Pressemeldung als - Gesellschaft macht Schule

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Pressemeldung als - Gesellschaft macht Schule
PRESSEMELDUNG
Theater träumt Schule:
NICHTS IST EGAL – ODER DIE KULTIUVIERUNG DER BILDUNG
KONGRESS vom 14. bis 16. Februar mit Richard David Precht, Manfred Spitzer, Goetz
Werner, Hartmut Rosa, Thomas Sattelberger, Michael Braungart, Gerd E. Schäfer,
Reinhard Kahl, der Schülerin Yakamoz Karakurt und vielen anderen.
München (10.02.2014) Der Kongress Theater träumt Schule: NICHTS IST EGAL – ODER DIE
KULTIUVIERUNG DER BILDUNG findet vom 14. bis 16 Februar in den Münchner Kammerspielen
statt und wird von den Münchner Kammerspielen, dem Archiv der Zukunft und dem Referat für
Schule und Sport veranstaltet. Gesellschaft macht Schule unterstützt den Kongress nicht nur als
Mitglied der Organisation „Archiv der Zukunft“, sondern ist auch Mitveranstalter eines im Rahmen
des Kongresses stattfindenden Workshops. Unter dem Titel „Was tun?“ wird ein Brainstorming mit
der Münchner Gruppe des Netzwerks Archiv der Zukunft am Samstag, 15. Februar von 15:30–16:30
Uhr im Werkraum stattfinden. Dabei werden Geschichten vom Gelingen guter Schulen gesammelt
und Lernerneuerer zusammengebracht.
Der diesjährige Kongress steht unter dem Motto: Nichts ist egal – oder die Kultivierung der Bildung.
Kinder sind keine Fässer, die gefüllt, sondern Flammen, die entzündet werden wollen. Dieser auf die
Antike zurückgehende Satz ist empörend aktuell. Derzeit wird in den Schulen - und mehr und mehr
auch in den Hochschulen - das Fässer füllen perfektioniert. Von Lernbulimie ist die Rede. Statt auf
den Geschmack der Welt zu kommen üben sich die Kinder und Jugendlichen in Gleichgültigkeit.
Irgendwie Durchkommen ist häufig ihr Hauptfach geworden. Am Ende ist ihnen vieles und manchmal sogar alles egal. Das verlangt nach Widerspruch: Nichts ist egal! Zugleich hat ein Wandel begonnen, der häufig im Verborgenen wirkt. Das Archiv der Zukunft ist diesem Wandel auf der Spur.
Es ist ins Gelingen verliebt und versteht sich als Intelligenz der Praxis.
Zusammen mit dem Archiv der Zukunft und unterstützt vom Referat für Schule und Sport der Stadt
München haben die Münchner Kammerspiele 2011 das Format THEATER TRÄUMT SCHULE entwickelt. Wir brauchen andere Bilder von der Schule und vom Lernen. Und wir brauchen Orte, an
denen ihre Zukunft gedacht, diskutiert und auch geträumt werden kann. Welcher Ort wäre dafür geeigneter als das Theater? Sollten Schulen und andere Bildungshäuser nicht die schönsten und kultiviertesten Orte sein? Sollten sie für unsere Gesellschaft nicht das werden, was die Kathedralen für
das Hochmittelalter waren? Sollte Lernen nicht eine Vorfreude auf sich selbst sein? Außerdem: Ob
man es will oder nicht, alles Reden über Bildung ist auch eine Selbstgespräch darüber, wie wir leben wollen.
Bei einem ersten Kongresswochenende im November 2011 ging es um die Erneuerung der Schulen
von innen. Diesmal kommt der Ruf auch von außen. Etwa von Thomas Sattelberger. Er war zuletzt
Personalvorstand bei der Telekom und verlangt den „Abschied von Söldnerarmeen in der Bildung,
in der Wirtschaft und in der ganzen Gesellschaft.“ Er diagnostiziert Erschöpfung in den Unterneh-
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men und vermisst Kreativität. Die junge Philosophin und Schriftstellerin Aridane von Schirach philosophiert mit Jugendlichen über diesen Anspruch: „Du sollst nicht funktionieren.“ Der Hirn- und Lernforscher Manfred Spitzer verlangt das „Hauptfach Kultur“. Die Schülerin Yakamoz Karakurt aus
Hamburg, die als 15jährige vor drei Jahren mit ihrem Essay „Mein Kopf ist voll“ in der ZEIT Aufsehen erregte, wird darüber sprechen, was sich seitdem in der Schule und bei ihr getan hat - zum Beispiel während eines Auslandsaufenthalts in Lateinamerika. Der Chemiker Michael Braungart hat das
weltweit beachtete Konzept „cradle to cradle“ entwickelt. Nicht von der Wiege zur Bahre leben sondern von einem Anfang zu neuen Anfängen. Er widerspricht dem Gemeinplatz, dass der Mensch
schädlich sei. Es kommt nicht drauf an, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren, sondern ein
Feuchtgebiet draus zu machen. Sein Vortrag: Menschen sind keine Schädlinge - Eine Hausforderung für die Schule.
Goetz Werner schließlich, der Gründer der Drogeriemarktkette dm, in der die Auszubildenden auch
Theater spielen, verlangt „Zutrauen!“ und fragt , was Freiheit, bedingungsloses Grundeinkommen,
Kreativität und Bildung miteinander zu tun haben. Hartmut Rosa ist der wohl meist beachtete jüngere deutsche Soziologe. Er untersucht wie Resonanzverhältnisse und Intensität aufkommen? Ihn
begleiten Schüler, die an der deutschen Schülerakademie teilgenommen haben. Manche schwärmen, sie hätten in diesen Wochen mehr gelernt als in einem Schuljahr. Wie kommt das?
Reinhard Kahl zeigt in Filmen, wie Lernen gelingt. Was Lernen ist, und dass es gerade bei Kindern
bereits Denken bedeutet und niemals nur Kopieren, kann der Kindheitsforscher Gerd E. Schäfer
beweisen. Der Philosoph, Tänzer und Schriftstelle Marco Wehr spricht darüber, dass kleine Kinder
große Lehrer sind. Der Arzt und Autor Herbert Renz-Polster begründet, warum die Natur ein so
wichtiger Entwicklungsraum für Kinder ist.
Und das ist längst nicht alles. Schulerneuerer aus der Schweiz zum Beispiel bieten ein Workshop
an. LehrerInnen und HochschulerInnen entwickeln in einem anderen Workshop das Konzept der
„Lehrkunst“. Der Philosoph Richard David Precht wird die ganze Zeit dabei sein. Erst mal als Zuhörender, um dann zum Abschluss vorzutragen, was er gelernt hat und um mit anderen zu überlegen,
was nun zu tun ist.
Schülerinnen und Schüler erhalten Freikarten an der Tageskasse der Münchner Kammerspiele.
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Kontakt:
Julia Pollert
Tel.: 089/ 544 796 85-0
Email: [email protected]
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