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Zeitschrift Schriftleitung: Prof. Dr. Bachmaier, Dr. Ing. Friedrich, Dipl. Ing. Schulze, Dipl. Volksw. Mollenkotten Heft 10/2015 Aus dem Inhalt Quo Vadis Kommune? Horst J. Schumacher, Chefredakteur Kommunal-Verlag GmbH 5 Eine neue Generation Spindelschieber von Peter Oppinger, Marketing Direktor VAG 6 Teich- und Gewässerräumtechniken: Hightech und Spezialwissen gefragt von Bernd Speerschneider, Leiter der Abteilung Verwertung und Gewässerpflege, Büro Rinnthal UD UMWELT-DIENSTE GmbH, Rinnthal Zu unserer Titelseite Das Olympiastadion in London war während der Olympischen Sommerspiele 2012 Austragungsort für die Leichtathletikwettbewerbe sowie für die Eröffnungs- und Abschlussfeier und bot rund 80.000 Zuschauern Platz. 2017 wird das Stadion im Londoner Stadtteil Stratford Wettkampfstätte für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft sein. (Foto: Olympic Delivery Authority) 10 Vorbereitet auf den Ernstfall – Von Sicherheitsbodenbelägen bis hin zu hygienischen Schwimmbadfolien 12 Wärmeverbundkonzept in Köln von Dipl.-Ing. Jutta Lenz, Köln und Dipl.-Ing. Simone Kraus, Köln 13 Ganzjährig im Dienst der Straßenunterhaltung 17 Neues Wohnprojekt im „Quartier Süd“: BHB Bauwert startet Revitalisierung von vier Kasernengebäuden in Montabaur 10 Jahre Technisches Sicherheitszentrum 27 60 Jahre Erdölförderung in Landau – 17 Wintershall will Standort weiter stärken 27 Deutschland-Tag des Nahverkehrs 28 Erster Econic Euro VI mit Erdgasantrieb sowie fünf Unimog U 530 an Flughafen Wien Urbaner Raum im Wettbewerb um Neubürger und Wirtschaftskraft 18 Lichtpotenzial im öffentlichen Raum 20 Innovation trifft Tradition ausgeliefert 29 21 Aus Verwaltung und Wirtschaft 30 Eco CityLine – Die neue HELLA Produktfamilie mit dekorativen Straßenleuchten 23 Aus der Industrie 56 Geeignete Maßnahmen zur Erhaltung der Betriebssicherheit Hochwasserschutz für Klärwerke 24 Büchertisch 82 Die smarte Verwaltung – eine Chance für Beamte und Bürger 24 Diese Ausgabe enthält Beilagen der Firmen: Grundfos GmbH Schlüterstraße 33 Wettbewerb im Postmarkt entlastet öffentliche Haushalte Haufe Lexware Services GmbH & Co. KG 26 Münzingerstraße 9, 79111 Freiburg ∆ Wir investieren, damit unsere Gemeinde attraktiv bleibt. Für die Großen und die Kleinen. Mit den KfW-Förderkrediten für Kommunen und kommunale Unternehmen. Ob Kinderbetreuung, Energiewende oder demografischer Wandel: Als größte deutsche Förderbank unterstützt Sie die KfW dabei, den Herausforderungen eines modernen Gemeinwesens gerecht zu werden. So erhalten Kommunen, kommunale Unternehmen und soziale Organisationen günstige Finanzierungsangebote, um die regionale Infrastruktur zu verbessern. Denn damit bleibt Ihre Gemeinde auch in Zukun attraktiv für Familien und Unternehmen. Mehr Informationen auf www.kfw.de/infrastruktur Zeitschrift für das gesamte Verwaltungswesen, die sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben der Städte, Landkreise und Landgemeinden Organ des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik e.V. Gegründet im Jahre 1910 in Berlin Verlagsort Wuppertal Verlag Kommunal-Verlag Fachverlag fur Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik Wuppertal Heft 10 2015 Quo Vadis Kommune? Lieber Leser, ungeachtet der augenblicklich unübersichtlichen Situation durch die Flüchtlingslawinen und die erforderliche Migration vieler Menschen wird die eigentliche Problematik vieler Kommunen zurzeit überdeckt. Daher sollte man auch in dieser Zeit eindringlicher als sonst den Blick auf unser kommunales Gemeinwesen werfen. In der Bevölkerung nimmt die Wahrnehmung der Situation rapide zu, dass der Weg in die Zukunft für unsere Kommunen nicht nur schwierig, sondern teilweise unbegehbar wird. Es sind die vielen Versäumnisse in der Vergangenheit, die sowohl von den Kommunen selbst, aber besonders auch von der Politik, Verbänden und Sachverständigen entweder nicht ernst genommen wurden oder gleich übersehen wurden. Das Thema Migration ist zwar in aller Munde und wird auch zurzeit durch die schon beschriebene Flüchtlings-Eskalation wieder in das Bewusstsein gebracht. Leider ist dieses neue Bewusstsein eine Momentaufnahme und der aktuellen Situation geschuldet. Die eigentliche Migration und damit auch die Veränderung der demografischen Zahlen und Möglichkeiten ist hier nicht berücksichtigt. Eine immer älter werdende Bevölkerung – schon 2020 wird mehr als die Hälfte der Bevölkerung 60 Jahre und älter sein – macht deutlich, welchem Druck zukünftige öffentliche Haushalte ausgesetzt sein werden. Bei realistischer Betrachtung und unveränderten Rahmenbedingungen werden die gewohnten Leistungen in Zukunft nicht mehr möglich sein. Unsere Städte und Kommunen, Landkreise und Gebietskörperschaften sind, wenn überhaupt, nur äußerst selten in der Lage, diesen demografischen Faktor in ihren Räumen zu bewältigen. Um eine grundsätzliche Linie und damit Konzept zu finden, wäre eine objektive Beschreibung und Bewertung der jetzigen Zustände dringend geboten. Hier jedoch beginnt schon der größte Problemkreis. Verbände, Politik, Finanzwirtschaft und auch die Bevölkerung selbst ist offenbar überhaupt nicht imstande, diese Gefahren und Perspektiven einzuschätzen. Einheitliche Gesetze sowie ein rigoroser Bürokratie Abbau wäre schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Erst, wenn wir diesen Wendepunkt erreicht haben, können wir mit der Regenerierung, Umbau und Neuplanung auf fast allen relevanten Bereichen beginnen. Die lange Zeit verleugnete Klimakatastrophe zeigt sich schon heute. Starkregen und damit verbundene Hochwässer erfordern Maßnahmen sowohl an unseren Flüssen als auch an den Küsten von Nordund Ostsee. Damit einher gehen auch die teilweise völlig überzogenen Flächenverbrauchsmengen, wo doch das Bauen im Bestand oder, unter Berücksichtigung eines entsprechenden Abbaus von Baulichkeiten, die bessere Wahl wäre. Dieser Bodenverbrauch muss zwangsweise auch im Kommunalwirtschaft 10/2015 Kontext sowohl mit der öffentlichen Infrastruktur als auch dem Umweltschutz gestaltet werden. Unser Verkehr zu Land, zu Wasser ist geprägt von der Nutzung der Verkehrswege bis zum Verschleiß. Hieraus entstehen unserer Gesellschaft Milliarden Verluste und der wirkliche Wille zur sukzessiven Abarbeitung dieser Missstände steht aus. Es sollte auch in Kürze schon über die Mobilität der Zukunft nicht nur debattiert, sondern auch entschieden werden. Sonst werden noch viele Investitionen in einen Verkehr gesteckt, welcher in dieser Form von heute, ab 2020 und später nicht mehr opportun ist. Gleiches gilt auch für das wichtigste Lebenselement, das Wasser. Natürlich ist in Nord- und Nordwesteuropa Süßwasser noch ausreichend verfügbar, aber das entstehende Abwasser hat leider eine besondere Qualität gewonnen. Rückstände aus Pharma- und Chemieindustrie ebenso wie landwirtschaftliche Überdüngung und Emissionen durch Niederschlag verdunkeln die Zukunft. Auch hier sind Investitionen in nicht absehbarer Höhe dringend geboten. Der Umweltschutz sowohl im Bereich von Luft, Wasser und Boden wird nur an den sichtbaren Auswirkungen erfolgreich behandelt. Die wirkliche Lösung dieser Probleme liegt in einer wesentlich konsequenteren Gesetzgebung. Die wirkliche Lösung dieser Themen wäre in Richtung Verursacherprinzip gegeben. Diese Vorstellung ist natürlich in Kreisen von Wirtschaft und Industrie undenkbar. Diese Aufzählung ist nur ein Ausschnitt aus dem Problemkreis, in welchem sich die Kommunen der Zukunft befinden. In diesem Zusammenhang sollte man auch nicht vergessen, dass bei allem guten Willen diese anstehenden Projekte und Lösungen auch noch bezahlt werden müssen. Eine volatile, europäische Finanzwirtschaft führt hier auch nicht direkt zu einem großen Lösungsmodell. So groß diese Herausforderungen sein mögen, sie können nur, wenn auch teilweise, umgesetzt werden, wenn es zu einer schonungslosen Offenlegung der Fakten und Daten gegenüber dem Bürger kommt. Dieser hat, auch als Steuerzahler, das Recht zu wissen, wo sein steuerlicher Obolus landet. Ohne diese Transparenz öffentlicher Aufgaben und Probleme wird die Bevölkerung immer mehr Abstand zur Politik im allgemeinen und zur Kommunalpolitik im besonderen haben. Damit wird ein latenter Zustand erreicht, das zukünftige Wahlergebnisse nur noch maximal von der Hälfte der Wähler getragen werden. Wenn dieses Faktum bestehen bleibt, wird die Anzahl der Sonntagsredner, Propheten und Gurus noch größer – sehr zum Unwohl unserer kommunalen Gemeinschaft. Ihr Horst J. Schumacher Chefredakteur Kommunal-Verlag GmbH 5 Eine neue Generation Spindelschieber Peter Oppinger, Marketing Direktor VAG Bevölkerungswachstum, Urbanisation und daraus resultierend der Schutz unserer Umwelt erfordern anspruchsvolle Anlagen- und Prozesstechnik. Damit steigen auch die Anforderungen der Planer und Betreiber von Anlagen der Abwasserentsorgung an die Funktionssicherheit und Zuverlässigkeit der eingesetzten Armaturen. Zusätzlich orientieren sich Planer, Anlagenbauer, wie auch die Betreiber bei der Auswahl der Armaturen unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten verstärkt an universell einsetzbaren Fabrikaten mit Montagevorteilen und einem hohen Maß an Betriebssicherheit. Es werden höchste Anforderungen an Qualität und Bedienungsfreundlichkeit der Armaturen gestellt. Sämtliche Bauteile müssen den absolut störungsfreien und vollautomatischen Betrieb von Abwasseraufbereitungsanlagen ermöglichen. Armaturen von VAG sind für einen störungsfreien Betrieb konzipiert, bei bestimmungsgemäßer Anwendung auch über Jahrzehnte hinweg. Gemäß der Grunddefinition von Armaturen bewegt sich der Abschlusskörper senkrecht zur Fließachse des Mediums, weshalb man grundsätzlich von einem Schieber sprechen kann. Im Abwasserbereich werden diese Schieber dann auch als Spindelschieber bezeichnet. Hierbei ist eine sog. vierseitige – oder dreiseitige Abdichtung gegeben Dreiseitig-dichtende Schütze kommen überwiegend in offenen Kanälen (Rinnen) von Abwasserbauwerken zum Einsatz. Einsatz gehäuseloser Armaturen Gehäuselose Armaturen finden ihren Einsatz z. B. in Klärwerken, Regenrückhaltebecken sowie in Schachtbauwerken von Entwässerungssystemen, ferner werden sie in Anlagen zum Hochwasserschutz installiert und sind in industriellen Beckenanlagen zu finden. Das Haupteinsatzgebiet ist der Abwasserbereich, weshalb diese Armaturen hinreichend robust und betriebssicher sein müssen. Die Aufgaben sind in erster Linie das Absperren bestimmter Bereiche, ferner – etwa bei Abzugsbecken – die Niveauregulierung mit Hilfe sogenannter Absenkschieber oder Schütze. Der Wasserspiegel wird reguliert, indem das Medium den auf eine definierte Höhe eingestellten Abschlusskörper überströmt. In Klärwerken werden hiermit beispielsweise Flüssigkeiten verschiedener Dichte getrennt. Definition Spindelschieber Seit Abwässer kontrolliert abgeleitet werden, kommen in den Abwasserbauwerken, Kanälen und Schächten diverse Absperrarmaturen zum Einsatz. Diese werden direkt an die Betonwände der Bauwerke, in offene Kanäle oder Gerinne, sowie am Auslauf von Rohrleitungen und Kanälen montiert. Die Bauarten unterscheiden sich dadurch wesentlich von den Armaturen, welche in Rohrleitungen montiert werden. Gehäuselose Armaturen sind Konstruktionen ohne ein den Abschlusskörper vollständig umschließendes Gehäuse. Der Abschlusskörper, eine Platte oder Tafel, wird in der Regel über eine Gewindespindel in einem Rahmen auf und ab bewegt. Bild 2: Schütz 3-seitig dichtend Bei Spindelschiebern kann der anstehende Wasserdruck über dem Öffnungsquerschnitt der Armatur anliegen, während bei Schützen der maximal mögliche Wasserdruck durch die Höhe des Abschlusskörpers begrenzt ist. Geschichte und Entwicklung gehäuseloser Armaturen Ursprünglich wurden gehäuselose Armaturen aus Gusswerkstoffen hergestellt, um folgende Anforderungen zu erfüllen: • Robuste Konstruktion für einen langlebigen Betrieb • Korrosionssicherheit der mit Abwasser in Berührung kommenden Bauteile • Zuverlässige Abdichtung der Abwasserkanäle/-öffnungen Vierseitig-dichtende Sindelschieber finden Ihren Einsatz überwiegend vor Wandöffnungen in Abwasserbauwerken. Bild 1: Schieber 4-seitig dichtend 6 Bild 3: Spindelschieber aus Gusseisen Kommunalwirtschaft 10/2015 Das kann kein Baum. BestBest of 2015 of 2015 desdes Deutschen Deutschen Industriepreises Industriepreises Photoment®-Pflastersteine reduzieren giftige Stickoxide Wo ein Baum nicht weiterkommt, kann ein Pflasterstein helfen: Jeder Quadratmeter mit Photoment® senkt die gesundheitsschädlichen Stickoxid-Werte in unseren Innenstädten durch Photokatalyse. Tag für Tag neu, Photoment ® ist ein Produkt von allein durch Sonnenlicht. Photoment®-Flächen bleiben zudem länger sauber und reduzieren so Ihren Reinigungsaufwand. 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Die Schweiß- und Bearbeitungstechniken für diesen Werkstoff wurden weiter entwickelt, die Vielfalt der Edelstähle für verschiedene Anwendungsgebiete hat stetig zugenommen. Ebenso wurde die Befestigung durch Klebeanker weiterentwickelt, was eine einfachere und trotzdem sehr zuverlässige Montage ermöglicht. Die Vorteile gehäuseloser Armaturen aus Edelstahl sind: • Höchste Korrosionsbeständigkeit bei Verwendung geeigneter Edelstähle • Geringeres Gewicht ermöglicht einfacheres Handling auf der Baustelle • Dichtungssysteme weichdichtend • Höhere Flexibilität bei der Herstellung hinsichtlich unterschiedlicher Bauwerksabmessungen • Wirtschaftlich günstiger herzustellen Bild 5: VAG EROX®plus Spindelschieber • Das patentierte GleitKeil-Dichtsystem wurde aus den beiden derzeit vorherrschenden Dichtsystemen für Spindelschieber entwickelt. Die bewährte Gleitführung einer Schieberplatte im Rahmen wurde mit der Bild 6: Integrierte, gekammerte Profildichtung, beidseitig dichAnpress-Verstärkung tend von Keilpaaren in einer innovativen Art und Weise kombiniert. Hierbei ermöglichen „in Reihe“ geschaltete Keilpaare auf der Schieberplatte und dem Keil-Schlitten eine über alle Nennweiten zweckmäßig zu wählende Anzahl und Anordnung von Keilen zur Erhöhung der Dichtleistung in der Endlage. Zusätzlich ermöglicht die „Reihenanordnung“ der Rahmen-Keile ein kompaktes und verformungssteifes Rahmenprofil. • Mit der universellen quadratischen Bauform können sowohl quadratische als auch runde Wandöffnungen verschlossen werden. Beim neuen, patentierten VAG Gleitkeilsystem sind Keile auf der Schieberplatte aufgeschweißt während ein Edelstahl“Schlitten“ die beweglichen Keile aufnimmt. Das gesamte System gleitet über nahezu den kompletten Hub auf und ab. Bild 4: Spindelschieber aus Edelstahl Die neue Generation der VAG EROX®plus Spindelschieber kombiniert die konstruktiven Vorteile verschiedener Bauprinzipien. Der neue VAG EROX®plus Spindelschieber hat folgende Merkmale: • Die bewusste Trennung der funktionalen Dichtebenen Wand / Rahmen sowie Rahmen /Schieberplatte erlaubt ein Dichtsystem, welches vom Anschluss an die Installationswand entkoppelt ist. Die äußerst biegesteife Konstruktion des Armaturenrahmens gibt die Strukturfestigkeit als Basis für das Dichtsystem. Hier gab das eigentlich alte Konstruk- 8 Bild 7: VAG Gleitkeilsystem Kurz vor Erreichen der Endposition wird der Keilschlitten gestoppt. Durch die Weiterbewegung der Schieberplatte verschieben sich die Keile gegeneinander und pressen die Schieberplatte gegen das vertikale Dichtungsprofil im Rahmen. Die hervorragende Dichtleistung des VAG EROX®plus Spindelschiebers basiert auf folgenden 3 Merkmalen: 1. Das Verriegelungssystem erhöht die Dichtungs-Verpressung im Bereich der oberen Querdichtung. Kommunalwirtschaft 10/2015 Für Anwendungen, welche eine zulässige Leckrate von 5% nach DIN 19569 – Teil 4 (d.h. 9 Liter pro Stunde und Meter Dichtlinienlänge) zulassen, steht eine einfachere Ausführung, der VAG EROX®plus Spindelschieber zur Verfügung. Bild 8: Verriegelungssystem des VAG EROX®plus Spindelschiebers 2. Das große Profil der Sohlendichtung sorgt für sicheren Kontakt zwischen Schieberplatte und Dichtung – auch bei Verformung der Schieberplatte Für Anwendungen in höheren Dichtheitsklassen steht die Sonderausführung VAG EROX®plus –WT zur Verfügung, welche eine Dichtheit nach EN 12266 – Teil 1 Leckrate A (d.h. absolut dicht 0 Liter) bis zu einem Druck von 6 mWs auf Vorder- und Rückseite garantiert. Die Bauweise des neuen VAG EROX®plus Spindelschiebers lässt sich auf die in der Praxis geforderten Varianten • Kanalschütze bzw. Spindelschieber und • Absenkschieber übertragen. Neben dem Spindelschieber mit innovativem Dichtsystem wurde das passend abgestimmte VAG REMO Fernantriebssystem mit entwickelt, welches für die Antriebsarten • Steigende Spindel (für überflutete Einbaufälle) • Offene oder geschlossene Rahmenbauweise ein variantenreiches Zubehörprogramm bietet. Bild 9: Einstellung Endanschlag beim VAG EROX®plus Spindelschieber 3. Die „Reihenschaltung“ der Keile ermöglicht geringe Keilabstände Bild 11: VAG EROX®plus Spindelschieber in geschlossener und offener Bauweise Bild 10: Reihenschaltung Keile des VAG EROX®plus Spindelschiebers Für gehäuselose Armaturen gibt es bis heute in Deutschland keine mit den Anforderungen für Rohrleitungsarmaturen vergleichbare Grundnorm. Die maßgebende Norm DIN 19569 für gehäuselose Armaturen erlaubt den Herstellern relativ freie Konstruktionslösungen. Die zulässigen Leckageraten sind nach DIN 19569-4 Dichtheitsklasse 4 mit umgerechnet 180 Litern pro Stunde und Meter Dichtlinienlänge im internationalen Vergleich sehr hoch. Der neue VAG EROX®plus Spindelschieber erreicht eine Standard-Leckrate von nur 1% nach DIN 19569 – Teil 4 (d.h. 1,8 Liter pro Stunde und Meter Dichtlinienlänge) und steht damit für folgende Einsatzbereiche zur Verfügung: Kommunalwirtschaft 10/2015 Der neue VAG EROX®plus Spindelschieber ist standardmäßig im Werkstoff Edelstahl 1.4301 (A2), sowie aus 1.4571 (A4) in den Nennweiten 400 x 400 – 1800 x 1800 mm zusammen mit dem umfangreichen VAG REMO Fernantriebssystem kurzfristig (teilweise ab Lager) verfügbar. In kleineren Dimensionen steht der VAG ERI®plus Spindelschieber zur Verfügung. Zusammenfassung Als Weiterentwicklung des VAG EROX®plus Spindelschiebers ist der neue VAG EROX®plusSpindelschieber die Innovation im Bereich von Spindelschiebern am Markt. Er dient als Absperr- und Regulierarmatur mit offener oder geschlossener Rahmenkonstruktion aus Edelstahl zur Wandmontage. Seine besonders robuste Konstruktion mit neu entwickeltem, patentierten Dichtsystem eignet sich bestens für Anwendungen mit höchsten Anforderungen an die Dichtigkeit im Abwasser, in kommunalen Kläranlagen, in Regenrückhaltebecken, im Hochwasser - und Havarieschutz, sowie in Abwasseranlagen der Industrie und in Kraftwerken. 9 Die Kompaktarmatur als selbsttragende Rahmenkonstruktion ist betriebsfertig vormontiert und ermöglicht daher eine schnelle Montage sowie Inbetriebnahme. Das neuentwickelte und patentierte VAG Gleit-Keil-System, welches von VAG Ingenieuren als Ergebnis langjähriger Erfahrung entwickelt wurde, sorgt nicht nur für niedrige Betätigungskräfte über den gesamten Bewegungshub, sondern durch die Verpressung zwischen Schieberplatte und Profildichtung in der Endlage auch für eine verbesserte Dichtheit. Spindelschieber aus Edelstahl stellen eindeutig die wirtschaftlichere Lösung für heutige Anwendungen in der Abwasserwirtschaft dar. VAG hat die volle Verfügbarkeit über alle gängigen Größen, Einbausituationen und Antriebsausführungen ob Handbetätigung, Elektro- oder Pneumatikantriebe. Selbst für Spindelschieber nach anderen Normen (z.B. nach AWWA), höheren Druckstufen oder Baugrößen und auch für jeden noch so komplizierten Einsatzfall bietet VAG die richtige Lösung an. Teich- und Gewässerräumtechniken: Hightech und Spezialwissen gefragt von Bernd Speerschneider, Leiter der Abteilung Verwertung und Gewässerpflege, Büro Rinnthal UD UMWELT-DIENSTE GmbH, Rinnthal Teiche und Gewässer müssen aus unterschiedlichen Gründen in regelmäßigen Abständen geräumt beziehungsweise gepflegt werden. Gründe für die Anlagenbetreiber hier rasch zu handeln sind beispielsweise zu hohe Ablaufwerte, eine mangelnde Reinigungsleistung von Abwasserteichen, ein stark angestiegener Schlammspiegel, der die Nutzung sämtlicher Teiche der Anlage einschränkt oder starkes Pflanzenzwachstum in Badegewässern. Langfristige Erfolge von Reinigungsmaßnahmen sind nur möglich, wenn die jeweils richtige Technik zum Einsatz kommt. Hier sind jahrelange Praxiserfahrung und das Knowhow von Spezialisten hilfreich. Ganz wichtig ist die Analyse im Vorfeld: Kann das Wasser des zu räumenden Teiches abgelassen oder muss der Teich unter Wasser geräumt werden? Muss der Teich turnusmäßig oder für nachfolgende Baumaßnahmen komplett geräumt werden? Ist der Schlamm, also das zu räumende Gut, von organischer oder mineralischer Beschaffenheit? Welche rechtlichen Grundlagen müssen bzw. erfüllt der Schlamm? Wie sieht der weitere Behandlungsweg des geräumten Schlamms aus? Ist eine direkte Abfuhr und Verwertung des pumpfähigen Nassschlamms – beispielsweise mit Güllefässern oder Tankzügen - möglich und wirtschaftlich darstellbar? Oder muss der Schlamm für den weiteren Transport mit Sattelzügen oder Containern stichfest sein? Kurzum: Zur Räumung von Teichen bieten sich unterschiedliche Techniken an. Die UD UMWELT-DIENSTE GmbH mit Hauptsitz in Rinnthal und weiteren Niederlassungen hat sich auf diese Techniken spezialisiert und führt deutschlandweit immer mehr Räumungsarbeiten für Kommunen und wirtschaftliche Betriebe durch. Denn nur maßgeschneiderte, an die spezifische Situation vor Ort angepasste Lösungen, führen zum Erfolg. Das Flüssigstoffverfahren bei abgelassenem Wasser Bei diesem, sogenannten ‚offline-Verfahren‘ wird das Wasser über dem Schlamm größtenteils vorab abgelassen. Der Schlamm „liegt“ hier buchstäblich im Teich und muss daher fließfähig gemacht bzw. zur Pumpe gebracht werden. Alle offline-Verfahren haben im Vergleich zur Räumung unter Wasser den Vorteil, dass mit höheren Feststoffanteilen gefördert werden kann. Diese sind je nach Räumverfahren unterschiedlich hoch. Im Vergleich zur Räumung unter Wasser kann hier jeder das Endergebnis der Räumung im abgelassenen Teich sehen. Es kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Das Aufspritzen erfolgt vom Beckenrand und eignet sich für organi- 10 Foto: Sewatec sche Schlämme. Hier muss relativ wenig Technik gestellt werden. Aufgrund der niedrigen Rüstkosten eignet sich das Verfahren insbesondere für kleinere Teiche. In jedem Fall muss ein Hydrant vor Ort sein. Bei größeren Teichen ab ist es bei diesen Verfahren notwendig, dass das Personal vor Ort in den Teich steigt. Das ist einerseits bezüglich Arbeits- und Versicherungsschutz ein Aspekt, der unbedingt geklärt werden muss im Vorfeld. Andererseits bedeutet hoher Personalaufwand steigende Kosten. Die Nachteile des Verfahrens sind, dass Aufspritzen der Schlamm nicht optimal homogenisiert wird. Gleichzeitig steigt das Schlammvolumen durch das Aufspritzen mit Wasser an, was eine Kostensteigerung bei der Weiterbehandlung des Schlamms zur Folge hat. Verfahren mit einem Güllemixer Dieses Verfahren eignet sich für organische Schlämme. Die ausführenden Personen homogenisieren den Schlamm mit einem Güllemixer und machen ihn so bei minimalem Wassereinsatz pumpfähig. Der Hauptvorteil ist der hohe TS-Gehalt Kommunalwirtschaft 10/2015 Güllemixer Foto: Besenrein; Einsatz der Unterwasserfräse in einem Eisenwasserschlamm aus der Trinkwasseraufbereitung von bis zu 15 Prozent im gepumpten Schlamm. Das bedeutet weniger Kosten durch eine geringere Fördermenge. Es kommen Fahrzeuge mit eigener oder separater Pumpe zum Einsatz. Der Antrieb des Mixers erfolgt von einem Schlepper beziehungsweise einer Zapfwelle am Teichrand. Ansonsten ist auch hier wenig Technikeinsatz erforderlich. Die Amphibie homogenisiert den Schlamm zuverlässig und macht ihn bei minimalem Wassereinsatz pumpfähig. Entsprechend ist der TS-Gehalt im gepumpten Schlamm höher als bei den oben genannten Verfahren und die Fördermengen entsprechend niedrig. Der Güllemixer kann nur effizient zum Einsatz kommen, wenn eine ausreichende Zufahrt am Teichrand und belastbare Wege zur Verfügung stehen. Des Weiteren sind die Auslage des Güllemixers und damit sein Wirkungsradius begrenzt. Bei einer Sohlenabdeckung aus Lehm oder Erdreich kann zudem die punktuelle Belastung der Teichsohle zu Schäden führen. Amphibientechnik: Die Hightech-Lösung für organische Schlämme ist der Einsatz eines Amphibienfahrzeugs wie es UD UMWELTDIENSTE entwickelt hat und Anlagenbetreibern zur Verfügung stellt. Verbunden mit der hohen Pumpleistung von über 100 cbm/ Stunde sind die Maßnahmen in der Regel schnell abgeschlossen und der Teich bzw. die Kläranlage kann wieder in vollen Betrieb gehen. Auch der Personalaufwand ist niedrig: Ein Mitarbeiter bedient das Amphibienfahrzeug; gegebenenfalls ist eine weitere Hilfskraft vor Ort notwendig. Je nach eingesetzter Technik wird der Schlamm über weite Strecken gepumpt. Das schont die Teichumgebung. ]677@B0<7> Y96CD9 ]685@0@7B@ Die Welt spricht bauma. Reden Sie mit! Erleben Sie Trends, Innovationen und Begeisterung hautnah auf der wichtigsten internationalen Veranstaltung der Branche. Wo sich die Welt trifft, dürfen Sie nicht fehlen! Bereiten Sie Ihren Geschäftserfolg vor und treffen Sie auf: 3.400 Aussteller Über eine halbe Million Besucher Sichern Sie sich jetzt Ihr Ticket: 605.000 m² www.bauma.de/tickets 31. Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte www.bauma.de bauma Official Da die Amphibie im Teich arbeitet, ist nur ein einziger Zugang zum Teich notwendig. Entsprechend ist das Verfahren ideal bei engen Zufahrten und Platzverhältnissen. Ein Fahrzeug mit angebautem Schiebeschild eignet sich zudem für „Endreinigungen“. oder auch einem Schürfkübel aus dem Teich entnommen. Je nach Größe und Beschaffenheit der Teichsohle steht der Bagger am Ufer oder im Teich. Das Ergebnis: Stichfester Schlamm ohne Einsatz zusätzlicher. Im Vergleich zu Flüssigverfahren sinkt das Schlammvolumen erheblich. Diese Hightech-Variante hat viele Vorteile. Lediglich bei kleineren Teichen bis ca. 200m² Durchmesser mit entsprechend geringen Schlammmengen lohnt sich der Rüstaufwand finanziell nicht. Erfolgsentscheidend ist, dass der Teich entsprechend lange trockenliegt und der Schlamm richtig austrocknen kann. Bei langsam trocknenden organischen Schlämmen und/oder unzureichender Drainage im Teich ist das Feststoffverfahren nicht einsetzbar. Verfahren unter Wasser Auch für öffentliche Teiche eignet es sich nicht, da die Übernahme des Schlamms am Uferrand erfolgen muss, was häufig Flurschäden führt. Langarmbagger sind in Regel schwer verfügbar und zudem teuer in der Miete. Das sogenannte online-Verfahren kommt immer dann zum Einsatz, wenn das Wasser im Teich aus unterschiedlichen Gründen nicht abgelassen werden kann, zum Beispiel bei anstehendem Grundwasser oder wenn der zu räumende Teich nicht außer Betrieb genommen werden kann. Entsprechend finden sämtliche Räumungsarbeiten unter Wasser mit einer Fräse statt, die die organischen oder mineralischen Schlämme absaugt. Je nach Schlammalter, -mächtigkeit und Mineralisationsgrad liegt der Feststoffgehalt unter Wasser zwischen 3 – 8%. Daher ist dieses Verfahren besonders vor einer mobilen Schlammentwässerung geeignet, da ein geringer TS-Gehalt im Eingang der Presse erwünscht ist. Auch so lässt sich der Schlamm über weite Strecken pumpen. Allerdings ist das Räumergebnis schwerer verifizierbar, da sich alles unter Wasser abspielt und nicht sofort sichtbar ist. Im Vergleich zum offline-Verfahren erreichen die TS-Gehalte unter Wasser maximal 50% und mit einer größeren Menge an Wasser-Schlammgemisch, das gegebenenfalls transportiert werden muss, steigen hier die Kosten Feststoffverfahren Das Feststoffverfahren mittels Ausbaggern eignet sich für schnell trocknende, mineralische Sedimente. Dafür müssen die Verantwortlichen das Wasser im Teich lange vor Beginn der Maßnahme ablassen, um den Schlamm ausreichend zu trocknen. Anschließend wird der Schlamm mittels Bagger Siebtrommelcontainer Ist einer Teich-Anlage kein Rechen vorgeschaltet empfiehlt sich der Einsatz eines Siebtrommelcontainers. Rechengut mit eventuellen Störstoffen gehört nicht auf den Acker. und ist deshalb bei der direkten landwirtschaftlichen Verwertung von Schlämmen die richtige Wahl. Der Siebtrommelcontainer ist auch vor der Entwässerung einsetzbar, um Verzopfungen im Vorfeld aus zu sondieren. Fazit Im Vorfeld einer Teich oder Gewässerpflegemaßnahme lohnt es sich, die unterschiedlichen Techniken genau abzuwägen, um Nachfolgeschäden, zu hohe Kosten oder mangelnde Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu vermeiden. Besonders sind hier die entsprechenden Auflagen im Vorfeld zu prüfen, zum Beispiel wie das Räumgut verwertet werden kann, welche Untersuchungen im Vorfeld gemacht werden müssen, Einhaltung von Brutzeiten etc. Hier herrscht teilweise erheblicher Klärungsbedarf, da es hier oftmals keine einheitliche Auslegung der gesetzlichen Vorgabe gibt, bzw. klare Vorgaben fehlen. Dies ist in jedem Einzelfall vorab detailliert zu prüfen. Von Sicherheitsbodenbelägen bis hin zu hygienischen Schwimmbadfolien Hochleistungswerkstoff für Sport und Freizeit Nachhaltigkeit war ein Kernelement der Olympischen Spiele 2012 in London und ein wesentlicher Grund dafür, dass sich die britische Metropole gegen andere Bewerberstädte durchgesetzt hat. Das Konzept des Organisationskomitees, nach eigenen Angaben die ökologisch und sozial nachhaltigsten Olympischen Spiele aller Zeiten auszutragen, ging bekanntlich auf – auch dank des Einsatzes von über 140.000 Quadratmetern PVC-Produkte. Die Experten dort erkannten den enormen Bedarf an Bodenbelägen, Dach- und Dichtungsbahnen, Kabeln und Rohren aus diesem besonders leistungsfähigen Kunststoff sowie dessen hervorragenden Recyclingmöglichkeiten. Voraussetzung für den Einsatz war allerdings die Rücknahme der Produkte nach der Veranstaltung. Verbrennung, Deponierung oder andere Entsorgungsformen ohne Recyclingmöglichkeit waren für die Organisatoren inakzeptabel. Kunststoffexperten standen dem Expertengremium beratend 12 zur Seite, ebenso wie VinylPlus, das Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC-Industrie mit konkreten Mengenzielen zum PVC-Recycling in Europa. Die Erfahrungen bei den Olympischen Spielen haben gezeigt, dass PVC-Produkte beim Thema Nachhaltigkeit und umweltfreundlicher öffentlicher Beschaffung eine wichtige Rolle einnehmen. Dies wird nicht nur bei sportlichen Großereignissen wie in London sichtbar, sondern nahezu täglich auch im kleineren Maßstab auf Sportplätzen sowie in Turnhallen von Städten und Gemeinden. Im Laufe der vergangenen Jahre wurde der Einsatz von PVC kontinuierlich neubewertet, was sich auch in der Änderung der Beschaffungsrichtlinien zeigt: Bislang geltende Beschränkungen für PVC-Produkte wurden vielerorts praktisch aufgehoben. Kommunalwirtschaft 10/2015 Gerflor Olympic Delivery Authority, London In der Tat: Der vielseitige Werkstoff gehört heute zu den wichtigsten Kunststoffen, ist international anerkannt, am Markt erprobt und wird aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt – hauptsächlich (rund 70 Prozent) im Bausektor: von Fenstern über Rohre und Bodenbeläge bis hin zu Dachbahnen und Schwimmbadfolien. Denn auch bei den Themen Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Energieeffizienz überzeugt der Kunststoff. Produkte aus PVC zeichnen sich durch ein überaus positives Preis-Leistungsverhältnis aus – sie sind kostengünstig in der Anschaffung und im Unterhalt. Moderne und sichere Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren sowie etabliertes Recycling sorgen dafür, dass PVC-Produkte in Städten und Kommunen bei Ausschreibungen zu den Produkten der Wahl gehören. PVC als Kabel-Werkstoff Textiles Bauen mit PVC Großer Beliebtheit beim Bau von Sportstätten erfreuen sich seit vielen Jahren PVC beschichtete Membranen. Sie besitzen eine hohe Reißfestigkeit, sie sind dimensionsstabil, formbeständig bei Wärme und Kälte und sind schwer entflammbar. Wasserdicht und leicht. Sie sind ein ideales Baumaterial für gestalterisch ehrgeizige Architekten, das darüber hinaus witterungs- und korrosionsbeständig bei geringem Wartungsaufwand eine hohe Lebensdauer verspricht. Prominente Beispiele für den Einsatz der modernen PVCMembranen sind das neue Nationalstadion Warschau, welches zur Fußball-Europameisterschaft 2012 fertig gestellt wurde, die Imtech Arena in Hamburg und die Commerzbank Arena in Frankfurt am Main. Auch während der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotchi setzten die Veranstalter auf die Hightech-Membranen. Angaben zufolge wurden hier rund 500.000 Quadratmeter PVC-Dichtungsbahnen verbaut. PVC ist seit vielen Jahren auch der am häufigsten eingesetzte Werkstoff für die Isolierung und Ummantelung von Leitungen und Kabeln im Niederspannungsbereich bis zu 1.000 Volt. Gute dielektrische Eigenschaften, hohe Witterungs- und Chemikalienbeständigkeit sind nur ein paar Gründe für die Verwendung von PVC als Kabel-Werkstoff. Das Recycling von ausgedienten Kabeln ist für die Hersteller nicht nur wegen des zurückgewonnen Kupfers attraktiv. Es gibt auch Verfahren, die durch Einsatz von Lösungsmitteln die spezifische Rückgewinnung von PVC auch aus komplexen Materialkombinationen ermöglicht. PVC ist Trendsetter bei den Bodenbelägen Mit innovativen Produkten und modernen Designs haben es auch die Vinyl-Bodenbeläge geschafft, sich gegen andere Materialien durchzusetzen. Dies bestätigen auch die Anfang des Jahres veröffentlichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Während die Produktion von Bodenbelägen aus Kunststoff gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 11,6 Prozent verzeichnen konnte, seien die Produktionszahlen von Bodenbelägen aus Holz, Keramik und Textil rückläufig. Die Erklärung liegt auf der Hand. So wurden neben dem Design vor allem die technischen Eigenschaften der Bodenbeläge stetig verbessert. Hygienische Oberflächen, Trittschalldämmung und Rutschsicherheit sind nur einige Beispiele hierfür. Wichtige Argumente für eine Kaufentscheidung sind auch, dass elastische Bodenbeläge nicht nur pflegeleicht, sondern auch langlebig und nachhaltig sind. In Gesundheitsbauten wie Krankenhäusern und Pflegeheimen sind PVC-Bodenbeläge das Produkt der Wahl. Zudem können sie am Ende ihrer Nutzungsdauer wiederverwertet und als Rezyklat in den Materialkreislauf zurückgeführt werden. Wärmeverbundkonzept in Köln Dipl.-Ing. Jutta Lenz, Köln · Dipl.-Ing. Simone Kraus, Köln Klimawandel – Rohstoffressourcen – Energiewende – Nachhaltigkeit. Es gibt eine ganze Reihe an Schlagworten, die alle gute Gründe beinhalten, eine wirtschaftliche und nachhaltig umweltverträgliche Lösung für die Energieversorgung unserer Kläranlagen zu suchen und zu finden. Es ist unbestritten: Der Prozess der Abwasserreinigung braucht sehr viel Energie, Kläranlagen sind die größten Energieverbraucher einer Kommune. Aber: Aus dem Abwasser selbst und dem Klärpro- Kommunalwirtschaft 10/2015 zess kann auch viel Energie zurück gewonnen werden. Gepaart mit dem Einsatz hochmoderner, energieeffizienter Maschinen und der Nutzung zusätzlicher erneuerbarer Energieträger, wie zum Beispiel Bioabfall und Sonnenenergie, ist eine, in der Gesamtbilanz energieneutrale Kläranlage keine Utopie mehr. Sie ist erreichbar und die Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR (StEB) sind auf einem sehr guten Weg dorthin. 13 Abb. 1: Google Maps: Luftbild GKW Stammheim (oben links) und Wohnsiedlung der GAG Immobilien AG Ein wichtiger Baustein aus dem Energiekonzept der StEB soll im Folgenden detailliert vorgestellt werden: Das bislang nicht alltägliche Wärmeverbundprojekt zur Fernwärmeversorgung. Seit März 2012 liefert die StEB überschüssige Wärmeenergie aus dem Blockheizkraftwerk des Großklärwerk (GKW) Köln Stammheim an die RheinEnergie AG, die damit die benachbarte Wohnsiedlung der GAG Immobilien AG (GAG) in Köln Stammheim unmittelbar versorgt. Über eine neue, etwa ein Kilometer lange Fernwärmetransportleitung der RheinEnergie wird ein in Summe etwa fünf Kilometer langes Fernwärmenetz gespeist, an dem rund 1.700 Wohnungen und 100 Einfamilienhäuser auf einem mehr als 17.000 Quadratmeter großem Areal angeschlossen sind [11]. Mit diesem Konzept ist eine klassische win-win-Situation für alle Beteiligten gelungen. Überschüssige Wärme kann zukünftig effektiv genutzt werden, Qualität und Menge der Wärmelieferung sind für Lieferant und Kunden stabile Größen und die Bewohner der Siedlung können durch die nahe Wärmequelle von erheblich günstigeren Preisen profitieren. In Zahlen ausgedrückt: Für unsere Umwelt ergibt sich insgesamt eine Einsparung von rund 4.100 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Der Kostenvorteil für die Wärmekunden liegt derzeit bei etwa 17 Prozent gegenüber den vorherigen Kosten [4]. Doch was hat zu dieser Idee geführt und wie wurde sie schließlich in die Tat umgesetzt? Mit dem GKW Stammheim betreiben die StEB eines der größten kommunalen Klärwerke am Rhein. Das Klärwerk ist auf 1,57 Millionen Einwohnerwerte (EW) ausgelegt und reinigt somit den Großteil der Kölner Abwässer. Daneben betreiben die StEB weitere vier, sogenannte Außenklärwerke (AKW), das AKW Langel mit einer Kapazität von 120.000 EW, das AKW Porz-Wahn mit 92.000 EW, das AKW Rodenkirchen mit 88.000 EW und das AKW Weiden mit 80.000 EW [10]. Alle Abb. 2: BHKW im GKW Stammheim, Modul 1; Foto: StEB, Peter Jost 14 fünf Klärwerke nutzen das, in den Faultürmen der jeweiligen Anlagen entstehende Faulgas schon seit vielen Jahren zur Eigenenergieerzeugung. In Blockheizkraftwerken (BHKW), dem auf den meisten Kläranlagen angewandten Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung, wird aus dem Faulgas Strom und Wärme produziert. Die erste BHKW-Anlage im GKW Stammheim mit vier Diesel-Gas-Motoren wurde bereits im Jahr 1990 in Betrieb genommen. Schon sieben Jahre später wurde die Anlage entsprechend dem heute noch aktuellen Verfahren betrieblich umgestellt. Drei Module wurden durch MagergasMotoren für den Betrieb mit wahlweise Faulgas oder Erdgas ausgetauscht, die vierte Anlage wurde zur Notstromversorgung mit Dieselkraftstoff umgebaut. Diese alten Module waren bis Ende 2011 in Betrieb und deckten den Eigenstrombedarf im GKW zu knapp 50 Prozent, was in dem Jahr einer Energiemenge von rund 18,5 Millionen Kilowattstunden entsprach. Die nutzbare Wärmemenge von etwa 16,5 Millionen Kilowattstunden überstieg in dieser Zeit bereits den eigenen Bedarf [3]. Darüber hinaus sind die StEB als öffentliches Unternehmen der Daseinsvorsorge Mitglied im Klimabündnis der Stadt Köln. Darin hat sich die Stadt verpflichtet, im Rahmen des kommunalen Klimaschutzkonzeptes den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent – bezogen auf den Wert von 1990 – zu reduzieren. Auch wenn die StEB am Gesamt-CO2Ausstoß der Stadt mit circa 33.400 Tonnen im Jahr 2013 [2] einen eher geringen Anteil haben, sind die StEB aufgrund des hohen Energiebedarfs für die Abwasserreinigung und des bereits seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzten Konzeptes zur CO2-Vermeidung ein wichtiger Partner. Weitere entscheidende Gründe für das Engagement der StEB sind die, seit Jahren stetig steigenden Kosten für den Einkauf von Energie. So haben die StEB im Jahr 2010 brutto rund 4,5 Millionen Euro für den Fremdbezug von Strom aufgewandt [3]. Die Fragen zur Energie-Effizienz stellt sich die StEB nicht alleine. In Deutschland diskutierte die Fachwelt bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten über energetische Effizienz und die effektiv nutzbaren Energiepotenziale von Kläranlagen. Die Betreiber haben sich in dieser Zeit entsprechend den technischen Fortschritten immer weiter verbessert. In Nordrhein-Westfalen orientierten sie sich an dem bereits 1999 vom Landesministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft herausgegebenen Energiehandbuch, in das die Erfahrungen der StEB inhaltlich eingeflossen waren. An die darin geforderten Methoden zur Energieanalyse haben sich die StEB konsequent gehalten und daraus weiterreichende Maßnahmen entwickelten. Die wurden ab dem Jahr 2004 sukzessive umgesetzt und in einem umfassenden Energiekonzept dokumentiert und fortgeschrieben. Es beinhaltete zum einen die Senkung des Energieverbrauchs und zum anderen die effektive Nutzung des Faulgases [9]. So wurden zum Beispiel ab dem Zeitpunkt flächendeckend auf allen fünf Kölner Kläranlagen bei ohnehin anstehenden Modernisierungsarbeiten konsequent energieeffiziente Anlagen eingesetzt. Damit konnte der Gesamtstromverbrauch aller Klärwerke von 2004 bis 2010 bereits um rund 27 Prozent gesenkt werden. Konform dazu konnte gleichzeitig der Fremdbezug von Strom um rund 38 Prozent zurück gefahren werden. [3] Parallel fanden Studien und Bewertungen statt, welche Energiemengen aus den Prozessen der Abwasserbeseitigung zurück gewonnen werden können und mit welchen Möglichkeiten und Verfahren langfristige der größte Nutzen verbunden ist. Allein im GKW Stammheim werden nach Langzeitdatenauswertungen im Mittel 950 bis 1.100 Normkubik- Kommunalwirtschaft 10/2015 meter Faulgas pro Stunde aus dem Prozess der anaeroben Schlammstabilisierung gewonnen. Das Faulgas entwickelt sich in insgesamt fünf Faulbehältern, die ein Fassungsvermögen für Klärschlamm von jeweils 11.000 Kubikmetern aufweisen. Der Energiegehalt beträgt rund 6,2 Kilowattstunden je Kubikmeter Faulgas [4]. In einer Studie, in der schwerpunktmäßig die Energieeffizienz der AKW untersucht wurde, wurde zunächst beleuchtet, welche Formen der Faulgasverwertung unter wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll erscheinen. In der Studie wurden zum Beispiel der Einsatz von Gas-Wärmepumpen oder Mikrogasturbinen als interessante und wirtschaftliche Alternativen beschrieben. Weitere alternative Energiewandlungsverfahren wie etwa Stirlingmotoren und Brennstoffzellen wurden ebenso beleuchtet wie Varianten einer stofflichen Verwertung von Faulgas, so etwa die Aufbereitung zu Biomethan in Erdgasqualität oder die Erzeugung von Wasserstoff aus Faulgas. Besonders im Hinblick auf die zukünftig immer wichtiger erscheinenden Strategien zur Speicherung von Energie bieten diese Verfahren vielversprechende Ansatzpunkte. Hinsichtlich der derzeitigen Rahmenbedingungen schloss die Studie jedoch mit dem Ergebnis, eine möglichst effiziente Lösung zur Kraft-Wärmekopplung zu entwickeln [3]. OS@S3%&673.)3V <3&.13 J&%22 2Î (30 F75007).1+3.V F703 $$" &7Î ).503 A%0%223 63. 43 M3 3))&1 %& A%0 3& &4 @50503& .& OS@C7). Da in der Regel ein Überangebot an Wärmeenergie besteht und ein Defizit bei der Eigenstromerzeugung, sollte die Wahl auf Anlagentypen fallen, die einen möglichst hohen Stromwirkungsgrad aufweisen, wie es bei modernen BHKW-Anlagen mit Gasmotoren der Fall ist. Zudem wurden die vorhandenen Anlagen aufgrund ihres Alters immer anfälliger für Störungen. Wegen Instandhaltungsarbeiten und Reparaturen kam es immer öfter zu immer längeren Ausfallzeiten. So wurden schließlich in den Jahren 2009 / 2010 in den AKW und wenig später 2011 / 2012 im GKW Stammheim alle BHKW-Anlagen der StEB durch hocheffiziente neue Aggregate ersetzt. Das war ein entscheidender Schritt zur Verbesserung der energetischen Situation. Aufgrund des höheren elektrischen Wirkungsgrades der neuen Module von bis zu 42 Prozent, konnte die Eigenstromerzeugung noch einmal deutlich gesteigert werden. Die Planungen für die Erneuerung des BHKW im Großklärwerk Stammheim hatten, aufgrund der bereits von Beginn an vorgesehenen Kooperation mit dem Wärmeverbundpartner RheinEnergie und GAG Immobilien, besondere Anforderungen. Es sollten hocheffiziente Module mit Gasmotoren installiert werden, die sowohl elektrisch als auch thermisch einen möglichst hohen Wirkungsgrad aufweisen. Die ersten beiden Module wurden Ende des Jahres 2011 in Betrieb genommen, das dritte ging Anfang 2012 in Betrieb. Im Hinblick auf eine zukünftige Steigerung der Gasausbeute wurde das Gebäude ausreichend groß dimensioniert, so dass bei Bedarf ein weiteres Modul installiert werden kann. Alle Module können wahlweise mit Faulgas oder mit Erdgas betrieben werden und verfügen über eine installierte Leistung von jeweils 2.000 Kilowatt elektrisch und 2.100 Kilowatt thermisch. Die thermische Energie wird jeweils zur Hälfte aus den Wärmetauschern der Motorkühlung und des Abgasstroms ausgekoppelt. Zur Einhaltung der Grenzwerte aus den gesetzlichen Anforderungen der Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) und dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BIm SchG) sind die Anlagen mit Katalysatoren ausgestattet worden. Zum Schutz der Motoren selbst, ist die vorherige Aufbereitung des Faulgases mit Gastrocknung und mit Aktivkohlefiltern zur Adsorption von Schwefelwasserstoff und Siloxanen erforderlich. Kommunalwirtschaft 10/2015 15 Zur Sicherung einer unabhängigen Energieversorgung für das Klärwerk wurde zusätzlich ein mit Dieselkraftstoff betriebenes Notstromaggregat mit ebenfalls 2.000 Kilowatt elektrischer Leistung installiert. Im Notstromfall kann mit diesem Dieselaggregat und dem zusätzlichen Betrieb eines BHKW mit Faulgas und eines weiteren mit Erdgas der gesamte Klärwerksbetrieb aufrechterhalten werden. Das entspricht in Summe einem Leistungsbedarf von etwa sechs Megawatt. Hinsichtlich der Wärmeproduktion liefern die neuen Anlagen, wie bereits erwartet, einen deutlichen Überschuss. Für den Eigenbedarf sind die komplette Wärmeversorgung der Faultürme, die Warmwasserversorgung und die Versorgung aller Heizungsanlagen auf dem Gelände der Kläranlage einschließlich des Labors in das System integriert. Für die Abnahme des Wärmeüberschusses aus dem GKW wurde bereits in der ersten Planungsphase Partner gesucht und entsprechende Gespräche mit der RheinEnergie als dem lokalen Energieversorger aufgenommen. Wie eingangs bereits beschrieben, entwickelte sich die Versorgung einer nahe gelegenen Wohnsiedlung mit Fernwärme als lohnenswertes Projekt. Durch die direkte Nutzung in unmittelbarer Nähe konnte dabei der höchstmögliche Wirkungsgrad zur Nutzung der überschüssigen Wärme erzielt werden. Varianten, die Überschusswärme ebenfalls zur Erzeugung elektrische Energie zu verwenden, sind nur in dem Fall attraktiv, wenn eine direkte Wärmenutzung nicht möglich gewesen wäre. Mit den aktuell vorhandenen Kapazitäten an nutzbarem Faulgas und dem ergänzenden Einsatz von Erdgas in den BHKWs ist der Bedarf der Wohnsiedlung an Fernwärme von etwa sechzehn Millionen Kilowattstunden im Jahresmittel zu rund 50 Prozent gedeckt. Der restliche Bedarf wird in einem, von RheinEnergie mit Erdgas betriebenen, Spitzenlastkessel mit einer Leistung von sieben Megawatt gedeckt. Hierdurch kann ebenfalls auf Schwankungen im Faulgasanfall reagiert und somit die Versorgungssicherheit garantiert werden. Im Notfall könnte dieser Heizkessel den gesamten Bedarf an Fernwärme abdecken. Insgesamt betrachtet war mit der Inbetriebnahme der drei Module im GKW Stammheim die Modernisierung aller StEB – BHKWs auf allen Kläranlagen abgeschlossen. Allein im GKW Stammheim konnte so im Jahr 2013 die Eigenstromproduktion im Vergleich zum Jahr 2010 (18,5 Millionen Kilowattstunden) um 66 Prozent auf 30,8 Millionen Kilowattstunden gesteigert werden. Die Kosten für den Einkauf von Energie haben sich im gleichen Zeitraum nahezu halbiert. Rechnerisch ergibt sich für das GKW damit ein Eigenversorgungsgrad von nahezu 81 Prozent [2]. der Fernwärmelieferung gemacht haben, sollen in der Zukunft weiterentwickelt werden. Zur Steigerung der Faulgasmenge befinden sich verschiedene Maßnahmen in der Umsetzung. Mit dem Verfahren der Desintegration kann die Ausbeute an Faulgas aus der Schlammfaulung um weitere rund fünf Prozent gesteigert werden. Ziel des neuen Verfahrens ist es, durch den Zellaufschluss und die thermisch-chemische Desintegration sowohl die Viskosität zu vermindern als auch den anaeroben Abbau langkettiger Proteine zu fördern. Das dient einerseits einer Optimierung der Entwässerung, anderseits wird die erforderliche Ausfaulzeit reduziert und die Gasproduktion gesteigert. Weitere Maßnahmen zielen darauf ab, die zur Verfügung stehende Biomasse zu erhöhen, um dadurch ebenfalls eine höhere Gasausbeute zu erreichen. Die sogenannte Co-Fermentation befindet sich zurzeit in der Startphase. Hierbei wird Biomasse zum Beispiel aus der Lebensmittelproduktion oder aus Fettabscheideanlagen angeliefert und dem Faulschlamm beigemischt. In einer weiteren Maßnahme soll das Rechengut zerkleinert, vergoren und anschließend ebenfalls ausgefault werden. Zielsetzung bei einer zukünftig ausreichend hoch erwarteten Faulgasausbeute ist es, das überschüssige Faulgas zu Biomethan aufzubereiten, das eine mit Erdgas vergleichbare Qualität aufweist. So könnten die StEB das Biomethan am GKW Stammheim in das öffentliche Erdgasnetz einspeisen, um es zum Beispiel an einem der AKW zur Nutzung in deren BHKWs wieder zu entnehmen. Zurzeit laufen Gespräche mit der Rheinischen Netzgesellschaft mbH (RNG) hinsichtlich der technischen Möglichkeiten zur Nutzung des öffentlichen Erdgasnetzes als Speicher für das Biomethan aus dem GKW Stammheim. Die StEB engagieren sich seit Jahrzehnten für die energetische Optimierung des Klärprozesses. Sie nutzen die Möglichkeiten, die sich am Stand der Technik orientieren und wirtschaftlich umgesetzt werden können. Die StEB bewegen sich so im Vergleich auf einem sehr hohen Level hinsichtlich Energieeffizienz. Die sich ergebenden Chancen und Möglichkeiten gilt es auch in Zukunft konsequent zu nutzen – zum Wohle der Wasserwirtschaft, unserer Umwelt und letztendlich jedes Einzelnen. Literatur: [1] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR, Geschäftsberichte der StEB, Köln 2009 – 2014 [2] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR, Umwelterklärung der StEB, Köln 2014 [3] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR, CO2-Bilanz und Energiewirtschaftlichkeit - Bericht zum Unternehmensziel 2011, Köln 2011 Um diese positive Energiebilanz im GKW Stammheim erreichen zu können, war es neben der Erneuerung der BHKW erforderlich, alle alten, energetisch uneffektiven Anlagenteile des Klärprozesses grundlegend zu sanieren. So wurde damit begonnen, die Stufen der mechanischen Reinigung, die Verfahrenstechnik in den Hochlast- und Schwachlastbelebungsbecken, der Zwischenklärung und der Schlammbehandlung zu sanieren und mit modernen Aggregaten auszustatten. Das Programm für die Erneuerung der Maschinen- und Elektrotechnik läuft seit 2008 und sieht bis zum Jahr 2017 Investitionen in Höhe von 195,2 Millionen Euro vor. Alle geplanten Sanierungen lassen auf eine Reduzierung des Gesamtstromverbrauchs von mehr als 36 Millionen Kilowattstunden im Jahr 2009 auf weniger als 32 Millionen Kilowattstunden bis zum Jahr 2020 erwarten. [7] [4] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR (Hrg.), Kompetenz Wasser – Heft 21, Köln 2012 Die positiven Erfahrungen für die Nutzung des Überschusses an Wärmeenergie, die die StEB seit der Inbetriebnahme [11] Website der GAG Immobilien AG, www.gag-koeln.de, Download am 03.09.2015 16 [5] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR (Hrg.), Kompetenz Wasser – Heft 23, Köln 2014 [6] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR, Perspektivkonzept 2020, Köln 2011 [7] Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR, Energieberichte 2009 ff, Köln 2009 ff [8] Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (Hrsg.), DWA-Themen Energiepotenziale der deutschen Wasserwirtschaft, Hennef 2010 [9] Fruhen-Hornig, Dr. Maria und Brandenburg Heinz, Energiekonzeption der Kölner Klärwerke, KA Korrespondenz Abwasser, Abfall der DWA, 56. Jahrgang, Heft 11, November 2009, Hennef 2009 [10] Website der Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR, www.stebkoeln.de , Download am 31.08.2015 Kommunalwirtschaft 10/2015 Mercedes-Benz Unimog U 427 mit Böschungsmähgerät MHU800 von Mulag. Mercedes-Benz Unimog U 427 mit absaugendem Mähgerät SB 500 von Mulag. Ganzjährig im Dienst der Straßenunterhaltung Baureihe Unimog Geräteträger in der Tschechischen Republik Insgesamt 18 Unimog U 427 der Baureihe Geräteträger wurden jetzt in Rakovnik/Tschechien vom Unimog-Importeur Croy an die Firma RSD CR nach erfolgreicher Ausschreibung übergeben. RSD CR ist ein Dienstleistungsunternehmen mit Stützpunkten in der gesamten Tschechischen Republik und setzt die Fahrzeuge flächendeckend zur Straßenunterhaltung ein. Die Gesellschaft „Direktion für Straßen und Autobahnen der CR“ entstand im Jahr 1967 und heute verwaltet sie 751 km Autobahnen durch 24 Wartungszentren in der ganzen Tschechischen Republik. Die Unimog des Typs U 427 (27 für rund 270 PS) sind unter anderem jeweils mit Mähtüre, Arbeits- und Kriechganggruppe, Frontzapfwelle und Leistungshydraulik „VarioPower“ ausgestattet. Alle Fahrzeuge sind mit Mäh- und Absauggeräten der Firma Mulag ausgerüstet und sorgen so für einwandfreie Grünflächen rechts und links des Straßenrands. Neues Wohnprojekt im „Quartier Süd“: BHB Bauwert startet Revitalisierung von vier Kasernengebäuden in Montabaur Die BHB Bauwert Holding GmbH, Wiesbaden/ Baden-Baden, hat in Montabaur/Westerwald im Rahmen eines großen Konversionsprojekts die Revitalisierung von insgesamt vier Gebäuden der ehemaligen Westerwaldkaserne zu rund 150 hochwertigen Wohnungen gestartet. Die Einheiten, die Bestandsgebäude mit Neubau kombinieren, entstehen im sogenannten „Quartier Süd“ in zentraler, citynaher Lage der wirtschaftsstarken Westerwald-Stadt. Das Gesamtverkaufsvolumen aller Wohnungen beträgt rund 40 Millionen Euro. Die Bau- und Sanierungsarbeiten am ersten Haus – der „Villa Verde“ – beginnen bereits im Februar 2016. Im Rahmen einer Vertriebsauftaktveranstaltung im Schloss Montabaur hat BHB Bauwert am 30. September bereits mit der Vermarktung dieses ersten Hauses begonnen. Uwe Birk, geschäftsführender Gesellschafter der BHB Bauwert: „Mit unserem neuesten Solar@Home- Projekt entwickeln wir in Montabaur wegweisenden Wohnraum in zentraler Lage, der sich durch moderne Grundrisse, attraktive Raumhöhen und interessante Abschreibungsmöglichkeiten auszeichnet. Das Quartier Süd wird künftig zu den besten Wohnlagen Montabaurs gehören und verbindet Wohnen mit Arbeiten und Shopping.“ Die Kaufverträge fur die Häuser III und IV wurden kurzlich geschlossen Die Gesamtfertigstellung aller vier Häuser wird zum 4. Quartal 2017 angestrebt – die einzelnen Abschnitte werden aber zum Teil bereits früher fertig gestellt. So soll das erste Haus „Villa Verde“ (Staufenbergallee 20/20 a) bereits im 2. Kommunalwirtschaft 10/2015 Quartal 2017 bezugsfertig sein. Neben der Sanierung der Kasernengebäude nach KfW-Effizienzhaus 70 Standard (EnEV/2014) entstehen jeweils auch Gebäudeteile im Neubau nach KfW-Effizienzhaus 55 Standard (EnEV/2014). Die Einbis Vierzimmer-Wohnungen mit Wohnflächen ab 30 bis ca. 150 qm zeichnen sich durch eine hochwertige Ausstattung aus: Fußbodenheizung, Mehrschichtparkett, Feinsteinzeugfliesen, barrierefreie Echtglasduschen und Fenster mit Dreifachverglasung gehören ebenso zum Standard wie eine nachhaltige Energieversorgung mit Pelletheizungsanlage und Warmwasser durch Solarkollektoren. Jede Einheit ist mit Balkon oder Terrasse ausgestattet. Außerdem bieten die Wohnungen attraktive Steuervorteile sowie zinsgünstige KfW-Darlehen bzw. Investitionszuschüsse. Erworben werden 17 können sie ab 3.250 Euro pro Quadratmeter – Stell- bzw. Tiefgaragenplätze kosten 4.900 bzw. 22.500 Euro. Die ersten 41 Wohneinheiten der „Villa Verde“ sind ab sofort in der Vermarktung. Als nächstes folgt der zweite Bauabschnitt „Villa Eden“ (Stauffenbergallee 22/22 a). Die Entwicklung des dritten und vierten Kasernengebäudes wird nun vorbereitet – die Protokollierung des Kaufvertrags fand diesen Montag statt. eines von Deutschlands interessantesten städtebaulichen Entwicklungsprojekten. Es verbindet auf dem 40 Hektar großen Gelände der ehemaligen Kaserne modernen Wohnraum mit Gewerbe und Shopping-Möglichkeiten zu einem lebenswerten Viertel für Hunderte Bewohner. Erst im Sommer wurde beispielsweise mit dem Bau eines Büro- und Dienstleistungsgebäudes begonnen und ein Edeka-Markt als Nahversorgungsanlaufstelle eröffnet. Lebenswerter Zukunftsstandort BHB Bauwert gehört zu den führenden Entwicklern von Konversions- und Denkmalschutzprojekten in Deutschland und hat bis heute bereits über 1.700 Wohneinheiten in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen realisiert – von Lahr im Schwarzwald über Hanau bis nach Bad Kreuznach. Das Unternehmen sitzt in Wiesbaden und Baden-Baden und beschäftigt 20 Spezialisten aus den Bereichen Entwicklung und Vermarktung von Wohnimmobilien. Uwe Birk: „In Montabaur verbinden sich Elemente einer malerischen Altstadt mit der Power eines hochkarätigen Wirtschaftsstandorts. Wir sehen die Westerwaldstadt deshalb als Zukunftsstandort mit guten Wachstumsaussichten und nachhaltigem Bedarf an hochwertigem Wohnraum. Deshalb investieren wir stark in den Standort und werden das ,Quartier Süd‘ um 150 attraktive Wohneinheiten bereichern.“ Das Areal am südlichen Rand der Innenstadt von Montabaur ist derzeit Urbaner Raum im Wettbewerb um Neubürger und Wirtschaftskraft Stadtmarketing und Licht Zum Wesen von Städten gehört es, dass sie sich kontinuierlich verändern. Anlagen werden saniert, öffentliche Plätze umgewidmet und neue Projekte geplant. Auch der Blick auf den Einsatz von Licht in der Stadt wandelt sich. Wurde es früher eher sachlich und verkehrsorientiert angewendet, geht der Trend seit einiger Zeit zu ganzheitlichen Beleuchtungslösungen, die die Eigenheiten urbanen Raums berücksichtigen und aufnehmen. LED-Beleuchtungs-lösungen öffnen Kommunen und Städten eine neue Ebene, um lebenswerte Umgebungen mit Wohlfühlcharakter für die Bürger einzurichten und sich gleichzeitig im Wettbewerb untereinander ein eigenes, unverwechselbares Image zu schaffen. Immer mehr Städte und Gemeinden erkennen die Vorteile, die der Wechsel von alter zu moderner Technologie bei der Außenbeleuchtung bietet. Die jüngsten LED-Beleuchtungslösun-gen von Philips schaffen ihnen eine innovative Plattform zur städtischen Beleuchtung mit hochwertigem weißem Licht. Im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen können sie bis zu 80 Prozent Energie sparen, ohne auf gute Lichtqualität verzichten zu müssen. Dabei ist sichergestellt, dass alle gültigen Richtlinien und Normen eingehalten werden können. Lichtfeuerwerk in Manhattan „Wie ein Feuerwerk“, beschrieb Alicia Keys das Spektakel 380 Meter über der Skyline von New York. Menschen in aller Welt verfolgten, wie die Grammy-Preisträgerin vor wenigen Jahren die neue Beleuchtung des Empire State Building einweihte. Die Lichtchoreografie zu Songs wie „Girl on Fire“ ging via Fernsehen und Internet um die Welt und bewies, wie wirkungsvoll sich mit Licht geschicktes Stadtmarketing machen lässt. Die neue LED-Beleuchtungsanlage von Philips setzt weltweit Maßstäbe an einem der berühmtesten Gebäude der Welt. Statt bislang nur zehn lassen sich jetzt bis zu 16 Millionen Farben ansteuern. Per Computer könne immer neue Lichtszenen beliebig choreografiert viele Effekte, wie zum Beispiel Wellen, Überblendungen, Funkeln oder pulsierenden Farbfolgen in Echtzeit gesteuert werden. 18 Doch was bringt die Revolution in Sachen Lichtinszenierung? „Wir nutzen unsere Tower Lights beispielsweise, um auf Wohltätigkeits-Aktionen und Großereignisse in aller Welt visuell Aufmerksamkeit zu verschaffen“, erklärt Anthony E. Malkin, President der Eigentümergesellschaft des lange Zeit größten Bürogebäudes der Welt. Es geht also nicht nur um energieeffiziente Lichtakzente und einen weitgehend wartungsfreien Betrieb. Die Betreibergesellschaft gewinnt damit auch ein innovatives Instrument für das Gebäudemarketing. Malkin versteht die Investitionen in die neue Lichtanlage sogar als Beitrag im Wettbewerb um die spektakulärsten Skylines in aller Welt. „Endlich können wir uns wieder mit der Skyline von aufstrebenden Städten wie Singapur oder Hong Kong messen.“ Alicia Keys selbst fasst den Zusammenhang von Gebäude- und Stadtmarketing wie folgt zusammen: „Das Empire State Building war stets Symbol für die Möglichkeiten in New York, und für all die Träume, die wahr werden können in der Stadt, die niemals schläft.“ Tourismus und Unterhaltung Städte und Gemeinden konkurrieren um Unternehmen und Wirtschaftskraft, um Bewohner, Besucher und Kaufkraft. Neben Infra- und Sozialstruktur gewinnt die Attraktivität des urbanen Raums an Bedeutung. Und Licht lockt. Es schafft Flair und Lebensqualität. Es prägt die Identität einer Stadt und kann die Identifikation ihrer Bewohner stärken. Damit ist Licht immer auch ein Instrument der Stadtentwicklung und der eigenen Positionierung. Besonders Veranstaltungen, die erst durch effektvolle Lichtinszenierungen möglich werden, bleiben in den Köpfen und Herzen der Menschen hängen. Die Installationen des „Blue Port Hamburg“ beispielsweise inszenieren einen pulsierenden Seehafen und sind ein national wie international beachtetes Kulturereignis. Berlin kontert mit dem „Festival of Lights“ und Nürnbergs „Blaue Nacht“ fördert nicht zuletzt die ansässigen Kultur- und Gastronomiebetriebe. Noch mobiler einsetzbar sind Aktionen wie Janet Echelmans Lichtskulptur „1.26“. Die spektakuläre LED-Lichtinstal- Kommunalwirtschaft 10/2015 lation mit ColorReach-LED-Scheinwerfern tourte bereits durch drei Kontinente. Derartige Aktionen wecken oftmals überregionale Aufmerksamkeit und wirken wie Publikumsmagnete. Sie fördern den Tourismus und tragen nach innen wie außen zu einem lebendigen Städteimage bei. Szene und Ambiente Zusehens rücken auch bis dato eher funktional beleuchte Orte in den Blickpunkt ästhetischer Lichtgestaltung. Denn moderne LED-Technologien revolutionieren den Lichtmarkt, punkten nicht nur mit Nachhaltigkeit, sondern auch mit einem Gestaltungsspielraum an Farben und Akzenten, der vor kurzem noch undenkbar schien. So wecken bereits Zugangsstraßen zur Stadt und deren Zentrum einen attraktiven Ersteindruck. Auch selten ästhetische Autobahnüberführungen und Tunneleinfahrten lassen sich effizient und wirkungsvoll akzentuieren. So verwandeln Lichtbänder aus den linearen Philips LEDline2-Leuchten die Betonkonstruktion der Züricher Hardbrücke nachts in ein reizvolles imposantes Bauwerk, das den gesamten Stadtbezirk zu einem Ausgehviertel aufgewertet hat. Auch in Parks und auf öffentlichen Plätzen und Grünanlagen wächst der Spielraum, jenseits der nächtlichen Sicherheit stimmungsvolle Szenerien zu schaffen. Leuchten markieren den Verlauf von Wegen, geben der Fläche Tiefe und verbessern die Orientierung in der Dunkelheit. Durch Farbspiele lässt sich eine ästhetische Spannung aufbauen und ein angenehmes Ambiente für Spaziergänger, Jogger und Fahrradfahrer erzeugen. Die Anziehungskraft von Grünanlagen als Oasen der Ruhe und Erholung, aber auch als Erlebniswelt, wird damit bis in die späten Abendstunden ausgeweitet. So haben im schwedischen Malmö Lichtdesigner auf einem öffentlichen Platz mit LEDs einen Sternenhimmel nachgebildet, der an einen nächtlichen Strandwald erinnert. Dort wird die Aufmerksamkeit nicht auf neue Gebäude gelenkt, sondern auf einen Ort im Zentrum der zukünftigen Neubauten, an dem das eigentliche soziale Geschehen stattfindet. Qualität fordern, Werte schaffen 25 Jahre Auftraggeber und Auftragnehmer gemeinsam für Qualität Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961 Wachsendes Umweltbewusstsein Eines der klassischeren Argumente für neue LED-Beleuchtung ist Energieeffizienz. Auf der einen Seite können Kommunen ihre Energiekosten für Beleuchtung damit reduzieren. Auf der anderen Seite legen auch Anwohner immer mehr Wert darauf, dass sie in nachhaltigen Gemeinschaften wohnen. Die öffentliche Aufmerksamkeit wurde durch Förderwettbewerbe wie „Kommunen im neuen Licht“ des Bundesministeriums für Forschung und Bildung weiter angeheizt. Wenn Gemeinden mit grünen Lichtanlagen punkten, können sie die Auszeichnung in ihrer Kommunikation als Ökosiegel nutzen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Stadt Rietberg. Sie hat nicht nur die stromsparende LED-Technologie genutzt sondern setzt auch Philips intelligentes Steuerungssystem CityTouch ein. Damit können die kommunalen Lichtmanager über ein Online-Portal das Licht genau dosieren; es dort einsetzen, wo und wann es gebraucht wird. Im Vergleich zu konventioneller Beleuchtung kann Rietberg auf diese Weise jährlich bis zu 50 Prozent Energie und damit mehr als 29 Tonnen CO2 einsparen. Auch die Umrüstung von 1.200 Kugelleuchten auf Wiens Donauinsel hin zu LED-Technik zeigt zudem den Imagegewinn durch Energieeffizienz und Klimaverträglichkeit. Die in Kommunalwirtschaft 10/2015 www.kanalbau.com 19 den dortigen Grünanlagen zum Einsatz kommenden Leuchten richten das Licht gezielt auf die Gehwege und reduzieren auf diese Weise die Lichtverschmutzung. Das freut nachaktive Insekten und Tiere. Die Stadt Wien hat überdies bereits in der Phase der Ausschreibung das Projekt für ihre Kommunikation genutzt. Die Aufforderung an Technologieanbieter eine umweltfreundliche Beleuchtungslösung einzureichen, hat für großes Medienecho gesorgt. Wikipedia-Eintrag und die Social-Media-Plattformen der Gemeinde sollten entsprechende Engagements reflektieren. Darüber reden Letztlich gibt es nicht nur die Wettbewerbe der Ministerien, sondern auch Initiativen wie die „Stiftung Lebendige Stadt“. Diese Organisationen werden von überregionalen Medien begleitet und oft winken sie darüber hinaus mit Preisgeldern. Philips hat für die Auszeichnung der „LebendigenStadt“ zum Beispiel die Beleuchtung der Hamburger Speicherstadt und Sternschanzenbrücke als Projekteinreichungen ermöglicht. Die Beispiele Wien und Rietberg zeigen, dass Kommunen auch über ihre neue Stadtbeleuchtung reden müssen, damit sie ihre ganze Anziehungskraft entfaltet. Nicht immer steht dafür ein Star wie Alicia Keys bereit. Aber Städte und Gemeinden verfügen oft über zahlreiche eigene Kommunikationsmittel. Die Website, Broschüren und die Pressearbeit mit lokalen Journalisten sind klassische Instrumente. Auch der Gemeinden haben also viele Möglichkeiten ihre neuen Beleuchtungsanlagen Lichtanlagen für die Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen, auch wenn sie nicht über große Stars oder teure Websites verfügen. Eines setzt Stadtmarketing mit Licht allerdings immer voraus: Zu erkennen, dass es sich lohnt, über Licht zu reden. Zu erkennen, dass sich mit Licht viele, unterschiedliche Geschichten erzählen lassen. Lichtpotenzial im öffentlichen Raum Beleuchtung zwischen Ökonomie und Ökologie Wenn der Tag geht, bestimmt künstliches Licht unterschiedlicher Ausprägung den öffentlichen Raum. Meist bildet ein Masterplan „Licht“ die Grundlage für die öffentliche Beleuchtung, dessen Installation die architektonischen und gestalterischen Aspekte im urbanen Umfeld mit einbezieht. Darüber hinaus wird auch sichergestellt, dass allgemeingültige Regelwerke wie Gesetze, Verordnungen, Normen und Richtlinien bei der Planung und Errichtung eingehalten werden. Das Resultat: Sinnvolle, wirtschaftliche und nachhaltige Lichtanwendungen, statt kunterbunte, kostspielige Vielfalt. Die gezielte Lichtgestaltung trägt dazu bei, den öffentlichen Raum in der Nacht für die Bewegung und den Aufenthalt besser zu qualifizieren, die Stadt und ihre Quartiere, wie zum Beispiel die Hamburger Speicherstadt, unverwechselbar zu erhalten, neu anzulegen oder gar aufzuwerten. Dazu sind die technischen, energetischen und ökonomischen Voraussetzungen sowie auch die ökologischen und gestalterischen Möglichkeiten heute besser als jemals zuvor. Beleuchtung nicht als notwendiger Fremdkörper, sondern als integrales Gestaltungselement wird ein zunehmend wichtiger Faktor bei der ganzheitlichen Beleuchtungsplanung. Die richtige Kombination von zweckmäßiger und dekorativer Beleuchtung ist dabei entscheidend. Erst sie ermöglicht es, durch den Einsatz innovativer Lichttechnik einerseits Geld einzusparen, das andererseits dann für Stadtverschönerungsaufgaben zur Verfügung steht. Beleuchtung zwischen Ökonomie und Ökologie Die kundengerechte Beleuchtung muss heute Ökonomie und Ökologie gleichermaßen berücksichtigen. Sie könnte zu einem Begriff werden, hinter dem sich eine umfassende, ganzheitliche Beleuchtungslösung verbirgt und einen Prozess des Denkens und Handelns beschreibt, der das Lichtmanagement deutlich mehr als bisher an den Bedürfnissen der Lichtanwender und den -nutzern ausrichtet. Wird der Prozess erfolgreich installiert, so können die Einsparungen und der Mehrwert erheblich sein, denn in der Regel amortisiert sich 20 die Neuinstallation einer modernen Lichtanlage meist in drei bis fünf Jahren und das bei besserer Lichtqualität. Intelligentes Balancieren von Wünschen und Notwendigkeiten Allein mit der neu installierten Lichtanlage ist es allerdings nicht getan. Lichtmanagement im öffentlichen Raum muss auch der Begriff für den ständigen Dialog von allen an der Planung und der Nutzung von Licht Beteiligten sein. Dieser Dialog ist neben dem bereitgestellten Licht oder EnergyScans eine zusätzliche Dienstleistung für Anwender und außerdem die notwendige Voraussetzung für das Aufspüren neuer Einsparpotenziale. Das intelligente Balancieren von Wünschen und Notwendigkeiten, von Investitionen und Einsparungen erhält oder steigert ebenso die Attraktivität des städtischen Umfelds wie den Wert von Liegenschaften und trägt damit letztendlich auch zur Wertschöpfung bei. Verantwortungsvoller Umgang mit Licht Künstliches Licht hat eine fundamentale Bedeutung in Außen- wie in Innenbereichen. In Büros, Verwaltungsgebäuden oder Schulen wäre Arbeiten oder lernen ohne künstliche Beleuchtung kaum vorstellbar. Licht sorgt für gute Sehbedingungen, verringert die Fehlerquoten, fördert das Leistungsvermögen, schafft Ambiente und sorgt durch dekorative Akzente für Wohlbefinden. Es existieren zahlreiche Untersuchungen, die sich mit dem Thema Beleuchtung und Sicherheit auseinandersetzen. Auf Grund des allgemeinen Kostendrucks und den nur schwer zu klassifizierenden Zusammenhängen zwischen Unfallhäufigkeit, Kriminalitätsrate und Beleuchtungsgüte tritt jedoch diese Betrachtung oft in den Hintergrund. Ressourcenverknappung, steigende Energiepreise, die Klimaveränderung sowie gesetzliche Vorgaben erfordern gezielte Maßnahmen zum verantwortungsbewussten Umgang mit Licht. Immerhin entstehen etwa 90 Prozent der umweltrelevanten Auswirkungen einer Beleuchtungsanlage im Betrieb. Kommunalwirtschaft 10/2015 Energie intelligenter nutzen Trotz steigender Strom- und Wartungskosten nutzen viele Verbraucher die Einsparpotenziale jedoch nicht aus. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, die Energie- und Betriebskosten zu reduzieren. Nötig ist dazu zunächst eine lückenlose Bestandsaufnahme, um Einsparpotenziale konsequent aufzuspüren, um dann Alternativen zu suchen. Dabei sind es vor allem die hochwertigen Lichtlösungen, die zum gewünschten Ziel führen. Durch den Einsatz moderner Beleuchtungstechnik lässt sich die Energie intelligenter nutzen und der Energiebedarf nachhaltig senken. LEDs sowie deren intelligente Vernetzung verlängern die Anlagenlebensdauer, verringern die Wartungszyklen und sparen Energie. Das senkt die Betriebskosten erheblich und leistet gleichzeitig auch ein Beitrag zu den Klimaschutzzielen. Es kann also nicht um das Ausschalten von Licht gehen, um zu sparen, sondern um das Umschalten auf Systeme, die die Energie intelligenter nutzen. Hohe Einsparpotenziale In der Büro- und Straßenbeleuchtung ist das Einsparpotential allein in Deutschland mit 300 und 260 Millionen Euro pro Jahr hoch. In Summe ließen sich in diesen Sektoren fast sechs Milliarden Kilowattstunden, entsprechend 3,5 Millionen Tonnen CO2, jährlich einsparen. Nötig dazu ist allerdings mehr Bewusstsein im Umgang mit Licht, denn die Beleuchtung steht sowohl bei den Anwendern als auch in der Politik und Verwaltung häufig nicht im Fokus. Umstiegsraten immer noch relativ gering Das zu verändern ist eine Herausforderung und Verantwortung, der sich die Wirtschaft, Politik und Verwaltung stellen müssen. Das geschieht jedoch immer noch viel zu zögerlich, denn die gegenwärtigen Umstiegsraten bei der Außenbe- leuchtung liegen immer noch im unteren einstelligen Bereich. Das ist zu wenig, wenn man die Forderung nach aktivem Klimaschutz wirklich ernst nimmt. Die Ursachen sind häufig ein fehlendes Verständnis für die ökonomischen und ökologischen Zusammenhänge, und Unsicherheit bezüglich der Neuen Technik oder Finanzierungsengpässe durch angespannte Haushaltslagen und lange Entscheidungswege. Hier gibt es seitens der Industrie, Handel und Handwerk sowie der Öffentlichen Hand zweifellos noch Gesprächsbedarf. Verstärkte Kommunikation Durch verstärkte Kommunikation, Kampagnen, sowie mit Aktionen in der Öffentlichkeit - an denen sich Philips als die weltweite Nummer 1 im Lichtmarkt aktiv beteiligt - soll das Bewusstsein für neue Lichttechnologien und den damit verbundenen Vorteilen geschärft werden. Dazu zählen auch Pilot- oder Stadtverschönerungsprojekte mit Licht, wie die Speicherstadtbeleuchtung oder prestigeträchtige Installationen wie die Allianz Arena in München. Partnerschaften sind erforderlich Um die Chancen, die die Richtlinien zur Energieeffizienz in Europa bieten, konsequent auf allen Ebenen zu nutzen, ist ein vielschichtiges Netzwerk erforderlich, das die Marktpartner, die Entscheider aus der Politik und Wirtschaft, das öffentliche Leben, die Banken, Energieversorger und Medien zusammenführt. Die Diskussion über die Gestaltung eines ökonomisch und ökologisch verantwortbaren Umfeldes darf sich dabei nicht allein auf wirtschaftliche Aspekte und Kostenfragen beschränken. Sie muss alle Lebensbereiche erfassen und die Menschen davon überzeugen, dass Nachhaltigkeit kein anderes Wort für Verzicht ist, sondern die Voraussetzung für ein besseres Leben, eine lebenswerte Zukunft und eine intakte Umwelt. Innovation trifft Tradition Wasserschloss in der Speicherstadt erhält LED-Beleuchtung Nach Sonnenuntergang trägt der größte historische Lagerhauskomplex der Welt, die Hamburger Speicherstadt, eine ganz besondere Handschrift. Lichtkünstler Michael Batz lässt die einzigartige Backsteinarchitektur in sanftem Licht erstrahlen. Ehemals düsteres Zollausland, ist die beleuchtete Speicherstadt heute Symbol hanseatischer Kaufmannstradition. Treibende Kraft hinter der künstlerischen Illumination des weltweit einzigartigen Quartiers ist der Verein „Licht-KunstSpeicherstadt“, der am 28. September sein zehnjähriges Bestehen mit zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport feiern konnte. Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurde auch das jüngste Projekt des Vereins präsentiert. „Ein LED-Beleuchtungskonzept für ein historisches Gebäude – das ist in dieser Form ganz neu. Wir sind stolz darauf, dass wir hier beim Wasserschloss zu den ersten gehören, die innovative Lichtlösungen auf LED-Basis einsetzen und sind Philips dankbar, uns geholfen zu haben, mit unserem Konzept künstlerisch, technologisch und auch bei der Mit der Illumination des sogenannten „Wasserschlösschen“ inmitten der historischen Speicherstadt hat sich der Verein quasi nicht nur selbst, sondern auch der Stadt ein außergewöhnliches Jubiläumsgeschenk gemacht. Denn die ehemalige Wohnstätte der Windenwächter, die einst als Techniker die hydraulischen Seilwinden der Lagerhäuser betreuten, wird seitdem mit modernster LED-Technik von Philips illuminiert. Der künstlerische Entwurf dazu kommt von Michael Batz. Kommunalwirtschaft 10/2015 21 Energieeffizienz ganz weit vorne zu sein“, erklärte Batz den Gästen während einer Barkassenfahrt. Nachhaltige Akzente LEDs sind höchst energieeffizient und viel langlebiger als herkömmliche Lichtquellen. Sie sind damit eine der nachhaltigsten Beleuchtungslösungen Die gesamte Illumination des Wasserschlosses verursacht Stromkosten von weniger als 40 Cent pro Stunde. Außerdem können die Leuchten eW Graze Powercore gezielt und fassadennah dort eingesetzt werden, wo das Licht benötigt wird, ohne unerwünschtes, störendes Streulicht. „Erst seit jüngster Zeit sind LEDs technologisch so weit, die für derartige Projekte benötigte Helligkeit und ein hochwertiges, angenehmes warmes Licht zu erzeugen. Der feine und graphische Schattenwurf der neuartigen Illumination sorgt für eine räumlich-plastische Darstellung des Schlosses und eine Akzentuierung seiner charakteristischen Gestalt und Form“, erklärt Lichtkünstler Batz sein Konzept. Schon ein geringer Energieaufwand bewirke eine hohe Beleuchtungsqualität. Das Philips Beleuchtungssystem eW Graze Powercore ist ein zuverlässiges lineares LED-Leuchtensystem, das speziell für die wirtschaftliche Anstrahlung oder Akzentuierung von Gebäudefassaden und architektonischen Strukturen im Innen- und Außenbereich entwickelt wurde. Es hat eine Lebensdauer von 100.000 Stunden und ist praktisch wartungsfrei. Die hochwertigen Optiken gewährleisten eine gleichmäßige Lichtverteilung. Das flache Leuchtenprofil sowie die Schnittstellen zur Durchgangsverdrahtung ermöglichen eine einfache, dezente Integration des Lichtsystems in die Architektur. Ein Hamburger Wahrzeichen „Als erstes beleuchtetes Quartier hat die Hamburger Speicherstadt neue Maßstäbe als urbanes Lichtkunst-Projekt gesetzt“, erinnerte sich Michael Batz. Auch zehn Jahre nach 22 Gründung des Vereins sei die illuminierte Speicherstadt eines der Wahrzeichen der Hansestadt, Symbol hanseatischer Kaufmannskraft und ein Investment in die Marke „Hamburg“. Licht-Kunst-Geschäftsführer Rainer Nelde ergänzte: „Nicht zuletzt war dies auch ein wichtiger Schritt zur touristischen und gewerblichen Erschließung des Quartiers.“ Das Projekt verbindet Kunst im öffentlichen Raum mit der Architektur des Stadtteils. Bei der Speicherstadt-Illumination wird die Lichtmasse zum Bestandteil der Bauten. Licht und Dunkelheit akzentuieren Perspektiven und heben die Architektur in eine angemessene Helligkeit. Rund 1.000 Strahler beleuchten Fleetbrücken und Mauerwerk, Giebel und Erker, Spitzdächer und Windenhauben. Michael Batz spricht in diesem Zusammenhang von einem „Triumph des schwachen Lichtes“, bei dem es um die Vereinbarkeit von Ästhetik, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit geht. „Nachhaltigkeit ist uns ein ganz wesentliches Anliegen“, so Batz. Die Energiekosten für die gesamte Speicherstadt-Illumination, die sich auf rund zwei Kilometer Fassade erstreckt, kostet pro Stunde weniger als ein Pfund Kaffee. Planungen für die Illumination weiterer Objekte laufen „Jeder, der Hamburg einmal besucht hat, ist begeistert von der beleuchteten Speicherstadt. Aber die Illumination des Ensembles ist keine Selbstverständlichkeit und ein Lichtprojekt dieser Größenordnung nicht umsonst“, erklärte Dr. Roland Lappin, Vorstand von „Licht-Kunst-Speicherstadt“, anlässlich des Jubiläums. Mit dem Festakt und der Beleuchtung des Wasserschlosses werbe man auch um neue Unterstützer und Spender, um auch für die kommenden zehn Jahre ein einzigartiges Stück Hamburg angemessen in Szene zu setzen. Der Verein hat weiterhin ehrgeizige Ziele. Geprüft wird, inwiefern die LED-Technik zum neuen Standard bei der Illumination der Speicherstadt werden und damit die Energieeffizienz des Projektes weiter verbessern werden kann. „Auch gibt es“, so Lappin, „immer noch einige dunkle Bereiche in der Speicherstadt.“ Hierfür sollen sukzessive künstlerische Konzepte und Umsetzungslösungen erarbeitet werden. Bei den aktuellen Fassadenarbeiten werden Vorinstallationen für eine zukünftige Illumination bereits berücksichtigt. Gegründet wurde der Verein „Licht-Kunst-Speicherstadt“ im September 2000 von engagierten Unternehmen und Privatpersonen in einer gemeinsamen Initiative mit dem Hamburger Senat. Die Finanzierung des gemeinnützigen Projekts erfolgt durch Geld- und Sachspenden sowie Patenschaften. Weitere Informationen unter: www.lichtkunst-speicherstadt.de Kommunalwirtschaft 10/2015 Eco CityLine – Die neue HELLA Produktfamilie mit dekorativen Straßenleuchten Eco CityLine Kugelleuchte und Shade vereinen optisch anspruchsvolle Stadtgestaltung mit steigendem Kostenbewusstsein HELLA hat das bestehende Sortiment an Straßenleuchten um eine Produktfamilie erweitert. Neben den eher funktional geprägten Produktfamilien der Eco StreetLine und Eco RoadLine umfasst die neue Eco CityLine-Reihe aktuell die beiden dekorativen Straßenleuchten Kugelleuchte und Shade. Die schlanke Eco CityLine Shade setzt gezielt Akzente, während die klassische Eco CityLine Kugelleuchte vornehmlich bestehende Kugelleuchten ersetzt. Beide Leuchten verfügen über ein autarkes Eco Circle-Lichtmodul, das mit symmetrischer oder asymmetrischer Lichtverteilung verfügbar ist. Darüber hinaus bietet HELLA das Modul in drei verschiedenen Lichtfarben (2 700, 3 000 und 4 000 Kelvin) an. Das Eco Circle Lichtmodul ist enorm sparsam und hat eine Lebensdauer von etwa 60 000 Betriebsstunden, was durchschnittlich zwölf Jahren entspricht. Durch den modularen Aufbau der Leuchten kann das Eco Circle-Modul jederzeit unkompliziert gegen ein neues Modell ausgetauscht werden, das dem jeweils neuesten Stand der Technik entspricht. Neben den Einsparungen, die beide Leuchten durch den Einsatz der LED-Technik erzielen, kann der Stromverbrauch durch die integrierte Phasenschaltung für eine Nachtabsenkung um 50 Prozent weiter reduziert werden. Felix Hoffmann-Becking, Marketing- und Vertriebsleiter des Industries-Geschäftsfeldes bei HELLA, sagt: „Mit der Eco CityLine setzen wir den Kerngedanken einer modularen Bauweise für Straßenleuchten fort. Aufgrund der großen Nachfrage bieten wir mit der Eco CityLine nun auch Komplettleuchten auf der Basis des autarken Eco Circle-Moduls an.“ Licht ist ein wesentlicher Teil des Stadtbildes. Denn neben restaurierten Fassaden, aufgeräumten Plätzen und belebten Fußgängerzonen prägt vor allem Licht das Gesicht einer Stadt. Straßenleuchten, die sich harmonisch in die Umgebung einfügen, können somit einen erheblichen Beitrag zur Attraktivität des Stadtbildes leisten. Mit der neuen Eco CityLine-Serie bringt HELLA die Anforderungen nach optisch anspruchsvoller Stadtgestaltung mit dem Kostenbewusstsein vieler Kommunen in Einklang. Gleichzeitig werden die damit bestehenden, funktional ausgerichteten Produktfamilien um zwei dekorative Mastaufsatzleuchten ergänzt. ich ‒ ! s t g ä ertr auch b g ü n t f u Kra egeister smart-gear und B Die neue TG 6000-Serie. Erleben Sie das optional erhältliche smart-gear Doppelkupplungsgetriebe und spüren Sie die Überlegenheit aus Schubleistung, Komfort und herausragender Fahrgeschwindigkeit. Sie finden uns: demopark Stand: B-229 Let´s go ISEKI - 90 Jahre ISEKI Japan - Jetzt Jubiläumsangebote sichern. ISEKI-Maschinen GmbH ∙ Rudolf-Diesel-Str. 4 ∙ 40670 Meerbusch Tel.: 02159 5205-0 Fax: 02159 5205-12 ∙ www.iseki.de ∙ [email protected] Kommunalwirtschaft 10/2015 23 Geeignete Maßnahmen zur Erhaltung der Betriebssicherheit Hochwasserschutz für Klärwerke Rund zehn Jahre nach dem verheerenden Elbhochwasser mit enormen volkswirtschaftlichen Schäden wird das Risiko durch Naturgefahren teilweise immer noch unterschätzt. Hochwasser- und Starkregenereignisse nehmen infolge des Klimawandels zu: 2010 wurden nach Angaben der Versicherer doppelt so viele Schäden aufgrund von Unwettern wie im Vorjahr gemeldet. Häufig sind auch Kläranlagen – insbesondere in Flussnähe – von Überflutungen betroffen. Künftig werden Überflutungen, wie sie in Deutschland heute noch als hundertjähriges Hochwasserereignis gelten, alle 25 Jahre eintreten. Das ist da Ergebnis einer Klimastudie, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zusammen mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, der Freien Universität Berlin und der Universität Köln im vergangenen Jahr veröffentlicht hat. Die Klimastudie zeigt, dass extreme Wetterlagen mit sehr starken Niederschlägen in Zukunft vermehrt auftreten und zwar deutschlandweit. Das Elbhochwasser im August 2002 war in seinen Schadenausmaßen ein Jahrhundertereignis. Allein in Sachsen waren insgesamt 100 kommunale Kläranlagen betroffen. Darüber hinaus traten in vielen Fällen zusätzlich Schäden in Kanalnetzen und an Pumpwerken auf. Im Hauptflussgebiet der Elbe waren 75 % der Abwasserbehandlungskapazität zeitweise außer Betrieb oder wurden beschädigt. Viele der betroffenen Kläranlagen sind überflutet worden. Dabei gelangten ungeklärte Abwässer in die Vorfluter. Bei an- grenzenden Trinkwasserschutzgebieten war dies besonders problematisch. Ferner wurden Schalt- und Steuerungseinrichtungen, elektrische Antriebe, Pumpen und Belüftungsgebläse schwer beschädigt sowie einige in Erdbauweise errichtete Kläranlagen völlig zerstört. Hochwasserrisikomanagement Angesichts solcher Entwicklungen betont die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) die Bedeutung der Hochwasservorsorge bei Abwasseranlagen. Im November 2007 hat die Europäische Union mit der „Richtlinie über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken“ einen gesetzlichen Rahmen vorgegeben, der von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt wird. Auf dieser Basis müssen beispielsweise Gefahrenkarten und daraus Pläne zum Hochwasserrisikomanagement erarbeitet werden. Hierbei sind Strategien und Maßnahmen zu etablieren, die helfen, die Wirkung und die Folgen von Hochwasser für Gesundheit, Umwelt und Infrastruktur zu verringern. Neben dem Ausbau des technischen Hochwasserschutzes wird besonders den Strategien der ergänzenden Hochwasservorsorge durch Kontrolle und Minderung von Schadenspotenzialen, eine große Bedeutung beigemessen. So hat die DWA-Arbeitsgruppe „Indikatorensystem zur Bewertung der Hochwasservorsorge“ eine Anleitung für ein umfassendes Hochwasser-Audit von Kommunen entwickelt. Die smarte Verwaltung – eine Chance für Beamte und Bürger Vom Kleinbetrieb über den produzierenden Mittelstand bis hin zum weltweiten Großkonzern erhält die Digitalisierung zunehmend Einzug in den Unternehmensalltag. Doch wie verhält es sich mit der Verwaltung in Ländern, Städten und Gemeinden? Wie ‚smart‘ sind die deutschen Behörden? Die Antwort: bereits smarter als noch vor einigen Jahren – Tendenz steigend.Autorin: Eva Bischoff, Geschäftsführerin der BCT Deutschland GmbH sem Zusammenhang spielt der Faktor Zeit eine wesentliche Rolle: Einfach und schnell auf alle relevanten Formulare zugreifen können und transparent über den aktuellen Status des gestellten Antrags informiert werden – das sollte die moderne Verwaltung gewährleisten. Dank des 2013 in Kraft getretenen E-Government-Gesetzes erfolgt die Abwicklung behördlicher Geschäftsprozesse auch in Deutschland zunehmend elektronisch. Vor allem die Bereitstellung digitaler Informationen und Formulare wird stetig ausgebaut: einen Anwohnerparkplatz beantragen, den Wohnsitz an- und ummelden oder seinen Personalausweis erneuern – inzwischen alles online möglich. Von der modernen Verwaltung kann allerdings noch nicht die Rede sein. Vielmehr stecken die digitalen Dienstleistungen der deutschen Gemeinden, Städte und Länder noch in den Kinderschuhen. Neben einer offeneren Außenkommunikation muss auch innerhalb der Verwaltung ein Wissenstransfer geleistet werden, Mitarbeiter müssen die neuen Anwendungen und Prozesse kennenlernen, verstehen und nutzen können. Die Voraussetzung hierfür: Das grundsätzliche Befürworten der neuen Form des Arbeitens. Schließlich steigen durch die neue Verwaltungsstruktur auch die Anforderungen an die Beamten. Den klassischen Archivmitarbeiter, der mit konventionellen Informationsträgern arbeitet, Archivstücke in Ordnern ablegt und wieder hervorholt, gibt es nicht mehr. Stattdessen können Sachbearbeiter gleichzeitig auf alle hinterlegten Informationen zugreifen sowie zeitnah und adäquat auf neue Bedürfnisse und Wünsche von Bürgern, Unternehmen und Einrichtungen reagieren. Einen Schritt in die richtige Richtung gehen lokale, größtenteils vom Bund geförderte Projekte in einzelnen Modellkommunen. Hier werden bereits die entsprechenden Voraussetzungen für nutzerfreundliche und effizientere elektronische Verwaltungsdienste partiell umgesetzt. Dabei ist es wichtig, das digitale Angebot an den Bedarf der Bürger anzupassen. Für sie muss sich ein Mehrwert ergeben und in die- Wie diese Informationen möglichst effizient für Gemeindemitarbeiter und Bürger verfügbar und nutzbar gemacht werden können, zeigen die folgenden Beispiele aus den Niederlanden. Hier sind die digitalen Dienstleistungen von Behörden bereits weiter fortgeschritten. Die Lösung ist eine Enterprise-Content-Management-Software (ECM) für organisatorische Abläufe innerhalb der Behörde und/oder ein En- 24 Kommunalwirtschaft 10/2015 terprise-Information-Management-System (EIM) für die Einbindung der kompletten Wertschöpfungskette. Dabei konnte sowohl das ECM- als auch das EIM-System in die bestehenden IT-Infrastrukturen eingefügt werden. in ein personales, passwortgeschütztes Webportal einloggen und dort den Bearbeitungsstatus ihrer Anträge einsehen sowie auf für sie nützliche Informationen wie Verfahrensstände oder Termine zugreifen. Nordbrabant: ECM für eine einheitliche ‚Wissensdatenbank‘ innerhalb der Behörde Best: Mit EIM zum vorgangs- und kundenorientierteren Arbeiten Im Süden der Niederlande, in der Provinz Nordbrabant, kümmern sich 1.500 Beamte um die behördlichen Belange der knapp 2,5 Millionen Einwohner. Um die täglich wachsende Informationsfülle innerhalb der einzelnen Abteilungen nutzbringender koordinieren zu können, setzt die Verwaltung seit 2008 auf eine ECM-Lösung: Alle intern erstellten sowie eingehenden Papierdokumente werden von der Software digitalisiert, analysiert sowie – bei Standardvorgängen – automatisch in die bestehenden Workflows eingebunden. Keine 50 Kilometer entfernt von Horst aan de Maas wird in der niederländischen Gemeinde Best der Dienst an den rund 29.000 Bürgern ebenfalls groß geschrieben: ‚DOEN!‘ – zu Deutsch ‚Handeln‘ – heißt das Anfang 2011 von der dortigen Verwaltung gestartete Projekt. Ziel war von Beginn an eine verbesserte Servicequalität dank schnellerer und transparenterer Kommunikation – innen wie außen. IT-Grundlage für dieses neue Informationsmanagement bildet eine EIM-Software, die alle verschiedenen Arten von Anträgen integriert und viele Arbeitsschritte automatisch erledigt. Zudem können Sachbearbeiter auf die entsprechenden Informationen unabhängig von Standort und Abteilungen zugreifen. Von der Registrierung über die Bearbeitung bis hin zur Archivierung durchlaufen alle eingegangenen Anträge nun die gleichen Arbeitsschritte. Passend zu jedem Arbeitsschritt erstellt ein zusätzliches Tool automatisch ein entsprechendes Dokument, um intern eine einheitliche Aktenorganisation zu gewährleisten. Darüber hinaus können die Sachbearbeiter konkrete Bearbeitungszeiträume und Aufgaben festlegen. Checklisten bieten jederzeit eine Übersicht über die noch ausstehenden Arbeitsschritte. So haben die Nutzer neben allen für den Vorgang obligatorischen und optionalen Informationen die gesamte Bearbeitung im Blick – auch auf mobilen Endgeräten. Über das Anlegen so genannter ‚Vorgangstypen‘ in Kombination mit einer einheitlichen Dokumentenerstellung und -verwaltung baut Nordbrabant eine ‚Wissensdatenbank‘ auf: Die in Dokumenten enthaltenen Informationen – und folglich das Wissen – werden intern leichter zugänglich gemacht, sodass kundenorientiertere Entscheidungen getroffen werden können. Horst aan de Maas: ECM und EIM für einen transparenten Service Einen systematischen Übergang von papiergestützten Arbeitsabläufen hin zur digitalen Verwaltung realisiert auch die Gemeinde Horst aan de Maas in der niederländischen Provinz Limburg. Denn selbst bei rund 42.000 Einwohnern ist der bürokratische Aufwand vor Ort beträchtlich. Um diesen weitestgehend zu automatisieren und zu standardisieren, wurde 2010 gemeinsam mit drei IT-Partnern das Projekt ‚Programm 3D‘ ins Leben gerufen. Das Ziel: Der Übergang zur elektronischen Bearbeitung behördlicher Vorgänge, die Vereinfachung administrativer Prozesse und die optimale Einbindung aller Beteiligten. Diese ‚Digitalisierung und Deregulierung der Dienstleistungen‘ erfolgte in zwei Schritten. Die Implementierung einer ECM-Software sorgte für eine einheitliche digitale Dokumentenverwaltung sowie daraus resultierend für effizientere interne Arbeitsabläufe. Eingehende Standardaufträge werden automatisch erfasst, kategorisiert und mit einer konkreten Handlungsaufforderung verbunden. Die auf diese Weise optimierten Workflows ermöglichen den jeweiligen Sachbearbeitern, allgemeine behördliche Dienstleistungen flexibler und schneller auszuführen. Doch in Behörden geht es auch immer um Einzelfallbearbeitung und das Einbeziehen der gesamten Wertschöpfungskette. Daher wurde zusätzlich eine EIM-Lösung integriert für eine effiziente Informationsbereitstellung und eine transparente Kommunikation nach außen: Bürger, Unternehmen und Einrichtungen können sich über die Homepage der Gemeinde Kommunalwirtschaft 10/2015 Zuvor gab es 400 dienstleistungsspezifische Anwendungen – für jedes Produkt und jede Dienstleistung eine andere. Nun können Gemeindemitarbeiter ohne Programmieraufwand eigenständig neue ‚Vorgangstypen‘ in das System implementieren. Hierzu wurde die so genannte ‚Produktionsstraße‘ als neue Arbeitsmethode entwickelt. Sie stellt sicher, dass alle Anforderungen an den Vorgang erfüllt werden: Was braucht der Kunde? Welche Prozesse, Dokumente und Rechtsvorschriften betreffen sein Anliegen? Wie werden Status und Ergebnisse an Bürger bzw. Betriebe übermittelt? Über die Website der Gemeinde können die Antragsteller Genehmigungen und Berufungsverfahren beantragen, Terminabsprachen treffen und Anzeigen beim Ordnungsamt erstatten. Von Anträgen, die bereits als ‚Vorgangstyp‘ eingerichtet sind, ist dabei jederzeit der aktuelle Bearbeitungsstatus abrufbar. Darüber hinaus dient ein neu eingerichtetes ‚Kundenkontaktzentrum‘ als zentrale Anlaufstelle der Bürger – und das über alle Kommunikationskanäle. Fazit Natürlich wurden die Komplettlösungen in den Niederlanden nicht ad hoc umgesetzt. Doch in Deutschland erschwert es die Fülle an Gesetzen, Vorschriften und Verordnungen zusätzlich, eine umfassend optimierte Verwaltung aufzubauen. Mit dem E-Government-Gesetz und der ‚Digitalen Agenda‘ geht der Bund bereits einen wichtigen Schritt in die Richtung ‚digitale Verwaltung‘. Aktuelle Entwicklungen in Hessen, Sachsen und Bayern zeigen: Es geht voran, wenn auch stufenweise und punktuell. Und obwohl Deutschland bereits sehr aktiv in neuste Informationstechnologien investiert, ist das Potenzial von E-Government-Diensten längst nicht ausgeschöpft. Es bleibt zu wünschen, dass die Vorteile für beide Seiten – für Beamte und Bürger – auf Entscheiderebene noch stärker bewusst werden. Denn zunehmend smarter werdende Einwohner, Unternehmen und Einrichtungen benötigen auch eine smart agierende Verwaltung. Durch den Einsatz von ECM- und EIM-Lösungen werden intern die Vorgangsbearbeitungen optimiert, Informationsflüsse workflow- bzw. prozessbasierter und dadurch kundenorientierter sowie Anfragen mediumunabhängig flexibler bearbeitet. So steigt die Servicequalität bei geringerem Verwaltungsaufwand. 25 Wettbewerb im Postmarkt entlastet öffentliche Haushalte In Zeiten knapper öffentlicher Kassen stehen Behörden, Verwaltungen und Kommunen vor großen Herausforderungen. Ausschreibungen sind daher erste Wahl, wenn es darum geht, die Haushaltsmittel wirtschaftlich verantwortungsvoll einzusetzen – auch beim Briefdienstleister. Besonders erfolgreich ist Postcon: Ausschreibungen von Versandleistungen kommunaler Ausgangspost gewinnt der größte alternative Briefdienstleister mit günstigen Preisen und Zuverlässigkeit bei zugleich fairen Arbeitsbedingungen. Städte, Gemeinden, Landkreise, Landratsämter, Körperschaften des öffentlichen Rechts und kommunale Versorgungsunternehmen sparen so täglich Portokosten, auch beim klimaneutralen Versand. Ob Einwurf-Einschreiben oder Einschreiben mit Rückschein, ob Postzustellauftrag (PZA) nach den Vorgaben der Zivilprozessordnung oder elektronischer Postzustellauftrag (ePZA) – Postcon bietet die jeweils passende Sendungsform an. Ein wichtiger Grund, weshalb der Briefdienstleister bei der öffentlichen Vergabe immer wieder punktet. So vertraut bereits seit September 2012 das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf Postzustellaufträge nach den Vorgaben der Zivilprozessordnung sowie die gesamte Tagespost Postcon an. Das OLG Hamm beauftragte den Briefdienstleiter im Jahr 2013 mit dem Versand der Tagespost, im Jahr darauf folgten die PZA für die Landesgerichtsbezirke Bochum und Essen. Hinzu kommen maßgeschneiderte Zusatzservices. Möchte die Poststelle zum Beispiel auf die Anschaffung einer Frankiermaschine sowie den damit verbundenen Wartungs- und Reparaturaufwand verzichten, übernimmt Postcon diesen Service. Soll die Frankierung allerdings weiterhin inhouse erfolgen, bietet der Briefdienstleister eine passende Software an. Dabei ist die Ausweisung einer nahezu beliebigen Anzahl von Kostenstellen auf der Rechnung selbstverständlich möglich. Das ist Flexibilität, die Postcon als preisattraktiver Profi für Behördenpost bietet. Im Gespräch: Michael Mews, Chief Sales Officer (CSO) des führenden alternativen Briefdienstleisters Postcon Das E-Government-Gesetz ist seit August 2013 in Kraft, die De-Mail seit über zwei Jahren im Markt. Stirbt der klassische Brief? Michael Mews: Der De-Mail-Zugang wird für Verwaltungen verpflichtend. Aber: Eine breite Akzeptanz in Wirtschaft und Bevölkerung hat der Service noch nicht. Ob dieser, neben Briefkasten und E-Mail, dritte Kanal langfristig nicht nur vereinzelt aktiv genutzt wird, bleibt abzuwarten. Aktuell haben sich jedenfalls nur rund eine Million Nutzer registriert. In Deutschland sind zudem die physischen Sendungsmengen stabil, trotz des allseits verbreiteten Einsatzes elektronischer Möglichkeiten. Das zeigen die Zahlen der Bundesnetzagentur und des Bundesverbands Briefdienste. Michael Mews,Chief Sales Officer (CSO) bei Postcon tatsächlich nachgefragt wird, oder die artikulierte Wertschätzung von Sicherheit führt nicht bruchlos zu entsprechenden Verhaltensänderungen. Sie sprechen es bereits an: Das Thema Datenschutz ist aktueller denn je. Michael Mews: Richtig. Tagtäglich lesen wir von Cyberangriffen, sogar auf das gesicherte Bundestagsnetz. Da bekommt das Briefgeheimnis als verfassungsrechtlich garantiertes Grundrecht eine ganz neue Qualität. Vertraulichkeit und Sicherheit erwarten Bürger vor allem von Behördenpost. Briefdienstleister wie Postcon genießen ein gesetzlich abgesichertes Renommee als Übermittler vertraulicher Nachrichten. Umso entscheidender ist die Einhaltung des Qualitätsversprechens, also die zuverlässige Zustellung adressierter Sendungen in den Briefkasten der Empfänger. Darauf sollten Sie bei Ausschreibungen achten: • Postdienstleistungen sind weiterhin auszuschreiben, allerdings getrennt nach a) physischen und b) digitale Sendungsmengen (Stichwort De-Mail). • Physische Sendungsmengen unterliegen dem Postgesetz (PostG) und der Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV). • Bei der Ausschreibung von De-Mail-Mengen sind das Telemediengesetz (TMG), das Telekommunikationsgesetz (TKG), das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und das De-Mail-Gesetz (De-Mail-G) relevant. Gedrucktes genießt offensichtlich eine höhere Akzeptanz als Digitales. Michael Mews: Vor allem bei wichtiger Behördenpost, wie eine repräsentative Bevölkerungsumfrage im Auftrag des Deutschen Bundestages gezeigt hat. So konnten sich 65 Prozent der befragten Privatpersonen nicht vorstellen, „sichere“ Kommunikationssysteme wie De-Mail zu nutzen*. Die vorhandenen Angebote entsprechen offensichtlich nicht dem, was 26 *Quelle: Drucksache 18/582 des Deutschen Bundestages, Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56a der Geschäftsordnung, Postdienste und moderne Informations- und Kommunikationstechnologien Kommunalwirtschaft 10/2015 Vorbereitet auf den Ernstfall – 10 Jahre Technisches Sicherheitszentrum Das Technische Sicherheitszentrum der KKI – Kompetenzzentrum KritischeInfrastrukturen in Berlin feiert im Oktober sein 10-jähriges Bestehen. Bereits 15.000 Teilnehmer wurden dort auf den Umgang mit Notfällen beim Erdgas-, Strom oder Wassernetz vorbereitet. PRIMUS HL SN12 12 Hochlast mteile: Das 2005 gegründete Technische Sicherheitszentrum in Berlin-Mahlsdorf ist eine von nur zehn vergleichbaren Anlagen in Deutschland, in denen mit leitungsgebundenen Infrastrukturen Beschäftigte den Ernstfall trainieren können. Die Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr sowie freiwilliger Feuerwehren im Land Brandenburg trainieren regelmäßig im Sicherheitszentrum. Im Technischen Sicherheitszentrum werden außerdem Beschäftigte aller Branchen in der sicheren Handhabung von Feuerlöschern unterwiesen oder zu Brandschutzhelfern ausgebildet. Das Herzstück ist eine Demonstrationsanlage, an der ein Schaden durch einen Bagger an einer MitteldruckGasleitung simuliert werden kann. Die Schulungsteilnehmer können so den Umgang mit Erdgas in Gefahrensituationen erlernen. Das Technische Sicherheitszentrum steht in der Tradition der bereits in den 1960er-Jahren durch die Gasag organisierten Löschübungen für Firmenangehörige. 2004 fiel die Entscheidung, auf dem Gelände in Mahlsdorf die Voraussetzungen für regelmäßige Schulungen auch für externe Teilnehmer zu schaffen. Der Betrieb des Sicherheitszentrums ging bei der Ausgründung der NBB Netzgesellschaft BerlinBrandenburg an diese über. Seit 2011 erfolgt der Betrieb des Geländes in Kooperation zwischen der NBB und der KKI – Kompetenzzentrum Kritische Infrastrukturen. SN1 SDR R 41! Hier die PRIMUS Plus-Punkte: 1. Echtes PVC-U-Vollwandrohr Kein Mehrschichtrohr mit unbekannter Materialzusammensetzung 2. SN12-Formteile und Rohre Eine neue technische Lösung erfüllt durch sinnvolle Verstärkung der Materialgüte und intelligenten Materialeinsatz alle technischen Eckdaten. Durch das hohe E-Modul von > 3600 N/mm² wird die geforderte Mindestringsteifigkeit SN12 an allen Bauteilen erreicht. 3. Alle PRIMUS HL SN12-Bauteile sind normkonform 60 Jahre Erdölförderung in Landau Wintershall will Standort weiter stärken Seit 60 Jahren fördert die BASF-Tochter Wintershall rund um Landau Erdöl. Auch in Zukunft soll der Standort einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung in Deutschland leisten. „Wir sind stolz auf unsere lange Produktionsgeschichte hier vor Ort, auf unsere engagierten Mitarbeiter und auf die gute Nachbarschaft zu den Südpfälzern“, sagt der Wintershall-Vorstandsvorsitzende Mario Mehren. „Wir wollen den Standort nicht nur erhalten. Wir wollen weiter in Infrastruktur, Forschung sowie Produktion investieren und sorgfältig prüfen, wo zusätzliche Öl-Ressourcen liegen. Denn unsere bewährten Pferdekopfpumpen sollen weiter nicken.“ Wintershall feiert am Samstag das 60-jährige Bestehen des Standortes Landau mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und rund 170 Gästen aus Politik und Wirtschaft. In Landau befindet sich eines der größten Erdölfelder im Oberrheintalgraben. Im September 1955 hat Wintershall den Grundstein für die traditionelle Förderung von Erdöl in Landau gelegt. In Tiefen bis zu 1.800 Metern fördern Pferdekopfpumpen das Rohöl aus einer Sandstein-Lagerstätte. Rund 200 Kommunalwirtschaft 10/2015 Durch die vollständige Einhaltung der DIN EN 1401-1 sind alle Bauteile uneingeschränkt bauaufsichtlich zugelassen. 4. Ständige Fremdüberwachung Überwachung durch DIN Certco (DIN EN 1401-1) und staatliche Materialprüfanstalten (Ringsteifigkeit). 5. HB-FIX Lippendichtung Patentierter „Nahezu-fest“-Dichtring: absolut mineralölbeständig, dicht und wurzelfest. Der PRIMUS unter den Hochlast-Kanalrohr-Systemen! www.alphacan-omniplast.de 27 Bohrungen wurden abgeteuft, von denen 65 noch produzieren – jährlich rund 20.000 Tonnen Erdöl. Bis heute hat Wintershall in Landau insgesamt rund 4,5 Millionen Tonnen gewonnen. Die Raffinerie MiRO in Karlsruhe bereitet das Erdöl aus Landau weiter auf. Trotz der bereits 60-jährigen Förderdauer sind noch genug Ölreserven in der Lagerstätte in Landau vorhanden, die Wintershall auf traditionelle Weise wirtschaftlich fördern kann. So wurden im Jahr 2011 mit der Bohrung „Landau 2a“ weitere wertvolle Reserven erschlossen, die eine längerfristige Förderung am Standort ermöglichen – schätzungsweise könnte in den nächsten Jahren eine weitere halbe Million Tonnen Erdöl gewonnen werden. „Wintershall ist ein verlässlicher Partner für unser Land Rheinland-Pfalz – und das seit 60 Jahren. Das lange Bestehen spricht für ein erfolgreiches Wirken, für Innovationskraft und für unternehmerischen Weitblick. Doch für die Wintershall Betriebe in Deutschland ist auch das Engagement vor Ort ganz selbstverständlich und gehört einfach dazu. Ich wünsche dem Standort Landau weiterhin viel Erfolg und hoffe, dass hier noch viele Jahre Erdöl gefördert werden kann“, sagt die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Wintershall ist im süddeutschen Raum seit Jahrzehnten ein guter und verlässlicher Nachbar. Nicht nur in Landau fördert die BASF-Tochter Erdöl – auch im bayerischen Großaitingen bei Augsburg. Diesen Standort will Wintershall ebenfalls in den nächsten Jahren weiterentwickeln. Darüber hinaus testet Wintershall derzeit die Erdölförderung im Unterallgäu und prüft die Wiedererschließung der alten Erdölfelder in Mönchsrot und Hauerz in Baden-Württemberg. „Wir investieren in die traditionelle Erdölförderung in Süddeutschland, weil das Erdöl eine hohe Qualität hat. Damit lohnt sich die heimische Förderung“, sagt Andreas Scheck, Leiter Wintershall Deutschland. Wintershall fördert seit rund acht Jahrzehnten Erdöl und Erdgas in Deutschland. Bis heute hat die BASF-Tochter allein mit den Betrieben hierzulande ungefähr so viel Öl gefördert, wie Saudi-Arabien in 20 Jahren nach Deutschland liefert. Das ist nicht nur ein Beitrag zu einer sicheren Energieversorgung. Wintershall bildet in Deutschland Mitarbeiter für den internationalen Einsatz aus und gewinnt mit der heimischen Förderung unter höchsten Umwelt- und Sicherheitsstandards wichtiges Know-how. Das ist ein Wettbewerbsvorteil im Wettlauf um den Zugang zu den weltweiten Quellen von Erdöl und Erdgas. Deutschland-Tag des Nahverkehrs Verkehrsunternehmen fordern verlässliche Finanzierung des kommunalen Nahverkehrs Die Fahrgastzahlen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) steigen von Jahr zu Jahr – wie die Angebote künftig finanziert werden sollen, ist aber weiter unklar. Vor diesem Hintergrund fordern der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und die Infrastrukturinitiative „Damit Deutschland vorne bleibt“ Bund und Länder mit dem 3. Deutschland-Tag des Nahverkehrs auf, endlich eine verlässliche Basis für die Finanzierung von Bus und Bahn zu schaffen. Verkehrsunternehmen in ganz Deutschland beteiligen sich am Deutschland-Tag und machen mit Aktionen vor Ort auf die zunehmend schwierige Situation in den Städten aufmerksam. Unterstützt wird die Aktion von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die sich von Beginn an auch als Partner der Infrastrukturinitiative engagiert. „Ab 2019 außer Betrieb?“ Diese absichtlich provokante Frage stellen Verkehrsunternehmen in vielen deutschen Städten zum heutigen Aktionstag auf Plakaten, Schildern und extra beklebten Fahrzeugen. Anlass ist die nach wie vor herrschende Unklarheit, wie der Erhalt und Ausbau der kommunalen Verkehrsinfrastruktur nach 2019 finanziert werden sollen. Dann laufen mit dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und den Entflechtungsmitteln zwei zentrale Finanzierungsinstrumente aus. Die Mittel sorgen seit Jahrzehnten erfolgreich für Verbesserungen bei den Verkehrswegen in den Städten und haben insbesondere im Öffentlichen Personennahverkehr, aber auch im Straßenbau wichtige Modernisierungen und Erweiterungen der Verkehrsangebote überhaupt erst möglich gemacht. Das betont auch VDV-Präsident Jürgen Fenske: „Um Finanzierungsinstrumente wie das GVFG beneidet man Deutschland weltweit. Damit wurde vor über 40 Jahren ein Gesetz geschaffen, mit dem der Bund bis heute unmittelbar, ohne Umwege und zweckgebunden 28 verkehrliche Verbesserungen vor Ort finanziert. Die Politik muss jetzt dafür sorgen, dass diese Erfolgsgeschichte weitergeht.“ Auch die erneuten Gespräche der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten am 9. September in Berlin hat noch keine Ergebnisse zur künftigen Nahverkehrsfinanzierung gebracht. Dabei drängt für die ÖPNV-Branche die Zeit, wie Fenske deutlich macht: „Jede weitere Verzögerung erhöht den finanziellen Druck auf unsere Branche und es ist höchste Zeit, dass Bund und Länder hier endlich gemeinsame Lösungen finden.“ Voraussetzungen für weiteres Wachstum des Nahverkehrs schaffen Eine baldige Entscheidung über die Fortführung der bewährten Finanzierungsinstrumente ist insbesondere angesichts der weiter steigenden Fahrgastzahlen dringend geboten. So waren im ersten Halbjahr 2015 fünf Milliarden Fahrgäste in Deutschland mit dem ÖPNV unterwegs – ein Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und das trotz teils massiver Auswirkungen des Lokführerstreiks. Die steigende Nachfrage nach Bus und Bahn führt insbesondere in den Großstädten und Ballungsräumen zunehmend zu Engpässen. Damit der Nahverkehr weiter wachsen kann, müssen die Verkehrsunternehmen in die Sanierung der vorhandenen Infrastruktur sowie in den Ausbau der Kapazitäten investieren. Zwar hat der Bund angesichts des großen Sanierungsund Erneuerungsbedarfs bei den deutschen Verkehrswegen in den vergangenen Monaten eine Reihe von Investitionsprogrammen auf den Weg gebracht. Auf eine Nachfolgeregelung für das GVFG und die Entflechtungsmittel warten die Verkehrsunternehmen aber weiter vergeblich. Hinzu kommt, dass auch bei den Regionalisierungsmitteln als Kommunalwirtschaft 10/2015 weiterer wichtiger Finanzierungsgrundlage, die vor allem für den Betrieb des Schienenpersonennahverkehrs essenziell ist, bislang ebenfalls keine Einigung zwischen Bund und Ländern erzielt wurde. Die unklare Fördersituation macht die Planungen für den Erhalt und Ausbau der kommunalen Verkehrsinfrastruktur zunehmend schwierig, wie Oliver Wolff, VDV-Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführer der INFRA Dialog Deutschland, erklärt: „Die Kommunen und ihre Verkehrsunternehmen mussen dringend in den Erhalt und Ausbau des ÖPNV investieren, haben aber keine Planungssicherheit. Daher ist es wichtig, dass die Branche mit dem nunmehr 3. Deutschland-Tag des Nahverkehrs erneut Flagge für eine verlässliche Finanzierung des Öffentlichen Personen- nahverkehrs zeigt und den Handlungsdruck auf die Politik erhöht.“ Auch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die mehrere zehntausend Beschäftigte im ÖPNV vertritt, unterstützt die Initiative des VDV und seiner Unternehmen. „Der Nahverkehr benötigt Geld für Investitionen, den Betrieb und die Beschäftigten. Das können die Kommunen nicht alleine stemmen“, verdeutlicht ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle, den Ernst der Lage. „Soll Mobilität in wachsenden Städten und im ländlichen Raum bezahlbar und für alle Bürgerinnen und Bürger verfügbar bleiben, müssen wir den Erhalt und Ausbau des öffentlichen Nahverkehr fördern.“, so Behle weiter. Erster Econic Euro VI mit Erdgasantrieb sowie fünf Unimog U 530 an Flughafen Wien ausgeliefert Mercedes-Benz Special Trucks Der erste Mercedes-Benz Econic NGT (Natural Gas Technology) in Euro VI-Ausführung wurde an den Flughafen Wien übergeben. Der mit Erdgas betriebene Lkw wird als CateringFahrzeug eingesetzt und ist mit einem Hubaufbau der Firma Doll ausgerüstet. Das tiefliegende Fahrerhaus des Econic ermöglicht besonders niedrige Übergabehöhen vom Cateringfahrzeug zum Flugzeug, so dass alle gängigen Flugzeugtypen, von der Boeing 737 bis zum Airbus A 380, abgedeckt werden können. Hintergrund ist, dass ein Teil des Fahrzeug-Aufbaus sich über dem Fahrerhaus befindet und dessen Höhe somit entscheidend für die Belieferung auch kleinerer Flugzeuge ist. fel die Start- und Landebahn vom Schnee befreit hat. Angetrieben durch die Frontzapfwelle des Unimog wird der Schnee mit den Frässchleudern auf Lkw verladen und abtransportiert. Bereits im Jahr 2015 hat der Flughafen Wien zwei Unimog U 427 mit Streuautomaten der Firma Aebi-Schmidt und Schneepflügen der Firma Kahlbacher in Dienst genommen, um im Winter für sicheren Betrieb auf dem Flughafengelände zu sorgen. Mit dem neuen Econic NGT setzt der Flughafen Wien auch Maßstäbe bei der Umweltfreundlichkeit – die CO2-Emissionen des Gasmotors liegen rund 20 Prozent unter denen eines Dieselmotors. Beim Betrieb mit Biogas fährt der Econic sogar CO2-neutral. Neben der Umweltfreundlichkeit des Mercedes-Benz Econic NGT schätzen seine Nutzer das Low-Entry-Konzept wegen des bequemen Einstiegs und der hervorragenden Sicht durch die niedrig positionierte, große Panorama-Windschutzscheibe. Verbessert werden die Sichtverhältnisse noch durch Kameras für 360 Grad-Rundumsicht. Serienmäßig ist der Mercedes-Benz Econic mit einem Allison-Automatikgetriebe ausgerüstet. Der Fahrer kann sich so ganz auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren, was auch der Sicherheit auf dem Vorfeld zu Gute kommt. Fünf Unimog U 530 für Winterdienst und Säuberung des Flugfelds Neben dem Econic NGT hat sich der Flughafen Wien auch für fünf Unimog U 530 entschieden, der mit 16,5 t zulässigem Gesamtgewicht und 220 kW (299 PS) größten und stärksten Variante der sogenannten Unimog Geräteträger-Baureihe. Eines der fünf Fahrzeuge verfügt über einen KehrmaschinenAufbau der Firma Trilety und zusätzlich einen PermanentMagneten, um das Flughafengelände von metallischen Teilen zu säubern. Die anderen vier Unimog U 530 sind für den Winterdienst am Flughafen mit Frässchleudern des Herstellers Kahlbacher ausgerüstet. Diese werden zum Beispiel zum Beseitigen der Schneewälle eingesetzt nachdem die Räumstaf- Kommunalwirtschaft 10/2015 Fahrzeugübergabe des Mercedes-Benz Econic NGT mit Gasantrieb auf dem Flughafen Wien: Ing. Andreas Hoffmann (Bereichsleitung Unimog Pappas), Mag. Julian Jäger (Vorstandsdirektor Flughafen Wien AG), Doreen Laubsch (Leiterin Mercedes-Benz Trucks bei Mercedes-Benz Österreich), Mag. Wolfgang Fasching (Handling Flughafen Wien AG), HansPeter Hitzenberger (Leitung Vertrieb Special Trucks/Fuso Canter bei Mercedes-Benz Österreich). 29 Aus Verwaltung und Wirtschaft Weltweite Kompetenz bei Infrastrukturprojekten ThyssenKrupp Infrastructure Durch die Verschmelzung der ThyssenKrupp Bautechnik, ThyssenKrupp Tiefbautechnik und ThyssenKrupp Bauservice zur ThyssenKrupp Infrastructure entsteht ein nahezu einzigartiger Partner für weltweite Infrastrukturprojekte. Als führender Anbieter im Tief-, Hafen- und Spezialtiefbau deckt die ThyssenKrupp Infrastructure das komplette Leistungsspektrum ab: Profile (Spundwandprofile, Ankertechnik, Hochwasserschutz), Maschinen (Müller Ramm- und Ziehtechnik sowie Krupp Bohrtechnik), Grabenverbau von Emunds+Staudinger | KRINGS sowie Traggerüstbau (RöRo). Mit Standorten in Deutschland und der ganzen Welt ist ThyssenKrupp Infrastructure überall da vertreten, wo die Kunden sind. Vor allem im After-Sales-Service ist das ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Kehrst Du nur oder sprühst Du schon? Weltweit erste Swingo Kompaktkehrmaschine mit Solesprüher und Sprühbalken im Winterdiensteinsatz am Flughafen Düsseldorf Die besten Ideen liegen manchmal im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strasse oder besser gesagt: sie fahren. Was im Frühjahr 2014 in einem Kundengespräch mit der Firma Pipjorke als erste Idee geboren wurde, fährt inzwischen seit Januar 2015 auf Rollfeldern und Strassen am Flughafen Düsseldorf: die erste Schmidt Swingo mit CSP Kompaktsprüher und Schmidt Schneepflug. Die Firma Pipjorke ist unter anderem seit rund 7 Jahren mit Winterdienstarbeiten am Flughafen Düsseldorf beauftragt. Zunächst nur im Rahmen von Räumarbeiten im öffentlichen Bereich, auf Gehwegen und Parkplätzen, sowie mit dem Abtransport von Schneemengen auf dem Vorfeld. Seit 5 Jahren unterstützt Pipjorke die Flughafen Düsseldorf GmbH auch auf dem Vorfeld mit Winterdienstgeräten beim Räumen des gesamten Vorfeldes. Anfangs nur mit Grossgeräten, seit zwei Jahren aber auch mit Kleingeräten auf Gehwegen und rund um die sogenannten „Finger“, also die Fluggastbrücken. In den übrigen Monaten ist das Unternehmen mit zwei Schmidt Swingo 200 Kompaktkehrmaschinen im Einsatz. Doch warum das Potential der Schmidt Swingo nicht auch im Winter nutzen?! „Der Wunsch der Geschäftsleitung von Pipjorke war eine Swingo Kompaktkehrmaschine für den Wintereinsatz. Diese sollte – neben ihrer Funktionalität dem Kehren – durch entsprechendes Umrüsten in der Lage sein, Sole Flüssigkeit auszubringen, da auf dem Vorfeld des Flughafen Düsseldorf bevorzugt Sole versprüht wird“, so Thomas Pollul, Key Account Manager für den Bereich Airport bei Schmidt in St. Blasien. „Nach einer genauen Analyse mit unserer Entwicklungsabteilung und intensiven Gesprächen zu den Bedürfnissen unseres Kunden, haben wir den Brauchwassertank der Swingo gegen einen weiteren Frischwassertank in der Funktion als Soletank ausgetauscht, die miteinander verbunden wurden. Somit können nun insgesamt bis zu 400 Liter Sole mitgeführt werden.“ Bei trockenen oder leicht feuchten Verhältnissen und bei einer Temperatur von bis zu -6 Grad ist das Verfahren der Soleausbringung die klar überlegene Alternative zu Umwelt belastenden Streumitteln. Die Dosierung erfolgt in einem geschlossenen elektrisch-hydraulischen 30 Kreislauf. Die Sprühmenge wird hierbei über das Tachosignal wegeabhängig an die Fahrgeschwindigkeit angepasst. Selbst bei minimaler Dosierung wird eine optimale Verteilung erreicht. Die gleichmäßige Ausbringung der Sprühflüssigkeit erfolgt über einen an der Rückseite des Sprühers montierten Sprühbalken. Für die Sprühmittelausbringung werden Flachstrahldüsen mit erweitertem Druckbereich verwendet. Die Sprühdüsen befinden sich nahe an der Bodenoberfläche und sichern ein gleichmässiges Sprühbild mit einer Breite von bis zu 8 Metern, mit optional asymmetrisch zuschaltbaren Weitwurfdüsen. Weitere Anpassungen waren nötig, um die Swingo für ihr neues Einsatzgebiet fit zu machen. Da die Sprühgeschwindigkeit mit der normalen Arbeitsgeschwindigkeit von 12 km/h zu langsam wäre, wurde letztere auf 25 km/h erhöht. Seitliche Sprühdüsen, die sich zunächst nur manuell von Hand, einbzw. ausschalten liessen, können inzwischen automatisch vom Bedienpult in der Kabine aus zugeschaltet werden. Kommunalwirtschaft 10/2015 MESSE NETWORKING KONGRESS FACHFOREN EUROPAS FÜHRENDE ENERGIEFACHMESSE E-WORLD ENERGY & WATER 16. - 18.2.2016 ESSEN, GERMANY 80 80 BESUCHER AUS BESUCHER AUS NATIONEN NATIONEN 640 640 AUSSTELLER AUSSTELLER 24.000 24.000 FACHBESUCHER FACHBESUCHER 25 25 AUSSTELLER AUS NATIONEN NATIONEN AUSSTELLER AUS www.e-world-essen.com Seit Januar 2015 ist nun die weltweit erste Swingo in Kombination mit Soletank und Sprühbalken im Einsatz. „Die Sprühleistung ist hervorragend und die Sprühmenge lässt sich gut einstellen“, so Matthias Pipjorke, Geschäftsleiter des Entsorgungsfachbetriebs Pipjorke und Mit-Initiator des Projektes. „Meine Mitarbeiter fahren gerne mit der Swingo. Sie ist wendig, übersichtlich und mit der Rückfahrkamera hat der Fahrer jederzeit einen Blick auf das Sprühbild. Für mein Unternehmen ist die Swingo am Düsseldorfer Flughafen unverzichtbar. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Sowohl Schnee- pflug als auch Schneebürste sind einsetzbar und am Heck je nach Bedarf ein Sprühbalken oder Sprühteller. Bei normalem Schneefall ist ein Räumen und Sprühen problemlos möglich. Bei Steigungen, z.B. bei Fussgängerbrücken, sind Schneeketten oder Reifen mit Spikes von Vorteil.“ Das Umrüsten zwischen Sommerbetrieb und Winterbetrieb ist innerhalb kurzer Zeit möglich. Die Schmidt Swingo wird somit zum neuen Allrounder im Segment des kompakten Kehr- und Winterequipments. Ganz nach dem Motto „Kehrst Du nur oder sprühst Du schon?“ Modellprojekt für Fischfauna realisiert Thermorüssel sorgt für optimale Temperatur Mit einer Länge von 40,02 km ist die Dhünn der längste Nebenfluss der Wupper; die zwischen 1975 und 1985 erbaute Große Dhünn-Talsperre ist die größte Trinkwassertalsperre im Westen Deutschlands. Als Reservoir mit 80 Mio. m3 Fassungsvermögen, in dem Wasser aus den Zuflüssen Große Dhünn und Kleine Dhünn gestaut wird, stellt die Große Dhünn-Talsperre einerseits die Versorgung der grundwasserarmen bergischen Städte Wuppertal, Remscheid und Solingen mit Trinkwasser sicher. Darüber hinaus ist die Talsperre in die Notfallversorgung der Landeshauptstadt Düsseldorf eingebunden; auch mit Blick auf die Vermeidung von Hochwasserfolgen in der Region ist die Talsperre mit einem Einzugsgebiet von 60 km2 von Bedeutung. Im Jahr 2014 führte der Betreiber, der Wupperverband, mehrere Bauprojekte am und im Rohwasserentnahmeturm der Große Dhünn-Talsperre durch. Eine neue Wasserkraftanlage wurde errichtet, außerdem wurde ein sogenannter Thermorüssel installiert, um die Lebensbedingungen für die Flora und Fauna unterhalb der Talsperre zu verbessern. Das Gesamtvolumen aller Maßnahmen liegt bei ca. 1,5 Mio. Euro. Das knapp 90.000 Euro teure Modellprojekt Thermorüssel wird zu 100 % vom Europäischen Fischereifonds (EEF) gefördert; die Finanzierung übernehmen die EU und das Land NRW zu gleichen Teilen. Mit der Ausführung der Montagearbeiten beauftragt wurde die Coswiger Tief- und Rohrleitungsbau GmbH, aus Coswig bei Dresden. Zu kalt für Fische Der 66 m hohe, vom Ufer aus über eine 140 m lange Brücke erreichbare Entnahmeturm der Große Dhünn-Talsperre verfügt über zwei voneinander unabhängige Entnahmeleitungen, die Rohwasser aufnehmen und dieses zur Aufbereitung an zwei angeschlossene Wasserwerke weiterleiten. Aus zwei Grundablässen an der tiefsten Stelle des Turmes fließt außerdem Wasser aus dem Becken der Talsperre in den 25 km langen Unterlauf der Dhünn. Das in der Vergangenheit eingeleitete Wasser war nicht nur klar und nachweislich sauber, sondern mit einer Temperatur von gerade einmal 6 °C außerdem ziemlich kalt – zu kalt, als dass sich die Fischfauna in der Dhünn so artenreich und gut hätte entwickeln können, wie das angesichts der guten Wasserqualität denkbar wäre. Die niedrige Temperatur des ganzjährig eingeleiteten Tiefenwassers hemmt Stoffwechsel und Wachstum der Tiere; selbst der gegen Kälte vergleichsweise unempfindliche Bachforellenbestand stagnierte: Zwar laichen die Fische im eisigen Wasser, aber der Nachwuchs entwickelt sich nicht zügig 32 Transport des Schutzkastens für die Thermorüssel-Montage zum Schubschiff der Taucher. Foto: Coswiger Tief- und Rohrleitungsbau GmbH genug und ist deshalb eine leichte Beute für Raubvögel. Um den Lebensraum für Fauna und Flora zu verbessern, soll der Temperaturverlauf der Dhünn in Zukunft möglichst naturnah gestaltet werden. Die Auswertung langjähriger Temperaturprofile ergab, dass nur eine variable Entnahmemöglichkeit sinnvoll ist, mittels welcher – unabhängig vom Füllstand der Talsperre – Wasser entnommen werden kann, dessen Temperatur der jeweiligen Jahreszeit entspricht. Die Lösung: der sogenannte Thermorüssel, ein mit einer Temperatursonde ausgestatteter Schwenkarm von 9 m Länge und 70 cm Durchmesser, der mit einem Drehgelenk außen am Entnahmeturm installiert wird und einen Aktionsradius von 14 m hat. Wärme für die Fauna, Energie für 300 Haushalte In einer Höhe von etwa 37 m über der Sohle der Talsperre installiert, kann der Thermorüssel auf unterschiedliche Wasserschichten zugreifen. So ist dafür gesorgt, dass statt des kalten Tiefenwassers Wasser aus wärmeren Schichten in die Dhünn gelangt. Das Wasser strömt zunächst durch eine Entnahmeleitung und wird dann durch den aus Bauteilen DN 1500 erstellten Grundablass am Fuß des 66 m hohen Staudamms in die Dhünn eingeleitet. Sinnvoller Nebeneffekt: Bevor das optimal temperierte Wasser an die Dhünn abgegeben wird, wird das energetische Potenzial des Wassers – Kommunalwirtschaft 10/2015 die Fallhöhe liegt zwischen 35 und 45 Metern – für den Betrieb eines neu errichteten Wasserkraftwerks genutzt. Zwei im Turminneren am Punkt des höchsten Wasserdrucks installierte, mit 610 U/min drehende Durchström-Turbinen wandeln 400 l Wasser pro Sekunde in eine elektrische Anschlussleistung von jeweils 140 kW um – regenerativ erzeugte Energie, die ausreicht, um den jährlichen Strombedarf von knapp 300 Vier-Personen-Haushalten zu decken. Arbeiten auf beengtem Raum Mit dem Einbau und Anschluss der Turbinen sowie der Installation des Thermorüssels beauftragt wurde die Coswiger Tief- und Rohrleitungsbau GmbH aus Coswig bei Dresden, die sich immer wieder einen Namen für die reibungslose und termingerechte Ausführung anspruchsvoller Aufgaben gemacht hat. Die Qualifikation des Unternehmens, das bereits seit 1998 rbv-Mitglied ist, kommt in einer Reihe von Zertifikaten zum Ausdruck. Die Rohrleitungs- und Anlagenbauprofis erfüllen die Qualifikationskriterien der Arbeitsblätter GW 301: G2 ge, st, pe/W1 ge, st, az, ku, pe/BMS und GW 302 R 2 des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW), sind Zertifizierter Schweißbetrieb gemäß GSI/SLV sowie Fachbetrieb nach WHG TÜV Nord und sind außerdem mit dem Zertifikat PQ VOB ausgezeichnet. Sowohl die Montage der Turbinen als auch die Anbringung des Thermorüssels stellte die Leitungsbauer aus Coswig vor Herausforderungen, die nicht alltäglich waren. Vor der Montage der Bauteile für den Grundablass mussten die Rohre DN 1500 zunächst in Coswig fertiggestellt und beschichtet werden, für die Bohrarbeiten am Turm musste außen am Turm zunächst ein spezieller Schutzkasten angebracht werden. Die Installation der Maschinensätze erfolgte zwar im Trockenen, aber beengte Platzverhältnisse im Entnahmeturm erschwerten den Anschluss der neuen Turbinen. „Die Schweißarbeiten, die unsere Arbeiter auf kleinstem Raum vornehmen mussten, waren äußerst komplex“, erläutert Jörg Werner, technischer Geschäfts- führer bei der Coswiger Tief- und Rohrleitungsbau GmbH und Bauleiter des Projektes in Nordrhein- Westfalen. Der Anschluss der neuen Entnahmeleitung erforderte spezielle Sicherheitsmaßnahmen, denn die Standleitung DN 700 wurde in einer Höhe von 50 m frei montiert. In luftiger Höhe „Eine eigens errichtete Stahltraverse schützte unsere Monteure vor dem Absturz“, so Werner. Die zur Montage des Thermorüssels erforderlichen Arbeiten seien„besonders heikel“ gewesen. Bevor die rund 80 cm dicke Turmwand durchbohrt werden konnte, mussten Industrietaucher zunächst außen am Entnahmeturm eine Schutzvorrichtung anbringen; diese wurde mittels Schubboot zum Einsatzort transportiert. Als vorteilhaft habe sich erweisen, dass die den Arbeiten vorangegangenen Winter vergleichsweise schneearm ausfielen – die Sperre war nur mäßig gefüllt, sämtliche unter Wasser durchgeführten Außenarbeiten konnten deshalb in einer Tiefe von nur 3 m erledigt werden; ein Absenken des TalsperrenWasserspiegels war nicht erforderlich. Inzwischen sind die Arbeiten abgeschlossen – im November 2014 wurde der elektrische Anschluss der neuen Wasserkraftanlage hergestellt und die Anlage in das bestehende Prozessleitsystem der Talsperre eingebunden, zeitgleich wurde der Thermorüssel erstmalig in Betrieb genommen. Für den Wupperverband ist das ambitionierte Projekt gleich in doppelter Hinsicht bedeutsam: Die neue Wasserkraftanlage unterstreicht die Bedeutung des Verbandes als großer regenerativer Energieerzeuger im Bergischen Land, zudem hofft man, dass sich dank der Installation zukünftig auch wieder Elritzen, Äschen, Schneider und andere Fischarten in der Dhünn heimisch fühlen, denen der Fluss in der Vergangenheit zu kalt geworden war. Die Coswiger Tief- und Rohrleitungsbau GmbH realisiert derzeit weitere Talsperrenprojekte, und zwar in Sachsen an der Talsperre Lehnmühle sowie in Hessen an der Diemeltalsperre. Recycling – Kompetenz im neuen Westeria-Technikum In diesen Wochen nimmt das neue Westeria-Technikum im münsterländischen Ostbevern seinen Betrieb auf. Unweit des Standortes wurde in einer großen Halle auf einer Gesamtfläche von 845 Quadratmetern eine Recyclinganlage installiert, die Bunker, Förderbänder, Breitverteiler und Windsichter vereint. Die Westeria-Anlage schraubt sich über zwei Ebenen bis an das Hallendach heran und zeigt die innovative Technologiekompetenz der Westeria Fördertechnik in der Trennung von Materialströmen. Wer die Anlage als Besucher über Laufwege und -treppen erschließt, kann die Wirkungsweise an allen entscheidenden Funktionspunkten erleben. Die Vorführungen des Systems der Trennung von Materialströmen erfolgen mit Testmaterialien aus sogenannten BigPacks, die die zu trennenden Stoffe von Interessenten und Kunden enthalten. Nach Ablauf des Anlagenprozesses werden die Resultate für den individuellen Einsatzfall analysiert und bewertet. Dies gilt für verschiedene Abfallfraktionen von Hausmüll bis Gewerbeabfall. Auch können Holz, Kompost, Glas, Schrott und Abfallschlacke in Stücken von 30-400 mm Kommunalwirtschaft 10/2015 Westeria-Technikum, rechts mit Aufgabebunker, daran anschließend der Steiger mit Kettengurtförderer. 33 verarbeitet werden. Die Testläufe starten mit einer Beschickung über den Aufgabebunker, von dem aus ein Kettengurtförderer den Materialstrom fortlaufend über eingebaute Stufen (Tumbel Back Funktion) in den Breitverteiler (Disc Spreader) befördert. Über die in leichtem Winkel zueinander stehenden, nach innen abgesenkten Scheiben, wird das Material von einem 500 mm-Strom über Rotation und Fliehkraft auf die Arbeitsbreite von 3.000 mm gebracht. Durch diese Verteilung, die zudem gleichmäßig ohne Häufung erfolgt, sind beste Voraussetzungen zur Aufnahme in den Windsichter gegeben, um dort hohe Effizienz zu erzielen. Mit dem neuesten Stand der Technologie des Sichtens durch Wind (Luftstrom) wird die Trennung in bis zu drei Fraktionen gleichzeitig vollzogen. Die Weiterleitung der Trennstoffe übernehmen dann Förderbandvarianten in Richtung Aufnahmecontainer zur weiteren Verwendung. Eine Rückführung des eingebrachten Testmaterials in den Aufgabebunker ist ebenfalls möglich. Hierdurch kann mit nur einem Kubikmeter Material ein Dauerbetrieb erfolgen und ist Voraussetzung dafür, dass trotz des geringen Volumens der Probebetrieb über einen längeren Zeitraum realisiert werden kann. Im Rahmen des Besuches der Westeria-Anlage fallen die gezielt angebrachten Wartungs- und Revisionstüren und -klappen auf, die jederzeit im Störfall den Zugang ermöglichen. Natürlich sticht auch die durchgängige Farbgebung in Rot und Grau ins Auge, die mit eingeprägtem Herstellerlogo und der idealen Formgebung in bestem Anlagedesign den technologischen Anspruch unterstreicht. Nach den Testläufen der Anlage können sofort an bestimmten Standorten des Komplexes oder in angeschlossenen Besprechungsräumen die Testergebnisse eingesehen und bewertet werden. Mit ausführlichen Protokollen wird die Separation der Trennstoffe in Leicht- und Schwerstoffe dokumentiert. Hierbei helfen detaillierte Messdaten, Schaubilder und Funktionsbilder bis hin zu Videoanalysen. „Mit unserem Westeria-Technikum sind wir jetzt umfassend in der Lage, unsere Kompetenz in der Trennung von Materialströmen zu zeigen und vor Ort zu dokumentieren. Ein Besuch bei uns hat für Interessenten deshalb eine große Aussagekraft für den Nutzen, die unsere Recyclingtechnik erbringen kann“, ist sich Dipl.-Ing. Felix Poth, Vertriebsleiter im Hause Westeria, sicher. Kunststoffschächte – all inclusive Pentair Jung Pumpen liefert Pumpenschachtsysteme von 1500 mm Durchmesser Der Abwasserspezialist aus Steinhagen fertigt jetzt auch kundenspezifische Abwasserschächte mit einem Durchmesser von 1500 mm. Komplett ausgerüstet mit der erforderlichen Pumpentechnik bekommt der Kunde somit eine Anlage, deren Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. Ein Projekt wurde vor einigen Wochen in Rheinland-Pfalz installiert. Kundenspezifisch gefertigt Mit dem neuen Kunststoffschacht PKS-D 1500 bietet Pentair Jung Pumpen Pumpstationen, die vornehmlich im industriellen und kommunalen Bereich Einsatz finden. Der Schacht besteht aus einem monolithischen Unterteil, welches komplett vorgefertigt auf die Baustelle geliefert wird. Es sind keine Betonfundamente unter dem Schachtkörper mehr erforderlich. Der Schacht selbst verfügt über einen doppelten Boden, der nach dem Setzen des Schachtes über den vorhandenen Einfüllstutzen mit Beton gefüllt wird. Die Installation gestaltet sich damit auch bei schwierigen Bodenverhältnissen sehr einfach. Das geringe Gewicht ermöglicht darüber hinaus einen sehr unkomplizierten Transport. Mit der Belastungsklasse D 400 (bis 40 to) ist der Schacht für alle Arten von Straßenfahrzeugen zugelassen. Der Schachtdurchmesser beträgt 1,5 m und lässt sich dank einer festinstallierten Leiter bequem begehen. Eine eingeschweißte Berme sorgt dafür, dass Feststoffe die in den Schacht gelangen ablagerungsfrei den installierten Abwasserpumpen zugeführt werden. Das Schachtinnere ist mit hochwertigen Gleitrohren aus Edelstahl ausgerüstet, die für eine Doppelpumpenanlage konzipiert sind. Somit lassen sich Instandsetzungs-, Wartungs- oder Installationsarbeiten leicht von außen durchführen. Die Standardlänge des Baukörpers beträgt 2,8 m, kann aber kundenspezifisch bis 4,8 m angepasst werden. Da der komplette Schacht bei Jung Pumpen 34 Bild 1: Pumpenmanufaktur in Steinhagen – PKS-D 1500 in 4,82 m Länge kurz vor der Fertigstellung. in Steinhagen gefertigt wird, können Kundenwünsche schnell umgesetzt werden. Erfolgreich in die Erde gebracht Das Bauvorhaben – Neubaugebiet Krämer Eck Süd – befindet sich in Oppenheim in Rheinland Pfalz und wird demnächst erschlossen. In dem künftigen Wohngebiet werden rund 70 Wohnhäuser in Einzel- und Doppelhausbebauung entstehen. Die Abwässer der neuen Bewohner werden im Freigefälle in dem PKS-D 1500- Schacht gesammelt und dann über eine Druckleitung weiterbefördert. Kommunalwirtschaft 10/2015 Bild 2: Blick in das Schachtinnere. Hochwertige Einbauten sichern eine zuverlässige Funktion der Pumpstation. Helle Oberflächen vereinfachen die Sichtkontrolle. Bild 3: Angekommen – Pumpstation im Neubaugebiet Oppenheim; Bilder: Jung Pumpen GmbH Fakten zum Schacht Typ 75/4 CW2 garantieren eine zuverlässige Abwasserentsorgung. Mit obenliegender Betonabdeckung hat der Schacht eine Länge von insgesamt 4,8 m. Im Inneren befinden sich eine fest installierte Leiter und hochwertige Gleitrohre aus Edelstahl zur Aufnahme der dafür konzipierten Doppelpumpanlage. Zwei MULTIFREE Pumpen in Ex-Schutzausführung vom Die zusätzlich installierte Druckrohrspülanlage BREEZE vom Typ MH3 S sorgt für kurze Aufenthaltszeiten des Abwassers in der relativ langen Druckleitung. So werden Ablagerungen und anaerobe Prozesse verhindert. 15. E T P - KO N G R E SS | 23. und 24. Februar 2016, München PR A XI S TAG KO M M U N E | 25. Februar 2016, München 2016 Straßenbeleuchtung SEPARAT BUCHBAR PRAXISTAG | 25. FEBRUAR 2016 „PRAXISTAG KOMMUNE“ 쐍 Konzepte und technische Umsetzung für eine nachhaltige Straßenbeleuchtung In Kooperation mit: Infoline: +49 (0)2 11.96 86–33 41 www.etp-strassenbeleuchtung.de Kommunalwirtschaft 10/2015 35 Die Köhlbrandbrücke in Hamburg ist ein Wahrzeichen der Stadt und mit 3.618 Metern die zweitlängste Straßenbrücke Deutschlands. Fotos: Klaus Nather für Sika Deutschland GmbH Ein Wahrzeichen wird modernisiert Grundinstandsetzung der Hamburger Köhlbrandbrücke Seit über 40 Jahren verbindet die Köhlbrandbrücke im ehemaligen Freihafengebiet des Hamburger Hafens die Elbinsel Wilhelmsburg mit der Autobahn A7. Die Brückenkonstruktion nach einem Entwurf des Bauingenieurs Paul Boué und des Architekten Egon Jux überspannt einen 325 Meter breiten Arm der Süderelbe, den so genannten Köhlbrand. Dank ihrer 135 m hohen Pylone ist sie schon von Weitem sichtbar und gilt seit den 1970er Jahren als eines der Wahrzeichen der Hansestadt. Der 3.618 Meter lange Brückenzug macht die Köhlbrandbrücke außerdem zur zweitlängsten Straßenbrücke Deutschlands. Das Gesamtbauwerk umfasst zwei Rampenbrücken aus Spannbeton sowie die 520 Meter lange Strombrücke, die als Schrägseilbrücke in Stahl ausgeführt ist. 88 Stahlseile sind fächerförmig am äußeren Brückenkasten sowie an den Pylonen befestigt. Der Brückenträger besteht aus einem Stahlhohlkasten mit einer rund 17 Meter breiten Fahrbahnplatte. Rundum-Sanierung mit den Instandsetzungssystemen von Sika Bereits in der Vergangenheit waren Ausbesserungsarbeiten mit Sika-Produkten ausgeführt worden. Auch für die umfangreiche Instandsetzung der Strombrücke – Fahrbahn, Brückenkappen und Geländer – konnte die Sika Deutschland GmbH qualitativ hochwertige und wirtschaftliche Lösungen anbieten und erhielt mit ihrem Komplettsortiment den Zuschlag. Die Instandsetzungsmaßnahmen erfolgten in einem vorgeschriebenen Zeitraum von sieben Monaten, wobei die Befahrbarkeit der Brücke durch die einspurige Verkehrsführung während der gesamten Bauzeit gewährleistet sein musste. Sämtliche Leistungsphasen wurden für dieses Bauvorhaben vom Anlagenmanagement Brücken der Hamburg Port Authority AöR abgedeckt. Instandsetzung aus einer Hand Eine Arbeitsgemeinschaft der Hamburger Unternehmen BIB Bauen im Bestand GmbH und BIT Bauwerkserhaltung GmbH führte die Instandsetzung aus. Die Erneuerung der Fahrbahnabdichtung erfolgte nach ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt 4 mit einem Abdichtungssystem für Verkehrsbauwerke aus 36 Stahl. Als Grundierung und Korrosionsschutz diente das ungefüllte 2K-Epoxidharz Sika Ergodur-500 S. Es ist hitzebeständig und härtet auch bei tiefen Temperaturen bis zu 8 °C noch aus. Anschließend wurde die Polymerbitumen-Schweißbahn Sika Ergobit als vollflächige Verbundabdichtung unter dem Gussasphalt als Fahrbahnbelag aufgeschweißt. Das Abdichtungssystem aus Sika Ergobit und dem Fahrbahnbelag aus Gussasphalt ist bei der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) geprüft und zugelassen (BASt-Liste). Bei diesen Systemprüfungen wird insbesondere das Verhalten der Stahlkonstruktion und die Durchbiegungen infolge Schwerlastverkehr mitgeprüft. Ein dauerhafter Verbund ist gewährleistet. Bei Sika Ergobit wird dies speziell durch die Polymermodifizierung in Verbindung mit einem idealen Aufschweißverhalten erreicht. So erhält man einen bedeutenden Mehrfachnutzen. Die RHD-Beläge der Brückenkappen wurden nach ZTVING, Teil 7, Abschnitt 5 ausgeführt. Dazu erfolgte zunächst eine Grundierung mit SikaCor HM Primer, einer robusten Epoxidharz-Eisenglimmer-Grundbeschichtung mit einer ausge Bautafel: Bauzeit Instandsetzung: April – Oktober 2014 Eigentümer und Betreiber: HPA Hamburg Port Authority, Hamburg Flächen: 7.300 m2 Fahrbahnfläche, 3.000 m2 RHD-Belag, Brückenkappen, 1.050 m Brückengeländer Planung und Überwachung: HPA Hamburg Port Authority AöR, Anlagenmanagement Brücken Ausführung: Arge: BIB Bauen im Bestand GmbH, Hamburg und BIT Bauwerkserhaltung GmbH, Hamburg Hersteller Instandsetzungssysteme: Sika Deutschland GmbH, Stuttgart Kommunalwirtschaft 10/2015 zeichneten Haftung auf den vorbereiteten Stahlflächen. Mit dem zähelastischen Hybrid-Flüssigkunststoff SikaCor Elastomastic TF trug man im Anschluss eine reaktionshärtende elastische Schutzbeschichtung auf. Dieser rutschfeste, korrosionsbeständige und mechanisch äußerst wiederstandfähige Belag nimmt Verformungen aufgrund von Schwingungen und Durchbiegungen optimal auf und benötigt keine zusätzliche Asphaltbeschichtung. Stattdessen wird eine robuste, vergilbungsfreie Polyurethan-Deckversiegelung mit Sikafloor359 N aufgetragen. Die Brückengeländer und Stahlteile wurden mit einer dauerhaften Schutzbeschichtung mit Produkten aus dem SikaCor EG-System versehen. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus 2K-Grund- und Zwischenbeschichtungen auf EP- bzw. EP-Eisenglimmer-Basis und Polyurethan-Deckbeschichtungen mit hoher Kreidungs- und Farbtonstabilität. Die Brückenseile und Kabel wurden mit dem Sika Cable Korrosionsschutz-System ausgebessert. Schutz für ein langes Brückenleben Mit seinem umfassenden Komplett-Portfolio an bewährten Systemlösungen für den Schutz und die Instandsetzung von allen Brückensystemen leistet Sika einen nachhaltigen Beitrag bei Neubau und Sanierung. Die Schrägseilbrücke über den Köhlbrand im Hamburger Hafen wurde innerhalb des eng vorgegebenen Zeitrahmens von sieben Monaten termingerecht ausgeführt. Weitere Instandsetzungsmaßnahmen am Gesamtbauwerk laufen noch bis zum Jahr 2016. Wertstoffgesetz kann Recycling in Deutschland voran bringen Das Wertstoffgesetz hat eine erste Hürde genommen. Das Bundesumweltministerium hat einen Arbeitsentwurf vorgelegt und die beteiligten Verbände zu einer Stellungnahme eingeladen. Der bvse begrüßt den Arbeitsentwurf. Nach Auffassung des Verbandes kann ein Wertstoffgesetz einen wichtigen Impuls für die Kreislaufwirtschaft geben und einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Menge und die Qualität der aus Abfällen gewinnbaren Sekundärrohstoffe zu steigern. Die grundsätzliche Ablehnung anderer Verbände der privaten Entsorgungswirtschaft stößt dabei auf das Unverständnis der bvse-Führung. Schon in Frankfurt auf der Jahresstagung des Recycling- und Entsorgerverbandes gab bvse-Präsident Bernhard Reiling die Marschroute aus: "Wir brauchen keine Ideologie, sondern bessere Ergebnisse! Mehr Recycling als bisher." Der vorgelegte Arbeitsentwurf sieht bei der Sammlung ein wettbewerblich organisiertes System vor, welches deutliche Vorteile gegenüber einem kommunalwirtschaftlich organisierten System hat und der bvse-Forderung nach einer neutralen Zentralen Stelle Rechnung trägt. Allerdings sieht der Verband die Recycling- und Entsorgungswirtschaft nicht ausreichend in deren Gremien eingebunden und fordert eine personelle Aufstockung. Es könne nicht sein, so bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock, dass diejenigen, die die eigentliche Arbeit machen, deutlich unterrepräsentiert sind. Für den bvse ist weiter entscheidend, dass das Wertstoffgesetz den Rahmen dafür bietet und sichert, dass für die mittelständischen Unternehmen der Entsorgungs-, Sekundärrohstoff- und Recyclingbranche ein fairer Marktzugang auf allen Wertschöpfungsebenen besteht. Dabei muss auch sichergestellt werden, dass die etablierten Strukturen der gewerblichen Sammlungen und der funktionierende Markt der Industrie-, Handwerk- und Gewerbeabfallentsorgung durch das Wertstoffgesetz nicht beeinträchtigt werden. Eine mögliche Ausdehnung des Wertstoffgesetzes auf Teile der gewerblichen oder industriellen Abfallentsorgung lehnt der Verband grundsätzlich ab. Das Wertstoffgesetz sollte sich in seiner Zielrichtung auf die privaten Haushalte beziehen. Daher fordert der bvse, § 3 Absatz 15 zu den vergleichbaren Anfallstellen ersatzlos zu streichen. Kommunalwirtschaft 10/2015 Hinsichtlich der zu recycelnden Wertstoffe aus privaten Haushalten sollte nach Ansicht des bvse das Kunststoffrecycling im Mittelpunkt des Wertstoffgesetzes stehen. Für andere Stoffströme, insbesondere Stahl- und Metallschrotte, bestehen funktionierende Sammel- und Recyclingstrukturen. Kunststoffabfälle werden jedoch häufiger verbrannt als hochwertig recycelt, obwohl die deutsche Kunststoffrecyclingindustrie führend in der Welt ist. Das muss sich mit dem Wertstoffgesetz ändern. Daher begrüßt der bvse ausdrücklich, dass der Gesetzgeber die Quoten für das Kunststoffrecycling deutlich erhöhen will, mahnt jedoch in seiner Stellungnahme eine praxisgerechte Ausgestaltung an. So schlägt der Verband ein ZweiStufen-Modell vor: In der ersten Stufe sollten die Verwertungsquoten für die werkstoffliche Verwertung bei 70% liegen, um diese nach einer Überprufung der Quote drei Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes und den bis dahin gesammelten Erfahrungen in der zweiten Stufe auf 80% zu erhöhen. Der bvse fordert außerdem, dass die Eigentumsfrage im Wertstoffgesetz eindeutig zu Gunsten der privatrechtlichen Entsorgungs-/Recyclingunternehmen geregelt wird. Bisher agieren die Dualen Systeme so, als ob sie Eigentümer der gesammelten Wertstoffe wären. Das hat dazu geführt, dass einerseits immer schlechter werdende Sekundärrohstoff-Qualitäten in den Verwertermarkt eingebracht wurden und werden und andererseits viel zu viel Material auf billigstem Wege entsorgt wurde, nämlich über die Verbrennung. Die Erfahrung zeigt, dass nicht nur die Recycler über immer schlechter werdende Qualität klagen, sondern auch die Unternehmen, die qualitativ hochwertige Ersatzbrennstoffe herstellen. Grundsätzlich zufrieden zeigt sich der Verband der privaten mittelständischen Entsorgungs- und Recyclingbranche darüber, dass das Wertstoffgesetz keine Überlassungspflicht vorsieht. Allerdings enthalte das Gesetz einige Regelungen (z.B. § 2 Absatz 3 mit Verweis auf § 17 Absatz 2 und 3 KrWG, § 16 Pflichten der Hersteller, § 17 Absatz 1 Satz 2 Anforderungen an die Verwertung), die zu Missverständnissen einladen. Daher sollte nach Ansicht des bvse ausdrücklich fest- 37 gelegt werden, dass keine Überlassungspflicht an die Systembetreiber besteht. Der bvse bemängelt, dass in dem Arbeitsentwurf keine Vorgaben zur Vergabe von Sortierleistungen gemacht wurden. Er schlägt deshalb vor, die Vergabepflicht für Sammelleistungen auch auf die nachgefragten Sortierleistungen auszudehnen und die Sortierleistung für einen Fünf-Jahres-Zeitraum auszuschreiben. Außerdem liegt dem bvse daran, dass den beauftragten Sortierunternehmen das Recht der freien Vermarktung zugesprochen wird. Auf Ablehnung des Verbandes stößt hingegen die Möglichkeit einer gemeinsamen Ausschreibung von öffentlich-rechtlichem Entsorgungsträger und Systembetreibern, wenn es um die Vergabe von Sammelleistungen bei gemeinsamer Nutzung von PPK-Sammelbehältern geht. Durch die geplante gemeinsame Vergabe von Sammelleistungen würden öffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher Vertrag miteinander vermischt, was in der Umsetzung zu erheblichen Problemen führen werde. So seien die öffentlich-rechtlichen und die privatrechtlichen Verträge unterschiedlich ausgestaltet, beispielsweise gelten unterschiedliche Leistungsgrößen. Es gelten zudem unterschiedliche vergaberechtliche Rahmenbedingungen. Es sei unklar, wie diese vergaberechtlich zu trennen sind. Zudem stelle sich die Frage, ob die Kommune auch eine Gewährleistungsfunktion bei Ausfall eines Dualen Systems übernimmt. Desweiteren sei fraglich, wie die Abstimmung zwischen der jeweiligen Kommune und den verschiedenen Dualen Systemen stattfinden soll und ob sich jedes einzelne Duale System der jeweiligen Ausschreibung anschließen müsse. Der Trend zu Hochlast-Rohrsystemen ist ungebrochen Nachhaltigkeit ist nicht nur in aller Munde, sondern auch dringend notwendig – gerade auch bei Infrastrukturmaßnahmen. Und zur Nachhaltigkeit zukunftsorientierter Kanalisation gehört auch Sicherheit. Sicherheit bringen Kunststoffrohr-Kanalsysteme mit einer Ringsteifigkeit von SN 12 in allen Bauteilen für die deutlich höheren dynamischen Verkehrsbelastungen – zum Beispiel das System PRIMUS HL SN12 von Alphacan Omniplast, dem ältesten Kunststoffrohr-Hersteller Deutschlands. Immer mehr Kommunen suchen nach immer hochwertigeren Kanalrohrsystemen. Der Grund: In den kommenden Jahrzehnten werden die Belastungen durch Schwerlastverkehr problematischer, denn LKW werden größer und schwerer, und die Einbaubedingungen für Abwasserrohre werden schwieriger werden. Um für die nächsten 80-100 Jahre dafür gerüstet zu sein, lohnt sich hervorragend die Investition in ein zweifarbiges Getrenntsystem für die Abwasserentsorgung, die mit hochwertigem PVC-Material auf lange Zeit gegeben ist. Die moderaten Mehrpreise für das Rohmaterial relativieren sich im Hinblick auf die langen Abschreibungsjahre. Wichtig für alle Ingenieure und Bauausführende ist allerdings, dass das gesamte Abwasserrohrsystem inklusive aller Formteile eine hohe Ringsteifigkeit aufweist – so, wie es bei PRIMUS HL SN12 der Fall ist. Eine moderne technische Konstruktionslösung, bei der die Bauteile nicht einfach nur verdickt wurden, erfüllt durch eine sinnvolle Verstärkung der Materialgüte alle technischen Eckdaten. Durch das sehr hohe E-Modul von > 3600 N/mm² wird die geforderte Mindestringsteifigkeit SN 12 an allen Bauteilen erreicht. Das zweifarbige Abwasserrohr-System besteht nicht aus coextrudierten Mehrschichtrohren, sondern aus homogenen und aus hochwertigstem PVC hergestellten Vollwandrohren. Jedes Rohr und jedes Formteil weist Muffe und Spitzende auf. Dadurch ist dieses System schnell und fehlerfrei zu verlegen, worüber sich vor allem Bauunternehmen und letztendlich auch die geldgebenden Kommunen freuen. Durch die vollständige Einhaltung der DIN EN 1401-1 sind alle Bauteile von PRIMUS uneingeschränkt bauaufsichtlich zugelassen. Seit Produktionsbeginn wird regelmäßig die 38 Sicherheit für die Abwasserentsorgung bringt auch das Getrenntsystem in zwei Farben von Primus HL SN12. Ringsteifigkeit nicht nur laufend intern, sondern auch extern durch die MFPA Leipzig überprüft. Ein aktueller Prüfbericht aus dem August dieses Jahres bescheinigt wieder einmal die Ringsteifigkeit SN 12 bei allen Rohren und Formteilen. Darüber hinaus lässt Alphacan Omniplast diese hohen Anforderungen, passend für den zunehmenden Schwerlastverkehr, ständig durch DIN Certco überwachen. Und ein zweiter Punkt ist wichtig: ein in jede Muffe werkseitig eingelegter patentierter „Nahezu-fest“-Dichtring, der absolut mineralölbeständig, wurzelfest und dicht ist, gibt Sicherheit auch für die Trinkwasserschutzgebiete II und III. Kurzes Fazit: PRIMUS HL SN12 ist ein in zwei Farben erhältliches, uneingeschränkt nach der Europa-Norm DIN EN 1401-1 zugelassenes Langzeit-Abwasserrohr-System für den zunehmenden Schwerlastverkehr (nicht nur in Problemzonen). Kommunalwirtschaft 10/2015 Deutschlands erste Soofa steht bei RWE Die erste Soofa in Deutschland steht seit heute auf dem Vorplatz der RWE Deutschland AG an der Kruppstraße in Essen. Soofa ist eine Bank mit Solarmodul, das Tag und Nacht das Aufladen von Smartphones und Tablets ermöglicht. Entwickelt wurde sie von drei deutschen Unternehmerinnen in den USA. Die Soofa wurde heute gemeinsam von Reinhard Paß, Oberbürgermeister der Stadt Essen, und Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland, eingeweiht. Mit Soofa testet RWE digitale Innovation im öffentlichen Raum von Großstädten. „Die Soofa verbindet die Themen Digitalisierung, erneuerbare Energien und Energiespeicherung auf neuartige Weise. Wir sind davon überzeugt, dass die drei Entwicklerinnen damit den Nerv der Zeit getroffen haben. Mit solchen Solarlösungen verändern wir das urbane Leben“, so Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland. Insbesondere die junge Generation, die Generation E, wachse mit dem verstärkten Bewusstsein für diese Themen auf. Weihten heute Deutschlands erste Soofa in Essen ein (v. l.): Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland, und Reinhard Paß, Oberbürgermeister der Stadt Essen. Dass die Soofa ausgerechnet in Essen steht, ist kein Zufall. Essen ist nicht nur Sitz der Zentrale der RWE Deutschland, sondern steht auch besonders für den Klimaschutz. Nicht ohne Grund wurde Essen mit dem Titel „Grüne Hauptstadt Europas 2017“ ausgezeichnet. Mit vielen Klimaschutz-Projekten ist Essen ein wichtiger Standort der Energiewende in Deutschland und Europa. Darüber freute sich Oberbürgermeister Paß besonders: „Es ist toll, dass wir nun als erste Stadt Deutschlands eine Soofa haben. Smartphones mit Sonnenenergie aufladen – das ist eine innovative Idee und passt optimal in eine Grüne Hauptstadt Europas.“ Entwickelt wurde die Soofa von Sandra Richter, Jutta Friedrichs und Nan Zhao, Ex-Trainee von RWE, im Jahr 2014 in Boston. Mit Hilfe eines 30W-Solarpanels und zwei USB-Anschlüssen zum Anstecken von Ladegeräten können Besucher an der Soofa ihre Mobilgeräte aufladen. Zusätzlich ist ein Energiespeicher eingebaut, der das Laden zu einem späteren Zeitpunkt ohne direkte Sonneneinstrahlung ermöglicht. Als eine der Gründerinnen 2014 das Konzept im Weißen Haus vorstellte, hat US-Präsident Obama auf einer Soofa Platz genommen. Der Wilo Weg: Individuelle Lösungen und zuverlässige Technologien, denen Sie vertrauen können. Wasserwirtschaft von Wilo: das ist mehr als innovative Technologie und langjährige Expertise. Unter dem Wilo Weg verstehen wir eine exzellente Produktqualität mit höchster Langlebigkeit und großen Wartungs intervallen. Zusätzlich stehen Ihnen unsere Wasserwirtschaftsexperten persönlich zur Verfügung, um Ihnen zu helfen, Ihre Arbeit effizienter und einfacher zu gestalten. So leben wir unser Markenversprechen „Pioneering for You“. Wie kann Wilo Sie unterstützen? www.wilo.com/WaterManagement Wilo-EMU FA Wilo-EMU Megaprop Wilo-SCP Wilo-EMU KM Ausgezeichneter Klimaschutz: 100! ProKlima Briefversand von Postcon erneut zertifiziert Postcon hält Wort beim Klimaschutz, wie die Berliner GUT Certifizierungsgesellschaft für Managementsysteme mit der Zertifizierung nach DIN ISO 14064-1 offiziell bestätigt. Diese besagt, dass alle 100! ProKlima Briefsendungen klimaneutral verschickt werden. Den im Frühjahr 2009 eingeführten 100! ProKlima Briefversand von Postcon nutzen mittlerweile Geschäftskunden und öffentliche Auftraggeber in ganz Deutschland. „Die Notwendigkeit zum Klimaschutz ist unbestritten. Mit unserer zertifizierten Versandoption 100! ProKlima geben wir umweltbewussten Versendern die Möglichkeit, etwas für den Klimaschutz zu tun, einfach und effektiv“, so Dr. Rüdiger Gottschalk, CEO von Postcon. Um den klimaneutralen Versand zu ermöglichen, berechnet der Briefdienstleister die beim Transport entstehenden CO2Emmissionen grammgenau und gleicht sie vollständig über Klimaschutzprojekte nach Gold-Standard aus. Zu den weiteren Klimaschutzmaßnahmen gehören bei Postcon unter anderem der Einsatz von Zustellfahrzeugen mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen sowie Aktionen zur Mitarbeitermotivation zur Senkung des Energieverbrauchs und der anfallenden Abfallmenge, auch im privaten Bereich. Um Transparenz für Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Anteilseigner zu schaffen, veröffentlicht Postcon einen jährlichen 100! ProKlima-Bericht. Mehr Informationen unter www.postcon.de/100-pro-klima NRW.BANK unterstützt InnovationCities Die NRW.BANK unterstützt als Partner auch in Zukunft die InnovationCities im Ruhrgebiet. Neben der Modellstadt Bottrop engagiert sich die NRW.BANK auch in der InnovationCity Essen sowie bei der Ausweitung des Konzepts zur nachhaltigen Stadt- und Quartiersentwicklung auf weitere Revierstädte. Klaus Neuhaus, Vorsitzender des Vorstands der NRW. BANK, machte sich heute ein Bild von den Projektfortschritten in Bottrop und Essen. Bei einem Besuch des Eltingviertels erläuterten Klaus Freiberg, Mitglied des Vorstands von Vonovia SE, und Burkhard Drescher, Geschäftsführer Innovation City Management GmbH, die bereits gestarteten Modernisierungsmaßnahmen sowie das weitere Vorgehen. Mit dem Projekt InnovationCity Essen | Eltingviertel streben Vono-via, die Stadt Essen und die Innovation City Management gemeinsam mit den Partnern Emschergenossenschaft, NRW.BANK, STEAG Fernwärme und RWE eine ganzheitliche und nachhaltige Quartiersentwicklung im Eltingviertel an. Dabei sollen Immobilienwerte gesichert, CO2-Emissionen re- duziert und somit die Lebens- und Wohlfühlqualität für die Menschen im Quartier gesteigert werden. Klaus Neuhaus zeigte sich überzeugt vom InnovationCityAnsatz: „Das in Bottrop erprobte und nun auch hier im Eltingviertel angewendete Konzept ist beeindruckend.“ Insbesondere die zügige Umsetzung und die sehr gute Zusammenarbeit der einzelnen Akteure seien maßgeblich für den Projekterfolg, so Neuhaus weiter. Die NRW.BANK engagiert sich bereits seit 2011 in der Modellstadt Bottrop – mit gutem Grund: „Das Projekt InnovationCity vereint die wichtigsten Kernthemen, für die wir als NRW.BANK stehen“, so Neuhaus. „Die Umsetzung der Energiewende steht hier ebenso im Fokus, wie die Entwicklung neuartiger Quartiers- und Stadtentwicklungskonzepte.“ Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. Sie unterstützt ihren Eigentümer, das Land NRW, bei dessen struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben. Dazu bündelt sie Förderprogramme des Landes, des Bundes und der Europäischen Union unter einem Dach und kombiniert sie mit eigenen Eigenkapital- und Fremdkapitalprodukten. Füllstandsensor UBI optimiert das Abfallmanagement Die Firma German EcoTec vertreibt ab sofort exklusiv in Deutschland den Füllstandsensor UBI des irischen Herstellers Smartbin. Das Gerät misst Füllstände in allen Abfall- und Recyclingcontainern - egal, ob der Inhalt fest oder flüssig ist. Die ermittelten Daten werden an den Betreiber gesandt, der mit den Informationen das Management seiner Behälterflotte optimiert. Die Entleerungskosten lassen sich dadurch um bis zu 50 Prozent senken. der Rochlitz, Geschäftsführer von German EcoTec. Die Füllstände misst der etwa faustgroße und 250 Gramm schwere Sensor mit Ultraschall-Technik. Die Messergebnisse sendet er über das Mobilfunknetz zum Rechner oder Smartphone des Betreibers. Zuständige Mitarbeiter können die Informationen mit einer dazugehörigen Verwaltungssoftware lesen, auswerten, grafisch darstellen sowie in Microsoft-Excel und ERP-Systeme übertragen. Die Daten lassen sich auch unterwegs vom Fahrer abrufen. „Der Sensor UBI ist eine verlässliche Technik zur Effizienzsteigerung von Entsorgungsunternehmen“, sagt Dr. Alexan- Mit den ermittelten Daten berechnet die Verwaltungssoftware den optimalen Leerungszeitpunkt sowie die ideale Sam- 40 Kommunalwirtschaft 10/2015 melroute. Die Behälter werden dadurch stets bedarfsgerecht angefahren, verfrühte Touren oder ein Zuspätkommen zu überquellenden Containern gehören der Vergangenheit an. Streumüll und Ungeziefer belästigen nicht die Anwohner. „Im Ergebnis sinken Treibstoffverbrauch, Fahrzeugverschleiß, die Reinigungskosten für die Containerstandorte und der Personalaufwand“, sagt Rochlitz. UBI wird von einer Batterie betrieben, die eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren hat. Entsprechend ist ein Stromkabel nicht nötig. „Der Sensor lässt sich einfach installieren und ist wartungsfrei“, sagt Rochlitz. Eine robuste Kunststoffummantelung schützt ihn bei extremen Temperaturen und Erschütterungen. Im Brandfall sendet das System einen Alarm. Die Technik ermöglicht zudem eine genaue Containerortung. Der Füllstandsensor UBI bietet dem Betreiber eine klare Gegenüberstellung von Kosten und Nutzen. Die Vorteile machen UBI zu einem verlässlichen Helfer von Entsorgern in mehr als 25 Ländern. Mehr Flexibilität Kärcher: Erstmals Frontlader für Kommunalmaschinen der Mittelklasse Für seine Kommunalmaschinen-Flotte hat Kärcher erstmals einen Frontlader für Geräteträger bis 3,5 t entwickelt. Das in dieser Klasse bislang einzigartige Anbaugerät ist insbesondere für kommunale Anwender und Dienstleister, die aus wirtschaftlichen Gründen keinen Radlader vorhalten können, eine Alternative für mehr Flexibilität innerhalb ihrer Fuhrparks. Zum Heben und Bewegen von Lasten setzen Kommunen vorzugsweise kleinere Radlader ein – eine wirtschaftliche Auslastung der Fahrzeuge ist jedoch selten gegeben. Der Frontlader löst das Problem, da er an vorhandene KärcherGeräteträger (zum Beispiel die MIC 50) montiert werden kann. Einheitliche Aufnahmen und das Schnellwechselsystem, das sich die fahrzeugeigene Hydraulikanlage zunutze macht, erleichtern die Montage wesentlich. In wenigen Minuten ist der Umbau am Trägerfahrzeug abgeschlossen und es können im nächsten Schritt verschiedene Zubehöre wie die klassische Ladeschaufel, aber auch Schneefräsen oder Kehrwalzen angebracht werden. reicht, können mit dem Anbaugerät auch kleinere Muldenkipper oder Aufbaustreuer im Winterdienst befüllt werden. Die Größe der Schaufel ist so bemessen, dass sie auch unter beengten Arbeitsbedingungen eingesetzt werden kann. Der Frontlader ist ab Werk oder zum Nachrüsten für Geräteträger der Mittelklasse von Kärcher erhältlich. Das Unternehmen bietet bereits einen Frontlader für schwere Geräteträger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 5 t an. Mit einer maximalen Hubkraft von bis zu 900 kg lassen sich große Mengen losen Materials wie Steine, Sand, Erde oder Rindenmulch in kurzer Zeit aufnehmen und bewegen. Die präzise und einfache Steuerung erfolgt vom Fahrzeug aus über einen Joystick. Da die maximale Hubhöhe etwas mehr als 2 m beträgt und der Schaufel-Kippwinkel bis zu 50° er- HOCHTIEF übergibt Wolfgang-Borchert-Gymnasium in Halstenbek Neubau des ÖPP-Bildungsprojekts vorzeitig fertiggestellt – Unterricht findet bereits seit Schuljahresbeginn im neuen Gebäude statt PPP SOLUTIONS Nach nur 18 Monaten Bauzeit hat HOCHTIEF am Freitagnachmittag im Rahmen einer offiziellen Einweihungsfeier den Neubau des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums in der Gemeinde Halstenbek bei Pinneberg übergeben. Eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus HOCHTIEF PPP Solutions und der Hamburger Niederlassung von HOCHTIEF Building hat Kommunalwirtschaft 10/2015 das Projekt bereits sechs Wochen vor dem vertraglich vereinbarten Termin fertiggestellt. Den zirka 1 000 Schülerinnen und Schülern steht seit Schuljahresbeginn eine moderne Bildungsstätte mit Aula, Mensa und öffentlicher Bücherei zur Verfügung, die eine ideale Lernumgebung bietet. 41 An der Veranstaltung nahmen auch die Bürgermeisterin der Gemeinde Halstenbek, Linda Hoß-Rickmann, und der Geschäftsführer von HOCHTIEF PPP Solutions, Peter Coenen, teil. „Nach der erfolgreichen Fertigstellung werden wir nun für den reibungslosen Betrieb des Neubaus sorgen. Dass die Gemeinde Halstenbek nach einer Grund- und Gemeinschaftsschule sowie einer Dreifeld-Sporthalle mit dem WolfgangBorchert-Gymnasium bereits das dritte große Bauprojekt als ÖPP-Verfahren umgesetzt hat zeigt, dass sich diese Beschaffungsvariante bewährt hat.“, so Coenen. Beton und am 23. Januar dieses Jahres schwebte der Richtkranz über dem Rohbau. Die Bauzeit – inklusive Erstellen, Einreichen und Genehmigen des Bauantrags – dauerte somit gerade einmal 18 Monate. Das Vertragsvolumen des Projekts beläuft sich auf gut 31 Millionen Euro. Davon entfallen zirka zwei Drittel auf den Bau und etwa ein Drittel auf den Betrieb. In der Betriebsphase erbringt HOCHTIEF PPP Solutions unter anderem die Instandhaltungs-, Reinigungs- und Hausmeisterleistungen. HOCHTIEF hatte Anfang 2014 den Auftrag erhalten, die neue Schule in öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) zu planen, zu bauen und bis 2033 zu betreiben. Im April vergangenen Jahres starteten die Bauarbeiten, im Juni floss der erste Nach der Fertigstellung des Neubaus gehen die Bauarbeiten ringsum noch einige Monate weiter: Bis Frühjahr 2016 werden das Bestandsgebäude abgerissen und die Außenanlagen fertiggestellt. Kooperation zwischen HIDRO-MAK und KIRCHHOFF ECOTEC HIDRO-MAK bleibt eigenständige Marke in Ergänzung zu FAUN und ZOELLER Die KIRCHHOFF ECOTEC, mit den beiden starken Marken FAUN und ZOELLER, hat die Mehrheit der Anteile an dem türkischen Unternehmen HIDRO-MAK erworben. Das Traditionsunternehmen HIDRO-MAK bleibt als eigenständige Marke weiter bestehen. Diese Kooperation stärkt den strategischen Fokus und ebnet Wege zum arabischen und asiatischen Raum. Patrick Hermanspann, CEO FAUN Gruppe sagt: „HIDRO-MAK ergänzt die KIRCHHOFF ECOTEC in hervorragender Weise. Wir freuen uns, das Team und die Eigentümerfamilien in unserem Verbund willkommen zu heißen. Wir haben mit HIDRO-MAK einen besonders starken und flexiblen Partner an der Seite.“ Ahmet Bazmano lu, CEO HIDRO-MAK, sieht in der Kooperation ebenfalls nur Vorteile: „Wir profitieren von den Erfahrungen und technischen Kenntnissen der Marken FAUN und ZOELLER. Wir können voneinander lernen und unsere Positionen stärken.“ Das Produkt-Portfolio der Firmen an Abfallsammelfahrzeugen, Kehrmaschinen und Liftern bleibt voneinander unabhängig, ergänzt sich jedoch optimal. Mit dem Standort Türkei wird die internationale Präsenz der KIRCHHOFF ECOTEC ausgebaut. H DRO-MAK ist seit 1961 am Markt aktiv und versorgt die Kunden mit Fahrzeuglösungen, Kundendienstleistungen und Ersatzteilen. H DRO-MAK liefert in mehr als 35 Länder und der Exportanteil liegt bei 50 Prozent. Hailo initiiert definierte Prüfgrundlage für Schachtabdeckungen und präsentiert neues, brandschutzgeprüftes Modell H-CSC Brandschutz an Bauwerken ist lebensrettend. Insbesondere in öffentlichen Gebäuden mit viel Publikumsverkehr wie Schulen, Universitäten, Kaufhäusern, Behörden, Flughäfen, Bahnhöfen, Krankenhäusern etc. werden weitreichende Anforderungen im baulichen, technischen und organisatorischen Brandschutz gestellt. Eine sichere, effiziente und rauchgasdichte Abschottung von Kabel- und Versorgungsschächten trägt einen wichtigen Teil zum Brandschutz bei. In Ausschreibungen werden deshalb vermehrt Abdeckungen gefordert, die nicht nur hohen physischen Belastungen standhalten, sondern auch brandschutzgeprüft sind. Da allerdings Schachtabdeckungen bis dato keiner Brandschutzklasse normativ zugeordnet sind, gibt es für diese noch keine einheitliche Prüfgrundlage. Diese Tatsache nahm der Hersteller Hailo Professional zum Anlass, die Initiative zu ergreifen und das Prüflaboratorium für Brandschutz – DMT GmbH & Co KG mit der Erstellung einer definierten Prüfgrundlage zu beauftragen. „Die Sicherheit des Menschen und der Umwelt sind fester Bestandteil unserer 42 Hailo Kabelschachtabdeckung-H-CSC Kommunalwirtschaft 10/2015 Produktentwicklungsphilosophie. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, das Thema ‘vorbeugender baulicher Brandschutz’ auch für Schachtabdeckungen weiter in den Fokus zu rücken und den Planern und Architekten mit definierten Standards eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die Wahl der passenden Schachtabdeckung zu bieten“, so Gunther Bastian, Hailo Professional. Die verabschiedete Prüfgrundlage vereint bzw. berücksichtigt die unterschiedlichen Vorgaben einzelner Normen und Vorschriften und stellt somit eine Richtlinie zur Verfügung, um den Forderungen im Bereich Brandschutz für Schachtabdeckungen gerecht zu werden. Höchste Sicherheit in Tunnelbauwerken: Kabelschachtabdeckung Typ H-CSC mit Feuerwiderstand von 120 Minuten Die neue Kabelschachtabdeckung Typ H-CSC aus dem Hause Hailo ist bereits nach der neuen Richtlinie geprüft und zertifiziert worden – und entspricht mit einer Feuerwiderstandsdauer von 120 Minuten höchsten Prüfanforderungen. Das befahrbare, bodengleiche Modell zum Einbetonieren verfügt außerdem über die notwendigen Baumusterprüfungen vor und nach der Brandprüfung hinsichtlich der Belastungsfähigkeit nach EN124. Rahmen und Deckelwanne bestehen aus hochwertigem Edelstahl, was die Abdeckung gegen korrosive Umwelteinflüsse schützt. Der Rahmen kann vor dem Einbetonieren durch Stellschrauben stufenlos auf das Umgebungsniveau angepasst werden. Zur Bewährungsanbindung verfügt der Rahmen außen über umlaufend angeordnete Maueranker, sodass seine sichere Einbindung in den umliegenden Beton gewährleistet wird. Die Deckelwanne ist zur Einlage einer definierten Stahlbewehrung und anschließender Füllung mit Beton der Güte C50/60 vorgesehen. Um den Einbau der Deckelbewehrung zu vereinfachen, befinden sich im Inneren spezielle Auflage-/Anbindungsbleche. Durch die leicht konische Bauform des Deckels wird ein Festklemmen verhindert und ein unkompliziertes Ausheben zu jeder Zeit gewährleistet. Je nach Baugröße wird der Deckel durch mehrere DreikantVerschlussschrauben sicher und fest mit dem Rahmen ver- schraubt. Um ein Kaltverschweißen innerhalb des Gewindes zu vermeiden, wird eine Paarung aus Edelstahl und Messing verwendet. Zum Ausheben verfügt jeder Deckel über Gewindehülsen M16, in welche die beiliegenden Ringösen eingeschraubt werden. Um die Gewindehülsen vor Verschmutzung zu schützen, werden diese bei Nichtbenutzung durch Senkschrauben verschlossen. Eine frost- und witterungsbeständige sowie hochtemperaturfeste Silikondichtung erfüllt die Vorgaben hinsichtlich Tagwasserdichtheit sowie Raumabschluss. Mit der Initiative zur Einführung einer einheitlichen Brandschutz-Prüfgrundlage für Schachtabdeckungen sowie der darauf basierenden Produktneuheit des Typs H-CSC stellt Hailo erneut seinen hohen Anspruch hinsichtlich Innovation, Qualität und Sicherheit unter Beweis. „Die Marke Hailo ist mit ihren hohen Ansprüchen intern Motivation und Selbstverpflichtung und garantiert stets eine optimale Produktqualität. Gleichzeitig ist es ein Versprechen an unsere Kunden und macht uns damit zu einem starken Partner“, so Gunther Bastian. Hailo Professional – Der Profipartner Ob ganz nach oben oder ganz nach unten: Wenn es sicher und professionell laufen soll, sind die Steiglösungen von Hailo Professional immer die optimale Lösung. Hailo ist Marktführer in Sachen Steiggeräte und hat unter der Marke Hailo Professional ein maßgeschneidertes Programm für gewerbliche Steiggeräte und Schacht-Ausrüstungstechnik entwickelt. Speziell für die diversen Anforderungen in Handwerk, Industrie und Dienstleistung bietet Hailo Professional eine Fülle von Innovationen. Zum Angebot gehören flexibel einsetzbare Steigleitern, Rücken- und Fallschutzsysteme, Schachtleitern und Schachtabdeckungen, Notausstiege, Fluchtleitern und auch Spezialausführungen wie kraftbetriebene Befahranlagen an Leitersystemen – alles ISOzertifiziert und „Made in Germany“ durch das familiengeführte Unternehmen aus dem hessischen Haiger, unterstützt von über 400 Mitarbeitern. Bereits seit 1947 bietet die Traditionsmarke mit dem „roten Punkt“ zukunftsweisende Produkte in herausragender Qualität und Spitzendesign. Inzwischen werden Hailo-Produkte in über 80 Ländern vertrieben. Gasnetzkonzession: Gasag-Position durch Entscheidung des Kammergerichts weiter gestärkt Nach der mündlichen Verhandlung am 20. August hat der 2. Zivilsenat (Kartellsenat) des Kammergerichts Berlin heute den Beschluss zur Nebenintervention der Berlin Energie verkündet. Zur Frage stand, ob sich Berlin Energie als unselbständiger Teil des Landes Berlin auf Seiten des Landes Berlin an einem Rechtsstreit der Gasag Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft /NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG gegen das Land Berlin beteiligen darf. Das Kammergericht hat entschieden, die Nebenintervention der Berlin Energie zurückzuweisen. Als Begründung wurde unter anderem angeführt, dass Berlin Energie nicht parteifähig sei. Dazu erklärt die Gasag-Vorstandsvorsitzende Vera GädeButzlaff: „Wir sehen uns durch die heutige Entscheidung des Kommunalwirtschaft 10/2015 Kammergerichts in unserer Rechtsposition weiter gestärkt. Das ist einerseits erfreulich, andererseits entscheidet sich die Energiewende in Berlin nicht in Gerichtssälen, sondern durch die Weiterentwicklung des Strom- und Wärmemarktes dieser Stadt. Die Gasag hält es deshalb im Interesse ihrer Mitarbeiter, Partner und Kunden weiterhin für erforderlich, dass das Land Berlin in der Auseinandersetzung um die Gasnetzkonzession schnell Rechtssicherheit schafft. Die Gasag hat zwei exzellente Angebote vorgelegt und ist weiterhin für einen schnellen Vertragsabschluss vorbereitet. Unser Interesse liegt darin, durch unsere vielfältigen Kompetenzen in Erzeugung, Netzen, Vertrieb und Energiedienstleistungen partnerschaftliche Mitverantwortung für die Energiewende in Berlin und Brandenburg zu übernehmen.“ 43 Hintergrund: Das Landgericht Berlin hatte in einer mündlichen Verhandlung am 9. Dezember 2014 im Vergaberechtsstreit über den Betrieb des Gasnetzes zwischen Gasag / NBB und dem Land Berlin dem Antrag von Gasag / NBB stattgegeben und es dem Land untersagt, die Gasnetzkonzession an Berlin Energie oder an ein durch Umwandlung des Landesbetriebes Berlin Energie hervorgegangenes Unternehmen zu vergeben. Sowohl Gasag /NBB als auch das Land Berlin waren in Berufung gegangen. Umweltschonende Graffitientfernung mit neuer Technik Mit der Kochend-Heißwasser-Technik gegen Graffiti und andere Verschmutzungen Ob an öffentlichen Gebäuden, Brücken, Lärmschutzwänden oder Bushaltestellen – Graffitis wirken sich negativ auf die Außenerscheinung aus. Eine innovative Möglichkeit, diese Art von Verschmutzungen zu entfernen, bietet die niederländische Firma Waterkracht nun mit ihrem neuen Hochdruckreiniger Colorado 350. Dieser entfernt Graffiti mittels der patentierten KochendHeißwasser-Technik (KHT) ausschließlich mit reinem Wasser. Dabei liegt die Wassertemperatur an der Düse konstant bei 102 Grad, das Wasser kann mit einem Druck bis zu 350 Bar aufgetragen werden. So ist auch die Moos-, Algen- und Kaugummi-Entfernung sowie allgemein die Reinigung und Sanierung von Böden und Fassaden möglich. Dazu kann der Anwender den Druck je nach Bedarf einstellen und auch zwischen verschiedenen Düsen und Kalt-, Warm- oder KochendHeißwasser wählen. Durch die Abstimmung des Drucks auf den jeweiligen Boden- oder Wandbelag sind keinerlei Schäden zu erwarten. Gereinigt werden können unter anderem Klinker- wie Pflasterstein, Betonflächen, Straßenbelag, Bürgersteige und Stadtmobiliar. Der Colorado 350 bietet kurze Rüstzeiten und einen sehr guten Reinigungserfolg ohne den Einsatz chemischer Reinigungsmittel. Das Gerät, dessen Wassertank 1.100 Liter fasst, ist autark und unabhängig von Strom- und Wasseranschlüssen einsetzbar. Graffitientfernung mit innovativer „Kochend-HeißwasserTechnik“ (KHT), Foto: Waterkracht. Die Geräte werden spezifisch auf die Anforderungen des Kunden ausgelegt. Die jeweiligen Gerätepreise sind direkt beim Hersteller zu erfragen. Grundschüler in Bremen: Ruhe bei Tisch! Akustikbaffeln von Knauf AMF im Mensa-Einsatz In der neueröffneten Mensa der Ganztagsgrundschule Fischerhuder Straße in Bremen ist es angenehm ruhig. Selbst dann, wenn die 120 Schulkinder erst essen und anschließend laut spielen und toben. Möglich machen das über 200 AMF Thermatex Baffeln von Knauf AMF, die von der Decke hängen. Sie haben einen hohen Schallabsorptionsgrad und reduzieren effektiv die Nachhallzeit. Für eine angenehme Raumakustik. Eine Schulmensa kann ohne Akustikoptimierung schnell zu einem nervenaufreibenden Ort werden. Das weiß Sascha Freyer aus langjähriger Erfahrung. Der Architekt des Bremer Architekturbüros Rosengart + Partner musste sich deswegen für die neue Mensa der Ganztagsgrundschule Fischerhuder Straße etwas einfallen lassen. „Das war gar nicht so einfach“, erinnert sich Freyer: „Die Akustikmessungen eines Ingenieursbüros hatten ergeben, dass eine klassische Lochakus- 44 tikdecke in diesem 400 Quadratmeter großen Massivbau aus Beton nicht ausreichen würde, um die lange Nachhallzeit in den Griff zu bekommen.“ Für eine Schule ungewöhnlich: 222 Baffeln hängen von der Decke Freyer entschied sich daher für eine Variante, die – anders als traditionelle Kassettendecken – in Schulen bislang selten anzutreffen ist: nämlich für AMF Thermatex Baffeln des Deckenspezialisten Knauf AMF. „Die Baffeln sind die ideale Lösung, da sie die akustisch aktivierbaren Flächen im Raum über das Maß von Decke und Wänden hinaus erweitern“, erklärt Freyer. Der Architekt ließ deswegen 222 Baffeln an der Decke aufhängen, jede von ihnen 1500x400x50 Millimeter groß. „Ihre vertikale Anordnung verhindert Flatterechos und Reflexionen. Selbst dann, wenn 120 Schüler gleichzeitig in Kommunalwirtschaft 10/2015 In der neueröffneten Mensa der Ganztagsgrundschule Fischerhuder Straße in Bremen ist es angenehm ruhig. Selbst dann, wenn die 120 Schulkinder erst essen und anschließend laut spielen und toben. Die Baffeln von Knauf AMF sind die ideale Lösung, da sie die akustisch aktivierbaren Flächen im Raum über das Maß von Decke und Wänden hinaus erweitern. der Mensa sind, besticht der Raum durch ein angenehmes Klangambiente.“ Die Folge: Die Nerven der Schüler bleiben geschont, sodass sie im Unterricht konzentrierter und aufnahmefähiger sind. Ein Zeichen fur den Umweltschutz Absorber sind Herzstück der Baffeln Herzstück der Baffeln sind sogenannte Absorber. Sie bestehen aus Mineralplatten mit sichtseitigem Akustikvlies und sind in einem geschlossenen und vernieteten Aluminiumrahmen eingebettet. Beide Komponenten – Metallrahmen und Absorber – lassen sich farblich frei gestalten. Freyer hat sich für klassisches Weiß entschieden (ähnlich RAL 9016). „Durch das Vlies mit der weißen Beschichtung wirkt die Oberfläche glatt und elegant“, sagt Knauf AMF-Gebietsverkaufsleiter Stefan Seehafer. „Die Baffeln vereinen Funktion mit zeitlos schlichter Ästhetik.“ Zum Einsatz kommen 42 weitere Baffeln deswegen auch im Obergeschoss der Ganztagsgrundschule, im Flur und im Gruppenraum. Baffeln erfüllen DIN 18041 zur Hörsamkeit Seehafer kennt das Problem, vor dem Architekt Freyer stand, übrigens nur zu gut: „In der modernen Architektur finden sich vor allem schallharte Materialien wie Glas und Beton wieder. Oftmals dient der Beton als Heiz- oder Kühlfläche, wodurch für akustische Zwecke nur sehr eingeschränkt Flächen zur Verfügung stehen.“ Sie reichten wie im Fall der Bremer Ganztagsgrundschule nicht aus, um den Raum auf eine akzeptable Nachhallzeit gemäß DIN 18041 (Hörsamkeit in kleinen bis mittelgroßen Räumen) einzustellen. „Baffeln sind eine von nur wenigen Möglichkeiten, um hier positiv eingreifen zu können.“ Denn sie vervielfachen die Akustikfläche und haben einen hohen Schallabsorptionsgrad. Caddy Clips sorgen für mühelose Montage Die Montage der Baffeln erwies sich fast als Kinderspiel: Monteure brachten an der Decke abgehängte Tragschienen (T-Schienen) an. An ihnen ließen sich sogenannte Caddy Clips befestigen – das sind Druckverschlusse aus Metall, die über Karabiner mit den beiden Laschen des Baffelrahmens verbunden sind. Mit wenigen Handgriffen war so sichergestellt, dass die Baffeln absolut sicher über den Köpfen der Kinder schweben. Sollte es brennen, ist zudem gewährleistet, dass sie kein Feuer fangen, denn die AMF Thermatex Baffeln gelten gemäß DIN EN 13501-1 als nicht brennbar. Kommunalwirtschaft 10/2015 Architekt Freyer setzte mit seiner Wahl auch ein Zeichen für Umweltschutz und Nachhaltigkeit: Die Mineralplatten bestehen aus den natürlichen Rohstoffen Steinwolle, Ton, Perlit und Stärke, die entweder aus Mais oder Kartoffeln gewonnen wird. Ihre Umweltverträglichkeit bestätigt auch der Blaue Engel – ein Umweltzeichen, das besonders umweltschonende Produkte auszeichnet. Brand in der Silvesternacht 2013/2014 zerstörte Schule Die Schule an der Fischerhuder Straße ist eine Ganztagsschule mit 300 Schülern, die sich seit 2010 im Wiederaufbau befindet. Die bereits 1911 erbaute Schule besteht aus zwei Gebäudekomplexen: einer ehemaligen Jungen- und Mädchenschule, die durch zwei Turnhallen miteinander verbunden sind. Die große Katastrophe ereignete sich in der Silvesternacht 2013/2014: Eine Rakete setzte Baumaterial auf dem Schulhof in Brand. Die Flammen breiteten sich aus und vernichteten Klassenzimmer und Turnhalle; der Schaden betrug zwei Millionen Euro. Da auch das Dach der Grundschule stark beschädigt wurde, entschlossen sich das Unternehmen Immobilien Bremen und das zuständige Bildungsressort für eine Komplettsanierung. In diesem Rahmen entstand die neue Mensa, die seit April 2015 eröffnet ist und außerhalb der Schulzeiten auch für Theateraufführungen und Einschulungsfeiern zur Verfügung steht. Auch bei solchen geräuschintensiven Veranstaltungen ist die Akustik dank der AMF Thermatex Akustikbaffeln jetzt äußerst angenehm. Über Knauf AMF Knauf AMF gehört seit Jahrzehnten zu den führenden europäischen Herstellern von modularen Deckensystemen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in der bayerischen Stadt Grafenau, entwickelt und produziert an sechs Standorten innovative Produkte für den weltweiten Bedarf. Mit den starken Marken AMF Thermatex, AMF Ventatec, Heradesign und Donn bietet Knauf AMF ein ausgereiftes Produktsortiment für ein breites Anwendungsspektrum: Von Verwaltungsbauten über Bildungsstätten bis hin zu Gesundheitseinrichtungen – Knauf AMF entwickelt optimale Lösungen für verschiedenste Raumsituationen und erfüllt dabei höchste funktionale Anforderungen. 45 Das umfangreiche AMF Thermatex-Sortiment umfasst Standard-Deckenlösungen, spezielle Akustikdecken sowie Brandschutzlösungen und Hygienedecken zur Reduzierung von Schadstoffen oder Partikeln. Für ästhetische Anspruche bietet der Deckenspezialist eine große Auswahl verschiedenster Material- und Oberflächenvarianten. Darüber hinaus steht Knauf AMF für bedarfsgerechte Systeme, darunter auch verdeckte, sichtbare oder freigespannte Deckenkonstruktionen sowie Deckensegel und Wandabsorber. Unter der Produktmarke Heradesign werden hochwertige Akustiksysteme aus Holzwolle für Decke und Wand entwi- ckelt und produziert, die unter Einsatz nachhaltiger Werkstoffe und Technologien erzeugt werden. Heradesign-Produkte auf magnesitgebundener Holzwolle-Basis überzeugen mit einzigartigem, zeitlosem Designcharakter und vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten. Für die beiden Schienensysteme AMF Ventatec und Donn liegen zahlreiche Brandprüfungen auf Basis der aktuellen Normierung vor. Zusätzlich zu seinem starken Produktportfolio bietet das Unternehmen ein starkes, weltweites Vertriebs- und Serviceteam und dient Architekten, Fachunternehmen und Bauherren als verlässlicher Partner. Landstromversorgung für Rheinschiffe – Gemeinsamer Service und Klimaschutz in Köln und Düsseldorf Die Partner RheinEnergie und Stadtwerke Düsseldorf stellten ihre gemeinsamen Aktivitäten und Ziele zur Landstromversorgung vor: Bislang müssen die meisten Schiffe während der Liegezeit in den Häfen für ihre Stromversorgung Hilfsmaschinen oder Generatoren laufen lassen. Dies führt zu vermeidbaren Lärm- und Luftimmissionen. Über neue Anschluss-Säulen mit dem Namen „Schiffs-TankE“ können die Schiffe nun stattdessen Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen. Auf diese Weise lassen sich pro Jahr an einer Anlegestelle für Fahrgastschiffe bis zu 120 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Mit der gemeinsamen Tochterfirma RheinWerke und in Kooperation mit der RheinCargo haben die Partner in Köln und bei den Neuss-Düsseldorfer Häfen bereits mehr als ein Dutzend solcher Schiffsladesäulen realisiert. Für die Zukunft ist unter anderem geplant, ein leistungsfähiges Netz an Frachtschiff-Ladesäulen aufzubauen und Hotelschiff-Ladesäulen zu installieren. „Im Rahmen unserer Aktivitäten zur ‚SmartCity Cologne‘ ist die Landstromversorgung ein vorrangiges Projekt“, erläutert Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie. „Allein in Köln gibt es pro Jahr mehr als 10.000 Schiffsbewegungen, viele davon im Herzen der Stadt. Da ist es uns ein wichtiges Anliegen, diesen Schiffen einen komfortablen Zugang zu sauberer Energie zu bieten. Wir arbeiten nun zugig am Ausbau unseres Angebotes.“ Sein Düsseldorfer Kollege Dr. Udo Brockmeier ergänzt: „Dadurch, dass sich sowohl die RheinEnergie als auch wir seit vielen Jahren mit der Technik der Landstromversorgung beschäftigen, haben beide Unternehmen ein umfangreiches Know-how aufgebaut, das wir in den RheinWerken bundeln. Nach diesem Muster arbeiten die RheinWerke auch bei den Erneuerbaren Energien und beim Ausbau umweltfreundlicher Wärmeinfrastruktur, insbesondere beim Thema Fernwärme, eng zusammen. Das stärkt unsere Unternehmen und ermöglicht uns, unseren Umwelt- und Klimaschutzbeitrag durch die Schaffung zukunftsgerichteter Infrastrukturen und marktgerechter Produkte weiter auszubauen“. Für den Hafenbetreiber RheinCargo, das Gemeinschaftsunternehmen der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) und der Neuss-Düsseldorfer Häfen, stellt der Landstrom eine Erweiterung der Serviceangebote dar. „Für uns ist das ein interessantes Thema. Wir sind froh, dass unsere Energiepartner 46 hier ihr Know-how einbringen und Investitionen in Landstromsysteme tätigen“, erklärte RheinCargo-Geschäftsführer Wolfgang Birlin. „Als Betreiber der Häfen in Köln, Neuss und Düsseldorf sehen wir uns in einer Mittlerrolle zwischen den Rheinanliegern und den Rheinschiffern.“ Über die Hafenmeister könne man das neue Angebot an die Schiffsführer kommunizieren. Kommunalwirtschaft 10/2015 Aus „ENERVIE AssetNetWork“ wird „ENERVIE Vernetzt“ Die ENERVIE Gruppe hat sich für ihre Kunden neu aufgestellt: Die Mark-E Aktiengesellschaft und die Stadtwerke Lüdenscheid GmbH haben nun auch eigentumsrechtlich ihre Strom- und Gasnetze in eine „große“ Netzgesellschaft unter dem Dach der ENERVIE eingebracht. Diese neue große Netzgesellschaft trägt den Namen „ENERVIE Vernetzt GmbH“ und übernimmt zum 1. Oktober 2015 alle Netzbetreiberfunktionen für die Sparten Strom, Gas und Wasser der bisherigen Netzgesellschaft ENERVIE AssetNetWork GmbH (EAN) sowie die Netzservicefunktionen der ENERVIE Gruppe. „Die ENERVIE Vernetzt GmbH tritt in alle Rechte und Pflichten bestehender Verträge der Mark-E, der Stadtwerke Lüdenscheid, der Stadtwerke Hagen und der ENERVIE AssetNetWork ein, die den Netzbereich betreffen. Das heißt, alle diese Verträge gelten unverändert fort und für die Kunden ändert sich nichts“, erläutert Wolfgang Hinz, Geschäftsführer der ENERVIE Vernetzt GmbH. Die neue Netzgesellschaft wird somit alle netzbezogenen Aktivitäten – darunter auch Bau, Betrieb und Reparatur – der genannten Unternehmen in der neuen Gesellschaft bündeln und für die Kunden transparenter und effizienter gestalten. Die Kunden müssen grundsätzlich nicht aktiv werden, denn die kontinuierliche Versorgung ist weiterhin sichergestellt. Zusammen mit dem neuen Firmennamen haben sich auch der Internetauftritt, die E-Mail-Adressen und die zentrale Telefonnummer geändert. Die neuen Daten lauten: Adresse: ENERVIE Vernetzt GmbH, Lennestraße 2, 58507 Lüdenscheid Internet: www.enervie-vernetzt.de E-Mail: [email protected] Telefon (Zentrale): 02351 / 5675 - 0 ALBA Group: Neues Elektroaltgerätegesetz ermöglicht besseres Recycling Inkrafttreten des Elektroaltgerätegesetzes Der internationale Recyclingspezialist ALBA Group begrüßt ausdrücklich das im Bundesgesetzblatt veröffentlichte neue Elektroaltgerätegesetz (ElektroG). Das Regelwerk war vom deutschen Bundestag beschlossen worden. Mit der Veröffentlichung tritt das neue Gesetz am 24. Oktober 2014 in Kraft. werden. Dies bedeutet, dass verpflichtend die jeweiligen gerätetypischen Schadstoffe (so zum Beispiel Quecksilber, Batterien und FCKW) entnommen werden müssen. Alle Betreiber von Erstbehandlungsanlagen haben der zuständigen Behörde zudem die Behandlungstätigkeit anzuzeigen, bevor sie diese aufnehmen. „Nach langen Diskussionen im Zuge des Gesetzgebungsprozesses freuen wir uns sehr, dass das neue ElektroG nunmehr in Kraft tritt. Vor allem die neuen Anforderungen an die Erstbehandlungsanlagen werden zu einer besseren Schadstoffentfrachtung und damit zu einem besseren Recycling insgesamt führen“, so Manfred Fahrner, Experte für Elektronikschrottrecycling der ALBA Group. „Außerdem wird die neue Beweislastumkehr bei der Verbringung in das Ausland im Zusammenhang mit den höheren Anforderungen an die Schadstoffentfrachtung dazu führen, dass der Anreiz zum Export von Elektroaltgeräten in Entwicklungsländer abnimmt. Dies ist eine gute Nachricht für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen in diesen Ländern“, so Fahrner weiter. Gleichzeitig können durch die sachgerechte und qualitativ hochwertige Behandlung der Elektroaltgeräte in Deutschland wichtige Sekundärrohstoffe für die heimische Industrie zurückgewonnen werden. Nach der neuen Regelung müssen schon bei der Erstbehandlung von Elektroaltgeräten alle Flüssigkeiten entfernt und die Anforderungen nach Anlage 4 des neuen Gesetzes erfüllt Ortsteil Bebra geht ans Netz Sondershausen setzt das HS®-Kanalrohrsystem von Funke ein Lange Zeit gab es in vielen Straßenzügen im Sondershäuser Ortsteil Bebra nur sogenannte Ortskanäle und die Behandlung des Abwassers erfolgte in Kleinkläranlagen vor Ort. Zur Verbesserung der Infrastruktur wurden diese in der gemeinsam vom Trinkwasser- und Abwasserzweckverband Helbe-Wipper und den Stadtwerken Sondershausen durchgeführten Infrastrukturmaßnahme Margaretenstraße/Eichenbergstraße sukzessive zurückgebaut, durch Regen- und Schmutzwassersammler ersetzt und der Ortsteil damit ans städtische Leitungsnetz angeschlossen. Da im Verbandsgebiet grundsätzlich unterschiedliche Werkstoffe zum Einsatz kommen, wurde die Auswahl eines geeigneten Werkstoffes im Vorfeld sorgfäl- Kommunalwirtschaft 10/2015 tig geprüft. Mit Blick auf die hydraulischen Anforderungen und die baulichen Rahmenbedingungen vor Ort entschieden sich die Auftraggeber und das für die Planung zuständige ortsansässige Ingenieurbüro Bach für ein Kanalrohrsystem aus PVCU. Bei diesem Projekt hat die mit der Durchführung der Maßnahme beauftragte Gustav Utsch Tiefbau Betriebs-GmbH & Co. KG aus Artern HS®-Kanalrohre der Funke Kunststoffe GmbH verlegt. Außerdem kam eine Vielzahl von Formteilen aus der Hammer Ideenschmiede zum Einsatz, darunter CONNEX-Anschlüsse, FABEKUN-Sattelstücke und die VPC®Rohrkupplung. 47 Synergien genutzt Sondershausen setzte bei der Infrastrukturmaßnahme Margaretenstraße/Eichenbergstraße auf HS®-Kanalrohrsystem. Foto: Funke Kunststoffe GmbH Das Projekt war ehrgeizig, die Herausforderungen waren nicht ohne: In der Margaretenstraße sollten die Entwässerungsleitungen auf kompletter Länge erneuert werden, ebenso in der Brühl- und Forststraße. In der nahegelegenen Eichenbergstraße waren die Leitungen zwischen dem Anschluss Kreisverkehr und dem Hochpunkt der Straße betroffen. Mit dem Anschluss an das örtliche Kanalnetz sollte vor allem der vergleichsweise hohe Fremdwasseranteil unterbunden werden, der die zentrale Kläranlage Sondershausen stark belastet. „Dieser ist insbesondere auf den hohen Grundwasserstand vor Ort sowie Undichtigkeiten im alten Mischwasserkanal zurückzuführen“, erläutert Dipl.-Ing. Jan Krauße vom Sondershäuser Ingenieurbüro Bach GmbH. Vor dem Start der Bauarbeiten hatte der Planer den Kanal hydraulisch bemessen, es wurde ein Baugrundgutachten erstellt. Der Untergrund im Bauabschnitt ist uneinheitlich – von gutem, tragfähigem Boden bis zum Torfgrund mit schlechter Tragfähigkeit ist hier alles vorhanden. Charakteristisch sind zudem der relativ hohe Grundwasserspiegel und zahlreiche unterirdische Quellen im Baufeld. Umfangreiche Erneuerungen „Erst einmal musste geklärt werden, welche Nennweiten wir benötigen, um Regenwasser und Schmutzwasser des ursprünglich im Mischsystem erschlossenen Gebiets in Zukunft vernünftig im Trennsystem ableiten zu können“, führt Dipl.Ing. (FH) H. Peter Schwarzbach, Leiter Abwasser und stellvertretender Werkleiter beim Trinkwasser- und Abwasserzweckverband Helbe-Wipper in Sondershausen aus. „Das Schmutzwasser wird zukünftig zur zentralen Kläranlage geführt, Schichtenwasser und lokal vorhandene Quellen über Dränagen an den Regenwasserkanal angeschlossen und auf kurzem Weg dem Vorfluter (Bebra) zugeführt“, so Schwarzbach weiter. Dabei ist der Anschluss des Ortsteils an das städtische Netz nur ein Teil eines größer angelegten Vorhabens, im Zuge dessen Gas- und Trinkwasserleitungen ebenfalls neu verlegt werden. Erneuert werden sollten zudem die Straßenbeleuchtung sowie die Mittel- und Niederspannungsleitungen für die Stromversorgung. „Bei vielen davon handelt es sich um Freileitungen, die zugunsten neuer, unterirdisch verlegter Leitungen außer Betrieb genommen werden sollen – kein leichtes Unterfangen, da die Verhältnisse vor Ort beengt sind“, ergänzt Planer Krauße. Die Straßen vor Ort sind gerade einmal fünf Meter breit, auch die Breite der Gehwege ist knapp bemessen. 48 Um die Kosten für alle Beteiligten so niedrig wie möglich zu halten und auch die Beeinträchtigungen für die Anwohner aufs unbedingt notwendige Maß zu beschränken, setzten sich die Verantwortlichen beim Trinkwasser- und Abwasserzweckverband früh mit Vertretern der Stadtwerke Sondershausen an einen Tisch. Diskutiert wurde dabei auch die Frage nach dem zu verwendenden Werkstoff. Ingenieur Steffen Reitzig, beim Zweckverband Investitionsbeauftragter und stellvertretender Leiter Abwasser: „Grundsätzlich verbauen wir unterschiedlichste Werkstoffe. Mit Blick auf die Rahmenbedingungen haben wir uns beim Projekt Margaretenstraße/Eichenbergstraße zugunsten von PVC-U entschieden.“ Gefragt sei eine dauerhafte Lösung mit leichten, flexiblen Rohre gewesen, die über gute hydraulische Eigenschaften verfügen, korrosionsbeständig sind und „auch mal eine Biegung mitmachen“. Eigenschaften, die das HS®-Kanalrohrsystem von Funke erfüllt. Zudem kann es mit seinem Systemcharakter punkten. Funke-Fachberater Dipl-Ing. Olaf Schreiter: „Mit Produkten von Funke hatten die Baupartner bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht – sicher nicht nur aufgrund der Qualität der Rohre selbst, sondern auch dank des umfassenden Sortiments, das die Funke- Rohre zum kompletten Systembaukasten ergänzt.“ Die Schmutzwasserkanäle in den Nennweiten DN/OD 200 und DN/OD 250 wurden aus wandverstärkten, braunen HS®-Kanalrohren SN 12 hergestellt. Für die Regenwasserkanäle bis DN/OD 400 setzten die Tiefbauer blaue HS®-Kanalrohren ein, größere Nennweiten wurden mit Betonrohren ausgeführt. Braune (Schmutzwasser) und blaue (Regenwasser) HS®-Kanalrohre DN/OD 160 waren für die neuen Hausanschlussleitungen vorgesehen. Neben Rohren des HS®-Kanalrohrsystems kamen in Sondershausen außerdem HS®-Kompaktabzweige sowie die HS®-VARIOmuffe zum Einsatz. Bei der Verlegung der Hausanschlussleitungen und deren Einbindung in die Sammler setzte man zudem auf die VPC®-Rohrkupplung, den CONNEX-Anschluss und das FABEKUN-Sattelstuck. Darüber hinaus wurden beim Neubau des Schmutzwassersammlers insgesamt 29 HS®-Schächte Typ 1 und 2 in der Dimension DN/OD 800 gesetzt. Gemeinsamer Leitungsgraben Wegen der beengten Verhältnisse wurde in allen Straßen mit Ausnahme der Eichenbergstraße ein gemeinsamer Leitungsgraben erstellt, in den alle Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt wurden. „Die dicht angrenzende Bebauung sowie die schwierigen Baugrundverhältnisse erforderten besondere Maßnahmen hinsichtlich Technologie, Wasserhaltung und Wiederverfüllung“, erläutert Bauleiter Kai Utsch von der Gustav Utsch Tiefbau Betriebs-GmbH & Co. KG. So konnte beispielsweise nur in begrenzten Abschnitten gearbeitet werden, wobei die offenen Haltungen eine Länge von 15 m nicht überschreiten sollten. In der Regel reichte eine offenen Wasserhaltung aus, lediglich bei Grabentiefen über 2,5 m war eine geschlossenen Wasserhaltung mittels Vakuumlanzen zu erstellen. Alles in einem Graben Verlegt wurde in der Regel „in einem Rutsch“ – zeitgleich wurden sowohl Rohre für die Schmutz- und Regenwasserableitung als auch neue Trinkwasserrohre sowie Strom- und Gasleitungen entsprechend den geltenden Bestimmungen und unter Berücksichtigung des erforderlichen Mindestabstands in die Erde gebracht. „Nach der fachgerechten Verdichtung des Sammler bis 50 cm über Rohrscheitel wurden Kommunalwirtschaft 10/2015 die Gasleitung mittig zwischen Regen- und Schmutzwasserkanal positioniert und die Trinkwasserleitung daneben verlegt“, erläutert Bauleiter Kai Utsch, Geschäftsführer der Gustav Utsch Tiefbau Betriebs-GmbH & Co. KG das Vorgehen. Ziel, so Utsch, war es, den Aushub auf ein Minimum zu begrenzen. „Zahlreiche Hausanschlüsse mussten neu verlegt werden; dabei galt es viele querende Leitungen zu berücksichtigen, die während der gesamten Baumaßnahme in Betrieb bleiben mussten“, führt der Bauleiter aus. Um das sicher zu stellen, mussten Leitungen teils umgelegt werden, bevor die neuen Rohre verlegt und eingebunden wurden. Erst im Anschluss konnte dann die alte Leitung außer Betrieb genommen und entfernt werden – eine Vorgehensweise, die zeitraubend war und den Ablauf der Bauarbeiten immer wieder verzögert hat. Montage im laufenden Betrieb Umso mehr begrüßten die Beteiligten, dass sich die verwendeten Funke-Produkte auf der Baustelle besonders leicht handhaben und verarbeiten liessen – angefangen beim geringen Gewicht der Rohre, das schweres Gerät überflüssig macht. Nils Weber, Polier bei der Gustav Utsch Tiefbau Betriebs-GmbH & Co. KG: „Die Rohre des HS®-Kanalrohrsystems von Funke sind stabil, dabei aber relativ leicht. Gerade auf einer Baustelle mit wenig Platz zum Manövrieren ist die geringe Wandstärke von Kunststoffrohren immer ein handfester Vorteil.“ Profitiert haben die Arbeiten in Sondershausen zudem von den beweglichen Bauteilen, mit denen CONNEXAnschluss, HS®-VARIOmuffe und VPC®-Rohrkupplung ausgestattet sind. Diese nehmen Bewegungen flexibel auf und ermöglichen die Erstellung von spannungsfreien Anschlüssen“, bestätigen Utsch und Weber. Die Baupartner in Sondershausen sind davon überzeugt, dass sie mit dem Kanalrohrsystem von Funke die richtige Wahl getroffen haben. Die Maßnahme konnte trotz teils schwieriger Rahmenbedingungen wie geplant abgeschlossen werden. Stadt im Wandel – Erster Spatenstich für den Stadteilpark Hassel Stadtteilpark Hassel ist ein wichtiger Baustein für den Wandel in der industriell geprägten Region Am Montag, 28. September 2015 begann mit dem ersten Spatenstich die Baumaßnahme für den 30 Hektar großen Stadtteilpark Hassel auf dem Areal der ehemaligen Kokerei im Gelsenkirchener Norden. Den offiziellen Baustart gaben der Gelsenkirchener Oberbürgermeister Frank Baranowski, Dr. Klaus Niemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der BP Gelsenkirchen GmbH, Dr. Jürgen Rupp, Vorstand der RAG AG, Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien GmbH und RAG Montan Immobilien Projektleiter Volker Duddek. Der Park wird nach Planungen der Stadt Gelsenkirchen, der BP Gelsenkirchen GmbH sowie der RAG Montan Immobilien GmbH als Bürgerpark mit hoher Aufenthaltsqualität und einem landwirtschaftlichen Bereich für die Biomasseerzeugung realisiert. Für 2019 ist die Eröffnung geplant. Der Stadtteilpark ist ein wichtiger Baustein des Wandels vom bisher stark industriell geprägten Stadtteil zum attraktiven Stadtquartier im Gelsenkirchener Norden. Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski sagte anlässlich der Veranstaltung: „In Hassel tut sich richtig was! Ob mit der Eröffnung des Stadtteilzentrums BONNI vor einigen Wochen oder heute mit dem Spatenstich zum neuen Stadtteilpark, hier passieren Dinge, die den Stadtteil positiv verändern und die Lebensqualität der Menschen vor Ort erheblich verbessern. Wo noch 1999 eine Kokerei stand wird jetzt eine ökologisch anspruchsvolle Freifläche entstehen. Besonders freut es mich, dass sich die Bürgerinnen und Bürger bei der Planung des Stadtteilparks so intensiv eingebracht haben.“ Auch Raffinerieleiter Dr. Klaus Niemann äußert sich zufrieden: „Als eines der größten Industrieunternehmen der Stadt ist es uns wichtig, einen Ausgleich zu schaffen und den Bürgern einen attraktiven Raum für Freizeit und Erholung zu bieten. Deshalb freuen wir uns, dass wir uns an der Realisierung des Stadtteilparks beteiligen können.“ Für die Ruhr Oel Kommunalwirtschaft 10/2015 GmbH, die unter der Betriebsführung von BP zwei Raffineriestandorte in den Stadtteilen Scholven und Horst betreibt, ist die Umsetzung des Stadteilparks eine Kompensationsmaßnahme für Erweiterungsflächen des Unternehmens auf Gelsenkirchener Stadtgebiet. „Mit dem Bau des Stadtteilparks auf dem ehemaligen Areal der Kokerei Hassel beweisen wir als RAG AG, das wir verantwortungsvoll mit den Hinterlassenschaften des Bergbaus umgehen und uns intensiv um die nachhaltige Wiedernutzbarmachung solcher Flächen kümmern. Wir belassen es eben nicht bei der erforderlichen Sanierung, sondern gestalten mit den Beteiligten vor Ort aus Politik, Wirtschaft und Bürgern neue lebenswerte Quartiere mit Raum zum Leben und Arbeiten“, sagte Dr. Jürgen Rupp, Vorstand der RAG AG. „Dabei ist der Stadtteilpark neben dem Areal der ehemaligen Zeche Bergmannsglück und dem in direkter Nachbarschaft gelegenen Bergwerk Westerholt nur ein Bestandteil des Wandels.“ 49 Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien, führte die Aussagen aus. „Als Immobilientochter der RAG, fühlen wir uns selbstverständlich mitverantwortlich für die erfolgreiche und zukunftsorientierte Umgestaltung ehemaliger Flächen des Bergbaus. Hier im Norden Gelsenkirchens sehen wir gerade, wie einzelne Bausteine ineinander greifen und Hassel ein neues Gesicht verleihen. Neben dem Stadtteilpark Hassel auf der ehemaligen Kokerei mit dem angrenzenden geplanten Wohnquartier am Stadteilpark, den Entwicklungen auf dem Areal der Zeche Bergmannsglück und des ehemaligen Bergwerkes Lippe/Westerholt sowie dem schon realisierten Wohnen am Bachlauf auf der Fläche des ehemaligen E.ON-Kraftwerkes, erleben wir hier eine Stadt im Wandel. Hier entsteht durch das gemeinsame Engagement aller Beteiligten ein attraktives und lebenswertes Quartier über die Stadtgrenze Gelsenkirchens hinaus.“ Der in den nächsten Jahren neu entstehende Stadtteilpark gilt auch als wesentliches Element im Interkommunalen Integrierten Handlungskonzept Hassel.Westerholt. Bertlich (IIHK) der Städte Gelsenkirchen und Herten. Im Rahmen der nun beginnenden Sanierung wird zunächst die Topographie des Areals neu gestaltet. So entstehen im Westen der Fläche zwei bis zu 13 Meter hohe begehbare Erdbauwerke mit Aussichtpunkt, die so genannten Olympe. Im Norden des Areals entsteht auf Anregung der Bürger eine Hundeauslaufwiese. Das Highlight des neuen Stadtteilparks ist ein rd. 10.000 m2 großer See, der am Fuße eines der Hügel angelegt werden soll. An den Ufern kann man zukünftig spazieren gehen und verweilen. Etwa 10 ha des Areals werden für den Anbau von Energieträgern genutzt. Hier wird die HVG GmbH – eine Tochter der Vivawest Diensleistungen GmbH – eine Kurzumtriebsplantage betreiben. Es sollen verschiedene Baumarten angepflanzt, regelmäßig geerntet und als Holzpelletts zur energetischen Verwertung weiter verarbeitet werden. Die Trasse der Zechenbahn – Bestandteil der Allee des Wandels – wird als Radweg ausgestaltet mit Anbindung in Richtung Bergmannsglück und neue Zeche Westerholt im Osten. Stadt im Wandel – 5 Großprojekte auf ehemals industriell genutzten Flächen Im Verbund mit starken Partnern wurden in GelsenkirchenHassel und Herten-Westerholt neue Konzepte für Flächen entwickelt, die ehemals industriell genutzt wurden. Dabei wurden bzw. werden fünf Großprojekte bis Ende 2025 umge- setzt und völlig neue Nutzungen geschaffen: In einem Radius von nur 2,5 km werden in den Bereichen Gewerbe, Industrie und Handel, Wohnen, Kultur und Freizeit insgesamt weit über 50 Millionen Euro investiert und Flächen mit einer Größe von rd. 90 Hektar revitalisiert. Projekte und Partner Stadtteilpark Hassel – Freizeit und neue Wege der Energiegewinnung Realisierung bis 2019, 30 Hektar Fläche Stadt Gelsenkirchen Ruhr Oel GmbH (BP Gelsenkirchen GmbH) RAG AG Abwassergesellschaft Gelsenkirchen HVG GmbH RAG Montan Immobilien GmbH Wohnen am Stadtteilpark Realisierung ab 2018, 5 Hektar Fläche Stadt Gelsenkirchen RAG Montan Immobilien GmbH Wohnen am Bachlauf Realisierung bis 2015; 9 Hektar Fläche E.ON Vivendius Haus Stadt Gelsenkirchen Bergmannsglück – Arbeiten und Kultur Realisierung bis 2017; 17 Hektar Fläche Vivawest Dienstleistungen GmbH E.ON Stadt Gelsenkirchen RAG Montan Immobilien GmbH Künstlerfamilie Schmidt Die Neue Zeche Westerholt – Arbeit, Freizeit, Kultur, Wohnen & Handel Realisierung ab 2017, 30 Hektar Fläche Stadt Gelsenkirchen Stadt Herten RAG Montan Immobilien GmbH Verband kommunaler Unternehmen zu 25 Jahren Grüner Punkt Am 28. September 2015 wurde der Grüne Punkt 25 Jahre alt. Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) dazu: „Die Dualen Systeme sind dringend reformbedürftig. Die 25 Jahre alte Ursprungsidee, die Produzenten stärker im Sinne der Kreislaufwirtschaft in die Verantwortung zu nehmen und Verpackungsmaterial zu reduzieren, war damals gut und richtig. Nach einem Vierteljahrhundert allerdings steht fest, dass das Mehrwegsystem in seiner jetzigen Form vor dem Kollaps steht und Kunststoffverpackungen deutlich zugenommen haben.“ der kommunalen Wirtschaft aus dem Jahr 2014 ist die Menge der Kunststoffverpackungen im gleichen Umfang gestiegen wie die privaten Konsumausgaben. Die angestrebte Entkoppelung wurde also nicht erreicht. Reiche: „Produktverantwortung kann nicht Privatisierung der Entsorgung heißen. Das Ziel muss eine verbesserte Produkt- und Verpackungsgestaltung sein, wenn man dem Ziel einer tatsächlichen Kreislaufwirtschaft näher kommen will. Von diesem Ziel haben wir uns in den letzten 25 Jahren jedoch entfernt.“ Nach einem Gutachten von Professor Heinz-Georg Baum von der Hochschule Fulda im Auftrag des Spitzenverbandes „Seit Gründung der Dualen Systeme hat sich die Entsorgung in Deutschland von einer reinen Abfallwirtschaft in Rich- 50 Kommunalwirtschaft 10/2015 tung einer Kreislaufwirtschaft entwickelt. Nach dem Deponienotstand der in den 1990er Jahren wird jetzt weniger als ein Prozent des Mülls deponiert. Gerade Kommunen bieten als Partner der Bürger effiziente Wertstofferfassungssysteme an, die sie noch weiter ausbauen werden“, so Reiche. „Umso wichtiger ist es nun, dass die Bundesregierung bei den anstehenden Verhandlungen zu einem Wertstoffgesetz die kommunale Hoheit und die kommunalen Unternehmen stärkt.“ Architektur à la carte Mensa der École Voltaire in Berlin mit Brettsperrholz-Elementen Die städtebaulichen Anforderungen des 21. Jahrhunderts – schnelles Bauen, leichte Baustoffe, Nachhaltigkeit, Wohngesundheit und CO2-Reduktion – machen Holz zu dem Baustoff der Gegenwart. Dennoch sind Bauten, bei denen sowohl Konstruktion als auch Gebäudehülle aus Holz bestehen, im Stadtkontext noch nicht Normalität. Martin Schmitt – Architekt und gelernter Zimmermann – realisierte nun ein solches Gebäude mitten in Berlin. Für die Dachkonstruktion der Schulkantine in Holzrahmenbauweise spielen BrettsperrholzKastenelemente LIGNO Block Q3 Akustik von Lignotrend eine mehr als tragende Rolle: Die multifunktionalen, formstabilen Gesamtpakete vereinen Statik, Schallschutz, endfertige Holzansicht und Raumakustik. Voltaire, Namensgeber der deutsch-französischen Grundschule in Berlin-Tiergarten, Philosoph, Schriftsteller und Wegbereiter der französischen Revolution hätte bestimmt seine Freude an diesem Bauwerk gehabt: Leicht und spielerisch gibt der Mensa-Pavillon dem freiheitlichen Geist des Aufklärers baulichen Ausdruck, der „öffentlichen Erziehungsanstalten“ übrigens eher kritisch gegenüber stand. Konstruktion und Gebäudehülle gleichermaßen werden von dem Naturbaustoff bestimmt. Das Tragskelett aus beplankten Holzrahmen wird von einer filigranen Latten-Schicht aus thermobehandeltem Pappelholz bekleidet und passt sich besonders gut in die parkähnliche Landschaft des Schulcampus ein. Im Rhythmus der Pultdächer Um möglichst viele Bäume auf dem schmalen, langen Baugrundstück zu erhalten, entwickelten die Architekten die Entwurfsidee von vier Teilbauten, die – ineinandergeschoben – dem vorhandenen Baumbestand „ausweichen“. In einer sanften Zickzacklinie stehen die Außenwände der einzelnen Geometrien zueinander und geben der Fassade ein beschwingtes, lebendiges Aussehen. Der Eingang mit großzügiger Empfangshalle und Garderobe ist dem Altbau jenseits des Hofs zugewandt. Doppelflügeltüren führen in den großen Speisesaal in dem 126 Schüler gleichzeitig Platz finden und der auch für andere schulische Veranstaltungen genutzt wird. In Rücken des Saals sind entlang der Westfassade alle dienenden Räume, wie Anlieferung, Spülküche, Essenszubereitung, Lager, Kühl- und Sanitärräume angeordnet. Sie folgen streng den logistischen Abläufen von Essensausgabe und Geschirrrücknahme. Eine einläufige Treppe in der Saalmitte führt hinauf zur Galerie, wo die Lehrer einen wunderbaren Rückzugsbereich mit Blick in die Baumwipfel genießen können. Großformatige Panoramafenster und Fensterbänder in unterschiedlichen Formaten eröffnen überall den Ausblick ins Grüne. Aus der inneren Organisation der einzelnen Funktionen heraus ergeben sich in Breite und Höhe unterschiedliche Gebäudevolumina, wobei das höchste die Galerie aufnimmt. Kommunalwirtschaft 10/2015 École Voltaire Hofansicht Die versetzten, unterschiedlich hohen Pultdächer rhythmisieren gleichermaßen Gebäudeansicht wie auch die Innenräume. Brettsperrholzelemente für die Dachkonstruktion bringen Vorteile Die Schulmensa wurde in Holzrahmenbauweise mit Massivholz-Dach, schlüsselfertig von der Kastor HolzBauWerk GmbH in Wiebelsheim errichtet. Mit den im Werk vorgefertigten Bauteilen konnte der Bauherr, die Auslandsschulbehörde AEFE (Agence pour l’enseignement français à l’étranger) das knapp 500 Quadratmeter große Gebäude effizient, flexibel, ökologisch und nicht zuletzt kostengünstig realisieren. Die dafür nötige intensive Vorbereitung des Baus mit besonders sorgfältig zu planenden Details wurde spätestens durch die schnelle Bauzeit vor Ort wieder wettgemacht: Der Rohbau war innerhalb von nur drei Wochen erstellt. Die massiven Brettsperrholz-Kastenelemente LIGNO Block Q3 Akustik, welche die Architekten von Anfang an für die Dachkonstruktion vorsahen, wurden im Lignotrend-Werk in Weilheim-Bannholz vorgefertigt. Das hat einen guten Grund: Die zu massiven Scheiben kreuzweise verbundenen Holzschichten wirken als multifunktionale, formstabile Gesamtpakete und bringen den Planern einige Vorteile. In einem Element übernehmen sie nicht nur die statische Funktion, sondern bringen bereits im „Rohbau“ eine endfertige Holzansicht mit. In der École Voltaire wurde diese jedoch – passend zum Weiß der Wände – bauseits mit einer weißen Lasur versehen, die für einen homogenen Raumeindruck sorgt. Auch Schallschutz und Raumakustik erledigen die tragenden Dachbauteile. Im Berliner Mensagebäude überspannen sie mühelos acht Meter Raumtiefe in freier Spannweite als Pultdach. 51 École Voltaire Empfangshalle École Voltaire Schülerspeisesaal Mit der vollflächigen Aufdachdämmung vereinfachen die Dachelemente auch die bauphysikalischen Verhältnisse in den Pultdächern: Durch die eindeutige Trennung von Tragkonstruktion, Dämm- und Abdichtungsebene entsteht ein bauphysikalisch unproblematisches Bauteil, das sicheren Feuchteschutz garantiert. So verhindert die Überdämmung zuverlässig Wärmebrücken, die Speichermasse des massiven Brettsperrholzes garantiert hohen sommerlichen Wärmeschutz, der durch eine Dachbegrünung, wie hier in Berlin noch verstärkt wird. Außerdem gibt die Begrünung der Stadt die durch die Bebauung „verlorene“ Grünfläche zurück. Dachtragwerk aus Sparren und Pfetten. In den Hohlräumen kann bereits ab Werk die Elektroinstallation eingebaut werden, ebenso wie Öffnungen für die Beleuchtung schon vorbereitet werden können. Raumseitig umfasst die untere Gurtplatte bereits die endgefertigte, akustisch wirksame und auch gestalterisch ansprechende Echtholz-Deckenuntersicht. Beim späteren Innenausbau entfallen damit zusätzliche, abgehängte Paneele, die entweder das Aussehen oder die Akustik verbessern müssten. Neben der Einsparung beim Tragwerk durch die freie Spannweite reduzieren sich mit den fertigen Lignotrend-Elementen einige weitere Einzel-Leistungen bei den Innenausbaugewerken, da diese schon im tragenden Element enthalten sind. Dies schafft ein hohes Maß an Kosteneinsparung. Alle Bauteile von Lignotrend garantieren einwandfreie ökologische, baubiologische sowie funktionale Qualität und sorgen für ein gesundes Innenraumklima. Bei der Herstellung der Massivholz-Produkte kommt es auf die nachhaltige Nutzung des Rohstoffs, auf seine gesundheitlich unbedenkliche Verarbeitung und die Dauerhaftigkeit der Funktion an. Bereits seit 2006 erfüllen sie die besonders strengen Grenzwerte für das natureplus®-Qualitätszeichen und gehören damit offiziell zu den umweltverträglichsten und gesundheitlich unbedenklichsten Baustoffen in Europa. In Ruhe essen Als Kastenelemente aufgebaut, nutzen die Elemente LIGNO Block Q3 Akustik den Rohstoff Holz besonders materialeffizient und ersetzen das konventionelle, stabförmige Die im Speisesaal auftretenden Geräusche in unterschiedlichsten Frequenzbereichen müssen durch breitbandig akustisch wirksame Oberflächen auf ein angenehmes Maß reduziert werden. Gleichzeitig soll die Sprachverständlichkeit gewährleistet bleiben, wenn der Saal für andere Veranstaltungen genutzt wird. Dieser Herausforderung sind die Brettsperrholz-Akustikelemente von Lignotrend nachweislich gewachsen, denn die akustische Wirksamkeit der verwendeten Dachelemente LIGNO Block Q3 Akustik mit werkseitig integrierter Absorberlage und feiner Akustik-Profilierung an der Oberfläche ist durch Labortests belegt. Trotz Stühlerücken und Tellerklappern ist damit echter Pausengenuss garantiert. Qualität durch Qualifikation Gütegesicherte Ausschreibung und Bauüberwachung Es liegt im Interesse von Städten und Kommunen, dass Abwasserleitungen und -kanäle von erfahrenen und zuverlässigen Fachleuten geplant, gebaut oder saniert werden. Ein Anspruch, der vom Regelwerk untermauert wird: Laut DIN EN 752:2008-04 (Abschnitt 1 5.1.10, Baulicher Zustand und Nutzungsdauer) müssen „Abwasserleitungen, Kanäle sowie andere Bauteile ... so geplant, gebaut, unterhalten und betrieben werden, dass der bauliche Zustand über die Nutzungsdauer aufrechterhalten wird.“ Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bedarf es Organisationen mit besonderer Erfahrung und Zuverlässigkeit hinsichtlich Ausschreibung und Bauüberwachung der Bauverfahren und Bauabläufe. Und zwar konkret 52 in Bezug auf das Thema Kanalbau und die zur Anwendung kommende Verfahrenstechnik. Daher ist es sinnvoll, bereits ab der Planungs- und Ausschreibungsphase geeignete Rahmenbedingungen zu definieren. Qualität wird in der Planung erzeugt Unter anderem hat der Ausschreibende dafür zu sorgen, dass geeignete Bauverfahren nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik eingesetzt werden. Planer und Ingenieurbüros sollten deshalb eine entsprechende Eignung nachweisen können. Das heißt: Sie müssen für Planung, Aus- Kommunalwirtschaft 10/2015 schreibung und Bauüberwachung von Bauleistungen qualifiziert sein und über umfassende, dem Stand der Technik entsprechende Kenntnisse, Fähigkeiten und die Berufserfahrungen verfügen, die erforderlich sind, um die jeweiligen Bauprojekte fachgerecht vorzubereiten und in der Ausführung zu überwachen. Deshalb ist es sinnvoll, auch die Eignung des Planers bereits bei der Beauftragung zu prüfen. Hierzu gibt die Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) folgende Möglichkeiten der Prüfung für den Planer vor: § 5 VOF – Nachweis der Eignung (1) Zum Nachweis der Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit (Eignung) dürfen nur Unterlagen und Angaben gefordert werden, die durch den Gegenstand des Auftrages gerechtfertigt sind.1 Baustein RAL-Gütesicherung Kanalbau Vor diesem Hintergrund wurde auf Initiative der Mitgliederversammlung der Gütegemeinschaft Kanalbau mit „Ausschreibung und Bauüberwachung“ ein zusätzlicher Baustein zur Qualitätssicherung geschaffen und Anforderungen für Ingenieurleistung im Bereich Ausschreibung und Bauüberwachung im offenen Kanalbau (Gruppe ABAK), bei grabenlosem Einbau (Gruppe ABV) und der grabenlosen Sanierung (Gruppe ABS) von Abwasserleitungen und -kanälen in die Güte- und Prüfbestimmungen aufgenommen. Erfahrungen sprechen für sich Was bedeutet das? Was bringt das Gütezeichen und rechnet sich das überhaupt? So lauten die Fragen, die von Organisationen gestellt werden, die sich für ein Gütezeichen interessieren. Antworten hierauf gibt wie so oft die Praxis. Eine zuverlässige Ausschreibung und Bauausführung bei der Verlegung dichter und dauerhafter Abwasserleitungen und -kanäle verbessert die Wirtschaftlichkeit der Baumaßnahme und sorgt für eine längere Nutzungsdauer der Abwassernetze. Auftraggeber können über das Gütezeichen prüfen, ob ihr künftiger Partner Erfahrung und Zuverlässigkeit im Umgang mit der bei dieser Maßnahme zum Einsatz kommenden Verfahrenstechnik gegenüber dem Güteausschuss nachgewiesen hat. Doch wie sieht das in der Praxis aus? Die RAL-Gütesicherung Kanalbau bietet Beurteilungsgruppen an, um die Eignung der Organisation für Leistungen der Ausschreibung und Bauüberwachung nachzuweisen. Wichtig ist: Vor Vergabe von Leistungen bei Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung sollte der Auftraggeber prüfen, ob die entsprechenden Organisationen die erforderlichen Eignungskriterien erfüllen. Die Organisation kann diesen Nachweis auf Grundlage der Gütesicherung RAL-GZ 961, Beurteilungsgruppen ABAK, ABV und ABS führen. Wie funktioniert das? Mit dem Prüfingenieur zum Ziel Der Weg zur Erlangung eines RAL-Gütezeichens Kanalbau aus einer der genannten Beurteilungsgruppen wird durch die vom Güteausschuss beauftragten Prüfingenieure begleitet. Zu Beginn findet in der Regel eine telefonische Beratung statt durch den beauftragten Prüfingenieur aus der jeweiligen Region oder ein persönliches Vorgespräch mit den zuständigen Verantwortlichen im Büro. Gesprächsinhalte sind die Klärung von Fragen zum Procedere oder Informationen zu den Anforderungen der RAL-Gütesicherung, z.B. in Bezug auf das System zur Fehlervermeidung. Danach erfolgt eine Betrachtung 1 Quelle: Vergabeordnung für freiberufliche Dienstleistungen - VOF Ausgabe 2009 Kommunalwirtschaft 10/2015 der internen Abläufe; hierzu zählen Sichtung von Unterlagen zur Ausschreibung, Bauüberwachung und Abnahme. Werden die Anforderungen der RAL-GZ 961 in Bezug auf die Qualifikation des Personals, die Referenzen aus den letzten drei Jahren sowie die Bauüberwachung von Projekten erfüllt, kann das gewünschte Gütezeichen beantragt werden. Die folgende Erstprüfung setzt sich dann aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Vorhandene Qualitätsmanagementsysteme werden geprüft, ebenso wie die Qualität von Ausschreibungen auf Basis der Leistungsverzeichnisse und Planunterlagen. Besondere Erfahrungen der Organisation bzw. des eingesetzten Personals werden durch Belege über entsprechende Tätigkeiten nachgewiesen. Zudem erfolgen schriftliche Referenzanfragen an Auftraggeber mit Bestätigung der Ausschreibungs- und Bauüberwachungsleistung. Die Zuverlässigkeit des eingesetzten Personals wird durch Vorlage entsprechender Referenzen – zum Beispiel Zeugnisse – nachgewiesen. Regelmäßige Schulungen zur Aufrechterhaltung der Qualifikation gehören ebenso zum Profil der Gütezeicheninhaber. Entsprechend qualifizierte Organisationen führen nach der Gütezeichenverleihung aktiv ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem zur Fehlerminimierung. Verleihung des Gütezeichens Abschließend werden die Ergebnisse der Firmenbesuche protokolliert. Die Beurteilung der Qualifikation erfolgt unter Berücksichtigung sämtlicher Erkenntnisse in einem zusammenfassenden Bericht. Ausfertigungen erhalten Antragsteller und der Güteausschuss der Gütegemeinschaft Kanalbau. Fällt die Prüfung des Güteausschuss positiv aus, verleiht der Vorstand der Gütegemeinschaft dem Antragsteller auf Vorschlag des Güteausschusses das Gütezeichen. Die Verleihung wird beurkundet und in der GütezeicheninhaberSuche auf www.kanalbau.com veröffentlicht. Nach einer Gütezeichenverleihung erfolgen dann – entsprechend der Vorgaben der Güte- und Prüfbestimmungen RAL-GZ 961 – situationsabhängig, mindestens aber einmal pro Jahr Firmenbesuche in den Beurteilungsgruppen ABAK, ABV und ABS. Erneute Prüfungen in Bezug auf das System zur Fehlervermeidung und Sichtung von Unterlagen zur Ausschreibung werden jährlich durchgeführt. Beim jährlichen Firmenbesuch prüft und bewertet der vom Güteausschuss beauftragte Prüfingenieur stichprobenweise die Einhaltung und Dokumentation der der jeweiligen Beurteilungsgruppe zugehörigen Anforderungen, einschließlich der Dokumentation der Eigenüberwachung und der Meldungen von Projekten. Die Unterlagen werden auf Vollständigkeit geprüft und bewertet. Qualifikation bzw. Eignung vorausgesetzt Die nachhaltige Planung und Ausführung von Abwasserentsorgungssystemen erfordert komplexes Fachwissen, das sowohl wasserwirtschaftliche Gesichtspunkte berücksichtigt als auch material- und bautechnische Aspekte. Oft entscheidet sich erst nach der Gewährleistungsabnahme, ob die vorgesehene Nutzungsdauer erreicht werden kann. Und dieses Resultat lässt sich nur dann erzielen, wenn in allen Bereichen mit entsprechendem Qualitätsbewusstsein gearbeitet wird. Letztendlich entscheidet bei der Vergabe von Erneuerungsbzw. Instandhaltungsmaßnahmen von Abwasserleitungen 53 und -kanälen derjenige über die Nachhaltigkeit einer Maßnahme, der auch investiert.Auftraggeber wollen ihre Maßnahmen in erfahrenen Händen wissen. Die Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961 bietet Auftraggebern deshalb bei der Vergabe von Leistungen der Ausschreibung und Bauüberwachung im Kanalbau eine unabhängige Eignungsprüfung. Gü- tezeicheninhaber werden auf der Seite www.kanalbau.com veröffentlicht. Auftraggeber machen vor Vergabe entsprechender Leistungen hiervon zunehmend Gebrauch und prüfen über das RAL-Gütezeichen die spezifische Qualifikation der Büros. Europas größter Dachpark So bringen Holländer neuen, grünen Lebensraum in die Stadt In der Immobilienwirtschaft ist jeder Quadratmeter Geld wert, deshalb wird es vor allem in hochverdichteten Städten für Bäume, Sträucher und Grünflächen eng. Die Folge: Bürger, die keinen eigenen Garten haben, müssen oft weite Wege auf sich nehmen, wenn sie eine ruhige, grüne Zone zur Entspannung suchen. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr extensiv bepflanzte Dachflächen. Schätzungen zufolge sind heute in Deutschland etwa zehn bis 15 Prozent der Flachdächer begrünt, Tendenz steigend. Eine positive Entwicklung, denn die grünen Dächer sind ökologische Ausgleichsflächen, speichern Regenwasser, filtern Schadstoffe aus der Luft, sorgen für eine Verbesserung des Umgebungsklimas und sind für das Gebäude eine zusätzliche Wärmedämmung im Winter und ein Hitzeschild im Sommer. Diese positiven Effekte und auch finanzielle Anreize – direkt durch Zuschüsse oder indirekt z.B. durch verringerte Abwassergebühren – machen Gründächer bei vielen Bauherren so beliebt. Schade ist nur, dass extensiv begrünte Dachflächen nicht begehbar sind. In den Niederlanden, wo die Bevölkerungsdichte wesentlich höher ist als bei uns, setzt man daher in letzter Zeit vermehrt auf sogenannte intensiv begrünte Dächer, also solche, die von den Menschen in den Städten als zusätzlicher Lebens- und Bewegungsraum genutzt werden können. Vor allem in der Architekturmetropole Rotterdam gibt es derzeit viele interessante Projekte, die Vorbildcharakter haben. 80.000 Quadratmeter Parklandschaft Eines findet man im Stadtteil Delfshaven, Standort Vierhavenstrip. Hier auf einem ehemaligen Eisenbahngelände siedelten sich mehrere Unternehmen und Ladengeschäfte an. Oben auf dem Gebäude ist ein begrüntes Dach entstanden, das seinesgleichen sucht. Mit einer Länge von einem Kilometer, einer Breite von 80 Metern und einer Nutzfläche von 80.000 Quadratmetern gilt es heute als größter Dachpark Europas. „An der höchsten Stelle ist der Park neun Meter hoch. Wir haben dort ein Gewächshaus, Themengärten, Gastronomie, Schatten- und Sonnenplätze, Spielgelegenheiten und Ruhebereiche“, skizziert Architekt Rik de Nooijer das neu geschaffene Gelände. „In einem langen Prozess ist etwas gelungen, wovon Anwohner und die lokale Wirtschaft träumten: ein attraktiver, grüner Ort der Erholung in der aufgeregten Stadt.“ Leuchtturmprojekt Begonnen hatte alles – wie oft – mit einem Wettbewerb. Dabei ging es darum, mehrere Funktionen auf der riesigen Fläche optimal zu verbinden. Das Architekturbüro sprach mit der niederländischen Bahn, mit dem Hafen, den Bürgern, Unternehmern, der Politik und hat die unterschiedlichen Anforderungen und Wünsche bei der Planung aufgegriffen. 54 NOPHADRAIN - Für den Dachpark Vierhavenstrip in Rotterdamm hat Nophadrain ein ganz eigenes System entwickelt, das auf die Anforderungen des Auftraggebers genau zugeschnitten ist. Anschließend suchte die Stadt einen Partner, der sich die Realisierung eines solchen Projektes technisch zutraute. „Wenn man einen Park auf einem solch besonderen Standort anlegt, müssen die Bäume und Sträucher und verwendeten Substrate mit Bedacht gewählt werden. Auch die Regenwasserfrage musste optimal gelöst sein“, erklärt de Nooijer. Mit der technischen Umsetzung wurde deshalb Nophadrain, ein europaweit tätiger Spezialist für Nutzdächer, beauftragt. Projektleiter Pieter Wesselink von Nophadrain spricht von einer großen Herausforderung: „Da der Dachpark Vierhavenstrip eine so immense Oberfläche hat, war es wichtig, das Regenwasser, das von der Vegetationsschicht nicht aufgenommen und gespeichert werden kann, so schnell wie möglich abzuleiten. Außerdem haben wir es bei diesem Projekt mit sehr hohem Druck zu tun, denn über dem Drainagesystem liegt schließlich einige Meter Substrat, auf dem sich zudem auch noch Menschen bewegen. Für den Dachpark Vierhavenstrip haben wir deshalb ein ganz eigenes System entwickelt, das auf die Anforderungen des Auftraggebers genau zugeschnitten ist. Solche Sondersysteme entwickeln und produzieren wir in unserem Werk in Kerkrade. In der Branche sind solche Maßanfertigungen ziemlich selten.“ Der Dachpark Vierhavenstrip in Rotterdam ist seit anderthalb Jahren geöffnet und zeigt anschaulich, wie viele andere Flachdächer mitten in der Stadt heute aussehen könnten. Die Resonanz und die Akzeptanz des Projektes sind überwältigend. „Nicht nur die Anwohner nutzen den großen Park auf dem Dach, es reisen auch andere Besucher speziell dafür an. In den Niederlanden, aber auch in den Nachbarländern stößt dieser besondere Dachpark auf ein sehr positives Interesse – er ist ein Leuchtturmprojekt und eine Attraktion“, so de Nooijer. Kommunalwirtschaft 10/2015 Flughafen Düsseldorf sorgt vor Präventive Ertüchtigung des Vorfeld-Abwassernetzes gegen Korrosion Eine Null-Risiko-Strategie gehört zu den Prinzipien der Flughafen Düsseldorf GmbH beim Betrieb der technischen Infrastruktur des Airports. Folgerichtig wurden auch die Abwasseranlagen in den künftig zur Enteisung vorgesehenen Vorfeldbereichen baulich aufgerüstet, als aufgrund einer Baumaßnahme organisatorische Umstellungen in der Nutzung des Vorfeldes notwendig wurden. Das Ingenieurbüro Brenner GmbH aus Hennef, erarbeitete im Auftrag des Flughafens ein Präventionskonzept, in dessen Mittelpunkt die Absicherung der Schächte und Leitungen gegen Korrosion stand. Binnen 14 Tagen wurde diese Maßnahme dann durch die Abwasserservice Volkner GmbH, Siegburg, erfolgreich umgesetzt. Wenn künftig auf dem Flughafen Düsseldorf Flugzeuge enteist oder auch betankt werden, müssen die Piloten andere Vorfeld-Flächen ansteuern als vor der Baumaßnahme. Da auf einer Teilfläche des Vorfeldes eine neue Betondecke gegossen wurde, musste der Vorfeldbetrieb teilweise neu organisiert werden. Und dazu gehört auch, dass die Enteisung seither auf anderen Flächen stattfindet als bislang. Mit einer Organisationsweisung allein war die Umstellung aber nicht getan. Da die Enteisungsmittel hoch alkalisch sind und ihre Rückstände über die Niederschlags-Abwasseranlagen zur Klärung abgeleitet werden, sind die Abwasserrohre und -Schächte aus Beton im neuen Enteisungsbereich künftig chemischen Belastungen ausgesetzt, die ohne Gegenmaßnahmen zu erhöhtem Bauwerks-Verschleiß und verkürzter Nutzungsdauer führen könnten. Um also weder ökologisch noch ökonomisch irgendein Risiko einzugehen, beauftragte der Flughafen die Ingenieurbüro Brenner GmbH mit der Erarbeitung eines Konzepts für die präventive Ertüchtigung dieser Anlagen gegen die geänderte Belastung. Das Konzept der Ingenieure mit langjähriger Flughafenerfahrung und Spezialkenntnissen im Bereich der Kanalinstandsetzung setzte im Kern auf die korrosionsfesten Werkstoffe Epoxidharz und Glasfaser. Die von den Schächten abgehenden Leitungen DN 300 sollten mit Epoxidharz-getränkten GFK-Langlinern des PARTLINERTM plus-Systems der resinnovation GmbH, Rülzheim, ausgekleidet werden. Und auch bei der präventiven Sanierung der Schächte setzte man auf eine resinnovation-Systemlösung. Hier wurde eine 4 Millimeter starke Beschichtung der Schachtbauwerke mit dem Epoxidharz resiShield LV vorgesehen. Für diese Lösung sprachen mehrere Aspekte, begonnen mit der Tatsache, dass reines Epoxidharz in puncto Korrosionsschutz die bestmögliche Wahl ist – an mineralische Beschichtungen der Schächte braucht man bei einer solchen Belastungssituation gar nicht zu denken. resiShield hingegen ist, wie diverse Prüfzeugnisse belegen, eine nachgewiesen robuste Lösung: Im Frühjahr 2013 beispielsweise wurde dem System auch die Langzeitbeständigkeit gegen Biodiesel attestiert, was zu den härtesten chemischen Herausforderungen für Abwasserbauwerke überhaupt gehört. Überdies ist das Harz für den Einsatz auf feuchten Oberflächen entwickelt worden und verfügt dort über eine exzellente Haftung. „Für das System resiShield sprachen aber auch rein praktische Erwägungen“ so Thomas Neber und Horst Winzen, zuständige Fachleute für die Entwässerungssysteme der Abteilung Planung und Bau, Bereich Wassermanagement der Flughafen Düsseldorf GmbH: „Das Material lässt sich in der Systemvariante „LV“ (für Low Viscosity) in Sprühtechnik schnell und einfach applizieren und härtet bei Wahl des geeigneten Härters sehr schnell betriebsfest aus. Beides erwies sich als äußerst vorteilhaft, da auf dem Vorfeld in kürzester Kommunalwirtschaft 10/2015 Schachtbeschichtung Flughafen Düsseldorf Zeit immerhin 17 Schächte beschichtet werden mussten – und zwar in den extrem knappen nächtlichen ArbeitszeitFenstern, während der Flugbetrieb ruht. Da zählt buchstäblich jede Minute, um die sich ein Arbeitsgang verkürzen beziehungsweise beschleunigen lässt.“ Mit der Durchführung der Auskleidungs- und Beschichtungsarbeiten in Rohren und Schächten wurde im Rahmen einer Ausschreibung der Leistungen die Firma Abwasserservice Volkner GmbH, Siegburg beauftragt, da sie Erfahrungen im Einsatz sowohl von PARTLINERTM plus als auch von resiShield nachweisen konnte – nicht zuletzt in der sehr speziellen Arbeit unter „Flughafen-Bedingungen“. Dank der engen Zusammenarbeit von Ingenieurbüro, das vertreten durch Dipl.-Ing. und ZKS-Berater Daniel Kettner die nächtliche örtliche Bauüberwachung gewährleistete, dem Materialhersteller und natürlich dem ausführenden Unternehmen sind Schächte und Leitungen des Flughafens Düsseldorf nun gut für die künftigen Herausforderungen gewappnet. 55 Aus der Industrie Grundfos Pumpen für die 4. Reinigungsstufe Kommunales Abwasser enthält eine nahezu unüberschaubare Menge an festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen organischer oder anorganischer Art. Der Anteil, der mit dem Abwasser transportierten Stoffe, variiert sehr stark mit der jeweiligen Herkunft. Die Konzentration, aber auch die Frachtschwankungen der Abwasserinhaltsstoffe sind im Wesentlichen eine Funktion der Lebensgewohnheiten der Bevölkerung. In den letzten Monaten hat zudem eine neue Herausforderung immer stärker an Aufmerksamkeit gewonnen, die 4. Reinigungsstufe. Dies alles bedingt unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Abwasserreinigung und hat auch Auswirkungen auf die benötigte Pumpentechnik. Für fast alle Arbeitsschritte und Bedingungen in der Abwassertechnik produziert Grundfos, weltweit einer der größten Pumpenhersteller, robuste und sehr effizient arbeitende Pumpen sowie Reinigungssysteme. Auf den meisten kommunalen Kläranlagen wird nach mechanischer und biologischer Abwasseraufbereitung das gereinigte Medium in einen Vorfluter abgeleitet. Trotz des hohen technischen Aufwandes der betrieben wird, ist dieses Verfahren nicht unproblematisch, insbesondere wenn die Einleitung in ein Gewässer mit sensiblen wasserwirtschaftlichen Verhältnissen erfolgt. Eine Reihe von Forschungsprogrammen haben gezeigt, dass „Hormonaktive Stoffe“ über das gereinigte Abwasser von zahlreichen Tieren aufgenommen werden. Über die Nahrungskette kommen diese zum Menschen zurück. Anthropogene Stoffe können auf herkömmliche Art und Weise in Kläranlagen nicht abgebaut werden. Mikroverunreinigungen aus Pharmazeutika, Industrie- und Haushaltschemikalien, Schädlingsbekämpfungsmittel und Desinfektions- mittel bilden aber eine Gefahr für Mensch und Umwelt. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen wurden in den letzten Jahren eine Reihe von kommunalen Kläranlagen mit einer 4. Reinigungsstufe ausgestattet. Im Rahmen dieser Pilotprojekte will man Erfahrungswerte sammeln wie anthropogene Stoffe eliminiert werden können. Es bieten sich hierfür verschiedene Verfahren an: Membrantechnologie, Ozonbehandlung oder Aktivkohleverfahren. Die zurzeit in Deutschland laufenden Pilotprojekte basieren größtenteils auf Verfahren mit granulierter Aktivkohle (GAK) oder mit Pulveraktivkohle (PAK). Je nach Inhaltsstoffen, organischer Fracht, Feststoffen und aggressivem Material werden Grundfos Reinigungsstufe an die Technik, insbesondere an die Pumpentechnik, hohe Anforderungen gestellt. In erster Linie geht es um die Bewältigung der jeweils gestellten Aufgabe. Genauso wichtig ist aber auch eine wirtschaftliche Arbeitsweise. Häufig stehen nicht ein Einzelaggregat im Fokus, sondern komplexe Anlagen und Systeme. Das setzt natürlich voraus, dass ein entsprechendes Spektrum bzw. eine Angebotspalette, möglichst aus einer Hand, zur Verfügung steht. Völlig unabhängig vom gewählten Aufbereitungsverfahren und dem Verfahrensschritt hat Grundfos von der Dosierpumpe, über Abwasserpumpen aus Edelstahl oder Grauguss bis zu Wasserpumpen für hohe Förderleistungen oder spezielle Aufgaben das jeweils optimale System oder die benötigte Einzelkomponente. Dabei spielt die Langlebigkeit der technischen Komponenten, die Energieeffizienz und das wegweisende Know-How eine wesentliche Rolle. Zuverlässigkeit für die gesamte Prozesskette, von der Beschaffenheit über die Lieferung und den Service ist eine zentrale Forderung der Kläranlagenbetreiber Grundfos bietet HighTech aus einer Hand, von der Komplettlösung bis zur Einzelpumpe – gerade auch für die 4. Reinigungsstufe. Neuer Lebensabschnitt für alte Kunststofffenster Kunststofffensterrecycling an der Grundschule Katzenelnbogen Der 07. September war ein großer Tag für kleine i-Dötze in Rheinland-Pfalz. Auch an der Grundschule im Einrich in Katzenelnbogen begann für die Erstklässlerinnen und Erstklässler ein neuer Lebensabschnitt. Um den Schulerinnen und Schulern ein möglichst optimales Lernumfeld zu schaffen, nutzt man in Katzenelnbogen 56 davor die Ferienzeit, um durch bauliche Maßnahmen die Schule an die aktuellen Bedurfnisse anzupassen. So werden in diesem Jahr zwei Klassenzimmer zu einem praktischen Mehrzweckraum zusammengelegt und dabei u.a. 14 neue energiesparende Fenster des Kunststoffprofilherstellers GEALAN eingebaut. Kommunalwirtschaft 10/2015 An die Zukunft denken die Verantwortlichen jedoch auch bei den nun ausgebauten alten Kunststofffenstern. Über 25 Jahre haben diese kaum wartungsanfällig ihren Dienst getan und werden nun recycelt, und das aus Überzeugung: „Uns ist seit langem bekannt, dass man PVC-Fenster wieder in den Wertstoffkreislauf zurückführen kann. Darüber hinaus engagieren wir uns seit Jahren in unserer „Zukunftswerkstatt Einrich“, die nicht zuletzt für das Bauen unter ökologischen Aspekten eintritt. Hinter dieser Ideologie steht auch unsere Verwaltung“, so Volker Schweitzer, Geschäftsführer der beauftragten Schreinerei Schweitzer GmbH. Dass für den Erfolg einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft eben auch kleinere Projekte eine sehr große Rolle spielen, betont Michael Vetter, Geschäftsführer der Rewindo GmbH mit Sitz in Bonn, die seit 2002 bundesweit das Kunststofffensterrecycling organisiert: „Wir konnten im vergangenen Jahr erneut über 1,2 Millionen alte Kunststofffenster wiederverwerten und dabei die Menge gegenüber 2013 noch einmal steigern. Jede Tonne PVC-Recyclat, die in der Profilherstellung zum Einsatz kommt, spart im Vergleich zu Primär-PVC rund 1,87 Tonnen CO2. Alleine deshalb ist uns jedes Fenster, das in das Recycling geht, wichtig. Wir freuen uns sehr über das große Engagement hier vor Ort. Projekte wie die Schulsanierung in Katzenelnbogen sind letztlich ein enorm wichtiger Grundstein für unseren Erfolg.“ Das werkstoffliche Recycling der gebrauchten Kunststofffenster erledigt in seinen hochmodernen Recyclinganlagen die Tönsmeier Kunststoffe GmbH & Co. KG aus Höxter. Hier werden nicht nur die Fenster aus Katzenelnbogen wiederverwertet, sondern auch aus ganz Deutschland und Teilen Europas. Ein praxiserprobtes Sammelsystem mit verschiedenen Behältern ermöglicht eine schnelle und flexible Übernahme. So geschehen in Katzenelnbogen. Im Werk entsteht nach der Abtrennung von Glas, Metallen, Gummidichtungen, Bauschäumen und anderen Störstoffen ein PVC-Mahlgut, das als Ausgangsmaterial für hochwertiges, fast 100 Prozent sortenreines Granulat verwendet wird. Das Ergebnis dient als qualitativ gleichwertiger Rohstoff für die Herstellung von neuen Fenster- und Bauprofilen. In den neuen Fensterprofilen ist der wiedergewonnene Rohstoff als Recyclingkern zu finden, der mittels Koextrusionsverfahren außen mit PVCNeumaterial ummantelt wird. Ein neuer Lebensabschnitt also auch für die ausgedienten Kunststofffenster aus der Grundschule im Einrich. 20 Jahre ISO 9001 Zertifizierung Messtechnikhersteller NIVUS freut sich zusätzlich über ein sehr gutes Halbjahresergebnis NIVUS-Messtechnik Die Qualitätsorientierung hilft dem Messtechnikspezialisten für Durchflussmesssysteme und Füllstandsmessgeräte sich am Markt vorne zu behaupten. „Wir verstehen Qualität als umfassendes Konzept, das weit über die reine Produktqualität hinaus geht.“, erläutert Geschäftsführer Marcus Fischer. Der Geschäftsführer sieht hierin auch eine Notwendigkeit, um als technologieorientierter Mittelständler überleben zu können. „Zum Beispiel können unsere Kunden mit einer sehr hohen Beratungs- und Servicequalität rechnen. Dies hat eine lange Tradition bei uns“, so Fischer weiter. Der Messtechnikspezialist kann dieses Jahr bereits auf 20 Jahre ISO 9001 Zertifizierung zurückblicken. Hier befindet sich das Unternehmen in Kommunalwirtschaft 10/2015 guter Gesellschaft: Die Volkswagen AG ließ sich ebenfalls 1995 erstmalig nach ISO 9001 zertifizieren. Das erste Halbjahr 2015 war sehr erfolgreich für NIVUS. Trotz hoher Marktsättigung entwickelt sich der deutsche Markt weiterhin positiv. In den ersten 6 Monaten konnte das Unternehmen hier einen Zuwachs von 7% im Auftragseingang verzeichnen. Noch besser entwickelte sich das internationale Geschäft. Hier verzeichnet der Messtechnikspezialist einen Zuwachs von 58% verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen eine Steigerung im zweistelligen Prozentbereich. 57 SIMOGREEN PLA überzeugt auf vielfältige Weise FM Global (Factory Mutual) ist die weltweit größte Industrieversicherungsgesellschaft mit Spezialisierung auf Anlagensicherung. Sie legt die hohen Prüfanforderungen an die innere und äußere Belastungsfähigkeit der Produkte fest, die über die Anforderungen nationaler Prüfinstitute hinausgehen. SIMOGREEN PLA Filament – Höchste Präzision im 3D-Druck Mit SIMONA® PE 100 FM-Line Kosten reduzieren Aufgrund der einfachen Verarbeitbarkeit sind Filamente aus dem biobasierten Kunststoff PLA (Polylactid) für den 3DDruck besonders geeignet. Durch die qualifizierte Auswahl des Rohstoffes, gezielte Anpassungen der Rezeptur sowie umfassende Tests hat SIMONA ein PLA Filament mit ausgezeichneter und vor allem konstanter Materialqualität entwickelt. Zum Brandschutz ihrer Gebäude setzen viele Industriebetriebe unterirdische Rohrsysteme zur Löschwasserversorgung ein. Dafür verlangen sie zunehmend FM zertifizierte Rohrsysteme. Produkte mit FM Zulassung haben ein sehr hohes Sicherheits- und Qualitätsniveau. Ihr Einsatz lässt die Kosten der Gebäudeversicherung deutlich sinken. Dabei sind PE Kunststoffrohrsysteme gegenüber Rohrsystemen aus anderen Werkstoffen aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften für die Löschwasserversorgung prädestiniert. Insbesondere durch die sehr gute Korrosionsbeständigkeit, lange Lebensdauer und hohe Wirtschaftlichkeit zeichnet sich die SIMONA® PE 100 FM-Line für den Einsatz in der unterirdischen Löschwasserversorgung aus. SIMOWOOD – Erweitertes Lieferprogramm und neues Prüfzeugnis SIMOWOOD Platten made of Resysta® bieten Verarbeitern, Architekten, Designern oder Messebauern nun noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Das Besondere an SIMOWOOD ist die holzgleiche Optik und Haptik der geschliffenen Platten. Daher bieten wir Ihnen SIMOWOOD ab sofort im Standard einseitig geschliffen an. Zudem gibt es die Platten in den Dicken von 4 bis 8 mm auf Anfrage nun auch als schwer entflammbare Variante gemäß den Bestimmungen der International Maritime Organisation (IMO). SIMOWOOD IMO erfüllt damit die Voraussetzungen für den Einsatz als Material für Schotten, Wände, Decken, Verkleidungen und Fußbodenbeläge im Schiffsbau. Bei der Prüfung nach DIN 51097 zur Bestimmung der rutschhemmenden Eigenschaften nassbelasteter Barfußbereiche wurde SIMOWOOD mit der Bewertungsgruppe C die höchste Rutschhemmung bescheinigt. Durch das Prüfzeugnis wird die Eignung von SIMOWOOD in Wellness- und Nassbereichen, wie z.B. als Schwimmbeckenumrandung oder als Fußbodenbelag im Schiffsbau, zusätzlich bestätigt. Mit SIMOGREEN PLA Filamenten bietet SIMONA ein zuverlässiges Verbrauchsmaterial für 3D-Drucker in bewährter SIMONA Qualität – made in Germany. Exzellente Eigenschaften PLA überzeugt durch eine hohe Steifigkeit und gute Haftung. Zudem lassen sich 3D-Modelle aus PLA einfach verkleben und bemalen. PLA-HT zeigt eine höhere Wärmeformbeständigkeit und eine deutlich gesteigerte Kerbschlagzähigkeit im Vergleich zu Standard-PLA. Der geringe Durchmesser der Filamente und die sehr engen Toleranzen gewährleisten eine sehr gute Druckbarkeit auch bei komplizierten Geometrien. Um ein optimales Druckergebnis zu gewährleisten, achten wir sowohl bei der Produktion der Filamente als auch bei der Aufwicklung auf die Spulen auf höchste Sorgfalt und Qualität. Aus der Praxis: SIMOGREEN PLA-HT – Nachhaltige Lösung zur Herstellung gefräster Grundgehäuse für elektronische Etiketten Für die Herstellung des gefrästen Grundgehäuses ihrer elektronischen Etiketten war die e-inductive GmbH & Co. KG auf der Suche nach einem geeigneten Werkstoff. Als Alternative zu ABS sollte für die Herstellung des gefrästen Grundgehäuses ein hochwertiger Kunststoff mit hoher Steifigkeit und Schlagzähigkeit sowie guter Optik und einfacher Verarbeitbarkeit zum Einsatz kommen. Auch die Nachhaltigkeit des Materials war e-inductive bei der Suche nach einem geeigneten Kunststoff sehr wichtig. Zu diesem Zeitpunkt hatte SIMONA die ersten Produktionsversuche mit dem neuen Werkstoff PLA-HT erfolgreich abgeschlossen und konnte e-inductive mit Plattenmaterial bemustern, welches exakt den gewünschten Eigenschaften entsprach. Ölfreie Luft kann man mieten Drehkolbengebläse und Schraubenkompressoren Frequenzgeregelte Mieteinheiten im Bereich von -700 mbar bis 11.000 bar (120 m³/h bis 5.500 m³/h je Aggregat) für ölfreie Luft mit Zubehör wie Verrohrung, Leistungskabel und Stromversorgung werden von den fachkundigen Mitarbeitern von Aerzen Rental Division betriebsbereit installiert. Forschung & Entwicklung sowie für Instandhaltungsmaßnah- Diese maßgeschneiderten Lösungen werden zur Optimierung des Energieverbrauches oder des Prozesses und für nale Abwasserreinigung oder Saug- und Drucklufttransport- 58 men eingesetzt. Aerzen International Rental verspricht, in Notfällen jederzeit zur Verfügung zu stehen, um in kürzester Zeit eine schlüsselfertige Anlage für industrielle und kommusysteme zu installieren. Kommunalwirtschaft 10/2015 Hochwertig und nachhaltig „Mit der RAL-Gütesicherung sichern wir den Wert des Osnabrücker Kanalnetzes für nachfolgende Generationen“ Im Juli dieses Jahres begrüßte die Gütegemeinschaft Kanalbau die Stadtwerke Osnabrück AG als 1.000. Mitglied der Gruppe 2 (öffentliche Auftraggeber). Vor diesem Hintergrund äußerten sich Ingo Hannemann, Prokurist Geschäftsbereich Technik Energie-Wasser-Abwasser, und Daniela Fiege, Leiterin Bauüberwachung Entwässerungsnetze/-anlagen der Stadtwerke Osnabrück AG, über ihre Pläne, Zielvorstellungen und Anforderungen bei der Bewirtschaftung des Osnabrücker Kanalnetzes. Gut verborgen im Erdreich Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Osnabrück mit dem Bau der Kanalisation begonnen. Heute sind rund 1.000 km Kanal flächendeckend im Stadtgebiet verlegt. Das entspricht in etwa der Autobahnverbindung von Osnabrück nach Mailand. In Osnabrück wird das Abwasser hauptsächlich im Trennsystem abgeleitet. Nur noch etwa 1% des Kanalnetzes besteht aus Mischwasserkanälen. Frau Fiege, Herr Hannemann, welches sind die wesentlichen Herausforderungen, die beim Betrieb von Abwassernetzen – auch speziell in Osnabrück – zu bewältigen sind? Ingo Hannemann: Wir stehen als kommunaler Infrastrukturdienstleister gleich vor mehreren großen Herausforderungen. Der Umbau der Energiesysteme, das sich rasant ändernde Mobilitäts-, Freizeit- und Konsumverhalten, der demografische Wandel, die Stadtentwicklung, die Digitalisierung und vieles mehr – all diese grundlegenden Veränderungen wirken sich direkt auf unsere Infrastrukturen aus. Die Auswirkungen der Klimaveränderung, zum Beispiel in Form von häufiger auftretenden Starkregenereignissen, aber auch Änderungen im Verbrauchsverhalten führen zu ganz anderen Belastungen in unseren Abwassernetzen. Außerdem haben unsere Kundinnen und Kunden berechtigte Komfortansprüche, zum Beispiel in Bezug auf möglichst geringe Geruchsbelästigungen. Dazu müssen wir Lösungen und Strategien für ein zukunftssicheres Entwässerungssystem entwickeln, gerade auch im Kanal. Daniela Fiege: Im Planungs- und Bauprozess stehen wir vor der Herausforderung, die Investitionsmittel nachhaltig einzusetzen und die anstehenden Projekte zielgerichtet umzusetzen, um durch eine qualitativ hochwertige Ausführung langlebige Abwassernetze zu schaffen. Somit wird der Wert des Osnabrücker Kanalnetzes auch für nachfolgende Generationen gesichert und die Gebührenentwicklung gedämpft. Hannemann: Und bei der Abwasserbehandlung geht es gleich weiter. Wir müssen davon ausgehen, dass eine vierte Reinigungsstufe früher oder später verpflichtend wird, und das bei noch unklarem Aufwand-/Nutzen-Verhältnis. Auch ist die Zukunft der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung derzeit ungewiss. Insgesamt bleibt es für die Stadtentwässerung also spannend. Frau Fiege, welche Punkte sind für Sie als Leiterin Bauüberwachung in der Organisationseinheit Entwässerungsnetze/-anlagen wichtig, um eine effiziente und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Ingenieurbüros bzw. ausführenden Unternehmen sicherzustellen? Fiege: Drei Parameter sollten dafür auf beiden Seiten gegeben sein: Vertrauen bzw. Verlässlichkeit, denn diese Eigen- Kommunalwirtschaft 10/2015 Ingo Hannemann, Prokurist Geschäftsbereich Technik Energie-Wasser-Abwasser, und Daniela Fiege, Leiterin Bauüberwachung. Entwässerungsnetze/-anlagen der Stadtwerke Osnabrück AG. Foto: Güteschutz-Kanalbau schaften sind für mich die Grundvoraussetzung für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Fairness im Umgang miteinander, indem beide Seiten sich als Partner sehen und einen offenen und ehrlichen Austausch untereinander pflegen. Hierzu zählt meiner Meinung nach insbesondere eine gute Fehler-/Chancen-Kultur. Und zu guter Letzt natürlich Kompetenz, denn das Know-how ist unerlässlich, um eine hohe Qualität bei der Durchführung der Arbeiten sicherzustellen und garantieren zu können. Werden Ihre Ansprüche an die Qualität von den beteiligten Baupartnern – Ingenieurbüro und ausführendes Unternehmen – geteilt? Fiege: Grundsätzlich ja, zumal die von uns beauftragten Ingenieurbüros an der Erstellung der Checklisten mitgewirkt und dabei viele praktische Aspekte eingebracht haben. Im regelmäßigen Austausch mit den Baufirmen erläutern wir unsere Zielsetzungen und unsere qualitativen Anforderungen als Auftraggeber. Unsere Erfahrungen sind positiv – ein Großteil der Firmen setzt unsere Anforderungen gemeinsam mit den Ingenieurbüros und uns als Auftraggeber zielgerichtet um. Hannemann: Mit den anderen sind wir in intensivem Dialog. Im vergangenen Jahr sind Sie für die Entwicklung des „Osnabrücker Modells zur Qualitätssicherung der am Bau Beteiligten“ mit dem „Goldenen Kanaldeckel“ ausgezeichnet worden. Was führte zur Entwicklung des Modells? Fiege: Projekte laufen auch bei uns nicht immer reibungslos ab. Aus diesem Grund habe ich gezielt zunächst unsere internen Prozessabläufe und Vorgehensweisen geprüft, teilweise neu strukturiert und optimiert, um mögliche Probleme bereits frühzeitig zu erkennen oder überhaupt nicht entstehen zu lassen. Nach der internen Implementierung haben wir das Modell unseren Partnern erläutert, diese verpflichtend miteinbezogen und dabei großen Wert auf Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Zusammenarbeit gelegt – mit Erfolg. Zusammenfassend hat die Entwicklung des „Osnabrücker Modells“ nur Positives bewirkt. 59 rer Wettbewerb für die Unternehmen und für uns als Auftraggeber die Sicherheit, einen für unsere Anforderungen geeigneten Auftragnehmer für das jeweilige Projekt zu bekommen. Des Weiteren werden die angebotenen Auftraggeber-Fachgespräche bei Mitarbeitern und Ingenieurbüros stark nachgefragt. Die Veranstaltungen zeichnen sich durch eine hohe Qualität in den Themen Kanalbau, Ausschreibung und Vergabe aus. Was versprechen Sie sich von der Mitgliedschaft – welche Erwartungen stellen Sie an die Gütegemeinschaft Kanalbau? Für Ingo Hannemann stellt ein hohes Qualitätsniveau die Grundlage für den verantwortungsvollen Umgang mit dem anvertrauten Vermögen dar. Foto: Güteschutz-Kanalbau Welche Ziele und Erwartungen knüpfen Sie an das Osnabrücker Modell, und welche Schnittmengen sehen Sie zur Arbeit der Gütegemeinschaft? Hannemann: Wir investieren jährlich mehr als 10 Mio. Euro in die Entwässerungsnetze und -anlagen, um die Funktionsfähigkeit des Entwässerungssystems sicherzustellen und weiterzuentwickeln. Unser Anspruch ist es, verantwortungsvoll mit dem uns anvertrauten Vermögen umzugehen. Das stellt uns vor die Herausforderung, ein hohes Qualitätsniveau zu fordern bzw. zu erreichen und dabei gleichzeitig wirtschaftlich zu arbeiten. Fiege: Im Ergebnis entstehen funktionstüchtige, mangelfreie und somit langlebige Entwässerungsnetze und -anlagen. Als größter Infrastrukturdienstleister der Region Osnabrück ist es die Aufgabe des Unternehmens Stadtwerke, die Daseinsvorsorge als Basis für Lebensqualität langfristig sicherzustellen. Fiege: Wie eingangs betont, befürworten wir die Zusammenarbeit von Auftraggebern und Auftragnehmern im Güteschutz. Nur so kann ein gegenseitiges Verständnis für die tägliche Arbeit und die damit verbundenen Herausforderungen auf beiden Seiten geschaffen werden. Mit unserer Mitgliedschaft möchten wir ebenso wie andere Auftraggeber dazu beitragen, das Thema Qualität und die damit verbunden Anforderungen weiter zu fokussieren bzw. voranzutreiben und die damit verbundenen Auswirkungen zu kommunizieren. Die Gütesicherung spielt hier eine wichtige Rolle: ein Höchstmaß an Qualität erzielen und das bei möglichst geringen Kosten – erreicht durch ein Miteinander des Auftraggebers und des Auftragnehmers, die ihre Zeit für das Projekt einsetzen und nicht zur Vorbereitung von Gerichtsterminen. Es profitiert der Bürger, für den die Maßnahme durchgeführt wird: das ist doch eine klassische Win-Win-Situation! Von Ihnen, Frau Fiege, stammt die Aussage: „Von Kanalbauarbeiten sollen die Bürger möglichst wenig beeinträchtigt werden und trotzdem möglichst von unserer Arbeit profitieren.“ Was ist Ihr Eindruck: Gibt es beim Bürger ein Bewusstsein für den Stellenwert der geleisteten Arbeit – oder ist ein funktionierendes Kanalnetz die stillschweigend zur Kenntnis genommene Selbstverständlichkeit? Hannemann: Auch die Gütegemeinschaft Kanalbau hat sich ja zur Aufgabe gemacht, zusammen mit Auftraggebern und Auftragnehmern das Themenfeld rund um die Qualität zu schärfen und somit langlebige Anlagen zu schaffen. Hier sehen wir eine Schnittmenge zu der Arbeit der Gütegemeinschaft Kanalbau und möchten diese gerne mit unserer Erfahrung unterstützen. Fiege: Diese Frage lässt sich nicht mit einem eindeutigen Ja oder Nein beantworten. Solange das Abwasser ohne Probleme abfließt und keine Störungen auftauchen, ist dem Bürger nicht präsent, wie die unter der Erde verborgene komplexe Infrastruktur funktioniert und wo das Abwasser bleibt und wie es gereinigt wird. Treten allerdings Probleme auf oder entsteht eine Baustelle vor seiner Tür, sieht der Bürger zuallererst seine persönlichen Nachteile. Wann und wie sind Sie zum ersten Mal auf die Arbeit der Gütegemeinschaft Kanalbau aufmerksam geworden? Hannemann: Genau hier müssen wir ansetzen und dem Bürger anhand einer nachhaltigen und zielgerichteten Kommunikation vermitteln, dass die gut funktionierende und verlässliche Infrastruktur – Energie, Wasser, Entwässerung aber auch Mobilität und Freizeit durch den Betrieb der Bäder – in der Hand der Stadtwerke die Basis für die Lebensqualität eines jeden Einzelnen darstellt. Fiege: Bereits 2008 mit Beginn meiner beruflichen Laufbahn bei den Stadtwerken Osnabrück wurde ich auf den Güteschutz Kanalbau aufmerksam. Zu diesem Zeitpunkt wurde in unserem Hause gerade darüber diskutiert, inwieweit die Anforderung der Gütesicherung RAL-GZ 961 in öffentlichen Ausschreibungen sinnvoll ist. Seit 2009 gibt es keine Ausschreibung mehr ohne Benennung eines entsprechenden Anforderungsniveaus im Hause der Stadtwerke Osnabrück – mit gutem Erfolg. Welche konkrete Unterstützung bietet Ihnen die RAL-Gütesicherung der ausführenden Unternehmen und das Angebot der Gütegemeinschaft Kanalbau bei Ihrer Arbeit? Fiege: Dadurch, dass im Güteschutz Kanalbau Auftragnehmer und Auftraggeber beteiligt sind, gelingt es, ein gleiches Verständnis für Themen wie z. B. Qualität/Nachhaltigkeit zu schaffen. Durch die Anforderung der RAL-Gütesicherung in den Ausschreibungen entsteht unserer Meinung nach ein fai- 60 Qualität kommt nicht von ungefähr, Qualität hat auch ihren Preis. Haben Sie die Erfahrung gemacht, dass der Einfluss einer qualitativ hochwertigen Ausführung auf einen langfristig wirtschaftlichen Betrieb der Netze von Politik und Gebührenzahler erkannt wird? Fiege: Da wir mit der Weiterentwicklung unserer Qualitätsanforderungen noch relativ am Anfang stehen, können wir noch nicht mit ausreichender Erfahrung hierüber sprechen. Grundsätzlich müssen wir als Stadtwerke unsere proaktive Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit weiter stärken und den verschiedenen Anspruchsgruppen – wie der Politik und dem Osnabrücker Bürger – bewusst machen, was hinter Kommunalwirtschaft 10/2015 dem Begriff „qualitativ hochwertige Bauausführung“ steht und welche Auswirkungen damit verbunden sind. Wenn Stichworte wie „Infrastruktur“ und „demographischer Wandel“ fallen, denkt der Bürger im Zweifelsfalle schnell an oberirdische Verkehrswege – das Thema Kanalbau spielt in der öffentlichen Diskussion allzu oft eine untergeordnete Rolle. Welche Erfahrungen haben Sie in Osnabrück gemacht? Fiege: Die Erfahrung machen wir natürlich auch, denn die sichtbare und fühlbare Infrastruktur ist stärker im öffentlichen Bewusstsein und wird auch stärker von den Medien betrachtet. Genau deshalb ist es – wie bereits aufgeführt – unsere Aufgabe, den Kanalbau als weniger sichtbare Infrastruktur stärker in den öffentlichen Fokus zu rücken. Dies erreichen wir durch eine integrierte und zeitlich sowie inhaltlich aufeinander abgestimmte Kommunikation. Hier müssen Kommunikationskonzepte erstellt werden, die für alle Beteiligten gelten. Denn Kommunikation machen wir alle – der Kanalbauer im Graben, der Bauleiter, der Bauüberwacher und der Planer. Für uns alle gilt es umso mehr, die Zusammenhänge zu erläutern, Ansprechpartner zu sein und somit unsere tägliche Arbeit für den Bürger erlebbar zu machen. Stichwort Wandel: Wenn Sie einen Blick in die Zukunft wagen – wie werden die Arbeit und die Aufgabenbereiche der Stadtwerke Osnabrück in 10 oder 20 Jahren aussehen? Wo, glauben Sie, werden Unterschiede zu heute liegen? Fiege: Die Funktionsfähigkeit und Werterhaltung unserer Entwässerungsnetze und -anlagen wird bei den Stadtwerken Osnabrück als Generationenaufgabe verstanden. Deshalb ist es wichtig, vorausschauend Strategien zu entwickeln und Zukunftsperspektiven im Auge zu behalten. Auch in 10 oder 20 Jahren werden wir Entwässerungsnetze benötigen und diese auch betreiben. Womöglich wird sich aufgrund der höheren Akzeptanz und der geringeren Abwassermengen in unseren Kanälen der Anteil an geschlossenen Sanierungen noch weiter erhöhen. Hannemann: Die Stadt wird sich aber ganz sicher in ihrem Erscheinungsbild und ihren Infrastrukturen weiterentwickeln, und mit ihr wir als Stadtwerke Osnabrück. Die verschiedenen Infrastrukturen werden enger zusammenwachsen. Nehmen Sie zum Beispiel das Thema Mobilität: wir können noch nicht absehen, welche Auswirkungen eine „Mobilitätswende“ – gemeint sind damit insbesondere der Umstieg auf innovative Verkehrsmittel, die Reduktion des mobilisierten Individualverkehrs sowie neue Konzepte im Car Sharing – auf die Verkehrswege und damit auf Planung, Bau und Betrieb der Abwasserableitung haben wird. Aber schon heute ist sicher, Daniela Fiege ist überzeugt: Dadurch, dass am Güteschutz Kanalbau Auftragnehmer und Auftraggeber beteiligt sind, ist ein Verständnis für Themen wie Qualität und Nachhaltigkeit vorhanden. Foto: Güteschutz-Kanalbau dass z. B. Elektromobilität und Stromversorgung nur gemeinsam betrachtet werden können. Insgesamt sind wir sicher, dass die Menschen in Osnabrück auch in Zukunft schätzen werden, welche zentrale Rolle wir als kommunales Unternehmen für ihre Lebensqualität haben. Frau Fiege, Herr Hannemann, vielen Dank für das Interview. Zur Person: Ingo Hannemann ist seit 2009 Geschäftsbereichsleiter Technik Energie-Wasser-Abwasser bei der Stadtwerke Osnabrück AG und verantwortet als Prokurist den Betrieb der leitungsgebundenen Infrastrukturen sowie das Geschäftsfeld Konversion und Erschließung. Zuvor war er als Abteilungsleiter in verschiedenen Funktionen innerhalb der MVV-EnergieGruppe an den Standorten Mannheim und Offenbach sowie als Berater bei Arthur Andersen und Deloitte Consulting tätig. Hannemann ist Mitglied in verschiedenen Gremien der Fachund Branchenverbände. Daniela Fiege ist seit 2008 bei der Stadtwerke Osnabrück AG tätig und seit 2009 Leiterin der Bauüberwachung für Entwässerungsnetze/-anlagen. In ihrer Tätigkeit befasst sie sich überwiegend mit der Erstellung von Ausschreibungen, der Bauüberwachung und der Abrechnung von Kanalbaustellen, RRB etc. Fiege absolvierte vor ihrer beruflichen Tätigkeit bei den Stadtwerken ein Studium im Bereich Bauingenieurwesen, Fachrichtung Siedlungswasserwirtschaft, an der FH in Minden (Westf.). Produktneuheiten im Fokus: Trelleborg Pipe Seals vermittelt Praxiswissen Großes Interesse am ersten Open Day in Duisburg Raus aus der Theorie – rein in die Praxis. Unter dieser Prämisse bietet Trelleborg Pipe Seals seit jeher sowohl grundlegende als auch weiterführende Kenntnisse über die fach- und sachgerechte Anwendung von Sanierungssystemen zur Werterhaltung von Abwassersystemen. Das bewährte Kurs- und Seminarprogamm wurde jetzt um Produkt-Events für Verar- Kommunalwirtschaft 10/2015 beiter ergänzt. Die erste Veranstaltung des neuen Formates fand unlängst in Duisburg statt. Geht es darum, eine intakte Kanalisation nachhaltig sicherzustellen, sind leistungsfähige Produkte von zentraler Bedeutung. Um die ganzheitliche und nachhaltige Sanierung von 61 In Zentrum des ersten Trelleborg Open Day stand die Präsentation des innovativen DrainPlusLiners 2.0. Foto: Trelleborg Rund 30 Verarbeiter und Anwender informierten sich bei Trelleborg Pipe Seals in Duisburg über neue Produkte und deren Anwendung. Foto: Trellebor Abwassersystemen zu gewährleisten, umfasst das Portfolio von Trelleborg Pipe Seals daher ein vollständiges Sanierungsprogramm für Grundstücksentwässerungs- und Hausanschlussleitungen. In eigenen Produktionsstätten nach DIN EN ISO 9001 und 14001 endgefertigte Produkte gewährleisten dabei konstant hohe Qualitätsstandards. Bei diffizilen Fällen im Bereich der Kanalsanierung sind – neben erstklassigem Material – jedoch eine gute Ausbildung sowie ein praxisorientiertes Training für Anwender ebenso wichtig. Um Neuheiten und Innovationen vorzustellen und Hinweise über den fachspezifischen Umgang zu vermitteln, hat Trelleborg im Juni verarbeitende Firmen zu einem Open Day nach Duisburg eingeladen. „Das Ziel dieses Veranstaltungsformates ist es, unsere Produkte unter realitätsgetreuen Rahmenbedingungen vorzustellen. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, den Open Day ins Leben zu rufen“, erklärt Stephan, Raab Commercial Manager bei Trelleborg Pipe Seals. zieller Formulierung der Beschichtung entstand so eine Hightech-Lösung, die besonders hohen Ansprüchen an Qualität und Einsatzvielfalt gerecht wird. So vereint der softe und doch robuste Liner sämtliche praktischen Anforderungen in der Hausanschlusssanierung: Er ist bis zu 90 Grad bogengängig, erreicht sicher drei Millimeter Wandstärke – auch nach zwei ansteigenden Dimensionswechseln – und ist dampf- und heißwasserbeständig. Die exakte Berechenbarkeit seiner Längsdehnung ist darüber hinaus nicht nur ein Novum auf dem Markt, sondern garantiert ausführenden Betrieben vor allem ein Höchstmaß an Sicherheit bei der Verarbeitung. Das reduziert den Materialeinsatz signifikant und erhöht zudem die Effizienz des Arbeitens auf der Baustelle. Neben Hintergrundinformationen über die Entwicklung und Herstellung des neuen Produktes, lernten die rund 30 Teilnehmer des ersten Trelleborg Pipe Seals Open Day vor allem auch das korrekte Handling des neuen Liners. Für die notwendige Praxisnähe sorgten dabei alle Gerätschaften wie sie auch auf der Baustelle zum Einsatz kommen „Das Interesse an unseren Produkten und die große Resonanz auf den ersten Trelleborg Open Day zeigen uns, dass wir damit Verarbeitern und Anwendern einen großen Mehrwert bieten. Die nächste Veranstaltung ist bereits für Oktober fest eingeplant“, freut sich Raab. Im Zentrum der ersten Veranstaltung stand der neue DrainPlusLiner 2.0. Bei dem neuen Produkt handelt es sich um einen Schlauchliner mit Silikonbeschichtung, der die ausgezeichneten Eigenschaften der synthetischen Polymere für die grabenlose Rohrsanierungstechnik nutzt. Durch das Zusammenspiel von modernster Textilherstellungstechnik und spe- Wo Natursteine mit Blumen wetteifern Gartenschauen als Chance zur Stadtumgestaltung Verschlungene Pfade entdecken, schöne Blumenbeete bestaunen, anschließend auf einer Terrasse den Ausblick genießen – das sind typische Szenarien auf Gartenschauen. Die Verantwortlichen solcher Großveranstaltungen entwerfen dafür komplette Grünanlagen, Gewässer und Wege. Viel Erfahrung, zusammen mit Landschaftsarchitekten ein eingefahrenes Stadtbild nachhaltig zu verändern, haben renommierte Natursteinlieferanten. Das Berliner Steincontor (Besco) blickt auf eine große Anzahl realisierter Gartenschau Projekte in ganz Deutschland zurück. Alleine im Jahr 2015 belieferte Besco die Landesgartenschau Schmalkalden und die Bundesgartenschau Havelregion. 62 Das Weinberg-Areal lädt mit dem schmucken Bismarckturm und einer guten Aussicht die Besucher der Bundesgartenschau zum Verweilen ein. Kommunalwirtschaft 10/2015 Die Bundesgartenschau 2015 Havelregion trägt das Motto „Von Dom zu Dom – das blaue Band der Havel“. Das Berliner Steincontor (Besco) lieferte Natursteine aus Granit an zwei der fünf teilnehmenden Standorte: Rathenow und Brandenburg an der Havel. Foto: Besco Erklimmen Besucher den Bismarckturm in Rathenow, können sie neben den Blumen die kunstvoll verlegte Pflasterfläche von oben bestaunen. Sie wurde mit Belgrano-Granodiorit, einem magmatischen Granitstein, gestaltet. Foto: Besco Unter dem Motto „Von Dom zu Dom – das blaue Band der Havel“ wird die Bundesgartenschau Havelregion in Brandenburg und Sachsen-Anhalt 2015 gefeiert. An fünf Standorten im Havelland bewunderten seit der Eröffnung Mitte April mehr als 500.000 Besucher die arrangierten Parkanlagen, Blumenbeete und Bepflanzungen. Mindestens noch einmal doppelt so viele Gäste erwarten die Organisatoren bis zum Ende der Veranstaltung am 11. Oktober. Für zwei unter den fünf teilnehmenden Städten, Brandenburg an der Havel und Rathenow, stellte Besco Natursteine zur Verfügung. Eine bleibende Umgestaltung der Orte über die Veranstaltung hinaus strebten die Verantwortlichen in den Städten an. Daher standen bei der Materialauswahl als entscheidende Kriterien neben der Ästhetik die Beständigkeit und die Nachhaltigkeit des Natursteins im Vordergrund. Auf verschiedenen Arealen in Schmalkalden entdecken die Besucher noch bis Anfang Oktober die Stationen einer „GartenZeitReise“ – so auch der Titel der dortigen Landesgartenschau. Die Planer von sinai, Gesellschaft von Landschaftsarchitekten aus Berlin, formten die Garten- und Wasseranlagen in der thüringischen Stadt. Dadurch erhielten sie eine harmonischere Struktur. Weiter schufen sie ein neu angeordnetes Parkgewebe sowie Freiräume am und durch Wasser. So ist etwa der Fluss Schmalkalde mit einer Umgestaltung der Uferböschung nun besser in die Stadt eingebettet. Im offenen Westendpark, bei den Treppenstufen zu den Siechenteichen und im Stadtpark, wurde anthrazitfarbener, gebänderter Gneis verlegt. Zum Einsatz kamen außerdem Sonderelemente, wie etwa große Steinblöcke. Ansonsten wurden Muldensteine, Pflaster und Bodenplatten aus Granit für die Landesgartenschau Schmalkalden gefertigt. Der verwendete Granit und Gneis stammt aus dem geprüften belgrano® Naturstein-Sortiment der Besco GmbH. Mitten im Gebiet der Bundesgartenschau liegt Rathenow, die Hauptstadt des Landkreises Havelland. Zur Gestaltung der dortigen Außenanlagen entschieden sich die verantwortlichen Planer von KUULA Landschaftsarchitekten für dunkle und beigefarbene Belgrano-Hartgesteine, welche bei Bodenplatten, Sitzelementen, Blockstufen und Stelen eingesetzt wurden. In Rathenow belieferte Besco unter anderem das Projekt Sonnenterrassen. Ein Wegenetz, das zu diesen RuheOasen hinführt, wurde extra angelegt. Vom Bismarckturm am Weinberg in Rathenow genießen die Besucher der Bundesgartenschau einen weiten Ausblick auf die Umgebung. Die um den Turm verlegten Pflastersteine, Platten, Stufen und radialen Einfassungen aus Belgrano-Granodiorit, einem magmatischen Granitstein, haben polierte, geflammte Sichtflächen und eine graue, zurückhaltende Farbe. Damit sind sie für die angepflanzten Rhododendren und Dahlien eine perfekte Kulisse. Um die besonderen Anforderungen dieser Bundesgartenschau zu erfüllen, fertigte Besco viele Spezialbauteile passgenau an, zum Beispiel Elemente von Bänken, welche die Besucher am Wegrand zum Ausruhen einladen. In der Stadt Brandenburg an der Havel wurde unter Leitung der Landschaftsarchitekten Geskes und Hack der Weg vor dem Marienberg zur Friedenswarte mit Belgrano-Natursteinen neu gestaltet. Den Berg hinauf rankt sich ein blühendes Rosenrad. Der gesamte Lieferumfang des bearbeiteten Natursteinmaterials für die Bundesgartenschau 2015 in der Havelregion belief sich auf rund 400 Tonnen. Kommunalwirtschaft 10/2015 Am Schloss Wilhelmsburg schließen sich die Terrassengärten an, welche restauriert und bepflanzt wurden. Das Gebiet präsentiert jetzt Gartenkunst, zum Beispiel geometrische Formen aus Buchs und mediterrane Kübelpflanzen sowie seltene historische Apfel- und Birnensorten im eigens angelegten Obstgarten. Der Lieferumfang für die Landesgartenschau in Schmalkalden belief sich auf rund 405 Tonnen Natursteine. Zuvor, im Jahr 2013, wurde bereits die Pflasterfläche für den Schlossberg Wilhelmsburg mit Belgrano-Natursteinen erneuert. Gartenschauen erfordern von den Planern Weitsicht, ein Bewusstsein für umweltgerechte Produkte und Kenntnisse über eine nachhaltige Bauweise. Besco ist auf das nationale und internationale Projektgeschäft mit geprüften Natursteinen aus fairer Produktion spezialisiert. Nicht nur durch Qualität und umfassende Unterstützung für Architekten und Planer hat sich das Berliner Steincontor einen sehr soliden Ruf erarbeitet, sondern auch aufgrund seiner Transparenz. Besco stattet mit seinen Natursteinen neben Projekten im Innenbereich vor allem Fußgängerzonen sowie Stadt- und Marktplätze aus. Gerade öffentliche Großprojekte belieferte das Unternehmen in der Vergangenheit bereits mehrfach, darunter deutschlandweit mehr als fünfzehn Landes- und Bundesgartenschauen. 63 D:MAX jetzt zur Erprobung in Deutschland verfügbar Der nordirische Hersteller von Abwasseraufbereitungs-Anlagen CDEnviro schickt seine mobile Siebanlage D:MAX auf Reisen: Erstmals können nun auch deutsche Betreiber die Anlage testweise auf ihrem Gelände aufstellen und erproben. Die D:MAX ist eine mobile Sieb- und Klassieranlage, die zur Aufbereitung einer Vielzahl von Materialien wie Grobsand, Schlamm und Faserschlamm innerhalb des Abwasseraufbereitungsverfahrens verwendet wird. Es bietet Abwasserunternehmen und ihren Lohnaufbereitern das effizienteste Aufbereitungssystem für eine Reihe von Abfallmaterialien und maximiert zudem ihr Materialrückgewinnungspotenzial. Die Anlage ist in der Lage, viele Tonnen von Abfall von den Mülldeponien wegzuleiten und stattdessen daraus große Mengen an Grobsand und Zuschlagstoffen für die Wieder- verwendung aufzubereiten. Mit Blick auf die steigenden Mülldeponiekosten bietet die D:MAX den Wasserversorgungsunternehmen die Möglichkeit, erhebliche Kosteneinsparungen gepaart mit steigender betrieblicher Effizienz zu erreichen. Flexibel einsetzbar Die mobile D:MAX kann von einem Einsatzort zum nächsten fahren, so dass die Abfälle nicht mehr zu einer zentralen Verarbeitungseinrichtung transportiert werden müssen. Die Siebanlage D:MAX ist seit Anfang Juni in Deutschland und Österreich unterwegs. Bisher bereitete sie für verschiedene Abfallentsorgungsunternehmen Ölabscheiderschlämme, Klärschlamm, Industrieschlämme, Gärreste, Sinkkastengut bzw. Straßenkehricht auf. DB Regio Bus erhält den 500. Crossway von Iveco Bus Modell Iveco Crossway Low Entry • Bus wird in und um Mainz fahren Der 500. Bus von Iveco (Modell Crossway LE) wurde in Mainz von Julian Dango, Iveco, an Jan Haußner, DB Regio Bus, für die Omnibusverkehr Rhein-Nahe GmbH (ORN) übergeben. Das Fahrzeug wird in Mainz und Rheinhessen fahren. bequemen Ein- und Ausstieg auch für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste. Elektronische Haltestellenanzeigen im Innenraum informieren optisch und akustisch über den aktuellen Fahrtverlauf. Julian Dango, Leiter Vertrieb und Service Deutschland, Österreich und Schweiz von Iveco, sagt: „Wenn ein Kunde wie DB Regio Bus mit dem Produkt zufrieden ist, sind auch wir nicht nur zufrieden, sondern stolz. Zumal es ein Folgeauftrag ist.“ Der Bus hat einen hubraumoptimierten, effizienten Dieselantrieb mit 360 PS und erfüllt die Euro-VI-Abgasnorm ohne Abgasrückführung. Das spart Platz und verlängert die Wartungsintervalle. Jan Haußner, Leiter Produktion DB Regio Bus, ergänzt: „Mit diesem Fahrzeug sind wir rundum zufrieden. Es ist komfortabel, zuverlässig, wartungsarm und sparsam im Verbrauch – kurzum das richtige Produkt für den Alltagseinsatz.“ Das 500. Fahrzeug ist ein Iveco Crossway LE. Der Niederflurbus ist 12 Meter lang, hat 45 Sitz- und 38 Stehplätze, ist klimatisiert und besitzt eine Absenktechnik (Kneeling) zum 64 Auch die Kraftstoffeinsparung ist beachtlich: Fahrzeuge mit Euro-VI-Norm verbrauchen erstmalig weniger Diesel als die vorhergehenden Euro-Stufen. Nicht nur die Emissionen gehen zurück, sondern auch der Kraftstoffverbrauch und damit die Kosten. Ökonomie und Ökologie gehen Hand in Hand. Die Deutsche Bahn begrüßt es, wenn in Ausschreibungen sowohl ökonomische als auch ökologische Aspekte berücksichtigt werden. Kommunalwirtschaft 10/2015 EEW Energy from Waste GmbH erwirbt Heizkraftwerk Stavenhagen Die EEW Energy from Waste GmbH (Helmstedt) erwirbt von der Nehlsen AG (Bremen) das Heizkraftwerk Stavenhagen in Mecklenburg-Vorpommern. Das im Jahr 2007 in Betrieb genommene Kraftwerk produziert mit 26 Mitarbeitern Prozess-, Heizdampf und Strom und kann jährlich bis zu 130.000 Tonnen Ersatzbrennstoffe thermisch verwerten. Nahezu die gesamte Energieproduktion wird durch ein benachbartes Unternehmen zur Herstellung von Kartoffelprodukten verwendet. Die Anlage ist Bestandteil des regionalen Entsorgungskonzeptes für die Abfälle aus der MBA im nahegelegenen Rosenow. Weiterhin wird Energie in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Mit dem Kauf baut EEW seine Position als umweltfreundlicher Produzent von Strom, Fernwärme und Prozessdampf durch die thermische Verwertung von Abfällen und Ersatzbrennstoffen weiter aus. Stavenhagen wird der 20. Kraftwerksstandort des Unternehmens, welches in Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden künftig 21 Anlagen betreibt und mit dem Erwerb des Kraftwerkes seinen konsequenten Wachstumskurs fortsetzt. Die Nehlsen AG hat im Jahr 2005 mit dem Bau des Kraftwerkes ein seit Inbetriebnahme höchst erfolgreiches Vorrei- terprojekt gestartet. Die komplette umweltfreundliche Versorgung eines Standortes der lebensmittelverarbeitenden Industrie mit Prozessdampf und Energie durch die Verwertung von qualitativ hochwertigen Ersatzbrennstoffen war damals einmalig in Deutschland. Trotz des langjährigen Erfolges des Kraftwerkes hat der Vorstand der Nelsen AG die strategische Entscheidung getroffen, neue Investitionen des Unternehmens in den Kompetenzbereichen Abfalllogistik, Stoffstrommanagement, Recycling und die Produktion von Ersatzbrennstoffen zu konzentrieren. Nehlsen wird daher auch weiterhin die Anlage in Stavenhagen mit Ersatzbrennstoffen beliefern und zeigt in der Region Mecklenburg-Vorpommern weiter eine starke Präsenz. Mit EEW habe man einen erfahrenen und kompetenten neuen Eigentümer des Stavenhagener Kraftwerkes finden können, der den bisherigen erfolgreichen Betrieb der Anlage auch für die Zukunft sicherstellen wird. Die Transaktion wurde durch die auf Mergers & Acquisitions spezialisierte MAYLAND AG (Düsseldorf) begleitet. Der Kaufvertrag sieht vorbehaltlich der Zustimmung des Bundeskartellamtes die Übernahme des Heizkraftwerkes zum 30. September 2015 vor. Über den Kaufpreis vereinbarten beide Vertragsparteien Stillschweigen. Alphacan Omniplast: 60 Jahre Innovationen für den Kanalbau Mit Kunststoffrohr-Know-how zum Marktführer in Deutschland Als 1955 die beiden Gesellschafter Buderus und Halberger Hütte in Hirzenhain/Vogelsberg mit neun Mitarbeitern den Kunststoffrohrhersteller Omniplast GmbH & Co. KG als ersten seiner Art in Deutschland gründeten, dachte sicherlich noch niemand daran, damit schon bald einer der größten Hersteller für Trink- und Abwasserleitungen zu haben. Diese Vorreiterstellung machte es der Omniplast leicht, mit ihrem Know-how immer wieder patentierte Innovationen auf den Markt zu bringen und zwischenzeitlich zum Markführer Deutschlands zu werden. So entwickelte die Omniplast in den 60 Jahren Firmengeschichte viele Kunststoffrohr-Technologien, die fast alle noch heute Standard in Deutschland und Europa sind. Acht Innovationen möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen: Erstens, 1960, die revolutionäre Erfindung des Abflussrohres für die häusliche Entwässerung, ein komplettes Rohrsystem namens LKA-UM. Was früher aus schwerem Eisenguss war, ist nun aus leichtem Kunststoff. Jetzt passte eine komplette Hausrohrinstallation inklusive aller Formteile auf den Dachgepäckträger eines VW Käfer. Die zweite, ebenfalls revolutionäre Erfindung (ab 1964): das Druckrohr mit Steckmuffe. Zum ersten Mal brauchte ein Kunststoffdruckrohr nicht geklebt zu werden; man kann die einzelnen Rohre einfach zusammenstecken und sie halten dennoch dicht – heute sogar bis 25 bar. Ab 1964 die Innovation Nr. 3: das sog. „rotstrichrohr“ aus PP. Es ist im Grunde das gleiche Rohrsystem wie das LKAUM, hat aber einen weiteren, großen Vorteil. Dieses Rohr besitzt, was wichtig für die moderne Hausentwässerung ist, eine uneingeschränkte Hochtemperatur-Tauglichkeit. Kommunalwirtschaft 10/2015 Ab 1966 dann die vierte Erfindung durch Omniplast, ebenfalls Standard bis heute: das uns allen gut bekannte PVC-Kanalrohr für die Erdverlegung. Es ist das erste, dauerhaft dichte Kanalrohr mit den bis heute unerreicht guten hydraulischen Eigenschaften, z. B. die sehr geringe Wandrauigkeit. Und es war auch das erste 500er-Kanalrohr, das sehr leicht im Handling und ohne schweres Gerät zu verlegen war. In der absoluten Hochphase des Unternehmens entwickelte Alphacan Omniplast 1989 dann die 5. Innovation: ein coextrudiert-kerngeschäumtes Kanalrohr aus PVC, System Bipeau. Dieses mehrlagige Rohr mit geschlossenporigem Zellkern hat gegenüber dem normalen PVC-Kanalrohr große Vorteile. Diese moderne, materialsparende Konstruktion ist zudem besonders ressourcenschonend. 1994 dann Neuheit Nr. 6 (auch Standard bis heute): Abgasrohre aus PP für Brennwert-Heizkessel. Was ist das Besondere daran? Brennwert-Heizkessel haben niedrige Abgastemperaturen. Aber niedrige Abgastemperaturen bedingen auch, dass sich Flüssigkeitskondensat im Kamin bildet, welches einen normalen Kamin in kürzester Zeit versotten ließe. Abhilfe leisten hier die neuen, dauerhaft dichten und kondensat-beständigen Abgasleitungen aus Polypropylen (PP). 2010 dann die Innovation „PRIMUS HL SN12“: ein echtes, vollwandiges Hochlast-Kanalrohr-System aus PVC-U in zwei Farben. Eine intelligente Materialformulierung sorgt für ein komplettes System in der Ringsteifigkeit SN 12. Rohre und Formteile wurden dazu nicht einfach nur verdickt, sondern raffiniert verstärkt. Der Nutzen für alle: Dieses Rohr ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ressourcenschonend. 65 Die Entwicklung des Druckrohrs mit Steckmuffe im Jahre 1964 ist eine der größten Innovationen von Omniplast für den Kanalbau in der ganzen Welt. Mit den Formteilen von Primus ging Alphacan Omniplast ganz neue Wege: Die Formteile werden nicht einfach nur verdickt, sondern dank intelligenter Materialformulierung verstärkt, um SN 12 zu erreichen. Die achte Innovation dann in 2014: GreenTube SN10, ein bionisches Rohr nach dem Vorbild der Natur und umweltschonend fur die Natur. Hier handelt es sich ebenfalls um ein neues, mehrlagiges Kanalrohr mit geschlossenporigem Zellkern, um ein Rohr, das mit der Ringsteifigkeit SN 10 auch gut Punkt- und Flächendrucke wegstecken kann und das durch einen patentierten, dauerhaft dichten, öl- und chemikalienbe- ständigen Dichtring besonders fur Problemböden (wie Binnenhäfen, Mulldeponien, alte Industriegebiete oder mit Chemikalien kontaminierte Böden) geeignet ist. Mit neuen Innovationen geht es nun fur Deutschlands ältesten und erfahrensten Kunststoffrohr-Hersteller weiter: aktuell mit der Entwicklung und Vermarktung eines neuen Luftungssystems. Doch davon später. Neuartige berührungslose Durchflussmessung NIVUS bietet mit NivuSmart Q ein genaues Durchflussmesssystem mit parallelen Füllstandsmessungen an Das neue Messverfahren ist in Zusammenarbeit mit der Universität Straßburg entstanden. Die Grundlage für die genaue Messung stellt ein hydraulisches Modell dar, welches exakt auf die Messstelle angepasst ist. Mit diesem Modell wird über zwei Füllstände der Durchfluss ermittelt. Die Füllstandsmessungen erfolgen in bekanntem Abstand, z.B. in zwei aufeinander folgenden Schächten in einem Kanalsystem. Die Genauigkeit des Messverfahrens ist mit anderen berührungslosen Durchflussmesssystemen, wie z.B. mit Radar vergleichbar. Eine Kalibrierung des Messsystems ermöglicht eine zusätzlich erhöhte Genauigkeit. Hydraulische Phänomene wie Rückstau und freier Abfluss werden mit NivuSmart Q ohne Probleme erkannt. 66 Aufgrund der Füllstandsmessungen mit Hilfe von Ultraschallsensoren funktioniert das Messsystem berührungslos. Der Installations- und Wartungsaufwand ist entsprechend gering. Autarke GPRS-Datenlogger mit sehr langen Batteriestandzeiten ermöglichen zusätzlich den Betrieb der Messung ohne Stromanschluss. Die Daten werden auf einem Datenportal zur Verfügung gestellt, auf welches via Internet weltweit zugegriffen werden kann. NIVUS bietet die neue Durchflussmessung als Komplettsystem an. Von der Messstellenbeurteilung, der Vermessung der vorhandenen Geometrien über die Installation bis hin zur Implementierung der messstellenspezifischen Modelle und der Abnahme der Messung erfolgt alles aus der Hand des Messtechnikherstellers. Weitere Informationen gibt es auf www.nivus.de. Kommunalwirtschaft 10/2015 Kunststoffrohrhersteller steigern Energieeffizienz Betriebe leisten konkrete Beiträge zum Gelingen der Energiewende – hohe Recyclingfähigkeit der eigenen Produkte Die Unternehmen der Kunststoffrohr-Industrie leisten vielfache Anstrengungen, um ihre eigene Energieeffizienz sowie diejenige ihrer Kunden kontinuierlich zu erhöhen. Dies ergab eine Umfrage unter Mitgliedsunternehmen des Kunststoffrohrverbandes e.V. Die Kunststoffrohr-Industrie in Deutschland zählt rund 60 Unternehmen mit 4,4 Milliarden Euro Umsatz und 13.300 Beschäftigten. An der Umfrage beteiligten sich, gemessen an der Mitarbeiterzahl, gut 30 Prozent der Unternehmen. Zu den Maßnahmen, mit denen eine bessere Energieeffizienz erreicht wurde, zählen die Einführung von Energiemanagementsystemen, der Einsatz von modernen Leuchtmitteln, die Modernisierung von Kühlanlagen sowie die Durchführung von Air Audits. Dadurch konnte der Stromverbrauch in den Betrieben um fünf bis sechs, teilweise sogar um über 15 Prozent (2013 ggü. 2008) reduziert werden. Die Mehrzahl der befragten Unternehmen gibt an, auch ihre Kunden bei der Einsparung von Energie konkret unterstützen zu können. So erhöhen geothermische Anwendungen sowie Baukomponenten für Wärmetauschersysteme innerhalb und außerhalb von Gebäuden die Energieeffizienz auf Kundenseite. Energiewende gelingt – mit Kunststoffrohren Die Kunststoffrohr-Industrie leistet wichtige Beiträge zum Gelingen der Energiewende. Moderne Kunststoffrohrsysteme kommen bei der Anbindung von Windparks, in Biogasanlagen oder in Kraftwerken zum Einsatz. Weitere Anwendungsfelder eröffnen sich in der Energieübertragung (erdverlegte Hochspannungsleitungen), der Gebäudetechnik oder auch der Infrastruktur. Kunststoffrohre aus Polyethylen, Polypropylen oder PVC sind zu 100 Prozent recycelbar. Das Recycling erfolgt entweder im eigenen Unternehmen (eigene Mühlen), über ein Rücknahmesystem des KRV oder über externe Verwerter. Neue Maßstäbe in der Regenwasserversickerung Wavin präsentiert das neue Q-Bic Plus-System Wavin bringt das neue modulare Versickerungs- und Rückhaltesystem Q-Bic Plus auf den Markt. Das innovative System ist dank der neuartigen Konstruktion sehr flexibel einsetzbar, schnell installiert und optimal zu inspizieren sowie zu reinigen. Wavin Q-Bic Plus ist die moderne Antwort auf eine effiziente, dezentrale Regenwasserbewirtschaftung. Mit einer vollständig neuartigen Konstruktion haben die Ingenieure von Wavin ein modulares Versickerungs- und Rückhaltesystem entwickelt, das bereits heute den zukünftigen Anforderungen gerecht wird. Hergestellt aus 100 Prozent Polypropylen (PP) Neumaterial bietet das System hervorragende und konstante Materialeigenschaften, wodurch eine Lebensdauer und Funktionssicherheit von über 50 Jahren erreicht werden kann. Design-Freiheit Q-Bic Plus bietet große Gestaltungsfreiheit selbst auf engstem Raum. Dank des modularen Aufbaus können die einzelnen Speicherelemente für eine optimale Flächennutzung beliebig angeordnet und in mehreren Lagen übereinander gebaut werden. Das System eignet sich abhängig vom Bodentyp sowohl für das Versickern als auch für das Rückhalten von Regenwasser – je nach Ummantelung mit Vlies oder Folie. Auch der Einbau im Grundwasser oder bei geringen Überdeckungen mit Schwerlastverkehr (Belastungsklasse SLW 60) ist kein Problem. Selbst die Anschlüsse sind dank einer universellen Anschlussplatte in DN/OD 160, 200, 315 und 400 variabel als Zu- oder Ablauf installierbar. Q-Bic Plus Kommunalwirtschaft 10/2015 bietet somit maximale Freiheit bei der Planung, Gestaltung und Umsetzung einer Regenwasserrigole für nahezu jeden Anwendungsfall. Doppelt so schnelle Installation Die Einzelteile des Q-Bic Plus-Systems sind mit integrierten Verbindern ausgestattet: Das Ineinanderstecken der Bauteile ermöglicht somit eine effiziente und unmittelbare Lagesicherung. Damit erfolgt die Einbringung in den Boden wesentlich schneller und kosteneffizienter als bei vergleichbaren Systemen mit Verbindungsstiften und/oder Anschlussclips. Durch den Werkstoff Polypropylen haben die Speicherelemente zudem ein geringes Gewicht, was eine Installation ohne großen personellen Aufwand möglich macht. Modular verpackt benötigt Q-Bic Plus wenig Platz beim Transport sowie bei der Lagerung auf der Baustelle und ist dank ergonomisch ausgeformter Tragegriffe zugleich handlich und leicht zu verlegen. Auch die Anschlüsse sind dank Markierungen schnell wie nie zuvor realisiert. Mit direkt begehbaren, ebenen Oberflächen ist darüber hinaus eine gute Grundlage für eine hohe Arbeitssicherheit gelegt. Inspektion und Reinigung Als das wohl zugänglichste System am Markt bietet Q-Bic Plus nicht nur extrem breite und sohlgleiche Inspektionswege, sondern auch die Möglichkeit ein 360°-Panorama der gesamten Rigole zu erstellen. Alle Speicherelemente verfügen über die Option, einen vertikalen Durchgang oder direkten Schachtanschluss zu realisieren, sodass bei Bedarf jede Lage 67 mit nahezu jedem Inspektions- und Reinigungsgerät erreicht werden kann. Da die statische Standfestigkeit der Rigole bereits durch die sechs Säulen eines jeden Speicherelementes gewährleistet wird, sind darüber hinaus keine innenliegenden Trennwände oder Hinterschneidungen notwendig. Zusätz- liche, seitliche Anschrägungen an den Säule gewährleisten zudem eine optimale Kameraführung in der untersten Lage. Q-Bic Plus steht in Material und Design für Funktionssicherheit, Flexibilität, Zeit- und Kosteneffizienz – und das alles bei der hohen Qualität und Lebensdauer, die von Wavin bekannt ist. Lassen Sie sich überzeugen! Erstmals Blauer Engel für Procyclen-Produkte OKT und Interseroh entwickeln neue Produktserie aus prämiertem Recyclingkunststoff 100 Prozent Neuwarequalität, 50 Prozent Treibhausgasersparnis und ein „Blauer Engel“ – das zeichnet die Recyclingprodukte der Serie ECO-Line aus, die Hersteller OKT Germany gemeinsam mit der INTERSEROH Dienstleistungs GmbH, Tochter des Recyclingspezialisten ALBA Group, entwickelt hat. Die Transportkisten, Wäschekörbe und Eimer der Reihe bestehen aus Procyclen, einem mehrfach ausgezeichneten Sekundärkunststoff, den Interseroh im eigens entwickelten Verfahren „recycled-resource“ herstellt. Alle Artikel der ECO-Line tragen – als erste Procyclen-Produkte überhaupt – das renommierte Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Das Besondere an Procyclen: Durch seine individuelle Rezeptur erfüllt der aus nahezu 100 Prozent Recyclingmaterial bestehende Rohstoff höchste Erwartungen in Bezug auf Fließfähigkeit, UV- und Hitzebeständigkeit. Der Werkstoff lässt sich individuell an Kundenvorgaben und technische Spezifikationen anpassen. Dr. Manica Ulcnik-Krump, Leiterin Forschung und Entwicklung recycled-resource bei Interseroh: „In der ECO-Line von OKT kommt erstmals eine neue Generation Procyclen zum Einsatz: Statt bislang zweier Prozessschritte benötigen wir zur Herstellung des Rohstoffs nur noch einen einzigen, bei gleichbleibend hoher Qualität. Durch den verkürzten Prozess sparen wir im Vergleich zur Primärproduktion rund 50 Prozent CO2 ein – vorher waren es 30 Prozent. Die gleichzeitige Energieersparnis macht die Produktion noch kosteneffizienter. Deshalb gewinnt Procyclen als Werkstoff immer weiter an Attraktivität.“ Mike Carlos Wolf, Sprecher der Geschäftsführung der OKTGruppe: „Mit der ECO-Line haben wir eine zukunftsweisende Produktserie von Haushaltsartikeln entwickelt, die den hohen Ansprüchen umweltbewusster Verbraucher standhält. Dabei vertrauen wir auf das Know-how der Recyclingexperten von Interseroh: Durch den Einsatz der neuen Generation Procyclen können wir ein hochwertiges Recyclingprodukt anbieten, das zudem die strengen Kriterien des Blauen Umweltengels erfüllt.“ Das deutsche Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ wird von einer Fachjury an Produkte und Dienstleistungen vergeben, die deutlich umweltschonender sind als vergleichbare Produkte. Träger sind unter anderem das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt. Grundstein für nachhaltige Ansiedlung Abwasserwärme in Potenzialkarten darstellen Das Potenzial des Wärmerecyclings aus Abwasser ist weit größer, als bislang genutzt. Welche Voraussetzungen sind nötig? Wer ist potenzieller Nutzer, wer Lieferant von Wärme? Wie finden Angebot und Nachfrage zusammen? Wärmepotenzialkarten helfen dabei, in den Kommunen die Weichen für klimafreundliche Lösungen zu stellen. Energie einzusparen und effizient einzusetzen, ist zu einer Richtschnur kommunalen Handelns geworden. Die aktuelle Klimaschutzpolitik hat eine neue Dimension in Planungs- und 68 Entscheidungsprozesse gebracht und ist zugleich grundlegend für ein nachhaltiges Vorgehen in vielen Bereichen kommunalen Lebens. Für die Verantwortlichen geht es darum, den Primärenergieverbrauch zu senken, regenerative Energien stärker zu nutzen und hohe Energiebedarfe generell zu überdenken. Ein konkreter Bereich, in dem Kommunen systematisch die Weichen für mehr Energieeffizienz stellen können, ist die Nutzung vorhandener Abwasserwärme. Es gilt jedoch: Nur, wer das vorhandene Energiepotential genau Kommunalwirtschaft 10/2015 kennt und Abnehmer mit Anbietern erfolgreich vernetzt, kann das volle Potential dieser Wärmequelle ausschöpfen. Brachliegendes Potential Abwasserwärme Rund 40 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs und etwa ein Drittel der CO2-Emissionen entfallen auf den Gebäudebereich [1]. Von diesen Anteilen entfallen wiederum 80 Prozent auf die Wärmeerzeugung. Fossile Energie wird zunehmend durch erneuerbare Energiequellen ersetzt. Dies kann zukünftig auch in einem Segment durch Wärme aus Abwasser erfolgen. Laut EEWärmeG vom 22. Dezember 2011 sollen neu errichtete Gebäude den Wärme- und Kälteenergiebedarf durch die anteilige Nutzung erneuerbarer Energien decken. Zudem sollen Kommunen im Interesse des Klimaschutzes den Anschluss und die Nutzung von Wärmenetzen vorschreiben können. Ein Baustein kann hierbei die Wärmeentnahme aus Abwasser sein. Das Prinzip der Abwasserwärmenutzung ist zwar seit längerem grundsätzlich bekannt und bereits fester Bestandteil vieler kommunaler Klimaschutzkonzepte, allerdings werden die Möglichkeiten zur Wärmegewinnung, die im Abwasser stecken, bislang bei Weitem nicht ausgenutzt. Denn: Wärmeerzeuger und Wärmenutzer sind nicht auf einen Blick zu erkennen und finden nicht ohne Weiteres zueinander. Das Prinzip des Wärmetauschs Die Wärmenutzung selbst lässt sich knapp umreißen: Im Kanalnetz für das Abwasser sorgt ein Wärmetauscher dafür, dass die im Wasser vorhandene Wärme zu einer Wärmepumpe beim Nutzer transportiert wird. Im Rahmen dieses Prozesses erfolgt eine Temperaturanhebung, so dass schlussendlich ein Niveau von 40 bis max. 70° Celsius erzielt wird, das den Endabnehmern zur Verfügung steht. Aus Effizienzgründen sollte das benötigte Temperaturband aber bei 40-55° C liegen. Daher ist die Abwasserwärmenutzung besonders wirtschaftlich in Neubauten und gut wärmegedämmten Altbauten mit Niedertemperaturwärmesystemen zu verwenden. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt auf der Hand: Abwasser fließt ganzjährig durch das Kanalnetz und ist permanent verfügbar. Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass Gebäude etwa 15 Prozent ihrer Heizenergie über Abwasser an das Kanalnetz abgeben. Sogar im Winter weist unser Abwasser damit noch eine Temperatur von 10 bis 15° Celsius auf. Diese Wärme verschwindet derzeit noch in den meisten Fällen ungenutzt ins Kanalsystem, während sie durch oben beschriebene Temperaturanhebung elegant und zweckmäßig zur Erwärmung von Gebäuden eingesetzt werden könnte. Wer kommt als Wärmenutzer in Frage? Die Frage lässt sich leicht beantworten: Geeignet sind grundsätzlich alle Gebäude, die viel Wärme benötigen und zugleich einen hohen Dämmstandard aufweisen. Dies sind häufig öffentliche Bauten. Falls sie diese Kriterien erfüllen, sind jedoch auch private und gewerbliche Gebäude geeignet. Für die öffentlichen Gebäude lassen sich die relevanten Eckdaten meist über das kommunale Gebäudemanagement einsehen. Man spricht von potenziellen Wärmesenken eben den Gebäuden mit einem entsprechenden Mindestwärmebedarf und einer Größenordnung, die eine wirtschaftliche Beheizung mit Abwasserwärme zulässt. Dies können beispielsweise Schulen, Seniorenheime, Krankenhäuser, städtische Hallenbäder oder auch größere Gewerbe- und Industriebetriebe sein. Geeignet ist das Verfahren auch für Kommunalwirtschaft 10/2015 größere Wohnungsgesellschaften, die etwa viele hundert Wohnungen zugleich mit Wärme versorgen müssen. Wesentlich für eine ökonomische Nutzung der Abwasserwärme ist dabei die räumliche Nähe zwischen dem Abwasserkanal, der die Wärme abgibt, und dem zu beheizenden Gebäude. Bis zu 100 Metern Entfernung spricht man noch von guten Rahmenbedingungen. Ab einer Distanz von über 200 Metern erweist sich die Nutzung dann in der Regel nicht mehr als wirtschaftlich. Eine Wärmepotentialkarte zeigt Möglichkeiten auf Um das volle Potenzial einer Gemeinde zu erschließen, ist zunächst eine Bestandsaufnahme der spezifischen Rahmenbedingungen nötig. Diese Analyse bildet die Grundlage für die zukünftige Ansiedlung oder Sanierung von Gebäuden, denn sie zeigt geeignete Standorte inklusive technischer Möglichkeiten für die Abwasserwärmenutzung auf. Die Darstellung erfolgt in einer sogenannten Wärmepotentialkarte. Sie zeigt die momentane Wärmenutzung im Stadtgebiet, aktuelle und potentielle Wärmelieferanten, Gewerbe- und Industriebetriebe sowie die aktuellen und potenziellen Abnehmer von Wärme. Fallstudie – Analyse des Abwasserwärmepotenzials der Stadt Hagen Die allgemeine Energiediskussion veranlasste den Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH), da Wärmepotenzial seines Abwassernetzes zu untersuchen. Ein gutes Beispiel für die Entwicklung einer Abwasserwärmepotenzialkarte. Die Stadt Hagen beteiligt sich seit einigen Jahren regelmäßig am European Energy Award®. Der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) als Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Hagen war von Anfang an in diesen Prozess eingebunden; er ist für Planung, Bau und Betrieb des Kanalnetzes zuständig. Die Potenzialanalyse für das Hagener Kanalnetz erfolgte durch das Ingenieurbüro Grontmij GmbH in Düsseldorf [sprich: Gront-Mai]. Zunächst wurde in den Wintermonaten (Februar bis März 2012) eine Messkampagne gestartet. Dabei wurde die Abwassertemperatur in fünf signifikanten Knotenpunkten des Hagener Kanalnetzes über einen Zeitraum von vier Wochen untersucht. Die Ergebnisse lagen zwischen 7,5 und 25 °C. Gleichzeitig wurden an den Kläranlagen des Ruhrverbands entsprechende Temperaturmessungen der dort ankommenden Abwasserströme erhoben. Das Temperaturband bewegte sich hier zwischen 8 und 22 °C. Die plausiblen Temperaturbänder wurden dann als untere Grenze der Abwassertemperatur in Hagen angenommen. Zur Erstellung der Wärmepotenzialkarte für die Stadt Hagen war es notwendig, die Randbedingungen für die Nutzung von Abwasserwärme festzulegen. Dies geschah wie folgt: • Abwassertemperatur > 10 °C • Kanalquerschnitt > DN 400 (derzeitiger Stand der Technik) • Minimaler Trockenwetterabfluss > 5 l/s • Entfernung zwischen Abwasserkanal und Wärmenutzer < 200 m Die Bedingungen wurden weitgehend vereinfacht, um bezogen auf das Stadtgebiet eine entsprechende Nutzung darzustellen und potenzielle Objekte später bei Bedarf einer Detailprüfung unterziehen zu können. Um potenzielle Nutzer (Wärmesenken) ausfindig zu machen, die einen großen Wär- 69 mebedarf aufwiesen, wurde in Hagen vorab eine Abfrage gestartet. Im Ergebnis wurden rund 90 öffentliche Gebäude als potenzielle Wärmesenken identifiziert. Gleichzeitig wurde deren Abstand zum Kanalnetz ermittelt und die Gebäude wurden entsprechend klassifiziert. In der Wärmekarte wurden diese Objekte mit einer einfachen Signatur markiert. So ist die Nähe zu einem Kanal mit ausreichendem Wärmepotenzial auf den ersten Blick erkennbar. Im Rahmen der Analyse wurden größere Wohnungsgesellschaften sowie Gewerbe und Industrie angefragt, sich ebenfalls mit ihrem Gebäudebestand in die Studie einzubringen. Obschon das erste Interesse sehr verhalten war und bei einzelnen Interessenten die Randbedingungen nicht erfüllt waren, bilden die erstellten Karten eine sinnvolle Grundlage, um im Zuge verschärfter Herausforderungen an die Energienutzung auf Anfragen jederzeit schnell reagieren zu können. Wärmequellen Um nach der grundsätzlichen Bewertung der Wärmesenken konkrete Nutzungsmöglichkeiten der Abwasserwärme für die Stadt Hagen zu ermitteln, wurden die am Markt befindlichen Wärmetauschersysteme analysiert und wie folgt kategorisiert: Plattenwärmetauscher: Hierbei werden in den Kanalbestand auf einer zuvor ermittelten Länge Wärmetauscher zumeist als Edelstahlsohle eingebracht. In diesen Wärmetauschern zirkuliert das Medium, das die über die Fläche entzogene Wärme zur Wärmepumpe transportiert. In vielen Fällen wird durch den Einbau und die Form des Wärmetauschers eine Trockenwetterrinne in den Kanal integriert. Der Durchmesser eines Kanals gibt einen ersten Hinweis auf seine potenzielle Eignung zur Abwasserwärmenutzung. Günstige Bedingungen liegen zum Beispiel bei einem DN > 800 vor. Hier sind grundsätzlich ein höherer Durchfluss und gute Bedingungen für den Einbau zu erwarten, auch wenn sich die Dimension in dem in Hagen vorwiegend verwendeten Mischsystem aus den Niederschlagsabflüssen ergibt. Im zweiten Schritt wurden alle Generalentwässerungspläne ausgewertet, um die hydraulische Auslastung des Kanalnetzes systematisch darzustellen. Diese Auswertung erfolgte für ein Ereignis, das dreijährlich stattfindet. Systeme, die den Kanalquerschnitt wesentlich reduzieren, sind bei entsprechender Auslastung nicht mehr geeignet. Bedingt durch die Forderung nach einem auch nachts ausreichenden Trockenwetterabfluss wurde grundsätzlich erst einmal nur das Hauptsammlernetz untersucht, das anschließend in einigen Bereichen verfeinert wurde. Da das Nachtminimum in der Regel kein Kriterium für die Auslegung der Kanalisation ist und der Nachtabfluss stark von Nutzung und Lage im Einzugsgebiet abhängt, wurden die durchgeführten Messungen und rechnerischen Abflüsse miteinander verschnitten und interpoliert. Als grobe Zielgröße konnte hierbei ermittelt werden, dass das Nachtminimum nicht unter 50 Prozent des Tagestrockenwetterabflusses fällt. Eine Fremdwasserermittlung und -betrachtung wurde nicht durchgeführt. Daraus ergab sich das in Abbildung 2 gezeigte Bewertungsschema (Einstufung in Kategorien) für die Abwasserpotenzialkarte. Alle Kriterien wurden mit dem Kanalnetz Linerwärmetauscher: Bei diesem Verfahren besteht die Möglichkeit, im Bereich eines ohnehin notwendigen Relinings einen Wärmetauscher in den Kanal mit einzuziehen. Der eingezogene Liner wird vom Medium durchflossen und somit der Wärmeaustausch sichergestellt. Wie beim Plattenwärmetauscher wird das Medium über ein Schachtbauwerk mittels Rohrleitungen der Wärmepumpe zugeführt. Bypass-Anlagen: Hierbei wird das Abwasser, zumeist nach einer Vorsiebung, aus dem Kanal gefördert und einem im oder am Gebäude befindlichen Wärmetauscher zugeführt. Im Wärmetauscher wird die Energie entnommen. Rohrwärmetauscher: Dieses Verfahren kommt im Neubau zum Einsatz. Der zu verlegende Kanal kann als Kunststoffrohr mit einer entsprechenden Wicklung des Außenmantels oder als Betonrohr mit integrierten Wärmetauschern erstellt werden. Auch hier wird über Schachtbauwerke das Medium der Wärmepumpe zugeführt. Alle Systeme wurden im Rahmen dieses Projekts kategorisiert und bewertet (Tabelle 1). Hinter jedem System stehen gegebenenfalls verschiedene Hersteller. Zur Eignung der Verfahren wurde eine grundsätzlich mögliche Verwendung geprüft. Ausnahmen und besondere Spezifikationen der Planungen lassen gegebenenfalls eine andere Aussage zu. Bildquelle: Grontmij GmbH 70 Kommunalwirtschaft 10/2015 Quelle: Merkblatt DWA-M 114: Energie aus AbwasserWärme- und Lageenergie, Hennef, 2009, S. 11 GID; Foto: Grontmij GmbH und der Liegenschaftskarte der Stadt Hagen in ein GIS-System eingebracht. Folgende Informationen sollten für die Machbarkeitsprüfung vorliegen: Wie eingangs beschrieben, ist die Entfernung eines Gebäudes von einem Abwasserkanal maßgeblich dafür, ob die Abwasserwärmenutzung wirtschaftlich sinnvoll ist oder nicht. Da im Rahmen der Analyse in Hagen nur die Luftlinie verwendet werden konnte, sind insbesondere bei größeren Entfernungen noch detailliertere Untersuchungen erforderlich. Seitens des Bauherren: Im Projekt wurden zwei Standorte herausgegriffen und unter wirtschaftlichen Aspekten bewertet, bei denen auch die vorhandene Haustechnik und der konkrete Wärmeverbrauch in die Bewertung eingeflossen sind. Bei beiden Einzeluntersuchungen ließ sich feststellen, dass durch jeweils ein oder zwei Parameter eine Umstellung kurzfristig nicht sinnvoll war. So waren in einigen Gebäuden in den letzten Jahren erst neue Heizanlagen verbaut worden. Das Beispiel zeigt, dass einzelne system-relevante Schwierigkeiten die Realisierung der Abwasserwärmenutzung in größerem Umfang verhindern können. • Stromabrechnung bzw. anzusetzender Strompreis inkl. aller Nebenkosten Informationen für Nutzer und Anbieter Hat ein potenzielle Nutzer Interesse an der Nutzung von Abwasserwärme, kann er die grundsätzliche Machbarkeit auf der Internetseite des WBH prüfen. Liegen günstige Rahmenbedingungen vor, benötigt der WBH folgende Informationen für die weitere Prüfung: a) Ort der Nutzung, b) Art der Nutzung, c) Größe der Nutzung (Heizlast). Die Wirtschaftsbetriebe prüfen die Kanalisation am Ort der Nutzung auf ihre Eignung. Kommt eine Abwasserwärmenutzung hier in Frage, kann ein erstes Gespräch zwischen WBH, Nutzer und einem Contractor stattfinden. Der WBH vermarktet die Abwasserwärme nicht selbst, sondern bedient sich eines Contractors. In einer detaillierten Machbarkeitsstudie sollte anschließend jeder Fall nochmals unter Berücksichtigung von Alternativen (zum Beispiel erdnahe Geothermie, BHKW oder Kombinationsverfahren) untersucht werden. Hierbei ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Bauherren, den Fachplanern (Haustechnik, Architekt etc.), dem Contractor und dem WBH erforderlich. Kommunalwirtschaft 10/2015 • Jahresheizwärmebedarf des Gebäudes (heute und in Zukunft) • Gasabrechnung (falls vorhanden) • Ölabrechnung (falls vorhanden) • R&I-Schema der vorhandenen oder geplanten Heizungsanlage und Wärmeverteilung, einschließlich Leistungs-/Temperaturangaben zur Kesselanlage/ zum Wärmenetz • Lageplan mit den Gebäuden • Fördermöglichkeiten Seitens des Kanalbetreibers: • Bestandslageplan des Kanalnetzes in der näheren Umgebung • Kanalzustandsdaten des Kanals • Angaben zur Einleitung von Prozesswasser in den Kanal • Angaben zu vorgeschalteten Pumpwerken • Angaben zum Fremdwassereinfluss im Kanal In der Regel liegen keine detaillierten Informationen zu Abflussmengen und Temperaturen im Kanal vor. Deshalb sollten Messungen im Kanal vorzugsweise von Januar bis März eines Jahres erfolgen, da hier die tiefsten Temperaturen im Kanalnetz zu erwarten sind: • Messung von Durchfluss und Abwassertemperatur im Fünf-Minuten-Takt, • Abfrage der Lufttemperaturen im selben Zeitraum. Vor Umsetzung einer Maßnahme muss zwischen dem Bauherren bzw. Contractor und dem WBH eine Vereinbarung über die Abwasserwärmenutzung erfolgen. Alle Anlagen zur Abwasserwärmenutzung verbleiben im Eigentum des Nutzers bzw. Contractors. Somit trägt dieser auch alle Kosten für Planung, Bau, Betrieb und Wartung der Anlage. 71 Fazit Mit der Wärmepotenzialkarte besteht die Möglichkeit, eine konsequente klimafreundliche Ansiedlungspolitik zu verfolgen. Neben den wichtigen technischen Möglichkeiten, die in das Kanalnetz eingeleitete Wärme wieder zu entziehen, hilft die Wärmepotenzialkarte konkret bei der Umsetzung an potenziellen Standorten. [1] Umweltbundesamt, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg.): Beschäftigungswirkungen sowie Aus- bildungs- und Qualifizierungsbedarf im Bereich der energetischen Gebäudesanierung – Kurzfassung mit Handlungsempfehlungen, Dessau/Berlin, 2011, www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/ medien/publikation/short/k3970.pdf Lit:. Ellerhorst, Stephan; Krajacic, Vlatko; Sommer, Uwe: „Untersuchung des Abwasserwärmepotenzials eines kommunalen Kanalnetzes am Beispiel der Stadt Hagen“. In: KA Korrespondenz Abwasser, Abfall 2014 (61), Nr. 2. S. 113 – 117. Magazin der DWA und des Güteschutz Kanalbau e.V. Prüfbericht Primus HL SN12 aktualisiert Ein aktueller Prüfbericht der MFPA Leipzig bescheinigt erneut, dass alle Bauteile des Abwasserentsorgungssystems Primus HL SN12 (Rohre, Bögen und Abzweige) eine Ringsteifigkeit von SN 12 und mehr besitzen. Mit der Übereinstimmung zur DIN EN 1401 ist dieses Rohrsystem der Alphacan Omniplast GmbH bauaufsichtlich uneingeschränkt zugelassen und erfüllt als einziges SN12-Rohrsystem diese Vollwandrohr-Norm. Eine gesonderte bauaufsichtliche Zulassung, wie sie für Produkte benötigt wird, die keiner Norm der Bauregelliste entsprechen, ist nicht erforderlich. Weitere Informationen unter www.alphacan-omniplast.de. Aus Reststoffen wird ein neuer Wertstoff: Auf der Kläranlage Linz-Unkel nimmt modernste Entsorgungstechnik ihren Betrieb auf Faulgasnutzung und Phosphor-Recycling: Was auf vielen Kläranlagen noch nach Zukunftsmusik klingt, ist auf der Kläranlage Linz-Unkel nun Realität. Innerhalb von vier Jahren wurde die Kläranlage Linz-Unkel mit einer Ausbaugröße von rund 30.000 EW (Einwohnerwerten) auf modernste Entsorgungstechnik umgestellt. Seit September ist nun auch die erste PYREG®-Anlage zur Klärschlammverwertung inklusive Phosphor-Recycling in Deutschland offiziell in Betrieb. Die neue Gesamtanlage, die neue Standards in Sachen Umweltschutz und Ressourcenschonung setzt, besteht aus einer zweistufigen Kompaktfaulungsanlage, dem Niedertemperatur-Bandtrockner EloDry® von ELIQUO STULZ und einem PYREG®-Modul zur Klärschlammverwertung und Phosphor-Rückgewinnung. Pro Jahr werden so rund 4300t entwässerter Klärschlamm zur Energiegewinnung und zum Nährstoff-Recycling genutzt. Bereits 2009 entschied sich der Zweckverband Abwasserbeseitigung Linz-Unkel nach technischer Beratung und Planung durch die INGENIEURSGESELLSCHAFT DR. SIEKMANN + PARTNER GmbH dazu, auf ein neues, zukunftsweisendes Entsorgungskonzept zu setzen. In einem ersten Schritt wurde dafür 2011 die Kläranlage Linz-Unkel von der bis dahin praktizierten Verfahrensführung der Simultanstabilisierung durch den Bau einer 2-stufigen Kompaktfaulungsanlage auf die Klärschlammfaulung zur Energiegewinnung umgestellt. 2015 wurde die Klärwerkstechnik um eine Entwässerung mittels Schneckenpresse sowie einer Schlammtrocknung mittels dem Niedertemperatur-Bandtrockner 72 EloDry® sowie einer gestuften Verbrennung durch das PYREG®-Modul erweitert. Der ausgefaulte Klärschlamm wird damit weiter entwässert, getrocknet und dann thermisch bei rund 650 Grad behandelt. Hierdurch wird der Klärschlamm auf einen Bruchteil der ursprünglichen Menge reduziert. Gleichzeitig wird er vollständig hygienisiert und damit von Mikroschadstoffen, z.B. Arzneimittelruckständen, entfrachtet. Die zurückbleibende Asche mit einem hohen Anteil an pflanzenverfügbarem Phosphor wird anschließend als recycelter Rohstoff an die Dungemittelindustrie weitergegeben. Bei der Einweihung der neuen Gesamtanlage bescheinigte Umweltstaatssekretär Dr. Thomas Griese „der innovativen Anlage bundesweit Pilotfunktion", und Dr. Ulrich Kleemann, Kommunalwirtschaft 10/2015 Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, lobte: „Vor allem die energieeffiziente Arbeitsweise der Kläranlage und die ressourcenschonende Verwertung des Klärschlamms haben Vorbildcharakter.“ Das Land RheinlandPfalz förderte allein den zweiten Bauabschnitt mit 995.000 Euro. Moderner Werkstoff für Hamburgs Unterwelt Sanierung eines Sielbauwerkes mit Flowtite GFK-Rohren Hamburgs Abwasserkanalisation, erbaut in der Zeit zwischen 1842 und 1910 nach Plänen des englischen Ingenieurs William Lindley, ist das älteste Bauwerk seiner Art auf dem europäischen Kontinent. Die bis zu 4,70 m breiten und 3,85 m hohen Kanäle, in Hamburg als Siele bezeichnet, bilden in der Hansestadt noch heute das Rückgrat der innerstädtischen Kanalisation. Die Gesamtlänge des Hamburger Sielnetzes beträgt heute ca. 5500 km. Mischwasserüberläufe, die bei Starkregen für Entlastung sorgen, konnten zwar durch das bereits zu Beginn der 1980er Jahre konzipierte Alster-Entlastungsprogramm um mehr als 70 Prozent reduziert werden. Trotzdem kommt es mehrfach im Jahr zu Mischwasserüberläufen in den IsebekKanal, der Teil eines beliebten Naherholungsgebietes im Stadtteil Eimsbüttel ist. Abhilfe schaffen soll das sogenannte Innenstadt-Entlastungsprogramm, das der zuständige kommunale Trinkwasserver- und Abwasserentsorger HAMBURG WASSER seit Oktober 2011 schrittweise umsetzt. Im Rahmen des Bauvorhabens von rund 53 Millionen Euro Volumen entstehen in einer Tiefe von bis zu 30 m mit den neuen Sielen „Wallring“ und „Isebek“ zwei Entlastungsbauwerke, nach deren Fertigstellung auch die Stammsiele saniert werden. Während die Arbeiten an den Sielen östlich der Alster abgeschlossen sind, wird zurzeit westlich der Alster der zweite Bauabschnitt des Entlastungssieles „Isebek“ aufgefahren. Teil der Gesamtbaumaßnahme, mit deren Ausführung die ARGE Transportsiel Isebek, 2. BA – bestehend aus Michel Bau GmbH & Co. KG und Implenia Bau GmbH – beauftragt wurde, ist die Sanierung einer Haltung, die ein unterirdisch gelegenes Bootshaus mit dem Stammsiel verbindet. Für die Auskleidung des 35 m langen Teilstücks kamen Flowtite GFKRohre DN 2000 der Amiantit Germany GmbH zum Einsatz. Die Rohre zeichnen sich gleichermaßen durch einfache Handhabung beim Einbau sowie hohe Korrosionsbeständigkeit und eine entsprechend hohe Lebensdauer aus – Werkstoffeigenschaften, die bei ihrer Auswahl eine wichtige Rolle gespielt haben: Die im Endlos-Wickelverfahren gefertigten GFK-Rohre entsprechen den Anforderungen der Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen für den Bau von Sielen, ZTV - Siele Hamburg. Schiffbare unterirdische Kanäle Mit Inszenierungen in 27 Ländern und mehr als 130 Millionen Besuchern gilt „Das Phantom der Oper“ als das erfolgreichste Musical aller Zeiten. In Hamburg wurde es am 29. Juni 1990 erstmals in der „Neuen Flora“ aufgeführt. Mittlerweile haben viele Millionen Zuschauer die Aufführung gesehen, so auch die Szene zum Schluss des zweiten Aktes, in der der Titelheld eine Gondel durch unterirdische Kanäle in Richtung seines geheimen Schlupfwinkels stakt. Was viele Besucher des schaurig-schönen Singspiels nicht ahnen dürften: Unter Hamburgs Straßen gibt es tatsächlich eine Reihe schiffbarer Kanäle. Angelegt wurden sie bereits Mitte des 19. Kommunalwirtschaft 10/2015 Thomas Wede, Gebietsleiter Amiantit Germany GmbH, Bernd Oltersdorf, Ingenieurbüro Leitungsbau, HAMBURG WASSER, Ole Braukmann, Pressereferent Konzernkommunikation, HAMBURG WASSER / HAMBURG ENERGIE und Philipp Heetlage, Bauleiter Michel Bau GmbH & Co. KG (v. li.). Foto: Amiantit Germany GmbH Jahrhunderts, und zwar für die Stadtentwässerung. Die folgt in Hamburg von jeher eigenen Gesetzmäßigkeiten, angefangen bei der für die Hansestadt typischen Bezeichnung von Abwasserkanälen als Siele, auf die bereits das Vorwort der Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen ausdrücklich hinweist. Unterirdische Bootskammer freigelegt „Die ältesten Siele in Hamburgs Abwasserkanalisation stammen aus den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts“, erklärt Dipl.-Ing. Bernd Oltersdorf vom Ingenieurbüro Leitungsbau, HAMBURG WASSER. „Ergänzend zu den herkömmlichen Sielen wurden ab dem Jahr 1890 Stauraumsiele gebaut, die als Hauptsammler für Regenwasser und Abwasser dienen. Diese Siele wurden so konzipiert, dass sie tideabhängig bei Flut selbstständig schließen, damit kein Elbwasser ins Sielnetz gelangt und das anfallende Abwasser bis zur nächsten Ebbe im Siel gespeichert werden kann. Dementsprechend sind ihre Durchmesser überdurchschnittlich groß – so groß, dass die Siele sogar mit Booten befahren werden können.“ Tatsächlich wurde von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, zum Beispiel, um die Siele auf Schäden zu kontrollieren oder um ranghohen Politikern und anderen Persönlichkeiten Hamburgs unterirdische Infrastruktur zu zeigen. „Heute zeugen davon noch die Einstiegsschächte, die sich sowohl an den Landungsbrücken als auch an der aktuellen Baustelle im Weidenstieg finden“, so Oltersdorf weiter. Im Zuge der Bautätigkeit haben die Arbeiter der Michel Bau GmbH & Co. KG als einer der Partner der Arbeitsgemeinschaft Transportsiel Isebek, 2. BA eine weitere bauliche Besonderheit freigelegt: eine 73 Die geringe Breite des Verbindungssiels erforderte millimetergenaues Arbeiten beim Einbau der Rohre. Foto: Amiantit Germany GmbH Das geringe Gewicht und die gute Handhabbarkeit der Flowtite GFK-Rohre trugen zum zügigen Fortschritt der Arbeiten bei. Foto: Michel Bau etwa einen Meter unter Fahrbahnhöhe gelegene, 10 m lange, 3,5 m breite und 5 m hohe Kammer, die offenbar als eine Art unterirdischer Parkplatz für Boote diente, welche man auf einem gemauerten Sockel lagerte. Nach einem teilweisen Umbau über ein Überlaufwerk wird das Gemäuer zukünftig als Schnittstelle dienen, an welcher die vorhandenen Kanäle mit dem neuen Transportsiel „Isebek“ verbunden werden. Im Zuge der Arbeiten wurde die Verbindung des alten Stammsiels mit der Bootskammer ebenfalls saniert. eingesetzten Rohre tragen dazu bei, dass eine Sanierungsmaßnahmen zügig umgesetzt werden kann – auch hierin sind sich die Beteiligten einig. „Und hier können die Flowtite GFKRohre punkten“, weiß Amiantit-Gebietsleiter Thomas Wede aus Erfahrung. „Die im Endlos-Wickelverfahren gefertigten Rohre zeichnen sich einerseits durch geringes Gewicht und somit leichte Handhabung auf der Baustelle aus, andererseits bieten sie lange Haltbarkeit, ohne dass ein zusätzlicher Korrosionsschutz erforderlich ist“, so Wede. „Die Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Angriff durch biogene Säure, aber auch hervorragende hydraulische Eigenschaften machen die Flowtite GFK-Rohre deshalb zu einer guten Wahl. Richtungsweisende Anforderungen „In der Ausschreibung gefordert waren ausdrücklich Rohre aus dem Werkstoff GFK“, erklärt Oltersdorf. Das Material, das dann letztendlich zum Einsatz kommt, muss den Anforderungen der ZTV - Siele entsprechen, die geltende DIN-Normen und Richtlinien ergänzen und auf die speziellen Gegebenheiten der Hansestadt abgestimmt sind. Aber auch über die Stadtgrenzen hinaus genießen die ZTV als konsequente Weiterentwicklung der bereits in den 1920er Jahren entwickelten Sielbauvorschriften einen ausgezeichneten Ruf. Das „Hamburger Standardwerk“ gilt überregional als richtungsweisend für den Neubau sowie für die Sanierung von Abwasserleitungen und -kanälen. Für Bernd Oltersdorf stellt es eine dynamische Arbeitsunterlage dar, in welche sukzessive die Erfahrungen aus sämtlichen Bauprojekten einfließen – vom ersten Planungsgedanken über die Ausschreibung und Ausführung bis hin zur Bauabnahme. Die Regeln sind damit festgezurrt, und es können nur solche Produkte zum Einsatz kommen, die in einer entsprechenden Liste aufgeführt sind – wie zum Beispiel die Flowtite GFK-Rohre von Amiantit. Klar definiert ist auch das spezielle Harzgemisch, das bei der Herstellung zu verwenden ist, zum Einsatz kommen muss das ungesättigte Polyesterharz ISO-NPG. Zuschlag für Amiantit „Das Leistungsverzeichnis forderte außerdem, dass das als Inliner verwendete Rohr selbsttragend sein musste“, führt B. Eng. Philipp Heetlage, Bauleiter bei der Michel Bau GmbH & Co. KG, weiter aus. Im Zuge der Ausschreibung wurden die Angebote verschiedener Hersteller verglichen. Den Zuschlag erhielt nach eingehender Prüfung das Produkt von Amiantit, wobei nach Aussage der Baupartner insbesondere das Gesamtpaket überzeugen konnte, das aus dem für die Einsatzzwecke optimal geeigneten Rohr sowie einer umfassenden Beratung schon im Vorfeld der eigentlichen Arbeiten bestand. Eine gute Beratung und positive Produkteigenschaften der 74 In der Breite ging’s um Millimeter „Vor der Erstellung der großdimensionierten Baugrube – sie diente dazu, den Zugang zur Bootskammer herzustellen und das benötigte Baugerät sowie -material zur Einbaustelle zu transportieren – wurde das Bestandssiel gescannt, um sicherzustellen, das der geplante Einbauquerschnitt realisiert werden konnte“, erklärt Bauleiter Heetlage die Vorgehensweise. Nach dem Einbringen der Bohrpfähle hat ein Bagger die Baugrube Schritt für Schritt auf die gewünschte Tiefe gebracht. Im Anschluss wurde eine Unterwasser-Betonsohle betoniert, die Wasserauflast abgepumpt und die Wand zur Bootskammer abgetragen. Danach wurde die Sohle des alten, 35 m langen Sielbauwerks gesäubert, eine mittig liegende Trennwand sowie eine höher liegende Sohle abgebrochen, und die gereinigte Sohle mit Auflagepunkten versehen, auf denen die jeweils 3 m langen Flowtite GFK-Rohre DN 2000 abgelegt werden konnten. Das gestaltete sich allerdings als regelrechte Millimeterarbeit, wie sich Bauleiter Heetlage erinnert: „Mit einer lichten Abmessung von 2,58 m stellte die Höhe des gemauerten Profils zwar kein Hindernis dar, die lichte Breite von nur 2,15 m erforderte allerdings Maßarbeit.“ Beim Absenken der Flowtite GFK-Rohre in die Baugrube und beim Weitertransport mit dem Rohrshuttle habe sich das geringe Gewicht der Rohre allerdings ebenso als Vorteil erwiesen wie beim Einzug der Rohre in die Haltung. Nach der Verlegung der Rohre wurde das Verbindungssiel zwischen Hauptsiel und Bootskammer an beiden Enden abgemauert. Im Nachgang soll noch ein Drachenprofil DN 2400 angeschlossen und über ein Bauwerk mit der alten Bootskammer verbunden werden. Der Ringraum ist mit Dämmstoff verfüllt worden, die Verfüllung erfolgte über drei Zugänge in drei Lagen, überschüssige Luft und überschüssiges Wasser wurden über Entlüftungsstutzen abgeleitet. Kommunalwirtschaft 10/2015 DIBt®-Zulassung für FRIAFIT® Anschluss-Stutzen d 160/DN 150 ASA-MULTI erteilt! Der ASA-MULTI zur Anbindung von geschweißten PE-HD Hausanschlussleitungen an Steinzeug- oder Betonrohre wurde auf Herz und Nieren geprüft. Bei den umfangreichen Prüfungen wurden die typischerweise im Tiefbau auf das System wirkenden Kräfte, wie statische Erd- und dynamische Verkehrslasten, simuliert. Das Bauteil konnte die hohen Anforderungen meistern. Durch die erteilte Zulassung wurde nun die praxisgerechte Gebrauchstauglichkeit nachgewiesen. Für den Anschluss an den Sammler ist ein Anbohrdurchmesser von lediglich Ø 172 mm erforderlich. Damit ist eine sehr kostengünstige Anbindung bereits ab DN 250 möglich, der Einbau eines Abzweigs ist nicht erforderlich. Einsparungen werden durch vergleichsweise kleinere Montagegruben erzielt. Dadurch fallen weniger Straßenbau-, Aushub- und Verfüllarbeiten an. Das Trennen oder die komplette Freilegung des in Betrieb befindlichen Hauptkanals ist nicht erforderlich. Was bedeutet das für den Betreiber im Detail? Mit einer FRIAFIT-Muffe AM oder einem FRIAFIT-Bogen ABM wird der Stutzen direkt mit der Anschlussleitung geschweißt: Dicht, längskraftschlussig und wurzelfest. Wesentlicher Bestandteil des durchgeführten Prüfprogramms ist der Nachweis der Dichtheit des AnschlussStutzen: Entscheidungssicherheit für den Anwender: • Unmittelbar nach dem Einbau ... allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen werden für Bauprodukte im Anwendungsbereich der Landesbauordnungen erteilt, für die es allgemein anerkannte Regeln der Technik, insbesondere DIN-Normen, nicht gibt oder die von diesen wesentlich abweichen. Sie sind zuverlässige Verwendbarkeitsnachweise von Bauprodukten … • Nach baulichen und betrieblichen Belastungen sowie Vorteil für den Betreiber: Geprüfte Sicherheit! • Dichtheit nach Einbau Durch die Zulassung liegt dem Anwender ein allgemein anerkannter Qualitätsnachweis vor. Mit der DIBt®-Zulassung hat sowohl der öffentliche, wie auch der private Auftraggeber die Gewähr, den gesetzlichen Anforderungen zu genügen. • Schwerkräfte durch Auflast • Nach Prüfung der Hochdruckspülfestigkeit Prüfkriterien: • Montierbarkeit • Dichtheit bei Abwinklung • Spülfestigkeit Investitionen, die sich sofort lohnen Der Einsatz eines Blockheizkraftwerks (BHKW) zur Strom- und Wärmegewinnung führt im Aachener Franziskushospital zu einer jährlichen Kostenreduktion von 100 Tsd. Euro und der Einsparung von 609 Tonnen an CO2-Emissionen. Strahlende Gesichter im Franziskushospital in Aachen. Unter laufendem Betrieb konnte unlängst auf die neue Energieerzeugungsanlage des bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts gegründeten Traditionshauses umgestellt werden. Die mit 50 Betriebsjahren deutlich in die Jahre gekommene Öl-Heizungsanlage wurde durch ein innovatives Energiekonzept abgelöst, das Ökonomie und Ökologie in Einklang bringt. Im Vorfeld der Erneuerung hatten sich die technisch Verantwortlichen des Franziskushospitals eingehend mit der Neugestaltung der Energieversorgung befasst und als Lösung bereits das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung favorisiert. In der anschließenden Ausschreibung setzte sich das maßgeschneiderte Konzept der Südwärme durch, das in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Kompetenzzentrum, der Firma Kommunalwirtschaft 10/2015 Gerhard Neuefeind GmbH aus Würselen erarbeitet wurde. Basis ist eine auf ganzheitlicher Wirtschaftlichkeit erarbeitete Südwärme-Energie-Contracting-Konzeption, die den Lebenszyklus der Anlage mit einschließt. Die Energieversorgung wurde von Öl auf Gas umgestellt. Das für die Grundlast eingesetzte Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer Leistung von 140 kWel. und 210 kWth. erzeugt 60% des gesamt benötigten Stroms. Die anfallende Wärme kann vollständig im Krankenhaus genutzt werden und deckt damit rund 70% des Wärmebedarfs. Die restlichen 30% der benötigten Wärme werden durch einen 900 kW Gaskessel für die Spitzenlast erzeugt. Für eine erhöhte Betriebssicherheit sorgt als Redundanz ein neuer Kessel mit einem Zweistoffbrenner (Öl/Gas) mit einer Leistung von 900 kW. Mit der ebenfalls erfolgten Erneuerung der Unterstationen und der gesamten Regelung, wurden auch diese Bereiche der Heizungsanlage an modernste Standards angepasst. Dadurch wird die benötigte Nutzenenergie deutlich verringert, da die Wärme nun be- 75 Durch das Blockheizkraftwerk wird die Umwelt jährlich mit 609 Tonnen CO2 weniger belastet. Rudi Maier, Vorstand der Südwärme AG, und Lothar Friedrich, Geschäftsführer der Neuefeind GmbH, überreichten Georg Kohl, dem Kaufmännischen Direktor des Franziskushospitals, ein entsprechendes Zertifikat (von rechts). Außenansicht Franziskushospital in Aachen. Quelle: Südwärme darfsgerecht – an Temperatur und Volumenstrom orientiert – zu den einzelnen Verbrauchern transportiert wird. rantie mit Rund-um-sorglos-Paket über die gesamte Vertragslaufzeit von 15 Jahren. Und die Umwelt wird ebenfalls geschont: Der CO2-Ausstoß wird gegenüber der alten Anlage um beeindruckende 600 Tonnen pro Jahr reduziert. Dies entspricht einer Fahrleistung mit dem Auto bei einem CO2-Ausstoß von 160 g/km (derzeitiger Flottenverbrauch in Deutschland) von ca. 4,5 Mio km pro Jahr. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und ist beispielhaft für eine maßgeschneiderte Südwärme-Contracting-Lösung für ein Krankenhaus: Im Rahmen des Vertrages wurden die gesamten Investitionen in Höhe von zirka 1 Mio. Euro von Südwärme übernommen. Das Franziskushospital Aachen spart im Rahmen des auf 15 Jahre angelegten Energie-Contracting-Vertrages ab sofort jährlich 100 Tsd. Euro an Kosten ein. Die verbesserte hohe Betriebssicherheit der Anlage garantiert der inkludierte, voll eigenverantwortliche Anlagenbetrieb durch das Südwärme-Kompetenzzentrum Gerhard Neuefeind GmbH aus Würselen sowie die ebenfalls im Vertrag enthaltene Vollga- Fazit Selbst hohe Investitionen in modernste Technik rechnen sich, wenn das Konzept stimmt. Die Erfahrung zeigt, dass sich bei maßgeschneiderten Konzepten mit Südwärme-Contracting in 8 von 10 Fällen der Einsatz von BHKWs in Krankenhäuser lohnt. Qualität verbindet – Aebi Schmidt als Mercedes-Benz Unimog ExpertPartner ausgezeichnet Seit Juni 2015 ist die Aebi Schmidt Mercedes-Benz Unimog ExpertPartner. Diese besondere Auszeichnung, die nur wenigen Aufbauherstellern verliehen wird, entspricht dem maximalen Partnerschaftslevel und zeichnet sich durch hervorragende Kompetenz und Leistungen in den Bereichen Vertrieb, Service, Qualität und Technik aus. Die Zusammenarbeit ermöglicht eine optimale Abstimmung bei Planung und technischer Realisierung, was sich wiederum für die Kunden im Kostenfaktor lohnt. Vertriebsleiter der Aebi Schmidt Deutschland GmbH. „Durch das weltumspannende Händlernetz von Aebi Schmidt und Mercedes-Benz Unimog ermöglichen wir unseren Kunden zudem eine regionale Betreuung und arbeiten sowohl beim Vertrieb als auch bei Serviceleistungen eng mit MercedesBenz Unimog zusammen. Dank dieser aufeinander abgestimmten Organisationsstrukturen bekommen unsere Kunden somit alle Dienstleistungen rund um das kombinierte Endprodukt aus einer Hand.“ „Wir freuen uns, durch den neuen Partnerschaftslevel mit Mercedes-Benz Unimog eine noch engere Zusammenarbeit realisieren zu können. Unsere Kunden profitieren von optimal aufeinander abgestimmten Produktkombinationen von Aebi Schmidt und Unimog – getreu dem Motto «It’s better together». Wir sind stolz diese besondere Auszeichnung erreicht zu haben und schauen einer langfristigen, zuverlässigen und starken Partnerschaft entgegen“, so Gerd Kröning, Bereits seit 1950 arbeitet Aebi Schmidt eng bei der Produktkonzeption von Anbaugeräten mit Mercedes-Benz Unimog zusammen. Was mit Schneepflügen begann, wurde rasch auf ein umfassendes Produktprogramm von Anbaugeräten für den Unimog ausgeweitet. Heute stehen dem Kunden für den Winterdienst neben verschiedenen Schneepflügen auch diverse rotierende Schneeräumgeräte zur Be- 76 Kommunalwirtschaft 10/2015 seitigung grosser Schneemengen zur Auswahl. Bei der Glatteisbekämpfung bietet Aebi Schmidt zahlreiche Aufbau-Streuund Sprühmaschinen für Unimog Fahrzeuge an. So etwa den Schmidt Stratos, welcher mehrere Baureihen umfasst, wobei zwischen verschiedenen Steuerungs- und Antriebsvarianten gewählt werden kann. Auch für den Sommerdienst bietet Aebi Schmidt eine Vielzahl von Anbau-Kehrmaschinen für den Unimog. Wichtiger Anlaufpunkt im Web für alle, die Rohrleitungen betreiben oder sanieren: Die neue Website des RSV-Rohrleitungssanierungsverbandes e.V. Sanierungskompetenz im Netz Neuer Web-Auftritt des RSV-Rohrleitungssanierungsverbands Im RSV-Rohrleitungssanierungsverband e.V., Lingen (Ems) sind die Mehrzahl der namhaften deutschen Rohrsanierungsunternehmen, fast alle akkreditierten Prüflabors der Sanierungsbranche und viele Geräte- und Systemhersteller zusammengeschlossen – der Verband repräsentiert also den Extrakt des Fachwissens rund um die Sanierung von Rohrleitungssystemen. An dem hier konzentrierten KnowHow kann nun jeder Interessierte teilhaben: Zum 15. Jubiläum der ersten Veröffentlichung eines RSV-Merkblätter (RSV-Merkblatt 1 „Renovierung mit vor Ort härtendem Schlauchlining im Jahre 2000), stellt sich der RSV nun mit einem inhaltlich und optisch „runderneuerten“ Internet-Auftritt vor. Ein Highlight der neuen Web-Präsenz ist der erweiterte Download-Bereich: Hier kann man – nach vorheriger Registrierung – die technischen Merkblätter des RSV-Regelwerkes kostenlos als PDF-Datei herunterladen. Seit Verbandsgründung im Jahre 1992 wurden durch die prominent besetzten RSV-Facharbeitskreise 14 RSV-Merkblätter erarbeitet und publiziert. Der RSV hat damit die Regelwerkssetzung insbe- sondere im Kanalsanierungsmarkt maßgeblich mit voran getrieben und einen erheblichen Teil zur heutigen hohen Ausführungsqualität von Sanierungsmaßnahmen beigetragen. Dabei wurde großer Wert darauf gelegt, dass unterschiedlichen Verfahren vergleichbar wurden und dass Mindestanforderungen definiert und damit Qualitätsstandard geschaffen wurden. Auch über die Merkblatt-Downloads hinaus ist die RSVWebsite eine reichhaltige Quelle von aktuellem Fachwissen zum aktuellen Stand der Technik in Sachen Sanierung von Rohrleitungsinfrastruktur. Wer sich über aktuelle Rechtsentwicklungen auf dem Laufenden halten will, ist unter www.rsvev.de ebenfalls an der richtigen Stelle des Web angelangt. Darüber hinaus wird das neue Portal künftig über wichtige Branchenveranstaltungen ebenso auf dem Laufenden halten wie über technische Trends, aktuelle Innovationen und repräsentative Problemlösungen im Rohrleitungsnetzbetrieb. Dabei versteht sich der RSV als Fachverband für die Bereiche Gas, Wasser und Abwasser. LAR auf der Achema – Zwischen Palmen und Cocktailbar Die Teilnahme der LAR Process Analysers AG an der diesjährigen ACHEMA in Frankfurt/Main war ein voller Erfolg. Zwischen Palmen, Musik und Cocktailbar wurden die neuesten Innovationen der Online- und Laboranalytik in der Wohlfühloase präsentiert. Das Messekonzept 'Sonne, Strand und Meer' lockte die Besucher auf den Messestand und die Aufmerksamkeit auf Kommunalwirtschaft 10/2015 das Berliner Unternehmen. Zahlreiche hochwertige Kontakte haben die LAR auf der Messe besucht, um sich über die Produktneuheiten zu informieren und über laufende Projekte zu sprechen. Im Rahmen der Messe wurde erstmals der QuickCODlab, ein CSB-Messgerät für den Laboreinsatz, der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Ergänzend wurden die neuesten Innovationen der Online TOC-Analytik präsentiert. 77 230.000 Tonnen Elektrogeräte gesammelt 10 Jahre Elektrorecyclingspezialist ERA Die Elektro Recycling Austria GmbH (ERA) hat seit 2005 mehr als 230.000 Tonnen Elektroaltgeräte gesammelt und zieht damit anlässlich ihres 10-jährigen Bestehens eine erfolgreiche Bilanz für Umwelt und Wirtschaft. „Insgesamt wurden in Österreich in den letzten zehn Jahren rund 750.000 Tonnen Elektroaltgeräte gesammelt, 30 % davon über das System der ERA“, freut sich ERA Geschäftsführer Thomas Maier über den Erfolg und betont gleichzeitig die Relevanz des Elektrogeräterecyclings für die Ressourcenschonung: „Die Produktion von Elektrogeräten verbraucht zum Beispiel rund 30 % der WeltPrimärproduktion an Silber und rund 13 % der Welt-Primärproduktion an Gold. Diesem Umstand tragen wir mit einer Recyclingquote von 80 % Rechnung.“ Die gesammelten Elektrogeräte werden in 38 österreichischen Anlagen recycelt. In Summe sind aktuell rund 500 Personen im Bereich Recycling von Elektroaltgeräten in Österreich beschäftigt. Die Sammlung und Verwertung von Elektrogeräten hat damit nachweislich positive volkswirtschaftliche Effekte. Einsparung von 2,5 Mio. Tonnen CO2 Der positive Beitrag der ERA zur Ressourcenschonung bildet sich auch im Klimaschutz ab. „Metall, das nicht aus Erz herausgeschmolzen werden muss, bringt enorme Energieein- sparungen. Allein das Recycling von Aluminium, Kupfer und Eisen hat in den letzten zehn Jahren eine Einsparung von 600.000 Tonnen CO2-Äquivalenten gebracht“, weiß Maier. „Hinzu kommt, dass durch das Recycling von Kühlschränken die Freisetzung von zusätzlich rund 2 Millionen Tonnen CO2 vermieden wurden.“ Kostenersparnis für Wirtschaft von 15,7 Mio. Euro Die Tarife werden bei ERA als Non-Profit-Unternehmen im Sinne der Kostenwahrheit strikt nach dem Aufwand kalkuliert, den die einzelnen Gerätekategorien in der Sammlung und Verwertung verursachen. Im Durchschnitt liegen die Tarife der ERA 2015 um 41 % niedriger als 2005, das bedeutet eine Kostenersparnis für die österreichische Wirtschaft in Höhe von 15,7 Millionen Euro. Rund 1.800 Unternehmen, Hersteller, Importeure und Händler von Elektrogeräten sind nach der Elektroaltgeräteverordnung seit dem Jahr 2005 verpflichtet, sich um das Recycling der Elektrogeräte zu kümmern. Davon nutzen mittlerweile mehr als 1.200 Unternehmen das Service der ERA. „Mit unserem Dienstleistungsangebot haben wir die ERA als zuverlässigen Partner der Wirtschaft etabliert“, blickt Maier auf die ersten zehn Jahre zurück. DuPont™ Tyvek® 800 J: Zuverlässiger und komfortabler Schutz für die Mitarbeiter eines französischen Entsorgungsunternehmens Um die Mitarbeiter bei Kanal- und Reinigungsarbeiten zuverlässig zu schützen, hat sich das französische Entsorgungsunternehmen S.G.A.-J Meyer, Poilly-lez-Gien, kürzlich dazu entschieden, die bisher verwendeten Schutzanzüge durch den neuen DuPont™ Tyvek® 800 J zu ersetzen. Er schützt nicht nur gegen unter Druck stehende Spritzer anorganischer Chemikalien in geringer Konzentration, sondern überzeugt durch seine Atmungsaktivität und Vielseitigkeit. Hygiene und Umwelt sind die Hauptanliegen von S.G.A.-J Meyer. Das 1949 gegründete Familienunternehmen ist spezialisiert auf Kanaldienstleistungen, Sammlung und Lagerung von Abfällen sowie Inspektion und Reinigung von in der Industrie und privaten Haushalten eingesetzten Geräten und Anlagen. Der Erfolg gründet auf der hohen Qualität der Dienstleistungen sowie der erforderlichen Sicherheitskultur. Tätigkeiten in kritischen und gefährlichen Umgebungen gehören für S.G.A.-J. Meyer zum täglichen Brot. Dazu Lucie Lambert, Head of Quality Safety Environment (QSE): „Unsere Teams arbeiten in vielen verschiedenen Umgebungen, z. B. Unternehmen, Atomkraftwerken usw., sammeln und pumpen Abfälle und führen Entsorgungsarbeiten durch. Unsere Mitarbeiter bekämpfen Krankheitserreger in den Umluftkühleinheiten von Kernkraftwerken mit Hilfe eines von S.G.A.-J. Meyer patentierten chemischen Verfahrens und sind dafür verantwortlich, die Detektionsschwelle auf den durch aktuelle Gesetzgebungen festgelegten Wert zu reduzieren, bevor sie 78 die Abfälle bergen und lagern. Während dieser Tätigkeit sind sie ernstzunehmenden chemischen Gefährdungen ausgesetzt und benötigen daher bestmöglichen Schutz.“ Erfüllt die Erwartungen an den Tragekomfort Mit Unterstützung von Frédéric Fontaine, Lagerleiter und Mitglied des Komitees für Gesundheit, Sicherheit und Arbeitsbedingungen, ist Lucie Lambert für die Umsetzung eines Prozesses zur Risikoprävention verantwortlich. Dazu gehören die Identifizierung der Gefährdungen sowie der permanente Dialog mit den Arbeitern bei S.G.A.-J. Meyer selbst sowie bei Kunden vor Ort, um ihre Anforderungen zu definieren. Die Einschätzungen der Mitarbeiter sind für sie wertvoll, denn sie helfen ihr, die am besten geeignete Persönliche Schutzausrüstung (PSA) auszuwählen. „Ist für eine Tätigkeit eine bestimmte PSA erforderlich, frage ich Frédéric, ob wir diese Ausrüstung bereits auf Lager haben. Ist dies nicht der Fall, führen wir eine Analyse durch, kaufen Musteranzüge und testen diese. Die Tests können bis zu einem Monat dauern.“ Diese Vorgehensweise kam auch bei der Auswahl des Tyvek® 800 J zum Einsatz, der ältere Schutzanzugmodelle ersetzen sollte, die zwar die Schutzanforderungen erfüllten, aber nicht den Vorstellungen der Mitarbeiter entsprachen: „Die eingesetzten Schutzanzüge bestanden aus einem dreilagigen Polyethylenmaterial und waren daher nicht atmungsaktiv. Bereits nach einer Viertelstunde waren die Arbeiter, auch wenn die Temperaturen gar nicht so hoch waren, durchgeschwitzt. Sie fühlten sich an ihrer Arbeit gehindert.“ Ein wei- Kommunalwirtschaft 10/2015 Tyvek® 800 J bietet zuverlässigen Schutz bei Reinigungsarbeiten, auch mit Hochdruckreinigern. Foto: DuPont Lucie Lambert (links) und Frédéric Fontaine (rechts). Foto: DuPont teres Problem war die Steifheit des Materials. „Die Arbeiter fühlten sich wie in einer schweren Plastiktüte, die sie in ihren Bewegungen behinderte. Diese Schutzanzüge waren so unbequem, dass die Wahrscheinlichkeit hoch war, dass sie nicht wie vorgeschrieben getragen werden. Daher mussten wir eine Lösung finden.“ Dies erhöht die Akzeptanz bei den Mitarbeitern, die Produktivität und die Lebensdauer des Anzugs. „In Zukunft wollen unsere Arbeiter nur noch den Tyvek® Anzug tragen“ Bei S.G.A.-J. Meyer kamen bereits DuPont™ Tyvek® Classic Xpert Schutzanzüge für leichte Arbeiten zum Einsatz. Daher haben Lucie Lambert und Frédéric Fontaine beschlossen, den neuen Tyvek® 800 J Schutzanzug zu testen. Dieser ist auf Grund seiner Barriere gegen unter Druck stehende Spritzer anorganischer Chemikalien in geringer Konzentration besonders geeignet für Entsorgungsarbeiten. Nach ein paar Monaten im Einsatz sind alle davon überzeugt. Die Mitarbeiter und Techniker haben den Tyvek® 800 J gut angenommen. „Unsere Mitarbeiter möchten nur noch den Tyvek® 800 J – oder, wie sie sagen, den weißen Anzug mit den orangefarbenen Streifen – tragen“, so Frédéric Fontaine. „Wenn sie einen Tank mit Hochdruckreinigern ausspritzen, sind sie perfekt geschützt und werden nicht nass. Dank des ‚atmungsaktiven‘ Materials sind die Anzüge bequem zu tragen, sind vergleichsweise leicht und hindern unsere Mitarbeiter nicht in ihren Bewegungen. Und da sie eine gute Passform besitzen und weniger steif sind als die in der Vergangenheit eingesetzten Anzüge, leiden sie nicht so sehr unter den typischen Beanspruchungen der täglichen Arbeit.“ Der Typ 3 Chemikalienschutzanzug Tyvek® 800 J besitzt einen hohen Tragekomfort und ist eine Alternative zu den üblicherweise bei solchen Arbeiten getragenen Schutzanzügen. Diese bestehen aus einem dreilagigen Polyethylenmaterial, sind steif, passen sich kaum den Körperformen an und sind im Inneren sehr warm. Die Arbeiter von S.G.A.-J. Meyer tragen diesen Schutzanzug bei der Reinigung und Entgasung von Tanks sowie bei Pumparbeiten, die Kleidung erfordern, die elektrostatische Ladungen ableitet. Tyvek® 800 J Schutzanzüge sind auf der Innenseite antistatisch ausgerüstet und bieten bei korrekter Erdung Schutz gegen elektrostatische Aufladungen gemäß EN 1149-1 inkl. EN 1149-5. Der Tyvek® 800 J ist der erste Schutzanzug aus Tyvek®, der die Anforderungen an Typ 3 (‚flüssigkeitsdicht‘) erfüllt. So ist S.G.A.-J. Meyer nicht länger darauf angewiesen, verschiedene Schutzanzüge zu spezifizieren, um ihre verschiedenen Schutzanforderungen abzudecken. Dies ermöglicht Kosteneinsparungen. Im Gegensatz zu anderen häufig eingesetzten Alternativen ist der Tyvek® 800 J wasserdampfdurchlässig und kann somit dazu beitragen, Hitzestress zu vermeiden. „Der Tyvek® 800 J Schutzanzug bietet Schutz gegen anorganische Chemikalien in geringer Konzentration, und er schränkt unsere Mitarbeiter dank seines geringen Gewichts und hohen Tragekomforts nicht ein. Durch die Kombination von Schutz und Komfort in einem einzigen Produkt ist dieser Anzug sehr vielseitig. Dies erklärt seine Beliebtheit unter den Mitarbeitern von S.G.A.-J. Meyer“, so Lucie Lambert abschließend. KIWI auch in Norddeutschland erfolgreich: 400 Mehrfamilienhäuser in Hamburg öffnen jetzt schlüssellos Zweites Büro am Standort Hamburg Mit der Eröffnung einer neuen Niederlassung in Hamburg Anfang August expandierte das Berliner Unternehmen KIWI.KI GmbH auch nach Norddeutschland. Kommunalwirtschaft 10/2015 Mit der Dependance in Hamburg sollen die Kunden im Norden ab sofort noch besser betreut werden. Erst vor Kurzem rüstete die Hamburger Wohnungsgenossenschaft von 1904 e.G. 79 ihren kompletten Häuserbestand mit dem schlüssellosen Türzugangssystem KIWI aus und betonte damit das große Interesse der Hamburger an den KIWI Produkten. Seit diesem Sommer gelangen die Bewohner von rund 400 Mehrfamilienhäusern in Hamburg schlüssel- und berührungslos in ihre Häuser. Ermöglicht hat ihnen das die Hamburger Wohnungsgenossenschaft von 1904 e.G., die ihren kompletten Häuserbestand mit dem Türzugangssystem KIWI ausgestattet hat. Damit lässt sich die eigene Haustür schlüssellos und nur über einen Transponder, den KIWI Ki, den man einfach in der Tasche tragen kann, oder über die KIWI App öffnen. „Das schlüssellose Türzugangssystem KIWI eignet sich ideal für den Einsatz in unserem Bestand“, erzählt Monika Böhm, Vorstandsmitglied der Wohnungsgenossenschaft von 1904 e.G. „So können wir unseren Hausbewohnern noch mehr Komfort und Sicherheit bieten“. Mit dem KIWI Portal hat die Wohnungsgenossenschaft die Möglichkeit, die Zutrittsberechtigungen für Ihre 400 Mehrfamilienhäuser online zu verwalten. Die positive Resonanz und das große Interesse der Hamburger Wohnungsgenossenschaft wird bei KIWI mit großer Freude gesehen: „Mit der Wohnungsgenossenschaft von 1904 e.G. hat sich ein sehr modernes, aber auch traditionsbewusstes Unternehmen für KIWI entschieden“, freut sich KIWI Mitgründer und Geschäftsführer Dr.-Ing Christian Bogatu. Unternehmen expandiert nach Norddeutschland Bestärkt durch das entgegengebrachte Vertrauen der Wohnungsgenossenschaft von 1904 e.G. und der allgemein positiven Resonanz aus Hamburg, eröffnete KIWI zum 1. August 2015 neben dem Berliner Büro einen zweiten Standort in Hamburg. Das expandierende Unternehmen wird so in Zukunft auch die Wünsche der Hamburger Kunden noch besser betreuen können und der Wohnungswirtschaft beratend zur Seite stehen. Mit dem neuen Standort kann KIWI noch schneller und besser reagieren: „Es ist uns wichtig, unseren Kunden lokale Ansprechpartner zu bieten und sie so noch besser zu betreuen“, erklärt Bogatu, „Hamburg birgt großes Potenzial. Das wollen wir nutzen.“ Neues auf der InfraTech 2016 Die Vorbereitungen für die Teilnahme an der InfraTech 2016 in der Messe Essen sind in vollem Gange. Wir haben 2014 das erste Mal an dieser Messe teilgenommen, die sich ganz klar auf die Bereiche Tief- und Straßenbau fokussiert. REMEX wird auch dieses Jahr zusammen mit den Tochter- und Beteiligungsgesellschaften vor Ort sein. Das Konzept der InfraTech stammt ursprünglich aus den Niederlanden. Für uns ist die InfraTech so interessant, weil wir hier tatsächlich die fachlich versierten Ansprechpartner antreffen, die im Tief- und Straßenbau tätig sind. Denn der Veranstalter spricht diese Zielgruppen schon frühzeitig und professionell an. Aufgrund der Grenznähe gehören dazu Besucher aus NRW, den angrenzenden Bundesländern sowie den BENELUX Staaten. Für uns ist die anstehende Messe die ideale Plattform und auch eine, die wir wirklich für einen Besuch empfehlen. Unsere Kunden und Lieferanten sind herzlich eingeladen, uns vor Ort zu besuchen. Sie finden uns in Halle 11 am Stand 115. ts.verwertung setzt Maßstäbe Die Diskussionen, wie man mit teerhaltigem Straßenaufbruch in Zukunft umgehen sollte, gehen auf allen Ebenen weiter. Unser Konzept für die thermische Verwertung findet dabei weiter offene Ohren. Im Rahmen unserer Kampagne ts.verwertung haben wir ein kleines Hilfsmittel entwickelt, welches wir auch in unsere Anzeigen integrieren. Sie finden dieses zum ersten Mal in der Dezemberausgabe des Fachmagazins „Straße und Autobahn“. Neugierig? Dann bestellen Sie einfach Ihren faltbaren Maßstab oder holen Sie sich einen hochwertigen Aluminiummaßstab persönlich an unserem Stand auf der InfraTech 2016 ab. 80 Niederländer setzen Asphalt mit granova® ein In den Niederlanden haben unsere Kollegen der HEROS Sluiskil B.V. den nächsten großen Schritt mit granova® gemacht. In Zusammenarbeit mit Yara Sluiskil und KWS Infra wurde „Granofalt“ entwickelt und jetzt zum ersten Mal als Asphalttragschicht eingesetzt. Am 30. Oktober wurde die Zugangsstraße zum Terrain der Yara Sluiskil mit einer neuen Asphaltrezeptur erstellt welche granova® als Zuschlag benutzt. Zwei der Asphalttragschichten der Straßenkonstruktion, insgesamt 300 Tonnen, wurden entsprechend mit “Granofalt“ ausgeführt. (Der Begriff ist eine Kombination des niederländischen Wortes Asfalt und granova.) In den Niederlanden werden von der REMEX Tochtergesellschaft HEROS schon seit letztem Jahr die selbst entwickelten Technologien TripleM und HMT eingesetzt, was den Einsatz von HMV-Asche als hochwertigen und innovativen Baustoff ermöglicht. Deswegen war auch diese Weiterentwicklung von granova® für den Einsatz im Asphalt möglich. GFS und EMIX heißen jetzt REMEX Im Zuge der Konsolidierungsaktivitäten der REMEX Mineralstoff GmbH sind einige Tochterunternehmen namentlich geändert und im Handelsregister entsprechend eingetragen worden. Die GFS Gesellschaft für Schlackeaufbereitung Kommunalwirtschaft 10/2015 Oberhausen GmbH, die dieses Jahr von REMEX erworben wurde, firmiert seit November als REMEX Oberhausen GmbH. Die EMIX Mineralstoffe Berlin GmbH mit ihren drei Standorten Berlin, Groß Kreutz und Düsseldorf gehört jetzt mit den entsprechenden Betriebsstätten zur REMEX Mineralstoff GmbH. Siemens wird die Stadt Wien bei der energetischen Optimierung ihrer Hauptkläranlage unterstützen. Hierfür liefert Siemens die Leit-, Mess-, Analyse- und Schaltanlagenleittechnik sowie Niederspannungs- und Mittelspannungsschaltanlagen. Hauptkläranlage Wien wird mit Siemens zum Ökokraftwerk Siemens wird die Stadt Wien bei der energetischen Optimierung ihrer Hauptkläranlage unterstützen. Hierfür liefert Siemens die Leit-, Mess-, Analyse-und Schaltanlagenleittechnik sowie Niederspannungs- und Mittelspannungsschaltanlagen. Darüber hinaus beinhaltet der Auftrag die Montage und Inbetriebnahme der einzelnen Systeme. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 24 Millionen Euro und ist Teil von „E_OS 2020“ (Energie_Optimierung Schlammbehandlung), dem größten Umweltprojekt der Stadt Wien. Ab 2020 soll die Hauptkläranlage in Simmering durch die Nutzung von Klärgas die zur Abwasserreinigung benötigte Energie selbst erzeugen. Bei der Schlammbehandlung kommt ein besonders effizientes Verfahren mit reduziertem Wassergehalt und doppeltem Feststoffanteil zum Einsatz. Dies senkt den Energieverbrauch bei der Faulung und Klärgaserzeugung erheblich. Die Hauptkläranlage, die heute zu den größten kommunalen Energieverbrauchern zählt, wird dann eine jährliche Eigenleistung von 78 GWh Strom und 82 GWh thermische Energie haben. Insgesamt sollen so rund 40.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Christian Gantner, Generaldirektor der ebswien hauptkläranlage: „Mit dem Umbau der Kläranlage zum Ökokraftwerk leisten wir einen wichtigen Beitrag für einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie für eine nachhaltige Energieerzeugung. Die effizienten Technologien unseres Partners Siemens spielen eine wichtige Rolle, um unsere anspruchsvollen Umwelt- und Klimaziele zu erreichen.“ Wolfgang Hesoun, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG Österreich: „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Erreichen der Umweltziele einer Stadt sind Maßnahmen, die einen Kommunalwirtschaft 10/2015 maximalen ökologischen und ökonomischen Nutzen mit sich bringen. Auf Basis umfassender Analysen ist es uns gelungen gemeinsam mit unserem Kunden eine maßgeschneiderte Lösung zu entwickeln, um so dem größten Umweltprojekt der Stadt Wien zum Erfolg zu verhelfen. Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit stehen dabei ebenso im Fokus, wie smarte Technologien und vernetzte Systeme.“ Der Auftrag umfasst die Migration und Erweiterung des bestehenden Prozessleitsystems Simatic PCS 7 auf die neueste Version 8.1. Die Umstellung erfolgt parallel zum laufenden Betrieb. Sämtliche Funktionen werden dabei bereits beim Engineering mit der Simulationssoftware Simit getestet, wodurch die Qualität gesichert und die Inbetriebnahmezeiten verkürzt werden. Darüber hinaus liefert Siemens Sitrans-Prozessinstrumente, Geräte zur Gasanalyse (Ultramat/Oximat) sowie Scalance-Netzwerkskomponenten inklusive Verkabelung, Montage und Inbetriebnahme. Für die sichere und hoch verfügbare Stromversorgung von rund 450 Motoren und Antrieben in der Kläranlage installiert Siemens eine redundant ausgeführte 20-kV-Mittelspannungsschaltanlage vom Typ NXAir (28 Felder), Niederspannungsschaltanlagen vom Typ Sivacon S8 (rund 80 Felder), ein Stromschienen-Verteilersystem sowie 14 Transformatoren. Die Schutzgeräte der Bestandsanlagen sowie die der Neuanlagen rüstet Siemens mit Ethernet basierenden Kommunikationsschnittstellen aus. Die redundante Stationsleittechnik SICAM AK 3 verarbeitet sämtliche Datenpunkte aus der Energieversorgung und liefert diese in die übergeordnete Schaltanlagenleittechnik und in weiterer Folge zur Gesamtüberwachung in die neue Prozessleittechnik. 81 Büchertisch Die besten Geheimtipps aus dem Internet! Die neue Ausgabe des führenden deutschen Internet-Guides „Das Web-Adressbuch für Deutschland“ präsentiert die 5.000 besten und wichtigsten Internet-Adressen auf einen Blick! Schluss mit der verzweifelten Suche nach guten Web-Seiten! Zu über tausend Themenbereichen werden die absoluten Top-Adressen aus dem Internet übersichtlich im Web-Adressbuch präsentiert. Darunter sind auch viele neue, eher unbekannte Geheimtipps! Die Redaktion testet, vergleicht und bewertet jedes Jahr aufs Neue alle Web-Seiten und bewahrt so vor unseriösen Anbietern! Der Bestseller ist nicht nur ein Nachschlagewerk, sondern auch ein Buch zum Schmökern. Bei der Online-Suche muss man schließlich immer ein passendes Stichwort im Kopf haben und stößt so in der Fülle der Internet-Möglichkeiten nur auf Bereiche, die man bereits kennt. Beim Web-Adressbuch hingegen kann man sich einfach durch sämtliche Themenbereiche treiben lassen und entdeckt dadurch viele interessante und praktische Web-Seiten, nach denen man aktiv nie gesucht hätte. Mit dem Web-Adressbuch spart man sich zudem das ewige Herumsurfen und Durcharbeiten langer Trefferlisten und findet auch viele geniale Surftipps, die teilweise nur sehr schwer im Netz zu finden sind, da sie in den Algorithmen der Suchmaschinen untergehen! Im diesjährigen Special zu „Mode & Style“ werden die besten Web-Seiten aus der Mode-Welt präsentiert, von Kinder- mode und Trachten bis hin zu Kleidung in Übergrößen und Designermode zum Ausleihen. Für nur 19,95 Euro ist „Das Web-Adressbuch für Deutschland 2016“ überall im Buchhandel erhältlich (ISBN: 978-3-934517-48-6) oder steht für nur 9,95 Euro unter www.web-adressbuch.de/ebook als Download zur Verfügung. Das innovative E-Book bietet viele Zusatzfunktionen wie z. B. verlinkte Internet- und E-MailAdressen zum Anklicken. Weitere Informationen gibt es auf der Web-Seite www.web-adressbuch.de Verlag: Kommunal-Verlag – Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik GmbH – 42399 Wuppertal, Hardtbacher Höhe 24 Telefon 0 21 91/66 65 92, Telefax 0 21 91/66 65 93 – ISDN Telefon 0 21 91/6 83 17, Telefax 0 21 91/69 07 10 Gesamt-Verantwortung: Horst Schumacher, Wuppertal – Sabine Schumacher M.A., stellv. Chefredakteurin, Büro Köln, Telefon/Telefax: 02 21/2 71 77 46 – ISSN Nr. 0450-7169 Satzherstellung, Druck & Verarbeitung: Griebsch & Rochol Druck GmbH – Gabelsbergerstraße 1, 59069 Hamm – Tel. 02385/931-0– www.grd.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Gerichtsstand und Erfüllungsort ist in allen Fällen Wuppertal. Einzelheftpreis: 10,- €, Jahresabonnementpreis 120,- € (inkl. MwSt) zzgl. Versandkosten, Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Kalenderjahres 82 Kommunalwirtschaft 10/2015