Farben des Lebens - 1. Meditation Rot
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Farben des Lebens - 1. Meditation Rot
Meditationen zur Fastenzeit In der Fastenzeit gab es Meditationen zum Thema "Farben des Lebens". Diese können Sie hier nun nachlesen. Farben des Lebens: 1. Meditation Rot - 2. Meditation Gelb - 3. Meditation Blau - 4. Meditation Grün Farben des Lebens - 1. Meditation Rot Liebe Schwestern und Brüder, ganz herzlich begrüße ich Euch zu unserem ersten Meditationsabend in der Fastenzeit. In diesem Jahr habe ich das Thema gewählt: „Farben des Lebens“. Gerade jetzt, wo wir eine längere Zeit erleben mussten, wie die Farben des Lebens unter dem vielen Schnee verschwunden waren, suchen wir besonders nach dem Spiel der Farben. Denn die Farben sind für uns ein Ausdruck des Lebens und der Lebensvielfalt. Das Wort „Farbe“ bedeutet: „gesprenkelt, bunt“. Wir warten geradezu darauf, dass demnächst der Frühling die Farben in unsere Welt zurückbringt, in dem alles grün wird und die Blumen die bunte Vielfalt der Farben in den Gärten und in der Natur aufblühen lassen. Farben gehören zu unserem Leben und tragen zur Lebendigkeit unseres Lebens bei. Wenn alles „grau in grau“ ist, dann gefällt uns das Leben nicht. Die Farben teilen uns mit: „Lebe nicht eintönig, nicht einfarbig!“ Das ganze Leben soll bunt sein, farbenfroh. Wir sind so zu sagen für ein „Leben in und mit Farben“ geschaffen. Warum sonst sollte es so viele Farben geben?! Diese Frage könnte im Sinne der Fastenzeit und als Besinnung am Anfang unseres Meditationsgottesdienstes für uns auch heißen: Lebe ich zu eintönig, so dass mein Leben zuviel „grau in grau“ ist“? Bekommt mein Leben Farbe, weil ich offen bin für neue Gedanken, Anstöße und neue Wege? Wodurch wurde meinem Leben die Buntheit genommen? So lasst uns das Erbarmen unseres Herrn anrufen, der die Farben schuf: KYRIE: GL 947, 4 (1+2+3) Wir sprechen zum Beispiel von „bunter Gesellschaft“ und meinen damit, dass sehr unterschiedliche Menschen zusammen gefunden haben: junge und alte, ordentliche und außerordentliche, ruhige und quirlige, Frauen und Männer, Arme und Reiche usw. Gerade um Jesus hatte sich eine „bunte Gesellschaft“ versammelt: Zöllner, Sünder, Lahme, Blinde, Kranke, Pharisäer, Sadduzäer, Arme und Reiche,… usw. Im übertragenen Sinn war Jesus ein Freund der „bunten Gesellschaft“. Ein Lied im Gotteslob drückt das gut aus, welches wir nun singen; besonders in der 2. Strophe. LIED: GL 640; 1., 2. und 3. Strophe Die Tatsache, dass es Farben gibt, macht eins deutlich: Es muss die verschiedenen Farben im Leben geben. Die Farben verkünden: Lasst die Unterschiede zu, sonst wird es einfarbig, eintönig, langweilig ..., eben grau… Die Farben verkünden: Wenn ihr bei euch nur eine Farbe zulasst, dann unterdrückt ihr die Vielfalt des Lebens, ja das Leben selbst,. Die Farben verkünden: „Öffnet Euch für das bunte Leben, für die Vielfalt!“ Und hierin liegt die erste Anbindung an das, was wir Fastenzeit nennen: Fastenzeit bedeutet eben nicht: „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“, sondern Fastenzeit will, dass wir jene Farben unseres Lebens entdecken, die wir bewusst oder unbewusst ausblenden. Fastenzeit ist eigentlich die Zeit der vergessenen, der verdrängten, der unbeachteten Lebensfarben. Gerade die Fastenzeit will sie ans Licht bringen, so wie Jesus jene Menschen ans Licht brachte, die man versteckte, verbarg oder an die Seite schob. Farben werden sichtbar durch das Licht. Jesus ist das Licht der Welt, der alle ans Licht holte: Aussätzige, Krüppel, Außenseiter, Sündige. Er hatte Licht für sie und so wurden sie plötzlich zu einer beeindruckenden Farbe: wie Maria, die Mutter Jesu, oder der Zöllner und Betrüger Zachäus, oder wie der blinde Bartimäus, wie der Fischer Petrus und viele andere mehr. Durch Jesus kam Farbe in Ihr Leben. Wir spüren, dass unser Thema „Farben des Lebens“ mehr ist als nur die Farben Rot, Gelb, Grün, Blau usw. Diese optischen Farben können uns aber helfen, aus dem geistigen „Grau in Grau“ ein wenig heraus zu kommen. Farben können uns anregen. Sie können uns auf etwas hinweisen und Neues erkennen lassen. Darum wollen wir heute eine der Grundfarben betrachten, nämlich die Farbe ROT. Lied nach der Melodie: GL 241 1. Du Licht vom Vater ausgesandt durchs Wort „Es werde Licht“ entstand das Leben hier im Meer, auf Land: ein Regenbogen-Farbenband 2. Erleuchte uns auch jetzt und hier, damit sich öffnet jene Tür, durch die wir gehn im Geiste Dein ins Land der Gottesfarben ein. 3. Die Gottesfarben, die ER schuf durch seinem Lichterfüllten Ruf, sie zeigen seine Herrlichkeit der Lieb’, mit der er uns erfreut. 4. Komm Geist des Herrn im Feuerrot der Liebesfarb’, die bis zum Tod des Menschen Herz durchströmt mit Kraft und wirkt mit aller Leidenschaft. Warum ich mit der Farbe „ROT“ beginne? Die Wissenschaftler sagen, dass wahrscheinlich die erste Farbe, welche wir Menschen wahrnehmen konnten, die Farbe ROT war. Zum Beispiel nimmt ein Patient bei einer Hirnverletzung, die eine vorübergehende Blindheit auslöst, zuerst das ROT wieder wahr, bevor sich dann die anderen Farben einstellen. ROT ist also die erste Farbe. Darum scheinen wir auch immer wieder das ROT als die Signalfarbe zu wählen. ROT sticht hervor. Es wird am besten wahrgenommen. So steht die Farbe ROT für das Signal „Achtung!“. ROT macht uns aufmerksam! Wir kennen das rote Stoppschild, die rot umrandeten Warndreiecke, die rote Ampel. Und so macht uns in der tieferen Betrachtung die Farbe ROT darauf aufmerksam: • • • • Auf was schaue ich in meinem Leben zuerst? Auf welche Signale achte ich zuerst? Auf was ist mein inneres Auge ausgerichtet? Auf mich? ... auf Andere ... auf Gemeinsames? Vielleicht stehen wir demnächst vor einem rot umrandeten Hinweisschild, vor einer roten Ampel, vor einem roten Stoppschild. Oder wir bemerken, dass uns die rote Farbe von einem Werbeplakat anzieht. All diese Dinge wollen uns auf etwas aufmerksam machen. Wenn Gott uns diese Farbe geschenkt hat, könnte sie uns nicht auch wieder auf IHN, unseren Gott aufmerksam machen? Nicht nur vor einer Ampel anhalten, sondern diese Farbe einmal als „Signal von Gott“ verstehen: Halt bei mir an! Sei aufmerksam für einen Menschen. Lebe nicht allein, Lebe in Gemeinschaft. Vielleicht halten wir einfach einmal inne und fragen uns: Wenn Rot uns aufmerksam machen soll: • • Was ist jetzt wirklich wichtig? Worauf muss ich achten, damit ich das Wichtige in meinem Leben, in dieser Woche, an diesem Tag nicht übersehe? Gebet: Öffne meine Augen, Herr, für die Wunder Deiner Liebe! Mit dem Blinden rufe ich: Heiland mache, dass ich sehe. Öffne meine Ohren, Herr, für den Anruf meiner Nächsten! Lass nicht zu, dass sich mein Herz ihrer großen Not verschließe. Öffne meine Hände Herr. Bettler steh’n vor meiner Türe und erwarten ihren Anteil. Christus, mache, dass ich teile! (Stundenbuch) ROT ist aber nicht nur die erste Farbe, die wir Menschen kennen. Rot ist die uns innigste Farbe. Denn das ROT pulsiert in uns durch das Blut. Das rote Blut ist in unserem Lebenszentrum, dem Herzen, und es durchströmt unseren ganzen Körper. ROT ist daher die Farbe der Lebenskraft. So kann uns die rote Blutsfarbe, die wir immer in uns tragen, sagen: Das Erste und das Wichtigste ist in Dir: das Leben in Dir. Achte auf Dein Innenleben. Die Werbung benutzt das ROT als Signal für Äußerlichkeiten. Doch das eigentliche Leben, das blutrote Signal ist in Dir ...,! Das eigentliche Signal geht vom Herzen aus. Achte darauf! Die Farbe ROT, sie ist nicht ein Werbe-Signal für das äußere Leben, sondern für das Innenleben, das Leben im Herzen. Vor einer roten Ampel bleiben wir stehen. Vor einem Stoppschild machen wir Halt. Die rote Farbe soll den Aufruf: „Stopp!“ unterstützen Fragen wir uns einmal: - Machen wir Halt: wenn innerlich etwas „Stopp!“ ruft? - Wenn wir vor Wut rot werden? - Wenn wir vor Scham rot werden? - Wenn wir den so genannten „roten Faden“ verloren haben? Wir erröten – so heißt es: aus Liebe, aus Verlegenheit, aus Scham, vor Wut, vor Eifer, vor Anstrengung ... usw. ROT signalisiert: Wir haben eine Wahrnehmung in uns. Die Farbe ROT sagt uns etwas über unser Innenleben. Da ist ein Leben in uns, was nach außen drängt. Gerade die Fastenzeit möchte uns helfen, dass unser verborgenes Herzensleben herauskommt. Den Glauben, zum Beispiel, den Glauben darf man nicht verstecken. Gottes Liebe soll weitergegeben, soll verkündet werden. ROT ist die Farbe, die ins Gesicht drängt, wie wenn man einen roten Kopf bekommt. ROT sagt: in uns ist ein Leben lebendig, das sich zeigen will. Jesus hat sogar im Tod die rote Farbe aus sich herausgelassen. Er tat es, um an zu deuten, welches Leben in ihm ist. Wir hören das Evangelium: Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes: Es kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem anderen, der mit Jesus gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus. Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres berichtet damit auch ich glaubt. (Joh 19,32-35) Menschenleben und Geist. Das ist der Rote Faden Jesu: Das ist der Rote Faden auch unseres Lebens. Sichtbares Leben und unsichtbares Leben: Gott und Mensch. So erhalten wir alle nun einen roten Faden. Er soll uns daran erinnern, dass es ein sichtbares und ein unsichtbares Leben in uns gibt. Der rote Faden als Signalfarbe: Achte mit dem sichtbaren Leben auf das unsichtbare Leben. Die Farbe ROT – rot wie Blut – wie der innere Lebensstrom - will uns sagen: Du hast ein Leben in Dir, das nie vergeht. Verliere den roten Faden von Gott und Mensch nicht! (Musik von CD) Menschenleben und Geist. Das ist der Rote Faden Jesu: Das ist der Rote Faden auch unseres Lebens. Sichtbares Leben und unsichtbares Leben: Gott und Mensch. So erhalten wir alle nun einen roten Faden. Er soll uns daran erinnern, dass es ein sichtbares und ein unsichtbares Leben in uns gibt. Der rote Faden als Signalfarbe: Achte mit dem sichtbaren Leben auf das unsichtbare Leben. Die Farbe ROT – rot wie Blut – wie der innere Lebensstrom - will uns sagen: Du hast ein Leben in Dir, das nie vergeht. Verliere den roten Faden von Gott und Mensch nicht! • • • • • • • • • für alle Menschen, die vor nichts mehr Halt machen für alle Menschen, die ihre persönlichen Stoppschilder übersehen. für alle Menschen, die nie vor Scham rot werden. für alle Menschen, die hinter den Dingen ein tieferes Leben erkennen. für alle Menschen die am roten Faden des Glaubens festhalten. für alle Menschen, die nicht nur Blut in sich haben, sondern sich auch vom Heiligen Geist durchströmen lassen. für alle Maler und Farbenkünstler. für alle, deren Leben bunt ist und nicht nur grau. für alle, die anderen Farbe ins Leben bringen. Herr Jesus, höre uns und erschließe uns die Farben des Lebens, damit wir unsere Welt aus dem Grau der Langeweile und Trägheit herausholen und in die bunte Gesellschaft Deiner Liebe einführen. Darum bitten wir Dich durch Christus unseren Herrn. A.: Amen VATER UNSER - Gebet SEGEN SCHLUSSLIED: nach der Melodie GL 947, 5 1. Roter Faden „Glaube“ zieh durch unser Herz, gib uns Zuversicht! II: Binde uns zusammen, Herr erbarme Dich :II 2. Roter Faden „Hoffnung“ Stärke unser Herz auch in tiefstem Schmerz! II: Binde uns zusammen, Herr erbarme Dich :II 3. Roter Faden „Liebe“ Fülle unser Herz stets mit Deinem Licht. II: Binde uns zusammen, Herr erbarme Dich :II Ferdinand Rauch als Pfarrer Farben des Lebens - 2. Meditation Gelb Liebe Schwestern und Brüder, ganz herzlich begrüße ich Sie und Euch zu unserer zweiten Abendmeditation in der Fastenzeit. Am vergangenen Mittwoch haben wir die Farbe ROT betrachtet. Rot ist die erste Farbe, die der Mensch wahrnimmt und Rot ist die innigste Farbe durch das rote Blut in uns. Heute betrachten wir die Farbe GELB. Ihre besondere farbliche Eigenschaft liegt darin, dass sie die hellste aller Farben ist. Sie kommt dem lichtvollen Weiß am nächsten. GELB ist sozusagen die „Lichtfarbe“ und erinnert an die Sonne. Die Sonne wird von Kindern immer mit gelber Farbe gemalt. Im GELB begegnen wir also dem Licht, aber nicht dem weißen Licht, bei dem das Auge geblendet ist, sondern dem gold-gelben Licht, welches kostbar gefüllt ist. Das Licht selbst ist ja unsichtbar und macht, wenn man direkt hineinschaut, blind. Wer kann schon in die Sonne schauen, ohne zu erblinden ? Das GELB ist sozusagen „das Licht“, und zwar in einer für uns Menschen guten Weise. Es ist, als habe das Licht im GELB eine Gestalt angenommen, mit der wir Menschen leben können. GELB ist „menschliches Licht“. So sprechen wir auch von Gott als der Sonne, die niemand anschauen kann, ohne zu sterben. In Jesus aber strahlt die göttliche Sonne ganz menschlich. In Jesus wird das Licht Gottes – also der Abstand zwischen Gott und Mensch – überwunden und trotzdem herrlich strahlend. EVANGELIUM: von der Verklärung Christi In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus beiseite und stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes, und sein Gewand wurde leuchtend weiß. Und plötzlich redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; sie erschienen in strahlendem Licht und sprachen von seinem Ende, das sich in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. Als die beiden sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte. Während er noch redete, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie. Sie gerieten in die Wolke hinein und bekamen Angst. Da rief eine Stimme aus der Wolke: Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. Als aber die Stimme erklang, war Jesus wieder allein. Die Jünger schwiegen jedoch über das, was sie gesehen hatten, und erzählten in jenen Tagen niemand davon. (Lk 9,28b-36) So bringt uns Jesus das Licht Gottes. Als Mensch gewordener Gott ist er die „Sonne der Gerechtigkeit“, denn „gerecht“ ist in der Bibel das, was gut ist für das Heil der Menschen. Und gut ist für uns: Gott im Menschen, die Einheit von Gott und Mensch, die in Jesus aufstrahlte. Lied: GL – 644 1,2,6 Die Farbe GELB trübt nicht das Licht, aber sie macht das göttliche Licht menschlich schön, menschlich herrlich und goldfarben kostbar. Die gelbe Farbe spricht also von der Herrlichkeit des Herrn, der Mensch geworden ist. Und das GELB spricht vom Menschen, den die Herrlichkeit des Herrn umgibt. Darum wird in der Kunst der Mensch mit einem gold-gelben Heiligenschein umgeben. Eigentlich passt die Farbe GELB zu dem alten Ruf: Kyrie eleison. Denn das Wort Kyrie, also „Herr“ meint den strahlenden Herrn, dessen Glanz und Herrlichkeit auf uns fällt. Unsere deutsche Übersetzung „Herr, erbarme Dich“ vermittelt oft nur die Hinwendung zum „erbärmlichen“ Menschen. Eigentlich meint es aber die Umstrahlung des Menschen mit Gottes Herrlichkeit – das Umgeben mit dem göttlichen Licht, welches alles mit Liebe umstrahlt...., etwa so wie wir es an Weihnachten hören, wenn es heißt: „und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie...“. Darum ist die Farbe des Vatikans, die Farbe der Papstflagge, die Kirchenflagge: WEISSGELB Sie spiegelt die Herrlichkeit Gottes, welche die Gemeinschaft der Gläubigen umstrahlt und auch in ihr aufstrahlt. In diesem Sinn wollen wir nun zu Gott rufen: Liedzettel: V/A: Kyrie eleison/ Christe eleison / Kyrie eleison Der gütige Gott erbarme sich unser. Er umstrahle uns mit seiner herrlichen Liebe und vertreibe alles Dunkel. Er führe uns in das Glück des ewigen Lebens. A: Amen. GELB ist also in der Symbolik der Farben die Herrlichkeit, die – wie bei der Erzählung vom brennenden Dornenbusch – brennt, aber nicht verbrennt. Man kann sozusagen in die Sonne schauen, ohne zu erblinden. Ein wenig davon machen wir deutlich, in dem wir mit künstlerischen Formen die Menschennahe Herrlichkeit Gottes zum Beispiel in einer Monstranz darstellen. - > Monstranz (ohne Hostie) vor die gelbe Tuchwand stellen. GOLD-GELB - diese Farbe lässt das, was wir Gottes Herrlichkeit nennen, in menschlich erträglicher Weise aufstrahlen. Ja, diese Farbe zeigt das Kostbare an, das Wertvolle, das Wertvollste und Kostbarste: Gottes Gegenwart im Licht, im Sonnenglanz. Jedoch so, dass es uns Menschen sehen lässt und nicht blind macht. Die Farbe des goldenen GELB soll uns erinnern: Gott ist in der Welt – letztlich im Menschen. Die Herrlichkeit ist in der Welt trotz aller Dunkelheit. Die goldgelbe Farbe strahlt uns die Botschaft entgegen: Gott ist da – inmitten aller Farben. Für uns ergeben sich daraus einige Fragen: Können wir die Gegenwart Gottes in unserem Leben noch erkennen? Sehen wir seine Herrlichkeit mit den Augen des Glaubens, so wie wir mit unseren Augen das strahlende GELB sehen? • Sehen wir Gottes Herrlichkeit in der Farbe des Menschseins: im Glück, das wir erfahren, in der Liebe, die wir geschenkt bekommen, in den Augenblicken, wo uns ein Licht aufgeht? • Suchen wir im Gebet, in der Anbetung, im Lobpreis Gottes das Licht für die Seele, oder nähern wir uns Gott immer nur mit Bitten, Klagen, Hilferufen? • Haben wir in uns das Leben der Farbe „GELB“, der strahlenden Gottesfreude wie Maria, die jubelt: „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter! Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.“ (LK 1,46 ff) Lied: GL 558, 5 Nun haben wir die verborgene Herrlichkeit der Farbe GELB betrachtet, weil sie die hellste aller Farben ist. Doch gerade weil sie die strahlendste, die hellste aller Farben ist, ist sie auch die verletzlichste aller Farben! Nur eine kleine Trübung durch die Beimischung einer anderen Farbe verdirbt das strahlende GELB. Es wird fahl. Es „ver –gilbt“. Die gelbe Farbe mit ihrer Herrlichkeit wird dann schmutzig und wirkt verdorben, krank und falsch. Eine kleine Trübung und sofort ist das Gelb in sein Gegenteil verkehrt. Ist das nicht auch so bei uns Christen? Durch die Taufe sind wir Kinder Gottes. Wir sind aufgenommen in den Glanz der Wahrheit Gottes. Doch durch unsere Schuld wird unser weißes Taufkleid besudelt. Es erscheint oft wie verdorben. Es vergilbt. Es verliert die Strahlkraft der geschenkten Herrlichkeit. So wurde die Farbe GELB auch zur Farbe der Falschheit. So schnell kann es umschlagen! Wir sind daher aufgerufen, unsere Herrlichkeit zu hüten und nicht durch Schuld zu trüben. Die Herrlichkeit Gottes bleibt zwar bei uns - denn Gottes Herrlichkeit lässt sich nicht trüben. Aber wir lassen sie oft vergilbt erscheinen. GELB und GILB sind die zwei Seiten der einen Medaille Wir sind verantwortlich dafür, wenn andere Menschen nicht das Gold-Gelb der Gottessonne sehen, sondern nur das getrübte Gilb menschlicher Schuld. Die getrübte Farbe der Falschheit. Lied: nach Melodie Gl-Nr.: 105 1. O Gott, Dein Wort hat unsre Welt ins wahre Licht des Heils gestellt. Der Farbenvielfalt strahlt uns auf im Goldgelb Deiner Sonne Lauf. 2. Das Gold-Gelb-Licht vertreibt die Nacht und bringt uns bald des Frühlings Pracht. Sein Strahlen schenkt dem Leben Blüh’n und macht es reif durch Sonnenglüh’n. 3. Das strahlend Gold-Gelb drängt zum Licht, zu Gott – o Seel’, vergiss das nicht! Die hellste aller Farben – wisst! – durch Trübung leicht verletzlich ist! 4. Doch wiederkehrend glänzend rein, wie jeden Tag der Sonne Schein, erstrahlt die Gottesfarbe neu, denn Gott ist durch Vergebung treu! (T.: F.R.) Gerade jetzt, in der österlichen Bußzeit, halten wir fest an der geschenkten Herrlichkeit Gottes. Jesus kam aus dieser Herrlichkeit. In den ältesten Christengemeinden sang man das Lied von Jesus Christus, der aus der Herrlichkeit kam und für uns ganz schmutzig wurde wie ein Sklave und sogar im Tod fahlgelb wurde, damit wir wissen: Gott schenkt durch seine Liebe jedem, der an ihn glaubt, die verlorene Herrlichkeit zurück. GELB ist daher auch die Farbe der ewigen Würde, die uns nie genommen wird. Es ist die Königsfarbe der Kinder Gottes. Darum sprechen wir gemeinsam von unserem Begleitblatt den Philipperhymnus: (Beim Sternchen * bitte eine Pause machen!) P.: Christus Jesus war Gott gleich, * hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, A.: sondern entäußerte sich und wurde wie ein Sklave * und den Menschen gleich. P.: Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, * bis zum Tod am Kreuze. A.: Darum hat ihn Gott über alle erhöht * und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, P.: damit alle im Himmel, auf der erde und unter der Erde * Ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu A.: und jeder Mund bekennt: Jesus Christus ist der Herr * Zur Ehre Gottes des Vaters. (Phil 2, 6-11) Gott weiß um die Trübung der Herrlichkeit, die in Jesu Abstieg zu uns Menschen geschah. Aber dennoch erhebt er Jesus Christus. Denn es ist nur eine äußere Trübung. Innerlich strahlt Gottes Liebe um so mehr. So erhebt er auch uns immer wieder neu in den Glanz seines Lichts aus Liebe und Treue. Gott kennt eben nicht eine Liebe, welche nur die Herrlichkeit liebt. Er kennt die Liebe, die alles auf sich nimmt, damit wir Menschen nie die Würde, nie die göttliche Herrlichkeit verlieren. Denn Gott ist die ewig treue Liebe. Darum vertrauen wir und beten unsere heutigen Fürbitten: • • • für alle Menschen, die an die Herrlichkeit Gottes glauben für alle Menschen, die Gott dafür loben und preisen für alle Menschen, die Gottes Liebe bekennen und verwirklichen. - für alle, die Gottes Licht in ihrer Dunkelheit zulassen. • • für alle, die im Licht Gottes neu aufleben. Für alle, die mit Dankbarkeit beten und singen. - für alle, die durch eine Trübung im Leben den Glanz Gottes nicht mehr sehen. • • für alle, die nur noch Schwarz für sich sehen. für alle, die nicht auf Gott vertrauen können. - für alle, die anderen durch Güte Glanz ins Leben bringen - für alle, die trotz Trübsal freundlich strahlen. • für alle, die auf Gottes heilige Wandlung vertrauen So lasst uns nun das Vaterunsergebet sprechen wie der Herr es uns zu beten gelehrt hat. VATER UNSER – GEBET Zum Schluss möchte ich uns alle aufmerksam machen auf die kleine gelbe lächelnde Sonne, die auf Ihrem Begleitzettel aufgeklebt ist. Sie können sie mit dem Begleitzettel mitnehmen oder auch davon lösen. Zu dieser kleinen Sonne gehört folgende Geschichte: Es war an einem wunderschönen Tag. Die Familie ging spazieren. Die Sonne leuchtete hell und sie schien richtig warm. Die jüngste, Kiki – war gerade im ersten Schuljahr - blieb immer irgendwo stehen, musste hier schauen, da einen Grashalm zupfen und dort einem Vogel nachschauen und war auf diese Weise immerzu am Ende der Familie. Das Seltsamste aber war: Kiki blinzelte. Ständig blinzelte sie, legte den Kopf etwas schief, kniff die Augen leicht zu und blinzelte. Alles Fragen half nichts: Warum bleibst Du stehen? Warum blinzelst Du? Kiki gab sich dann zwar stets einen Ruck, aber bald darauf war es genau dasselbe. Der Spaziergang wurde für die Familie sehr anstrengend. Am anderen Morgen fragte Kiki beim Frühstück: „Sag mal Mutti, warum leuchtet die Sonne?“ „Ja“, sagte die Mutter, „das ist nicht leicht zu erklären. Da oben ist es sehr, sehr heiß. Es glüht alles richtig, und dann ist es eben hell.“ Mittags war der Vater dran. „Warum leuchtet die Sonne?“ Der Vater sprach: „Sieh mal, meine Kleine, die Sonne ist ein riesiger Gasball und besteht zu 70% aus Wasserstoff, zu 23% aus Helium und die restlichen 7% bilden feste Stoffe. Durch Umwandlung kommt es zu Energie, zu Explosionen. Dann ist es sehr heiß. Alles glüht. Und dann ist es eben hell. Klar?“ Am anderen Tag fragte Kiki den Lehrer. Der las aus einem Buch vor. Das war schrecklich kompliziert. Kiki hörte gar nicht zu. Am Nachmittag ging sie dann zu Oma. Oma wusste es bestimmt. Oma wusste eigentlich immer Rat. „Oma, warum leuchtet die Sonne?“ „Ja, mein Kind, das ist ganz einfach“, sagte die Oma:„Weil sie lächelt!“ Was war das für eine wunderbare Antwort: Weil sie lächelt! - Ganz einfach. Am Abend legte sich Kiki glücklich zu Bett. Und als sie lächelte, da sagte die Mutter zu ihr: „Du, meine kleine Sonne!“ „Du meine Sonne.“ Das sagt Gott zu uns. Das dürfen wir auch zu Gott sagen. Das verkündet uns die goldgelbe Farbe. Lächeln, Freude: könnte das nicht ab und zu ein „Fasten“ sein, also ein Festhalten an Gottes Liebe. Er, die „Sonne der Gerechtigkeit“, strahlt uns immer an. Die Farbe Gelb gibt sein herrliches Lächeln weiter. Demnächst im tausendfachen Gelb der Blumen. Geben wir seine Liebe weiter. Dazu segne und behüte Euch der gütige Gott ... SCHLUSSLIED: nach der Melodie GL-Nr.: 241 1. Du Gott des Lichts, dem Vater gleich, Du Licht, dem unser Licht entspringt, Du ew’ger Tag: hör unser Fleh’n, das aus der Nacht zum Himmel dringt. 2. Entreiße uns der Finsternis und aller Angst der Erdennacht, streif ab von uns die Müdigkeit, die uns zum Guten träge macht. 3. Du Christus bist das Licht der Welt, der Gott, dem gläubig wir vertrau’n, auf den im Dunkel dieser Zeit wir alle unsre Hoffnung bau’n. 4. Aus ganzem Herzen preisen wir Dich, Christus, Herr der Herrlichkeit, der mit dem Vater und dem Geist uns liebt in alle Ewigkeit. AMEN. Farben des Lebens - 3. Meditation Blau Lied zur Eröffnung: GL-Nr. 263, 1 Liebe Schwestern und Brüder, auch zur dritten Meditation in der Fastenzeit begrüße ich Euch ganz herzlich. Unser Thema ist ja: „Farben des Lebens“. Nach den Farben Rot und Gelb betrachten wir diesmal die Farbe Blau. Fast immer, wenn ich dienstags in eine unserer drei Kindergartengruppen gehe, nehme ich Tücher mit, um damit die Geschichten von Gott so zu sagen „zu untermalen“. Dabei frage ich immer, was sie mit den Farben der Tücher verbinden. Nehme ich ein rotes Tuch und frage: „Woran erinnert Euch das rote Tuch?“, dann kommt sofort die Antwort: „ ...an das Feuer“, ...oder: ... “an ein Herz“. Manchmal sagt auch ein Kind: „An die rote Ampel“, oder: „An das Feuerwehr-auto“. Zeige ich ihnen ein gelbes Tuch, so rufen sie: „Das ist wie die Sonne“. Und zeige ich ihnen ein blaues Tuch, dann sagen sie: „ ...wie der Himmel“, oder: „ ...wie das Wasser“. Ja, die Farbe Blau begegnet uns am meisten am blauen Himmel oder im blauen Wasser des Meeres. „Blau“ umgibt uns am hellen Tag durch den Himmel. Um die ganze Erde herum ist es so zu sagen blau. Auch das Wasser ist das Element, was den größten Teil der Erdoberfläche ausmacht. Sowohl die Luft als auch das Wasser strömen und fließen. Daher wird unsere Erde auch der „blaue Planet“ genannt. Aus dem Wasser kommt unser Leben, Unter dem Himmel, in der Luft - umgeben von ihr leben wir. Wir leben so zu sagen in der Farbe blau. Es ist, als spiegelt sich in ihr das Pauluswort wieder; wenn er von Gott spricht. Paulus sagt nämlich: „Denn in ihm leben wir, in ihm bewegen wir uns und sind wir“. (Apg 17,28) Blau ist also die Farbe in der wir leben, die uns umgibt. LIED: nach der Melodie GL-Nr.: 241 1.) Als unsere Welt im Anfang stand, lag Urflutwasser überm Land. Vom Wasserblau ward sie bedeckt; doch Gotteswort das Leben weckt. 2.) „Es werde Licht!“ Dies Wort ruf auf den wechselvollen Tageslauf. Es scheidet Finsternis vom Licht, so dass der Weltenlauf anbricht. 3.) Das Blau der Urflut sich erhebt steigt auf - den Erdball sie umschwebt -, umfängt die Welt als Atem-Luft, durchzieht ihr Reich mit Lebensduft. 3.) Das Wasser auf dem Erdenrund sich sammelt in der Tiefen Grund und bringt hervor aus Wasserblau das Leben in der Vielfalt. „Schau!“ 5.) Dank sei dem Vater, Sohn und Geist auf den die Lebensvielfalt weist. Ihn loben wir, durch dessen Ruf aus Nichts ER alles Leben schuf. (T.: F.R.) Die Farbe BLAU ist also besonders mit jenen Elementen verbunden, die der Inbegriff von Raum und Tiefe sind, des Schwimmens und Fliegens. Gerade der Himmel, mit seiner Weite und Tiefe, die unseren Planeten umgeben, vermittelt eine ewig bestehende Schutzhülle um uns, die Ruhe schenkt, Gelassenheit und Sehnsucht nach Höherem. Der Himmel, der blau über uns schwebt, ist aber auch ein Sinnbild der Freiheit, die wir erlangen möchten, wenn uns alles nach unten zieht: die Arbeit, die Verantwortung, der Stress, der Ärger, die Schwere des Lebens. Das Himmelsblau ruft in uns die Sehnsucht hervor, auf zu steigen, über den Dingen zu stehen, zu fliegen, die Niederungen des Lebens zu verlassen. Vielleicht lieben daher viele Menschen das Lied mit dem Text: „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein; alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen und dann ist das, was und groß und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein. Die Farbe BLAU ist somit auch die Farbe der Entspannung, des Sich-tragen-Lassens. Es ist wie das reinigende Wasser, das alles wegspült, was unser Leben unterdrückt. Am meisten spüren wir das, wenn wir in das Wasser steigen, wenn das blaue Wasser uns wirklich spürbar trägt. Es vermittelt uns, leicht zu werden, leicht zu sein. Beim Baden erholen sich daher viele Menschen. Sie lassen sich vom Wasser tragen. Im Wasser gilt nicht mehr: „Ich muss alles tragen“, sondern: „Ich werde getragen“. „Ich werde entlastet“, weil mich etwas von allen Seiten umgibt und trägt – ja schweben lässt. Und dieses Getragen-Werden macht frei, macht leicht. Die Farbe BLAU erinnert uns daher an einen Zustand, an ein Loslassen, das zur Ruhe führt. Fragen wir uns daher in dieser Fastenzeit: • • • • Lasse ich mich von Gott tragen? Das heißt: Nehme ich mir Zeit zum Vertrauen auf Gott? Überlasse ich mich wirklich Gott einige Minuten am Tag? Oder vertraue ich nur auf mich selbst und komme gar nicht zur Ruhe? Vielleicht komme ich überall hin, nur nicht zu mir selbst! • Verurteile ich mich selbst zum Angespanntsein? Bete ich so, dass ich spüren kann: Gott, Du umgibst mich wie Wasser, wie der Himmel – von allen Seiten? Können wir unter dem freien Himmel spazieren gehen und wirklich sagen: Gott, Du breitest Deine Liebe über mir aus - soweit der Himmel ist? Darum beten wir aus dem Psalm 139 einige Verse: P.: Herr, Du hast mich erforscht und Du kennst mich. ob ich sitze oder stehe, Du weißt von mir. * Von Fern erkennst Du meine Gedanken. A.: Ob ich gehe oder ruhe, es ist Dir bekannt;* Du bist vertraut mit all meinen Wegen. P.: Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge * Herr Du kennst es bereits. A.: Du umschließt mich von allen Seiten* und legst Deine Hand auf mich. P.: Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, * zu hoch, ich kann es nicht begreifen. A.: Wohin könnte ich fliehen vor Deinem Geist * Wohin mich vor Deinem Angesicht flüchten? P.: Steige ich hinauf in den Himmel, so bist Du dort * bette ich mich in der Unterwelt, bist Du zugegen. A.: Nehme ich die Flügel des Morgenrots * und lasse mich nieder am äußersten Meer, P.: auch dort wird Deine Hand mich ergreifen * und Deine Rechte mich fassen. A.: Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz * prüfe mich und erkenne mein Denken! P.: Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der Dich kränkt, * Und leite mich auf dem altbewährten Weg! P/A: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist * Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Manche empfinden das BLAU als die eigentliche Farbe des religiösen Lebens, weil es uns in die Stille führt und uns das Umfangensein des unsichtbaren Gottes deutlich macht. Die Luft, die wir atmen, ist auch nicht sichtbar, aber wir brauchen sie immerzu, um leben zu können. Sie ist da, auch wenn sie unsichtbar ist. Genauso sind wir auf den unsichtbaren, aber uns gnädig zugewandten und uns empfangenden Gott angewiesen. Im Erscheinen des blauen Himmels können wir am ehesten erkennen: der Himmel ist da – aber greifen, fassen, berühren kann ihn keiner. BLAU ist also die Farbe des Umfangens Gottes – wie der Himmel, der uns umfängt oder das Wasser, das uns beim Baden umgibt und trägt. Gott ist da, aber wir werden seiner nicht habhaft. Darum soll unser heutiges Zeichen ein blauer Luftballon sein. Er macht deutlich: Er umspannt etwas. So wird er ein Zeichen für Raum und Tiefe. Er trägt die Farbe des Wassers, des Himmels und soll uns daran erinnern: Wir sind umgeben von Kräften, die uns erhalten, die uns tragen, entlasten und befreien. AUSTEILEN DER LUFTBALLONS - Meditationsmusik Ein blauer Luftballon ist leicht – trotz seines Umfangs. Er könnte uns damit sagen: So leicht ist es, Dich von Gott umfangen zu lassen. So wie die unsichtbare Luft den Ballon füllt, so lass Dich erfüllen von seinem Wort, von der frohen Botschaft. Lass einfach sein Wort bei dir zu: „ Du umgibst mich von allen Seiten, Du legst Deine Hand auf mich!, guter Gott“. Du umgibst mich Gott wie Wasser beim Bad und wie der Himmel die Erde. Du strömst in mich ein wie die Luft aus der blauen Atmosphäre. Wie der Ballon die Luft in sich zulässt und dann Raum und Weite gewinnt, so lass in Dir das Wort Gottes zu, damit Du in Dir Weite und Tiefe, Raum und innere Größe empfängst. Denn dazu hat Gott Dich geschaffen, dass Du inner- lich groß wirst durch seine Zuwendung, seine Liebe, seine Erfüllung Deines Lebens. Lied ´GL-Nr.: 290, 5 BLAU ist in der Symbolik der Farben die Farbe der Wahrheit. „Wahrheit“ ist nicht das, was wir unter „richtig“ verstehen, wie zum Beispiel 2+2 = 4. Das ist richtig! „Wahrheit“ meint mehr. Sie meint: auf die Beziehung kann ich mich verlassen. Wahrheit ist ausgerichtet auf tragende Beziehungen. Wahr ist, wenn etwas aus Liebe auf ewig bestehen bleibt, so wie es im Psalm heißt: Dein Wort ist wahr! Du trägst mich ! Damit symbolisiert die Farbe Blau etwas, was wir Menschen sehnsüchtig suchen: nämlich jemand, auf den wir uns verlassen können, der zu uns steht, der bei uns bleibt und uns durch seine Treue eine unerschütterliche Sicherheit gibt. EVANGELIUM: Mk 6, 45-51 Der Gang Jesu auf dem Wasser 45 Gleich nach der Brotvermehrung forderte Jesus seine Jünger auf, ins Boot zu steigen und ans andere Ufer nach Betsaida vorauszufahren. Er selbst wollte inzwischen die Leute nach Hause schicken. 46 Nachdem er sich von ihnen verabschiedet hatte, ging er auf einen Berg, um zu beten. 47 Spät am Abend war das Boot mitten auf dem See, er aber war allein an Land. 48 Und er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache ging er auf dem See zu ihnen hin, wollte aber an ihnen vorübergehen. 49 Als sie ihn über den See gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf. 50 Alle sahen ihn und erschraken. Doch er begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! 51 Dann stieg er zu ihnen ins Boot und der Wind legte sich. Sie aber waren bestürzt und außer sich. Wasser, das trägt. Wasser, das nicht untergehen lässt. Das gibt es nicht in der Natur. Die Erzählung ist ein Bild für die Übernatur, für das Leben von Gott. Seine Wahrheit, seine Beziehung trägt über die Abgründe hinweg. Wo ein Mensch sich nur auf die Natur, nur auf das „Richtige“ verlässt, aber nicht auf die Wahrheit Gottes: ICH BIN BEI EUCH, der kann nicht über die Abgründe der Welt hinweg schreiten. Israel zog durch das Schilfmeer, und später über den Jordanfluss, der sich ebenfalls teilte. Die Natur lässt untergehen. Aber das von Gott geschenkte Leben wird getragen. Auch Jesus ging bei seiner Taufe im Wasser des Jordan unter, doch Gott offenbarte die Sohnschaft. So trug er ihn über den Untergang der Welt und ließ ihn nicht im Tod versinken. In Gemeinschaft mit Gottes Geist trägt das blaue Wasser. Denn Gott ist die Wahrheit, die trägt. Er ist die wahre Beziehung. Die Farbe Blau fragt daher auch: • • • • Suchst Du Treue, unzerstörbare Beziehung? Suchst Du das nur bei Menschen oder auch bei Gott? Verlässt Du Dich auf Gott, oder nur auf Dich selbst? Kannst Du Dich auf Gott hin loslassen, so ähnlich wie wenn Du ins Wasser steigst und Dich davon tragen lässt? Die blaue Farbe fragt aber auch: • Bist Du treu in Deinen Beziehungen? Wenn das „Blau“ die eigentliche religiöse Farbe ist, die Farbe der Treue Gottes zu uns Menschen, die Farbe der wahren Beziehung, dann lädt sie ein zum Gebet, zum Dialog mit Gott. Die Muttergottesdarstellungen zeigen deswegen oft einen blauen Mantel, mit dem Maria umgeben ist. Sie war die erste, die sich ganz und gar erfüllen ließ von Gottes Wahrheit und Treue. So wenden auch wir uns an Ihn in unseren Fürbitten: Lasst uns beten: • • • • • • • • • für alle Menschen, die nicht glauben können, dass sie in Gott leben. für alle Menschen, die sich nicht auf Gott hin loslassen können. für alle Menschen, die Angst um sich haben. für alle, die nur an sich selbst glauben. für alle, die unter ihrem Misstrauen leiden. für alle, die nicht sagen können: „In Deine Hände lege ich mein Leben.“ für alle Menschen, die sich von Gott tragen lassen. für alle Menschen, die deswegen gelassen sein können. für alle Menschen, die Ruhe ausstrahlen. • • • für alle, die andere im Vertrauen auf Gott mittragen. für alle, die mit ihrem Glauben Freude ausstrahlen. für alle, die wegen des Glaubens anderen gern beistehen. VATERUNSER-GEBET So nehmen Sie nun den Luftballon mit nach Hause als ein ungewöhnliches Zeichen aus der Kirche. Nehmen Sie ihn mit als ein Bild für die Frohe Botschaft: Gottes Atem erfüllt mich. Das macht mich innerlich leicht. Gott trägt mich. Ich lasse mich von ihm tragen. Segen Lied: GL-Nr: 295, 1+2+3 Farben des Lebens - 4. Meditation Grün Liebe Schwestern und Brüder, am vierten und letzten Abend unserer Meditationen in der Fastenzeit begrüße ich Euch ganz herzlich. Im Mittelpunkt steht heute die Farbe GRÜN. Sie ist eine besondere Farbe. Ihre Besonderheit ist: GRÜN ist keine Grundfarbe wie unsere bisherigen Farben: Rot – Gelb – Blau. Diese Farbe bestehen aus sich heraus. Grün ist eine Mischfarbe und entsteht aus Gelb und Blau. Schaut man längere Zeit regungslos auf einen grünen Grund, so produziert die Netzhaut darüber die Farbe Rot. Es ist, als beinhalte das GRÜN in verborgener Weise die drei Grundfarben in sich, und doch ist es selbst eine neue, eigene Farbe. GRÜN hat sozusagen „dreifaltiges“ Leben in sich: Gelb – Blau – Rot. Die Mischung aus Gelb und Blau ergibt Grün und je länger wir auf die daraus entstandene Beziehung schauen, um so mehr erscheint wie ein Geist die rote Farbe. Grün ist also die Farbe der Beziehung von Gelb und Blau, aus der – bei längerer Betrachtung – das geistige Rot hervorgeht. Und so erkennen wir das Wirken der Dreifaltigkeit. Aus der Beziehung des Vaters zum Sohn und des Sohnes zum Vater geht die Liebe hervor, der Heilige Geist. Davon singt jetzt auch unser erstes Lied: Melodie GL-Nr.: 241 1. Dreifaltiger, dreieiniger Gott wie Lebensgrün aus Gelb-Blau-Rot. Du Farbenspiel beziehungsreich als Vater-Sohn und Geist zugleich. 2. Du Sonnengelb, das herrlich strahlt, vereint mit Himmelsblau neu malt das Lebensgrün, das sprießt und blüht und geistvoll rot in Liebe glüht. 3. Der Vater ist das Sonnengelb, der Sohn das himmelblaue Zelt, der Geist draus blüht als Lebensgrün füllt alle Welt mit Lebenssinn. 4. Ja, Lebenssinn und Hoffnungstrieb aus Vater und des Sohnes Lieb erfüllt die Welt für alle Zeit von nun an bis in Ewigkeit. Noch einmal: Aus der Beziehung des Vaters zum Sohn und des Sohnes zum Vater entsteht die Liebe, der Heilige Geist. Das ist wie bei uns Menschen: Aus der Liebe des ICH zum DU entsteht ein WIR, eine neue Lebensgemeinschaft der Liebe. Grün ist also die Farbe der Dreifaltigkeit. Sie ist die Farbe der Beziehung. Dabei vereinigt das GRÜN die hellste Grundfarbe – das Gelb – mit der dunkelsten Grundfarbe - dem Blau. Es verbindet Sonne und Wasser, also: Feuer und Wasser und macht aus dieser Verbindung ein Leben, wonach wir uns zur Zeit alle sehnen. So heißt es in einem Volkslied: „Nach grüner Farb’ mein Herz verlangt nach dieser schweren Zeit. Der arge Winter währt so lang der Weg ward mir verschneit... „ GRÜN ist also die Farbe des Lebens. Und so erscheint das GRÜN auch als erste Farbe in der Bibel. Denn die Bibel ist das Buch, welches vom Leben aus Gott erzählt. Gott bringt Licht, bringt Wasser, bringt Leben. Schon im ersten Kapitel der Bibel hören wir, wenn der Hymnus der “6-Tage-Schöpfung vom 3. Tag erzählt: LESUNG aus dem Buch Genesis. Und Gott sprach: Das Land lasse junges GRÜN wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen, mit ihrem Samen darin. So geschah es. Das Land brachte junges GRÜN hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin. Es wurde Abend und es wurde Morgen. Dritter Tag. (Gen 1,11-12). Der Dritte Tag – das ist nach biblischer Zählung heutzutage der Dienstag – dieser Dritte Tag ist in Israel bis heute der Tag, an dem die gläubigen Juden heiraten. Auch die Hochzeit von Kana beginnt mit den Worten „Am Dritten Tag“. Denn am Dritten Tag der Schöpfungserzählung erschien das erste Leben, das erste Grün aus den Zusammenwirken von Himmel und Erde. In der Liebe von Mann und Frau wird also das neue gemeinsame Leben gesehen. Diese Liebe bringt das Leben hervor, was symbolisch mit dem ersten Lebensgrün verglichen wird. Daher stammt bei auch uns bis heute der Ausdruck von der „Grünen Hochzeit“. Wie Mann und Frau ein neues Leben bilden, so bilden Gelb und Blau die Lebensfarbe GRÜN. Liebe ist Lebensbeginn eines neuen gemeinsamen Lebens. Darum schmückt man sich mit Grünen Kränzen und Büschen. Grün ist die Farbe des Lebens, das aus der Verbindung, aus der Gemeinschaft kommt – wie das Grün selbst aus Gelb und Blau stammt. Lasst uns daher Gott loben mit den Worten aus dem großen Schöpfungspsalm 104: GL-Nr.: 744 So fragt uns das GRÜN in der Fastenzeit auch: • Lebst Du in Verbindungen, die wirklich Leben hervorbringen, Lebendigkeit, Hoffnung? • Kannst Du Gegensätze so zusammenhalten, dass daraus etwas Neues entsteht wie aus Gelb und Blau oder sind für Dich Gegensätze nur Erfahrungen, mit denen Du nichts anfangen kannst? • Kannst Du hinter den Farben, welche Deine Augen erkennen, auch die tiefere Symbolik entdecken und auf tiefere Zusammenhänge kommen? • Spürst Du, dass alles zum Bild und Gleichnis für die Liebe des dreifaltigen Gottes werden kann? • Könnte nicht die farbliche Verbindung, aus der das Lebensgrün hervorgeht, auch für uns ein Zeichen dafür sein,, das unsere Verbindung mit Gott, neues Leben hervorbringt – eine neue Lebensfarbe? Lied: GL-Nr.: 242 1,2,3,4 Wo in der Natur etwas wächst, kommt es GRÜN aus der Erde. GRÜN sprosst das Gras, GRÜN sprosst das Getreide, die Bäume begrünen sich, wenn die Blätter sprießen. GRÜN ist also die Farbe des neuen Anfangs und der Erneuerung. Dabei fängt diese Erneuerung immer ganz klein an. Das GRÜN zeigt uns: die wahre Erneuerung ist etwas von klein auf „Gewachsenes“ – nichts „Aufgesetztes“. Wirkliches Leben kann nichts aufgesetztes sein. So verkündet uns die grüne Farbe auch: Erneuere Dich dadurch, dass Du Dein inneres Leben langsam in Dir wachsen lässt. Das innere Leben, die Beziehung zu Gott muss wachsen. Wie viele haben die Beziehung zu Gott nicht als Wachstum, als lebendigen Prozess erlebt, sondern nur in der Erfahrung: „Das ist so. das macht man so. Das muss man so und so tun.“ Dabei bedeutet Beziehung zu Gott: Ich fühle mich angesprochen und ich gebe Antwort. Und aus diesem Dialog entspringt dann eine tiefere Beziehung, eine neue Einheit ..., so wie aus Gelb und Blau die neue Farbe der Beziehung: „GRÜN“ hervorgeht. EVANGELIUM: In jener Zeit sprach Jesus: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät. Dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an. Dann ist die Zeit der Ernte da. Weiter sagte er: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis wollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dies ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. MK 4,26-32 Jesus ist einer, der sich mit dem „Grünen“ auskennt. Er kennt sich mit der Lebenserneuerung aus. Sie beginnt ganz klein und muss von selbst wachsen. Gottesbeziehung darf nicht übergestülpt sein. Wie oft wurde nicht darauf geachtet, dass der Glaube in uns Christen wachsen darf. Oftmals ging es in der Seelsorge gar nicht darum, dass der Glauben in den Christen wachsen darf. Oft ging es gar nicht um das Gottvertrauen, sondern nur um Beachtung von religiösen Regeln und Verhaltensweisen. Gottvertrauen ist wie bei der Mischung von Gelb und Blau: Es muss eine Vereinigung im Herzen geben. Regeln, Dogmen, äußere Verhaltensweisen sind keine Vereinigung. Vereinigung ist, wenn aus Gott und Mensch im Heiligen Geist ein WIR entsteht. Glauben bedeutet: „Vertrauen haben“ – nicht Regelkenntnis. Glauben bedeutet zuerst: „Ich glaube Dir. Ich vertraue Dir. Dann erst folgen die Regeln, mit denen man das Glaubensleben gestaltet. Regeln sind nicht unwichtig. Aber sie sind nicht die persönliche Beziehung. Sie sind nicht der Grund für die persönliche Beziehung. Grün ist die Farbe der Hoffnung. Und das Wort Hoffnung leitet sich ab vom Wort „hüpfen“. „Hoffnung“ meint: „das vor Erwartung aufgeregte Umherhüpfen“. Hoffnung ist also das frohe Erwarten des Guten, von dem ich Gutes erwarte, weil ich es als „gut“ erkannt habe. Wie viele haben Religion nur als „Müssen“, „Sollen“, „Nicht-Dürfen“, mit „Verboten“ und als „streng geregelt“ erlebt? „Vor Erwartung aufgeregtes Umherhüpfen“ galt oft allem anderen – nur nicht der Kirche, dem Gottesdienst oder dem Gebet. Die Farbe Grün sagt: Nur die wechselseitige Beziehung, nur das Einswerden bringt die neue Farbe des gemeinsamen Lebens hervor. Darum lasst uns in den Fürbitten beten: Guter Gott und Vater, durch Jesus Christus sind wir Deine Söhne und Töchter. Wir sind durch den Heiligen Geist mit Dir vereint. In Taufe und Firmung ist unsere Vereinigung vollzogen. Unsere Lebensfarbe ist Hoffnung. Wir bitten Dich: • • • Für alle Menschen, die auf den Frühling warten. Für alle Menschen, die mit dem Grün der Natur auch selbst aufblühen. Für alle Menschen, die Dein Wirken in der Natur erkennen. • • • Für alle, die immer nur an den „großen Anfang“ glauben. Für alle, die keine Zeit zum Wachsen und Entwickeln geben. Für alle, die gegen die Natur leben. • • • Für alle, die sich in Liebe verbinden Für alle, die Ihrer Beziehung Zeit lassen. Für alle, die guter Hoffnung sind. • • Für alle Menschen, die mit den Dingen nur oberflächlich umgehen. Für alle Menschen, die nicht tiefer sehen können. • Für alle Menschen, die nicht merken, dass Gott zu ihnen spricht. • • • Für alle, die in den Farben eine Botschaft Gottes erkennen. Für alle, die farbenblind sind und doch Gott erkennen. Für alle, die sich neu aufmachen, Gottes Botschaft zu entdecken. Guter Gott und Vater, Du hast uns zum Leben mit Dir ins Dasein gerufen. Wir danken Dir für die bunten Farben. Wir danken Dir für die Musik. Wir danken Dir für den Glauben, die Hoffnung und Deine Liebe, die nie vergeht. Erfülle uns mit dem Rot Deiner Liebe und Hingabe. Umstrahle uns mit dem Gelb der Sonne Deiner Gerechtigkeit. Umhülle uns mit dem Blau Deiner Treue und belebe uns immer neu mit dem Grün der göttlichen Hoffnung durch unseren Lichtbringer Christus, unseren Herrn. Amen VATERUNSER-GEBET: In einem Gedicht von Reiner Kunze heißt es: „Was machst Du?“, fragt Gott „Herr“, sag ich, „es regnet, was soll man tun. Und seine Antwort wächst grün durch alle Fenster. So möchte ich an uns alle etwas Grünes, gewachsenes, lebendiges weitergeben. Ein kleiner Gruß. Man kann ihn behalten oder jemand schenken. Man kann ihn selbst betrachten, und sich von ihm an den Abend erinnern lassen. Gottes Antwort wächst grün durch alle Fenster – auch durch Kirchenfenster. So segne und behüte Euch der Dreieinige Gott: Der Vater+ und der Sohn und der Heilige Geist. AMEN. GL-Nr.: 832, 2+3