen
Die EEW Energy from Waste GmbH (Helmstedt) erwirbt von
der Nehlsen AG (Bremen) das Heizkraftwerk Stavenhagen in
Mecklenburg-Vorpommern.
Das im Jahr 2007 in Betrieb genommene Kraftwerk produziert mit 26 Mitarbeitern Prozess-, Heizdampf und Strom und
kann jährlich bis zu 130.000 Tonnen Ersatzbrennstoffe thermisch verwerten. Nahezu die gesamte Energieproduktion
wird durch ein benachbartes Unternehmen zur Herstellung
von Kartoffelprodukten verwendet. Die Anlage ist Bestandteil
des regionalen Entsorgungskonzeptes für die Abfälle aus der
MBA im nahegelegenen Rosenow. Weiterhin wird Energie in
das öffentliche Stromnetz eingespeist.
Mit dem Kauf baut EEW seine Position als umweltfreundlicher Produzent von Strom, Fernwärme und Prozessdampf
durch die thermische Verwertung von Abfällen und Ersatzbrennstoffen weiter aus. Stavenhagen wird der 20. Kraftwerksstandort des Unternehmens, welches in Deutschland,
Luxemburg und den Niederlanden künftig 21 Anlagen betreibt
und mit dem Erwerb des Kraftwerkes seinen konsequenten
Wachstumskurs fortsetzt.
Die Nehlsen AG hat im Jahr 2005 mit dem Bau des Kraftwerkes ein seit Inbetriebnahme höchst erfolgreiches Vorrei-
terprojekt gestartet. Die komplette umweltfreundliche Versorgung eines Standortes der lebensmittelverarbeitenden Industrie mit Prozessdampf und Energie durch die Verwertung von
qualitativ hochwertigen Ersatzbrennstoffen war damals einmalig in Deutschland. Trotz des langjährigen Erfolges des
Kraftwerkes hat der Vorstand der Nelsen AG die strategische
Entscheidung getroffen, neue Investitionen des Unternehmens in den Kompetenzbereichen Abfalllogistik, Stoffstrommanagement, Recycling und die Produktion von Ersatzbrennstoffen zu konzentrieren. Nehlsen wird daher auch weiterhin die Anlage in Stavenhagen mit Ersatzbrennstoffen beliefern und zeigt in der Region Mecklenburg-Vorpommern
weiter eine starke Präsenz. Mit EEW habe man einen erfahrenen und kompetenten neuen Eigentümer des Stavenhagener Kraftwerkes finden können, der den bisherigen erfolgreichen Betrieb der Anlage auch für die Zukunft sicherstellen wird.
Die Transaktion wurde durch die auf Mergers & Acquisitions
spezialisierte MAYLAND AG (Düsseldorf) begleitet. Der Kaufvertrag sieht vorbehaltlich der Zustimmung des Bundeskartellamtes die Übernahme des Heizkraftwerkes zum 30.
September 2015 vor. Über den Kaufpreis vereinbarten beide
Vertragsparteien Stillschweigen.
Alphacan Omniplast: 60 Jahre Innovationen für den Kanalbau
Mit Kunststoffrohr-Know-how zum Marktführer in Deutschland
Als 1955 die beiden Gesellschafter Buderus und Halberger
Hütte in Hirzenhain/Vogelsberg mit neun Mitarbeitern den
Kunststoffrohrhersteller Omniplast GmbH & Co. KG als ersten
seiner Art in Deutschland gründeten, dachte sicherlich noch
niemand daran, damit schon bald einer der größten Hersteller
für Trink- und Abwasserleitungen zu haben. Diese Vorreiterstellung machte es der Omniplast leicht, mit ihrem Know-how
immer wieder patentierte Innovationen auf den Markt zu bringen und zwischenzeitlich zum Markführer Deutschlands zu
werden.
So entwickelte die Omniplast in den 60 Jahren Firmengeschichte viele Kunststoffrohr-Technologien, die fast alle noch
heute Standard in Deutschland und Europa sind. Acht Innovationen möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen: Erstens,
1960, die revolutionäre Erfindung des Abflussrohres für die
häusliche Entwässerung, ein komplettes Rohrsystem namens
LKA-UM. Was früher aus schwerem Eisenguss war, ist nun
aus leichtem Kunststoff. Jetzt passte eine komplette Hausrohrinstallation inklusive aller Formteile auf den Dachgepäckträger eines VW Käfer. Die zweite, ebenfalls revolutionäre
Erfindung (ab 1964): das Druckrohr mit Steckmuffe. Zum ersten Mal brauchte ein Kunststoffdruckrohr nicht geklebt zu
werden; man kann die einzelnen Rohre einfach zusammenstecken und sie halten dennoch dicht – heute sogar bis 25
bar.
Ab 1964 die Innovation Nr. 3: das sog. „rotstrichrohr“ aus
PP. Es ist im Grunde das gleiche Rohrsystem wie das LKAUM, hat aber einen weiteren, großen Vorteil. Dieses Rohr besitzt, was wichtig für die moderne Hausentwässerung ist, eine
uneingeschränkte Hochtemperatur-Tauglichkeit.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Ab 1966 dann die vierte Erfindung durch Omniplast, ebenfalls Standard bis heute: das uns allen gut bekannte PVC-Kanalrohr für die Erdverlegung. Es ist das erste, dauerhaft dichte
Kanalrohr mit den bis heute unerreicht guten hydraulischen
Eigenschaften, z. B. die sehr geringe Wandrauigkeit. Und es
war auch das erste 500er-Kanalrohr, das sehr leicht im Handling und ohne schweres Gerät zu verlegen war. In der absoluten Hochphase des Unternehmens entwickelte Alphacan
Omniplast 1989 dann die 5. Innovation: ein coextrudiert-kerngeschäumtes Kanalrohr aus PVC, System Bipeau. Dieses
mehrlagige Rohr mit geschlossenporigem Zellkern hat gegenüber dem normalen PVC-Kanalrohr große Vorteile. Diese
moderne, materialsparende Konstruktion ist zudem besonders ressourcenschonend.
1994 dann Neuheit Nr. 6 (auch Standard bis heute): Abgasrohre aus PP für Brennwert-Heizkessel. Was ist das Besondere daran? Brennwert-Heizkessel haben niedrige Abgastemperaturen. Aber niedrige Abgastemperaturen bedingen
auch, dass sich Flüssigkeitskondensat im Kamin bildet, welches einen normalen Kamin in kürzester Zeit versotten ließe.
Abhilfe leisten hier die neuen, dauerhaft dichten und kondensat-beständigen Abgasleitungen aus Polypropylen (PP).
2010 dann die Innovation „PRIMUS HL SN12“: ein echtes,
vollwandiges Hochlast-Kanalrohr-System aus PVC-U in zwei
Farben. Eine intelligente Materialformulierung sorgt für ein
komplettes System in der Ringsteifigkeit SN 12. Rohre und
Formteile wurden dazu nicht einfach nur verdickt, sondern
raffiniert verstärkt. Der Nutzen für alle: Dieses Rohr ist nicht
nur wirtschaftlich, sondern auch ressourcenschonend.
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Die Entwicklung des Druckrohrs mit Steckmuffe im Jahre
1964 ist eine der größten Innovationen von Omniplast für den
Kanalbau in der ganzen Welt.
Mit den Formteilen von Primus ging Alphacan Omniplast ganz
neue Wege: Die Formteile werden nicht einfach nur verdickt,
sondern dank intelligenter Materialformulierung verstärkt, um
SN 12 zu erreichen.
Die achte Innovation dann in 2014: GreenTube SN10, ein
bionisches Rohr nach dem Vorbild der Natur und umweltschonend fur die Natur. Hier handelt es sich ebenfalls um ein
neues, mehrlagiges Kanalrohr mit geschlossenporigem Zellkern, um ein Rohr, das mit der Ringsteifigkeit SN 10 auch gut
Punkt- und Flächendrucke wegstecken kann und das durch
einen patentierten, dauerhaft dichten, öl- und chemikalienbe-
ständigen Dichtring besonders fur Problemböden (wie Binnenhäfen, Mulldeponien, alte Industriegebiete oder mit Chemikalien kontaminierte Böden) geeignet ist.
Mit neuen Innovationen geht es nun fur Deutschlands ältesten und erfahrensten Kunststoffrohr-Hersteller weiter: aktuell mit der Entwicklung und Vermarktung eines neuen
Luftungssystems. Doch davon später.
Neuartige berührungslose Durchflussmessung
NIVUS bietet mit NivuSmart Q ein genaues Durchflussmesssystem mit parallelen Füllstandsmessungen an
Das neue Messverfahren ist in Zusammenarbeit mit der Universität Straßburg entstanden. Die Grundlage für die genaue
Messung stellt ein hydraulisches Modell dar, welches exakt
auf die Messstelle angepasst ist. Mit diesem Modell wird über
zwei Füllstände der Durchfluss ermittelt. Die Füllstandsmessungen erfolgen in bekanntem Abstand, z.B. in zwei aufeinander folgenden Schächten in einem Kanalsystem. Die Genauigkeit des Messverfahrens ist mit anderen berührungslosen
Durchflussmesssystemen, wie z.B. mit Radar vergleichbar.
Eine Kalibrierung des Messsystems ermöglicht eine zusätzlich
erhöhte Genauigkeit. Hydraulische Phänomene wie Rückstau
und freier Abfluss werden mit NivuSmart Q ohne Probleme
erkannt.
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Aufgrund der Füllstandsmessungen mit Hilfe von Ultraschallsensoren funktioniert das Messsystem berührungslos.
Der Installations- und Wartungsaufwand ist entsprechend gering. Autarke GPRS-Datenlogger mit sehr langen Batteriestandzeiten ermöglichen zusätzlich den Betrieb der Messung
ohne Stromanschluss. Die Daten werden auf einem Datenportal zur Verfügung gestellt, auf welches via Internet weltweit
zugegriffen werden kann.
NIVUS bietet die neue Durchflussmessung als Komplettsystem an. Von der Messstellenbeurteilung, der Vermessung
der vorhandenen Geometrien über die Installation bis hin zur
Implementierung der messstellenspezifischen Modelle und
der Abnahme der Messung erfolgt alles aus der Hand des
Messtechnikherstellers. Weitere Informationen gibt es auf
www.nivus.de.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Kunststoffrohrhersteller steigern Energieeffizienz
Betriebe leisten konkrete Beiträge zum Gelingen der Energiewende – hohe Recyclingfähigkeit der eigenen
Produkte
Die Unternehmen der Kunststoffrohr-Industrie leisten vielfache Anstrengungen, um ihre eigene Energieeffizienz sowie
diejenige ihrer Kunden kontinuierlich zu erhöhen. Dies ergab
eine Umfrage unter Mitgliedsunternehmen des Kunststoffrohrverbandes e.V. Die Kunststoffrohr-Industrie in Deutschland zählt rund 60 Unternehmen mit 4,4 Milliarden Euro
Umsatz und 13.300 Beschäftigten. An der Umfrage beteiligten sich, gemessen an der Mitarbeiterzahl, gut 30 Prozent der
Unternehmen.
Zu den Maßnahmen, mit denen eine bessere Energieeffizienz erreicht wurde, zählen die Einführung von Energiemanagementsystemen, der Einsatz von modernen Leuchtmitteln, die Modernisierung von Kühlanlagen sowie die
Durchführung von Air Audits. Dadurch konnte der Stromverbrauch in den Betrieben um fünf bis sechs, teilweise sogar
um über 15 Prozent (2013 ggü. 2008) reduziert werden.
Die Mehrzahl der befragten Unternehmen gibt an, auch ihre
Kunden bei der Einsparung von Energie konkret unterstützen
zu können. So erhöhen geothermische Anwendungen sowie
Baukomponenten für Wärmetauschersysteme innerhalb und
außerhalb von Gebäuden die Energieeffizienz auf Kundenseite.
Energiewende gelingt – mit Kunststoffrohren
Die Kunststoffrohr-Industrie leistet wichtige Beiträge zum
Gelingen der Energiewende. Moderne Kunststoffrohrsysteme
kommen bei der Anbindung von Windparks, in Biogasanlagen oder in Kraftwerken zum Einsatz. Weitere Anwendungsfelder eröffnen sich in der Energieübertragung (erdverlegte
Hochspannungsleitungen), der Gebäudetechnik oder auch
der Infrastruktur.
Kunststoffrohre aus Polyethylen, Polypropylen oder PVC
sind zu 100 Prozent recycelbar. Das Recycling erfolgt entweder im eigenen Unternehmen (eigene Mühlen), über ein Rücknahmesystem des KRV oder über externe Verwerter.
Neue Maßstäbe in der Regenwasserversickerung
Wavin präsentiert das neue Q-Bic Plus-System
Wavin bringt das neue modulare Versickerungs- und Rückhaltesystem Q-Bic Plus auf den Markt. Das innovative System ist
dank der neuartigen Konstruktion sehr flexibel einsetzbar,
schnell installiert und optimal zu inspizieren sowie zu reinigen.
Wavin Q-Bic Plus ist die moderne Antwort auf eine effiziente, dezentrale Regenwasserbewirtschaftung. Mit einer
vollständig neuartigen Konstruktion haben die Ingenieure von
Wavin ein modulares Versickerungs- und Rückhaltesystem
entwickelt, das bereits heute den zukünftigen Anforderungen
gerecht wird. Hergestellt aus 100 Prozent Polypropylen (PP)
Neumaterial bietet das System hervorragende und konstante
Materialeigenschaften, wodurch eine Lebensdauer und Funktionssicherheit von über 50 Jahren erreicht werden kann.
Design-Freiheit
Q-Bic Plus bietet große Gestaltungsfreiheit selbst auf engstem Raum. Dank des modularen Aufbaus können die einzelnen Speicherelemente für eine optimale Flächennutzung
beliebig angeordnet und in mehreren Lagen übereinander gebaut werden. Das System eignet sich abhängig vom Bodentyp sowohl für das Versickern als auch für das Rückhalten
von Regenwasser – je nach Ummantelung mit Vlies oder
Folie. Auch der Einbau im Grundwasser oder bei geringen
Überdeckungen mit Schwerlastverkehr (Belastungsklasse
SLW 60) ist kein Problem. Selbst die Anschlüsse sind dank
einer universellen Anschlussplatte in DN/OD 160, 200, 315
und 400 variabel als Zu- oder Ablauf installierbar. Q-Bic Plus
Kommunalwirtschaft 10/2015
bietet somit maximale Freiheit bei der Planung, Gestaltung
und Umsetzung einer Regenwasserrigole für nahezu jeden
Anwendungsfall.
Doppelt so schnelle Installation
Die Einzelteile des Q-Bic Plus-Systems sind mit integrierten
Verbindern ausgestattet: Das Ineinanderstecken der Bauteile
ermöglicht somit eine effiziente und unmittelbare Lagesicherung. Damit erfolgt die Einbringung in den Boden wesentlich
schneller und kosteneffizienter als bei vergleichbaren Systemen mit Verbindungsstiften und/oder Anschlussclips. Durch
den Werkstoff Polypropylen haben die Speicherelemente
zudem ein geringes Gewicht, was eine Installation ohne großen personellen Aufwand möglich macht. Modular verpackt
benötigt Q-Bic Plus wenig Platz beim Transport sowie bei der
Lagerung auf der Baustelle und ist dank ergonomisch ausgeformter Tragegriffe zugleich handlich und leicht zu verlegen.
Auch die Anschlüsse sind dank Markierungen schnell wie nie
zuvor realisiert. Mit direkt begehbaren, ebenen Oberflächen
ist darüber hinaus eine gute Grundlage für eine hohe Arbeitssicherheit gelegt.
Inspektion und Reinigung
Als das wohl zugänglichste System am Markt bietet Q-Bic
Plus nicht nur extrem breite und sohlgleiche Inspektionswege, sondern auch die Möglichkeit ein 360°-Panorama der
gesamten Rigole zu erstellen. Alle Speicherelemente verfügen
über die Option, einen vertikalen Durchgang oder direkten
Schachtanschluss zu realisieren, sodass bei Bedarf jede Lage
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mit nahezu jedem Inspektions- und Reinigungsgerät erreicht
werden kann. Da die statische Standfestigkeit der Rigole bereits durch die sechs Säulen eines jeden Speicherelementes
gewährleistet wird, sind darüber hinaus keine innenliegenden
Trennwände oder Hinterschneidungen notwendig. Zusätz-
liche, seitliche Anschrägungen an den Säule gewährleisten
zudem eine optimale Kameraführung in der untersten Lage.
Q-Bic Plus steht in Material und Design für Funktionssicherheit, Flexibilität, Zeit- und Kosteneffizienz – und das alles
bei der hohen Qualität und Lebensdauer, die von Wavin bekannt ist. Lassen Sie sich überzeugen!
Erstmals Blauer Engel für Procyclen-Produkte
OKT und Interseroh entwickeln neue Produktserie aus prämiertem Recyclingkunststoff
100 Prozent Neuwarequalität, 50 Prozent Treibhausgasersparnis und ein „Blauer Engel“ – das zeichnet die Recyclingprodukte der Serie ECO-Line aus, die Hersteller OKT
Germany gemeinsam mit der INTERSEROH Dienstleistungs
GmbH, Tochter des Recyclingspezialisten ALBA Group, entwickelt hat. Die Transportkisten, Wäschekörbe und Eimer der
Reihe bestehen aus Procyclen, einem mehrfach ausgezeichneten Sekundärkunststoff, den Interseroh im eigens entwickelten Verfahren „recycled-resource“ herstellt. Alle Artikel
der ECO-Line tragen – als erste Procyclen-Produkte überhaupt – das renommierte Umweltzeichen „Der Blaue Engel“.
Das Besondere an Procyclen: Durch seine individuelle Rezeptur erfüllt der aus nahezu 100 Prozent Recyclingmaterial
bestehende Rohstoff höchste Erwartungen in Bezug auf
Fließfähigkeit, UV- und Hitzebeständigkeit. Der Werkstoff
lässt sich individuell an Kundenvorgaben und technische
Spezifikationen anpassen.
Dr. Manica Ulcnik-Krump, Leiterin Forschung und Entwicklung recycled-resource bei Interseroh: „In der ECO-Line von
OKT kommt erstmals eine neue Generation Procyclen zum
Einsatz: Statt bislang zweier Prozessschritte benötigen wir
zur Herstellung des Rohstoffs nur noch einen einzigen, bei
gleichbleibend hoher Qualität. Durch den verkürzten Prozess
sparen wir im Vergleich zur Primärproduktion rund 50 Prozent
CO2 ein – vorher waren es 30 Prozent. Die gleichzeitige Energieersparnis macht die Produktion noch kosteneffizienter.
Deshalb gewinnt Procyclen als Werkstoff immer weiter an Attraktivität.“
Mike Carlos Wolf, Sprecher der Geschäftsführung der OKTGruppe: „Mit der ECO-Line haben wir eine zukunftsweisende
Produktserie von Haushaltsartikeln entwickelt, die den hohen
Ansprüchen umweltbewusster Verbraucher standhält. Dabei
vertrauen wir auf das Know-how der Recyclingexperten von
Interseroh: Durch den Einsatz der neuen Generation Procyclen können wir ein hochwertiges Recyclingprodukt anbieten,
das zudem die strengen Kriterien des Blauen Umweltengels
erfüllt.“
Das deutsche Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ wird von
einer Fachjury an Produkte und Dienstleistungen vergeben,
die deutlich umweltschonender sind als vergleichbare Produkte. Träger sind unter anderem das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt.
Grundstein für nachhaltige Ansiedlung
Abwasserwärme in Potenzialkarten darstellen
Das Potenzial des Wärmerecyclings aus Abwasser ist weit
größer, als bislang genutzt. Welche Voraussetzungen sind
nötig? Wer ist potenzieller Nutzer, wer Lieferant von Wärme?
Wie finden Angebot und Nachfrage zusammen? Wärmepotenzialkarten helfen dabei, in den Kommunen die Weichen für
klimafreundliche Lösungen zu stellen.
Energie einzusparen und effizient einzusetzen, ist zu einer
Richtschnur kommunalen Handelns geworden. Die aktuelle
Klimaschutzpolitik hat eine neue Dimension in Planungs- und
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Entscheidungsprozesse gebracht und ist zugleich grundlegend für ein nachhaltiges Vorgehen in vielen Bereichen kommunalen Lebens. Für die Verantwortlichen geht es darum,
den Primärenergieverbrauch zu senken, regenerative Energien stärker zu nutzen und hohe Energiebedarfe generell zu
überdenken. Ein konkreter Bereich, in dem Kommunen systematisch die Weichen für mehr Energieeffizienz stellen können, ist die Nutzung vorhandener Abwasserwärme. Es gilt
jedoch: Nur, wer das vorhandene Energiepotential genau
Kommunalwirtschaft 10/2015
kennt und Abnehmer mit Anbietern erfolgreich vernetzt, kann
das volle Potential dieser Wärmequelle ausschöpfen.
Brachliegendes Potential Abwasserwärme
Rund 40 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs
und etwa ein Drittel der CO2-Emissionen entfallen auf den
Gebäudebereich [1]. Von diesen Anteilen entfallen wiederum
80 Prozent auf die Wärmeerzeugung. Fossile Energie wird zunehmend durch erneuerbare Energiequellen ersetzt. Dies
kann zukünftig auch in einem Segment durch Wärme aus Abwasser erfolgen. Laut EEWärmeG vom 22. Dezember 2011
sollen neu errichtete Gebäude den Wärme- und Kälteenergiebedarf durch die anteilige Nutzung erneuerbarer Energien
decken. Zudem sollen Kommunen im Interesse des Klimaschutzes den Anschluss und die Nutzung von Wärmenetzen
vorschreiben können. Ein Baustein kann hierbei die Wärmeentnahme aus Abwasser sein.
Das Prinzip der Abwasserwärmenutzung ist zwar seit längerem grundsätzlich bekannt und bereits fester Bestandteil
vieler kommunaler Klimaschutzkonzepte, allerdings werden
die Möglichkeiten zur Wärmegewinnung, die im Abwasser
stecken, bislang bei Weitem nicht ausgenutzt. Denn: Wärmeerzeuger und Wärmenutzer sind nicht auf einen Blick zu
erkennen und finden nicht ohne Weiteres zueinander.
Das Prinzip des Wärmetauschs
Die Wärmenutzung selbst lässt sich knapp umreißen: Im
Kanalnetz für das Abwasser sorgt ein Wärmetauscher dafür,
dass die im Wasser vorhandene Wärme zu einer Wärmepumpe beim Nutzer transportiert wird. Im Rahmen dieses
Prozesses erfolgt eine Temperaturanhebung, so dass
schlussendlich ein Niveau von 40 bis max. 70° Celsius erzielt
wird, das den Endabnehmern zur Verfügung steht. Aus Effizienzgründen sollte das benötigte Temperaturband aber bei
40-55° C liegen. Daher ist die Abwasserwärmenutzung besonders wirtschaftlich in Neubauten und gut wärmegedämmten Altbauten mit Niedertemperaturwärmesystemen zu verwenden.
Der Vorteil dieses Verfahrens liegt auf der Hand: Abwasser
fließt ganzjährig durch das Kanalnetz und ist permanent verfügbar. Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass Gebäude etwa 15 Prozent ihrer Heizenergie über Abwasser an
das Kanalnetz abgeben. Sogar im Winter weist unser Abwasser damit noch eine Temperatur von 10 bis 15° Celsius auf.
Diese Wärme verschwindet derzeit noch in den meisten Fällen ungenutzt ins Kanalsystem, während sie durch oben beschriebene Temperaturanhebung elegant und zweckmäßig
zur Erwärmung von Gebäuden eingesetzt werden könnte.
Wer kommt als Wärmenutzer in Frage?
Die Frage lässt sich leicht beantworten: Geeignet sind
grundsätzlich alle Gebäude, die viel Wärme benötigen und
zugleich einen hohen Dämmstandard aufweisen. Dies sind
häufig öffentliche Bauten. Falls sie diese Kriterien erfüllen,
sind jedoch auch private und gewerbliche Gebäude geeignet.
Für die öffentlichen Gebäude lassen sich die relevanten
Eckdaten meist über das kommunale Gebäudemanagement
einsehen. Man spricht von potenziellen Wärmesenken eben
den Gebäuden mit einem entsprechenden Mindestwärmebedarf und einer Größenordnung, die eine wirtschaftliche Beheizung mit Abwasserwärme zulässt. Dies können
beispielsweise Schulen, Seniorenheime, Krankenhäuser,
städtische Hallenbäder oder auch größere Gewerbe- und
Industriebetriebe sein. Geeignet ist das Verfahren auch für
Kommunalwirtschaft 10/2015
größere Wohnungsgesellschaften, die etwa viele hundert
Wohnungen zugleich mit Wärme versorgen müssen.
Wesentlich für eine ökonomische Nutzung der Abwasserwärme ist dabei die räumliche Nähe zwischen dem Abwasserkanal, der die Wärme abgibt, und dem zu beheizenden
Gebäude. Bis zu 100 Metern Entfernung spricht man noch
von guten Rahmenbedingungen. Ab einer Distanz von über
200 Metern erweist sich die Nutzung dann in der Regel nicht
mehr als wirtschaftlich.
Eine Wärmepotentialkarte zeigt Möglichkeiten auf
Um das volle Potenzial einer Gemeinde zu erschließen, ist
zunächst eine Bestandsaufnahme der spezifischen Rahmenbedingungen nötig. Diese Analyse bildet die Grundlage für
die zukünftige Ansiedlung oder Sanierung von Gebäuden,
denn sie zeigt geeignete Standorte inklusive technischer
Möglichkeiten für die Abwasserwärmenutzung auf. Die Darstellung erfolgt in einer sogenannten Wärmepotentialkarte.
Sie zeigt die momentane Wärmenutzung im Stadtgebiet, aktuelle und potentielle Wärmelieferanten, Gewerbe- und Industriebetriebe sowie die aktuellen und potenziellen Abnehmer
von Wärme.
Fallstudie – Analyse des Abwasserwärmepotenzials der
Stadt Hagen
Die allgemeine Energiediskussion veranlasste den Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH), da Wärmepotenzial seines Abwassernetzes zu untersuchen. Ein gutes Beispiel für die
Entwicklung einer Abwasserwärmepotenzialkarte.
Die Stadt Hagen beteiligt sich seit einigen Jahren regelmäßig am European Energy Award®. Der Wirtschaftsbetrieb
Hagen (WBH) als Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt
Hagen war von Anfang an in diesen Prozess eingebunden; er
ist für Planung, Bau und Betrieb des Kanalnetzes zuständig.
Die Potenzialanalyse für das Hagener Kanalnetz erfolgte
durch das Ingenieurbüro Grontmij GmbH in Düsseldorf
[sprich: Gront-Mai].
Zunächst wurde in den Wintermonaten (Februar bis März
2012) eine Messkampagne gestartet. Dabei wurde die Abwassertemperatur in fünf signifikanten Knotenpunkten des
Hagener Kanalnetzes über einen Zeitraum von vier Wochen
untersucht. Die Ergebnisse lagen zwischen 7,5 und 25 °C.
Gleichzeitig wurden an den Kläranlagen des Ruhrverbands
entsprechende Temperaturmessungen der dort ankommenden Abwasserströme erhoben. Das Temperaturband bewegte sich hier zwischen 8 und 22 °C. Die plausiblen
Temperaturbänder wurden dann als untere Grenze der Abwassertemperatur in Hagen angenommen.
Zur Erstellung der Wärmepotenzialkarte für die Stadt
Hagen war es notwendig, die Randbedingungen für die Nutzung von Abwasserwärme festzulegen. Dies geschah wie
folgt:
• Abwassertemperatur > 10 °C
• Kanalquerschnitt > DN 400
(derzeitiger Stand der Technik)
• Minimaler Trockenwetterabfluss > 5 l/s
• Entfernung zwischen Abwasserkanal
und Wärmenutzer < 200 m
Die Bedingungen wurden weitgehend vereinfacht, um bezogen auf das Stadtgebiet eine entsprechende Nutzung darzustellen und potenzielle Objekte später bei Bedarf einer
Detailprüfung unterziehen zu können. Um potenzielle Nutzer
(Wärmesenken) ausfindig zu machen, die einen großen Wär-
69
mebedarf aufwiesen, wurde in Hagen vorab eine Abfrage gestartet. Im Ergebnis wurden rund 90 öffentliche Gebäude als
potenzielle Wärmesenken identifiziert. Gleichzeitig wurde
deren Abstand zum Kanalnetz ermittelt und die Gebäude
wurden entsprechend klassifiziert. In der Wärmekarte wurden
diese Objekte mit einer einfachen Signatur markiert. So ist
die Nähe zu einem Kanal mit ausreichendem Wärmepotenzial
auf den ersten Blick erkennbar.
Im Rahmen der Analyse wurden größere Wohnungsgesellschaften sowie Gewerbe und Industrie angefragt, sich ebenfalls mit ihrem Gebäudebestand in die Studie einzubringen.
Obschon das erste Interesse sehr verhalten war und bei einzelnen Interessenten die Randbedingungen nicht erfüllt
waren, bilden die erstellten Karten eine sinnvolle Grundlage,
um im Zuge verschärfter Herausforderungen an die Energienutzung auf Anfragen jederzeit schnell reagieren zu können.
Wärmequellen
Um nach der grundsätzlichen Bewertung der Wärmesenken konkrete Nutzungsmöglichkeiten der Abwasserwärme für
die Stadt Hagen zu ermitteln, wurden die am Markt befindlichen Wärmetauschersysteme analysiert und wie folgt kategorisiert:
Plattenwärmetauscher: Hierbei werden in den Kanalbestand auf einer zuvor ermittelten Länge Wärmetauscher zumeist als Edelstahlsohle eingebracht. In diesen Wärmetauschern zirkuliert das Medium, das die über die Fläche entzogene Wärme zur Wärmepumpe transportiert. In vielen Fällen wird durch den Einbau und die Form des Wärmetauschers
eine Trockenwetterrinne in den Kanal integriert.
Der Durchmesser eines Kanals gibt einen ersten Hinweis
auf seine potenzielle Eignung zur Abwasserwärmenutzung.
Günstige Bedingungen liegen zum Beispiel bei einem DN
> 800 vor. Hier sind grundsätzlich ein höherer Durchfluss und
gute Bedingungen für den Einbau zu erwarten, auch wenn
sich die Dimension in dem in Hagen vorwiegend verwendeten
Mischsystem aus den Niederschlagsabflüssen ergibt.
Im zweiten Schritt wurden alle Generalentwässerungspläne
ausgewertet, um die hydraulische Auslastung des Kanalnetzes systematisch darzustellen. Diese Auswertung erfolgte für
ein Ereignis, das dreijährlich stattfindet. Systeme, die den Kanalquerschnitt wesentlich reduzieren, sind bei entsprechender Auslastung nicht mehr geeignet. Bedingt durch die
Forderung nach einem auch nachts ausreichenden Trockenwetterabfluss wurde grundsätzlich erst einmal nur das Hauptsammlernetz untersucht, das anschließend in einigen Bereichen verfeinert wurde.
Da das Nachtminimum in der Regel kein Kriterium für die
Auslegung der Kanalisation ist und der Nachtabfluss stark
von Nutzung und Lage im Einzugsgebiet abhängt, wurden die
durchgeführten Messungen und rechnerischen Abflüsse miteinander verschnitten und interpoliert. Als grobe Zielgröße
konnte hierbei ermittelt werden, dass das Nachtminimum
nicht unter 50 Prozent des Tagestrockenwetterabflusses fällt.
Eine Fremdwasserermittlung und -betrachtung wurde nicht
durchgeführt. Daraus ergab sich das in Abbildung 2 gezeigte
Bewertungsschema (Einstufung in Kategorien) für die Abwasserpotenzialkarte. Alle Kriterien wurden mit dem Kanalnetz
Linerwärmetauscher: Bei diesem Verfahren besteht die
Möglichkeit, im Bereich eines ohnehin notwendigen Relinings
einen Wärmetauscher in den Kanal mit einzuziehen. Der eingezogene Liner wird vom Medium durchflossen und somit
der Wärmeaustausch sichergestellt. Wie beim Plattenwärmetauscher wird das Medium über ein Schachtbauwerk mittels
Rohrleitungen der Wärmepumpe zugeführt.
Bypass-Anlagen: Hierbei wird das Abwasser, zumeist
nach einer Vorsiebung, aus dem Kanal gefördert und einem
im oder am Gebäude befindlichen Wärmetauscher zugeführt.
Im Wärmetauscher wird die Energie entnommen.
Rohrwärmetauscher: Dieses Verfahren kommt im Neubau
zum Einsatz. Der zu verlegende Kanal kann als Kunststoffrohr
mit einer entsprechenden Wicklung des Außenmantels oder
als Betonrohr mit integrierten Wärmetauschern erstellt werden. Auch hier wird über Schachtbauwerke das Medium der
Wärmepumpe zugeführt.
Alle Systeme wurden im Rahmen dieses Projekts kategorisiert und bewertet (Tabelle 1). Hinter jedem System stehen
gegebenenfalls verschiedene Hersteller. Zur Eignung der Verfahren wurde eine grundsätzlich mögliche Verwendung geprüft. Ausnahmen und besondere Spezifikationen der
Planungen lassen gegebenenfalls eine andere Aussage zu.
Bildquelle: Grontmij GmbH
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Kommunalwirtschaft 10/2015
Quelle: Merkblatt DWA-M 114: Energie aus AbwasserWärme- und Lageenergie, Hennef, 2009, S. 11
GID; Foto: Grontmij GmbH
und der Liegenschaftskarte der Stadt Hagen in ein GIS-System eingebracht.
Folgende Informationen sollten für die Machbarkeitsprüfung vorliegen:
Wie eingangs beschrieben, ist die Entfernung eines Gebäudes von einem Abwasserkanal maßgeblich dafür, ob die Abwasserwärmenutzung wirtschaftlich sinnvoll ist oder nicht. Da
im Rahmen der Analyse in Hagen nur die Luftlinie verwendet
werden konnte, sind insbesondere bei größeren Entfernungen
noch detailliertere Untersuchungen erforderlich.
Seitens des Bauherren:
Im Projekt wurden zwei Standorte herausgegriffen und
unter wirtschaftlichen Aspekten bewertet, bei denen auch die
vorhandene Haustechnik und der konkrete Wärmeverbrauch
in die Bewertung eingeflossen sind. Bei beiden Einzeluntersuchungen ließ sich feststellen, dass durch jeweils ein oder
zwei Parameter eine Umstellung kurzfristig nicht sinnvoll war.
So waren in einigen Gebäuden in den letzten Jahren erst neue
Heizanlagen verbaut worden. Das Beispiel zeigt, dass einzelne system-relevante Schwierigkeiten die Realisierung der
Abwasserwärmenutzung in größerem Umfang verhindern
können.
• Stromabrechnung bzw. anzusetzender Strompreis
inkl. aller Nebenkosten
Informationen für Nutzer und Anbieter
Hat ein potenzielle Nutzer Interesse an der Nutzung von
Abwasserwärme, kann er die grundsätzliche Machbarkeit auf
der Internetseite des WBH prüfen. Liegen günstige Rahmenbedingungen vor, benötigt der WBH folgende Informationen
für die weitere Prüfung:
a) Ort der Nutzung,
b) Art der Nutzung,
c) Größe der Nutzung (Heizlast).
Die Wirtschaftsbetriebe prüfen die Kanalisation am Ort der
Nutzung auf ihre Eignung. Kommt eine Abwasserwärmenutzung hier in Frage, kann ein erstes Gespräch zwischen WBH,
Nutzer und einem Contractor stattfinden. Der WBH vermarktet die Abwasserwärme nicht selbst, sondern bedient sich
eines Contractors. In einer detaillierten Machbarkeitsstudie
sollte anschließend jeder Fall nochmals unter Berücksichtigung von Alternativen (zum Beispiel erdnahe Geothermie,
BHKW oder Kombinationsverfahren) untersucht werden.
Hierbei ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Bauherren, den Fachplanern (Haustechnik, Architekt etc.), dem
Contractor und dem WBH erforderlich.
Kommunalwirtschaft 10/2015
• Jahresheizwärmebedarf des Gebäudes
(heute und in Zukunft)
• Gasabrechnung (falls vorhanden)
• Ölabrechnung (falls vorhanden)
• R&I-Schema der vorhandenen oder geplanten
Heizungsanlage und Wärmeverteilung, einschließlich
Leistungs-/Temperaturangaben zur Kesselanlage/
zum Wärmenetz
• Lageplan mit den Gebäuden
• Fördermöglichkeiten
Seitens des Kanalbetreibers:
• Bestandslageplan des Kanalnetzes
in der näheren Umgebung
• Kanalzustandsdaten des Kanals
• Angaben zur Einleitung von Prozesswasser
in den Kanal
• Angaben zu vorgeschalteten Pumpwerken
• Angaben zum Fremdwassereinfluss
im Kanal
In der Regel liegen keine detaillierten Informationen zu Abflussmengen und Temperaturen im Kanal vor. Deshalb sollten
Messungen im Kanal vorzugsweise von Januar bis März
eines Jahres erfolgen, da hier die tiefsten Temperaturen im
Kanalnetz zu erwarten sind:
• Messung von Durchfluss und Abwassertemperatur
im Fünf-Minuten-Takt,
• Abfrage der Lufttemperaturen im selben Zeitraum.
Vor Umsetzung einer Maßnahme muss zwischen dem Bauherren bzw. Contractor und dem WBH eine Vereinbarung
über die Abwasserwärmenutzung erfolgen. Alle Anlagen zur
Abwasserwärmenutzung verbleiben im Eigentum des Nutzers
bzw. Contractors. Somit trägt dieser auch alle Kosten für Planung, Bau, Betrieb und Wartung der Anlage.
71
Fazit
Mit der Wärmepotenzialkarte besteht die Möglichkeit, eine
konsequente klimafreundliche Ansiedlungspolitik zu verfolgen. Neben den wichtigen technischen Möglichkeiten, die in
das Kanalnetz eingeleitete Wärme wieder zu entziehen, hilft
die Wärmepotenzialkarte konkret bei der Umsetzung an potenziellen Standorten.
[1] Umweltbundesamt, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit (Hrsg.): Beschäftigungswirkungen sowie Aus-
bildungs- und Qualifizierungsbedarf im Bereich der energetischen
Gebäudesanierung – Kurzfassung mit Handlungsempfehlungen,
Dessau/Berlin, 2011, www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/
medien/publikation/short/k3970.pdf
Lit:. Ellerhorst, Stephan; Krajacic, Vlatko; Sommer, Uwe: „Untersuchung des Abwasserwärmepotenzials eines kommunalen Kanalnetzes am Beispiel der Stadt Hagen“. In: KA Korrespondenz Abwasser,
Abfall 2014 (61), Nr. 2. S. 113 – 117. Magazin der DWA und des Güteschutz Kanalbau e.V.
Prüfbericht Primus HL SN12 aktualisiert
Ein aktueller Prüfbericht der MFPA Leipzig bescheinigt erneut,
dass alle Bauteile des Abwasserentsorgungssystems Primus
HL SN12 (Rohre, Bögen und Abzweige) eine Ringsteifigkeit
von SN 12 und mehr besitzen. Mit der Übereinstimmung zur
DIN EN 1401 ist dieses Rohrsystem der Alphacan Omniplast
GmbH bauaufsichtlich uneingeschränkt zugelassen und erfüllt
als einziges SN12-Rohrsystem diese Vollwandrohr-Norm.
Eine gesonderte bauaufsichtliche Zulassung, wie sie für
Produkte benötigt wird, die keiner Norm der Bauregelliste
entsprechen, ist nicht erforderlich. Weitere Informationen
unter www.alphacan-omniplast.de.
Aus Reststoffen wird ein neuer Wertstoff: Auf der Kläranlage Linz-Unkel
nimmt modernste Entsorgungstechnik ihren Betrieb auf
Faulgasnutzung und Phosphor-Recycling: Was auf vielen
Kläranlagen noch nach Zukunftsmusik klingt, ist auf der Kläranlage Linz-Unkel nun Realität. Innerhalb von vier Jahren
wurde die Kläranlage Linz-Unkel mit einer Ausbaugröße von
rund 30.000 EW (Einwohnerwerten) auf modernste Entsorgungstechnik umgestellt. Seit September ist nun auch die
erste PYREG®-Anlage zur Klärschlammverwertung inklusive
Phosphor-Recycling in Deutschland offiziell in Betrieb.
Die neue Gesamtanlage, die neue Standards in Sachen
Umweltschutz und Ressourcenschonung setzt, besteht aus
einer zweistufigen Kompaktfaulungsanlage, dem Niedertemperatur-Bandtrockner EloDry® von ELIQUO STULZ und
einem PYREG®-Modul zur Klärschlammverwertung und
Phosphor-Rückgewinnung. Pro Jahr werden so rund 4300t
entwässerter Klärschlamm zur Energiegewinnung und zum
Nährstoff-Recycling genutzt.
Bereits 2009 entschied sich der Zweckverband Abwasserbeseitigung Linz-Unkel nach technischer Beratung und Planung durch die INGENIEURSGESELLSCHAFT DR. SIEKMANN + PARTNER GmbH dazu, auf ein neues, zukunftsweisendes Entsorgungskonzept zu setzen. In einem ersten
Schritt wurde dafür 2011 die Kläranlage Linz-Unkel von der
bis dahin praktizierten Verfahrensführung der Simultanstabilisierung durch den Bau einer 2-stufigen Kompaktfaulungsanlage auf die Klärschlammfaulung zur Energiegewinnung
umgestellt. 2015 wurde die Klärwerkstechnik um eine Entwässerung mittels Schneckenpresse sowie einer Schlammtrocknung mittels dem Niedertemperatur-Bandtrockner
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EloDry® sowie einer gestuften Verbrennung durch das
PYREG®-Modul erweitert. Der ausgefaulte Klärschlamm wird
damit weiter entwässert, getrocknet und dann thermisch bei
rund 650 Grad behandelt. Hierdurch wird der Klärschlamm
auf einen Bruchteil der ursprünglichen Menge reduziert.
Gleichzeitig wird er vollständig hygienisiert und damit von Mikroschadstoffen, z.B. Arzneimittelruckständen, entfrachtet.
Die zurückbleibende Asche mit einem hohen Anteil an pflanzenverfügbarem Phosphor wird anschließend als recycelter
Rohstoff an die Dungemittelindustrie weitergegeben.
Bei der Einweihung der neuen Gesamtanlage bescheinigte
Umweltstaatssekretär Dr. Thomas Griese „der innovativen
Anlage bundesweit Pilotfunktion", und Dr. Ulrich Kleemann,
Kommunalwirtschaft 10/2015
Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD)
Nord, lobte: „Vor allem die energieeffiziente Arbeitsweise der
Kläranlage und die ressourcenschonende Verwertung des
Klärschlamms haben Vorbildcharakter.“ Das Land RheinlandPfalz förderte allein den zweiten Bauabschnitt mit 995.000
Euro.
Moderner Werkstoff für Hamburgs Unterwelt
Sanierung eines Sielbauwerkes mit Flowtite GFK-Rohren
Hamburgs Abwasserkanalisation, erbaut in der Zeit zwischen
1842 und 1910 nach Plänen des englischen Ingenieurs William Lindley, ist das älteste Bauwerk seiner Art auf dem europäischen Kontinent. Die bis zu 4,70 m breiten und 3,85 m
hohen Kanäle, in Hamburg als Siele bezeichnet, bilden in der
Hansestadt noch heute das Rückgrat der innerstädtischen
Kanalisation.
Die Gesamtlänge des Hamburger Sielnetzes beträgt heute
ca. 5500 km. Mischwasserüberläufe, die bei Starkregen für
Entlastung sorgen, konnten zwar durch das bereits zu Beginn
der 1980er Jahre konzipierte Alster-Entlastungsprogramm um
mehr als 70 Prozent reduziert werden. Trotzdem kommt es
mehrfach im Jahr zu Mischwasserüberläufen in den IsebekKanal, der Teil eines beliebten Naherholungsgebietes im
Stadtteil Eimsbüttel ist. Abhilfe schaffen soll das sogenannte
Innenstadt-Entlastungsprogramm, das der zuständige kommunale Trinkwasserver- und Abwasserentsorger HAMBURG
WASSER seit Oktober 2011 schrittweise umsetzt. Im Rahmen
des Bauvorhabens von rund 53 Millionen Euro Volumen entstehen in einer Tiefe von bis zu 30 m mit den neuen Sielen
„Wallring“ und „Isebek“ zwei Entlastungsbauwerke, nach
deren Fertigstellung auch die Stammsiele saniert werden.
Während die Arbeiten an den Sielen östlich der Alster abgeschlossen sind, wird zurzeit westlich der Alster der zweite
Bauabschnitt des Entlastungssieles „Isebek“ aufgefahren. Teil
der Gesamtbaumaßnahme, mit deren Ausführung die ARGE
Transportsiel Isebek, 2. BA – bestehend aus Michel Bau
GmbH & Co. KG und Implenia Bau GmbH – beauftragt
wurde, ist die Sanierung einer Haltung, die ein unterirdisch
gelegenes Bootshaus mit dem Stammsiel verbindet. Für die
Auskleidung des 35 m langen Teilstücks kamen Flowtite GFKRohre DN 2000 der Amiantit Germany GmbH zum Einsatz.
Die Rohre zeichnen sich gleichermaßen durch einfache Handhabung beim Einbau sowie hohe Korrosionsbeständigkeit
und eine entsprechend hohe Lebensdauer aus – Werkstoffeigenschaften, die bei ihrer Auswahl eine wichtige Rolle gespielt haben: Die im Endlos-Wickelverfahren gefertigten
GFK-Rohre entsprechen den Anforderungen der Zusätzlichen
Technischen Vertragsbedingungen für den Bau von Sielen,
ZTV - Siele Hamburg.
Schiffbare unterirdische Kanäle
Mit Inszenierungen in 27 Ländern und mehr als 130 Millionen Besuchern gilt „Das Phantom der Oper“ als das erfolgreichste Musical aller Zeiten. In Hamburg wurde es am 29.
Juni 1990 erstmals in der „Neuen Flora“ aufgeführt. Mittlerweile haben viele Millionen Zuschauer die Aufführung gesehen, so auch die Szene zum Schluss des zweiten Aktes, in
der der Titelheld eine Gondel durch unterirdische Kanäle in
Richtung seines geheimen Schlupfwinkels stakt. Was viele
Besucher des schaurig-schönen Singspiels nicht ahnen dürften: Unter Hamburgs Straßen gibt es tatsächlich eine Reihe
schiffbarer Kanäle. Angelegt wurden sie bereits Mitte des 19.
Kommunalwirtschaft 10/2015
Thomas Wede, Gebietsleiter Amiantit Germany GmbH, Bernd
Oltersdorf, Ingenieurbüro Leitungsbau, HAMBURG WASSER,
Ole Braukmann, Pressereferent Konzernkommunikation,
HAMBURG WASSER / HAMBURG ENERGIE und Philipp
Heetlage, Bauleiter Michel Bau GmbH & Co. KG (v. li.).
Foto: Amiantit Germany GmbH
Jahrhunderts, und zwar für die Stadtentwässerung. Die folgt
in Hamburg von jeher eigenen Gesetzmäßigkeiten, angefangen bei der für die Hansestadt typischen Bezeichnung von
Abwasserkanälen als Siele, auf die bereits das Vorwort der
Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen ausdrücklich
hinweist.
Unterirdische Bootskammer freigelegt
„Die ältesten Siele in Hamburgs Abwasserkanalisation
stammen aus den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts“, erklärt
Dipl.-Ing. Bernd Oltersdorf vom Ingenieurbüro Leitungsbau,
HAMBURG WASSER. „Ergänzend zu den herkömmlichen
Sielen wurden ab dem Jahr 1890 Stauraumsiele gebaut, die
als Hauptsammler für Regenwasser und Abwasser dienen.
Diese Siele wurden so konzipiert, dass sie tideabhängig bei
Flut selbstständig schließen, damit kein Elbwasser ins Sielnetz gelangt und das anfallende Abwasser bis zur nächsten
Ebbe im Siel gespeichert werden kann. Dementsprechend
sind ihre Durchmesser überdurchschnittlich groß – so groß,
dass die Siele sogar mit Booten befahren werden können.“
Tatsächlich wurde von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht,
zum Beispiel, um die Siele auf Schäden zu kontrollieren oder
um ranghohen Politikern und anderen Persönlichkeiten Hamburgs unterirdische Infrastruktur zu zeigen. „Heute zeugen
davon noch die Einstiegsschächte, die sich sowohl an den
Landungsbrücken als auch an der aktuellen Baustelle im Weidenstieg finden“, so Oltersdorf weiter. Im Zuge der Bautätigkeit haben die Arbeiter der Michel Bau GmbH & Co. KG als
einer der Partner der Arbeitsgemeinschaft Transportsiel Isebek, 2. BA eine weitere bauliche Besonderheit freigelegt: eine
73
Die geringe Breite des Verbindungssiels erforderte millimetergenaues Arbeiten beim Einbau der Rohre.
Foto: Amiantit Germany GmbH
Das geringe Gewicht und die gute Handhabbarkeit der
Flowtite GFK-Rohre trugen zum zügigen Fortschritt der Arbeiten bei. Foto: Michel Bau
etwa einen Meter unter Fahrbahnhöhe gelegene, 10 m lange,
3,5 m breite und 5 m hohe Kammer, die offenbar als eine Art
unterirdischer Parkplatz für Boote diente, welche man auf
einem gemauerten Sockel lagerte. Nach einem teilweisen
Umbau über ein Überlaufwerk wird das Gemäuer zukünftig
als Schnittstelle dienen, an welcher die vorhandenen Kanäle
mit dem neuen Transportsiel „Isebek“ verbunden werden. Im
Zuge der Arbeiten wurde die Verbindung des alten Stammsiels mit der Bootskammer ebenfalls saniert.
eingesetzten Rohre tragen dazu bei, dass eine Sanierungsmaßnahmen zügig umgesetzt werden kann – auch hierin sind
sich die Beteiligten einig. „Und hier können die Flowtite GFKRohre punkten“, weiß Amiantit-Gebietsleiter Thomas Wede
aus Erfahrung. „Die im Endlos-Wickelverfahren gefertigten
Rohre zeichnen sich einerseits durch geringes Gewicht und
somit leichte Handhabung auf der Baustelle aus, andererseits
bieten sie lange Haltbarkeit, ohne dass ein zusätzlicher Korrosionsschutz erforderlich ist“, so Wede. „Die Haltbarkeit und
Widerstandsfähigkeit gegen Angriff durch biogene Säure,
aber auch hervorragende hydraulische Eigenschaften machen die Flowtite GFK-Rohre deshalb zu einer guten Wahl.
Richtungsweisende Anforderungen
„In der Ausschreibung gefordert waren ausdrücklich Rohre
aus dem Werkstoff GFK“, erklärt Oltersdorf. Das Material, das
dann letztendlich zum Einsatz kommt, muss den Anforderungen der ZTV - Siele entsprechen, die geltende DIN-Normen
und Richtlinien ergänzen und auf die speziellen Gegebenheiten der Hansestadt abgestimmt sind. Aber auch über die
Stadtgrenzen hinaus genießen die ZTV als konsequente Weiterentwicklung der bereits in den 1920er Jahren entwickelten
Sielbauvorschriften einen ausgezeichneten Ruf. Das „Hamburger Standardwerk“ gilt überregional als richtungsweisend
für den Neubau sowie für die Sanierung von Abwasserleitungen und -kanälen. Für Bernd Oltersdorf stellt es eine dynamische Arbeitsunterlage dar, in welche sukzessive die
Erfahrungen aus sämtlichen Bauprojekten einfließen – vom
ersten Planungsgedanken über die Ausschreibung und Ausführung bis hin zur Bauabnahme. Die Regeln sind damit festgezurrt, und es können nur solche Produkte zum Einsatz
kommen, die in einer entsprechenden Liste aufgeführt sind –
wie zum Beispiel die Flowtite GFK-Rohre von Amiantit. Klar
definiert ist auch das spezielle Harzgemisch, das bei der Herstellung zu verwenden ist, zum Einsatz kommen muss das
ungesättigte Polyesterharz ISO-NPG.
Zuschlag für Amiantit
„Das Leistungsverzeichnis forderte außerdem, dass das als
Inliner verwendete Rohr selbsttragend sein musste“, führt B.
Eng. Philipp Heetlage, Bauleiter bei der Michel Bau GmbH &
Co. KG, weiter aus. Im Zuge der Ausschreibung wurden die
Angebote verschiedener Hersteller verglichen. Den Zuschlag
erhielt nach eingehender Prüfung das Produkt von Amiantit,
wobei nach Aussage der Baupartner insbesondere das Gesamtpaket überzeugen konnte, das aus dem für die Einsatzzwecke optimal geeigneten Rohr sowie einer umfassenden
Beratung schon im Vorfeld der eigentlichen Arbeiten bestand.
Eine gute Beratung und positive Produkteigenschaften der
74
In der Breite ging’s um Millimeter
„Vor der Erstellung der großdimensionierten Baugrube – sie
diente dazu, den Zugang zur Bootskammer herzustellen und
das benötigte Baugerät sowie -material zur Einbaustelle zu
transportieren – wurde das Bestandssiel gescannt, um sicherzustellen, das der geplante Einbauquerschnitt realisiert
werden konnte“, erklärt Bauleiter Heetlage die Vorgehensweise. Nach dem Einbringen der Bohrpfähle hat ein Bagger
die Baugrube Schritt für Schritt auf die gewünschte Tiefe gebracht. Im Anschluss wurde eine Unterwasser-Betonsohle
betoniert, die Wasserauflast abgepumpt und die Wand zur
Bootskammer abgetragen. Danach wurde die Sohle des
alten, 35 m langen Sielbauwerks gesäubert, eine mittig liegende Trennwand sowie eine höher liegende Sohle abgebrochen, und die gereinigte Sohle mit Auflagepunkten versehen,
auf denen die jeweils 3 m langen Flowtite GFK-Rohre DN
2000 abgelegt werden konnten. Das gestaltete sich allerdings
als regelrechte Millimeterarbeit, wie sich Bauleiter Heetlage
erinnert: „Mit einer lichten Abmessung von 2,58 m stellte die
Höhe des gemauerten Profils zwar kein Hindernis dar, die
lichte Breite von nur 2,15 m erforderte allerdings Maßarbeit.“
Beim Absenken der Flowtite GFK-Rohre in die Baugrube
und beim Weitertransport mit dem Rohrshuttle habe sich das
geringe Gewicht der Rohre allerdings ebenso als Vorteil erwiesen wie beim Einzug der Rohre in die Haltung. Nach der
Verlegung der Rohre wurde das Verbindungssiel zwischen
Hauptsiel und Bootskammer an beiden Enden abgemauert.
Im Nachgang soll noch ein Drachenprofil DN 2400 angeschlossen und über ein Bauwerk mit der alten Bootskammer
verbunden werden. Der Ringraum ist mit Dämmstoff verfüllt
worden, die Verfüllung erfolgte über drei Zugänge in drei
Lagen, überschüssige Luft und überschüssiges Wasser wurden über Entlüftungsstutzen abgeleitet.
Kommunalwirtschaft 10/2015
DIBt®-Zulassung für FRIAFIT®
Anschluss-Stutzen d 160/DN 150 ASA-MULTI erteilt!
Der ASA-MULTI zur Anbindung von geschweißten PE-HD
Hausanschlussleitungen an Steinzeug- oder Betonrohre
wurde auf Herz und Nieren geprüft. Bei den umfangreichen
Prüfungen wurden die typischerweise im Tiefbau auf das System wirkenden Kräfte, wie statische Erd- und dynamische
Verkehrslasten, simuliert. Das Bauteil konnte die hohen Anforderungen meistern. Durch die erteilte Zulassung wurde nun
die praxisgerechte Gebrauchstauglichkeit nachgewiesen.
Für den Anschluss an den Sammler ist ein Anbohrdurchmesser von lediglich Ø 172 mm erforderlich. Damit ist eine
sehr kostengünstige Anbindung bereits ab DN 250 möglich,
der Einbau eines Abzweigs ist nicht erforderlich.
Einsparungen werden durch vergleichsweise kleinere Montagegruben erzielt. Dadurch fallen weniger Straßenbau-, Aushub- und Verfüllarbeiten an. Das Trennen oder die komplette
Freilegung des in Betrieb befindlichen Hauptkanals ist nicht
erforderlich.
Was bedeutet das für den Betreiber im Detail?
Mit einer FRIAFIT-Muffe AM oder einem FRIAFIT-Bogen
ABM wird der Stutzen direkt mit der Anschlussleitung geschweißt: Dicht, längskraftschlussig und wurzelfest.
Wesentlicher Bestandteil des durchgeführten Prüfprogramms ist der Nachweis der Dichtheit des AnschlussStutzen:
Entscheidungssicherheit für den Anwender:
• Unmittelbar nach dem Einbau
... allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen werden für
Bauprodukte im Anwendungsbereich der Landesbauordnungen erteilt, für die es allgemein anerkannte Regeln der Technik, insbesondere DIN-Normen, nicht gibt oder die von diesen
wesentlich abweichen. Sie sind zuverlässige Verwendbarkeitsnachweise von Bauprodukten …
• Nach baulichen und betrieblichen Belastungen sowie
Vorteil für den Betreiber: Geprüfte Sicherheit!
• Dichtheit nach Einbau
Durch die Zulassung liegt dem Anwender ein allgemein anerkannter Qualitätsnachweis vor. Mit der DIBt®-Zulassung hat
sowohl der öffentliche, wie auch der private Auftraggeber die
Gewähr, den gesetzlichen Anforderungen zu genügen.
• Schwerkräfte durch Auflast
• Nach Prüfung der Hochdruckspülfestigkeit
Prüfkriterien:
• Montierbarkeit
• Dichtheit bei Abwinklung
• Spülfestigkeit
Investitionen, die sich sofort lohnen
Der Einsatz eines Blockheizkraftwerks (BHKW) zur Strom- und
Wärmegewinnung führt im Aachener Franziskushospital zu
einer jährlichen Kostenreduktion von 100 Tsd. Euro und der
Einsparung von 609 Tonnen an CO2-Emissionen.
Strahlende Gesichter im Franziskushospital in Aachen.
Unter laufendem Betrieb konnte unlängst auf die neue Energieerzeugungsanlage des bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts gegründeten Traditionshauses umgestellt werden.
Die mit 50 Betriebsjahren deutlich in die Jahre gekommene
Öl-Heizungsanlage wurde durch ein innovatives Energiekonzept abgelöst, das Ökonomie und Ökologie in Einklang bringt.
Im Vorfeld der Erneuerung hatten sich die technisch Verantwortlichen des Franziskushospitals eingehend mit der Neugestaltung der Energieversorgung befasst und als Lösung
bereits das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung favorisiert. In
der anschließenden Ausschreibung setzte sich das maßgeschneiderte Konzept der Südwärme durch, das in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Kompetenzzentrum, der Firma
Kommunalwirtschaft 10/2015
Gerhard Neuefeind GmbH aus Würselen erarbeitet wurde.
Basis ist eine auf ganzheitlicher Wirtschaftlichkeit erarbeitete
Südwärme-Energie-Contracting-Konzeption, die den Lebenszyklus der Anlage mit einschließt. Die Energieversorgung
wurde von Öl auf Gas umgestellt. Das für die Grundlast eingesetzte Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer Leistung von
140 kWel. und 210 kWth. erzeugt 60% des gesamt benötigten Stroms. Die anfallende Wärme kann vollständig im Krankenhaus genutzt werden und deckt damit rund 70% des
Wärmebedarfs. Die restlichen 30% der benötigten Wärme
werden durch einen 900 kW Gaskessel für die Spitzenlast erzeugt. Für eine erhöhte Betriebssicherheit sorgt als Redundanz ein neuer Kessel mit einem Zweistoffbrenner (Öl/Gas)
mit einer Leistung von 900 kW. Mit der ebenfalls erfolgten Erneuerung der Unterstationen und der gesamten Regelung,
wurden auch diese Bereiche der Heizungsanlage an modernste Standards angepasst. Dadurch wird die benötigte Nutzenenergie deutlich verringert, da die Wärme nun be-
75
Durch das Blockheizkraftwerk wird die Umwelt jährlich mit
609 Tonnen CO2 weniger belastet. Rudi Maier, Vorstand der
Südwärme AG, und Lothar Friedrich, Geschäftsführer der
Neuefeind GmbH, überreichten Georg Kohl, dem Kaufmännischen Direktor des Franziskushospitals, ein entsprechendes
Zertifikat (von rechts).
Außenansicht Franziskushospital in Aachen.
Quelle: Südwärme
darfsgerecht – an Temperatur und Volumenstrom orientiert –
zu den einzelnen Verbrauchern transportiert wird.
rantie mit Rund-um-sorglos-Paket über die gesamte Vertragslaufzeit von 15 Jahren. Und die Umwelt wird ebenfalls
geschont: Der CO2-Ausstoß wird gegenüber der alten Anlage
um beeindruckende 600 Tonnen pro Jahr reduziert. Dies entspricht einer Fahrleistung mit dem Auto bei einem CO2-Ausstoß von 160 g/km (derzeitiger Flottenverbrauch in Deutschland) von ca. 4,5 Mio km pro Jahr.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen und ist beispielhaft
für eine maßgeschneiderte Südwärme-Contracting-Lösung
für ein Krankenhaus:
Im Rahmen des Vertrages wurden die gesamten Investitionen in Höhe von zirka 1 Mio. Euro von Südwärme übernommen. Das Franziskushospital Aachen spart im Rahmen des
auf 15 Jahre angelegten Energie-Contracting-Vertrages ab
sofort jährlich 100 Tsd. Euro an Kosten ein. Die verbesserte
hohe Betriebssicherheit der Anlage garantiert der inkludierte,
voll eigenverantwortliche Anlagenbetrieb durch das Südwärme-Kompetenzzentrum Gerhard Neuefeind GmbH aus
Würselen sowie die ebenfalls im Vertrag enthaltene Vollga-
Fazit
Selbst hohe Investitionen in modernste Technik rechnen
sich, wenn das Konzept stimmt. Die Erfahrung zeigt, dass
sich bei maßgeschneiderten Konzepten mit Südwärme-Contracting in 8 von 10 Fällen der Einsatz von BHKWs in Krankenhäuser lohnt.
Qualität verbindet – Aebi Schmidt als Mercedes-Benz Unimog ExpertPartner
ausgezeichnet
Seit Juni 2015 ist die Aebi Schmidt Mercedes-Benz Unimog
ExpertPartner. Diese besondere Auszeichnung, die nur wenigen Aufbauherstellern verliehen wird, entspricht dem maximalen Partnerschaftslevel und zeichnet sich durch hervorragende Kompetenz und Leistungen in den Bereichen Vertrieb, Service, Qualität und Technik aus. Die Zusammenarbeit
ermöglicht eine optimale Abstimmung bei Planung und technischer Realisierung, was sich wiederum für die Kunden im
Kostenfaktor lohnt.
Vertriebsleiter der Aebi Schmidt Deutschland GmbH. „Durch
das weltumspannende Händlernetz von Aebi Schmidt und
Mercedes-Benz Unimog ermöglichen wir unseren Kunden
zudem eine regionale Betreuung und arbeiten sowohl beim
Vertrieb als auch bei Serviceleistungen eng mit MercedesBenz Unimog zusammen. Dank dieser aufeinander abgestimmten Organisationsstrukturen bekommen unsere Kunden
somit alle Dienstleistungen rund um das kombinierte Endprodukt aus einer Hand.“
„Wir freuen uns, durch den neuen Partnerschaftslevel mit
Mercedes-Benz Unimog eine noch engere Zusammenarbeit
realisieren zu können. Unsere Kunden profitieren von optimal
aufeinander abgestimmten Produktkombinationen von Aebi
Schmidt und Unimog – getreu dem Motto «It’s better together». Wir sind stolz diese besondere Auszeichnung erreicht zu haben und schauen einer langfristigen, zuverlässigen und starken Partnerschaft entgegen“, so Gerd Kröning,
Bereits seit 1950 arbeitet Aebi Schmidt eng bei der Produktkonzeption von Anbaugeräten mit Mercedes-Benz Unimog zusammen. Was mit Schneepflügen begann, wurde
rasch auf ein umfassendes Produktprogramm von Anbaugeräten für den Unimog ausgeweitet. Heute stehen dem Kunden für den Winterdienst neben verschiedenen Schneepflügen auch diverse rotierende Schneeräumgeräte zur Be-
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Kommunalwirtschaft 10/2015
seitigung grosser Schneemengen zur Auswahl. Bei der Glatteisbekämpfung bietet Aebi Schmidt zahlreiche Aufbau-Streuund Sprühmaschinen für Unimog Fahrzeuge an. So etwa den
Schmidt Stratos, welcher mehrere Baureihen umfasst, wobei
zwischen verschiedenen Steuerungs- und Antriebsvarianten
gewählt werden kann. Auch für den Sommerdienst bietet
Aebi Schmidt eine Vielzahl von Anbau-Kehrmaschinen für
den Unimog.
Wichtiger Anlaufpunkt im Web für alle, die Rohrleitungen betreiben oder sanieren: Die neue Website des RSV-Rohrleitungssanierungsverbandes e.V.
Sanierungskompetenz im Netz
Neuer Web-Auftritt des RSV-Rohrleitungssanierungsverbands
Im RSV-Rohrleitungssanierungsverband e.V., Lingen (Ems)
sind die Mehrzahl der namhaften deutschen Rohrsanierungsunternehmen, fast alle akkreditierten Prüflabors der Sanierungsbranche und viele Geräte- und Systemhersteller
zusammengeschlossen – der Verband repräsentiert also den
Extrakt des Fachwissens rund um die Sanierung von Rohrleitungssystemen. An dem hier konzentrierten KnowHow kann
nun jeder Interessierte teilhaben: Zum 15. Jubiläum der ersten
Veröffentlichung eines RSV-Merkblätter (RSV-Merkblatt 1
„Renovierung mit vor Ort härtendem Schlauchlining im Jahre
2000), stellt sich der RSV nun mit einem inhaltlich und optisch
„runderneuerten“ Internet-Auftritt vor.
Ein Highlight der neuen Web-Präsenz ist der erweiterte
Download-Bereich: Hier kann man – nach vorheriger Registrierung – die technischen Merkblätter des RSV-Regelwerkes
kostenlos als PDF-Datei herunterladen. Seit Verbandsgründung im Jahre 1992 wurden durch die prominent besetzten
RSV-Facharbeitskreise 14 RSV-Merkblätter erarbeitet und
publiziert. Der RSV hat damit die Regelwerkssetzung insbe-
sondere im Kanalsanierungsmarkt maßgeblich mit voran getrieben und einen erheblichen Teil zur heutigen hohen Ausführungsqualität von Sanierungsmaßnahmen beigetragen.
Dabei wurde großer Wert darauf gelegt, dass unterschiedlichen Verfahren vergleichbar wurden und dass Mindestanforderungen definiert und damit Qualitätsstandard geschaffen
wurden.
Auch über die Merkblatt-Downloads hinaus ist die RSVWebsite eine reichhaltige Quelle von aktuellem Fachwissen
zum aktuellen Stand der Technik in Sachen Sanierung von
Rohrleitungsinfrastruktur. Wer sich über aktuelle Rechtsentwicklungen auf dem Laufenden halten will, ist unter www.rsvev.de ebenfalls an der richtigen Stelle des Web angelangt.
Darüber hinaus wird das neue Portal künftig über wichtige
Branchenveranstaltungen ebenso auf dem Laufenden halten
wie über technische Trends, aktuelle Innovationen und repräsentative Problemlösungen im Rohrleitungsnetzbetrieb.
Dabei versteht sich der RSV als Fachverband für die Bereiche
Gas, Wasser und Abwasser.
LAR auf der Achema – Zwischen Palmen und Cocktailbar
Die Teilnahme der LAR Process Analysers AG an der diesjährigen ACHEMA in Frankfurt/Main war ein voller Erfolg. Zwischen Palmen, Musik und Cocktailbar wurden die neuesten
Innovationen der Online- und Laboranalytik in der Wohlfühloase präsentiert.
Das Messekonzept 'Sonne, Strand und Meer' lockte die
Besucher auf den Messestand und die Aufmerksamkeit auf
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das Berliner Unternehmen. Zahlreiche hochwertige Kontakte
haben die LAR auf der Messe besucht, um sich über die Produktneuheiten zu informieren und über laufende Projekte zu
sprechen. Im Rahmen der Messe wurde erstmals der QuickCODlab, ein CSB-Messgerät für den Laboreinsatz, der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Ergänzend wurden die neuesten
Innovationen der Online TOC-Analytik präsentiert.
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230.000 Tonnen Elektrogeräte gesammelt
10 Jahre Elektrorecyclingspezialist ERA
Die Elektro Recycling Austria GmbH (ERA) hat seit 2005 mehr
als 230.000 Tonnen Elektroaltgeräte gesammelt und zieht
damit anlässlich ihres 10-jährigen Bestehens eine erfolgreiche
Bilanz für Umwelt und Wirtschaft. „Insgesamt wurden in
Österreich in den letzten zehn Jahren rund 750.000 Tonnen
Elektroaltgeräte gesammelt, 30 % davon über das System der
ERA“, freut sich ERA Geschäftsführer Thomas Maier über den
Erfolg und betont gleichzeitig die Relevanz des Elektrogeräterecyclings für die Ressourcenschonung: „Die Produktion von
Elektrogeräten verbraucht zum Beispiel rund 30 % der WeltPrimärproduktion an Silber und rund 13 % der Welt-Primärproduktion an Gold. Diesem Umstand tragen wir mit einer
Recyclingquote von 80 % Rechnung.“
Die gesammelten Elektrogeräte werden in 38 österreichischen Anlagen recycelt. In Summe sind aktuell rund 500
Personen im Bereich Recycling von Elektroaltgeräten in
Österreich beschäftigt. Die Sammlung und Verwertung von
Elektrogeräten hat damit nachweislich positive volkswirtschaftliche Effekte.
Einsparung von 2,5 Mio. Tonnen CO2
Der positive Beitrag der ERA zur Ressourcenschonung bildet sich auch im Klimaschutz ab. „Metall, das nicht aus Erz
herausgeschmolzen werden muss, bringt enorme Energieein-
sparungen. Allein das Recycling von Aluminium, Kupfer und
Eisen hat in den letzten zehn Jahren eine Einsparung von
600.000 Tonnen CO2-Äquivalenten gebracht“, weiß Maier.
„Hinzu kommt, dass durch das Recycling von Kühlschränken
die Freisetzung von zusätzlich rund 2 Millionen Tonnen CO2
vermieden wurden.“
Kostenersparnis für Wirtschaft von 15,7 Mio. Euro
Die Tarife werden bei ERA als Non-Profit-Unternehmen im
Sinne der Kostenwahrheit strikt nach dem Aufwand kalkuliert,
den die einzelnen Gerätekategorien in der Sammlung und
Verwertung verursachen. Im Durchschnitt liegen die Tarife der
ERA 2015 um 41 % niedriger als 2005, das bedeutet eine
Kostenersparnis für die österreichische Wirtschaft in Höhe
von 15,7 Millionen Euro.
Rund 1.800 Unternehmen, Hersteller, Importeure und
Händler von Elektrogeräten sind nach der Elektroaltgeräteverordnung seit dem Jahr 2005 verpflichtet, sich um das Recycling der Elektrogeräte zu kümmern. Davon nutzen
mittlerweile mehr als 1.200 Unternehmen das Service der
ERA. „Mit unserem Dienstleistungsangebot haben wir die
ERA als zuverlässigen Partner der Wirtschaft etabliert“, blickt
Maier auf die ersten zehn Jahre zurück.
DuPont™ Tyvek® 800 J: Zuverlässiger und komfortabler Schutz für die
Mitarbeiter eines französischen Entsorgungsunternehmens
Um die Mitarbeiter bei Kanal- und Reinigungsarbeiten zuverlässig zu schützen, hat sich das französische Entsorgungsunternehmen S.G.A.-J Meyer, Poilly-lez-Gien, kürzlich dazu
entschieden, die bisher verwendeten Schutzanzüge durch
den neuen DuPont™ Tyvek® 800 J zu ersetzen. Er schützt
nicht nur gegen unter Druck stehende Spritzer anorganischer
Chemikalien in geringer Konzentration, sondern überzeugt
durch seine Atmungsaktivität und Vielseitigkeit.
Hygiene und Umwelt sind die Hauptanliegen von S.G.A.-J
Meyer. Das 1949 gegründete Familienunternehmen ist spezialisiert auf Kanaldienstleistungen, Sammlung und Lagerung
von Abfällen sowie Inspektion und Reinigung von in der Industrie und privaten Haushalten eingesetzten Geräten und
Anlagen. Der Erfolg gründet auf der hohen Qualität der
Dienstleistungen sowie der erforderlichen Sicherheitskultur.
Tätigkeiten in kritischen und gefährlichen Umgebungen gehören für S.G.A.-J. Meyer zum täglichen Brot. Dazu Lucie
Lambert, Head of Quality Safety Environment (QSE): „Unsere
Teams arbeiten in vielen verschiedenen Umgebungen, z. B.
Unternehmen, Atomkraftwerken usw., sammeln und pumpen
Abfälle und führen Entsorgungsarbeiten durch. Unsere Mitarbeiter bekämpfen Krankheitserreger in den Umluftkühleinheiten von Kernkraftwerken mit Hilfe eines von S.G.A.-J.
Meyer patentierten chemischen Verfahrens und sind dafür
verantwortlich, die Detektionsschwelle auf den durch aktuelle
Gesetzgebungen festgelegten Wert zu reduzieren, bevor sie
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die Abfälle bergen und lagern. Während dieser Tätigkeit sind
sie ernstzunehmenden chemischen Gefährdungen ausgesetzt und benötigen daher bestmöglichen Schutz.“
Erfüllt die Erwartungen an den Tragekomfort
Mit Unterstützung von Frédéric Fontaine, Lagerleiter und
Mitglied des Komitees für Gesundheit, Sicherheit und Arbeitsbedingungen, ist Lucie Lambert für die Umsetzung eines
Prozesses zur Risikoprävention verantwortlich. Dazu gehören
die Identifizierung der Gefährdungen sowie der permanente
Dialog mit den Arbeitern bei S.G.A.-J. Meyer selbst sowie bei
Kunden vor Ort, um ihre Anforderungen zu definieren. Die Einschätzungen der Mitarbeiter sind für sie wertvoll, denn sie
helfen ihr, die am besten geeignete Persönliche Schutzausrüstung (PSA) auszuwählen. „Ist für eine Tätigkeit eine bestimmte PSA erforderlich, frage ich Frédéric, ob wir diese
Ausrüstung bereits auf Lager haben. Ist dies nicht der Fall,
führen wir eine Analyse durch, kaufen Musteranzüge und testen diese. Die Tests können bis zu einem Monat dauern.“
Diese Vorgehensweise kam auch bei der Auswahl des Tyvek®
800 J zum Einsatz, der ältere Schutzanzugmodelle ersetzen
sollte, die zwar die Schutzanforderungen erfüllten, aber nicht
den Vorstellungen der Mitarbeiter entsprachen: „Die eingesetzten Schutzanzüge bestanden aus einem dreilagigen Polyethylenmaterial und waren daher nicht atmungsaktiv.
Bereits nach einer Viertelstunde waren die Arbeiter, auch
wenn die Temperaturen gar nicht so hoch waren, durchgeschwitzt. Sie fühlten sich an ihrer Arbeit gehindert.“ Ein wei-
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Tyvek® 800 J bietet zuverlässigen Schutz bei Reinigungsarbeiten, auch mit Hochdruckreinigern. Foto: DuPont
Lucie Lambert (links) und Frédéric Fontaine (rechts).
Foto: DuPont
teres Problem war die Steifheit des Materials. „Die Arbeiter
fühlten sich wie in einer schweren Plastiktüte, die sie in ihren
Bewegungen behinderte. Diese Schutzanzüge waren so unbequem, dass die Wahrscheinlichkeit hoch war, dass sie nicht
wie vorgeschrieben getragen werden. Daher mussten wir eine
Lösung finden.“
Dies erhöht die Akzeptanz bei den Mitarbeitern, die Produktivität und die Lebensdauer des Anzugs.
„In Zukunft wollen unsere Arbeiter nur noch den Tyvek®
Anzug tragen“
Bei S.G.A.-J. Meyer kamen bereits DuPont™ Tyvek® Classic Xpert Schutzanzüge für leichte Arbeiten zum Einsatz.
Daher haben Lucie Lambert und Frédéric Fontaine beschlossen, den neuen Tyvek® 800 J Schutzanzug zu testen. Dieser
ist auf Grund seiner Barriere gegen unter Druck stehende
Spritzer anorganischer Chemikalien in geringer Konzentration
besonders geeignet für Entsorgungsarbeiten.
Nach ein paar Monaten im Einsatz sind alle davon überzeugt. Die Mitarbeiter und Techniker haben den Tyvek® 800
J gut angenommen. „Unsere Mitarbeiter möchten nur noch
den Tyvek® 800 J – oder, wie sie sagen, den weißen Anzug
mit den orangefarbenen Streifen – tragen“, so Frédéric Fontaine. „Wenn sie einen Tank mit Hochdruckreinigern ausspritzen, sind sie perfekt geschützt und werden nicht nass. Dank
des ‚atmungsaktiven‘ Materials sind die Anzüge bequem zu
tragen, sind vergleichsweise leicht und hindern unsere Mitarbeiter nicht in ihren Bewegungen. Und da sie eine gute Passform besitzen und weniger steif sind als die in der Vergangenheit eingesetzten Anzüge, leiden sie nicht so sehr unter
den typischen Beanspruchungen der täglichen Arbeit.“
Der Typ 3 Chemikalienschutzanzug Tyvek® 800 J besitzt
einen hohen Tragekomfort und ist eine Alternative zu den üblicherweise bei solchen Arbeiten getragenen Schutzanzügen.
Diese bestehen aus einem dreilagigen Polyethylenmaterial,
sind steif, passen sich kaum den Körperformen an und sind
im Inneren sehr warm.
Die Arbeiter von S.G.A.-J. Meyer tragen diesen Schutzanzug bei der Reinigung und Entgasung von Tanks sowie bei
Pumparbeiten, die Kleidung erfordern, die elektrostatische
Ladungen ableitet. Tyvek® 800 J Schutzanzüge sind auf der
Innenseite antistatisch ausgerüstet und bieten bei korrekter
Erdung Schutz gegen elektrostatische Aufladungen gemäß
EN 1149-1 inkl. EN 1149-5.
Der Tyvek® 800 J ist der erste Schutzanzug aus Tyvek®, der
die Anforderungen an Typ 3 (‚flüssigkeitsdicht‘) erfüllt. So ist
S.G.A.-J. Meyer nicht länger darauf angewiesen, verschiedene Schutzanzüge zu spezifizieren, um ihre verschiedenen
Schutzanforderungen abzudecken. Dies ermöglicht Kosteneinsparungen. Im Gegensatz zu anderen häufig eingesetzten
Alternativen ist der Tyvek® 800 J wasserdampfdurchlässig
und kann somit dazu beitragen, Hitzestress zu vermeiden.
„Der Tyvek® 800 J Schutzanzug bietet Schutz gegen anorganische Chemikalien in geringer Konzentration, und er
schränkt unsere Mitarbeiter dank seines geringen Gewichts
und hohen Tragekomforts nicht ein. Durch die Kombination
von Schutz und Komfort in einem einzigen Produkt ist dieser
Anzug sehr vielseitig. Dies erklärt seine Beliebtheit unter den
Mitarbeitern von S.G.A.-J. Meyer“, so Lucie Lambert abschließend.
KIWI auch in Norddeutschland erfolgreich: 400 Mehrfamilienhäuser in Hamburg öffnen jetzt schlüssellos
Zweites Büro am Standort Hamburg
Mit der Eröffnung einer neuen Niederlassung in Hamburg Anfang August expandierte das Berliner Unternehmen KIWI.KI
GmbH auch nach Norddeutschland.
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Mit der Dependance in Hamburg sollen die Kunden im Norden ab sofort noch besser betreut werden. Erst vor Kurzem
rüstete die Hamburger Wohnungsgenossenschaft von 1904 e.G.
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ihren kompletten Häuserbestand mit dem schlüssellosen Türzugangssystem KIWI aus und betonte damit das große Interesse der Hamburger an den KIWI Produkten.
Seit diesem Sommer gelangen die Bewohner von rund 400
Mehrfamilienhäusern in Hamburg schlüssel- und berührungslos in ihre Häuser. Ermöglicht hat ihnen das die Hamburger
Wohnungsgenossenschaft von 1904 e.G., die ihren kompletten Häuserbestand mit dem Türzugangssystem KIWI ausgestattet hat. Damit lässt sich die eigene Haustür schlüssellos
und nur über einen Transponder, den KIWI Ki, den man einfach in der Tasche tragen kann, oder über die KIWI App öffnen. „Das schlüssellose Türzugangssystem KIWI eignet sich
ideal für den Einsatz in unserem Bestand“, erzählt Monika
Böhm, Vorstandsmitglied der Wohnungsgenossenschaft von
1904 e.G. „So können wir unseren Hausbewohnern noch
mehr Komfort und Sicherheit bieten“. Mit dem KIWI Portal
hat die Wohnungsgenossenschaft die Möglichkeit, die Zutrittsberechtigungen für Ihre 400 Mehrfamilienhäuser online
zu verwalten.
Die positive Resonanz und das große Interesse der Hamburger Wohnungsgenossenschaft wird bei KIWI mit großer
Freude gesehen: „Mit der Wohnungsgenossenschaft von
1904 e.G. hat sich ein sehr modernes, aber auch traditionsbewusstes Unternehmen für KIWI entschieden“, freut sich
KIWI Mitgründer und Geschäftsführer Dr.-Ing Christian Bogatu.
Unternehmen expandiert nach Norddeutschland
Bestärkt durch das entgegengebrachte Vertrauen der Wohnungsgenossenschaft von 1904 e.G. und der allgemein positiven Resonanz aus Hamburg, eröffnete KIWI zum 1. August
2015 neben dem Berliner Büro einen zweiten Standort in
Hamburg. Das expandierende Unternehmen wird so in Zukunft auch die Wünsche der Hamburger Kunden noch besser
betreuen können und der Wohnungswirtschaft beratend zur
Seite stehen. Mit dem neuen Standort kann KIWI noch
schneller und besser reagieren: „Es ist uns wichtig, unseren
Kunden lokale Ansprechpartner zu bieten und sie so noch
besser zu betreuen“, erklärt Bogatu, „Hamburg birgt großes
Potenzial. Das wollen wir nutzen.“
Neues auf der InfraTech 2016
Die Vorbereitungen für die Teilnahme an der InfraTech 2016
in der Messe Essen sind in vollem Gange. Wir haben 2014
das erste Mal an dieser Messe teilgenommen, die sich ganz
klar auf die Bereiche Tief- und Straßenbau fokussiert. REMEX
wird auch dieses Jahr zusammen mit den Tochter- und Beteiligungsgesellschaften vor Ort sein.
Das Konzept der InfraTech stammt ursprünglich aus den
Niederlanden. Für uns ist die InfraTech so interessant, weil
wir hier tatsächlich die fachlich versierten Ansprechpartner
antreffen, die im Tief- und Straßenbau tätig sind. Denn der
Veranstalter spricht diese Zielgruppen schon frühzeitig und
professionell an. Aufgrund der Grenznähe gehören dazu Besucher aus NRW, den angrenzenden Bundesländern sowie
den BENELUX Staaten.
Für uns ist die anstehende Messe die ideale Plattform und
auch eine, die wir wirklich für einen Besuch empfehlen. Unsere Kunden und Lieferanten sind herzlich eingeladen, uns
vor Ort zu besuchen. Sie finden uns in Halle 11 am Stand 115.
ts.verwertung setzt Maßstäbe
Die Diskussionen, wie man mit teerhaltigem Straßenaufbruch in Zukunft umgehen sollte, gehen auf allen Ebenen weiter. Unser Konzept für die thermische Verwertung findet dabei
weiter offene Ohren. Im Rahmen unserer Kampagne ts.verwertung haben wir ein kleines Hilfsmittel entwickelt, welches
wir auch in unsere Anzeigen integrieren. Sie finden dieses
zum ersten Mal in der Dezemberausgabe des Fachmagazins
„Straße und Autobahn“. Neugierig? Dann bestellen Sie einfach Ihren faltbaren Maßstab oder holen Sie sich einen hochwertigen Aluminiummaßstab persönlich an unserem Stand
auf der InfraTech 2016 ab.
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Niederländer setzen Asphalt mit granova® ein
In den Niederlanden haben unsere Kollegen der HEROS
Sluiskil B.V. den nächsten großen Schritt mit granova® gemacht. In Zusammenarbeit mit Yara Sluiskil und KWS Infra
wurde „Granofalt“ entwickelt und jetzt zum ersten Mal als
Asphalttragschicht eingesetzt.
Am 30. Oktober wurde die Zugangsstraße zum Terrain der
Yara Sluiskil mit einer neuen Asphaltrezeptur erstellt welche
granova® als Zuschlag benutzt. Zwei der Asphalttragschichten der Straßenkonstruktion, insgesamt 300 Tonnen, wurden
entsprechend mit “Granofalt“ ausgeführt. (Der Begriff ist eine
Kombination des niederländischen Wortes Asfalt und granova.)
In den Niederlanden werden von der REMEX Tochtergesellschaft HEROS schon seit letztem Jahr die selbst entwickelten
Technologien TripleM und HMT eingesetzt, was den Einsatz
von HMV-Asche als hochwertigen und innovativen Baustoff
ermöglicht. Deswegen war auch diese Weiterentwicklung von
granova® für den Einsatz im Asphalt möglich.
GFS und EMIX heißen jetzt REMEX
Im Zuge der Konsolidierungsaktivitäten der REMEX Mineralstoff GmbH sind einige Tochterunternehmen namentlich
geändert und im Handelsregister entsprechend eingetragen
worden. Die GFS Gesellschaft für Schlackeaufbereitung
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Oberhausen GmbH, die dieses Jahr von REMEX erworben
wurde, firmiert seit November als REMEX Oberhausen
GmbH. Die EMIX Mineralstoffe Berlin GmbH mit ihren drei
Standorten Berlin, Groß Kreutz und Düsseldorf gehört jetzt
mit den entsprechenden Betriebsstätten zur REMEX Mineralstoff GmbH.
Siemens wird die Stadt Wien bei der energetischen Optimierung ihrer Hauptkläranlage unterstützen. Hierfür liefert Siemens
die Leit-, Mess-, Analyse- und Schaltanlagenleittechnik sowie Niederspannungs- und Mittelspannungsschaltanlagen.
Hauptkläranlage Wien wird mit Siemens zum Ökokraftwerk
Siemens wird die Stadt Wien bei der energetischen Optimierung ihrer Hauptkläranlage unterstützen. Hierfür liefert Siemens die Leit-, Mess-, Analyse-und Schaltanlagenleittechnik
sowie Niederspannungs- und Mittelspannungsschaltanlagen.
Darüber hinaus beinhaltet der Auftrag die Montage und Inbetriebnahme der einzelnen Systeme. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 24 Millionen Euro und ist Teil von „E_OS 2020“
(Energie_Optimierung Schlammbehandlung), dem größten
Umweltprojekt der Stadt Wien. Ab 2020 soll die Hauptkläranlage in Simmering durch die Nutzung von Klärgas die zur Abwasserreinigung benötigte Energie selbst erzeugen. Bei der
Schlammbehandlung kommt ein besonders effizientes Verfahren mit reduziertem Wassergehalt und doppeltem Feststoffanteil zum Einsatz. Dies senkt den Energieverbrauch bei
der Faulung und Klärgaserzeugung erheblich. Die Hauptkläranlage, die heute zu den größten kommunalen Energieverbrauchern zählt, wird dann eine jährliche Eigenleistung von
78 GWh Strom und 82 GWh thermische Energie haben. Insgesamt sollen so rund 40.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.
Christian Gantner, Generaldirektor der ebswien hauptkläranlage: „Mit dem Umbau der Kläranlage zum Ökokraftwerk
leisten wir einen wichtigen Beitrag für einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie für eine nachhaltige
Energieerzeugung. Die effizienten Technologien unseres Partners Siemens spielen eine wichtige Rolle, um unsere anspruchsvollen Umwelt- und Klimaziele zu erreichen.“
Wolfgang Hesoun, Vorsitzender des Vorstands der Siemens
AG Österreich: „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Erreichen der Umweltziele einer Stadt sind Maßnahmen, die einen
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maximalen ökologischen und ökonomischen Nutzen mit sich
bringen. Auf Basis umfassender Analysen ist es uns gelungen
gemeinsam mit unserem Kunden eine maßgeschneiderte Lösung zu entwickeln, um so dem größten Umweltprojekt der
Stadt Wien zum Erfolg zu verhelfen. Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit stehen dabei ebenso
im Fokus, wie smarte Technologien und vernetzte Systeme.“
Der Auftrag umfasst die Migration und Erweiterung des bestehenden Prozessleitsystems Simatic PCS 7 auf die neueste
Version 8.1. Die Umstellung erfolgt parallel zum laufenden Betrieb. Sämtliche Funktionen werden dabei bereits beim Engineering mit der Simulationssoftware Simit getestet, wodurch
die Qualität gesichert und die Inbetriebnahmezeiten verkürzt
werden. Darüber hinaus liefert Siemens Sitrans-Prozessinstrumente, Geräte zur Gasanalyse (Ultramat/Oximat) sowie
Scalance-Netzwerkskomponenten inklusive Verkabelung,
Montage und Inbetriebnahme. Für die sichere und hoch verfügbare Stromversorgung von rund 450 Motoren und Antrieben in der Kläranlage installiert Siemens eine redundant
ausgeführte 20-kV-Mittelspannungsschaltanlage vom Typ
NXAir (28 Felder), Niederspannungsschaltanlagen vom Typ
Sivacon S8 (rund 80 Felder), ein Stromschienen-Verteilersystem sowie 14 Transformatoren. Die Schutzgeräte der Bestandsanlagen sowie die der Neuanlagen rüstet Siemens mit
Ethernet basierenden Kommunikationsschnittstellen aus. Die
redundante Stationsleittechnik SICAM AK 3 verarbeitet sämtliche Datenpunkte aus der Energieversorgung und liefert
diese in die übergeordnete Schaltanlagenleittechnik und in
weiterer Folge zur Gesamtüberwachung in die neue Prozessleittechnik.
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Büchertisch
Die besten Geheimtipps aus dem Internet!
Die neue Ausgabe des führenden deutschen Internet-Guides
„Das Web-Adressbuch für Deutschland“ präsentiert die 5.000
besten und wichtigsten Internet-Adressen auf einen Blick!
Schluss mit der verzweifelten Suche nach guten Web-Seiten! Zu über tausend Themenbereichen werden die absoluten
Top-Adressen aus dem Internet übersichtlich im Web-Adressbuch präsentiert. Darunter sind auch viele neue, eher unbekannte Geheimtipps! Die Redaktion testet, vergleicht und
bewertet jedes Jahr aufs Neue alle Web-Seiten und bewahrt
so vor unseriösen Anbietern!
Der Bestseller ist nicht nur ein Nachschlagewerk, sondern
auch ein Buch zum Schmökern. Bei der Online-Suche muss
man schließlich immer ein passendes Stichwort im Kopf
haben und stößt so in der Fülle der Internet-Möglichkeiten
nur auf Bereiche, die man bereits kennt. Beim Web-Adressbuch hingegen kann man sich einfach durch sämtliche Themenbereiche treiben lassen und entdeckt dadurch viele
interessante und praktische Web-Seiten, nach denen man
aktiv nie gesucht hätte.
Mit dem Web-Adressbuch spart man sich zudem das
ewige Herumsurfen und Durcharbeiten langer Trefferlisten
und findet auch viele geniale Surftipps, die teilweise nur sehr
schwer im Netz zu finden sind, da sie in den Algorithmen der
Suchmaschinen untergehen!
Im diesjährigen Special zu „Mode & Style“ werden die besten Web-Seiten aus der Mode-Welt präsentiert, von Kinder-
mode und Trachten bis hin zu Kleidung in Übergrößen und
Designermode zum Ausleihen. Für nur 19,95 Euro ist „Das
Web-Adressbuch für Deutschland 2016“ überall im Buchhandel erhältlich (ISBN: 978-3-934517-48-6) oder steht für nur
9,95 Euro unter www.web-adressbuch.de/ebook als Download zur Verfügung. Das innovative E-Book bietet viele Zusatzfunktionen wie z. B. verlinkte Internet- und E-MailAdressen zum Anklicken. Weitere Informationen gibt es auf
der Web-Seite www.web-adressbuch.de
Verlag: Kommunal-Verlag – Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik GmbH – 42399 Wuppertal, Hardtbacher Höhe 24
Telefon 0 21 91/66 65 92, Telefax 0 21 91/66 65 93 – ISDN Telefon 0 21 91/6 83 17, Telefax 0 21 91/69 07 10
Gesamt-Verantwortung: Horst Schumacher, Wuppertal – Sabine Schumacher M.A., stellv. Chefredakteurin, Büro Köln,
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