Wissenswertes zum Stillen
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Wissenswertes zum Stillen
Wissenswertes zum Stillen Schön, dass Sie sich für das Stillen entscheiden. Das eigene Kind selbst zu nähren ist ein inniges und intimes Erlebnis. Dadurch wird Ihr Leben und das des Kindes bereichert. Stillen ist ein Lernprozess für Mutter und Kind. Wichtig sind Körperkontakt, Liebe zueinander und das Finden eines gemeinsamen Rhythmus. Vertrauen Sie sich und Ihrem Körper. Seien Sie nicht entmutigt, wenn nicht alles auf Anhieb klappt. Wir beraten und unterstützen Sie. Stillen ist mehr als Nahrungsaufnahme Stillen bedeutet Wärme, Sicherheit, Trost, Nähe, Geborgenheit, Schutz, Liebe und Zweisamkeit. Nach der Geburt Lassen Sie Ihr Kind so früh wie möglich an der Brust saugen. Sollte das Anlegen im Kreißsaal nicht geklappt haben, seien Sie unbesorgt. Bei der Aufnahme auf Station starten wir einen neuen Versuch. Ist das Baby noch sehr müde, kann es bis zu 8 Stunden nach Geburt ausschlafen. Es zeigt Ihnen u.a. durch Suchen, Schmatzen oder Saugbewegungen, dass es trinken möchte. (frühe Hungerzeichen!) Behalten Sie Ihr Baby Tag und Nacht bei sich. So lernen Sie die frühen (Hunger-)Signale und individuellen Bedürfnisse Ihres Babys kennen. Neugeborenenmilch ( Kolostrum ) Wird in der Schwangerschaft und in den ersten Tagen in geringer Menge gebildet Stillt Babys Hunger und Durst ausreichend, weitere Zufuhr von Flüssigkeit (Wasser, Tee) ist bei einem gesunden Neugeborenen nicht notwendig ist reich an Eiweißen und Abwehrstoffen. Hilft Mekonium auszuscheiden und beugt so der Gelbsucht von Neugeborenen vor Wirkung des Saugens Sobald Ihr Baby die Brustwarze erfasst und zu saugen beginnt, werden Hormone ausgeschüttet: • Prolaktin regt die Milchbildung an, ( nachts ist der Prolaktinspiegel am höchsten ) und wirkt entspannend • Oxytocin erleichtert den Milchfluss und bewirkt die Rückbildung der Gebärmutter Genug Milch? Milch wird fortlaufend gebildet – nach 45 bis 90 Minuten ist die Trinkmenge Ihres Babys weitgehend wieder produziert Sogenannte Stillpausen nicht mehr notwendig. Ob Ihr Kind genug Muttermilch erhält, erkennen Sie an seinen Ausscheidungen. Normal sind am 1. / 2. Lebenstag 1 bis 2 nasse Windeln ab dem 3. / 4. Lebenstag 5 bis 6 nasse Windeln und mehr als zweimal Stuhlgang in 24 Stunden. Zusätzliche Teegaben können das Bild verfälschen. Nach 6 Wochen ist eine seltenere Stuhlentleerung (einmal wöchentlich) normal. Pro Woche nimmt Ihr Baby 120 bis 200 Gramm zu. Schnuller: Ja oder Nein? Verwenden Sie nach Möglichkeit keinen Schnuller. Das unterschiedliche Saugverhalten kann unter Umständen zu Stillschwierigkeiten (wunde Brustwarzen, Milchstau, Brustentzündungen, Soor, Rückgang der Milchmenge) führen. Falls Sie in der Nacht Ihr Baby im Kinderzimmer abgeben, ist der Gebrauch eines Schnullers häufig nicht zu umgehen. Häufigkeit des Stillens Stillen Sie nach Bedarf - Tag und Nacht ( häufig 8 bis 12 Stillmahlzeiten in 24 Stunden ) Legen Sie Ihr Baby an, sobald es sich meldet, nicht erst, wenn es vor Hunger schreit. Die Zeitabstände können unterschiedlich sein, ca. 2 bis 4 Stunden, nach spätestens 4 Stunden sollten Sie Ihr Baby aufwecken und das Anlegen versuchen. In den frühen Abendstunden melden sich viele Babys sehr häufig, meist halbstündlich bis stündlich, was bis zu 4 Stunden andauern kann. Das ist normal. Saugt Ihr Baby dabei effektiv und schluckt, folgt anschließend eine längere Schlafphase. Häufiges Stillen fördert die Milchproduktion – die Nachfrage regelt das Angebot. Je öfter ( nicht je länger! ) Sie Stillen, desto mehr Milch wird gebildet. Die Zusammensetzung der Milch ändert sich während einer Stillmahlzeit. Zu Beginn erhält Ihr Baby Vordermilch. Sie ist wässrig, hat einen geringen Fettgehalt und löscht den Durst des Babys. Im weiteren Verlauf der Mahlzeit nimmt der Fettgehalt der Muttermilch stetig zu – die sogen. Hintermilch ist fettreicher und stillt den Hunger Ihres Babys. Länge der Mahlzeiten An der ersten Brust sollte das Baby ohne zeitliche Begrenzung trinken, ca.10 – 15 Minuten ( ohne Pause ) an jeder Seite, bevor die zweite Brust angeboten wird — Wickeln Sie Ihr Baby vor dem Wechsel zur zweiten Brust. Dadurch wird es richtig wach, saugt effektiver, erhält einen fettreichen Nachtisch und regt dadurch die Milchbildung optimal an. Beginnen Sie immer mit der Brust, an der Ihr Baby bei der letzten Stillmahlzeit aufgehört hat. Später kann eine Stillzeit 20 bis 30 Minuten dauern. (bestimmt das Baby). Ob Ihr Baby satt wird, ist nicht von der Länge der Stillmahlzeit abhängig, sondern davon, wie effektiv es die Brust entleert. Bieten Sie anfangs pro Mahlzeit beide Brüste an und wickeln Sie Ihr Baby zwischendurch. Später ist Ihr Baby vielleicht auch mit einer Brust zufrieden Wachstumsschübe • Zwischen dem 7. und 10. Lebenstag, • der 4. und 6. Woche und • gegen Ende des 3. Monats wächst der Nahrungsbedarf des Babys und es meldet sich dann auffallend häufig. Dadurch passt sich die Milchmenge dem neuen Bedarf an. Ihre Ernährung in der Stillzeit • Essen Sie abwechslungsreich und möglichst vollwertig • Trinken Sie reichlich, Ihrem Durst entsprechend • Pfefferminz- und Salbeitee hemmen die Milchbildung • Fenchel- und Stilltee unterstützen die Milchbildung Zitrusfrüchte, Steinobst und blähendes Gemüse können bei Ihrem Baby Unwohlsein hervorrufen. Probieren Sie es vorsichtig aus. • Entspannung und Schlaf • • • • Zu viel Besuch zehrt an Ihren Energiereserven und kann Unwohlsein bei Ihrem Baby auslösen durch Überreizung des noch unreifen Darmes. Gönnen Sie sich und Ihrem Baby so viel Ruhe wie möglich In den ersten Tagen und Wochen werden Sie nachts nicht durchschlafen können Schlafen Sie, wenn Ihr Baby schläft Wunde Brustwarzen • • • • • • • Korrektes Anlegen ist entscheidend zur Vorbeugung wunder Brustwarzen Empfindliche, schmerzende Brustwarzen in den ersten Tagen sind normal Stillen Sie häufiger, aber kürzer ( alle 1 ½ bis 2 Stunden ) Bieten Sie die weniger wunde/empfindlich Brustwarze zuerst an Wechseln Sie häufig die Stillpositionen Lassen Sie das Speichel-/ Muttermilchgemisch auf der Brustwarze antrocknen und tragen Sie Salbe aus gereinigtem Wollfett auf der Brustwarze auf. Verreiben Sie etwas Salbe zwischen Daumen und Zeigefinger, die Salbe wird dünnflüssig und lässt sich gut auftragen So oft es geht, Luft und Sonne an die Brust lassen Stilleinlagen aus Seide, Wolle / Seide oder Baumwolle ( zuhause ) verwenden – nach Möglichkeit keine Zellstoffstilleinagen Gespannte oder schmerzhafte Brust ( Milcheinschuss / Milchstau ) • • • • • • • • Häufiges Anlegen ist die beste Methode die frühe Milchbildung zu fördern Warme Dusche / feuchtwarmer Waschlappen 3-5 Minuten vor dem Stillen regen den Milchfluss an. Kreisförmige leichte Brustmassage unterstützt den Milchspenderreflex Legen Sie das Baby häufiger an und achten Sie darauf, dass die Brust leer getrunken bzw. weicher wird. Probieren Sie verschiedene Stillpositionen aus. Im Milcheinschuss hat sich der Rückengriff bewährt. Nach dem Stillen bringen Kohlauflagen Erleichterung (Kühlung). Sie brauchen viel ( Bett )Ruhe, legen Sie sich öfter hin. Bei Knoten in der Brust legen Sie das Baby so an, dass das Kinn in Richtung Knoten zeigt – vorher feuchte Wärme.