Radreise Venedig Korfu
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Radreise Venedig Korfu
Reisetagebuch Venedig- Bari von Seppl und Traudl Behl 17.06.2012 8.30 Abfahrt daheim bei 16.° und Regen Relativ entspannte Fahrt, lediglich bei München Süd ca. ½ Stunde Stau. Ab hier aber auch sonnigeres Wetter. 19.00 Ankunft in Venedig, Sonne, 35 ° Hotel Russott in Venedig – San Giuliano, ¾ Stunde nach Restaurant gesucht (zu Fuß), nix gefunden, dann doch Abendessen im Hotel (extrem klimatisiert). Später noch vor dem Hotel was getrunken und nette Unterhaltung mit deutschen Urlaubern, die am nächsten Tag auf ein Kreuzfahrtschiff wollen. Milde Nacht, sehr angenehm, nur ein paar Schnaken. 18.06. Um 7.00 Uhr waren wir schon auf! Total ungewöhnlich. Hatten gut geschlafen und morgens vom Zimmer aus tollen Blick auf Venedig. Abfahrt am Hotel kurz nach 9.00 Uhr. Bei Lidl ausreichend Getränke besorgt, dann Auto zum Parkplatz Alipark(nahe Flughafen Marco Polo) gebracht. Abfahrt mit dem Radl kurz nach 10.00. Erst Richtung Hotel wieder zurück, dann quer durch Mestre/ Marghera Richtung Malcontenta. 2 x nach der Richtung gefragt, von Italienern gute Wegerklärung bekommen. Über Gambarare/ Richtung Pieve die Sacco nach Codigoro (48,5 km). Dort beim Mittagessen Routenänderung beschlossen. Nicht nach Adria, sondern nach Chioggia (Hotel Ideal) 72 km. Den ganzen Tag über sehr heiß (34-35°), auf der Straße am Brenta-Damm kein Schatten, aber landschaftlich sehr schön (es ging entlang der Lagune, schöne Ausblicke auf Chioggia), leider relativ viel Verkehr für so eine Nebenstraße. Abendessen in der Altstadt von Chioggia (Antico Toro), war sehr gut. Nette Unterhaltung mit Radlern aus Göttingen. 19.06. Abfahrt in Chioggia kurz nach 9.00. Entlang dem Canale di Valle, ruhige Strecke bis Cavanella d’Adige, dabei zwei Radler aus Australien getroffen, die 4 Tage von Venedig nach Mantova fahren. Mittagessen in Rivá, kurz vor Mesola. Menu fisso, 11,00 € pro Person. Pasta, Carne, Pommodori, Patate frite + Wasser, 2 l, + 2 Caffe. Sehr gut. Bis dahin knapp 50 km gefahren. Weiter über Bosco di Mesola, endlich weg von der SS309 (Strada Romea), die wir lange Zeit benutzen mussten, weil wir die Nebenstraße mal wieder nicht gefunden haben. Um 16.00 Uhr Rast in Lido di Volano, nochmal 1 l Wasser nachgefüllt, dann durch’s Po-Delta weiter nach Lido delle Nazioni. Ab hier nach Hotel geguckt, aber bis Lido di Estensi nix Gescheit’s gefunden. Eingecheckt im Hotel Plaza, direkt am Strand, Zimmer mit Colazione 80,-- €.Sehr schönes 4**** Hotel. War wieder sauheiß heute, bis 35°, teilweise böser Gegenwind. Km-Stand 158,73, also 86,7 km heute gefahren. Sehr gut zu Abend gegessen im Restaurant Quo Vadis, Spaghetti allo Scoglio und Spaghetti Vongole, Absacker mit Trebbiano im Hotel. 20.06. 9.00 Uhr Abfahrt am Hotel Plaza, Frühstück war gut. Erst wieder ausreichend Wasser eingekauft, dann Start Richtung Ravenna. Nach ca. 4 km durch die Stadt für ca. 8 km zurück auf die SS 309, bis Casal Borsetti. Bis dahin starker LKW-Verkehr, zum Glück ging’s dann bis Marina di Ravenna auf schönem Radweg weiter. Mit Traghetto übergesetzt, dann nach kurzer Fahrt auf der SS67 links der Straße schönen Radweg nach Ravenna entdeckt. Kurz vor Ravenna nette Italienerin mit Sohn getroffen, hat uns auf Deutsch angesprochen, gefragt, wohin wir fahren und war total begeistert von unserem Vorhaben. Hat uns jede Menge frisches Obst (Kirschen und Aprikosen) geschenkt und uns den Weg zum Bahnhof gezeigt. Zug nach Cervia um 12.45 Uhr, km-Stand bis dahin 197,61 km, also heute 39 km bis jetzt. Mittagspause in Strandbar in Cesenatico, 18.00 Uhr Ankunft in Rimini. Beim 2. Mal nachfragen Hotel gefunden. Park Hotel, 4****, Sea-Side, 100 € inkl. Colazione. Schön. km-Stand 236,5, also 76 km gefahren. 21.06. Wieder um 9.00 Uhr gestartet. Gestern Abend hat unsere Kamera die Grätsche gemacht, deshalb erst mal ¾ Stunde beim KodakShop versucht, die wieder zu reparieren. Leider erfolglos. Am Vorabend haben wir im Hotelgarten lecker zu Abend gegessen, anschließend in der Nähe des Hotels noch in einer Bar einer kubanischen Gruppe zugehört. Haben tolle Musik gemacht, super Stimmung. Um 9.45 Uhr weiter in Richtung Riccione/Cattolica erst km-lang durch Strand-Orte, dann nach Gabicce Mare erstmals auf die SS 16 (Adriatica). Gleich ein brutaler Buckel, ca. 3 km Steigung bei 35°. Sauheiß, wir total k.o., dann aber rasante Abfahrt fast bis Pesaro. Mittagsrast in nettem Fischlokal in Pesaro, 2x Insalata di Mare und zusammen 1 Portion Pasta, viiiiel Wasser und Caffe. Weiter um 14.15 Uhr Richtung Fano. Der tollste Radweg Italiens (bis jetzt), ca. 11 km direkt am Strand! Leider kein Foto!!!! Ab Fano wieder auf die 16, 22 km bis Seningallia. Ankunft gegen 18.00 Uhr im Hotel Mareblu, ***, Radl-Hotel, 70 €, sehr nette Leute! km-Stand 307,5, 71 km gefahren, am Schluß mit Gegenwind. Kurz vor Seningallia neuen Foto gekauft, muß jetzt geladen werden, dann wird wieder geknipst. Abendessen ganz romantisch direkt am Strand von Seningallia, dann noch nette Unterhaltung mit einem älteren Kölner Ehepaar, die seit 40 Jahren in dieses Hotel fahren. Wirt hat uns gut den Weg für die nächste Etappe erklärt, bis kurz vor Ancona am Strand entlang, dort auf die Conero-Panoramastraße. 22.06. Abfahrt wieder um 9.00 Uhr. Wird wieder heiß heute. Die ersten 11 km waren wunderbar am Strand entlang, ab Marina Montemarciano bis Ancona auf der SS 16. Ging ganz gut, ab Falconara Marittima sehr viel Verkehr bis Ancona Centro. Im Hafen lagen zwei griechische Fährschiffe (Anek und Minoan). Wir sind dann durch die Altstadt hoch zum „Passetto“, dann ca. 1 – 2 km brutale Steigung (von wegen 200 m, wie gestern der Wirt gemeint hat!). Geschoben, total k.o., oben erst mal 3 l Wasser nachgekauft. Die Panoramastraße Conero (Nationalpark) sehr schön, tolle Ausblicke, aber 15 km ständig auf und ab; später lange Abfahrt bis Sirolo, Numana. Dort im Hafen Mittagspause mit gegrilltem Tintenfisch und Insalata Mare und natürlich viel Wasser! Ab jetzt Rückenwind und in rasantem Tempo bis Porto Recanati (wieder Strand-Radweg!). Dort wollten wir eigentlich heute übernachten aber … kein Hotel! Also, wieder auf die SS 16 und noch gute 12 – 13 km weiter bis Civitanova Marche. Große Stadt, aber kein Strandhotel! Unglaublich! Haben aber im Hotel Roma (3***S) schönes Zimmer (90 €) gefunden. Meerblick, aber bissl weiter hinten. Macht aber nix. Km-Stand 391,5, sind heute 84 km gefahren! Ankunft um 17.00 Uhr, schönes Abendessen in Strandlokal. Fußballspiel Deutschland – Griechenland geguckt (4 : 2). 23.06. Nach gutem Frühstück und gut geschlafen um 9.20 Uhr in Civitanova Marche abgefahren. Nach kurzer Fahrt ab San Elpidio schönen Radweg bis Pto. San Giorgio (ca. 10 km) direkt am Strand, dabei zwei österreichische Gepäckradler getroffen. Bis Pedaso weiter auf der SS 16, dann kurze Bicipista am Strand, dann ein Stück geschoben wegen Baustelle, danach wieder bis Grottamare auf der SS 16. Mittagsrast am Strand von Grottamare um kurz nach 12.00. km-Stand 433,07 (bis jetzt gut 41 km!). Unterwegs noch einen Radler getroffen, der von Stuttgart nach Sizilien fährt (Vorruheständler!). Bei km 458,7 Ankunft in Tortoreto Lido, Hotel Continental. Sehr schönes, großes Zimmer, 70 € inkl. Frühstück. 67 km heute gefahren, meistens schöne Strandpromenaden, überwiegend Piste ciclabile, außer zwischen San Benedetto del Tronto und Martinsicuro. Da mussten wir kurz auf die SS 16, die aber eigentlich in diesem kurzen Abschnitt für Radler gesperrt ist. War aber keine Polizei da, trotzdem etwas heißere Angelegenheit. Abendessen wieder in einem Restaurant an der Strandpromenade. Heut gab’s Fisch. Frittura Mista und gegrillte Dorade mit Kartoffeln. Vorher hat uns der Wirt selbst eingelegte Alici (Sardinen) und Sardellen probieren lassen. War sehr gut. 24.06. Abfahrt nach gutem Frühstück wieder um 9.00 Uhr. Ist schon wieder ziemlich heiß. Wir sind aber gut drauf und fahren erstmal lange an der Strandstraße längs. Man merkt, dass heut Sonntag ist, die Italiener wollen alle an den Strand (aber subito, per favore!), außer denen, die auf dem Radweg rumbummeln. Waren bis jetzt auf dem heutigen Streckenabschnitt schöne Bicipisten, nur 2x haben uns die Schilder in die Irre geleitet und der angebliche Radweg ist im Sand versickert. Jedes Mal zurück geschoben und zurück auf die SS 16. Nach gut 46 km Mittagsrast in Montesilvano in Strandlokal. Heut ist mächtig viel los. Kurz nach der Mittagspause haben wir Pescara erreicht, haben auch unser „Schnakenhotel“ wieder gesehen, weiter ging’s an der Strandpromenade auf der Radl-Spur bis zum Hafen, wo eine tolle Brücke für Fußgänger und Radler die Hafeneinfahrt überspannt. Danach in Francavilla wieder auf die SS 16, vorher nochmal kurz Wasser nachgetankt. Eigentlich wollten wir heute in Ortona Station machen, aber 4 km vorher kam ein brutaler Anstieg und Ortona liegt dann zwischen zwei Bergen wie in einem Loch. Wir hätten also wieder weit runter und morgen gleich den Berg wieder hoch fahren müssen. Sind lieber gleich oben weiter gefahren bis San Vito Chietino, wo wir kurz vor 5 bei km-Stand 543,5 (84 km Tagesetappe) im Hotel Garden ein Zimmer gefunden haben. Der Ort heißt Marina di San Vito, S.V.Chietino liegt oben am Berg! (Mit Burg und Ausblick aufs Meer). Die Küste heißt Costa di Trabocchi, das sind so komische Holzkonstruktionen im Meer (ähnlich wie Pfahlbauten) Wir haben noch nicht rausgekriegt, was die damit machen. Haben Super zu Abend gegessen, bis gestern waren wir im Tourismus-Gebiet, ab heute ist Italia live, keine Rosen-Verkäufer und so’n Quatsch. Es gab heut abend Chitarrina allo Scoglio und Grigliata di Pesce Misto. Danach noch Sorbetto al Limone und Caffe. Zum Tagesabschluß noch das Fußballspiel Italien : England mitverfolgt, war spannend bis zum Schluß (Elfmeterschießen). Italien hat schließlich gewonnen, also wieder alles klar im Land. 25.06. Haben heute ½ Stunde länger geschlafen. Start nach Frühstück auf der Hotelterrasse um 9.30 Uhr in Richtung Vasto. Die Strecke heut leicht hügelig, c. 10 km vor Vasto längerer Anstieg, wo Schieben angesagt war. Um ca. 12.00 nach 37 km Vasto Marina erreicht. Uns fällt auf, daß es hier viele Feigen- und Olivenbäume gibt, außerdem Oleander massenhaft in allen Rot-Rosa-Weiss- bis gelb-Farben gibt. Außerdem viele Pinienwälder. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön, am südlichen Horizont ist schon der Gargano zu erkennen. In Vasto Marina gut zu Mittag gegessen, Pasta mit Fischzeugs, Kaffee und wieder viel Wasser. Wirt ist Deutsch-Italiener. Weiterfahrt zuerst ca. 6 km auf schönem Radweg, dann wieder auf der SS 16. Gegen 16.00 Uhr Ankunft in Termoli, am Lungomare Nord viele schöne und elegante Hotels, wir wollten aber ein bissl weiter zum Zentrum, vor allem wegen Bahnhof. Nach kurzer Suche Zimmer im Hotel Meridiano, 3***, 86 € inkl. Frühstück, gefunden. Wir wollten eigentlich morgen mit dem Zug nach Foggia fahren, aber der Fahrplan macht uns wohl einen Strich durch die Rechnung. Zug geht entweder morgens um 6.27 oder abends um 20.30 (sonst kein Rad-Transport möglich!). Haben jetzt neue Variante ausgelotet. Wir werden morgen ab Termoli mit dem Rad weiterfahren Richtung San Severo. Schaun wir mal. Jetzt haben wir erst mal die Altstadt von Termoli besichtigt. Seppl hat grad eben die Funktion der Trabocchi entdeckt. Da werden an den langen Stangen die Fischernetze ins Meer abgesenkt bzw. wieder raus gehoben. Sind heute bei km-Stand 608,0, also ca. 65 km gefahren. Momentan kleine Cocktailpause in nettem Strandcafe, später Abendessen in der Altstadt. Sehr feines Abendessen, Fisch-Antipasti und leckeres Fischessen. Sorbetto und Kaffee zum Dessert , wollen jetzt noch einen kleinen Altstadt-Bummel machen und dann Schluß für heute. WahnsinnsFotos von Fantastic-Abendrot. 26.06. Haben heut Nacht nicht so sehr gut geschlafen und uns kurz nach 4 überlegt, doch noch mit dem frühen Zug nach Foggia zu fahren. Haben aber dann doch weiter geschlafen bis kurz nach 7 und sind dann nach einem italienischen Frühstück um ¼ vor 9 Richtung Foggia losgestrampelt. Waren beide bissl nervös. Aus Termoli mehr oder weniger die Räder raus geschoben, aber auf der SS 16 kam unser heutiger bester Freund, der Wind, kräftig zu Hilfe. Es ging ab wie die Luzie und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 20 km/h Richtung San Severo. Trotz starkem Verkehr auf der „Stradale“ waren wir um 12.00 in San Severo, wollten dort eigentlich nach 60km Fahrt eine Pause machen, war aber kein Lokal zu finden. Ziemlich trostlose Stadt, zumindest, was wir davon gesehen haben. Aber Wasser wurde reichlich eingekauft. Mittagspause war kurz drauf in einer Bar an einer Tankstelle . 2 Panini mit Salami und Käse, EnergyDrink und Sprite, 2 Kaffee und bissl ausgeruht, gings dann auf die restlichen 30 km nach Foggia, wo wir um 14.30 angekommen sind. Sind schließlich im White-House-Hotel gelandet (nach 90 km Fahrt), schönes, aber relativ teures Zimmer (120 € mit Frühstück). Nach dem Duschen was zu trinken gesucht und gefunden, danach Stadtbummel in der Altstadt, aber nix gekauft! (Versuchungen waren aber genug da!) Noch kurz zu heutigen Fahrtstrecke: landschaftlich eher etwas langweilig, kaum Ortschaften, leicht auf und ab, am östlichen Horizont stets die Berge des Gargano zu sehen. Die ersten BüffelmozzarellaFarmen waren zu sehen, viel Tomatenanbau und Oliven. Es hatte auf mehreren Feldern wohl in letzter Zeit gebrannt. An einem Feuer sind wir vorbei gekommen. Noch was ist uns heut extrem aufgefallen: Die „Sedici“ist eine Strada delle Puttane. Mag jeder nachgucken, was das ist… Jedenfalls stehen alle ca. 200 m „Damen“ relativ leicht bekleidet am Straßenrand und bieten ihre „Dienste“ an. Wir haben einige Kunden beobachtet. Unglaublich, eigentlich. Heut Abend haben wir gegenüber von unserem Hotel in einem kleinen, familiären Lokal sehr gut zu Abend gegessen, sind aber kurz nach 10 ziemlich k.o. und bettreif. Morgen geht’s weiter. Ach ja, war heut Gewitter gemeldet, kam aber zum Glück nix, ist jetzt, um 22.00 Uhr aber noch total heiß. Für morgen sind 38° angesagt!!! 27.06. Nach (italienischem) Frühstück, aber mit viel frischem Obst, Abfahrt kurz nach 9.00 Uhr bei km-Stand 698,5. Auf Anraten von zwei verschiedenen Personen (Polizist und Rezeptionist) wieder mal Routenänderung. Wir fahren auf der SS 89 Richtung Manfredonia, also praktisch am Südrand des Gargano. Die Strecke ist wieder leicht hügelig, verkehrsmäßig einigermaßen erträglich, zwar vierspurig, aber wir haben auf dem Sicherheitsstreifen ausreichend Platz. Kurz vor Manfredonia geht’s auf der Küstenstraße Richtung Bari. Erst ist die Straße total neu ausgebaut, nach ca. 10 km aber total schlecht und holprig. Außerdem plagt uns heute der Wind, stark von vorn und seitlich. Nach 52 km Mittagsrast in Zaponetta. Antipasti diverse Käse, Rucola und Tomaten, dann Pasta mit Garnelen Tomaten und Rucola. Sehr pikant. War aber auch etwas teuer. 40 € wollten sie komplett. Naja. Bei immer noch starkem Gegenwind Weiterfahrt Richtung Bari. Nach 73 km bei km-Stand 772 Ankunft in Margherita di Savoia. Kurort, Kurhotel Therme, Salinen usw. St. Margherita d.S. ist die Salzstadt. Hier wird in großen Becken Meersalz gewonnen. Sehr interessant: wenn die Salzseen abtrocknen, färben sie sich rosa durch den im Meerwasser vorhandenen Krill (kleinste Krebse). Hat man uns hier so erklärt, als wir die rosa Seen zuerst gesehen haben, haben wir an irgendwelche chemische Verschmutzungen gedacht! Wir sind im Hotel Margherita für 72 € gut untergekommen. Direkt am Meer, wird uns heut Nacht wohl kein Straßenlärm stören. Nochmal zur heutigen Fahrtstrecke. Erst ca. 30 km auf der vierspurigen SS 89 auf dem Seitenstreifen, dann die Strandstraße durchs Naturschutzgebiet mit vielen Salzseen rechts und links der Straße. Mußten eben noch meinen Fahrradsattel reparieren lassen, der hat sich wohl bei dem ganzen Geholper heute gelockert. Die Küste und der Strand sind hier sehr schön, azurblaues Meer und oben toll der Gargano zu sehen. An der Strandpromenade haben wir ein nettes Lokal für’s Abendessen gefunden, super Infos über den vor uns liegenden Abschnitt bis Bari vom Wirt bekommen und anschließend noch in einer WineBar 2 leckere Viertel „Greco-Wein“ getrunken. 28.06. Nach einer erholsamen Nacht und einem sehr italienischen Frühstück (Cornetti, mit allen möglichen Cremes gefüllt und Krapfen) ging’s kurz nach 9 auf die vorletzte Etappe. Sind noch ca. 75 km bis Bari, wir haben geplant, die Strecke auf zwei Tage quasi als Cool-down einzuteilen. Nachdem uns Barletta nicht so gut gefallen hat (Marmorstadt, viel Industrie) waren wir von Trani sehr begeistert und haben dort viele schöne Fotos gemacht. Gegen 12.00 kurze Rast mit 1 Fl. Wasser am Ende von Trani, eigentlich wollten wir schon was essen, war aber mit Rad abstellen nicht so günstig. In Bisceglie gabs ebenfalls nix, genau wie in Molfetta, erst nach 56 kam Fahrt am Ende von Molfetta haben wir in einer schönen Bucht ein tolles Restaurant entdeckt und dort super gegessen. Kurz danach, bei km-Stand 829 Hotel entdeckt und dort gleich die heutige Etappe beendet. War heut wieder ziemlich Gegenwind, auch einige Feuer unterwegs, wir mussten durch dichten Rauch radeln (Luft anhalten und durch!). Jetzt wird ein bissl ausgeruht. Ich hab noch kurz im Meer gebadet, die Küste ist hier aber ziemlich felsig, keine Sandstrände. Es gibt auch Seeigel. Wir haben dann im Hotel ziemlich einsam zu Abend gegessen uns auch beeilt, fertig zu werden, weil wir ja auch zum Public Viewing an die Poolbar wollten. Halbfinale EM Deutschland : Italien. Da war vielleicht was los! Endstand 2:1 für Italien. Rundrum großer Jubel und viel Geschrei! Wir sind dann noch zu einem kleinen Absacker-Wein auf unsere wunderschöne Terrasse bei unserem Zimmer abgewandert, haben dann gut und eine halbe Stunde länger als sonst geschlafen. 29.06. Nach überraschend vielseitigem Frühstück ging’s um 9.30 Uhr los zur letzten Etappe. Vor uns liegen ca. 20 km bis Bari. Verkehrsmäßig gesehen, war’s heut früh relativ ruhig, es ging auf Nebenstraßen fast bis Bari. Ca. 4 km vor dem Ziel führte aber mal wieder kein Weg an der SS 16 vorbei. Die ist mittlerweile zur Autobahn ausgewachsen, wir mussten aber zum Glück nur ca. ½ km da entlang fahren, dann konnten wir wieder auf eine Nebenstraße Richtung Hafen abbiegen. In diesem nördlichen Bereich ist Bari und die Vororte sehr gepflegt, ganz anders, als wir das von der Autobahnseite in Erinnerung haben. Bei exakt 854,0 km Ziel erreicht! Das Terminal der Venturis-Line nach Griechenland. Unser Fährschiff, die Aqua Hercules, liegt schon vor uns im Hafen, wir können aber erst um 17.00 Uhr aufs Schiff. Jetzt, kurz vor 12.00 , stellen wir erst mal unsere Räder und das Gepäck im Aufbewahrungsdepot ab und ziehen los, Bari angucken. Die Altstadt ist gleich gegenüber vom Hafen. Wir sind natürlich total stolz, dass wir die ganze Strecke so gut und ohne Pannen bewältigt haben. 12 Tage zwischen 30 und 36° C, wir sind ganz schön verbrannt. Unsere Beine kann man mit Eistüten vergleichen: ganz oben Vanille, dann ein bissl Himbeer (da, wo der Hosenrand am Bein rauf und runter rutscht) und dann Schoko. Sieht bissl komisch aus, wird sich aber hoffentlich auf Korfu etwas ausgleichen. Noch was für die Statistik: Insgesamt waren wir in den letzten 12 Tagen 54,15 Stunden auf dem Rad gesessen. Bis zum Gepäckdepot 855,47 km. In Bari haben wir erst mal was Frisches getrunken und uns dann ein kleines Ristorante in der Altstadt rausgeguckt, wo wir nochmal leckere Antipasti und Sorbetti al Limone genossen haben. Danach ausführlicher Bummel durch die Altstadtgassen, St. Nicola angeguckt und viele Fotos gemacht. Natürlich auch wieder eine Matrimonia (Hochzeit). Um ½ 5 haben wir die Räder und das Gepäck wieder aus dem Depot geholt und sind zum Check-In-Schalter der Venturis-Line gefahren. Dort bis ca. 18.00 Uhr rumgestanden und gewartet, bis wir an Bord gehen durften. Ziemlich anstrengendes Boarding, wir mußten die Räder im untersten Deck lassen und unser Gepäck hochschleppen bis auf Deck 6, wo die Kabinen liegen. Haben uns erst mal bissl frisch gemacht (Kabine ist nicht sehr geräumig, aber für 1 Nacht reicht’s aus!), jetzt warten wir noch auf die Abfahrt. Jetzt, 19.45 Uhr, werden immer noch Fahrzeuge verladen. Abfahrt der Fähre war schließlich um 20.45 Uhr, das Meer war ruhig, kein Wind. Zum Glück. Nach Abendessen und Kaffee haben wir erst im Restaurant noch was getrunken und uns dann (mit Windjäckchen) raus aufs Deck gesetzt und den Ausblick auf die italienische Küste genossen. Nach 23.00 Uhr ging’s dann ab in die Koje, haben gut geschlafen und heute Morgen fast verpennt. 30.06. Um 7.45 Uhr bin ich zum Glück aufgewacht, nach Katzenwäsche Sachen gepackt und raus aus der Kabine. War noch eine halbe Stunde bis zur Ankunft auf Korfu. Beim Aussteigen im Hafen von Kerkyra haben wir den Flying Dolphin entdeckt und tatsächlich war auch Spiros dort und hat grad Passagiere eingecheckt. Er hat uns erst im zweiten Anlauf erkannt, sich aber dann sehr gefreut, uns zu sehen. Hat wohl dann auch telefonisch seine Familie von unserer Ankunft verständigt. Nach Versorgung mit Wasser Abfahrt in Richtung Airport, wo wir kurz nach 10 endlich Katharina getroffen haben. Haben dann unser Gepäck in ihr Auto verladen und los ging’s in Richtung Agios Gordios. In einem Cafe to go ein kurzes Frühstück mit Croissants, Kaffee und Orangensaft, danach durch dichten Verkehr durch die Vororte von Korfu-Stadt; nachdem die Straße nach Benitses abgebogen war, etwas weniger Verkehr Richtung Achillion und Agios Gordios. Kurz hinter Milia beginnt dann die Steigung (10 %), das erste Stück ging , jetzt ohne Gepäck, ganz gut, aber nach ca. der halben Strecke haben wir dann doch die Räder geschoben. Das Gleiche dann nochmal in Sinerades, dann die 3 km lange, steile Abfahrt nach Agios Gordios. Am Aussichtspunkt nochmal die Räder vor dem PanoramaAusblick fotografiert, dann rasante Abfahrt ins Dorf und um 11.30 waren wir erst mal am Ziel bei Stevens on the hill angekommen. Radl ins Eck gestellt, abgeschlossen, Dusche und jetzt erst mal 8 Tage lang relaxen! Km-Stand jetzt 877,65 km, 56,21 Stunden auf dem Rad. 07.07. Nach einer schönen Relax-Urlaubswoche auf Korfu haben wir am Samstag alle Kräfte zusammen genommen und die Radl nach Korfu-Town ins Gepäck-Deposito gebracht. 2 km harte Steigung bis Sinerades haben sehr viel Kraft gekostet, natürlich Räder geschoben! Dann gings recht zügig, ab den Vororten allerdings mit starkem Verkehr bis in den Hafen. Später mit dem Bus zurück nach Agios Gordios, waren ca. 21 km Radtour. Nochmal ausruhen bis Sonntag nachmittag, dann schwerer Abschied von Katharina und Andreas und von Korfu. 08.07. Mit dem Fährschiff in 1 ½ Stunden nach Igoumenitza, bei Ankunft im Hotel Angelica Pallas exakt 900,01 km geradelt. 09.07, Am Montag früh raus, um 8.00 Uhr mit dem Fährschiff Kriti I der Anek-Line Abfahrt in Richtung Venezia. Lange an der Insel Korfu vorbei, dann entlang der albanischen Küste und nach einigen Stunden übers offene Meer. Lange Zeit nix zu sehen als Wasser. Zum Glück war das Meer sehr ruhig, wir haben uns auf dem Deck 6 am Hinterteil des Schiffes ein nettes Plätzchen, vor allem mit ein bissl Schatten, gesucht. Ganz plötzlich waren sie dann da: Delphine! Im Fahrwasser des Schiffes haben wir ca. 1 Stunde lang immer wieder einige, einmal ca. 12 Tiere zusammen, bei ihren Sprüngen durchs Meer beobachten können. Abendessen an Deck war nicht ganz so toll, aber wir haben anschließend noch an unserem Lieblingsplatz am Hinterdeck eine Flasche Wein getrunken und dann gut in unserer Kabine geschlafen. 10.07. Morgens um 9.00 Uhr Ankunft in Venedig, spektakulär! Zwischen Lido und Punta Sabbioni fährt das Schiff am Markusplatz vorbei und danach in den Hafen. Nach dem Ausschiffen nochmals aufs Rad Richtung Aeroporto, zum Ali-Park (zum Auto) Über die lange Brücke auf dem Gehsteig nach Mestre, dann nochmal ca. 15 km starker Verkehr, um ca. 11.00 Uhr bei km-Stand 917,68 Ankunft am Auto. 59,44 Stunden auf den Rädern, schön wars!