Pilzbefall - Costa Rica Kaffee

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Pilzbefall - Costa Rica Kaffee
Ernteschäden
Rostpilz wütet auf den Kaffeefeldern Mittelamerikas
REUTERS
Kaffeeernte in Nicaragua: Ein Pilz macht den Landwirten zu schaffen
Ein Rostpilz hat in Mittelamerika zahlreiche Kaffeepflanzen befallen. Experten rechnen
mit Umsatzeinbußen in Millionenhöhe und dem Verlust Hunderttausender Arbeitsplätze.
Mexiko-Stadt - Marvin Corrales ist verzweifelt. "Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll",
sagt der Kleinbauer aus San Pedro de Pérez Zeledón in Costa Rica. Seine Kaffeepflanzen sind
vom Rostpilz befallen. Der 51-Jährige rechnet damit, über die Hälfte seiner Ernte zu verlieren.
In den Kaffeezonen Mittelamerikas geht die Angst um. Der Kaffeerost hat große Teile der
Anbaugebiete zwischen Mexiko und Panama infiziert und zerstört zahlreiche Pflanzen. Nach
Abgaben der Welternährungsorganisation (FAO) handelt es sich bei der gegenwärtigen Epidemie um den bislang schwersten Ausbruch der Seuche.
Die Internationale Kaffee-Organisation (ICO) beziffert den bereits entstandenen Verlust auf
rund 548 Millionen US-Dollar (418 Millionen Euro). Für die Erntesaison 2012/2013 rechnet
der Interessenverband mit dem Verlust von 437.000 Arbeitsplätzen, in der kommenden Saison
könnten es sogar noch mehr werden.
Kaffee ist der Sonne schutzlos ausgeliefert
"Der Rostpilz hat verheerende wirtschaftliche und soziale Auswirkungen auf die Region",
sagt ICO-Geschäftsführer Mauricio Galindo. Mehr als zwei Millionen Menschen lebten dort
direkt vom Kaffeeanbau. "Viele sind so arm, dass die Ernteausfälle lebensbedrohlich werden
können", sagt Galindo.
Erste Anzeichen des Kaffeerosts sind kleine gelbe Flecken auf der Unterseite der Blätter. Der
Pilz schwächt die Pflanzen. Dann fallen die Blätter ab und die Kaffeefrucht ist schutzlos der
Sonne ausgesetzt. In schweren Fällen stirbt die ganze Pflanze ab.
Die Regierung von Guatemala rief wegen der Plage im Februar den nationalen Notstand aus.
Nach Angaben der Notenbank war Kaffee mit einem Volumen von 926 Millionen Dollar im
vergangenen Jahr das zweitwichtigste Exportgut des Landes.
Lateinamerika: Riesenverluste durch Kaffeeseuche
Region ist für 14% der weltweiten Produktion verantwortlich
Auf den Kaffeeplantagen Zentralamerikas und der Karibik herrscht der Ausnahmezustand.
Der Kaffeerost (Hemileia vastatrix) hat die Kaffee-Pflanzen befallen und verbreitet sich rasend schnell. Laut der Internationalen Kaffeeorganisation (International Coffee Organization,
ICO) führte der Rostpilz im vergangenen Jahr zu einem Verlust von 2.26 Millionen Sack (a.
60 Kilogramm) Kaffebohnen – das laufende Jahr werde “noch schlimmer”.
Kaffeefrüchte
Beim Kaffeerost handelt es sich um die wirtschaftlich bedeutendste Krankheit dieser Kultur
und wurde 1903 erstmals in Lateinamerika (Puerto Rico) beobachtet. Ursprünglich war die
Seuche mit ihrem Genpool in Zentral- und Ostafrika und seit 1868 auf die Alte Welt (Afrika,
Asien und Australien) beschränkt. 1970 sprang die Pilzerkrankung epidemisch auf brasilianische Kaffeeplantagen von Minas Gerais bis hin zu den Intensivkulturen in Paraná und Santa
Catarina über und von dort aus über Kolumbien nach Mittelamerika, wo sie sehr große wirtschaftliche Schäden verursachte und teilweise zu kompletten Ernteausfällen führte.
Kaffeerost (Hemileia vastatrix)
Aktuelle Daten der ICO belegen, dass Guatemala am stärksten von der Krankheit betroffen
ist. Demnach belaufen sich die wirtschaftlichen Schäden bereits auf 270 Millionen US-Dollar.
In den Ländern Costa Rica, Honduras, Jamaika, El Salvador, Panama, Nicaragua und der
Dominikanischen Republik wird die Lage als ernst bezeichnet. Der Kolumbianer Mauricio
Galindo, Einsatzleiter der ICO gab bekannt, dass in Kürze “konkrete Schritte” bekannt gegeben werden, um den betroffenen Staaten zu helfen. Als Beispiel nannte er die Bereitstellung
von technischer Hilfe aus Ländern wie Kolumbien und Brasilien, die es geschafft haben, die
verheerende Seuche zu bekämpfen.
Trotz der Ernsthaftigkeit der aktuellen Situation werden die wahren Auswirkungen der Seuche erst Ende 2013 und Anfang kommenden Jahres zu spüren sein. Galindo schätzt die Verluste in Zentralamerika auf 40% der Ernte. Die Region ist für 14% der weltweiten Produktion
verantwortlich.
Mittelamerika steht vor einer neuen Kaffeekrise. Ein hartnäckiger Pilz sorgt für schlechte Ernten.
von Knut Henkel
Zahlreiche Bäuerinnen und Bauern, die in Mittelamerika Kaffee produzieren, stehen vor dem
Ruin. Probleme bereitet ihnen ein Pilz, Hemileia vastatrix, der die Kaffeesträucher befällt und
in kurzer Zeit entlaubt. In Guatemala, Nicaragua, El Salvador, Costa Rica, Honduras, Panama
und im Süden Mexikos ist er von den Bauern kaum in den Griff zu bekommen. In Costa Rica
ist die Situation besonders schlimm. Pérez Zeledón heißt die am stärksten betroffene Region.
Unterhalb der Hauptstadt San José liegt die rund 7 000 Hektar große Kaffeeanbauregion, wo
der roya genannte Kaffeerost wütet. Experten erwarten, dass die Produktion in diesem Jahr
um 30 bis 40 Prozent zurückgehen wird. Seit Ende Januar bemüht sich die Regierung um Gegenmaßnahmen. Der stellvertretende Präsident Luis Liberman und die Agrarministerin Gloria
Abraham unterzeichneten ein Notgesetz, um den Pilz zu bekämpfen. Dieser hat vor allem im
Süden Costa Ricas, unterhalb von San José und in der Region von Puntarenas, zahlreiche
Plantagen verwüstet.
Insgesamt sind rund 10 000 Hektar Kaffeeplantagen in Costa Rica von dem Pilz betroffen,
wie auch in Honduras und Nicaragua sind es eher die tieferen Lagen unterhalb von 1 500 Me-
tern über dem Meeresspiegel. Oberhalb der 1 500 Meter ist roya kaum anzutreffen. Erste Anzeichen für einen Befall mit dem Rostpilz sind kleine gelbe Flecken auf der Unterseite der
dunkelgrünen Blätter. Die Flecken dehnen sich aus und wachsen, bis das ganze Blatt wie das
eines Laubbaumes im europäischen Herbst aussieht. Kurz bevor die gelben Blätter zu Boden
fallen, werden sie von einem feinen hellen Pulver überzogen. Ohne die Blätter hängen die
Kaffeekirschen dann schutzlos am Baum und bekommen mehr Sonne, als sie vertragen – sie
vertrocknen. Oft werden die Kaffeesträucher mit Pilzbefall von den Kaffeebauern gar nicht
erst abgeerntet und im Idealfall gleich durch neue, pilzresistente Setzlinge ersetzt. Dazu raten
zumindest die Spezialisten vom Kaffeeinstitut in Costa Rica.
Die Experten des Kaffeeinstituts reisen derzeit durch die Kaffeeregionen und organisieren Workshops, um den Bäuerinnen und Bauern zu erklären, wie sie der Plage Herr werden
können. Zu den Maßnahmen gehören der saubere Beschnitt der Pflanzen nach der Ernte, aber
auch die Desinfektion der Blätter und die Verjüngung der Plantagen. Die neuen Setzlinge
kosten aber viel Geld. Bis zu 5 000 US-Dollar kostet die Neubepflanzung eines Hektars. Dafür benötigen die Bauern Rücklagen oder Kredite, doch die wenigsten Kleinbauern haben
Erspartes oder die Möglichkeit, sich Geld zu leihen. »Ernteausfälle und zusätzliche Investitionen können vielen das Genick brechen«, erläutert Marvin Barrantes. Er ist der Besitzer einer
Plantage in Coto Brus bei Puntarenas. Wie viele Kollegen weist er auf den Klimawandel in
der Region hin, der es dem Pilz deutlich leichter mache, sich zu verbreiten. Mehr Niederschläge beziehungsweise das Abregnen inerhalb kürzerer Zeiträume, aber auch der Anstieg
der Temperatur führen dazu, dass der Pilz optimale Bedingungen vorfindet, um sich auszubreiten. Anders als früher befällt er nun auch Pflanzen in Höhen um 1 200 Meter, weil die
Temperaturen auch in diesen Lagen um ein paar Grad gestiegen sind. Das bestätigen Untersuchungen der Experten der salvadorianischen Stiftung für Kaffeeforschung, die zeigen, dass
der Pilz Temperaturen zwischen 19 und 27 Grad bevorzugt.
So hat es roya, der seinen Ursprung in Zentral- und Ostafrika hat, geschafft, in die Höhe
zu klettern. Zum ersten Mal soll der Ständerpilz in Kenia registriert worden sein, bevor der
Schädling ab 1868 auch in Europa, Asien und im südlichen Afrika auftauchte. 1903 wurde er
in Puerto Rico nachgewiesen. Erst 1970 erreichte er Brasiliens Anbaugebiete in Minas Gerais
und Paraná, von dort breitete sich die Kaffeestrauchseuche nach Kolumbien aus. Damals
sorgte die Kaffeeplage – die nur die Arabica-Sorten befällt, nicht aber die in Lateinamerika
weniger verbreiteten und gemeinhin als weniger aromatisch geltenden Robusta-Sorten – für
enorme Ernteausfälle. Sie betrugen je nach Region zwischen 30 und 80 Prozent.
Diese Aussicht bereite den heutigen Bäuerinnen und Bauern in Mittelamerika große Sorge,
zumal die Kaffeepreise ohnehin schon gesunken seien, sagt Raúl Jaime Hernández Restrepo
von der Vereinigung der Kaffeebauern Kolumbiens. Seiner Ansicht nach sind die Herausforderungen durch den Klimawandel für die Kaffeebauern in der Region immens. In Kolumbien
wird teilweise mit Entwicklungshilfegeldern, unter anderem von der deutschen Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW), gegen die Bedrohung vorgegangen. Neupflanzung ist eine der
Maßnahmen. Es liegt auch auf der Hand, dass jüngere Plantagen widerstandsfähiger sind als
ältere. Bei der Neubepflanzung werden pilzresistente Setzlinge ausgebracht, um die Erträge
wieder zu erhöhen. Doch das hat einen Haken, denn bis Kaffeesträucher tragen, vergehen
vom Setzling bis zu ersten Ernte vier bis fünf Jahre. Und es ist kostspielig: Rund
500 Millionen US-Dollar würde die Neupflanzung kosten. Selbst den gut organisierten Kaffeebauern Kolumbiens, die mit Juan Valdés auch eine Kaffeehauskette betreiben, die gute
Geschäfte macht, fällt es schwer, diese Summe aufzutreiben.
Es könnte also dauern, bis Kolumbien verlorene Erträge ausgleicht, denn dort begann die Kaffeeseuche schon in der Erntesaison 2011/12. Deshalb verlor Kolumbien seine Position als
drittgrößter Kaffeeproduzent auch an das kleine Honduras. In der folgenden Saison könnte
sich das eventuell wieder ändern.
In Honduras schätzt man ähnlich wie in Nicaragua, Guatemala und El Salvador, dass 15 bis
30 Prozent der Anbaufläche vom Pilzbefall betroffen sind. Die Bauern verzweifeln angesichts
der Zukunftsaussichten. Denn wenn die Sträucher nicht ausgetauscht werden, wie in einigen
Regionen von Costa Rica bereits geschehen, droht im nächsten Jahr ein noch höherer Ernteausfall. Die Sträucher wenden nämlich viel Energie dafür auf, die Blätter nachzubilden. So
bleiben weniger Nährstoffe und Energie für die Kirschen. Dadurch geht Kaffeeexperten zufolge die Ernte auch im Folgejahr zurück. Susanne Voss arbeitet beim Hamburger Kaffeeverein El Rojito, der seit mehr als 25 Jahren Kaffee aus Nicaragua und der Region importiert.
Die Kaffeeexpertin hat gerade mehrere Kooperativen in El Salvador und Nicaragua besucht.
»Auf um die 20 Prozent beziffert man dort die Einbußen«, sagt Voss. Sie hat auch Fotos von
der Kaffeeseuche aus der Kooperative Santa Adelaida bei San Salvador mitgebracht. Dort
werden von der Krankheit befallene Kaffeesträucher erst gar nicht abgeerntet, weil die Qualität minderwertig ist.
Ob die Kaffeekrise in der Region, aus der rund 14 Prozent der globalen Produktion stammen, sich auf den Weltmarktpreis auswirkt, ist noch nicht absehbar. Zum einen werden in
Mittelamerika auch viele Gourmet-Kaffees aus Lagen jenseits der 1500 Meter produziert, die
zu höheren Preisen gehandelt werden, zum anderen ist die Nachfrage auf dem Markt derzeit
ohnehin gedeckt. Am 21. Februar lag der Preis bei 1,41 Dollar pro amerikanisches Pfund (454
Gramm). Tendenziell sinken die Preise aufgrund guter Ernteprognosen in Brasilien, dem
Marktführer bei der Kaffeeproduktion. Für die Bäuerinnen und Bauern in Mittelamerika sind
das schlechte Nachrichten, denn niedrige Preise erschweren zusätzliche Investitionen in die
Plantagen. Es sei denn, man verkauft Gourmetbohnen oder hat Bio- oder Fair-TradeAbnehmer. Dieses Glück hat der Kleinbauer Amado González aus Nueva Segovia in Nicaragua nicht. Er könnte wegen des Pilzes alles verlieren. 50 Morgen Land, etwa zwölf Hektar
Anbaufläche, hat er zur Verfügung, und in diesem Jahr ist die Ernte von 400 auf 80 Zentner
zurückgegangen. So geht es vielen Kleinbauern und ihren Familien in Nicaragua. Dort hängen
zwischen 300 000 und 700 000 Arbeitsplätze vom Kaffee ab, nicht weniger sind es in Honduras. Saisonarbeiter aus beiden Ländern helfen auch in Costa Rica und Panama bei der Ernte.
Am Kaffee hängen viele Existenzen, denn schließlich ist die aromatische Bohne nach Erdöl
weltweit der legale Exportrohstoff mit dem größten Wert.
Pilzbefall: Kaffee-Notstand in Guatemala
Guatemala-Stadt - 70 Prozent der Kaffee-Anbauflächen in Guatemala sind von Pilz befallen.
Bei der Ernte drohen Einbußen von 40 Prozent. Deshalb wurde nun der Kaffee-Notstand
ausgerufen.
© dpa (Symbolbild)
Eine Tasse schwarzer Kaffee steht auf Kaffeebohnen.
Kaffee-Krise in Guatemala: 70 Prozent der Anbauflächen des mittelamerikanischen Landes
sind von Pilz befallen. Präsident Otto Molina Perez rief am Freitag den Kaffee-Notstand aus
und gab damit umgerechnet 10,5 Millionen Euro staatliche Hilfe für Kaffeeanbauer frei.
„Wenn wir die notwendigen Maßnahmen nicht ergreifen, könnte unsere (Kaffee-) Produktion
2013-2014 um 40 Prozent zurückgehen“, sagte Molina. Der Pilz - Kaffeerost - hat sich auch
in anderen mittelamerikanischen Ländern wie El Salvador, Honduras, Panama und Costa Rica
ausgebreitet, die zum Teil ähnliche Maßnahmen wie nun Guatemala ergriffen. In Mexiko
wurde der Pilz entdeckt, hat nach Angaben der Behörden noch nicht die Kaffeepflanzen
geschädigt.
Molina sagte, die Nothilfe ermögliche es 60.0000 Kleinbauern, Pestizide zu kaufen. Zudem
könnten sie unterrichtet werden, wie die Ausbreitung des Rosts verhindert werden könne.
Betroffen sind nach Angaben der Vereinigung guatemaltekischer Kaffeeprod
© Tarife.de
Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, sind 70 Prozent der Anbauflächen für
Kaffee in Guatemala von einem Pilz befallen. Deshalb sei nun ein großer Teil der Ernte in
Gefahr. Die drohende Verknappung würde bei den Abnehmern, also im Endeffekt bei uns
Kaffeetrinkern, mit ziemlicher Sicherheit zu höheren Preisen führen.
Pilz “Kaffeerost” gefährdet die Ernten
Otto Molina Perez, Präsident Guatemalas, hat aufgrund des Pilzbefalls inzwischen sogar den
Notstand ausgerufen und staatliche Hilfen in Millionenhöhe freigegeben. Molina zufolge
würde die Kaffeproduktion ohne sofortige und ausreichende Gegenmaßnahmen um bis zu 40
Prozent zurückgehen. Mit den Geldern sollen Kleinbauern vor allem Pestizide kaufen können.
Den Berichten zufolge seien wegen des Pilzes, der “Kaffeerost” heißt, auch die Ernten in
anderen mittelamerikanischen Ländern gefährdet, etwa in Costa Rica, Panama oder Honduras.
Dort seien ähnliche Maßnahmen ergriffen worden.
Preissteigerung wohl kaum zu vermeiden
Wenn die Ernte durch den Pilz tatsächlich zu einem solch hohen Prozentsatz zunichte
gemacht würde, müssten auch wir Endverbraucher tiefer in die Tasche greifen. Zwar kommt
unser Kaffee nicht nur aus Mittelamerika, sondern auch aus Afrika, Asien und Südamerika,
doch solch große Ausfälle wären wohl ohne Preissteigerungen kaum zu verkraften. Kaffee gilt
übrigens neben Mineralwasser (und vor Bier und anderen Alkoholika) als das beliebteste
Getränk der Deutschen.
Der siechende Muntermacher
In Mittelamerika breitet sich eine Kaffeeseuche aus und bedroht die Existenz von Millionen
Kleinbauern. 2012 brach die Ernte um 30 Prozent ein.von Cecibel Romero
„Eine Tragödie“: Kaffeebohnen in Mittelamerika. Bild: reuters
SAN SALVADOR taz | Am Morgen, wenn sich der Nebel aufgelöst hat, zeigt sich die
Landschaft im Nordwesten El Salvadors in sattem Grün. Ein exaktes Gitter von langen
Baumreihen liegt über dem Land. Sie schützen Millionen von Kaffeesträuchern vor dem
Wind und geben Schatten, damit die Kaffeekirschen langsamer heranreifen und die Bohnen
ein Maximum an Aromen entwickeln.
Aus der Nähe betrachtet sieht die Idylle aber während der aktuellen Ernte ganz anders aus.
„Es ist eine Tragödie mit dem Kaffeerost“, sagt Isaías Marroquín, Vorarbeiter einer Finca am
Rande des Dorfs San José La Majada. „Es hat diese Seuche hier schon lange nicht mehr
gegeben.“ Im vergangenen Jahr schlug sie gnadenlos zu und sorgt für Ernteeinbrüche von bis
zu 30 Prozent.
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Erste Anzeichen des Kaffeerosts sind kleine gelbe Flecken auf der Unterseite der
dunkelgrünen Blätter der Büsche. Die werden immer größer, das Blatt färbt sich wie im
europäischen Herbst und wird schließlich von einem feinen weißen Pulver überzogen. Dann
fallen die Blätter ab, und die Kaffeefrucht ist schutzlos der Sonne ausgeliefert.
Zum ersten Mal wurde die Pilzkrankheit im 19. Jahrhundert in Kenia festgestellt; 1970 wurde
sie in Brasilien entdeckt und breitete sich von dort innerhalb eines Jahrzehnts über ganz
Lateinamerika aus. Doch die Schäden hielten sich meist in Grenzen – bis jetzt.
Die rasante Ausbreitung der Seuche im letzten Jahr hat mit dem Wetter zu tun. „Die Sporen
des Pilzes brauchen Regen, um sich entwickeln zu können“, sagt Adán Hernández von der
Salvadorianischen Stiftung für Kaffeeforschung (Procafé). Ideal seien 18 bis 27 Grad. Im
vergangenen Jahrzehnt haben sich die Niederschlagsmengen in El Salvador um 625
Millimeter im Jahr erhöht, gleichzeitig stieg die Durchschnittstemperatur. Entscheidend war
dann das tropische Unwetter E12, das sich im Oktober 2011 zwölf Tage lang über
Zentralamerika abregnete – und ideale Bedingungen für die Sporenbildung des Pilzes schuf.
„Wegen des Klimawandels befällt der Kaffeerost nicht nur die niedrig gelegenen
Pflanzungen“, heißt es in einem Bericht von Procafé. „Er breitet sich auch dramatisch in
mittleren und hohen Lagen aus.“ Dort wächst der beste und teuerste Kaffee. Und es wird noch
schlimmer kommen: Klimaforscher sagen für Zentralamerika einen Anstieg der
Durchschnittstemperatur von bis zu 6,5 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts voraus.
Ernteausfälle von 28 Prozent
„Wir haben ernsthafte Probleme mit den Produktionsmengen“, sagt Ernesto Velásquez, der
Direktor der staatlichen Kaffeeschule in El Salvador. Auf stark befallenen Plantagen reifen
die Kaffeekirschen viel zu schnell und vertrocknen. Und selbst an weniger befallenen
Sträuchern reifen die Früchte schneller und entwickeln weniger Aroma.
In Guatemala, Honduras, El Salvador und Nicaragua sind je nach Gegend zwischen 15 und
30 Prozent der Sträucher von der Krankheit befallen. Und in der nächsten Erntesaison werden
die Einbrüche größer sein. 16 Prozent befallene Blätter in einem Jahr führen einer Studie von
Procafé zufolge im nächsten Jahr zu Ernteausfällen von 28 Prozent. Denn statt für die
Produktion von Kaffeekirschen verwenden die Sträucher ihre Kraft dafür, die Blätter zu
ersetzen.
Die Krankheit befällt nur Pflanzen der Sorte Arabica; auf die entfallen 70 Prozent des
weltweit getrunkenen Kaffees. Sie wird in Lateinamerika angebaut, in wenigen Hochlagen
Afrikas, in Indien und Indonesien. Arabica-Bohnen werden wegen des vollmundigen Aromas
geschätzt. Die restlichen dreißig Prozent der Weltproduktion stellt die Sorte Robusta, die vor
allem in Afrika angebaut wird. Die Pflanzen sind sehr viel resistenter gegen Hitze und
Krankheitsbefall, haben aber einen Nachteil: Ihre Bohnen sind weitaus weniger aromatisch
und werden deshalb vor allem für löslichen Kaffee verwendet.
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Rund ein Fünftel der weltweiten Arabica-Produktion kommt aus den jetzt von der Krankheit
befallenen Ländern Zentralamerikas und aus Mexiko. Noch. In siebzig Jahren, so hat ein
Team von britischen und äthiopischen Kaffeeforschern prognostiziert, wird es wegen des
Klimawandels überhaupt keine Arabica-Bohnen mehr geben.
Decree helps fight coffee fungus
Posted: Friday, January 25, 2013 - By Alberto Font
Thousands of hectares of Costa Rican coffee plantations have been damaged by a plant
fungus known as “roya.”
Alberto Font
Abnormally warm and dry climates throughout Central America have fueled the spread of a
fungus that is destroying coffee crops. This week, the Costa Rica government issued
an emergency decree to help farmers.
Vice President Luis Liberman and Minister of Agriculture and Livestock Gloria Abraham on
Wednesday signed an emergency decree to combat a highly destructive fungus known as
“roya,” which has devastated coffee crops, particularly in the southern region of Costa Rica.
Roya is caused by the fungus Hemileia vastatrix, and has destroyed more than 7,000 hectares
of coffee in the Southern Zone canton of Pérez Zeledón, and 3,000 hectares in Coto Brus. It
also has been detected in several other regions throughout the country.
The emergency decree sets in motion a two-year response plan that can be extended.
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- 30 percent of Costa Rica coffee harvest could be lost due to fungus
The fungus affects coffee leaves and causes fruit to prematurely fall off the plant. Farmers
must completely prune affected plants to restore their ability to produce. Roya was first
detected in Costa Rica in 1983, but an unusually dry climate has caused roya to become more
widespread.
The decree sets the framework to allow public and private institutions to provide financial
resources and other assistance to the Plant Health Department, which will distribute aid and
supervise response programs in coordination with the Coffee Institute of Costa Rica, or
ICAFE.
Abraham told The Tico Times that the decree allows officials to access emergency funds from
the Plant Health Department and ICAFE to finance the purchase of agrochemicals to
distribute to farmers.
She said that a decrease in rainfall and hotter temperatures caused the fungus to spread more
this year than in the past.
According to Jorge Ramírez, ICAFE’s technical director, officials will respond to “all of the
requests from farmers in order to protect their harvests.” He said aid packages of fungicides
would be distributed in March or April, as seasonal rains set in.
Officials estimate that up to 50 percent of Costa Rica’s 2013-2014 coffee crop could be
affected in regions hardest hit by roya – about 10 percent of the national harvest.
Pablo Jiménez, owner Café de Altura de Pérez Zeledón S.A., who lost 15 percent of his crop
this year to roya, told The Tico Times he thinks the problem is manageable.
“It’s certainly true that climate has favored the spread of the fungus and damaged many crops,
but with regular attention, the problem doesn’t get too much out of hand. The real problem is
that in the Southern Zone, farmers have limited resources, and their crops are more easily
affected.”
The fungus known locally as “roya,” dries out leaves and turns plants yellow. Fighting roya
requires expensive fungicides. Thousands of hectares of coffee plantations have been
damaged, especially in Costa Rica’s Southern Zone.
Alberto Font
He recommended a broad program of pruning, shade control and constant application of
fungicides.
Marvin Barrantes, owner of Café Lila in Coto Brus, said preventive action helped save most
of his crops. However, he said heavy fungicide use is expensive.
“Farmers who didn’t have the resources [to respond to roya] throughout the year lost
everything. Those of us whose coffee plantations are in good shape were able to respond
because we took out loans to support our businesses. Small producers don’t have that access
to credit.”
For Barrantes, last year’s coffee prices were too low to sustain production.
Ramírez, disagreed, saying that although coffee prices have dropped in the last year, revenue
is sufficient to cover production costs.
“The cost of production ranges from $92-$100 per fanega [256 kilograms of coffee], which
leaves $55 profit per fanega for producers,” Ramírez said.
According to the daily La Nación, the fungus also has destroyed at least 1.7 million quintales
in Nicaragua, Honduras and El Salvador (Central American coffee is generally sold in 46kilogram quintales).
Abraham said that since 2010, officials have implemented a program to replace aging coffee
plants to increase production. Part of that program is an effort to use plants that are more
resistant to roya, the minister said.
.
30 percent of Costa Rica coffee harvest could be lost due to
fungus
Posted: Tuesday, January 15, 2013 - By L. Arias
More than 10,000 hectares of coffee are already infected in the country.
Margarita Persico
Rust (Hemileia vastratrix) is a fungus that affects the leaves of a coffee bush until it
completely dries the plant
A rust fungus commonly known as “roya” that already has caused losses of more than $100
million in Nicaragua could also affect coffee production in Costa Rica, the Agriculture and
Livestock Ministry (MAG) warned this week.
MAG experts estimate that 30 percent of the local coffee harvest could be lost due to the
fungus.
The most affected area is Pérez Zeledón, a southern region of San José, where 7,000 hectares
are infected, followed by Coto Brus (south of Puntarenas) with 3,000 hectares, the Central
Valley (500 hectares), the West Valley (118 hectares), Los Santos (southeast of the capital, 50
hectares) and Turrialba (east of Cartago, 40 hectares).
Rust fungus (Hemileia vastratrix) affects the leaves of a coffee bush until it completely dries
the plant. This fungus is spread by contact from one leaf to another. The fungus does not
affect the quality of the coffee but could cause coffee prices to increase.
According to MAG, the situation is so alarming that they are studying the possibility of
declaring an emergency.
Coffee producers are very concerned about the situation and will be holding meetings with
MAG officials this week to seek solutions.