Die NLP-Sichtweise zur Behandlung von Lernblckaden
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Die NLP-Sichtweise zur Behandlung von Lernblckaden
NLP-Masterarbeit Kornelia Klein 77746 Schutterwald Judengasse 30 Die NLP-Sichtweise zur Behandlung von Lernblockaden und der Lese- und Rechtschreibschwäche Januar 2002 MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 2 Einleitung ...................................................................................................................................... 3 Kapitel 1: Grundlagen .............................................................................................................................. 4 1.1 Was ist Neurolinguistisches Programmieren (NLP)? .................................................................... 4 1.2 Lernen und Leistung....................................................................................................................... 4 1.2.1 Entwicklungspsychologische Sichtweise................................................................................ 4 1.2.2 Humanistische Lernpychologie............................................................................................... 4 1.2.3 Ganzheitlicher Lernansatz....................................................................................................... 5 1.2.4 Lernen am Modell ................................................................................................................... 5 Kapitel 2 Die fünf Grundfertigkeiten (nach Kline/Martel 1997) ............................................................. 6 2.1 Sich Ziele setzen............................................................................................................................. 6 2.2 Schritt für Schritt zum Ziel............................................................................................................. 7 2.3 Den eigenen Fortschritt wahrnehmen, „Fragen stellen?“............................................................... 8 2.4 Aktiv lernen.................................................................................................................................... 9 Notizen ............................................................................................................................................. 9 2.5 Spaß an Tests haben ..................................................................................................................... 10 Kapitel 3: Lernstile – eine Übersicht...................................................................................................... 12 Kapitel 4: Gedächtnisstrategien ............................................................................................................. 14 Kapitel 5: Lernstörungen........................................................................................................................ 16 5.1 Was ist eine Lernstörung? ............................................................................................................ 16 5.2 Welche Lernstörungen gibt es? .................................................................................................... 16 5.2.1 Lese- und Rechtschreibschwäche.......................................................................................... 17 5.2.2 Rechenschwäche ................................................................................................................... 17 5.2.3 Lern- und Leistungsstörungen bei Kindern mit „minimaler zerebraler Dysfunktion“ ......... 17 5.3 Die Entwicklung von der Legasthenie zur Lese- Rechtschreibschwäche LRS............................ 18 Kapitel 6: Die NLP-Sichtweise der Lese- und Rechtschreibstörung ..................................................... 20 6.1. Die Entwicklung der visuell-kinästhetischen Strategie............................................................... 20 6.2 Rechtschreibstrategien schwacher Rechtschreiber....................................................................... 20 6.3 Das kinästhetische Element in der NLP-Rechtschreibstrategie ................................................... 21 6.4 Neuropsychologische Erkenntnisse und die NLP-Rechtschreibstrategie .................................... 21 Kapitel 7: Die NLP-Rechtschreibstrategie nach Dilts............................................................................ 23 7.1 Einführung.................................................................................................................................... 23 7.2 T.O.T.E.-Diagramm der NLP-Rechtschreibstrategie................................................................... 23 7.3 Zusammenfassende Darstellung der visuellen Rechtschreibstrategie.......................................... 24 7.4 Empirische Untersuchung ............................................................................................................ 24 7.5 Die tieferliegenden psychischen Prozesse beim Rechtschreiben ................................................. 25 7.6 Ergänzende Hinweise................................................................................................................... 25 Kapitel 8 Elternarbeit ............................................................................................................................. 28 Kapitel 9 Hilfen für LRS-SchülerInnen ................................................................................................. 30 Schlusswort ............................................................................................................................................ 31 Literaturverzeichnis................................................................................................................................ 32 MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 3 Einleitung Seit einigen Jahren arbeite ich an einer Grund- und Hauptschule in Offenburg mit außerordentlich hohem Spätaussiedleranteil (über 50%) als Sozialpädagogin. Ich habe dort eine Teilzeitstelle für Sprachförderung von SpätaussiedlerInnen, befasse mich aber auch immer wieder mit Schülerinnen und Schülern, die mehr oder weniger starke Lernprobleme (Lernblockaden) haben. Zusätzliche Erfahrungen, was Lernen/Lernblockaden angeht, habe ich freiberuflich gemacht, da ich seit Jahren Nachhilfeunterricht in Deutsch, Mathematik und Englisch für Grund- Haupt- und Realschüler gebe. Da ich mich schon seit einigen Jahren mit dem Thema Lernen und Lernstörungen in der Praxis auseinandersetze, interessiert mich die NLP-Sichtweise zu diesem Thema. Gerade in der Hauptschule als „Restschule“ kommt es gehäuft zu Schulversagen. Im Zuge meiner NLP-Master-Ausbildung ist das Interesse an einer (theoretischen) Arbeit über Lernen und Lernstörung immer mehr gewachsen. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 4 Kapitel 1: Grundlagen 1.1 Was ist Neurolinguistisches Programmieren (NLP)? Neurolinguistisches Programmieren (NLP) ist ein psychologisches Kommunikationsmodell, das in den 70er Jahren von dem Mathematiker Richard Bandler und dem Linguisten John Grinder in den USA entwickelt wurde. NLP ist ursprünglich aus der Analyse von sehr berühmten Psychotherapeuten, wie Virginia Satir (Familientherapeutin), Milton Erickson (Hypnosetherapeut) und Fritz Perls (Gestalttherapeut) zusammengestellt worden und wurde später erweitert durch Arbeiten von Robert Dilts. NLP ist, kurz gesagt, eine auf kontrollierbare Erfolge und rasche Verhaltensänderungen abzielende Methode, die sowohl in der Psychotherapie als auch in der Pädagogik und in der Wirtschaft angewendet wird. 1.2 Lernen und Leistung Die Begriffe Lernen und Leistung haben in den vergangenen Jahren eine beachtliche Aufwertung erfahren, nachdem sie lange Zeit belächelt und unter Wert gehandelt wurden. Der Begriff „Lernen“, der bei vielen Menschen mit negativen Gefühlen verbunden und mit leidvollen Erinnerungen an Schule, bzw. an eigenes Versagen geknüft ist, steht heutzutage als Synonym für eine moderne Form von Informationsverarbeitung und wird mit Selbstmanagement, Veränderungsbereitschaft und Flexibilität verbunden. Der Begriff „Leistung“ ist jahrelang ein „Streitwort“ linker und rechter Bildungsstrategien gewesen; inzwischen ist er entpolitisiert und ideologisch unverdächtig. „Leistung“ wird im gleichen Atemzug mit Erfolg und Kompetenz genannt und gilt allgemein als gesellschaftliches Gütesiegel (Vollmer/Hoberg 2000, 7). Im Folgenden möchte ich den Begriff „Lernen“ aus drei Sichtweisen definieren: 1. aus entwicklungspsychologischer Sichtweise 2. aus Sicht der humanistischen Lernpsychologie 3. aus einem ganzheitlichen Lernansatz 1.2.1 Entwicklungspsychologische Sichtweise Hilgard (1972) definiert Lernen als „einen Vorgang, durch den eine Aktivität im Gefolge von Reaktionen des Organismus auf eine Umweltsituation entsteht oder verändert wird. Dies gilt jedoch nur, wenn sich die Art der Aktivitätsveränderung nicht auf der Grundlage angeborener Reaktionstendenzen, von Reifung oder von zeitweiligen körperlichen Zuständen (z. B. Ermüdung) erklären lässt“ (Schenk-Danzinger 1988, 37). Wenn man beispielsweise an die Sprachentwicklung des Kindes denkt, meint Hilgards Definition, dass ein Kind auf die Sprache, die es in seiner Umwelt vernimmt, reagiert. Es entsteht eine neue Aktivität: Das Nachsprechen bzw. das Erlernen der gehörten Sprache. 1.2.2 Humanistische Lernpychologie Die humanistischen Lernpsychologen verstehen den Begriff „Lernen“, als die „persönliche Entdeckung von Sinn....“Signifikantes Lernen wird immer begleitet durch Gefühle und Emotionen, und Schulzimmer welche diese ausschalten wollen, reduzieren ihre Wirksamkeit“ (Fatzer 1998, 66/67). Die humanistische Sichtweise erweitert den Begriff des Lernens, indem sie die Emotionen als MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 5 ganz wesentlichen Bestandteil von Lernen mit dazu nimmt. Leider wird dieser Ansatz an deutschen Schulen ganz wenig berücksichtigt. 1.2.3 Ganzheitlicher Lernansatz Aus der Lernpsychologie wissen wir, dass es vielfältige Formen des Lernens gibt, z. B. das • Lernen durch Einsicht • Soziales Lernen • Lernen am Modell • Praktisches Lernen • Interaktive Lernen Da das Lernen am Modell, auch „Modelllernen“ genannt, das zentralste Lernen bei Kindern und Jugendlichen ist, und sich vor allem NLPler sehr mit dieser Form des Lernens auseinandergesetzt haben bzw. auch Techniken dazu entwickelt haben, möchte ich näher darauf eingehen. 1.2.4 Lernen am Modell Das Modelllernen gilt aus lerntheoretischer Sichtweise als eine Sonderform des sozialen Lernens. Verhaltensformen, die bei anderen Menschen beobachtet werden, werden in das eigene Verhaltensrepertoire übernommen. Das heißt, die/der Lernende ist die/der BeobachterIn, die beobachtete Person ist das Modell. Das Modelllernen ist eine der urtümlichsten Lernformen für den Menschen. Beim Lernen am Modell sind verschiedene Prozesse integrativ beteiligt: Wahrnehmungsprozesse (z. B. Hinschauen), Gedächtnisprozesse (das Behalten und Wiedererinnern des beobachteten Verhaltens), motorische Prozesse (Anwendung des imitierten Verhaltens) und Verstärkungsprozesse. Die Verstärkungsprozesse können beim Lernen am Modell als förderliche, aber nicht als notwendige Bedingung des Lernen angesehen werden. So übernehmen Kinder beispielsweise Verhaltensweisen von anerkannten bzw. idealisierten Personen auch wenn sie nicht unmittelbar verstärkt werden, sogar wenn sie selbst negative Folgen durch dieses Verhalten erfahren. Lernen am Modell ist in der Regel den Nachahmenden nicht bewusst und wird nicht absichtlich praktiziert, im Unterschied zu manchen NLP-Techniken, bei denen dieses Lernen bewusst eingesetzt wird. Verschiedene Varianten des Modelllernens sind: Sich ein neues Verhalten aneignen, das im bisherigen Verhaltensrepertoire noch nicht vorhanden war. Ein bereits vorhandenes Verhalten wird verstärkt/vermindert, wenn die Verhaltensweisen des beobachteten Modells erfolgreich sind bzw. negative Folgen zeigen. Bereits gelernte Verhaltensdispositionen werden durch Beobachtung von Verhaltensformen des Modells ausgelöst. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 6 Kapitel 2 Die fünf Grundfertigkeiten (nach Kline/Martel 1997) Aus wissenschaftlichen Untersuchungen ist bekannt, dass besonders erfolgreiche SchülerInnen fünf Grundfertigkeiten nutzen. Weniger erfolgreiche SchülerInnen nutzen diese Fertigkeiten sehr selten. Jede/r kann diese Fähigkeiten erlernen. Diese fünf Grundfertigkeiten kannst du auch für jedes andere Ziel einsetzen, ob für die Schule, bei der Arbeit oder bei Bekannten, um erfolgreich dein Ziel zu erreichen. Setze dir ein Ziel: Das heißt, um sinnvoll zu handeln, musst du dir ein Ziel setzen. Du bestimmst die richtige Reihenfolge: Die Aufgabe wird in eine Folge von Einzelschritten unterteilt und du entscheidest, in welcher Reihenfolge du die entstehenden Details erledigst. Stelle Fragen an den Stoff: Damit du die Details verstehst und weißt, was du benötigst, um sie zu erledigen, musst du regelmäßig Fragen stellen. Finde heraus, wie gut du dich machst: Damit du nicht zu weit vom Lösungsweg abkommst, willst du bestimmt herausfinden, wie du dich machst. Achte auf die Muster: Sie werden dir helfen, deine Lernziele effektiver zu erreichen. 2.1 Sich Ziele setzen Wenn du unsicher bist, was deine Ziele sind, könnte dies zwei Gründe haben: Du hast nicht genügend darüber nachgedacht. Du befindest dich in einem Konflikt. Z.B. Einerseits möchtest du vielleicht gut in der Schule sein, andererseits hast du Angst, dich dadurch unbeliebt zu machen. Diese inneren Kämpfe können dafür sorgen, dass gar nichts passiert – oder auch, dass es wirkungsvoller geschieht. „Den Prozess des Beilegens eines Konfliktes nennt man Synthese. Synthetisieren heißt, dass man unterschiedliche oder im Konflikt befindliche Kräfte so miteinander verbindet, dass sie zu einem geeinten Gedanken, Prozess oder einer Kette von Handlungen zusammenfinden“. (Kline/Martel 1997, 27) Das heißt, wenn ein/e SchülerIn eine eins in Englisch haben möchte, Englisch als Fach aber nicht mag und infolgedessen wenig Zeit für dieses Fach verwendet, ist das ein Konflikt, der eine kreative Lösung verlangt. Wichtig ist dann, dass die/der SchülerIn einen Weg findet, wie sie/er Spaß an Englisch haben kann. Kline schlägt Visualisieren als Lösungsweg vor. Er ist der Ansicht, dass der Geist die richtige Lösung finden wird: Den Schlüssel, um das erstrebte Ziel zu erreichen, sieht er darin, es sich ganz fest vorzunehmen. Sobald wir das Ziel aussprechen und daran festhalten, beginnen die Konflikte, die dem Ziel im Wege stehen sich aufzulösen. Kline/Martel haben einen Fragebogen für SchülerInnen zusammengestellt, der ihnen helfen soll, ihre Ziele herauszufinden. Folgende Fragen kommen darin vor: Finde deine drei Lieblingsbelohnungen für gute Arbeit! Drei Dinge, die man manchmal von dir verlangt, die du lieber nicht tun würdest. Was törnt dich an? Was hast du getan, worauf du stolz sein kannst? Drei Dinge, bei denen du dich gefragt hast, wie gut du dich machst? Was würde dich am meisten interessieren Finde drei Werkzeuge (z. B. Fotoapparat), die in deinem Leben am wichtigsten sind. Was ist an dir Besonderes? MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 7 9. Nenne drei deiner wichtigsten Ziele! Die gesetzten Ziele sollten flexibel sein. Wenn die Ziele zu eng gesteckt werden, halten sie möglicherweise SchülerInnen davon ab, andere Dinge zu tun, die auch wertvoll sein könnten. Ein ursprüngliches Ziel das nicht erreicht wird, kann auch durch ein weiteres vielleicht noch lohnenderes Ziel ersetzt werden. 2.2 Schritt für Schritt zum Ziel Die zweite Grundfertigkeit ist das sogenannte Sequenzieren, das heißt, eine Reihenfolge für die Lernschritte festzulegen. Damit SchülerInnen effektiver lernen, wäre es gut, wenn sie ihre Aktivitäten nach Prioritäten ordnen würden. Das bedeutet, dass sie sich eine Liste erstellen, in der sie alle Dinge aufschreiben, die in den nächsten 24 Stunden erledigt werden müssen. Beispielsweise: Essen, Lernen, einen Freund anrufen, fernsehen, eine Geschichte lesen usw. Es sollten mindestens zehn Dinge sein. Anschließend sollten dann Punkte von eins bis zehn für jede einzelne Aufgabe vergeben werden. Punkt eins wäre unwichtig und Punkt zehn wäre dann unverzichtbar. Viele Leute verbringen ihre Zeit damit, Dinge zu tun, die ihnen eigentlich gar nicht wichtig sind, einfach, weil sie in dieser Gewohnheit stecken. Prioritäten zu setzen ist ein gutes Mitte dagegen (Werkzeug) und hilft den SchülerInnen, zu erkennen, wie sie ihre Ziele leichter erreichen. Um in der Schule erfolgreich zu sein, ist es wichtig, dass sie bestimmte Fertigkeiten erlernen, die dann zu neuen Gewohnheiten werden können. Ein weiterer wichtiger Schritt ist das Erstellen eines Flussdiagramms, damit auch die kompliziertesten Ziele entwickelt werden können. „Das Anfertigen von Flussdiagrammen wird dir helfen, das Ziel in überschaubare und handhabbare Schritte zu zerlegen und anschließend die Beziehungen zwischen den einzelnen Schritten zu analysieren“ (Kline/Martel 1997, 39). Als Beispiel ein Flussdiagramm, das auf grob vereinfachte Art darstellt, wie man sich einen Aufbaugymnasium aussucht: Überlege, was du von einem Gymnasium erwartest ↓ Informationen in Frage kommender Gymnasien sammeln ↓ Auswahl reduzieren ↓ bewerben ↓ Von einem ↓ Gymnasium Von einem Gymnasium genommen? angenommen? ↓ → Nein? MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 8 ↓ Ja? ↓ Schulbeginn In diesem Beispiel werden die drei verschiedenen Sorten von Kästchen auffallen, die in Flussdiagrammen vorkommen. Die rechteckigen Kästchen zeigen Handlungen oder Teilschritte an, die unternommen werden müssen. Das Rautenförmige Kästchen wird benutzt, um die Punkte anzuzeigen, an denen Wahlmöglichkeiten bestehen und die Kästen mit abgerundeten Ecken werden verwendet, um das Endziel zu markieren. Das obige Beispiel ist allerdings sehr grob und vereinfacht. In der Realität sind wesentlich mehr Schritte zu gehen, bis man ein Ziel erreicht. Es ist auch möglich, ein viel detaillierteres Flussdiagramm zu zeichnen, wo jeder einzelne Schritt dokumentiert wird. Selbst ein gutes Flussdiagramm sollte aber nicht dazu verführen, es allzu starr zu befolgen. Das könnte davon abhalten, einen Nutzen aus unerwarteten Möglichkeiten zu ziehen. Eine weitere Hilfe, ein Ziel zu erreichen, ist, ein Poster mit dem Ziel zu malen und es im Zimmer aufzuhängen, um immer wieder daran erinnert zu werden, wo man hin will. Manchmal kommt es vor, dass SchülerInnen sich nicht entscheiden können, welche Ziele ihnen wichtiger sind. Hierzu gibt es die Möglichkeit, die Vor- und Nachteile des jeweiligen Zieles zu notieren. Sobald die Liste fertig ist, wird dann klar sein, welche Gründe für die jeweilige Spalte sprechen. Das Wichtigste bei all diesen Übungen ist, dass die SchülerInnen nicht den Mut verlieren und aufgeben, wenn manche Dinge nicht so gelingen, wie sie es sich vorgestellt haben. „Der Unterschied zwischen Menschen, die Freude an ihrem Leben haben und denen, die keine haben, liegt oft hauptsächlich in ihrer Fähigkeit, durchzuhalten, wenn die Dinge nicht wie geplant laufen. Wenn du weißt, dass du durchhalten kannst, wirst Du Vertrauen in Dich selbst haben, dass Du die Ziele, die Dir wichtig sind, auch erreichst“ (ebd., 44). 2.3 Den eigenen Fortschritt wahrnehmen, „Fragen stellen?“ Sich hin und wieder auch mal Kritik anzuhören, kann für die Erreichung der Ziele ganz nützlich sein. Mit Kritik gut umzugehen, heißt zum einen: zu entscheiden, ob die Kritik hilfreich ist und zum anderen, falls sie nützlich ist, sich zu überlegen, wie man sie umsetzt. Um herauszufinden, wo man steht, ist folgende Checkliste ganz nützlich: 1. SchülerInnen sollten die Frage stellen, was an ihrer Arbeit schon gut läuft, was im Augenblick die fünf besten Punkte sind. Diese Punkte sollten sich SchülerInnen aufmerksam anschauen, aufschreiben und beibehalten. Zu wissen, dass es fünf Punkte gibt, die gut sind, wird helfen, andere Punkte, die weniger erfolgreich sind, zu ändern. 2. Die nächste Frage bezieht sich auf das, was am dringendsten zu ändern wäre. Dabei sollte die/der SchülerIn sich auf eine Sache konzentrieren, um einen klaren Blick zu behalten. Um sicher zu stellen, die Antwort auf diese Frage richtig verstanden zu haben, kann die/der SchülerIn auf eine andere Art noch mal nachfragen und das Verstandene mit eigenen Worten (für das Gegenüber) zusammenfassen. 3. Nun ist es sinnvoll, herauszufinden, was der Arbeit noch fehlt bzw. noch ergänzt werden muss. Anschließend frage nach einem weiteren verbesserungswürdigen Aspekt. 4. Dann ist es wichtig, nach den Teilen der Arbeit zu fragen, die überflüssig sind, die getrost weggelassen werden können. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 9 5. Falls SchülerInnen mehr Informationen bekommen haben als sie verarbeiten können, sollten sie einen Teil zur Seite legen und sich überlegen, was sie als Erstes unternehmen werden und ihr Arbeitsverhalten zu effektiver gestalten. Zu viel auf einmal zu lernen, ist dabei sicherlich nicht hilfreich. Falls das neu erhaltene Feedback nicht funktioniert, ist das kein Grund zum Aufgeben, sondern um sich eine neue Alternative zu überlegen. Klüger werden durch besseres Lernen Die weitverbreitete Meinung, dass Intelligenz von Geburt an mehr oder weniger feststünde und man nicht mehr intelligenter werden könne, wenn man älter werde, ist falsch. Heute weiß man, dass die Intelligenz eines Menschen in seinem Leben erheblich schwanken kann. Mit guten Techniken, die die Denk- und Lernmethoden von SchülerInnen verbessern, können erstaunliche Fortschritte erzielt werden (ebd. 47 –55). 2.4 Aktiv lernen Gute SchülerInnen sind aktive LernerInnen, das heißt, sie sitzen nicht nur herum und warten, dass das Lernen über sie kommt – sie machen es selbst wahr. Zum aktiven Lernen gehört auch dazu, gute Fragen zu stellen. SchülerInnen, die gute Fragen stellen, richten automatisch ihre Aufmerksamkeit auf eine neue Idee, die sie bisher noch nicht vollständig verstanden haben. Der/die aktive LernerIn fragt sich, was die Verfasser sagen, warum sie es sagen und wie es zusammenpasst etc.. Es gibt drei Arten von Fragen: 1. Empirische Fragen 2. Wertende Fragen 3. Analytische Fragen zu 1. Empirische Fragen zielen auf Informationen und Wissen, die in dem Stoff, den man gerade durchnimmt, enthalten sind. Zum Beispiel: „Wie viele Wörter enthält dieser Absatz?“ Empirische Fragen erwarten Belege und Beweise. zu 2. Wertende Fragen spiegeln Werte, Standpunkte und Meinungen wieder. Zum Beispiel: „Wie hat Dir dieser Absatz gefallen?“ In wertenden Fragen werden Normen gesetzt. zu 3. Analytische Fragestellungen erfragen eine Definition der Bedeutung der Worte. Zum Beispiel: Wie definiert man NLP?“ Die Absicht von analytischen Fragen ist es, die Bedeutung von etwas zu bestimmen. Alle drei Arten von Fragen sind hilfreich beim Lernen. Notizen Auch gute Notizen vom Unterricht sind eine wertvolle Hilfe, denn sie erfüllen zwei wichtige Zwecke. Zum einen sind sie eine Zusammenfassung der Schulstunde und zum anderen sind sie aufs Papier gebrachte subjektive Gedanken über alles, was gelernt wird. Mitschriften dienen vor allem dem Verarbeiten der Informationen im Geist. Bei Mitschriften ist es auch wichtig, sie nach einer Unterrichtsstunde noch mal durchzulesen und sich Fragen oder Bilder an den Rand zu schreiben/malen. Die Unterrichtsstunde wird dadurch klarer und kann auch besser MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 10 behalten werden. Die Bilder funktionieren am besten, wenn es ganz einfache Skizzen sind, die etwas von der Idee, die vorgetragen wurde, einfangen. 2.5 Spaß an Tests haben Auf zwei wichtige Dinge sollte man bei Tests achten. Zum einen sollte man sich vorbereiten, Das heißt sich genügend Wissen aneignen, und zum anderen geht es um die eigene Einstellung. Egal wie gut die Einstellung von Schülern bezüglich Tests ist – wenn sie über den Stoff, der im Test gefragt ist, nicht viel wissen, werden sie wahrscheinlich nicht gut abschneiden. Wenn andererseits ihre Einstellung zu Tests schlecht ist, machen sie nicht das Beste aus dem, was sie wissen. Die Macht der Muster Studieren oder Lernen wird interessanter und einfacher, wenn man beginnt, in den Dingen, die man lernt, Muster zu erkennen bzw. danach zu schauen. Das bedeutet, es werden nicht mehr ausschließlich Fakten gelernt, sondern die Fakten werden auch verstanden bzw. interpretiert. Strukturmerkmale Zu Beginn des Lernens sollte erst die Struktur des Themas, das „Big Picture“ bestimmt werden und anschließend die Einzelheiten im „Big Picture“. Das heißt, die Strukturen werden nach und nach immer detaillierter und feiner, wenn die Informationen eingefügt werden. Kline/Martel haben zum „Big Picture“ einige Fragen entwickelt: Welches sind die verschiedenen Kategorien von Fakten und Konzepten? Wie hängen die verschiedenen Kategorien miteinander zusammen? Welche davon kann man in Gruppen zusammenfassen? Liegen einige der Kategorien innerhalb anderer Kategorien? Kann ich diese Kategorien in einem Rahmendiagramm oder einer Landkarte anordnen? Schlüsselbegriffe Das Vokabular eines Themas kann man lernen, in dem man sich Schlüsselbegriffe macht und sie solange wiederholt, bis sie klar sind. Zuerst sollte man die allgemeinsten Schlüsselbegriffe, dann die speziellen Beispiele, die aus ihnen folgen, lernen. Danach kann man auf die nächstuntere Ebene gehen und entscheiden, welche Begriffe auf diese Ebene gehören. Wichtig ist, auch zu untersuchen, wie diese Begriffe zusammenhängen, also in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Kline/Martel bringen dazu ein schönes Beispiel: „Wenn du beispielsweise die Geographie der Bundesrepublik Deutschland studierst, wirst Du vielleicht zuerst den Begriff „Bundesrepublik“ studieren und eine Liste aller Bundesländer aufstellen wollen, dann könntest Du Dir ein Bundesland herauspicken und eine Liste aller wichtigen Merkmale dieses Bundeslandes aufstellen, dann könntest Du daraus wieder ein bestimmtes Merkmal herauspicken, beispielsweise die Landwirtschaft in diesem Bundesland, und dieses Merkmal eingehender untersuchen“. (Kline/Martel 1997, 75) Um das Verständnis von Schlüsselbegriffen zu vertiefen, kann man Ähnlichkeiten und Unterschiede der Begriffe erforschen. Wichtig ist auch, zwischen Inhalt und Prozess zu unterscheiden. Der Inhalt besteht aus speziellen Informationsstücken, die gelernt werden. Der Prozess beinhaltet historische Ereignisse und Trends, z. B. das Aufkommen des Industrialisierung. Um den Inhalt im Auge zu behalten, ist es hilfreich, sich Listen, Struktur-Diagramme, MindMaps oder sonstige Gedächtnisstützen zu machen. Die beste Methode, den Prozess im Auge zu behalten, besteht darin, sich Flussdiagramme, Geschichten oder Modelle zu machen. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 11 MindMapping Ein außerordentlich nützliches Instrument ist das MindMapping. „MindMapping ist eine Methode, all die unterschiedlichen Eigenschaften, die wir bisher erforscht haben, in einem Diagramm oder Bild darzustellen. Es ist eine Methode zur visuellen Darstellung von Beziehungen, die Dir das Lernen sehr erleichtern kann“. Der Grund dafür, dass MindMaps so gut funktionieren, liegt darin, dass wir beim MindMapping nicht in kleinen Ideensplittern denken, sondern Ideen in Beziehung zu anderen Ideen setzten.“(ebd., 79) Mit MindMapping sollte man beginnen, denn dadurch entwickelt man sein Denken weiter. Menschen mit einer künstlerischen Ader können ihr MindMap auch mit Farben und Bildern ausschmücken. MindMaps können auch zur Planung von Hausaufgaben eingesetzt werden. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 12 Kapitel 3: Lernstile – eine Übersicht Es gibt zahlreiche Ansätze, um die vielfältigsten Lernstile eines Individuums zu analysieren und zu identifizieren. Ein sehr eingängiges und in den USA am häufigsten benutztes System ist das, welches von Dr. Rita Dunn und Dr. Kenneth Dunn entwickelt wurde. Sie gehen davon aus, das jeder Mensch etwa sechs bis zwölf charakteristische Eigenschaften hat, die seinen Lernerfolg direkt beeinflussen. Die Lernstilelemente nach den Dunns lassen sich in fünf Klassen einteilen: Umwelt, Emotionen und Einstellungen, Lerngruppen, sensorische und biologische Aspekte: A. Umwelt: 1. Geräuschpegel – still oder geräuschvoll Für manche Kinder/Jugendliche ist es wichtig, dass es beim Lernen still ist, während andere Geräusche und Bewegungen ausblenden können. Wieder andere Kinder/Jugendliche brauchen regelrecht Geräusche. Beispielsweise hören sie beim Lernen gerne Instrumentalmusik. 2. Licht – sollte das Licht gedämpft oder hell sein 3. Temperatur – kühl oder warm 4. Umgebung – eine gewöhnliche Umgebung, beispielsweise Lernen am Schreibtisch, oder sollte der Lernort eher ungewöhnlich sein, z. B. auf dem Boden, im Bett etc. B. Emotionen und Einstellungen 1. Motivation – wie und was motiviert den/die SchülerIn 2. Ausdauer – Legt der/die SchülerIn gerne Pausen ein, um dann später auf die Aufgabe zurückzukommen oder besteht die Vorliebe, einmal begonnene Arbeiten in einem Zuge abzuschließen? 3. In den Schulen bedeutet Verantwortung häufig das Gleiche, wie sich konform zu verhalten. Manche SchülerInnen haben damit ihre Schwierigkeiten, das zu tun, was der/die LehrerIn verlangt, sie hätten gerne mehr Mitspracherecht, wie sie ihrer Verantwortung oder Verpflichtung nachkommen können. 4. Struktur – Manche SchülerInnen wollen genau gesagt bekommen, wie sie vorgehen sollen und andere ziehen es vor, eine Aufgabe nach ihrer Art zu erledigen. C. Lerngruppen 1. Alleine lernen – Manche Individuen lernen am liebsten alleine 2. Paare – Andere lernen am liebsten mit eine/m/r PartnerIn zusammen 3. Teams – Wieder andere SchülerInnen lernen am liebsten in einer Gruppe, in der Diskussionen und Interaktionen das Lernen unterstützen. 4. Autoritätsfigur anwesend – Manche SchülerInnen haben ein besseres Gefühl beim Lernen, wenn eine Autoritätsperson (Elternteil, LehrerIn) anwesend ist. 5. Vielfalt – Das bedeutet, dass die/der Lernende sowohl allein als auch mit anderen lernen kann, aber vielleicht auch hin und wieder Abwechslung braucht. D. Sensorische Aspekte 1. Auditive Vorlieben – SchülerInnen mit dieser Vorliebe können am besten lernen, wenn sie einer verbalen Anweisung, wie etwa einer Unterrichtsstunde oder einer Tonbandaufnahme, zuhören. 2. Sehen von Wörtern – Andere SchülerInnen lernen am leichtesten durch Sehen und Lesen von Wörtern. 3. Visuelle Vorliebe – Die Wahrnehmungsstärke liegt im visuellen Bereich, das heißt, die derjenige kann sich vor allem aus dem Gedächtnis zurückrufen, was sie/er gesehen und beobachtet hat. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 13 4. Berühren – Das sind SchülerInnen, die am besten lernen, wenn sie Modelle untersuchen. Hilfen wären hierfür: Beim Lesen unterstreichen, Notizen machen, den Händen beim Zuhören immer etwas zu tun geben etc. 5. Tun/Bewegen – Diese LernerInnen brauchen Bewegungen mit dem ganzen Körper und/oder Erfahrungen aus dem wirklichen Leben, um den zu lernenden Stoff aufnehmen und behalten zu können. Schauspielerei, Puppentheater, Bauen, Entwerfen, Interviewen und Spielen sind Beispiele für kinästhetisches Lernen. E. Biologische Aspekte 1. Um sich konzentrieren zu können, müssen diese SchülerInnen häufig etwas in sich aufnehmen, z. B. essen, trinken, beißen, kauen. 2. Tageszeit – Bekanntlich unterscheiden sich Menschen in ihren Wach-Tagesrhythmen. Hier gilt es, herauszufinden, wann für den/die SchülerIn die beste Tageszeit ist für maximale Konzentration. 3. Mobilität – manche SchülerInnen brauchen häufig Pausen und müssen sich dann bewegen, andere können stundenlang sitzen und lernen, besonders dann, wenn die Aufgaben sie interessieren. 4. Global/Analytisch – Globale LernerInnen möchten zuerst das Big Picture sehen und analytische LernerInnen beginnen am liebsten von Anfang an und gehen dann Schritt für Schritt voran. Die meisten SchülerInnen reagieren auf sechs bis zwölf von diesen Lernstilelementen positiv. Diese können sich auch mit der Zeit, bzw. dem Alter verändern. Dutzende Forschungsberichte zeigen, dass die meisten SchülerInnen erfolgreicher in der Schule sind, wenn sie in einem Umfeld unterrichtet werden, das ihren persönlichen Lernstil berücksichtigt. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 14 Kapitel 4: Gedächtnisstrategien Eine der wichtigsten Methoden, ein/e bessere/r SchülerIn zu werden, besteht darin, dass man sein Gedächtnis besser nutzt. Das Bewusstsein filtert ständig aus der Flut von Informationen das für den jeweiligen Menschen „Wichtige“ aus. Menschen erinnern sich nur an Dinge, von denen sie glauben, dass sie gerade nützlich für sie sind. Ein menschliches Gehirn ist so intelligent, dass es alles vergisst, was für einen Menschen nervig, langweilig ist, keinen Spaß macht, für den Moment unpassend ist, und es gibt noch tausend andere Gründe, die den Zugang zum Bewusstsein versperren. Tipps für ein gutes Gedächtnis: 1. Vom Allgemeinen zum Spezifischen zu lernen; Details lassen sich leichter lernen, wenn man vorher die großen Dinge gelernt hat. 2. Wichtig ist, dass Verknüpfungen hergestellt werden zwischen dem Stoff, der gerade gelernt wird und den Dingen, Menschen, Ideen und Zielen, die dir etwas bedeuten. Alle Bedeutungen sollten persönlich sein. 3. Assoziationen schaffen – Um sich an Lerninhalte erinnern zu können, sollte man etwas assoziieren, was man schon kennt. Z.B. um dir den Namen „Annika“ besser merken zu können, assoziiere dir Pippi Langstrumpfs Freundin dazu. Techniken mit Körpereinsatz 1. Aktiv lernen – Wenn der ganze Körper mitlernt, kann man viel leichter lernen. Wenn man beim ersten Einprägen umhergeht, kann man sich später viel besser an Gelerntes erinnern. Eine andere und sehr effektive Möglichkeit ist, die Wörter laut auszusprechen und mit den Händen Bilder in die Luft zu malen. 2. Visualisiere Beziehungen – SchülerInnen, die die linke und rechte Gehirnhälfte zusammenarbeiten lassen, können sich Dinge viel besser merken. „Wenn Du die Ideen in Worte gefasst hast, hast Du sie in die linke Hemisphäre Deines Gehirns befördert, die für Sprache, sequentielle Vorstellungen und mathematische Begriffe zuständig ist. Wenn Du Dann visuelle Bilder und Tongemälde erschaffst, kannst Du den Stoff auch in Deiner rechten Hemisphäre verankern“ (Kline/Martel 1997, 92). 3. Rezitiere und wiederhole – Wörter, die laut wiederholt werden, bleiben besser haften, weil die Sinnesempfindung im Hals mit dem Hören verbunden werden. Techniken, die Klarheit bringen: 1. SchülerInnen sollten sich die Lernumgebung schaffen, die für sie am besten ist. Welche Kriterien dafür hilfreich sind, habe ich im Kapitel über Lernstile angeführt. 2. Neue Perspektiven – SchülerInnen tun gut daran, wenn sie den Stoff aus dem Lehrbuch, ihren Aufzeichnungen oder dem Unterricht gut beherrschen wollen, dass sie sich neue Standpunkte und Perspektiven überlegen. Sobald sie eine Diskussion über den Stoff, den sie gerade lernen, führen, wird das Thema interessanter, verständlicher und leichter merkbar. 3. Eigene Philosophie – Ein weiteres Kriterium, um mehr Klarheit über den Lernstoff zu bekommen, ist, eigene Theorien über den Stoff aufzustellen und diese in Unterhaltungen und Diskussionen auf die Probe zu stellen. Allgemeine Grundsätze für effektives Lernen 1. Lernzeit aufteilen – Es ist wichtig, dass SchülerInnen ihre Lernzeit in einzelne Blöcke unterteilen und zwar über den ganzen Tag hinweg, durchmischt mit anderen Aktivitäten. Diese lockere Aufteilung hilft, den Stoff in Geiste zu überarbeiten und laugt auch nicht so aus. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 15 2. Wenn SchülerInnen an Aufgaben festsitzen, die sie eigentlich wissen, im Moment aber nicht parat haben, ist es sinnvoll, dass sie sich an etwas anderes, was damit irgendwie zu tun hat, erinnern. Das Gedächtnis wird dadurch wachgerüttelt, da ähnliche Dinge oder auch Ideen nah beieinander gespeichert sind. Bei entsprechender Übung können sie ihre Fähigkeit, Erinnerungen ins Gedächtnis zurückzurufen wesentlich verbessern. 3. Sprache aufräumen – Eine zweite Möglichkeit beim Vergessen von irgendwelchen Inhalten ist, Dir innerlich zu sagen: “Fällt mir gleich ein“ oder „Ich komm gleich drauf!“ Diese Aussagen weisen den Geist auf positive Weise an und das Gedächtnis wird deutlich besser werden. Nicht sagen: „Hab ich vergessen“. Durch Letzteres wird es dem Unbewussten nur schwer gemacht, sich an etwas zu erinnern. 4. Geschichten ausdenken – Ideen können in Bilder und diese wiederum zu einer Geschichte kombiniert werden. Je seltsamer und ausgefallener eine Geschichte ist, desto leichter behält man sie. Geschichten sind eine große Hilfe, um sich die Reihenfolge von Dingen zu merken. Des Weiteren sind Geschichten hilfreich, wenn man komplizierte Prozesse und Erklärungen verstehen und sich daran erinnern muss. 5. Gedächtnis-Anker sind visuelle Imaginationen, die sich mit Zahlen verknüpfen lassen. Sie bieten sich an, wenn man sich eine nummerierte Liste von Gegenständen merken und in der Lage sein möchte, sich sowohl den Gegenstand als auch seine Nummer oder seinen Platz in der Liste ins Gedächtnis zurückzurufen. Dies funktioniert folgendermaßen: Man verbindet eine visuelle Vorstellung mit den Zahlen, so dass man für jede Zahl von beispielsweise eins bis zehn ein mentales Bild im Kopf hat. Anschließend werden die Zahlen mit den Bildern für die Posten auf der Liste miteinander verknüpft und dadurch kann man sich die ganze Liste merken. Die Autoren Kline und Martel vertreten die Ansicht, dass, wenn all diese Techniken regelmäßig geübt werden, sich auch Möglichkeiten auftun, wie die Strategien mühelos miteinander kombiniert werden können. Dadurch lassen sich noch verblüffendere Ergebnisse erzielen. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 16 Kapitel 5: Lernstörungen 5.1 Was ist eine Lernstörung? Laut Reinhard Lempp, einem Kinder- und Jugendpsychiater aus der Tübinger Universitätsklinik, ist Schulversagen im Zunehmen begriffen. Er berichtet über ein enormes Ansteigen von Angst und Depression bei SchülerInnen. Lernstörung wird laut Betz/Breuninger wie folgt definiert: Bei einer Lernstörung ist der Lernprozess selbst „angegriffen“, das heißt, wenn Variablen in Verbindung mit Lernen über längere Zeit ungünstig verändert sind. Ausschließlich an einem mangelnden Schulerfolg kann man keine Lernstörung feststellen. Es gibt zwei Gruppen von Lernstörungen: 1. eine defizitäre Lernstörung 2. eine strukturelle Lernstörung zu 1. Bei einem Ausfall notwendiger Grundfunktionen ist ein Lernen zunächst nicht möglich, doch können sie in vielen Fällen, wenn auch nicht immer, durch den Ausbau anderer Fähigkeiten kompensiert werden, so dass Lernen auf einem Umweg möglich wird. Beispielsweise ist Lernen, das die Sehfähigkeit voraussetzt, wie Lesen, zunächst beim blinden Menschen nicht möglich, gelingt aber zu Beispiel durch die Verfeinerung des Tastsinns doch (eingeschränkt) über die sogenannte „Blindenschrift“. Zu 2. Sind Variablen der Lernstruktur auch außerhalb der benannten Grundfunktionen betroffen, wie zum Beispiel Erleben und Verhalten der beteiligten Personen, so nennen wir die entstehende Lernstörung „strukturell“. Ziel der strukturellen Lerntherapie ist, die negative Lernstruktur in eine positive umzuwandeln. Eine systemische Vorgehensweise ist sehr wichtig, da komplexe Wirkungsweisen vorliegen. Eine strukturelle Lernstörung bedeutet, dass die Funktion beispielsweise im Rahmen von Reifungsprozessen im Vergleich zu anderen Kindern verzögert ist. Das heißt, es entsteht ein temporäres Defizit, das im Prinzip von selbst wieder weggehen kann, aber dennoch behandelt werden sollte, um das Entstehen einer negativen Lernstruktur zu vermeiden. 5.2 Welche Lernstörungen gibt es? Bevor ich die wichtigsten Lern- und Leistungsstörungen aufführe, möchte ich einige allgemeine Ausführungen zum Lern- und Leistungsverhalten von Kindern anführen: Kinder, sofern sie gesund sind, haben ein natürliches Bedürfnis, zu lernen und sind auch motiviert, ein gewisses Maß an Leistung zu erbringen. Dies gilt sowohl für Säuglinge als auch für Kindergarten- und Schulkinder. Mit zunehmender Entwicklung des Kindes verändert sich auch sein Lern- und Leistungsverhalten. Die Lernprozesse entwickeln sich zunächst aus dem Spiel heraus. Wenn die Spielentwicklung beim Kind unterdrückt wird, hat das später sehr häufig negative Auswirkungen aufs schulische Lernen. Das Lernen und Leisten ist gekoppelt an neurophysiologische und entwicklungspsycho-logische Grundlagen. Kinder sind unterschiedlich in ihrem Aufmerksamkeits- und Aktivierungsverhalten, in ihrer Motivation, auch in der intellektuellen Grundausstattung und der Persönlichkeit. Laut Remschmidt, einem Kinder- und Jugendpsychiater, lassen sich bereits im Säuglings- und frühen Kleinkindalter erhebliche Unterschiede zwischen den Kindern nachweisen (Remschmidt 1987, 331). MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 17 Leider läuft die oben beschriebene Entwicklung nicht immer störungsfrei ab und für Remschmidt sind die wichtigsten Lern- und Leistungsstörungen die Lese- und Rechtschreibschwäche, die spezifische Rechenstörung und Auffälligkeiten im Sozialverhalten im Rahmen einer „minimalen cerebralen Dysfunktion“. 5.2.1 Lese- und Rechtschreibschwäche Unter dieser Störung versteht man eine besondere Schwierigkeit beim Erlernen des Lesens und Rechtschreibens bei durchschnittlicher oder überdurchschnittlicher Intelligenz und normalen Sinnesfunktionen. Die Störung kommt bei 6-7% aller SchülerInnen im Grundschulalter vor. Sie zeigt sich als Leseschwäche in Form einer besonderen Schwierigkeit zur Synthese der einzelnen Buchstaben zum Wort. Die Rechtschreibschwäche äußert sich in Form besonderer Probleme bei der Analyse der Worte in einzelne Buchstaben. Das Zahlenschreiben ist charakteristischerweise nicht gestört. Sehr häufig treten neben obengenannten primären Symtomen auch sekundäre Auffälligkeiten, wie seelische Fehlentwicklungen auf. Falls die Störung nicht behandelt wird, so sind Persönlichkeitsauffälligkeiten meist die Folgeerscheinung. Das heißt, ein andauerndes Versagen beim Erlernen von Lesen und Schreiben ist eine soziale Katastrophe. Größere Untersuchungen haben belegt, dass von den SchülerInnen mit einer länger bestehenden Leseund Rechtschreibschwäche nur rund 20% psychisch unauffällig sind. 65% zeigen starke Angstzustände. Ein Großteil dieser Kinder neigt zu kleinkindhaften Verhaltensweisen, und alle sind gekennzeichnet durch eine geringe Lernbereitschaft. (ebd. 331). Trotz vielfältiger Aufklärungsarbeit ist die Beherrschung von orthographischen Regeln noch in der breiten Bevölkerung eine Art Gradmesser für Intelligenz geblieben (Betz/Breuninger 1998, 7). Da dieses Störungsbild weit verbreitet und gut erforscht ist, möchte ich darauf später noch genauer eingehen. 5.2.2 Rechenschwäche „Unter einer umschriebenen Rechenschwäche verstehen wir eine Störung, deren Hauptmerkmal eine ausgeprägte Beeinträchtigung der Entwicklung der Rechenfähigkeit ist, die nicht durch eine allgemeine intellektuelle Behinderung oder inadäquate schulische Betreuung erklärt werden kann“. Die SchülerInnen haben meist Probleme im räumlichen Vorstellen und Denken sowie im abstrakten Denken. Zum Rechnen nehmen diese Kinder gerne die Finger zur Hand, versuchen dies jedoch häufig aus einem Schamgefühl heraus zu verbergen. Manchmal ist diese Schwäche auch mit der Lese- und Rechtschreibschwäche kombiniert. Eine umschriebene gestörte Hirnfunktion wurde allerdings bei der Rechenschwäche bisher nicht nachgewiesen (ebd. 331) 5.2.3 Lern- und Leistungsstörungen bei Kindern mit „minimaler zerebraler Dysfunktion“ Kinder mit einer „minimalen zerebralen Dysfunktion“ (MCD) leiden an Hyperaktivität, Impulsivität, Störungen der Motorik bzw. der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsstörungen, Denk- und Gedächtnisstörungen sowie Störungen des Sprechens und der Sprache. Ein Teil dieser Kinder weisen darüber hinaus noch spezifische Lernstörungen, z. B. im Lesen, Rechnen oder Rechtschreiben auf. Um dieses Störungsbild in der Schule auffangen zu können, bedarf es spezieller didaktischer Konzepte und kleiner Klassen mit der Möglichkeit, persönlich auf die/den einzelne/n SchülerIn eingehen zu können (ebd. 333). MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 18 5.3 Die Entwicklung von der Legasthenie zur Lese- Rechtschreibschwäche LRS Schon immer gab es SchülerInnen, die beim Lesen auffallend große Schwierigkeiten hatten. Bei manchen Kindern hätte man diese Schwierigkeiten angesichts ihrer Pfiffigkeit und ihres Interesses an allem vorher gar nicht erwartet. Als erster Pädagoge untersuchte Ranschberg Schulkinder mit Lese- und Schreibschwächen. Die Leseschwäche war für Ranschberg Ausdruck einer „nachhaltigen Rückständigkeit höheren Grades in der geistigen Entwicklung des Kindes“. Das Schicksal vieler Legastheniker in den ersten 70 Jahren unseres Jahrhunderts war damit besiegelt. Im Klartext hieß dies, dass diese SchülerInnen in ihrer geistigen Entwicklung so weit zurück waren, dass sie nur auf einer Hilfsschule gefördert werden konnten. Ranschbergs Fehleinschätzungen wirken sich bis zum heutigen Tag für viele SchülerInnen verhängnisvoll aus. 1951 brachte die Schweizer Psychologin M. Linder die Diskussion über Legasthenie wieder ins Rollen. In Untersuchungen fand sie heraus, dass Kinder mit Lese- und Rechtschreibschwächen durchschnittlich bis überdurchschnittlich intelligent sind. Ihr großes Verdienst war, es die lese- und rechtschreibschwachen Kinder aus der Isolation von Sonderschulen herausgeholt zu haben und eine breite Öffentlichkeit auf die Probleme von Legasthenikern aufmerksam gemacht zu haben. Linder definierte Legasthenie als Teilleistungsschwäche bei ansonsten guter Intelligenz. Ihre Untersuchungen führten dazu, dass sich viele Eltern von betroffenen Kindern zusammenschlossen bzw. eine Lobby bildeten, auf die auch die Kultusminister der einzelnen Länder Rücksicht nehmen mussten. Alle Kultusminister legten 1978 gemeinsam fest, dass diese Teilleistungsschwäche keine Sonderschulbedürftigkeit zur Folge haben dürfe. In diesen Empfehlungen der Kultusminister wird nicht von Legasthenikern gesprochen, sondern von Schülern mit „besonderen Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben“. In den 60er Jahren suchte man noch nach den Ursachen für Legasthenie. Im angloamerikanischen Raum wurden in den Jahren 1960 – 1985 annähernd 10.000 Veröffentlichungen zum Themenbereich „Dyslexie“ gezählt In Deutschland sind es einige 100 Veröffentlichungen. Was bleibt als Fazit der Ursachensuche der Legasthenie? Das einzige was wir sicher wissen ist: - Es gibt keine organischen, psychischen oder sozialen Ursachen, die in jedem Falle zu einer LRS führen. - Die LRS ist nicht monokausal. - Lese-Rechtschreibschwächen kommen in allen Kulturen mit Schriftsprache vor. - Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten entwickeln Jungen vier- bis zehnmal so häufig wie Mädchen. Heutige Ansätze in der LRS-Förderung: Für die schulische Praxis haben sich die wissenschaftlichen Auseinandersetzungen, die endlosen Berichte „neuester“ Forschungsergebnisse als wenig hilfreich erwiesen. Seit den 80er Jahren spielt die Abkehr vom Kausalen und das Denken in Wirkungsgefügen eine ganz besondere Rolle. Jede LRS-Förderung sollte so früh wie möglich einsetzen. - In den ersten beiden Klassen kann noch gezielt an den Lernvoraussetzungen gearbeitet werden. - Versagen und damit verbunden ein Verlust der Lernmotivation können vermieden werden. - Fehlende Erfolgserlebnisse führen weit seltener zu negativen Verhaltenskompensationen. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 19 - Das Kind macht frühzeitig die Erfahrung, ein Problem eigenständig gemeistert zu haben und baut hierdurch eine verstärkte Bereitschaft zur Arbeit im Problembereich auf. Nur bei erfolgreicher Arbeit, entwickelt sich auch Lernfreude. Das wichtigste Diagnoseinstrument von Lernschwierigkeiten ist die kontinuierliche Beobachtung der SchülerInnen im Unterricht (Erfahrung, Intuition) Nur im Ausnahmefall sollte man auf standardisierte Testverfahren zurückgreifen. Wichtige Einsicht der Legasthenieforschung war, dass Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten nicht allein durch Lese – und Rechtschreibeübungen zu beheben sind, sondern es müssen erst die Lese- und Schreiblernvoraussetzungen geschaffen werden, z. B. Förderung der Grob- Fein und Graphomotorik, der visuellen und auditiven Wahrnehmung, der sprachlichen Fähigkeiten und der Merkfähigkeit/Konzentration. Sommer-Stumpenhorst vertritt die Ansicht, dass Kinder nur erfolgreich gefördert werden können, wenn sie (Vor-)Lesen und Schreiben als etwas Spannendes und Wichtiges erleben. LRS-Kinder mit massiven Vermeidungsstrategien brauchen am Anfang als Anreiz auch Belohnungen für die Erreichung eines Teilziels. Die Belohnungen müssen nicht materiell sein. Zum Beispiel kann auch ein Rollentausch - LehrerIn schreibt das Diktat – SchülerIn korrigiert es, als ganz attraktiv erlebt werden. Die Kinder sollten lesbar schreiben üben. Außerdem sollten sie eine Lernkarte mit verschiedenen Fächern anlegen. Insbesondere LRS-SchülerInnen sind stolz darauf, wenn ihre LRS-Kartei immer mehr anwächst. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 20 Kapitel 6: Die NLP-Sichtweise der Lese- und Rechtschreibstörung Das Neurolinguistische Programmieren betont eine ganzheitlich-systemische Sichtweise der LRS, wie sie auch von anderen Richtungen der Humanistischen Psychologie vertreten wird. Solange bei einem Individuum nicht bestimmte Mängel präzise nachgewiesen werden können, geht NLP von der Annahme aus, dass jeder Mensch in der Lage ist, die Rechtschreibung zu erlernen. 6.1. Die Entwicklung der visuell-kinästhetischen Strategie Das Kommunikationsmodell des NLP basiert im wesentlichen auf dem Prozess des Modellierens herausragender Fähigkeiten. Deshalb wurden bei der Entwicklung der Rechtschreibestrategie nicht die rechtschreibschwachen Menschen, sondern die guten Rechtschreiber beobachtet und deren Rechtschreibstrategie ermittelt: Physiologische Indikatoren (Augenbewegungen) Verhaltensindikatoren (Lippenbewegungen; sprachlich verwendete Repräsentationssysteme u. a.) und Befragung. Auffallend war, dass gute Rechtschreiber nach bisherigen Beobachtungen eine einheitliche Strategie benutzen. Das heißt, sie übersetzen das diktierte Wort direkt in ein inneres Wortbild. Überprüft wird dieses Bild dann durch das Gefühl. Wenn das Bild dann ein Gefühl von innerer Vertrautheit auslöst, wird das Wort zügig und korrekt buchstabiert oder geschrieben. Die Existenz innerer Wortbilder wurde in zahlreichen empirischen Untersuchungen nachgewiesen. Diese Wortbilder sind aber nicht nur für das Rechtschreiben von enormer Bedeutung, sondern auch fürs Lesen. Beispielsweise benutzen Leser für das Lesen von ihnen bereits bekannten Wörtern ihr visuelles Gedächtnis, das heißt, sie rufen ihr gespeichertes Wissen über die gedruckte Form spezifischer Wörter ab. Die inneren Wortbilder gehen letztlich über eine bloße „Photographie“ des Wortbildes hinaus. Das heißt, die guten Rechtschreiber erfassen die Wörter in ihrer Binnenstruktur, im Sinne der Gliederung in Vor-, Stammsilbe und Endung. Unterstützt wird dieses Wortbild noch mit Kenntnissen über Rechtschreibregeln und Besonderheiten in der Orthographie. Bei extrem langen Wörtern nehmen gute Rechtschreiber auditive Strategien zu Hilfe, da das Wortbild wegen seiner Länge nicht mehr vollständig erfasst werden kann. 6.2 Rechtschreibstrategien schwacher Rechtschreiber Schwache Rechtschreiber nutzen alle möglichen, außer den visuellen Strategien, die gar nicht oder nur bruchstückhaft eingesetzt werden. Entweder verfügen sie nicht über einen Speicher innerer Wortbilder oder, falls dieser vorhanden ist, haben sie aus unterschiedlichen Gründen (z. B. Lernblockade durch emotionalen Stress) keinen Zugang zu diesem Speicher. Schwache Rechtschreiber versuchen übereinstimmend „phonologisch“ rechtzuschreiben. Aus Gründen der fehlenden Lauttreue im Deutschen muss diese Methode jedoch in 56% der Fälle zum Scheitern führen. Neuere medizinische Untersuchungen lassen vermuten, dass LRS-Probleme gerade durch die Bimodalität (visuell und auditives Prozessieren) der Aufgabenstellung bei einem Diktat bedingt sind. Das heißt, die Umschaltung vom auditiven zum visuellen Wortbild gelingt rechtschreibschwachen Schülern/innen sehr wahrscheinlich nicht besonders gut. Unimodales Lernen, z. B. das Abschreiben von der Tafel (visuell-visuell), gelingt auch LRS-Schüler/n/Innen. Klicpera, Wolff und Drake (1981) MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 21 wiesen nach, dass die Schwäche in der Integration beider Gehirnhemisphären liegt. Abhilfe schaffen hier die Übungen aus der Kinesiologie, deren Übungen auf eine Integration der Funktionen der beiden Hemisphären abzielen. NLP-Pädagogen/Innen, die allerdings denken, mit dem bloßen Anlegen einer Kartei innerer Wortbilder bei ihren SchülernInnen die LRS beheben zu können, sind sicher auf dem falschen Weg, denn alle monokausalen Verursachungserklärungen greifen bei der LRS zu kurz. 6.3 Das kinästhetische Element in der NLP-Rechtschreibstrategie Alle SchülerInnen, also auch die rechtschreibschwachen, verfügen über eine kinästhetische Prüfinstanz, ob die Anordnung der Buchstaben in einem Wortbild korrekt ist. Da das Rechtschreiben bei rechtschreibschwachen SchülerInnen aber mit vielen Fehlern und ungeheuren Anstrengungen verbunden ist, werden dadurch negative Emotionen ausgelöst. Das heißt, diese SchülerInnen unterdrücken die mit der Rechtschreibung verbundenen Gefühle aus Selbstschutz, da diese ja fast durchgängig negativ sind. LRS-SchülerInnen können aber lernen, diese Emotionen in ihrem Körper wieder wahrzunehmen und auf sie zu vertrauen. 6.4 Neuropsychologische Erkenntnisse und die NLP-Rechtschreibstrategie Die NLP-Rechtschreibstrategie ist in ein umfassendes Konzept der neuropsychologischen Teilleistung einzuordnen. Dieses Konzept wurde von Dietel und Kassel (1993) entwickelt. LRS wird in der Neuropsychologie inzwischen nicht mehr als Teilleistungsstörung definiert, sondern der LRS können eine oder mehrere Teilleistungsstörungen zugrunde liegen. „Unter Teilleistungen werden basale neuropsychologische Funktionen verstanden, die wesentliche Voraussetzungen für die Entwicklung bzw. das Erlernen aller höheren psychischen und physischen Tätigkeiten sind. Auf der Grundlage und im Zusammenspiel dieser Teilleistungen lernen die Kinder allmählich Sprechen und Denken, Lesen, Schreiben und Rechnen und natürlich auch situationsangemessenes soziales Handeln“ (Dietel & Kassel 1993, 299). Eine im Detail noch zu entwickelnde neuropsychologische Teilleistungsdiagnostik muss dementsprechend alle Dimensionen des menschlichen Lebens erfassen: Die Erlebnisebene Die Verhaltensebene Die Hirnebene Die Ursachenebene. Über alle vier vorgenannten Ebenen hinweg erstreckt sich eine fünfte Dimension: die psychologische Entwicklungsdimension, in der die individuelle Erlebnisverarbeitung und Erfahrungsbildung im Kontext familiärer, schulischer und gesellschaftlicher Bedingungen über die vier erstgenannten Ebenen hinweg beschrieben werden kann (ebd., 301). Beobachtungen, die, laut K. Schick, unter Verwendung des NLP-Modells bei schwachen und exzellenten Rechtschreibern gemacht wurden, lassen sich vor allem auf die ersten beiden Gesichtspunkte und in Teilen auf die dritte und vierte Ebene beziehen. A. Erlebnisebene Die Unterschiede bei guten und schwachen Rechtschreibern in ihren Glaubenssystemen und in ihrer Identität, (die mit Hilfe von NLP-Methoden erfragt wurden) sind wichtige Beschreibungen auf der Erlebnisebene. B. Verhaltensebene „Das NLP-Modell lässt nicht nur Rückschlüsse auf die Auswirkungen der unter 1. beschriebenen unterschiedlichen Glaubenssysteme und Identitäten von Rechtschreibern auf ihr globales Verhalten zu. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 22 Es ist darüber hinaus möglich, detaillierte und spezifische Verhaltensstrategien zu beobachten und in ihrer genauen Abfolge darzustellen.“ (Klaus H. Schick 1997, 37) C. Hirnebene Die Untersuchungsmethoden im NLP, z. B. die Augenbewegungsmuster, lassen Schlussfolgerungen auf die bei der Rechtschreibung beteiligten funktionellen Systeme des Gehirns zu. Diese Beobachtungen benötigen jedoch noch ergänzende Untersuchungen. Dies gilt vor allem für den Prozess der Speicherung und Verarbeitung von Informationen im menschlichen Gehirn. D. Ursachenebene Auf der Ursachenebene kann NLP nur indirekt beitragen, da das NLP kausale oder monokausale Ursachen nicht aufzeigen möchte. Systemische Erklärungsansätze sind jedoch über NLP möglich. Das TOTE-Modell von Dilts stellt beispielsweise eine Möglichkeit dar, mit Hilfe des NLP funktionelle Systeme und Teilleistungsmodelle in ihrer psychologischen Entwicklungsdimension zu erfassen und erklärbar zu machen. Dabei muss man aber einschränkend anmerken:“ Teilleistungssysteme (Teilfunktionen) lassen sich nicht direkt beobachten, vielmehr wird aus unterschiedlichen Verhaltensproben auf ihr gutes oder schlechtes Funktionieren geschlossen“ (Dietel & Kassel 1993, 302). SchülerInnen mit Teilleistungsstörungen haben häufig wenig Kompensationsstrategien zur Verfügung, um didaktisch-pädagogische Versäumnisse ihrer LehrerInnen auszugleichen. Der NLP-Therapie kommt somit in der spezifischen Gestaltung des Unterrichts eine nicht unerhebliche Bedeutung zu, denn in der „Entwicklung bedingt die Gehirnstruktur die für ein bestimmtes Individuum möglichen Verhaltensformen und seine Lebensweise. Andererseits bedingt die Lebensweise die Struktur des Gehirns und seine Funktionen. Somit bestimmt die Lebensweise auch die Struktur des Gehirns und seine psychophysischen Funktionen in einer echten Einheit“ (Rubinstein 1971, 128). Erschwerend kommt hinzu, dass Kinder mit sozial-emotionalen Schwierigkeiten oft die gleichen Symtome zeigen, wie SchülerInnen mit Teilleistungsschwächen (z. B. ein Versagen in der Rechtschreibung). Aufgrund dieser Tatsache muss mit letzterer Gruppe therapeutisch völlig anders gearbeitet werden. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 23 Kapitel 7: Die NLP-Rechtschreibstrategie nach Dilts 7.1 Einführung Das korrekte Buchstabieren ist eine grundlegende Fähigkeit, die nicht alle Menschen von Natur aus beherrschen. Selbst intelligente Leute, die beispielsweise Fremdsprachen sehr schnell lernen, können in der Rechtschreibung große Schwierigkeiten haben. Aus der Sicht des NLP ist die Fähigkeit des Buchstabierens „nicht Funktion irgendeines angeborenen „Orthograpie-Genes“, sondern vielmehr Ausdruck der internen kognitiven Strategie, die ein Mensch beim Buchstabieren benutzt. Dementsprechend sind Rechtschreibprobleme nicht durch die „Dummheit“, „Faulheit“ und/oder Lernbehinderung einer Person verursacht, sondern sie sind vielmehr Ausdruck des Gebrauchs eines ineffektiven mentalen Programms“ (Schick 1997, 48). Dilts benutzt das Buchstabieren als Beispiel für einfache und leicht zu überprüfende mentale Strategie. Dilts fand heraus, dass gute Rechtschreiber über eine stringente Strategie verfügten. Die überwiegende Mehrheit schaute nach oben links wenn sie nach einer korrekten Schreibweise eines Wortes suchten. Im Rahmen des NLP-Modells zeigt dies einen Zugang über erinnerte Bilder (Visuell erinnert/V er) an. Befragte man die Probanden, woher sie wüssten, dass die Schreibweise eines Wortes korrekt war, waren sich viele nicht darüber im Klaren, woher sie dies wussten. Sie sagten: “Ich fühle eben, dass es richtig aussieht. “Daraus konnte man eine Verknüpfung zwischen dem kinästhetischen und dem visuellen System ableiten. Umgekehrt, das heißt wenn den guten Rechtschreibern ein Text mit vielen Fehlern vorgelegt wurde, sagten sie häufig: „Ich fühle mich unwohl, wenn ich all diese Rechtschreibfehler sehe.“ Daraus kann gefolgert werden, dass das Bild ein Gefühl auslöst und somit an erster Stelle steht (V – K). Die schwachen Rechtschreiber verwendeten hingegen ganz unterschiedliche Strategien, die keinerlei Ähnlichkeiten mit Strategien von guten Rechtschreibern aufwiesen. Dilts gab rechtschreibschwachen SchülerInnen, um ein schwieriges Wort zu lernen, die Instruktion, ihre Augen nach oben links zu bewegen und das Wort vor ihrem geistigen Auge zu visualisieren. Dann ließ Dilts sie zuerst eine Verbindung zwischen dem Buchstabieren und einem Gefühl der Vertrautheit einrichten. Das heißt, Dilts ließ sie an etwas Vertrautes denken, um sie in einen positiven Gefühlszustand zu versetzen. Als sie dann auf das Wortbild sahen, wurde es mit einem positiven Gefühl geankert – anstelle mit einem Gefühl der Anstrengung und der Frustration. Menschen erinnern sich automatisch an Dinge , die mit positiven Gefühlen begleitet sind. Diese Strategie führte dazu, dass Menschen, die seit Jahren Rechtschreibprobleme gehabt hatten, sicher buchstabieren und sich an schwierige Wörter erinnern konnten. Immer reichten diese einfachen Instruktionen leider nicht aus. Um das innere Wortbild bei den SchülerInnen noch mehr zu verdeutlichen, ließ Dilts die Wörter sowohl vorwärts als auch rückwärts (von rechts nach links) buchstabieren. 7.2 T.O.T.E.-Diagramm der NLP-Rechtschreibstrategie Dilts entwickelte eine Rechtschreibstrategie mit drei Operationen. (T.O.T.E steht für Test-OperateTest-Exit, zur näheren Information vgl. Grinder, J.; Bandler, R.: The structure of magic). Die Testphase der T.O.T.E. schließt die Überprüfung einer visuell-kinästhetischen Synästhesie (V er – K er) ein, die die Submodalitäten der Klarheit des Bildes und der Intensität eines Gefühls der Vertrautheit umfasst. Sollte kein vertrautes Bild vorhanden sein, bestehen die drei Schritte aus den folgenden Elementen: Der/die SchülerIn sollte an etwas Positives und leicht zu Erinnerndes denken und dieses Gefühl durch ein einfaches Betrachten der korrekten Buchstabenfolge ankern. Sie/er schaut nach links oben und sieht die korrekte Schreibweise vor ihrem/seinem inneren Auge. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 24 Anschließend wird nach oben links gesehen und das Wort rückwärts buchstabiert. Bei sehr langen Wörtern sehen SchülerInnen, die mit dem Visualisieren Schwierigkeiten haben, einige Buchstaben deutlich und andere eher verschwommen. Wenn dies zutrifft, gibt es zwei Teil-Operationen, die angewendet werden können: das Wort kann in Buchstabengruppen zerlegt werden (mit jeweils drei Buchstaben) die Submodalitäten des Wortes können verändert werden, beispielsweise können die Buchstaben heller gemacht werden, oder in der Lieblingsfarbe der betroffenen Person gefärbt sein etc.). Eine andere Möglichkeit, mit deren Hilfe undeutlich erscheinende Buchstaben geankert werden können, besteht darin, die Buchstaben mit den Fingern in die Luft zu zeichnen. 7.3 Zusammenfassende Darstellung der visuellen Rechtschreibstrategie 1. Plazieren sie die korrekte Schreibweise des Lernwortes so vor sich, das sie das Wort sehen können. 2. Schließen sie ihre Augen und denken Sie an etwas Vertrautes das Ihnen ein angenehmes Gefühl vermittelt. Wenn dieses Gefühl deutlich ist, öffnen Sie ihre Augen und betrachten die korrekte Schreibweise des Lernwortes. 3. Bewegen Sie Ihre Augen nach oben links, und sehen Sie die korrekte Buchstabenfolge vor Ihrem inneren Auge. (Falls Ihnen das schwer fällt, wenden Sie die unten genannten Hinweise an). 4. Sehen Sie hoch zu Ihrem inneren Bild, und schreiben Sie die Buchstaben nieder, die Sie sehen. Vergleichen Sie, was Sie geschrieben haben, mit der korrekten Schreibweise. Falls Sie Fehler gemacht haben, gehen Sie zu Schritt 1 zurück. 5. Schauen Sie hoch zu Ihrem Bild und buchstabieren Sie das Wort rückwärts (oder schreiben Sie die Buchstaben von rechts nach links auf). Kontrollieren Sie die Schreibweise. Bei Fehlern wiederholen Sie die Strategie ab Schritt 3. Nützliche Hinweise: a. Malen Sie das Wort in Ihrer Lieblingsfarbe b. Lassen Sie alle undeutlichen Buchstaben hervortreten, indem Sie sie anders aussehen lassen als die anderen Buchstaben, z. B. malen Sie sie größer, heller, enger, in einer anderen Farbe, etc. c. Zerlegen Sie das Wort in Gruppen mit je drei Buchstaben und bauen Sie Ihr Bild auf, indem Sie jeweils drei Buchstaben auf einmal darin aufnehmen. d. Setzen Sie die Buchstaben auf einen vertrauten Hintergrund. Machen Sie sich ein Bild von einem vertrauten Objekt oder von einer Filmszene, und setzen Sie dann die Buchstaben, an die Sie sich erinnern wollen, oben auf dieses Bild. e. Falls es sich um ein langes Wort handelt, machen Sie die Buchstaben klein genug, damit Sie das Wort leicht in seiner Gesamtheit sehen können. f. Zeichnen Sie die Buchstaben mit dem Finger in die Luft, und stellen Sie sich im Geist die Buchstaben bildlich vor, die Sie schreiben. (Schick 1997, 55-56) NLP setzt den Fokus auf den Lernprozess, nicht so sehr auf die traditionellen Drillmethoden. 7.4 Empirische Untersuchung Zahlreiche Untersuchungen, die in USA gemacht wurden, bestätigten die Erfolge durch die NLPRechtschreibstrategie. Beispielsweise wurde ein Experiment an der Universität in Utah durchgeführt. Untersucht wurde die NLP-Rechtschreibstrategie im Vergleich mit einer Kontrollgruppe, der keinerlei Strategie vermittelt wurde. Als Testpersonen wurden durchschnittliche Rechtschreiber ausgewählt. Die Probanden, die die visuelle Recht- Schreibstrategie anwandten, verbesserten ihre Leistungen um 20- MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 25 25% (wobei einige Testpersonen sogar alle Punkte erreichten) bei nahezu 100% Behaltensleistung. Eine andere Gruppe mit einer auditiven Regel-Lern-Strategie erzielte einen Leistungszuwachs von 15%, wies aber bei der Behaltensleistung einen Rückfall von mehr als 5% auf. Diese Ergebnisse belegen die Überlegenheit der Rechtschreibstrategie auf der Basis der Modellierungsprinzipien des NLP ((ebd. S. 62). 7.5 Die tieferliegenden psychischen Prozesse beim Rechtschreiben Das Rechtschreiben ist eine spezifische mentale Fähigkeit, die von tieferliegenden psychischen Prozessen wie z. B. von Glaubenssätzen oder durch die Identität der jeweiligen Person beeinflusst wird. Schick bietet seinen SchülerInnen folgenden Glaubenssatz an: „Wenn du diese schwierigen Wörter vorwärts und rückwärts buchstabieren kannst, wird es dir bei einfachen Wörtern noch viel leichter fallen und ohne Anstrengung funktionieren“ (ebd. S. 64). Gute Rechtschreiber nehmen ihre Erfolge als Teil ihrer Identität war und Fehler als besonderes Verhalten, während schwache Rechtschreiber dazu neigen, zu denken: “wenn ich falsch buchstabiere, ist es etwas, was ich tue. Wenn ich richtig buchstabiere, ist es eben Glück“. Einige Schulkinder leisten daher Widerstand gegen den Erwerb von Rechtschreibfähigkeiten, da sie schulische Fähigkeiten mit einem bestimmten Persönlichkeitstyp (z. B. des Lehrers, Lieblings) assoziieren. Hier wäre es wichtig, dem/der SchülerIn zuerst zu helfen, sich als eine/n erfolgreiche/n SchülerIn ohne Konflikte mit ihrer/seiner Identität sehen zu können, bevor das Rechtschreibtraining begonnen wird. 7.6 Ergänzende Hinweise Viele Autoren der Humanistischen Psychologie, so z. B. auch Betz & Breuninger (1987), weisen nach, dass Lern- und Leistungsstörungen aus systemischer Sicht im Bedingungsgefüge von Umwelt, Selbstwertgefühl und Leistungen der betroffenen Personen verlaufen. Aus NLP-Sicht kann diese systemische Sichtweise nur bestätigt werden. Daraus folgt, dass eine erfolgreiche LRS-Therapie neben dem eigentlichen Training der Rechtschreibfertigkeiten meist ein bis mehrere Faktoren berücksichtigen muss: 1. Eine Diagnostik und Therapie der akustischen und visuellen Wahrnehmung, falls in einzelnen Fällen Defizite vermutet werden. 2. Sehr wichtig ist die Elternarbeit, um eine respektvolle Kommunikation (wieder)herzustellen (Betz/Breuninger haben dazu ausführlich in ihrem Buch „Teufelskreis Lernstörungen“ berichtet). 3. Die Zusammenarbeit des/der Lerntherapeuten/In mit den Lehrkräften des Schülers und die Qualifizierung von Lehrkräften an entsprechenden Fortbildungen. 4. Um das Selbstwertgefühl und Leistungsvermögen zu stabilisieren und aufzubauen, ist die pädagogisch-therapeutische Arbeit mit den Betroffenen von Bedeutung. (Hinweise dazu finden Sie in Betz/Breuninger „Teufelkreis Lernstörungen“.) Als NLP-Techniken eignen sich das Ankern positiver Erfahrungen, z. B., das „Anker stapeln“ und „Anker verschmelzen“. Als die wichtigsten Interventionsmethoden haben sich laut K. Schick das „Change-History-Modell“ und die „Dissoziationstechnik“ erwiesen. Phantasiereisen, Entspannungstechniken und Autogenes Training können auch viel zu einer positiven Umprogrammierung des Kindes beitragen. Ein systemischer Aspekt für die Entstehung von LRS ist das Phänomen des möglicherweise damit verbundenen sekundären Gewinns. Der Autor (K. Schick) erlebte oftmals SchülerInnen, für die die LRS die einzige Möglichkeit war, die Zuwendung ihrer Eltern bzw. vor allem der Väter zu bekommen. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 26 Diese sekundären Gewinne aus einer LRS bestimmen verständlicherweise die therapeutische Intervention ganz entscheidend. Zahlreiche NLP-Therapeuten machen mit LRS-Schülern/Innen die Erfahrung, dass eine längerfristige Behandlung über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr, wie sie in manchen Einrichtungen vorgeschrieben ist, nur in begründeten Einzelfällen nötig ist, bei denen zusätzliche Probleme der Betroffenen und/oder deren Familienmitgliedern verborgen sind. Das Modell der Gehirn-Hemisphären Aus jüngeren neurologischen Erkenntnissen über die Struktur und Funktionsweise des menschlichen Gehirns ist bekannt, dass die linke und die rechte Hemisphäre des Gehirns unterschiedliche Funktionen und Fähigkeiten aufweisen. So lässt sich durch diese neurologischen Erkenntnisse ein scheinbar widersprüchliches Phänomen erklären, z. B. , dass betroffene Personen einerseits in der visuellen Wahrnehmung konkreter Gegenstände und Zeichen über eine intakte Wahrnehmung verfügen und andererseits die Symbole der Schriftsprache nicht eindeutig speichern und wiedererkennen können. Es ist sicher so, dass alle Menschen beide Gehirnhälften nutzen, allerdings mit unterschiedlichen Präferenzen. Das heißt, es gibt sogenannte „rechtshemisphärische“ und „linkshemisphärische“ Personen. Für das LRS-Problem ist nun entscheidend, dass den beiden Gehirnhälften auch unterschiedliche Fähigkeiten zugeordnet werden können. Grinder kombiniert das Hemisphärenmodell mit dem NLP-Modell und erweitert es um die Hypothese, dass visuelle Fähigkeiten auf beiden Seiten des Gehirns vorhanden sind: „Die linke Hälfte sieht Symbole (Buchstaben, Wörter usw.), während die rechte bestimmte konkrete Gegenstände sieht“.(Grinder 1991, 54) Aus der Verknüpfung beider Modelle zieht Grinder unter Bezugnahme auf wissenschaftliche Untersuchungen die Schlussfolgerung, dass linkshirndominante SchülerInnen es in unserem Schulsystem leichter haben, während rechtshirndominante SchülerInnen eher Gefahr laufen, SchulversagerInnen zu werden. In der Praxis bestätigt es sich auch, dass viele Förderschulen für Lernbehinderung extrem viele rechtshirndominante SchülerInnen haben (ebd.). Angesichts dieses Denkmodells scheint LRS häufig eher ein Problem einer mangelnden Anpassung der Schule an die zu unterrichtenden Kinder als ein Problem der Kinder selbst zu sein. SchülerInnen mit rechtshemisphärischer Dominanz müssen den Prozess des visuellen Speicherns von Wortbildern erst lernen. Dabei ist es hilfreich, von ihrer Fähigkeit des Visualisierens konkreter Gegenstände auszugehen und diese systematisch zu trainieren. Im Anschluss kann diese Fähigkeit dann auf das Speichern und Erinnern visueller Wortbilder übertragen werden. Dieses Training des spielerischen Visualisierens, das am Anfang eines Rechtschreibkurses steht, sollte laut R. Schick zwei bis vier Wochen durchgeführt werden. Es sollte sich bewusst nicht auf Wortbilder beziehen. Damit gemeint sind beispielsweise: - Visualisieren von Farben - Visualisieren von geometrischen Formen - Visualisieren eines vertrauten Gegenstandes - Visualisieren eines vertrauten Menschen/Tieres - Visualisieren eines vertrauten Hauses - Visualisieren des eigenen Zimmers, der Wohnung, des Wohnumfeldes - Visualisieren eines Lieblings- Ortes - Visualisieren eines klugen Freundes/Beraters usw. (Diese Übungen von Fenker&Mullins (1982) finden Sie ausführlich dargestellt bei Grinder 1991, 112 – 114). Diese Übungen können auch durch Phantasiereisen und andere Imaginationsübungen unterstützt werden. Spaß und Vergnügen sollten im Vordergrund dieser Übungen stehen. Bei diesen Übungen gibt MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 27 es auch kein „richtig“ oder „falsch“, sondern nur spielerisch üben, üben und noch mal üben (Schick, 116 –119). MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 28 Kapitel 8 Elternarbeit Die Elternarbeit ist ein wichtiger Anteil in der Lerntherapie. Sie bereitet den Boden für anhaltende Erfolge in der Arbeit mit LRS-Kindern. Durch die Unterstützung der Eltern können diese ruhiger und gelassener ihrem Kind gegenüber reagieren. Zunächst brauchen die Eltern von LRS-Kindern Hilfe durch LernberaterInnen, denn ängstliche, enttäuschte Eltern sind die größte Belastung für LRS-Kinder. Sie können durch Aufklärung und Information zur „Entdramatisierung“ der Lernstörung beitragen. Diese „Entdramatisierung“ trägt zur notwendigen familiären Entspannung bei. Wenn Eltern nicht mehr ängstlich oder ärgerlich auf die Lernstörung fixiert sind, kann Zuversicht in ihren Kindern wachsen. Wichtig ist, dass die Eltern lernen, ihr Kind so zu akzeptieren, wie es ist. Das gelingt bei lerngestörten Kindern, in dem man sich auf ihre liebenswerten Seiten konzentriert, die oftmals vor lauter Lernstörung nicht mehr gesehen wurden. Ein zentrales Instrument in der Familie sollten auch Absprachen zwischen Eltern und Kindern sein. Absprachen in der Familie sollen konfliktreiche Forderungen, unnötige Streitereien und Machtkämpfe ersetzen. Das Hauptziel einer Absprache ist die Klärung der Erwartungen, die beide AbsprachepartnerInnen aneinander haben. Die Eltern sollten ihr Kind, wenn es schulisch überfordert ist, unterstützen. Das heißt aber nicht, dass ihrem Kind alle Schwierigkeiten abgenommen werden. Es kann aber auch heißen, dass Eltern im Interesse des Kindes auf die Schule Einfluss nehmen. Wichtig ist auch, das Kind zu ermutigen und ihm die Bewältigung seiner Schwierigkeiten zuzutrauen. Hilfen sollten nur dann gegeben werden, wenn sie gewünscht sind. Folgendes Familienklima wäre hilfreich: Das Kind in der Familie groß und die Schule klein zu schreiben, um das Selbstbewusstsein des Kindes zu stärken. Betz/Breuninger beschreiben die frustrierten Eltern, die in die Lernberatung kommen und sich von Lerntherapeuten/Innen erhoffen, dass diese über Nacht das leisten, was sie selbst jahrelang nicht geschafft haben. Die/der Lerntherapeutin darf sich von diesem Druck nicht anstecken lassen. Zu hohe Erwartungen seitens der Eltern führen zu Enttäuschungen, die die Kinder in Form von Repressionen abbekommen. Betz/Breuninger empfehlen, dass am Anfang von Elternarbeit Informationen angeboten werden sollten, die ermutigend und entlastend wirken. Vorträge wären hier ein geeignetes Mittel, um auf die Besonderheiten der Lese- und Rechtschreibeschwäche aufmerksam zu machen, ohne Schuldzuweisungen nah zu legen. Die Autoren empfehlen den Eltern, mit ihren Kindern funktionierende Absprachen auszuhandeln. Auf diese Weise können Teufelskreise weitgehend unterbrochen werden. Empirisch erwiesen ist, dass die Überwindung einer negativen Lernstruktur am besten durch einen partnerschaftlichen Erziehungsstil gelingt. Die Praxis hat laut Betz/Breuninger gezeigt, dass nach einer gewissen Zeit, in der das Kind behandelt wurde, die Eltern wieder beginnen, misstrauisch zu werden und ihre Kinder wieder unter Druck setzen. Diese Praxiserfahrung ist besonders für unerfahrene Lerntherapeuten/Innen von Wichtigkeit. Eltern sollten auch ermutigt werden,(auch wenn es ihnen sehr schwer fällt), die Kontrolle gegenüber älteren Kindern abzubauen und deren Selbständigkeit zu fördern. Einzelarbeit mit den Eltern: • Gefühle der Eltern herausarbeiten (Enttäuschung, Ärger) • Erwartungen ausfindig zu machen • Gemeinsames Herausarbeiten falscher Erwartungen und Korrektur der Einstellung • Mögliche Lösung vorschlagen und diskutieren MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 29 • • Feedbackrunde: Wie es den Eltern geht, womit sie zufrieden sind und was für sie noch ungeklärt ist. Fragen von Eltern zurückgeben: „Was meinen Sie, trifft hier zu?“ Oder: “Wie würden Sie die Frage beantworten?“ Wichtig ist, den Eltern die Lernschwierigkeiten ihres Kindes als ganzheitliches Problem mit vielfältigen Rückwirkungen erfahrbar zu machen. Aufklärung und Information motiviert die Eltern zu aktiver Mitarbeit. Dadurch wird auch der notwendige Leidensdruck geschaffen, ohne den die Eltern kaum ihre bisherige Einstellungen, Erwartungen und Erziehungsmaßnahmen in Frage stellen würden. LRS-Kindern hilft am meisten, wenn sie sich von den Eltern so geliebt und akzeptiert fühlen, wie sie derzeit gerade sind. Das ist nicht gleichbedeutend mit unkritischer Begeisterung für alles, was sie gerade tun. Wenn Eltern Bedingungen daran knüpfen, ihre Kinder zu akzeptieren: Z. B. „Wenn du etwas leistest, wirst du von uns geliebt“, passiert dann folgendes: Diese Kinder tun sich schwer damit, sich selbst zu akzeptieren, insbesondere lerngestörte Kinder. Eine ausgewogene Bewertung der Schulleistungen der Kinder, verhindert eine Dramatisierung und Zuspitzung kritischer Situationen. Eltern, die in der Lage sind, selbst negativen Erlebnissen auch eine positive Seite abzugewinnen, wirken ermutigend und lernfördernd auf ihre Kinder. Zusammenfassend können fünf wesentliche Punkte festgehalten werden: • Das Kind im kritischen Leistungsbereich nicht kontrollieren, nicht mit ihm schimpfen und keinen Druck ausüben. • Das Kind lieben und annehmen, so wie es ist. • Mit kleinsten Fortschritten zufrieden sein und Teilerfolge anerkennen. • Geduld haben, den eigenen Bewältigungsstrategien der Kinder vertrauen und sie dazu ermutigen. • Misserfolge entdramatisieren und ausgleichen. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 30 Kapitel 9 Hilfen für LRS-SchülerInnen Für LRS-Kinder ist die Angst vor Schule und den Misserfolgen ihrer Leistungen eine tägliche psychische Belastung. Daher ist es wichtig, diesen Kindern durch die oben genannten Maßnahmen und entsprechende Förderung diese Angst zu nehmen .Die Förderung von Lese- und RechtschreibschülerInnen in der Schule ist aber leider oft eine Glückssache. Institutionell ist sie nicht gesichert. Oftmals stehen einer Grundschule gerade mal eine Stunde pro Klassenstufe an Förderstunden zur Verfügung. Dies ist jedoch für schwere Fälle bei weitem nicht ausreichend und führt sehr oft zu nochmaligem Versagen. Das heißt, das betroffene Kind ist noch hoffnungsloser als zuvor. Eine LRS-Förderung sollte logischerweise so früh wie möglich einsetzen. Am besten in den ersten Grundschulklassen, wo sich noch keine gravierenden Lücken gebildet haben, so dass ein effektives, genau auf die individuellen Stärken und Schwächen hin konzipiertes Training möglich ist. Dies sorgt für einen schnellen Erfolg und damit zur Verhütung einer chronifizierten Lernstörung. Einzelarbeit wäre für die SchülerInnen der ersten und zweiten Klasse am geeignetsten. Denn in dieser Altersstufe interessieren sich die Kinder noch nicht dafür, wie andere SchülerInnen ihre Probleme lösen, sondern nur dafür, was mit ihnen passiert. Wichtig wäre auch noch zu sagen, dass die Lese- und Rechtschreibschwäche nicht plötzlich da ist, sondern sich über einen längeren Zeitraum aufbaut. Dadurch wird das Selbstwertgefühl des Kindes sehr negativ beeinträchtigt. Zentral ist der Aufbau eines positiven Selbstwertgefühls. Dies ist durch die Reduzierung von Angst und dem Training von Bewältigungsstrategien und sozialer Kompetenz zu erwarten. Zum Beispiel wertet jede wahrgenommene und rückgemeldete Kompetenz den/die SchülerIn, und damit ich/sein Selbstwertgefühl, auf. Dies gilt sowohl für Kompetenzen die die/der SchülerIn auch schon früher hatte, als auch für neu gewonnene Fähigkeiten, die in der Betreuung erworben werden. Wenn sich die/der LerntherapeutIn oder die/der LehrerIn mitfreut, kann die/der SchülerIn das Lob annehmen. Das Aussetzen der Noten ist wichtig, um den Kreislauf der Angst-Streß-Blockierung zu unterbrechen. Das heißt, lernhemmende Attributionen wie, „ich bin dumm“, können somit verändert werden in „ich habe es eben erst jetzt gelernt“. Eine Gefahr besteht darin, dass die/der LerntherapeutIn/LehrerIn in das Helfersyndrom verfällt, wodurch Abhängigkeit und Unselbständigkeit der Schüler eher zementiert statt überwunden werden. Auch ein fadenscheiniges Lob oder Mitleid können die Beziehung Kind – zuständige BetreuerIn eher trüben. Als letzten Punkt möchte ich noch kurz auf Hilfen zur Angstbewältigung in Prüfungssituationen eingehen: Ängste in Testsituationen können folgendermaßen behandelt werden: LernberaterInnen können Kinder dazu anleiten, wie sie sich selbst beruhigen können. Kinder können sich in solchen Situationen mit folgenden Sätzen beruhigen. Z. B.: Aha, jetzt kommt die erste Aufregung. Wie erwartet. Atmen, entspannen, ruhig bleiben. Ich bewältige das. Prima, so, jetzt genau zuhören und noch nicht mitschreiben. Atmen, sehr gut. Was ich nicht kann, lasse ich weg. Versagen und damit verbunden, ein Verlust der Lernmotivation können vermieden werden. Fehlende Erfolgserlebnisse führen weit seltener zu negativen Verhaltenskompensationen. Das Kind macht frühzeitig die Erfahrung, ein Problem eigenständig gemeistert zu haben und baut hierdurch eine verstärkte Bereitschaft zur Arbeit im Problembereich auf. Je nach Heftigkeit der Ängste vor Testsituationen kann entweder mit der NLP-Swish-Technik oder dem sogenannten Fast-Phobia-Format gearbeitet werden. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 31 Schlussbemerkung Lernen kann fantastisch sein. Die allermeisten Grundschulkinder lernen auf spielerische Weise und benutzen die Strategie „So-als-ob“, um sich in andere Realitäten zu versetzen. In der Schule werden die Kinder leider zu oft von starken Normen in ihrer individuellen Lernweise, die bisher lustbetont war, eingeschränkt. Sie verlernen dabei das Lernen. Den Lernblockaden öffnet dies Tür und Tor, begleitet von Unsicherheit, Angst und Enttäuschung. In unserer schnelllebigen Zeit braucht es aber gerade Menschen, die voll Zuversicht und Selbstvertrauen ihr Leben gestalten. Die Vision, die Hedy Lötscher-Gugler, eine NLPlerin, die viel mit Kindern gearbeitet hat, formuliert, möchte ich hier gerne zitieren:“ Meine Vision ist, dass immer mehr Menschen erkennen, welches Potential in der Gedankenkraft steckt. Wenn wir wirklich realisieren, dass wir mit unseren Gedanken die Welt erschaffen, in der wir leben, fangen wir an, Selbstverantwortung zu übernehmen. Liebe und Achtsamkeit uns selbst, anderen Menschen und der Natur gegenüber ist unser wertvollster Beitrag für eine neue Welt“. MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 32 Literaturverzeichnis Birker Gabriele und Klaus Was ist NLP? Grundlagen und Begriffe des NLP, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 1997 Blickhan Daniela Miteinander wachsen, NLP im Alltag mit Kindern, Junfermann Verlag 1995, Paderborn Fatzer Gerhard Ganzheitliches Lernen, Humanistische Pädagogik – Schul- und Organisationsentwicklung, Junfermann Verlag Paderborn, 5. Auflage 1998 Jegge Jürg Dummheit ist lernbar. Erfahrungen mit „Schulversagern“, Zytglogge Verlag Bern, 26. Auflage 1998 Grinder Michael NLP für Lehrer, Ein praxisorientiertes Arbeitsbuch, VAKVerlag für angewandte Kinesiologie, 5. Auflage 1997 Grochowiak Klaus Das NLP-Practitioner Handbuch, Junfermann Verlag Paderborn, 2. Auflage 1996 Kline Peter & Martel Laurence D. Die Schule spielend meistern, Ein Lern- und Arbeitsbuch, Junfermann Verlag, Paderborn 1997 Lötscher-Gugler Hedy Lernen mit Zauberkraft, NLP für Kinder, Walter Verlag 2000, Düsseldorf Müller Xaver Franz Trainingsprogramm für rechtschreibschwache Kinder. So können Eltern helfen. Grünewald Verlag Mainz, 6. Auflage 2001 Neuland Michèle (Hrsg.) Schüler wollen lernen. Lebendiges Lernen mit der Neuland-Moderation, Neuland-Verlag Eichenzell 1995 O`Connor Joseph & Seymour John Neurolinguistisches Programmieren: Gelungene Kommunikation und persönliche Entfaltung, VAKVerlag Freiburg, 9. Auflage 1999 Remschmidt Helmut (Hrg.) Kinder- und Jugendpsychiatrie, Eine praktische Einführung, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2. Auflage 1987 Rubinstein, S.L. Grundlagen der allgemeinen Psychologie, Berlin 1971 Schenk-Danzinger Lotte Entwicklungspsychologie, Österreichischer Bundesverlag, Wien, 20. Auflage 1988 MASTERARBEIT NLP – KORNELIA KLEIN – STAND 17.04.02 – SEITE 33 Sommer-Stumpenhorst Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten: vorbeugen und überwinden, Cornelsen-Verlag 3. Auflage1993 Berlin Schröder Hartwig Lernen – Lehren – Unterricht, Hand- und Lehrbücher der Pädagogik, Oldenbourg Verlag München Wien 2000 Teml Helga und Hubert Komm mit zum Regenbogen, Phantasiereisen für Kinder und Jugendliche, Veritas-Verlag Linz, 7. Auflage 1998 Vollmer Günter & Hoberg Gerrit Lernen und Leistung, Vom besseren Umgang mit Informationen, Idee & Produkt Verlag Bonn 2000