Wir stehen heute am Grab von Erich Meier, der am 10.März 1933

Transcription

Wir stehen heute am Grab von Erich Meier, der am 10.März 1933
Wir stehen heute am Grab von Erich Meier, der am 10.März 1933 von SA-Leuten bestialisch
ermordet wurde. Die Empörung über diesen sadistischen Mord bewegt auch heute noch Menschensonst wären wir alle heute nicht an seinem Grab versammelt. Wir stehen hier, weil er ein mutiger
Kämpfer für Gerechtigkeit, Demokratie, Freiheit und Sozialismus gewesen ist und das in einer Zeit, in
der die große Mehrheit der Deutschen in einen rassenideologischen Wahn und Weltmachtfantasien
verfiel. In einer Zeit in der Menschen alleine aufgrund ihrer Religion oder politischen Ansichten
verfolgt und vernichtet wurden, stand er auf und trat diesen, dass menschliche Leben verachtenden
Faschisten entgegen. Nach einigen erfolgreichen Aktionen gegen die Nazis wurde er gejagt und
schließlich in einer Kleingartenlaube in Spandau nicht weit von hier gefunden.
Noch am selben Abend wurde er gefoltert, misshandelt und ermordet.
Nicht auszublenden ist, warum die Spandauer SA gerade den Jungkommunisten Erich Meier
besonders intensiv gesucht hat. Die Antwort ist, weil er nicht nur Antifaschist, sondern auch
Antikapitalist gewesen ist und deshalb dafür kämpfte, dass die Ausbeutung der menschlichen
Arbeitskraft durch die Eigner der Produktionsmittel ein Ende hat.
Das Vermächtnis Erich Meiers nicht nur zu vereinnahmend, sondern als Erbe anzunehmen bedeutet
auch, nicht zuzulassen, dass Arbeit weiterhin völlig entwertet wird durch eine
Menschenrechtverachtende Hartz IV-Gesetzgebung, die für einen Niedriglohnsektor gesorgt hat, mit
dessen Hilfe die hiesigen Konzerne ganz Europa mit ihren billigen Exporten niederkonkurrieren.
Sein Erbe annehmen bedeutet auch Leuten wie Sarrazin und einer national-chauvinistischen
AFD entgegenzutreten, die Kopftuchmädchen und nicht produktive Migranten für Missstände wie
zunehmende Armut und prekäre Beschäftigung verantwortlich macht. Dies lässt bei großen Teilen
der Bevölkerung die zunehmende Angst entstehen abgehängt zu werden. Diese Hetze gegen die
schwächsten dient damals wie heute dazu, Widerstand zu verhindern und nicht erkennen zu lassen,
dass nicht Kopftuchmädchen, der Islam oder arbeitsscheue Arbeitslose unser Problem sind, sondern
der Konflikt welcher zwischen oben und unten verläuft.
Der verachtende Satz von Franz Müntefering:“ Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.“ zeigt, dass
diesen Herrschaften und dieser Politik eine Lektion zu erteilen ist und die heißt: Widerstand zu
leisten gegen Gentrifizierung, Armutslöhne, Privatisierung und gegen eine undemokratische,
militaristische und neoliberale EU. Heute wissen wir, welche Verwerfungen ein grenzenloser
Kapitalismus haben kann: Armut, Ausbeutung, Entsolidarisierung und letztlich Krieg.
Wir sind heute in einer Situation, in der die Mächtigen der Welt aus der Ukraine ein neues Syrien in
Europa schaffen wollen, mit Hilfe von Naziorganisationen wie Swoboda oder der NPD bei uns. Dem
müssen wir im Sinne des Friedenskämpfers Erich Meier entgegentreten. Nur eine multilaterale Welt
ist die Chance für den Frieden! Dafür würde auch heute der Jungkommunist Erich Meier stehen und
dafür stehen wir auch als LINKE.Spandau.
Und vergessen wir niemals, dass Faschismus eine Form der bürgerlichen Herrschaft ist, wenn sie die
Gefahr sieht, abgewirtschaftet zu haben geht sie zur Herrschaftssicherung über Leichen.
Nur dann, wenn jeder dazu beiträgt die Widerstandskraft von Erich Meier weiter zu tragen ist der
Kapitalismus ist nicht das Ende. Gelingt dies nicht, ist er nicht nur das der Ende Geschichte, sondern
auch der Menschheit.