ter... - Laborjournal

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ter... - Laborjournal
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EDITORIAL
Die räumliche Darstellung, weiland dreidimensional oder
kurz „3D“ genannt, ist schwer en vogue. In den Popcorn-Kinos
sind Hollywood-Schmonzetten ohne 3D-Option zur schwach
besuchten Ausnahme geworden, in immer mehr heimischen
Wohnzimmern dudeln mehr oder weniger räumlich abstrahlende 7.1-Soundformate, und der letzte Schrei für den, der schon
wirklich alles hat, ist ein sündhaft teurer 3D-Drucker, der für
exorbitante Anschaffungs- und Stückkosten erstaunlich nutzlose
und meist auch potthässliche Plastikobjekte fabriziert.
Längst ist der Trend auch in der Naturwissenschaft angekommen. Dreidimensionale Zellkulturen sind das Ziel, das sich
im Labor zu verfolgen lohnt, denn im menschlichen Körper
wachsen Zellen in Zellverbänden und Organen „und die sind
nun mal nicht flach, sondern dreidimensional“, wie Sabine
Schmitz schon vor mehr als einem Jahr in unserer Rubrik
„Neulich an der Bench“ klarstellte
(Laborjournal 3/2013, Seite 66). Was
3D ist schwer
unternehmen also Forscher, um eine
en vogue!
bessere Annäherung an die dreidimensionalen In-vivo-Verhältnisse zu
erreichen? Klar: Sie etablieren immer
lebensnähere 3D-Zellkulturen.
Für diese Laborjournal-Ausgabe
haben wir daher unsere Außenreporter an einige jener Institutionen und
Orte geschickt, wo sich momentan
die pfiffigsten 3D-Zellkultivierer und
die vielversprechendsten 3D-Projekte
befinden – wo man Zellen in Hydrogelen kultiviert, Gerüstproteine mit
Sphäroiden bestückt und als Primärziel möglichst organähnliche Lebensbedingungen anstrebt.
Dies passiert beispielsweise in Wien, am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA), wo der Molekularbiologe Jürgen
Knoblich seit 2005 das Wachstum neuronaler Stammzellen
erforscht. Im Interview ab Seite 46 erklärt er, warum Organoide
mehr sind als bloße Zellkulturen (aber immer noch weit weg
von Organen), was man aus Gehirn-Organoiden lernen kann
und was (noch) nicht, und welche beiden neuen Entwicklungen
zusammen die biomedizinische Forschung dramatisch verändern werden.
Gleich danach folgt unser „Werkstattbericht“, sprich: eine
Vor-Ort-Reportage, für die wir die Arbeitsgruppe von Martin
Bastmeyer im Max-Rubner-Institut des Karlsruher Instituts für
Technologie (KIT) besucht haben. Bastmeyer leitet dort die
Abteilung Zell- und Neurobiologie, wo man versucht, möglichst
realitätsnahe 3D-Zellgerüste zu konstruieren. In einer solchen
Gerüstmatrix sollen die Zellen ferner möglichst steuerbaren
physiologischen Bedingungen ausgesetzt sein – und daher müssen der ehemalige Heisenberg-Stipendiat und seine Leute beim
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Nanogerüstbau besonders tief in die Trickkiste greifen. Wie sie
das machen, erfahren Sie ab Seite 49.
Ans andere Ende Deutschlands, nach Hannover, sind wir
gefahren, um dort die Firma LLS Rowiak aufzusuchen. „LLS“
steht für „Laserlabsolutions“ und damit für die Mission der fünfköpfigen Truppe, ein neuartiges Laser-Mikrotom zu entwickeln,
das biologisches Material ohne aufwendige Einbettungsprozesse
und vor allem extrem schonend schneidet und durch integrierte
Bildgebung postwendend sichtbar macht. Der Trick dabei ist,
einen gepulsten Laserstrahl zu verwenden, der die Probe nicht
erwärmt. Mehr dazu ab Seite 52.
Ein weiteres Interview zum Thema „3D-Zellkultur“ haben
wir mit Eric Gottwald geführt. Dieser ist wie auch der erwähnte
Martin Bastmeyer Professor am KIT und leitet dort seit 14 Jahren
die Arbeitsgruppe „3D-Zellkulturen“. Gottwald möchte ein realitätsnahes, dreidimensionales Modell der
Stammzellnische entwickeln, und um Teile
des dabei inzwischen angehäuften Knowhows ökonomisch zu nutzen, betreibt er
derzeit die Ausgründung einer Firma,
deren Name „300Microns“ lauten soll. Was
die Zellkulturgefäße des Karlsruhers mit
Joghurtbechern gemein haben und wie
man Zellen damit dreidimensional kultiviert, verrät der Biologe ab Seite 55.
Und falls Sie sich mit dem Gedanken
tragen sollten, selbst eine 3D-Zellkultur
aufzubauen: Auf den Seiten 58/59 finden
Sie eine Liste von Anbietern für Zellkulturprodukte und -dienstleistungen.
Wem es nun aber allmählich genug ist mit Zellkultur, der
sei auf die weiteren Inhalte dieser Ausgabe verwiesen. Etwa auf
Seite 16, wo wir über einen bisher grundseriösen Naturwissenschaftlichen Verein berichten, der neuerdings den HeilenergieGläubigen und Spiritisten Tür und Tor öffnet. Oder auf die Seiten
18 bis 21, auf denen wir einen Amerikaner portraitieren, der 60
Millionen Dollar an Spenden für die Erforschung der Multiplen
Sklerose gesammelt hat. Oder auf Seite 22, wo über die seltsam
halbtransparente Offenlegung klinischer Studien durch die Europäische Zulassungsbehörde für Medikamente (EMEA) berichtet
wird. Oder auf unsere ständigen Rubriken von „Forscher Ernst“
bis zu den „Erlebnissen einer TA“, vom Rätsel bis zum Ranking
(dieses Mal übrigens von Hormon- und Stoffwechselforschern).
Irgendwann werden Sie dann die vierte Dimension erfahren,
nämlich wenn die zeitliche Koordinate ins Spiel kommt und Sie
rigoros daran erinnert, dass es Zeit ist, das Medium Ihrer Zellen
zu wechseln.
In diesem Sinne: Viel Spaß bei der Lektüre!
DIE REDAKTION
3
24.10.14 13:59
Inhalt
Titelthema: Dreidimensionale (3D-) Zellkultur
Herkömmliche 2D-Zellkulturen stoßen als realistische Modelle für die Vorgänge im Gewebe
schnell an Grenzen. Seitdem man alle möglichen Zellen jedoch immer stablier und kontrollierbarer auch „nach oben“ wachsen lassen kann, öffnen sich gleich einige neue Türen.
... Mehr in unserem Special ab Seite 40.
SPECIAL: 3D-ZELLKULTUR
NACHRICHTEN
6 Das besondere Foto: „Alle auf einen“ / Forscher Ernst
8 Fokussiert: Inkubiert / Human Brain Project / Massenplagiate an der Charité / Uni-Rankings 2014
10 Frisch gefördert: Neue Forschergruppen der DFG
12 Frisch gepreist: Dreimal „Forschungspreis“ / Preise kompakt
14 Chemie-Nobelpreis 2014... an Mikroskopiegenie Stefan Hell
16 Pseudowissenschaften: Naturwissenschaftlicher Verein
entschwebt in übersinnliche Sphären
18 Multiple Sklerose-Forschung: Von Patient üppig gefördert
Ein Amerikaner sammelte
60 Mio. Dollar an Spenden
und warb Experten an, um im
Auftrag seiner Stiftung Therapiemöglichkeiten gegen Multiple Sklerose zu erforschen.
22 Pharmastudien: In Europa jetzt für alle einsehbar – teilweise.
25 Erlebnisse einer TA (87): Karottentreue
26 Ansichten eines Profs (88): Uns geht‘s gut – dank DFG! (III)
Interview: Jürgen Knoblich, Wien, über Gehirn-Organoide
Werkstattbericht: 3D-Zellkulturgerüste unter Gelblicht
Firmenportrait: LLS Rowiak, Hannover
Interview: Eric Gottwald, 300Microns, Karlsruhe
Anbieterüberblick: Wer hat was für die 3D-Zellkultur?
60 Nachrichten: Curevac macht Hopp glücklich / Superreich
mit Aktien? / Epigenomics dreht Strafrunde
61 Kommentar: Gewinn-Maximierung in Ingelheim
62 Neue Messe: Labvolution soll Biotechnica aufpeppen
64 Biotech-Boom: Nur in Amerika?
Amerikas Biotechindustrie boomt, die
Kurse von US-Aktien brechen alle Rekorde. Europas Biotechnologie dagegen hinkt mal wieder hinterher. Wann
erwachen die Investoren, wer bricht
den IPO-Bann an Europas Börsen?
METHOdEN
72 Neulich an der Bench (148): Nanoporen-Sequenzierung
74 Tipps & Tricks: Klonierungssystem für multiple Fusionen
Journal Club kompakt
Schöne Biologie: RNA für Frauen.
Freiburg: Bakterieninvasion in Wirtszellen
Potsdam: Molekulare Steuerung der Blattform
Die Gruppe von Michael
Lenhard an der Universität
Potsdam fand ein zentrales
Steuer-Gen für die Blattform. Leider waren andere
einen Tick schneller.
34 Stichwort des Monats: Twister-Ribozyme
STATIsTIK
36 Publikationsanalyse: Hormon- & Stoffwechselforschung
BUCH et al.
77 Hörbuch: Friedemann Schrenk über Paläoanthropologie
78 Sachbuch: Eine kurze Geschichte der Hummel
79 Lehrbuch: Biochemie light
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Überblick: Näher am Menschen?
66 Produktübersicht: Klonierungskits
75 Neue Produkte
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4
40
46
49
52
55
58
WIRTsCHAFT
HINTERGRUNd
28
29
30
32
is
93 Impressum
35 Rätsel: Der fahnenflüchtige Studienabbrecher
98 Comic: Die „Lab-Files“ von Chris Schlag
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NACHRICHTEN
Das besondere Foto
Alle auf einen...
...– und dann natürlich auch noch auf den Kleinsten. Bei den
Rädertierchen (Rotiferen) scheint es bisweilen zuzugehen wie
auf manchem unserer Schulhöfe. Na ja, Stress sind die meisten
der gut 1.000-zelligen Winzlinge sicher sowieso gewöhnt –
schließlich findet man sie in den extremsten Lebensräumen,
vom antarktischen Eis bis zu den trockensten und heißesten
Wüsten unserer Erde.
Ob Igor Siwanowicz vom HHMI Janelia Farm Research Campus in Ashburn, Virgina, seine Rädertierchen allerdings unter
dem Mikroskop tatsächlich so vorgefunden hat, oder ob er sie
auf irgendeine Weise für das Foto gezielt arrangiert hat, ist der
LJ-Redaktion nicht bekannt.
Forscher Ernst
Warte! Ich hab‘ eine Idee!
Hast du mal versucht, alles
anders herum zu machen?
Was kann mit
dem experiment
nur falsch
gelaufen sein?
6
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Ummm.... Vergiss es! Wird
genauso wenig funktionieren.
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NACHRICHTEN
Fokussiert...
Inkubiert
8
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Human-Brain-Projekt (HBP)
Mediator muss ran
Zuletzt gehörte die Bühne eher den
Gegnern des Human Brain Projects (HBP).
Nahezu 900 Neurowissenschaftler weltweit unterzeichneten bislang einen offenen
Brief, in dem die Initiatoren Ausrichtung
und Ziele des Projekts als fehlgeleitet und
völlig überzogen brandmarken. Ein hartes
Urteil über ein Projekt, das die EU bis 2023
als sogenannte „Flagschiff-Initiative“ mit
einer Milliarde Euro fördern will.
Illustr.: Fotolia/ fabioberti.it
Was machen heute eigentlich all die
Kollegen aus den alten Doktorandentagen vor über zwanzig Jahren?
Tja, akademische Karriere haben nur
eine Handvoll gemacht. Die eine oder
der andere sitzen auf Lehrstühlen,
drei sind fest an Unis im Ausland
angestellt – und unser alter Plastiden-Spezialist ist inzwischen sogar
Max-Planck-Direktor. Allerdings – das
sind nicht mal zwanzig Prozent der
stolzen Truppe, die in diesen fernen
Jahren unser Institut bevölkerte. Und
der große Rest? Gar nicht mal wenige
trifft man regelmäßig auf Laborausrüster- und Biotech-Messen wieder
– als Abteilungsleiter und Marketingchefs bei Thermo Fisher und Co.,
als Gründer eigener kleiner Firmen
oder auch etwa als Biotech-Beauftragte einzelner Landesregierungen. Ein
anderer kam nach seinem Postdoc
an unser Institut zurück – und wurde
dort Verwaltungschef. Eine weitere
Handvoll ging ins wissenschaftliche
Publikationswesen, wobei es diese
eine bestimmte Drosophila-Doktorandin sogar ins Editorial Office von
Cell schaffte. Wieder andere stiegen
unmittelbar nach der Promotion komplett aus – übernahmen beispielsweise eben doch die Firma des Vaters. Na
ja, und mindestens drei wurden eben
Verleger und Chefredakteur einer
selbstgegründeten Laborzeitschrift.
Ob alle dies jeweils genau so wollten,
darf in gar nicht mal so wenig Fällen
bezweifelt werden. Vielmehr gab es
schon damals viel zu wenig Platz in
der akademisch-wissenschaftlichen
Welt, als dass alle Frischpromovierten
hier ihren Weg hätten gehen können.
Heute ist das noch schlimmer, der
„Überschuss“ an Doktoren noch viel
größer. Weswegen inzwischen umso
mehr Studenten ihre Promotion verständlicherweise mit dem klaren Ziel
beginnen, danach mit dem Titel in der
Tasche außer-akademisch Karriere zu
machen. Vor diesem Hintergrund ist
es ziemlich zynisch, wenn ein „Doktorvater“ genau solche Kandidaten
explizit ablehnt – mit der Begründung,
dass er doch niemanden ausbilden
würde, von dem er hinterher nicht
selbst in möglichen akademischen
Forschungskooperationen profitieren
könnte.
RALF NEUMANN
Die Unterzeichner bemängeln vor allem, dass es im HBP gar nicht darum gehen
soll, die Arbeitsweise unseres Denkorgans
grundlegend zu verstehen. Konkret käme
vor allem die experimentelle und kognitive
Neuroforschung darin viel zu kurz. Vielmehr diene das offiziell ausgeschriebene
Ziel des HBP, die neuronalen Netzwerke
des menschlichen Gehirns komplett digital
nachzubilden und damit dessen Arbeitsweise im Computer zu simulieren, letztlich der reinen Technologieentwicklung. So
stamme die Förder-Milliarde ja schließlich
auch aus dem EU-Fördertopf für Informations- und Kommunikations-Technologie.
Diese Ausrichtung wollen die Unterzeichner – darunter einige der namhaftesten Neuroforscher Europas – nachhaltig
korrigiert haben. Ansonsten, so schließt der
offene Brief, drohen sie mit dem Boykott
des Projekts.
Anfang Oktober traten dann die Mitglieder des HBP-Konsortiums wieder ins
Rampenlicht. Auf ihrer Jahrestagung in
Heidelberg feierten sie sich selbst und
ihre vermeintlichen Anfangserfolge. In
allen Teilprojekten habe es bereits bemerkenswerte Erfolge gegeben, verkündete
HBP-Chefkoordinator Henry Markram von
der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL). Insbesondere
verwies er auf die bisher detaillierteste
3D-Rekonstruktion der Zellstruktur eines
menschlichen Gehirns sowie die gelungene
Simulation des Kleinhirns einer Ratte.
Zum kritisierten Profil des Megaprojekts stellte Markram in seiner Rede klar:
„Wir schaffen gemeinsam Technologien,
die der Welt helfen werden, das Gehirn zu
verstehen.“ Auf diese Weise sei „das HBP
ein neurowissenschaftliches Projekt, ein
Computerprojekt, ein Medizinprojekt“.
„Wir verfolgen hier eine lebendige
IT-Strategie, keine Science-Fiction-Strategie“, entgegnete Markram weiterhin den
Kritikern, die die HBP-Projektziele für unrealistisch halten. Dennoch nehme man
deren wissenschaftliche Vorbehalte sehr
ernst, so Markram weiter. Daher wolle
man künftig die Kommunikation grundsätzlich verbessern und die gesamte wissenschaftliche Community stärker in den
Diskussionsprozess um das HBP einbinden.
Zudem wurde mit Wolfgang Marquardt,
Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, ein „Mediator“ berufen,
der zwischen den offenbar doch ziemlich
verhärteten Fronten vermitteln soll.
Ungewöhnliche Projekte erfordern offenbar ungewöhnliche Maßnahmen.
Plagiierte Medizin-Dissertationen
Auch Du, Charité?
Laut eigenen Angaben haben die Plagiatssucher von VroniPlag begonnen,
insgesamt 50.000 Dissertationen aus der
bundesdeutschen Medizin und Biologie auf
unzulässige Abschriften zu prüfen. Und leider werden sie seitdem stetig fündig.
Kürzlich erst berichteten wir über die
Universität Münster, an der VroniPlag inzwischen 23 medizinische Doktorarbeiten
unter massivem Plagiatsverdacht sieht
(„Münsteraner Kettenplagiate“, LJ 9/2014,
S. 17-18). Jetzt kommt die Berliner Universitätsmedizin Charité hinzu – und steht
Münster nicht nach. Auch hier sind VroniPlag mehr als zwanzig medizinische Doktorarbeiten ins Netz gegangen. Wie VroniPlag auf seinen Web-Seiten schreibt, sollen
drei dieser Dissertationen auf jeder einzelnen Seite Textkopien aus anderen Quellen
enthalten – ohne jegliche Kennzeichnung.
Sechs weitere Arbeiten wurden laut
VroniPlag von 2007 bis 2012 am Institut
für Rechtsmedizin eingereicht – und, da
sie großteils Weisheitszähne zum Thema
hatten, von ein und demselben Zahnmediziner begutachtet. Alle sechs Autoren hätten nicht nur aus der Habilitationsschrift
ihres Doktorvaters abgekupfert, sondern
zudem auch voneinander abgeschrieben.
„Innerhalb der Lehrstühle scheinen
Texte munter ausgetauscht zu werden“,
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NACHRICHTEN
fasst Debora Weber-Wulff, Professorin für
Medieninformatik an der Hochschule für
Technik und Wirtschaft Berlin, hierzu im
Berliner Tagesspiegel zusammen. Wahrscheinlich, so die VroniPlag-Mitarbeiterin
weiter, würden die Arbeiten von den Gutachtern gar nicht gelesen – anders sei es
kaum zu erklären, dass diese Stellen später
nicht beanstandet würden.
Und die Charité? Führt angeblich bereits Voruntersuchungen zu den Plagiatsvorwürfen durch.
Universitäts-Rankings
Alternative Listen
Illustr.: htcampus.com
Kürzlich sind wieder drei große Universitäts-Rankings erschienen – das Times
Higher Education (THE) World University
Ranking, das QS World University Ranking
und das 2014 Performance Ranking of Scientific Papers for World Universities der National Taiwan University.
Während das THE-Ranking in den „Life
Sciences“ die amerikanische Harvard University sowie in der Kategorie „Clinical,
Pre-Clinical & Health“ die Oxford University ganz vorne sieht, führt QS ebenfalls Harvard und Oxford auf den Plätzen
1 und 2 in ihrem Ranking „Life Sciences
and Medicine“. Je weiter es die Leiter aber
runter geht, desto weniger deckungsgleich
werden die Listen im Vergleich – was sich
unter anderem auch in den Platzierungen
der Universitäten des Laborjournal-Verbreitungsgebiets ausdrückt.
So belegen im THE-Ranking „Life
Sciences“ die folgenden Hochschulen die
folgenden Top 100-Plätze:
15. ETH Zürich
32. Ludw.-Maximilians-Univ. München
44. Universität Zürich
61. Universität Göttingen
80. Technische Universität München
89. Freie Universität Berlin
91. Universität Basel
100. Unversität Wien
Im THE-Ranking „Clinical, Pre-Clinical & Health“ sieht es dagegen folgendermaßen aus:
29. Ludw.-Maximilians-Univ. München
39. Universität Heidelberg
49. Medizinische Universität Wien
51. Universität Zürich
59. Universität Basel
Und das QS-Ranking „Life Sciences
and Medicine“ präsentiert folgende Top
100-Platzierungen:
32. Universität Heidelberg
35. Ludw.-Maximilians-Univ. München
43. ETH Zürich
43. (ebenfalls) Universität Zürich
64. Technische Universität München
68. Universität Basel
90. Universität Freiburg
95. Universität Tübingen
Im Gegensatz zu diesen beiden Rankings, die eine Vielzahl verschiedener Parameter einbeziehen, vergleicht das 2014
Performance Ranking of Scientific Papers for World Universities der National
Taiwan University einzig die jeweiligen Publikationsleistungen. Folgende Universitäten des Laborjournal-Verbreitungsgebiets
landeten hier in der Kategorie „Life Sciences“ unter den Top 100:
36. Universität Zürich
38. Ludw.-Maximilians-Univ. München
42. Universität Heidelberg
64. Freie Universität Berlin
74. Universität Tübingen
68. Humboldt-Universität Berlin
86. Universität Basel
86. ETH Zürich
86. Technische Universität München
Wetten, dass demnach beispielsweise
die Uni Göttingen ein anderes Ranking bevorzugen wird als die Uni Freiburg? Und
die Humboldt-Universität Berlin wieder ein
anderes?
-RN-
Frisch gefördert...
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet nochmals neun
neue Forschergruppen ein. Wie alle
DFG-Forschergruppen werden die
neuen Einrichtungen orts- und fächerübergreifend arbeiten. In der ersten
Förderperiode erhalten sie über einen
Zeitraum von drei Jahren insgesamt
rund 16 Millionen Euro. Im Ganzen
fördert die DFG damit 189 Forschergruppen.
Für die Biomedizin gehen folgende
drei „Neulinge“ mit an den Start:
➤ Die Gruppe „Elucidation of Adhesion-GPCR Signaling“ hat Strukturund Funktionsaufklärung von Adhäsions-G-Protein-gekoppelten Rezeptoren
im Visier. Dies sind Sieben-Transmembran-Rezeptoren, die Signalkaskaden
für viele verschiedene physiologische
Prozesse auslösen – und an denen nicht
zuletzt deshalb etwa 60 Prozent aller verschreibungspflichtigen Medikamente
angreifen. Sprecher ist Tobias Langenhan von der Universität Würzburg.
➤ Unter der Überschrift „Synaptische Plastizität GABAerger Zellen – vom
Mechanismus zur Funktion“ geht es vor
allem darum, wie die Kommunikation
und Netzwerkaktivität sogenannter GABAerger inhibitorischer Interneuronen
bei Lernen und Gedächtnis mitspielt.
Sprecherin ist Marlene Bartos von der
Universität Freiburg.
➤ De facto in den Ingenieurswissenschaften angesiedelt ist die Gruppe
„Memristive Bauelemente für neuronale Systeme “. Die beteiligten Forscher
wollen nanoelektronische Bauelemente konstruieren, deren Schaltungstechniken sich an der Art der synaptischen
Verknüpfungen des Nervensystems
orientieren. Und vielleicht fallen dabei
ja auch ein paar Erkenntnisse für die
Neurowissenschaften ab. Sprecher ist
Hermann Kohlstedt von der Universität
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NACHRICHTEN
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Preise kompakt
➤ Andreas Friebe, Pharmakologe
am Physiologischen Institut der
Universität Würzburg, hat den Preis
der Stiftung für Neurogastroenterologie 2014 samt 5.000 Euro erhalten.
Jahrelang herrschte Uneinigkeit in
der Fachwelt, ob im Zusammenhang
mit der Darmmotilität die zytosolische
Guanylyl-Cyclase eine Relaxation der
glatten Muskelzellen direkt hervorruft
– oder indirekt über die sogenannten
„interstitiellen Zellen von Cajal“. Friebe konnte jetzt beiden Lagern Recht
geben. Er fand, dass das „Botengas“
Stickstoffmonoxid (NO) tatsächlich in
beiden Zelltypen unabhängig voneinander über die Guanylyl-Cyclase
relaxierend wirkt. Damit unterscheidet sich der Mechanismus im MagenDarm-Trakt von der Wirkungsweise
im Blutgefäß, wo NO nur auf die
glatten Muskelzellen alleine einwirkt.
➤ Hans-Peter Zenner, Ärztlicher
Direktor der Tübinger UniversitätsHals-Nasen-Ohren-Klinik, ist mit der
Alexander von Humboldt-Medaille
der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) ausgezeichnet worden. Bereits 1987 erhielt
Zenner für seine Beschreibung des
cochleären Verstärkermechanismus
beim Sprachverstehen des Menschen
den Leibniz-Preis der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG). In
der Folge entwickelte er Implantate
für Schwerhörige zum Ausgleich des
gestörten cochleären Verstärkermechanismus. Von 2009 bis 2010 war
Zenner Präsident der GDNÄ.
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Fraunhofer-Bessel-Forschungspreis
Für Notfallbremserin
Für Stromfühler
Ina Oehme aus der Klinischen Kooperationseinheit Pädiatrische Onkologie
des Deutschen Krebsforschungszentrums
(DKFZ) und des Universitätsklinikums
Heidelberg erhält den mit 20.000 Euro dotierten Hector-Forschungspreis Onkologie
2014. Diesen verdiente sie sich vor allem
mit einem Erstautor-Paper über bösartige Tumoren bei Kindern (PNAS 110(28):
E2592-601).
Die betreffenden Neuro- oder Medullablastome entstehen aus Zellen des embryonalen Nervensystems und treten vorwiegend bei Säuglingen und Kleinkindern auf.
Die Erkrankungen selbst verlaufen extrem
Zweimal im Jahr verleiht die Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit
der Fraunhofer-Gesellschaft den Fraunhofer-Bessel-Forschungspreis. Damit prämieren sie Wissenschaftler außerhalb Europas
für besondere Leistungen in der angewandten Forschung. Der Gewinner erhält 45 000
Euro Preisgeld und wird eingeladen, für
sechs bis zwölf Monate an einem deutschen
Fraunhofer-Institut seiner Wahl eigene Forschungsvorhaben durchzuführen.
Ende September erhielt Leo K. Cheng
vom Bioengineering Institute der University of Auckland die Auszeichnung. In den
folgenden zwei Jahren wird der neuseeländische Bio-Ingenieur für insgesamt
neun Monate zum Fraunhofer-Institut für
Produktionstechnik und Automatisierung
IPA nach Stuttgart kommen. Dort will er zusammen mit Medizinern und Ingenieuren
Methoden entwickeln, mit denen sich die
schwachen elektromagnetischen Felder in
der glatten Muskulatur des Magen-DarmTrakts untersuchen und interpretieren lassen. Fernziel ist natürlich, mit der Methode pathologische Störungen diagnostisch
identifizieren, klassifizieren und verstehen
zu können – um dann womöglich auch
neue Behandlungsmethoden anzupeilen.
Ina Oehme
Foto: DKFZ
➤ Die Bochumer Mikrobiologin
Julia Bandow erhielt den mit 10.000
Euro dotierten Forschungspreis der
Vereinigung für Allgemeine und
Angewandte Mikrobiologie (VAAM).
Mit ihrer Gruppe analysiert sie, wie
sich die Proteomprofile pathogener
Bakterien auf Antibiotika-Behandlung
spezifisch verändern. Allein für Bacilis
subtilis haben Bandow et al. inzwischen mehr als 50 solcher Proteomprofile aufgezeichnet. Darüber hinaus
hat sie mit ihrer Gruppe gezeigt, dass
man über charakteristische Verschiebungen im Proteomprofil den konkreten Angriffsort potenzieller Antibiotika-Kandidaten entschlüsseln kann.
Hector-Forschungspreis Onkologie
unterschiedlich: Manche Tumoren bilden
sich spontan zurück, andere sind behandlungsresistent und führen zum Tod.
Die Resistenz erlangen die Tumorzellen
vor allem dadurch, dass sie der Chemotherapie durch Autophagie entgehen. Dieses
„Notfall-Programm“ werfen die Zellen als
Reaktion auf Chemotherapie-induzierte
DNA-Schäden an. In der Folge bauen sie
aktuell nicht benötigte Zellbestandteile ab
und nützen die so gewonnene Energie zum
Überleben des Zellgift-Angriffs.
Ina Oehme und ihre Kollegen beschrieben nun in dem PNAS-Artikel, dass in den
entsprechenden Neuroblastom- und Medulloblastomzellen die Histon-Deacetylase
10 (HDAC10) über Acetylierung des Hitzeschockproteins HSP 70 die Autophagie
zentral aktiviert. Schalteten die Forscher
HDAC10 in entsprechenden Tumor-Zelllinien aus, so konnten die Krebszellen das
Notfall-Programm nicht mehr starten und
reagierten deutlich anfälliger auf Behandlung mit chemotherapeutischen Zellgiften.
Damit drängt sich natürlich förmlich
auf, Hemmstoffe gegen HDAC10 zu entwickeln, mit denen sich die Tumorzellen effektiv für eine Chemotherapie sensitivieren
lassen. Oehme und Co. sind bereits dabei.
BMBF-Forschungspreis
Für Organellbastler
„Wir wollen in der Zelle neue künstliche
Reaktionsräume schaffen und diese passend möblieren.“ So erklärt Stefan Schiller
selbst, wofür er gerade den Forschungspreis
„Nächste Generation biotechnologischer
Verfahren“ des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung (BMBF) erhalten
hat. Mit der entsprechenden Millionenförderung kann er in den kommenden fünf
Jahren am Freiburg Institute for Advanced
Studies (FRIAS) eine Gruppe aufbauen, um
sein Ziel vom „Universell modularen Produktionsorganismus“ weiter zu verfolgen.
Mittel zum Zweck sind vor allem neuartige, amphiphile Proteine. Deren Baupläne exprimieren Schiller und Co. in E. coli,
woraufhin die Kunstproteine sich in der
Zelle spontan zu Hohlstrukturen zusammenlagern. Nächstes Zwischenziel ist jetzt
zu testen, ob sich die de novo-Organellen als
Reaktionsräume für bestimmte biotechno-RNlogische Prozesse eignen.
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NACHRICHTEN
Frisch gepreist...
Nobelpreis für Chemie
Auf die Frage, was Stefan Hell unmittelbar nach dem Anruf des Nobelpreiskomitees getan habe, antwortete er, er hätte
zuerst einen Absatz in einem Paper zu Ende
gelesen, das er gerade intensiv studierte.
Das passt zu einem Forscher, den so schnell
nichts aus der Bahn wirft und der seine Ziele allen äußeren Umständen zum Trotz fest
im Auge behält. Ohne diese Eigenschaften
hätte es für Hell, trotz aller wissenschaftlicher Brillianz, vermutlich kein Happy end
und auch keinen Nobelpreis gegeben.
Niemand hatte auch nur einen Pfifferling
auf den frisch promovierten Physiker gesetzt, als dieser sich vor knapp 25 Jahren in
den Kopf setzte, die Abbe‘sche Auflösungsgrenze zu überwinden. Über hundert Jahre
lang wurde Mikroskopikern eingetrichtert,
dass diese von Ernst Abbe 1873 postulierte
Grenze „[...] niemals über die halbe Wellenlänge des blauen Lichtes um ein Nennenswertes hinausgehen wird.“ Und da kommt
ein kaum Dreißigjähriger daher, der bei einem Tieftemperaturphysiker promoviert
hatte und nicht gerade als ausgewiesener
Mikroskopie-Experte gilt, und behauptet,
dass die halbe Wellenlänge blauen Lichts,
also rund 200 Nanometer, nicht die unterste
Auflösungsgrenze sein soll.
Letzte Zuflucht Finnland
Für den Großteil der damaligen Forschergemeinde wie auch für die Experten
in den Werkstätten der großen Mikroskophersteller war diese Vorstellung offenbar
zu verwegen. Zwar erhielt Hell Anfang
der 90er Jahre ein Postdoc-Stipendium
von der DFG, mit dem er am Heidelberger EMBL unter Obhut des Heidelberger
Universitätsprofessors Christof Cremer am
Vorläufer der superauflösenden Mikroskope, dem 4Pi-Mikroskop, arbeiten konnte.
Im Gegensatz zu Cremer, der von Hells
Ideen so angetan war, dass er selbst in die
superauflösende Mikroskopie einstieg, war
Hells Laborleiter am EMBL jedoch weniger
begeistert. Wie Hell in einem 2009 in den
Nachrichten aus der Chemie publizierten
Interview ganz nüchtern zu Protokoll gab,
glaubte dieser nicht an das Potenzial der
höchstauflösenden Mikroskopie. Für Hell
bedeutete dies, dass sein Stipendium nach
14
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Foto: Körber-Stiftung / Friedrun Reinhold
Abbe ein Schnippchen geschlagen
Nicht viele Forscher können Ihre Ergebnisse in eine einzige prägnante Formel packen:
Stefan Hell vor der Gleichung, die ihm den Nobelpreis einbrachte.
anderthalb Jahren nicht verlängert wurde
und er praktisch auf der Straße saß.
Vor diesem Schicksal bewahrte ihn ein
finnischer Kollege am EMBL, der ihn an
die Universität Turku in dessen Heimatland vermittelte, wo Hell seine Studien zur
höchstauflösenden Mikroskopie mit Hilfe
der stimulierten Emission und Depletion
von Fluoreszenz-Molekülen (STED-Mikroskopie) fortsetzte. Hier verfasste er auch
− assistiert von dem frisch diplomierten
Physiker Jan Wichmann, den er auf einer
Geburtstagsfeier seiner damaligen Freundin kennengelernt und zu einem kurzen
Forschungsaufenthalt nach Finnland eingeladen hatte − die theoretischen Grundlagen der STED-Mikroskopie. Beide veröffentlichten sie 1994 in einem bahnbrechenden Paper (Opt. Lett. 19: 780-2).
Allein dessen Titel „Breaking the diffraction resolution limit by stimulated emission: stimulated-emission-depletion-microscopy“ hätte die Wissenschaftsgemeinde
elektrisieren müssen. Da behaupteten zwei
junge Physiker, quasi noch grün hinter den
Ohren, nicht weniger, als dass sie die Abbe‘sche Auflösungsgrenze geknackt hatten
– komplett im Alleingang und ohne die Millionen, die die großen Mikroskophersteller
in ihre Entwicklungslabore stecken.
DFG und Edel-Journals im Tiefschlaf
Interessiert hat es aber offensichtlich kaum
jemanden. Hell stellte seine Ergebnisse
auch im damals von der DFG neu eingerichteten Schwerpunktprogramm „Neue
Mikroskopische Verfahren für Biologie
und Medizin“ vor. Auf die Idee, ihn aus
dem finnischen Exil zu holen und ihm in
Deutschland eine vernünftige Postdoc-Stelle anzubieten, kam aber niemand.
Wie fast nicht anders zu erwarten, bekleckerten sich auch die zwei führenden
Wissenschaftsmagazine Nature und Science
bei der Beurteilung von Hells Forschungsarbeiten nicht mit Ruhm. Das Paper von
1994 reichten Hell und Wichmann erst
gar nicht bei einem der beiden Journale
ein – vermutlich ahnten sie, dass es auf
wenig Gegenliebe stoßen würde. Aber dass
Nature und Science es fertigbrachten, Hells
Manuskript aus dem Jahr 1999, in dem er
zusammen mit seiner damaligen Nachwuchsgruppe am Göttinger MPI nachwies,
dass er die Auflösungsgrenze überwunden
hatte, ohne weitere Begutachtung abzulehnen – das ist gelinde gesagt erstaunlich.
All diese Widrigkeiten hielten Hell jedoch nicht davon ab, seine Ziele beharrlich
weiter zu verfolgen und die betriebsblinden Mikroskopexperten mit wissenschaftlich fundierten Daten und Experimenten
schließlich doch von der STED-Mikroskopie zu überzeugen. So gesehen ist die
Verleihung des Nobelpreises an ihn nicht
nur eine Auszeichnung seiner wissenschaftlichen Leistung, sondern auch eine
Belohnung für sein bewundernswertes
Durchhaltevermögen.
Den mit acht Millionen Schwedischen
Kronen dotierten Nobelpreis teilt sich Hell
mit den zwei US-Forschern Eric Betzig und
William Moerner, die Preisverleihung findet am 10. Dezember in Stockholm statt.
Die Details zur STED-Mikroskopie können
Sie zum Beispiel in dem von Cristof Cremer verfassten Essay über superauflösende Mikroskopie-Verfahren in Laborjournal
-HZ7-8/2014 (S. 65 ff.) nachlesen.
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Bild: CSA Images/iStockphoto; G. Knarr (Montage: wk)
Fotos: G.
Knarr
HINTERGRUND
Biophotonen und Energiekörper im Regensburger Naturkundemuseum
Ganzheitliche
Parallelwelten
Nach 168 Jahren ernsthafter Wissenschaft kappt der
Naturwissenschaftliche Verein
Regensburg seine rationalen
Wurzeln und entschwebt in
übersinnliche Sphären.
Ein seltsamer Wind säuselt durchs altehrwürdige Naturkundemuseum Ostbayern,
beheimatet im 1804 erbauten Palais am
Rande des Herzogsparks zu Regensburg.
Dieser Wind birgt rational nicht fassbare
Phänomene, von denen man an ordentlichen Universitäten noch nie etwas gehört
hat, und er wirbelt spirituelle Energiearbeiter ins Museum. Es sieht so aus, als ob
sich diese dort einnisten dürften. Denn dem
Museumsleiter und dem verantwortlichen
Trägerverein sind sie willkommen.
fenbar unzeitgemäß geworden, und daher
rannte der Regensburger Heilpraktiker
Günter Knarr bei Museumsleiter Hansjörg
Wunderer offene Türen ein, als er vor einiger Zeit mit dem Ansinnen daherkam, er
würde in den altehrwürdig-naturkundlichen Räumen gerne eine Ausstellung zum
Thema „Aura-Fotografie“ durchführen.
Aura-Fotografie? Anderenorts hätte
man den Alternativheiler schallend ausgelacht und ihm anschließend die Tür gewiesen. Nicht jedoch in Regensburg. Dort
hatte Museumshüter Wunderer, ein promovierter Biologe und Ex-Dozent der Uni
Regensburg, ein offenes Ohr für randständige Gedankengebäude. Er leitete begeistert eine zweimonatige Sonderausstellung
in die Wege, garniert mit einer feierlichen
Eröffnungsveranstaltung in Anwesenheit
des Aura-Fotografen. Zusätzlich durfte
Knarr seine spirituellen Energiebilder und
die dahinter stehende Doktrin den Bürgern
der Stadt in einem Vortrag
nahebringen.
Geistiger Energiekörper
Bild: W. Köppelle
Geistheiler und
Energiearbeiter
willkommen!
Wir schreiben den September 2014 und
der ausgestopfte Braunbär, der den Treppenaufgang zum Obergeschoss bewacht,
hat nicht aufgepasst. Denn dort, wo seit
mehr als fünfzig Jahren naturwissenschaftliche Vorträge „Zur Ökologie des Uhus im
südlichen Frankenjura“ und ähnlich unromantischen Themen stattfinden; dort, wo
regelmäßig zum „Fossilien-Präparieren für
Familien mit Kindern“ eingeladen wird, sind
neuerdings die Schamanen und Geistheiler
aktiv. Uhu-Ökologie und Fossilien sind of16
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Was ist eine „Aura“, was
ist Aura-Fotografie? Der
Laborjournal-Reporter besuchte Knarr in seinen Regensburger Praxisräumen
und versuchte, dies an der
Quelle zu recherchieren.
Dabei erfuhr er Dinge, die
ihm die Professoren der
Uni Regensburg während
seines Biologiestudiums in
den 1990ern offenbar verschwiegen hatten.
Im Folgenden dürfen Sie, liebe Leser, am
astralen Geheimwissen von Günter Knarr
teilhaben. Lösen Sie sich dazu bitte von
allem, was Sie bisher zu wissen glaubten.
Knarr stellte sinngemäß fest, dass die
technokratischen Westeuropäer allerhand
aufzuholen hätten. Die Chinesen hingegen würden schon seit über 5.000 Jahren
„mit Energien“ arbeiten und seien daher
vertraut mit „anderen Wahrnehmungsebenen“. Was eine Aura genau ist, so rein
physikalisch, das weiß offenbar auch Experte Knarr nicht, der auf mehrfache Nachfrage etwas rätselhaft von einer „elektromagnetischen Ausstrahlung“ und einem
„individuellen Energiekörper“ raunte, der
„im geistigen Bereich wirksam“ sei.
Jedenfalls wisse er, dass jeder von uns
eine Aura besitze. Diesbezüglich ist sich
Knarr sicher – auch wenn die Autoren medizinischer Lehrwerke diese Tatsache bislang hartnäckig ignorieren. Hervorgerufen
werde die Aura, so Knarr, möglicherweise
durch „Biophotonen“. Diese würden bekanntermaßen von jeder Körperzelle ausgesendet („Jede unserer Zellen strahlt“). An
der Existenz dieser unter Biophysikern weithin unbekannten Teilchenart zweifelt kein
ernsthafter Heilpraktiker mehr. Übrigens,
so Knarr, habe man schon im Mittelalter
um die Existenz von Auren gewusst und
sie bildlich dargestellt, etwa als Heiligenschein. Wer mag da noch zweifeln?
Das Zirbeldrüsen-Auge
Man bräuchte laut Knarr eigentlich
auch gar keine Kamera, um die Aura eines
Menschen sichtbar zu machen; leider hätten die meisten heute lebenden Menschen
ihre angeborene Fähigkeit, den „Energiekörper“ zu sehen, jedoch verloren. Als Organ zum Wahrnehmen der Aura dienten
übrigens nicht unsere üblichen Sinnesorgane, sondern das „dritte Auge“, das die
gleiche Netzhautstruktur habe wie das
konventionelle Paar und das jeder von
uns unter der Schädeldecke herumtrage.
Beim Dalai Lama wurde dieses dritte Auge
aktiviert, weiß Knarr.
Um es kurz zu machen: Der Mensch
sieht Auren offenbar mit seiner Zirbeldrüse. Faszinierend!
Leider sei all dieses uralte Wissen verloren gegangen. Mithilfe seiner „Aura-Fotografie“ könne Knarr jedoch die Aura wieder
sichtbar machen – und damit menschliche Gedanken, Willenskräfte und Gefühle
buchstäblich „messen“. Ein „Blick auf die
Seele“ und auf die „Schwingungen, die den
Körper umgeben“, werde dadurch ermög11/2014
24.10.14 16:13
licht. Die auf dem jeweiligen Foto zu sehenden Farben – das Messergebnis – spiegelten
den „aktuellen Energie- und damit Gemütszustand“ der fotografierten Person wider
und welche Themen die Person derzeit
beschäftigten. Ein hoher Rot-Anteil etwa
bedeute, dass der Fotografierte „sehr viel
Energie“ zur Verfügung habe und ihm demnächst wohl ein berufsbedinger Burnout
drohe. Dunkelgelb signalisiere „Unklarheit,
etwa Prüfungsangst“; dunkelblau „Kritik,
Skepsis“, und so weiter.
Laut Knarr seien vor allem wissenschaftlich denkende Menschen erfahrungsgemäß
„sehr skeptisch“ gegenüber diesen Dingen.
Die Prozedur selbst ist unkompliziert:
Der Proband legt seine Hände auf zwei Elektroden, welche die „Resonanzpunkte“ messen. Eine „Energie“ unbekannter Art wird an
die Kamera weitergeleitet und schließlich
umgewandelt in ein farbenfrohes Polaroidfoto (vier Beispiele siehe links oben). Wie
das technisch funktioniere, wisse er auch
nicht, so Knarr. Er wisse nur, dass es funktioniere. Da sei er ganz sicher.
Da der Therapeut für ein solches Foto 80
Euro haben wollte, lehnte der Reporter einen Eigenversuch dankend ab. Ob die dominierende Farbe Dunkelblau gewesen wäre?
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Ein- und Mehrkanalpipetten
Aura-Fotografie im
Naturkundemuseum
Foto: wk
HINTERGRUND
Was meint der Naturwissenschaftliche
Verein Regensburg (NWR) e.V. dazu, in
dessen Räumen Knarr seine Aura-Fotos
präsentieren durfte? Wir zitieren aus der
Satzung des 1846 gegründeten Vereins:
Vorrangiges Ziel (...) ist es, durch Vorträge, Ausstellungen, Exkursionen und eine (...)
Publikationsreihe Erkenntnisse der Naturwissenschaften breiten Schichten der Bevölkerung
zugänglich zu machen, das Interesse und Verständnis für die Natur und ihre Zusammenhänge zu wecken und zu fördern. (...) Dazu
unternimmt der Verein folgende Aktivitäten:
Betrieb des Naturkundemuseums Ostbayern,
(...), Sonderausstellungen im Museum.
Trotz mehrfacher Anfrage verweigerte
sich Gert-W. Speierer, der 1. Vorstand des
NWR, jedem Gespräch. Er teilte aber per
E-Mail mit, sein Verein wolle „mit dieser
Sonderausstellung auf alternative Zugänge
zum Menschen jenseits der Naturwissen-
schaften hinweisen.“ Museumsleiter Wunderer sagte am Telefon, man habe „gute
Gründe“ gehabt, diese Ausstellung durchzuführen, sie habe vielen Besuchern „sichtlich
weitergeholfen“. Sonst habe er den Ausführungen Speierers nichts hinzuzufügen.
Nägel mit Köpfen machen!
Auch Laborjournal ist der Meinung,
dass damit alles gesagt ist. Konsequenterweise sollte der NWR seinen Veranstaltungskalender aber noch um die folgenden
Themen ergänzen:
 Biotopkartierung bei Vollmond
 Trolle – versteinerte Zeitzeugen aus dem
Holozän
 Die Bedeutung der Schleiereule (Tyto
alba) bei der Prognose künftiger Ereignisse
 Sanfte Vampirprophylaxe: Allium sativum aus biologisch-dynamischem Anbau
 Heilenergie-Fernübertragung per Gedankenkraft: Eine Alternative zur Stromtrasse?
 Sonderausstellung Kristallkugeln im
Wandel der Zeit
Ferner erscheint eine Umbenennung
dringend geboten. Laborjournal schlägt als
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24.10.14 16:13
Hintergrund
Private Stiftung als Forschungsförderer
Ein
Foto: Hertie-Stiftung / Martin Joppen
ungeduldiger
Patient
Scott Johnson leidet seit 38 Jahren an Multip­
ler Sklerose. Irgendwann wollte der Amerikaner
die Entwicklung neuer Medikamente nicht län­
ger einfach nur abwarten. Er sammelte 60 Mil­
lio­nen Dollar an Spenden und warb Experten
an, die im Auftrag seiner Stiftung Therapiemög­
lichkeiten erforschen. Seit kurzem kooperiert
Johnson auch mit der deutschen Hertie-Stiftung.
Scott Johnson war 20 Jahre alt und auf Rucksacktour durch Europa, als es passierte: Plötzlich war er auf einem Auge blind und
sein Körper fühlte sich von der Taille abwärts taub an. Ein Arzt
in Wiesbaden stellte dem Amerikaner die schlimme Diagnose:
Johnson litt an Multipler Sklerose, einer entzündlichen Krankheit des Nervensystems, die ihm nach und nach immer mehr
neurologische Ausfälle bescheren würde.
Multiple Sklerose (MS) verläuft chronisch und in Schüben,
eine Heilung ist bis heute nicht möglich. Damals, Ende der
1970er, gab es nicht einmal eine Behandlung. Weder konnte
der deutsche Arzt dem jungen Mann helfen, noch konnten
es die US-Ärzte, die dessen Diagnose bestätigten. „Sie rieten
mir lediglich, Stress zu vermeiden, weil das die Symptome
verschlimmern könne. Dann schickten sie mich nach Hause,
denn sie hatten ja keine Medikamente für mich“, erinnert sich
Johnson. Über die Krankheit wusste er damals nur wenig, und
in der Vor-Internetzeit war es nicht einfach, an Informationen
zu kommen. Er entschied sich, die Diagnose weitgehend zu
ignorieren und sein Leben zu leben. „Was hätte ich auch sonst
tun sollen“, sagt er.
Heute ist Scott Johnson ein Experte für seine eigene Krankheit. Er ist nicht nur ständig über den Stand der Wissenschaft
informiert – sondern treibt sie auch selbst voran. Eine Vielzahl
18
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Scott Johnson kämpft
mit seiner Stiftung gegen
Multiple Sklerose. Auch in
Deutschland und Europa.
von Experten sucht in seinem Auftrag nach einer neuen Therapie für Multiple Sklerose. Dazu hat Johnson eine eigene Stiftung
gegründet – die Myelin Repair Foundation, unter deren Dach
er Forschung so effizient wie möglich organisiert. So sollen
neu entwickelte Arzneien deutlich schneller auf den Markt
kommen als bisher üblich. Gerade ist der Amerikaner erneut
nach Europa gereist, um einen weiteren Deutschen in das Team
seiner Forscher zu holen: den Neurologen Mikael Simons vom
Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin in Göttingen.
Als Scott Johnson im Jahr 1976 die Diagnose Multiple
Sklerose gestellt wurde, machten ihm einige Mediziner noch
Hoffnung: In 20 bis 30 Jahren könne es möglicherweise eine
Heilung für seine Krankheit geben. „Aber so etwas sagen Ärzte
wohl immer“, glaubt er heute. Sie sagten ihm damals nicht, dass
er eines Tages womöglich im Rollstuhl sitzen würde. Obwohl
es zunächst keine Behandlung für ihn gab, führte Johnson
lange Zeit ein normales Leben. In den ersten zehn bis fünfzehn
Jahren nach der Diagnose wurde er kaum von der Krankheit
beeinträchtigt. Johnson studierte und gründete eine Familie,
arbeitete erfolgreich als Geschäftsmann im Silicon Valley. Er war
weiterhin aktiv, ging tauchen und surfen, verreiste.
Hautsächlich Nebenwirkungen
„Ich habe Glück gehabt“, sagt er. An Multipler Sklerose erkrankt jeder Patient anders, typisch ist aber der Verlauf in Schüben. Während dieser Schübe verursachen autoimmune Entzündungsprozesse im zentralen Nervensystem neurologische Ausfälle – es kommt zu Sehstörungen, sensorische Empfindungen
oder motorische Fähigkeiten gehen verloren. In der ersten Phase
der Krankheit regeneriert sich der Körper aber größtenteils wieder. In Johnsons Fall traten die Krankheitsschübe oft auf, wenn
er sich frei genommen hatte und eigentlich mit der Familie in
den Urlaub fahren wollte. Er nutzte diese freie Zeit, um sich zu
erholen und ging danach wieder ins Büro. Auf diese Weise hielt
er sein Leiden lange vor seinen Arbeitgebern geheim.
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24.10.14 15:40
Hintergrund
Im Jahr 1992, sechzehn Jahre nachdem Scott Johnson seine
Diagnose erhalten hatte, kam ein Medikament gegen Multiple
Sklerose auf den Markt, das zunächst nur in kleinen Mengen
verfügbar war. Der Amerikaner nahm an einer Auslosung unter
Patienten teil und gewann – er sollte als einer der ersten das Medikament erhalten. „Ich nahm dann etwa fünfzehn Jahre lang
viele verschiedene Medikamente, hatte aber nie das Gefühl, dass
eines davon mir wirklich geholfen hätte. Es ist schwierig, weil
man bei der Multiplen Sklerose als Patient nicht genau merkt,
wie gut ein Mittel tatsächlich wirkt. Dafür hatten allerdings viele
der Präparate Nebenwirkungen, und mir wurde übel davon.“ Bis
heute können die gängigen Arzneien gegen Multiple Sklerose
die Zahl der Schübe zwar reduzieren, sie aber nie ganz verhindern.
Mögliche Myelin-Reparaturen
Eines Tages las Scott Johnson eine kleine Meldung in der
Zeitung. Es ging um die Möglichkeit, zerstörte Myelinscheiden
zu reparieren. Im gesunden Organismus bilden Myelinscheiden
eine Hülle um die Axone vieler Nervenzellen, verbessern so
deren Leitfähigkeit und isolieren sie. Bei Multipler Sklerose geht
das Myelin durch autoimmune Entzündungsprozesse zu Grunde. Anders als lange zuvor jedoch hielten Wissenschaftler es
nun für möglich, eine Reparatur der Nervenumhüllung gezielt
anregen zu können. Johnson begann, Geld zu sammeln und angesehene Wissenschaftler von seinem Projekt zu überzeugen –
im Jahr 2002 gründete er die Myelin Repair Foundation (MRF).
Heute sucht ein internationales Team aus Experten in seinem
Auftrag nach Wegen, Myelinscheiden zu heilen – finanziert
durch insgesamt 60 Millionen Dollar an Spenden.
Stiftung eröffnet neue Welten
Während Mikael Simons erst kürzlich zum Team um Johnson stieß, arbeitet Hartmut Wekerle, Neuroimmunologe und bis
2011 Direktor am Martinsrieder Max-Planck-Institut für Neurobiologie, bereits seit Längerem für die MRF. Die Stiftung holte
ihn schon vor mehreren Jahren in ihren wissenschaftlichen Beirat. Ihm gefiel sofort deren klare Ausrichtung auf eine klinische
Anwendbarkeit ihrer Ergebnisse. „Ich kannte bis dahin nur die
akademische Forschung. Der Eintritt in den Beirat der MRF hat
mir da praktisch eine ganz neue Welt eröffnet.“ Beeindruckt war
er außerdem vom Mut des Amerikaners, mit Konventionen zu
brechen. „Es ist ein ganz neuer Weg, den Scott Johnson da geht.“
Wekerle erklärt, wie die MRF aufgebaut ist. In einem Zentral-Labor beschäftigt sie eigene Wissenschaftler, denen vier
„Principal Investigators“ mit ihren Teams aus externen Laboren
zuarbeiten. Weitere Kooperationen gibt es unter anderem mit
einer australischen Forschergruppe. Die Wissenschaftler arbeiten bei der MRF eng miteinander vernetzt, in Videokonferenzen
tauschen sie sich ständig darüber aus, wie ihre Experimente
verlaufen. Und ähnlich wie die Angestellten großer Wirtschaftsunternehmen sind sie dazu angehalten, sich selber Zwischenziele zu setzen und anzustreben. Der ehemalige Geschäftsmann
Johnson will Forschung so effizient wie möglich betreiben – nur
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24.10.14 15:40
Hintergrund
dass es ihm mit der MRF nicht ums Geld geht. Würden eines
Tages Gewinne aus dem Verkauf neuer Medikamente zurückfließen, er würde sie lediglich in weitere Forschung investieren.
Johnson will die Wissenschaft einfach schneller machen – damit
Kranke schneller von ihr profitieren.
Illustration: gentlelabs.com
Momentan die Hauptfrage
der „Stiftungsforscher“:
Wie lassen sich die zerstörten
Myelinscheiden (gelb) der
Axone wieder herstellen?
Im Auftrag der MRF versuchen die Forscher unter anderem
herauszufinden, warum Myelinscheiden während der autoimmunen Entzündungsschübe der Multiplen Sklerose zerstört
werden und sich danach nur teilweise, aber nicht vollständig
regenerieren. Aus diesem Grund bleiben Patienten oft dauerhaft
beeinträchtigt, auch wenn ein Schub wieder abklingt. Zudem
versuchen die Spezialisten zu verstehen, wie genau das Myelin
gebildet wird – um irgendwann die Reparatur der Nervenhüllen
gezielt anregen zu können.
Als wissenschaftlicher Beirat der MRF ist Hartmut Wekerle
zwar auch Experte für die autoimmune Demyelinisierung von
Nervenzellen. Anstatt aber selbst im Labor zu stehen, diskutiert
er vielmehr mit den MRF-Forschern über geplante und laufende
Studien. Nicht zuletzt reist er dazu zweimal im Jahr zu einer
MRF-Konferenz nach San Francisco. Eine der großen Herausforderungen dabei: Die Zusammenarbeit im Forscherteam so
zu koordinieren, dass alle erfolgreich am selben Strang ziehen.
„Natürlich gibt es da auch einmal Uneinigkeiten“,
sagt Wekerle. „Es handelt sich ja um hochrangige
Wissenschaftler, das sind kantige und nicht immer
einfache Persönlichkeiten.“ Noch dazu hätten sich
diese schließlich nicht selbst zusammengefunden,
wie sonst bei Forschungskooperationen üblich.
Das Team wurde von Johnson zusammengestellt,
einem Außenstehenden – und musste sich erst
zusammenraufen.
aus Amerika hielt und ihnen seine Versuche mit Mausmodellen
zeigte. Ein weiteres Treffen in San Francisco folgte, dann wurde
die Forschungskooperation per Vertrag besiegelt: In Zukunft
wird Simons also mit den Wissenschaftlern der MRF zusammenarbeiten. Für Johnson war es nur der nächste logische Schritt,
auch in Europa Experten anzuwerben: „Uns war immer klar,
dass wir die besten Leute der Welt wollten – unabhängig davon,
woher diese stammen. Und Mikael Simons kann eine sehr wichtige Expertise in unser Team mit einbringen.“
Für Simons selbst kam die Anfrage aus Amerika relativ
überraschend, sagt er. „Ich hatte bereits von der MRF gehört.
Daher freue ich mich sehr, dass ich ausgewählt wurde, denn da
ist eine sehr interessante Gruppe von Wissenschaftlern beisammen.“ Auch er glaubt, dass die Zeit für eine neue Generation von
MS-Medikamenten reif ist. Das Potential der derzeit gängigen
Therapie mit anti-inflammatorischen Mitteln sei nahezu ausgereizt. Weil die Präparate das Immunsystem unterdrücken,
führt eine höhere Wirksamkeit meist auch zu stärkeren Nebenwirkungen und ist darum nur begrenzt möglich. Die Myelinscheiden zu reparieren, hält Simons hingegen für einen vielversprechenden Ansatz. Daraus, so glaubt auch er, könnten die
Therapien der Zukunft hervorgehen – zumal bereits deutliche
Fortschritte erkennbar sind. „Wir sind heute so nah dran, wie
wir es vor fünf Jahren niemals für möglich gehalten hätten.“
Stiftungsforscher auf Probe
Simons erforscht schon seit Längerem die Myelinisierung
im zentralen Nervensystem. Ihn interessiert, wie es die Oligodendrozyten des Zentralnervensystems (ZNS) schaffen, ihre
Fortsätze in mehreren Lagen um Axone zu wickeln und so
die Myelinschicht zu bilden. Ein langwieriger Prozess, der im
menschlichen ZNS erst um das dreißigste Lebensjahr abgeschlossen ist.
Simons und sein Team untersuchten zuletzt die Gehirne von
zwei bis drei Wochen alten Mäusen, um die Myelinisierung des
Sehnervs der Nager zu studieren. In einem weiteren Schritt,
den die MRF finanziell unterstützt, wollen die Göttinger jetzt
Im eigenen Zentrallabor der Myelin Repair Foundation
„Wir wollten immer die besten Leute“
Um neue Experten für ihr Team zu gewinnen,
kooperiert die MRF nun mit der deutschen Hertie-Stiftung. Die Organisation fördert seit Jahren
die Erforschung der Multiplen Sklerose und
unterstützt Menschen dabei, mit der Krankheit
zu leben. Weil sie Kontakte zu einem Netzwerk
aus Forschern pflegt, konnte die Stiftung Scott
Johnson helfen, europäische Wissenschaftler mit
der richtigen Spezialisierung zu finden.
Die Hertie-Stiftung war es auch, die den Kontakt zu Mikael Simons in Göttingen vermittelte.
Ein Team der MRF besuchte Simons daraufhin in
seinem Labor, wo er einen Vortrag vor den Gästen
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Foto: Myelin Repair Foundation
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Hintergrund
ergründen, weshalb bei der Multiplen Sklerose bleibende
Läsionen am Myelin entstehen. Warum regenerieren sich die
Nervenhüllen nur teilweise, aber nicht vollständig, nachdem
autoimmune Entzündungsprozesse sie beschädigt haben? „Wir
wollen besser verstehen, woran das liegt“, sagt Simons. Bekannt ist, dass Mikroglia und Astrozyten in der Umgebung den
Prozess beeinflussen können. Simons will in den kommenden
Monaten untersuchen, wie und wodurch das Myelin bei seiner
Zerstörung genau zerfällt – und wie die Zerfallsprodukte abgebaut werden. Denn möglicherweise kann sich die Nervenhülle
nur dann vollständig erneuern, wenn das beschädigte Myelin
zuvor gründlich genug von den Axonen entfernt wurde.
Das Konzept setzt sich durch
Die Kooperation zwischen Simons und der MRF besteht
zunächst für ein Jahr. „Eine Art Probezeit, um zu sehen, ob ich
ins Team passe“, sagt der Forscher. Auch ihm gefällt es, dass
die MRF so gezielt die Entwicklung neuer Arzneien vorantreibt. „Es ist etwas anderes, ob man in der Wissenschaft nur
versucht, etwas besser zu verstehen – oder ob man bewusst
versucht zu helfen.“ Ein Ansatz, der Simons motiviert. In der
klinischen Praxis hat er regelmäßig mit Menschen zu tun, die
an den Folgen von Multipler Sklerose leiden. „Ich habe dort
viele Patienten vor Augen, für die es momentan keine Therapie gibt, die aber darauf hoffen, dass neue Medikamente
entwickelt werden.“ Allein in Deutschland leben derzeit etwa
130.000 Menschen mit Multipler Sklerose. Vielen von ihnen
würde ein neues Medikament nichts mehr nützen, selbst wenn
es bald auf den Markt käme. „Aber der nächsten Generation
könnte man damit schon helfen.“
Auch bei Scott Johnson ist die Krankheit so weit fortgeschritten, dass es keine medizinische Hilfe mehr gibt. In
seinem Nervensystem seien nicht mehr bloß deren Hüllen,
sondern bereits die Nerven selbst angegriffen, sagt er. Medikamente nimmt er schon lange nicht mehr, in seinem Stadium
wäre das zwecklos – die Multiple Sklerose ist in eine neue
Phase übergegangen. Zwar treten nun keine Schübe mehr
auf, dafür schreitet die Krankheit allmählich voran, ohne dass
sein Körper sich wieder erholt. Beeinträchtigungen, die nun
auftreten, bilden sich nicht mehr zurück, sondern bleiben.
Sein Zustand verschlechtert sich schleichend. Wenn er heute
nach Europa reist, setzt Scott Johnson sich in einen Rollstuhl,
weil die rechte Seite seines Körpers teilweise gelähmt ist. Und
doch arbeitet er weiter im Vorstand der Stiftung, um sein
Ziel zu erreichen: Ein Mittel zur Heilung der Myelinscheiden
soll auf den Markt kommen und das Leben anderer Kranker
verbessern. Der Weg bis dahin könnte nicht mehr allzu weit
sein: Nach Angaben der MRF wird bereits ein Ansatz in einer
klinischen Studie getestet, der aus der Forschung der Stiftung
hervorging.
Zudem gilt das Konzept der Myelin-Reparatur inzwischen
als so vielversprechend, dass gleich mehrere Unternehmen
sie erforschen. Denkbar wäre also, dass ganz ohne direktes
Zutun der MRF ein neues Präparat auf den Markt kommen
könnte. Für Johnson würde das ohnehin keinen Unterschied
machen. „Wenn nun auch andere mehr in die Erforschung der
Myelin-Reparatur investieren, ist es doch genau das, was wir
erreichen wollen. Uns ist es egal, ob ein neues Medikament
am Ende aus unserem Labor oder einem anderen kommt“,
sagt Johnson. „Solange es schnell den Weg zu den Patienten
findet.“
Irene Habich
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Illustration: iStockphoto / retrorocket
Hintergrund
Offenlegung klinischer Studien
Halbtransparent
Die European Medicines
Agency macht klinische Stu­
dien öffentlich zugänglich —
teilweise.
Es war ein turbulenter Herbstanfang für
Europa. Die neue EU-Kommission wurde
gerade zusammengeschustert, die UkraineKrise schwelte und der Protest gegen diverse Freihandelsabkommen nahm an Fahrt
auf. Kein Wunder, dass die kleine Meldung,
die am zweiten Oktober auf der Internetseite der EMA (European Medicines Agency)
erschien, völlig unterging.
Die EMA ist die Europäische Zulassungsbehörde für Medikamente. Wenn
ein Hersteller ein neues Medikament EUweit verkaufen will, braucht er von dieser
Behörde eine Genehmigung. Dafür muss
er unter anderem klinische Studien vorlegen. Ab nächstem Jahr, so die Meldung,
sollen diese Studien für die Öffentlichkeit
zugänglich sein. Geregelt wird das in der
jetzt beschlossenen Richtlinie zur Veröffentlichung klinischer Studien.
Was zunächst nach Verwaltungskram
klingt, hat konkrete Auswirkungen. Denn
bislang bekamen nur die Mitarbeiter der
EMA diese Studien vollständig zu sehen
– für alle anderen gab es lediglich eine Zusammenfassung. Sehr zum Ärger all jener,
22
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die gerne noch einen zweiten Blick darauf
geworfen hätten. Zum Beispiel um die Zulassungsentscheidung der EMA unabhängig zu überprüfen, oder um die Studien
mit anderen Fragestellungen auszuwerten.
Müssen klinische Studien, die bereits
von einer Zulassungsbehörde geprüft wurden, überhaupt nochmals überprüft werden? Peter Gøtzsche, Direktor des Nordic
Cochrane Centers in Kopenhagen, hat dazu
eine klare Meinung: „Unbedingt. Denn wir
können den Herstellern und auch den Zulassungsbehörden nicht trauen“, sagt er.
Gøtzsche ist Mitbegründer der Coch­
rane-­Collaboration und erforscht seit über
zwanzig Jahren, wie Studienergebnisse
durch Fehler bei Auswertung, Studiendesign und Publikationsbias verzerrt werden.
Beispiele dafür, was passieren kann, wenn
man Hersteller und Behörden sich selbst
überlässt, kennt er genug. „Wir haben das
schon bei Vioxx gesehen, und Tamiflu ist
auch ein gutes Beispiel“, sagt er.
Doppelt gemoppelt?
Wohl wahr. Im Fall von Tamiflu attestierte ein Cochrane-Gutachten dem Mittel
letzten April, weitgehend wirkungslos zu
sein. Allein im Jahr davor hatte Deutschland für rund siebzig Millionen Euro
Tamiflu eingelagert, um für eine mögliche
Grippe-Pandemie gerüstet zu sein.
Etwas länger ist der Fall Vioxx her: Die
US-Firma Merck musste das Schmerzmittel
(Wirkstoff Rofecoxib) 2004 zurückziehen,
weil es das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko erhöht. Vioxx war bis dahin eines der
meistverschriebenen Medikamente überhaupt – und allein in den USA für geschätzte 100.000 Schlaganfälle und Herzinfarkte
verantwortlich. Merck wusste nachweislich
von dem Risiko, hatte die Daten aber unter
Verschluss gehalten.
In vielen Fällen geht es noch nicht
mal darum, dass man der Arbeit der Zulassungsbehörden misstraut. Manchmal
empfiehlt es sich einfach, Medikamente
auf andere Aspekte hin zu untersuchen.
Das zum Beispiel geschieht am Kölner Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im
Gesundheitswesen, kurz IQWiG genannt.
„Zulassungsbehörden bewerten eher
die Wirksamkeit und Sicherheit eines Mittels; wir hingegen schauen, ob es einen Nutzen hat, und ob dieser größer ist, als der
von bereits vorhandenen Präparaten“, erklärt Beate Wieseler, Leiterin der Abteilung
Arzneimittelbewertung. Die Bewertungen
des IQWiG beeinflussen, ob ein Mittel von
den Krankenkassen erstattet wird, und wie
teuer es sein darf.
Von nicht erhältlichen Studiendaten
kann auch Beate Wieseler ein Lied singen.
Zum Beispiel im Fall Reboxetin. Das Anti­
depressivum der Firma Pfizer sollte vom
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Hintergrund
IQWiG überprüft werden. Aber neun von
sechzehn Studien hielt Pfizer stur unter
Verschluss. „Dass es diese Studien überhaupt gab, haben wir nur durch Zufall
erfahren“, erzählt Wieseler. Durch Hinweise auf Postern, in Konferenzvorträgen
und Abstracts, denen die Wissenschaftler
hartnäckig nachgingen – „das war richtige
Detektivarbeit“, erinnert sie sich.
Der weite Weg zur Transparenz
Pfizer hatte durchaus Grund zur Geheimniskrämerei: die Bewertung der vollständigen Studien, die nach massivem
öffentlichem Druck 2009 doch geliefert
wurden, attestierte dem Mittel keinerlei
Nutzen. Es wurde aus der Erstattungsliste
der Krankenkassen gestrichen. Reboxetin
ist nur eins von vielen Beispielen. „Irreführung durch Verschweigen von Studien ist
kein Einzelfall – und kein Kavaliersdelikt“,
sagt Wieseler.
Obwohl der Nutzen von unabhängigen
Zweitanalysen mehr als belegt war, erwies
sich die EMA lange Zeit als wenig hilfreich,
um an Studiendaten zu kommen. Das änderte sich erst 2010, als der Europäische
Ombudsmann der EMA bei diesem Thema
öffentlich Missmanagement vorwarf, und
ihr langjähriger Direktor, Thomas Lönn­
gren, die Behörde verließ. Seine Verflechtungen mit der Pharmalobby brachten die
EMA unter öffentlichen Druck: „Er hatte
eine Pharma-Beratungsfirma gegründet,
noch während er im Amt war. Das ist absolut verboten, es war ein Riesenskandal“,
erzählt Gøtzsche.
Unter dem neuen Direktor Guido Rasi
beschloss die EMA dann 2012, eine neue
Richtlinie zu erarbeiten, um die Studien
systematisch zu veröffentlichen. „Das war
ein richtiger Überraschungscoup“, freut
sich Beate Wieseler heute noch. Viele
Gruppen und Experten aus Forschung und
Gesundheitswesen berieten die EMA dafür
– auch das IQWiG und das Nordic Cochrane
Center. Im Juni 2013 war ein erster Entwurf
fertig, mit dem die Transparenzbefürworter zufrieden waren.
Diesen ersten Entwurf konnte die Öffentlichkeit drei Monate lang begutachten
und kommentieren. Über tausend Kommentare sammelte die EMA in dieser Zeit
ein – selten erfahren EU-Behörden solch
rege Teilnahme an ihrer Arbeit.
Doch was danach passierte, wird für
alle Nicht-Insider wohl ein Rätsel bleiben.
Die EMA behauptete, sie habe die Kommentare lediglich in den Entwurf mit
eingearbeitet, was ja der Sinn der Sache
sei. Kritiker sagen, sie sei vor der Indus­
trie eingeknickt, habe eine 180° Wendung
vollzogen und ihre eigenen Pläne verraten.
Rätselhaftes Wendemanöver
Fakt ist, dass die EMA die Richtlinie
zwischen September 2013 und Mai 2014
gründlich überarbeitete. Im Mai, einen Monat bevor sie beschlossen werden sollte, lag
der neue Entwurf vor. „Und der war völlig
inakzeptabel“, schimpft Peter Gøtzsche.
„Nachdem man sich monatelang beraten
hat, kann man nicht einfach alles ändern
und es den Leuten kurz vor der Entscheidung vorsetzen“, poltert er.
Tatsächlich hatte der neue Entwurf mit
Offenlegung nicht mehr viel zu tun (LJ berichtete in Heft 06/2014, S. 43). Hauptkritikpunkt war die „Nur-Lese“-Klausel, die
jegliches Kopieren und Herunterladen verbot – und damit jegliche sinnvolle Analyse
unmöglich gemacht hätte.
Das Pipettieren in Mikroplatten war nie einfacher!
Platten befüllen
mit Multi-Dispense
Platten duplizieren
und reformatieren
Auswechselbare
Pipettierköpfe
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Pipettieren mit 96 und 384 Kanälen so einfach wie mit einer Einkanalpipette.
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24.10.14 15:40
Hintergrund
Vertreter aus Forschung, Gesundheitswesen und der Zivilgesellschaft liefen daraufhin Sturm. „Ein unglaublicher Rückschritt“, ließ sich die Europäische Ombudsfrau in einem Bericht von Spiegel Online
zitieren, „EMA rudert zurück“, ätzte das
British Medical Journal (BMJ). Es hagelte
Briefe, Meldungen und Presseberichte.
Was hatte die Behörde geritten? Niemand, der auch nur halbwegs lesen und
schreiben kann, dürfte ernsthaft geglaubt
haben, dass diese überarbeitete Version etwas mit Transparenz zu tun haben könnte.
Was war zwischen September 2013 und
Mai 2014 geschehen? Genau weiß das nur
die EMA. Aber es kursieren einige interessante Thesen.
Eine davon ist, dass die EU-Kommission die EMA ausgebremst hat. Mittel zur
Einflussnahme hätte sie genug, schließlich
muss sie der Richtlinie formal zustimmen
und hat auch einige Sitze im Management
Board der EMA – dem Gremium also, das
am Ende über die Richtlinie abstimmt.
Warum sie das tun sollte? Vielleicht,
so die Vermutung, weil die Kommission
gerade versucht, die Verhandlungen zum
Freihandelsabkommen TTIP mit den USA
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nischer Seite wird das Abkommen unter
anderem vom United States Trade Representative, USTR, verhandelt. Bei ihm hat
sich die mächtige US-Lobbygruppe PhRMA
(Pharmaceutical Research and Manufacturers of America) schon Anfang 2013 explizit über die Pläne der EMA beschwert.
Wurde der Druck von PhRMA über den
TTIP-Verhandlungstisch an die EMA weitergereicht?
Viele Köche und verdorbener Brei
Als zweiter Hauptverdächtiger gilt
der Amerikanische Pharmariese AbbVie.
Die Firma hatte gegen die EMA geklagt,
weil diese klinische Studiendaten zu ihrem Wirkstoff Adalimumab herausgeben
wollte. Im April 2014 verkündete die EMA,
dass man sich außergerichtlich geeinigt
habe. „Wir wissen, dass die EMA sich dabei
darauf eingelassen hat, viele Teile dieser
klinischen Studien als Geschäftsgeheimnisse anzuerkennen und zu zensieren“,
sagt Ancel la Santos von der Nichtregierungs-Organisation „Health Action International“ (HAI).
Drei Wochen nach der Einigung legte
die EMA ihre überarbeitete Richtlinie vor.
„Und es gab eine große Übereinstimmung
zwischen dem, was in dem Vergleich ausgehandelt wurde, und dem, was da plötzlich in der Richtlinie stand“, sagt la Santos.
Hatte sich die EMA auf einen Kuhhandel
eingelassen, um das lästige Gerichtsverfahren zu beenden?
Wie auch immer sie zustande kam: Fest
steht, dass die Richtlinie in dieser Form
am Ende nicht angenommen wurde. Der
öffentliche Aufschrei, so scheint es, hatte
gewirkt. Die Entscheidung, die eigentlich
am 12. Juni hätte fallen sollen, wurde auf
Oktober vertagt, das Papier nochmals überarbeitet.
Nun ist die Oktober-Sitzung vorbei und
die Richtlinie verabschiedet. “Ein nie dagewesener Grad an Zugänglichkeit“, nennt
Guido Rasi, Direktor der EMA, die neue
Regelung vollmundig.
Stimmt das? Das Wichtigste zuerst:
Die absurde „Nur-Lesen“-Regelung ist vom
Tisch. Studien können gelesen, kopiert
oder heruntergeladen werden. Ansonsten
kommt das Papier aber mit einer Menge
Haken und Ösen daher.
Das fängt schon mit dem Anfangsdatum an. Zwar tritt die Regelung am 1. Januar 2015 in Kraft, alle danach eingereichten
Studien sind betroffen. Offengelegt werden
sie aber erst, nachdem die EMA ihre Zulassungsentscheidung getroffen hat. Das kann
durchaus eineinhalb Jahre dauern, schreibt
die Behörde selber in ihren Erläuterungen.
Vor 2016 ist daher mit neuen Erkenntnissen
kaum zu rechnen.
Wer mehr will, als nur lesen, muss einem Nutzervertrag zustimmen und sich
anmelden. Und zwar mit allem, was die
Melderegister hergeben: Geburtsdatum,
Ausweisnummer, Adresse in Europa – unter anderem. Nicht-Europäer müssen sich
einen Strohmann in der EU suchen – oder
schauen in die Röhre.
Dafür gibt es Zugriff auf den gesamten
Studienreport, mit Protokollen, Protokoll­
änderungen und Dokumentation der angewendeten Statistik. Im Idealfall. Denn
sollte der Hersteller meinen, dass sich Geschäftsgeheimnisse in der Studie befinden,
kann er bei der EMA veranlassen, dass vor
der Veröffentlichung zensiert wird.
Was gilt als Geschäftsgeheimnis? „Die
EMA hat Vorschläge gemacht, welche Studienteile Geschäftsgeheimnisse enthalten
könnten – und die sind sehr weitreichend“,
sagt Ancel la Santos von HAI. Dazu gehören
zum Beispiel Protokolländerungen, Details
der statistischen Auswertung oder alternative Endpunkte. „Und die Richtlinie sagt
explizit, dass auch andere Teile redigiert
werden können“, sagt la Santos.
Knackpunkt Geschäftsgeheimnis
Im Klartext heißt das: Alles kann redigiert werden. Zwar müssen die Hersteller
ihre Wünsche begründen, und das letzte
Wort hat die EMA. Aber wenn die Behörde
keine Lust hat, sich herumzustreiten, oder
Anweisung erhält, dies nicht zu tun, zwingt
die neue Richtlinie sie zu nichts. In letzter
Konsequenz also ein bedenklich großer
Ermessensspielraum.
Ganz von der Veröffentlichung ausgeschlossen sind vorerst die individuellen
Patientendaten, also die Rohdaten einer
klinischen Studie. Sie sollen aber dazukommen, sobald die EMA ein Verfahren entwickelt hat, das die Anonymität der Patienten
gewährleistet.
Kritische Beobachter bewerten das Ergebnis angesichts dieser Einschränkungen
deutlich weniger euphorisch als die EMA
selbst. „Ein großer Schritt in die richtige
Richtung – wenn auch nur der erste“, sagt
Beate Wieseler vom IQWiG. Und auch die
Bürgerbeauftragte der Europäischen Union,
Emily O‘Reilly, äußert sich zurückhaltend:
„Wir begrüßen die Entscheidung der EMA,
aber wir werden sehr genau beobachten,
wie sie die Richtlinie umsetzt“, schreibt sie.
Das wird auch nötig sein. In eineinhalb
Jahren soll erneut über das Papier beraten werden. Bis dahin gilt es, wachsam zu
bleiben.
Miriam Ruhenstroth
11/2014
24.10.14 15:40
Serie
Erlebnisse einer TA (87)
Karottentreue
Auch und vor allem im Labor kennt
man das: Flyer mit Angeboten. Aber
nicht einfach nur Angebote – nein,
da gibt es Super-Sonderangebote, Super-Rabatte, Sonderaktionen,
Neu-Kunden-Einstiegsrabatte, langjährige Freundschaftsrabatte und Treueangebote. Sammelkleberaktionen,
Suche-und-finde-den-Hasen-Aktion
(gab es wirklich!), Neujahrsrabatte und
Sommer-(Loch)-Aktionen. Mittlerweile
beäuge ich diese Art von Flyern mit
einiger Distanz – und beginne nicht
sofort, den Hasen zu suchen.
Neulich kam ich zu meiner Tasse
in den Kaffeeraum zurück und sah
direkt daneben einen Flyer, dessen
Überschrift sofort meine Aufmerksamkeit auf sich zog: „Genießen Sie ihre
Mittagspause bei uns mit sensationellen
Neueröffnungsangeboten. Ihr Mensa-Team Süd.“ Hätten die Damen und
Herren des Mensa-Teams Süd einen
Hasen in ihren Flyer eingebaut, er hätte
wohl lässig mit Karotte in der Hand und
„Daumen hoch“ am „M“ gelehnt! Meine
Gehirnzellen schlugen sogar ohne Koffeinzufuhr Purzelbäume und sortierten
sich erst neu, als ich dem beleidigten
Ausdruck meiner Tasse nachgab und
mir ein Schlückchen Kaffee gönnte.
Gesucht – gefunden!
„Die Mensa Süd hat wieder geöffnet!“, lautete die Eilmeldung aus
meiner Schaltzentrale. Nach mehrmonatigem Umbau hatte ich schon nicht
mehr daran geglaubt, dass hinter dem
Bauvorhang die Lösung für meine
Mensa-Ost-gestressten Geschmacks­
knospen stecken würde. Aber laut Flyer
konnten wir uns ja nun auf „Köstlichkeiten aus aller Welt“ zu Super-Sonder-Spar-Eröffnungspreisen einstellen.
Da gab es Sparmenüs, Vor-zwölf-UhrMenüs (für Frühaufsteher), Menüs zum
Selbstzusammenstellen, den Studententarif (für Später-Esser?), vegetarische
11/2014
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Vielfalt, laktosefreie Sonderaktionen,
Rabatte auf die extra große Portion –
und zur Förderung unser aller Gesundheit gleich zu jedem Essen einen Salatteller aus der supergesunden Salatbar.
„Kommen Sie doch gleich bei uns
vorbei. Bringen Sie den Karottensticker
aus diesem Flyer mit und lösen ihn
gleich gegen eine kostenlose Gemüsesuppe ein.“ Karottensticker? Nach
langjähriger Laborerfahrung habe ich
sozusagen ein Diplom im Dinge-aufFlyern-finden! Ich fand schließlich
die Karotte gut getarnt zwischen zwei
Gurken auf dem Foto der Salatbar.
In der nächsten Mittagspause
machte ich mich also, bewaffnet mit
meiner Karotte, auf zum neuen Glück
im Südbereich der Uni. Ich war offenbar
nicht die Einzige mit diesem Vorhaben:
Eine lange Warteschlange empfing mich
und meine Karotte. Allerdings war nicht
ganz ersichtlich, ob diese Leute eigentlich den Vor-zwölf-Uhr-Tarif nutzen
wollten – und schon eine Weile anstanden, oder ob sie den Studententarif für
Später-Esser nutzen wollten – aber nicht
genau wussten, wann „spät“ ist. Der
Mann hinter mir in der Warteschlange
erkundigte sich auch gleich nach dem
weiteren Sinn meiner „Ernte“ – und stolz
wie Bauer Bolle erklärte ich ihm, dass
mich nach Eintausch meiner Karotte ein
leckeres Süppchen erwarten würde.
Als ich endlich (zum Nachmittags­
tarif) an der Reihe war und der Dame
meine Karotte entgegenstreckte, schüttelte diese jedoch bedauernd den Kopf:
„Die Gemüsesuppe ist leider aus, aber
ich kann Ihnen stattdessen einen leckeren Karotten-Bananen-Riegel anbieten.“
Verzweiflung stieg in mir hoch. Ich
versuchte die Situation zu retten und
bot einen Deal an, den leckeren Riegel
gegen eine Tasse Kaffee einzutauschen.
Die Dame verneinte allerdings. Sie hätten nämlich keinen Kaffee mit Karottenaroma – und der Karotte müsse man ja
schließlich doch treu bleiben. Na dann!
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24.10.14 13:48
SERIE
Ansichten eines Profs (88)
Uns geht’s gut –
wir haben die DFG!
Oft habe ich an dieser Stelle schon gesagt, was die DFG
mit dem Geld, das an unseren
Unis verschwendet wird, alles
Gutes hätte tun können. Aber:
Ist die DFG überhaupt so
supertoll? Gedanken dazu in
drei Teilen – Teil 3: Gutachten
und Gutachter.
Gutachter arbeiten umsonst, für ein Gutachten gibt es keine Bezahlung. Das ist
auch okay. Das ist so Usus in der Gemeinschaft der Biowissenschaften, das gehört
zu unserer Arbeit. Ein Mediziner, Jurist
oder Ingenieur würde nur den Kopf schütteln: Ein Gutachten umsonst? Bei uns ist es
eben üblich, damit Elsevier und Wiley mit
30 Prozent Rendite nicht verhungern und
die DFG ihr Geld auf exzellente Cluster konzentrieren kann. Aber was ist, wenn unsere
Arbeit stetig mehr wird? Wenn wir immer
mehr Bürokratie befriedigen müssen, die
auf uns abgewälzt wird? Und wenn unser
Gehalt alle paar Jahre gekürzt wird? W3 ist
deutlich weniger als C4, und C4 war schon
deutlich weniger als H4. Und dafür müssen
wir deutlich mehr Studenten ausbilden.
Gehört nach den Gehaltskürzungen
die gesamte Arbeit, die wir umsonst zu
machen haben, immer noch schlichtweg
dazu? Reicht es, für die Ehre allein viel Zeit
in ein Gutachten zu investieren? Reicht es,
Axel Brennicke
sitzt auf dem Lehrstuhl
für Molekulare Botanik
der Uni Ulm und bekommt so einiges mit
von Wahn und Witz
des Lebens und Arbeitens an den Universitäten. Für Laborjournal
schreibt er es auf.
26
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(Teil 3)
womöglich frühzeitig zu erfahren, was die
Das fördert am Ende doch wieder die
Konkurrenz machen möchte? Reicht das
Lügerei, wie es die Ministerien tun.
Gefühl der Macht, über Gedeih und VerSo hatte ich vor ein paar Wochen zu
derb eines Antrages zu entscheiden? Will
meinem neuesten DFG-Antrag zwei – zuman als Gutachter die Allmacht, über das
mindest in den kopierten Teilen – sehr
wissenschaftliche Leben und Sterben von
positive Gutachten erhalten (natürlich zu
Milchschnitte Meyer und Haribo Schulze
Recht, finde ich!). Als Resümee jedoch:
zu entscheiden? Ohne Bezahlung? Ohne
die Ablehnung! Mit der Begründung, dass
Anerkennung?
die Gutachter einiges bemängelt hätten.
Die guten Gutachter können das nicht.
Diese haben auch tatsächlich konstrukDiejenigen mit einem Gewissen.
tive Vorschläge gemacht, schreiben aber
Natürlich sind Sie genauso sauer wie
ausdrücklich dazu, dass ihre Hinweise und
ich, Sie sind stinkig, wenn die DFG Ihren
Empfehlungen nur als solche zu verstehen
Vorschlag für Ihr Forschungsprojekt absind:
lehnt. Das beste Projekt aller Zeiten – sonst
1. „Questions and mild criticism in this
hätten Sie sich ja nicht die Mühe gemacht,
review should not be considered negative.“
es aufzuschreiben. Ich hadere und schimp2. „Although I have raised a few (minfe auf die DFG, wenn sie
or) points of criticism, I
mir schreibt: „Nein, lei- „Leider versteckt die DFG strongly suggest to proder können wir Ihnen
vide funding …“
keine Unterstützung ge- ihre chronische ÜberforUnd ein Gutachter
ben. In Ihrem Alter las- derung hinter unvollstän- betont noch explizit,
sen wir Sie mal liegen,
dass der Antrag sehr bedigen Formalien.“
die Jungen müssen jetzt
scheiden sei.
ran…“
Die Ablehnung „zerNein, das sagt die DFG natürlich nie.
bürokratisiert“ schließlich auch, dass die
Die DFG diskriminiert nicht nach Alter.
Gutachter eine Überschneidung mit einem
Formal pensionierte Forscher arbeiten mit
beantragten deutsch-französischen Projekt
DFG-Unterstützung weiter – sind oftmals
kritisch sähen. Keiner der beiden erwähnt
noch fit, bekommen aber nichts mehr von
jedoch dieses Projekt. Und überhaupt ist
der Universität, von Bund und Land. Da
am Ende auch dieser „Konkurrenz-Antrag“
sind die Regeln starr.
abgelehnt worden. Zwar war eine Methode
Die DFG diskriminiert eher positiv: Der
tatsächlich ähnlich – aber Thema, Vorgehen
Erstantrag einer jungen Forscherin wird
und Ziel natürlich ganz anders gelagert.
anders (milder?) angesehen als der Antrag
Nein, ich kann nicht jammern – die DFG
von mir. Fühle ich mich deswegen diskrihat ja auch kaum Geld. Besser, dass junge
miniert? Nein! Im Gegenteil – „Gut so!“,
Mutige die Kohle bekommen. Dennoch:
sage ich.
Etwas mehr Ehrlichkeit und Offenheit, vielLeider versteckt aber auch die DFG zuleicht auch ein Ranking statt flacher Allgenehmend ihre chronische Überforderung
meinplätze, wären der hohen Investition
durch Antragsfluten und stetig eskaliein einen Antrag wie auch der Achtung der
renden Geldmangel hinter unvollständiWissenschaftler als Menschen angemesgen Formalien. „Ihr Antrag auf Förderung
sener. Missachtung und Egozentrik sind
wird abgelehnt, weil Forschungspläne und
letztlich Symptome der Bürokratie.
Zeitpläne nicht ausführlich genug sind.“
Solche Bürokratie-getriebene MissachIn Ihren Ablehnungsschreiben begründen
tung durch die DFG trifft aber nicht nur
fehlende Details für die geplanten Experidie Antragsteller, sondern noch viel mehr
mente und andere bürokratische Floskeln
die Gutachter: Wozu haben die Gutachter
die sachliche Ablehnung? Das darf nicht
sich denn die Mühe gemacht, mein Projekt
sein.
zu lesen, darüber nachzudenken, sich eine
11/2014
24.10.14 13:48
Serie
verantwortungsbewusste Meinung zu bilForschungsgeldes von dort kommt – nur
den und zu formulieren, eine Zusammendamit im Erfolgsfall anschließend die Anfassung zu exzerpieren,...? Wozu, wenn
tragstellerin und Wissenschaftlerin verdas Auswahlgremium am Ende doch nicht
unglimpft werden kann, im Dienste der
reinguckt und der DFG vielmehr in den
Industrie zu stehen (siehe LJ 7-8/2014,
Brief diktiert, dass die Gutachter keine AhS. 12-15). Und es geht um echten Fortnung hätten? Wozu, wenn zudem die DFG
schritt, echte Grundlagenforschung, die
dem Gremium dankbar zustimmt, weil ja
die Zukunft der nächsten Generationen
sowieso kein Geld da sei?
sichern und verbessern sollen. Die deren
Bin ich sauer auf die Gutachter? Nein
Verständnis unserer Welt erweitern soll.
– denn wenn ich ehrlich bin, ist etwas
Durch den Zwang der Politik, insbedran an ihren Kommentaren, sie haben
sondere BMBF und EU, derangiert die
irgendwie Recht. Vor allem, weil sie dies
Forschung an den Universitäten zur bloals freundliche Hilfestellung und guten
ßen Technologieentwicklung. Diese ist
Rat sehen. Und dies schließlich auch so
aber viel zu kurzfristig, ist vielleicht ein
ist. Natürlich ist mein Vorhaben verbessepaar Jahre erfolgreich – aber dann gibt
rungsfähig – ist das nicht immer so?
es keine neuen Einsichten mehr. Es gibt
Will ich wissen, wer die Gutachtekeine Grundlage mehr für irgendwelche
rinnen und Gutachter sind? Nein. Es ist
Anwendung. Woher sollen die prinzipielbesser, sie bleiben anonym. Wenn ich ein
len Erkenntnisse kommen? Wer soll die
Gutachten schreibe, will
in der Zukunft machen?
ich auch nicht, dass nach
Die muss die Uni liefern,
„Nein. Es ist
ein paar Tagen der Kollege
Technische Unis (TUs) sind
bei mir anruft und mich am besser, die Gutachter nachgeschaltet.
Telefon beschimpft, was ich
Und dazu kann das Geld
bleiben anonym.“
mir dabei gedacht hätte. Ich
nur von der DFG kommen.
will auch nicht, dass der Kollege, der dann
Transparenz – wollen wir das wirkmeinen nächsten Antrag begutachtet, vor
lich? Nein, das ist primitiv. Der Philosoph
lauter Wut über meine Vorschläge zur VerByung-Chul Han schreibt: „Transparent ist
besserung seines Antrages wiederum den
nur das Tote“ (Die Zeit, 12.1.2012). Und die
meinen herunterputzt – und sich womögDFG lebt, wie auch ich als Begutachteter
lich auf eine polemische Ebene, auf perund Begutachter lebe. Der Philosoph sieht
sönliche Angriffe herablässt. Das möchte
Transparenz als Gleichschaltung. Genau
ich dem Kollegen nicht zumuten. Und mir
das soll und darf Forschungsförderung
ersparen.
nicht sein. Es gibt Projekte und VorschläGutachter der DFG müssen anonym
ge von unten an die DFG, die nicht so förbleiben. Ebenso wie die Gutachter der
derungswürdig sind wie andere. Ob die
Zeitschriften. Aber die Gutachter müssen
vergleichende literaturwissenschaftliche
den Namen des Antragstellers kennen. Nur
Analyse der Perzeption der Sprache von
dann können Sie HintergrundinformatioBILD oder FAZ in Nord- und Süddeutschnen von den entsprechenden Webseiten
land oder die Verbreitung von Leberzirrhoeinholen und mit solch erweitertem Wissen in Maulwürfen in Abhängigkeit von der
sen den Antrag und die Antragstellerin
Bodenfeuchte ebenso wichtig sind wie die
besser beurteilen.
Untersuchung von potentiellen Prion-VekSo ist es beispielsweise oft wichtig festtoren für das ß-Amyloid bei Alzheimer –
zustellen, ob die junge Antragstellerin tatdas muss die DFG mit ihren Gutachtern
sächlich ein eigenes, unabhängiges Projekt
entscheiden. Da muss bisweilen manchem
durchführt, oder ob sie nur im Auftrag ihAntragsteller (wie auch mir) sein Verständres Chefs zusätzliches Geld in das gesamte
nis der Welt zurechtgerückt werden – und
Labor holen soll. Wobei das gar nicht pauer kann dazu lernen.
schal zu verurteilen ist, da ein Uni-Labor,
Der Philosoph weiter: „Transparenz
das Forschung machen will, zu 100% auf
schafft Vertrauen ab.“ (Na ja, das ist ja
diese zusätzlichen Mittel angewiesen ist.
gerade Philosophie – das Offensichtliche
Auf diese Geldmittel von der DFG.
erst einmal zu formulieren und damit klar
Dabei geht es oft um Alles. Um Schickzu machen. Und das mit der Transparenz
sal, Leben und Arbeiten der antragstellenverkauft dieser Philosoph auch schon eine
den Wissenschaftlerin. Und es geht um
Weile).
noch mehr. Es geht um die Wissenschaft.
Wer vertraut, braucht keine TranspaEs geht um die Freiheit der Wissenschaft.
renz. Wer misstraut, der will Transparenz.
Und es geht um den korrekten Einsatz der
Vertraut ruhig der DFG.
Steuergelder. Schlaue Unternehmen dürUnd wenn sie sagt, mein Projekt und
fen nicht heimlich subventioniert werden,
Antrag sind Mist, dann glaube ich ihr. Und
indem verlangt wird, dass die Hälfte des
leider hat sie ja auch (oft) recht...
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24.10.14 13:48
Journal-Club
Ein 28-köpfiges Forscherteam um
Monika Wolf und Achim Weber vom
Universitätsspital Zürich sowie Mathias Heikenwalder vom Helmholtz
Zentrum München hat T-Zellen als
„böse Buben“ bei der Entstehung der
nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD)
entlarvt. Diese Art der Leberverfettung
entsteht vor allem durch übermäßigen
Konsum von Fett und Zucker in Kombination mit zu geringer Bewegung.
Nach ihren Versuchen mit eigens kreierten Mausmodellen konnte das Team
in Cancer Cell (publ. online 13. Okt.
2014) zusammenfassen: Das resultierende metabolische Ungleichgewicht
führt dazu, dass spezifische CD8+und NK-T-Zellen aktiviert werden und
in die Leber einwandern; die anfänglich resultierende Entzündung fördert
wiederum das Voranschreiten der Fettleber, bis diese Spirale sich zu einem
chronischen, gewebeschädlichen
Entzündungsprozess hochschraubt –
der sogenannten nicht-alkoholischen
Steatohepatitis (NASH); diese Prozesse sind die Grundlage für eine
Entartung von Leberzellen, die letztlich
zu einem Hepatozellulären Carcinom
führen kann. So gesehen also quasi
eine erworbene Autoimmunkrankheit.
-RN-
28
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DNA-Fischen in Berlin
Ex-Pilz mit Harpune
Anglerfreuden
Wenn Parasiten es sich in ihren Wirtsorganismen bequem machen, entwickeln sie
oftmals extreme Merkmale, die in der Regel
nicht mal bei ihren freilebenden Verwandten vorkommen. Nicht zuletzt deshalb ist
meist nur schwer nachzuvollziehen, wie
diese speziellen Anpassungen evolutiongeschichtlich überhaupt entstanden.
Molekularbiologische Analysen von Gewebeproben stellen Forscher immer wieder
vor das gleiche Problem: Wie fischt man gezielt das Genom eines Krankheitserregers
aus dem DNA-Gemisch des Patienten und
seiner mikrobiellen Mitbewohner? Der Zufall half, als Kyriakos Tsangaras vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtier­
forschung (IZW) entdeckte, dass die sogenannte Hybridisation-Capture-Technik
sol­che Fragen wunderbar lösen hilft (PLoS
ONE 9(10): e109101).
Eigentlich wollte Tsangaras bestimmte
mitochondriale DNA-Sequenzen aus verschiedenen Nagetieren vergleichen. Dazu
setzte er eine rund tausend Basenpaare lange „Köder“-Sequenz zum Einfangen (Capturing) der DNA ein – und fischte damit
gleich das komplette Mitochondrien-Genom aus dem „DNA-Teich“. Da Kontrollversuche jedes Mal das gleiche Ergebnis
lieferten, blieb am Ende nur die Erklärung,
dass es eine Art Kettenreaktion geben muss.
Dies war auch plausibel, da die Nager-DNA vor dem „Fischzug“ in einzelsträngige Fragmente verschiedener Länge zerlegt wurde. Nachdem das komplementäre
Fragment aus Strang A dann an den „Köder“
gebunden hatte, heftete sich das angrenzende Gegenstück aus Strang B an das überstehende Ende – daran wieder eines von A,
dann von B, von A... und so weiter.
Warum hat zuvor niemand solche „Kettenfänge“ beobachtet? „Wer nur Tausend
Basenpaare sucht, schaut meist nur nach,
ob er sie gefunden hat“, erklärt Seniorautor
Alex Greenwood. „Alles was außerdem
mitkommt, wird meist als Schrott abgetan.“
Microsporidiums
„Harpunenmechanismus“
Zusammen mit Kollegen aus Schweden
und den USA hat die Gruppe um Dieter
Ebert am Departement Umweltwissenschaften der Universität Basel nun ein
„Missing Link“ entdeckt, mit dem sich die
Evolution einer großen Gruppe extremer
Parasiten, der Microsporidien, erklären
lässt (PNAS, publ. online 13. Okt. 2014).
Micro­­spo­r i­dien sind Zooparasiten, die
sich mit einem harpunenartigen Infektionsapparat in ihre Wirtszellen förmlich
hineinschießen. Sie besitzen die kleinsten
bekannten Genome aller Eukaryoten und
haben ihre eigenen Mitochondrien zu sogenannten Mitosomen abgespeckt, die sowohl sämtliche DNA wie auch die Fähigkeit
der ATP-Bildung verloren haben.
Die evolutionsgeschichtliche Abstammung dieser Spezialisten blieb jedoch ein
Rätsel. Aufgrund ihrer enorm hohen molekularen Evolutionsraten und der daraus
resultierenden großen Abweichungen ihrer
Gene von allen anderen bekannten Organismen, lieferten Analysen ihrer Genome
bislang kaum nennenswerte Hinweise.
Mit der Klassifizierung eines erst kürzlich entdeckten Wasserfloh-Darmparasiten
als Microsporidium daphniae brachte das
Team um Erstautorin Karen Haag nun
neuen Wind in die Angelegenheit. Zwar
verfügen die „Daphnia-Extremisten“ über
den typischen Infektionsapparat, der als
Schlüsselerfindung der Microsporidien gilt
– jedoch ähnelt deren Genom auffällig dem
gewisser Pilze. Außerdem besitzen sie ein
mitochondriales Genom.
Damit gleicht M. daphniae weniger den
anderen rezenten Microsporidium-Verwandten als vielmehr einem potentiellen
gemeinsamen Vorfahren mit den Pilzen.
Einige von ihnen haben laut Eberts Szenario dann eine parasitische, intrazelluläre
Lebensweise entwickelt – und erst später
in den neuen Microsporidien-Linien ihr
Genom stark verändert und geschrumpft.
Illustr.: Flavijus Piliponis / Fotolia.com
Eine zuckerreiche Ernährung gilt als
ungesund. In jedem Fall? Vielleicht
nicht ganz. Neue Ergebnisse eines
deutsch-luxemburgischen Teams um
Lenhard Rudolph vom Leibniz-Institut
für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena deuten darauf hin,
dass für Zellen gealterter Organismen
eher das Gegenteil gilt – und dass
dies offenbar mit deren verkürzten
Telomeren zusammenhängt. Konkret
fanden die Beteiligten, dass Zellen mit
altersbedingt verkürzten Telomeren
mehr Energie benötigen, um die Funktionen der entsprechenden Gewebe
aufrechtzuerhalten. Und tatsächlich:
Verfütterten Erstautor Pavlios Missios und Co. Nahrung mit erhöhtem
Glukosegehalt an gealterte Mäuse mit
verkürzten Telomeren, verlängerten
sie gleichsam deren Gesundheitsund Lebensspanne um 20 Prozent im
Vergleich zu zucker­arm genährten Artund Altersgenossen (Nature Communications 5, Artikel Nr. 4924)
Illustr.: studyblue.com
Frisch erforscht
Parasitenevolution in Basel
„CapFlank“ nannten die Berliner jetzt
diesen Kettenreaktions-„Beifang“-Prozess,
der nun eine Reihe neuer Möglichkeiten
eröffnet. „Wir können kurze konservierte
Gensequenzen nutzen, um das Genom variabler Pathogene, etwa von Influenzaviren, zu entschlüsseln – oder auch von ganz
neuen Erregern“, erklärt Greenwood. Klar,
dass auch sein eigenes Team dies konkret
testen wird. Ziel für die ersten Fischzüge:
bekannte Tierpathogene, wie etwa das Elefanten-Herpes-Virus.
-RN- (adapt. v. Pressmitteilungen)
11/2014
24.10.14 15:08
JOURNAL-CLUB
Sie brauchen
dringend
Pipettenspitzen?
Schöne Biologie
RNA für
Frauen
Manche Dinge können Männer einfach besser – manch andere dagegen
nicht. Die reinen Fakten lassen daran
oftmals keinen Zweifel.
Fragen Sie etwa mal den Betreiber
einer Seidenspinnerfarm. Der wird
Ihnen klar sagen: „Sicher, sowohl
männliche wie auch weibliche Larven
wickeln sich zur Verpuppung in einen
Seidenkokon. Doch nur das Männchen
produziert dazu die hochedlen, langen
Seidenfäden.“
Dreimal darf man nun raten, welches wohl das höchste Begehr eines
kommerziellen Seidenspinner (Bombyx
mori)-Züchters sein dürfte. Richtig –
dass aus ihren Bombyx-Eiern weitgehend Männchen schlüpfen.
Die Natur tut ihnen diesen Gefallen
natürlich nicht. Der ein oder andere Forscher dagegen wurde hellhörig – und
sagte sich: „Okay, warum schauen wir
uns die Sache nicht mal an.“ Und schon
bei der Eingangsfrage „Was macht den
Bombyx-Mann überhaupt zum Mann“
wurde die Sache schnell interessant...
Bekannt war bereits, dass es mit
den Spinnern wie bei Vögeln und
Reptilien läuft (also anders herum
als bei uns): Männchen haben zwei
Z-Chromosomen, Weibchen dagegen
ein Z und ein W. Und wie bei vielen anderen dieser Organismen auch ist das
W-Chromosom dominant – das heißt,
die Anwesenheit eines W-Chromosoms
reicht aus, um aus dem Bombyx-Embryo ein Weibchen zu machen.
Damit schien auch weiterhin klar:
Irgendwo auf dem W-Chromosom
sitzt ein Masterregulator-Gen, dessen
Produkt die ganze Entwicklungskaskade zum weiblichen Schmetterling
anwirft. Genau wie bei anderen Tieren
mit analogem Geschlechts-bestimmendem System. Und mit den heutigen
High-End-Methoden müsste man das
potentielle „Bombyx-Frauenmachergen“
doch im Nu aufspüren können...
11/2014
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Weit gefehlt. Japanische Forscher
drehten das Bombyx-W-Chromosom
durch alle möglichen molekularbiologischen Mühlen – und fanden nichts.
Mehr noch, sie fanden überhaupt keine
Protein-kodierenden Gene darauf.
Stattdessen entpuppte sich das Bombyx-W-Chromosom als übersät mit
Transposon-Sequenzen. Die einzigen
transkribierten W-Sequenzen, die die
Japaner fanden, kodierten für sogenannte PIWI-interacting RNAs (piRNAs).
Diese 2006 entdeckten RNAs kannte
man bis dahin nur aus Keimzellen, wo
sie deren Entwicklung durch Bindung
an die PIWI-Proteine maßgeblich
mitsteuern. Am Ende blieb also nichts
anderes übrig, als sich dem Gedanken
zu stellen, dass womöglich eine RNA
statt eines Transkriptionsfaktors die
Bombyx-Frau zur Frau macht.
Und so sollte es sich tatsächlich herausstellen: Eine Gruppe aus Tokio publizierte mit dem Bombyx-Mechanismus
das erste RNA-gesteuerte Geschlechtsbestimmungssystem überhaupt (Nature
509: 633-6). Demnach produziert Bombyx aus einem W-kodierten piRNA-Vorläufer eine RNA namens Fem. Fem legt
seinerseits die mRNA des Z-kodierten
Gens Masculinizer (Masc) still, woraufhin sich das Spleißmuster des Gens
B. mori doublesex (Bmdsx) komplett
zur weiblichen Isoform verschiebt.
Ohne Fem-Blockade sorgt Masc für die
Herstellung der männlichen Bmdsx-Isoform.
Bmdsx fungiert somit als tatsächlicher exekutiver Schalter zwischen den
Geschlechtern. Kritisch ist dabei vor
allem, welche der beiden Isoformen im
Zeitfenster 18 bis 21 Stunden nach der
Eiablage im Bombyx-Embryo dominiert.
Womit wiederum klar wäre, was die
Seiden-Hersteller sich nun wünschen:
Einen Fem-Hemmstoff, den sie den
Embryos vorher verabreichen können.
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Journal-Club
ReißverschlussVerfahren
Frisch zum Juniorprofessor
ernannt initiierte Winfried Römer am Exzellenzcluster „Biological Signalling““(BIOSS) der
Universität Freiburg ein Projekt
zum Eindringen von Bakterien
in Wirtszellen. Seit 2011 fördert ihn der Europäische Forschungsrat (ERC) mit einem
Starting Grant. Jetzt rückten
Römer und Co. die Bakterieninvasion in ein ganz neues Licht.
Foto: Ekaterina Eimer
Die Idee kam Römer, als er noch am Institut Curie in Paris die Auswirkungen
von toxischen Proteinen, wie etwa dem
Shiga-Toxin, auf die Reorganisation
von Membranlipiden in Wirtszellen untersuchte. Das Shiga-Toxin gehört zur
Proteinklasse der Lektine, die nach
dem Schlüssel-Schloss-Prinzip an
Rezeptoren mit Kohlenhydratstrukturen binden können, beispielsweise an die Glykosphingolipide in der
Membran. Durch die Interaktion des
Shiga-Lektins mit dem Glykosphingolipidrezeptor Globotriaosylceramid
(Gb3) eukaryotischer Zellen werden
Gb3 und andere Sphingolipide vermehrt an die Kontaktstelle rekrutiert,
so dass sich die Membran schließlich krümmt und eine Einstülpung
bildet. Dass allein die Interaktion
zwischen Lektin und dem Rezeptor
diesen Einstülp-Effekt verursacht,
war eine kleine Sensation. Bis dahin
ging man nämlich davon aus, dass Pathogen-gesteuerte Membraneinstülpungen vor allem durch Manipulation der Zytoskelettkomponente Aktin
in der Wirtszelle ausgelöst würden.
Begeistert von diesen Erkenntnissen holten sich der Zellbiologe
Römer und sein Kollege Thorsten
30
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Eierhoff Unterstützung von den Biophysikern Christian Fleck und Björn Bastian.
Zusammen wollten sie jetzt ein klinisch
relevantes, pathogenes Bakterium untersuchen – und entschieden sich schließlich
für Pseudomonas aeruginosa. Die gramnegativen Bakterien, die man vorwiegend in
feuchten Milieus wie Duschen und Leitungswasser findet, können sowohl die
Lunge als auch den Darmtrakt und die
Haut befallen. Überdies ist P. aeruginosa
resistent gegenüber vielen Desinfektionsmitteln und daher ein bekannter Krankenhauskeim. In seiner äußeren Membran
trägt er das Lektin LecA, dem als Funktionen bisher nur Adhäsion und Biofilm-Bildung zugeschrieben wurden. Allerdings
steht es auch als ein entscheidender Aeruginosa-Virulenzfaktor unter Verdacht.
Und genau deshalb wollten die Freiburger untersuchen, ob – und wenn ja wie –
sich die Interaktion von prokaryotischem
LecA mit eukaryotischem Gb3-Rezeptor
auf die Aufnahme des Bakteriums in die
Zelle auswirkt.
Foto: AG Römer
Freiburg – Bakterielle Wirtszellen-Invasion
Pseudomonas dringt in ein Giant Uni­
lamellar Vesicle ein (3D-Computergrafik)
Doch wie untersucht man die Funktion eines bestimmten Proteins, ohne eine
ganze Kaskade an Folgereaktionen auszulösen? „Wir wollten minimale Modelle
schaffen, die es uns erlauben, die beobachteten Effekte zuverlässig einer ganz
bestimmten Interaktion zuzuschreiben“,
war Römer sich des Problems bewusst.
Deswegen verwendete sein Team für diese
Studie synthetische „Giant Unilamellar
Vesicles“ (GUVs) – künstlich hergestellte
Bläschen aus Phospholipiden, Glykosphingolipiden und Cholesterin, die die
Zusammensetzung der Plasmamembran
einer eukaryotischen Zelle simulieren.
Um diese Vesikel auch im Mikroskop sichtbar zu machen, markierten sie eine ihrer
Komponenten mit dem fluoreszierenden
Protein Texas-Red.
Binden bis zur Umhüllung
Um auch die LecA-exprimierenden
Bakterien besser beobachten zu können,
setzten die Freiburger einen P. aeruginosa-Stamm ein, der das Green Fluorescent Protein (GFP) exprimiert. Das
Ergebnis der Beobachtungen war verblüffend: LecA scheint als Ligand der
Gb3-Rezeptoren diese aktiv zu reorganisieren. Als Konsequenz häuften
sich Gb3-Glykosphingolipide nach
Kontaktbildung mit LecA in Mikrodomänen an. Diese Mikrodomänen
waren im Mikroskop als deutliche
Verdichtungen des roten Fluoreszensignals in der Membran zu sehen. Die
Verdichtung des Rezeptors in der
Kontaktzone mit dem Pathogen führt
wiederum dazu, dass besonders viele
LecA-Gb3-Bindungen geknüpft werden können. Dadurch werden Vesikel- und Bakterienmembran immer
näher aneinander gebunden, bis es
zur Umhüllung des Angreifers mit
der Wirtsmembran kommt.
„Invasions-Forscher“:
Thorsten Eierhoff, Björn Bastian,
Winfried Römer (v.l.n.r.)
11/2014
24.10.14 15:08
Die Autoren bezeichnen diesen Mechanismus als einen „Lipid-Reißverschluss“ („lipid zipper“). Gesteuert wird
dieser Prozess von der Adhäsionsenergie
zwischen Ligand und Rezeptor, die letztlich zur Deformation der Plasmamembran führt. Zusätzlich tragen sowohl die
Plastizität der Membran als auch die
Entropiezunahme durch die Dynamik
der Lipide zu einer negativen Energiebilanz bei. In weiteren Kontrollen konnte
Erst­autor Thorsten Eierhoff et al. zudem
zeigen, dass außer LecA und Gb3 auch
Cholesterin essentiell für diesen Vorgang
ist. Denn Experimente mit Vesikeln, die
ohne Cholesterin rekonstituiert wurden,
lieferten eine deutlich geringere Menge
an eingehüllten Bakterien (PNAS 111
(35): 12895-900)
Und wie läuft‘s in der Lunge?
Zusätzlich zu den synthetischen Liposomen wollten die Wissenschaftler aber
auch die Invasivität von P. aeruginosa
in menschliche Lungenephitelzellen testen – eines von vielen Zielgeweben des
Pathogens. Hierzu kultivierten Eierhoff
und Co. die Epithelzellen in Petrischalen.
Um die Plasmamembran darzustellen, bestückten sie diese mit dem Membran-Anker Glycosylphosphatidylinositol, der mit
dem rotfluoreszierenden Protein mCherry versehen war. Daraufhin inkubierten
sie die Zellen mit den grünfluoreszierenden Bakterien und mikroskopierten
sie. Auch in diesem Szenario konnte Eierhoff deutliche Einstülpungen der Bakterien in die Wirtsmembran beobachten.
Umgekehrt waren diese Invaginationen
mit einem LecA-Knockout-Stamm um
mehr als ­­60 %­reduziert. Ebenso drückte
eine Drosselung der Gb3-Rezeptoren in
der Plasmamembran das Eindringen der
Bakterien in die Lungenepithelzellen um
mehr als 70 % herunter.
Ohne Aktin geht‘s auch... fast
Die Bedeutung der LecA-Gb3-Interaktion für die Invasivität eines Pathogens
wurde nochmals bestätigt, als die Freiburger einen nicht-invasiven E. coli-Stamm
mit einem LecA-exprimierenden Plasmid
ausrüsteten. Ohne LecA band E. coli gut an
die Zellen, penetrierte diese jedoch kaum.
Nach der Induktion der Lektin-Expression hingegen war die Adhäsionsfähigkeit
der Bakterien auf ein Minimum reduziert,
während die Invasivität um 80% zunahm.
Doch welche Rolle spielt Aktin bei der
Invasion? Seit Jahren wurde die Zytoskelett-Komponente als einer der Hauptan11/2014
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Foto: © Lonely - Fotolia.com
griffspunkte von pathogenen Erregern
gehandelt. Bakterien der Gattung Salmonella sind etwa dafür bekannt, Aktin-bindende Proteine in das Darmepi­thel zu
injizieren und dadurch eine gerichtete
Aktinpolymerisation auszulösen. Auf diese Weise wickelt sich die Epithel-Plasmamembran aktiv um das Bakterium und
nimmt es ins Zellinnere auf.
Die ersten Versuche mit den synthetischen Vesikeln hatten bereits gezeigt,
dass der LecA-Gb3-gesteuerte „Lipid Zipper“ auch ohne Aktin funktioniert. Weitere Experimente der Freiburger mit den
Lungenepithelzellen bestätigten, dass Initiation und Einstülpung des Bakteriums
Aktin-unabhängig erfolgen. Allerdings
wickelt dieser Prozess das Bakterium
nur zu etwa 95% ein. Folglich reicht der
LecA-initiierte Mechanismus nicht aus,
um ein abgeschlossenes Vesikel vollständig in das Zellinnere des Wirts abzuschnüren. Die Forscher vermuten daher, dass
zumindest für diesen Vorgang wiederum
das Zytoskelett eine Rolle spielen muss.
4t Matthes + Traut · Darmstadt
Journal-Club
MYCO…
Was?
Lektin blockiert, Invasion gestoppt
Klar, dass diese Erkenntnisse nun neue
Hoffnung bei der Bekämpfung von bakteriellen Infektionskrankheiten weckt. Und
auch hier machten die Freiburger bereits
einige Fortschritte: In Kooperation mit
einer Gruppe von Chemikern aus Genf
haben Thorsten Eierhoff und Winfried
Römer unlängst zu der Entwicklung eines
synthetischen LecA-Liganden beigetragen. Dabei handelt es sich um einen modifizierten Zucker, ein Galactosid-Derivat, das mit hoher Affinität an das bakterielle LecA bindet. Um zu testen, ob dieser
Ligand den Kontakt zwischen LecA und
Gb3 tatsächlich stören kann, verwendete
das Team wiederum P. aeruginosa und
Lungenepithelzellen. Zuerst inkubierten
sie die Bakterien mit dem LecA-Liganden
und anschließend mit den Wirtszellen.
Und tatsächlich: Die „LecA-Blockade“
reduzierte die Bakterien-Invasion im
Vergleich zu unbehandelten Artgenossen
um mehr als 90% (Angew. Chem. Int. Ed.
Engl. 53(34): 8885-9). Somit hat dieses
Zucker-Derivat durchaus das Potenzial,
als Antiinfektivum gegen LecA-exprimierende, invasive Bakterien eingesetzt zu
werden.
Doch Thorsten Eierhoff und Winfried
Römer schauen schon nach neuen Ufern:
Sie untersuchen inzwischen weitere invasive Pathogene – natürlich um möglicherweise ähnliche Glykosphingolipid-abhängige Invasionsprozesse aufzuspüren.
Mycoplasma-Kontamination
in Zellkulturen erkennen
und bekämpfen
Ekaterina Eimer
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24.10.14 15:08
Journal-Club
Potsdam – Molekulare Kontrolle der Blattform
Menge
macht’s
Viel RCO-Expression macht
gelappte Blätter
Blätter kommen in vielerlei
Gestalt daher. Was bestimmt,
welche Form sie annehmen,
untersucht die Gruppe von
Michael Lenhard an der Universität Potsdam.
Foto: AG Lenhard
Blätter sind grüne Formwunder. Es gibt
ganzrandige, gezähnte, gewimperte, gekerbte, gelappte und gesägte Blätter; sie
können gefiedert oder gefingert sein, herz-,
schild-, pfeil-, zungen- oder sonst-wie-förmig. Arabidopsis thaliana etwa hat glattrandig einfache Blätter, eine Rosskastanie
fingerförmig gefiederte. Warum gibt es so
eine Fülle von Blattformen, und was steuert
deren Entwicklung?
Für das erste Problem – „Warum ...“ –
hat Michael Lenhard, Leiter der AG Genetik an der Universität Potsdam, auch keine
Lösung. Auf die zweite Frage – „Was steuert
...“ – konnte er jedoch eine Antwort finden. Zumindest für zwei nah miteinander
verwandte Arten des Hirtentäschelkrauts,
nämlich Capsella rubella und Capsella grandiflora.
Und wie so oft bahnte sich auch diese Erkenntnis ihren Weg durch den Zufall. Denn
eigentlich beschäftigt sich der 41-jährige
Biologe dank Unterstützung durch einen
ERC Starting Grant mit der Frage, welche
molekularen Mechanismen den Übergang
von Bestäubung durch Insekten (C. grandiflora) zur Selbstung (C. rubella) begleiten.
Diese verschiedenen Arten der Befruchtung
spiegeln sich auch in der Morphologie der
Blüten wieder: C. grandiflora hat große,
weiße Blüten, deren Duft Insekten zur
Bestäubung anlockt; C. rubella hat dieses
mühselige Geschäft aufgegeben, befruchtet
sich selber – und benötigt daher auch weder
auffällige Blüten noch Duftstoffe.
Starker Locus
Zur Identifikation der für diese Entwicklung nötigen molekularen Veränderungen
kreuzte Lenhard in Kooperation mit Barbara Neuffer von der Uni Osnabrück die
beiden Arten. (Puristen würden jetzt sagen,
dass man sie dann streng genommen nicht
als verschiedene Arten bezeichnen könne,
da diese sich ja gerade dadurch abgrenzen,
dass man sie nicht miteinander kreuzen
kann – aber das ist ein anderes Thema.)
Aus dieser Kreuzung jedenfalls entstand
eine Population, die wie erwartet für die
Blütengröße segregierte – aber auch für die
Blattform. Obwohl C. rubella deutlich tiefer
gebuchtete Blätter hat als C. grandiflora,
hat der eher einfache Vererbungsgang die
Forscher überrascht. Also beschlossen die
Potsdamer, diesen glücklichen Zufall zu
Foto: Adrien Sicard
Die
nutzen und beschränkten ihre Studien nicht
nur auf die für die Blütengröße mitverantwortlichen Loci, sondern suchten auch nach
jenen, die die Blattform mitbestimmen.
Am Ende sollten sie mit letzterem
schneller Erfolge verbuchen. Lenhard: „Wir
fanden einen Quantitative Trait Locus, kurz
QTL, der für rund 30% der Blattformvarianz
verantwortlich ist. Das klingt vielleicht nach
wenig. Tatsächlich aber bedeutet dieser
Wert ziemlich viel, vergleicht man ihn etwa
mit den bekannten QTLs für Blütengröße.
Die liegen alle um die 10-15%.“
Vom QTL zum letztlich verantwortlichen Gen zu gelangen, ist jedoch nicht
immer einfach. Erst recht nicht, wenn wie
hier die miteinander gekreuzten Pflanzen
Wildarten sind – also zahllose Polymorphismen existieren, von denen nur sehr wenige
mit dem QTL in Verbindung stehen. Folglich
kreuzte, phänotypisierte und selektierte vor
allem Adrien Sicard, Postdoc in Lenhards
Labor und Erstautor des resultierenden Papers (Current Biology 24(18): 1880-6), viele, viele Monate lang – bis am Ende Linien
vorlagen, in denen, abgesehen von der Region des für die Blattform verantwortlichen
QTLs, fast das gesamte restliche Genom von
einem Elter stammte.
Auf diese Weise dampfte Sicard die interessante Genomregion letztlich auf 110
kB ein. Darin befanden sich immer noch
rund zwanzig Offene Leseraster (ORFs),
darunter drei mit Homeodomänen. Da die Homeoboxgene allgemein für ihren zentralen Einfluss auf Entwicklungsvorgänge bekannt sind,
inspizierten die Potsdamer
diese drei Gene umgehend
genauer.
Eines davon war bereits
bekannt: das Gen LMI1.
Dieses ist in die Kontrolle
des Blühzeitpunkts bei A.
Nicht nur Blatt-, auch Blütenexperten: Michael Lenhard
(hintere Reihe, 4.v.l.) und Co.
32
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11/2014
24.10.14 15:08
Foto: Adrien Sicard
Journal-Club
thaliana verwickelt, und auch ein kleiner
Effekt auf die Form des Blattrandes wurde beschrieben. Die anderen beiden Gene
RCO-A und RCO-B hatte man damals noch
nicht mit Blattmorphologie in Zusammenhang gebracht. Die Sequenzunterschiede in den homologen Genen der beiden
Hirtentäschelkraut-Spezies waren jedoch
bescheiden: ein paar Insertionen, dazu
ein paar SNPs, von denen nur wenige zu
Unterschieden in der Aminosäursequenz
führten... Nicht sehr spannend.
Dafür fanden die Forscher allerdings
deutliche Unterschiede in der Expressionsstärke der elterlichen Allele von RCO-A. Das
Grandiflora-Allel aus der Pflanze mit weniger stark gelappten Blättern wird deutlich
schwächer exprimiert als das Rubella-Allel
der Pflanze mit den gelappten Blättern. Ist
also eine schwächere Transkription die
Ursache für die glattere Blattform? „Den
funktionalen Nachweis konnte nur eine
Transformation bringen“, sagt Lenhard.
Also testeten sie beide Allele in verschiedenen Capsella-Linien und in Arabidopsis
thaliana. Und tatsächlich: Wo Arabidopsis
für gewöhnlich ziemlich glatte Blattränder
hat, machte das Rubella-Allel daraus deutlich gelappte Blätter. Wobei der Phänotyp
hauptsächlich, wenn nicht gar ausschließlich von RCO-A bestimmt wird. Funktions­
test geglückt!
Generationenprobleme
Weniger Glück hatten die Potsdamer
allerdings mit ihrem Zeitmanagement. Die
Bestimmung des Phänotyps der Kartierungspflanzen, den man wegen seiner Varianz meist auch in der nächsten Generation
noch nachprüfen muss, dauerte eine ganze
Weile – ebenso wie die Transformation von
Capsella. Und so kam ihnen die Konkurrenz
zuvor: Im Januar berichteten Daniela Vlad
(Universität Oxford) samt Kollegen aus der
Arbeitsgruppe von Miltos Tsiantis vom MPI
für Züchtungsforschung in Köln, dass sie
eine Blattrand-Mutante des Behaarten
Schaumkrauts (Cardamine hirsuta) gefunden und das hierfür verantwortliche Gen
identifiziert hatten: Reduced Complexity
(RCO). Dieses Gen war im Stammbaum der
Kreuzblütler zwischen dem evolutionär älteren Steintäschel Aethionema arabicum sowie andererseits dem Schaumkraut Cardamine hirsuta und der Felsen-Schaumkresse
Arabidopsis lyrata verdoppelt worden, im
weiteren Verlauf jedoch in A. thaliana
wieder verloren gegangen. Daher sind die
Blätter des Steintäschel glattrandig, die des
Schaumkrauts und der Felsenschaumkresse dagegen gelappt – während die Ackerschmalwand A. thaliana wiederum glatt11/2014
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randige Blätter hat. Die Genetik wie auch
die Expressionsdaten der Potsdamer und
ihrer Kölner Kollegen zeigen eindeutig: Der
glattrandige RCO-Phänotyp resultiert aus
dem Verlust oder zumindest der Reduktion
der RCO-Genfunktion.
Schade für die Potsdamer. Lenhard:
„Klar, wenn man nach einigen Jahren Arbeit dann wenige Wochen zu spät kommt,
ist das schon sehr ärgerlich. Aber so ist halt
die Wissenschaft.“ Immerhin konnten sie
zu den Kölner Evo-Devo-Daten hinzufügen,
dass das Rubella-Allel, welches die tiefere
Lappung verursacht, vermutlich neu entstanden ist. Dies geht aus der Resequenzierung von knapp 200 Individuen hervor,
die der Populationsgenetiker und Co-Autor
Stephen Wright von der Universität Toronto
vorgenommen hatte.
Temperaturschalter
Und zu ihrem Glück fanden die Potsdamer doch noch einen weiteren, sehr interessanten Aspekt. „Wir haben entdeckt, dass
RCO ein Gen ist, das zwischen Morphologie
und Temperatur vermittelt“, so Lenhard.
Die Blattform ist vor allem in C. grandiflora
sehr von der Außentemperatur abhängig.
Eine Steigerung der Außentemperatur von
16 auf 22° C bewirkt bei beiden Allelen eine
Senkung der RCO-Expression – wobei das
Grandiflora-Allel deutlich stärker reagiert.
Bei 16° C ist es sehr aktiv, bei 22° C fast völlig still. Das Rubella-Allel lässt sich dagegen
nicht so sehr von der Temperatur beeinflussen. „Wenn wir C. grandiflora bei niedrigen und C. rubella bei hohen Temperaturen
kultivieren, bilden sie ähnliche, nämlich
schwach gelappte Blätter“, sagt Lenhard.
„Obwohl also die Allele unterschiedliche
Proteine bilden, ist die Lappung ähnlich.
Was unsere Expressionsdaten bestätigt,
dass der Phänotyp eher durch die Expressionsstärke als durch die Proteinsequenz
selbst beeinflusst wird. Welche von den
SNPs oder Insertionen für den Expressionsunterschied kausal sein könnten, wissen
wir allerdings noch nicht. Daher wollen wir
jetzt Varianten des Promotors herstellen
und auf resultierende Effekte testen.“
Kleine Änderung, große Wirkung
Wieder einmal dokumentieren die Arbeiten über den Blatt-Phänotyp von Lenhard und Co., dass kleine Veränderungen
in der DNA-Sequenz die Basis großer morphologischer Diversität sein können. Weiter
ungelöst bleibt aber die Kernfrage: Warum
gibt es ganzrandige, gezähnte, gewimperte,
gekerbte, gelappte, gesägte,... Blätter?
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All rights reserved.
24.10.14 15:08
Der ägyptische Buchstabe
„Twisted Flax“ (r.) gab
der neuen Ribozymklasse
ihren Namen
Journal-Club
fik:
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Uni
Stichwort des Monats
Twister-Ribozyme
Es war einmal in einem Land vor unserer Zeit... da waberte etwas vor sich hin,
das irgendwo zwischen toter Materie und
Leben stand. DNA und Proteine gab es noch
nicht, stattdessen übernahm die RNA alle
wichtigen Aufgaben: Sie fungierte als Informationsspeicher und stellte gleichzeitig die
notwendigen Katalysatoren zur Verfügung.
Als Francis Crick et al. in den 1960er
Jahren ihre Idee einer „RNA-Welt“ als Ursprung heutiger biochemischer Prozesse
vorschlugen, dürften noch viele Fachkollegen gelächelt haben. In den 80er Jahren
entdeckten dann Thomas Cech und Sidney
Altman RNA-Moleküle, die sich selbst spleißen und damit Introns beseitigen konnten – ganz ohne Zutun von Proteinen. So
weit hergeholt schien sie plötzlich nicht
mehr, die „RNA-Welt“-Hypothese. Seither
wurden tausende RNAs mit katalytischer
Aktivität entdeckt. Um sie von den proteinbasierten Enzymen zu unterscheiden,
setzte sich bekanntlich die Bezeichnung
„Ribozym“ durch.
Virtuelle RNA-Jagd
2010 machten sich Forscher um Ronald
Breaker an der Yale University in New Haven erneut auf die Jagd nach bislang unentdeckten Ribozymen – und das ganz ohne
Pipetten und Eppis. Stattdessen entwarfen
Sie einen BLAST-basierten Algorithmus,
der Sequenzdatenbanken durchforstet
und ein Software-Tool namens CMfinder
nutzt. Diese Methode berücksichtigt neben der reinen Sequenz auch die daraus
vorhergesagten Sekundärstrukturen – und
die sind für die katalytische Aktivität der
Ribozyme von großer Bedeutung. Breaker
und Co. suchten also RNA-Motive, deren
Sekundärstrukturen derjenigen bekannter
Ribozyme ähneln.
104 Treffer verbuchte das Team am
Ende (Genome Biol. 11:R31). Darunter
waren auch Strukturen, die an eine ägyptische Hieroglyphe namens „Twisted Flax“
(siehe Abbildung oben) erinnern und sich
keiner bekannten Ribozymklasse zuordnen ließen. Breaker und Kollegen tauften
34
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ihre Neuentdeckungen daher auf den Namen „Twister-Ribozyme“ und stellten sie
dieses Jahr in einem separaten Paper vor
(Nat. Chem. Biol. 10(1):56-60). Immerhin
ähnelte ihre Struktur aber den Hammerhead-Ribozymen, die sich an einer definierten Stelle selbst zerschneiden können.
Die Autoren vermuteten daher, dass auch
die Twister-Klasse diese Fähigkeit besitzt.
Um dies zu überprüfen, nahmen die
Forscher dann doch die Pipette in die Hand
und synthetisierten ihre Entdeckung in vitro. Wie erwartet, wurden die Sequenzen
während der Transkription im Reagenzglas zerschnitten. Tauschten sie hingegen
konservierte Basen aus, entstanden ungeschnittene RNA-Moleküle in voller Länge;
die enzymatische Aktivität steht also tatsächlich mit der RNA-Sequenz in Zusammenhang. Den Beweis brachten schließlich zwei verschiedene Konstrukte – eines
enthielt nur die enzymatische Domäne,
das andere lediglich den Substratteil der
Gesamt-RNA. Transkribierten die Forscher
allein die Substrat-RNA, passierte nichts.
Nur wenn auch die Enzymdomäne in der
Lösung schwamm, wurde das Substrat gespalten – und zwar an derselben Position
wie bei Transkription des vollständigen
Twister-Ribozyms.
Auch in echten Zellen aktiv
Somit konnten die Autoren bestätigen,
dass die theoretisch vorhergesagte Aktivität tatsächlich mit der chemischen Realität
übereinstimmt. Doch spielt diese Funktion
auch im lebenden Organismus eine Rolle?
Diese Frage mussten Wespen der Gattung
Nasonia beantworten, in denen Twister-Ribozym-Sequenzen entdeckt worden waren.
Die Forscher isolierten RNA aus adulten
Tieren, um sie dann in DNA umzuschreiben und zu analysieren. Nun versuchten
sie, mit Forward- und Reverse-Primern vier
der Twister-Ribozym-Kopien mittels PCR
zu amplifizieren. Flankierten beide Primer
die gesamte Ribozym-Sequenz, so lieferten
drei der vier Moleküle kein PCR-Produkt –
wie zu erwarten, wenn das RNA-Molekül
sofort nach der Transkription zerschnitten wurde. Die PCRs gelangen hingegen
immer, wenn die Primer lediglich einen
kürzeren Abschnitt 3’ der Schnittstelle abdeckten. Offenbar schneiden also auch in
mehrzelligen Eukaryoten zumindest einige Twister-Ribozyme sich selbst zurecht.
Dass für eines der Twister-Transkripte auch
komplette PCR-Kopien auftauchten, erklären die Autoren mit einer möglichen längeren Halbwertszeit des entsprechenden
RNA-Moleküls.
Viele und überall
Inzwischen sind insgesamt etwa 2.700
Twister-Ribozyme bekannt. Sie sind in Bakterien, Pflanzen und Pilzen sowie in Insekten, Fischen und Würmern nachgewiesen.
Kristallstrukturen zu diesen Molekülen
liegen vor, und auch die chemischen Abläufe beim Kontakt zwischen katalytischer
Domäne und dem zu spaltenden Abschnitt
haben Forscher unter die Lupe genommen
(PNAS 111(36): 13028-33). Chemisch
und physikalisch sind katalytisch aktive
RNA-Moleküle wie die Twister-Ribozyme
also gut zu untersuchen.
Andere sich selbst zurechtschneidende
(„self-cleaving“) Ribozyme sind in Abhängigkeit bestimmter Metabolite aktiv und
können so über die Beteiligung an negativen Feedback-Loops die Expression gewisser Gene mitregulieren. Über die biologische Relevanz der Twister-Ribozyme
kann man jedoch bislang nur spekulieren.
Dass sie keine Funktion in der Zelle haben
und stattdessen nur egoistischer Junk sein
sollen, erscheint jedoch unwahrscheinlich.
Gerade weil Twister-Ribozyme quer durch
die Organismenreiche verbreitet und konserviert sind, zudem nachweislich in lebenden Zellen transkribiert werden und katalytisch aktiv sind, ist es sehr wahrscheinlich,
dass sie irgendwelche sinnvollen Aufgaben erfüllen. Gut möglich also, dass noch
großes „Forscherruhm-Potential“ in den
Twister-Ribozymen schlummert.
Mario Rembold
11/2014
24.10.14 15:08
RÄTSEL
Preisrätsel: Kennen Sie den?
Der fahnenflüchtige
Studienabbrecher
Ihre letzte schriftliche Botschaft ist datiert
auf den 3. April 1848. Wenig später brechen
die Entdeckungsreisenden am westlichsten
Außenposten der britischen Kolonie auf,
im Gepäck „Mehl, Tee, Salz, Gewehre, Munition und ein Gemeinschaftszelt“ – und
werden nie mehr gesehen.
Zwei Monate zuvor hatte sich die bunte
Truppe, bestehend aus zwei Ureinwohnern,
fünf Teilnehmern europäischer Herkunft
sowie sieben Pferden, zwanzig Mauleseln
und fünfzig Rindern, von der Ostküste aus
ins Landesinnere aufgemacht. Ihr Ziel: eine
gangbare Route quer durch den fünften
Kontinent zu finden – ein riskantes Unterfangen von mindestens fünftausend Kilometern quer durch unbekanntes Ödland. In den
folgenden hundert Jahren versuchte man
immer wieder, ihren Verbleib aufzuklären.
Doch außer Felszeichnungen von Ureinwohnern, die angeblich die Verschollenen zei-
gen, in Bäume geschnitzte Initialen und einer Messingplakette mit dem eingravierten
Namen des Expeditionsleiters: nichts.
Er war Preuße, geboren kurz nach der
Völkerschlacht bei Leipzig, studierte in Berlin und Göttingen Philosophie, Religionsgeschichte und Naturwissenschaften, und siedelte ohne Abschluss nach England über. Ein
Jahr später weigerte er sich, zum Ableisten
seines Wehrdienstes in die Heimat zurückzukehren. Stattdessen besorgte er sich einen
britischen Pass, galt damit als Deserteur,
und buchte 1841 nach ausgedehnten Europareisen eine Schiffspassage nach Australien. Ein unerforschter Kontinent wartete.
Ans andere Ende der Welt
Talente besaß er genug. Etwa dafür,
seinen Freunden Geld aus der Tasche zu
ziehen: Seinen Lebensunterhalt als Student
und auch die Reise nach Übersee finanzierte
ein ehemaliger Kommilitone. Oder für Sprachen; gleich sechs beherrschte er. Mit 31
Jahren brach der „am besten ausgebildete
australische Naturforscher des 19. Jahrhunderts“ zu seiner ersten, durch Spenden gedeckten Forschungsreise auf. Trotz miserabler Ausrüstung, internen Zwistigkeiten und
mangelnder Expeditionserfahrung erreichte
der Trupp, um ein Mitglied dezimiert, nach
13 Monaten und 4.800 Kilometern quer
durch die Wildnis das Ziel. Die Heimkehrenden wurden frenetisch gefeiert: Die lange gesuchte Ost-Nord-Route war gefunden;
dazu hatte der Gesuchte eine Vielzahl neu-
Auflösung aus LJ 10/2014: Der war‘s!
Der gesuchte, verhinderte Konzertpianist ist der deutsch-britische Bakteriologe Ernst
Boris Chain (1906-1979). Dem vor der Nazi-Diktatur nach England geflüchteten Charité-Postdok gelang es ab 1939 erstmals, das von Alexander Fleming zehn Jahre früher
entdeckte Penicillin G aus dem Kulturmedium aufzureinigen und zu konservieren – und
die instabile Verbindung damit als Medikament nutzbar zu machen. Die therapeutische
Wirksamkeit des β-Lactam-Antibiotikums demonstrierte sein Chef Howard Florey anschließend an Mäusen. Sechs Jahre später wurde den beiden zusammen mit Fleming
„für die Entdeckung des Penicillins und seiner Heilwirkung bei verschiedenen Infektionskrankheiten“ der Nobelpreis zugesprochen: Ihre wissenschaftliche Großtat hatte schon
während des Kriegs unzähligen Menschen das Leben gerettet – und tut dies bis heute.
11/2014
LJ_1114_RAETSEL.indd 35
er Tier- und Pflanzenarten, Gebirgsketten,
Flüsse und Kohlevorkommen entdeckt. Sein
Reisebericht wurde zum Bestseller, und in
Abwesenheit verlieh man ihm den Preis der
Pariser Geographischen Gesellschaft für die
bedeutendste Entdeckung des Jahres. Bereits die sich anschließende, zweite Reise
wurde zum Fiasko: Infernalische Regenfälle, fortwährende Krankheiten sowie die zunehmende Rebellion seiner Begleiter ließen
das Unternehmen nach „nur“ 800 Kilometern scheitern. Sein Ziel, eine Ost-West-Passage zu finden, gedachte unser Mann mit
einer dritten Reise zu erreichen – mit dem
bekannten tragischen Ende.
In seiner Wahlheimat wurde der verschollene Deutsche zur Legende: Stadtteile
von Sydney und Brisbane sind nach ihm
benannt; auch Wasserfälle, ein Berg, Flüsse,
Bäche und ein Staudamm, ein Kohlebergwerk und ein Fußballclub. Auf Briefmarken,
Gedenkmünzen und Denkmälern prangt
sein Bild. Ein Sägefisch, eine Buschbanane und eine Heuschrecke tragen seinen
Namen; ja selbst eine amerikanische Metal-Band widmete ihm das titelgebende, elf
Minuten lange Stück ihres letzten Albums.
Wo aber liegt sein Leichnam? Am
ehesten irgendwo in der Nähe des Lake Gregory – und das würde bedeuten, dass es dem
Gesuchten mit primitivsten Mitteln gelang,
mindestens zwei Drittel seiner geplanten
Wegstrecke quer durch den australischen
Kontinent zurückzulegen, ehe er und seine Gefährten am Rande einer der großen
-WKWüsten umkamen. Wie heißt er?
Na, wer ist‘s?
Mailen Sie den gesuchten Namen sowie
Ihre Adresse an:
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Laborjournal-T-Shirts.
In LJ 9/2014 war
Werner Bezwoda gesucht. Gewonnen
haben Norbert Ponelies (Heidelberg)
und Jakob Vicari (Berlin).
Foto: wk
Mit 34 Jahren verschwand
der deutschstämmige
Naturforscher
in der australischen Wildnis
– und wurde auf dem fünften
Kontinent zur Legende.
35
24.10.14 12:52
STATISTIK
Tabellen auf
der folgenden
Doppelseite!
Foto: synbiobeta.com
Publikationsanalyse 2008-2012:
Hormon- & Stoffwechselforschung
Regelkreisdreher
Genetische Assoziationsstudien zu Diabetes und Fettsucht
dominierten zuletzt die hiesige
Hormon- und Stoffwechselforschung – zumindest was die
Anziehungskraft auf Zitierungen betrifft.
Immer wenn die Nobelpreise vergeben
werden, ist eines der Nebenthemen, wer
ihn trotz absolut hinreichender Verdienste
in der Vergangeheit nicht bekommen hat.
Eine Frage, die auch im Zusammenhang
mit diesem Publikationsvergleich durchaus interessant ist. Denn Hormon- und
Stoffwechsel-relevante Themen wurden
zwar insgesamt reich berücksichtigt – die
Begründer der Hormonforschung per se
bekamen jedoch keinen Nobelpreis.
Wie so vieles begann Hormonforschung
durch Zufall. Es war der Winter 1902, als
der 41-jährige Physiologe William Bayliss
und der 35-jährige Mediziner Ernest Starling in einem kleinen Labor am University
College London eine Versuchsreihe zum
Verdauungssystem von Hunden durchführ36
LJ_1114_36_39.indd 36
ten. Dabei interessierte sie unter anderem,
wie die partiell verdaute Nahrung im Dünndarm wiederum die „Saft-Produktion“ in
der Bauchspeicheldrüse auslöst. Also banden Bayliss und Starling eine kurze Schleife
aus dem Zwölffingerdarm eines Hundes
ab und entfernten anschließend alle Nervenverbindungen, so dass das Stück nur
noch über Arterien und Venen mit dem Tier
verbunden war.
In jenen Tagen war es heiliges Dogma
in der Biologie, dass ein Teil des Körpers
ausschließlich über das Nervensystem Signale an einen anderen Teil schickt. Daher erwarteten Bayliss und Starling keinen
Pankreas-Saftfluss, wenn sie lediglich in
der isolierten, Nerv-entkoppelten Schleife
partiell verdaute Nahrung mit einer schwachen Salzsäurelösung „vorgaukelten“. Zu
ihrem Erstaunen jedoch floss der Pankreassaft unbeeindruckt und mit gleicher Rate
wie zuvor.
Wie alles begann
Offensichtlich sendete der Darm
also über einen bisher unbekannten Mechanismus Signale mit dem Blut an die
Bauchspeicheldrüse. Bayliss und Starling
schabten daraufhin etwas Schleimhaut
vom HCl-behandelten Duodenum-Stück
und injizierten sie direkt in den Blutkreislauf – und wieder floss das Pankreassekret.
Damit hatten sie das Grundprinzip des Hormonsignals überhaupt entschlüsselt und
zudem einen chemischen Botenstoff in der
Darm-Schleimhaut entdeckt, den sie Secretin nannten. Letzteres war nach dem Adrenalin zwar „nur“ das zweite Hormon, das
entdeckt wurde, allerdings war es in der
Tat Starling, der das Wort „Hormon“ drei
Jahre später erstmals einführte – abgeleitet
von dem griechischen Verb „hormaein“ für
„stimulieren“ oder „in Bewegung setzen.
Wie gesagt, gingen Bayliss und Starling
letztlich ohne Nobelpreis in die Wissenschaftsgeschichte ein. Was heute durchaus ein wenig komisch wirkt angesichts
der Tatsache, dass Stockholm nachfolgend
separate Preise etwa für Sexualhormone,
Insulin, Prostaglandine oder die Hormone
der Nebennierenrinde vergab.
Letztere Aufzählung deutet schon an,
wohin die Geschichte sich nachfolgend
ausweitete: Hormone entpuppten sich als
zentrale Signalgeber innerhalb der verschiedensten Regelkreise des Stoffwechsels – mit ganz besonderer medizinischer
11/2014
24.10.14 14:15
680
790
Statistik
Epidemiologen drängen rein
Filtert man aus diesen Publikationen
diejenigen zehn heraus, die bis heute am
häufigsten zitiert wurden, fallen gleich
mehrere Dinge auf (siehe Tabelle Seite 38).
Was die Art der Studie betrifft, gibt es einen
klaren „Sieger“: Genetische Assoziationsstudien. Sechs Artikel der „Top 10“ sind
entsprechende Multi-Autoren-Paper, die
mögliche genetische Signaturen für hormonregulierte Stoffwechsel-Regelkreise
beziehungsweise deren Störungen präsentieren. Auf den Plätzen 1, 6 und 7 rangieren
dabei Studien zur genetischen Prädisposition für Typ 2-Diabetes, die Plätze 2 bis 4
dagegen belegen Arbeiten zur genetischen
Basis des Körpermasseindex (body mass
index) beziehungsweise für Fettsucht
(Adipositas). Damit sind gleichsam diese
beiden Volkskrankheiten als Top-Themen
der Hormon- und Stoffwechselforschung
bestätigt – insbesondere, da auch die beiden Publikationen auf den Plätzen 5 und
10 Typ 2-Diabetes zum Thema haben.
Der Vollständigkeit halber: Auf Platz
8 schaffte es eine Studie zu neuroendokrinen Tumoren der Bauchspeicheldrüse,
unmittelbar gefolgt von einem Artikel zu
kardiovaskulären Problemen in Abhängigkeit vom Vitamin D-Stoffwechsel.
Die aktuelle Dominanz der Genetischen
Assoziationsstudien mit ihren jeweils mehr
als zweihundert Autoren wirkt sich natürlich auch auf die Liste der meistzitierten
Autoren aus (siehe Tabelle Seite 39). Allgemein verdünnen sich natürlich die konkreten Beiträge der einzelnen Ko-Autoren
11/2014
zu diesen vielzitierten Artikeln erheblich.
Und im Speziellen drängen dadurch natürlich auch einige Genetiker in das Feld der
Hormon- und Stoffwechselforschung – viel
mehr noch aber Epidemiologen und Biostatistiker. Da diese jedoch mit ihrer Expertise
oftmals noch ganz andere Felder beackern,
nahmen wir nur diejenigen von ihnen in
den Publikationsvergeich auf, für deren
Publikationen der Jahre 2008 bis 2012 die
Datenbanken einen klaren Schwerpunkt
in „Endocrinology and Metabolism“ auswiesen. Andernfalls würden sich letztlich
zu viele „fachfremde“ Veröffentlichungen
in den Vergleich der meistzitierten Köpfe
einschleichen.
Epidemiologisch arbeitende Forscher,
die dieses Kriterium am Ende erfüllten,
rutschten dann aber durch bis ganz nach
oben: So landete der Greifswalder Henry Völzke auf dem Spitzenplatz, die beiden Münchnerinnen Annette Peters und
Christa Meisinger knapp dahinter auf den
Plätzen 3 und 4. Dazu kommen unter den
zehn meistzitierten Köpfen weiterhin einige, die sich als klinische Mediziner an
den erwähnten Genetischen Assoziationsstudien beteiligten: die Leipziger Michael
Stumvoll und Peter Kovacs auf Platz 2 und
6, der Düsseldorfer Christian Herder auf
Platz 7 sowie der Duisburg-Essener Kinder- und Jugendpsychiater Johannes Hebebrand auf Platz 9. Einzig der Psychiater
und Neuroendokrinologe Florian Holsboer
(München, 5.) sowie die klinischen Endokrinologen Hans-Ulrich Häring (Tübingen,
8.) und Stefan Bornstein (Dresden, 10.)
tauchen nicht in den endlos langen Autorenlisten der Assoziationsstudien auf.
Ungewöhnliche Geographie
Fassen wir weiterhin die gesamte Top
50-Liste weniger namentlich, sondern
stattdessen geographisch zusammen.
„Hotspot“ ist Tübingen, das insgesamt
sieben Forscher unter den 50 meistzitierten Hormon- und Stoffwechselforschern
platzierte. Vier Kolleginnen und Kollegen
brachten sowohl Leipzig als auch Graz in
der Liste unter; jeweils drei arbeiten in Düsseldorf, Greifswald, München und Dresden. Sicher eine Verteilung, die sich kaum
mit den „Hotspot“-Mustern der meisten anderen biomedizinischen Disziplinen deckt.
Und was sich – ganz zum Schluss bemerkt – ebenfalls nicht wirklich mit den
Verhältnissen in anderen klinisch dominierten Fächern deckt: In der Hormonund Stoffwechselforschung schafften es
vergleichsweise viele Frauen unter die 50
meistzitierten Köpfe – immerhin sechs an
Ralf Neumann
der Zahl.
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Bedeutung. Sinnvollerweise beschäftigt
sich daher heute der klinische Zweig der
Hormonforschung unter der Bezeichnung
„Endokrinologie und Metabolismus“ mit
den Erkrankungen des endokrinen Systems inklusive der jeweiligen Folgen für
Stoffwechsel, Physiologie und Entwicklung. Oder darüber hinaus im Rahmen der
(Psycho-)Neuroendokrinologie auch mit
den Auswirkungen auf Verhalten.
Wie präsentierten sich also nun die hiesigen Hormon- und Stoffwechselforscher
hinsichtlich ihres Publikations-Outputs der
Jahre 2008 bis 2012? Die Publikationsdatenbank SCImago listet in der Kategorie
„Endocrinology, Diabetes and Metabolism“
zwischen 2008 und 2012 insgesamt 9.158
Publikationen mit mindestens einem Autor aus Deutschland (6.404), Österreich
(1.056) oder der Schweiz (1.698). Zum
Vergleich kommen für den gleichen Zeitraum die USA auf 26.885, das Vereinigte Königreich (UK) auf 8.472, Japan auf
5.296 und Kanada auf 4.198.
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24.10.14 14:15
Statistik
Publikationsanalyse 2008 bis 2012:
Hormon- &
Stoffwechsel­forschung
von Ralf Neumann
Die meistzitierten Artikel
Zitate
1.Zeggini, E;...; Herder, C;...; Meisinger, C;...; Altshuler, D
Meta-analysis of genome-wide association data and large-scale replication
identifies additional susceptibility loci for type 2 diabetes.
NAture Genetics. 40(5): 638-45 (MAY 2008)_______________________________________________________________________
965
2.Willer, CJ;...; Hebebrand, J;...; Hirschhorn, JN
Six new loci associated with body mass index highlight a neuronal influence
on body weight regulation. NAture Genetics. 41(1): 25-34 (JAN 2009)________________________
743
3.Speliotes, EK;...; Hinney, A;...; Kovacs, P;...;
Wallaschofski, H;...; Hebebrand, J;...; Stumvoll, M;...;
Peters, A;...; Reinehr, T;...; Wabitsch, M;...; Loos, RJF
Association analyses of 249,796 individuals reveal 18 new loci associated
with body mass index. NAture Genetics. 42(11): 937-U53 (NOV 2010)________________________
724
4.Loos, RJF;...; Hebebrand, J;...; Hinney, A;...; Wareham, NJ
Common variants near MC4R are associated with fat mass, weight
and risk of obesity. NAture Genetics. 40(6): 768-75 (JUN 2008)____________________________________
625
5.Inzucchi, SE;...; Nauck, MA;...; Matthews, DR
Management of Hyperglycemia in Type 2 Diabetes: A Patient-Centered
Approach. DIABETES CARE 35 (6): 1364-79 (JUN 2012)_______________________________________________________
617
6.Voight, BF;...; Herder, C;...; Rathmann, W;...; Roden, M;...; McCarthy, MI
Twelve type 2 diabetes susceptibility loci identified through large-scale
association analysis. NAture Genetics. 42(7): 579-U155 (JUL 2010)______________________________
616
7.Dupuis, J;...; Herder, C;...; Kovacs, P;...; Meisinger, C;...;
Rathmann, W;...; Roden, M;...; Spranger, J;...; Stumvoll, M;...; Barroso, I
New genetic loci implicated in fasting glucose homeostasis and their impact
on type 2 diabetes risk. NAture Genetics. 42(2): 105-U32 (FEB 2010)___________________________
614
8.Yao, JC;...; Pavel, ME;...; Oberg, K
Everolimus for Advanced Pancreatic Neuroendocrine Tumors.
NEW ENGL. J. MED. 364(6): 51-23 (FEB 10 2011)___________________________________________________________________
597
9. Dobnig, H; Pilz, S;...; Böhm, BO; Weihrauch, G;...; März, W
Independent association of low serum 25-hydroxyvitamin D and
1,25-dihydroxyvitamin D levels with all-cause and cardiovascular mortality.
ARCH. INTERN. MED. 168(12): 1340-9 (JUN 23 2008)____________________________________________________________
544
10. Tonino, PAL; De Bruyne, B;...; Klauss, V;...; Fearon, WF
Rosiglitazone evaluated for cardiovascular outcomes in oral agent combination
therapy for type 2 diabetes (RECORD): a multicentre, randomised, open-label trial.
LANCET 373 (9681): 2125-2135 (JUN 20 2009)_______________________________________________________________________
439
Aus der „epidemiologischen Ecke“:
Henry Völzke (l., 1.), Annette Peters (r., 3.)
Zweimal Diabetes-Zentrum:
Christian Herder (l., 7.), Michael Nauck (18.)
Heranwachsende im Fokus: Johannes
Hebebrand (l., 9.), Martin Wabitsch (28.)
Die meistzitierten Reviews
1.Renehan, AG;...; Egger, M;...; Zwahlen, R
Body-mass index and incidence of cancer: a systematic review and metaanalysis of prospective observational studies. LANCET 371: 569-78 (FEB 2008)________________
1.010
2.Holick, MF;...; Bischoff-Ferrari, HA;...; Weaver, CM
Evaluation, Treatment, and Prevention of Vitamin D Deficiency:
an Endocrine Society Clinical Practice Guideline.
J. CLIN. ENDOCR. & METAB. 29(23): 2909-45 (DEC 2008)_______________________________________________________
862
3.Metzger, BE;...; Kautsky-Willer, A;...; Schäfer-Graf, U;...; Yasuhi, I
International Association of Diabetes and Pregnancy Study Groups
Recommendations on the Diagnosis and Classification of Hyperglycemia
in Pregnancy. DIABETES CARE 33 (3): 676-82 (MAR 2010)_______________________________________________________
510
38
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Aus der Grundlagenforschung:
Jens Brüning (l., 24.), Rudolf Zechner (r., 35.)
Wie
die Tabellen
Tabellenentstanden:
entstanden:
Wie die
Berücksichtigt wurden Artikel aus den Jahren
2008 bis 2012 mit mindes­tens einem Autor mit
Adresse im deutschen Sprachraum. Die Zahlen für Zitate und Artikel lieferte die Datenbank
„Web of Science“ des Thomson Reuters-Institute
for Scientific Information (ISI) in Philadelphia.
Stichtag war der 8. Oktober 2014.
11/2014
24.10.14 14:15
Ch
Statistik
Die meistzitierten Köpfe
1. Henry Völzke, Inst. f. Community Med. Univ. Greifswald
2. Michael Stumvoll, Endokr. & Nephrol. Univ.-klin. Leipzig
3. Annette Peters, Epidemiol. Helmholtz Zentrum München
Nachbarn im starken Leipzig:
Michael Stumvoll (l., 2.), Peter Kovacs (r., 6.)
Beide schon mehrfach preisgekrönt: Mirjam
Christ-Crain (l., 36.), Stefanie Hahner (r., 50.)
Oxytocin und Sozialverhalten: Markus
Heinrichs (l., 42.), Inga Neumann (r., 46.)
Die „Köpfe” arbeiteten zwischen 2008 und 2012
zumindest zeitweise an einem endokr./metab. Institut, publizierten überwiegend in endokr./metab.
Fachzeitschriften oder arbeiteten in erster Linie an
endokr./metab. Projekten. Reviews zählten für die
„Köpfe“-Wertung nicht.
Wichtig: Fehler, die in den Datenbanken stecken, können wir in der Regel nicht erkennen.
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4.356
6. Peter Kovacs, IFB Adipositas-Erkrankungen Univ. Leipzig
4.260
7. Christian Herder, Klin. Diabetol. Deutsches Diabet.-Zentr. Düsseldorf
4.189
8. Hans-Ulrich Häring, Innere Med. IV Univ.-klin. Tübingen
3.771
9. Johannes Hebebrand, Kinder- & Jugendpsychiatrie. Univ. Duisb.-Essen 3.632
10. Stefan R. Bornstein, Med. Klinik III Tech. Univ. Dresden
3.548
11. Bernhard O. Böhm, Endokrinol. & Diabet. Univ.-klin. Ulm
3.439
12. Wolfgang Rathmann, Deutsches Diabetes-Zentrum Univ. Düsseldorf
3.407
13. Andreas Fritsche, Innere Med. Univ.-klin. Tübingen
3.383
14. Matthias Blüher, Mol. Endokrinol. Med. Klinik III Univ.-klin. Leipzig
3.352
15. Henri Wallaschofski, Klin. Chem. & Lab.-med. Univ. Greifswald
3.102
16. Matthias Nauck, Klin. Chem. & Lab.-med. Univ.-med. Greifswald
2.901
17. Norbert Stefan, Innere Med. IV Univ.-klin. Tübingen
2.876
18. Michael A. Nauck, Diabeteszentrum Bad Lauterberg
2.778
19. Peter P. Nawroth, Innere Med. I Univ. Heidelberg
2.758
20. Winfried März, Klin. Inst. Med. & Chem. Labordiagn. Med. Univ. Graz
2.634
21. Anke Hinney, Kinder- & Jugendpsychiatrie. Univ. Duisb.-Essen
2.599
22. Michael Roden, Deutsches Diabetes-Zentrum Univ. Düsseldorf
2.546
23. Stefan Pilz, Endokrinol. & Stoffw. Med. Univ. Graz
2.504
24. Jens C. Brüning, Max-Planck-Inst. f. Stoffwechselforschung Köln
2.283
25. Thomas Reinehr, Endokrinol. & Diabet. Vestische Kinderklinik Datteln
2.213
26. Fritz Schick, Exp. Radiol. Univ.-klin. Tübingen
2.139
27. Andreas F.H. Pfeiffer, Charité Univ.-med. Berlin / DIfE Potsdam
2.063
28. Martin Wabitsch, Endokrinol. & Diabet. Kinderklinik Univ. Ulm
2.015
29. Jan Born, Med. Psychol. & Verhaltensneurobiol. Univ. Tübingen
1.772
30. Beat Lutz, Physiol. Chem. Univ. Mainz
1.756
31. Jürgen Machann, Exp. Radiol. Univ.-klin. Tübingen
1.755
32. Fausto Machicao, Innere Med. IV Univ.-klin. Tübingen
1.721
33. Wieland Kiess, Klin. f. Kinder- & Jugendmed. Univ. Leipzig
1.648
34. Günther Schütz, Deutsches Krebsforschungszentr. (DKFZ) Heidelberg
1.589
35. Rudolf Zechner, Mol. Biowiss. Univ. Graz
1.571
36. Mirjam Christ-Crain, Endokrinol. Diabet. & Metab. Univ.-spital Basel
1.548
37. Bruno Allolio, Endokrinol. & Diabet. Med. I Univ-klin. Würzburg
1.527
38. Harald Dobnig, Endokrinol. & Stoffw. Med. Univ. Graz
1.516
39. Clemens Kirschbaum, Biopsychol. Tech. Univ. Dresden
1.495
40. Joachim Spranger, Endokrinol. Charité Univ.-med. Berlin
1.476
41. Hendrik Lehnert, Innere Med. I Univ.-klin. Lübeck
1.473
42. Markus Heinrichs, Psychol. Univ. Freiburg
1.465
43. Klaus Mann, Schilddrüsenzentrum Tegernsee (bis 2011 Univ. Duisb.-Essen)
1.458
44. Marc Y. Donath, Endokrinol. Diabet. & Metab. Univ.-spital Basel
1.410
45. Wolfgang E. Schmidt, Med. Klinik I Klinikum Univ. Bochum
1.271
46. Inga D. Neumann, Verh.- & Mol. Neurobiol. Zool. Univ. Regensburg
1.243
47. Markolf Hanefeld, Endokrinol. & Stoffw. Zentr. Klin. Studien TU Dresden 1.232
48. Michael Amling, Osteol. & Biomech. Univ.-med. Hamburg-Eppendorf
1.230
49. Hans-Georg Joost, Deutsches Inst. f. Ernährungsforsch. Potsdam
1.217
50. Stefanie Hahner, Endokrinol. & Diabet. Med. I Univ-klin. Würzburg
1.193
4. Christa Meisinger, Epidemiol. Helmholtz Zentrum München
5. Florian Holsboer, MPI f. Psychiatrie München
(Die Fotos entstammen den jeweiligen Forschungseinrichtungen der Forscher oder deren privatem Fundus)
Uniklinik-Direktoren: Hans-U. Häring (l., 8.),
Stefan Bornstein (r., 10.)
Zitate Artikel
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3D-Zellkultur
Überblick
Näher am Menschen
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Lebensverlängernde Maßnahme
Unbegrenzt haltbar sind ausdifferenzierte Zellen aber nicht.
Selbst wenn noch Proliferation stattfindet: Mit jeder Teilung
verkürzen sich die Telomere, und irgendwann ist Schluss. Für
ein einfach zu handhabendes Zellmodell sind solche primären
Zellen, die frisch aus dem Gewebe isoliert werden, also nicht
unbedingt das Nonplusultra. Daher haben sich unter Forschern
Zelllinien durchgesetzt, also Zellen eines Gewebetyps, die sich
unter Kulturbedingungen unbegrenzt teilen können. Immer
wieder wurden solche Linien in der Vergangenheit aus Tumoren
isoliert – am bekanntesten dürften die HeLa-Zellen sein, die aus
dem Zervixkarzinom der lange verstorbenen US-Amerikanerin
Henrietta Lacks stammen und seit über 60 Jahren in den Laboren dieser Welt herumgereicht werden.
Tumorzelllinien haben aber viele Nachteile, wenn man modellhaft die Situation in einem natürlichen Gewebe nachbilden
möchte. Sie zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass sie nicht
mehr normal funktionieren und gewisse Regulationswege außer
Kontrolle geraten sind. Als Metastasen können sie sogar fremde
Gewebe infiltrieren und haben in
vielen Fällen nicht mehr viel mit
dem Zelltyp gemeinsam, von dem
sie ursprünglich abstammen. Alle
möglichen Mutationen können
sich ansammeln, die noch dazu bei
jedem Tumorpatienten individuell
sind. Selbst wenn sich Tumor-
▲
Zellkulturen gehören zum täglich Brot der Bioforscher, insbesondere bei medizinischen Fragestellungen. Will man Signalwege erforschen, die mit Krebs, Alzheimer oder Volkskrankheiten
wie Bluthochdruck und Diabetes im Zusammenhang stehen, ist
der lebende Säugerorganismus nur schwer zugänglich, selbst
wenn man auf etablierte Versuchstiere wie Mäuse und Ratten
ausweicht. Ein geeignetes Zellkulturmodell hingegen bietet die
Möglichkeit, schnell und unkompliziert Genschalter umzulegen, die Wirkungen möglicher Medikamente zu testen und das
Verhalten der Zellen genau zu studieren.
Klingt toll, hat aber seine Tücken. Denn sobald man eine
Zelle aus ihrer natürlichen Umgebung herausreißt, schafft man
eine künstliche Situation. Ergebnisse aus Zellkulturstudien
müssen daher erstmal am Tiermodell überprüft werden, bevor
auch nur an einen Einsatz am Menschen zu denken ist. Wer Zellkulturmodelle etabliert, steht also vor der Herausforderung, ein
möglichst realistisches Abbild der Wirklichkeit zu schaffen.
Das beginnt mit der banalen Feststellung, dass klassische
Kultivierungsmethoden lediglich zweidimensionale Lebensräume bilden. Dies gilt nicht nur für Bakterien auf Agarplatten,
sondern vielfach auch für Kulturen eukaryotischer Zellen, die
in Nährmedien inkubiert werden. Denn meist bilden diese
Zellen zweidimensionale Verbände auf einer künstlichen
Oberfläche. Im mehrzelligen Organismus hingegen sind Zellen
in räumlichen Strukturen organisiert. Selbst flächig angelegte
Epithelien sitzen auf einer Basallamina und bekommen somit
Signale „aus der dritten Dimension“.
Klassische Kultursysteme sind also
denkbar ungeeignet, wenn man die
Situation in einem Organ oder Gewebe halbwegs realistisch nachbilden
möchte.
Christoph Lipps kann davon ein
Lied singen. Am Helmholtz-Zentrum
Neuronale
Vorläuferzelle
40
in 3D-Kulturgerüst
für Infektionsforschung in Braunschweig arbeitet der Biosystemtechniker in der Arbeitsgruppe von Dagmar Wirth mit
Leberzellen aus der Maus. Und die lassen sich mit klassischen
Kultivierungsmethoden nur begrenzt studieren. „Als 2D-Monolayer verlieren Hepatozyten innerhalb von wenigen Tagen oder
Stunden ihre Funktionalität“, stellt Lipps fest. Nicht nur die
Genexpression verändert sich, sondern frisch isolierte Leberzellen überleben als klassische Zellkultur nur kurze Zeit. „Oft
sterben sie innerhalb eines Monats komplett ab“. Anders sieht es
aus, wenn Lipps den Zellen die Möglichkeit bietet, sich räumlich
zu organisieren. „Dann ‚funktionieren’ die Zellen auch länger
als einen Monat“. Und das, obwohl sich diese ausdifferenzierten
Hepatozyten kaum oder gar nicht mehr teilen, wie Lipps betont.
Foto: Univ. of Reading
Zellkulturen als realistische Modelle für die
Vorgänge im menschlichen Organismus? Dabei
stößt man schnell an Grenzen. Immerhin öffnet
der Weg von der zweidimensionalen zur dreidimensionalen Kultur gleich einige neue Türen.
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SPECIAL
3D-ZELLKULTUR
zelllinien dreidimensional organisieren, bedeutet das nicht, dass
solche Sphäroide für die in vivo-Situation repräsentativ sind.
Die Braunschweiger gehen daher einen anderen Weg: sie
immortalisieren primäre Zellen und stellen so Zelllinien mit
definierten Eigenschaften her. Dafür bringen sie Genkonstrukte
in die Zellen ein, die unbegrenzte Proliferation ermöglichen.
„Immortalisierte Zellen wachsen nicht so unkontrolliert wie
Tumorzellen“, erklärt Lipps, „und das ist ein großer Vorteil.“
Außerdem lassen sich konditional unsterbliche Zellen herstellen, wenn man eine auf bestimmte Art modifizierte Genkassette
verwendet. Gibt man anschließend Doxycyclin zu, wird das Konstrukt aktiv und die Zellen können sich beliebig oft teilen. Ohne
das Antibiotikum verhalten sich die Hepatozyten dann wieder
wie ganz normale ausdifferenzierte Zellen mit begrenztem
Proliferationspotential. Eine solche Kontrolle ist über Tumorzelllinien nicht möglich.
Zellen umrühren
Lipps lässt seine Hepatozyten in einem Flüssigmedium
gedeihen, das kontinuierlich umgerührt wird. Die Zellen sind
in einem Volumen von 100 bis 150 Milliliter suspendiert und
bilden selbstständig dreidimensionale Aggregate. Die Intensität,
mit der das Medium durchmischt wird, ist dabei entscheidend.
Stellt Lipps die Rührkugel zu hoch ein, geraten die Zellen in
Stress und die Aggregate werden zerstört oder bilden sich gar
nicht erst. Bewegt sich die Flüssigkeit zu langsam, finden die
Zellen nicht zusammen. „Etwa 50 Umdrehungen pro Minute
haben sich bewährt“, erklärt Lipps.
Natürlich wird die Leber im lebenden Organismus nicht wie
in Lipps’ Experimenten von einem Propeller oder einer Glaskugel umgerührt. Dennoch ist der Forscher sicher, mit diesem
Bioreaktor bestimmte Aspekte einer echten Leber abbilden zu
können. So stellt er fest, dass die Zellen in dem künstlich wach-
Dreidimensionale Kultur
von Brustkrebszellen (rot)
senden Gewebe eine Polarität bekommen, wie man sie auch in
vivo beobachtet. „Bei den Hepatozyten ist das ganz spannend“,
schwärmt Lipps, „denn nur durch diese Polarisierung ist auch
wirklich gegeben, dass Transporterproteine richtig arbeiten und
die Aufnahme von Nährstoffen über spezifische Membranen korrekt abläuft; nur so können die Zellen ihre Funktion ausüben.“
Dass die Hepatozyten in der Nährlösung die Realität offenbar ganz gut abbilden, hat Lipps durch weitere Experimente
überprüft: „Transplantiere ich meine immortalisierten Zellen
in Mäuse zurück, kann ich sehen, dass sie tatsächlich in die
Leber wandern – und dort auch funktionieren, ohne Tumoren
zu bilden.“ Lipps ist derzeit noch mit Versuchen an Hepatozyten
im Bioreaktor beschäftigt und sammelt Daten für eine Veröffentlichung. Einen Einblick in die Arbeit der Gruppe um Dagmar
Wirth gibt aber bereits ein von Lipps mitverfasster Review-Artikel über die Entwicklung von Zelllinien durch Immortalisierung
(Biol. Chem. 394(12): 1637-48).
Kultur für Tumoren
Manchmal wollen Forscher trotzdem ganz gezielt Tumorzellen kultivieren, beispielsweise wenn Wirkstoffe getestet werden
sollen, die das Wachstum der Krebszellen potentiell aufhalten.
Dabei, so sollte man meinen, spielt es erstmal keine Rolle, ob die
in vivo-Situation gut oder schlecht nachgestellt ist. Schließlich
ist ja nur wichtig, ob die Zellen auf die zugegebenen Chemikalien reagieren und wie sie ihr Wachstumsverhalten ändern. Weit
gefehlt, weiß Gudrun Dandekar von der Uniklinik Würzburg.
Die Biologin arbeitet dort in der Gruppe „Tissue Engineering
und Regenerative Medizin am Lehrstuhl“ von Heike Walles, wo
sie zusammen mit Ihrer Kollegin Sarah Nietzer 3D-Tumormodelle entwickelt. Denn auch Krebszellen entstehen natürlich in
dreidimensionalen Geweben, so dass in 2D-Modellen eine Menge
Information verloren gehen oder sogar verfälscht werden kann
„In den meisten Tumoren ist die Teilungsrate wesentlich
niedriger als in 2D“, nennt Dandekar ein Beispiel. Verringert
sich also die ohnehin unrealistisch hohe Proliferation im klassischen Kulturschälchen nach Zugabe eines Wirkstoffkandidaten, so kann man daraus nicht unmittelbar auf eine klinische
Relevanz schließen. Ob dasselbe Molekül auch die Tumorzellen
im Gewebe mit vergleichsweise geringer Teilungsrate beeindruckt, steht nämlich auf einem ganz anderen Blatt. „Das ist in
der Präklinik oft ein Problem für die Tests von zytostatischen
Substanzen und führt immer wieder zu falsch-positiven Ergebnissen.“
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Dandekar und ihre Kollegen wollen daher auch für Tumorzellen möglichst realistische Bedingungen schaffen, die die Verhältnisse in vivo sinnvoll abbilden. Die Würzburger beschränken
sich dabei nicht allein auf ein dreidimensionales Medium oder
Gel, in dem sich künstliche Tumoren irgendwie arrangieren –
sondern sie stellen eine natürliche Matrix zur Verfügung, in der
die Kulturen gehalten werden. Untersucht haben sie auf diese
Weise das Wachstum von Lungentumorzellen in 3D-Kultur bei
Zugabe eines Inhibitors, der sich gegen den Epidermal Growth
Factor Receptor (EGFR) richtet (mol. Oncol. 8(2): 351-65).
Epitheliale Gewebe, wie auch das Lungenepithel, wachsen auf einer Basallamina. Anstatt deren komplexe chemische
Zusammensetzung samt physikalischer Eigenschaften künstlich
nachzubilden, haben die Forscher Schweinedärme aufbereitet
und die darin befindlichen Zellen entfernt. „Der Vorteil die-
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Foto: Nikon Smalll World 2011 / Jonatas Bussador do Amaral, Univ. Sao Paolo
Krebszellen auf Schweinedarm
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3D-ZELLKULTUR
SPECIAL
ser Methode liegt darin, dass man ein Gewebegerüst erhält, das
den Zellen eine Umgebung gibt, wie sie sie im Körper kennen“,
begründet Dandekar. Zum Beispiel sind diverse Komponenten
der extrazellulären Matrix (ECM) im Gerüst enthalten. „Und
vor allem wird auch die Basalmembranstruktur erhalten, wie
wir durch ultrastrukturelle Analysen nachweisen konnten“, fügt
Dandekar hinzu.
Die Würzburger hatten Zellen aus menschlichen Tumorproben auf diese Matrix aufgetragen, um deren Wachstumsverhalten unter die Lupe zu nehmen. Demnach ist die Wachstumsrate
im 3D-Modell geringer als in klassischen Zellkulturen und
ähnelt damit eher dem Tumor im Gewebe. Auch bei der Reaktion auf den EGFR-Inhibitor gebe es Unterschiede zur 2D-Kultur,
resümiert Dandekar. „In 3D Die schlägt die Therapie viel stärker
und spezifischer an, wenn man sich Apoptose und Proliferation
ansieht“.
Metastasen in der Schale
Noch ein weiteres Ergebnis spricht für die Überlegenheit des
dreidimensionalen Kultursystems. Anhand der Lokalisation des
Proteins MUC1 lassen sich in echtem Lungengewebe Tumorzellen von gesunden Epithelzellen unterscheiden. Normalerweise
konzentriert sich das Protein am apikalen Ende, bei entarteten
Zellen hingegen ist die Lokalisation zur basolateralen Region
hin verschoben. In den 2D-Kulturen zeigten jedoch einige Zellen
MUC1-Expression, andere hingegen nicht. „Das ist ja immer
schwierig für Testsysteme, wenn die Population nicht einheitlich ist“, so Dandekar. „In 3D konnten wir dann aber Zellen von
der Seite anschauen und apikale von basolateraler Lokalisation
unterscheiden. Die meisten Zellen zeigten eine MUC1 Färbung, was für eine Homogenisierung der Zellpopulation in 3D
spricht.“
Auch einzelne Etappen im Prozess der Metastasenbildung
lassen sich mit dem Modell der Würzburger Arbeitsgruppe
abbilden. „Die Invasion über die Basalmembran hinweg ist ein
wichtiger Schritt auf dem Weg zur Metastasenbildung – und
genau diesen konnten wir im Lungentumormodell über die
Zugabe eines Wachstumsfaktors simulieren“, berichtet Dandekar. Bislang sei dieses Modell lediglich ein „Proof of Concept“,
Ganz entscheidend: das passende Gerüst
für den jeweiligen
Zelltyp
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ENA
EDIB
tr.: M
Illus
um zu zeigen, dass sich klinische Daten gut nachbilden lassen.
Auf lange Sicht hofft Dandekar aber auf einen medizinischen
Einsatz, etwa für die personalisierte Medizin, um zu testen, auf
welche Behandlungen Patienten wahrscheinlich ansprechen
würden. Auch für klinische Studien könnte das Modell zum Einsatz kommen und in gewissem Maße Tierversuche ersetzen. „Es
steht meiner Ansicht nach in der Komplexität zwischen 2D- und
Tiermodellen“, bringt es Dandekar auf den Punkt.
Hepatozyten, die sich in einem Flüssigmedium selbst
organisieren und Lungentumorzellen, die auf einer natürlichen
Basallamina wachsen – schon diese beiden Beispiele zeigen,
dass es kein Standardprotokoll für die perfekte 3D-Kultur gibt.
Es kommt zum einen auf die Fragestellungen an, zum anderen
auf die Zellen, die man kultivieren will. Eine wesentliche Rolle
spielt das Medium oder Gel, in dem die Zellen eingebettet sind.
Welche Signale braucht ein bestimmter Zelltyp? Was stellen die
Zellen selbst her – und was muss von außen zugegeben werden,
um das lebende Gewebe realistisch nachzubilden? All diese
Fragen sind nicht neu – ebenso wenig wie die Idee, Zellen unter
Laborbedingungen eine räumliche Umgebung zu bieten.
Gut gebettet in der richtigen Matrix
Schon Anfang des 20. Jahrhunderts ließ der US-Amerikaner
Ross Granville Harrison Nervenzellen aus Froschembryonen in
hängenden Tropfen aus Lymphflüssigkeit wachsen. Jahrzehnte
später war die Struktur der DNA entschlüsselt, und Forscher
deckten immer mehr molekularbiologische Details auf. Es
wurde klar: ein Kulturmedium braucht mehr als bloß Nähr- und
Mineralstoffe, wenn man halbwegs realistische Bedingungen
schaffen will. Zellen benötigen die richtigen Signale, um sich
gewebsspezifisch zu verhalten.
Der Bedeutung der extrazellulären Matrix waren sich Zellbiologen schon vor mehr als vierzig Jahren bewusst, als 1972
erstmals ein Material verwendet wurde, das heute – je nach
Hersteller – als Matrigel oder Cultrex bekannt ist. Es handelt
sich um eine extrazelluläre Matrix, die von einer Sarkomzelllinie
sezerniert wird. Fortan stand ein natürliches Gel zur Verfügung,
das weicher ist als Agar. Dieses kann daher von Zellen durchdrungen werden und bietet somit einen dreidimensionalen
Lebensraum für die Kulturen. Zudem kann die kollagen- und
lamininhaltige Matrix mit einem Cocktail weiterer Moleküle
angereichert werden, die das Wohlbefinden einer jeden Zelle
steigern.
Eigentlich also eine sehr natürliche Umgebung, die jedem
künstlich hergestellten Gel überlegen ist, sollte man meinen.
Doch genau in dieser komplexen Mischung sieht Prasad Shastri
ein Problem. „Die Matrigel-Zusammensetzung kann sehr unterschiedlich sein“, so der Materialwissenschaftler und Medizintechniker. Denn die Sarkomzellen, die das Substrat herstellen,
verhalten sich nicht immer gleich. Matrigel ist daher kein genau
definiertes Medium, sondern kann in seinen biochemischen
Eigenschaften variieren. „Daher können Sie sich nie sicher
sein, dass Ihre Ergebnisse mit Matrigel reproduzierbar sind“, so
Shastri.
Shastri ist einer der Direktoren des Instituts für Makromolekulare Chemie der Universität Freiburg und interessiert sich
ebenfalls für dreidimensionale Zellkulturen. Seine Arbeitsgruppe hat ein Substrat entwickelt, das aus modifiziertem Agar
gewonnen wird. Dabei werden die Polysaccharide chemisch
verändert, um die Festigkeit des Gels beeinflussen zu können
– alles von steif bis dünnflüssig ist möglich (PnaS 110(32):
12887-92). Denn neben der chemischen Zusammensetzung
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SPECIAL
eines Substrats haben auch seine physikalischen Eigenschaften
Einfluss auf die Zelle.
Shastris Team konnte dies mit Endothelzellen zeigen,
die sich im 3D-Medium zu Blutgefäßen organisieren. Dieser
Selbstorganisationsprozess wird angestoßen, wenn das Kulturmedium eine besonders weiche Konsistenz hat. Dazu passen
unter anderem auch Beobachtungen bei Patienten mit frischen
Verletzungen, die gerade abheilen. „Da bildet sich Granulationsgewebe, das ebenfalls sehr weich ist“, so Shastri.
Auch chemisch lässt sich Shastris Hydrogel modifizieren,
um bestimmte Aspekte der extrazellulären Matrix nachzubilden. Shastri nennt als Beispiel den Wachstumsfaktor FGF, der
von einigen Zellen ausgeschieden wird und genaktivierende
Signalkaskaden in Nachbarzellen anwirft. In einem gewöhnlichen Hydrogel-Kulturmedium würde FGF schnell wegdiffundieren und hätte keinen Effekt mehr. Nicht so in einer natürlichen ECM, weiß Shastri. „Dort sitzt nämlich das Polysaccharid Heparin“, erklärt er, „und Heparin besitzt Sulfatgruppen.“
FGF bindet an Heparin, da es eben jene Sulfatgruppen erkennt.
Auf diese Weise wird der Wachstumsfaktor in der ECM gespeichert und bleibt für die Zellen verfügbar. Zwar lässt sich in
Shastris Hydrogel kein Heparin einbringen, „wir können aber
Sulfatgruppen ins Gel integrieren“, freut sich Shastri, „und
dann verhalten sich die Moleküle ein bisschen wie Heparin.“
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Erst verstehen, dann modellieren
Anstatt Zellen in einer natürlichen ECM wachsen zu lassen,
setzt Shastri also auf kontrollierte Bedingungen und gezielte
Modifikationen einer definierten Matrix. Natürlich bleiben
dabei Kompromisse nicht aus. „Wir können nicht jede Stufe der
Komplexität nachbilden“, gibt er zu. Dafür sind die experimentellen Bedingungen aber replizierbar und lassen sich genau
festlegen.
Hydrogele und andere Medien für die 3D-Kultur gibt es
jede Menge (siehe auch Produktübersicht 3/2014, S. 76-82),
jedes mit seinen Vor- und Nachteilen. Wichtig zu wissen ist
aber auch, welche mechanischen und chemischen Signale eine
Zelle überhaupt braucht, um normal wachsen zu können.
Auch der Zellbiologe Martin Bastmeyer, Leiter des Zoologischen Instituts am Karlsruher Institut für Technologie (KIT),
möchte sich nicht damit zufriedengeben, einfach nur irgendein
Gemisch extrazellulärer Bestandteile zu einem Medium zu
verrühren. Mit Hilfe des so genannten Direct Laser WritingVerfahrens kann er dreidimensionale Kunststoffgerüste im
Mikrometermaßstab herstellen, um darin einzelne Zellen
unterzubringen. Das Ziel: er möchte verstehen, wie eine Zelle
auf physikalische und biochemische Parameter reagiert.
Was braucht es beispielsweise, damit eine einzelne Zelle
sich in diesem Gerüst wie eine Epithelzelle verhält? „Das ist ein
grundlagenorientierter Ansatz“, betont Bastmeyer. Denn wenn
man die Reaktionen einzelner Zellen in diesen dreidimensionalen Minilaboratorien versteht und vorhersagen kann, könnte
dieses Wissen auch dabei helfen, bessere 3D-Kulturmodelle zu
entwickeln (mehr dazu im folgenden Artikel S. 46-48).
Fest steht: Zellkulturen werden niemals ein perfektes Abbild der Vorgänge im Organismus liefern. Immer vereinfachen
sie komplizierte Sachverhalte. Doch genau darin liegt auch
ihre Stärke: Einzelne Aspekte des mehrzelligen Lebens lassen
sich herausgreifen und exemplarisch betrachten. Allerdings ist
und bleibt es eine Herausforderung, brauchbare Modelle zu
etablieren – auch und gerade in drei Dimensionen.
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Interview
„Das ist
doch eine
Revolution“
LJ: Was ist ein Organoid?
Jürgen Knoblich: (lacht) Das ist gar nicht so einfach zu definieren. Die klassische Definition ist: ein Teil eines Organs in Kultur. Wir jedoch definieren Organoid anders – Madeline Lancaster
und ich haben das gerade in einem Review beschrieben [Science
345: 1247125]. Demnach ist ein Organoid ein Gewebe, das man
in dreidimensionaler Zellkultur gewinnt. Es entsteht aus organspezifischen Stammzellen oder aus embryonalen Stammzellen,
die man schrittweise in das Gewebe differenziert, das wiederum
die Struktur eines Organs oder Teile davon nachbauen soll.
Diese Definition setzt sich inzwischen auch durch. Den Begriff
„Organoid“ prägte Hans Clevers in Utrecht, der auf diese Weise
Darmorganoide erzeugte. Der Pionier der Methode war jedoch
Yoshiki Sasai, ein japanischer Wissenschaftler, dem es gelang,
aus Mauszellen eine Art Hirnkortex-Kultur zu bilden – allerdings
eine etwas andere, als wir sie jetzt gemacht haben. Er wurde später auch dadurch bekannt, dass er eine frühe Entwicklungsform
des menschlichen Auges in Kultur nachbildete.
Foto: IMBA Wien
Jürgen Knoblich vom Institut für Molekulare
Biotechnologie (IMBA) Wien erklärt, warum
Organoide mehr sind als Zellkulturen – aber
immer noch weit weg von Organen. Und er erzählt, was man aus Gehirn-Organoiden lernen
kann – und was nicht.
teile sich in den Organoiden widerspiegeln. Wir können folglich
die Histologie, die Mikrostruktur des Organs nachbauen – aber
nicht das ganze Organ. Das ist auch nicht das Ziel. Wir wollen
vielmehr ein Organ-Modellsystem bauen.
LJ: Warum?
Knoblich: Weil man bisher in der Entwicklungsbiologie und
Pharmakologie auf nicht-menschliche Modellsysteme angewiesen ist. Das Meiste, das wir heute über die Entwicklung von
Organen wissen, kommt aus Forschung an Mäusen. Es gibt aber
humanspezifische Entwicklungsvorgänge und Genfunktionen,
die man dort bisher nicht nachbauen konnte. Hier bahnt sich
wirklich eine Revolution in der Forschung an, die man vielleicht
sogar mit der Entwicklung der PCR vergleichen kann.
LJ: Oh, da lehnen Sie sich aber weit aus dem Fenster.
Knoblich: Die Revolution, denke ich, kommt daher, dass sich
zwei Technologien zur gleichen Zeit entwickelt haben: 3D-Kulturen und Genom-Editiermethoden. Experimente, die früher
LJ: Welche Organe konnten bisher in kultur nachgebaut werJahre gebraucht haben, machen wir jetzt in Monaten. Und wir
den?
können mit Methoden wie CRISPR/Cas erstmals gezielt MutatioKnoblich: Aus vielen wurden bereits Organoide gewonnen
nen im Genom humaner Zellen setzen. Das ging bisher nur bei
– aus Lunge, Magen, Leber, Niere und anderen Organen. Wir
Mäusen. Diese beiden Entwicklungen werden zusammen sicher
selbst haben Gehirn-Organoide aus Zellen der Hirnanhangdrüse
die biologische Forschung dramatisch verändern – vor allem
gemacht.
deren medizinisch relevanten Teil. Davon
„Wir können die Mikrostruktur bin ich fest überzeugt.
Wie groß sind Organoide?
des Organs nachbauen – aber
Knoblich: Unsere Gehirn-Organoide
LJ: an welcher Frage haben Sie schon mit
haben einen Durchmesser von drei bis vier
Organoiden
gearbeitet?
nicht das ganze Organ. LetzteMillimeter.
Knoblich: Wir haben zum allerersten
res ist auch nicht das Ziel.“ Mal durch Korrektur einer Mutation in
So winzig?
menschlichen Zellen gezeigt, dass eine
Knoblich: Ja. Wir machen natürlich kein Gehirn in Kultur
Erbkrankheit tatsächlich an Mutationen in diesem speziellen Gen
– das wäre absurd. Was wir hier machen, ist sehr weit weg vom
liegt. Bisher hat man in solchen Fällen das verdächtige Gen auf
Organ. Wir zerlegen die Entwicklung in Einzelteile, analysieren
einem bestimmten Chromosomenabschnitt eingeengt und dann
Zellteilungsmuster, Zellwanderungsmuster, Genexpressionsmugeraten. Man hat Mausmodelle mit Mutationen in den Genen
ster, usw. Es ist wirklich überraschend, wie viele dieser Einzeldieses Abschnitts gemacht und später die homologen mensch46
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SPECIAL
lichen Gene sequenziert. Heute sequenziert man das gesamte
Exom, bald das Genom, und erkennt so die Mutationen, die in
dem betreffenden Gen oder Genom vorhanden sind. Wenn man
also Mutationen in einem Gen findet, von dem man weiß, es ist
für die Entwicklung der Maus wichtig, dann nimmt man an, es
ist – mutiert – auch für die Krankheit verantwortlich. Mit den
neuen Editier-Techniken in Kombination mit Organoidsystemen
ist es jetzt möglich nachzuweisen, dass ein Gen für eine Krankheit verantwortlich ist, indem man es repariert und somit seine
Funktion wieder herstellt. Kann man das Krankheitsbild auf
diese Weise revertieren, ist der Nachweis geglückt.
See like you have
never seen before
LJ: Haben Sie ein konkretes Beispiel?
Knoblich: Wir haben den Mechanismus für eine extrem
seltene Erkrankung geklärt – die Mikrozephalie. Die Patienten
haben ein sehr kleinvolumiges Gehirn, was natürlich zu erheblichen Beeinträchtigungen führt. Von einem Neurologen, der
solche Patienten behandelt, haben wir Gewebeproben bekommen, diese umprogrammiert in pluripotente iPS-Zellen und
daraus Organoide gezüchtet. Diese waren tatsächlich kleiner
als Organoide, die wir ebenso aus Zellen gesunder Menschen
hergestellt haben. Die Erkrankung erwies sich als monogenetisch, ausgelöst durch Mutationen in dem Gen für das Spindelpol-Protein CDK5RAP2 (CDk5 regulatory subunit associated
protein 2). Solche Mutationen gibt es auch im homologen Gen
von Mäusen – aber deren Gehirne sind nicht deutlich kleiner.
LJ: Warum verhalten sich mäuse hier anders?
Knoblich: Das liegt vermutlich in der speziellen Hirnentwicklung, die bei Menschen fundamental anders verläuft als
bei Nagetieren. Neuronen in unserem Großhirn entstehen aus
einem bestimmten Zelltyp, den äußeren radialen Gliazellen.
Die gibt es bei Nagetieren gar nicht. Deswegen kann man von
der Maus viele Dinge lernen, aber eben nicht alles. Wir haben
festgestellt, dass im gesunden Organoid diese Gliazellen zu
einem bestimmten Zeitpunkt von der symmetrischen auf asymmetrische Teilung umschalten. Bei der symmetrischen Teilung
entstehen aus einer Vorläuferzelle zwei Vorläuferzellen, bei der
asymmetrischen Zellteilung entstehen dagegen eine Vorläuferzelle und eine differenzierte Zelle. Diese Umschaltung passiert
in den Organoiden der Mikrozephalie-Patienten viel zu früh.
Somit hat das Organoid mehr Nervenzellen als normal und
weniger Vorläuferzellen. Am Schluss gehen die Vorläuferzellen
schlichtweg aus. Es war ein großer Erfolg, dass wir die Mikrozephalie in den Organoiden nachbauen und erklären konnten.
LJ: Wenn ich das richtig sehe, steht und fällt die aussagekraft
der Experimente mit der Qualität der Organoide. Funktionieren
sie wirklich ähnlich wie ein Organ, haben die Zellen die richtigen
Eigenschaften, sitzen sie an den richtigen Stellen, sind sie korrekt
vernetzt, usw.? Wie stellen Sie das fest?
Knoblich: Da gebe ich Ihnen Recht, muss aber auch widersprechen. Wenn man die frühe Hirnentwicklung untersuchen
will – also herausfinden, ob Zellen sich symmetrisch oder asymmetrisch teilen – ist es nicht wichtig, dass die Zellen am Ende
richtig vernetzt sind. Denn diese Vernetzungsprozesse treten ja
erst viel später in der Entwicklung auf. Die wichtigste Eigenschaft der Organoide ist: Sie bilden bestimmte Aspekte, aber
eben nicht die gesamte Organentwicklung ab. Diese Aspekte
kann ich untersuchen, andere eben nicht.
▲
LJ: Sie sind nun der Gehirnexperte. Wie also müssen humane
Hirn-Organoide aussehen?
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SPECIAL
3D-ZELLKULTUR
Foto: IMBA / Madeline Lancaster
Knoblich: Das Neuroepithel hat eine apikale und basale
Seite, das können wir auch nachbauen. Es gibt in der Mitte
einen flüssigkeitsgefüllten Hohlraum, den Ventrikel. In der
Ventrikulärzone teilen sich Zellen in bestimmte Richtungen,
erst symmetrisch, danach asymmetrisch – auch diesen Prozess
können wir nachbauen. Am Schluss der Hirnentwicklung bilden
sich corticale Schichten, die unsere Großhirnrinde – den Cortex
– ausmachen. Da kommen wir an die Grenze. Wir können zwar
zeigen, dass verschiedene Nervenzellen sich in Schichten unterschiedlicher Identitäten ausbilden und dass sie sich voneinander
trennen. Aber alle sechs Schichten des Cortex konnten wir bisher
nicht nachbauen. Diese Grenze wird sich sicherlich noch verschieben, aber auch jetzt können wir schon vieles modellieren.
Querschnitt durch ein Gehirn-Organioid à la Knoblich et al. Neuronale Stammzellen sind rötlich, fertige Neuronen grün.
LJ: Sehen ihre Organoide immer gleich aus?
Knoblich: Nein, wir sehen große Unterschiede. Der Cortex ist
mal links, mal rechts – mal haben wir fünf verschiedene Cortices.
Daher machen wir eine Qualitätskontrolle, um zu entscheiden,
welche Teile wir verwenden können.
LJ: Und was wollen Sie in Zukunft mit Organoiden machen?
Knoblich: Wie die Maus- und Fliegengenetiker können wir in
Zukunft nach Suppressor-Mutationen suchen, die den korrekten
Phänotyp wieder herstellen.
LJ: Um die Signalketten beim menschen zu beschreiben?
Knoblich: Nicht nur das. Es könnten sich durch die Identifikation beteiligter Gene und Moleküle auch neue Therapieansätze
ergeben. Außerdem wollen wir Hirnerkrankungen untersuchen,
die häufig vorkommen. Etwa Schizophrenie. Keine Ahnung, ob
man das jemals in Organoiden nachbilden kann. Aber es gibt
ein unglaublich großes Spektrum an Schizophrenie-Subtypen
mit unterschiedlichen Ursachen – und es gibt sehr gute Hinweise, dass die Defekte bei einigen Subtypen schon sehr, sehr früh
auftauchen. Ich könnte mir schon vorstellen, dass es sich lohnen
würde, den Prozess in einem Hirn-Organoid nachzubauen.
LJ: Großen nutzen verspricht man sich auch für tests mit
pharmakologischen Substanzen. Sind Organoide da wirklich so viel
besser als gewöhnliche Zellkulturen?
Knoblich: Ganz bestimmt. Die Möglichkeit, an menschlichem Gewebe zu testen, ist der große Durchbruch. Mit der
Maus kann ich zwar einen ganzen Organismus testen, aber
der Preis ist: die Maus ist einfach kein Mensch. Zellkultur ist
noch nicht einmal ein Gewebe. Organoide liegen dazwischen.
Die bisher benutzten Methoden sind wichtig, wertvoll und
werden weiter bestehen. Mit den Organoiden haben wir nun
einen großen Schritt getan, Erkenntnisse auf den Menschen zu
übertragen. Wir können feststellen, welche Mutation wie viel zu
welcher Erkrankung beiträgt. Wir werden mit hundertprozentiger Sicherheit sagen können, dass eine bestimmte Veränderung
in einem bestimmten Patienten oder Individuum für diesen oder
jenen Aspekt der Erkrankung verantwortlich ist. Das ist doch
eine Revolution.
LJ: Die Organentwicklung ist ein sehr komplexes und bemerkenswertes Beispiel für die Fähigkeit von Zellen, sich selbst zu
organisieren. Finden Sie es eigentlich nicht erstaunlich, dass das in
LJ: Das klingt noch sehr experimentell.
kultur so gut funktioniert?
Knoblich: Stimmt. Aber was sind die Alternativen? Derzeit
Knoblich: Mich hat das eigentlich nicht so überrascht,
kann man nur aus Stammzellen isolierte Nervenzellen machen,
denn klassische Experimente haben die große Selbstorganioder sogenannte Neurospheres – „Bälle“ aus Nervenzellen. Im
sationsfähigkeit von Zellen bereits früh gezeigt. Schon in den
Vergleich damit sind Organoide eine Revolution. Die Frage ist,
1940er Jahren zerlegte Johannes Holzfreter, ein Pionier der
was will ich untersuchen? Etwa, welche
Entwicklungsbiologie in Deutschland, die
Zelltypen bilden sich aus und in welcher
„Wir sehen große Unterschiede. Gastrula von Amphibien komplett in EinSchicht sind sie? Was regelmäßig und
zelteile, woraufhin diese Zellen sich wieder
Der Cortex ist mal links, mal
immer korrekt abgebildet wird, ist die apirichtig zu einer Gastrula zusammenlagerkale und basale Schicht, die corticale Platten. Später wurden andere Organe wie
rechts – mal haben wir fünf
te – und die dreidimensionale Anordnung
zum Beispiel die Retina in Einzelzellen zerverschiedene Cortices.“
in einem bestimmten Bereich ist korrekt.
legt und wieder zusammengebaut. Damals
Größe und Form im Organoid variiert, ist
wurden solche Experimente allerdings
nicht vorherbestimmt. Ob das Organoid oval oder rund ist, ob es
etwas belächelt. Ich kann daher nicht genug betonen: moderne
1 mm oder nur 200 Mikrometer Durchmesser hat, ist eigentlich
Konzepte der Biologie entstehen nicht aus sich selbst heraus –
egal. Solche Unterschiede im Wachstum sieht man übrigens auch
sondern weil es Menschen mit einem umfassenden Wissen über
in herkömmlichen Zellkulturen.
Experimente gibt, die schon vor relativ langer Zeit gemacht worden sind. Es hat also keinen Sinn zu sagen, die Forschung solle
LJ: ist die kultur sehr kompliziert?
sich jetzt auf Organoide konzentrieren. In dem Augenblick, in
Knoblich: Unsere Methode ist nicht besonders schwer, aber
dem man die Grundlagen legt, erkennt man oft noch nicht, was
empfindlich. Das heißt, wir müssen jeden Batch Kulturmedium
daraus später werden wird. Die Qualität von Wissenschaft wird
testen. Wir haben unser Protokoll an etwa 100 Labore gesandt,
heutzutage leider danach beurteilt, wie sie im Augenblick ist. Das
und ich weiß von mindestens dreien, denen es gelungen ist Orist völlig unsinnig. Man muss sie danach beurteilen, wie attraktiv
ganoide herzustellen. Prinzipiell ist es nicht komplizierter als mit
sie in Zukunft, in hundert Jahren sein wird.
intErViEW: karin HOLLriCHEr
humanen embryonalen Stammzellen zu arbeiten.
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3D-ZELLKULTUR
SPECIAL
Werkstattbericht
Gerüstbau
unter Gelblicht
Essentiell für die Etablierung
spezifischer 3D-Zellkulturen
ist die Gerüstmatrix, in der die
Zellen möglichst steuerbaren
physiologischen Bedingungen
ausgesetzt sein sollen. Die
Gruppe um Martin Bastmeyer
am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) greift für den
Nanogerüstbau besonders tief
in die Trickkiste.
?
Grafik: AG Bastmeyer
Im 20. Jahrhundert gelang es den Wissenschaftlern endlich, bis auf die Zellebene
vorzudringen. Zelllinien aus diversen Organismen konnten nun in der Petrischale kultiviert und untersucht werden – eine Errungenschaft, die im Wesentlichen zu unserem
heutigen Verständnis des Zellstoffwechsels
beigetragen hat. Was wir dabei allerdings
auch gelernt haben, ist, dass Zellverhalten
nicht nur durch einzelne Signalmoleküle
und Wachstumsfaktoren gesteuert wird,
sondern auch durch direkte mechanische
Interaktionen mit den Nachbarzellen und
der umliegenden extrazellulären Matrix
(EZM). Die räumliche Anordnung der Zelle spielt also ebenfalls eine entscheidende
Rolle.
Das herkömmliche Kultivieren in Petrischalen, in denen die Zellen eine gleichmäßige, zweidimensionale Schicht bilden,
hat folglich auch Grenzen – insbesondere dadurch, dass die Methode nicht den
physiologischen Zustand der Zellen widerspiegelt. Und das führt mitunter zu in
vitro
vitro-Artefakten.
So zeigte beispielsweise
eine Studie, dass gewisse Stammzellen sich
je nach Härtegrad ihrer Kultivierungsschale unterschiedlich differenzieren können:
Auf hartem Untergrund bildeten sie Knochenzellen, auf weichem neuronale Zellen.
Zusätzlich zur 2D-Zellkultur arbeitet
man daher auch mit Gewebeschnitten, in
Was
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3D-Rekonstruktion aus Konfokalschnitten eines „Rad-Gerüsts“ aus biokompatiblem
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der 3D-Struktur. Näheres siehe Text.
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SPECIAL
welchen die natürliche Zytoarchitektur und
Mikroumgebung intakt sind. Ein gravierender Nachteil hierbei ist jedoch meist die
Komplexität der Struktur, die eine eindeutige Zuordnung der Effekte einzelner physiologischer Faktoren erschwert. Zusätzlich
gibt es nur wenig Kontrollmöglichkeiten
über die Zusammensetzung der Umgebung,
was den experimentellen Spielraum stark
einschränkt.
Klar definiert, aber genügend flexibel
soll das optimale 3D-Gerüst bio-kompatibel
sein und keine Autofluoreszenz aufweisen,
überdies streng vorgegebene geometrische
Eigenschaften besitzen und nicht zuletzt
eine gut kontrollierbare mechanische Beschaffenheit haben. Für den experimentellen Aufbau ist es zum Beispiel wichtig, dass
Matrix- und Adhäsionsproteine an gezielten
Stellen im Gerüst platziert werden können.
Aus diesem Grund muss es auch die Möglichkeit geben, bestimmte Gerüstbereiche
für Proteinbindungen zu blocken.
Die Auswahl an Polymeren zur Kultivierung von Zellen in der dritten Dimension ist
groß. Da das Ziel der Karlsruher das Arbeiten
mit einzelnen Zellen ist, haben sie sich für
das nanoskalige Hybridpolymer Ormocer
(engl. ORganically MOdified CERamics)
entschieden, welches vom Fraunhofer-Institut für Silikatforschung in Würzburg entwickelt wurde und als flüssiger Fotolack
erhältlich ist. Die Synthese von Ormocer
basiert auf einem anorganisch-organischen
Polymergemisch, das zum einen aus Keramik (anorganisch, hart) und zum anderen
entweder aus einem natürlichen Polymer
oder aus Silicon (organisch, flexibel) besteht. In dem sogenannten „Sol-Gel-Verfahren“ werden beide Komponenten vernetzt,
Foto: E. Eimer
Um das natürliche Zellverhalten im
Gewebe besser zu verstehen, braucht man
folglich neue, in vivo-ähnliche Kultivierungsmethoden. Das Ziel sollte sein, Zelllinien auf Substraten zu kultivieren, die
zum einen eine dreidimensionale Anordnung der Zellen ermöglichen, damit die
natürliche Struktur und Polarität erhalten
bleiben; zum anderen sollte das Wachstumssubstrat flexibel genug sein, um die
physiologische Elastizität der EZM zu imitieren. Mit der Etablierung solcher Zellgerüste beschäftigt sich auch die Gruppe von
Martin Bastmeyer am Karlsruher Institut für
Technologie (KIT) – ihre Methode der Wahl:
„Direktes Laserschreiben“ auf Fotolacken.
3D-ZELLKULTUR
Benjamin Richter am 3D-Mikrodrucker – im Reinraum bei Gelblicht. Jedes Staubkorn
könnte die Proben ruinieren, kurzwelliges Licht dagegen die Fotolacke.
Der Anspruch, den die Wissenschaftler
an ihre 3D-Gerüste haben, ist sehr hoch.
„Wir arbeiten an einer kontrollierten
3D-Umgebung für die Zellen, die uns erlaubt, die Effekte einzelner biologischer
und physikalischer Faktoren genauestens zu
analysieren“, erklärt Bastmeyer. Diese sogenannten „3D-Substrate“ sollen eine klar
definierte Umgebung bieten, zugleich aber
auch genügend Variabiliät zulassen. Dazu
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indem starke, kovalente Bindungen zwischen den organischen und anorganischen
Phasen initiiert werden. Auf diese Weise
werden die physikalischen Eigenschaften
von sehr gegensätzlichen Materialien auf
molekularer Ebene verbunden und in einem
Hybridpolymer kombiniert. Aufgrund der
Vielzahl an Variationsmöglichkeiten der
anorganischen und organischen Komponenten lassen sich die Eigenschaften des Fo-
tolacks leicht, aber kontrolliert verändern.
Doch wie kann man auf diesem Fotolack nun Zellen kultivieren und analysieren? Wie können bestimmte Proteine gezielt
präsentiert werden? Der Trick ist, dass das
3D-Substrat noch lange nicht fertig ist. Um
ein klar definiertes Polymergerüst in diesen Fotolack zu meißeln, machen sich die
Forscher die Laserlithografie zunutze. Es ist
durchaus vergleichbar mit Bildhauerei – allerdings in Miniaturversion und mit einem
fokussierten Laserstrahl statt mit Hammer
und Meißel.
Empfindliche Fotolacke
Benjamin Richter, ein Physiker, der am
KIT seine Doktorarbeit auf diesem interdisziplinären Gebiet macht, präsentierte bei
einer Tour durch die Laborräumlichkeiten
mehr von diesem „Laser-Gerüstbau“. Die Arbeiten mit dem Fotolack finden ausschließlich im Reinraum statt, da jedes Staubkorn
die Probe ruinieren kann. Ausgestattet mit
Schuhüberziehern, Kittel und Haarnetz
machten wir uns auf den Weg zum 3D-Mikrodrucker. Das von Richter und Co. benutzte 3D-Laserlithographiesystem („Direct
Laser Writing“, DLW) hat gerade den Prism
Award 2014 in der Kategorie „Advanced
Manufacturing“ gewonnen und wird von
der Nanoscribe GmbH vertrieben. Der sogenannte „Photonic Professional GT“ erzeugt
stark fokussierte Laserpulse, die beim Auftreffen auf den monomeren Fotolack Radikale erzeugen, welche wiederum lokale
Polymerisierungsreaktionen auslösen. Die
Energie dieses Lasers ist dabei nur im Fokus
ausreichend, um eine 2-Photonen-Absorption auszulösen. Durch Kombination zwei
verschiedener, Computer-kontrollierter
Schreibmodi kann dieser „Laserstift“ in drei
Dimensionen (x, y und z) schreiben und
erzeugt damit 3-dimensionale Nanostrukturen, die aus auspolymerisiertem Ormocer
bestehen. Mit einer hochempfindlichen Mikroskopkamera können Richter und seine
Kollegen den 3D-Druckvorgang in Echtzeit
überwachen. Nicht belichtete, unpolymerisierte Bereiche des Fotolacks löscht er
anschließend mit einem organischen Lösungsmittel heraus, so dass sich am Ende
nur noch das 3D-Gerüst auf dem Deckgläschen befindet.
Im Umgang mit dem Substrat ist allerdings größte Vorsicht geboten: Der Fotolack
ist nämlich lichtempfindlich im kurzwelligen Spektrum (< 500 nm), deswegen
können die Karlsruher damit ausschließlich
unter Gelblicht arbeiten. Außerdem müssen
die 3D-Nanogerüste Bodenkontakt haben,
sonst werden sie ebenfalls ausgewaschen.
Deswegen beschichten die Forscher die
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Special
Deckgläschen zunächst speziell und versehen sie erst dann mit dem Fotolack, in dem
schließlich die polymerisierten Strukturen
gedruckt werden.
Auf diesen 3D-Substraten kultivieren
Richter et al. fluoreszenzmarkierte Zellen
und analysieren sie mit dem Mikroskop.
Die Zellen können sich an dem Gerüst
regelrecht aufhängen und vollständig
ausbreiten. (Die Grafik auf Seite 49 zeigt
beispielsweise eine 3D-Rekonstruktion aus
Konfokalschnitten, die ein solches Gerüst
mit kultivierten Fibroblasten abbildet.)
Interessanterweise stellte die Gruppe um
Bastmeyer fest, dass Zellen aus dem diffusen Bindegewebe in 3D-Kultur ein viel
größeres Volumen aufweisen als in herkömmlicher 2D-Kultur. Endothelzellen hingegen, die es gewohnt sind auf einer eher
festen Gefäßwand zu verweilen, breiten
sich in der dritten Dimension faktisch nicht
mehr aus als in der Petrischale.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit der verformbaren 3D-Substrate bietet
sich in Kombination mit der Rasterkraftmikroskopie (RKM). So lässt sich mit der
nanoskopischen Nadel des RKM das elastische 3D-Gerüst reversibel auslenken. Die
durch die Nadel ausgeübte Kraft ist genau
einstellbar und kann somit in direkte Relation gesetzt werden mit der Auslenkung
des Gerüsts in Mikrometern. Der Zusammenhang lässt sich in einem Kraft-Weg-Diagramm darstellen. Kultiviert man nun
natürlich kontraktile Zellen auf diesem
3D-Substrat – wie zum Beispiel Muskelzellen –, kann man durch Vermessung der
Gerüstauslenkung durch die Zellen genau
feststellen, welche Kräfte die Zellen ausüben.
Proteine da, wo ich sie will
Ein weiterer Vorteil dieser 3D-Substrate
sind die verschiedenen Beschichtungsmöglichkeiten. Möchte man den Zellen nicht
nur ein Gerüst bieten, sondern sie auch mit
bestimmten Proteinen interagieren lassen,
hat man mehrere Möglichkeiten. Handelt
es sich dabei um ein einziges Protein, das
ubiquitär vorhanden sein soll, so muss man
einen Fotolack wählen, dessen Polymere
über Proteinbindungsflächen verfügen.
Nach dem Auspolymerisieren des 3D-Gerüsts inkubiert man das Substrat mit einer
Proteinlösung. Durch einen zusätzlichen
Waschschritt lassen sich überschüssige
Proteine auswaschen – nur diejenigen, die
direkt an dem Gerüst haften, bleiben erhalten. Das 3D-Zellsubstrat kann nun mit
den Zellen inkubiert und ihre Interaktion,
Adhäsion etc. im Fluoreszenzmikroskop
untersucht werden.
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Möchte man das Protein allerdings nur
an bestimmten Stellen des Gerüsts anbringen, muss man verschiedene Fotolacke benutzen. So kann für das Grundgerüst ein
passivierter, proteinabweisender Fotolack
(z.B. PEG) verwendet werden. Nach dem
Auswaschen der nicht-polymerisierten Bereiche, muss das Deckgläschen mit einem
zweiten, Protein-bindenden Fotolack beschichtet werden – beispielsweise mit Ormocomp, einer bestimmten Variante von
Ormocer. Durch gezielte Laserpulse kann
das Gerüst an gewünschten Stellen modifiziert werden, wodurch man vereinzelte,
proteinaffine Bereiche schafft. Inkubiert
man auch dieses 3D-Substrat mit einer
Proteinlösung, binden die Proteine ausschließlich an die funktionalisierten Stellen im Gerüst. Im Mikroskop kann man
nun beobachten, wie die Zellen mit diesen
Proteinen interagieren und auf welche Art
und Weise sie sich in dieser 3D-Umgebung
ausbreiten.
Vielfalt und Kontrolle
Des Weiteren kann man auch hier mithilfe des RKM gezielt das Gerüst verformen
und damit Kraft auf die mit dem Substrat
interagierende Zelle ausüben. Bastmeyers
Gruppe konnte mit diesem experimentellen
Aufbau im Mikroskop etwa demonstrieren,
dass das Zytoskelett der Zelle die aus der
Umgebung wirkende Kraft „wahrnehmen“
kann und mit Aktin-Umlagerungen in Richtung des mechanischen Stressors reagiert.
Die Vorteile des Karlsruher Methodenpakets zur Kultivierung von Zelllinien in
der dritten Dimension sind klar: Das Direkte Laserschreiben überzeugt nicht nur
durch die enorme Variabilität der Polymerzusammensetzung, sondern auch durch
die unbegrenzte Vielfalt an 3D-Gerüsten.
So lassen sich zum Beispiel zur Untersuchung von polarisierten Zellen problemlos dreidimensionale „Nanoschalen“ herstellen, in welchen Zellen kultiviert und
verschiedenen Gradienten löslicher Proteine ausgesetzt werden können. Dies ist
besonders interessant im Hinblick auf die
Differenzierung polarisierter Zellen. Dass
diese Gerüstsubstrate überdies gezielt mit
Proteinen beschichtet werden können, eröffnet ferner die Möglichkeit, komplexere 3D-Mikroumgebungen zu schaffen, in
welchen man die Effekte unterschiedlicher
Faktoren untersuchen kann.
Und genau hier wird in nächster Zeit
auch der Fokus von Martin Bastmeyer, Benjamin Richter und Kollegen liegen: in der
Herstellung multipel bio-funktionalisierter
Gerüstsubstrate für die 3D-Zellkultur.
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3D-ZELLKULTUR
SPECIAL
Firmenportrait: LLS Rowiak (Hannover)
Foto: M.Csele/University of Virginia
Auf des Lasers
Schneide
Wie man Zellpräparate
schnell und dreidimensional
mit einem FemtosekundenLaser schneidet.
„Laser“ – was ist das eingentlich?
Die Abkürzung „Laser“ wiederum steht
seit 1957 für „Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation“. Der erste
dieser Lichtverstärker war am 16. Mai 1960
in einem kalifornischen Labor funktionsbereit und beruhte, wie auch alle später
entwickelten Laser, auf einer initialen
„Zündung“ als Start einer Kettenreaktion
in einem Lasermedium. Heutige Laser enthalten Gasgemische oder Halbleiterkristalle in einer geschlossenen Röhre; an deren
einem Ende befindet sich ein undurchlässiger Spiegel und am anderen Ende ein Spiegel, der an einer kleinen Stelle durchlässig
ist. Man „zündet“ durch Zufuhr von Licht
oder Strom, wodurch Elektronen der Moleküle im Lasermedium zunächst auf ein
höheres Energieniveau bugsiert werden.
Der spontane Rückfall dieser Elektronen
auf das ursprüngliche Energieniveau führt
zu einer Photonen-Emission; diese treffen
auf andere Elektronen im Lasermedium
und regen diese ebenfalls an: ein sehr dünner, sehr starker Lichtstrahl aus Photonen
Foto: Thorsten Lieke
Dass Laser biologisch aktives Gewebe
schneiden, musste im Krieg der Sterne schon
Darth Vader am eigenen Leib erfahren, als
ihm im Kampf gegen Luke Skywalker die
Hand abgetrennt wurde. Weit weniger martialisch werden Laser routinemäßig in der
Medizin eingesetzt. Und im extremen Miniaturmaßstab mit dem „CellSurgeon“ der
Firma LLS Rowiak ein Gerät, das mit einem
Laser sogar Aktinfilamente in Zellen schneiden kann, kontaktfrei und dreidimensional.
„LLS“ steht übrigens für „Laserlabsolutions“
und damit für Programm und Mission des
Hannoveraner Unternehmens.
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Achzig Prozent der Rowiak-Belegschaft.
Dritte von links ist Brigitta Stolze, die anfänglich „nur“
Beraterin war, inzwischen aber die Firma leitet.
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Solutions
Special
gleicher Wellenlänge und damit gleicher
Energie entsteht und verlässt das Lasermedium durch die erwähnte Austrittsstelle
des einen Spiegels.
Je nach Beschaffenheit des Lasers kann
das Laserlicht als Strahl oder als Puls ausgesandt werden. Letztere sind kurz und
dauern oft nur Nanosekunden (10-9 Sekunden) oder gar nur Femtosekunden
(10-15 Sekunden). Solch kurze Pulse ermöglichen den Einsatz von Lasern in der
Medizin, zum Beispiel bei der Korrektur
der Hornhautkrümmung. Bei diesem nur
wenige Minuten dauernden Eingriff wird
die schmerzempfindliche Oberfläche der
Hornhaut an einer Seite gelöst und umgeklappt; anschließend wird mit einem
Laserstrahl Gewebe aus der Hornhaut
entfernt und so Kurz- oder Weitsichtigkeit
korrigiert. Dann wird die Oberfläche wieder zurückgeklappt und man geht scharfsehend und schmerzfrei aus der Praxis.
Die kleine Wunde heilt in kurzer Zeit von
selbst. Das Ganze lässt sich bequem innerhalb einer Mittagspause erledigen.
Lichtskalpell in der Arztpraxis
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Die Fokussierung ist der Knackpunkt
Ein entscheidender Vorteil ist die
Fokussierung der Photonen auf einen
definierten Punkt. Die Wellenlänge der
Photonen – bevor sie an diesem Punkt zusammentreffen – liegt nämlich außerhalb
der Absorptionsspektren von Wasser oder
Proteinen. Das bedeutet, dass die Photonen
ungehindert Gewebe bis zum fokussierten
Punkt durchwandern. Wie bei einer Lupe,
die nur im schärfsten Fokus Sonnenlicht
derart bündelt, dass Papier Feuer fängt.
Selbst in tiefliegende Gewebeschichten
könne mit dieser Lasertechnik geschnitten
werden, versichern die Niedersachsen –
egal wie hart das biologische Material sei.
So ließen sich Histologieschnitte von problematischem Material wie Knochen und
Zähnen schneller und präziser erstellen als
mit herkömmlichen Methoden.
Die Idee, ein Lasermikrotom zu kon­
stru­ieren, veranlasste den Physiker Holger
Lubatschowksi Ende 2003 dazu, über eine
Firmengründung nachzudenken. Er war
damals Professor am Laserzentrum Hannover (LZH) und schaffte es tatsächlich, mittels Privatanleihen und einer Start-Up-Unterstützung der TBG-Bank (einer Tochter
der staatlichen KfW) genügend Startkapital aufzutreiben.
Diese erste Finanzierung wurde von
Brigitta Stolze, Unternehmensberaterin
und promovierte Biologin, auf die Beine
gestellt. Stolze erfüllte diese Beraterfunktion mit zunehmendem Engagement; sie
arbeitete immer mehr für und in der Rowiak GmbH. Schließlich machte sie 2008
ihrer Selbständigkeit ein Ende und stieg
ganz in die Geschäftsführung mit ein. Zu
diesem Zeitpunkt hatte die Rowiak GmbH
fünf Mitarbeiter, und die damaligen
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work
CytoCapture
Cell Culture Dishes and
Chambers
• High-resolution microscopy
• Single-cell analysis
• 3D cultivation
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▲
Das physikalische Prinzip, das bei
derartigen Operationen angewandt wird,
bezeichnet man als Photo­ablation: Die
Photonen des Lasers – meist mit einer Wellenlänge im UV-Bereich – treffen auf die
oberste Schicht der Hornhaut, werden dort
absorbiert und die Lichtenergie in Wärme
umgewandelt, was zu einer Verdampfung
des Gewebes führt. Umliegendes Gewebe
bleibt unversehrt, weil die Photonen nicht
in untere Schichten eindringen, sondern
direkt in der obersten Schicht stecken
bleiben. Ferner sind die Pulse des Lasers
so kurz, dass es zu keiner Wärmeleitung
kommt. Deutlich wird dies am Beispiel der
heißen Herdplatte: Berührt man diese nur
sehr kurz, merkt man praktisch nichts; die
Wärme hat keine Zeit, die Finger zu erhitzen. Lässt man die Hand dagegen auf der
Platte, tut es weh.
Wärme braucht Zeit, um sich auszubreiten. Bei einem Laserpuls von 100
Nano­sekunden würde sich die Wärme
etwa 0,2 µm in die Umgebung ausbreiten.
Bei derartigen oder kürzeren Pulsdauern
findet somit keine Wärmeleitung statt. Daher lässt sich biologisches Gewebe durch
Kurzpulslaser schneiden, ohne links und
rechts vom Schnitt Beeinträchtigungen
hervorzurufen. Salopp gesagt: Je kürzer
der Puls, um so präziser der Schnitt; etwa
bei der Photodisruption, die durch einen
Femtosekundenlaser induziert wird.
Ein solcher Laser bündelt viele Photonen mit längerer Wellenlänge – und
damit geringerer Energie – und fokussiert sie auf einen Punkt. Dort wirken die
Photonen dann als Ganzes mit enormer
Leistung, teilweise im Terawatt-Bereich.
Im Brennpunkt kommt es zur Ionisierung
der Gewebemoleküle und damit ebenfalls
zur Verdampfung. Durch weitere optische
Hilfsmittel kann dieser Fokus extrem klein
gehalten werden. Somit erzielt man einen
ultrakurzen Puls mit hoher Intensität auf
kleinster Fläche. Bei dieser Anwendung
ist nicht der Laser der „Star“, sondern die
nachgeschaltete Optik, die den Strahl fokussiert.
Die in Hannover bei Rowiak Tätigen
haben dieses Verfahren zum Schneiden
biologischen Materials so perfektioniert,
dass wie erwähnt sogar lebende Zellstrukturen per Laser manipuliert werden können. Wie schaffen sie das?
53
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SPECIAL
Pläne waren höchst ambitioniert: Ein Gerät
sollte entwickelt und gebaut werden, das
biologisches Material ohne aufwändige
Einbettungsprozesse schneidet und durch
integrierte Bildgebung postwendend sichtbar macht.
Acht Jahre bis zur Marktreife
Foto: Thorsten Lieke
Lauscht man heute den Erzählungen
von Brigitta Stolze, so hört sich das so an,
als ob die technischen, sprich physikalischen Parameter relativ schnell gefunden
worden seien. Doch es war ein hartes Stück
Arbeit, eine kundenfreundliche (wohl
firmendeutsch für bedienungseinfache)
Gerätetechnik samt unterstützender Software zu entwickeln. Immerhin acht Jahre
und einige Millionen Euro brauchte es,
bis ein marktreifes Gerät verfügbar war.
Immer wieder mussten private Anleger
von dem Nutzen und Potential des Lasermikrotoms überzeugt und zudem ein Netz
potenzieller Kunden aufgebaut werden.
Ein Großteil der Interessentenschaft entstammt nämlich der Schar der begeisterungsfähigen, aber notorisch geldknappen
Wissenschaftler-Gilde. Und jeder, der dieser angehört, weiß, wie aufwändig es ist,
ein Gerät zu beantragen, das 100.000 Euro
oder mehr kostet.
Die Verantwortlichen bei Rowiak mussten lernen, dass zwar einerseits genügend
Technikbegeisterung da war, andererseits
aber der Schritt von bloßem Interesse zu
54
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3D-ZELLKULTUR
tatsächlichen Kaufhandlungen enorm ist:
„Manchmal fragt man sich da schon, ob
man es schafft.“
Dennoch ist Brigitta Stolze überzeugt
von Rowiaks „TissueSurgeon“ (Bild unten).
Die einstigen Zweifel sind offenbar verflogen: „Es ist wie eine Bestätigung, wenn
man einem Interessenten unsere Geräte
erklärt und buchstäblich mit ansehen kann,
wie dieser das Ausmaß der neuen Anwendungsmöglichkeiten erkennt.“ Wissenschaftliche Faszination, die unvermittelt
zündet, ganz wie die Kettenreaktion im
Lasermedium.
Für Diagnostiker mit Routinelabors und
hohem Durchsatz an histologischen Präparaten gelten andere Argumente. „Wir
müssen ihnen einfach vorrechnen, dass es
sich lohnt, statt eines normalen Mikrotoms
unser Femtosekunden-Lasermikrotom an-
der zellulären Ebene, bei der lebende Zellen durch Multiphotonen-Imaging dargestellt und gleichzeitig mit dem Femtosekundenlaser modifiziert beziehungsweise
manipuliert werden, ganz zu schweigen.
Trotzdem: Ursprünglich hatten die Akteure nicht mit einer so langen Anlaufzeit
gerechnet.
Aus einer Firma mach‘ zwei
Da erwies es sich als positiv, dass nicht
alle Entwicklungsarbeit in die Mikrotome
geflossen ist. Firmengründer Lubatschowski
verlor sein Kerngebiet, den Einsatz von Femtosekundenlasern in der Augenchirurgie,
nie aus dem Blick. Parallel entstand eine
neue Möglichkeit der Behandlung von Alterssichtigkeit mit Hilfe eines Lasers.
Um die potenziellen Kunden nicht mit
den doch recht unterschiedlichen Standbeinen zu verwirren, entschied sich der Physiker
Ende 2013, die im Labor anzuwendende Lasertechnik von der
klinischen Anwendung zu trennen. Daher gibt‘s seither zwei
Schwesterfirmen: die Rowiak
GmbH und die LLS Rowiak –
letztere mit Brigitta Stolze als
Geschäftsführerin.
Die Laserchirurgie durchläuft derzeit klinische Studien,
die Mikrotome hingegen sind
marktreif und sollen für Profit
sorgen. Und dafür lassen sich die
fünf Mitarbeiter der LLS Rowiak
einiges einfallen: Die Firma bietet zum Beispiel an, die Geräte
und das Know-how der Mitarbeiter zu mieten.
„Wir sehen uns nicht als
reiner Verkäufer von Geräten,
sondern bieten Lösungen für
Der graue Kubus in der Bildmitte ist
wissenschaftliche oder technider „TissueSurgeon“, der das berührungsfreie
sche Fragen an“, sagt Stolze. InDurchtrennen biologischer Gewebe ermöglicht.
teressierte könnten sich an ihre
Firma wenden und in offenem
Austausch die Möglichkeiten der Femtolazuschaffen.“ Statt vier Schnitten von hartem
serschneidekunst und Bildgebung erfahren.
Material wie Zähnen und Knochen schaffe
„Das ist gut für beide Seiten. Es entder TissueSurgeon täglich 16 und mehr, verstehen wissenschaftliche Publikationen,
sichert Stolze. Zudem würden viele Schritin denen neuartige Histologien oder spekte, etwa die Dekalzifizierung, komplett enttakuläre Eingriffe in Zellen zu betrachten
fallen. Es ist eben das alte Lied vom Kampf
sind, und wir werden als Quelle dieser
„Mensch gegen Maschine“, und ein weiteres
Technik genannt“, erklärt VerkaufsmanaMal kann der Mensch in punkto Genauigkeit
ger Heiko Richter. Trotz aller technischen
und Schnelligkeit nicht mithalten.
Raffinessen ist es also durchaus schwierig,
Das ist das eine. Zudem werden Dinge
sich mit teuren Geräten seine Marktnische
möglich, die kein Mensch hinbekommt:
zu verschaffen. Ohne eine gewisse PfiffigDurch den wählbaren Fokus, an dem die
keit, gepaart mit Stehvermögen, sollte man
Photonen zusammentreffen, können im
besser erst gar keine Firma gründen.
Gewebe intakte dreidimensionale Blöcke
THORSTen LIeKe
aus einem Präparat entfernt werden. Von
11/2014
24.10.14 16:59
3D-ZELLKULTUR
SPECIAL
Interview mit Eric Gottwald, Mitgründer des 3D-Zellkultur-Anbieters
300Microns (Eggenstein-Leopoldshafen)
„Die Konkurrenz
kann das nicht.“
Vom
N
E
B
R
E
T
AUSS
bedroht
T
N
I
O
P
D
N
… der E AY!
ASS
Foto: 300Microns
So traurig das Schicksal
des Eisbären ist, dem
Endpoint-Assay weint
keiner nach:
Was die Zellkulturgefäße
der Firma 300Microns mit
Joghurtbechern gemein haben
und wie man Zellen damit dreidimensional kultiviert, verrät
der Mitgründer und Zellkulturexperte Eric Gottwald.
11/2014
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Wie sehen diese Substrate aus?
Gottwald: Wir stellen uns verschiedene
Produkte vor, die wir auch schon an Pilotkunden herausgeben. Am häufigsten
kommt im Moment eine 96-Well-Mikrotiterplatte zum Einsatz, deren Boden aus
unseren Folien besteht. Die Mikrotiterplatte
hat keinen ebenen Boden, auf dem die Zellen zweidimensional wachsen. Durch die
Bestückung mit unseren Folien besitzt der
Boden vielmehr Mikrokavitäten mit einem
Durchmesser von je 300 Mikrometern, in
denen die Zellen 3D-Aggregate bilden. Die
Größe wurde so bemessen, dass alle Zellen der Aggregate über Diffusion versorgt
werden und Nekrose vermieden wird. Die
Geometrie dieser Mikrokavitäten ist flexibel anpassbar. Sie müssen nicht rund sein,
sondern können auch sechs- oder achteckig
oder wie auch immer geartet sein.
xCELLigence Real Time
Cell Analysis Systeme
sind die Zukunft, wenn
es um Experimente zu
Zell-Proliferation, Zytotoxizität, Zell-Migration,
kurz um zellbasierte
Assays geht.
Steigen Sie mit ein:
ols-bio.de/zell-assay
Warum wachsen die Zellen in den mikrokavitäten dreidimensional?
Gottwald: Am Boden des Wells der
Mikrotiterplatte sitzt eine Mikrokavität
dicht neben der anderen, so dass kei-
▲
Herr Gottwald, Ihre Firma bietet laut Internetseite „flexible 3D-Zellkultur-Lösungen“
an. Was darf man sich darunter vorstellen?
Eric Gottwald: Wir stellen Substrate für
3D-Zellkulturen auf Folienbasis her. Flexibel sind wir dabei in zweifacher Hinsicht.
Die Folien selbst sind mit 50 Mikrometern
sehr dünn und flexibel. Zum anderen ist
das Herstellungsverfahren selbst, das Mikrothermoformen, so flexibel, dass es keine
Einschränkungen hinsichtlich der Geometrie dieser Substrate für die 3D-Zellkultur
gibt. Neben diesem Verbrauchsmaterial
werden wir auch Mikrotiterplatten anbieten, die bereits mit vorkultivierten Zellen
bestückt und damit gebrauchsfertig sind.
Zusätzlich bieten wir Dienstleistungen
an und sind diesbezüglich mit Firmen in
Kontakt, die Auftragsforschung für Pharmaunternehmen machen und hierzu unsere Systeme einsetzen werden.
55
24.10.14 16:59
SPECIAL
ne Restfläche übrig bleibt, an der die Zellen anhaften können. Wenn man eine Zellsuspension in ein Well unserer 96-Well-Platte einbringt, dann werden 169 Mikrokavitäten vollständig mit Zellen befüllt, so dass
es zur Aggregation kommt. Je nachdem
mit welchen Zellen man arbeitet, sitzen
zwischen 1.000 und 10.000 Zellen in einer
Mikrokavität. In der Regel sind die Folien
mit Kollagen, Fibronektin oder ähnlichen
Komponenten der extrazellulären Matrix
beschichtet. So haften die Zellen nicht nur
aneinander, sondern auch an den Folien.
Diese Anheftungsstellen können genau
vorgegeben werden, indem beispielsweise
nur bestimmte Areale der Oberfläche modifiziert werden. So kann man definierte,
dreidimensionale Ko-Kulturen erzeugen.
Wir haben uns zunächst für das 96-Well-Format entschieden, da es in der Zellkultur das
3D-ZELLKULTUR
„Man wollte eine künstliche Leber entwickeln – ein Zellkultursystem, das man dem Patienten
neben das Bett stellen kann.“
Tage begrenzt. Das genügt aber meist als
Kulturperiode, um wichtige Aussagen
hinsichtlich der Proliferation zu machen.
Hier sieht man sehr schön, dass sich das
Proliferationsverhalten dreidimensionaler
Kulturen deutlich von dem zweidimensionaler Zellkulturen unterscheidet.
Viele Kunden arbeiten aber mit primären Zellen, die voll ausdifferenziert sind und
sich nicht mehr teilen. Als statisches System,
dass sich in seiner Zellzahl nicht wesentlich
ändert, eignen sich unsere Gefäße sehr gut.
Foto: 300Microns
Die Gründer in spe (von links) Roman Truckenmüller, Stefan
Giselbrecht, Eric Gottwald und Peter Haug mit der Biotechnologin
Rabea Petermann und dem Technischen Assistenten David Thiele.
Standardformat ist. Aufgrund der Tatsache,
dass wir so kleine Mikrokavitäten machen
können, wollen wir unsere Substrate auch
im 384- und 536-Well-Format anbieten.
Da die Mikrokavitäten geschlossene kleine
Reaktionsgefäße sind, können wir uns auch
vorstellen, dass man von den herkömmlichen Formaten weg kommt und unsere
Mikrokavitäten als das neue Reaktionsgefäß
mit neuem Maßstab ansieht. Das hätte den
Vorteil, dass man 22.500 Mikrokavitäten auf
einer Platte schaffen könnte, wenn wir bei
einem Durchmesser von 300 Mikrometern
bleiben.
Ist die Kultivierungsdauer in den kleinen
mikrokavitäten nicht sehr eingeschränkt?
Gottwald: Für proliferierende Zellen ist
das sicher richtig. Der Zeitraum für eine
proliferierende Kultur ist auf zwei bis drei
56
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Was unterscheidet die 3D-Kultivierung
in Ihren mikrokavitäten von den althergebrachten Techniken, wie beispielsweise der
Hanging-Drop-methode, bei der Zellen in
einem Tropfen Zellkulturmedium kultiviert
werden, der „kopfüber“ hängt und somit keine anhaftungsflächen bietet?
Gottwald: Auch wenn es mittlerweile
Anbieter gibt, die die Hanging-Drop-Verfahren in der Herstellung sehr komfortabel machen, so müssen die gebildeten
Zellaggregate immer in ein zweites Kulturgefäß übertragen werden, in dem sie
dann frei schwimmend vorliegen. Das
kann ein großes Problem werden, wenn
man automatisiert mikroskopieren möchte,
denn vor allem kleine Aggregate müssen
erstmal gefunden werden. Das kostet viel
Zeit. Hier haben wir einen großen Vorteil,
da die Position der Mikrokavitäten in der
96-Well-Platte genau definiert ist. Das Mikroskop muss diese definierten Positionen
nur einmal lernen und danach ist das automatisierte Mikroskopieren jedes einzelnen 3D-Aggregats ohne vorherige Suche
möglich.
Ihre Firma entstammt dem Karlsruher
Institut für Technologie, an dem das mikrothermoformen erfunden wurde. Wie kam die
verbindung zur Zellkultur zustande?
Gottwald: Die 3D-Zellkultur war der
Ausgangspunkt für die Entwicklung des
Verfahrens. Das Hauptaugenmerk hier am
Institut lag jahrelang auf der Entwicklung
einer künstlichen Leber. Es sollte ein Zellkultursystem entwickelt werden, das man
den Patienten neben das Bett stellen kann,
um die Wartezeit bis zu einer Transplantation zu überbrücken. Es gab hierzu ein
Patent von 1982, das im Wesentlichen bereits die Merkmale unserer
heutigen Systeme hatte. Das heißt,
es gab Mikrokavitäten, die eine dreidimensionale Zellkultur zuließen.
Das Problem war damals, dass die
Herstellung dieser Strukturen nur im
Labormaßstab zu realisieren war, da
die Techniken viel zu teuer waren.
Deshalb suchte man nach Verfahren, die sich alternativ für so etwas
eignen könnten. Hier kamen Stefan
Giselbrecht und Roman Truckenmüller ins Spiel [zusammen mit Gottwald
und dem Business angel Peter Haug
mitgründer in spe von 300microns;
die Red.]. Die beiden haben das Mikrothermoformen so weit entwickelt,
dass wir es jetzt standardmäßig für
die Herstellung unserer Strukturen
nutzen können.
Wie funktioniert das mikrothermoformen?
Gottwald: Das Thermoformverfahren
kennen wir durch die Herstellung von
Joghurtbechern oder Pralinenverpackungen. Obwohl es sich möglicherweise gar
nicht so anhört, ist das Ermöglichen solcher
Thermoformschritte auf mikroskopischer
Ebene eine wahnsinnige Neuerung gewesen, weil so etwas zuvor nicht möglich war
und von Konkurrenten auch immer noch
nicht gemacht werden kann. Das liegt daran, dass die Prozessführung auf mikroskopischer Ebene deutlich anders ist und
man relativ hohe Drücke braucht, um die
Folien in die entsprechenden Formen zu
bringen. Das Thermoformen funktioniert,
indem man eine Folie eines bestimmten
Zuschnitts zwischen die Hälften eines
Abformwerkzeugs legt. Das ist eine Art
Presse. Hier befindet sich das Negativ der
R
M
A
P
H
S
T
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Special
gewünschten Form. Mit einem Stempel
wird das Werkzeug von der anderen Seite
verschlossen, bevor Wärme zugeführt wird,
so dass sich die Folie erwärmt aber nicht
schmilzt. Im erwärmten Zustand wird die
Folie dann mit Druck in die Form des Werkzeugs gepresst. Nach dem Abkühlen kann
„Zwischen 1.000 und 10.000
Zellen sitzen in einer Mikrokavität – und haften nicht nur
aneinander, sondern auch an
genau definierten Punkten.“
die geformte Folie entfernt werden. Die
Verbindung mit der 96-Well-Platte ist im
Moment noch ein Schritt, der nachgelagert
ist. Das heißt, wir fertigen die Mikrokavitäten in den entsprechenden Formaten an
und verbinden sie hinterher mit den Mikrotiterplatten.
Produzieren Sie selbst?
Gottwald: Wir werden im neuen Jahr
unsere ersten eigenen Produktionsräume mit einem großen Produktionslabor
beziehen, dass im Laufe des Jahres vier
Maschinen beherbergen wird. So können
wir die Stückzahlen, die dann hoffentlich
angefordert werden, auch selbst produzieren. Maschinen, die so etwas können, kann
man nicht kaufen. Alle Maschinen für unser
Verfahren sind an unserem Institut [dem
Karlsruher Institut für Technologie; die Red.]
entwickelt und gebaut worden. Wir gehen
jetzt dazu über, ein alternatives Produktionsverfahren zu verwenden, für das man
zumindest Kerntechniken bestehender Ma-
schinen, die es zu kaufen
gibt, einsetzen kann.
Zur Person: Eric Gottwald
Der Biologe Eric Gottwald, geboren 1963 im RuhrWer sind Ihre Hauptgebiet, leitet seit 14 Jahren die Arbeitsgruppe „3D-Zellkunden?
kulturen“ am Karlsruher Institut für Technologie (KIT),
Gottwald: Das hängt
einer Kombination aus Technischer Universität und
stark von der ProduktgrupHelmholtz-Forschungszentrum. Schwerpunktmäßig
pe ab, aber für Mikrotiterbeschäftigt sich Gottwald mit den Interaktionsmechaplatten sind besonders
nismen von hämatopoetischen und leukämischen
die Pharmafirmen für uns
Stammzellen mit ihrer Umgebung im Knochenmark,
interessant, weil sie einen
der Stammzellnische. Auch möchte er ein realitätsnahohen Durchsatz haben.
hes, dreidimensionales Modell der Stammzellnische
Außerdem haben sie die
ent­wickeln; zur hochdichten 3D-Kultivierung von ZelNotwendigkeit, Hundertlen mit aktiver Mediumversorgung und Steuerung des
tausende Substanzen am
Sauerstoffpartialdrucks nutzen die KIT-Forscher dabei
Tag zu testen. Bei anderen
ihr selbst entworfenes Bioreaktor-System. Um Teile
Produkten, etwa Zellkuldieses Know-Hows ökonomisch zu nutzen, kümmert
tur-Inserts für Mikrotitersich Gottwald derzeit zusammen mit seinen Partnern
platten, die wir im nächs(Bild links) um die Ausgründung von 300Microns.
ten Jahr auch fertigen werden, ist der akademische
Markt besonders interessant für uns.
haben wir uns Management-Erfahrung in
Person von Peter Haug ins Boot geholt. Das
Wie kam es zur Firmengründung?
Geld reichte ungefähr ein Jahr. Wir sind
Gottwald: Am Karlsruher Institut für
nun am Ende des Jahres angelangt und
Technologie wird den Wissenschaftlern
müssen durch Einwerben weiterer Mittel
eine Ausgründung einfach gemacht. Wir
dafür sorgen, dass es weitergeht.
haben hier spezialisierte Stellen, die Forschern helfen, ihre Technologien in die
Wo sehen Sie Ihre Firma in fünf Jahren?
freie Marktwirtschaft zu überführen. AufGottwald: Wir sind nicht darauf figrund der langjährigen Forschung zu unsexiert, das Verfahren möglichst schnell an
ren Systemen verfügten wir über ein großes
jemanden zu verkaufen oder aufgekauft
Netzwerk, aus dem immer wieder Anfrazu werden. Wir werden auf jeden Fall weigen kamen, ob man die Systeme kaufen
terhin selbst produzieren. Da wir extrem
könne. Wir mussten bisher immer absagen
viele Ideen haben, mit denen man auch
– und haben uns schließlich entschieden,
andere Gebiete bereichern kann, werden
das Ganze marktreif zu machen. Wir hawir schnell wachsen, groß werden und in
ben uns also bei Helmholtz-Enterprise um
fünf Jahren mindestens zehn Prozent des
Fördermittel beworben und diese auch tat3D-Zellkultur-Weltmarktes abdecken.
Interview: Kai Krämer
sächlich bekommen. Mit einem Teil davon
Langzeitmessungen der Zellviabilität als neuer innovativer
Ansatz zur Untersuchung von zellulären Prozessen
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24.10.14 16:59
Bild
WIRTSCHAFT
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Wirtschafts-Ticker
Curevac, gegründet vor 14 Jahren aus
den Arbeitsgruppen von Hans-Georg
Rammensee und Günther Jung, hat
mit Boehringer Ingelheim einen millionenschweren Vertrag ausgehandelt.
Objekt der Begierde ist das Krebsvakzin CV9202 – ein immuntherapeutisch
gegen Lungenkarzinome wirkendes
mRNA-Molekül, das demnächst in
zwei unterschiedlich angelegten Phase-II-Studien auf seine Wirksamkeit
getestet werden soll. Als erste Rate erhalten die Tübinger 35 Millionen Euro;
falls das Mittel irgendwann auf den
Markt kommt, sind sogar 430 Millionen Euro Erfolgsprämie sowie Lizenzeinnahmen und Umsatzbeteiligungen
für die Curevac-Eigner drin. Zu diesen
gehört der SAP-Mitgründer Dietmar
Hopp, der vor zwei Jahren 80 Millionen Euro in die 120-Mitarbeiter-Firma
steckte und über eine Vervielfachung
seines damaligen Investments nicht
unglücklich wäre.
In Schlieren bei Zürich sowie im ostdeutschen Halle bereitet man die ersten Biotech-IPOs seit fünf (Schweiz)
beziehungsweise acht (Deutschland)
Jahren vor. Molecular Partners,
gegründet 2004, hofft auf einen
Emissionserlös von gut 100 Millionen
Euro. Das eidgenössische Unternehmen entwickelt Protein-basierte Medikamente – sogenannte „DARPins“
– gegen Augenkrankheiten und Krebs;
der am weitesten fortgeschrittene Produktkandidat namens Abicipar (gegen
altersbedingte Makuladegeneration)
soll ab Mitte 2015 in einer Phase
III-Studie getestet werden.
Die deutsche Probiodrug AG, 1997 aus
dem Hans-Knöll-Institut für Naturstoffforschung in Jena heraus gegründet,
plant ihren Börsengang ebenfalls für
den Spätherbst. Probiodrug hat sich in
den letzten Jahren auf die Entwicklung
von Alzheimer-Therapien konzentriert;
mit dem Enzym Glutaminyl-Cyclase
glauben die Hallenser, einen wesentlichen Protagonisten der Demenz-Entstehung gefunden zu haben. Das mit
Abstand am weitesten entwickelte der
drei heißen Eisen in der Pipeline ist der
niedermolekulare Wirkstoffkandidat
PQ912: Seit März wird eine klinische
Phase-II-Studie vorbereitet, die nicht
vor 2016 Ergebnisse liefern wird. -WK-
60
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Die Favoriten der Börsenmagazine
Superreich mit
Biotechaktien?
Wie man als TA oder Professor im Handumdrehen ein
Vermögen verdient – zumindest theoretisch.
this company is going to triple very fast!,
lockt der Versender der mehrmals täglich
auflaufenden E-Mail. Man möge sofort auf
den blau unterlegten Link klicken, um exklusiv den Namen der betreffenden Firma
zu erfahren, deren Aktien sich in Bälde verdreifachen – und die ihre Anleger somit in
nullkommanix schwerreich machen würde.
Der Laborjournal-Redakteur klickte natürlich sofort und gleich mehrmals, und
tippte dann auch noch wie verlangt die
vierstellige Geheimzahl seines Girokontos
in die Suchmaske. Bei einer garantierten
Rendite von 200 Prozent muss man fix sein,
sonst schöpfen andere den Ertrag ab. Da
kennt er sich aus als Wirtschaftsexperte.
Irgendetwas jedoch muss schief gegangen sein. Die Festplatte seines Computers rasselt seither beinahe pausenlos;
die Guthaben all seiner Privatkonten wurden neulich auf eine britische Kanalinsel
transferiert; und der Kurs der empfohlenen
Aktie schlug trotz mehrfacher Nachkäufe
umgehend die falsche Route ein, nämlich
zielstrebig in Richtung Null Euro. Offenbar ist es ein Fehler, unbekannten E-Mails
Glauben zu schenken.
Dolce Vita statt Kühlraum
Was aber tun, wenn man seine Tage
nicht länger im Kühlraum seines Instituts
verbringen, sondern endlich das wohlverdiente Dolce Vita genießen möchte? Vielleicht können ja populäre Börsenmagazine
weiterhelfen. Welche Aktien empfehlen die
dort ihre Weisheiten verbreitenden Gurus?
Stefan Lindam etwa, Vorstand und Redakteur des Portals aktiencheck.de, legte
seinen Lesern am 20. Oktober den Kauf
von Aktien der kanadischen Biotech-Bude
Chromedx ans Herz (wohl nicht nur dem
Laborjournal-Redakteur bis dato völlig un-
bekannt). Dem Käufer eröffne sich hierbei
„eine Megachance“; das Unternehmen sei
„auf dem besten Wege, mit seinem mobilen
„Hemopalm“-Gerät eine „riesige Lücke im
Bereich der medizinischen Notfall-Technologie“ zu schließen und so „den Milliardenmarkt der Blutanalyse zu revolutionieren“.
Das Geschäftsmodell der „cleveren“ Kanadier ähnele denen der Milliardenkonzerne
Gilette (Rasierklingen) oder Nespresso
(Kaffee-Pads) und habe somit Potenzial,
„in der gleichen Erfolgsspur zu wandeln“,
so Lindam weiter. Die Firma plane, bereits
2016 profitabel zu wirtschaften, und sei
zudem ein Übernahmekandidat.
Wie funktioniert das angebliche Wundergerät? Es verwende „eine Kombination
von Spektroskopie und elektrochemischen
Messungen“, um eine vollständige Aussage zur Blutsauerstoffversorgung und zum
Säure-Basen-Status zu liefern; das Konkurrenzgerät von Abbott könne lediglich
letzteres und sei damit fehleranfällig. Sollte
die Marktzulassung gelingen, so winke laut
Börsenprophet Lindam eine Vervielfachung
der Chromedx-Aktie.
Totalverlustrisiko inklusive
Allerdings, fügt Lindam am Ende an,
unterliege das Chromedx-Investment
einem Totalverlust-Risiko, falls die Zulassung scheitere, sich kein Vertriebspartner
finde oder das Konzept an mangelnder
Marktakzeptanz scheitere. Falls die Kanadier also auch nur über einen der vielen,
vielen Fallstricke stolperten.
Die Tipps der einschlägigen Magazine, sei es Der aktionär („hochriskante
Ebola-Aktien für hartgesottene Anleger“)
oder die actien-börse („Morphosys auf dem
Weg zur großen Nummer“) helfen wohl
nur einem: dem Herausgeber dieser Zeitschriften.
Vielleicht ist es also doch gescheiter,
statt aktiencheck.de die bewährten Fachmagazine nature und Laborjournal zu
konsultieren und sich mit einem länger
währenden Aufenthalt im Kühlraum anWInFrIeD KÖPPeLLe
zufreunden.
11/2014
24.10.14 16:00
Wirtschaft
Epigenomics: Weitere Studie nötig
Strafrunde
Die Berliner Krebsdiagnostik-Firma
Epigenomics versucht zu retten, was zu retten ist. Nachdem die US-Behörde FDA im
Juni die Zulassung des Darmkrebstests Epi
proColon verweigerte, halbierte sich der
Wert der Epigenomics-Aktien rapide von
6,60 auf 3,25 Euro (bis zum Redaktions­
schluss wieder leicht auf 3,60 Euro gestiegen). Offenbar reichten den gestrengen
Amerikanern die vorgelegten Daten nicht
aus; in Europa dagegen ist der Test bereits
auf dem Markt.
Fotos: Epigenomics
CEO
Thomas
Taapken hat
eine Atempause
gewonnen.
Epi proColon gilt als entscheidender
Meilenstein in der weiteren Entwicklung
der Firma – ein endgültiges Scheitern auf
dem umsatzträchtigen US-Markt würde
Epigenomics möglicherweise nicht überleben. Nach Gesprächen mit FDA-Vertretern
wurde vereinbart, dass die Berliner eine
weitere Studie durchführen müssen. Diese
werde „unter einer Million Euro“ kosten
und solle zeigen, dass „Epi proColon bei
Patienten, denen dieser blutbasierte Test
angeboten wird, die Teilnahme an der
Darmkrebs-Früherkennung im Vergleich
zum stuhlbasierten, immunochemischen
FIT-Test erhöht“.
Ins Deutsche übersetzt: Der Berliner
Darmkrebstest soll mehr Patienten dazu
bringen, ihren Arzt zwecks Vorsorgeuntersuchung zu konsultieren. Parallel bemüht
sich Epigenomics nach einer im April 2014
offenbar erfolgreich beendeten Studie um
eine baldige Zulassung in China – und um
Geld: Man werde noch vor Jahresende
„mögliche Finanzierungsoptionen nutzen“, ließ CEO Thomas Taapken verlauten.
Und diese Ankündigung machte der seit
September 2012 amtierende Vorstands­
chef innerhalb von nur zwei Wochen wahr:
Der Vertriebspartner der Berliner, der amerikanische Diagnostika-Anbieter Biochain
aus San Francisco, tauschte Mitte Oktober im Rahmen einer Kapitalerhöhung
4,2 Millionen Euro gegen 1.351.089 neu
ausgegebene Epigenomics-Aktien im Wert
von je 3,08 Euro. Das eingenommene Geld
verhilft Epigenomics zu einer Atempause:
Mit dem Nettoerlös dieser Geldbeschaffungsmaßnahme können die Berliner a)
ihren laufenden Geschäftsbetrieb finanzieren und b) die Vertriebsstrukturen für
ihren Epi-proColon-Test stärken.
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Kommentar
Gewinn-Maximierung in Ingelheim
Der rheinhessische Pharmakonzern
Boehringer Ingelheim wälzt Riesenprobleme: Der Gewinn im Geschäftsjahr 2013 war mit 2,1 Milliarden Euro
minimal und nur läppische 14 Prozent
höher als im Jahr davor. Was tun? Den
Mitgliedern der Gesellschafterfamilie
Boehringer/Baumbach, dem Konzernboss Andreas Barner und dessen
Deutschland-Chef Stefan Rinn war klar:
Nur eine weitere halbe Milliarde Euro
kann ihren maroden Betrieb vor dem
Ruin retten. Um dieses Sümmchen
zu beschaffen, beschlossen sie einen
konsequenten Sparkurs mit enger
Einbindung von gut 500 Mitarbeitern:
Deren Arbeitsplätze werden demnächst
wegfallen. Alles halb so wild, immerhin
solle auf betriebsbedingte Kündigungen
verzichtet werden, beruhigt der oberste
Kostensenker Barner. Ob das die 100
11/2014
LJ_1114_WIRTSCHAFT.indd 61
Angestellten in Biberach zu beruhigen
vermag, um deren Stellen es nach Informationen der Schwäbischen Zeitung
unter anderem geht?
Schuld sind nach Ansicht der
Pharmafunktionäre ohnehin ganz
andere: Erstens die unverschämten
US-Krankenkassen; diese forderten
„Rabatte in noch nicht dagewesener
Größenordnung“. Auch in Deutschland
darf man nicht mehr jeden beliebigen
Preis für Pharmaka abkassieren. Und
zweitens besaßen die Kontrolleure der
US-Aufsichtsbehörde FDA dann auch
noch die Frechheit, im Boehringer-Mutterwerk Ingelheim enorme Mängel in
Produktion und Qualitätsmanagement
zu erkennen und deren umgehende,
kostspielige Beseitigung zu fordern. Sie
haben es schon schwer, die geplagten
Boehringers.
-WK-
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61
24.10.14 16:00
WIRTSCHAFT
Neue Labortechnikmesse: Labvolution
Stoßrichtung
Eine neue Messe-Schwester
soll der kränkelnden Biotechnica im kommenden Jahr zur
Gesundung verhelfen.
Es gibt eine neue Labortechnikmesse: die
Labvolution. Sie soll in Hannover parallel
zur Biotechnica stattfinden – erstmalig im
kommenden Jahr, vom 6. bis zum 8. Oktober. Die beabsichtigte Stoßrichtung des
Labvolution-Veranstalters, der Deutschen
Messe AG, ist ganz klar die konkurrierende
(und florierende) Frühjahrsmesse Analytika in München. Diese grub den Norddeutschen in den letzten Jahren ganz enorm das
Publikum ab. Im April 2014 etwa drängelten sich laut Veranstalterangaben 35.000
Besucher auf 55.000 Quadratmetern in
den fünf Messehallen der Münchener Analytica, während ein halbes Jahr zuvor in
Hannover nur rund 10.000 Besucher (Veranstalterangabe) die einzige Messehalle
9 bevölkerten – und selbst diese vollständig zu füllen gelang der Deutschen Messe
AG nicht: Hier eine mit Topfpflanzen und
Sitzgelegenheiten notdürftig kaschierte
Freifläche, dort ein Gemeinschaftsstand
zum Dumpingpreis und eine den Leerraum
füllende Würstchenbude.
Die hinter vorgehaltener Hand, aber
auch zunehmend offen geäußerten, mürrischen Kommentare der Biotechnica-Aussteller waren unmissverständlich: Wollten
die Hannoveraner ihre traditionsreiche
Biotechnica nicht mangels Besucherzuspruch den Heldentod sterben lassen, so
mussten sie sich ganz schnell etwas einfallen lassen.
Dauerkonkurrent Analytica
Die neue Labvolution soll, im Verbund
mit der bisherigen Biotechnica, dieser Einfall und der Ausweg aus dem Dilemma sein.
Die Hannoveraner haben als Zielgruppe
62
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Fotos (3): wk
Nord
Kampf mit dem Rivalen aus Süddeutschland also klein beigegeben und orientiert
sich künftig verstärkt in Richtung Skandinavien, Großbritannien, Polen und
Baltikum. Vielleicht nicht die schlechteste Idee, angesichts des wirtschaftlichen
Potenzials dieser Regionen und der Erkenntnis, dass mehr als
So viel Trubel wie hier beim Science-Slam auf der
zwei Drittel der AnalytiBiotechnica 2013 hätte die Deutsche Messe auch
ca-Besucher südlich des
kommendes Jahr gerne...
Weißwurst-Äquators zuhause sind und nur die
wenigsten davon zusätzlich nach Hannover zur
Biotechnica kommen.
ziemlich genau jene Interessenten im Sinn,
die auch alle zwei Jahre nach München zur
Analytica pilgern: die Besitzer, Betreiber
und Mitarbeiter von Forschungs-, Analyse-,
Produktions- und Ausbildungslaboren aus
den Branchen Chemie, Pharma, Biotechnologie, Kunststoff, Materialentwicklung,
Verwechslungsgefahr
Verbesserungsfähig
ist allerdings der Name.
Mit der ebenfalls im
Herbst stattfindenden
„Labsolutions“-Laborfachhandelsmesse,
veranstaltet von der schwäbischen Traditionsfirma Th. Geyer in Stuttgart und
Wesseling/Köln, gibt es bereits seit mindestens drei Jahren eine B2B-Veranstaltung
mit sehr ähnlichem Namen und nahezu
gleichem Zielpublikum: Analytik, Life
Science, Arbeitssicherheit und Laborausstattung. Wollen wir mal hoffen, dass dies
nicht noch zu Verwicklungen führt!
Werkstoffprüfung, Kosmetik, Medizin- und
Umwelttechnik, Energiewirtschaft sowie
Ernährungsindustrie. Und thematisch soll
es auf der Labvolution um „Labortechnik
und -infrastruktur, Analytik, Bedarfs- und
Verbrauchsartikel, Reagenzien, Chemikalien, Anwendungen und Verfahren sowie
um Dienstleistungen gehen. Also um so
ziemlich alles.
Wie gesagt: Unter dem Strich dürfte
WInFrIeD KÖPPeLLe
sich vom Profil der Labvolution genau der
typische Analytica-Besucher angesprochen fühlen. Ein klar abgegrenztes
„Profil“, von dem Messeveranstalter und Firmen
so gern schwadronieren,
ist nicht zu erkennen. Allerdings hat sich auf der
Website der neuen Messe
ein äußerst vielsagendes
Wörtchen versteckt. Es
lautet: Nordeuropa. Wie
... solche Bilder hingegen (ebenfalls Biotechnica 2013)
es aussieht, hat die Deutsollen möglichst der Vergangenheit angehören.
sche Messe im ewigen
11/2014
24.10.14 16:00
WIRTSCHAFT
Plasmidfactory fördert in Bielefeld
Reinigungsgeld
Die Plasmidfactory GmbH aus Bielefeld hat einer Arbeitsgruppe der örtlichen
Universität einen laut eigener Aussage
„fünfstelligen Betrag“ zur Verfügung gestellt; laut Recherche von Laborjournal
beträgt die Förderung rund 15.000 Euro.
Empfänger der Forschungsdrittmittel
ist die Arbeitsgruppe des in der Schweiz
geborenen Experimentalphysikers Dario
Anselmetti (Foto). Dieser war sieben Jahre
als Projektleiter in der Baseler Pharmaindustrie tätig und ist seit 2000 Professor in
Plasmidfactory seien gedacht für „die
Unterstützung der aufwändigen und materialintensiven Forschung unserer Nachwuchswissenschaftler“, so Anselmetti. In
Zeiten, in denen immer mehr universitäre
Grundausstattung wegbricht, sei die akademische Forschung auf externe Mittel
angewiesen, so der Physiker weiter.
Plasmidfactory produziert sogenannte
„Minicircle-“ und Plasmid-DNA, die zum
Beispiel für die Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe verwendet wird. Die in
gemeinsam betreuten Promotionen erhaltenen Forschungsergebnisse seien dabei
dienlich, die Qualität der Aufreinigung von
Online
Monitoring
of Biomass
Foto: M. Adamski/Uni Bielefeld
Dario
Anselmetti
Bielefeld. Dort untersucht der passionierte
Hobbyläufer seitdem die biophysikalischen
Wechelwirkungen von Einzelmolekülen
im Nanomaßstab; er benutzt dazu unter
anderem die Rasterkraftmikroskopie,
die Dynamische Kraftspektroskopie und
„optische Pinzetten“. Die Drittmittel von
Merz Pharma kappt Forschung
Foto: Siebbi/Wikipedia
Beauty statt Medizin
Merz richtet
sich auf diese
Zielgruppe aus
Die Leitung des Pharmakonzerns
Merz (der mit den Spezialdragees) hat
von Medikamenten die Nase voll und
hofft, künftig mit Kosmetika und „Ästhetik-Produkten“ (Botox-Präparate, Ultraschall-Hautstraffer, etc.) einfacher und
mehr Geld verdienen zu können. Die mühsame und risikoreiche Pharmaforschung
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Nukleinsäuren zu verbessern; so etwa plane
man derzeit weitere gemeinsame Arbeiten,
um DNA-Vektoren mittels mikrofluidischer
Kanalsysteme aufzureinigen. Ferner stellten derlei Gemeinschaftsprojekte ein mögliches Sprungbrett für Postdocs dar, ins
-WKWirtschaftsleben zu wechseln.
wird somit zwangsgeschrumpft, rund
hundert der aktuell tausend deutschen
Mitarbeiter müssen gehen.
Dies ist ein herber Strategieschwenk,
nachdem Merz mit der Anti-Alzheimer-Pille Memantin seit 2002 finanzielle Erfolge
feierte – zumindest anfangs. Doch der
Platz in der ersten Liga der forschenden
Arzneimittelhersteller will verteidigt werden, und damit tut sich die Frankfurter
Firma zunehmend schwer: Memantin
verliert Jahr für Jahr Marktanteile, und
das betreffende Patent gilt auch nicht
mehr lange. Zudem floppten Ende 2011
klinische Studien am erhofften neuen
Umsatz-Zugpferd, dem Tinnitus-Medikament Neramexane. Künftig wird Merz
also den Weg des geringsten Widerstandes
gehen und hochinnovative Produkte wie
„Haar-activ-Dragees“, Faltenauffüll-Cre-WKmes und Badesalze anbieten.
63
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SFRvario
24.10.14 16:00
WIRTSCHAFT
Die Kurse amerikanischer
Biotechaktien brechen
alle Rekorde.
Ernst&Young-Report: Europas Biotechnologie hinkt den USA hinterher
Alte Welt im
Dämmerschlaf?
Plus 20 Prozent seit Jahresbeginn, plus 27 Prozent Zuwachs seit
zwölf Monaten, ja sogar unglaubliche 188 Prozent Kursanstieg
seit Oktober 2011: Seit Jahren steht (oder besser: wächst) der
amerikanische Nasdaq-Biotechindex als Inbegriff einer perfekten Geldvermehrungs-Kurve – schnurgerade und steil nach
oben gerichtet. Diese stürmische Entwicklung spiegelt den
fortwährenden Aufschwung der US-Biotechunternehmen wider:
Auch wenn der Index nur für die größten und umsatzstärksten
Firmen steht, so bildet er dennoch ein vielsagendes Stimmungsbarometer für alle Biotechfirmen, und damit für die boomende
Biotechindustrie jenseits des Atlantiks. Sehr viele Dollars, die
Anleger in den letzten Jahren hier in neue Antikörpertechnologien und Krebsmedikamente, in Protein-Engineering und
experimentelle Stammzelltherapien investierten, haben sich
verdoppelt oder gar vervielfacht. Die Begriffe „Geldmangel“,
„Finanzierungsproblem“ oder „Börsenflaute“ hingegen sind bei
US-Managern zu Fremdwörtern geworden. Natürlich fährt auch
das eine oder andere hochfliegende US-Unternehmen auf Abwegen oder gar in die Pleite, doch derlei Misserfolge werden von
den zahllosen Erfolgsgeschichten mehr als wettgemacht.
Mit einem Wort: Rund um die drei weltweit größten Biotech-Zentren – die San Francisco Bay Area, die “Greater Boston
Area” und die Region San Diego – brummt es.
Lähmendes Desinteresse in Europa
So turbulent es derzeit in
den Staaten zugeht, so erschreckend passiv zeigt sich Europas mit Abstand größte
Volkswirtschaft: Deutschlands Biotechindustrie
dorrt in der Wüste vor sich
hin. Zahllose viel versprechende, technologisch wie
ökonomisch höchst interessante Forschungsprojekte
dümpeln auf Sparflamme
oder werden gleich ganz
aufgegeben. Firmen und
Technologien, in die der
Staat über diverse Förderprogramme wie „Go-Bio“ und
„BioChance“ anfangs viel
Geld gesteckt hat, lässt man
scheinbar ungerührt vertrock64
LJ_1114_WIRTSCHAFT.indd 64
nen – oftmals ausgerechnet dann, wenn sich die Firmenentwicklung in einer kritischen Phase befindet.
Und die private Investorenschaft? Die macht sich hierzulande seit Jahren rar. Die Geldanleger haben offenkundig die Hosen voll und investieren lieber in Festgeld und Immobilien. Gäbe
es nicht einige wenige Lichtblicke – etwa die Milliardärsfamilien
Foto: DPR Construction
Amerikas Biotechindustrie boomt seit Jahren.
Wann erwacht Europa?
Big Biotech-Business in den USA (hier: Genentechs Zellkultur-Produktionsanlage im kalifornischen Vacaville).
Hopp und Strüngmann, die in den vergangenen Jahren jeweils
neunstellige Eurobeträge in die Biotechnologie steckten – so
müsste man der Branche den baldigen Exitus bescheinigen.
Deutsche Kleinfirmen: Kaum Börsenhandel
Dazu kommt, dass kaum jemand noch Biotechaktien kauft.
Kein Wunder – wer kennt schon unbedeutende Kleinbetriebe
wie Epigenomics, Mologen oder Vita34, deren Aktien an der
Börse mangels Interesse so gut wie gar nicht gehandelt werden?
Beispiel Vita34: Am 1. Oktober 2014 ging deutschlandweit
genau eine Transaktion mit lächerlichen eintausend Vita34-Aktien (Einzelpreis: 4,19 Euro) über die Bühne. Der finanzielle
Gesamtumfang betrug ganze 4.189 Euro. Vielleicht ein Biologie-Student, der mit dem Kauf exotischer Nebenwert-Papiere
seine Ausbildung finanzieren wollte?
Dabei ermittelt die Deutsche Börse AG in Frankfurt
doch sogar einen eigenen Biotechindex (den DaXsubsector biotechnology) – und dessen zeitlicher Verlauf
sieht tadellos aus: Gegenüber den USA zwar mit
Verspätung in Bewegung gekommen, hat sich der
Wert der darin erfassten Biotechaktien seit Herbst
2011 ebenfalls enorm gesteigert, um immerhin 140
Prozent. Und das, obwohl der deutsche Biotechindex nicht nur die wenigen hiesigen Schwergewichte
(Qiagen, Morphosys, Evotec und Sartorius) enthält,
sondern so ziemlich jedes Unternehmen, das in
Deutschland jemals einen Börsengang wagte. Der
Index ruht zum Teil auf randständigen Kleinstwerten
wie der erwähnten Vita34, Wilex und Sygnis – Firmen also, die jeweils nur eine Handvoll Mitarbeiter
beschäftigen und deren Umsatz den einer durchschnittlichen Aldi-Filiale weit unterschreiten dürfte.
Ende August veröffentlichte die Beraterfirma
Ernst&Young ihren neuesten Biotechindustrie-Report
Biotech-Eldorado Kalifornien
11/2014
24.10.14 16:00
WIRTSCHAFT
Foto: MMM GmbH
„Beyond borders 2014“ (siehe Foto links). Das wenig überraarden Euro frisches Geld gingen 2013 in die Technologiezentren
schende Fazit dieser Untersuchung: „Amerikas Biotech-Riesen
zwischen San Francisco, Boston und New York, nur kümmerboomen – Stagnation in Europa.“
liche 4 Milliarden Euro in die Alte Welt. Mit der fünffachen
Weiter stellen die Autoren der E&Y-Studie fest: [WähMenge an Geld kann man in
rend] die weltweite biotechnologiebranche im Jahr 2013
den USA natürlich auch Räder
einen deutlichen Wachstumsschub verzeichnete, konnten
ganz anderen Ausmaßes
die börsennotierten unternehmen in europa ihren umsatz
drehen.
kaum steigern. Und: Die ausgaben für Forschung und
Nicht zuletzt wird die euentwicklung bei den führenden uS-unternehmen stiegen um
ropäische Misere auch durch
25 Prozent, während sie bei den europäischen unternehmen
die Zahl der Firmen verdeutsogar zurückgingen.
licht, deren Aktien man 2013
Zaudern gilt nicht:
In den vier wesentlichen Biotechzentren der Erde,
erstmals an der Börse kaufen
Die deutsche Probiodrug
USA, Europa, Kanada und Australien, gibt es mittlerweile
konnte: In den USA gelangen
AG plant den Börsengang.
mehr als 600 börsennotierte Biotechfirmen, deren rund
49 Biotech-Börsengänge, in
180.000 Mitarbeiter im letzten Jahr weltweit fast 100
ganz Europa lediglich deren 8
Milliarden Euro Umsatz erwirtschafteten. Angesichts dieser Di– und in Deutschland, Österreich und der Schweiz kein einziger.
mensionen und Wachstumsraten nähert sich die Biotechbranche
Doch vielleicht fassen sich ja demnächst Christian Zahnd
der ökonomisch bislang übermächtigen Pharmaindustrie immer
und Michael Stumpp ein Herz und führen die von ihnen gegrünmehr an – oder hat, wie etwa im Falle von Roche, längst das
dete Firma Molecular Partners aufs Parkett der eidgenössischen
heimliche Zepter übernommen: Ohne deren US-Biotech-TochBörse SIX? Zumindest haben die beiden Vorstände des Zürcher
ter Genentech würden die Schweizer ziemlich nackt dastehen;
Unternehmens dies fürs vierte Quartal 2014 angekündigt. Falls
Genentech entwickelt das Gros der gewinnträchtigen Krebsmein ihrem Kielwasser dann auch noch die Probiodrug AG aus
dikamente des Mutterkonzerns.
Halle/Saale ihr Versprechen wahr macht und wie kürzlich anDer direkte Vergleich USA-Europa verdeutlicht die europägekündigt an die Amsterdamer Börse geht (geplant ebenfalls für
ische Biotechmisere. Fast zwei Drittel der Beschäftigten in den
die nächsten acht Wochen), so könnte dies einen befreienden
erwähnten Regionen, knapp 110.000 Personen, arbeiteten 2013
Dammbruch auslösen (siehe dazu die Meldung auf Seite 60).
in den USA. In europäischen Biotechfirmen war mit 55.000
Vielleicht ändern die Geldströme über den Atlantik ja
Beschäftigten exakt die Hälfte davon in Lohn und Brot (die
demnächst die Richtung. Verdient hätten es die europäischen
WInFrIeD KÖPPeLLe
restlichen 15.000 Biotechangestellten verteilen sich auf Kanada
Biotechfirmen allemal.
und Australien).
US-Biotechnologen sind fast doppelt so effizient
Zwei dort, einer hier – sieht doch eigentlich nicht so übel
aus. Oder doch? Peinlich für Europa ist es nämlich, dass die
lediglich doppelte Zahl an Amerikanern den dreieinhalbfachen
Umsatz erwirtschaftet – die US-Biotechnologie folglich um
Welten effizienter arbeitet: Umgerechnet mehr als 57 Milliarden
Euro Umsatz (in den USA) standen 2013 lediglich knapp 17
Milliarden Euro Umsatz (in Europa) gegenüber. Ein US-Biotechnologe ist somit fast doppelt so effizient wie sein europäischer
Kollege: Pro Mitarbeiter erwirtschaften amerikanische Firmen
520.000 Euro, europäische Firmen nur 309.000 Euro. Dies
könnte zwar auch den hierzulande angenehmeren Arbeitsbedingungen geschuldet sein (höhere Gehälter, mehr Sozialleistungen), was einem in Biotechnologie investierenden Kapitalisten
jedoch ziemlich egal sein dürfte – er wird sein Geld dort anlegen, wo es am meisten Rendite abwirft: in den USA.
Sinnbildlich für das krasse Ungleichgewicht zwischen amerikanischen und europäischen Biotechfirmen ist auch die Marktkapitalisierung (der Gesamtwert aller börsennotierten Aktien)
– der fiktive Wert also, den Aktienkäufer den einzelnen Firmen
zubilligen: Die US-Biotechindustrie wird im Ernst&Young-Report
mit 503 Milliarden Euro bewertet, ihr europäisches Gegenstück
mit lediglich 92 Milliarden Euro. Es ist müßig zu diskutieren, ob
diese enorme Diskrepanz fundamental berechtigt ist oder nicht
und worin die Ursachen dafür liegen – Tatsache jedenfalls ist,
dass unter Kapitalanlegern die US-Branche um ein Vielfaches höher geschätzt wird als das, was das wissenschaftlich und technologisch gewiss nicht unterlegene Europa an Firmen hervorbringt.
Geld zieht Geld an, und daher fließen seit Jahren enorme
Wagniskapital-Beträge in US-Firmen, während die hiesigen
verschmäht werden wie schimmelig Brot. Umgerechnet 20 Milli11/2014
LJ_1114_WIRTSCHAFT.indd 65
Exosome Research
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65
24.10.14 16:00
WIRTSCHAFT
Produktübersicht: Klonierungs-Kits
DNA-Einbauhilfen
Auch 41 Jahre nach der ersten Klonierung
eines DNA-Fragments in ein Plasmid mit
Hilfe des Restriktionsenzyms EcoRI und der
T4 DNA-Ligase, durch Annie Chang, Bob
Helling, Herb Boyer und Stanley Cohen,
ist diese Klonierungs-Technik noch immer
in vielen Laboren gebräuchlich. Restriktionsenzyme, die die nötigen glatten oder
kohäsiven Enden an DNA-Fragment und
Plasmid beziehungsweise Vektor schneiden, sind günstig zu haben und auch die
DNA-Ligase ist ein Allerweltsenzym. Mit
etwas Glück liegen auch die Schnittstellen auf den passenden Abschnitten des
DNA-Fragments.
Was man bei der traditionellen Restriktionsenzym-abhängigen Klonierung
mitbringen muss ist jedoch Geduld. Die
arbeitsintensiven Einzelschritte benötigen
viel Zeit und speziell bei Hochdurchsatz-Experimenten bremst die Ligase-abhängige
Klonierung alle anderen Arbeitsschritte aus
und macht deshalb wenig Sinn.
Es geht auch ohne Ligase
Mittlerweile existieren jedoch schneller
und einfacher durchzuführende Ligase-unabhängige Klonierungsmethoden (LIC).
Die Urform der LIC-Klonierung kreierten
die zwei Mitarbeiter der Lawrence Livermore Laboratorien, Charalampos Aslanidis
und Pieter J. de Jong schon 1990. Für die
Herstellung einer DNA-Bibliothek entwickelten die zwei Forscher die sogenannte
LIC-PCR, mit der sie schnell und unkompliziert PCR-Produkte in Plasmidvektoren
integrieren konnten.
Hierzu amplifizierten sie zunächst
den kompletten Vektor mit einer PCR und
verwendeten hierbei Primer mit zwölf
identischen Nukleotiden an den 5‘-Enden,
die jedoch kein dGMP enthielten. Den re66
LJ_1114_Produktübersicht.indd 66
sultierenden linearisierten Vektor, dem
an den 3‘-Enden die dCMP-Reste fehlten,
inkubierten sie anschließend mit der T4
DNA Polymerase in Gegenwart von dCTP.
Unter diesen Bedingungen arbeitet die
T4 DNA-Polymerase als 3‘-5‘-Exonuklease,
die solange Nukleotide von den 3‘-Enden
abknabbert, bis sie auf den ersten dCMPRest stößt. Den gleichen Trick verwendeten Aslanidis und de Jong bei dem zu
klonierenden DNA-Fragment. Hier setzten
sie einen PCR-Primer ein, dessen 5‘-Ende
komplementär zu dem 5‘-Ende des Vektor-Primers war. In diesem Fall fehlten an
den 5‘-Enden also die dCMP-Reste (und damit die dGMP-Reste am komplementären
Strang).
Immer neue Varianten
Das PCR-Produkt verdauten sie schließlich mit der T4 DNA-Polymerase in Gegenwart von dGTP, um auch hier überhängende Einzelstrang-Enden zu erzeugen.
Im letzten Schritt der LIC-PCR hybridisierten sie schließlich die komplementären,
kohäsiven Enden von DNA-Fragment und
linearisiertem Vektor und verschmolzen sie
zu einem ringförmigen Plasmid mit integriertem DNA-Fragment.
Aufbauend auf diesem äußerst cleveren Grundprinzip ersannen Forscher zahlreiche LIC-Varianten, wobei der Begriff LIC
inzwischen auch generell für alternative,
Ligations-unabhängige Klonierungs-Verfahren steht.
Aus dem Labor des Klonierungsexperten Stephen Elledge von der Harvard
Medical School stammt zum Beispiel die
SLIC-Methode (Sequence- and Ligation-independent Cloning), die im Grunde eine
vereinfachte Version der LIC-Klonierung
ist. Auch bei SLIC hängt man zunächst homologe Enden mittels PCR an DNA-Fragment und linearisierten Vektor. Die Verrenkungen mit dem fehlenden dGMP in
den Primern sind hier aber nicht nötig. Die
beiden PCR-Produkte inkubiert man in separaten Ansätzen ohne dNTPs mit der T4
DNA-Polymerase. Fehlen dNTPs so funk-
tioniert das Enzym solange als 3‘-5‘-Exonuklase, bis man die Exonuklease-Aktivität
durch die Zugabe von dCTP stoppt, sobald
genügend Nukleotide entfernt sind. Die
nach dem Mischen der DNA-Fragmente
mit komplementären 5‘-Überhängen resultierenden ringförmigen Plasmide schleust
man schließlich in E. coli-Zellen ein, die
die bestehenden Lücken in den Strängen
reparieren.
Eintopf-Reaktion
Ganz ähnlich funktioniert auch die
Gibson-Assemblierung, die Daniel Gibson
vom Craig-Venter-Institut 2009 zusammen
mit seinen Kollegen austüftelte. Wie üblich
startet das Ganze auch hier mit dem Anhängen von homologen Enden an den linearisierten Vektor und das DNA-Fragment
mittels PCR. Anschließend wirft man die
PCR-Produkte in einen Topf und rührt bei
50 °C noch etwas T5-Exonuklease, Phusion
Polymerase und Taq-Ligase unter.
Die T5-Exonuklease zerkaut die 5‘-Enden der DNA-Stränge und produziert
kohäsive Enden, die mit den jeweiligen
homologen Gegenstücken hybridisieren.
Die Phusion-Polymerase nutzt die neugepaarten Abschnitte als Primer und füllt
die darin vorhandenen Lücken auf. Zum
Schluss verknüpft die Taq-Ligase die Enden
mit dem integrierten DNA-Fragment.
Bei der Gibson-Assemblierung passen
die Bruchstück lückenlos ineinander, ohne
„Narben“ zu hinterlassen, man spricht deshalb auch von einer nahtlosen Klonierungstechnik (Seamless Cloning).
Zu dieser Kategorie zählt auch die
von Sylvestre Marillonets Gruppe am Biozentrum in Halle 2008 vorgestellte Golden-Gate-Klonierung. Los geht‘s auch hier
mit einer PCR, um die Enden von Vektor
und DNA-Fragment entsprechend zu präparieren. Hierzu versieht man diese mit
der Erkennungssequenz für die Typ II-Endonuklease BsaI und einem Überhang von
vier beliebigen Nukleotiden, der durch ein
einzelnes Nukleotid von der Erkennungsstelle getrennt ist.
11/2014
24.10.14 13:44
M
© Fotolia
Wie am Fließband entwickeln Molekularbiologen immer ausgefeiltere
Klonierungsmethoden.
WIRTSCHAFT
BsaI durchtrennt die DNA nach dem
ersten Nukleotid hinter dem nicht palindromischen Erkennungsmotiv und hinterlässt hierbei ein vier Nukleotide-langes,
überhängendes Ende. Da BsaI die eigene
Erkennungssequenz kappt, muss diese am
Ende positioniert sein und nach innen, in
Richtung von DNA-Fragment beziehungsweise linearisiertem Vektor, zeigen. Die
beim BsaI-Verdau entstandenen kohäsiven,
homologen Enden verknüpft schließlich
die im Reaktionsansatz mit enthaltene T4
DNA-Ligase.
Von der Golden-Gate-Klonierung existieren inzwischen verschiedene Varianten,
wie etwa MoClo- und GoldenBraid-Klonierung. Neu in diesem Jahr hinzugekommen, sind die pHeavens-Door- und
die IRDL-Klonierung, die das Prinzip der
Golden-Gate-Klonierung mit dem molekularbiologischen Trick des Selbstmordgens
kombinieren.
Ausgangspunkt der von Carsten Grötzingers Gruppe am Molekularen Krebsforschungszentrum der Berliner Charité
Anfang des Jahres vorgestellten pHeavens-Door-Klonierung ist, wie beim ursprünglichen Golden Gate-Verfahren, die
Herstellung von BsaI-Schnittstellen an den
Enden des DNA-Fragments via PCR (siehe
auch LJ 3/2014, Seite 83). Als Vektor dient
hier jedoch ein Plasmid, das neben einem
Kanamycin Resistenzgen ein von zwei
BsaI-Erkennungsmotiven eingerahmtes
ccdB-Selbstmordgen beherbergt.
Plasmid und PCR-Produkt verdaut man
zunächst in Gegenwart von T4 DNA-Ligase
mit BsaI. Anschließend schleust man den
Reaktionsansatz in E. coli-Zellen ein und
streicht diese auf Kanamycin-Platten aus.
Auf diesen gedeihen nur E.coli-Zellen, die
ein Plasmid enthalten, bei dem das ccdBGen durch das gewünschte Gen ersetzt
wurde. Zellen mit religierten oder nicht
verdauten Vektoren haben auf den Selektions-Platten keine Chance.
Mit Nullachtfünzehn-Enzymen
So clever die pHeavens-Door-Klonierung ist hat sie doch einen Nachteil: BsaI
ist alles andere als billig. So erhält man
zum Beispiel zum Preis einer Unit BsaI gut
jeweils fünf Units der Restriktionsenzyme
EcoRI oder XhoI.
Mit diesen beiden Nullachtfünfzehn-Enzymen funktioniert jedoch die IRDL (Improved Restriction Digestion-Ligation)-Klo-
nierung, die eine chinesische Gruppe im
September vorstellte (Wang et al., PLoS
ONE 9(9): e107907).
Die IRDL-Klonierung ist mehr oder
weniger eine Kopie der pHeavens-Door-Klonierung. Statt BsaI-Erkennungssequenzen an den Enden von Selbstmordgen
und DNA-Fragment, verwendet man hier
aber EcoRI- und XhoI-Schnittstellen. Das
Ausschneiden von ccdB mit den Restriktionsenzymen EcoRI und XhoI ist nicht nur
kostengünstig. Die zwei unterschiedlichen
Schnittstellen geben gleichzeitig auch die
richtige Orientierung des DNA-Fragments
vor. Die Chinesen veranschlagen etwa fünf
Minuten für Verdau und Ligation, die Effizienz der Klonierung liegt nach ihren Angaben bei nahezu 100 Prozent. Auch das
Problem interner Restriktionsschnittstellen
im gewünschten DNA-Fragment lässt sich,
so Wang et al., umgehen.
Die IRDL-Methode hört sich also vielversprechend an und sollte einen Versuch
wert sein. Wenn Sie dennoch auf Nummer
sicher gehen wollen und Klonierungs-Kits
handgemachten Protokollen vorziehen,
finden Sie diese in großer Zahl und in unterschiedlichsten Ausführungen auf den
HARALD ZÄHRINGER
nächsten Seiten.
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Polyklonale
Antikörper
11/2014
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LJ_1114_68_71_Layout 1 24.10.14 12:00 Seite 68
WIRTSCHAFT
„DNA-Einbauhilfen“
Klonierungs-Kits
Anbieter/Hersteller
Agilent Technologies
Waldbronn
www.genomics.agilent.com
Kontakt: Dorothee Herlinger
stratagene_bioreagents@
agilent.com
Tel. 0800 603 1000
Amsbio
www.amsbio.com
Kontakt:
[email protected]
Tel. +49 69 779099
BioCat
Heidelberg
www.biocat.com
Kontakt: Elke Gamer
[email protected]
Tel. +49 6221 7141516
68
Produktübersicht
Produktname Anwendungen
Klonierungs- Sonstiges, Besonderheiten, Allgemeines
effizienz
Preis
[EUR]
StrataClone PCR
Cloning Kit
Klonierung von TA/UA-PCR ≥95%
Amplikons
StrataClone Blunt
PCR Cloning Kit
Klonierung von Blunt-EndPCR Amplikons
≥95%
s.o.
328,– (20
Reaktionen)
StrataClone Ultra
Blunt PCR Cloning
Kit
Klonierung von PfuUltra IIgenerierten Amplikons
≥95%
s.o.
492,– (20
Reaktionen)
StrataClone Mammalian Untagged
Eukaryonte Expression von ≥95%
unfusionierten Proteinen
s.o.
548,– (20
Reaktionen)
StrataClone Mammalian Tagged:
Flag or cMyc
Eukaryonte Expression von ≥95%
Fusionsproteinen
s.o.
548,– (20
Reaktionen)
SureGuide
CRISPR/Cas9
complete Kit
Klonierung großer Gene
oder DNA-Fragmente mit
CRISPR/Cas9-Technologie
≥90%
Cas9 Endonuklease-Kit, beinhaltet: Enzyme und Puffer,
sgRNA Kontrolle, gRNA Synthesis-Kit | Für einzelne und
multiple Schnittstellen | Frei durch den Anwender zu
designen | Kostenlose gRNA Design-Software
488,– (40
Reaktionen)
SureGuide Cas9
Programmable
Nuclease Kit
s.o.
≥90%
Enzyme und Puffer mit sgRNA Kontrolle | Für einzelne und
multiple Schnittstellen | Frei durch den Anwender zu
designen | Kostenlose gRNA Design-Software
155,– (20
Reaktionen)
SureGuide Cas9
Programmable
Nuclease Kit
s.o.
≥90%
Enzyme und Puffer mit sgRNA Kontrolle | Für einzelne und
multiple Schnittstellen | Frei wählbar nach Kundenapplikation | Kostenlose gRNA Design-Software
325,– (100
Reaktionen)
SureGuide Cas9
Programmable
Nuclease
s.o.
≥90%
Enzyme und Puffer ohne sgRNA Kontrolle | Für einzelne
und multiple Schnittstellen | Frei wählbar nach Kundenapplikation | Kostenlose gRNA Design-Software
232,– (100
Reaktionen)
SureGuide gRNA
Control Kit
s.o.
≥90%
sgRNA Kontrolle | Reduziert den Zeitaufwand von der Planung zum Experiment | Optimiert für die Verwendung mit
SureGuide in vitro CRISPR/Cas Kit
116,– (20
Reaktionen)
SureGuide gRNA
Synthesis Kit
s.o.
≥90%
Erzeugt gRNA hoher Konzentration | Reduziert Zeitaufwand von Planung zum Experiment | Optimiert für die
Verwendung mit SureGuide in vitro CRISPR/Cas Kit
310,– (50
Reaktionen)
pCas cloning kit
Klonierung-Kits für
CRISPR/Cas9 Genome
Editing
>95%
Vektor für Klonierung von guide RNA für Genome Editing |
Vektor für Guide RNA und Cas9 Expression | Für gezieltes
Genome Editing
395,–
>90%
Keine Ligation nötig | Mehrere PCR-Produkte in einem
Schritt klonieren
Ab 295,–
Fast, Simple & Effi- Klonierung, PointMutationen, Insertionen
cient Cloning Kit
und Deletionen
Für Amplikons von 500 bp bis 14 kb | Topoisomerase/
328,– (20
Cre Recombinase/ lox P system | Mit kompetenten Zellen | Reaktionen)
5 Minuten Ligation
PCR Cloning Kit
Klonierung von PCRProdukten in eine Serie
von Expressionsvektoren
für Bakterien und
Säugerzellen
>95%
Ohne Verwendung von Restriktionsenzymen |
Einfach und effizient | Klonierung von PCR-Produkten
mit einer Länge von 200 bp bis 10 kb | Ideal für
Hochdurchsatz-Klonierungen
305,–
shRNA Cloning Kit
Klonierung-Kits für shRNA
Lentivektoren mit U6 oder
H1 Promotor
>90%
Verschiedene Promotoren, Antibiotika-Resistenz- und
Fluoreszenzmarker verfügbar
570,–
Cold Fusion Fast
Cloning System
Klonierung von Genen in
beliebige Vektoren
>95%
Einfach, schnell, genau und gerichtet | Restriktionsenzym,
Phosphatase und Ligase-freies System | Fünfminütige
Ein-Topf-Reaktion bei Raumtemperatur, zehn Minuten für
Fusion auf Eis | Geeignet für Hochdurchsatz
304,–
CloneSmart
Cloning Kits
Klonieren und Herstellung
von genomischen oder
cDNA-Bibliotheken
99.5%
Vorgefertigte Transkription und Translations-freie pSMART
Vektoren | Kopienzahl und Antibiotika-Resistenz wählbar
Abhängig
von Kit
GC Cloning and
Amplification Kits
Klonieren von
PCR-Produkten
>99%
Analog zur T/A-Klonierung | Stabilisiert schwer zu
klonierende Inserts
Abhängig
von Kit
BigEasy Long PCR
Cloning Kit
Klonieren langer PCRProdukte bis zu 30 kb |
Herstellung von Bibliotheken aus A/T- oder G/Creichen Genomen,
Klonieren von GenClustern und Operons
>95%
Stabilisiert schwer zu klonierende Inserts |
Enthält BigEasy TSA elektrokompetente Zellen
370,–
(Verschiedene Ausführungen)
BigEasy v2.0
Linear Cloning
System
Effizientes Klonieren von
Inserts bis 200 kb
>95%
Maximale Stabilität des Inserts | Effiziente Klonierung von
Inserts bis zu 30 kb | Induzierbare Kopienzahl | Enthält
BigEasy TSA elektrokompetente Zellen
370,–
(Verschiedene Ausführungen)
CopyRight v2.0
BAC Cloning Kits
Herstellung von Bibliothe- >95%
ken aus A/T- oder G/Creichen Genomen,
Klonieren von Gen-Clustern
und Operons
Maximale Stabilität des Inserts | Induzierbare Kopienzahl | 559,–
(VerschieEnthält BigEasy TSA elektrokompetente Zellen |
Enthält BAC-optimierte Replicator v 2.0 elektrokompetente dene Ausführungen)
Zellen
11/2014
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WIRTSCHAFT
„DNA-Einbauhilfen“
Klonierungs-Kits
Anbieter/Hersteller
BioCat (Fortsetzung,
Kontaktdaten siehe S. 68)
Biomol
Hamburg
www.biomol.de
Kontakt: Edgar Lipsius
[email protected]
Tel. +49 40 853260 37
Biozol Diagnostica
Vertrieb
Eching
www.biozol.de
Kontakt: [email protected]
Tel. +49 89 37 99 6666 und
0800 – 0246965 (Toll-free)
Biozym Scientific
Produktübersicht
Produktname Anwendungen
Effizientes Klonieren von
Keine Angabe
Inserts mit 35–45 kb | Für
Positionsklonierung, Erstellen physikalischer Karten
und Genomsequenzierung
Maximale Stabilität des Inserts |
Induzierbare Kopienzahl
Expresso Cloning
& Protein Expression Systems
Gerichtetes Klonieren
>90%
Keine Vektorvorbereitung, Restriktionsenzym- und Ligase-frei Abhängig
| Keine Reinigungsschritte | Streng kontrollierte Expression von Kit
von N- oder C-terminalen 6xHis-getaggten Proteinen
Fast, Simple &
Efficient Cloning
Kit
Einfügen von Punktmutationen, Insertionen und
Deletionen im Zielgen
>90%
Keine Ligationsschritte erforderlich | PCR-basierte
Mutagenese | In weniger als einer Stunde vom
PCR-Produkt zur transformierten Zelle | Mit und ohne
kompetente E. coli-Zellen erhältlich | In verschiedenen
Größen bestellbar
Ab 190,–
Fast, Simple &
Einfügung von multiplen
Efficient Cloning
PCR-Inserts
Kit without competent cells
>90%
Ligations-frei | Viele PCR-Inserts können in einem Schritt
in den gewünschten Vector eingefügt werden |
Die Durchführung dauert weniger als eine Stunde |
Das Kit ist ebenfalls zum Einfügen von Punktmutationen,
Insertionen und Deletionen geeignet | Komponenten:
Reagenz A, Reagenz B, Puffer A, 10 x BSA (0,1% w/v)
254,– (10
Reaktionen)
453,– (20)
834,– (40)
1.545,– (100)
CopyControl
Zur effizienten Konstruktion von Fosmid-Bibliotheken (Insertgröße ca. 40 kb)
>109 pfu/µg DNA
Vektor enthält zwei Origins of Replication: E. coli F-factor
single-copy Origin of Replication und den induzierbaren
High-Copy oriV | Stabilität der Klone durch Single-CopyKlonierung | Spätere Induktion der Klone erhöht die
Kopienzahl der Fosmide für die Isolierung |
Keine partiellen Restriktionsverdaus oder PFGE nötig |
Lambda Packaging sorgt für sehr wenige falsch positive
Klone
642,–
StabyCloning Kits
Klonierung von
PCR-Produkten
<1% FalschPositive durch
Orientierung
Klonierung in einer Stunde ohne Background |
Antibiotika-freie Selektion | Stabilisiertes Plasmid
Auf Anfrage
pSTBlue-1
AccepTor Vector
Kit
Archivieren | Subklonieren | Sequenzieren |
In vitro-Transkription |
3‘-Überhänge
Hoch
Entgegengerichtete SP6 und T7 Promotoren |
169,– (10
Amp- und Kan-Selektion | Beidseitige EcoRI-Schnittstellen Reaktionen)
an den Enden des zu klonierenden Fragmentes
299,– (20)
489,– (40)
pETBlue-1
AccepTor Vector
Kit
Proteinexpression abhäng. Hoch
von T7 lac-Promoter | Kontrollierte, hohe Expression
in E. coli | 3‘-Überhänge
Ohne Fusions-Tags | Fragment (Insert) trägt
ATG Start-Kodon
189,– (10
Reaktionen)
329,– (20)
549,– (40)
pSTBlue-1
Perfectly Blunt
Cloning Kit
Unterklonieren | Sequenzieren | In vitro-Transkription | Glatte Schnittstellen
Hoch
Entgegengerichtete SP6 und T7 Promotoren | Amp- und
Kan-Selektion | Beidseitige EcoRI-Schnittstellen an den
Enden des zu klonierenden Fragmentes
169,– (10
Reaktionen)
299,– (20)
489,– (40)
pT7Blue-3
Perfectly Blunt
Cloning Kit
s.o.
Hoch
T7 Promoter | Amp- oder Kan-Selektion |
Beidseitige EcoRI-Schnittstellen an den Enden des zu
klonierenden Fragmentes
299,– (20
Reaktionen)
489,– (40)
pT7Blue Perfectly
Blunt Cloning Kit
s.o.
Hoch
T7 Promoter | NdeI/BamHI-Schnittstellen an den Enden
des zu klonierenden Fragmentes
169,– (10
Reaktionen)
299,– (20)
488,– (40)
pETBlue-1
Perfectly Blunt
Cloning Kit
Proteinexpression abhängig von T7 lac-Promoter |
Kontrollierte, hohe
Expression in E. coli |
Glatte Schnittstellen
Hoch
T7 Promoter | Ohne Fusions-Tag | Fragment (Insert) trägt
ATG Start-Kodon
189,– (10
Reaktionen)
329,– (20)
pETBlue-2
Perfectly Blunt
Cloning Kit
s.o.
Hoch
T7 Promoter | Optionales HSV-Tag oder His-Tag am
C-Terminus | Vektor trägt ATG Start-Kodon
189,– (10
Reaktionen)
329,– (20)
Fuse-In Cloning Kit
Klonierung
Keine Angabe
Klonierung beliebiger Inserts in jede beliebige Region eines 160,–
beliebigen Vektors | Effiziente Klonierung einer großen
Bandbreite an Fragmentgrößen | Simultane Klonierung
multipler DNA-Fragmente in beliebigen Vektor in einer
Reaktion | Keine Restriktionsverdaus, Phosphatasebehandlung oder Ligation benötigt | Nahtlose finale
Konstrukte ohne zusätzliche unerwünschte Basenpaare
TurboLigation Kit
Ligation, Klonierung
Keine Angabe
Schnelle Ligation in 5 Minuten | Ligationsprodukt direkt für
weitere Anwendungen einsetzbar | Anfügen von Linkern
oder Adaptern an DNA | Blunt- oder Sticky-End-Ligation
von Duplex-DNA
Köln
www.eurogentec.com
Kontakt: [email protected]
Tel. +49 221 258 94 55
Merck Millipore
Darmstadt
www.merckmillipore.de
Mobitec
Göttingen
www.mobitec.com
Kontakt: Arne Schulz
[email protected]
Tel. +49 551 70722 0
11/2014
Preis
[EUR]
CopyRight v2.0
Fosmid Cloning
Kits
Fosmid Library
Hess. Oldendorf
Production Kit
www.biozym.com
Kontakt: [email protected]
Tel. +49 5152 9020
Hersteller: Epicentre
(an Illumina company)
Eurogentec
Klonierungs- Sonstiges, Besonderheiten, Allgemeines
effizienz
267,–
146,–
69
LJ_1114_68_71_Layout 1 24.10.14 12:00 Seite 70
WIRTSCHAFT
„DNA-Einbauhilfen“
Klonierungs-Kits
Anbieter/Hersteller
Mobitec (Fortsetzung,
Kontaktdaten siehe S. 69)
New England Biolabs
www.neb-online.de
Frankfurt am Main
Kontakt: [email protected]
Tel. 0800 BIOLABS (246 5227)
Tel. +49 69 305 23140
Promega
www.promega.com
Mannheim
Kontakt: Katja Krauth
[email protected]
Tel. +49 621 8501 169
Serva Electrophoresis
Heidelberg
www.serva.de
Kontakt: Judith Koch
[email protected]
Tel. +49 6221 13840 44
70
Produktübersicht
Produktname Anwendungen
Klonierungs- Sonstiges, Besonderheiten, Allgemeines
effizienz
[EUR]
Link-FAST
5 Minutes DNA
Ligation Kit
Ligation, Klonierung
Keine Angabe
Ligation von Blunt- oder Sticky-End-DNA-Fragmenten in
5 Minuten bei Raumtemperatur | Anwendbar für die
Klonierung von Plasmidvektoren, Phagenvektoren, zur
Linker-Ligation, Rezirkularisierung von linearer DNA etc.
130,–
Exontrap Kit
Klonierung
Keine Angabe
Enthält pET01 Exontrap-Vektor, cDNA- Primer und Sequenzierprimer | Für Expression eukaryotischer Gene und
Intron/Exon-Mapping | Identifikation von Genen, die während bestimmter Lebenszyklusphasen nicht transkribiert
werden | Entfernung von Introns vor der Sequenzierung |
Ermöglicht selektive Klonierung von Exon-Sequenzen großer eukaryotischer Genom-DNA-Sequenzen
521,–
Exontrap cloning
vector pET01
Klonierung
Keine Angabe
Für Expression eukaryotischer Gene und Intron/Exon212,–
Mapping | Identifikation von Genen, die während bestimmter Lebenszyklusphasen nicht transkribiert werden |
Entfernung von Introns vor der Sequenzierung |
Ermöglicht selektive Klonierung von Exon-Sequenzen
großer eukaryotischer Genom-DNA-Sequenzen
PCR Cloning
Vector p3T
Klonierung
Keine Angabe
Klonierung von PCR-Fragmenten über multiple dAExtensions | Resultiert in höheren Klonierungseffizienzen
als mithilfe einzelner dA/dT-Überhänge
Multiple Cloning
Klonierung
Site Vector pMCS5
Keine Angabe
Standardklonierung in eine Schnittstelle stromaufwärts des 212,–
T7 RNA-Polymerase-Promotors | End-Klonierung, Labeling
| Linearisierung rekombinanter Klone | Blau/Weiß-Selektion | Herstellung von Einzelstrang-DNA (mit F1 Origin)
Poly(His)-Tag
Cloning Vector
pEG-His1
Klonierung
Keine Angabe
Exzellente Expressionslevel durch optimierten Promotor | Ex- 220,–
pressionskontrolle durch Überexpression des Lac I Repressors | Komfortable multiple Klonierungsstelle, Start Codon
wird durch NdeI-Schnittstelle bereitgestellt | Expression von
Inserts als C-terminal 6xHis-Tag-markierte Fusionsproteine
NEB PCR Cloning
Kit
Einfache und zuverlässige
Klonierung aller PCRProdukte, inkl. Blunt- und
TA-Enden
Verbesserte
Ligations- und
maximale
Transformationseffizienz
Schnelle Ligationen in 5 Minuten ohne Aufreinigungsschritte 340,–
| Einfache Ligation von Produkten aus PCRs mit Polymerasen
mit und ohne „Proofreading“ | Große Auswahl an flankierenden Restriktions-Schnittstellen für die Subklonierung |
Umfassendes & praktisches „Ready-to-use“-Kit-Format |
Verlängerte Mindesthaltbarkeit von 12 Monaten
Gibson Assembly
Cloning Kit
Genome Editing |
Synthetic Biology |
Gibson Assembly
Keine Angabe
Für DNA-Konstrukte bis 20 kb | Schnelle und zuverlässige
Klonierung von assemblierten DNA-Fragmenten bis 20 kb |
Einfache Protokolle für hohe Ausbeuten und zuverlässige
Assemblierung | Optimales Primerdesign mit dem
„NEBuilder“ Online Tool | Inklusive NEB5-alpha „High
Efficiency" kompetenten E. coli Zellen
NEB Quick Cloning
Box-HF
Die NEB Quick Cloning
Keine Angabe
Box-HF enthält alle Enzyme
und Reagenzien für die
Klonierung
Enthält EcoRI-HF, HindIII-HF, BamHI-HF, NotI-HF, Quick Liga- 399,–
tion Kit, Quick Blunting Kit; Quick-Load Purple 2-log-DNALadder, recombinant Shrimp Alkaline Phosphatase (rSAP),
Q5 High-Fidelity 2X Master Mix, HF Buffer, Gel-Ladepuffer
pGEM-T Vector
Systeme und
pGEM-T Easy
Vector Systeme
Subklonierung von PCRProdukten mit A-Überhang
Keine Angabe
Schnelle und zuverlässige Systeme, die keine
Post-PCR-Modifizierungen benötigen |
Mit und ohne kompetenten Zellen erhältlich
162,– bis
307,–
StabyExpress T7
„Gene of interest“expression kit, che- Klonierung in E. coli
mically-competent/
electro-competent
Hohe Proteinexpression mit
möglicher Standardisierung
Antibiotika-freie Plasmidstabilisierung | T7/His-Expressionssystem | Expression in beliebigem Kulturmedium | Einschließlich pStaby1.2 Vektor-DNA, chemisch kompetenter
bzw. elektrokompetenter Zellen und Sequenzier-Primer
300,– (5
Reaktionen)
500,– (10)
950,– (20)
CherryExpress T7
expression kit,
chemicallycompetent
s.o.
Hohe Proteinexpression und
-löslichkeit mit
möglicher Standardisierung
Antibiotika-freie Plasmidstabilisierung | Rotes Fusionsprotein erlaubt direkte Visualisierung | Spektroskopisch
quantifizierbar | Einschließlich pSCherry1 Vektor-DNA
(C-terminales Cherry- und His-Tag), chemisch kompetenter
Zellen und Sequenzier-Primer
360,– (5
Reaktionen)
600,– (10)
CherryExpress,
chemicallycompetent
s.o.
s.o.
Antibiotika-freie Plasmidstabilisierung | Rotes Fusionsprotein erlaubt direkte Visualisierung | Spektroskopisch
quantifizierbar | Einschließlich pSCherry3 Vektor-DNA
(N-terminales Cherry- und His-Tag), chemisch kompetenter
Zellen und Sequenzier-Primer
360,– (5
Reaktionen)
StabyCodon T7 ex- Genexpression von
pression kit, chemi- Heterologen in E. coli
cally-competent/
electro-competent
Hohe Proteinexpression mit
möglicher Standardisierung
Antibiotika-freie Plasmidstabilisierung | T7 Expressionsvektor pSCodon1.2 codiert tRNAs | Plasmidstabilisierung
durch CcdA/CcdB-System | Zusätzlich sechs E. coli-rare
Codons
345,– (5
Reaktionen)
575,– (10)
CherryCodon T7
expression kit,
chemically-competent/electrocompetent
Hohe Proteinexpression und
-löslichkeit mit
möglicher Standardisierung
Antibiotika-freie Plasmidstabilisierung | Rotes Fusionsprotein erlaubt direkte Visualisierung | Spektroskopisch
quantifizierbar | Einschließlich pSCherry2 Vektor-DNA
(C-terminales Cherry- und His-Tag), chemisch kompetenter
Zellen und Sequenzier-Primer
360,– (5
Reaktionen)
600,– (10)
s.o.
Preis
219,–
185,–
11/2014
LJ_1114_68_71_Layout 1 24.10.14 12:00 Seite 71
WIRTSCHAFT
„DNA-Einbauhilfen“
Klonierungs-Kits
Produktübersicht
Produktname Anwendungen
Klonierungs- Sonstiges, Besonderheiten, Allgemeines
effizienz
[EUR]
StabyCloning kit
with cloning bacteria, chemicallycompetent /
electro-competent
Klonierung von
PCR-Produkten
<1% FalschPositive durch
Orientierung
Schnell (1h), präzise, effizient, ohne Background |
Antibiotika-freie Selektion | Stabilisiertes Plasmid |
Einfacher Export zu einem anderen Vektor |
Einschließlich pSTC1.3 Vektor-DNA, chemisch kompetenter
Zellen und Sequenzier-Primer
210,– (10
Reaktionen)
399,– (20)
GetStaby kit with
cloning bacteria,
chemically-competent / electrocompetent
Stabilisierung des
„hauseigenen“
Expressionssystems
Keine Angabe
Klonierung der Antibiotika-freien „Stabilisierungskassette“
in den eigenen Vektor | Kompatibel mit jedem beliebigen
Vektor und Kulturmedium
149,–
Takara/Clontech
Takara Bio Europe
In-Fusion HD
Cloning Plus
Über 95%
Germain-en-Laye, Frankreich
www.clontech.com,
www.takara-bio.eu
Kontakt: Malathi Raman
[email protected]
Tel. +33 1 3904 6880
Gerichtete cDNA-Klonierung, Klonierung multipler
Fragmente, seitengerichtete Mutagenese, etc.
Klonierung des Inserts in beliebigen Vektor | Nahtlose
Klonierung ohne überschüssige Basenpaare | Klonierung
von einzelnen oder multiplen Fragmenten in einer Reaktion
235,–
905,–
1.567,–
In-Fusion HD
EcoDry Cloning
Plus
Gerichtete cDNA-Klonierung, Klonierung multipler
Fragmente, seitengerichtete Mutagenese,
Biobrick-Assemblierung
Über 95%
Lyophilisiertes (EcoDry) Format | Nahtlose Klonierung
ohne überschüssige Basenpaare | Klonierung von
einzelnen oder multiplen Fragmenten in einer Reaktion
215,–
534,–
1.038,–
1.506,–
Thermo Fisher Scientific
CloneJET PCR
Cloning Kit
Klonierung von PCR-Pro99% positive
dukten bis zu 10 kb, Klonie- Klone
rung von DNA-Fragmenten
aus Restriktionsverdaus,
Sequenzierung von klonierter DNA, in vitro- und
in vivo-Transkription von
klonierten Inserts des
T7-Promotors
Kompatibel mit allen DNA-Polymerasen (Taq und Proofreading-Polymerasen) | Positiver Selektionsvektor |
Kompatibel mit allen gängigen E. coli-Stämmen |
Klonierung in 5 Minuten
115,– (20
Reaktionen)
218,– (40)
InsTAclone PCR
Cloning Kit
TA-Klonierung, Sequenzierung von klonierten
Inserts, in vitro-Transkription von Insert-DNA
>90% positiver
Klone
Ein-Schritt-Protokoll | Kompatibel mit Non-Proofreading
DNA-Polymerasen | Inklusive Möglichkeit der Herstellung
chemisch kompetenter E. coli-Zellen | 1 Stunde von PCR
zum Ausplattieren
137,– (10
Reaktionen)
203,– (30)
aLICator Ligation
Independent
Cloning and
Expression System
Gerichtete PCR-ProduktKlonierung, stark
regulierte Proteinexpression, Expression von
toxischen Genen
>95% positive
Klone
Hoch effiziente LIC-Klonierung | Kontrolle der
Genexpression | Hohe Ausbeute | Expression von
getaggten oder ungetaggten Proteinen mit „Tag Removal“Option | 15 Minuten-Protokoll
166,– (20
Reaktionen)
212,– (30)
Rapid DNA
Ligation Kit
s.o.
Keine Angabe
Ligation von Sticky- oder Blunt-End-DNA in nur 5 Minuten |
Reaktionsmix kann direkt für die bakterielle Transformation
benutzt werden | 5 Minuten-Protokoll
136,– (50
Reaktionen)
337,– (150)
TransformAidBacterial Transformation Kit
Routine-Klonierungsexperimente, Blunt-EndKlonierung, TA-Klonierung
>107 Transformants pro µg
Plasmid DNA
Schnelle und einfache Herstellung kompetenter E. coliZellen | E. coli kompetente Zellen können von einer
Übernachtkultur oder von Bakterienkolonien hergestellt
werden | 1–2,5 Stunden-Protokoll
39,– (20
Transf.)
60,– (40)
TOPO TA Cloning
Kits
Klonierung von
PCR-Fragmenten
Bis zu 95%
Klonierung in 5 Minuten bei Raumtemperatur | Keine
Gelreinigung und Post-PCR-Modifikationen | Versionen
für Klonierung in glatte Enden und von langen Fragmenten
erhältlich | Mit oder ohne kompetente Zellen
Ab 293,–
Ab 568,–
(mit kompetenten Zellen)
GeneArt Type IIs
Assembly
Klonierung multipler
DNA-Inserts
90%, bei fünf
Fragmenten bis
zu jeweils 2 kb
>90%, bei acht
Fragmenten mit
insgesamt 10 kb
Nahtlose Klonierung multipler Fragmente in beliebiger
Richtung und Reihenfolge
300,–
Gateway Cloning
(Entry Plasmid/
Entry Plasmid Kits)
Rekombinations-basierte
Klonierung
>99% bei Einzelfragmenten
50–85% bei vier
Fragmenten
Klonierungsreaktion dauert bei Raumtemperatur eine
Stunde | Restriktionsenzym- und Ligase-frei |
Keine Resequenzierung nötig | DNA-Inserts können
zwischen Vektoren übertragen werden
Ab 227,–
Ab 694,–
(Kits)
TA Cloning Kits
Klonierung von
PCR-Fragmenten
80%
Ligation bei Raumtemperatur in 15 Minuten | Erhältlich
mit verschiedenen kompetenten Zellen | Plasmid mit
Kanamycin und Ampicillin-Resistenz erhältlich
Ab 203,–
Ab 363,–
(mit kompetenten Zellen)
GeneArt Seamless
Cloning and
Assembly Enzyme
Mix
Klonieren von bis zu
10 DNA-Fragmenten
gleichzeitig
Bis zu 90%
Ohne Einfügen zusätzlicher Sequenzen | Beliebige Wahl
des Vektors | Freies Online-Tool hilft bei Planung, Design
und Assemblierung des Konstrukts
257,–
GeneArt Seamless
PLUS Cloning and
Assembly Kit
s.o.
s.o.
s.o.
382,–
GeneArt HighOrder Genetic
Assembly System
s.o.
s.o.
s.o.
372,–
Anbieter/Hersteller
Serva Electrophoresis
(Fortsetzung,
Kontaktdaten siehe S. 70)
Molecular Biology Products
www.thermoscientific.com/
onebio
Kontakt: cs.molbio.eu@
thermofisher.com
Tel. 00800 222 00 888
Thermo Fisher Scientifc
Life Technologies
Darmstadt
Kontakt: Anke Werse
Anke.werse@
thermofisher.com
11/2014
Preis
71
Methode
Neulich an der Bench (149):
Nanoporensequenzierung
Abgezocktes
Nukleotid-Quartett
Die Sequenzierung des menschlichen Genoms durch das im April 2003 abgeschlossene Humangenom-Projekt, kostete noch
mehr als drei Milliarden Dollar. Schon ein
Jahr später rief das National Human Genome Research Institute (NHGRI) in den USA
das Ziel aus, die Kosten innerhalb von zehn
Jahren auf unter 1.000 Dollar zu drücken.
Zum damaligen Zeitpunkt war dies eine
sehr ambitionierte Vorgabe. Die Arbeiten
an alternativen Sequenziermethoden liefen jedoch schon während des Humangenom-Projekts auf Hochtouren und mündeten letztlich in den heute gebräuchlichen
Verfahren der Next-Generation-Sequenzierung. Aber auch die modernsten Sequenzierer können nicht ganz auf Polymerasen
und Fluoreszenz-Farbstoffe verzichten. Bei
mehr als sechs Milliarden Basenpaaren im
diploiden Säugetiergenom, stellen diese
aber noch immer einen erheblichen Kostenfaktor dar.
Billig und schnell...
Nicht zuletzt aus Kostengründen rückt
deshalb die Nanoporensequenzierung immer mehr in den Blickpunkt, deren Prinzip die amerikanischen Forscher John
Kasianowicz und David Deamer schon
1996 vorstellten. Die Idee der Nanoporensequenzierung ist im Grunde simpel:
Eine mit feinsten Nanoporen von knapp
einem Nanometer Durchmesser durchsetzte Membran trennt eine Kammer, die
mit einem Elektrolyt (zum Beispiel einem
Kaliumchlorid-Puffer) gefüllt ist, in zwei
Kompartimente (cis und trans). Verbindet
man diese mit Elektroden, so wandern die
Ionen durch die Nanoporen der Membran
von einer Kammer in die andere, woraus
ein messbarer Stromfluss mit definierter
Stärke resultiert.
72
LJ_1114_Neulich an der Bench.indd 72
Schwimmen auf einer Seite der Membran größere Moleküle, wie zum Beispiel
DNA in der Lösung, so werden diese durch
ihre negative Ladung ebenfalls elektrophoretisch durch die Nanoporen gezogen. Allerdings verstopfen die großen Moleküle
die Poren kurzzeitig und verhindern den
Ionenfluss. Diese Änderung wird gemessen
und in ein auswertbares Signal umgewandelt.
Die Nanoporen bohren die Wissenschaftler durch einen Elektronenstrahl in
eine künstliche Membran aus Siliziumnitrid, Graphen oder Molybdändisulfid.
Man kann sich aber auch aus der Natur
bedienen und porenbildende Proteinkomplexe einsetzen. Die Nanoporen-Pioniere
um Kasianowicz und Deamer verwendeten alpha-Hämolysin von Staphylococcus
aureus als Pore, die sie in eine Lipid-Doppelschicht-Membran integrierten. Sie
wiesen nach, dass Poly A-RNA-Sequenzen
andere Veränderungen des Stromflusses
hervorriefen als Poly C-Sequenzen und unterschiedliche Nukleotide charakteristische
Muster im Spannungsprofil verursachen.
Foto: Uni Washington
Die Sequenzierung von
DNA mit Nanoporen ist noch
zu ungenau. Ein Kartenspieler-Trick erhöht die Präzision.
DNA-Sequenzierung mit genetisch modifizierter MspA-Nanopore.
Die beiden Amerikaner standen jedoch
vor dem Problem, dass zehn bis fünfzehn
Nukleotide gleichzeitig in dem gut fünf
Nanometer langen Lumen der von αalpha-Hämolysin gebildeten Pore steckten
und eine eindeutige Zuordnung der Nukleotide in einer DNA-Sequenz nicht möglich
war. Dennoch zeichneten sich bereits die
theoretischen Vorteile der Nanoporen­
sequenzierung ab: Die Wanderung durch
die Poren benötigt keine teuren Reagenzien
und verläuft rasend schnell.
...aber ungenau
Es hapert aber an der Genauigkeit.
Trotz zahlreicher Ansätze, wie zum Beispiel dem Einsatz von Adaptern, die Einzelnukleotide durch die Hämolysin-Pore
schleusen und dadurch für A, T, C und G
sehr charakteristische Signale erzeugen
oder einer mit dem Hämolysin assoziierten
Polymerase, die die dsDNA direkt vor den
Poren in ssDNA trennt und Nukleotid für
Nukleotid durch die Pore schiebt, gelang es
bisher nicht, die Fehlerquote beim Sequenzieren mit αalpha-Hämolysin-Nanoporen
unter vier Prozent zu drücken. Für eine
verlässliche Sequenzierung ist dies nicht
ausreichend.
Künstliche Festphasen-Membranen
sind wesentlich dünner als alpha-Hämolysin. Mit der zweidimensionalen Kohlenstoffstruktur Graphen lassen sich zum Beispiel Membranen herstellen, die nur einen
Nanometer dick sind (Garajey et al., 2013,
PnaS, 110, 12092-6). Doch an Graphen
bleibt die DNA kleben. Dieser Effekt tritt
bei Molybdändisulfid-(MoS2)-Membranen
zwar nicht auf, aber die Membran ist so
dünn, dass die Nukleotide geradezu durch
ihre Poren hindurch flitzen (Farimani et al.,
acS nano, 2014, 8 (8), 7914-22).
Kasianowicz äußerte sich deshalb
schon 2010 gegenüber der Zeitschrift technology review skeptisch zu den sehr dünnen
Festphasen-Membranen. Das Hauptmanko
sah er in der extrem kurzen Zeit (nur wenige Nanosekunden), die die Basen für die
Durchquerung der Membran benötigen.
Dieses Problem will die Gruppe von
Christian Holm vom Institut für Computerphysik der Uni Stuttgart mit Computersimulationen lösen. Im Rahmen eines
Sonderforschungsbereiches berechnen die
Stuttgarter an Computer-Modellen, wie
Pufferlösungen, Poren und Membran für
11/2014
24.10.14 13:45
Methode
die Nanoporen-Sequenzierung optimiert
werden müssen (Kesselheim et al., 2014,
Phys. rev. Lett. 112, 018101).
Die Idee, Proteinkomplexe in einer
Lipiddoppelschicht für die Nanoporen-Sequenzierung zu verwenden, macht angresichts der Probleme mit Festphasen-Membranen also durchaus Sinn. Die von den
Proteinen geschaffenen Poren müssten nur
wesentlich kürzer sein als alpha-Hämolysin.
Wie man dies erreichen kann, beschrieb
der Experimentalphysiker Jens Gundlach,
von der University of Washington in Seattle
2012 in nature biotechnology (Manrao et
al., Vol. 30, 349). Gundlach, der seine Karriere nach dem Physik-Diplom an der Uni
Mainz 1986 in Seattle fortsetzte, favorisiert PorinA von Mykobakterium smegmatis
(MspA) als porenbildendes Protein. Der
MspA-Komplex hat einen Durchmesser von
1,2 Nanometer (im Lumen) und ist nur 0,6
Nanometer lang. Allerdings ist das native
Protein innerhalb der Pore negativ geladen,
was ein Durchwandern der ebenfalls negativ geladenen DNA verhindert.
Gundlachs Gruppe modifizierte MspA
durch gezielte Mutationen der entsprechenden Aminosäuren, bis das Lumen der
Pore ungeladen war und der zuführende
Teil des Porenkomplexes sogar eine positive
Ladung aufwies. Aufgrund ihrer idealen
Größenverhältnisse ist die modifizierte
MspA-Pore bestens für die Translokation
von Einzelstrang-DNA (ssDNA) geeignet.
Polymerase als Schleuser
Um die Passage der DNA durch die Pore
besser steuern zu können, schaltete Gundlach eine Polymerase des Bakteriophagen
Phi29 vor den Porenkomplex, die den Doppelstrang direkt vor der MspA-Pore in Einzelstränge auftrennt. Die Polymerase tastet
sich an einem der Stränge in 3‘- 5‘-Richtung
entlang und synthetisiert einen neuen Doppelstrang. Durch die Polymerase-Aktivität,
die ein Nukleotid nach dem anderen an den
Matrizen-Strang anfügt, wird das 5‘-Ende,
Nukleotid für Nukleotid, in die Pore geschoben. Die Gefahr, dass der DNA-Strang
fragmentiert, besteht deshalb nicht.
Theoretisch ist es hierdurch möglich,
sehr lange Sequenzen stabil durch die Pore
zu schleusen. Das Potenzial von Gundlachs
modifizierter Pore ist auch dem NGS-Giganten Illumina nicht entgangen, der im
Oktober 2013 einen Lizensierungs-Deal mit der Uni Washington abschloss. In
der Praxis befinden sich aber immer noch
rund vier Nukleotide gleichzeitig in unmittelbarer Nähe, beziehungsweise in der
Pore. Die Veränderungen des Ionenflusses
11/2014
durch dieses Nukleotid-Quartett erschwert
eine eindeutige Zuordnung der einzelnen
Nukleotide.
In nature biotechnology präsentiert
Gundlachs Team eine elegante Möglichkeit, dies zu umgehen (Laszlo et al., Vol.
32, 829). Die Gruppe ging von folgender
Überlegung aus: Wenn immer vier Nukleotide bei der Passage der Pore gleichzeitig
ein elektrisches Signal auslösen, gibt es exakt 256 Kombinationsmöglichkeiten für die
Reihenfolge der Nukleotide.
Schnell
dosiert
mit HiEncap Culture Media
TM
Buchstabenfolge löst Problem
Das Team von Gundlach synthetisierte deshalb eine 256 Nukleotide-lange
DNA-Sequenz, die alle Kombinationsmöglichkeiten für diese vier Nukleotide (Quadromere) enthielt. Es stellte sich heraus,
dass jedes Quadromer dieser sogenannten
de Bruijn-Folge, die auch Kartenspieler für
ihre Tricks benutzen, ein sehr charakteristisches und reproduzierbares Signal erzeugt. Da sich die vier Nukleotide durch das
schrittweise Vorrücken der Basen in dem
phi29-Polymerase-MspA-Komplex immer
nur um ein Nukleotid verändern, lässt sich
eindeutig sagen, welches neu zu der Quadromer-Gruppe hinzugekommen ist.
In einem Praxistest sequenzierten die
Wissenschaftler das etwa fünf Kilobasen
große Genom des Bakteriophagen phi X
174, dessen Sequenz bekannt ist. Die Ergebnisse speisten sie in eine Datenbank
mit über 5.000 Genomen von unterschiedlichen Viren ein und fanden eine über 99,9
prozentige Übereinstimmung mit der Datenbank-Sequenz von phi X 174.
Ermutigt durch dieses Ergebnis suchte
Gundlachs-Mannschaft nach Mutationen innerhalb des phi X 174-Genoms.
Hierzu bauten die Forscher rund 1.000
Einzel-Nukleotid-Polymorphismen in die
Sequenz ein. Immerhin 77 Prozent dieser
Mutationen konnte die Gruppe mit der
MspA-Nanoporen-Sequenzierung aufspüren.
Gundlach sieht für seine Membran aber
noch erheblichen Verbesserungsbedarf .
Bis zur fehlerfreien de-novo-Sequenzierung
mit phi29-Polymerase-MspA-Nanoporenkomplexen ist es vermutlich noch ein langer Weg. tHOrsten LIeKe
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Fax +49 (6157) 989 50-01
www.bioind.com
24.10.14 13:45
Methode
Ich kenne da einen Trick....
Zwei Enzyme,
eine Schnittstelle
Nur einmal amplifizieren
und dann beliebig oft fusionieren? Mit dem LE-Klonierungssystem geht das problemlos.
Für die Herstellung von Fusionskonstrukten existieren unterschiedliche Techniken, die zumeist auf Fusions-PCR, homologer Rekombination oder traditionellen
Klonierungsstrategien basieren. Den größten Arbeitsaufwand verursacht bei diesen
Methoden zumeist die Amplifizierung der
Genfragmente mit einem spezifischen Primerpaar. Bei der Fusion von zwei Partnern,
etwa einem Affinitäts- oder einem Fluoreszenztag und einem Zielprotein, reicht die
Kombination von zweimal zwei, also insgesamt vier Primerpaaren bereits aus, um die
genetische Fusion in zwei Orientierungen
(Gen1-Gen2 und Gen2-Gen1) zu gewährleisten.
Bei der Fusion von drei Partnern in allen sechs möglichen Reihenfolgen benötigt
man bereits 18 verschiedene Primer, da jeder Primer lediglich im Paar mit zwei weiteren Primern benutzt werden kann. Bei Fusionen mit vier oder mehr Genen steigt nicht
nur die Zahl der Primer exorbitant an. Auch
die Kosten für die Oligos nehmen rasant zu.
Hinzu kommt, dass bei der Fusions-PCR die
Größe des Endprodukts durch die Aktivität
der verwendeten DNA-Polymerase limitiert
ist. Bei der Schritt-für-Schritt Klonierung
begrenzen die multiple Klonierungsstelle
(MCS) und die Erkennungssequenzen der
Restriktionsenzyme in den amplifizierten
DNA-Fragmenten die Zahl der Fusionspartner.
Flexibler Ein- und Ausbau
Für die Konstruktion von Fusionsenzymen müssen wir in unserer Arbeitsgruppe
am Institut für Technische Mikrobiologie
der Universität Hamburg-Harburg Gene
mit vielen verschiedenen und auch mehreren Partnern gleichzeitig verknüpfen.
Da dies mit den bisherigen Methoden sehr
74
LJ_1114_Tipps und Tricks.indd 74
aufwändig und teuer ist, suchten wir nach
einem eleganten Weg, der es uns ermöglicht, Restriktionsfragmente kontinuierlich und gerichtet in Vektoren zu ligieren.
Hierbei sollte jedes Zwischenprodukt in
rekombinanter Form im Expressionssystem produziert werden und gleichzeitig
jeder entstehende Vektor sowohl weitere
Fragmente aufnehmen als auch abgeben
können (auch mehrmals das gleiche). Eine
weitere Vorgabe war, jedes Gen nur einmal
amplifizieren zu müssen, um es in unterschiedlicher Reihenfolge in den Zielvektor
einbauen zu können.
Aus zwei mach eine
Mit dieser Zielsetzung entwickelten wir
das LE-Klonierungssystems, das auf den Restriktionsenzymen LguI und eco81I basiert
(Marquardt et al. 2014, J. Microbiol. Meth.
105:47-50). LguI ist ein Typ IIS-Restriktionsenzym, das eine nicht-palindromische
Sequenz (GCTCTTCN’NNN) erkennt und
erst ein Nukleotid nach dieser schneidet.
Hierbei produziert es einen Überhang aus
drei Nukleotiden, der ebenfalls nicht palindromisch ist. eco81I ist ein untypisches
Typ IIP-Restriktionsenzym, das ein palindromisches Hexanukleotid erkennt, das allerdings von einem zusätzlichen Nukleotid
unterbrochen ist (CC’TNAGG).
Kombiniert man beide Erkennungssequenzen und legt sie partiell „übereinander“, so erkennen beide Enzyme dieselbe
nicht-palindromische Schnittstelle (GCTCTTCC’TNAGG). In einem „Proof-of-Principle“ Experiment haben wir die MCS aus
dem Vektor pQE30 durch die LguI-eco81I(LE)-Sequenz ersetzt. Der Vektor pQE30LE enthält neben einer HIS-tag-kodierenden Sequenz am 5’-Ende eine STREP-tag
Sequenz am 3’-Ende. Die exprimierten
Proteine lassen sich deshalb mit einer Affinitätschromatographie in zwei Schritten
reinigen.
Um mit diesem System zum Beispiel
drei Gene in allen möglichen Reihenfolgen miteinander zu fusionieren, muss man
die DNA-Fragmente lediglich mit jeweils
einem Primerpaar amplifizieren und mit
den beiden Erkennungssequenzen für LguI
und eco81I flankieren. Nachdem man den
Vektor im ersten Schritt mit einem der beiden Restriktionsenzyme verdaut hat, ligiert
man die drei Gene in den Vektor. Da beide
Enzyme den gleichen Überhang erzeugen,
ist man beim ersten Schritt in der Wahl
des Restriktionsenzyms frei. Es bietet sich
aber an, das günstigere Restriktionsenzym
einzusetzen.
Das erste Zwischenergebnis sind drei
Vektoren mit jeweils einem integrierten
Gen das für ein HIS-Protein-STREP Konstrukt kodiert. Wurde der Zielvektor mit
LguI geschnitten, kann er ein zusätzliches
DNA-Fragment am 5’-Ende des inserierten
Gens aufnehmen, erfolgte die Restriktion
mit eco81I ist die Ligation am 3’-Ende möglich. In die hieraus resultierenden Vektoren
lassen sich weitere Gene an beiden Enden
einbauen.
Verdaut man den Vektor gleichzeitig
mit LguI und eco81I, kann man ein bereits fusioniertes Genpaar aus dem Vektor
herausschneiden und in einen anderen
Zielvektor ligieren. Allein hierdurch erweitert sich die Zahl der Fusionsgene auf
vier. Diese Fusionsstrategie führt zu einem
Serin-Dipeptid, das als flexibler Linker
zwischen zwei Partnerproteinen fungiert.
Durch gerichtete Mutagenese und/oder die
Wahl der Primer sind aber auch weitere
Modifikationen denkbar.
Im Prinzip ermöglicht diese Strategie
die Herstellung von Multifusionsproteinen
in jedem beliebigen Vektorsystem. Die einzige Vorraussetzung ist, dass die LE-Restriktionssequenz (GCTCTTCC’TNAGG) von
einem Start- und Stoppsignal ­eingerahmt
wird, so dass ein offener Leserahmen entsteht.
SKanDer elleucHe
Sie kennen auch einen guten Labortrick?
Für jeden abgedruckten Trick gibt‘s
ein Laborjournal-T-Shirt.
Bitte mailen Sie an: [email protected]
(Fotos von Trick & Tricklieferant erwünscht!)
11/2014
24.10.14 13:46
Wirtschaft
Verbraucherservice
Neue Produkte
sungen im Feldeinsatz oder im Labor beendet, wird
das Meter im Büro einfach an den USB-Port eines
PCs angeschlossen. Die Daten werden automatisch
ausgelesen und direkt ins LIMS oder Excel exportiert, können aber auch bequem in tiBase, der Metrohm-Titrationssoftware verwaltet werden.
Mehr Informationen:
www.metrohm.de
Zellkultur
Produkt: Zellviabilitäts-Assay
Name und Hersteller: RealTime-Glo MT Cell Viability Assay von Promega
Technik: Der Assay enthält ein zellgängiges Pro-Furimazin-Derivat, das sogenannte „metabolische­
­Zellviabilitätssubstrat“ und die NanoLuc-Luciferase. Nach Zugabe des Reagenz zu den Zellen wird
das Pro-Substrat in den Zellen zu Furimazin reduziert und ins Medium abgegeben. Dort dient es als
Substrat für die NanoLuc-Luciferase, die als Sensor
außerhalb der Zelle agiert und ein stabiles Lumineszenzsignal generiert. Tote Zellen sind nicht in der
Lage, das metabolische Zellviabilitätssubstrat zu reduzieren. Der Assay kann als Endpunktassay direkt
zu den behandelten Zellen, im Non-Step-Format
für kinetische Bestimmungen zur Wirkstofflösung
oder direkt bei der Aussaat hinzugegeben werden.
Vorteile: Der Assay ist weder toxisch, noch lytisch
und eignet sich daher besonders für kinetische Viabilitätsstudien mit einer Inkubationszeit bis zu 72
Stunden.
Mehr Informationen: www.promega.com
Proteinanalytik
Produkt: Westernblot-System
Name und Hersteller: Amersham WB System
von GE Healthcare
Technik: Das vollintegrierte System für quantitatives SDS-PAGE und Western Blotting von Proteinen über Fluoreszenznachweis ist darauf ausgelegt,
die Variabilität, die beim konventionellen Western
Blotting zu beobachten ist, zu reduzieren. Mit dem
System wird jede Phase des Western-Blotting-Pro11/2014
LJ_1114_Neue Produkte.indd 75
zesses, also die Elektrophorese, der Transfer, die
Markierung und der Nachweis, standardisiert und
überwacht, was zu einer einheitlichen und quantitativen Proteinanalyse führt.
Vorteile: Das Westernblot-System erreicht mit
einem standardisierten und traditionellen Arbeitsablauf üblicherweise eine Variabilität von weniger
als 10 Prozent zwischen verschiedenen Anwendern.
Mehr Informationen: www.gehealthcare.com
pH-Messung
Produkt: pH-Meter
Name und Hersteller: 913 und 914 von Metrohm
Technik: Mit dem 914 pH-/LF-Meter lassen sich
pH-Wert und Leitfähigkeit parallel messen, mit
dem 913 pH-Meter können parallel zwei pH-Werte aufgenommen werden. Beide Geräte geben zudem jeweils die Temperatur(en) der Probe(n) an.
Der Akkubetrieb macht die neuen Meter unabhängig von der Steckdose; Aufladen ist mit einem Adapter sogar unterwegs am Zigarettenanzünder im
Auto möglich.
Vorteile: Jede Taste auf der übersichtlichen Bedienoberfläche verfügt über einen sicheren Druckpunkt. Dadurch lassen sich die Meter intuitiv mit
dem Daumen bedienen. Die andere Hand bleibt frei
und hält die Elektrode in das Medium, in welchem
gemessen wird. Die neuen Meter sind robust und
erfüllen die Anforderungen an IP67. Sind die Mes-
Liquid Handling
Produkt: Instrumenten-Spritzen
Name und Hersteller: Modulares Spritzensystem
von Hamilton Bonaduz
Technik: Die neuen Spritzen sind sowohl als InertLine Option oder auch in einer „Zero Dead Volume“ Option erhältlich. InertLine ist speziell für die
Anwendung bei kritischen Flüssigkeiten geeignet.
Diese Option zeichnet sich durch ihre Beständigkeit
gegenüber organischen Lösungsmitteln sowie konzentrierten Säuren aus. Da im Flüssigkeitspfad kein
Metall verarbeitet wird, ist sie darüber hinaus korrosionsfest. Die Standardausführung hingegen stellt
die ideale Wahl dar, wenn unkritische Flüssigkeiten
zuverlässig und mit höchster Genauigkeit bearbeitet
werden. Die Option „Zero Dead Volume“ überzeugt
mit dem kleinsten Totvolumen, da die Kolben bis zur
Spritzenöffnung geführt werden können.
Vorteile: Aufgrund der Modulbauweise und der
damit verbundenen Möglichkeit, den Plunger-Anschluss frei zu wählen, können nahezu alle Spritzenpumpen auf dem Markt mit den neuen Spritzen von
Hamilton ausgestattet werden. Durch das Baukastenprinzip haben die Kunden die Möglichkeit, sich
einer breiten Auswahl an Komponenten zu bedienen. Unterschiedliche Kolbentypen, Volumen, Materialien, Hub- und Gewindelänge können beliebig
kombiniert werden, so dass die individuell passende
Spritze entsteht.
Mehr Informationen:
www.hamiltoncompany.com
75
24.10.14 13:47
Wirtschaft
Mikroplatten-Assays
IgG3, IgA, IgM, kappa- und lambda Light Chain enthalten. Die Teststreifen werden in das Teströhrchen
mit dem verdünnten, zu bestimmenden Maus-Immunglobulin gefügt. Die Flüssigkeit mit dem Antikörper aus der Maus steigt durch Kapillarkräfte über
den gesamten Teststreifen nach oben. Wenn nach
acht bis zehn Minuten die Kontrollbande positiv erscheint, ist der Prozess abgeschlossen.
Vorteile: Es können gereinigte Antikörper, Zellkulturüberstände oder Ascites eingesetzt werden. Das
Kit ist ausreichend für 20 Bestimmungen und enthält Probenpuffer sowie zwei Behälter mit unterschiedlichen Teststreifen. Alle Komponenten können bei Raumtemperatur (18-25 °C) gelagert werden und sind ein Jahr stabil.
Mehr Informationen: www.dunnlab.de
Volumetrische Analyse
Produkt: Mikroplattenleser
Name und Hersteller: TriStar² S von Berthold
Technologies
Technik: Der Mikroplattenleser basiert auf einem
neuartigen optischen Konzept, mit dem Lumineszenz-, Fluoreszenz- und Absorptionsmessungen jeweils mit höchster Sensitivität gemessen werden
können (weniger als 6 amol ATP pro Well und weniger als 0,3 fmol Fluorescein pro Well). Neben Filtern verfügt das Gerät über einen 3-D-Doppelmonochromator mit hoher Blockung und hoher Transmission. Der Reader zeichnet sich durch einen neuartigen dualen PMT-Detektor mit äußerst niedrigen
Rauscheigenschaften aus.
Vorteile: Der Reader kann mit bis zu drei Reagenz-Injektoren und einer Temperiereinheit für die
Mikroplatten ergänzt werden. Die Messwerte werden numerisch und grafisch dargestellt und können
nach Excel exportiert sowie ausgedruckt werden.
Mehr Informationen: www.Berthold.com/bio
Antikörperbestimmung
Produkt: Kit für die Bestimmung von Maus Immunglobulin-Isotypen, Subtypen und Leichten Ketten
Name und Hersteller: Mouse Antibody Isotyping
Kit von Immunology Consultants Laboratory
Vertrieb: Dunn Labortechnik
Technik: Der zu bestimmende, monoklonale
Maus-Antikörper wird in einem Röhrchen mit dem
Probenpuffer verdünnt. Die Lateral Flow-Teststreifen sind mit separaten Banden beschichtet, welche spezifische Antikörper zu IgG1, IgG2a, IgG2b
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rückseitigen Reflektor und einer frontseitigen Blendscheibe. Die Lichtkassetten lassen sich, ebenso wie
die Einschubgitter, variabel im Schrank positionieren. Durch die Bestrahlung von oben entsteht ein
natürlicher Lichteinfall, zusätzlich lässt sich die Beleuchtungsstärke stufenweise auf 0 %, 40 %, 60 %
und 100 % einstellen.
Vorteile: Für die unterschiedlichen Lichtanforderungen für die Anzucht von Pflanzen, Algen oder Insekten sind die Lichtkassetten mit dem Lampentyp
FLUORA, Arabidopsis oder Weißlicht ausgestattet.
Der Lampentyp FLUORA ist auf pflanzliche Photosynthese optimiert und dient der schnellen Generierung von Phytomasse. Die Arabidopsis-Lampen
hingegen induzieren eine schnelle Generationsfolge, insbesondere bei Arabidopsis.
Mehr Informationen: www.binder-world.com
Pipettieren
Produkt: Büretten
Name und Hersteller: Kompaktbüretten
und -titrierapparate von Brand
Technik: Die Kompaktbüretten und -titrierapparate bestehen aus individuell austauschbaren Teilen: PTFE-Hahn, Präzisionsspitze und Bürette sowie Schlauch, Flasche und Flaschenaufsatz. BLAUBRAND-Versionen (Klasse AS) werden immer mit
Chargenzertifikat geliefert, auf Anfrage sind Einzelzertifikate und DAkkS-Kalibrierscheine erhältlich.
Vorteile: Die Geräte lassen sich schnell zerlegen
und können ohne großen Aufwand gereinigt oder
durch Austauschen defekter Teile repariert werden.
Mehr Informationen: www.brand.de
Planzenkultur
Produkt: Wachstumsschränke
Name und Hersteller: KBW und KBWF von Binder
Technik: Das Beleuchtungssystem spielt bei den
Lichtschränken für die Kultivierung von Pflanzen
eine zentrale Rolle. Die patentierte Beleuchtungseinheit besteht aus einem Edelstahlgehäuse mit
fünf energieeffizienten Leuchtstoffröhren, einem
Produkt: Direktverdrängungspipetten
Name und Hersteller: Acura capillar 846 von
Socorex
Technik: Die fünf Modelle mit Volumina von 1 bis
200 µl sind mit auswechselbaren Glaskapillaren und
ETFE-beschichtetem Kolben ausgestattet.
Vorteile: Die ergonomische Form sorgt für einen
optimalen Handkomfort.
Mehr Informationen: www.socorex.com
11/2014
24.10.14 13:47
BUCH ET AL.
Der Paläobiologe
Friedemann Schrenk
Wissenschaftler erzählen über ihre Forschung
Warum es für Friedemann
Schrenk wichtig ist, Fossilien
zu „begreifen“, und welche
Bedeutung Schweinezähne für
den Urzeitforscher haben.
der Entwicklung“. Beide sind hörenswert,
jedoch vermochte Schrenks sehr persönlich
geratener Abriss über die Erforschung der
Menschwerdung besser zu gefallen, nicht
zuletzt weil er einen audiogeneren Redestil
pflegt. Gehrings alemannisch eingefärbte
Ausführungen sind jedoch ein Vermächtnis:
Der Entwicklungsbiologe verünglückte im
Mai bei einen Autounfall tödlich.
Am Kaminfeuer mit Friedemann Schrenk
Hörbücher scheinen „in“ zu sein, wie eine
nicht repräsentative Befragung im Bekann­
tenkreis ergab. Dort allerdings kursieren
eher fragwürdige Werke wie Hummeldumm
(Schenkelklopfer­Comedy) und Der Knochenbrecher (Brutalo­Thriller). Der Berliner
Verleger Klaus Sander würde so etwas nicht
mit der Kneifzange anfassen, und ohnehin
mache er ja keine Hörbücher, wie er gerne
betont. Sein Verlag namens Supposé bringe
vielmehr erzählungen heraus: In freier Rede
und ohne Zwischenfragen erzählen da
Wissenschaftler ihre Profession, die für sie
hör­ und spürbar zur lebenslangen Passion
geworden ist. Dies mag für Außenstehende
jetzt nicht gerade mitreißend klingen, doch
glauben Sie mir: Sie werden keine Minute
bereuen, die sie den nachfolgend vorgestell­
ten Supposé­CDs gelauscht haben.
Mehrmals schon haben wir in laborjournal Sanders Produktionen vorgestellt
– beim ersten Mal ungnädig, danach über­
wiegend begeistert. Neulich erhielten wir
zwei seiner letzten Veröffentlichungen: den
128­minütigen Monolog des Frankfurter Pa­
läobiologen Friedemann Schrenk und den
kaum kürzeren des Baseler Genetikers Wal­
ter Gehring „über eine genetische Theorie
11/2014
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Die bedächtig­sonore, leicht schwäbeln­
de Stimme des am Senckenberg­Institut
forschenden Schrenk fasziniert den Hörer
von der ersten Minute an. Man sitzt mit
dem Frankfurter sozusagen Seite an Seite
am heimischen Kaminfeuer und lässt sich
von ihm sein Leben und seine interessan­
testen Erlebnisse aus 35 Jahren Forschung­
stätigkeit schildern.
Das beginnt 1981, in dem der junge
Student Schrenk in Johannesburg sein,
wie er es nennt, „Schlüsselerlebnis zur
Paläoanthropologie“ erlebt: Er untersucht
unter dem Rasterelektronenmikroskop
den Oberarmknochen einer Antilope, der
laut vorherrschender Expertenmeinung
vor drei Millionen Jahren afrikanischen
Vormenschen als Werkzeug gedient haben
soll – und findet heraus, dass die vermeint­
lich urzeitlichen Benutzungsspuren nicht
von Australopithecinen stammen, sondern
von heutigen Forschern, die das Fossil jahr­
zehntelang immer wieder in die Hand nah­
men und es dabei unabsichtlich im Sinne
ihrer Theorie „in Form“ schmirgelten.
Mit Reflexionen darüber, dass die Wis­
senschaftler weltweit bislang nie die Origi­
nale ihrer berühmten Fossilien zur selben
Zeit miteinander vergleichen konnten, geht
es weiter, und dass es nur ein paar tausend
Fragmente von fossilen Menschen auf der
Welt gebe – somit weit mehr Hominiden­
forscher als Hominidenfunde.
Foto: Senckenberg
Profession und Passion
Schrenk plaudert aus dem Nähkästchen
seiner Zunft; er erzählt, warum die Forscher
gelegentlich versuchten, sich gegenseitig
ihre Fundstellen abzujagen, und über die
erschreckend engstirnigen, spätkolonialen
Anwandlungen deutscher Geldgeber. Diese
würden nämlich oftmals nicht verstehen,
dass die Fundorte von Vor­ und Frühmen­
schen sämtlich in afrikanischen Ländern
und damit unter deren Rechtshoheit liegen
– und dass man deshalb mit den dortigen
Wissenschaftlern kooperieren müsse.
Das Prinzip der radiometrischen Datie­
rung erläutert er am Beispiel der C14­Metho­
de, die zwar für Urmensch­Fossilien unge­
eignet ist, mit der es aber 1959 gelang, den
47 Jahre zuvor gefundenen „Piltdown­Men­
schen“ als Fälschung zu entlarven: Dies zei­
ge mustergültig, „wie verblendet man als
Wissenschaftler sein kann, wenn ein plump
gefälschtes Fossil auftaucht, das aber eben
genau ins eigene Weltbild passt“.
Schweinezähne und Ammoniten
Der Hörer erfährt, dass Schweinezähne
und Ammoniten wunderbare Leitfossilien
sind, und wie einst ein paar Schweinezähne
dabei mithalfen, eine fehlerhafte Datierung
zu korrigieren.
„Mir ist es egal, in welche taxonomische
Schublade ein Organismus gehört“, sagt
Schrenk. Namen seien Schall und Rauch.
„Mich interessiert, wie er konstruiert war,
was er in einer bestimmten Umwelt leistete
und wie er in diese eingepasst war.“ -WK Die Lehre vom fossilen Menschen. Friedemann
Schrenk über paläoanthropologische Forschung.
Konzeption und Regie: Klaus Sander. Supposé
2014. 2-CD-Set, 128 Minuten, Euro 22,80.
Das Basteln der Evolution. Walter J. Gehring
erzählt eine genetische Theorie der Entwicklung.
Konzeption und Regie: Klaus Sander. Supposé,
2014. 2-CD-Set, 122 Minuten, 22,80 Euro.
77
24.10.14 15:32
Buch ET
BUCH
et AL.
al.
Rezension:
Und sie fliegt doch.
Eine kurze Geschichte der Hummel
Dicke
Ein herausragendes Sachbuch über die gutmütigen
Vettern der Honigbienen.
Wussten sie, dass
die Tomatensoße,
die sie gerade auf
ihren Nudeln ver­
teilen, aus einer
Fabrik in Holland
stammt; und dass
die spanischen
Tomaten von tür­
kischen Hummeln
bestäubt wurden,
die ihrerseits in
einem Betrieb in der Slowakei gezüchtet
wurden? So etwas und vieles mehr erfährt
man in diesem herrlich unterhaltsamen
Buch, das den Leser mitnimmt auf eine
interessante Reise ins Reich der „Bumble­
bees“. Dave Goulson erzählt in seiner
„kurzen Geschichte der Hummel“, wie aus
einem arachnophobischen Jungen, der sich
zeitlebens für Insekten interessierte, ein
Hummelforscher wurde. Auf diesem Weg
lernte er, dass man Hummeln besser nicht
auf Herdplatten trocknet und dass Riesen­
krabbenspinnen auf Rache sinnen, wenn
sie sich aus einer Leimfalle befreit haben.
Lange war gar nicht so viel über Hum­
meln bekannt. Erst seit 30 Jahren werden
sie gezüchtet, seitdem man ihre Wichtigkeit
für die Bestäubung von Pflanzen erkannte.
Aus diesem Grunde wurde die englische
Erdhummel (Bombus terrestris) Ende des
19. Jahrhunderts in Neuseeland angesie­
delt. Dort vermehrte sie sich prächtig, wäh­
rend sie im Ursprungsland ausstarb. Der Au­
tor vermittelt anschaulich die ökologischen
Aspekte derartiger Zusammenhänge.
Man erfährt, dass in Australien nicht
Hummeln die Tomaten bestäuben, son­
78
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dern kostenpflichtige Arbeiter, und dass
wie durch ein Wunder in Tasmanien
Hummeln auftauchten, die seither diese
Pflichten übernehmen. An vielen Beispie­
len zeigt Goulson, wie die Europäer das
Massensterben der australischen und neu­
seeländischen Fauna und Flora durch das
Einschleppen fremder Spezies auslösten
(er selbst untersuchte die ökologischen Fol­
gen der eingeschleppten Hummeln).
Verschwenderische Vegetarier
Hummeln sind übrigens Vegetarier.
Ihre Lieblingsspeise ist der proteinhaltige
Nektar von Klee und anderen Legumino­
sen. Eine Königin muss am Tag 6.000 Blü­
ten besuchen, um die erforderliche Menge
an Zucker aufzunehmen, damit sie im Früh­
jahr die Temperatur in ihrem Nest auf 30 °C
halten kann. Die Nester befinden sich stets
unter der Erde; alte Mäusegänge werden
bevorzugt und zur Ansiedelung umgestal­
tet: Dort baut die Hummel eine Hohlkugel
mit der Größe eines Tennisballs, in der die
Brut heranwächst.
Hummeln sind bei einer Körpertempe­
ratur von 35 °C übrigens gar nicht kaltblü­
tig. Die Wärme wird durch die Kontraktion
der Flugmuskeln (200 Mal pro Sekunde)
erzeugt. Ein Pelz und isolierende Luftsäcke
halten die Wärme im Körper, dessen Ober­
fläche zum Volumen riesig ist. Energetisch
betrachtet ist der Hummelflug unglaublich
teuer – noch 75 Prozent teurer als beim
Kolibri. Die ersten Hummeln entwickelten
sich vor 40 Millionen Jahren. Dennoch oder
gerade deshalb sind sie clever. Sie finden
immer nach Hause, wenn die Entfernung
nicht größer als zehn Kilometer ist; die
klügsten schaffen sogar über 15 Kilome­
ter. Hummeln scheinen zu wissen, ob
eine Blüte voll oder leer ist. Es sind nette
Geschöpfe, die nur im absoluten Ausnah­
mefall beißen und stechen, und dies mit
Foto: Den/Fotolia
Brummer
einem Stachel, der keine Widerhaken hat.
Ihre Hauptfeinde sind Dachse, Mäuse und
Meisen. Wie die Menschen plagen sie sich
mit Milben, Fadenwürmern und Motten
herum. Die Männchen hängen gerne in
kleinen Gruppen ab und schlürfen Nektar.
Taucht dann ein Weibchen auf, sind sie so­
fort zur Paarung bereit. Die Weibchen be­
vorzugen vitale, durchtrainierte, genetisch
nichtverwandte Burschen – die Analogie
zum Menschen ist offensichtlich.
Ja, der Leser bekommt einen tiefen Ein­
blick in das Leben der Hummel.
Anekdoten aus dem Hummelleben
Man könnte gar zu der Überzeugung
kommen, dass das Sterben der hochgezüch­
teten Bienenvölker letztendlich gar nicht
so schlimm sein wird, da die ökologischen
Nischen von den wildlebenden Bienen und
Hummeln recht schnell ausgefüllt werden
könnte – wenn auch nicht mit der gleichen
Effizienz. Und denken Sie daran, dass jede
verzehrte Gurke, Aubergine, Stangenboh­
ne, schwarze Johannisbeere und Paprika
von einer Hummel bestäubt wurde. Na
dann, guten Appetit bei der Lektüre – und
zum Abschluss noch das Gedicht eines un­
bekannten Hummelfreundes:
Die Kuckuckshummel hält ganz still
Und überwintert bis April
Im Mai erscheint sie, Mord im Sinn,
und meuchelt eine Königin.
Sodann versklavt sie resolut
Der toten Konkurrentin Brut,
Die Töchter schaffen Futter ran,
Und erst im Juli stirbt sie dann.
Kay Terpe
Dave Goulson: Und Sie fliegt doch. Eine kurze
Geschichte der Hummel. Hanser, 2014. 320
Seiten, 20 Euro (Buch), 16 Euro (eBook).
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24.10.14 15:32
Buch et al.
Rezension: Biochemie light
Biochemische
Formelsammlung
Wie viel Grundwissen ist nötig, um die ungeliebte Biochemie im Nebenfach zu überstehen?
Der Stryer, das erstmals 1975 erschienene Standardwerk der Bio­
chemie, hat inzwischen weit über tausend Seiten. Braucht man
die? Lubert Stryer, inzwischen Emeritus der Stanford University,
würde sagen: Absolutely! Und selbst Hubert Rehm, dessen eige­
nes Biochemie-Lehrbuch im Folgenden besprochen wird, musste
schon vor mehr als zehn Jahren unumwunden zugeben: Als
Lehrbuchautor packt einen beim Studium des Stryers
der Neid. So schöne Fotos, so gekonnte,
bunte, eingängige Zeichnungen, soviel
Grips, so wenige Fehler. Wozu aber
braucht es dann noch Alternativen,
wenn der Stryer offenbar das Maß
aller (Biochemie-Lehrbuch-)Dinge ist?
In der Tat ist es unnötig, hier
weiterzulesen, falls Sie lebenslange
Duzfreundschaften mit Cofaktoren,
Substratspezifitäten und Enzym­
bindungstaschen geschlossen haben;
wenn Ihnen der Name Henderson-Hasselbalch etwas sagt; wenn
Sie den Unterschied zwischen Glykogen und Glukagon kennen
und Sie Stereo­isomere keineswegs in Ihrer HiFi-Anlage verorten.
Kaufen Sie sich den Stryer (80 Euro), sofern Sie ihn nicht be­
reits besitzen, und dazu noch ein Online-Abo der Fachzeitschrift
Biochemistry (250 Artikel-Downloads kosten 95 Dollar)!
Zielgruppe: Nebenfächler und Grundstudenten
Alle anderen jedoch – alle Abiturienten, Lehramtsstudenten,
Pflichtpraktikums-Geplagten und künftigen Allgemeinmediziner
– sind vermutlich froh, wenn sie nicht tausend, sondern nur 175
Seiten lernen müssen. Gerade zukünftige Ärzte wollen die mit
komplizierten Formeln und verwirrenden Strukturen gespickte
Biochemie erfahrungsgemäß ganz schnell hinter sich bringen
und sich dann erleichtert dem widmen, was wirklich zählt im
Leben: Röntgenbilder begutachten, Spritzen setzen, Golf spielen.
Und dafür taugt Bio­chemie light vorzüglich. Das im Vergleich
zu anderen Biochemie-Lehrbüchern konkurrenzlos dünne
Bändchen ist gleichsam eine konzentrierte, inhaltlich verein­
fachte Sammlung der für Biochemiker im Nebenfach wichtigsten
„Formeln“, mit deren Hilfe sie die geforderten Prüfungen zwar
nicht glänzend, aber hinreichend bestehen werden. Das Motto
der Verfasser lautet: „Man kann nicht überall alles wissen.“
Das Buch ist vor allem eins: übersichtlich. In wenigen Se­
kunden findet der Leser die jeweiligen Inhalte, mögen dies die
enzymatischen Reaktionsprinzipien (ab Seite 21), die wich­
tigsten molekularbiologischen Methoden (Seite 58ff), die ele­
mentaren Stoffwechselvorgänge rund um Gluconeogenese und
Citratzyklus (ab Seite 74ff) oder die biochemischen Abläufe im
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Blut (Seite 135ff) sein. Die klassischen experimentellen Metho­
den, die in den einschlägigen Praktika verwendet werden, sind
ebenfalls aufgeführt und gut verständlich erklärt – zum Beispiel
die gängigen Chromatografie-Verfahren, DNA- und Protein-Se­
quenzierungsmethoden, Southern Blot, Restriktionsverdau
und so weiter. Aktuell ist das Buch auch – trotz aller Knappheit:
Gegenüber der vorigen Auflage wurden allerhand neue The­
men aufgenommen: so etwa die Apoptose, die Epigenetik, die
Gentherapie, miRNAs sowie DNA-Marker. Die weit über 200
Abbildungen sind in der Regel prägnant und direkt neben den
thematisch zugehörigen Textpassagen platziert – gelegentlich
aber zu klein, zu schematisch oder inhaltlich zu weit abgespeckt.
Ballastreduzierung um jeden Preis?
Ein grundsätzliches, dem Konzept von Biochemie light ge­
schuldetes Dilemma bleibt: Werden komplexe Zusammenhänge
zu sehr ausgedünnt und aufs vermeintlich Wesentliche reduziert,
so passiert genau das, was die Autoren vermeiden wollen: Die
Verständlichkeit leidet. Um es überspitzt auszudrücken: Die oxi­
dative Phosphorylierung lässt sich eben nicht in allen prüfungsre­
levanten Details mit nur einem Satz erklären. Der Stryer benötigt
dafür satte 42 Seiten, Biochemie light immerhin noch deren drei.
Dies mag knapp ausreichen. Gelegentlich aber würde man
als Leser gerne mehr zu einem bestimmten Detail erfahren –
doch eben dies widerspräche dem Ziel der Autoren, jeglichen in­
haltlichen „Ballast“, der zum Bestehen der relevanten Prüfungen
nicht nötig ist, wegzulassen. Daher ist die Lektüre von Biochemie
light zwangsläufig nur selten unterhaltsam. Doch genau dies ist
ja auch das Ziel der Verfasser: Ihr Buch soll maximal effizient
Winfried Köppelle
sein, nicht kurzweilig.
Hubert Rehm & Frederike Hammar: Biochemie light. 5., korr. und erw. Auflage, Euro­pa-Lehrmittel, 2013. 175 Seiten, über 200 Abbildungen, 25 Euro.
Mit uns schaffen
Sie es...
ISO 9001 - ISO 13485
GMP & GLP
OrgaConnect GmbH Maieräckerstr. 25 72108 Rottenburg
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79
24.10.14 15:32
LJ_1114_80_86_Layout 1 24.10.14 15:50 Seite 80
SERVICE
Kongresse
2014
8.11.-9.11. Berlin
Falling Wall 2014 – International
Conference on Future Breakthroughs in Science and Society,
Info: www.falling-walls.com
8.11.-11.11. Heidelberg
EMBL Conference: From Functional
Genomics to Systems Biology,
Info: www.embl.de/
training/events/2014/OMX14-01
9.11.-11.11. Heidelberg
1st International Conference on
Molecular Mechanisms of Cellular
Surveillance and Damage
Responses (SFB 1036 Meeting),
Info: www.zmbh.uni-heidelberg.de/
sfb1036/congress_2014
9.11.-13.11. Mainz
12th International Congress of
Neuroimmunology,
Info: www.isnicongress.org
10.11.-12.11. Genf
European Antibody Congress 2014,
Info: www.terrapinn.com/conference/european-antibody-congress
10.11.-12.11. Wien
World Plant Toxin Forum /
World Mycotoxin Forum – 8th
Conference, Info: www.bastiaansecommunication.com/wmf
12.11.-13.11. Aachen
15th Biennal Aachener Membran
Kolloquium (AMK), Info:
www.avt.rwth-aachen.de/AMK
12.11.-15.11. Düsseldorf
Medica 2014 – Weltforum
für Medizin,
Info: www.medica.de
Workshops
2014
13.11. Berlin
Workshop: Tissue Engineering –
Chancen und Hemmnisse auf dem
Weg zum zugelassenen Produkt,
Info: www.nafuo.din.de
17.-28.11. Heidelb., Jülich, Marburg
Biology feat. Engineering: International Autumn School on
Synthetic Biology, Info: www.
synmikro.com/biofeateng2014
19.11.-21.11. Schöntal
13th Workshop of „Cell Biology of
Viral Infections“ of the Society for
Virology (GfV): Mimicking Organ
Physiology Impact of Stem Cells
and Tissue Engineering on Virology, Info: www.gfv-cellviro.de
20.11.-21.11. Berlin
Workshop Campylobacter,
Arcobacter & Related Organisms
(CARO 2014),
Info: www.zoonosen.net
80
Tagungen
13.11.-14.11. Regensburg
International Symposium on
Interventional Immunology –
From Cells to Drugs, Info:
www.bayimmunet.de/symposium
14.11. Heidelberg
14th Public MMPU (Molecular
Medicine Partnership Unit)
Research Day, Info:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/
Teaching-and-Events.114482.0.html
17.11.-20.11. Heidelberg
EMBO-EMBL Symposium on Frontiers in Metabolism – From Molecular Physiology to Systems Medicine,
Info: www.embo-embl-symposia.
org/symposia/2014/EES14-06
20.11. Stuttgart
Genomic Selection in Plant Breeding
– 27th Colloquium of the Research
Center for Biotechnology and Plant
Breeding, Hohenheim, Info:
https://fsp762.uni-hohenheim.de
20.11.-22.11. Berlin
Receptors, G Proteins and Integration of Ca2+ Signaling in the
Cardiovascular System – International DZHK Symposium, Info:
http://dzhk.de/symposium/home
21.11.-22.11. Budenheim
2nd Waldthausen Castle Symposium: Margaret Gladys Smith
60th Anniversary of Cytomegalovirus Isolation, Info:
www.g-f-v.org/node/232
24.11.-28.11. Delmenhorst
Geo-Metabolomics: First Steps
Towards a Systems Biology Understanding of Organic Matter Cycling
in Aquatic Systems,
Info: Tel. (+49) 441/7983602
20.11.-22.11. Günzburg
Stem Cells in Development and
Cell Diversity – 10th GfE School
(Gesellschaft für Entwicklungsbiologie),
Info: http://gfe.uni-muenster.de
5.12. Heidelberg
DKFZ Career Day: Project
Management in Academia
and Beyond,
Info: www.dkfz.de/en/
career-service/careerday.html
2015
29.1.-30.1. München
Falk Workshop: Viral Hepatitis –
From Bench to Bedside,
Info: www.drfalkpharma.com/
veranstaltungen
4.3.-6.3. Leipzig
Translational Cytomics:
13th International Workshop
Slide-Based Cytometry,
Info:
www.leipziger-workshop.de
Symposien
25.11.-26.11. München
4th Munich Biomarker Conference,
Info: www.healthcapital.de/
biotechnologie/termine
27.11.-29.11. Hamburg
EMBL Hamburg: 40th Anniversary
Symposium and Celebrations, Info:
www.embl-hamburg.de/training/
events/2014/HH-40th-Anniversary
3.12.-5.12. Berlin
5th BSRT (Berlin-Brandenburg
School for Regenerative Therapies)
PhD Symposium: The Beauty and
the Beast – What to Learn From
Cancer and Development for
Regeneration,
Info: www.bsrt-phdsymposium.de
3.12.-5.12. Freiburg
3rd Max Planck Freiburg Epigenetic
Meeting, Info:
http://events.ie-freiburg.mpg.de
4.12.-5.12. Berlin
Architectured Biomaterials,
Medical and Tissue Engineering –
Trinationales Symposium, Info:
www.wissenschaft-frankreich.de
4.12.-5.12. Düsseldorf
BMFZ Meeting 2014: Brain
Networks – Challenges and
Perspectives, Info: www.uniduesseldorf.de/WWW/BMFZ
5.12. Mainz
Juggle your Career: Perspectives
for Scientists, Info: www.blogs.unimainz.de/juggle/juggle-symposium
5.12. Münster
Münster Conference on
Biomolecule Analysis,
Info: http://campus.unimuenster.de/ifg_konf.html
8.3.-13.3. Ettal
11th Spring School on
Immunology, Info:
http://web.dgfi.org/spring-school
19.3.-20.3. Mainz
IMB (Institute of Molecular Biology) Workshop: Breakthroughs
in Epigenetics, Info: www.
imb-mainz.de/seminars-meetings
19.3.-21.3. Potsdam
4th Translational Immunology
School, Info: http://web.dgfi.org/
translational-school/2015
21.4.-22.4. Frankfurt/M.
3rd Workshop: The New
ParadIgM – IgM from Bench to
Clinic, Info: http://events.
dechema.de/antibody2015
3.5.-7.5. Ascona (CH)
8th International Ascona
Workshop on Cardiomyocyte
Biology: Integration of Developmental and Environmental
Cues in the Heart,
Info: www.cardioascona.ch
8.12.-9.12. Dresden
Biotec Forum 2014: Biomechanics
Across Scales – Molecules, Cells,
Tissues, Info: www.biotec.
tu-dresden.de/biotec-forum.html
8.12.-10.12. Berlin
7. Forum Wissenschaftskommunikation, Info: www.forum-wissenschaftskommunikation.de
10.12.-12.12. Hannover
Dual Use Research on Microbes:
Biosafety, Biosecurity, Responsibility – Herrenhausen Symposium,
Info: www.volkswagenstiftung.
de/dualuseresearch.html
11.12.-13.12. Regensburg
2. International Symposium
„Trends in Melanoma Research“,
Info: www.melanomverbund.de
2015
18.1.-20.1. Rottenburg/Neckar
New Developments in Signal
Transduction & cGMP Research –
Meeting of the DFG Research Unit
„cGMP Signalling in Cell Growth
and Survival“,
Info: www.cyclic-gmp.de
17.1.-21.1. Seefeld (AT)
Midwinter Conference 2015 –
Advances in Immunobiology:
1st International Winter Symposium on Immunobiology: Metabolism, Cancer, Autoimmunity and
Drug Discovery, Info: http://
midwinter2015.org/mwc/index.php
20.1.-21.1. Frankfurt/M.
10th Status Seminar Chemical
Biology, Info: http://
events.dechema.de/chembio2015
6.5.-9.5. Göttingen
EMBO Workshop on EmbryonicExtraembryonic Interfaces:
Emphasis on Molecular Control
of Development in Amniotes,
Info: www.embo.org/events
11.5.-13.5. Bad Herrenalb
Bad Herrenalber Transporter- und
Barriere-Tage, Info: https://sites.
google.com/site/transportertage
12.5.-15.5. Wien
EMBO Wokshop on SMC Proteins: Chromosomal Organizers
from Bacteria to Human,
Info: www.embo.org/events
31.5.-5.6. Ascona (CH)
Workshop on Statistical Learning
of Biological Systems from Perturbations, Info: www1.ethz.ch/
bsse/cbg/news/ascona2015
13.9.-17.9. Les Diablerets (CH)
EMBO Workshop on DNA
Topoisomerases, DNA Topology
and Human Health,
Info: www.embo.org/events
11/2014
LJ_1114_80_86_Layout 1 24.10.14 15:50 Seite 81
SERVICE
2.2.-3.2. Berlin
Global Engage’s Biologics
Congress: Examining Scientific,
Technological and Business Trends
to Advance Protein and Antibody
Therapeutics, Info: www.
globalengage.co.uk/biologics.html
8.2.-11.2. Ascona (CH)
Euromech Colloquium 560 – Mechanics of Biological Membranes,
Info: www.euromech560.ethz.ch
10.2. Frankfurt/M.
Non-Canonical Amino Acids in
Proteins: Structural Investigations
and Biocatalysis (Dechema
Meeting), Info: http://
events.dechema.de/NBPS2015.html
11.2.-13.2. Leipzig
14th Conference of the Gesellschaft
für Primatologie (GfP),
Info: www.eva.mpg.de/primat/
conferences/gfp-2015
16.2.-17.2. Hannover
2nd N-RENNT Symposium on
Neuroinfectiology 2015,
Info: www.tiho-hannover.de/nrennt
17.2.-18.2. Berlin
5th International Conference of the
Flow Chemistry Society, Info: https
://selectbiosciences.com/FCE2015
19.2.-21.2. Lübeck
13. Forum des Arbeitskreises
„Biologie der B-Lymphozyten“,
Info: www.b-lymphocytes.de
26.2.-28.2. Innsbruck
EASL (European Association for the
Study of the Liver) Monothematic
Conference: Microbiota, Metabolism and NAFLD (Nichtalkoholische
Fettlebererkrankung), Info: www.
drfalkpharma.com/veranstaltungen
26.2.-28.2. Kiel
5th International Annual Cluster
Symposium Inflammation at Interfaces, Info: www.symposium-iai.org
1.3.-4.3. Marburg
Jahrestagung 2015 der Vereinigung
für Allgemeine und Angewandte
Mikrobiologie (VAAM), Info:
www.vaam-kongress2015.de
5.3.-8.3. Magdeburg
94th Annual Meeting of the
German Physiological Society,
Info: www.dpg2015.de
10.3.-12.3. Kiel
81st Congress of the German Society for Experimental and Clinical
Pharmacology and Toxicology
(DGPT), Info: www.dgptonline.de/veranstaltungen
11.3.-12.3. München
Forum Life Science 2015 –
Internationaler Kongress, Info:
www.bayern-innovativ.de/fls2015
11.3.-13.3. Halle/Saale
52. Wissenschaftlicher Kongress
der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung (DGE): Ernährung und
Umwelt – Determinanten unseres
Stoffwechsels,
Info: www.dge.de/wk52
11/2014
11.3.-13.3. München
9. Deutsches BioSensor
Symposium,
Info: www.dbs2015.de
11.3.-14.3. Nürnberg
Joint Meeting of the German and
French Societies of Developmental
Biologists (GfE / SFBD),
Info: http://gfe.uni-muenster.de
17.3.-18.3. Berlin
Lab-on-a-Chip and Microfluidics,
Biodetection & Biosensors, Pointof-Care Diagnostics and Microarray
Technology, Info:
http://selectbiosciences.com
18.3.-20.3. Heidelberg
18th International AEK (Arbeitsgemeinschaft Experimentelle Krebsforschung) Cancer Congress,
Info: www.aek-congress.org
18.3.-21.3. Bochum
25. Jahrestagung der Gesellschaft
für Virologie (GfV),
Info: www.virology-meeting.de
18.3.-21.3. Göttingen
11. Göttinger Tagung der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft,
Info: http://nwg.glia.mdc-berlin.de/
de/conference
22.3.-25.3. Berlin
Proteomic Forum 2015,
Info: www.proteomic-forum.de
23.3.-27.3. Freising
7th International qPCR Symposium
& Exhibition, Info: www.genequantification.de/qpcr-ngs-2015
24.3.-27.3. Köln
Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ),
Info: www.zellbiologie.de
26.3.-28.3. Mosbach
66th Mosbach Kolloquium: Metals
in Biology – Cellular Functions and
Diseases, Info: www.gbmonline.de/gbm-tagungen.html
26.3.-29.3. Lichtenfels
4th Central European Meeting of
the International Union for the
Study of Social Insects
(IUSSI 2015), Info: www.
bayceer.uni-bayreuth.de/iussi2015
29.3.-31.3. Heidelberg
EMBO-EMBL Symposium:
Frontiers in Stem Cells and Cancer,
Info: www.embo.org/events
6.4.-10.4. Leipzig
10th International Congress on
Autoimmunity, Info:
http://autoimmunity.kenes.com
8.4.-10.4. Graz
BioNanoMed 2015: Nanotechnology Enables Personalized
Medicine – 6th International
Congress,
Info: www.bionanomed.at
13.4.-16.4. Jena
MiCom 2015 – 5th International
Student Conference on Microbial
Communication,
Info: www.micom.uni-jena.de
BMFZ
BMFZ MEETING IN DÜSSELDORF
December 4/5, 2014
“Brain networks: challenges and perspectives”
December 4, 2014
14.00 h Welcome
Session I
14.15 h The Human Brain Project
15.00 h Development of cortical networks
15.30 h High-resolution imaging of cortical
circuitry in vivo
16.00 h Coffee Break
Session II
16.30 h Temporal coordination through
gamma oscillations
17.00 h Disease-related disruption of
functional communication
within developing networks
17.30 h Networks of memory formation
Anja Steinbeck,
Rector, Düsseldorf
Chair: Katrin Amunts
Henry Markram,
Lausanne, Switzerland
Heiko Luhmann, Mainz
Mark Huebener,
Martinsried
Chair: Alfons Schnitzler
Pascal Fries, Frankfurt
Ileana Hanganu-Opatz,
Hamburg
Nikolai Axmacher, Bonn
Eckart Altenmüller,
18.15 h Public lecture: Gehirn und
Musik – die Kunst der Vernetzung Hannover
19.30 h Speakers´ Dinner
December 5, 2014
Session III
9.00 h Astrocyte networks
9.45 h Reconstructing cortical
connectomics
10.15 h Multiscale human brain atlas
10.45 h Coffee Break
11.15 h Hadding award ceremony
Session IV
11.30 h Non-invasive structural
connectomics
12.00 h Functional connectomics from
resting-state fMRI
12.30 h Computational network modeling
13.00 h Closing Remarks
Location
Time
Chair: Christine Rose
Alexei Verkhratsky,
Manchester, UK
Moritz Helmstaedter,
Frankfurt
Katrin Amunts,
Düsseldorf
Peter Westhoff,
Vice Rector for
Research, Düsseldorf
Chair:
Hans Werner Müller
Thomas Knösche,
Leipzig
Simon Eickhoff,
Düsseldorf
Markus Diesmann,
Jülich
Alfons Schnitzler,
Düsseldorf
Haus der Universität, Schadowplatz 14, 40212 Düsseldorf
December 4, 2014: 14.00 – 19.00 h; December 5: 9.00–13.00 h
Program
Commitee
Alfons Schnitzler (Chair), Gudio Reifenberger,
Christine Rose, Katrin Amunts, Hans Werner Müller,
Kurt Gottmann, Simon Eickhoff
Address
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Biologisch-Medizinisches Forschungszentrum
Universitätsstr. 1, Building 23.12.02
D-40225 Düsseldorf
Registration under (no registration fee):
www.BMFZ.de (see BMFZ-Meeting 2014)
Organisation
Cornelia Höner
81
LJ_1114_80_86_Layout 1 24.10.14 15:50 Seite 82
SERVICE
15.4.-17.4. Graz
26. Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Humangenetik
gemeinsam mit der
Österreichischen Gesellschaft
für Humangenetik und der
Schweizerischen Gesellschaft für
Medizinische Genetik,
Info: www.gfhev.de/de/kongress
15.4.-18.4. Heidelberg
EMBO-EMBL Symposium:
Cellular Heterogeneity – Role of
Variability and Noise in Biological
Decision-Making,
Info: www.embo.org/events
16.4.-18.4. Magdeburg
2. Mitteldeutsche Laborkonferenz,
Info: www.
mitteldeutsche-laborkonferenz.de
21.4.-22.4. Bonn
8. Internationales Meeting des
Kompetenznetzwerks Stammzellforschung Nordrhein-Westfalen,
Info:
www.kongress.stammzellen.nrw.de
21.4.-24.4. Wien
18th Annual Meeting of the
European Biosafety Association
(EBSA): Orchestrating a
(Bio)Safe World, Info:
www.ebsaweb.eu/ebsa_18
22.4.-23.4. Köln
Deutsche Biotechnologietage
2015 – Gemeinsames Forum der
deutschen Biotech-Branche,
Info: www.biotechnologietage.de
22.4.-26.4. Wien
International Liver Congress
2015: 50th Meeting of the
European Association for the
Study of the Liver (EASL),
Info: https://ilc-congress.eu
6.5.-8.5. Dresden
Abcam Conference on Adult
Neurogenesis: Evolution,
Regulation and Function,
Info: www.abcam.com/events
6.5.-8.5. Warnemünde
5th International Symposium on
Interface Biology of Implants,
Info: www.ibi-symposium.org
6.5.-10.5. Heidelberg
EMBO Conference: Chromatin
and Epigenetics,
Info: www.embo.org/events
11.5.-13.5. Hamburg
Scale-up and Scale-down of
Bioprocesses, Info: http://
events.dechema.de/biopro15.html
11.5.-13.5. Mainz
13th CIMT Annual Meeting:
Next Waves in Cancer
Immunotherapy,
Info: http://meeting.cimt.eu
17.5.-20.5. Ascona (CH)
6th International Conference on
Tumor-Host Interaction and
Angiogenesis,
Info: www.unifr.ch/med/mva2015
11.7.-14.7. Hamburg
10th International Conference
on Mass Data Analysis of
Images and Signals,
Info: www.mda-signals.de
17.5.-21.5. Wernigerode
International Meeting on Antibiotic
Resistance – the Environmental
Dimension, Info:
www.fems-microbiology.org
12.7.-16.7. Wien
Annual Meeting of the Society
for Molecular Biology and
Evolution (SMBE),
Info: http://smbe2015.at
30.5.-3.6. Hamburg
35th Blankenese Conference:
Brain Repair, Info:
http://web.zmnh.uni-hamburg.de/
blankenese_conferences
18.7.-22.7. Dresden
10th European Biophysics
Congress (EBSA 2015),
Info: www.ebsa2015.com
10.6.-12.6. Heidelberg
EMBL Conference: The Human
Microbiome, Info: www.embl.de/
training/events/2015/MET15-01
4.6.-7.6. Mainz
The 2015 IMB (Institute of Molecular
Biology) Conference: DNA Repair
and Genome Stability within Chromatin Environments, Info: www.
imb-mainz.de/seminars-meetings
14.6.-17.6. Heidelberg
EMBO-EMBL Symposium:
Mechanisms of Neurodegeneration, Info: www.embl.de/training/
events/2015/EES15-03
15.6.-19.6. Frankfurt/M.
Achema – Weltforum und 31. Internationale Leitmesse der Prozessindustrie, Info: www.achema.de
16.6.-20.6. Ascona (CH)
Plant Waxes: From Biosynthesis to
Burial, Info: www.plantwax2015.org
21.6.-23.6. Heidelberg
EMBO-EMBL Symposium:
Enabling Technologies for Eukaryotic Synthetic Biology, Info:
www.embo-embl-symposia.org/
symposia/2015/EES15-04
22.6.-24.6. Frankfurt/M.
World Congress and Expo on
Applied Microbiology, Info: http://
microbiology.omicsgroup.com
22.6.-26.6. Potsdam
Unravelling Glycan Complexity –
4th Beilstein Glyco-Bioinformatics
Symposium, Info:
www.beilstein-institut.de/
symposien/glyco-bioinformatics
26.6.-28.6. Berlin
The Global Viral Hepatitis Summit
– 15th International Symposium on
Viral Hepatitis and Liver Disease,
Info: www.drfalkpharma.com/
veranstaltungen
4.7.-9.7. Berlin
40th FEBS Congress –
The Biochemical Basis of Life,
Info: www.febs2015.com
19.7.-22.7. Retz (AT)
6th International Conference on
Analysis Of Microbial Cells at the
Single Cell Level, Info: www.efbcentral.org/index.php/Main/Events
19.7.-23.7. Ascona (CH)
10th International Symposium on
Phyllosphere Microbiology, Info:
http://phyllosphere2015.ethz.ch
26.7.-30.7. Wien
Biotrans 2015,
Info: www.biotrans2015.com
3.8.-7.8. Wien
14th International Congress on
Amino Acids, Peptides and
Proteins, Info:
www.meduniwien.ac.at/icaap
24.8.-27.8. Berlin
18th International Plant
Protection Congress,
Info: www.ippc2015.de
30.8.-3.9. München
Deutsche Botanikertagung 2015,
Info: www.deutsche-botanischegesellschaft.de
31.8.-4.9. Bad Staffelstein
EMBO Conference on Physics of
Cells: From Molecules to Systems
(PhysCell2015),
Info: www.embo.org/events
6.9.-9.9. Wien
4th European Congress of
Immunology (ECI),
Info: www.eci-vienna2015.org
6.9.-10.9. Ascona (CH)
Systems Biology of Infection
Symposium, 2nd Edition, Info:
www.targetinfectx.ch/SysBioInf
6.9.-11.9. Bochum
16th European Conference on
the Spectroscopy of Biological
Molecules (ECSBM),
Info: www.ecsbm.eu/node/18
9.9.-12.9. Heidelberg
EMBL Conference on Protein Synthesis and Translational Control,
Info: www.embl.de/training/
events/2015/TRC15-01
10.9.-12.9. Wien
7. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare
Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT),
Info: www.ögmbt.at/jahrestagung
14.9.-18.9. Rüdesheim
From Enzymology to Systems Biology and Back – 7th Beilstein ESCEC
Symposium, Info: www.beilsteininstitut.de/symposien/escec
16.9.-19.9. Heidelberg
EMBO-EMBL Symposium: The Mobile Genome – Genetic & Physiological Impacts of Transposable Elements, Info: www.embo.org/events
16.9.-19.9. Jena
49. Wissenschaftliche Tagung der
Deutschsprachigen Mykologischen
Gesellschaft & 1st International
Symposium of the CRC/Transregio
FungiNet, Info:
www.dmykg-kongress.de
17.9.-19.9. Bonn
44th Annual Meeting of the German
Society for Immunology (DGfI), Info:
www.immunology-conference.de
22.9.-24.9. Basel
MipTec 2015: European Conference
and Exhibition for Drug Discovery,
Info: www.miptec.com
29.9.-2.10. Göttingen
6th European Conference on
Prokaryotic and Fungal Genomics,
Info: www.prokagenomics.org
6.10.-8.10. Hannover
Biotechnica / Labvolution,
Info: www.biotechnica.de
7.10.-10.10. Heidelberg
EMBO-EMBL Symposium:
Seeing is Believing,
Info: www.embo.org/events
8.10.-10.10. Stuttgart
Bone-Tec 2015 – International
Bone-Tissue-Engineering Congress,
Info: www.bone-tec.com
11.10.-14.10. Heidelberg
EMBO-EMBL Symposium: New Approaches and Concepts in Microbiology, Info: www.embo.org/events
12.10.-14.10. Berlin
5th ISWE Conference (International
Society of Wildlife Endocrinology),
Info: www.iswe-endo.org
18.10.-21.10. Heidelberg
EMBO-EMBL Symposium:
The Non-Coding Genome,
Info: www.embo.org/events
21.10.-23.10. Leipzig
World Conference on Regenerative
Medicine, Info:
www.wcrm-leipzig.com
Mehr Kongresse, Tagungen, Symposien und
Workshops finden Sie auf unserer Website
www.laborjournal.de/rubric/termine/kongress.lasso
82
11/2014
LJ_1114_80_86_Layout 1 24.10.14 15:50 Seite 83
SERVICE
Fortbildungen
Biochemie/
Immunologie
11.11.-12.11. Göttingen
Sartorius-Stedim-Training:
Immunoassays – Antikörper in
der Analytik,
Info: www.sartorius.de/service
12.11.-13.11. München
Lab-Academy-Grundkurs: Western
Blot, Info: www.lab-academy.de
17.11.-18.11. Heidelberg
Promocell Academy: ELISA
Basiskurs, Info:
www.promocell-academy.com
19.11.-20.11. München
Lab-Academy-Grundkurs: ELISA,
Info: www.lab-academy.de
Kurse 2014
Mikrobiologie
19.11.-20.11. Göttingen
Sartorius-Stedim-Training:
Basiskurs mikrobielle Fermentation
(Englisch), Info:
www.sartorius.de/service
24.11.-26.11. Heidelberg
Promocell Academy: Basiskurs
Mikrobiologie und Einführung in
die Qualitätskontrolle, Info:
www.promocell-academy.com
27.11.-28.11. Heidelberg
Promocell Academy:
Mikrobiologische Qualitätskontrolle, Info:
www.promocell-academy.com
2.12.-3.12. Heidelberg
Promocell Academy: PCR in der
medizinischen Diagnostik und
Gen-Diagnostik, Info:
www.promocell-academy.com
3.12.-5.12. München
Lab-Academy-Grundkurs:
Basiswissen Molekularbiologie,
Info: www.lab-academy.de
9.12.-12.12. Heidelberg
Promocell Academy: Basiskurs
Molekularbiologie, Info:
www.promocell-academy.com
10.12.-11.12. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
RNA-Techniken,
Info: www.lab-academy.de
Molekularbiologie
Zellbiologie/
Mikroskopie
19.11.-21.11. Heidelberg
Promocell Academy: ELISA
Aufbaukurs, Info:
www.promocell-academy.com
11.11.-13.11. Heidelberg
Promocell Academy: Laborkurs
Real Time PCR, Info:
www.promocell-academy.com
21.11. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Antikörper,
Info: www.lab-academy.de
14.11. Heidelberg
Promocell Academy: PCR und Real
Time PCR Trouble Shooting, Info:
www.promocell-academy.com
24.11.-25.11. Berlin
Berliner Kompaktkurse: Immunhistologische Diagnostik – Einführung
in die Immunhistologie, Info:
www.berliner-kompaktkurse.de
14.11. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
High Resolution Melt (HRM),
Info: www.lab-academy.de
12.11.-13.11. Heidelberg
Promocell Academy: Zellviabilitäts-, Proliferations- und
Toxizitätstests, Info:
www.promocell-academy.com
14.11.-15.11. Berlin
Real Time PCR für Diagnostik
und Forschung, Info:
www.glaesernes-labor.de
13.11.-14.11. Berlin
Berliner Kompaktkurse: Anatomie
und Histologie der Maus, Info:
www.berliner-kompaktkurse.de
17.11.-18.11. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Viraler Gentransfer,
Info: www.lab-academy.de
14.11. Heidelberg
Promocell Academy: Apoptose
Labor-Kompaktkurs, Info:
www.promocell-academy.com
17.11.-19.11. München
Lab-Academy-Fortbildung:
Molekulare Diagnostik,
Info: www.lab-academy.de
14.11. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Gute Zellkulturpraxis,
Info: www.lab-academy.de
25.11.-26.11. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Gentransfer, Info:
www.lab-academy.de
19.11.-21.11. Heidelberg
Promocell Academy: 3DZellkultur Basiskurs, Info:
www.promocell-academy.com
Chromatographie/
Spektrometrie
27.11.-28.11. Freiburg
GDCh-Kurs: Aktuelle Trends der
Real-Time-Polymerasekettenreaktion in der Lebensmittelanalytik,
Info: www.gdch.de/
veranstaltungen/fortbildung
24.11. Heidelberg
Promocell Academy:
Lipid Rafts, Info:
www.promocell-academy.com
18.11. München
Dr.-Bichlmeier-Seminar: Grundlagen der Massenspektrometrie,
Info: www.dr-bichlmeier.de
27.11.-28.11. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Klonierungstechniken,
Info: www.lab-academy.de
8.12. München
Dr.-Bichlmeier-Seminar: HPLCBasiskurs für Einsteiger,
Info: www.dr-bichlmeier.de
1.12.-2.12. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Realtime-PCR,
Info: www.lab-academy.de
15.12.-16.12. Heidelberg
Promocell Academy: Quantitative
Massenspektrometrie in der
Proteomanalytik, Info:
www.promocell-academy.com
1.12.-12.12. Leipzig/Zwenkau
Instag-Weiterbildung: Grundkenntnisse der Molekularbiologie,
Info: www.instag-bildung.de/
biotechnologie.html
26.11.-28.11. Heidelberg
EMBL Advanced Course:
Exosome Purification,
Identification and Translation,
Info: www.embl.de/training/
events/2014/EXO14-01
27.11.-28.11. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Western Blot,
Info: www.lab-academy.de
Biotechnologie
11.11.-26.11. Gießen
TransMIT-Kurs Präklinik: Erfolgsfaktoren für Target-Validierung und
Wirkstoffentwicklung (5 Modultage
– auch einzeln buchbar), Info:www.
transmit.de/geschaeftsbereiche/
transmit-akademie
11/2014
11.11.-12.11. Göttingen
Sartorius-Stedim-Training: Einsatz
der Lichtmikroskopie in der mikrobiologischen Qualitätskontrolle,
Info: www.sartorius.de/service
25.11. Heidelberg
Promocell Academy: Zellbanken
und Kryokonservierung von
Zellkulturen, Info:
www.promocell-academy.com
26.11.-27.11. BergischGladbach/Köln
MACS-Academy: Generation of
Monocyte-Derived Dendritic
Cells (Mo-DCs), Info:
www.miltenyibiotec.com/courses
26.11.-28.11. Heidelberg
Promocell Academy: Zellkultur
Trouble Shooting, Info:
www.promocell-academy.com
28.11.-29.11. Berlin
Berliner Kompaktkurse: ES-Zellkultur, Info:
www.berliner-kompaktkurse.de
2.12.-3.12. Göttingen
Sartorius-Stedim-Training: Crossflow Filtration (Französisch),
Info: www.sartorius.de/service
2.12.-5.12. Heidelberg
Promocell Academy: Basiskurs
Zellkultur, Info:
www.promocell-academy.com
3.12.-5.12. München
Lab-Academy-Grundkurs: Zellkultur, Info: www.lab-academy.de
4.12.-5.12. Heidelberg
Promocell Academy: In-situHybridisierung, Info:
www.promocell-academy.com
10.12.-11.12. BergischGladbach/Köln
MACS-Academy: Enhanced Rare
Cell Analysis – Visualize the
Invisible, Info:
www.miltenyibiotec.com/courses
10.12.-11.12. München
Lab-Academy-Grundkurs:
Immunfluoreszenz,
Info: www.lab-academy.de
Laborkurse
L
aborkurse
auf h
höchstem
öchstem Ni
N
Niveau
iveeau
Wir
Wir bieten eine Vielzahl
praxisorientierter Kurse, z.B.:
3D-Zellkultur Basiskurs
Biostatistik Basiskurs
„ ELISA Aufbaukurs
„
„
www.promocell-academy.com
83
LJ_1114_80_86_Layout 1 24.10.14 15:50 Seite 84
SERVICE
Zellbiologie/
Mikroskopie (Forts.)
Fortbildungen
10.12.-12.12. Heidelberg
Promocell Academy: Aufbaukurs
Zellkultur, Info:
www.promocell-academy.com
Biochemie/
Immunologie
15.12. Heidelberg
Promocell Academy: Labor-Kompaktkurs Sterile Arbeitstechnik,
Info: www.promocell-academy.com
16.12. Heidelberg
Promocell Academy: Labor-Kompaktkurs Zellkultur, Info:
www.promocell-academy.com
16.12.-19.12. Heidelberg
Promocell Academy: Epigenetics
Lab Course, Info:
www.promocell-academy.com
17.12.-19.12. Heidelberg
Promocell Academy: Zytotoxizitäts- und Mutagenitäts-Tests,
Info: www.promocell-academy.com
18.12.-19.12. Heidelberg
Promocell Academy: Basiskurs
Licht- und Fluoreszenzmikroskopie,
Info: www.promocell-academy.com
Randgebiete
24.11.-25.11. Würzburg
AGGE-Kurs Stuhlparasiten:
Mikroskopie und Diagnostik von
Gewebe- und Darmparasiten,
Info: www.agge-akademie.de
26.11.-28.11. Würzburg
AGGE-Seminar: Malaria und
andere Blutparasiten,
Info: www.agge-akademie.de
1.12.-3.12. Tübingen
AGGE-Kurs: Labordiagnostik
in der Tropenmedizin,
Info: www.agge-akademie.de
6.12. Tübingen
AGGE-Kurs: Malaria-Diagnostik,
Info: www.agge-akademie.de
Sonstiges
12.11.-13.11. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Statistik,
Info: www.lab-academy.de
13.11.-14.11. Bonn
DHV-Seminar: Rhetorik in der
Lehre, Info:
www.hochschulverband.de
20.11. Bonn
DHV-Seminar: Fundraising für
Hochschulen,
Info: www.hochschulverband.de
5.2.-6.2. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Assaydevelopment für ELISA,
Info: www.lab-academy.de
9.2.-10.2. Heidelberg
Promocell Academy: ELISA
Basic Course, Info:
www.promocell-academy.com
19.2.-20.2. Heidelberg
Promocell Academy: Western
Blot Lab Course, Info:
www.promocell-academy.com
23.2.-24.2. München
Lab-Academy-Grundkurs:
Allgemeine Immunologie,
Info: www.lab-academy.de
25.2.-26.2. München
Lab-Academy-Intensivkurs: Western Blot, Info: www.lab-academy.de
4.3.-6.3. Heidelberg
Promocell Academy: ELISA
Advanced Course, Info:
www.promocell-academy.com
9.3.-11.3. München
Lab-Academy-Intensivkurs: Spezielle und angewandte Immunologie, Info: www.lab-academy.de
16.3.-17.3. Heidelberg
Promocell Academy: ELISA
Basiskurs, Info:
www.promocell-academy.com
18.3.-19.3. München
Lab-Academy-Intensivkurs: ELISA,
Info: www.lab-academy.de
18.3.-20.3. Heidelberg
Promocell Academy: ELISA
Aufbaukurs, Info:
www.promocell-academy.com
13.4. Heidelberg
Promocell Academy: Protein- und
Peptidanalytik mit MALDI-TOF MS
und ESI-Quadrupol MS,
Info: www.promocell-academy.com
15.4.-17.4. München
Lab-Academy-Fortbildung:
Serologische Diagnostik,
Info: www.lab-academy.de
27.4.-28.4. München
Lab-Academy-Grundkurs: Western
Blot, Info: www.lab-academy.de
Kurse 2015
5.5.-7.5. Göttingen
Sartorius-Stedim-Training:
Proteine – Isolierung, Reinigung
und Analyse, Info:
www.sartorius.de/service
25.2.-27.2. Heidelberg
Promocell Academy: Basiskurs
Mikrobiologie und Einführung in
die Qualitätskontrolle, Info:
www.promocell-academy.com
7.5.-8.5. München
Lab-Academy-Grundkurs:
Western Blot,
Info: www.lab-academy.de
13.4.-14.4. München
Lab-Academy-Grundkurs: Virologie, Info: www.lab-academy.de
18.5. München
Lab-Academy-Intensivkurs: Antikörper, Info: www.lab-academy.de
19.5.-22.5. München
Lab-Academy-Kompaktfortbildung:
Mikrobiologie,
Info: www.lab-academy.de
19.5.-20.5. München
Lab-Academy-Grundkurs: Proteinbiochemie und Proteinanalytik,
Info: www.lab-academy.de
8.6.-9.6. Heidelberg
Promocell Academy: Grundlagen
der mikrobiellen Fermentation,
Info: www.promocell-academy.com
26.5.-27.5. Heidelberg
Promocell Academy: Basiskurs
SDS-PAGE, Info:
www.promocell-academy.com
29.6.-30.6. München
Lab-Academy-Grundkurs: Mikrobiologie, Info: www.lab-academy.de
28.5.-29.5. Heidelberg
Promocell Academy: LaborKompaktkurs Western Blot, Info:
www.promocell-academy.com
15.6.-17.6. Heidelberg
Promocell Academy: ProteinMicroarrays, Info:
www.promocell-academy.com
Molekularbiologie
12.1.-24.1. München
Lab-Academy-Fortbildung:
Fachkraft Molekularbiologie,
Info: www.lab-academy.de
29.1.-30.1. München
Lab-Academy-Grundkurs: RealtimePCR, Info: www.lab-academy.de
16.6.-17.6. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Assaydevelopment für ELISA,
Info: www.lab-academy.de
2.2.-3.2. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Next-Generation-Sequencing,
Info: www.lab-academy.de
18.6.-19.6. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Western Blot,
Info: www.lab-academy.de
10.2.-11.2. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
High Resolution Melt (HRM),
Info: www.lab-academy.de
Chromatographie/
Spektrometrie
11.2.-13.2. Heidelberg
Promocell Academy: Laborkurs
Real Time PCR, Info:
www.promocell-academy.com
14.4.-15.4. Heidelberg
Promocell Academy: Quantitative
Massenspektrometrie in der
Proteomanalytik, Info:
www.promocell-academy.com
20.2. München
Lab-Academy-Grundkurs:
Molekulare Genetik,
Info: www.lab-academy.de
15.6.-18.6. Nürnberg
GDCh-Kurs: HPLC-Grundlagen,
Info: www.gdch.de/
veranstaltungen/fortbildung
23.2.-24.2. München
Lab-Academy-Grundkurs:
PCR-Basiswissen für die Praxis,
Info: www.lab-academy.de
in silico
23.2.-24.2. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
RNA-Interferenz,
Info: www.lab-academy.de
23.6.-25.6. Heidelberg
EMBL Advanced Course: Whole
Transcriptome Data Analysis,
Info: www.embl.de/training/events/
2015/DAT15-01
Mikrobiologie
25.2.-26.2. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Klonierungstechniken,
Info: www.lab-academy.de
24.11. Bonn
DHV-Seminar: Die Professur –
Rechte und Pflichten,
Info: www.hochschulverband.de
29.4.-30.4. Heidelberg
Promocell Academy: Laborkurs
2D-Gelelektrophorese, Info:
www.promocell-academy.com
19.1.-20.1. München
Lab-Academy-Fortbildung:
Mikrobielle Qualitätskontrolle,
Info: www.lab-academy.de
2.3.-3.3. Heidelberg
Promocell Academy: PCR Basic
Course, Info:
www.promocell-academy.com
27.11. Bonn
DHV-Seminar: Neue Publikationsformen in der Wissenschaft,
Info: www.hochschulverband.de
28.4.-30.4. Heidelberg
Promocell Academy: Proteinreinigungs- und Analysemethoden,
Info: www.promocell-academy.com
5.2.-6.2. München
Lab-Academy-Grundkurs: Mikrobiologie,
Info: www.lab-academy.de
2.3.-4.3. München
Lab-Academy-Grundkurs:
Basiswissen Molekularbiologie,
Info: www.lab-academy.de
84
28.4.-29.4. München
Lab-Academy-Grundkurs: ELISA,
Info: www.lab-academy.de
11/2014
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SERVICE
5.3.-6.3. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Realtime-PCR,
Info: www.lab-academy.de
11.5.-12.5. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
RNA-Techniken,
Info: www.lab-academy.de
5.3.-6.3. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Validierung von Methoden,
Info: www.lab-academy.de
1.6.-3.6. Heidelberg
Promocell Academy: Transfektion
und Reportergenanalyse,
Info: www.promocell-academy.com
10.3.-11.3. Heidelberg
Promocell Academy: PCRBasiskurs, Info:
www.promocell-academy.com
8.6.-9.6. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Realtime-PCR,
Info: www.lab-academy.de
11.3.-13.3. München
Lab-Academy-Fortbildung:
Molekulare Diagnostik,
Info: www.lab-academy.de
8.6.-9.6. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Validierung von Methoden,
Info: www.lab-academy.de
12.3.-13.3. Heidelberg
Promocell Academy: PCR- und
Primer-Design, Info:
www.promocell-academy.com
10.6.-12.6. Heidelberg
Promocell Academy: Real Time
PCR Aufbaukurs – Genexpressionsanalyse, Info:
www.promocell-academy.com
23.3.-27.3. München
Lab-Academy-Kompaktfortbildung:
Molekularbiologie,
Info: www.lab-academy.de
24.3.-27.3. Heidelberg
Promocell Academy: Basiskurs
Molekularbiologie, Info:
www.promocell-academy.com
26.3.-27.3. Freising
Tataa Biocenter Course: Basic
Real-time qPCR Application,
Info: www.tataa.com/courses
30.3.-31.3. München
Lab-Academy-Intensivkurs: Sequenzaufklärung und Sequenzanalyse, Info: www.lab-academy.de
9.4.-10.4. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Methoden des Gentransfers,
Info: www.lab-academy.de
9.4.-10.4. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Molekularbiologie Update,
Info: www.lab-academy.de
16.4.-17.4. Heidelberg
Promocell Academy: Molekularbiologie Trouble Shooting,
Info: www.promocell-academy.com
29.4.-30.4. München
Lab-Academy-Intensivkurs: PCR,
Info: www.lab-academy.de
4.5.-5.5. Heidelberg
Promocell Academy: Klonierungsstrategien, Info:
www.promocell-academy.com
4.5.-5.5. Heidelberg
Promocell Academy: Laborkurs
Multiplex PCR, Info:
www.promocell-academy.com
4.5.-5.5. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Multiplex-PCR,
Info: www.lab-academy.de
7.5.-8.5. München
Lab-Academy-Grundkurs:
Realtime-PCR,
Info: www.lab-academy.de
11/2014
11.6.-12.6. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Next-Generation-Sequencing,
Info: www.lab-academy.de
22.6.-26.6. München
Lab-Academy-Kompaktfortbildung:
Molekularbiologie,
Info: www.lab-academy.de
23.6.-24.6. Heidelberg
Promocell Academy: Laborkurs
DNA-Sequenzierung, Info:
www.promocell-academy.com
Zellbiologie/
Mikroskopie
14.1.-16.1. München
Lab-Academy-Grundkurs:
Zellkultur,
Info: www.lab-academy.de
26.1.-30.1. München
Lab-Academy-Kompaktfortbildung:
Molekulare Zellbiologie,
Info: www.lab-academy.de
2.2.-4.2. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Assays in der Zellkultur,
Info: www.lab-academy.de
9.2.-10.2. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Optimierung der Zellkultur,
Info: www.lab-academy.de
10.2.-11.2. Göttingen
Sartorius-Stedim-Training:
Crossflow Filtration,
Info: www.sartorius.de/service
11.2. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Gute Zellkulturpraxis,
Info: www.lab-academy.de
11.2.-12.2. Martinsried
Ibidi Laborkurs: Zellkultur unter
Flussbedingungen mit Lebendzellmikroskopie, Info: http://ibidi.com/
events/practical-courses
19.2. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Prävention, Diagnose und Eliminierung von Kontaminationen,
Info: www.lab-academy.de
19.2.-20.2. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Pflanzenzellkultur,
Info: www.lab-academy.de
23.2. Heidelberg
Promocell Academy: Einrichtung
eines Zellkulturlabors, Info:
www.promocell-academy.com
24.2.-27.2. Heidelberg
Promocell Academy: Basiskurs
Zellkultur, Info:
www.promocell-academy.com
25.2.-26.2. Martinsried
Ibidi Laborkurs: Chemotaxis
und Videomikroskopie,
Info: http://ibidi.com/events/
practical-courses
3.3.-4.3. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Insektenzellkultur,
Info: www.lab-academy.de
4.3.-5.3. Martinsried
Ibidi Lab Course: Cell Cultivation under Perfusion and
Live Cell Imaging,
Info: http://ibidi.com/events/
practical-courses
30.6.-3.7. Heidelberg
Promocell Academy: Epigenetics
Lab Course, Info:
www.promocell-academy.com
Neurobiologie
23.2.-25.2. Göttingen
NWG-Methodenkurs: Transcranial
Magnetic and Electrical Stimulation, Info: http://nwg.glia.mdcberlin.de/de/courses/method/2015
27.4.-28.4. Berlin
NWG-Methodenkurs: Cerebral
Ischemia – in vivo and in vitro
Models, Info: http://nwg.glia.mdcberlin.de/de/courses/method/2015
4.5.-8.5. Mainz
NWG-Methodenkurs: Detecting
Gene Expression in the Nervous
System by in situ Hybridisation,
Info: http://nwg.glia.mdc-berlin.de/
de/courses/method/2015
9.5.-10.5. Magdeburg
NWG-Methodenkurs: Smelling,
Tasting, Learning – Larval
Drosophila as a Study Case,
Info: http://nwg.glia.mdc-berlin.de/
de/courses/method/2015
1.6.-3.6. Marburg
NWG-Methodenkurs: Testing
Locomotor Behavior of the Rat –
Open Field Test, Horizontal Ladder
Walking (Gridwalk) Test and
CatWalkgait Analysis,
Info: http://nwg.glia.mdc-berlin.de/
de/courses/method/2015
Diagnostikkurse in medizinischer Parasitologie
Diagnostic en parasitologie médicale
Am Schweizerischen Tropen- und
Public Health-Institut, Basel
à l’Institut Tropical et de Santé Publique Suisse, Bâle
Jahr / Année 2015
Tageskurse / Cours d’un jour:
•
•
•
Malaria
Donnerstag, 23. April 2015 (09.15-17.00h)
Donnerstag, 28. Mai 2015 (09.15-17.00h)
Darmprotozoen
Donnerstag, 7. Mai 2015 (09.15-17.00h)
Paludisme
Jeudi, 11 juin 2015 (09.15-17.00h)
Kurskosten / Frais des cours
CHF 480.- pro Tageskurs / par journée de cours
TeilnehmerInnen / Participants
Biomedizinische AnalytikerInnen, ÄrztInnen, BiologInnen, LaborleiterInnen, Techniciens, responsables de laboratoires médicaux, biologistes
et médecins
Auskünfte und Anmeldung / Renseignements et inscription
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
Kurssekretariat
Postfach
CH-4002 Basel
Telefon: +41 61 284 83 60, Fax: +41 61 284 81 06
E-mail: [email protected], Homepage: http://www.swisstph.ch
85
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SERVICE
Zellbiologie/
Mikroskopie (Forts.)
23.3.-27.3. München
Lab-Academy-Kompaktfortbildung:
Zellkultur,
Info: www.lab-academy.de
8.5. Heidelberg
Promocell Academy: Apoptose
Labor-Kompaktkurs, Info:
www.promocell-academy.com
9.3.-11.3. Tübingen
AGGE-Kurs: Labordiagnostik
in der Tropenmedizin,
Info: www.agge-akademie.de
24.3.-25.3. Heidelberg
Promocell Academy: Adulte und
induzierte pluripotente
Stammzellen, Info:
www.promocell-academy.com
11.5.-12.5. München
Lab-Academy-Grundkurs:
In-situ-Hybridisierung,
Info: www.lab-academy.de
30.3.-26.6. Hamburg
Diplomkurs Tropenmedizin
Bernhard-Nocht-Institut,
Info: www.bni-hamburg.de
12.5.-13.5. Heidelberg
Promocell Academy:
Immunhistochemie Färbemethoden, Info:
www.promocell-academy.com
20.4.-21.4. Würzburg
AGGE-Kurs Stuhlparasiten:
Mikroskopie und Diagnostik
von Gewebe- und Darmparasiten,
Info: www.agge-akademie.de
12.5.-13.5. Heidelberg
Promocell Academy:
Sphäroidkultur, Info:
www.promocell-academy.com
22.4.-24.4. Würzburg
AGGE-Seminar: Malaria und
andere Blutparasiten,
Info: www.agge-akademie.de
20.4.-22.4. München
Lab-Academy-Grundkurs: Zellkultur, Info: www.lab-academy.de
19.5.-21.5. Göttingen
Sartorius-Stedim-Training:
Basiskurs Zellkultur,
Info: www.sartorius.de/service
23.4. Basel
Diagnostikkurse in Medizinischer
Parasitologie: Malaria,
Info: www.swisstph.ch
12.3.-13.3. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Primärzellkultur,
Info: www.lab-academy.de
21.4.-22.4. Heidelberg
Promocell Academy: Primärzellkultur Basiskurs, Info:
www.promocell-academy.com
19.5.-22.5. Heidelberg
Promocell Academy: Basiskurs
Zellkultur, Info:
www.promocell-academy.com
7.5. Basel
Diagnostikkurse in Medizinischer
Parasitologie: Darmprotozoen,
Info: www.swisstph.ch
15.3.-23.3. Heidelberg
EMBO Practical Course: Single
Molecule and Single Cell
Fluorescence Å/nm/µm/mm-scopy,
Info: www.embl.de/training/events/
2015/FLO15-01
23.4.-24.4. Heidelberg
Promocell Academy: Reaktive
Sauerstoffspezies – Oxidativer
Stress und wichtige Botenstoffe,
Info: www.promocell-academy.com
28.5.-29.5. Heidelberg
Promocell Academy:
Kontinuierliche, markerfreie
Zellanalyse, Info:
www.promocell-academy.com
28.5. Basel
Diagnostikkurse in Medizinischer
Parasitologie: Malaria,
Info: www.swisstph.ch
27.4.-28.4. München
Lab-Academy-Grundkurs:
Immunfluoreszenz,
Info: www.lab-academy.de
10.6.-12.6. Heidelberg
Promocell Academy: Angiogenese-Modelle, Info:
www.promocell-academy.com
28.4.-29.4. Göttingen
Sartorius-Stedim-Training:
Kultivierung und Produktion
von Viren in der Zellkultur,
Info: www.sartorius.de/service
10.6.-12.6. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Assays in der Zellkultur,
Info: www.lab-academy.de
4.3.-6.3. Frankfurt/M.
GDCh-Kurs: Grundlagen der
Zell- und Molekularbiologie,
Info: www.gdch.de/
veranstaltungen/fortbildung
4.3.-6.3. Heidelberg
Promocell Academy: Cell Culture
Trouble Shooting, Info:
www.promocell-academy.com
9.3.-15.3. Heidelberg
EMBO Practical Course: in vivo
Plant Imaging,
Info: www.embl.de/training/events/
2015/PLA15-01
11.3.-13.3. Heidelberg
Promocell Academy: Quality
Management in Cell Culture
Labs, Info:
www.promocell-academy.com
16.3.-17.3. München
Lab-Academy-Grundkurs:
Mikroskopieren mit Lichtund Fluoreszenzmikroskop,
Info: www.lab-academy.de
16.3.-17.3. München
Lab-Academy-Intensivkurs:
Viraler Gentransfer,
Info: www.lab-academy.de
25.3.-26.3. Martinsried
Ibidi Lab Course on Chemotaxis
Assays and Video Microscopy,
Info: http://ibidi.com/events/
practical-courses
25.3.-28.3. München
10. Intensivkurs Neuroanatomie,
Info: www.
intensivkurs-neuroanatomie.de
17.3. Heidelberg
Promocell Academy: LaborKompaktkurs Zellkultur, Info:
www.promocell-academy.com
6.5.-7.5. Heidelberg
Promocell Academy: Zellviabilitäts-, Proliferations- und
Toxizitätstests, Info:
www.promocell-academy.com
18.3.-20.3. Heidelberg
Promocell Academy: Zellkultur
Trouble Shooting, Info:
www.promocell-academy.com
6.5.-8.5. Heidelberg
Promocell Academy: Qualitätsmanagement in der Zellkultur, Info:
www.promocell-academy.com
LAB-ACADEMY
Laborkurse in München
16.6.-18.6. Hannover
GDCh-Kurs: Grundlagen der
Toxikologie, Info: www.gdch.de/
veranstaltungen/fortbildung
16.6.-18.6. Heidelberg
Promocell Academy: HygieneKurs für GMP Zellkultur-Labore,
Info: www.promocell-academy.com
19.6. Heidelberg
Promocell Academy: Cell Culture
Lab Compact Course, Info:
www.promocell-academy.com
22.6.-26.6. München
Lab-Academy-Kompaktfortbildung: Zellkultur,
Info: www.lab-academy.de
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Schlesierstr. 4
82024 Taufkirchen/München
23.6.-26.6. Heidelberg
Promocell Academy: Laborkurs
Allgemeine Zellkultur, Info:
www.promocell-academy.com
Randgebiete
8.6.-20.6. Heidelberg
EMBO Practical Course: Synthetic
Biology in Action, Info: www.embl.
de/training/events/2015/SYN15-01
11.6. Basel
Diagnostikkurse in Medizinischer
Parasitologie: Paludisme (Französisch), Info: www.swisstph.ch
25.6.-26.6. Heidelberg
Promocell Academy: STR-Analyse
– Vaterschaftstests, Pränatal-Diagnostik und Nachweis von Kreuzkontamination in der Zellkultur,
Info: www.promocell-academy.com
Sonstiges
22.1.-23.1. München
Lab-Academy-Fortbildung:
Qualitätsmanagement im Labor,
Info: www.lab-academy.de
27.2. München
Lab-Academy-Grundkurs:
Sicherheit im biologischen Labor,
Info: www.lab-academy.de
9.3.-10.3. München
Lab-Academy-Grundkurs:
Statistik im Labor,
Info: www.lab-academy.de
18.3.-19.3. München
Lab-Academy-Intensivkurs: Statistik, Info: www.lab-academy.de
2.2.-20.2. Hamburg
Medizin in den Tropen – Kurs
des Bernhard-Nocht-Instituts
für Tropenmedizin,
Info: www.bni-hamburg.de
Mehr Fortbildungen
und Kurse
finden Sie auf
7.3. Tübingen
AGGE-Kurs: Malaria-Diagnostik,
Info: www.agge-akademie.de
www.laborjournal.de/rubric/
termine/schulung.lasso
11/2014
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LJ_1114_88_94_Layout 1 24.10.14 14:50 Seite 88
SERVICE
12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014
Vorträge
AACHEN
Dienstag, 2.12.
17:15 Uhr, Kolloquium, Uniklinik
RWTH, EG, Flur 26, HS 6, D. Adams,
Birmingham: Vascular adhesion protein-1: an ectoenzyme that links
hepatic inflammation and fibrosis
BASEL
Donnerstag, 13.11.
11:15 Uhr, Vortrag, Universitätsspital Basel, Zentrum für Lehre und
Forschung (ZLF), Hebelstr. 20, KHS,
D. de Quervain, Basel: Stress, Gene
und Gedächtnis
18:15 Uhr, Vortrag, Naturhistorisches Museum, Augustinergasse 2,
Aula, R. Droeser, Basel: Freund
oder Feind: das Immunsystem bei
soliden Tumoren
Freitag, 14.11.
12:15 Uhr, Seminar, Biozentrum,
Klingelbergstr. 50-70, Raum 103,
P. Cinelli, Zürich: The ubiquitinproteasome system and regulation
of pluripotency
Montag, 17.11.
12:15 Uhr, Vortrag, Universitätsspital, Klinikum 1, Spitalstr. 21, HS 1,
A. Ferrari, Basel: Meat and leather
without killing and suffering? Visions of tissue engineering
17:00 Uhr, Vortrag, Biozentrum,
Klingelbergstr. 50-70, Raum 411,
P. Nordmann, Fribourg: Emerging
antibiotic resistance worldwide
Seminare
Mittwoch, 19.11.
11:45 Uhr, Vortrag, Universitätsspital, Klinikum 2, Petersgraben 4, 2.
OG, DIM-Konferenzraum, J. Ehses,
Vancouver: Regulation of pancreatic endocrine cell function by
gp130 cytokines and macrophages
17:00 Uhr, Vortrag, Pharmazentrum,
Klingelbergstr. 50-70, GHS,
D. Schuster, Innsbruck: In silico
bioactivity profiling: successes
and challenges
Montag, 1.12.
17:00 Uhr, Vortrag, Biozentrum, Klingelbergstr. 50-70, Raum 411, P. Mäser, Basel: From bacteria to parasites – kill two bugs with one stone
Dienstag, 2.12.
14:15 Uhr, Seminar, Pharmazentrum, Klingelberstr. 50, Raum PZ HS
2, I. Filges / P. Miny, Basel: High
throughput genomic testing in clinical genetics: From disease gene
identification to diagnosis
Donnerstag, 20.11.
11:15 Uhr, Vortrag, Universitätsspital, Zentrum für Lehre und Forschung, Hebelstr. 20, KHS, J.
Beckmann, Lausanne: The microbiome: Impact on health and
disease
Mittwoch, 3.12.
16:30 Uhr, Vortrag, Department
Chemie, Klingelbergstr. 80, 2. OG,
KHS 4.04, G. Hummer, Frankfurt:
Molecular simulation of protein
dynamics and function
18:15 Uhr, Vortrag, Naturhistorisches Museum, Augustinergasse 2,
Aula, T. Manigold, Basel: Hantavirusinfektionen beim Menschen –
neue Geschichten über alte Viren
Freitag, 5.12.
12:15 Uhr, Seminar, Biozentrum,
Klingelbergstr. 50-70, Raum 103,
P. Heining, Basel: Animal models
in toxicology and the essentials of
risk assessment for man
Freitag, 21.11.
12:15 Uhr, Seminar, Biozentrum,
Klingelbergstr. 50-70, Raum 103,
L. Collin, Basel: Crossing the
blood-brain barrier: the brain
shuttle design
Montag, 24.11.
13:00 Uhr, Seminar, Zentrum für
Biomedizin, Mattenstr. 28, SR 0-025,
S. Pelet, Lausanne: Synthetic
relocation sensors for quantitative
single cell measurements of
MAPK pathways
So kommen Sie an Ihr
Laborjournal
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sind, können wir Ihnen Laborjournal kostenlos ins Institut schicken (z.B. Unis, MPIs, Leibniz-Institute, Bundesanstalten, Krankenhäuser...). Wenn Sie Laborjournal in Ihre Firma, nach Hause
oder ins Ausland geschickt haben möchten, können Sie ein Abo
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beziehen sich auf ein Jahresabo (10 Ausgaben).
Non-Profit Institut in D/CH/A: kostenlos
Non-Profit Institut in Europa: 33,- Euro
Non-Profit Institut außerhalb Europas: 39,- Euro
Bitte bestellen Sie arbeitsgruppenweise, oder noch besser institutsweise.
Privat/Firma in Deutschland: 28,- Euro
Privat/Firma in Europa: 33,- Euro
Privat/Firma außerhalb Europas: 39,- Euro
Die Rechnung kommt mit der ersten Ausgabe. Das Abo gilt für ein Jahr.
Wird nach einem Jahr die neue Rechnung nicht bezahlt, erlischt das Abo.
Sie haben also keine Probleme mit Kündigungsfristen!
88
Kolloquia
Mittwoch, 10.12.
11:45 Uhr, Vortrag, Universitätsspital, Klinikum 2, Petersgraben 4, 2.
OG, DIM-Konferenzraum, M. Betz,
Dortmund: Braunes Fettgewebe:
Überbleibsel der Evolution oder
mögliche Hilfe bei der Therapie von
Adipositas und Diabetes mellitus
16:30 Uhr, Vortrag, Dept. Chemie,
Klingelbergstr. 80, 2. OG, KHS 4.04,
A.-S. Cans, Göteborg: Cells,
synthetic cells and biosensors
Freitag, 12.12.
12:15 Uhr, Seminar, Biozentrum,
Klingelbergstr. 50-70, Raum 103,
P. Pantazis, Basel: Advances in
whole embryo imaging: a quantitative transition is underway
17:00 Uhr, Vortrag, Pharmazentrum,
Klingelbergstr. 50-70, GHS, A. Roth,
Basel: Establishment of novel in
vitro approaches for improved
safety-assessment of drug candidates early in development
BERLIN
Donnerstag, 13.11.
15:30 Uhr, Seminar, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Campus
Charité-Mitte, Schumannstr. 20/21,
SR 1+2, C. Sassetti Massachusetts:
A global view of TB pathogenesis
Sonntag, 16.11.
11:00 Uhr, Vortrag, Innere Medizin,
Campus Charité Mitte, Sauerbruchweg 2, HS, J.-D. Haynes, Berlin: Dem
Gehirn beim Denken zuschauen
Montag, 17.11.
16:00 Uhr, Seminar, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Campus
Charité-Mitte, Schumannstr. 20/21,
SR 1+2, A. Fischer, Paris: Primary
immunodeficiencies as model
diseases for the development of
stem cell gene therapy
Montag, 17.11.
17:00 Uhr, Seminar, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Campus
Charité-Mitte, Schumannstr. 20/21,
SR 1+2, J.-L. Casanova, New York:
Toward a genetic theory of infectious diseases of childhood
Dienstag, 18.11.
9:15 Uhr, Seminar, Deutsches
Rheuma-Forschungszentrum
(DRFZ), Charité Campus Mitte,
Virchowweg 12, EG, SR 1+2,
M. Weber, Berlin: The molecular
characterization of Hopx in effector
memory T helper type 1 cells
Mittwoch, 19.11.
16:00 Uhr, Vortrag, Teltow, Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG),
Institut für Biomaterialforschung,
Kantstr. 55, Hörsaal Hs D, A. Domb,
Jerusalem: Biodegradable polymers – From the bench to the clinic
Donnerstag, 20.11.
13:00 Uhr, Seminar, Max Delbrück
Communications Center, RobertRössle-Str. 10, Axon 2, M. Selbach,
Berlin: Analyzing proteome dynamics with quantitive proteomics
16:15 Uhr, Seminar, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Campus
Charité-Mitte, Schumannstr. 20/21,
SR 1+2, E. Mocarski, Emory:
Herpesvirus suppression of programmed necrosis
Freitag, 21.11.
15:30 Uhr, Seminar, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Campus
Charité-Mitte, Schumannstr. 20/21,
SR 1+2, M. G. Rots, Groningen:
Epigenetic Editing: Gene-targeted
overwriting of epigenetic marks to
permanently modulate a gene’s
expression level
Montag, 24.11.
16:15 Uhr, Seminar, Klinik für Dermatologie, Campus Charité Mitte,
Luisenstr. 11, 3. OG, SR 043,
A. Quast, Berlin: Sensitization of
melanoma cells for programmed
cell death by cell culture parameters
Dienstag, 25.11.
9:15 Uhr, Seminar, Deutsches
Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ),
Charité Campus Mitte, Virchowweg
12, EG, SR 1+2, U. Stervbo, Berlin:
Gene signatures predictive for nonresponse to Influenza vaccination
Freitag, 28.11.
14:00 Uhr, Seminar, Max Delbrück
Communications Center, RobertRössle-Str. 10, Dendrit 2+3,
T. Marquardt, Göttingen: Fine
tuning the final common path:
motor neuron functional diversification and movement control
Montag, 1.12.
16:15 Uhr, Seminar, Klinik für
Dermatologie, Campus Charité
Mitte, Luisenstr. 11, 3. OG, SR 043,
M. Steinhoff, Dublin: Cellular and
molecular mechanisms of itch
11/2014
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12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014
Montag, 8.12.
16:15 Uhr, Seminar, Klinik für
Dermatologie, Campus Charité
Mitte, Luisenstr. 11, 3. OG, SR 043,
D. Humme, Berlin: Aurora Kinase A
in cutaneous T-cell lymphoma
Donnerstag, 11.12.
13:00 Uhr, Seminar, Max Delbrück
Communications Center, RobertRössle-Str. 10, Axon 2, K. SchmidtOtt, Berlin: Transcriptional
regulation of epithelial morphogenesis and differentiation
BERN
Freitag, 14.11.
11:00 Uhr, Seminar, Institut für Physiologie, Bühlplatz 5, SR, M. Wiechert, Paris: The variance-balanced
state: A potential function for reciprocal synapses
Mittwoch, 19.11.
12:15 Uhr, Seminar, Institut für Pharmakologie, Friedbühlstr. 49, Hörsaal,
R. Feil, Tübingen: cGMP signaling in
cell growth and plasticity
BONN
Freitag, 5.12.
12:15 Uhr, Kolloquium, Botanik,
Nussallee 4, HS, S. Kopriva, Köln:
Natural variation in nutrient content in Arabidopsis
Freitag, 5.12.
16:30 Uhr, Vortrag, Biologie, Universitätsstr. 1, 26.21.01.32,
A. Weber, Düsseldorf: Intrametabolite transport in plant cells
Freitag, 12.12.
16:30 Uhr, Vortrag, Biologie, Universitätsstr. 1, 26.21.01.32, J. Zeier,
Düsseldorf: Systemic acquired
resistance in plants
ERLANGEN
Dienstag, 25.11.
17:15 Uhr, Kolloquium, Mikrobiologisches Institut, Wasserturmstr. 3-5,
1. OG, SR, B. Becher, Zürich: How
T cells instruct myeloid cells in tissue inflammation!
18:15 Uhr, Kolloquium, Institut für
Physiologie & Pathophysiologie,
Universitätsstr. 17, 1. OG, Bibliothek, T. Jentsch, Berlin: Molecular
identification of VRAC, an anion
channel involved in cell volume
regulation and amino acid release
Dienstag, 2.12.
17:15 Uhr, Kolloquium, Mikrobiologisches Institut, Wasserturmstr. 3-5,
1. OG, SR, A. Rösch, Essen: The
cancer stem cell controversy and
phenotypic plasticity in melanoma: Implications for the clinics
Donnerstag, 13.11.
14:30 Uhr, Seminar, Biologie,
Universitätsstr. 1, D. Metzler,
München: Statistical genetics
Dienstag, 9.12.
17:15 Uhr, Kolloquium, Mikrobiologisches Institut, Wasserturmstr. 3-5,
1. Obergeschoss, Seminarraum,
S. Leibundgut-Landmann, Zürich:
Interleukin-17-mediated host
defense against fungal infection
Montag, 17.11.
16:30 Uhr, Seminar, Biologie, Universitätsstr. 1, HR 6F, W. Schulze,
Stuttgart: The Arabidopsis Kinome:
Insights into functional diversification of protein kinases in plants
Dienstag, 16.12.
17:15 Uhr, Kolloquium, Mikrobiologisches Institut, Wasserturmstr. 3-5,
1. Obergeschoss, Seminarraum,
D. Kerjaschki, Wien: Lymphatics in
inflammation
DÜSSELDORF
Freitag, 21.11.
16:30 Uhr, Vortrag, Biologie, Universitätsstr. 1, Raum 26.21.01.32,
S. Matsubara, Jülich: Carotenoids
in plant stress response
Montag, 24.11.
16:30 Uhr, Seminar, Biologie, Universitätsstr. 1, Hörsaal 6F, M. Moscou, Norwich: Dissecting the basis
of host species specificity and nonhost resistance to wheat...
Donnerstag, 27.11.
14:30 Uhr, Seminar, Biologie, Universitätsstr. 1, Hörsaal 6E, B. Siebers,
Essen: Life at high temperature:
challenge and potential
Freitag, 28.11.
16:30 Uhr, Vortrag, Biologie, Universitätsstr. 1, 26.21.01.32, N. Linka,
Düsseldorf: Peroxisome – a neglected, but important organelle for
plant function
Donnerstag, 4.12.
14:30 Uhr, Seminar, Biologie, Universitätsstr. 1, Hörsaal 6E,
U. Kutschera, Kassel: Design
mistakes in nature – Alfred Russel
Wallace and profane evolution
11/2014
FRANKFURT
Donnerstag, 13.11.
17:30 Uhr, Seminar, Institut für Tumorbiologie, Paul-Ehrlich-Str. 42-44,
Georg-Speyer-Haus, Hörsaal, R. Zeiser, Freiburg: The role of the intestinal immune system in GvHD
Freitag, 14.11.
14:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum,
Klinik für Psychiatrie, Deutschordenstr. 50, Bibliothek, C. Ecker /
S. Neufang, London / Würzburg:
MR based brain imaging in ASD
and anxiety disorders
Mittwoch, 19.11.
14:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum,
Klinik für Psychiatrie, Deutschordenstr. 50, Bibliothek, V. Marinovic
/ S. Bender, Köln / Frankfurt:
Developmental neurophysiology of
ADHD and ASD
Freitag, 21.11.
14:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum,
Klinik für Psychiatrie, Deutschordenstr. 50, Bibliothek, M. Kas /
I. Neumann, Utrecht / Regensburg:
Animal models of ASD and anxiety
disorders
SERVICE
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine der
häufigsten neurologischen Erkrankungen junger Erwachsener. Sie lässt sich
zwar immer besser behandeln, jedoch
nicht heilen. Vermutlich ist die Multiple
Sklerose eine Autoimmunerkrankung,
bei der Antigene des zentralen Nervensystems attackiert werden. In Tiermodellen sind diese „Zielantigene“ der MS
gut charakterisiert, bei der menschlichen MS sind sie aber immer noch weitgehend unbekannt. Welche neuen
methodischen Ansätze Forscher für die
Identifikation der Zielantigene einsetzen,
um letztendlich die „adaptativen Autoimmunreaktionen“ besser zu verstehen,
erläutert Reinhard Hohlfeld (München)
am 26. November in Freiburg.
Dienstag, 2.12.
17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für
Molekulare Biowissenschaften,
Campus Riedberg, Biozentrum
Raum NU 260/3.13, O.Zelder,
Ludwigshafen: Fermentation products – employing nature`s biosynthetic power
Mittwoch, 10.12.
17:00 Uhr, Sonderforschungsbereich 807, Biocenter, Campus Riedberg, Max-von-Laue-Str. 9, SR 0.15 /
N100, D. Huster, Leipzig: G proteincoupled receptors released from
the crystal: Dynamic receptors and
dynamic ligands
FREIBURG
Freitag, 14.11.
17:15 Uhr, Seminar, Sonderforschungsbereiche 992 und 850,
Zentrale Klinische Forschung, Breisacherstr. 66, 1. Obergeschoss,
GSR, S. Inoue, Saitama, Japan: Targeting hormone-responsive coding
genes and noncoding RNAs to
treat cancer
Mittwoch, 26.11.
17:15 Uhr, Seminar, Sonderforschungsbereich 780, Neurozentrum,
Breisacher Str. 64, Konferenzraum
II, R. Hohlfeld, München: Die mühsame Suche nach den Autoantigenen der MS: XY ungelöst
GÖTTINGEN
Mittwoch, 26.11.
16:15 Uhr, Kolloquium, Hygiene-Institut, Kreuzbergring 57, Forum, K.
Aktories, Freiburg: Clostridium difficile toxins
Mittwoch, 10.12.
16:15 Uhr, Kolloquium, HygieneInstitut, Kreuzbergring 57, Forum,
A. Gacser, Szeged: The Candida
parapsilosis sensu lato species
complex as human fungal pathogens: virulence, pathogenesis and
the host response
GREIFSWALD
Donnerstag, 13.11.
17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für
Mikrobiologie, Friedrich-LudwigJahn-Str. 15, Hörsaal Ost, P. Wilmes, Luxemburg: From integrated
omics towards eco-systems
biology
Donnerstag, 20.11.
17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für
Mikrobiologie, Friedrich-LudwigJahn-Str. 15, Hörsaal Ost, J. Stülke,
Göttingen: Mutants, maps and
messengers: News from the molecular biology of Bacillus subtilis
Donnerstag, 27.11.
17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für
Mikrobiologie, Friedrich-LudwigJahn-Str. 15, Hörsaal Ost, J. Weiner,
Berlin: Biosignatures of tuberculosis
Mittwoch, 3.12.
17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für
Genetik und Funktionelle Genomforschung, Friedrich-Ludwig-Jahn-Str.
15, Hörsaal Ost, H. Herwald, Lund,
Schweden: Haemostatic modulations in severe infectious diseases
Donnerstag, 11.12.
17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für
Genetik und Funktionelle Genomforschung, Friedrich-Ludwig-Jahn-Str.
15, Hörsaal Ost, U. Kusebauch,
Seattle, USA: Development of comprehensive quantitative proteome
resources and applications to
disease diagnostics
HALLE
Donnerstag, 13.11.
17:15 Uhr, Seminar, SFB 648, Biologicum-Gewächshaus, Weinbergweg
10, HS, M. Stitt, Potsdam: Balancing the „Carbon budget“. Is Arabidopsis any better than bankers
and politicians?
Donnerstag, 20.11.
17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für
Physiologische Chemie, Hollystr. 1,
1. Obergeschoss, Seminarraum III,
S. Hönig, Köln: Mechanisms of
cargo selection during clathrinmediated endocytosis
17:15 Uhr, SFB 648, BiologicumGewächshaus, Weinbergweg 10,
HS, E. Farmer, Lausanne: Signalling in the first two minutes of
herbivore attack
Laborjournal
Kurze Veranstaltungshinweise in
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Merzhauser Straße 177, D-792100,
Freiburg, [email protected]
89
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SERVICE
12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014
Neurexine und ihre Liganden sind trans-synaptische Zelladhäsions-Moleküle, die essentiell für
die Funktion der Synapse sind und ihre Eigenschaften, etwa die Plastizität regulieren. Obwohl
sie von nur drei Genen kodiert werden, existieren tausende Neurexin-Isoformen, die mit unzähligen Neurexin-Liganden interagieren. Für
die wundersame Vermehrung der Neurexin-Isoformen sind alternative Spleißvarianten verantwortlich, die in vielfältigen Kombinationen aus
den Neurexin-Transkripten entstehen. Zusammen mit den unterschiedlichen Liganden resultiert hieraus ein riesiges Arsenal an Neurexinen,
die sich in ihren Funktionen und Bindungsaffinitäten unterscheiden. Wie das Zusammenspiel
von Neurexinen und ihren Liganden funktioniert, erklärt Nobelpreisträger Thomas Südhof
am 20. November in Heidelberg.
HAMBURG
Donnerstag, 13.11.
16:00 Uhr, Vortrag, Zentrum für Bioinformatik (ZBH), Bundesstr. 43,
C. Kramer, Innsbruck: The impact
of experimental uncertainty on
SAR analysis and model building
in drug design
Donnerstag, 20.11.
17:00 Uhr, Seminar, Zentrum für
molekulare Neurobiologie (ZMNH),
Falkenried 94, EG, HS, D. Milkjovic,
Belgrad: Anti-(neuro)inflammatory
effects of ethyl pyruvate
Montag, 8.12.
17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für
Biochemie & Molekularbiologie, Notkestr. 85, HS D, S. Schwarz: Novel
antimicrobial resistance genes in
livestock-associated MRSA and
other staphylococci of animal origin
HEIDELBERG
Mittwoch, 12.11.
13:00 Uhr, Seminar, Interdisziplinäres Zentrum für Neurowissenschaften (IZN), Im Neuenheimer Feld 306,
HS 2, E. Stoeckli, Zürich: Molecular
mechanisms regulating morphogen function during neural circuit
formation
Donnerstag, 20.11.
17:00 Uhr, Vortrag, DKFZ, Communication Center, Im Neuenheimer
Feld 280, HS, T. Südhof, Stanford:
Neurexin function in synapse specification: Towards a molecular
logic of neural circuits
Donnerstag, 27.11.
16:00 Uhr, Kolloquium, DKFZ /
ZMBH, Im Neuenheimer Feld 280,
J. Wittbrodt, Heidelberg:
Memory of stem cells
Mittwoch, 3.12.
16:00 Uhr, Seminar, Uniklinik,
Innere Medizin, Im Neuenheimer
Feld 410, B. Neuber, Heidelberg:
Einfluss von Lenalidomid auf
Myelom-spezifische T-Zellen
Donnerstag, 4.12.
16:00 Uhr, Kolloquium, DKFZ /
ZMBH, Im Neuenheimer Feld 280, U.
Fischer, Würzburg: Molecular body
building: Assembly of RNA-protein
complexes in health and disease
Mittwoch, 17.12.
13:00 Uhr, Seminar, IZN, Im Neuenheimer Feld 306, HS 2, A. Jain,
Heidelberg: Oxytocin fear circuit:
One or many?
HOMBURG
Donnerstag, 13.11.
16:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches
Krebsforschungszentrum (DKFZ) /
Zentrum für Molekulare Biologie
(ZMBH), Im Neuenheimer Feld 280,
C. Brisken: New models for translation breast cancer research
Donnerstag, 13.11.
17:00 Uhr, Seminar, Kompetenzzentrum Molekulare Medizin (KoMM),
Gebäude 59, HS, P. Rehling, Göttingen: Mitochondrial protein biogenesis
Montag, 17.11.
14:00 Uhr, Seminar, European Molecular Biology Laboratory (EMBL),
Meyerhofstraße 1, Large Operon,
J. Kubiak, Rennes: The role of
CDC6 in mitotic activation of CDK1
Dienstag, 18.11.
13:00 Uhr, Kolloquium, KoMM, Gebäude 60, HS, A. Ziska, Homburg:
The role of the translocon-associated membrane protein Sec63 in the
protein transport into the mammalian endoplasmatic reticulum
12:15 Uhr, Seminar, BiochemieZentrum, Im Neuenheimer Feld 328,
EG, SR 25, E. Conti, München:
Dr Jekyll and Mr Hyde: the exosome complex in RNA decay and
RNA processing
17:15 Uhr, Seminar, Institut für Pathologie, Im Neuenheimer Feld 220/
221, GHS, R. O’Connor, Cork: The
Insulin-IGF system: At the nexus of
Diabetes and diseases of ageing:
Cancer and Alzheimer’s Disease
90
Dienstag, 25.11.
16:00 Uhr, Seminar, KoMM, Gebäude 59, Hörsaal, C. Specht, Paris:
Quantitative super-resolution microscopy of glycinergic synapses
Mittwoch, 26.11.
17:00 Uhr, Vortrag, Kompetenzzentrum Molekulare Medizin (KoMM),
Gebäude 60, HS, D. Fliser, Homburg: The Good, the Bad and the
Ugly – kennen wir Lipoproteine
wirklich?
Viele einzellige Organismen sekretieren
Kohlenhydrate und bilden dadurch Biofilme. Photoautotrophe Biofilme, bei
denen einer der Partner photosynthetisch aktiv ist, können zu kräftigen
Schichten heranwachsen, woraus spezifische Organismengemeinschaften entstehen. Die Kieselalge Achnanthidium
minutissimum produziert aber nur dann
einen Biofilm, wenn auch Bakterien anwesend sind. Diatomeen (Kieselalgen)
und Bakterien tauschen sich offensichtlich über Signalmoleküle untereinander
aus. Wie die Interaktionen zwischen benthischen Süßwasser-Diatomeen und
Biofilm-Bakterien im eEinzelnen ablaufen, erklärt Peter Kroth (Konstanz) am
4. Dezember in Konstanz.
Montag, 1.12.
14:00 Uhr, Seminar, Kompetenzzentrum Molekulare Medizin (KoMM),
Gebäude 60, HS, G. Dahl, Miami:
The membrane protein Pannexin1
forms two distinct open-channel
conformations depending on the
mode of activation
Dienstag, 2.12.
13:00 Uhr, Kolloquium, Kompetenzzentrum Molekulare Medizin
(KoMM), Gebäude 60, HS, A. Hoffmann, Chicago: Transport mechanism and dependence of small
precursor proteins on ER
translocon components
Dienstag, 9.12.
13:00 Uhr, Kolloquium, Kompetenzzentrum Molekulare Medizin
(KoMM), Gebäude 60, Hörsaal,
T. Pick, Saarbrücken: Pharmacological modulation of the calciumhomeostasis in the endoplasmic
reticulum
INNSBRUCK
Donnerstag, 13.11.
17:15 Uhr, Vortrag, GeiWi-Turm,
Innrain 52, Erdgeschoss, Hörsaal 3,
A. Siegetsleitner, Innsbruck: Zur
Würde von Tieren / C. Paganini,
Innsbruck: Vom Leiden der Tiere
und was daraus folgt
Donnerstag, 27.11.
18:30 Uhr, Vortrag, Frauenkopfklinik, Anichstraße 35, Hörsaal 1,
E. R. Gizewski, Innsbruck: Typisch
Mann, typisch Frau: Der kleine
Unterschied im Gehirn – „Erkenntnisse“ aus dem MRT
JENA
Dienstag, 25.11.
18:00 Uhr, Kolloquium, Institut
für Allgemeine Botanik und Pflanzenphysiologie, Am Planetarium 1,
Hörsaal, R. B. Klösgen, Halle:
Where to go and how to get in? –
Protein transport in plant cells
Dienstag, 16.12.
14:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für chemische Ökologie,
Hans-Knöll-Str. 8, Seminarraum 1,
B. Montgomery, Michigan (USA):
Phytochrome-dependent SIG-nificant regulation of photomorphogenesis and nuclear-plastid
coordination
JÜLICH
Montag, 24.11.
16:00 Uhr, Kolloquium, Forschungszentrum, Peter-Grünberg-Institut,
Leo-Brandt-Str., HS, R. Lipowsky,
Potsdam: Biomolecular machines
KAISERSLAUTERN
Montag, 1.12.
17:15 Uhr, Kolloquium, FB Biologie,
Erwin-Schrödinger-Str., Raum 42110, C. Wittmann, Saarbrücken:
Analysis and design of microbial
metabolism
Montag, 8.12.
17:15 Uhr, Kolloquium, FB Biologie,
Erwin-Schrödinger-Str., Raum 42110, O. Ebenhöh, Düsseldorf:
Mathematical models of plant
energy metabolism
KÖLN
Montag, 24.11.
15:00 Uhr, Vortrag, Zentrum für
Molekulare Medizin (ZMMK), Forschungsgebäude, Robert-Koch-Str.
21, SR, H. Neumann, Freiburg: The
motivation for clinical research –
Hereditary tumor diseases of the
kidney and the adrenal gland
Mittwoch, 26.11.
16:00 Uhr, Vortrag, ZMMK, Forschungsgebäude, Robert-Koch-Str.
21, SR, T. Huber, Freiburg: New
avenues to understanding proteinuria: An evolutionary approach
KONSTANZ
Donnerstag, 13.11.
11:45 Uhr, Vortrag, Universität,
FB Biologie, Raum M 629, Universitätsstr. 10, J. Simon, Konstanz:
The dark and evil side of plants
Donnerstag, 20.11.
11:45 Uhr, Vortrag, Universität,
FB Biologie, M 629, Universitätsstr.
10, E. Deuerling, Konstanz: Sorting
right from wrong: How ribosome –
associated chaperones affect cotranslational transport processes
Donnerstag, 27.11.
11:45 Uhr, Vortrag, Universität,
Fachbereich Biologie, M 629,
Universitätsstraße 10, T. Frickey,
Konstanz: Applied Bioinformatics,
on the path from virtual work to
biologically relevant insights
11/2014
LJ_1114_88_94_Layout 1 24.10.14 14:50 Seite 91
12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014
Dienstag, 2.12.
15:15 Uhr, Seminar, Uni, HS A 704,
S. Sturla, Zürich: DNA adduct-directed probes: From mechanisms of
mutation to damage detection
Donnerstag, 4.12.
11:45 Uhr, Vortrag, FB Biologie,
M 629, Universitätsstr. 10, P. Kroth,
Konstanz: Living in carbohydrates:
the lavish life of benthic diatoms
Donnerstag, 11.12.
11:45 Uhr, Vortrag, Universität, FB
Biologie, M 629, Universitätsstr. 10,
J. Woltering, Konstanz: Evolution
and development of the vertebrate
body plan; a Hoxful history
LANGEN
Dienstag, 18.11.
14:15 Uhr, Kolloquium, Paul-EhrlichInstitut, Paul-Ehrlich-Str. 51-59, Hörsaal, S. Tenzer, Mainz: Label-free
quantification of complex proteomes using mass spectrometry
LEIPZIG
Mittwoch, 12.11.
17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Humangenetik, Philipp-Rosenthal-Str.
55, Haus W, B. Koelmann, Utrecht:
Distinct patterns of gene associations across autoimmune diseases
MAINZ
Montag, 1.12.
17:15 Uhr, Kolloquium, Molekulare
Physiologie, Universität, FB Biologie, Johann-Joachim-Becherweg
15, HS 18, D. Staiger, Bielefeld:
RNA-based regulation at the intersection between circadian timing
and stress respones
Montag, 15.12.
17:15 Uhr, Kolloquium, Molekulare
Physiologie, Universität, FB Biologie, Johann-Joachim-Becherweg
15, HS 18, E. Wolf, Mainz: Structure
and function analysis of circadian
clock proteins
MARBURG
Montag, 1.12.
18:15 Uhr, Vortrag, Institut für Pharmazeutische Chemie, Marbacher
Weg 6, KHS, T. Hille, Andernach:
Quality by Design bei der Entwicklung von TTS anhand von praktischen Beispielen
Donnerstag, 4.12.
17:00 Uhr, Seminar, Institut für
Virologie, Hans-Meerwein-Str. 2,
SR 00/63300, S. Eßbauer, München:
Sammlung, Phylogenie und Vergleich von Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus Isolaten
MÜNCHEN
Donnerstag, 13.11.
17:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für Biochemie, Martinsried,
Am Klopferspitz 18a, Gebäude T,
GHS, F. Herzog, München: Insights
into chromatin assembled complexes using cross-linking and mass
spectrometry
11/2014
Donnerstag, 13.11.
17:15 Uhr, SFB 924, TU, Wissenschafszentrum Weihenstephan,
Emil-Romann-Str. 2, HS 12,
A. Schulz, Kopenhagen: Zooming
in into plant cell biology and
communication using advanced
microscopy
Montag, 17.11.
17:00 Uhr, Seminar, Adolf-Butenandt-Institut, Schillerstr. 44, 8. OG,
SR 813, B. Odermatt, Bonn: How
to set up a lab
17:00 Uhr, Seminar, LMU Biozentrum, Martinsried, Großhaderner
Str. 2, HS B 01.027, J. Gagneur,
München: Insights from genetics
of gene expression into mutational
robustness and causal inference
Dienstag, 18.11.
17:15 Uhr, Kolloquium, LMU Biozentrum, Martinsried, Großhaderner
Str. 2, HS B 01.027, W. Bitter, Amsterdam: A fresh look at an old
disease; using zebrafish to understand tuberculosis
Mittwoch, 19.11.
18:00 Uhr, Seminar, Fakultät für
Psychologie, Leopoldstr. 13,
T. Wallis, Tübingen: Perceptual
representations of image structure
in the periphery
Donnerstag, 20.11.
17:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für Biochemie, Martinsried,
Am Klopferspitz 18a, Gebäude T,
GHS, C. Turck, München: Pathway
illumination for disease research –
psychiatric disorders and antidepressant treatment response
17:15 Uhr, SFB 924, TU, Wissenschafszentrum Weihenstephan,
Emil-Romann-Str. 2, Hörsaal 12,
E. Petutschnig, Göttingen: A novel
Arabidopsis CERK1 mutant with
enhanced pathogen-induced
cell death and altered receptor
processing
Montag, 24.11.
16:00 Uhr, Seminar, LMU, Geschwister-Scholl-Platz 1, MKE Bibliothek,
M210, T. Bonhoeffer, Martinsried:
How experience changes synapses
in the mammalian brain
17:00 Uhr, Seminar, Adolf-Butenandt-Institut, Schillerstr. 44, 8.
Obergeschoss, SR 813, A. Senatore, Zürich: Neurotoxicity in prion
diseases: mechanisms and strategies for therapy
Dienstag, 25.11.
17:15 Uhr, Kolloquium, LMU, Biozentrum, Martinsried, Großhaderner
Str. 2, HS B 01.027, K. Thormann,
Gießen: Upgrading bacterial locomotion: tuning of flagella-mediated motility
Donnerstag, 27.11.
17:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für Biochemie, Martinsried,
Am Klopferspitz 18a, Gebäude T,
GHS, T. Wollert, München: Selfdigestion to survive – molecular
mechanism of autophagy
SERVICE
Der gegenwärtige Verlust der Biodiversität
ist eine der großen globalen Herausforderungen. Eine wichtige Frage ist hierbei, ob
und in welchem Ausmaß Biodiversität für
Ökosystemprozesse eine Rolle spielt und
über welche ökologischen Mechanismen
Diversität und Ökosystemfunktionen miteinander verknüpft sind. In mikrobiellen
Gemeinschaften haben Biologen diese Zusammenhänge bisher kaum untersucht.
Wie sich Diversität in Unterschieden in der
Ressourcennutzung und Produktion von
Artengemeinschaften manifestieren kann,
erklärt Herwig Stibor (München) anhand
von vergleichenden Analysen und Experimenten mit limnischen und marinen Phytoplankton-Gemeinschaften am 3. Dezember in München.
Donnerstag, 27.11.
17:15 Uhr, SFB 924, TU, Wissenschafszentrum Weihenstephan, EmilRomann-Str. 2, HS 12, P. Schweizer,
Gatersleben: Race-nonspecific
resistance of barley to powdery
mildew: One trait – many genes
Montag, 1.12.
17:00 Uhr, Seminar, Adolf-Butenandt-Institut, Schillerstr. 44, 8. OG,
SR 813, A. Rubin, Rehovot: Neural
representation of head direction in
bats: experimental and theoretical
results
17:00 Uhr, Seminar, LMU, Biozentrum, Martinsried, Großhaderner
Str. 2, HS B 01.027, A. Betancourt,
Wien: Transposable element dynamics in Drosophila
18:15 Uhr, Seminar, LMU, Biozentrum, Großhaderner Str. 2, KHS
B01.019, A. Sirota, München: Interaction between animal behavior
and internal brain dynamics:
towards understanding the
mechanisms of learning
Mittwoch, 3.12.
18:00 Uhr, Seminar, Fakultät für
Psychologie, Leopoldstr. 13, C.
Summerfield, Oxford: Attention,
expectation, and adaptation in perceptual decision-making
19:00 Uhr, Vortrag, Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried,
Am Klopferspitz 18, GHS, H. Stibor,
München: Biodiversität und Ökosystemfunktionen
Donnerstag, 4.12.
17:00 Uhr, Seminar, Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried, Am
Klopferspitz 18a, Geb. T, 1. OG, KHS,
J. Siveke, München: Translational
approaches in cancer: Targeting
epigenetic and metabolic pathways
17:15 Uhr, SFB 924, TU, Wissenschafszentrum Weihenstephan, EmilRomann-Str. 2, HS 12, R. S. Smith,
Köln: The mechanics of explosive
seed dispersal in Cardamine hirsuta
Dienstag, 9.12.
17:15 Uhr, Kolloquium, LMU, Biozentrum, Martinsried, Großhaderner
Str. 2, HS B 01.027, K. Lang, München: Applications of an expanded
genetic code – novel methods for
labelling proteins
Mittwoch, 10.12.
17:00 Uhr, Seminar, LMU, Biozentrum, Martinsried, Großhaderner
Str. 2, GHS B 00.019, I. Baldwin,
Jena: Timing is everything in
ecology
18:00 Uhr, Seminar, Fakultät für
Psychologie, Leopoldstr. 13, M.
Werkle-Bergner, Berlin: Rhythmic
neural activity and the aging brain:
Effects on memory
Donnerstag, 11.12.
17:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für Biochemie, Martinsried,
Am Klopferspitz 18a, Gebäude T,
1. OG, KHS, J. Soll, München:
Protein sorting in eukaryotic cells
Montag, 15.12.
17:00 Uhr, Seminar, Adolf-Butenandt-Institut, Schillerstr. 44, 8. OG,
SR 813, L. Cochella, Wien: Diverse
roles for miRNAs in the C. elegans
nervous system
Mittwoch, 17.12.
18:00 Uhr, Seminar, Fakultät für
Psychologie, Leopoldstr. 13,
F. de Lange, Nijmegen: How do
prior beliefs change perception
Freitag, 19.12.
13:00 Uhr, Seminar, LMU, Biozentrum, Martinsried, Großhaderner
Str. 2, HS B 01.027, A. Klingl, München: The cell wall of Archaea and
Co. – Structural and functional
studies using electron microscopy
and molecular methods
MÜNSTER
Donnerstag, 13.11.
12:00 Uhr, SFB 656, Uniklinik,
Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403,
A. Oláh, Münster: ‘Stoned skin’ –
role of the (endo)cannabinoid
signaling in cutaneous biology
17:15 Uhr, SFB 629, Institut für
Neuro- und Verhaltensbiologie,
Badestr. 9, ZH HS, J. Huisken,
Dresden: Reconstructing zebrafish
development with light sheet
microscopy
Montag, 17.11.
17:00 Uhr, Vortrag, Medizinische
Fakultät, Waldeyerstr. 15, HS,
C. Buchrieser, Paris: Intracellular
parasitism: the driving force of evolution of Legionella pneumophila
91
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SERVICE
12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014
Bei der Transkription von Genen
wird die RNA Polymerase II von
einem bunten Potpourri von Transkriptionsfaktoren, Aktivatoren und
Co-Aktivatoren unterstützt. Zu den
Co-Aktivatoren zählt der MediatorKomplex, der die Verbindung zwischen Transkriptionsfaktoren und
Polymerase II herstellt und hierdurch
die Aktivität des Enzyms mitsteuert.
Wie die Struktur des mittleren Mediatormoduls aussieht und welche
Rolle der Mediatorkomplex bei der
Regulation der Transkription spielt,
erklärt Patrick Cramer (Göttingen),
neben anderen Details zur Funktionsweise der Transkriptionsmaschinerie, am 8. Dezember in Tübingen.
MÜNSTER (Fortsetzung)
Dienstag, 18.11.
16:00 Uhr, Seminar, Institute for
Evolution and Biodiversity (IEB),
Hüfferstr. 1, HS, N. Gompel:
Contrasting patterns of genetic
evolution underlying morphology
and behavior in Drosophila
17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für
Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6,
Hörsaal O1, S. Müller, Greifswald:
Engineering of ribozymes with
useful activities in the ancient
RNA world
Donnerstag, 20.11.
12:00 Uhr, SFB 656, Uniklinik,
Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403,
S. Hucke: Metabolic receptors
regulate autoimmunity of the
central nervous system
Montag, 24.11.
17:00 Uhr, Vortrag, Medizinische
Fakultät, Waldeyerstr. 15, HS,
F. Ferraguti: Fear-dependent
structural remodelling of amygdala
GABAergic synapses
Dienstag, 25.11.
17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für
Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6,
HS O1, R. Meijers, Hamburg:
The use of bacteriophage proteins
to stem infection by Clostridia
bacteria
Donnerstag, 27.11.
12:00 Uhr, SFB 656, Uniklinik,
Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403,
E. Lorentzen, Münster: Do’s and
don’ts of DFG grant application
17:15 Uhr, SFB 629, Institut für
Neuro- und Verhaltensbiologie,
Badestr. 9, ZH HS, B. Westermann,
Bayreuth: Movement and inheritance of mitochondria in yeast
Montag, 8.12.
17:00 Uhr, Vortrag, Medizinische
Fakultät, Waldeyerstr. 15, HS,
D. Gerlich: Cytoskeletal and membrane dynamics in cell division
Dienstag, 9.12.
17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für
Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6,
HS O1, K. Langer, Münster: Development of nanoparticles for
improved drug delivery
Donnerstag, 11.12.
12:00 Uhr, SFB 656, Uniklinik,
Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403,
H. Pawelski: The effects of the
IL-2/anti-IL-2 immune complex in a
model of renal allograft vasculitis
POTSDAM
Mittwoch, 12.11.
13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches
Institut für Ernährungsforschung
(DIfE), Rehbrücke, A.-ScheunertAllee 114-116, Konferenzzentrum,
V. Lamounier-Zepter, Dresden:
Endocrine function of adipose
tissue – Role of adipocyte fatty
acid-binding protein in the pathogenesis of cardiovascular disease
14:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für Molekulare Pflanzenphysiologie, Golm, Am Mühlenberg 1,
Raum 0.21, M. Suorsa, Turku:
Novel insights into regulation of
Photosystem I
Donnerstag, 13.11.
13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches
Institut für Ernährungsforschung
(DIfE), Rehbrücke, A.-ScheunertAllee 114-116, Konferenzzentrum,
W. Kummer, Giessen: Cholinergic
brush cells: Detectors for mucosal
infections?
Dienstag, 2.12.
17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für
Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6,
HS O1, M. Weber, Münster: Biowaffe Rizin – Bedrohungslage und
Therapiemöglichkeiten
Mittwoch, 19.11.
13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches
Institut für Ernährungsforschung
(DIfE), Rehbrücke, A.-ScheunertAllee 114-116, Konferenzzentrum,
J.-S. Frick, Tübingen: Host microbe
interaction in intestinal inflammatory diseases
Donnerstag, 4.12.
12:00 Uhr, SFB 656, Uniklinik,
Ebene 05 Ost, Konferenzraum 403,
S. Limmer: Testing the astrocyte-neuron lactate shuttle in
Drosophila
14:00 Uhr, Seminar, Max-PlanckInstitut für Molekulare Pflanzenphysiologie, Golm, Am Mühlenberg 1,
Raum 0.21, C. Raines, Essex:
Improving leaf photosynthetic
carbon metabolism
92
Mittwoch, 26.11.
13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches
Institut für Ernährungsforschung
(DIfE), Rehbrücke, A.-ScheunertAllee 114-116, Konferenzzentrum,
M. Conrad, München: Ferroptosis:
A new name for an old way to die
Mittwoch, 3.12.
13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches
Institut für Ernährungsforschung
(DIfE), Rehbrücke, A.-ScheunertAllee 114-116, Konferenzzentrum,
L. Schomburg, Berlin: The Selenium
status and its medical significance
Donnerstag, 11.12.
13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE),
Rehbrücke, A.-Scheunert-Allee 114116, Konferenzzentrum, M. Glickman, Haifa: Mitochondria stress and
fragile proteasome syndrome
Freitag, 12.12.
13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE),
Rehbrücke, A.-Scheunert-Allee 114116, Konferenzzentrum, D. Small,
New Haven: Effects of the modern
food environment of taste and flavor
REGENSBURG
Donnerstag, 13.11.
17:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum,
Medizinische Mikrobiologie, FranzJosef-Strauß-Allee 11, SR, J. Bohne,
Hannover: ORF57 overcomes the
detrimental sequence bias of Kaposi
sarcoma herpesviral lytic genes
Donnerstag, 20.11.
14:00 Uhr, SFB 924, Lehrstuhl f. Mikrobiologie, Neubau Biologie, H 53,
P. M. Gresshoff, Brisbane: Local and
systemic CLE peptide regulation of
root nodule formation in legumes
17:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum,
Medizinische Mikrobiologie, FranzJosef-Strauß-Allee 11, Seminarraum, U. Protzer, München: How
can immune therapy contribute to
cure of hepatitis B?
Donnerstag, 27.11.
17:00 Uhr, Vortrag, Lehrstuhl für
Mikrobiologie, Unistr. 31, SR Bio
5.2.38, M. Jantsch, Wien: RNA editing by adenosine deaminases –
Mechanisms and consequences
17:00 Uhr, Seminar, Uniklinikum,
Medizinische Mikrobiologie, FranzJosef-Strauß-Allee 11, SR, B. Sodeik,
Hannover: A hitchhiker's guide
around the cell – How Herpes simplex virus gets the show on the road
Donnerstag, 4.12.
14:00 Uhr, Kolloquium, Lehrstuhl
für Mikrobiologie, Neubau Biologie,
H 53, W. Streit, Hamburg: Biotechnology with uncultivated microorganisms
Donnerstag, 11.12.
14:00 Uhr, SFB 924, Lehrstuhl für
Mikrobiologie, Neubau Biologie, H
53, S. Ranf, München: An S-domain
receptor-like kinase mediates perception of lipopolysaccharides
in Arabidopsis thaliana
STUTTGART
Dienstag, 18.11.
17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für
Biomaterialien und biomolekulare
Systeme, Pfaffenwaldring 57, HS
57.06, G. Nöll, Siegen: Protein and
DNA based materials for applications in nanobiotechnology
Dienstag, 25.11.
17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für
Biomaterialien und biomolekulare
Systeme, Pfaffenwaldring 57, HS
57.06, T. Michon, Bordeaux: Using
virus particles scaffolds for imaging proteins at work
TÜBINGEN
Donnerstag, 13.11.
17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15,
SR 2.033/2.034, D. Hartl: Innate
immunity
Montag, 17.11.
17:30 Uhr, Kolloquium, Interfakultäres Institut für Biochemie (IFIB),
Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, M. Famulok, Bonn: Nanostructures based
on interlocked DNA architectures
Donnerstag, 20.11.
17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15,
SR 2.033/2.034, C. Gouttefangeas:
T-cell populations
17:15 Uhr, SFB 766, Interfakultäres
Institut für Mikrobologie und Infektionsmedizin (IMIT), Auf der Morgenstelle 28,SR, S. Malhotra-Kumar,
Antwerpen: Exploring bacterial
pathophysiology and the antibiotic
use-resistance correlation
Montag, 24.11.
17:30 Uhr, Kolloquium, Interfakultäres Institut für Biochemie (IFIB),
Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, S. Hailfinger, Tübingen: Cip controls
assembly of the T cell receptor and
other immune receptor complexes
Dienstag, 25.11.
17:15 Uhr, SFB 685, Interfakultäres
Institut für Zellbiologie, Auf der
Morgenstelle 15, Seminarraum
2.033/2.034, M. SchoenmaekersWelters, Leiden: Vaccination
against HPV16-induced cancer:
which hurdles to take
Donnerstag, 27.11.
17:15 Uhr, SFB 766, Interfakultäres
Institut für Mikrobologie und Infektionsmedizin (IMIT), Auf der Morgenstelle 28, HS 3N12, M. Hagemann,
Rostock: Analysis of the low
carbon acclimation – Omics and
beyond
17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15,
Seminarraum 2.033/2.034,
O. Kohlbacher: Computational
immunology
Montag, 1.12.
17:30 Uhr, Kolloquium, Interfakultäres Institut für Biochemie (IFIB),
Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, H. Waldmann, Dortmund: Chemical biological modulation of Ras-signaling
11/2014
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12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014
Dienstag, 2.12.
17:15 Uhr, SFB 685, Interfakultäres
Institut für Zellbiologie, Auf der
Morgenstelle 15, SR 2.033/2.034,
D. Wesch, Kiel: Novel bispecific
antibodies enhance lysis of
pancreatic cancer cells
Donnerstag, 4.12.
17:15 Uhr, SFB 766, Interfakultäres
Institut für Mikrobologie und Infektionsmedizin (IMIT), Auf der Morgenstelle 28, Hörsaal 3N12, A. Driessen,
Groningen: Single molecule
studies on the mechanism of
bacterial protein transport
17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15,
Seminarraum 2.033/2.034, S. Stefanovic: MHC function and antigen
processing
Montag, 8.12.
17:30 Uhr, Kolloquium, Interfakultäres Institut für Biochemie (IFIB),
Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS,
P. Cramer, Göttingen: Transcription
of the genome: from molecules to
systems
Dienstag, 9.12.
17:15 Uhr, SFB 685, Interfakultäres
Institut für Zellbiologie, Auf der
Morgenstelle 15, Seminarraum
2.033/2.034, J. Wagener, Aberdeen:
Chitin as a novel microbeassociated molecular pattern
Donnerstag, 11.12.
17:15 Uhr, Vortrag, Institut für Zellbiologie, Auf der Morgenstelle 15,
Seminarraum 2.033/2.034, G. Jung:
Immune failure, immunodeficiency,
immune evasion
Montag, 15.12.
17:30 Uhr, Kolloquium, Interfakultäres Institut für Biochemie (IFIB),
Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS,
M. Schutkowski, Halle: Peptide
microarrays for enzyme profiling
Dienstag, 16.12.
17:15 Uhr, SFB 685, Interfakultäres
Institut für Zellbiologie, Auf der
Morgenstelle 15, SR 2.033/2.034,
W. Overwijk, Houston: Personalized anti-cancer vaccines
WIEN
Donnerstag, 13.11.
11:00 Uhr, Seminar, Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA)/
Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI), Dr.Bohr-Gasse 3, Hörsaal, H. Baier:
Neural circuits for zebrafish
behavior
Dienstag, 18.11.
15:00 Uhr, Seminar, Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie
(IMP), Dr.-Bohr-Gasse 7, Hörsaal,
S. W. Emmons: C. elegans connectomics
17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, Veterinärplatz 1, Gebäude NA, 2. Obergeschoss, SR, B. Mable, Glasgow:
Resolving the cause of mating
system shifts in plants: an evolutionary detective story
11/2014
Donnerstag, 20.11.
11:00 Uhr, Seminar, Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA)/
Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI), Dr.Bohr-Gasse 3, HS, J. Hurley:
Structural choreography of cellular
self-cannibalism
Dienstag, 25.11.
17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, Veterinärplatz 1, Gebäude NA, 2. OG,
SR, A. Wagner, Zürich: On the
origins of evolutionary
adaptations and innovations
Donnerstag, 27.11.
11:00 Uhr, Seminar, Institut für
Molekulare Biotechnologie (IMBA)/
Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI),
Dr.-Bohr-Gasse 3, HS, A. Marston:
Orienting chromosomes in mitosis
and meiosis
Montag, 1.12.
11:00 Uhr, Seminar, Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie
(IMP), Dr.-Bohr-Gasse 7, HS,
R. Allshire: Establishment and
maintenance of specialised
chromatin states
Dienstag, 2.12.
17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni,
Veterinärplatz 1, Gebäude NA, 2.
OG, SR, P. Andolfatto, Princeton:
Parallel evolution of Na+,K+-ATPase
in milkweed herbivores and two
predator-prey systems
Mittwoch, 3.12.
11:00 Uhr, Seminar, Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie
(IMP), Dr.-Bohr-Gasse 7, HS,
D. Reinberg: Regulation of polycomb function in mammals
Dienstag, 9.12.
11:00 Uhr, Seminar, Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie
(IMP), Dr.-Bohr-Gasse 7, HS,
S. Jarriault: Control of cellular potential and identity: insights from
natural direct reprogramming
17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, Veterinärplatz 1, Gebäude NA, 2. OG,
SR, P. Nosil, Sheffield: Genomic
architecture and the dynamics of
speciation
Dienstag, 16.12.
17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, Veterinärplatz 1, Gebäude NA, 2. OG,
SR, P. Jenkins, Warwick: Simulating the Wright-Fisher diffusion
WÜRZBURG
SERVICE
Montag, 24.11.
16:00 Uhr, Seminar, Institut für Humangenetik, Am Hubland, HS A102,
M. Larsen, Würzburg: FSHD Typ2
Dienstag, 25.11.
18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für
Molekulare Infektionsbiologie,
Josef-Schneider Str. 2, Gebäude
D15, Raum 01.002-004, W.-D. Hardt,
Zürich: Salmonella diarrhea:
How the pathogen invades the
gut ecosystem
Mittwoch, 26.11.
17:00 Uhr, Kolloquium, Biozentrum,
Fakultät für Biologie, HS A103,
A. Krüger, Würzburg: Die Entwicklung regenerativer Implantatsmatrices auf der Basis von Kollagen
Typ I zur Anwendung bei degenerativen Bandscheibenerkrankungen
Montag, 1.12.
16:00 Uhr, Seminar, Institut für
Humangenetik, Am Hubland,
HS A102, N. ElHajj, Würzburg:
DNA methylation in human
brains with trisomy 21
16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für
Virologie und Immunbiologie, Versbacher Str. 7, HS, G. Schett, Erlangen: Why does inflammation stop
in gout? – A new mechanism for
resolution of inflammation
Dienstag, 2.12.
18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für
Molekulare Infektionsbiologie,
Josef-Schneider Str. 2, Gebäude
D15, Raum 01.002-004, J. Salje,
Bangkok: Orientia tsutsugamushi:
a major human pathogen in tropical South East Asia and a promising model organism for studying
host-pathogen biology
Montag, 8.12.
16:00 Uhr, Seminar, Institut für Humangenetik, Am Hubland, HS A102,
M. Hofrichter, Würzburg: Analyse
von Hörstörungsfällen mit Hilfe des
TruSight One Panels von Illumina
16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für
Virologie und Immunbiologie, Versbacher Str. 7, HS, O. Fackler,
Heidelberg: Host-cell interactions
of HIV-1
Dienstag, 9.12.
18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für
Molekulare Infektionsbiologie,
Josef-Schneider Str. 2, Gebäude
D15, Raum 01.002-004, R. Isberg,
Boston: Microbial community
behavior during growth in deep
tissue sites
Montag, 17.11.
16:00 Uhr, Seminar, Institut für Humangenetik, Am Hubland, HS A102,
E. Bach, Würzburg: Tiefe intronische Mutationen im F8-Gen
Montag, 15.12.
16:00 Uhr, Seminar, Institut für Humangenetik, Am Hubland, HS A102,
E.-M. König, Würzburg: Pathogenese kraniofacialer Fehlbildungen
Dienstag, 18.11.
18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für
Molekulare Infektionsbiologie,
Josef-Schneider Str. 2, Gebäude
D15, Raum 01.002-004, C. Ciaudo,
Zürich: Multiple functions of the
RNAi pathway in mouse embryonic
stem cells
Dienstag, 16.12.
18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für
Molekulare Infektionsbiologie,
Josef-Schneider Str. 2, Gebäude
D15, Raum 01.002-004, A. Goesmann, Giessen: Bioinformatics
tools for next-generation sequencing data analysis
Impressum
gegründet 1994
von Hanspeter Sailer
und Kai Herfort
21. Jahrgang 2014, Heft 11
ISSN: 1612-8354
Einzelpreis: 3,50 Euro
Verlag und Herausgeber:
Lj-Verlag OHG
Merzhauser Str. 177
D-79100 Freiburg
Fax: +49-761-35738
Internet: www.laborjournal.de
Druck & Lithos:
Stürtz GmbH,
Alfred-Nobel-Straße 33,
D-97080 Würzburg
Anzeigen:
top-ad Bernd Beutel
Schlossergäßchen 10,
D-69469 Weinheim
Tel. +49-6201-290 92-0
Fax. +49-6201-290 92-20
E-Mail: [email protected]
Versand/Abo:
Tel. +49-761-28 68 69
Stellenanzeigen:
Ulrich Sillmann,
Tel. +49-761-29 25 885
Fax. +49-761-3 57 38
E-Mail: [email protected]
Kalender:
Tel. +49-761-29 25 885
E-Mail: kalender@
laborjournal-online.de
Graphik/Bilder/Montagen/
Layout: Kai Herfort, Winfried
Köppelle, Ulrich Sillmann
Redaktion:
Zentrale (ª+49-761-28 68 93)
Ralf Neumann, Chefredakteur
(-29 25 884)
Kai Herfort (-28 68 69)
Winfried Köppelle (-29 25 882)
Harald Zähringer (-29 25 886)
E-Mail:
[email protected]
Titelbild:
goa_novi & nebojan
(iStockphoto),
Kai Herfort (Montage)
Ständige MitarbeiterInnen:
Axel Brennicke, Bettina Dupont,
Florian Fisch, Rafael Florés,
Karin Hollricher, Thorsten Lieke,
Mario Rembold, Miriam
Ruhenstroth, Chris Schlag,
Annette Tietz, Hans Zauner
Bankverbindung:
Volksbank Freiburg, IBAN:
DE24 6809 0000 0003 1903 15
BIC/SWIFT: GENODE61FR1
93
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SERVICE
12. NOVEMBER BIS 16. DEZEMBER 2014
ZÜRICH
Mittwoch, 12.11.
11:15 Uhr, Vortrag, Botanischer
Garten, Zollikerstr. 107, GHS,
K. Rutkowicz: A specialized linker
histone mediates the interactive
effects of light limitation and
drought on the adaptive response
in Arabidopsis
17:30 Uhr, Seminar, Klinik für Neuroradiologie, Frauenklinikstr. 10,
Raum Nord1 C307, L. Michels, Zürich: Neuroimaging in dementias:
an update of recently published
studies
18:15 Uhr, Vortrag, Uni Zentrum,
Karl-Schmid-Str. 4, HS KO2 E-72a/b,
C. Romano: Hecht statt Hai – wie
das End-Permische Massenaussterbe-Ereignis vor 252 Millionen
Jahren die Fischwelt nachhaltig
veränderte
Dienstag, 18.11.
12:00 Uhr, Seminar, UniversitätsSpital, Frauenklinikstr. 10, HS PATH
m. Foyer, S. Stein, Lausanne:
SUMOylation of LRH-1: Wrestling
with atherosclesrosis
17:15 Uhr, Vortrag, Uni Irchel, Winterthurerstr. 190, Raum Y17 M 05,
M. Geuking, Bern: Thresholds of
antigen-specific antimicrobial
CD4+ T cell responses
Mittwoch, 19.11.
12:30 Uhr, Vortrag, Uni Zentrum,
Rämistr. 71, Raum KOL F-109,
L. Malmström, Zürich: Generating
testable hypotheses from large
amounts of data
Freitag, 21.11.
12:15 Uhr, Kolloquium, Virologisches Institut, Winterthurerstr. 270,
SR TBA 00.05, V. Lohmann, Heidelberg: Viral and host factors of
hepatitis C virus replication
Freitag, 14.11.
12:15 Uhr, Kolloquium, Tierspital,
Winterthurerstr. 270, SR TBA 00.05,
S. Leibundgut-Landmann, Zürich:
Natural killer cells in infectious
diseases: A role beyond antiviral
immunity
16:00 Uhr, Kolloquium, Institut für
Neuroinformatik (INI), Irchel, Raum
Y35 F51, E. Yaksi, Leuven: Studying the function of habenular
circuits in zebrafish brain
16:15 Uhr, Vortrag, Botanischer
Garten, Zollikerstr. 107, GHS BOT
P1 41, L. Ostergaard, Norwich: Molecular control of fruit development
Montag, 24.11.
12:30 Uhr, Seminar, Institut für Hirnforschung, Winterthurerstr. 190, SR
35F32, M. Götz, München: Molecular and cellular mechanisms
regulating neurogenesis
Montag, 17.11.
16:15 Uhr, Kolloquium, Uni-Kinderspital, Hofstr. 47 / Ecke Spiegelhofstr., HS, E. Mazza, Zürich:
Mechanical behavior of soft
biological membranes
TA
Aus dem Leben
einer
Szenen eines Berufslebens von
Annette Tietz
mit Illustrationen von Chris Schlag
16:15 Uhr, Kolloquium, Uni-Kinderspital, Hofstr. 47 / Ecke Spiegelhofstr., HS, O. Medalia, Zürich: The
new ice age – structural analysis
of cells and organelles
Für
alle
im
Labor
Nur
bei
uns!
„Zwischen zwei „Hardcore“-Papers und dem Laborjournal-Hintergrundbericht
genau das Richtige. Ein humoriger Blick auf die wirklichen Probleme dieser Welt:
defekte Kaffeemaschinen, unverständliche Vorträge, miesgelaunte Chefs, oder
noch schlimmer: gutgelaunte Chefs. Die führen garantiert etwas im Schilde.“
Annette Tietz: „Aus dem Leben einer TA“, 210 Seiten, Softcover, erschienen 2012
Preis: 12,80 € (inkl. MwSt. und Versand)
Bestellmöglichkeiten:
„ http://www.laborjournal.de/rubric/shop/shop.lasso
„ per Email an [email protected] (bitte mit vollständiger Lieferadresse)
94
Montag, 24.11.
19:30 Uhr, Vortrag, Uni Zentrum,
Rämistr. 71, Aula, KOL G 201,
B. Bodenmiller, Zürich: The
elements of cancer
Dienstag, 25.11.
17:00 Uhr, Vortrag, Uni Irchel, Winterthurerstr. 190, Raum Y15 G-19,
V. Sandoghdar, Erlangen: Microscopy, sensing and tracking of biomolecules: towards the ultimate
sensitivity and resolution
17:15 Uhr, Vortrag, Uni Irchel, Winterthurerstr. 190, Raum Y17 M 05,
W. Weninger, Sydney: Real-time
imaging of innate immune responses during cutaneous infections
17:15 Uhr, Vortrag, Tierspital,
Winterthurerstr. 260, GHS TAT TFA
00.44, W. Schütt, Hamburg: Von
mutigen Blattläusen und neugierigen Nachbarn – Evolution von
Persönlichkeitsunterschieden bei
Insekten und Vögeln
Freitag, 28.11.
16:15 Uhr, Vortrag, Botanischer
Garten, Zollikerstr. 107, GHS BOT
P1 41, P. Visca, Rom: Iron metabolism in Pseudomonas aeruginosa:
A new target for old drugs
Montag, 1.12.
12:30 Uhr, Seminar, Institut für Hirnforschung, Winterthurerstr. 190,
SR 35F32, S. Arber, Basel:
Specificity and modules in
circuits for motor control
18:00 Uhr, Vortrag, Uni Zentrum,
Karl-Schmid-Str. 4, Zoologisches
Museum, KO2 E61, S. Gilbert /
E. Postma, Swarthmore / Zürich:
Individuality, genes and the
environment
Dienstag, 2.12.
12:00 Uhr, Seminar, UniversitätsSpital, Frauenklinikstr. 10, Hörsaal
PATH m. Foyer, J.-L. Balligand,
Brüssel: The NO-cyclic GMP
pathway in cardiac diseases:
New paradigms and translational
applications
Dienstag, 9.12.
12:15 Uhr, Seminar, Uni Irchel,
Raum Y03-G-85, S. Pellkofer /
J. Aguilar-Rodríguez, Zürich: Soil
biodiversity and plant community
stability / Epistasis in affinity
landscapes of transcription factor
binding sites
12:30 Uhr, Vortrag, Institut für
Molekulare Biowissenschaften,
Irchel, Winterthurerstr. 190,
Raum Y35-F-32, P. Verstreken,
Leuven: How to keep your
synapses alive?
12:30 Uhr, Vortrag, Physiologisches
Institut, Irchel, Seminarraum Y23
K52, I. Forster, Zürich: Functional
and structural models of a
phosphate cotransporter
17:15 Uhr, Vortrag, Uni Irchel,
Winterthurerstr. 190, Raum Y17
M 05, M. Altfeld, Hamburg: TLRmediated sex differences in HIV-1
pathogenesis
Mittwoch, 10.12.
11:15 Uhr, Vortrag, Botanischer
Garten, Zollikerstr. 107, GHS,
U. Bätz, Zürich: AtALMT9 – a
vacuolar chloride channel involved
in whole-plant ion homeostasis
during salinity
17:30 Uhr, Seminar, Klinik für Neuroradiologie, Frauenklinikstr. 10,
Raum Nord1 C307, J. Fierstra,
Zürich: Cerebral hemodynamic
investigations using perfusion
MRI with emphasis on physiology
and clinical applications
Freitag, 12.12.
16:00 Uhr, Kolloquium, Institut für
Neuroinformatik (INI), Irchel, Raum
Y35 F51, F. Yanik, Zürich: Highthroughput approaches to
neuroscience
Montag, 15.12.
12:30 Uhr, Seminar, Institut für Hirnforschung, Winterthurerstr. 190,
Seminarraum 35F32, K. Harris,
London: Organization of neuronal
assemblies in sensory neocortex
Mittwoch, 3.12.
11:15 Uhr, Vortrag, Botanischer
Garten, Zollikerstr. 107, GHS,
L. Lüthi: Mapping and characterization of a new leaf rust resistance
gene in wheat
16:15 Uhr, Kolloquium, UniKinderspital, Hofstr. 47 / Ecke
Spiegelhofstr., Hörsaal, S. Freigang,
Bern: Molecular mechanisms of
vascular inflammation in
atherosclerosis
11:15 Uhr, Vortrag, Botanischer
Garten, Zollikerstr. 107, GHS,
L. Vallenti: Towards developping
a transformation system in wheat
powdery mildew
17:00 Uhr, Vortrag, Uni Zentrum,
Rämistr. 71, Aula, KOL G 201,
F. Guillaume, Zürich: Evolutionary
responses to climate change: From
models to data, and back
Montag, 8.12.
12:30 Uhr, Seminar, Institut für Hirnforschung, Winterthurerstr. 190,
Seminarraum 35F32, L. Petreanu,
Lissabon: The structure and
function of long-range cortical
connections
Dienstag, 16.12.
12:00 Uhr, Seminar, UniversitätsSpital, Frauenklinikstr. 10, Hörsaal
PATH m. Foyer, R. Müri, Bern:
Visual exploration behavior – a
marker of cognitive processing?
16:15 Uhr, Kolloquium, Uni-Kinderspital, Hofstr. 47 / Ecke Spiegelhofstr., HS, M. Spada, Torino: Liver
cell transplantation to treat hepatic (metabolic) diseases
12:30 Uhr, Vortrag, Institut für Molekulare Biowissenschaften, Irchel,
Winterthurerstr. 190, Raum Y35-F32, G. Pyrowolakis, Freiburg:
Regulatory circuits in Drosophila
morphogen signaling
11/2014
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SERVICE
Hier beginnt der
Stellenmarkt
Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Göttingen sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen
Wissenschaftlichen
Mitarbeiter /
Postdoktoranden (w/m)
Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Göttingen sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen
Wissenschaftlichen
Mitarbeiter /
Postdoktoranden (w/m)
Eine abgeschlossene Promotion und fundierte Kenntnisse
auf den Gebieten der Molekulargenetik sowie bioinformatische Grundkenntnisse werden vorausgesetzt.
Eine abgeschlossene Promotion und Erfahrung in der
Molekular- und Zellbiologie sowie tierexperimentelle
Erfahrung werden vorausgesetzt.
befristet, Vollzeit | Entgelt nach TV-L
befristet, Vollzeit | Entgelt nach TV-L
Mitarbeit an einem DFG-geförderten Projekt zur Ursachenklärung der kindlichen Demenz. Auswertung von
Sequenzierdaten (Next Generation Sequencing, Bioinformatik, Sanger) in Korrelation zu klinischen Phänotypen.
Mitarbeit an einem DFG-geförderten Projekt zur kindlichen Demenz. Durchführung von molekularen und zellbiologischen Untersuchungen in humanen Zellen und
Tiermodellen.
Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 21.11.2014 an:
Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 21.11.2014 an:
Universitätsmedizin Göttingen
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Frau Prof. Dr. Jutta Gärtner
37099 Göttingen
Tel.: 0551/39-8035
E-Mail: [email protected]
Web: http://kinderklinik.uni-goettingen.de
Universitätsmedizin Göttingen
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Frau Prof. Dr. Jutta Gärtner
37099 Göttingen
Tel.: 0551/39-8035
E-Mail: [email protected]
Web: http://kinderklinik.uni-goettingen.de
Ausführliche Infos:
http://jobs.med.uni-goettingen.de/116
Ausführliche Infos:
http://jobs.med.uni-goettingen.de/115
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90 mm breit
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* Gilt nur für Stellenanzeigen; buchbar ab 75 mm Höhe
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11/2014
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einen Text und die erforderlichen
Bilddateien zuschicken.
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Kongressanzeige schalten wollen,
erreichen Sie uns per E-Mail
([email protected]),
telefonisch (0761-2925885)
oder per Fax (0761-35738).
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und Logo erscheinen zusätzlich
kostenlos auf unserem OnlineStellenmarkt! Reine OnlineStellenanzeigen kosten 350,bzw. 480,- Euro (im Premiumformat), Laufzeit: 4 Wochen.
Anzeigenschlusstermine:
Ausgabe 12-2014 (erscheint am 9.12.):
Ausgabe 1/2-2015 (erscheint am 17.2.):
Ausgabe 3-2015 (erscheint am 13.3.):
Ausgabe 4-2015 (erscheint am 10.4.):
Ausgabe 5-2015 (erscheint am 7.5.):
Ausgabe 6-2015 (erscheint am 5.6.):
Ausgabe 7/8-2015 (erscheint am 15.7.):
Ausgabe 9-2015 (erscheint am 2.9.):
Ausgabe 10-2015 (erscheint am 1.10.):
Ausgabe 11-2015 (erscheint am 9.11.):
Ausgabe 12-2015 (erscheint am 8.12.):
14.11.2014
29.01.2015
25.02.2015
23.03.2015
20.04.2015
18.05.2015
29.06.2015
17.08.2015
15.09.2015
22.10.2015
20.11.2015
Da wir im Serviceteil möglichst aktuell sein wollen, gilt hier
ein besonderer Anzeigenschluss. Stellen- und Kongressanzeigen nehmen wir bis bis kurz vor Druckbeginn an. Aus technischen Gründen können wir leider keine genauen Termine
nennen. In der Praxis wird es am einfachsten sein, Sie rufen
uns an (0761-2925885) oder Sie schicken uns eine E-Mail
(„[email protected]“).
95
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SERVICE
Am Fachbereich Biologie, Fachgebiet Zellbiologie, AG Herr Prof. Dr. Uwe Maier, sind zum
nächstmöglichen Zeitpunkt befristet auf 3 Jahre ]ZHL GULWWPLWWHOâQDQ]LHUWH Teilzeitstellen (65 % der regelmäßigen Arbeitszeit) für
Wiss. Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter
(Doktorandinnen/Doktoranden)
zu besetzen. Die Eingruppierung erfolgt nach Entgeltgruppe 13 des Tarifvertrages des
Landes Hessen.
Stelle 1 (Kennziffer fb17-0013-wmz-2014):
Zu den Aufgaben gehören die Planung, Durchführung und Interpretation von Forschungsarbeiten, die im Bereich intrazelluläres „Proteintargeting“ angesiedelt sind.
Neben der Anwendung bereits etablierter Methoden und Zellkulturtechniken sollen für
eine Modelldiatomee auch neue Techniken erschlossen werden. Die Stelle bietet auch die
0ÒJOLFKNHLW]XUZLVVHQVFKDIWOLFKHQ:HLWHUTXDOLâ]LHUXQJ
Stelle 2 (Kennziffer fb17-0015-wmz-2014):
Zu den Aufgaben gehören die Planung, Durchführung und Interpretation von Forschungsarbeiten, die den Proteintransport in komplexe Plastiden betreffen. Neben der
Anwendung bereits etablierter Methoden und Zellkulturtechniken sollen für eine Modelldiatomee auch neue Techniken erschlossen werden. Die Stelle bietet auch die MöglichNHLW]XUZLVVHQVFKDIWOLFKHQ:HLWHUTXDOLâ]LHUXQJ
Voraussetzung für beide Stellen ist ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches Hochschulstudium (Diplom, Master oder vergleichbar). Kenntnisse in zellbiologischen Fragestellungen und Techniken bei phototrophen Protisten sind von Vorteil. Erwartet werden
Teamfähigkeit und gute Englischkenntnisse.
Wir fördern Frauen und fordern sie deshalb ausdrücklich zur Bewerbung auf. In Bereichen,
in denen Frauen unterrepräsentiert sind, werden Frauen bei gleicher Eignung bevorzugt
berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind willkommen - die PhilippsUniversität bekennt sich zum Ziel der familiengerechten Hochschule. Eine Reduzierung
der Arbeitszeit ist grundsätzlich möglich. Bewerberinnen/Bewerber mit Behinderungen
im Sinne des SGB IX (§ 2, Abs. 2, 3) werden bei gleicher Eignung bevorzugt.
Wir bitten darum, Bewerbungsunterlagen nur in Kopie vorzulegen, da diese nach Abschluss des Verfahrens aus Kostengründen nicht zurückgesandt werden. Bewerbungsund Vorstellungskosten werden nicht erstattet.
Bewerbungsunterlagen sind bis zum 20.11.2014 unter Angabe der jeweiligen Kennziffer
an die Dekanin des Fachbereiches Biologie der Philipps-Universität Marburg, Karl-vonFrisch-Str. 8, 35032 Marburg zu senden.
Die Klinik für Gastroenterologie II, Herr PD Dr. Dr. med.
Albrecht Neeße, sucht im Rahmen einer Max Eder Nachwuchsgruppe der Deutschen Krebshilfe einen
Wissenschaftlichen
Mitarbeiter /
Doktoranden (w/m)
befristet auf 3 Jahre, Teilzeit (65 %)
Entgelt nach TV-L
Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit translationalen,
molekularen und präklinischen Therapieansätzen im
Pankreaskarzinom und sucht einen hochmotivierten
Mitarbeiter.
Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 21.11.2014 an:
Universitätsmedizin Göttingen
Klinik für Gastroenterologie II
Herrn PD Dr. Dr. med. Albrecht Neeße, Oberarzt
37099 Göttingen
Tel.: 0551/39-6326, Fax: 0551/39-6921
E-Mail: [email protected]
Ausführliche Infos:
http://jobs.med.uni-goettingen.de/104
M ehr Jobs auf www.laborjournal.de
Bitte beachten Sie auch unseren Online-Stellenmarkt, wo Sie noch mehr Job-Angebote finden
(www.laborjournal.de). Wie in der Printausgabe
können Sie auch dort gestaltete Anzeigen (im PDFFormat) oder reine Textanzeigen aufgeben. Wenn
Sie den Anzeigenschluss nicht gerade verpasst
haben, empfehlen wir Ihnen aber nach wie vor Anzeigen in der gedruckten Ausgabe – Sie erreichen mehr potentielle
Bewerber. Und: Eine vierwöchige Veröffentlichung auf unserem Online-Stellenmarkt ist bei gestalteten Printanzeigen inklusive!
INTERNATIONAL PhD
PROGRAM
IN BASEL, SWITZERLAND
Applications are invited for internally
funded PhD student fellowships at the
FMI in Basel, Switzerland. Our research
focuses on epigenetics,RIYVSFMSPSK]
ERHUYERXMXEXMZI GIPPFMSPSK].
We employ
state-of-the-art
technologies
to explore
basic molecular mechanisms of cells
and organisms in health and disease.
> Epigenetics
> 5YERXMXEXMZI'IPP&MSPSK]
> Neurobiology
Affiliated with the University of Basel
96
Application information:
www.fmi.ch/training/phd
Application deadline:
2SZIQFIV , 201
Next deadline:
1E], 201
www.fmi.ch
Affiliated with the Novartis Institutes for BioMedical Research
11/2014
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Wir sind ein junges Unternehmen im Bereich der Histopathologie und
suchen zur Verstärkung unseres Teams auf den 1. Januar 2015 oder
nach Vereinbarung für unser Labor in der Nähe von Basel eine kompetente, loyale und freundliche Persönlichkeit als
Biologische Medizinische
AnalytikerIn/LaborantIn (60 – 100%)
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– Ausbildung in Bereich Histopathologie sowie mehrere Jahre
Berufserfahrung
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– Mündliche italienisch Kenntnisse von Vorteil
– Zuverlässige, exakte und effiziente Arbeitsweise
Ihre Zukunft
– Interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit
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– Angenehmes Arbeitsklima in einem hochqualifizierten Expertenteam
– Zeitgemässe Anstellungsbedingungen
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Ihr Ansprechpartner
Für weitere Informationen steht Ihnen Frau Erika Dober gerne zur Verfügung. Telefon: 041 710 20 71
Wir freuen uns auf Ihre vollständige Bewerbung per Mail an
[email protected]
oder per Post an:
Michael Renggli
zH. Erika Dober
Postfach 4715
6304 Zug
Schweiz
Die Junge Akademie
an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
wählt im Jahr 2015
10 neue Mitglieder
Die Junge Akademie ist eine einzigartige Institution zur Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses im deutschsprachigen Raum. In der Jungen
Akademie haben Nachwuchswissenschaftler/innen die Gelegenheit, in eigener
inhaltlicher Verantwortung und in frei organisierter Zusammenarbeit interdisziplinäre Forschungsprojekte und Initiativen an den Schnittstellen von
Wissenschaft und Gesellschaft durchzuführen. Die Junge Akademie ist bei
zentralen Akteuren und Institutionen der Wissenschaftspolitik als kompetenter
und unabhängiger Gesprächspartner gefragt.
Die Junge Akademie sucht Wissenschaftler/innen aller Disziplinen aus dem
deutschen Sprachraum, die bereits mit einer ausgezeichneten Promotion auf
sich aufmerksam gemacht haben. Während der fünfjährigen Mitgliedschaft in
der Jungen Akademie wird eine engagierte Mitarbeit erwartet. Jedem Mitglied
steht für gemeinsame Projekte mit den anderen Akademiemitgliedern ein
Budget von ca. 25.600 Euro zur Verfügung.
Bei geeigneten Kandidat/innen liegt die Promotion in der Regel nicht länger als
drei bis sieben Jahre zurück; außerdem haben sie danach mindestens eine
weitere herausragende wissenschaftliche Arbeit abgeschlossen. Bewerbungen
von Künstler/innen sind ebenfalls willkommen.
Wenn Sie daran interessiert sind, sich mit Ihren Ideen aktiv in die Junge
Akademie einzubringen, bewerben Sie sich bitte, indem Sie Ihre Unterlagen
(Motivationsschreiben, Lebenslauf und Publikationsliste auf elektronischem Wege
in einem PDF-Dokument sowie Gutachten von zwei Hochschullehrer/innen)
bis zum 30. November 2014 senden an:
Die Junge Akademie
Geschäftsstelle
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
[email protected]
Weitere Informationen unter
www.diejungeakademie.de
11/2014
An der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
ist im Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (Direktor: Univ.-Prof. Dr. K. Pfeffer) zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
W2-Professur für Experimentelle
Medizinische Mikrobiologie
und Infektionsimmunologie
unbefristet zu besetzen.
Wir suchen eine Persönlichkeit, die auf dem Gebiet der Medizinischen Mikrobiologie und Infektionsimmunologie international ausgewiesen ist.
Voraussetzungen sind die erfolgreiche Einwerbung kompetitiver Drittmittel,
Publikationen in international anerkannten Fachzeitschriften sowie langjährige
Erfahrung und hohes Engagement in der Lehre der Medizinischen Mikrobiologie und Immunologie. Internationale Forschungserfahrung wird erwünscht.
Die Professur ist insbesondere in die Lehre der Studiengänge Zahnmedizin
und Pharmazie eingebunden. Gewünscht ist zudem die Beteiligung am Modellstudiengang Humanmedizin mit innovativen Lehrkonzepten. Ein Engagement in der universitären Selbstverwaltung wird erwartet.
Bewerbungsvoraussetzungen sind die Habilitation oder eine gleichwertige
wissenschaftliche Leistung, eine abgeschlossene Facharzt- / FachärztinnenWeiterbildung für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, sowie
Erfahrungen in der Leitung einer Forschungsgruppe. Aufgaben in der Krankenversorgung umfassen die gesamte mikrobiologische Diagnostik mit
einem Schwerpunkt bei modernen Diagnoseverfahren.
Ein Engagement in den Forschungsverbünden der Medizinischen Fakultät
und der Universität (Sonderforschungsbereich 974 „Kommunikation und
Systemrelevanz bei Leberschädigung und Regeneration“; Klinische Forschergruppe 217 „Hepatobiliärer Transport und Leberkrankheiten“; Graduiertenkolleg 1033 „Molekulare Ziele von Alterungsprozessen und Ansatzpunkte
der Alterungsprävention“; IRTG 1902 „Intra- and Interorgan Communication
of the Cardiovascular System“; Jürgen Manchot Graduiertenschule „Moleküle
der Infektion“) werden erwartet.
Darüber hinaus sind Erfahrungen im Management sowie in der Personalführung erwünscht. Kooperations- und Teamfähigkeit werden vorausgesetzt.
Die Universität wird Professorinnen und Professoren, die auch in der Krankenversorgung tätig sind, entsprechend der Zielvereinbarung mit dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NordrheinWestfalen in der Regel in einem privatrechtlichen Dienstverhältnis beschäftigen. Ausnahmen sind möglich, wenn der oder die zu Berufende schon
eine Professur in einem Beamtenverhältnis auf Lebenszeit (W 2 / W 3, C 3 /
C 4) wahrgenommen hat. Die Universität bzw. das Universitätsklinikum werden kein Liquidationsrecht einräumen. Die der Professur zugeordneten Aufgaben in der Krankenversorgung am Universitätsklinikum werden gesondert
geregelt; es wird eine leistungsgerechte Vergütung gewährt.
Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen
Voraussetzungen gem. § 36 des Gesetzes über die Hochschulen des Landes
Nordrhein-Westfalen insbesondere pädagogische Eignung, besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit sowie zusätzliche wissenschaftliche
Leistungen.
Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei
gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe
überwiegen.
Die Bewerbung geeigneter Schwerbehinderter und gleichgestellter behinderter Menschen im Sinne des SGB IX ist erwünscht.
An der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf werden Stellenbesetzungen
grundsätzlich auch in Teilzeit vorgenommen, soweit nicht im Einzelfall zwingende dienstliche Gründe entgegenstehen.
Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf verfügt über einen Dual Career
Service und ist Mitglied im Dual Career Netzwerk Rheinland. Nähere Informationen finden Sie unter www.dualcareer-rheinland.de.
Bitte richten Sie Ihre aussagefähige Bewerbung mit den notwendigen Unterlagen und einer Strukturkonzeption der zukünftigen Professur sowie eines
Lehrkonzepts unter Beachtung der Vorgaben auf unserer Website: (http://
www.medizin.hhu.de/akademische-verfahren/berufungen/informationenbewerber/informationen-fuer-bewerberinnen-und-bewerber.html) innerhalb
von 6 Wochen nach Erscheinen der Ausschreibung in elektronischer Form
(pdf-file) an den Dekan der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Herrn Prof. Dr. Joachim Windolf (berufungsverfahren@
med.uni-duesseldorf.de max.15 MB).
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