Geschäftsbericht - Messe Frankfurt
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Geschäftsbericht - Messe Frankfurt
Geschäftsbericht Auf einen Blick Die Unternehmensgruppe Messe Frankfurt konzipiert, plant und veranstaltet Messen und Ausstellungen im In- und Ausland. Mutter- und Tochtergesellschaften bieten ein abgestimmtes Leistungsspektrum für die nationale und internationale Kundschaft, für Aussteller und Besucher. Unternehmensgruppe in Mio. € * Umsatzerlöse 2005 2006 2007 2008 2009 424 379 406 424 440 Personalaufwand 75 77 84 91 94 Abschreibungen 49 53 48 47 53 Ergebnis vor Ertragsteuern 41 48 44 52 37 Umsatzrendite vor Ertragsteuern in % 11 12 10 12 9 Jahresüberschuss 22 27 28 36 23 Cashflow (vereinfacht) 67 76 72 79 73 Anlagenzugänge 64 64 105 115 118 Eigenkapital 329 340 340 377 384 Bilanzsumme 726 800 778 876 869 1.294 1.394 1.471 1.534 1.665 2008 2009 Mitarbeiter (jeweils 31.12.) * ausgenommen Mitarbeiter und Umsatzrendite Gesellschafter: Stadt Frankfurt (60 %), Land Hessen (40 %) Gezeichnetes Kapital: Stadt Frankfurt 108 Mio. €, Land Hessen 72 Mio. € Grunddaten 2005 2006 2007 Grundfläche (m²) 578.000 578.000 578.000 578.000 578.000 Verfügbare Hallenfläche (m²) 321.754 321.754 321.754 321.754 345.697 83.163 83.698 96.078 96.078 95.721 9 9 9 9 10 Verfügbare Freifläche (m²) Anzahl der Hallen Inlandsmessen Anzahl der Messen und Ausstellungen 49 46 44 42 37 Aussteller 41.311 47.417 41.135 43.682 41.097 Aussteller (Inland) 18.145 19.269 17.669 16.739 17.534 23.166 28.148 23.466 26.943 23.563 Aussteller (Ausland) Nettofläche (m²) 1.504.925 1.548.699 1.514.597 1.422.605 1.438.709 Besucher 2.478.724 1.780.119 2.575.899 1.678.677 2.325.565 Auslandsmessen Anzahl der Messen Aussteller 68 64 68 60 54 18.850 20.692 22.955 25.148 22.320 Nettofläche (m²) 412.926 452.022 515.853 551.535 483.217 Besucher 914.733 918.757 981.070 884.312 837.317 Gesamt Anzahl der Messen Aussteller 117 110 112 102 91 60.161 68.109 64.090 68.830 63.417 Nettofläche (m²) 1.917.851 2.000.721 2.030.450 1.974.140 1.921.926 Besucher 3.393.457 2.698.876 3.556.969 2.562.989 3.162.882 Wir geben Veränderung Raum Messe braucht Raum – und bietet Raum für Veränderungen. Unser Geschäft fordert die Flexibilität aller Beteiligten. Wandel und Wachstum, ständige Neuerungen und Veränderungen begleiten Aussteller und Besucher. Ihre Wünsche, Ideen und Potenziale müssen sich entfalten können. Ihre Neugier und Innovationsfreude brauchen Raum, damit aus guten Ideen Geschäftserfolge werden. Das gilt nicht erst seit heute – doch heute mehr denn je: Nur so bleiben wir und unsere Kunden weltweit konkurrenzfähig. Die Messe Frankfurt steht für Veränderung. Das neueste Symbol dafür: die Halle 11. Inhalt 4Editorial der Geschäftsführung 46Lagebericht des Konzerns Messe Frankfurt GmbH 6 Alles in Bewegung 6 Geschäfts- und Rahmenbedingungen 4 48 Darstellung des Geschäftsverlaufs 52 Darstellung der Lage 60Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung 63 Sonstige Angaben / Ausblick 65 Nachtragsbericht 2009 hat sich das Gesicht des Frankfurter Messe geländes verändert. Die neue Halle 11 prägt das Bild von Westen und steht für die Dynamik und Veränderung der Messe Frankfurt. 12Konzern Messe Frankfurt 14Unser Service Mit innovativen Messekonzepten, Top-Service und der Erfahrung unserer Mitarbeiter bieten wir unseren Kunden das beste Messe-Erlebnis. Als aufmerksamer Gastgeber schaffen wir die Grundlage für gute Geschäfte – mit verlässlichem und kompetentem Service aus einer Hand. 18Messen mit Zukunft Unsere Messen sind Spiegel globaler Veränderungen. Für die Zukunft neuer und etablierter Märkte schaffen wir innovative Plattformen. 20 Konsumgütermessen 24 Textilmessen 28 Technische Messen 32 Automotive 34 Independent Brands 35Gastmessen, Kongresse und Events 66Jahresabschluss des Konzerns Messe Frankfurt GmbH 66 Konzern-Bilanz 68 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 69 Konzern-Anhang 2009 80Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens der Messe Frankfurt GmbH 82 Aufsichtsrat der Messe Frankfurt GmbH 84Kapitalflussrechnung des Konzerns Messe Frankfurt GmbH 85 Entwicklung des Eigenkapitals 86Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 87Bericht des Aufsichtsrats 38Gesamtaktivitäten der Messe Frankfurt 2009 89Impressum, Kontaktdaten 4 5 Editorial der Geschäftsführung Wolfgang Marzin (Vorsitzender) Sehr geehrte Leserinnen und Leser, 2009 war „anders“. Die Wirtschaftskrise war ein Test für die Widerstandskraft der internationalen Märkte. Damit wurde sie auch zum Test für das Geschäftsmodell der Messewirtschaft. Wir denken, unsere Branche hat diesen Test bestanden. Aber wir haben auch – als Wirtschaftszweig wie als Unternehmen – einmal mehr vor Augen geführt bekommen, dass wir nur erfolgreich sein und bleiben können, wenn wir uns immer wieder weiterentwickeln, uns verändern, uns an die immer neuen Heraus forderungen der Märkte anpassen. Die Krise hat auch bei uns Spuren hinterlassen: Die Messe Frankfurt verzeichnet für das Jahr 2009 erstmals seit vielen Jahren kein Umsatzwachstum. Unser Ergebnis ist deutlich gesunken. Aber: Trotz der Krise ist der Konzern Messe Frankfurt profitabel geblieben. Das ist gelungen, ohne Mitarbeiter zu entlassen, darauf sind wir stolz. Unsere Strategie ist geprägt durch die Wechselbeziehungen zwischen dem Geschäft am und für den Standort Frankfurt Rhein/Main. Als Messe Frankfurt sind wir stolz darauf, den Namen unseres Stammsitzes in die Welt zu tragen. Messen „made by Messe Frankfurt“ haben einen einzigartigen Ruf. Gerade in Krisenzeiten suchen sich Märkte die stärksten Partner. Unsere Marke Messe Frankfurt ist im aktuellen Wandel der Märkte und Branchen ein starker Wettbewerbsvorteil. Die Krise stärkt die erfolg reichen Veranstalter und Standorte, sie schwächt die Mitläufer. Detlef Braun Uwe Behm Dr. Michael Peters Diesen hervorragenden Ruf hat sich die Messe Frankfurt hart erarbeitet – mit exzel lenten Veranstaltungen in Frankfurt, mit einer nachhaltigen Internationalisierung des Geschäftes und immer wieder mit Neuentwicklungen und Innovationen für die Messebranche. Möglich ist dies mit der außergewöhnlichen Infrastruktur unseres Frankfurter Messegeländes. Seine Architektur mit der 100 Jahre alten Festhalle und der neuen Messehalle 11 steht sinnbildlich für das Thema Veränderung, das sich wie ein roter Faden durch diesen Geschäftsbericht zieht. Mitten in der schwersten Wirtschaftskrise der Neuzeit haben wir mit der neuen Halle 11 und dem Portalhaus auch ein Zeichen gesetzt: Messen haben eine s tolze Vergangenheit. Messen haben sich in der Krise bewährt. Und wir sind sicher: Messen haben eine großartige Zukunft – unter einer Bedingung: Wir müssen uns stetig verändern, in Frage stellen und weiterentwickeln. Das Team der Messe Frankfurt arbeitet weltweit jeden Tag daran! Wolfgang Marzin Detlef Braun Uwe Behm Dr. Michael Peters 6 Alles in Bewegung 2009 hat sich das Gesicht des Messe geländes verändert. Die neue Halle 11 prägt das Bild von Westen. Hier entstehen Ideen für die Messen von morgen. Denn gute Messe- und Kongressarchitektur atmet Zeitgeist und öffnet den Blick. Sie steht für Bewegung und Veränderung in mehr als einer Hinsicht, nicht zuletzt für die Dynamik der Messe Frankfurt und ihre Fähigkeit, sich immer wieder als Marktplatz ihrer Zeit neu zu erfinden. 8 Alles in Bewegung Ein gutes Omen: Genau 100 Jahre nach der Eröffnung der Festhalle, des ältesten Gebäudes auf dem Frankfurter Mes segelände, öffneten im Sommer 2009 die Halle 11 und das Portalhaus ihre Tore erstmals für das Publikum. Zwischen dem ältesten und dem jüngsten Bauwerk liegen rund 578.000 Quadratmeter Gelände, weitere acht Messehal len und 100 Jahre lebendiger Unternehmensgeschichte. Zwei Charakteristika sind es vor allem, die das Frank furter Messegelände unverwechselbar machen: Seine Lage im Zentrum der Wirtschaftsmetropole Frankfurt am Main und seine Architektur. Der Messeplatz Frank furt ist – einmalig in der Welt – über ein Jahrhundert organisch gewachsen. Seine Hallen sind zeitlose Kathe dralen für Handel und Begegnung, und architektonisch Kinder ihrer jeweiligen Zeit und ihrer Architekten. Be kannte Namen sind mit Frankfurter Messegebäuden verbunden – von Friedrich von Thiersch (Festhalle) über Oswald Mathias Ungers (Torhaus, Galleria, Halle 9) und Helmut Jahn (Halle 1 und Eingang City in Verbindung mit dem Messeturm) bis zu Nicholas Grimshaw (Halle 3 und Dependance) sowie jetzt auch Rainer Hascher und Sebastian Jehle (Halle 11 und Portalhaus). Form und Funktion – beides muss stimmen Exzellente Architektur ist für die Messe Frankfurt kein Selbstzweck. Im Laufe der Zeit ist aus dem Messegelände eine lebendige, gewachsene „Stadt in der Stadt“ gewor 9 den, in der sich verschiedene stilistische Richtungen von Bauhaus bis Postmoderne finden. Dabei überzeugen die Messehallen natürlich nicht nur in ihrer Ästhetik, son dern sind zugleich mit modernster Technik ausgerüstete Zweckbauten. Während der Messen bevölkern Tausende von Menschen die Stadt in der Stadt – Aussteller, Besucher, Medienver treter. Deren Wünsche und Bedürfnisse gilt es optimal zu erfüllen. Aussteller wollen in erster Linie ihre Waren und ihre Dienstleistungen optimal präsentieren, Besucher wollen so viel wie möglich in kürzester Zeit sehen und erfahren. Alle wollen handeln, verhandeln, schnell und effizient zu den besten Ergebnissen kommen. Sie wollen einander kennen lernen, miteinander kommunizieren. Sie wollen sich zwischendurch auch erholen und eine Mahlzeit zu sich nehmen – sei es in aller Kürze auf dem Weg zwischen zwei Terminen, sei es in entspannter Atmo sphäre mit Genuss und etwas mehr Zeit. Wie gute Stadt gestaltung bietet auch gute Messearchitektur den richti gen Raum für alle diese Bedürfnisse der „Einwohner“ und schafft darüber hinaus durch ihre eigene Ästhetik eine angenehme Atmosphäre. Sie bildet die beste Basis für dynamisches Handeln, erfolgreiche Kommunikation und kreative Entspannung. Architektenduo Rainer Hascher & Sebastian Jehle: Gute Architektur will mehr als nur Aufmerksamkeit Welchen Herausforderungen standen Sie beim Projekt „Messehalle 11 und Portalhaus“ gegenüber? Neben der extrem knappen Planungs- und Realisierungs zeit des gewaltigen Bauvolumens – nach der Wettbe werbsentscheidung standen bis zur Inbetriebnahme nur knapp zwei Jahre zur Verfügung – war die schwierigste planerische Herausforderung die Integration der hohen, zweigeschossigen Hallen in den städtischen Kontext. Die unmittelbar angrenzende Siedlung durfte durch das außergewöhnlich große Hallenbauwerk nicht visuell erdrückt werden. Daher wurde bewusst keine aufgeregte Dachgeometrie entwickelt, sondern ein ebenes, leichtes, „schwebendes“ Dach gestaltet, das zwar elegant und eigenständig wirkt, aber gegenüber der Siedlung unaufdringlich den Straßenraum begleitet. Wofür steht die Architektur des Gebäudekomplexes? Der Entwurf für die Messehalle 11 und das transparente Eingangsgebäude inszeniert gezielt eine weithin sichtbare Geste des Empfangs. Das prägnante Eingangs gebäude, das „Portalhaus“, entfaltet durch seine Höhendominanz und das herausgearbeitete Thema einer architektonischen Torsituation eine klare Fernwirkung – Ausdruck eines architektonischen Unternehmenszeichens. Wie äußert sich Ihr Anspruch an nachhaltiges Bauen bezogen auf die Halle 11? Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit sind für uns in Bezug auf die Materialauswahl der Baustoffe, die energetische Effizienz der technischen Ausstattung sowie für den gesamten Entwurf von essentieller Bedeutung. In der Planungsphase eröffnete sich die Möglichkeit, das 78 Meter überspannende Stahltragwerk über der oberen Halle durch eine Holzkonstruktion auszutauschen. Holz ist der wichtigste nachwachsende Rohstoff in Deutsch land und es ist im Gegensatz zu Stahl „CO2-neutral“. Denn in Holz gespeichertes CO2 bleibt so lange gebunden, bis es bei der Verrottung oder Verbrennung des Holzes wieder in die Atmosphäre abgegeben wird. 10 Alles in Bewegung 11 Außen schön, innen Technik pur Rund zwei Jahre hat es gedauert, bis der neue Gebäude komplex aus Portalhaus und Halle 11 fertig war. 250 Ar beiter waren im Rohbau und bis zu 600 Handwerker in der Ausbauphase der Haustechnik beschäftigt. Annä hernd 8.000 Tonnen Baustahl wurden verarbeitet, mehr als 35.000 Kubikmeter Beton gegossen. Mit 48 Schwer transporten wurden Fertigbauelemente angeliefert, die schwersten wogen bis zu 110 Tonnen. Die Dachkonstruk tion ruht auf Holzfachwerkbindern mit einer Spannweite von 78 Metern. Die Halle 11, die auf zwei Ebenen mehr als 23.000 Quad ratmeter Ausstellungsfläche bietet, hat das Messegelände nicht nur optisch verändert. Zusammen mit dem neuen Eingang, dem Portalhaus, bildet sie im Westen die reprä sentative Entsprechung zum Ostgelände. Für Besucher, die von der Autobahn und vom Parkhaus Rebstock kom men, verkürzen sich die Wege: Sie gelangen über das Por talhaus schnell in die Halle 11 und die angrenzenden Hal len. Alle Hallen sind auf der Ebene 1 über die Via Mobile miteinander verbunden. Außerdem können der östliche und der westliche Rundweg auch separat für zwei Paral lelveranstaltungen genutzt werden. Neue Halle – neue Chancen Die Inbetriebnahme einer neuen Halle führt immer zu kreativer Unruhe: Messen können sich weiterentwickeln und neu sortieren. Das wirbelt vieles durcheinander, auch liebgewordene Stammplätze müssen aufgegeben werden. Trotzdem ist eine solche Umplanung eine groß artige Chance, Veranstaltungen neu zu strukturieren, Pro duktgruppen neu zu ordnen und Laufwege für Besucher zu optimieren. Für die Aussteller bringt ein verändertes Umfeld eine neue Perspektive und frischen Wind in die Messebeteiligung. Das Medium Messe lebt vom Neuen, von der Veränderung. Halle 11: die wichtigsten Zahlen Bauzeit Baubeginn Grundsteinlegung Erstnutzung Grundriss Ausstellungshalle innen Ausstellungsfläche brutto Bruttorauminhalt Spannweite Dach Dachauskragung rund 24 Monate Sommer 2007 8. Oktober 2007 IAA Pkw 2009 122,30 × 215,90 m 76,35 × 156,25 m 2 × 11.930 m²= 23.860 m² 758.000 m³ 78,00 m Halle und 2 × 19,40 m 116,80 m Den Vorteil ihrer innerstädtischen Lage hat die Messe Frankfurt als ein fester Teil der Stadtgeschichte immer auch als Verpflichtung gesehen, mit ihren Gebäuden zum Bild der Stadt beizutragen, architektonische Akzente zu setzen, die nicht nur ein Gewinn für das Unternehmen und seine Kunden sind, sondern auch für die Stadt und ihre Bürger. Mit dem Portalhaus und der Halle 11 wurde nicht zuletzt ein Kernprojekt der städtebaulichen Ent wicklung des neuen Europaviertels im Westen der Stadt verwirklicht. 12 Konzern Messe Frankfurt 13 Unser Anspruch: Die Messe Frankfurt bedient weltweit Märkte – mit maßgeschneiderten Veranstaltungsformaten und den bestmöglichen Zugangsbedingungen für Anbieter wie Nachfrager. Wir wollen unseren Kunden das beste Messe-Erlebnis bieten: mit innovativen Messekonzepten, hervorragendem Service und dem Expertenwissen unserer Mitarbeiter. ler und Besucher sowie die vermietete Nettofläche wiesen 2009 bei den großen deutschen Messeplätzen durchgän gig negative Entwicklungen auf. Dies wirkt sich verstärkt auf den seit einigen Jahren zu be obachtenden Prozess der Marktbereinigung in der Messe industrie aus. Eine Untersuchung von Roland Berger zum weltweiten Messemarkt 2009 zeigt, dass sich dieser Kon solidierungstrend fortsetzt. Premium-Veranstaltungen und Leitmessen sind in schwierigen wirtschaftlichen Zei ten gefragt, kleine Konkurrenzmessen haben das Nach sehen. Für 2012 erwarten die Berater, dass die Top-20Messegesellschaften mehr als die Hälfte des Weltmarktes untereinander aufteilen. Die Messe Frankfurt und der Messeplatz Frankfurt werden zu diesen Top-Standorten gehören. Starke Position weltweit Als traditionell führender Messestandort haben wir auf grund unserer Expertise einen Vorsprung gegenüber un seren Mitbewerbern. In den vergangen Jahren konnten wir unseren Umsatz konsequent steigern und auch 2009 trotz eines schwierigen Marktumfeldes erneut Gewinn erwirtschaften. Die Messe Frankfurt ist einer der größten Messever anstalter weltweit. 2009 haben wir 91 Messen an über 30 Standorten durchgeführt – 54 davon im Ausland. Mit Leitveranstaltungen ganzer Branchen, regional angepass ten Messekonzepten und effizienten digitalen BusinessMatching-Plattformen verschaffen wir unseren Kunden Zugang zu den Märkten der Welt – aus Frankfurt über Eu ropa und Amerika bis zum Nahen Osten und nach Asien. Unsere Messen für Konsumgüter, Textil, Architektur und Technik sowie Automotive sind für ihre Branchen die wichtigsten Veranstaltungen. Hier treffen sich Angebot und Nachfrage, Ideenreichtum und Innovationsfähigkeit. in Wirtschaft, Handel und Gesellschaft sind Zeichen der Globalisierung. Gerade in diesen Zeiten wollen wir uns als Messeveranstalter nicht darauf beschränken, traditio nelle Konzepte weiterzuverfolgen. Wir entwickeln ständig neue Messekonzepte, suchen nach neuen Wachstums feldern und erfinden uns in Teilen immer wieder neu, um die Märkte für unsere Kunden mit ihnen gemein sam zu gestalten. Mit dem Branchen-Know-how unserer 1.665 Mitarbeiter können wir mutig neue Veranstaltungs formate in der realen und virtuellen Welt umsetzen. So behaupten wir unsere Spitzenposition in der internatio nalen Messewirtschaft. Perfekter Gastgeber Als aufmerksamer Gastgeber kümmern wir uns vor, wäh rend und nach den Messen intensiv um unsere Ausstel ler, Besucher und Gäste. Denn für uns findet zukunftswei sende Entwicklung der Märkte an 365 Tagen im Jahr statt – und zwar überall auf der Welt. Globale Herausforderungen 2009 hat die Wirtschaftskrise die internationalen Märkte auf eine sehr harte Probe gestellt. Das Bruttoinlandspro dukt der Weltwirtschaft sank im Vergleich zu 2008 um 2,3 Prozent. Der Welthandel entwickelte sich mit minus 11 Prozent äußerst negativ. Auf den Messen war dies je nach Branche ebenfalls zu spüren – sind sie doch inter nationale Plattformen für den Handel. Alle wesentlichen Kennziffern der Messewirtschaft wie die Zahl der Ausstel Jeden Tag arbeiten wir daran, noch besser zu werden. Ständige Veränderungen und neue Herausforderungen Mit unseren starken internationalen Branchenleitmessen wie der Ambiente, Heimtextil, ISH, Light + Building und Automechanika sind wir am Heimatstandort Frankfurt sehr gut positioniert. In wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten verstärkt sich deren Bedeutung für die Branchen, da Unternehmen hier ihre Marketingaktivitäten konzen trieren. Um diese Leitmessen weiter zu kräftigen, werden die einzelnen Messekonzepte ständig optimiert und an die Branchenbedürfnisse angepasst. Für eine strategisch ausgerichtete Weiterentwicklung der Messe Frankfurt ge raten zudem neue Themen- und Geschäftsfelder in den Fokus, die es auszubauen gilt. Dies gelingt uns im Ausland, wo wir neben neuen Messe themen auch kreative neue Formate für unsere Kunden entwickeln. Vor allem die Schwellenländer in Asien ha ben großen Bedarf an qualitativ hochwertigen BusinessMatching-Veranstaltungen. Hier generieren wir einen großen Anteil unseres Auslandsumsatzes. Neue Märkte – neue Messen Gleichzeitig erschließen wir neue internationale Märkte. 2009 haben wir uns mehrheitlich an der A & S-Group beteiligt. Mit deren Expertise in der Sicherheitsbranche verstärken wir dahingehend unsere Aktivitäten in Asien. Unser strategisches Ziel der Internationalisierung und Portfolioerweiterung verfolgen wir auch im ersten Halb jahr 2010 weiter: Beispielsweise haben wir die Pariser Modemesse Ethical Fashion Show in unser textiles Port folio aufgenommen sowie die Aktivitäten der Marke Automechanika mit der Motortec Automechanika Ibérica auf die iberische Halbinsel ausgeweitet. So werden wir auch künftig unsere Veranstaltungsakti vitäten ausbauen und intensivieren. Aufmerksam ver folgen wir, welche Markttrends sich entwickeln und was unsere Kunden wollen – in Frankfurt und der ganzen Welt. Die Beziehung zu unseren Kunden steht dabei im Mittelpunkt. Diese stärken wir mit innovativen Messen und attraktiven Serviceangeboten. Ziel ist es, damit den unternehmerischen Erfolg unserer Aussteller und Besu cher das ganze Jahr zu unterstützen – auf unseren Veran staltungen vor Ort und auf unseren digitalen Business plattformen. Mit den weitsichtigen strategischen Zielen und dem Erfahrungsschatz unserer Mitarbeiter weltweit sind wir gut aufgestellt, um für unsere Kunden und ihre Märkte das Beste zu geben. 14 15 Unser Service: Als aufmerksamer Gastgeber schaffen wir die Grundlage für gute Geschäfte. Unser Know-how und die langjährige Zusammenarbeit mit bewährten Partnern eröffnen Ausstellern die besten Marktchancen. Mit kompetentem und verlässlichem Service aus einer Hand sind wir stets zu Diensten. Top-Servicequalität mit vollem Einsatz Pförtner, Verkehrsordner, Hostessen und viele weitere Servicekräfte sind das Gesicht der Messe Frankfurt. Sie kommen oft als Erste persönlich mit unseren Kunden in Kontakt. Kundenfreundlichkeit und Kompetenz stehen dabei an erster Stelle. Nur so können wir unseren Kunden einen Top-Service bieten. Mit „Heartaffairs“ hat die Messe Frankfurt eine Initiative gestartet, um bei den rund 2.000 externen Mitarbeitern ihrer Servicepartner das Bewusstsein für kundenfreundliches Verhalten zu stärken. In Workshops werden den Teilnehmern Ideen vermittelt, wie sie die Kunden der Messe Frankfurt optimal unterstützen können. Alma Mirvić, Hostess bei der Messe Frankfurt, ist mit dem Herzen dabei: Kundenfreundlichkeit – Wie sieht die konkret in Ihrer täglichen Arbeit aus? Ein Lächeln ist die beste Geste. Freundlichkeit allein reicht aber nicht. Die Anliegen unserer Kunden will ich immer zuverlässig lösen – mit kompetenten Antworten. Wenn ein Kunde verärgert ist, versuche ich ihn mit meiner Aufmerksamkeit zu gewinnen. Meistens funktioniert das. So finde ich immer einen Weg, zu helfen. Dann bekomme ich meist ein Lächeln zurück. Welche Auswirkungen hat Heartaffairs auf Ihre Arbeit? Heartaffairs hat mir noch einmal bewusst gemacht, wie wichtig mein Verhalten gegenüber den Kunden ist. Denn meine Kollegen und ich sind der erste persönliche Kontakt zu den Kunden und wir repräsentieren die Messe Frankfurt. Wenn sie sich willkommen und gut aufgehoben fühlen, kommen sie auch das nächste Mal gern wieder. Fit machen – nicht nur für die Messe Das Weiterbildungsangebot der Akademie Messe Frankfurt erhöht die Marktchancen der Aussteller. Messen sind für Unternehmen ein wichtiger Teil ihres Marketing-Mix. Um auf internationalen Branchenevents die besten Marktchancen zu nutzen, ist eine genau durch dachte Planung und Durchführung des eigenen Messe auftritts notwendig. Die Akademie Messe Frankfurt bietet Ausstellern Wei terbildungsmöglichkeiten, um das Marketing-Instrument „Messe“ erfolgbringend einzusetzen. Die Teilnehmer ler nen in messespezifischen Seminaren, Lehrgängen und Kongressen mehr zu Projektmanagement und Control ling, zu Standgestaltung, professionellem Messegespräch und der ergänzenden Medienarbeit. Standanalysen mit individuellem Coaching runden das Angebot ab. Für die Qualifizierung von Fach- und Führungskräften greift die Akademie auf ein großes Netzwerk aus Bran chenexperten und Partnern zurück. 2008 wurde dazu die Seminar-Allianz gegründet, ein Bündnis von inzwischen 13 deutschsprachigen Messegesellschaften im Ausstel lungs- und Messeausschuss der deutschen Wirtschaft (AUMA e. V.). 16 Unser Service 17 Kreative Ideen im Messestandbau Aussteller sind bei der Messe Frankfurt mit ihrer Standpräsentation nicht auf sich allein gestellt. Ob mit dem Onlinekonfigurator oder im persönlichen Gespräch – Fairconstruction bietet schlüsselfertige Standbaulösungen aus einer Hand. Eigene Stände planen, transportieren, auf- und abbau en sowie einlagern – das sind Leistungen, die Aussteller direkt bei der Messe Frankfurt bestellen können. Dank Fairconstruction, dem Messebaupartner vor Ort, werden Aussteller von der Ideenentwicklung über die Standreali sierung bis zur Einlagerung unterstützt. Um den unterschiedlichen Wünschen der Aussteller gerecht zu werden, hat Fairconstruction 2009 sein An gebot von neun auf 19 Standtypen ausgeweitet. Darüber hinaus verhilft ein Standkonfigurator als besonderer Online-Service den Ausstellern in nur vier Schritten zum fertigen Messestand. Auch individuelle Vorstellungen und Wünsche wer den von Fairconstruction verwirklicht. Die Produktlinie „Design.Lösungen“, hinter der ein Team aus unterschied lichsten Fachleuten für kreative Ideen und Gestaltung steht, bietet für anspruchsvolle Kunden individuelle Standbaulösungen. Sie können über die Grenzen Frank furts hinaus auch im europäischen Ausland realisiert werden. Alles im Fluss mit innovativem Logistikservice Das Cargo Center ist das logistische Herzstück auf dem Messegelände. Die zentrale Lage, kurze Wege und ein ausgefeiltes Logistikkonzept sorgen für einen beschleunigten Transport der Güter von und zu den Messehallen. Wie fleißige Ameisen bewegen sich die Gabelstapler auf dem Frankfurter Messegelände. Sie transportieren Kisten gefüllt mit Standbaumaterialien und Exponaten vor eine Messehalle oder direkt an den Stand. Ist die Ware nach den Wünschen des Ausstellers ausgeliefert, meldet der Staplerfahrer dies über ein mobiles Endgerät an die Leit zentrale im Cargo Center. Von dort erhält er den nächsten verfügbaren Auftrag: Ganz in der Nähe steht Leergut zur Einlagerung bereit. Seit 2008 werden vom Cargo Center aus die Logistik services der Messe Frankfurt koordiniert: Aufträge der Aussteller werden angenommen, an freie Kapazitäten verteilt und in gesicherter Qualität ausgeführt. Das mo derne Logistikkonzept, das mit seiner zentralen Organi sation alle Aufträge aus einer Hand steuert und dadurch einen passgenauen Ressourceneinsatz garantiert, sorgt für kürzere Wege und weniger Verkehr auf dem Messe gelände. Wartezeiten werden somit reduziert. Für jeden Geschmack Speisen, Getränke, Eventcatering, Personal und Möbel: Die Accente Gastronomie Service GmbH bietet erfolgreichen Komplettservice für jede Veranstaltung. Auf Messen jagt ein Termin den nächsten. Besucher wol len mit so vielen Ausstellern wie möglich in Kontakt kom men. Da bleibt oft wenig Zeit für ein ausgedehntes Essen. Die Accente Gastronomie Service GmbH betreibt auf dem Frankfurter Messegelände über 60 Cafés und Bis tros, sieben Shops, 24 Restaurants und zahlreiche kleine Snackwagen. Schnelle gastronomische Versorgung wird damit gewährleistet – aber auch hochwertiges Essen und Gemütlichkeit, für größtmögliche Erholung während der kurzen Pausen. Seit 1959 ist der Messecaterer in diesem Geschäft tätig, damals noch unter dem Namen „Frankfurter Messe-Gast stätten GmbH“. In den vergangenen Jahren hat sich das Leistungsspektrum deutlich vergrößert. Heute zählt auch die gastronomische Versorgung von Kongressen, Tagun gen und Events zum Portfolio – ebenso wie Bankett- und Partyservice mit individuellem Catering. Das Angebot wird abgerundet durch die Vermittlung von Messehos tessen und Servicepersonal. Darüber hinaus bietet Accen te eine große Auswahl an Mietmöbeln an. 18 19 Messen mit Zukunft Unsere Messen für Konsumgüter, Textil, Technik, Automotive, Architektur und Design sind Spiegel globaler Veränderungen. Wir schaffen für unsere Kunden weltweit die besten Rahmen bedingungen für eine erfolgreiche Zukunft neuer und etablierter Märkte. Konsumgütermessen Seite 20 Automotive Seite 32 Textilmessen Seite 24 Independent Brands Seite 34 Technische Messen Seite 28 Gastmessen, Kongresse und Events Seite 35 20 Messen mit Zukunft 21 Konsumgütermessen Die schönen Dinge machen das Leben bunter, abwechslungsreicher, angenehmer. Die interna tionalen Konsumgüterveranstaltungen der Messe Frankfurt bieten Orientierung in einem breiten Angebot und Inspiration durch neue Trends. Und sie reagieren mit maßgeschneiderten Messe konzepten auf die Bedürfnisse des Marktes. Daten und Fakten 2009 Konsumgütermessen Frankfurt 7 Konsumgütermessen Ausland 14 Aussteller weltweit 16.603 Besucher weltweit 638.661 Zu Papier gebracht Mehr Raum für die Welt der schönen Dinge Paperworld stärkt ihr Produktportfolio durch Kooperation – und den Facheinzelhandel mit Besucheroffensive. Sortiment und Vertriebsstrukturen für Produkte rund um Tisch und Küche, Einrichten und Wohnen sowie Schenken haben sich gewandelt und fordern auch von der Leitmesse Neuerungen. Papier, Bürobedarf und Schreibwaren sind das Herzstück der Paperworld. Hier gibt es alles für die private und ge werbliche Büroausstattung. Das Fundament der Branche bildet der Facheinzelhandel. Für die Hersteller gehört es zu den künftigen Herausforderungen, diese Basis zu stär ken. Gerade die privaten Konsumenten sind immer schwe rer zu erreichen durch schwindende Fachhandels- und Warenhausverkaufsflächen. Die Messe Frankfurt begegnet den veränderten Bedürf nissen seit 2009 mit der Offensive „Paperworld Insider“. Das Mehrwertprogramm spricht gezielt Besucher aus dem Fach einzelhandel an. Freier Eintritt, Vergünstigungen bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und ein „Insider-Treff“ stärken die Bindung dieser Zielgruppe an die Messe. Die um elf Prozent gestiegenen Besucherzahlen aus dem Fachhan del zeigen den Erfolg der Initiative zur richtigen Zeit. Die seit 2009 bestehende Kooperation zwischen Paper world und Remax stärkt zudem die Attraktivität der Welt leitmesse. Die Remax, größte europäische Fachmesse für die Designexperten und Produktentwickler sind sich einig: Das klassische zwölfteilige Service ist out. Es passt nicht mehr zum Lebensstil junger Leute. Deren gedeckter Tisch sieht heute anders aus, aber Essen und Kochen mit Freunden haben weiterhin Hochkonjunktur. Dieser Trend wurde auch auf der Ambiente, der welt größten Konsumgüterschau in Frankfurt, sichtbar. „Das Branchensegment Gedeckter Tisch hat sich in den vergan genen Jahren rückläufig entwickelt, während Produkte um Küche und Haushalt eine sehr starke Nachfrage und Dyna mik zu verzeichnen haben“, sagt Thomas Kastl, Leiter der Weltleitmesse Dining im Rahmen der Ambiente. Daher werden die nachhaltig veränderten Marktbedürf nisse der gesamten Konsumgüterbranche bei der Neupla nung der Ambiente berücksichtigt. Im Februar 2010 bekam die Messe rund ums Genießen, Wohnen und Schenken ein neues Gesicht. Paperworld Aussteller: 2.029, Besucher: 41.826, Ausstellungsfläche: 70.202 m2 Wiederaufbereitung von Druckerzubehör, wird seit 2010 in inhaltlicher und räumlicher Nachbarschaft zu Paperworld Imaging präsentiert. Dieser Angebotsbereich ist mit Pro dukten wie EDV- und Druckerzubehör, Papier, Folien und Etiketten sowie Tinte und Toner für Drucker das ideale Um feld für die Remax. Mit einer neuen Struktur und Aufteilung der einzelnen Produktbereiche wird der Besuch noch effizienter und ziel gruppengerechter. Die Ambiente ist seither sowohl nach Branchen als auch nach Aspekten wie Sortimentsgestaltung und Kundenansprache geordnet. Aussteller, Industrie- und Handelsverbände haben seit 2009 an der Neukonzeption bezogen auf Präsentationsformen und Sortimentsumfeld mitgearbeitet. So kann die Messe die Plattform bieten, wel che der Markt benötigt. Dynamisch entwickelt sich der Konsumgütermarkt auch weltweit, weshalb die Messe Frankfurt ihre Kompeten zen in internationale Märkte exportiert. Zuletzt nach Rom: 2009 fand dort die erste Ambiente Italia statt. In Tokio veranstaltet die Messe Frankfurt mit der Interior Lifestyle und der IFFT/Interior Lifestyle Japans führende Messen für Wohndesign. Ambiente Aussteller: 4.473, Besucher: 136.263, Ausstellungsfläche: 185.038 m2 22 Messen mit Zukunft: Konsumgütermessen 23 Schönheit hat immer Konjunktur Neuer Termin Going social! Pflege, Make-up und Haarstyling: Die kosmetische Trickkiste hält viel für das perfekte Aussehen bereit – und die Beautyworld alles für die Branche. Die Beautyworld India betätigt sich in einem Wachstumsmarkt. In Dubai öffnet die Beautyworld Middle East der Schönheitsbranche das Tor zur arabischen Welt. Und der bunte latein amerikanische Markt wird durch die Cosmesur Beautyworld Buenos Aires bedient. Die Frankfurter Beautyworld, Treff punkt der internationalen Schönheits branche, fand 2009 und 2010 parallel zur Friseurmesse Hair and Beauty statt. Aufgrund sich verändernder Vertriebs strukturen der Branche stellt sich die Messe Frankfurt hier ab 2011 neu auf: Das Angebot der Beautyworld wird dann in die Hair and Beauty und die Ambiente integriert. Messen sind Marktplätze: Einkäufer aus aller Welt orientieren sich im gro ßen Angebot fürs Wohnen, Schen ken und Dekorieren, lassen sich von Trends inspirieren. Die Tendence ist die wichtigste Konsumgüterplattform für die zweite Jahreshälfte. Hier wer den Neuheiten der Herbst- und Win tersaison geordert. Wann Einkäufer ordern, hängt vor allem vom Konsumverhalten der Kunden ab. Für mehr Planungssicher heit bestellen sie oft erst kurz bevor die Ware im Handel platziert wird. Daher kehrt die Tendence nach um fangreicher Kundenbefragung 2010 auf den Termin Ende August zurück. 2008 und 2009 fand sie im Juli statt. Musiker und Fachhändler erleben bei der Musikmesse die neusten Musik instrumente in Aktion und schau en sich die Tricks der Stars ab. Steve Lukather war mit seinem Gitarren sound nicht der einzige bekannte Profimusiker, der 2009 die Besucher verzauberte. Als eingeschworene Ge meinschaft lebt die Branche vom Aus tausch – auf der Messe und im Social Web. Deshalb twittert die Musikmesse seit Januar 2009 über aktuelle Bran cheninfos. Auf Facebook tauschen sich derzeit mehr als 3.600 Fans der Musikmesse-Community über Trends und Produkte aus. Der wichtigste internationale Treffpunkt der Musik instrumentenbranche bleibt aber un geschlagen in Frankfurt. Hair and Beauty Aussteller: 106, Besucher: 16.868, Ausstellungsfläche: 5.091 m2 Tendence Aussteller: 2.041, Besucher: 52.117, Ausstellungsfläche: 82.095 m2 Musikmesse Aussteller: 1.541, Besucher: 78.847, Ausstellungsfläche: 47.436 m2 Wenn es um Schönheit geht, sind Kunden anspruchsvoll. Nicht nur jun ge Frauen helfen mit Kosmetik und Haarstylingprodukten nach. Wachs tumsmärkte sind Kosmetik für Män ner und Best Ager. Pflegeprodukte und Naturkosmetik stehen ebenso hoch im Kurs wie Wellness-Angebote. Der internationale Markt mit re gional unterschiedlichen Schönheits idealen ist vielschichtig. Unter der Marke Beautyworld bietet die Messe Frankfurt weltweit starke Plattfor men: Die Beautyworld Japan hat sich im bedeutendsten Kosmetikmarkt Asiens zum Marktführer entwickelt. Voller Festtagskalender Der internationale Festtagskalender hält jeden Tag Anlässe zum Feiern be reit, die Christmasworld die passende Dekoration dazu. Auf dem internatio nalen Branchentreff sind neben Weih nachtsdekoration auch Festschmuck, Floristenbedarf und individuelle Par tyartikel im Trend. Auch im Ausland wird die Christ masworld aktiv: In Dubai startet im März 2011 erstmals die Festivalworld Middle East. Dort zeigt man sich sehr offen für das Thema Festdekoration: Das ganze Jahr über gibt es große Feste und Feiern, für die neue Dekorationen und Partyartikel gefragt sind. Christmasworld Aussteller: 963, Besucher: 30.366, Ausstellungsfläche: 53.428 m2 Effektvoll und vernetzt: Die Technik macht’s Besondere Events brauchen die richtige Stimmung und perfekt abgestimmte Licht-, Audio- und Bühnentechnik. Ob Mikrofon, Lautsprecher, Bühnenelement oder Scheinwerfer: Die Prolight + Sound zeigt passende Technik und Dienstleistungen. Wenn Künstler ihre Konzerttournee ankündigen, planen und bauen Archi tekten, Bühnendesigner und Veran staltungstechniker bereits komplett neue Erlebniswelten. Denn die Zei ten, in denen Musiker ausschließlich mit einer Gitarre im Spotlight auf der Bühne stehen, sind selten geworden. Heute veranstalten sie spektakuläre Multimedia-Shows. Neben Musikern wollen sich auch Unternehmen wirkungsvoll mit ih ren Produkten präsentieren, zum Beispiel bei Corporate Events. Die Prolight + Sound in Frankfurt bietet als internationaler Treffpunkt der Veranstaltungsbranche die neuesten Technologien und Services für großes Entertainment und besondere Events. Im Trend der Branche liegen vor allem die Vernetzung und Systemin tegration von Display-, Video-, Audiound Lichttechnik auf Bühnen, in Kon ferenz- und Kongressräumen oder in Shoppingmalls. Die Fachmesse Media Systems Prolight + Sound bietet den Besuchern für diese richtungswei sende Weiterentwicklung der Branche einen Querschnitt durch alle Produkt gruppen und Gewerke der Systeminte gration. Eng verbunden mit der tech nischen Integration von Systemen sind auch Themen wie Broadcast und Production. Prolight + Sound Aussteller: 847, Besucher: 33.631, Ausstellungsfläche: 34.057 m2 24 Messen mit Zukunft 25 Textilmessen Die Textilindustrie ist einem umfassenden Wandel unterworfen. Märkte und Kundeninteressen verschieben sich. Für die gesamte Branche spannt die Messe Frankfurt ein wichtiges Netz zwischen den Textilzentren der Welt. Ihre internationalen Textilfachmessen bieten als etablierte Plattformen neue Orientierung. Daten und Fakten 2009 Textilmessen Frankfurt Textilmessen Ausland Aussteller weltweit Besucher weltweit 2 16 11.052 298.268 Technische Textilien: Dynamischer Wachstumsmarkt Fashionable Kaum eine Branche ist so innovativ wie die der Technischen Textilien. Damit sind sie Garant für das Wachstum der Textilindustrie – vor allem in Europa und Nordamerika. Die Welt der Textilien prägt Modetrends und ist daher gleichermaßen faszinierend wie schnelllebig. Deshalb besetzt auch die Messe Frankfurt mit der Bekleidungsstoffmesse Texworld jeweils zweimal im Jahr sowohl in Paris als auch in New York das Thema Bekleidungstextilien. Das Angebot hochwertiger Stoffe zog 2009 zahlreiche Einkäufer namhafter Modelabels wie Calvin Klein und Victoria’s Secret an. Gleichzeitig stellten beide Messen eine Plattform für junge Nachwuchsdesigner dar. Der Markt für Technische Textilien gehört zu den HightechSektoren mit dem größten Wachstumspotenzial. Prognosen zufolge wird er um jährlich 3,8 Prozent wachsen. Das liegt vor allem an den unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten, für die Technische Textilien gefragt sind. Die Techtextil in Frankfurt bietet alle zwei Jahre die Plattform für sämtliche Anwendungsbereiche. Sie verdeutlichen, wo uns diese Textilien mit speziellen Funktionen im Alltag begegnen: in der Medizin, im Haus- und Straßenbau, im Landschaftsbau, in Autos, Flugzeugen oder bei Möbeln. Außerdem werden sie für spezielle Arbeitsschutzkleidung oder funktionale Sportbekleidung und Schuhe verwendet. Da Forschung und Entwicklung wichtige Grundpfeiler solch technologischer Innovationen sind, haben sich vor allem europäische und nordamerikanische Textilfirmen auf die Herstellung Technischer Textilien fokussiert. Deutschland, Italien und Frankreich waren die größten Ausstellernationen auf der Techtextil Frankfurt 2009. Sie gelten eben den USA als Hauptexporteure Technischer Textilien. n Erstmals fand 2009 zeitgleich zur Techtextil die Material Vision als Fachmesse mit innovativen nicht-textilen Materialien für Produktentwickler, Designer und Architekten statt. Zur kommenden Techtextil im Mai 2011 ergänzt die Texprocess das textile Portfolio der Messe Frankfurt. Die Investitionsgütermesse zeigt Maschinen und Anlagen für die Verarbeitung von textilen und flexiblen Materialien. Die Parallelität der drei Veranstaltungen bietet Synergien bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder und Kundenkreise für Aussteller und Besucher. Die globale Wachstumsdynamik der Technischen Textilien machen die fünf Auslandsveranstaltungen in China, Indien, Russland und den USA deutlich. Die Techtextil North America findet seit 2009 im jährlichen Wechsel an der Ostund Westküste statt, um noch mehr Innovativität zu bündeln. Zuvor fand sie alle zwei Jahre in Atlanta statt. Techtextil Frankfurt inkl. Material Vision Aussteller: 1.248, Besucher: 23.902, Ausstellungsfläche: 27.007 m2 Texworld Spring Aussteller: 654, Besucher: 13.244, Ausstellungsfläche: 12.368 m2 Texworld Autumn Aussteller: 762, Besucher: 14.758, Ausstellungsfläche: 13.818 m2 26 Messen mit Zukunft: Textilmessen 27 Herausforderungen der Textilindustrie: Wandel einer Branche Branchenstimmung hautnah auf der Heimtextil Interview mit Hendrik van Delden, GHERZI Beratungsgesellschaft für die Faser-, Textil- und Bekleidungsindustrie. Wie hat sich die weltweite Textilwirtschaft verändert? Der weltweite Faserverbrauch für textile Produkte nimmt jährlich um acht bis zehn Prozent zu. Grund ist die stei gende Nachfrage in den Schwellenländern. Um diese Nachfrage zu bedienen, werden in diesen „Emerging Markets“ unter anderem neue Fabriken errichtet. Segmentierung sinkt die Losgröße in der Textilproduk tion bei zugleich steigendem Kollektionsumfang. Dadurch bedingte Mehrkosten werden oft durch die Verlagerung der Produktion geringer Stückzahlen in Niedriglohnländer ausgeglichen. Zudem wird die textile Weiterverarbeitung von Fasern zu nehmend am Faserproduktionsstandort angesiedelt. I ndien und China halten derzeit einen Anteil von 58 Prozent an der weltweiten Chemiefaserproduktion. In Europa und Nordamerika liegt der Anteil bei 19 Prozent, 1970 waren es noch 58 Prozent. Wie kann sich die Branche entwickeln? Häufig scheint es, als besitze eine so reife Industrie nur noch limitierte Innovationskraft. Doch technologische Trends wie der Digitaldruck, neue Chemiefasern mit waschfest eingebetteter Funktion oder Ultrafasern, die die Naturfaser Seide an Feinheit übertreffen, halten das Inno vationstempo der Branche weltweit hoch. Vor welcher Herausforderung steht die Textilbranche? Im Textilmarkt nimmt die Segmentierung zu. Beispielsweise wird Nachhaltigkeit für einen Teil der Verbraucher immer wichtiger. Der Heimtextilmarkt strukturiert sich stärker nach regionalen Designvorstellungen. Durch die Wo können Europa und Nordamerika wachsen? Wachstumschancen bieten zum Beispiel dauerhaft flamm hemmende und geruchsneutralisierende Heimtextilien, Bekleidungstextilien mit Funktion sowie auf Nachhaltig keit ausgerichtete und technische Textilien. Messen sind Stimmungsbarometer ihrer Branchen. Die Heimtextil mach te im Januar 2009 die Veränderungen in der Textilindustrie offensichtlich. Produktionsstätten verlagern sich nach Asien und auch die Nachfrage nach Heim- und Haustextilien steigt vor allem in diesen Regionen. Der hohe Internationalitätsgrad der Welt leitmesse unterstreicht diese Ent wicklung eindrucksvoll: 84 Prozent der Aussteller und 62 Prozent der Be sucher kamen aus dem Ausland. Die besondere Stärke der Branche liegt in ihrer Innovationsfähigkeit. Wichtige Themen waren Qualitätssi cherung und Transparenz für nach haltige Produktion und Lieferketten. Haustextilien wie Handtücher, die mit 30 Prozent weniger Chemikalien umweltschonender hergestellt wur den als andere, sind gute Beispiele für Nachhaltigkeit. Mehr Aufmerksamkeit legt die Heimtextil auf das schnell wachsende Objektgeschäft. Das Segment „Con tract Creations“ spricht Besucher an, die sich mit der Innenausstattung von Hotels, Gastronomie, Kliniken, Büros und Kongresszentren beschäftigen. Dort werden hochwertige, design orientierte und gleichzeitig robuste Textilien gesucht. tet sind, präsentieren Bekleidungsstoffhersteller im Frühjahr ihre Stoffe und Accessoires auf der Intertextile Beijing. Die Intertextile richtet sich vor allem an Einkäufer des Basis- und Volumengeschäfts. Im Fokus der Interstoff Asia Essential stehen im Gegensatz dazu innovative, design orientierte Multifunktionsstoffe und Ökotextilien. Heimtextil Aussteller: 2.556, Besucher: 67.199, Ausstellungsfläche: 129.668 m2 Trend China Zweimal im Jahr präsentieren Mode labels ihre neuen Kollektionen auf großen Modenschauen in New York, Paris und Mailand. Die Basis für Mo detrends legen allerdings zuvor die Textilhersteller mit ihren neuesten Stoffkreationen. In Schanghai, einem Zentrum der Modeindustrie, hat sich seit 15 Jah ren die in Asien wichtigste und welt weit größte Bekleidungsstoffmesse entwickelt: die Intertextile Shanghai Apparel Fabrics. Im Herbst 2009 stell ten dort 2.459 Hersteller zur Schau, welche Farben, Muster und Materia lien in der kommenden Saison für Bekleidung modern sein werden. Da Modetrends saisonal ausgerich Intertextile Shanghai Apparel Fabrics Aussteller: 2.459, Besucher: 53.948, Ausstellungsfläche: 53.474 m2 28 Messen mit Zukunft 29 Technische Messen Technische Innovationen sind die Antwort auf kleine wie große Veränderungen. Der Wunsch nach mehr Sicherheit, nach mehr Komfort und mehr Energieeffizienz: Die Messe Frankfurt bietet mit ihren Weltleitmessen für Architektur und Technik Lösungen für die Zukunft und deren globale Herausforderungen. Daten und Fakten 2009 Technische Messen Frankfurt 2 Technische Messen Ausland 5 Aussteller weltweit 6.332 Besucher weltweit 356.904 Die Lichtrevolution: LEDs verändern den Markt Die Erfindung der Glühlampe war vor 130 Jahren der Auftakt für die Elektrifizierung der Gesellschaft. Der leuchtende Glaskolben ist trotz geringer Lebensdauer bis heute Standard. Nur der Ruf nach mehr Energieeffizienz versetzt die Glühlampe in ein Umfeld starker Konkurrenz. Durch LEDs zum Beispiel: Die winzigen Leuchtdioden haben eine Lebensdauer von bis zu 80.000 Stunden und sind bis zu 90 Prozent energieeffizienter. Diese Eigenschaften machen LED zum global am stärksten wachsenden Lichtbereich. Allein auf der Guangzhou International Lighting Exhibition musste im Jahr 2009 die Zahl der Messehallen, in denen LED-Produkte gezeigt wurden, von zwei auf drei Hallen erweitert werden. Zudem haben die innovativen Leuchtmittel einen großen Einfluss auf das Leuchtendesign. Weniger Energieverbrauch wird auch über Lichtmanagementsysteme, also den Verbund von Elektrotechnik und Haus- und Gebäudeautomation erzielt. Die Light + Building, Weltleitmesse für Architektur und Technik, bietet mit rund 2.200 Herstellern alle zwei Jahre in Frankfurt das gesamte Spektrum energieeffizienter Produkte und Systeme – das nächste Mal im Frühjahr 2012. Sie ist damit Motor für Innovationen in Technologie und Design. Guangzhou International Lighting Exhibition Aussteller: 1.641, Besucher: 52.795, Ausstellungsfläche: 52.475 m2 | BIEL Light + Building Buenos Aires Aussteller: 307, Besucher: 32.806, Ausstellungsfläche: 9.607 m2 Globale Veränderungen als Innovationstreiber – 50 Jahre ISH Frankfurt Green Buildings sind nicht etwa grün angestrichene Gebäude mit grasbewachsenem Dach. Ganz im Gegenteil werden diese architektonisch hochmodernen Häuser mit neuesten Technologien und Systemen auf Energieeffizienz getrimmt. Denn große Energieeinsparpotenziale liegen in Gebäuden: Allein in Europa entfallennach EU-Angaben 40 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs auf Gebäude. Kern des ökologischen Bauens ist die ganzheitlich energieeffiziente Konzeption von der Materialauswahl und dem Bau bis hin zum langfristigen Verbrauchsmanagement rund um Heizung, Kühlung und Wasser. Über 2.300 Hersteller von Wasser-, Energie-, Gebäudeund Klimatechnik zeigten 2009 auf der ISH – Weltleitmesse für Erlebniswelt Bad, Gebäude-, Energie-, Klimatechnik und Erneuerbare Energien – sofort nutzbare und intelligente Bausteine und Systeme für die moderne Gebäudetechnik. Innovationstreiber sind erneuerbare Energien: Solarthermie, Biomasse und solargestützte Klimasysteme geben Antworten auf aktuelle globale Herausforderungen wie Ressourcenschonung und Klimawandel. Auch die Lebensgrundlage Wasser ist weltweit eine begrenzte Ressource. Moderne Sanitärtechnik bietet Lösungen für den schonenden Umgang mit Wasser: Neue Technologien senken den Wasserverbrauch und bereiten Abwasser zu Trinkwasser auf. Der Einsatz pflegeleichter Materialien in Badeinrichtungen reduziert zudem den Verbrauch von Reinigungsmitteln. Neben Nachhaltigkeit liegen Wellness und Lebensqualität im Bad im Trend. Aus der funktionellen Nasszelle der 1950er Jahre ist heute ein designorientierter Wohlfühlraum geworden. In den 50 Jahren ihres Bestehens hat sich die ISH immer wieder als die internationale Innovationsplattform der Branche erwiesen. Für aktuelle und künftige Herausforderungen liefert sie mit sofort nutzbaren Technologien und neuesten Design-Entwicklungen die wichtigsten Lösungen – das nächste Mal vom 15. bis 19. März 2011 in Frankfurt. ISH Aussteller: 2.327, Besucher: 200.795, Ausstellungsfläche: 168.622 m2 30 Messen mit Zukunft: Technische Messen 31 Textilkompetenz ausgebaut Textilpflegemesse expandiert Mit der Texprocess, internationale Leitmesse für die Verarbeitung textiler und flexibler Materialien, baut die Messe Frankfurt ihre Kompetenz im Textilbereich weiter aus. Die Texcare International in Frankfurt ist die weltgrößte Investitionsgütermesse der Textilpflegebranche. Internationale Märkte geraten in den Fokus. Vom Design bis zur fertigen Kollektion sind viele Verarbei tungsschritte notwendig. Die dahinter stehende Techno logie und das Zubehör sind auf der Texprocess, der neuen Leitmesse für die Bekleidungs- und textilverarbeitende In dustrie zu sehen. Das Produktspektrum umfasst die gesam te textile Wertschöpfungskette von Design und Zuschnitt über Nähen und Fügen, Sticken und Stricken bis hin zu Finishing, IT und Logistik. Vom 24. bis 27. Mai 2011 wird die erste Texprocess mit rund 500 Ausstellern parallel zur Techtextil stattfinden. Durch die Parallelität beider Messen entsteht in Frankfurt ein neuer Magnet für die Textilindustrie. Ideeller Träger der Texprocess ist der VDMA Bekleidungs- und Ledertechnik. Der intensive Austausch der 300 Branchenvertreter auf dem ersten Texcare Forum Russia 2009 hat gezeigt, dass Russland ein vielversprechender Markt für Textilpflege ist. Auf dieser Basis wird das Forum im September 2010 zur Fachmesse Texcare Russia ausgebaut. In Südostasien ist die Texcare Asia bereits etabliert. 2009 standen energieeffiziente Maschinen und Anlagen sowie textil- und umweltschonende Reinigungs- und Pflegemittel im Fokus. Die Messe ist eine wichtige Ergänzung zur Texcare International, die als Leitmesse alle vier Jahre in Frankfurt stattfindet – das nächste Mal vom 5. bis 9. Mai 2012. Einwandfrei verarbeitet Vom Schlachten und Zerlegen über das Verarbeiten zum Verpacken, Kühlen, Lagern und Verkaufen: Auf der IFFA zeigen rund 900 Aussteller alle drei Jahre Neuheiten entlang der gesamten Prozesskette der Fleisch verarbeitung. Richtungweisend sind Anlagen und Maschinen, mit deren Hilfe Fleisch hygienisch einwandfrei und effektiv verarbeitet wird. Mit dem Produktbereich Verkaufen wird das Gesamtspektrum der Produkte und Dienstleistungen für das FleischerFachgeschäft abgebildet. Die IFFA ist seit 1971 die internationale Leitmesse der gesamten Fleischwirtschaft. Texcare Asia Aussteller: 133, Besucher: 5.977, Ausstellungsfläche: 3.321 m2 Globale Messemarke zum Thema Sicherheit Neues Thema, neue Messe, neue Strategie: Mit der Marke Intersec bricht die Messe Frankfurt bekannte Muster auf und beschreitet erfolgreich andere Wege. Abweichend von der klassischen Strategie der Messe Frank furt, starke Messethemen von Frankfurt aus ins Ausland zu exportieren, hat sich die Intersec von Dubai aus zu einer global erfolgreichen Messemarke rund um das Thema Sicherheit entwickelt. Was 2004 mit einer solitären Fachmesse in Dubai begann, umfasst inzwischen weitere Fachmessen von Thai land bis Buenos Aires. Durch den Zukauf der taiwanesischen A & S Group – eines Messeveranstalters und Medienservice-Lieferanten – im Jahr 2009 wird das Portfolio um die Secutech Expo in Taiwan und die Secutech Vietnam erweitert. Hier und an insgesamt fünf weiteren Standorten weltweit bietet die Messemarke Intersec ein optimal auf die regiona len Gegebenheiten zugeschnittenes Veranstaltungskonzept. Das Angebotsspektrum reicht von der Gebäude- und Gelän desicherheit über Datenschutz bis hin zum Brand- und Ka tastrophenschutz. Dabei entwickelt sich die Intersec ständig weiter, denn weltweit nimmt die Bedeutung der Sicherheits technik zu. Eine besonders starke Nachfrage zeichnet sich in den sogenannten „Emerging Markets“, den Wachstums märkten Asiens, Lateinamerikas, Osteuropas, Afrikas und des Nahen Ostens ab. Bei steigendem Wohlstand wollen sich Unternehmen und Bürger stärker schützen und absichern. Das Wachstumspotenzial der Branche wird an der Inter sec Dubai deutlich: Sie musste 2009 ihre Ausstellungsfläche um eine zusätzliche Halle erweitern, um den 710 Ausstellern aus 50 Ländern genügend Platz zu bieten. Intersec Dubai Aussteller: 710, Besucher: 17.206, Ausstellungsfläche: 12.637 m2 32 Messen mit Zukunft 33 Automotive Veränderung und Beständigkeit: Die Automechanika hat es geschafft, beide Strategien erfolgreich zu verbinden und sich mit der Marke weltweit zu etablieren. 2009 traf sich die internationale Automobilwirtschaft in Moskau, Johannesburg, Malaysia, Istanbul, Dubai, Mexiko, St. Petersburg und Schanghai. Daten und Fakten 2009 Automechanika Ausland Aussteller weltweit Besucher weltweit Mit Vollgas von Frankfurt in die ganze Welt 7 4.608 127.149 Deutschland der zweitgrößte Markt Europas für Automobilkomponenten. Für die Messe Frankfurt ist es die ers te Veranstaltung auf der iberischen Halbinsel. Wie beständig Wachstum sein kann, zeigt die Automechanika Shang hai, die größte Automechanika außer halb Deutschlands. Trotz des weltweit getrübten Konjunkturklimas kamen 2009 über 38.500 Besucher, rund 25 Prozent mehr als im Vorjahr, zu Asiens größter Messe für Automobil ersatzteile und Werkstattausrüstung. Ein deutliches Plus von 22 Prozent gab es auch bei den Ausstellern: 2.414 Un ternehmen präsentierten ihre Pro dukte und Dienstleistungen. Zudem zeigte sich die Messe internationaler denn je: 29 Prozent der Besucher ka men aus Übersee. Diese Zahlen sowie die stark wachsende Binnenmarktproduktion belegen die enorme Be präsentierten ihre Innovationen – ge plant waren 250. Sie konnten mit etwa 8.200 Besuchern, darunter Händler, Werkstattbesitzer, Spediteure und In vestoren, neue Kontakte knüpfen. Mit der Automechanika South Africa war die Messe Frankfurt am Puls der Zeit: Der südafrikanische Markt brauchte eine solche Messe dringend, da die Produktionsraten der Automobilin dustrie kontinuierlich steigen. Das Automobil fasziniert die Welt. Daher expandiert die Automechanika auch in Zukunft. Im März 2011 wird die Motortec Automechanika Ibérica in Kooperation mit der führenden spa nischen Messegesellschaft IFEMA in Madrid stattfinden. Spanien ist nach nika 2008 mit dem „Loyalty Price“ den gleichen Quadratmeterpreis wie zur Vorveranstaltung. Diese Maßnah me trug Früchte: Bereits ein halbes Jahr vor der Messe war in etwa so viel Ausstellungsfläche gebucht wie bei der Rekordveranstaltung 2008. Standorte der Automechanika weltweit Die Automechanika ist eine der stärksten Veranstaltungen der Messe Frankfurt und zugleich die internationalste Messemarke weltweit. Mit insgesamt 14 Veranstaltungen ist die internationale Leitmesse der Automobilwirtschaft in 13 Ländern vertreten. Keimzelle des Erfolges ist die Auto mechanika Frankfurt, die 1971 zum ersten Mal stattfand. Seither hat sich die Messe zur weltweit führenden Business-Plattform der Zuliefererin dustrie, des Werkstattbereichs und des Handels entwickelt. Wichtige Voraussetzung dieses Erfolgs ist die kontinuierliche Weiterent wicklung der Marke Automechanika. Im März 2009 wurde das Netz der weltweiten Standorte mit der Auto mechanika South Africa weiter ausge baut. Bereits die erste Veranstaltung im Expo Centre Johannesburg über traf alle Erwartungen. 400 Aussteller aus Südafrika, Asien, Europa, Süd amerika und dem arabischen Raum deutung der Automechanika Shang hai in der Automechanika-Familie. Krisenbedingte Veränderungen wur den für die Automechanika Frankfurt, die im September 2010 stattfindet, vorgenommen. So gewährte die Messe Frankfurt Ausstellern der Automecha Moskau St. Petersburg Frankfurt Madrid (2011) Toronto Rom Mexico City Istanbul Buenos Aires Dubai Schanghai Thailand Malaysia Südafrika Stand: April 2010 34 Messen mit Zukunft 35 Independent Brands Gastmessen, Kongresse und Events Um als internationaler Messeveranstalter für viele Branchen attraktiv zu bleiben, ist es wichtig, die Bedürfnisse regionaler Märkte zu erkennen und neue Themengebiete zu erschließen. Dies gelingt der Messe Frankfurt mit Independent Brands, also Veranstaltungen, die keine korrespondierende Leitmesse in Frankfurt haben. Jede Idee braucht Raum zur Entfaltung: Moderne Räumlichkeiten, hervorragende Infrastruktur und perfekter Service aus einer Hand machen die Messe Frankfurt zum idealen Partner für Veranstalter, die ihre individuellen Konzepte für Messen, Kongresse, Tagungen und Events umsetzen wollen. Daten und Fakten 2009 Independent Brands weltweit 12 Aussteller weltweit 2.187 Besucher weltweit 109.586 Daten und Fakten 2009 Gastmessen 7 Kongresse und Tagungen 104 Events 46 Besucher gesamt 2.073.454 Independent Brands Kongresse Neue Märkte erschließen Grenzenlose Möglichkeiten durch erweiterte Kongressflächen Mit den Independent Brands besetzt die Messe Frankfurt sehr erfolgreich neue Themen wie den Werkzeug- und Formenbau (Asiamold in Guangzhou) oder den Umweltschutz. Dabei zeigen insbesondere die beiden Veranstaltungen Eco Expo Asia in Hongkong und Water Expo China in Beijing, dass das Thema Nachhaltigkeit nicht nur in den westlichen Gesellschaften an Bedeutung gewinnt. Die Eco Expo Asia ist nach wie vor die einzige Messe in Hongkong mit einem Portfolio aus Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für den Umweltschutz; entsprechend hoch ist die Aufmerksamkeit. Die Eco Expo Asia konnte 2009 sowohl ihre Aussteller- als auch ihre Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr um jeweils mehr als 60 Prozent steigern. Einen ähnlichen Besucher- und Ausstellerzuwachs verzeichnete die Water Expo China, die 2009 die neuesten umweltschonenden Wassertechnologien vorstellte und damit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der chinesischen Wasserindustrie leistet. Das Interesse an diesen Veranstaltungen hängt mit dem allgemein gestiegenen Umweltbewusstsein zusammen, welches auch die Messen Garden + Landscaping Middle East in Dubai sowie Canadian Waste & Recycling Expo im jährlichen Wechsel in Toronto und Vancouver unter Beweis stellen. Ihr Erfolg zeigt, dass die Messe Frankfurt bei der Entwicklung neuer Formate gut aufgestellt ist und sich auf vielfältige Veränderungen in Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft einstellen kann. Das Congress Center hat sich als renommierter Austragungsort für Kongresse und Tagungen etabliert. Den optimalen Tagungskomfort bietet die zentrale Lage. Frankfurt am Main ist die deutsche Finanzmetropole und der Sitz wichtiger Institutionen wie der EZB und der Deutschen Börse. Das spiegelt sich auch im Kongressgeschäft wider: Congress Frankfurt betreut viele Kongressveranstalter aus dem Finanzsektor. Besonders hervorzuheben sind die Euro Finance Week, die als Europas Branchentreff der Finanz- und Versicherungswirtschaft jedes Jahr über 5.000 Teilnehmer anzieht, und die 2009 durchgeführte CFA European Investment Conference. Zudem bietet das Messe gelände großen Unternehmen wie der Deutschen Bank ideale Räumlichkeiten für ihre Hauptversammlungen. Daneben ist Frankfurt für seine Kreativbranche bekannt. Agenturen und Designer setzen auf die Mainmetropole. Das Potenzial der Stadt will auch der Art Directors Club für Deutschland (ADC) nutzen. Er kommt ab 2010 für zunächst drei Jahre von Berlin nach Frankfurt, um das größte Treffen der Kreativ- und Kommunikationsbranche zu veranstalten. Zentraler Anlaufpunkt für die 10.000 erwarteten Besucher ist das Frankfurter Messegelände. Hier finden Kongress, Ausstellung und Preisverleihung statt. Die zentrumsnahe Lage der Messe macht es möglich, das Festival in Frankfurts Innenstadt auszuweiten. 2009 fanden 104 Kongresse und Tagungen statt. Viele waren verbunden mit einer Ausstellung, wie die 13. Internationale Passivhaustagung, bei der sich 110 Unternehmen präsentierten. Veranstaltungsflächen sind gefragt. Mit dem Portalhaus und der Halle 11 ist ein Gebäudekomplex entstanden, der mit großzügigen Foyers, variablen Tagungsräumen und geräumiger Ausstellungsfläche viel Spielraum für faszinierende Konzepte lässt. 36 Messen mit Zukunft: Gastmessen, Kongresse und Events 37 Gastmessen Beliebter Gastmesse-Standort dank flexibler Infrastruktur Partnerschaftlich, individuell und wandlungsfähig: Als FullService-Provider bietet die Messe Frankfurt jedem Veranstalter die besten Rahmenbedingungen für die Umsetzung erfolgreicher Messekonzepte. Events Chemische Industrie, Automobilwirt schaft, Buchhandel, Werkzeugbau, Lebensmittelbranche – so verschieden diese Wirtschaftszweige auch sind, ei nes haben sie gemein: Sie präsentie ren sich auf internationalen Messen in Frankfurt. Das liegt nicht zuletzt an der verkehrsgünstigen Lage der Stadt. Die Messe Frankfurt hat sich als Partner bedeutender Gastmessen eta bliert und gezeigt, dass individuelle Messekonzepte der Veranstalter mit moderner Infrastruktur und umfas senden Messeservices erfolgreich um gesetzt werden können. Herausragendes Beispiel ist die Zusammenarbeit mit der Frankfurter Buchmesse. 2009 hat die traditions reiche Veranstaltung ihren Vertrag mit der Messe Frankfurt bis 2022 ver längert. „Für ein internationales Event vom Ausmaß der Frankfurter Buch messe ist es wichtig, Sicherheit in der Planung zu haben und einen verlässli chen Partner in der Organisation. Mit der Messe Frankfurt haben wir 1951 ei nen solchen Partner gefunden“, sagte Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse bei Vertragsabschluss. Der Publikumsmagnet IAA Pkw ist bekannt für Weltpremieren: Alle zwei Jahre werden die neuesten Mo delle präsentiert. Der heimliche Star war 2009 allerdings die neue Messe halle 11, die zur IAA erstmals in Betrieb genommen wurde. Erstmieter BMW nutzte sie für eine spektakuläre Insze nierung: Auf einem 280 Meter langen Rundkurs kamen dessen Autos ganz schön in Fahrt. Geschwindigkeit nehmen auch junge Messen auf. Sie werden vom Know-how der Messe Frankfurt unter stützt. So konnte die Food Ingredients Europe als internationale Messe für Le bensmittelinhaltsstoffe 2009 die Zahl ihrer Besucher und Aussteller um 29 bzw. 38 Prozent im Vergleich zu 2007 steigern. Die Attraktivität des Messe standorts wird auch bei lang etablier ten Messen deutlich: Mit der ACHEMA als Leitveranstaltung der chemischen Industrie zeigten sich 73 Prozent der Aussteller sehr zufrieden. Sport frei: Messegelände wird zu großer Sportanlage Die Krönung des Jubiläumsjahres der Festhalle stellte das Internationale Deutsche Turnfest dar. Dank der zentralen Lage des Frankfurter Messegeländes gastierte das Turnfest bereits zum fünften Mal in Frankfurt. Nach 1880, 1908, 1948 und 1983 war das Internationale Deutsche Turnfest 2009 wieder in Frankfurt zu Gast. Herzstück des Festes und sportlicher Mittelpunkt war auch bei diesem fünften Mal das Messegelände. Die Sportler nutzten insgesamt 17 Barren, 13 Schwebebalken und fast 500 Turn matten in fünf Messehallen, im Fo rum und im Congress Center. Auch das Freigelände der Messe verwan delte sich in eine Attraktionsfläche für Sportbegeisterte und Besucher. Mehr als 85.000 Menschen kamen zum Internationalen Deutschen Turn fest nach Frankfurt. Das Messegelände erwies sich als idealer Treffpunkt für Sportler und Besucher aus aller Welt. Außerdem rundete das Deut sche Turnfest die Feierlichkeiten zum Jubiläum der Festhalle ab. Schließlich fand es schon 1908 im Rohbau der Festhalle statt. In der hundertjährigen Geschichte der Festhalle haben Sport veranstaltungen einen großen Stel lenwert. Jedes Jahr findet das Interna tionale Festhallen Reitturnier statt. Und auch Sportgrößen wie Henry Maske und Boris Becker feierten hier Erfolge. 100 Jahre und topfit Die Festhalle ist ein Stück Geschichte der Messe Frankfurt und sie ist ein Zeichen immerwährender Wandelbarkeit in einer sich verändernden Umgebung. 1909, als die Festhalle in Betrieb genommen wurde, galt sie als architek tonische Meisterleistung mit einer der größten freitragenden Kuppel bauten ihrer Zeit. 2009 erstrahlt die Hundertjährige in neuem alten Glanz. Sie ist eine der beliebtesten Veranstaltungshallen Deutschlands und das pulsierende Herz der Messe Frankfurt. Dank verschiedener Erneuerungsphasen ist sie auf dem neuesten Stand der Technik und damit eine wahre Verwandlungskünstlerin. So bietet sie jeder Veranstaltung den passenden Rahmen. Die „Grande Dame“ hat viele Gesichter: ob dynamisch bei Sportveranstaltungen, glamourös bei Galas oder Events wie der Verleihung der MTV Europe Music Awards oder spektakulär bei Konzerten nationaler oder interna tionaler Stars. Den besonderen Reiz macht für Besucher ihr Charisma durch die b ewahrte historische Architektur und die mehr als 40 Meter hohe Kuppel aus. Die Attraktivität der Jubilarin ist ungebrochen: Als die Messe Frankfurt im Sommer 2009 zum 100. Geburtstag einlud, kamen ca. 20.000 Menschen und feierten „ihre“ Festhalle. 38 39 Gesamtaktivitäten der Messe Frankfurt 2009 Schön stabil, schön haltbar, schön vielfältig. Keramik ist unempfindlich gegen Verschleiß, Korrosion und extreme Temperaturen. Keramik ist isolier- und wärmeleitfähig. Deswegen befassen sich Künstler und Designer, aber auch Ingenieure, Forscher und Entwickler mit dem multi funktionalen Werkstoff. Messen und Ausstellungen am Messeplatz Frankfurt im Jahr 2009 Aussteller Zahl der Veranstal tungen ACHEMA1) Airtec1) Ambiente Nettofläche (in m2) Besucher Aussteller Inland Ausland Gesamt einschl. Sonder schaufläche Inland Ausland Gesamt 2.010 1.757 3.767 134.000 129.176 43.059 172.235 235 100 335 3.000 2.008 493 2.501 1.370 3.103 4.473 185.038 80.769 55.494 136.263 Zahl der Veranstal tungen 2.024 3.229 63 3.292 244 4.805 3.907 145 4.052 2 184 0 184 17.000 4.700 0 4.700 4 503 32 535 23.829 11.836 208 12.044 93 3 96 3.825 43.000 0 43.000 8 1.277 0 1.277 51.405 90.800 0 90.800 9 1.370 3 1.373 55.230 133.800 0 133.800 Sonstige Fachausstellungen 331 9.792 8.920 2.517 11.437 100.000 290.469 0 290.469 Christmasworld 277 686 963 53.428 14.323 16.043 30.366 EuroMold 818 536 1.354 28.000 35.740 20.632 56.372 Food Ingredients Europe1) 351 902 1.253 27.500 4.011 10.315 14.326 Marathon Mall 2) 81 25 106 5.091 15.034 1.834 16.868 Verkaufsbörsen und Ausstellungen 2.556 129.668 25.506 41.693 67.199 781 150.967 741.910 103.090 845.000 IMEX 491 2.967 3.458 20.779 4.341 4.561 8.902 Fachausstellungen Publikumsausstellungen 2) kostenloser Eintritt für Besucher und Teilnehmer des Frankfurt Marathons 1.042 1.285 2.327 168.622 142.651 58.144 200.795 Musikmesse 584 957 1.541 47.436 54.006 24.841 78.847 Paperworld 447 1.582 2.029 70.202 19.470 22.356 41.826 Messen und Ausstellungen am Messeplatz Frankfurt im Jahr 2009 Prolight + Sound 356 491 847 34.057 20.310 13.321 33.631 Techtextil inkl. Material Vision 472 776 1.248 27.007 13.102 10.800 23.902 Aussteller ISH Tendence Internationale Fachmessen 18 882 1.159 2.041 82.095 38.907 13.210 52.117 13.889 22.835 36.724 1.276.682 1.640.653 442.403 2.083.056 Internationale Fachmessen 1) Schätzung durch Messe Frankfurt, unbestätigte Zahlen des Veranstalters Internationale Fachmessen Fachausstellungen Publikumsausstellungen Gesamt 107 7.314 200 Ausland 3 150 2.157 Inland 29 4.002 581 einschl. Sonder schaufläche 215 181 399 Gesamt 104 3.312 IAA Ausland Marketing Services Buchmesse1) Heimtextil Besucher Facility Management Beautyworld Hair & Beauty Inland Nettofläche (in m2) Nettofläche (in m2) Besucher Zahl der Veranstal tungen Inland Ausland Gesamt einschl. Sonder schaufläche Inland Ausland Gesamt 2.083.056 18 13.889 22.835 36.724 1.276.682 1.640.653 442.403 Fachausstellungen 4 503 32 535 23.829 11.836 208 12.044 Publikumsausstellungen 9 1.370 3 1.373 55.230 133.800 0 133.800 31 15.762 22.870 38.632 1.355.741 1.786.289 442.611 2.228.900 Internationale Fachmessen Fachausstellungen Publikumsausstellungen 40 Gesamtaktivitäten der Messe Frankfurt 2009 41 Ich sehe was, was du nicht siehst. Menschen sind neugierig. Menschen lieben Entdeckungen und freuen sich über Begegnungen: mit anderen Menschen, mit neuen Ideen und Produkten, die das Leben schöner machen. Das Aktionsfeld Messe bietet Fachbesuchern dafür reichlich Gelegenheit. Messen und Ausstellungen außerhalb des Messeplatzes Frankfurt im Jahr 2009 Aussteller Zahl der Veranstal tungen Inland Ausland Veranstaltungen im Ausland im Jahr 2009 Nettofläche (in m2) Besucher Gesamt einschl. Sonder schaufläche Inland Konsumgütermessen Aussteller Ausland Gesamt Zahl der Veranstal tungen Nettofläche (in m2) Besucher Gastgeberland Ausland Gesamt einschl. Sonder schaufläche Gastgeberland Ausland Gesamt EMV 70 19 89 1.242 2.194 299 2.493 Ambiente Handarbeit & Hobby 97 114 211 8.519 6.543 2.432 8.975 Ambiente Italia 303 68 371 13.627 12.613 1.559 14.172 Parken 81 6 87 1.326 941 84 1.025 IFFT/Interiorlifestyle Living 275 52 327 6.186 19.827 399 20.226 PCIM Europe (Messe/Kongress) 138 152 290 6.293 4.180 10.144 14.324 Interior Lifestyle China 107 93 200 3.555 10.036 363 10.399 SMT/Hybrid/Packaging 413 137 550 13.233 16.151 5.102 21.253 Interior Lifestyle Tokyo 438 192 630 10.574 25.978 332 26.310 SPS/IPC/Drives 973 265 1.238 52.355 41.040 7.555 48.595 1.123 405 1.528 33.942 68.454 2.653 71.107 1.772 693 2.465 82.968 71.049 25.616 96.665 73 150 223 2.275 8.713 5.973 14.686 6 4 Paperworld Hong Kong International Stationery Fair Middle East Toy Fair 34 67 101 1.925 2.603 630 3.233 406 110 516 9.394 14.867 3.662 18.529 513 327 840 13.594 26.183 10.265 36.448 Beautyworld India 20 20 40 1.203 4.370 109 4.479 Beautyworld Japan 435 195 630 11.907 51.409 677 52.086 Beautyworld Japan West 119 21 140 2.647 11.082 135 11.217 Beautyworld Middle East 80 517 597 7.983 7.132 3.431 10.563 113 8 121 2.687 37.433 579 38.012 16 43 59 698 3.056 1.470 4.526 783 804 1.587 27.125 114.482 6.401 120.883 Paperworld China 3 Messen und Ausstellungen in Deutschland im Jahr 2009 Aussteller Zahl der Veranstal tungen Inland 24 15.661 23.528 Fachausstellungen 4 503 Publikumsausstellungen 9 37 Internationale Fachmessen Ausland Nettofläche (in m2) Gesamt Beautyworld Besucher einschl. Sonder schaufläche Inland Ausland Gesamt 39.189 1.359.650 1.711.702 468.019 2.179.721 32 535 23.829 11.836 208 12.044 1.370 3 1.373 55.230 133.800 0 133.800 17.534 23.563 41.097 1.438.709 1.857.338 468.227 2.325.565 Cosmesur Beautyworld Buenos Aires Wellness & Spas Middle East 6 Musikmesse Music China Konsumgütermessen gesamt Internationale Fachmessen Fachausstellungen Publikumsausstellungen 913 251 1.164 28.656 40.001 2.498 42.499 1 913 251 1.164 28.656 40.001 2.498 42.499 14 3.332 1.787 5.119 103.317 249.120 21.817 270.937 42 Gesamtaktivitäten der Messe Frankfurt 2009 43 Die ältesten Textilienfunde sind 30.000 Jahre alt. Flachs, Brennnesseln, Leinen und Hanf wurden zu Fasern verarbeitet, ab 3.000 v. Chr. auch Schafwolle. Heute wächst der weltweite Verbrauch an Textilien für Kleidung und Wohnen rasant. Ganz vorn liegt Deutschland mit jährlich über 24 kg pro Kopf. Textilmessen Aussteller Zahl der Veranstal tungen Nettofläche (in m2) Besucher Technische Messen Aussteller Gastgeberland Ausland Gesamt einschl. Sonder schaufläche Gastgeberland Ausland Gesamt 47 3 50 942 5.523 816 6.339 Heimtextil Russia 122 115 237 5.435 13.739 254 13.993 Intertextile Guangzhou Home Textiles 146 6 152 5.400 12.275 4.176 16.451 Intertextile Shanghai Home Textiles 787 121 908 44.541 33.993 2.861 36.854 1.102 245 1.347 56.318 65.530 8.107 73.637 Interstoff Asia Essential Autumn 55 177 232 3.209 4.772 1.670 6.442 Interstoff Asia Essential Spring 34 129 163 2.067 5.416 1.571 6.987 833 167 1.000 18.125 22.120 2.188 24.308 1.938 521 2.459 53.474 44.402 9.546 53.948 2 760 762 13.818 2.257 12.501 14.758 Heimtextil Zahl der Veranstal tungen Besucher Gastgeberland Ausland Gesamt einschl. Sonder schaufläche Gastgeberland Ausland Gesamt 343 24 367 9.665 12.606 1.088 13.694 343 24 367 9.665 12.606 1.088 13.694 72 61 133 3.321 5.206 771 5.977 72 61 133 3.321 5.206 771 5.977 124 586 710 12.637 10.789 6.417 17.206 124 586 710 12.637 10.789 6.417 17.206 Prolight + Sound Heimtextil India 4 Interstoff Prolight + Sound Shanghai 1 Texcare Texcare Asia 1 Intersec Intertextile Beijing Apparel Fabrics Intertextile Shanghai Apparel Fabrics Texworld Autumn Texworld Spring 3 651 654 12.368 1.988 11.256 13.244 Intersec 1 Light + Building BIEL Light + Building Buenos Aires 214 93 307 9.607 31.097 1.709 32.806 Guangzhou Int. Lighting Exhibition 1.427 214 1.641 52.475 41.550 11.245 52.795 1.641 307 1.948 62.082 72.647 12.954 85.601 2 Texworld USA Summer 13 126 139 1.846 2.438 237 2.675 Texworld USA Winter 10 82 92 1.344 1.891 140 2.031 Automobil + Technik Yarn Expo Autumn 71 13 84 1.262 2.856 465 3.321 Automechanika Yarn Expo Spring 87 6 93 1.146 4.280 237 4.517 Auto + Automechanika St. Petersburg 3.046 2.632 5.678 108.659 92.420 39.811 132.231 10 Techtextil Techtextil India 36 Techtextil North America 65 70 52 106 117 1.487 1.328 3) 966 3) 333 3) 1.299 2 101 122 223 2.815 966 333 1.299 16 4.249 2.999 7.248 167.792 158.916 48.251 207.167 78 20 98 3.669 17.297 462 17.759 Automechanika Istanbul 447 216 663 15.892 28.158 4.356 32.514 Automechanika Malaysia 39 94 133 1.209 3.747 774 4.521 Automechanika Middle East 86 872 958 12.728 8.248 7.027 15.275 Automechanika Moscow 54 52 106 1.708 4.865 231 5.096 2.236 178 2.414 46.204 27.342 11.209 38.551 Automechanika Shanghai PAACE Automechanika Mexico Textilmessen gesamt Nettofläche (in m2) 3) Besucherzahlen siehe Heimtextil India, da diese zeitgleich im Verbund stattgefunden hat und eine genaue Zuordnung der Besucher zu den einzelnen Messen nicht möglich ist. Technische Messen gesamt 113 123 236 3.905 13.256 177 13.433 7 3.053 1.555 4.608 85.315 102.913 24.236 127.149 12 5.233 2.533 7.766 173.020 204.161 45.466 249.627 44 Gesamtaktivitäten der Messe Frankfurt 2009 45 Ein kritischer Blick sagt mehr als tausend Worte. Qualität macht Spaß. Nachhaltigkeit auch im eigenen Verbrauch zahlt sich aus. Konsumfreude und Konsumkritik schließen sich keineswegs aus. Der Händler weiß, dass der kritische Konsument ein bewusster Genießer sein kann. Kongresse, Events und weitere Aktivitäten im Jahr 2009 Independent Brands im Ausland Aussteller Zahl der Veranstal tungen Nettofläche (in m2) Besucher Aussteller Gastgeberland Ausland Gesamt einschl. Sonder schaufläche Gastgeberland Ausland Gesamt 167 60 227 4.112 9.235 1.233 10.468 87 49 136 1.914 767 53 820 Eco Expo Asia 102 98 200 1.935 5.731 4.371 10.102 Exhibition Micromachine / MEMS 227 25 252 3.269 12.026 221 12.247 Expo Ferretera 243 19 262 5.536 17.586 237 17.823 Asiamold Canadian Waste & Recycling Expo Garden + Landscaping Middle East 28 74 102 1.539 4.391 1.099 5.490 Hardware & Tools Middle East 19 294 313 3.491 4) 4) 4) Korea Railways & Logistics Fair 106 18 124 5.373 17.928 512 18.440 Materials Handling Middle East 50 65 115 2.998 4.697 2.108 6.805 Seguriexpo BISEC Buenos Aires 98 16 114 1.973 8.569 352 8.921 Thermotec 114 31 145 2.680 7.877 354 8.231 Water Expo China 176 21 197 4.268 10.009 230 10.239 Independent Brands im Ausland gesamt 12 1.417 770 2.187 39.088 98.816 10.770 109.586 Veranstaltungen der Messe Frankfurt im Ausland 54 14.231 8.089 22.320 483.217 711.013 126.304 837.317 Zahl der Veranstal tungen Kongresse und Tagungen auf dem Messegelände außerhalb von Messen Inland Ausland Nettofläche (in m2) Gesamt einschl. Sonder schaufläche Besucher Inland Ausland Gesamt 97 78.000 7 798 Events (Konzerte, sportliche, kirchliche, politische und sonst. Veranstaltungen) 46 603.840 603.840 German Pavilions (Planung und Durchführung von Messebeteiligungen) 19 0 0 Kongresse und Events (betreut durch „Conventure“) Akademie Messe Frankfurt 78.000 1.011 1.809 235 2.443 78 2.521 404 685.081 1.089 686.170 Gesamtaktivitäten der Messe Frankfurt 2009 Aussteller Nettofläche (in m2) Besucher Zahl der Veranstal tungen Gastgeberland Ausland Gesamt einschl. Sonder schaufläche Gastgeberland Ausland Gesamt Messen und Ausstellungen am Messeplatz Frankfurt 31 15.762 22.870 38.632 1.355.741 1.786.289 442.611 2.228.900 Messen und Ausstellungen in Deutschland außerhalb des Messeplatzes Frankfurt 6 1.772 693 2.465 82.968 71.049 25.616 96.665 4) Besucherzahlen siehe Garden + Landscaping Middle East, da diese zeitgleich im Verbund stattgefunden hat und eine genaue Zuordnung der Besucher zu den einzelnen Messen nicht möglich ist. Veranstaltungen im Ausland Kongresse, Events und weitere Aktivitäten 54 14.231 8.089 22.320 483.217 711.013 126.304 837.317 404 0 0 0 0 685.081 1.089 686.170 495 31.765 31.652 63.417 1.921.926 3.253.432 595.620 3.849.052 46 47 Lagebericht des Konzerns Messe Frankfurt GmbH 2009 I. Geschäfts- und Rahmenbedingungen 1) Quelle: Ifo-Konjunkturbericht 4/2009 für die Messe Frankfurt Inland Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Frankfurt, 100 % esse Frankfurt GrundM besitz Verwaltung GmbH, Frankfurt, 100 % Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG, Frankfurt, 100 % Productpilot GmbH, Frankfurt, 100 % Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG, Frankfurt, 100 % Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH, Wiesbaden, 100 % Accente Gastronomie Service GmbH, Frankfurt, 95 % Mesago Messe Frankfurt GmbH (Teilkonzern), Stuttgart, 100 % Messe Frankfurt Medien und Service GmbH, Frankfurt, 100 % Europa EPOC Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt, 100 % Messe Frankfurt Italia Srl., Mailand, I, 100 % Messe Frankfurt France S. A. S., Paris, F, 100 % O. O. O. Messe Frankfurt RUS, Moskau, RUS, 100 % Messe Frankfurt Istanbul L. S., Istanbul, TR, 100 % Messe Frankfurt Inc., Atlanta, USA, 100 % PAACE Automechanika Mexico, LLC, Atlanta, USA, 50 % Messe Frankfurt México S. de R. L. de C. V., Mexico City, MEX, 100 % Messe Frankfurt (H. K.) Ltd., Hongkong, VR, 100 % Messe Frankfurt (Shanghai) Co. Ltd., Schanghai, VR, 100 % Messe Frankfurt Feiras Ltda., São Paulo, BR, 100 % Mesago Messe Frankfurt Corp., Tokio, J, 100 % Guangzhou Guangya Messe Frankfurt Co. Ltd., Guangzhou, VR, 50 % Indexport Messe Frankfurt S. A., Buenos Aires, RA, 85 % Messe Frankfurt Korea Ltd., Seoul, ROK, 80 % Messe Frankfurt New Era Business Media Ltd., Hongkong, VR, 70 % Messe Frankfurt Asia Holding Ltd., Hongkong, VR, 100 % Messe Frankfurt Trade Fairs India Pvt. Ltd., Mumbai, IND, 100 % Asien Amerika Situation der Messewirtschaft Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres blieben nicht ohne Auswirkungen auf die Messebranche und stellten wirtschaftliche und strukturelle Herausforderungen für jeden Marktteilnehmer dar. Dies führte im zurückliegenden Messejahr laut vorläufigen Berechnungen des Ausstellungs- und Messeausschusses der deutschen Wirtschaft (AUMA e. V.), Berlin, dazu, dass alle wesentlichen Kennziffern – Anzahl der Aussteller und Besucher sowie die verkaufte Nettofläche – negative Entwicklungen aufwiesen. So sanken die Ausstellerzahlen um 3 bis 4 Prozent. Aus dem Ausland blieben sogar rund 5 Prozent den Veranstaltungen fern. Dies erklärte der AUMA mit der deutlichen Schrumpfung des Welthandels. Der Rückgang der vermieteten Fläche betrug 5 Prozent; die Zahl der Besucher ging um 8 bis 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Gleichwohl betont der AUMA, dass diese Trends nicht einheitlich seien, sondern abhängig von den jeweiligen Branchenkonjunkturen. Erschwerend sei der Ausfall des Außenhandels als Wachstumsmotor der Messewirtschaft hinzugekommen. Die weltweite Entwicklung 2009 habe gezeigt, dass die führenden Messen relativ stabil dastehen. Zahlreiche Messen im Ausland – vor allem die der zweiten und dritten Reihe – seien dagegen in schwieriges Fahrwasser gekommen. Von diesem Trend profitieren die großen internationalen Leitveranstaltungen der jeweiligen Branche. Diese haben die große Chance, gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Messe Frankfurt GmbH Asien Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Die Wirtschaftskrise war das alles bestimmende Thema in 2009 weltweit. Beginnend in den USA durchschritten alle wesentlichen Volkswirtschaften die schwerste Rezession seit dem zweiten Weltkrieg. Dementsprechend negativ stellen sich die Wachstumsraten in der Rückschau dar. Insgesamt sank das reale Bruttoinlandsprodukt der Weltwirtschaft gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent.1 Von dieser Abwärtsentwicklung waren insbesondere die Industrieländer betroffen, deren BIP-Rückgang 2009 sogar 3,6 Prozent betrug, wobei die Staaten der Europäischen Union mit –4,1 Prozent und Japan mit –5,3 Prozent noch höhere Abweichungen verzeichnen mussten. Bei diesen Werten schlug die Erholung im Herbst jedoch noch zu Buche. Ansonsten wären die Veränderungsraten am Ende des Jahres noch schlechter ausgefallen. Vor allem in großen Euroraumländern – allen voran in Deutschland und Italien – war eine Umkehr des Negativtrends spürbar, etwas geringer auch in Frankreich und den Niederlanden. Hier griffen die staatlichen Konjunkturprogramme. In den Ländern Osteuropas konnten diese Stabilisierungstendenzen am Ende des Jahres 2009 nicht beobachtet werden. Insgesamt deutlich positiver entwickelten sich im Berichtsjahr die Schwellenländer mit insgesamt plus 1,3 Prozent. Vor allem China mit Hongkong (+7,8 Prozent) und Indien (+6,9 Prozent) konnten nach wie vor überdurchschnittlich positive Wachstumswerte verzeichnen. Auch diese Entwicklungen wurden durch staatliche Konjunkturprogramme begleitet. Die globale Krise konnte das Wachstum dieser Länder somit nur wenig stören. Die Wirtschaftslage der Länder Lateinamerikas erholte sich im Laufe des Jahres durch die wachsende Nachfrage nach Rohstoffen. Der Verlauf in diesen Ländern war jedoch uneinheitlich. Die Krise ließ auch die Staaten des Nahen Ostens nicht unberührt. Zum Ende des Jahres breitete sich jedoch wieder ein zunehmender Optimismus aus. Der Welthandel, ein für die Messewirtschaft als Anbieter von internationalen Marketingplattformen des Handels bedeutender Indikator, entwickelte sich mit –11 Prozent äußerst negativ. Unternehmensgruppe Messe Frankfurt 48 Lagebericht des Konzerns II. Darstellung des Geschäftsverlaufs Auch die Messe Frankfurt konnte sich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung nicht ent ziehen. Die strukturellen Probleme in den Primärmärkten betrafen auch die Branchen, in denen die Messe Frankfurt Veranstaltungen anbietet. Budgetkürzungen oder gar Insolvenzen führten dazu, dass viele – auch angestammte – Aussteller nicht an Messen teilnahmen. Dieser Entwicklung kann eine Messegesellschaft nur bedingt entgegentreten. Als eine der führenden deutschen Messegesellschaften hatte die Messe Frankfurt mit ihren Leitveranstaltungen und ihrem breit aufgestellten internationalen Netzwerk eine vergleichsweise gute Ausgangsbasis, die auch im Geschäftsjahr weiter ausgebaut werden konnte: Sie hat ihre starken Veranstaltungen weiter gestärkt, Marktchancen genutzt und damit die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt. Das Kerngeschäft des Konzerns Messe Frankfurt besteht einerseits in der Durchführung von Messen und Ausstellungen in den Kernkompetenzbereichen Konsumgüter-, Textil- und Technikmessen. Diese werden von der Messe Frankfurt Exhibition GmbH und ihren Tochtergesell schaften im In- und Ausland veranstaltet. Darüber hinaus vermarktet der Konzern durch seine Tochtergesellschaft Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG Ausstellungsflächen an Messever anstalter und stellt hierzu Infrastruktur- und Serviceleistungen bereit. Beide Hauptgesellschaften stehen unter dem gemeinsamen Dach der Holding, der Messe Frankfurt GmbH. Den Schwerpunkt der am Standort Frankfurt durchgeführten Veranstaltungen bilden die inter nationalen Leitmessen. Sie führen das relevante internationale Angebot mit der jeweiligen kontinentalen Nachfrage in Europa zusammen. Aufgrund ihrer Größe und Internationalität haben diese Messen zum Teil sogar einen Alleinstellungsanspruch inne oder nur wenige konkurrierende Veranstaltungen. Die Geschäftstätigkeit der ausländischen Tochtergesellschaften fußt vor allem auf zwei Säulen, der Durchführung von eigenen Messen sowie dem Vertrieb von Messeteilnahmen der Messe Frankfurt Exhibition weltweit. Darüber hinaus vertreiben einige Tochtergesellschaften auch Serviceleistungen im Rahmen des so genannten Turn-Key-Business (Vermietung von Komplettständen und weitere Services). Bei den eigenen Veranstaltungen handelt es sich meist um Marken-Messen. Diese orientieren sich an der Leitmesse des Brands (Marke) in Bezug auf Namen, Nomenklatur und Services. Da die internationalen Messemärkte sich nicht überall auf wenige Großmessegelände konzentrieren wie in Deutschland, ist der Leitmesseanspruch, wie er am Standort Frankfurt realisiert werden kann, auf die Überseeregionen nicht übertragbar. Aufgrund der unterschiedlichen Reichweite der Messen in Bezug auf Aussteller und Besucher ist eine eindeutige Abgrenzung des relevanten Messemarktes nur sehr schwer zu leisten. Deswegen gibt es in der Messebranche keine festen Definitionen über den erreichten Marktanteil. Neben den eigenen Veranstaltungen im In- und Ausland nutzen zahlreiche Gastveranstalter die zentrale Lage, die gute Infrastruktur und das professionelle Serviceangebot des Messestandortes Frankfurt, um ihren Zielgruppen eigene Marketingplattformen anzubieten. Zu einem der heute unverzichtbaren Services gehört das Business-Portal der Messe Frankfurt, das unter www.productpilot.com aufgerufen werden kann. Dieses Portal ermöglicht den Nutzern eine schnelle Online-Recherche unter mehr als 22.000 Ausstellern der Frankfurter Eigenveranstaltungen und deren Produkten. Productpilot.com ist eingebunden in das Vermarktungsportfolio der Messe Frankfurt Exhibition GmbH. Im Berichtsjahr wurde in diesem Kontext die Einführung 49 von Medienpaketen vorbereitet. Dabei handelt es sich um die integrierte Erfassung aller Aus stellerinformationen, die für den Katalog, das Besucherorientierungssystem Compass auf dem Gelände und die Internetauftritte der einzelnen Veranstaltungen benötigt werden. Leistungskennziffern – Messen und Ausstellungen Im Berichtsjahr veranstaltete der Konzern Messe Frankfurt weltweit 91 Messen und Ausstellungen. Rund 63.400 Aussteller und 3,2 Millionen Besucher wurden registriert; rund 1,9 Millio nen Quadratmeter Nettofläche wurden belegt. Am Standort Frankfurt wurden darüber hinaus 404 Kongresse, Events und weitere Veranstaltungen mit rund 686.200 Besuchern durchgeführt. Insgesamt besuchten im Berichtsjahr 3,8 Millionen Menschen die Veranstaltungen des Konzerns Messe Frankfurt. Gesamtaktivitäten 2009 der Messe Frankfurt Anzahl Aussteller Nettofläche* (in Tsd. m²) Besucher (in Tsd.) Messen und Ausstellungen – am Messeplatz Frankfurt – an anderen Standorten im Inland 31 38.632 1.356 2.229 6 2.465 83 97 Gesamt Deutschland 37 41.097 1.439 2.326 Ausland 54 22.320 483 837 Gesamt Messen und Ausstellungen 91 63.417 1.922 3.163 Weitere Veranstaltungen 404 686 Gesamtaktivitäten 495 63.417 1.922 3.849 * einschließlich Sonderschaufläche Auf dem konzerneigenen Messegelände in Frankfurt fanden 31 Messen, Verkaufsbörsen und Fachausstellungen statt, darunter 11 Veranstaltungen der Messe Frankfurt Exhibition GmbH. Darüber hinaus veranstalteten ihre beiden inländischen Tochtergesellschaften, Mesago Messe Frankfurt GmbH, Stuttgart (1), und Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH, Wiesbaden (2), ins gesamt noch drei weitere Messen in Frankfurt. Zu diesen 14 konzerneigenen Messen in Frankfurt kamen rund 18.900 Aussteller und 744.000 Besucher. Rund 823.000 Quadratmeter wurden auf diesen konzerneigenen Messen in Frankfurt vermietet. Die Mesago sowie die Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH veranstalteten 2009 neben ihren drei Messen in Frankfurt noch sechs weitere an anderen deutschen Messeplätzen. Sieben Gastmessen sowie acht Verkaufsbörsen und Ausstellungen und zwei weitere sonstige Fachausstellungen ergänzten das Veranstaltungsport folio am Messeplatz Frankfurt. Als Ergebnis der Internationalisierungsstrategie der Messe Frankfurt kamen rund 67 Prozent der Aussteller und rund 38 Prozent der Besucher aus dem Ausland zu den Veranstaltungen der Messe Frankfurt Exhibition am Messeplatz Frankfurt. Diese Kennziffern sind Ausweis für maximalen Kundennutzen sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite und stellen Spitzen werte im Wettbewerbsumfeld dar. Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Internationalitätsgrade für Veranstaltungen am Messeplatz Deutschland beziffert der AUMA vorläufig mit 53 Prozent auf Ausstellerseite bzw. 23 Prozent bei Besuchern. Das Berichtsjahr gehört zwar turnusbedingt zu den veranstaltungsstärkeren Jahren, da große Veranstaltungen stattfanden wie die publikumsstarke IAA Pkw, die nur in ungeraden Jahren durchgeführt wird, und die ACHEMA, die alle drei Jahre der Chemietechnik und den Anbietern für Umweltschutztechnik und Biotechnologie eine Kommunikationsplattform bietet. Dennoch konnten 2009 die Ergebnisse des Vorjahres (bei nicht jährlich stattfindenden Messen bezogen auf das letzte Veranstaltungsjahr) bei den branchenwichtigen Kennziffern – Aussteller, Besucher, 50 Lagebericht des Konzerns vermietete Fläche – krisenbedingt nicht ganz erreicht werden. Bei genauerer Betrachtung war das Messejahr zweigeteilt. Die Eigenveranstaltungen des ersten Halbjahres verliefen erwartungsgemäß noch ausgesprochen stabil. Einige Messen wie die Techtextil und die ISH konnten sogar Zuwächse verzeichnen. Bei den Gastveranstaltungen war die ACHEMA internationaler als je zuvor und auch die IMEX verzeichnete eine Rekordbeteiligung an Besuchern. Zur Jahresmitte holte dann die Krise die Messebranche insgesamt und auch die Messe Frankfurt ein. So musste die Tendence einen deutlichen Aussteller- und Besucherrückgang hinnehmen. Auch Gastveranstaltungen wie die IAA Pkw waren betroffen als Resultat der jeweiligen Probleme im Primärmarkt. Die Frankfurter Buchmesse erreichte hingegen nahezu den gleichen Level wie im Vorjahr. Erfreulich: Die Partnerschaft mit dem Veranstalter der Buchmesse wurde im Berichtsjahr vertraglich bis zum Jahr 2022 festgeschrieben. Damit verbindet sich eine traditionsreiche Veranstaltung auch in Zukunft dauerhaft mit einem traditionsreichen Messeplatz. Das Auslandsgeschäft trug auch im Berichtsjahr einen wesentlichen Anteil zum Geschäftserfolg der Messe Frankfurt bei: Auf 54 Veranstaltungen zeigten rund 22.300 Aussteller mehr als 837.000 Besuchern auf über 483.000 Quadratmetern ihr Leistungsspektrum. Damit stellten 2009 mehr Aussteller auf konzerneigenen Messen im Ausland als im Inland aus. Regionaler Schwerpunkt des Auslandsgeschäfts ist nach wie vor Asien mit 30 Veranstaltungen im Berichtsjahr, von denen allein 20 auf China entfielen. Weitere attraktive Veranstaltungsre gionen lagen für die Messe Frankfurt im Wirtschaftsraum EMEA (Europe, Middle East, Africa). 15 Messen wurden hier durchgeführt, acht davon allein in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Von Kanada bis Argentinien veranstalteten die Tochtergesellschaften der Messe Frankfurt Exhibition GmbH im Berichtsjahr neun Messen auf dem amerikanischen Kontinent. Im Zuge der Optimierung ihres Produktspektrums erweiterte die Messe Frankfurt auch im Berichtsjahr 2009 ihr Portfolio im Ausland. Neue Eigenentwicklungen der beiden Brands Heimtextil und Ambiente gingen an den Start. In China wurde erstmals die Intertextile Guangzhou Hometextiles durchgeführt. In Europa hatte die Ambiente Italia ihre Premiere. Zuwächse im Portfolio konnten darüber hinaus durch den Kauf der Geschäftsfelder der taiwanesischen A & S Group realisiert werden. Zu diesem Zweck wurde durch die Messe Frankfurt (H. K.) in Hongkong eine neue Gesellschaft, Messe Frankfurt New Era Business Media Ltd. mit Sitz in Hongkong gegründet und die Vermögenswerte erworben. Die Messe Frankfurt (H. K.) hält an dieser Gesellschaft Anteile von 70 Prozent, die restlichen 30 Prozent werden von den bisherigen Anteilseignern der A & S Group gehalten. Die A & S Group war als Messeveranstalter und Fachverlag im Bereich Sicherheitstechnologie tätig. Die Messe Frankfurt Exhibition GmbH hat damit eine weitere Voraussetzung geschaffen, ihre Marke Intersec weiter ausbauen zu können. Unter dem Namen S ecuTech veranstaltet sie zwei Fachmessen in Taiwan und Vietnam. Neben der Konzeption und Durchführung von Eigenveranstaltungen wurden 19 German Pavilions auf Auslandsmessen organisiert. Dabei handelt es sich um die Planung und Durchführung von Messebeteiligungen, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie durchgeführt werden. Sie erleichtern kleinen und mittleren Unternehmen den Markteintritt im jeweiligen Land. Kongresse, Events und Festhallen-Veranstaltungen Neben Gastmessen und Ausstellungen veranstaltet die Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG auch Kongresse und Events sowie Festhallen-Veranstaltungen. Die traditionsreiche und viel seitige Festhalle beging im Geschäftsjahr ihren 100. Geburtstag. Sie bildete seinerzeit den Ausgangspunkt für die sukzessive Weiterentwicklung des Messegeländes in Frankfurt, das heute 10 Hallen umfasst. Nach wie vor gilt die Festhalle als eine der Top-Locations für Großveranstaltungen und ist mit ihrer historischen Architektur, gepaart mit modernster Technik, einzigartig. Für viele internationale Veranstalter ist sie die erste Wahl für Konzerte, Show-, sportliche und sonstige 51 Events. 46 solcher Veranstaltungen wurden im Berichtsjahr durchgeführt, zu denen annähernd 604.000 Besucher kamen. Zu den Highlights gehörten das Deutsche Turnfest, die 100-Jahr-Feier der Festhalle, der Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon sowie das Internationale Festhallenreitturnier. Viele Konzerte internationaler Stars zogen auch 2009 wieder ihr Publikum in den Bann: Zu den Künstlern, die in der Festhalle ihre Fans begeisterten, gehörten Pink, Lionel Richie, Simply Red, AC/DC, André Rieu und Metallica. Darüber hinaus bot das Congress Center mit seinen angrenzenden Räumlichkeiten 97 Kongressen und Tagungen außerhalb von Messen den richtigen Rahmen und zog 78.000 Interessierte nach Frankfurt. Die Schwerpunkte des Kongressprogramms lagen auf den Themen Wissenschaft, Medizin, IT und Finanzen. Unterstützt werden alle Geschäftstätigkeiten der Messe Frankfurt durch umfangreiche Aktivi täten zur Stärkung der Dachmarke Messe Frankfurt. Auf Basis neuer zentraler Markenwerte wurden im Geschäftsjahr die Kommunikationsbotschaften nach innen und außen überarbeitet und in allen Medien aufeinander abgestimmt. Und dies aus gutem Grund: Eine starke Dach marke bürgt für die professionelle Betreuung und verlässliche Stabilität der Produktmarken im In- und Ausland. Infrastrukturentwicklung – Geländemanagement Die Stadt in der Stadt – das Messegelände mit seinen umfangreichen Services für Aussteller und Besucher – trägt mit ihren markanten Gebäuden zum unverwechselbaren Profil der Stadt Frankfurt bei. Im Rahmen der Modernisierung und Weiterentwicklung des Messegeländes wurden im Berichtsjahr nach nur zwei Jahren Bauzeit die neue Messehalle 11 und das Portalhaus im Westgelände rechtzeitig zur IAA Pkw eröffnet. Mit der zweigeschossigen neuen Halle 11, die mehr als 23.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche umfasst, bietet die Messe Frankfurt ihren Kunden ein repräsentatives Ausstellungsgebäude mit höchstem technischem Standard. Besucher, die von der Autobahn und vom Parkhaus Rebstock kommen, gelangen jetzt über den Eingangsbereich des Portalhauses schnell in die Halle 11 und damit auf das Messegelände, denn die beiden Neubauten sind über die Via Mobile – das überdachte Personenleitsystem – mit den Hallen 9 und 10 verbunden. Insgesamt stehen auf dem Messegelände in Frankfurt jetzt rund 345.700 Quadrat meter vermietbare Hallenfläche zur Verfügung. Im Berichtsjahr wurde auf dem Dach der Halle 10 eine gemeinschaftlich betriebene Photovoltaik anlage installiert, die als Mitarbeiter- und Bürgerbeteiligungsanlage von dem Verein Sonnenini tiative e. V. ins Leben gerufen und von der Messe Frankfurt sowie dem regionalen Energiedienstleister Mainova unterstützt wurde. In zwei Schritten wurden insgesamt 2.097 polykristalline Module installiert, die eine Maximalleistung von 455 kWh Strom produzieren, was einem Verbrauch von 150 Privathaushalten entspricht. 52 53 Lagebericht des Konzerns III. Darstellung der Lage Die Messe Frankfurt Exhibition GmbH ist mit ihren großen internationalen Leitmessen der Hauptumsatzträger des Konzerns und erzielte konsolidiert 173,9 Mio. € nach 205,6 Mio. € im Vorjahr. Hierbei wirkte sich neben der Wirtschaftskrise und der Entwicklung bei der Konsumgütermesse Tendence insbesondere der Zweijahresturnus der Automechanika aus, die in ungeraden Jahren nicht stattfindet. Aber auch gegenüber 2007, das aufgrund des Messeportfolios eher vergleichbar ist, wurden rund 19,1 Mio. € bzw. 9,9 Prozent weniger Umsatzerlöse erzielt, da 2007 turnusgemäß zusätzlich die Dreijahresveranstaltung IFFA durchgeführt wurde. Ertragslage Der Geschäftsverlauf und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung spiegeln sich auch in der Umsatzentwicklung des Konzerns wider. Mit 423,8 Mio. € wurde im Jahr 2009 ein Umsatz erzielt, der um 3,7 Prozent bzw. 16,4 Mio. € unter dem bisherigen Spitzenjahr 2008 (440,2 Mio. €) liegt. Der Rückgang ergibt sich im Wesentlichen durch die ausländischen Tochtergesellschaften, die insgesamt 14,3 Mio. € bzw. 13,8 Prozent weniger als im Vorjahr erlöst haben. Im Inland hingegen fiel der Umsatzrückgang mit –0,6 Prozent verhältnismäßig moderat aus, wobei sich die turnusbedingten gegenläufigen Effekte bei den Gesellschaften Messe Frankfurt Exhibition GmbH (–31,7 Mio. €) und Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG (+36,6 Mio. €) nahezu ausgeglichen haben. Gegenüber 2007, das aufgrund seiner Veranstaltungsstruktur besser vergleichbar ist, konnte insgesamt eine leichte Steigerung von 0,2 Mio. € erwirtschaftet werden. Auch hier war die Entwicklung zweigeteilt: Während im Inland der Umsatz um 4,5 Mio. € bzw. 1,4 Prozent g esteigert werden konnte, wurde im Ausland der Umsatz des Jahres 2007 um 4,3 Mio. € bzw. 4,6 Prozent unterschritten. Bei der Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG wurde hingegen mit 104,0 Mio. € turnusbedingt ein neuer Spitzenumsatz erreicht, der mit +36,6 Mio. € deutlich über dem Vorjahr liegt. Hintergrund hierfür ist, dass neben der im Zweijahresturnus durchgeführten Gastveranstaltung IAA Pkw auch die Achema stattfand, die einen Dreijahresturnus hat. Diese Kombination ergibt sich nur alle sechs Jahre. Darüber hinaus wurde das Deutsche Turnfest als einmalige Veranstaltung durchgeführt. Im Vergleich zu 2007 wurden 31,5 Mio. € bzw. 43,4 Prozent mehr erlöst. Die Messe Frankfurt Exhibition und die Messe Frankfurt Venue tragen mit Anteilen von 41,0 Prozent bzw. 24,5 Prozent am stärksten zum Umsatz im Konzern bei. Umsatzentwicklung (konsolidiert) 2007–2009 Umsatzentwicklung des Konzerns (konsolidiert) in Mio. € 2007 Mio. € 2008 Mio. € 2009 Mio. € Veränderungen zu 2008 2007 in %4) in %4) Inland Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt 0,2 0,1 0,0 –100,0 –100,0 193,0 205,6 173,9 –15,4 –9,9 Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG, Frankfurt 72,5 67,4 104,0 54,3 43,4 Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH, Wiesbaden 4,9 4,3 3,7 –14,0 –24,5 20,8 21,0 19,2 –8,6 –7,7 Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Frankfurt Mesago Messe Frankfurt GmbH, Stuttgart1) Messe Frankfurt Medien und Service GmbH, Frankfurt 15,7 17,2 12,4 –27,9 –21,0 Accente Gastronomie Service GmbH, Frankfurt 22,6 20,7 21,0 1,4 –7,1 329,7 336,3 334,2 –0,6 1,4 Summe Inland Ausland Messe Frankfurt France S. A. S., Paris Messe Frankfurt Italia Srl., Mailand Zusammen mit den Servicetochtergesellschaften Accente Gastronomie Service GmbH und Messe Frankfurt Medien und Service GmbH wurde am Standort Frankfurt ein konsolidierter Umsatz von 311,3 Mio. € generiert, der rund 73 Prozent des Konzern-Umsatzes entspricht (zum Vergleich: 2008: 310,9 Mio. €, 2007: 303,8 Mio. €). 500 450 400 350 300 250 406,1 378,7 88,1 423,6 93,9 440,2 103,9 423,8 89,6 78,1 22,7 32,0 245,9 25,3 24,4 36,0 38,3 37,9 22,9 33,4 257,6 265,7 273,1 277,9 2006 2007 2008 2009 25,7 200 150 100 15,4 15,3 13,3 –13,1 –13,6 0,8 2,1 2,7 28,6 ++ Messe Frankfurt Istanbul L. S., Istanbul 0,9 0,0 0,6 ++ –33,3 O. O. O. Messe Frankfurt RUS, Moskau 3,2 2,8 1,8 –35,7 –43,8 EPOC Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt/Dubai 9,2 11,2 8,5 –24,1 –7,6 Messe Frankfurt Asia Holding Ltd., Hongkong2) 49,0 59,7 52,6 –11,9 7,3 Messe Frankfurt Inc., Atlanta3) 5,6 6,1 2,5 –59,0 –55,4 Messe Frankfurt México S. de R. L. de C. V., Mexico City 1,8 2,4 0,1 –95,8 –94,4 Messe Frankfurt Feiras Ltda., São Paulo 3,8 0,1 0,0 –100,0 –100,0 Indexport Messe Frankfurt S. A., Buenos Aires 4,2 4,2 7,5 78,6 78,6 Summe Ausland 93,9 103,9 89,6 –13,8 –4,6 Konzern-Umsatz 423,6 440,2 423,8 –3,7 0,0 1) Teilkonzern 2) Teilkonzern inklusive der Tochtergesellschaften: Messe Frankfurt (H. K.) Ltd., Hongkong; Messe Frankfurt (Shanghai) Co. Ltd., Schanghai; Guangzhou Guangya Messe Frankfurt Co. Ltd., Guangzhou; Messe Frankfurt New Era Business Media Ltd., Hongkong; Mesago Messe Frankfurt Corp., Tokio; Messe Frankfurt Korea Ltd., Seoul; Messe Frankfurt Trade Fairs India Pvt. Ltd., Mumbai 3) inkl. PAACE Automechanika Mexico, LLC, Atlanta 4) Abweichungen über 100 % werden mit ++ bzw. –– dargestellt 50 2005 Veranstaltungsgesellschaften Ausland Veranstaltungsgesellschaften Inland Servicetochtergesellschaften Inland Messe Frankfurt (Holding/Exhibition/Venue) Bei der Mesago Messe Frankfurt GmbH in Stuttgart konnte der Spitzenumsatz des Vorjahres krisenbedingt nicht gehalten werden. Trotz einer weiterhin starken SPS/IPC/Drives, Internationale Fachmesse für elektrische Automatisierung, ging der Umsatz um 1,8 Mio. € auf 19,2 Mio. € zurück. Die Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH hat durch die Entwicklungen bei der Marketing Services und das Aussetzen der EBIF (European Banking & Insurance Fair) einen Umsatzrückgang von 0,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen und erlöste 3,7 Mio. €. Der Umsatz im Auslandsgeschäft summiert sich auf 89,6 Mio. € und hat einen Anteil von 21,1 Prozent am Konzern-Umsatz (Vorjahr 23,6 Prozent). Die in dem Teilkonzern Messe Frankfurt Asia Holding Ltd. zusammengefassten asiatischen Gesellschaften erwirtschafteten hiervon konsoli- 54 Lagebericht des Konzerns 55 diert 52,6 Mio. €. Danach folgen die Messe Frankfurt France mit 13,3 Mio. € und die EPOC Messe Frankfurt GmbH mit ihrer Betriebstätte in Dubai mit 8,5 Mio. €. Der Umsatzrückgang zum Vorjahr ist vor allem Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise und ergibt sich im Wesentlichen durch die Gesellschaften in Asien (–7,1 Mio. €), USA (–3,6 Mio. €), Dubai (–2,7 Mio. €) und Mexiko (–2,3 Mio. €). Mit einer positiven Umsatzentwicklung im Berichtsjahr können hingegen die Gesellschaften Italien (+0,6 Mio. €) und Argentinien (+3,3 Mio. €) aufwarten. Dies ist durch die erfolgreiche Premiere der Ambiente Italia sowie zwei Großkongresse in Buenos Aires begründet. Des Weiteren führte in der Türkei der Zweijahresturnus der Automechanika Istanbul zu einem Umsatzanstieg von 0,6 Mio. €. Auch beim Ergebnis kann der Konzern nicht an den Spitzenwert des Vorjahres anknüpfen. Mit 36,6 Mio. € lag das Ergebnis vor Ertragsteuern um 15,1 Mio. € bzw. 29,1 Prozent unter Vorjahr (51,7 Mio. €). Gegenüber 2007 wurden 6,9 Mio. € weniger erwirtschaftet. die nicht direkt mit den Veranstaltungen in Zusammenhang stehen, z. B. Beratung, Versicherung, EDV-Kosten und Büromaterial. Das Finanzergebnis beträgt –6,2 Mio. € (2008: –3,0 Mio. €) und beinhaltet neben Zinserträgen aus Wertpapier- und Geldanlagen (2,8 Mio. €; 2008: 5,4 Mio. €) Zinsaufwendungen in Höhe von 8,9 Mio. € (2008: 8,4 Mio. €). Diese resultieren aus Finanzinstrumenten und den Bankdarlehen, die Ende 2006 von der Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG bzw. 2008 und 2009 von der Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG zur Finanzierung des Baus der Halle 3 bzw. der Halle 11 aufgenommen wurden. Unter Berücksichtigung der Ertragsteuern (13,2 Mio. €) sowie der sonstigen Steuern (3,5 Mio. €) ergibt sich ein Konzern-Jahresüberschuss von 23,4 Mio. €, der rund 12,5 Mio. € unter dem Vorjahr (35,9 Mio. €) liegt. Die hieraus resultierende Umsatzrendite nach Steuern beträgt 5,5 Prozent nach 8,2 Prozent im Vorjahr. Im Verhältnis zum Eigenkapital errechnet sich eine Rendite von 6,2 Prozent (Vorjahr 10,6 Prozent). Ergebnisentwicklung 2007–2009 2007 Tsd. € 2008 Tsd. € 2009 Tsd. € Veränderungen zu 2008 2007 in % in % Ergebnis vor Ertragsteuern 43.548 51.659 36.601 –29,1 –15,9 Ertragsteuern 15.899 15.757 13.235 –16,0 –16,8 Konzern-Jahresüberschuss 27.649 35.902 23.366 –34,9 –15,5 Ursächlich für diese Entwicklung ist neben dem Umsatzrückgang (–16,4 Mio. € bzw. –3,7 Prozent) und einer Verringerung der sonstigen betrieblichen Erträge um rund 4,0 Mio. € eine nur unterproportionale Kostensenkung von 2,1 Prozent. Die sonstigen betrieblichen Erträge (15,1 Mio. €) beinhalten neben dem laufenden Ertrag aus der jährlichen Auflösung des Sonderpostens zum Finanzierungsbeitrag (2,1 Mio. €) im Wesentlichen die Auflösung von Rückstellungen (8,6 Mio. €; Vorjahr: 5,5 Mio. €) für unterlassene Instandhaltungsmaßnahmen, die aus zeitlichen Gründen nicht durchgeführt werden konnten, sowie Erträge aus Kursdifferenzen von 2,4 Mio. €. Der Rückgang zum Vorjahr ergibt sich insbesondere dadurch, dass 2009 der Ertrag aus der anteiligen Auflösung (2,1 Mio. €) des im passiven Rechnungsabgrenzungsposten erfassten kapitalisierten Erbbauzinses für den Messeturm erstmalig nicht bei den sonstigen betrieblichen Erträgen, sondern bei den Umsatzerlösen verbucht wurde. Den Erlösen stehen betriebliche Aufwendungen von insgesamt 392,6 Mio. € gegenüber. Sie sind damit um 8,2 Mio. € geringer ausgefallen als im Vorjahr. Den höchsten Anteil bei den Aufwendungen haben die veranstaltungsbezogenen Kosten mit 197,2 Mio. € nach 206,0 Mio. € im Jahr 2008. Dies entspricht einer Aufwandsquote im Verhältnis zum Umsatz von 46,5 Prozent, die im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte niedriger ausfällt. Die veranstaltungsbezogenen Leistungen beinhalten sämtliche Aufwendungen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den Veranstaltungen stehen. Sie stellen im Wesentlichen variable Kosten dar und entwickeln sich somit analog zum Umsatz. Neben den Kosten für Besucherwerbung, Pressearbeit, Vertriebsprovisionen und Marketing gehören dazu alle Kosten für Dienstleistungen (z. B. Hostessendienste) sowie die externe Hallenmiete und die Instandsetzung des Geländes in Frankfurt. Etwas gegenläufig entwickelten sich die Personalkosten. Die Erhöhung der durchschnittlichen Anzahl der Mitarbeiter im Konzern sowie Gehaltsanpassungen führten zu einer Erhöhung der Aufwendungen um rund 2,4 Mio. € bzw. 2,7 Prozent. Damit hat sich auch die Personalkostenquote von 20,7 Prozent im Vorjahr auf 22,1 Prozent im Berichtsjahr erhöht. Die Abschreibungen sind insbesondere infolge der Fertigstellung der Halle 11 mit 52,9 Mio. € um 5,8 Mio. € angestiegen. Des Weiteren wurden sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 48,9 Mio. € verbucht, die um 7,6 Mio. € unter dem Vorjahr lagen. Diese Position beinhaltet alle Aufwendungen, Betrachtet man die Ergebnis-Kennzahl EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation), so wurde mit 95,7 Mio. € ein Ergebnis erzielt, das 6,1 Mio. € unter dem Vorjahr (101,8 Mio. €) liegt. Bezogen auf den Umsatz beträgt die EBITDA-Marge des Geschäftsjahres 22,6 Prozent. EBITDA-Entwicklung 2007–2009 2007 Tsd. € 2008 Tsd. € 2009 Tsd. € Veränderungen zu 2008 2007 in Tsd. € in Tsd. € Konzern-Jahresüberschuss 27.649 35.902 23.366 –12.536 –4.283 Ertragsteuern 15.899 15.757 13.235 –2.522 –2.664 –584 3.032 6.145 3.113 6.729 Abschreibungen abzüglich Finanzergebnis 48.485 47.153 52.950 5.797 4.465 Konzern-EBITDA 91.449 101.844 95.696 –6.148 4.247 EBITDA-Marge 21,6 % 23,1 % 22,6 % Im Folgenden werden die Ergebnisse vor Konsolidierung der in den Konzern-Abschluss einbezogenen Gesellschaften bzw. Teilkonzerne erläutert. Das Stammhaus, Messe Frankfurt GmbH, weist einen Jahresüberschuss von 11,5 Mio. € aus nach 23,6 Mio. € im Vorjahr. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf das Finanzergebnis zurückzuführen, das neben dem positiven Zinsergebnis von 0,9 Mio. € (Vorjahr: 2,4 Mio. €) eine Ausschüttung der Messe Frankfurt Exhibition GmbH in Höhe von 12,0 Mio. € enthält nach 22,0 Mio. € im Vorjahr. Die Messe Frankfurt Exhibition GmbH erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 14,4 Mio. € (Vorjahr 31,1 Mio. €) bzw. einen Jahresüberschuss von 11,5 Mio. € (Vorjahr 25,7 Mio. €). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen dadurch begründet, dass gerade Jahre – bedingt durch den Turnus der Mehrjahresveranstaltungen Automechanika und Light + Building – ergebnisstär kere Jahre sind. Hinzu kommt ein reduziertes Finanzergebnis (–3,6 Mio. €), da zum einen die Verlustübernahme für die Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH, Wiesbaden, höher ausgefallen ist und zum anderen Abschreibungen auf Finanzanlagen vorgenommen werden mussten. Für die Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG war das Berichtsjahr auch im Hinblick auf das Ergebnis ein neues Spitzenjahr. Obwohl aufgrund der Fertigstellung der Halle 11 ein erhöhter Abschreibungsaufwand sowie ein erhöhter Zinsaufwand infolge der weiteren Darlehensaufnahme, der Zinssicherungsgeschäfte zur Finanzierung der Bautätigkeit und der Zinsen, die im Rahmen der Auflösung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens aus den Mietvorauszahlungen 56 Lagebericht des Konzerns 57 der Messe Frankfurt Exhibition GmbH angefallen sind, verkraftet werden musste, erwirtschaftete die Gesellschaft einen Jahresüberschuss in Höhe von 10,0 Mio. € nach 3,7 Mio. € im Vorjahr. Die Ergebnisse der in- und ausländischen Tochtergesellschaften der Messe Frankfurt Exhibition GmbH haben eine differenzierte Entwicklung genommen. Per Saldo summieren sich die Jahresergebnisse im Berichtsjahr auf 12,0 Mio. € nach 18,3 Mio. € im Vorjahr. Davon hat der asiatische Teilkonzern nach 7,7 Mio. € im Jahr 2008 im Berichtsjahr 6,1 Mio. € erwirtschaftet. Insbesondere die Entwicklungen in Korea und Indien sind für diesen Rückgang verantwortlich, da die anderen asiatischen Gesellschaften eine positive Ergebnisabweichung zum Vorjahr aufweisen. Einen nennenswerten Gewinnanteil können die inländische Mesago Messe Frankfurt GmbH in Stuttgart mit einem Jahresüberschuss von 4,3 Mio. € (Vorjahr 6,2 Mio. €) sowie die französische Tochter gesellschaft mit 1,4 Mio. € (Vorjahr 2,4 Mio. €) vorweisen. Während die Tochtergesellschaften in den USA, Mexiko, Italien und Russland Jahresfehlbeträge verzeichneten, können alle übrigen Veranstaltungs- und Vertriebsgesellschaften positive Jahresergebnisse ausweisen. Ergebnis vor Ertragsteuern und Umsatzrendite 2005–2009 (in Mio. €) 70 10,7 % 60 10,3 % 40,7 40 18,3 30 22,4 11,7 % 8,6 % 51,7 48,2 50 20 11,9 % 43,5 20,7 15,8 15,9 35,9 27,6 27,5 36,6 13,2 23,4 10 2005 Ertragsteuern 2006 2007 Jahresüberschuss 2008 2009 Ergebnis vor Ertragsteuern Umsatzrendite vor Ertragsteuern Vermögens- und Finanzlage Das Anlagevermögen des Konzerns Messe Frankfurt ist im Wesentlichen geprägt durch die Grundstücke und Gebäude sowie die Messerechte und Firmenwerte. Im Berichtsjahr wurden darüber hinaus Investitionen in Höhe von rund 117,7 Mio. € vorgenommen (Vorjahr 114,9 Mio. €). Der überwiegende Teil wurde in Sachanlagen investiert, wobei allein auf den Bau der Halle 11 rund 73,6 Mio. € entfallen. Die restlichen Zugänge betreffen weitere kleinere Infrastrukturmaßnahmen, Betriebsvorrichtungen in den Hallen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen. Auf der Passivseite wird für das Eigenkapital aufgrund des im Geschäftsjahr erzielten Jahresüberschusses (23,4 Mio. €), der erfolgten Ausschüttungen (14,4 Mio. €), der Änderung des Konsolidierungskreises (2,3 Mio. €) sowie der Veränderung des Ausgleichspostens aus der Fremdwährungsumrechnung (–3,8 Mio. €) ein Wert von 384,2 Mio. € bilanziert, der um 7,5 Mio. € über dem Vorjahr (376,7 Mio. €) liegt. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von rund 44 Prozent und führt zu einem Anlagendeckungsgrad 1. Grades von rund 53 Prozent. In Verbindung mit dem eigen kapitalnahen Sonderposten für Finanzierungsbeitrag zum Anlagevermögen (34,0 Mio. €) sowie dem ebenfalls überwiegend langfristig zur Verfügung stehenden passiven Rechnungsabgrenzungsposten (pRAP) von 36,5 Mio. €, den mittel- und langfristigen Rückstellungen (22,2 Mio. €) sowie den langfristigen Bankdarlehen (178,2 Mio. €) erhöht sich der Anlagendeckungsgrad 2. Grades auf 85 Prozent. Die Rückstellungen sind gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Mio. € auf 82,7 Mio. € gesunken. Sie umfassen neben den einzeln ausgewiesenen Pensions- und Steuerrückstellungen (+0,7 bzw. +1,6 Mio. €) insbesondere Rückstellungen für unterlassene Instandsetzungsmaßnahmen und Bauerneuerungsverpflichtungen, Ausgleichsansprüche von Handelsvertretern, Ansprüche der Belegschaft sowie ausstehende Rechnungen und betragen insgesamt 54,3 Mio. € (–5,1 Mio. € zum Vorjahr). Die Verbindlichkeiten des Konzerns summieren sich auf 331,4 Mio. € (Vorjahr 339,0 Mio. €). Dies entspricht einem Anteil von rund 38 Prozent an der Bilanzsumme und führt – im Verhältnis zum Eigenkapital – zu einem Verschuldungsgrad von rund 86 Prozent nach rund 90 Prozent im Vorjahr. Im Laufe des Jahres 2009 wurden weitere Bankdarlehen in Höhe von 37,5 Mio. € durch die Messe Frankfurt Venue zur Finanzierung des Baus der Halle 11 aufgenommen. Dieser Kreditaufnahme stand die planmäßige Tilgung des Bankdarlehens der Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG in Höhe von 7,5 Mio. € gegenüber. Zum anderen haben sich die von Ausstellern erhaltenen Anzahlungen für die Messen des ersten Quartals 2010 um 17,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr verringert. Dieser Rückgang ergibt sich durch den Zweijahresrhythmus der Messe ISH, die turnusgemäß 2010 nicht stattfindet. Des Weiteren haben sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 13,4 Mio. € und die sonstigen Verbindlichkeiten um 6,7 Mio. € reduziert. Finanzierung Entsprechend der Kapitalflussrechnung konnte der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit (101,4 Mio. €) durch die vorhandene Liquidität und den positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (43,7 Mio. €) sowie aus der Finanzierungstätigkeit (15,6 Mio. €) gedeckt werden. Hierdurch hat sich der Finanzmittelfonds um 45,8 Mio. € auf rund 97,5 Mio. € verringert. Für den Finanzmittelfonds ergeben sich zusammengefasst folgende Werte und Veränderungen: Entwicklung des Finanzmittelfonds 2007 – 2009 Weitere 16,1 Mio. € entfallen auf immaterielle Vermögensgegenstände, die sich im Wesentlichen aus Zugängen beim Teilkonzern Messe Frankfurt Asia Holding sowohl beim Firmenwert (7,3 Mio. €) als auch bei den Lizenzen und ähnlichen Rechten (5,1 Mio. €) ergeben. Sie resultieren vor allem aus dem Erwerb der restlichen Anteile an der Tochtergesellschaft in Japan und aus dem Erwerb der Geschäftsfelder der taiwanesischen A & S Group. Zum Jahresende 2009 wird unter Berücksichtigung der Abschreibungen (52,9 Mio. €) und der Anlagenabgänge (0,9 Mio. €) ein Anlagevermögen von 729,4 Mio. € (Vorjahr 665,5 Mio. €) bilanziert, was einem Anteil von rund 84 Prozent an der Bilanzsumme (868,8 Mio. €) entspricht. Das Umlaufvermögen hat sich um 71,1 Mio. € auf 138,4 Mio. € verringert. Der Rückgang resultiert insbesondere aus einem reduzierten Bestand an Kassen- und Bankguthaben (–45,8 Mio. €). Des Weiteren sind die sonstigen Vermögensgegenstände insbesondere aufgrund von geringeren Steuerforderungen um 13,5 Mio. € auf 25,0 Mio. € sowie der Wertpapierbestand um 10,2 Mio. € gesunken. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 2007 Tsd. € 2008 Tsd. € 49.080 2009 Tsd. € 96.519 43.658 Cashflow aus Investitionstätigkeit –97.571 –112.194 –101.410 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –34.010 54.198 15.609 Zahlungswirksame Veränderungen –82.501 38.523 –42.143 Wechselkursbedingte Änderungen –672 797 –3.635 Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 187.145 103.972 143.292 Finanzmittelfonds am Ende der Periode 103.972 143.292 97.514 58 Lagebericht des Konzerns 59 Personal Am 31.12.2009 waren in der Unternehmensgruppe Messe Frankfurt weltweit 1.665 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, 131 mehr als zum Jahresende 2008. Die Tochtergesellschaft Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH in Wiesbaden wird 2010 mit der Messe Frankfurt Exhibition GmbH verschmolzen. Die Mitarbeiter der MFA werden in die Konzerngesellschaften am Standort Frankfurt integriert. Der Personalaufbau von 41 Mitarbeitern im Inland ist im Wesentlichen auf die Tochtergesellschaft Accente Gastronomie Service GmbH und die Eröffnung des Restaurants Depot 1899 in FrankfurtSachsenhausen zurückzuführen. Die Belegschaft wurde von 162 auf 202 Mitarbeiter aufgestockt. Zur Förderung der Integration innerhalb des Konzerns Messe Frankfurt wurde das Serviceangebot des zentralen Personalmanagements für die ausländischen Tochtergesellschaften weiter ausgebaut. Neben der Weiterführung der Management-Development-Center-Reihe für die Auswahl der Stellvertreter der Geschäftsführer wurde ein maßgeschneidertes Weiterbildungsprogramm für die zweite Führungsebene der Tochtergesellschaften mit Fokus auf der Förderung der betriebswirtschaftlichen Kenntnisse durchgeführt. Das internationale Austauschprogramm wird weiterhin gut angenommen. Die Gründung der Betriebsstätte in Belgien wurde planmäßig durchgeführt. Eine Mitarbeiterin der Messe Frankfurt GmbH wurde für zwei Jahre nach Brüssel entsandt. Im Ausland hat die geschäftliche Expansion vor allem in China (insbesondere die Gründung der Messe Frankfurt New Era Business Media Ltd., Hongkong, sowie die damit verbundene Übernahme von 79 Mitarbeitern der A & S Group) und Japan (Aufbau aufgrund des Wachstums bestehender Messen) zu einem deutlichen Mitarbeiteranstieg geführt. Insgesamt betrug der Personalaufbau im Ausland 90 Personen. Entwicklung der Mitarbeiteranzahl zu den Stichtagen1) 2007–2009 2007 2008 2009 247 249 248 5 7 8 Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Frankfurt 272 288 281 Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG, Frankfurt 249 253 249 Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt Productpilot GmbH, Frankfurt Messe Frankfurt Medien und Service GmbH, Frankfurt 60 65 73 Mesago Messe Frankfurt GmbH, Stuttgart 61 64 70 Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH, Wiesbaden 28 27 25 153 162 202 1.075 1.115 1.156 Messe Frankfurt France S. A. S., Paris, Frankreich 17 16 16 Messe Frankfurt Italia Srl., Mailand, Italien 18 24 26 Accente Gastronomie Service GmbH, Frankfurt Inland Messe Frankfurt Istanbul L. S., Istanbul, Türkei 17 16 15 O. O. O. Messe Frankfurt RUS, Moskau, Russland 29 29 28 EPOC Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt/Dubai 36 43 38 2 2 2 147 167 260 24 26 30 Messe Frankfurt Asia Holding Ltd., Hongkong, China Messe Frankfurt (H. K.) Limited, Hongkong, China2) Mesago Messe Frankfurt Corp., Tokio, Japan Messe Frankfurt Korea Ltd., Seoul, Südkorea 8 8 8 Messe Frankfurt Trade Fairs India Pvt. Ltd., Mumbai, Indien 18 18 16 Messe Frankfurt Inc., Atlanta, USA 28 26 27 Messe Frankfurt Mexico S. de R. L. de C.V., Mexico City, Mexiko 12 11 10 5 1 0 35 32 33 396 419 509 1.471 1.534 1.665 77 63 131 Messe Frankfurt Feiras Ltda., São Paulo, Brasilien Indexport Messe Frankfurt S. A., Buenos Aires, Argentinien Ausland Konzern Messe Frankfurt Mitarbeiteranstieg 1) inkl. passive Mitarbeiter, Auszubildende und Geschäftsführer 2) Teilkonzern Hongkong inkl. der Gesellschaften Messe Frankfurt (Shanghai) Co. Ltd., Guangzhou Guangya Messe Frankfurt Co. Ltd. und Messe Frankfurt New Era Business Media Ltd. Die Tochtergesellschaft in Brasilien wurde in eine ruhende Gesellschaft umgewandelt und verfügt über kein Personal mehr. Für die Tochtergesellschaft EPOC Messe Frankfurt GmbH wurde ein zusätzlicher Geschäftsführer eingestellt, der ab 2010 die Niederlassung in Dubai alleine leiten wird. Für die EPOC Messe Frankfurt in Dubai wurden für die Abläufe in der Personalarbeit verbindliche Regeln inklusive Travel Policy erstellt. Diese stellen eine Vorlage dar, die auch in den anderen Tochtergesellschaften genutzt werden soll. Für die Messe Frankfurt ist die Ausbildung und Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wichtiger Faktor, um auch in Zukunft erfolgreich agieren zu können. Trotz der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Situation hat die Messe Frankfurt GmbH auch 2009 37 junge Menschen in sieben verschiedenen Berufen ausgebildet. Besonders erfreulich für die Auszubildenden ist die Zusage, nach Abschluss der Lehrzeit für ein Jahr übernommen zu werden. Hier wird der Stellenwert, den die Ausbildung für die Messe Frankfurt GmbH hat, noch einmal besonders deutlich hervorgehoben. Die Führungskräfteentwicklung wurde ebenso wie die bedarfsorientierte Qualifizierung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Zusammenarbeit mit der Akademie der Messe Frankfurt GmbH systematisch und konsequent fortgeführt. Auf diese Weise konnten sehr viele Entwicklungsmaßnahmen intern durchgeführt werden. Zusätzlich wurde die Begleitung von Veränderungsprozessen im Unternehmen durch die Per sonalentwicklung fokussiert. Diese Unterstützung wurde insbesondere bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen, die als Folge der jährlichen Mitarbeiterumfrage zur Unternehmenskultur zu tätigen waren, gerne angenommen. Um den Veränderungen des Marktes Rechnung zu tragen, wurde erstmals eine Stelle in der Personal- und Organisationsentwicklung geschaffen, die den Merger & Acquisition-Prozess im Unternehmen global professionell begleitet und unterstützt. Ihre Attraktivität als Arbeitgeber wurde der Messe Frankfurt auch von dritter Seite bestätigt: Im Berichtsjahr wurde sie als Top-Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet. Das unabhängige Forschungsunternehmen CRF hatte in einer Befragung die 105 attraktivsten Arbeitgeber nach ihrer Marktführerschaft, der Unternehmenskultur, der Jobsicherheit, den Entwicklungsmöglichkeiten, der Work-Life-Balance und der Vergütung ermittelt. Die Beschäftigten der Unternehmensgruppe Messe Frankfurt haben auch im Jahr 2009 wieder unter Beweis gestellt, dass mit hoher Motivation sowie unermüdlichem und flexiblem Einsatz auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Erfolge zu erzielen sind, auf die man zu Recht stolz sein kann. Die Geschäftsführung dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die erbrachten Leistungen. 60 Lagebericht des Konzerns IV. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung Allgemeine Wirtschaftskrise Die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung wird auch weiterhin Auswirkungen auf den Konzern Messe Frankfurt haben. Trotz teilweise guter Ergebnisse bei den Frühjahrsveranstaltungen ist die Planung 2010 in Abhängigkeit von der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung mit Unsicherheit behaftet. Aussteller- und Besucherrückgänge machen sich zusätzlich auch bei den Vertriebserlösen der Tochtergesellschaften bemerkbar. Die Messe Frankfurt versucht durch langfristige Kundenentwicklungsstrategien, die Aussteller, Besucher und Gastveranstalter auch in Krisenzeiten an das Unternehmen zu binden. Durch das breite Angebotsspektrum der Messe Frankfurt und ihrer Tochtergesellschaften können attraktive Paketlösungen angeboten werden. Dazu zählen Reisepackages für Besucher oder umfangreiche Starterpakete für Aussteller. Neben den Risiken, die sich aus der aktuellen Wirtschaftslage ergeben, prüft die Messe Frankfurt andererseits auch deren Chancen, um so zum Beispiel durch Zukäufe oder Kooperationen für die Zeit nach der Krise optimal positioniert zu sein. Zur Steuerung dieser Projekte und der damit verbundenen Risiken wurden personelle und organisatorische Maßnahmen eingeleitet, um eine erfolgreiche Implementierung der neuen Veranstaltungen bzw. Geschäftsfelder im In- und Ausland sicherzustellen. Übergreifende Branchenrisiken Die wirtschaftlichen Probleme in der Konsumgüter-, Automobil- und Textilbranche weltweit, verbunden mit fortschreitenden Konzentrationen im Handel, stellen für die entsprechenden Brands, z. B. Automechanika, Paperworld, Beautyworld, Ambiente, Musikmesse oder Heimtextil, weltweit eine ernsthafte Herausforderung dar. Viele Unternehmen dieser Branchen sind entweder vom Markt verschwunden oder reduzieren bzw. streichen ihre Messebeteiligungen. Durch Neukonzeptionen, Arrondierungen und verstärkte Akquisitionsbemühungen sollen diese Entwicklungen kompensiert werden. 61 Risiken im Ausland Die Messe Frankfurt Exhibition veranstaltet zwar keine Messen in politisch unsicheren Regionen, dennoch besteht ein generelles Risiko durch kriegerische Handlungen oder terroristische Aktivitäten. Einige Regionen wie Indien oder Dubai haben deshalb verstärkt Schwierigkeiten bei der Aussteller- und Besuchergewinnung. Wenn Messebeteiligungen durch einzelne Länder nicht mehr gefördert werden, besteht die Gefahr der Verkleinerung von Gemeinschaftsständen. Viele europäische Aussteller finden zudem Vertriebspartner in Übersee und stellen dann nicht mehr auf den Auslandsveranstaltungen der Messe Frankfurt aus. Aufgrund des gesättigten Messemarktes in Deutschland sieht die Messe Frankfurt Wachstumsmöglichkeiten vor allem durch Messen im Ausland. Durch die globale Wirtschaftskrise sind auch die Tochtergesellschaften weltweit betroffen. Einerseits wird es schwieriger, Aussteller und Besucher für Veranstaltungen in Frankfurt und weltweit zu gewinnen, andererseits sind auch bei den Auslandsveranstaltungen teilweise deutliche Rückgänge bei den Umsätzen zu befürchten. Im Ausland besteht die zusätzliche Problematik, dass es sich bei den Veranstaltungen nicht immer um die bedeutendsten Messen der Branche handelt. Hier könnten die schon länger etablierten Konkurrenzveranstaltungen die Gewinner der Krise sein. Verschärft wird diese Situation durch lokale Konkurrenzveranstalter, die zum Teil von ihren Regierungen finanziell unterstützt werden. Die Messe Frankfurt setzt dem ihre Qualitätsstandards und das internationale Vertriebsnetz entgegen, die es trotz der Krise ermöglichen, deutlich internationaler ausgerichtete Messen von hoher Qualität zu veranstalten. Für die Tochtergesellschaften besteht ein weiteres Risiko darin, dass sie über kein eigenes Gelände verfügen und somit von den lokalen Messeinfrastrukturen und Messeplatzbetreibern abhängig sind. Die größten Herausforderungen bestehen darin, geeignete Zeitslots sowie ausreichende Hallenflächen in der gewünschten Qualität zu finden. Andererseits sind die Tochtergesellschaften so auch flexibel und können auf regionale Änderungen der Märkte und Branchen mit einem Wechsel des Veranstaltungsorts reagieren. Einige Tochtergesellschaften verfügen über ein relativ kleines, oft auf wenige Themen fokussiertes Veranstaltungsportfolio. Daraus ergibt sich eine größere Abhängigkeit von einzelnen Ver anstaltungen und Branchen. Diesem Risiko wird mit dem weiteren Roll-out von Brandveranstaltungen, der Neuentwicklung von Messethemen und mit zusätzlichen Services begegnet. Des Weiteren ist aufgrund von Liquiditätsengpässen der Kunden mit einem späteren Zahlungseingang bzw. vermehrten Forderungsausfällen zu rechnen. Gelände-/Baurisiken Die laufende Modernisierung des Geländes ist Voraussetzung zur Erfüllung der steigenden Kundenbedürfnisse. Risiken können sich durch zusätzlich notwendige Baumaßnahmen ergeben, die erst im Rahmen von Sanierungsarbeiten erkannt werden. Veranstaltungsrisiken Die Neukonzeption der Tendence – verbunden mit der Rückverlegung auf den Termin Ende August – birgt weiterhin das Risiko, dass das veränderte Konzept und der Termin bei Teilen der Aussteller und Besucher nicht angenommen werden. Es besteht jedoch auch die Chance, die Veranstaltung neu im Markt zu positionieren und sowohl Aussteller als auch Besucher zurückzugewinnen. Dem Risiko, dass durch Katastrophen oder Krisen Veranstaltungen oder das Messegelände bedroht werden, wird mit entsprechenden Versicherungen und Sicherheitsmaßnahmen wie Notfallplänen oder dem Operation Security Center begegnet. Vertriebsrisiken Die Neugestaltung des internationalen Vertriebs durch einen Relaunch der weltweiten Vertriebsprozesse und des dazugehörigen Controllings sowie die verstärkte zeitgerechte Einbindung von relevanten Marktpartnern erhöht die Effizienz der Akquisition von Ausstellern und Besuchern weltweit. Die damit verbundenen Änderungen der Beziehungen zu Vertriebspartnern können in einzelnen Branchen und Ländern zu vorübergehenden Schwierigkeiten bei der Akquisition und Betreuung von Kunden führen sowie die internen Prozesse während der Implementierungsphase beeinträchtigen. Finanzrisiken Die allgemeine schlechte wirtschaftliche Lage wird weiterhin die Etablierung des neuen Konzepts und Termins der Tendence erschweren, was sich letzten Endes auch auf die Ergebnislage und damit die Finanzierung auswirken kann. Die Messe Frankfurt GmbH ist seit dem Jahr 2000 in ein sogenanntes US-Cross-Border-LeaseGeschäft eingebunden. Durch die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise ist es möglich, dass durch Rating-Verschlechterungen von beteiligten Banken und Versicherungen die Notwendigkeit entsteht, Vertragspartner auszutauschen bzw. zusätzliche Sicherheiten stellen zu müssen, die zu 62 Lagebericht des Konzerns erheblichen finanziellen Belastungen führen können. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses liegt das S & P/Moody’s Rating der beteiligten Versicherungen wie im Vorjahr noch zwei Stufen über dem vertraglich geforderten Mindestrating. Darüber hinaus müssen bestimmte Finanzkennzahlen eingehalten werden, ansonsten können zusätzliche Gebühren fällig werden. 63 V. Sonstige Angaben /Ausblick Einem möglichen Risiko aus der aktuellen Entwicklung bezüglich des US-Cross-Border-LeaseGeschäfts wird durch aktives Monitoring der Vertragsverpflichtungen begegnet. Zinsrisiken Grundsätzlich verfolgt die Gesellschaft bei Finanzierungen im Hinblick auf Zinsrisiken eine konservative Strategie. Zinsänderungsrisiken und damit negative Ergebnisschwankungen sollen weitestgehend vermieden werden. Je nach Marktlage werden jedoch sich bietende Chancen genutzt, um Zinsaufwendungen zu reduzieren oder gering zu halten. Der Einsatz von Derivaten ist generell nur mit Grundgeschäftsbezug gestattet. Fremdwährungsrisiken Für Fremdwährungsrisiken sollen Ergebnisschwankungen nach Möglichkeit reduziert werden. Der Abschluss von Devisen-Derivaten ist an Grundgeschäfte bzw. verbindliche Planannahmen gebunden. Aktuell werden Fremdwährungsrisiken selektiv abgesichert. Fremdwährungsrisiken bestehen vor allem bei Ausschüttungen ausländischer Tochtergesellschaften. Organisations- und IT-Risiken Die Prozesse, Strukturen und Systeme im Einkaufs-, Finanz-, Personal- und IT-Bereich werden kontinuierlich optimiert. Allerdings können nur bei Einhaltung definierter Prozesse zur Steuerung und Kontrolle z. B. von Beschaffungen oder Projekten entsprechende positive Effekte erzielt werden. Durch die weiter zunehmende Globalisierung des Konzerns und die wachsende Bedeutung des Auslandsgeschäfts stellt die Etablierung und Optimierung von weltweit koordinierten Systemen und Strukturen eine stetige Herausforderung dar. Besonderes Gewicht fällt hier der Entwicklung und Umsetzung einer internationalen IT-Strategie und der weiteren Harmonisierung der Brandorganisation zu. Personalrisiken Ein weiteres Risiko besteht in der Nachbesetzung wichtiger Positionen, das durch eine optimierte Nachfolgeplanung verringert werden soll. Weitere Risiken Darüber hinaus werden keine den Bestand oder die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft gefährdenden Risiken gesehen. Risikomanagementsystem Die Chancen und Risiken des Konzerns Messe Frankfurt sowie die Maßnahmen zur Risikosteuerung werden in einem konzernweit einheitlichen und durchgängigen Risikomanagementsystem zusammengefasst. In dieses sind auch die Tochtergesellschaften eingebunden. Es wurden Frühwarnsignale definiert, mit deren Hilfe Risiken der künftigen Entwicklung rechtzeitig erkannt werden können. Dazu gehören beispielsweise Branchenentwicklungen, Konkurrenzaktivitäten sowie Aussteller- und Besucherentwicklung. Im Risikomanagementhandbuch sind insbesondere die Risikogrundsätze, der Risikomanagementprozess sowie die Dokumentation und Überwachung des Risikomanagementsystems festgelegt. Das Risikomanagement ist als kontinuierlicher Prozess gestaltet und wird regelmäßig auf Angemessenheit überprüft und bei Bedarf optimiert. Das Rezessionstal sei durchschritten, das Aufschwungtempo sei jedoch ungewiss, so fasst der Ifo-Konjunkturbericht 4/2009, der für die Messe Frankfurt erstellt wurde, seinen Ausblick auf die wirtschaftlichen Entwicklungen des nächsten Jahres zusammen. Demnach steigen Produktion und Handel wieder – angeregt durch milliardenschwere staatliche Konjunkturprogramme. Wenngleich die Lage in allen großen Wirtschaftsregionen – und zwar ausdrücklich vor allem im Euro raum und in Nordamerika – nach wie vor als kritisch bewertet wird, stieg der von Ifo ermittelte Geschäftsklima-Index merklich an. Eine bessere Entwicklung erwartet Ifo in den Schwellenländern. Ferner geht das Institut von einer Normalisierung des internationalen Handels aus, auch wenn die Dynamik geringer sein wird als vor der Krise. Unter diesen Vorzeichen kann der Ausblick auf das Geschäftsjahr der Messe Frankfurt 2010 nur verhalten optimistisch ausfallen. Die strategische Ausrichtung der Messe Frankfurt sieht vor, die Stadt Frankfurt und das Land Hessen mit ihren Veranstaltungen als internationalen, wirtschaftsorientierten und modernen Messestandort zu positionieren. Nach wie vor strebt die Messe Frankfurt an, ihre führende Position als Messegesellschaft mit eigenem Gelände in Deutschland und Europa weiter auszubauen, ihre Investitionen aus eigener Kraft zu finanzieren und eine jährliche Ausschüttung an ihre Gesellschafter zu erwirtschaften. Im Vergleich zum Wettbewerb ist die Messe Frankfurt so gut aufgestellt, dass diese Zielsetzungen nicht illusorisch erscheinen. Für Optimismus sorgt die Wirkungsweise von Messen: Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verstärken Aussteller oft ihre Marketinganstrengungen und verhalten sich somit anti zyklisch. Davon profitieren vor allem die Leitveranstaltungen. Aus diesem Grund wird es ein besonderes Anliegen der Messe Frankfurt sein, ihre Leitmessen vor allem in Frankfurt weiter zu stärken. Ein Schritt in diese Richtung: Ab 2010 findet mit der Remax die größte europäische Fachmesse für die Aufbereitung von Druckerzubehör parallel zur Paperworld statt. Ferner beabsichtigt die Messe Frankfurt aber auch ihre Geschäftsfelder auszuweiten, um von branchen spezifischen Entwicklungen unabhängiger zu werden. Zu den Alleinstellungsmerkmalen (USP) der Messe Frankfurt gehört die Internationalisierung ihres Veranstaltungsgeschäftes. Diese wird in zwei Richtungen weiter forciert: Zum einen unternimmt die Messe Frankfurt alle Anstrengungen, die Internationalität ihrer Leitmessen in Frankfurt zu erhöhen. Mit einer höheren Auslandsbeteiligung der Veranstaltungen steigt auch deren Qualität, denn eine hohe Internationalität steht für hohe Markttransparenz und damit für hohen Nutzen einer Messebeteiligung. Zum anderen wird die Durchführung von Messen im Ausland vorangetrieben. Dort wird die Brandstrategie bei etablierten Veranstaltungen weiter forciert. Darüber hinaus strebt die Messe Frankfurt bei ihrer Produktentwicklung – neben der Arrondierung von neuen Produktgruppen – an, thematisch und geographisch neue internationale Märkte durch Akquisi tionen oder Kooperationen zu erschließen. So hat das Unternehmen die Ethical Fashion Show übernommen, die seit 2004 in Paris stattfindet und ab 2010 von der Messe Frankfurt France S. A. S., Paris, durchgeführt wird. Diese Veranstaltung fügt sich gut in das wachsende Engagement für nachhaltige Textilien auf den anderen Stoffmessen Interstoff Asia Essential, Texworld und Texworld USA ein. Als erste Modemesse der Messe Frankfurt rundet damit die Ethical Fashion Show das Textilportfolio der Messe Frankfurt ab. Erwartet werden 150 Aussteller und 4.000 Besucher. 64 Lagebericht des Konzerns Auch die Ziele des Geländemanagements scheinen realistisch: Die Messe Frankfurt strebt ein nachhaltig wirtschaftlich betriebenes und ausgelastetes Gelände an. Die internationale Bedeutung des Messegeländes in Frankfurt wird weiter gesteigert. Der notwendige Ressourceneinsatz ist verantwortungsbewusst und nachhaltig. Als einzig geplantes Projekt der Infrastrukturentwicklung wird die Sanierung der Halle 6 angegangen. In Verbindung mit weiteren Infrastrukturmaßnahmen ist ein Investitionsvolumen von rund 26,0 Mio. € geplant. Auf die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagiert die Messe Frankfurt mit einem fortgesetzten Kostenmanagement. Dabei stehen Personal-, Instandhaltungs- und Gemeinkosten ebenso auf dem Prüfstand wie interne Projekte und Investitionen. Dabei gilt es, die in den vergangenen Jahren rasant gewachsene Organisation und die damit einhergehende Komplexität auf den verschiedensten Ebenen zu harmonisieren. Nur so kann die Effektivität und Effizienz der Geschäftstätigkeit des Konzerns erhöht werden. 65 VI. Nachtragsbericht Nach Ablauf des Geschäftsjahres 2009 sind bis zur Erstellung des Lageberichts keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Lage des Konzerns eingetreten. Frankfurt am Main, den 31. März 2010 Im anstehenden Geschäftsjahr wird es einen Wechsel in der Geschäftsführung geben. Zum 1. April 2010 wird Wolfgang Marzin den Vorsitz der Geschäftsführung von Michael von Zitzewitz übernehmen, der altersbedingt aus dem Unternehmen ausscheidet. Für 2010 erwartet die Messe Frankfurt einen Konzern-Umsatz von 441 Mio. € und infolge steigender Personalaufwendungen und Abschreibungen ein positives Ergebnis, das etwas unter Vorjahr liegt. Für das Wirtschaftsjahr 2011 kann aufgrund der zurzeit unsicheren wirtschaftlichen Gesamtlage keine seriöse Prognose abgegeben werden. Michael von Zitzewitz Dr. Michael Peters Detlef Braun Uwe Behm Wolfgang Marzin 66 67 Jahresabschluss Konzern-Bilanz der Messe Frankfurt GmbH zum 31. Dezember 2009 Aktiva Anhang A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III.Finanzanlagen Stand 31.12.2008 Tsd. € Stand 31.12.2009 € € A. Eigenkapital (1) 39.131 47.354.589,19 I. Gezeichnetes Kapital 621.312 677.021.057,63 II. Kapitalrücklage 5.021 5.020.451,68 III.Gewinnrücklagen 665.464 729.396.098,50 I. Vorräte (2) 632 612.698,87 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (3) 16.590 14.963.152,67 2. sonstige Vermögensgegenstände (4) 38.508 25.047.058,24 III.Wertpapiere IV.Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks (5) (6) 40.010.210,91 10.437 260.932,80 143.292 209.459 97.513.506,46 138.397.349,04 Stand 31.12.2009 € 180.000 180.000.000,00 85.219 85.219.009,35 91.253 91.481.798,76 –1.591 –4.897.674,00 V. Bilanzgewinn 20.945 29.895.544,52 VI.Ausgleichsposten für die Anteile fremder Gesellschafter 864 2.521.400,04 (8) 376.690 384.220.078,67 36.148 34.000.400,00 C. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 11.019 11.684.782,98 2. Steuerrückstellungen 15.183 16.739.716,03 3. sonstige Rückstellungen 59.426 54.301.787,99 (9) 85.628 C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.175 82.726.287,00 1.024.028,68 D. Verbindlichkeiten (10) 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 181.533 211.512.371,13 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 109.740 92.143.960,05 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26.426 13.048.625,98 4. sonstige Verbindlichkeiten 21.341 14.671.054,59 – davon aus Steuern: 12.092.970,17 € (Vorjahr: 19.190 Tsd. €) – davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 240.711,76 € (Vorjahr: 231 Tsd. €) 339.040 E. Rechnungsabgrenzungsposten 876.098 € (7) andere Gewinnrücklagen B. Sonderposten für Finanzierungsbeitrag zum Anlagevermögen 55.098 Stand 31.12.2008 Tsd. € IV.Eigenkapitaldifferenz aus Fremdwährungsumrechnung B. Umlaufvermögen Passiva Anhang 868.817.476,22 (11) 331.376.011,75 38.592 36.494.698,80 876.098 868.817.476,22 68 Jahresabschluss 69 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der Messe Frankfurt GmbH für das Geschäftsjahr 2009 Anhang Konzern-Anhang für 2009 2008 Tsd. € Tsd. € 1. Umsatzerlöse (15) 440.165 2. sonstige betriebliche Erträge (16) 19.123 2009 € € 423.778.536,21 15.109.922,69 459.288 438.888.458,90 3. veranstaltungsbezogene Aufwendungen (17) 206.004 197.185.226,40 4. Personalaufwand (18) 91.071 93.515.368,31 5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen (19) 47.153 52.949.899,53 6. sonstige betriebliche Aufwendungen (20) 56.596 48.946.208,16 400.824 392.596.702,40 –3.032 –6.144.669,03 55.432 40.147.087,47 19.530 16.781.386,45 10. Konzern-Jahresüberschuss 35.902 23.365.701,02 11. Auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn –1.288 –1.186.245,06 9.842 20.944.815,22 13. Gewinnverwendung 0 –13.000.000,00 14. Entnahme aus der Gewinnrücklage 0 11.485,93 –23.511 –240.212,59 20.945 29.895.544,52 7. Finanzergebnis (21) 8. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 9. Steuern 12. Konzern-Gewinnvortrag 15. Einstellung in die Gewinnrücklage Konzern-Bilanzgewinn (22) Allgemeine Angaben Der Konzern-Abschluss der Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main, wurde gemäß §§ 290 ff. HGB aufgestellt. Zur Klarheit und Übersichtlichkeit des Konzern-Abschlusses sind einzelne Posten der KonzernBilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert erläutert. Die für die einzelnen Posten geforderten Zusatzangaben sind ebenfalls in den Anhang übernommen. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Konsolidierungskreis In den Konzern-Abschluss sind neben der Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main, als Mutterunternehmen die Tochtergesellschaften Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main Messe Frankfurt Grundbesitz Verwaltung GmbH, Frankfurt am Main Productpilot GmbH, Frankfurt am Main Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main Messe Frankfurt Medien und Service GmbH, Frankfurt am Main Accente Gastronomie Service GmbH, Frankfurt am Main Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Frankfurt am Main Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH, Wiesbaden EPOC Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main Mesago Messe Frankfurt GmbH, Stuttgart Messe Frankfurt France S. A. S., Paris/Frankreich Messe Frankfurt Italia Srl., Mailand/Italien Messe Frankfurt Istanbul L. S., Istanbul/Türkei O. O. O. Messe Frankfurt RUS, Moskau/Russland Messe Frankfurt Asia Holding Ltd., Hongkong/China Messe Frankfurt (H. K.) Ltd., Hongkong/China Messe Frankfurt (Shanghai) Co. Ltd., Schanghai/China Guangzhou Guangya Messe Frankfurt Co. Ltd., Guangzhou/China Messe Frankfurt New Era Business Media Ltd., Hongkong/China Mesago Messe Frankfurt Corporation, Tokio/Japan Messe Frankfurt Trade Fairs India Pvt. Ltd., Mumbai/Indien Messe Frankfurt Korea Ltd., Seoul/Südkorea Messe Frankfurt Inc., Atlanta/USA Messe Frankfurt México S. de R. L. de C. V., Mexico City/Mexiko Messe Frankfurt Feiras Ltda., São Paulo/Brasilien Indexport Messe Frankfurt S. A., Buenos Aires/Argentinien einbezogen, die unter der einheitlichen Leitung der Messe Frankfurt GmbH stehen bzw. bei denen der Messe Frankfurt GmbH unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht. 70 Jahresabschluss Die von der Mesago Messe Frankfurt GmbH, Stuttgart, gehaltenen 100 Prozent Beteiligungen an der Mesago Messemanagement GmbH, Stuttgart und der Mesago PCIM GmbH, Stuttgart, werden ebenfalls auf Basis eines TeilKonzern-Abschlusses in den Konzern-Abschluss einbezogen. Die SMT/ASIC/Hybrid Mesago Messe & Kongreß GmbH & Co. oHG, Nürnberg, wird von der Mesago Messe Frankfurt GmbH und einem konzernfremden Unternehmen gemeinsam geführt und daher entsprechend der Beteiligung in Höhe von 75 Prozent quotenkonsolidiert (§ 310 HGB). Die PAACE Automechanika Mexico LLC, Atlanta/USA, wird von der Messe Fankfurt Inc., Atlanta/ USA und drei konzernfremden Unternehmen gemeinsam geführt und daher entsprechend der Beteiligung in Höhe von 50 Prozent quotenkonsolidiert (§ 310 HGB). Sofern sich durch die Veränderung des Konsolidierungskreises wesentliche Veränderungen bei der Bilanzierung ergeben haben, werden diese bei den nachstehenden Erläuterungen vermerkt. Für Anteile anderer Gesellschafter am bilanziellen Eigenkapital einer vollkonsolidierten Gesellschaft wird ein „Ausgleichsposten für die Anteile anderer Gesellschafter“ unter dem Eigenkapital ausgewiesen. Im Geschäftsjahr wurde die Messe Frankfurt New Era Business Media Ltd., Hongkong/China in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Die Erstkonsolidierung erfolgte gemäß § 301 II s HGB zum 1. Dezember 2009. Konsolidierungsgrundsätze und Währungsumrechnung Stichtag des Konzern-Abschlusses sowie aller einbezogenen Tochtergesellschaften ist der 31. Dezember 2009. Die Kapitalkonsolidierung der einbezogenen Unternehmen erfolgt nach der Buchwertmethode durch Verrechnung der Anschaffungswerte der Beteiligungen mit dem anteiligen Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs. Forderungen, Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen Unternehmen wurden eliminiert. Zwischenergebnisse wurden eliminiert. Soweit sich bei der Kapitalkonsolidierung ein Geschäftswert ergab, wurde dieser gemäß § 309 Abs. 1 Satz 2 HGB über die Laufzeit des zugrunde liegenden Vertrages bzw. über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren planmäßig oder auf den am Bilanzstichtag beizulegenden Wert außerplanmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer wurde mit 15 Jahren angesetzt, da von einer langfristigen Ausrichtung des Messegeschäfts ausgegangen wurde und der Geschäfts- oder Firmenwert über diese Zeitspanne genutzt werden kann. Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Abschlüsse der in den Konzern-Abschluss einbezogenen Tochterunternehmen erfolgt gemäß DRS 14. Dabei werden alle Bilanzposten der einbezogenen ausländischen Konzernunternehmen mit Ausnahme des Eigenkapitals (gezeichnetes Kapital, Rücklagen, Ergebnisvortrag), das zu historischen Kursen umgerechnet wird, mit dem jeweiligen Devisenmittelkurs des Bilanzstichtags in Euro umgerechnet. Die aus der Veränderung der Devisenkurse zum Vorjahr entstehenden Differenzen aus der Umrechnung des Eigenkapitals werden erfolgsneutral in die Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung eingestellt. Die Aufwendungen und Erträge werden mit dem Durchschnittskurs umgerechnet. Das Jahres ergebnis der umgerechneten Gewinn- und Verlustrechnung wird in die Konzern-Bilanz übernommen und die Differenz erfolgsneutral in die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung eingestellt. 71 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Vermögensgegenstände und Schulden der in den Konzern-Abschluss einbezogenen Unter nehmen wurden nach einheitlich für den Konzern geltenden Bilanzierungs- und Bewertungs methoden angesetzt. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert. Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und wird vermindert um nutzungsbedingte Abschreibungen (Gebäude 25 – 40 Jahre) und gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen. Die nutzungsbedingten Abschreibungen werden nach unveränderten Grundsätzen linear durchgeführt. Bei Neuzugängen in dem Zeitraum von 1989 bis 1993 wurde von dem Wahlrecht einer höheren Abschreibung für Gebäude gemäß § 7 Abs. 5 EStG Gebrauch gemacht. Die Neuzugänge werden pro rata temporis abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von 150 € werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst, ihr sofortiger Abgang wird unterstellt. Für Anlagegüter mit einem Netto-Einzelwert von mehr als 150 € bis 1.000 € wird seit 2008 der jährlich steuerlich zu bildende Sammelposten aus Vereinfachungsgründen in die Handelsbilanz übernommen. Die jährlichen Sammelposten, deren Höhe insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist, werden entsprechend den steuerlichen Vorschriften pauschalierend über fünf Jahre abgeschrieben. Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Bei den Vorräten werden die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zu durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen am Bilanzstichtag aktiviert. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag angesetzt. Alle erkennbaren Einzelrisiken wurden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Die sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennbetrag bilanziert. Die Wertpapiere wurden mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Die flüssigen Mittel werden mit ihrem Nominalwert bilanziert. Die Pensionsrückstellungen berücksichtigen sowohl reguläre Pensionsverpflichtungen als auch solche aus Entgeltumwandlung (Deferred Compensation). Die regulären Pensionsverpflichtungen werden in Anlehnung an IAS 19 nach der Projected Unit Credit Method unter Berücksichtigung der „Richttafeln zur Sterblichkeit und zur Invalidisierungswahrscheinlichkeit 2005 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck bewertet. Bei den regulären Pensionsverpflichtungen wurde ein Zinssatz von 5,0 Prozent (Vj. 5,0 Prozent) p. a. sowie ein Rententrend von 2,0 Prozent (Vj. 2,0 Prozent) p. a. und ein Anwartschaftstrend von 4,0 Prozent (Vj. 4,0 Prozent) unterstellt. Eine Berücksichtigung der Aktivenfluktuation findet nicht statt. Bei der Accente GmbH, Frankfurt, werden die Rückstellungen für Pensionen entsprechend den nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelten Teilwerten gemäß § 6 a EStG in Verbindung mit R 6 a EStR unter Verwendung der Richttafeln 2005 G angesetzt. Als Rechnungszinsfuß werden 6 Prozent zugrunde gelegt. 72 Jahresabschluss Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen aus Entgeltumwandlungen (Deferred Compensations) werden in Höhe des Deckungskapitals der Rückdeckungsversicherung unter Beachtung der Bestimmungen des koordinierten Ländererlasses vom 2. Februar 1963 (BstBl 1963 II 47, Ziffer 4) angesetzt. Dabei wurden Ansprüche aus Dividenden, Überschussanteilen oder Beitragsrückerstattungen einbezogen, soweit deren Höhe am Bilanzstichtag feststand. Die Rückstellungen für Altersteilzeit werden unter der Verwendung der „Richttafeln 2005 G zur Sterblichkeit“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck und einem Zinssatz von 5,5 Prozent (Vorjahr 5,5 Prozent) gebildet. Die Rückstellungen für Dienstjubiläen werden unter der Verwendung der „Richt tafeln 2005 G zur Sterblichkeit“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck und einem Zinssatz von 5,0 Prozent (Vorjahr 5,0 Prozent) gebildet. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in der Höhe angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. 73 Erläuterungen zur Konzern-Bilanz (Werte in Tsd. €, wenn nicht anders angegeben) (1) Anlagevermögen Die Aufgliederung der in der Konzern-Bilanz zusammengefassten Posten des Anlagevermögens und ihre Entwicklung (Anlagespiegel) im Jahr 2009 sind im Anhang enthalten. Die Zugänge im Sachanlagevermögen resultieren hauptsächlich aus dem Bau der neuen Messehalle 11 und den damit verbundenen Infrastrukturmaßnahmen. Eine Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2009 wurde dem Anhang beigefügt. Der Anstieg der Geschäfts- und Firmenwerte ergibt sich aus Zugängen bei der Messe Frankfurt Asia Holding durch den Erwerb der Restanteile der Mesago Messe Frankfurt Corporation, Tokio/ Japan (5.535 Tsd. €) sowie dem Erwerb von Geschäftsfeldern der taiwanesischen A & S Group (1.716 Tsd. €). Die Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag passiviert. Die erhaltenen Anzahlungen werden nach der Nettomethode bilanziert. Fremdwährungen werden zum Mittelkurs am Anschaffungs- bzw. Stichtag unter Beachtung des Niederstwert- bzw. des Höchstwertprinzips umgerechnet. Angefallene Kosten der Presse-, Werbungs- und Öffentlichkeitsarbeit für Veranstaltungen der Folgejahre werden konzerneinheitlich im Berichtsjahr als Aufwand erfasst. (2) Vorräte Es handelt sich um Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie fertige Erzeugnisse und Waren. (3) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind in dieser Position nicht ent halten. (4) Sonstige Vermögensgegenstände Steuern bis zu einem Jahr mehr als ein Jahr bis zu fünf Jahre über fünf Jahre 15.216 3.138 0 Geleistete Anzahlungen 2.093 8 0 Sonstiges 4.226 365 1 Gesamt 2009 21.535 3.511 1 Gesamt 2008 33.842 4.060 606 In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen aus Gewerbesteuer gegenüber der Stadt Frankfurt (Gesellschafter des Konzerns Messe Frankfurt) in Höhe von 546 Tsd. € (Vorjahr: 1.508 Tsd. €) enthalten. (5) Wertpapiere Bei den Wertpapieren handelt es sich um Anteile an Geldmarktfonds. (6) Flüssige Mittel Schecks und Kasse 2009 2008 536 1.474 Guthaben bei Kreditinstituten 96.978 141.818 97.514 143.292 74 Jahresabschluss 75 (7) Eigenkapital Die Aufgliederung des Eigenkapitals und der Anteile fremder Gesellschafter sind dem Anhang beigefügt. Bei Ablauf der Rückmietverträge steht der Messe Frankfurt eine Beendigungsoption zu, bei deren Ausübung die Transaktion durch Zahlung eines bei Transaktionsabschluss vertraglich bereits festgelegten „Beendigungsoptionspreises“ vorzeitig beendet werden kann. (8) Sonderposten für Finanzierungsbeitrag zum Anlagevermögen Im Jahr 2000 wurde ein Ausgleichsposten gebildet, der den von der Stadt Frankfurt am Main im Zusammenhang mit dem Messeparkhaus gezahlten Finanzierungsbeitrag enthält. Der Sonderposten wird über die Nutzungsdauer linear aufgelöst. (9) Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen umfassen im Wesentlichen ausstehende Eingangsrechnungen, Instandsetzungs- und Bauerneuerungsverpflichtungen, Ausgleichsansprüche von Sales Partnern (Handelsvertreter) sowie Ansprüche der Belegschaft. Durch die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise ist es möglich, dass durch Rating-Verschlechterungen von beteiligten Banken und Versicherungen die Notwendigkeit entsteht, Vertragspartner auszutauschen bzw. zusätzliche Sicherheiten zu stellen. Dies kann zu einer finanziellen Belastung führen, deren Höhe zum heutigen Zeitpunkt nicht quantifizierbar ist. (10) Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten1) bis zu einem Jahr mehr als ein Jahr bis zu fünf Jahre über fünf Jahre 32.903 110.840 67.769 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 92.135 9 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen2) 13.046 3 0 Sonstige Verbindlichkeiten 14.671 0 0 (12.093) (0) (0) (241) (0) (0) Gesamt 2009 152.755 110.852 67.769 Gesamt 2008 161.575 100.058 77.407 davon – aus Steuern davon – im Rahmen sozialer Sicherheit Da die Messe Frankfurt nach deutschem Recht Eigentümer der Hallen geblieben ist und alle Zahlungen bei Vertragsabschluss geleistet wurden, hat die Transaktion bis auf einen ertragswirksamen Liquiditätszufluss im Jahr 2000 keinen weiteren Einfluss auf die Bilanz. Im Geschäftsjahr 2003 wurde der Geschäftsbereich „Venue“ mit allen Grundstücken und Hallen aus der Messe Frankfurt GmbH in die Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG ausgegliedert. Im August 2003 wurde mit dem US-Investor eine Vereinbarung abgeschlossen, wonach die Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG als zusätzlicher Vertragspartner in den Cross-Border-Lease-Vertrag aufgenommen wurde. Mit den Sicherheiten stellenden Banken wurde eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen. 1) Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen aus einem Tilgungsdarlehen der Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG für den Erwerb der Halle 3 sowie einem Tilgungsdarlehen der Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG für den Bau der Halle 11. Die Verbindlichkeiten der Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG sind gesichert durch eine erstrangige Grundschuld der Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG, eine Abtretung der Mietforderungen der Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG gegenüber der Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG sowie eine Abtretung der Ansprüche aus den Sachversicherungen (Feuer/Terror) der Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG zu Gunsten eines Bankenkonsortiums. 2) In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt Frankfurt (Gesellschafter des Konzerns Messe Frankfurt) in Höhe von 207 Tsd. € (Vorjahr: 18 Tsd. €) enthalten. (11) Rechnungsabgrenzungsposten Die in den Jahren 1988 und 1999 für jeweils 35 Jahre im Voraus erhaltenen Einmalzahlungen für zwei Erbbaurechte sowie eine Zahlung für ein über 99 Jahre eingeräumtes Mitnutzungsrecht an Gebäudeteilen wurden passivisch abgegrenzt. Die drei Teilbeträge des Rechnungsabgrenzungspostens werden über die genannten Laufzeiten linear aufgelöst. (12) Außerbilanzielle Geschäfte Die Messe Frankfurt GmbH hat am 12. Dezember 2000 mit einem amerikanischen Investor sowie Darlehen und Sicherheiten stellenden Banken eine US-Cross-Boarder-Leasingtransaktion in sechs Tranchen für die Messehallen 2, 4, 5, 6, 8 und 10 in Verbindung mit dem dazugehörigen Grund und Boden mit dem Ziel einer zusätzlichen Liquiditätsbeschaffung abgeschlossen. Hierzu wurde jeweils ein Hauptmietvertrag (Vermietung der Hallen an den US-Investor) mit einer Laufzeit von ca. 99 Jahren und unter Abschluss eines Rückmietvertrages (Rückmietung der Hallen durch die Messe Frankfurt) mit einer Laufzeit von ca. 29 Jahren abgeschlossen. Darüber hinaus müssen – in Ermangelung eines Ratings des Konzerns und der Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG – bestimmte Finanzkennzahlen seitens der Messe Frankfurt eingehalten werden, ansonsten können zusätzliche Gebühren für die Letter of Credit stellenden Banken fällig werden. (13a) Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen insgesamt 131.693 Tsd. €. Sie setzen sich im Wesentlichen aus den Verpflichtungen aus dem Bestellobligo aus Investitionen, aus Sanierungsmaßnahmen aufgrund behördlicher Auflagen, aus Verpflichtungen für den Erwerb von weiteren Unternehmensanteilen sowie aus Erbbauzinsen für drei Erbbaurechtsverträge zusammen. Im Zusammenhang mit einem Vertrag über ein automatisches Cash-Management-System mit der Messe Frankfurt GmbH zusammen mit den übrigen an diesem automatischen Cash-Mana gement-System beteiligten Gesellschaften Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG, Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Accente Gastronomie Service GmbH, Messe Frankfurt Medien und Service GmbH und Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH besteht eine gesamtschuldnerische Haftung für Verbindlichkeiten der beteiligten Firmen gegenüber der Commerzbank AG, Frankfurt am Main, sowie der Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main, aus dem automatischen CashManagement. Die am automatischen Cash-Management-System beteiligten Tochtergesellschaften der Messe Frankfurt GmbH haften nur insoweit, als sie den Verbindlichkeitssaldo selbst verursacht haben und/oder den aus der Überziehung resultierenden Kredit selbst erhalten haben. Darüber hinaus haften sie zusätzlich, soweit die Einhaltung der übernommenen Zahlungsverpflichtung das zur Erhaltung des Stammkapitals erforderliche Vermögen im Zeitpunkt der Eingehung der Zahlungsverpflichtungen nicht berührt. Die Übernahme der gesamtschuldnerischen Haftung gilt auch für eine Überziehung des vorgesehenen Dispositions-/Kreditrahmens. Weiterhin besteht im Zusammenhang mit einem Cash-Concentrating-Vertrag zwischen der Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main, und der Messe Frankfurt GmbH zusammen mit den übrigen am Cash-Concentrating beteiligten Gesellschaften Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG, Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG, Messe Frankfurt Medien und Service GmbH, Mesago Messe Frankfurt GmbH und Productpilot GmbH eine betraglich unbegrenzte gesamtschuldnerische Haftung für den Ausgleich der auf dem Hauptkonto und den dazugehörenden bzw. gesondert vereinbarten Fremdwährungskonten jeweils bestehenden Soll-Salden/Kreditinanspruchnahmen einschließlich darauf entfallender Zinsen und Kosten. 76 Jahresabschluss 77 Im Rahmen des US-Cross-Boarder-Lease-Geschäfts bleibt die Messe Frankfurt zivilrechtlich im Außenverhältnis verpflichtet, Zahlungen an den US-Investor zu leisten. Hinsichtlich dieser Zahlungsverpflichtung ist die Erfüllungsübernahme durch die Erfüllungsübernehmer vertraglich vereinbart. Sofern die Erfüllungsübernehmer ihren Verpflichtungen nachkommen, werden von der Messe Frankfurt keine Zahlungen zu leisten sein. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (Werte in Tsd. €, wenn nicht anders angegeben) (15) Umsatzerlöse nach Leistungsarten (13b) Treuhandverhältnisse Die Gesellschaft verwaltet Treuhandkonten für Veranstaltungen von Gastveranstaltern. Zum Jahresende beträgt der Kontenstand der Treuhandkonten € 638.519,22. Standmieten 2009 2008 238.383 271.229 Hallen-, Gelände- und sonstige Mieten 40.846 24.737 Eintrittserlöse und Teilnehmergebühren 9.868 11.628 Serviceleistungen und sonstige Einnahmen 134.682 132.571 423.779 440.165 2009 2008 334.282 336.156 (14) Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Absicherung des aufgenommenen Tilgungsdarlehens in Höhe von bis zu 100.000 Tsd. € (100.000 Tsd. € per 31.12.2009) und einer Kreditlinie von 40.000 Tsd. € eingesetzt. nach Regionen Art/Kategorie Europa ohne Deutschland 18.315 20.291 Asien 61.114 70.939 Amerika 10.068 12.779 423.779 440.165 Zinsbezogene Geschäfte („Caps“) Nominal- betrag 786 Beizulegender Zeitwert 296 Buchwert In Bilanzposten (sofern vorhanden) (sofern in Bilanz erfasst) 296 aRAP Deutschland Bei den „Caps“ handelt es sich um Zinssicherungsgeschäfte, welche die Zinsänderungsrisiken für 50 Prozent des Tilgungsdarlehens und der Kreditlinie begrenzen, indem der kurzfristige variable Zins auf maximal 4,75 Prozent begrenzt wird. Bei den zusätzlich eingegangenen „Swaps“ handelt es sich um Zinssicherungsgeschäfte, welche die Zinsänderungsrisiken für Tilgungsdarlehen dahingehend eliminieren, dass der kurzfristige variable Zinssatz gegen einen Festsatz von 3,026 Prozent (4,075 Prozent und 1,977 Prozent über „Swaps“ für jeweils 50 Prozent des Tilgungsdarlehens) ausgetauscht wurde. Da es sich bei den zugrunde liegenden Geschäften um geschlossene Positionen handelt, ergab sich aufgrund der negativen beizulegenden Zeitwerte der „Swaps“ (–2.171 Tsd. €) kein Rückstellungsbedarf. Der beizulegende Zeitwert wurde unter Anwendung einer Bewertungsmethode berechnet, die auf dem Black-Scholes-Modell beruht. Die Schätzung der Marktwerte erfolgte anhand von Marktbewertungen durch Finanzinstitute. Die geschätzten Marktwerte entsprechen den Beträgen für den Abschluss vergleichbarer Kontrakte über die entsprechende Restlaufzeit. (16) Sonstige betriebliche Erträge Der Posten enthält im Wesentlichen periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (8.637 Tsd. €) und periodenfremde Erträge aus dem Eingang abgeschriebener Forderungen (701 Tsd. €) sowie Erträge aus Kursdifferenzen (2.390 Tsd. €) und Erträge aus der zeitanteiligen Auflösung des Sonderpostens für Finanzierungsbeitrag zum Anlagevermögen (2.147 Tsd. €). Die Erträge aus der Auflösung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens für Erbbaurechte in Höhe von 2.099 Tsd. € (Vorjahr: 2.099 Tsd. €) werden erstmalig in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Im Vorjahr erfolgte der Ausweis in diesem Posten. (17) Veranstaltungsbezogene Aufwendungen Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 2009 2008 19.074 15.958 Aufwendungen für bezogene Leistungen 178.111 190.046 197.185 206.004 Die Aufwendungen für bezogene Leistungen bestehen im Wesentlichen aus Aufwendungen für Hallen- und Geländemieten, Hallenausrüstung, Instandhaltung des Messegeländes und Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit. Die Postenbezeichnung Materialaufwand wurde entsprechend § 265 Abs. 6 HGB in Veranstaltungsbezogene Aufwendungen umbenannt. 78 Jahresabschluss 79 (18) Personalaufwand/Mitarbeiter Löhne und Gehälter Sonstige Angaben 2009 2008 77.331 76.456 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 16.184 14.615 davon für Altersversorgung (4.792) (4.198) 93.515 91.071 2009 2008 31 31 1.341 1.327 120 95 1.492 1.453 Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) Bereichsleiter Angestellte Lohnempfänger (19) A bschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen Soweit sich aus der Kapitalkonsolidierung ein Geschäftswert oder Firmenwert ergab, wurde dieser gemäß § 309 Abs. 1 Satz 2 HGB über die Laufzeit des zugrunde liegenden Vertrages bzw. über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren planmäßig oder auf den am Bilanzstichtag beizule genden Wert außerplanmäßig abgeschrieben. In den Abschreibungen sind 1.966 Tsd. € nach § 7 Abs. 5 EStG enthalten. (20) Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für Raummieten und Bürokosten, Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten, Aufwendungen für Werbung und Wertberichtigungen auf Forderungen. (21) Finanzergebnis 2009 2008 Zinsen und ähnliche Erträge 2.825 5.384 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 8.970 8.416 –6.145 –3.032 Finanzergebnis Bei den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen handelt es sich im Wesentlichen um Zinsen für die aufgenommenen Tilgungsdarlehen für die Messehallen 3 und 11 und Zinsderivate. (22) Steuern Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sonstige Steuern 2009 2008 13.235 15.757 3.546 3.773 16.781 19.530 Bei der Aufstellung des Konzern-Abschlusses haben sich keine passiven latenten Steuern ergeben. Angaben zur Kapitalflussrechnung Der Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung enthält ausschließlich den Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten. Die zahlungsunwirksamen Erträge resultieren aus der Auflösung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens für Erbbaurechte in Höhe von 2.099 Tsd. € und der Auflösung des Sonder postens für den Finanzierungsbeitrag in Höhe von 2.147 Tsd. €. An die Minderheitsgesellschafter wurden im Geschäftsjahr 1.370 Tsd. € ausgeschüttet. Auszahlungen für Zinsen ergaben sich in Höhe von 8.970 Tsd. €. Der Gesamtbetrag des Kaufpreises für den 20-Prozent-Restanteil an der Mesago Messe Frankfurt Corp., Japan, und die Geschäftsbereiche der A & S Group, Taiwan, beträgt 13.075 Tsd. €. Im Rahmen des Erwerbs des Geschäftsbereiches der A & S Group wurden folgende Vermögensgegenstände übernommen: Immaterielle Vermögensgegenstände 6.833 Tsd. €, Sachanlagevermögen 116 Tsd. € und Umlaufvermögen 592 Tsd. €. Angaben zum Konzern-Eigenkapitalspiegel Es bestehen zum Stichtag 31. Dezember 2009 keine ausschüttungsgesperrten Teile des erwirtschafteten Konzern-Eigenkapitals. 80 81 Jahresabschluss Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens der Messe Frankfurt GmbH Anschaffungs- und Herstellungskosten Werte in Tsd. € Kumulierte Abschreibungen Buchwerte Stand 01.01.2009 Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungs differenzen Stand 31.12.2009 Stand 01.01.2009 Zugänge Abgänge Währungsdifferenzen Stand 31.12.2009 Stand 31.12.2009 Stand 31.12.2008 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1.Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 65.582 8.842 27 51 –180 74.268 56.067 4.116 1 –146 60.036 14.232 9.515 2.Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung 56.939 7.261 0 0 –47 64.153 27.322 3.739 0 –31 31.030 33.123 29.617 122.521 16.103 27 51 –227 138.421 83.389 7.855 1 –177 91.066 47.355 39.132 963.377 80.008 4 143.161 –24 1.186.518 531.055 35.318 4 –23 566.346 620.172 432.322 II. Sachanlagen 1.Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 83.195 4.488 1.022 2.894 0 89.555 63.664 3.601 1.022 0 66.243 23.312 19.531 3.Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 92.446 9.283 8.396 266 –70 93.529 71.748 6.176 8.348 –49 69.527 24.002 20.698 4.Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 148.761 7.774 628 –146.372 0 9.535 0 0 0 0 0 9.535 148.761 1.287.779 101.553 10.050 –51 –94 1.379.137 666.467 45.095 9.374 –72 702.116 677.021 621.312 20 0 0 0 0 20 0 0 0 0 0 20 20 5.000 0 0 0 0 5.000 0 0 0 0 0 5.000 5.000 5.020 0 0 0 0 5.020 0 0 0 0 0 5.020 5.020 1.415.320 117.656 10.077 0 –321 1.522.578 749.856 52.950 9.375 –249 793.182 729.396 665.464 III.Finanzanlagen 1. Beteiligungen 2. Wertpapiere des Anlagevermögens 82 Jahresabschluss 83 Aufsichtsrat der Messe Frankfurt GmbH Petra Roth (Vorsitzende) Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main Dr. Alois Rhiel (stellvertr. Vorsitzender) Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Wiesbaden (bis 5. Februar 2009) Dieter Posch (stellvertr. Vorsitzender) Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Wiesbaden (ab 5. Februar 2009) Uwe Becker Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main Josef A. Beckmann Mitglied des Beirates der IBENA Textilwerke Beckmann GmbH & Co. KG, Bocholt Volker Bouffier Hessischer Minister des Inneren und für Sport, Wiesbaden Bernd Dombek Fachreferent Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main Jutta Ebeling Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main Peter Saalmüller Idstein Ute Schuchardt Vorsitzende des Betriebsrats Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main Professor Dr. Gottfried Honnefelder Vorsteher Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Frankfurt am Main Edwin Schwarz Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main Lutz Sikorski Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main Alexander Neumann Mitglied des Betriebsrats Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main Dr. Martin Viessmann Geschäftsführer der Viessmann Werke GmbH & Co. KG, Allendorf Peter Pippart Fachreferent Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG, Eppstein Karlheinz Weimar Hessischer Minister der Finanzen, Wiesbaden Franz Porstner Fachreferent Messe Frankfurt GmbH, Gründau Detlef Wittig Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG, Konzern Marketing und Vertrieb, Wolfsburg Dr. Lutz Raettig Vorsitzender des Aufsichts rats der Morgan Stanley Bank AG, Frankfurt am Main Hamid Yazdtschi Geschäftsführer der GildeHandwerk Macrander GmbH & Co. KG, Bocholt Christiane Rüdiger Fachleiterin Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main Bezüge der Organe Die Mitglieder der Geschäftsführung erhielten 2009 unter Berücksichtigung aller ausweispflichtigen Beträge Bezüge in Höhe von 1.931 Tsd. €. Darin waren Bezüge für das Jahr 2008 in Höhe von 630 Tsd. € enthalten, für die bereits in Vorjahren entsprechende Rückstellungen gebildet worden waren. Darüber hinaus wurden 2009 Rückstellungen in Höhe von 630 Tsd. € für variable Bezüge gebildet, so dass die Gesamtbezüge für das Jahr 2009 1.931 Tsd. € betragen. An frühere Geschäftsführer und Hinterbliebene wurden 528 Tsd. € Versorgungsbezüge und Ruhegelder gezahlt. Für die genannten Personengruppen waren Pensionsrückstellungen und Rückstellungen für sonstige Zahlungsverpflichtungen zum 31. Dezember 2009 in Höhe von insgesamt 8.822 Tsd. € gebildet. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten keine Vergütung. Die an sie gezahlte Aufwandsentschädigung betrug insgesamt 8 Tsd. €. Abschlussprüferhonorar Das im Geschäftsjahr als Aufwand erfasste Honorar des Abschlussprüfers beträgt für die Abschlussprüfung 867 Tsd. €, davon 58 Tsd. € für das Vorjahr. Geschäftsführung Zu Geschäftsführern waren bestellt: Uwe Behm, Diplom-Ingenieur/Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) Detlef Braun, Diplom-Betriebswirt Wolfgang Marzin, Diplom-Betriebswirt (HWF WirtschaftsFH), seit 1. Februar 2010 Dr. Michael Peters, Diplom-Kaufmann Michael von Zitzewitz, Diplom-Volkswirt, Vorsitzender der Geschäftsführung, bis 31. März 2010 Frankfurt am Main, den 31. März 2010 Michael von Zitzewitz Dr. Michael Peters Detlef Braun Uwe Behm Wolfgang Marzin 84 Jahresabschluss 85 Kapitalflussrechnung des Konzerns Messe Frankfurt GmbH in Tsd. € Entwicklung des Eigenkapitals des Konzerns Messe Frankfurt GmbH und der Anteile anderer Gesellschafter 2008 2009 Konzern-Jahresüberschuss (einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern) 35.902 23.366 Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens 47.153 52.950 Abnahme (–)/Zunahme (+) der Rückstellungen 10.173 –6.502 Gezeichnetes Kapital- Kapital rücklage Sonstige zahlungsunwirksame Erträge –4.246 –4.246 Stand 31.12.2007 Gewinne (–)/Aufwand (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 8 5 Gewinne (–)/Aufwand (+) aus dem Verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens 217 311 60 19 7.559 15.240 –307 –37.485 Zunahme (–)/Abnahme (+) der Vorräte Zunahme (–)/Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind Abnahme (–)/Zunahme (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 96.519 43.658 Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen – Investitionen – Einnahmen aus Anlagenabgängen Auszahlungen (–) aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen (Wertpapiere des Umlaufvermögens) –114.521 –101.572 744 695 –388 –10.399 9.866 –112.194 –101.410 Auszahlungen (–) an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter –1.145 –14.370 Auszahlung (–) aus der Tilgung von Bankdarlehen –7.157 –7.521 Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von Bankdarlehen 62.500 37.500 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 54.198 15.609 Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds 38.523 –42.143 Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds Mutterunternehmen 180.000 85.219 797 –3.635 Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 103.972 143.292 Finanzmittelfonds am Ende der Periode 143.292 97.514 Minderheitsgesellschafter 339.026 gezahlte Dividenden 0 77.584 übrige Veränderungen Konzern-Jahresüberschuss Stand 31.12.2008 180.000 85.219 Konzern Erwirt- Ausgleichs- Eigen- Minder- Ausgleichs- Eigen- Eigen- schaftetes posten aus kapital heits- posten aus kapital kapital Konzern- der Fremd- kapital der Fremd- Eigen- währungs- währungs- kapital umrechnung umrechnung –3.777 2.186 34.614 –26 667 339.693 –1.145 –1.145 –1.145 2.186 34.614 54 54 2.240 1.288 1.288 35.902 28 864 376.690 375.826 –13.000 –13.000 –1.370 –1.370 –14.370 Änderung Konsolidierungskreis 0 2.263 2.263 2.263 gezahlte Dividenden 112.198 693 –1.591 übrige Veränderungen Konzern-Jahresüberschuss 1.971 Cashflow aus der Investitionstätigkeit Werte in Tsd. € Stand 31.12.2009 180.000 85.219 –3.308 –3.308 22.180 22.180 121.378 –4.899 381.698 836 –1 –421 –3.729 1.186 –420 1.186 23.366 2.495 2.522 384.220 27 86 87 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Bericht des Aufsichtsrats Wir haben den von der Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main, aufgestellten KonzernAbschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und den Konzern-Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzern-Abschluss und Konzern-Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzern-Abschluss und über den Konzern-Lagebericht abzu geben. Der Aufsichtsrat der Messe Frankfurt GmbH hat sich während des Geschäftsjahres in regel mäßigen Sitzungen mit der Geschäftsführung sowie durch schriftliche oder mündliche Bericht erstattung laufend über die Lage der Gesellschaft informiert und wichtige Fragen mit der Geschäftsführung erörtert. Wir haben unsere Konzern-Abschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzern-Abschluss unter Be achtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzern-Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzern-Abschluss und Konzern-Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzern-Abschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungs kreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzern-Abschlusses und des Konzern-Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzern-Abschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzern-Lagebericht steht in Einklang mit dem Konzern-Abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Eschborn/Frankfurt am Main, den 5. Mai 2010 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Klingelhöfer Päthke Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer Der Aufsichtsrat hat den von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Eschborn/ Frankfurt am Main, mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen Jahres abschluss und den Konzern-Abschluss zum 31. Dezember 2009 der Messe Frankfurt für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 sowie die Berichte der Geschäftsführung zur Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2009 geprüft. Er empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den Jahresabschluss und den Konzern-Abschluss zum 31. Dezember 2009 der Messe Frankfurt GmbH festzustellen und die Berichte über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 entgegenzunehmen. Frankfurt am Main, den 29. Juni 2010 Der Aufsichtsrat Petra Roth Impressum Chefredaktion Gabriele Wehrl Klaus Münster-Müller Redaktion Julia Krell Iris Saalmüller v. i. S. d. P. Kai Hattendorf Fotografien Ingo Bach Wilfried Dechau Jochen Günther Marc Jacquemin Pietro Sutera Jean Luc Valentin Petra Welzel Konzeption und Gestaltung Edenspiekermann AG Berlin Druck Universitätsdruckerei H. Schmidt GmbH & Co KG Robert-Koch-Straße 8 55129 Mainz-Hechtsheim Papier Umschlag: Hello Fat Matt 1.1 350 g/m2 Inhalt: Arctic the Volume 150 g/m2 Auflage 2.500 in zwei Auflagen (deutsch und englisch) Redaktionsanschrift Messe Frankfurt GmbH Corporate Publishing Ludwig-Erhard-Anlage 1 60327 Frankfurt am Main Telefon+ 49 69 75 75 - 56 25 Telefax + 49 69 75 75 - 67 60 corporate-publishing@ messefrankfurt.com Print Produktion Messe Frankfurt Medien und Service GmbH publishing services Messe Frankfurt GmbH Ludwig-Erhard-Anlage 1 60327 Frankfurt am Main Telefon + 49 69 75 75 - 0 Telefax + 49 69 75 75 - 64 33 [email protected] www.messefrankfurt.com