Patienteninformation periradikuläre Schmerztherapie

Transcription

Patienteninformation periradikuläre Schmerztherapie
Institut für Medizinische Radiologie
Patienteninformation periradikuläre Schmerztherapie, Infiltrationstherapie
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient
Ihr behandelnder Arzt/Ärztin hat Sie zu einer Behandlung in die Radiologie überwiesen.
Ziel der PRT:
Die
aus
der
Wirbelsäule
Gelenksverschleiss
oder
austretenden
Nerven
Bandscheibenvorfälle
können aufgrund
chronisch
bedrängt
verschiedener
und
gereizt
Ursachen
werden.
wie
Diese
schmerzleitenden Nerven sollen vorübergehend unempfindlich gemacht werden. Hierdurch kann eine
Schmerzlinderung oder im besten Fall evtl. sogar Schmerzfreiheit erreicht werden. Gleichzeitig kann
festgestellt werden, ob die behandelte Region überhaupt für Ihre Beschwerden verantwortlich ist. Häufig sind
mehrere Injektionen notwendig. Die eigentliche Ursache der Schmerzen, z.B. der Bandscheibenvorfall selbst
oder das Ausmass des Verschleisses, kann dabei nicht unmittelbar beeinflusst werden.
Ablauf der Behandlung:
Sie werden auf einem speziellen CT-Tisch für die Behandlung der Lendenwirbelsäule zumeist in Bauchlage,
bei Behandlung an der Halswirbelsäule häufig in Rückenlage gelagert. Der bestgeeignete Zugangsweg wird
durch einzelne CT-Schichtaufnahmen festgelegt. Die Haut in Umgebung der Einstichstelle wird sorgsam
desinfiziert. Eine schmale Hohlnadel wird unter Bildkontrolle bis zum Zielort vorgeführt. Eine minimale
Kontrastmittelmenge kann als Probe injiziert werden, um die Nadelposition und eine optimale Verteilung der
Injektion zu bestätigen. Anschliessend wird ein Gemisch aus einem lokalen Betäubungsmittel und einer
entzündungshemmenden Cortisonlösung injiziert.
Gibt es Nebenwirkungen?
Die Nervenwurzelinfiltration beeinflusst meist nicht nur die Schmerzempfindung, vorübergehend kann auch
die Muskelsteuerung beeinträchtigt werden, sodass je nach Punktionsort eine Schwäche des Fusses oder
des Beines auftreten kann. Beim Aufstehen nach der Behandlung muss daher besonders darauf geachtet
werden, dass Sie nicht stürzen. Bei Behandlung an der Halswirbelsäule können entsprechende Symptome
im Arm auftreten. Nach der Injektion und ersten Bewegungsversuchen werden Sie gebeten, auf einer Skala
anzukreuzen, wie stark Ihre Beschwerden abgenommen haben. Für die Heimkehr sollten Sie beachten,
dass Sie für den verbleibenden Tag nicht Auto fahren können und ggf. aufgrund der vorübergehenden
Muskelschwäche Hilfe beim Gehen benötigen.
In Einzelfällen werden wir Sie in der darauffolgenden Woche und nach vier Wochen noch einmal telefonisch
kontaktieren, um zu erfahren, wie sich Ihre Beschwerden entwickelt haben.
Seite 1/2
Institut für Medizinische Radiologie
Gibt es Risiken?
Wie bei jeder Punktion und Injektion kann es sehr selten zu einer Gewebeverletzung, Infektion und/oder
Blutung kommen. An der Wirbelsäule können sich Gewebeverletzungen durch Bedrängung wichtiger
Nervenstrukturen
besonders
empfindlich
auswirken.
Daher
ist
es
u.U.
erforderlich,
dass
blutgerinnungshemmende Medikamente für kurze Zeit abgesetzt werden müssen.
Vereinzelt kann es durch Reizung der Rückenmarkshaut zu Kopfschmerzen kommen. Die Rückenmarkshaut
kann verletzt werden.
Sehr selten kann es vorkommen, dass sich die Medikamentenlösung nicht optimal verteilt und so ggf. eine
verminderte oder eine verstärkte Wirkung haben kann.
Die lokale Cortisoninjektion wirkt sich nicht wesentlich oder nur geringgradig auf die allgemeinen
Körperfunktionen aus. Diabetiker sollten jedoch in den ersten Tagen den Blutzucker engmaschig
überwachen, da ein vorübergehender Blutzuckeranstieg möglich ist.
Aufgrund der hemmenden Wirkung des Cortisons auf die Immunabwehr könnte eine vorbestehende
Infektion sich verschlechtern. Bitte geben Sie daher an, ob Sie zurzeit an Fieber, grippalem Infekt o.ä.
Infektionserkrankungen leiden.
Sehr selten können Patienten auf die Medikamente oder auf das Kontrastmittel allergisch reagieren. Dabei
können vorübergehende Schleimhautschwellungen, Hautausschlag, Niesen oder Erbrechen auftreten.
Schwerwiegende allergische Reaktionen mit Atemnot und Versagen lebenswichtiger Kreislauffunktionen
oder Krämpfe sind extrem selten.
Damit wir mögliche Risiken minimieren können und zur Beurteilung der Effektivität der Schmerztherapie
werden wir sie vor der Intervention zu verschiedenen Punkten befragen.
Institut für Medizinische Radiologie
Bürgerspital Solothurn Tel. 032 627 41 01
Kantonsspital Olten Tel. 062 311 42 07
Seite 2/2