Geschäftsbericht - Messe Frankfurt

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Geschäftsbericht - Messe Frankfurt
Geschäftsbericht
Auf einen Blick
Die Unternehmensgruppe Messe Frankfurt konzipiert, plant und veranstaltet Messen
und Ausstellungen im In- und Ausland. Mutter- und Tochtergesellschaften bieten
ein abgestimmtes Leistungsspektrum für die nationale und internationale Kundschaft,
für Aussteller und Besucher.
Unternehmensgruppe
in Mio. € *
Umsatzerlöse
2005
2006
2007
2008
2009
424
379
406
424
440
Personalaufwand
75
77
84
91
94
Abschreibungen 49
53
48
47
53
Ergebnis vor Ertragsteuern
41
48
44
52
37
Umsatzrendite vor Ertragsteuern in %
11
12
10
12
9
Jahresüberschuss
22
27
28
36
23
Cashflow (vereinfacht)
67
76
72
79
73
Anlagenzugänge
64
64
105
115
118
Eigenkapital
329
340
340
377
384
Bilanzsumme
726
800
778
876
869
1.294
1.394
1.471
1.534
1.665
2008
2009
Mitarbeiter (jeweils 31.12.)
* ausgenommen Mitarbeiter und Umsatzrendite
Gesellschafter: Stadt Frankfurt (60 %), Land Hessen (40 %)
Gezeichnetes Kapital: Stadt Frankfurt 108 Mio. €, Land Hessen 72 Mio. €
Grunddaten
2005
2006
2007
Grundfläche (m²)
578.000
578.000
578.000
578.000
578.000
Verfügbare Hallenfläche (m²)
321.754
321.754
321.754
321.754
345.697
83.163
83.698
96.078
96.078
95.721
9
9
9
9
10
Verfügbare Freifläche (m²)
Anzahl der Hallen
Inlandsmessen
Anzahl der Messen und Ausstellungen 49
46
44
42
37
Aussteller 41.311
47.417
41.135
43.682
41.097
Aussteller (Inland)
18.145
19.269
17.669
16.739
17.534
23.166
28.148
23.466
26.943
23.563
Aussteller (Ausland)
Nettofläche (m²)
1.504.925 1.548.699 1.514.597 1.422.605 1.438.709
Besucher
2.478.724 1.780.119 2.575.899 1.678.677 2.325.565
Auslandsmessen
Anzahl der Messen
Aussteller
68
64
68
60
54
18.850
20.692
22.955
25.148
22.320
Nettofläche (m²)
412.926
452.022
515.853
551.535
483.217
Besucher
914.733
918.757
981.070
884.312
837.317
Gesamt
Anzahl der Messen
Aussteller
117
110
112
102
91
60.161
68.109
64.090
68.830
63.417
Nettofläche (m²)
1.917.851 2.000.721 2.030.450 1.974.140 1.921.926
Besucher
3.393.457 2.698.876 3.556.969 2.562.989 3.162.882
Wir geben
Veränderung Raum
Messe braucht Raum – und bietet Raum
für Veränderungen. Unser Geschäft fordert
die Flexibilität aller Beteiligten. Wandel und
Wachstum, ständige Neuerungen und Veränderungen begleiten Aussteller und Besucher. Ihre Wünsche, Ideen und Potenziale
müssen sich entfalten können. Ihre Neugier
und Innovationsfreude brauchen Raum,
damit aus guten Ideen Geschäftserfolge
werden. Das gilt nicht erst seit heute – doch
heute mehr denn je: Nur so bleiben wir und
unsere Kunden weltweit konkurrenzfähig.
Die Messe Frankfurt steht für Veränderung.
Das neueste Symbol dafür: die Halle 11.
Inhalt
4Editorial der Geschäftsführung
46Lagebericht des Konzerns
Messe Frankfurt GmbH
6 Alles in Bewegung
6 Geschäfts- und Rahmenbedingungen
4
48 Darstellung des Geschäftsverlaufs
52 Darstellung der Lage
60Chancen und Risiken der ­zukünftigen
Entwicklung
63 Sonstige Angaben / Ausblick
65 Nachtragsbericht
2009 hat sich das Gesicht des Frankfurter Messe­
geländes verändert. Die neue Halle 11 prägt das
Bild von Westen und steht für die Dynamik und
­Veränderung der Messe Frankfurt.
12Konzern Messe Frankfurt
14Unser Service
Mit innovativen Messekonzepten, Top-Service und
der Erfahrung unserer Mitarbeiter bieten wir unseren
Kunden das beste Messe-Erlebnis.
Als aufmerksamer Gastgeber schaffen wir die
Grundlage für gute Geschäfte – mit verlässlichem
und kompetentem Service aus einer Hand.
18Messen mit Zukunft
Unsere Messen sind Spiegel globaler Veränderungen.
Für die Zukunft neuer und etablierter Märkte schaffen
wir innovative Plattformen.
20 Konsumgütermessen
24 Textilmessen
28 Technische Messen
32 Automotive
34 Independent Brands
35Gastmessen, Kongresse und Events
66Jahresabschluss des Konzerns
Messe Frankfurt GmbH
66 Konzern-Bilanz
68 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
69 Konzern-Anhang 2009
80Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
der Messe Frankfurt GmbH
82 Aufsichtsrat der Messe Frankfurt GmbH
84Kapitalflussrechnung des Konzerns
Messe Frankfurt GmbH
85 Entwicklung des Eigenkapitals
86Bestätigungsvermerk des
Abschlussprüfers
87Bericht des Aufsichtsrats
38Gesamtaktivitäten der
Messe Frankfurt 2009
89Impressum, Kontaktdaten
4
5
Editorial der
Geschäftsführung
Wolfgang Marzin
(Vorsitzender)
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
2009 war „anders“. Die Wirtschaftskrise war ein Test für die Widerstandskraft der
internatio­nalen Märkte. Damit wurde sie auch zum Test für das Geschäftsmodell der
Messewirtschaft. Wir denken, unsere Branche hat diesen Test bestanden. Aber wir
haben auch – als Wirtschaftszweig wie als Unternehmen – einmal mehr vor Augen
geführt bekommen, dass wir nur erfolgreich sein und bleiben können, wenn wir uns
immer wieder weiterentwickeln, uns verändern, uns an die immer neuen Heraus­
forderungen der Märkte anpassen.
Die Krise hat auch bei uns Spuren hinterlassen: Die Messe Frankfurt verzeichnet für
das Jahr 2009 erstmals seit vielen Jahren kein Umsatzwachstum. Unser Ergebnis ist
deutlich gesunken. Aber: Trotz der Krise ist der Konzern Messe Frankfurt profitabel
geblieben. Das ist gelungen, ohne Mitarbeiter zu entlassen, darauf sind wir stolz.
Unsere Strategie ist geprägt durch die Wechselbeziehungen zwischen dem Geschäft
am und für den Standort Frankfurt Rhein/Main. Als Messe Frankfurt sind wir stolz
darauf, den Namen unseres Stammsitzes in die Welt zu tragen. Messen „made by
Messe Frankfurt“ haben einen einzigartigen Ruf. Gerade in Krisenzeiten suchen sich
Märkte die stärksten Partner. Unsere Marke Messe Frankfurt ist im aktuellen Wandel
der Märkte und Branchen ein starker Wettbewerbsvorteil. Die Krise stärkt die erfolg­
reichen Veranstalter und Standorte, sie schwächt die Mitläufer.
Detlef Braun
Uwe Behm
Dr. Michael Peters
Diesen hervorragenden Ruf hat sich die Messe Frankfurt hart erarbeitet – mit exzel­
lenten Veranstaltungen in Frankfurt, mit einer nachhaltigen Internationalisierung
des Geschäftes und immer wieder mit Neuentwicklungen und Innovationen für die
Messebranche. Möglich ist dies mit der außergewöhnlichen Infrastruktur unseres
Frankfurter Messegeländes. Seine Architektur mit der 100 Jahre alten Festhalle und
der neuen Messehalle 11 steht sinnbildlich für das ­Thema Veränderung, das sich wie
ein roter Faden durch diesen Geschäftsbericht zieht.
Mitten in der schwersten Wirtschaftskrise der Neuzeit haben wir mit der neuen
­Halle 11 und dem Portalhaus auch ein Zeichen gesetzt: Messen haben eine s­ tolze
Vergangenheit. Messen haben sich in der Krise bewährt. Und wir sind sicher:
­Messen haben eine großartige Zukunft – unter einer Bedingung: Wir müssen
uns stetig verändern, in Frage stellen und weiterentwickeln. Das Team der Messe
­Frankfurt arbeitet weltweit jeden Tag daran!
Wolfgang Marzin
Detlef Braun
Uwe Behm
Dr. Michael Peters
6
Alles in
Bewegung
2009 hat sich das Gesicht des Messe­
geländes verändert. Die neue Halle 11
prägt das Bild von Westen. Hier entstehen
Ideen für die Messen von morgen. Denn
gute Messe- und Kongressarchitektur
atmet Zeitgeist und öffnet den Blick.
Sie steht für Bewegung und Veränderung
in mehr als einer Hinsicht, nicht zuletzt
für die Dynamik der Messe Frankfurt und
ihre Fähigkeit, sich immer wieder als
Marktplatz ihrer Zeit neu zu erfinden.
8
Alles in Bewegung
Ein gutes Omen: Genau 100 Jahre nach der Eröffnung der
Festhalle, des ältesten Gebäudes auf dem Frankfurter Mes­
segelände, öffneten im Sommer 2009 die Halle 11 und das
Portalhaus ihre Tore erstmals für das Publikum. Zwischen
dem ältesten und dem jüngsten Bauwerk liegen rund
578.000 Quadratmeter Gelände, weitere acht Messehal­
len und 100 Jahre lebendiger Unternehmensgeschichte.
Zwei Charakteristika sind es vor allem, die das Frank­
furter Messegelände unverwechselbar machen: Seine
­Lage im Zentrum der Wirtschaftsmetropole Frankfurt
am Main und seine Architektur. Der Messeplatz Frank­
furt ist – einmalig in der Welt – über ein Jahrhundert
organisch gewachsen. Seine Hallen sind zeitlose Kathe­
dralen für Handel und Begegnung, und architektonisch
Kinder ihrer jeweiligen Zeit und ihrer Architekten. Be­
kannte Namen sind mit Frankfurter Messegebäuden
verbunden – von Friedrich von Thiersch (Festhalle) über
Oswald ­Mathias Ungers (Torhaus, Galleria, Halle 9) und
­Helmut Jahn ­(Halle 1 und Eingang City in Verbindung
mit dem Messeturm) bis zu Nicholas Grimshaw (Halle 3
und ­Dependance) sowie jetzt auch Rainer Hascher und
­Sebastian Jehle (Halle 11 und Portalhaus).
Form und Funktion – beides muss stimmen
Exzellente Architektur ist für die Messe Frankfurt kein
Selbstzweck. Im Laufe der Zeit ist aus dem Messegelände
eine lebendige, gewachsene „Stadt in der Stadt“ gewor­
9
den, in der sich verschiedene stilistische Richtungen von
Bauhaus bis Postmoderne finden. Dabei überzeugen die
Messehallen natürlich nicht nur in ihrer Ästhetik, son­
dern sind zugleich mit modernster Technik ausgerüstete
Zweckbauten.
Während der Messen bevölkern Tausende von Menschen
die Stadt in der Stadt – Aussteller, Besucher, Medienver­
treter. Deren Wünsche und Bedürfnisse gilt es optimal zu
erfüllen. Aussteller wollen in erster Linie ihre Waren und
ihre Dienstleistungen optimal präsentieren, Besucher
wollen so viel wie möglich in kürzester Zeit sehen und
erfahren. Alle wollen handeln, verhandeln, schnell und
effizient zu den besten Ergebnissen kommen. Sie wollen
einander kennen lernen, miteinander kommunizieren.
Sie wollen sich zwischendurch auch erholen und eine
Mahlzeit zu sich nehmen – sei es in aller Kürze auf dem
Weg zwischen zwei Terminen, sei es in entspannter Atmo­
sphäre mit Genuss und etwas mehr Zeit. Wie gute Stadt­
gestaltung bietet auch gute Messearchitektur den richti­
gen Raum für alle diese Bedürfnisse der „Einwohner“ und
schafft darüber hinaus durch ihre eigene Ästhetik eine
angenehme Atmosphäre. Sie bildet die beste Basis für
­dynamisches Handeln, erfolgreiche Kommunikation und
kreative Entspannung.
Architektenduo
Rainer Hascher & Sebastian Jehle:
Gute Architektur will mehr als
nur Aufmerksamkeit
Welchen Herausforderungen standen Sie beim Projekt
„Messehalle 11 und Portalhaus“ gegenüber?
Neben der extrem knappen Planungs- und Realisierungs­
zeit des gewaltigen Bauvolumens – nach der Wettbe­
werbsentscheidung standen bis zur Inbetriebnahme nur
knapp zwei Jahre zur Verfügung – war die schwierigste
planerische Herausforderung die Integration der hohen,
zweigeschossigen Hallen in den städtischen Kontext.
Die unmittelbar angrenzende Siedlung durfte durch das
außergewöhnlich große Hallenbauwerk nicht visuell
erdrückt werden. Daher wurde bewusst keine aufgeregte
Dachgeometrie entwickelt, sondern ein ebenes, leichtes,
„schwebendes“ Dach gestaltet, das zwar elegant und
eigenständig wirkt, aber gegenüber der Siedlung unaufdringlich den Straßenraum begleitet.
Wofür steht die Architektur des Gebäudekomplexes?
Der Entwurf für die Messehalle 11 und das transparente
Eingangsgebäude inszeniert gezielt eine weithin
sichtbare Geste des Empfangs. Das prägnante Eingangs­
gebäude, das „Portalhaus“, entfaltet durch seine Höhendominanz und das herausgearbeitete Thema einer
architektonischen Torsituation eine klare Fernwirkung –
Ausdruck eines architektonischen Unternehmenszeichens.
Wie äußert sich Ihr Anspruch an nachhaltiges Bauen
bezogen auf die Halle 11?
Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit sind für uns
in Bezug auf die Materialauswahl der Baustoffe, die
energetische Effizienz der technischen Ausstattung sowie
für den gesamten Entwurf von essentieller Bedeutung.
In der Planungsphase eröffnete sich die Möglichkeit, das
78 Meter überspannende Stahltragwerk über der oberen
Halle durch eine Holzkonstruktion auszutauschen. Holz
ist der wichtigste nachwachsende Rohstoff in Deutsch­
land und es ist im Gegensatz zu Stahl „CO2-neutral“.
Denn in Holz gespeichertes CO2 bleibt so lange gebunden,
bis es bei der Verrottung oder Verbrennung des Holzes
wieder in die Atmosphäre abgegeben wird.
10
Alles in Bewegung
11
Außen schön, innen Technik pur
Rund zwei Jahre hat es gedauert, bis der neue Gebäude­
komplex aus Portalhaus und Halle 11 fertig war. 250 Ar­
beiter waren im Rohbau und bis zu 600 Handwerker in
der Ausbauphase der Haustechnik beschäftigt. Annä­
hernd 8.000 Tonnen Baustahl wurden verarbeitet, mehr
als 35.000 Kubikmeter Beton gegossen. Mit 48 Schwer­
transporten wurden Fertigbauelemente angeliefert, die
schwers­ten wogen bis zu 110 Tonnen. Die Dachkonstruk­
tion ruht auf Holzfachwerkbindern mit einer Spannweite
von 78 Metern.
Die Halle 11, die auf zwei Ebenen mehr als 23.000 Quad­
ratmeter Ausstellungsfläche bietet, hat das Messegelände
nicht nur optisch verändert. Zusammen mit dem neuen
Eingang, dem Portalhaus, bildet sie im Westen die reprä­
sentative Entsprechung zum Ostgelände. Für Besucher,
die von der Autobahn und vom Parkhaus Rebstock kom­
men, verkürzen sich die Wege: Sie gelangen über das Por­
talhaus schnell in die Halle 11 und die angrenzenden Hal­
len. Alle Hallen sind auf der Ebene 1 über die Via Mobile
miteinander verbunden. Außerdem können der östliche
und der westliche Rundweg auch separat für zwei Paral­
lelveranstaltungen genutzt werden.
Neue Halle – neue Chancen
Die Inbetriebnahme einer neuen Halle führt immer zu
kreativer Unruhe: Messen können sich weiterentwickeln
und neu sortieren. Das wirbelt vieles durcheinander,
auch liebgewordene Stammplätze müssen aufgegeben
werden. Trotzdem ist eine solche Umplanung eine groß­
artige Chance, Veranstaltungen neu zu strukturieren, Pro­
duktgruppen neu zu ordnen und Laufwege für Besucher
zu optimieren. Für die Aussteller bringt ein verändertes
Umfeld eine neue Perspektive und frischen Wind in die
Messebeteiligung. Das Medium Messe lebt vom Neuen,
von der Veränderung.
Halle 11: die wichtigsten Zahlen
Bauzeit
Baubeginn
Grundsteinlegung
Erstnutzung Grundriss
Ausstellungshalle innen
Ausstellungsfläche brutto
Bruttorauminhalt
Spannweite Dach
Dachauskragung
rund 24 Monate
Sommer 2007
8. Oktober 2007
IAA Pkw 2009
122,30 × 215,90 m
76,35 × 156,25 m
2 × 11.930 m²= 23.860 m²
758.000 m³
78,00 m Halle und 2 × 19,40 m
116,80 m
Den Vorteil ihrer innerstädtischen Lage hat die Messe
Frankfurt als ein fester Teil der Stadtgeschichte immer
auch als Verpflichtung gesehen, mit ihren Gebäuden zum
Bild der Stadt beizutragen, architektonische Akzente zu
setzen, die nicht nur ein Gewinn für das Unternehmen
und seine Kunden sind, sondern auch für die Stadt und
ihre Bürger. Mit dem Portalhaus und der Halle 11 wurde
nicht zuletzt ein Kernprojekt der städtebaulichen Ent­
wicklung des neuen Europaviertels im Westen der Stadt
verwirklicht.
12
Konzern Messe Frankfurt
13
Unser Anspruch:
Die Messe Frankfurt bedient weltweit Märkte – mit maßgeschneiderten Veranstaltungsformaten und den bestmöglichen Zugangsbedingungen für Anbieter wie Nachfrager. Wir wollen unseren Kunden das beste Messe-Erlebnis
bieten: mit innovativen Messekonzepten, hervorragendem
Service und dem Expertenwissen unserer Mitarbeiter.
ler und Besucher sowie die vermietete Nettofläche wiesen
2009 bei den großen deutschen Messeplätzen durchgän­
gig negative Entwicklungen auf.
Dies wirkt sich verstärkt auf den seit einigen Jahren zu be­
obachtenden Prozess der Marktbereinigung in der Messe­
industrie aus. Eine Untersuchung von Roland Berger zum
weltweiten Messemarkt 2009 zeigt, dass sich dieser Kon­
solidierungstrend fortsetzt. Premium-Veranstaltungen
und Leitmessen sind in schwierigen wirtschaftlichen Zei­
ten gefragt, kleine Konkurrenzmessen haben das Nach­
sehen. Für 2012 erwarten die Berater, dass die Top-20Messegesellschaften mehr als die Hälfte des Weltmarktes
untereinander aufteilen. Die Messe Frankfurt und der
Messeplatz Frankfurt werden zu diesen Top-Standorten
gehören.
Starke Position weltweit
Als traditionell führender Messestandort haben wir auf­
grund unserer Expertise einen Vorsprung gegenüber un­
seren Mitbewerbern. In den vergangen Jahren konnten
wir unseren Umsatz konsequent steigern und auch 2009
trotz eines schwierigen Marktumfeldes erneut Gewinn
erwirtschaften.
Die Messe Frankfurt ist einer der größten Messever­
anstalter weltweit. 2009 haben wir 91 Messen an über
30 Standorten durchgeführt – 54 davon im Ausland. Mit
Leitveranstaltungen ganzer Branchen, regional angepass­
ten Messekonzepten und effizienten digitalen BusinessMatching-Plattformen verschaffen wir unseren Kunden
Zugang zu den Märkten der Welt – aus Frankfurt über Eu­
ropa und Amerika bis zum Nahen Osten und nach Asien.
Unsere Messen für Konsumgüter, Textil, Architektur und
Technik sowie Automotive sind für ihre Branchen die
wichtigsten Veranstaltungen. Hier treffen sich Angebot
und Nachfrage, Ideenreichtum und Innovationsfähigkeit.
in Wirtschaft, Handel und Gesellschaft sind Zeichen der
Globalisierung. Gerade in diesen Zeiten wollen wir uns
als Messeveranstalter nicht darauf beschränken, traditio­
nelle Konzepte weiterzuverfolgen. Wir entwickeln ständig
neue Messekonzepte, suchen nach neuen Wachstums­
feldern und erfinden uns in Teilen immer wieder neu,
um die Märkte für unsere Kunden mit ihnen gemein­
sam zu gestalten. Mit dem Branchen-Know-how unserer
1.665 Mitarbeiter können wir mutig neue Veranstaltungs­
formate in der realen und virtuellen Welt umsetzen. So
behaupten wir unsere Spitzenposition in der internatio­
nalen Messewirtschaft.
Perfekter Gastgeber
Als aufmerksamer Gastgeber kümmern wir uns vor, wäh­
rend und nach den Messen intensiv um unsere Ausstel­
ler, Besucher und Gäste. Denn für uns findet zukunftswei­
sende Entwicklung der Märkte an 365 Tagen im Jahr statt
– und zwar überall auf der Welt.
Globale Herausforderungen
2009 hat die Wirtschaftskrise die internationalen Märkte
auf eine sehr harte Probe gestellt. Das Bruttoinlandspro­
dukt der Weltwirtschaft sank im Vergleich zu 2008 um
2,3 Prozent. Der Welthandel entwickelte sich mit minus
11 Prozent äußerst negativ. Auf den Messen war dies je
nach Branche ebenfalls zu spüren – sind sie doch inter­
nationale Plattformen für den Handel. Alle wesentlichen
Kennziffern der Messewirtschaft wie die Zahl der Ausstel­
Jeden Tag arbeiten wir daran, noch besser zu werden.
Ständige Veränderungen und neue Herausforderungen
Mit unseren starken internationalen Branchenleitmessen
wie der Ambiente, Heimtextil, ISH, Light + Building und
Automechanika sind wir am Heimatstandort Frankfurt
sehr gut positioniert. In wirtschaftlich anspruchsvollen
Zeiten verstärkt sich deren Bedeutung für die Branchen,
da Unternehmen hier ihre Marketingaktivitäten konzen­
trieren. Um diese Leitmessen weiter zu kräftigen, werden
die einzelnen Messekonzepte ständig optimiert und an
die Branchenbedürfnisse angepasst. Für eine strategisch
ausgerichtete Weiterentwicklung der Messe Frankfurt ge­
raten zudem neue Themen- und Geschäftsfelder in den
Fokus, die es auszubauen gilt.
Dies gelingt uns im Ausland, wo wir neben neuen Messe­
themen auch kreative neue Formate für unsere Kunden
entwickeln. Vor allem die Schwellenländer in Asien ha­
ben großen Bedarf an qualitativ hochwertigen BusinessMatching-Veranstaltungen. Hier generieren wir einen
großen Anteil unseres Auslandsumsatzes.
Neue Märkte – neue Messen
Gleichzeitig erschließen wir neue internationale ­Märkte.
2009 haben wir uns mehrheitlich an der A & S-Group
beteiligt. Mit deren Expertise in der Sicherheitsbranche
verstärken wir dahingehend unsere Aktivitäten in Asien.
Unser strategisches Ziel der Internationalisierung und
Portfolioerweiterung verfolgen wir auch im ersten Halb­
jahr 2010 weiter: Beispielsweise haben wir die Pariser
Modemesse Ethical Fashion Show in unser textiles Port­
folio aufgenommen sowie die Aktivitäten der Marke
Automechanika mit der Motortec Automechanika Ibérica
auf die iberische Halbinsel ausgeweitet.
So werden wir auch künftig unsere Veranstaltungsakti­
vitäten ausbauen und intensivieren. Aufmerksam ver­
folgen wir, welche Markttrends sich entwickeln und was
unsere Kunden wollen – in Frankfurt und der ganzen
Welt. Die Beziehung zu unseren Kunden steht dabei im
Mittelpunkt. Diese stärken wir mit innovativen Messen
und attraktiven Serviceangeboten. Ziel ist es, damit den
unternehmerischen Erfolg unserer Aussteller und Besu­
cher das ganze Jahr zu unterstützen – auf unseren Veran­
staltungen vor Ort und auf unseren digitalen Business­
plattformen. Mit den weitsichtigen strategischen Zielen
und dem Erfahrungsschatz unserer Mitarbeiter weltweit
sind wir gut aufgestellt, um für unsere Kunden und ihre
Märkte das Beste zu geben.
14
15
Unser
Service:
Als aufmerksamer Gastgeber
schaffen wir die Grundlage für gute
Geschäfte. Unser Know-how und
die langjährige Zusammen­arbeit mit
bewährten Partnern eröffnen Ausstellern die besten Markt­chancen.
Mit kompetentem und verlässlichem
Service aus einer Hand sind wir stets
zu Diensten.
Top-Servicequalität mit vollem Einsatz
Pförtner, Verkehrsordner, Hostessen und viele weitere Servicekräfte sind das
Gesicht der Messe Frankfurt. Sie kommen oft als Erste persönlich mit unseren Kunden
in Kontakt.
Kundenfreundlichkeit und Kompetenz stehen dabei an erster Stelle. Nur so können wir
unseren Kunden einen Top-Service bieten. Mit „Heartaffairs“ hat die Messe Frankfurt eine
Initiative gestartet, um bei den rund 2.000 externen Mitarbeitern ihrer Servicepartner
das Bewusstsein für kundenfreundliches Verhalten zu stärken. In Workshops werden den
Teilnehmern Ideen vermittelt, wie sie die Kunden der Messe Frankfurt optimal unterstützen können.
Alma Mirvić, Hostess bei der Messe Frankfurt, ist mit dem Herzen dabei:
Kundenfreundlichkeit – Wie sieht die konkret in Ihrer täglichen Arbeit aus?
Ein Lächeln ist die beste Geste. Freundlichkeit allein reicht aber nicht. Die Anliegen ­unserer
Kunden will ich immer zuverlässig lösen – mit kompetenten Antworten. Wenn ein Kunde
verärgert ist, versuche ich ihn mit meiner Aufmerksamkeit zu gewinnen. Meistens funktioniert das. So finde ich immer einen Weg, zu helfen. Dann bekomme ich meist ein Lächeln
zurück.
Welche Auswirkungen hat Heartaffairs auf Ihre Arbeit?
Heartaffairs hat mir noch einmal bewusst gemacht, wie wichtig mein Verhalten gegenüber
den Kunden ist. Denn meine Kollegen und ich sind der erste persönliche Kontakt zu den
Kunden und wir repräsentieren die Messe Frankfurt. Wenn sie sich willkommen und gut
aufgehoben fühlen, kommen sie auch das nächste Mal gern wieder.
Fit machen – nicht nur für die Messe
Das Weiterbildungsangebot der Akademie Messe Frankfurt erhöht
die Marktchancen der Aussteller.
Messen sind für Unternehmen ein wichtiger Teil ihres
Marketing-Mix. Um auf internationalen Branchenevents
die besten Marktchancen zu nutzen, ist eine genau durch­
dachte Planung und Durchführung des eigenen Messe­
auftritts notwendig.
Die Akademie Messe Frankfurt bietet Ausstellern Wei­
terbildungsmöglichkeiten, um das Marketing-Instrument
„Messe“ erfolgbringend einzusetzen. Die Teilnehmer ler­
nen in messespezifischen Seminaren, Lehrgängen und
Kongressen mehr zu Projektmanagement und Control­
ling, zu Standgestaltung, professionellem Messegespräch
und der ergänzenden Medienarbeit. Standanalysen mit
individuellem Coaching runden das Angebot ab.
Für die Qualifizierung von Fach- und Führungskräften
greift die Akademie auf ein großes Netzwerk aus Bran­
chenexperten und Partnern zurück. 2008 wurde dazu die
Seminar-Allianz gegründet, ein Bündnis von inzwischen
13 deutschsprachigen Messegesellschaften im Ausstel­
lungs- und Messeausschuss der deutschen Wirtschaft
(AUMA e. V.).
16
Unser Service
17
Kreative Ideen im Messestandbau
Aussteller sind bei der Messe Frankfurt mit ihrer Standpräsentation nicht auf
sich allein gestellt. Ob mit dem Onlinekonfigurator oder im persönlichen Gespräch –
Fairconstruction bietet schlüsselfertige Standbaulösungen aus einer Hand.
Eigene Stände planen, transportieren, auf- und abbau­
en sowie einlagern – das sind Leistungen, die Aussteller
direkt bei der Messe Frankfurt bestellen können. Dank
Fairconstruction, dem Messebaupartner vor Ort, werden
Aussteller von der Ideenentwicklung über die Standreali­
sierung bis zur Einlagerung unterstützt.
Um den unterschiedlichen Wünschen der Aussteller
gerecht zu werden, hat Fairconstruction 2009 sein An­
gebot von neun auf 19 Standtypen ausgeweitet. Darüber
hinaus verhilft ein Standkonfigurator als besonderer
Online-Service den Ausstellern in nur vier Schritten zum
fertigen Messestand.
Auch individuelle Vorstellungen und Wünsche wer­
den von Fairconstruction verwirklicht. Die Produktlinie
„Design.Lösungen“, hinter der ein Team aus unterschied­
lichsten Fachleuten für kreative Ideen und Gestaltung
steht, bietet für anspruchsvolle Kunden individuelle
Standbaulösungen. Sie können über die Grenzen Frank­
furts hinaus auch im europäischen Ausland realisiert
werden.
Alles im Fluss mit innovativem Logistikservice
Das Cargo Center ist das logistische Herzstück auf dem Messegelände. Die zentrale
Lage, kurze Wege und ein ausgefeiltes Logistikkonzept sorgen für einen beschleunigten
Transport der Güter von und zu den Messehallen.
Wie fleißige Ameisen bewegen sich die Gabelstapler auf
dem Frankfurter Messegelände. Sie transportieren Kisten
gefüllt mit Standbaumaterialien und Exponaten vor eine
Messehalle oder direkt an den Stand. Ist die Ware nach
den Wünschen des Ausstellers ausgeliefert, meldet der
Staplerfahrer dies über ein mobiles Endgerät an die Leit­
zentrale im Cargo Center. Von dort erhält er den nächsten
verfügbaren Auftrag: Ganz in der Nähe steht Leergut zur
Einlagerung bereit.
Seit 2008 werden vom Cargo Center aus die Logistik­
services der Messe Frankfurt koordiniert: Aufträge der
Aussteller werden angenommen, an freie Kapazitäten
verteilt und in gesicherter Qualität ausgeführt. Das mo­
derne Logistikkonzept, das mit seiner zentralen Organi­
sation alle Aufträge aus einer Hand steuert und dadurch
einen passgenauen Ressourceneinsatz garantiert, sorgt
für kürzere Wege und weniger Verkehr auf dem Messe­
gelände. Wartezeiten werden somit reduziert.
Für jeden Geschmack
Speisen, Getränke, Eventcatering, Personal und Möbel: Die Accente Gastronomie
Service GmbH bietet erfolgreichen Komplettservice für jede Veranstaltung.
Auf Messen jagt ein Termin den nächsten. Besucher wol­
len mit so vielen Ausstellern wie möglich in Kontakt kom­
men. Da bleibt oft wenig Zeit für ein ausgedehntes Essen.
Die Accente Gastronomie Service GmbH betreibt auf
dem Frankfurter Messegelände über 60 Cafés und Bis­
tros, sieben Shops, 24 Restaurants und zahlreiche kleine
Snackwagen. Schnelle gastronomische Versorgung wird
damit gewährleistet – aber auch hochwertiges Essen und
Gemütlichkeit, für größtmögliche Erholung während der
kurzen Pausen.
Seit 1959 ist der Messecaterer in diesem Geschäft tätig,
damals noch unter dem Namen „Frankfurter Messe-Gast­
stätten GmbH“. In den vergangenen Jahren hat sich das
Leistungsspektrum deutlich vergrößert. Heute zählt auch
die gastronomische Versorgung von Kongressen, Tagun­
gen und Events zum Portfolio – ebenso wie Bankett- und
Partyservice mit individuellem Catering. Das Angebot
wird abgerundet durch die Vermittlung von Messehos­
tessen und Servicepersonal. Darüber hinaus bietet Accen­
te eine große Auswahl an Mietmöbeln an.
18
19
Messen
mit
Zukunft
Unsere Messen für Konsumgüter, Textil, Technik,
Automotive, ­Architektur und ­Design sind
Spiegel globaler ­Veränderungen. Wir schaffen für
unsere Kunden weltweit die besten Rahmen­
bedingungen für eine erfolgreiche Zukunft neuer
und etablierter Märkte.
Konsumgütermessen
 Seite 20
Automotive
 Seite 32
Textilmessen
 Seite 24
Independent Brands
 Seite 34
Technische Messen
 Seite 28
Gastmessen,
Kongresse und Events
 Seite 35
20
Messen mit Zukunft
21
Konsumgütermessen
Die schönen Dinge machen das Leben bunter,
abwechslungsreicher, angenehmer. Die interna­
tionalen Konsumgüterveranstaltungen der Messe
Frankfurt bieten Orientierung in einem breiten
Angebot und Inspiration durch neue Trends.
Und sie reagieren mit maßgeschneiderten Messe­
konzepten auf die Bedürfnisse des Marktes.
Daten und Fakten 2009
Konsumgütermessen Frankfurt
7
Konsumgütermessen Ausland
14
Aussteller weltweit
16.603
Besucher weltweit
638.661
Zu Papier gebracht
Mehr Raum für die Welt der schönen Dinge
Paperworld stärkt ihr Produktportfolio durch Kooperation – und den Facheinzelhandel
mit Besucheroffensive.
Sortiment und Vertriebsstrukturen für Produkte rund um Tisch und Küche, Einrichten und
Wohnen sowie Schenken haben sich gewandelt und fordern auch von der Leitmesse Neuerungen.
Papier, Bürobedarf und Schreibwaren sind das Herzstück
der Paperworld. Hier gibt es alles für die private und ge­
werbliche Büroausstattung. Das Fundament der Branche
bildet der Facheinzelhandel. Für die Hersteller gehört es
zu den künftigen Herausforderungen, diese Basis zu stär­
ken. Gerade die privaten Konsumenten sind immer schwe­
rer zu erreichen durch schwindende Fachhandels- und
Warenhausverkaufsflächen.
Die Messe Frankfurt begegnet den veränderten Bedürf­
nissen seit 2009 mit der Offensive „Paperworld Insider“. Das
Mehrwertprogramm spricht gezielt Besucher aus dem Fach­
einzelhandel an. Freier Eintritt, Vergünstigungen bei der
Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und ein „Insider-Treff“
stärken die Bindung dieser Zielgruppe an die Messe. Die um
elf Prozent gestiegenen Besucherzahlen aus dem Fachhan­
del zeigen den Erfolg der Initiative zur richtigen Zeit.
Die seit 2009 bestehende Kooperation zwischen Paper­
world und Remax stärkt zudem die Attraktivität der Welt­
leitmesse. Die Remax, größte europäische Fachmesse für die
Designexperten und Produktentwickler sind sich einig: Das
klassische zwölfteilige Service ist out. Es passt nicht mehr
zum Lebensstil junger Leute. Deren gedeckter Tisch sieht
heute anders aus, aber Essen und Kochen mit Freunden
­haben weiterhin Hochkonjunktur.
Dieser Trend wurde auch auf der Ambiente, der welt­
größten Konsumgüterschau in Frankfurt, sichtbar. „Das
Branchensegment Gedeckter Tisch hat sich in den vergan­
genen Jahren rückläufig entwickelt, während Produkte um
Küche und Haushalt eine sehr starke Nachfrage und Dyna­
mik zu verzeichnen haben“, sagt Thomas Kastl, Leiter der
Weltleitmesse Dining im Rahmen der Ambiente.
Daher werden die nachhaltig veränderten Marktbedürf­
nisse der gesamten Konsumgüterbranche bei der Neupla­
nung der Ambiente berücksichtigt. Im Februar 2010 bekam
die Messe rund ums Genießen, Wohnen und Schenken ein
neues Gesicht.
Paperworld Aussteller: 2.029, Besucher: 41.826,
Ausstellungsfläche: 70.202 m2
Wiederaufbereitung von Druckerzubehör, wird seit 2010 in
inhaltlicher und räumlicher Nachbarschaft zu ­Paperworld
Imaging präsentiert. Dieser Angebotsbereich ist mit Pro­
dukten wie EDV- und Druckerzubehör, Papier, Folien und
Etiketten sowie Tinte und Toner für Drucker das ideale Um­
feld für die Remax.
Mit einer neuen Struktur und Aufteilung der einzelnen
Produktbereiche wird der Besuch noch effizienter und ziel­
gruppengerechter. Die Ambiente ist seither sowohl nach
Branchen als auch nach Aspekten wie Sortimentsgestaltung
und Kundenansprache geordnet. Aussteller, Industrie- und
Handelsverbände haben seit 2009 an der Neukonzeption
bezogen auf Präsentationsformen und Sortimentsumfeld
mitgearbeitet. So kann die Messe die Plattform bieten, wel­
che der Markt benötigt.
Dynamisch entwickelt sich der Konsumgütermarkt
auch weltweit, weshalb die Messe Frankfurt ihre Kompeten­
zen in internationale Märkte exportiert. Zuletzt nach Rom:
2009 fand dort die erste Ambiente Italia statt. In Tokio
veranstaltet die Messe Frankfurt mit der Interior Lifestyle
und der IFFT/Interior Lifestyle Japans führende Messen für
Wohndesign.
Ambiente Aussteller: 4.473, Besucher: 136.263,
Ausstellungsfläche: 185.038 m2
22
Messen mit Zukunft: Konsumgütermessen
23
Schönheit hat immer Konjunktur
Neuer Termin
Going social!
Pflege, Make-up und Haarstyling:
Die kosmetische Trickkiste hält viel für
das perfekte Aussehen bereit – und
die Beautyworld alles für die Branche.
Die Beautyworld India betätigt sich
in einem Wachstumsmarkt. In Dubai
öffnet die Beautyworld Middle East
der Schönheitsbranche das Tor zur
arabischen Welt. Und der bunte latein­
amerikanische Markt wird durch die
Cosmesur Beautyworld Buenos Aires
bedient.
Die Frankfurter Beauty­world, Treff­
punkt der ­internationalen Schönheits­
branche, fand 2009 und 2010 parallel
zur Friseurmesse Hair and Beauty statt.
Aufgrund sich verändernder Vertriebs­
strukturen der Branche stellt sich die
Messe Frankfurt hier ab 2011 neu auf:
Das Angebot der Beautyworld wird
dann in die Hair and Beauty und die
Ambiente integriert.
Messen sind Marktplätze: Einkäufer
aus aller Welt orientieren sich im gro­
ßen Angebot fürs Wohnen, Schen­
ken und Dekorieren, lassen sich von
Trends inspirieren. Die Tendence ist
die wichtigste Konsumgüterplattform
für die zweite Jahreshälfte. Hier wer­
den Neuheiten der Herbst- und Win­
tersaison geordert.
Wann Einkäufer ordern, hängt
vor allem vom Konsumverhalten der
­Kunden ab. Für mehr Planungssicher­
heit bestellen sie oft erst kurz bevor
die Ware im Handel platziert wird.
­Daher kehrt die Tendence nach um­
fangreicher Kundenbefragung 2010
auf den Termin Ende August zurück.
2008 und 2009 fand sie im Juli statt.
Musiker und Fachhändler erleben bei
der Musikmesse die neusten Musik­
instrumente in Aktion und schau­
en sich die Tricks der Stars ab. Steve
­Lukather war mit seinem Gitarren­
sound nicht der einzige bekannte
Profimusiker, der 2009 die Besucher
verzauberte. Als eingeschworene Ge­
meinschaft lebt die Branche vom Aus­
tausch – auf der ­Messe und im Social
Web. Deshalb twittert die ­Musikmesse
seit Januar 2009 über aktuelle Bran­
cheninfos. Auf ­Facebook tauschen
sich derzeit mehr als 3.600 Fans der
Musikmesse-Community über Trends
und Pro­dukte aus. Der wichtigste
­internationale Treffpunkt der Musik­
instrumentenbranche bleibt aber un­
geschlagen in Frankfurt.
Hair and Beauty Aussteller: 106, Besucher: 16.868,
Ausstellungsfläche: 5.091 m2
Tendence Aussteller: 2.041, Besucher: 52.117,
Ausstellungsfläche: 82.095 m2
Musikmesse Aussteller: 1.541, Besucher: 78.847,
Ausstellungsfläche: 47.436 m2
Wenn es um Schönheit geht, sind
Kunden anspruchsvoll. Nicht nur jun­
ge Frauen helfen mit Kosmetik und
Haarstylingprodukten nach. Wachs­
tumsmärkte sind Kosmetik für Män­
ner und Best Ager. Pflegeprodukte und
Naturkosmetik stehen ebenso hoch
im Kurs wie Wellness-Angebote.
Der internationale Markt mit re­
gio­nal unterschiedlichen Schönheits­
idealen ist vielschichtig. Unter der
Marke Beautyworld bietet die Messe
Frankfurt weltweit starke Plattfor­
men: Die Beautyworld Japan hat sich
im bedeutendsten Kosmetikmarkt
Asiens zum Marktführer entwickelt.
Voller
Festtagskalender
Der internationale Festtagskalender
hält jeden Tag Anlässe zum Feiern be­
reit, die Christmasworld die passende
Dekoration dazu. Auf dem internatio­
nalen Branchentreff sind neben Weih­
nachtsdekoration auch Festschmuck,
Floristenbedarf und individuelle Par­
tyartikel im Trend.
Auch im Ausland wird die Christ­
masworld aktiv: In Dubai startet im
März 2011 erstmals die Festivalworld
Middle East. Dort zeigt man sich sehr
offen für das Thema Festdekoration:
Das ganze Jahr über gibt es große ­Feste
und Feiern, für die neue Dekorationen
und Partyartikel gefragt sind.
Christmasworld Aussteller: 963,
Besucher: 30.366, Ausstellungsfläche: 53.428 m2
Effektvoll und vernetzt: Die Technik macht’s
Besondere Events brauchen die
richtige Stimmung und perfekt abge­stimmte Licht-, Audio- und Bühnentechnik. Ob Mikrofon, Lautsprecher,
Bühnenelement oder Scheinwerfer:
Die Prolight + Sound zeigt passende
Technik und Dienstleistungen.
Wenn Künstler ihre Konzerttournee
ankündigen, planen und bauen Archi­
tekten, Bühnendesigner und Veran­
staltungstechniker bereits komplett
neue Erlebniswelten. Denn die Zei­
ten, in denen Musiker ausschließlich
mit einer Gitarre im Spotlight auf der
Bühne stehen, sind selten geworden.
Heute veranstalten sie spektakuläre
Multimedia-Shows.
Neben Musikern wollen sich auch
Unternehmen wirkungsvoll mit ih­
ren Produkten präsentieren, zum
Beispiel bei Corporate Events. Die
Prolight + Sound in Frankfurt bietet
als internationaler Treffpunkt der
Veranstaltungsbranche die neuesten
Technologien und Services für großes
Entertainment und besondere Events.
Im Trend der Branche liegen vor
allem die Vernetzung und Systemin­
tegration von Display-, Video-, Audiound Lichttechnik auf Bühnen, in Kon­
ferenz- und Kongressräumen oder in
Shoppingmalls. Die Fachmesse Media
Systems Prolight + Sound bietet den
Besuchern für diese richtungswei­
sende Weiterentwicklung der Branche
einen Querschnitt durch alle Produkt­
gruppen und Gewerke der Systeminte­
gration. Eng verbunden mit der tech­
nischen Integration von Systemen
sind auch Themen wie Broadcast und
Production.
Prolight + Sound Aussteller: 847,
Besucher: 33.631, Ausstellungsfläche: 34.057 m2
24
Messen mit Zukunft
25
Textilmessen
Die Textilindustrie ist einem umfassenden Wan­­del unterworfen. Märkte und Kundeninteressen
verschieben sich. Für die gesamte Branche spannt
die Messe Frankfurt ein wichtiges Netz zwischen
den Textilzentren der Welt. Ihre internationalen
Textilfachmessen bieten als etablierte Plattformen
neue Orientierung.
Daten und Fakten 2009
Textilmessen Frankfurt
Textilmessen Ausland
Aussteller weltweit
Besucher weltweit
2
16
11.052
298.268
Technische Textilien: Dynamischer Wachstumsmarkt
Fashionable
Kaum eine Branche ist so innovativ wie die der Technischen Textilien. Damit sind sie Garant
für das Wachstum der Textilindustrie – vor allem in Europa und Nordamerika.
Die Welt der Textilien prägt Modetrends und ist daher gleichermaßen
faszinierend wie schnelllebig. ­Deshalb
besetzt auch die Messe Frankfurt mit
der Bekleidungsstoffmesse Texworld
jeweils zweimal im Jahr sowohl in ­Paris
als auch in New York das Thema Bekleidungstextilien. Das Angebot hochwertiger Stoffe zog 2009 zahl­reiche
Einkäufer namhafter Mo­de­labels wie
Calvin Klein und Victoria’s Secret an.
Gleichzeitig stellten beide Messen eine
Plattform für junge Nachwuchsdesigner dar.
Der Markt für Technische Textilien gehört zu den HightechSektoren mit dem größten Wachstumspotenzial. Prognosen
zufolge wird er um jährlich 3,8 Prozent wachsen. Das liegt
vor allem an den unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten,
für die Technische Textilien gefragt sind.
Die Techtextil in Frankfurt bietet alle zwei Jahre die
Plattform für sämtliche Anwendungsbereiche. Sie verdeutlichen, wo uns diese Textilien mit speziellen Funktionen im
Alltag begegnen: in der Medizin, im Haus- und Straßenbau,
im Landschaftsbau, in Autos, Flugzeugen oder bei Möbeln.
Außerdem werden sie für spezielle Arbeitsschutzkleidung
oder funktionale Sportbekleidung und Schuhe verwendet.
Da Forschung und Entwicklung wichtige Grundpfeiler solch technologischer Innovationen sind, haben sich
vor ­allem europäische und nordamerikanische Textilfirmen auf die Herstellung Technischer Textilien fokussiert.
Deutschland, Italien und Frankreich waren die größten Ausstellernationen auf der Techtextil Frankfurt 2009. Sie gelten
­ eben den USA als Hauptexporteure Technischer Textilien.
n
Erstmals fand 2009 zeitgleich zur Techtextil die Material
­Vision als Fachmesse mit innovativen nicht-textilen Materialien für Produktentwickler, Designer und Architekten
statt.
Zur kommenden Techtextil im Mai 2011 ergänzt die
Texprocess das textile Portfolio der Messe Frankfurt. Die
­Investitionsgütermesse zeigt Maschinen und Anlagen für
die Verarbeitung von textilen und flexiblen Materialien. Die
Parallelität der drei Veranstaltungen bietet Synergien bei
der Erschließung neuer Geschäftsfelder und Kundenkreise
für Aussteller und Besucher.
Die globale Wachstumsdynamik der Technischen Textilien machen die fünf Auslandsveranstaltungen in China,
­Indien, Russland und den USA deutlich. Die Techtextil North
America findet seit 2009 im jährlichen Wechsel an der Ostund Westküste statt, um noch mehr Innovativität zu bündeln. Zuvor fand sie alle zwei Jahre in Atlanta statt.
Techtextil Frankfurt inkl. Material Vision Aussteller: 1.248, Besucher: 23.902,
Ausstellungsfläche: 27.007 m2
Texworld Spring Aussteller: 654,
Besucher: 13.244, Ausstellungsfläche: 12.368 m2
Texworld Autumn Aussteller: 762,
Besucher: 14.758, Ausstellungsfläche: 13.818 m2
26
Messen mit Zukunft: Textilmessen
27
Herausforderungen der Textilindustrie:
Wandel einer Branche
Branchenstimmung hautnah
auf der Heimtextil
Interview mit Hendrik van Delden, GHERZI Beratungsgesellschaft für die
Faser-, Textil- und Bekleidungsindustrie.
Wie hat sich die weltweite Textilwirtschaft verändert?
Der weltweite Faserverbrauch für textile Produkte nimmt
jährlich um acht bis zehn Prozent zu. Grund ist die stei­
gende Nachfrage in den Schwellenländern. Um diese Nach­frage zu bedienen, werden in diesen „Emerging Markets“
unter anderem neue Fabriken errichtet.
Segmentierung sinkt die Losgröße in der Textilproduk­
tion bei zugleich steigendem Kollektionsumfang. Dadurch
bedingte Mehrkosten werden oft durch die Verlagerung
der Produktion geringer Stückzahlen in Niedriglohnländer
ausgeglichen.
Zudem wird die textile Weiterverarbeitung von Fasern zu­
nehmend am Faserproduktionsstandort angesiedelt. I­ ndien
und China halten derzeit einen Anteil von 58 Prozent an
der weltweiten Chemiefaserproduktion. In Europa und
Nordamerika liegt der Anteil bei 19 Prozent, 1970 waren es
noch 58 Prozent.
Wie kann sich die Branche entwickeln?
Häufig scheint es, als besitze eine so reife Industrie nur
noch limitierte Innovationskraft. Doch technologische
Trends wie der Digitaldruck, neue Chemiefasern mit
waschfest eingebetteter Funktion oder Ultrafasern, die die
Naturfaser Seide an Feinheit übertreffen, halten das Inno­
vationstempo der Branche weltweit hoch.
Vor welcher Herausforderung steht die Textilbranche?
Im Textilmarkt nimmt die Segmentierung zu. Beispielsweise wird Nachhaltigkeit für einen Teil der Verbraucher
immer wichtiger. Der Heimtextilmarkt strukturiert sich
stärker nach regionalen Designvorstellungen. Durch die
Wo können Europa und Nordamerika wachsen?
Wachstumschancen bieten zum Beispiel dauerhaft flamm­
hemmende und geruchsneutralisierende Heimtextilien,
Bekleidungstextilien mit Funktion sowie auf Nachhaltig­
keit ausgerichtete und technische Textilien.
Messen sind Stimmungsbarometer
­ihrer Branchen. Die Heimtextil mach­
te im Januar 2009 die Veränderungen
in der Textilindustrie offensichtlich.
Produktionsstätten verlagern sich
nach Asien und auch die Nachfrage
nach Heim- und Haustextilien steigt
vor ­allem in diesen Regionen. Der
­hohe ­Internationalitätsgrad der Welt­
leitmesse unterstreicht diese Ent­
wicklung eindrucksvoll: 84 Prozent
der Aussteller und 62 Prozent der Be­
sucher kamen aus dem Ausland.
Die besondere Stärke der Branche
liegt in ihrer Innovationsfähigkeit.
Wichtige Themen waren Qualitätssi­
cherung und Transparenz für nach­
haltige Produktion und Lieferketten.
Haustextilien wie Handtücher, die
mit 30 Prozent weniger Chemikalien
umweltschonender hergestellt wur­
den als andere, sind gute Beispiele für
Nachhaltigkeit.
Mehr Aufmerksamkeit legt die
Heimtextil auf das schnell wachsende
Objektgeschäft. Das Segment „Con­
tract Creations“ spricht Besucher an,
die sich mit der Innenausstattung von
Hotels, Gastronomie, Kliniken, Büros
und Kongresszentren beschäftigen.
Dort werden hochwertige, design­
orientierte und gleichzeitig robuste
Textilien gesucht.
tet sind, präsentieren Bekleidungsstoff­hersteller im Frühjahr ihre Stoffe
und Accessoires auf der Intertextile
Beijing. Die Intertextile richtet sich
vor allem an Einkäufer des Basis-
und Volumengeschäfts. Im Fokus der
­Interstoff Asia Essential stehen im
Gegensatz dazu innovative, design­
orientierte Multifunktionsstoffe und
Ökotextilien.
Heimtextil Aussteller: 2.556, Besucher: 67.199,
Ausstellungsfläche: 129.668 m2
Trend China
Zweimal im Jahr präsentieren Mode­
labels ihre neuen Kollektionen auf
großen Modenschauen in New York,
Paris und Mailand. Die Basis für Mo­
detrends legen allerdings zuvor die
Textilhersteller mit ihren neuesten
Stoffkreationen.
In Schanghai, einem Zentrum der
Modeindustrie, hat sich seit 15 Jah­
ren die in Asien wichtigste und welt­
weit größte Bekleidungsstoffmesse
entwickelt: die Intertextile Shanghai
­Apparel Fabrics. Im Herbst 2009 stell­
ten dort 2.459 Hersteller zur Schau,
welche Farben, Muster und Materia­
lien in der kommenden Saison für
­Bekleidung modern sein werden.
Da Modetrends saisonal ausgerich­
Intertextile Shanghai Apparel Fabrics
Aussteller: 2.459, Besucher: 53.948,
Ausstellungsfläche: 53.474 m2
28
Messen mit Zukunft
29
Technische Messen
Technische Innovationen sind die Antwort auf
kleine wie große Veränderungen. Der Wunsch nach
mehr Sicherheit, nach mehr Komfort und mehr
Energieeffizienz: Die Messe Frankfurt bietet mit
ihren Weltleitmessen für Architektur und Technik
Lösungen für die Zukunft und deren globale
Herausforderungen.
Daten und Fakten 2009
Technische Messen Frankfurt
2
Technische Messen Ausland
5
Aussteller weltweit
6.332
Besucher weltweit
356.904
Die Lichtrevolution: LEDs verändern den Markt
Die Erfindung der Glühlampe war vor 130 Jahren der Auftakt für die Elektrifizierung der Gesellschaft. Der leuchtende Glaskolben ist trotz geringer Lebensdauer bis heute Standard. Nur
der Ruf nach mehr Energieeffizienz versetzt die Glühlampe in ein Umfeld starker Konkurrenz.
Durch LEDs zum Beispiel: Die winzigen Leuchtdioden haben eine Lebensdauer von bis zu
80.000 Stunden und sind bis zu 90 Prozent energieeffizienter. Diese Eigenschaften machen
LED zum global am stärksten wachsenden Lichtbereich. Allein auf der Guangzhou International Lighting Exhibition musste im Jahr 2009 die Zahl der Messehallen, in denen ­LED-Produkte
gezeigt wurden, von zwei auf drei Hallen erweitert werden. Zudem haben die innovativen
Leuchtmittel einen großen Einfluss auf das Leuchtendesign.
Weniger Energieverbrauch wird auch über Lichtmanagementsysteme, also den Verbund
von Elektrotechnik und Haus- und Gebäudeautomation erzielt. Die Light + Building, Weltleitmesse für Architektur und Technik, bietet mit rund 2.200 Herstellern alle zwei Jahre in Frankfurt das gesamte Spektrum energieeffizienter Produkte und Systeme – das nächste Mal im
Frühjahr 2012. Sie ist damit Motor für Innovationen in Technologie und Design.
Guangzhou International Lighting Exhibition Aussteller: 1.641, Besucher:
52.795, Ausstellungsfläche: 52.475 m2 | BIEL Light + Building Buenos Aires
Aussteller: 307, Besucher: 32.806, Ausstellungsfläche: 9.607 m2
Globale Veränderungen als Innovationstreiber –
50 Jahre ISH Frankfurt
Green Buildings sind nicht etwa grün angestrichene Gebäude mit grasbewachsenem Dach. Ganz im Gegenteil werden
diese architektonisch hochmodernen Häuser mit neuesten
Technologien und Systemen auf Energieeffizienz getrimmt.
Denn große Energieeinsparpotenziale liegen ­in Gebäuden:
Allein in Europa entfallen­nach EU-Angaben 40 Prozent des
gesamten Endenergieverbrauchs auf Gebäude.
Kern des ökologischen Bauens ist die ganzheitlich energieeffiziente Konzeption von der Materialauswahl und dem
Bau bis hin zum langfristigen Verbrauchsmanagement
rund um Heizung, Kühlung und Wasser.
Über 2.300 Hersteller von Wasser-, Energie-, Gebäudeund Klimatechnik zeigten 2009 auf der ISH – Weltleitmesse
für Erlebniswelt Bad, Gebäude-, Energie-, Klimatechnik und
Erneuerbare Energien – sofort nutzbare und intelligente
Bausteine und Systeme für die moderne Gebäudetechnik.
Innovationstreiber sind erneuerbare Energien: Solarthermie, Biomasse und solargestützte Klimasysteme geben
Antworten auf aktuelle globale Herausforderungen wie
­Ressourcenschonung und Klimawandel.
Auch die Lebensgrundlage Wasser ist weltweit eine begrenzte Ressource. Moderne Sanitärtechnik bietet Lösungen für
den schonenden Umgang mit Wasser: Neue ­Technologien
senken den Wasserverbrauch und bereiten Abwasser zu
Trinkwasser auf. Der Einsatz pflegeleichter Materialien in
Badeinrichtungen reduziert zudem den Verbrauch von
Reinigungsmitteln. Neben Nachhaltigkeit liegen Wellness
und Lebensqualität im Bad im Trend. Aus der funktionellen
Nasszelle der 1950er Jahre ist heute ein designorientierter
Wohlfühlraum geworden.
In den 50 Jahren ihres Bestehens hat sich die ISH immer wieder als die internationale Innovationsplattform der
Branche erwiesen. Für aktuelle und künftige Herausforderungen liefert sie mit sofort nutzbaren Technologien und
neuesten Design-Entwicklungen die wichtigsten Lösungen –
das nächste Mal vom 15. bis 19. März 2011 in Frankfurt.
ISH Aussteller: 2.327, Besucher: 200.795, Ausstellungsfläche: 168.622 m2
30
Messen mit Zukunft: Technische Messen
31
Textilkompetenz ausgebaut
Textilpflegemesse expandiert
Mit der Texprocess, internationale Leitmesse für die Verarbeitung textiler und flexibler Materialien, baut die Messe
Frankfurt ihre Kompetenz im Textilbereich weiter aus.
Die Texcare International in Frankfurt ist die weltgrößte
Investitionsgütermesse der Textilpflegebranche. Internationale Märkte geraten in den Fokus.
Vom Design bis zur fertigen Kollektion sind viele Verarbei­
tungsschritte notwendig. Die dahinter stehende Techno­
logie und das Zubehör sind auf der Texprocess, der neuen
Leitmesse für die Bekleidungs- und textilverarbeitende In­
dustrie zu sehen. Das Produktspektrum umfasst die gesam­
te textile Wertschöpfungskette von Design und Zuschnitt
über Nähen und Fügen, Sticken und Stricken bis hin zu
­Finishing, IT und Logistik.
Vom 24. bis 27. Mai 2011 wird die erste Texprocess mit
rund 500 Ausstellern parallel zur Techtextil stattfinden.
Durch die Parallelität beider Messen entsteht in Frankfurt
ein neuer Magnet für die Textilindustrie. Ideeller Träger der
Texprocess ist der VDMA Bekleidungs- und Ledertechnik.
Der intensive Austausch der 300 Branchenvertreter auf
dem ersten Texcare Forum Russia 2009 hat gezeigt, dass
Russland ein vielversprechender Markt für Textilpflege ist.
Auf dieser Basis wird das Forum im September 2010 zur
Fachmesse Texcare Russia ausgebaut.
In Südostasien ist die Texcare Asia bereits etabliert. 2009
standen energieeffiziente Maschinen und Anlagen sowie
textil- und umweltschonende Reinigungs- und Pflegemittel
im Fokus. Die Messe ist eine wichtige Ergänzung zur Texcare
International, die als Leitmesse alle vier Jahre in Frankfurt
stattfindet – das nächste Mal vom 5. bis 9. Mai 2012.
Einwandfrei
verarbeitet
Vom Schlachten und Zerlegen über
das Verarbeiten zum Verpacken,
Kühlen, Lagern und Verkaufen: Auf
der IFFA zeigen rund 900 Aussteller
­alle drei Jahre Neuheiten entlang der
gesamten Prozesskette der Fleisch­
verarbeitung. Richtungweisend sind
Anlagen und Maschinen, mit deren
Hilfe Fleisch hygienisch einwandfrei
und effektiv verarbeitet wird. Mit dem
Produktbereich Verkaufen wird das
Gesamtspektrum der Produkte und
Dienstleistungen für das FleischerFachgeschäft abgebildet. Die IFFA ist
seit 1971 die internationale Leitmesse
der gesamten Fleischwirtschaft.
Texcare Asia Aussteller: 133, Besucher: 5.977, Ausstellungsfläche: 3.321 m2
Globale Messemarke zum Thema Sicherheit
Neues Thema, neue Messe, neue Strategie: Mit der Marke Intersec bricht die Messe Frankfurt
bekannte Muster auf und beschreitet erfolgreich andere Wege.
Abweichend von der klassischen Strategie der Messe Frank­
furt, starke Messethemen von Frankfurt aus ins Ausland zu
exportieren, hat sich die Intersec von Dubai aus zu ­einer
global erfolgreichen Messemarke rund um das Thema
­Sicherheit entwickelt.
Was 2004 mit einer solitären Fachmesse in Dubai be­gann, umfasst inzwischen weitere Fachmessen von Thai­
land bis Buenos Aires. Durch den Zukauf der taiwanesischen
A & S Group – eines Messeveranstalters und Medienser­vice-Lieferanten – im Jahr 2009 wird das Portfolio um die
Secutech Expo in Taiwan und die Secutech Vietnam erweitert.
Hier und an insgesamt fünf weiteren Standorten weltweit
bietet die Messemarke Intersec ein optimal auf die regiona­
len Gegebenheiten zugeschnittenes Veranstaltungskonzept.
Das Angebotsspektrum reicht von der Gebäude- und Gelän­
desicherheit über Datenschutz bis hin zum Brand- und Ka­
tastrophenschutz. Dabei entwickelt sich die Intersec ständig
weiter, denn weltweit nimmt die Bedeutung der Sicherheits­
technik zu. Eine besonders starke Nachfrage zeichnet sich
in den sogenannten „Emerging Markets“, den Wachstums­
märkten Asiens, Lateinamerikas, Osteuropas, Afrikas und
des Nahen Ostens ab. Bei steigendem Wohlstand wollen sich
Unternehmen und Bürger stärker schützen und absichern.
Das Wachstumspotenzial der Branche wird an der Inter­
sec Dubai deutlich: Sie musste 2009 ihre Ausstellungsfläche
um eine zusätzliche Halle erweitern, um den 710 Ausstellern
aus 50 Ländern genügend Platz zu bieten.
Intersec Dubai Aussteller: 710, Besucher: 17.206, Ausstellungsfläche: 12.637 m2
32
Messen mit Zukunft
33
Automotive
Veränderung und Beständigkeit:
Die Automechanika hat es geschafft, beide
Strategien erfolgreich zu verbinden und sich mit
der Marke weltweit zu etablieren. 2009 traf sich
die internationale Automobilwirtschaft in
Moskau, Johannesburg, Malaysia, Istanbul, Dubai,
Mexiko, St. Petersburg und Schanghai.
Daten und Fakten 2009
Automechanika Ausland
Aussteller weltweit
Besucher weltweit
Mit Vollgas von Frankfurt in die ganze Welt
7
4.608
127.149
Deutschland der zweitgrößte Markt
Europas für Automobilkomponenten.
Für die Messe Frankfurt ist es die ers­
te Veranstaltung auf der iberischen
Halbinsel.
Wie beständig Wachstum sein
kann, zeigt die Automechanika Shang­
hai, die größte Automechanika außer­
halb Deutschlands. Trotz des weltweit
getrübten Konjunkturklimas kamen
2009 über 38.500 Besucher, rund
25 Prozent mehr als im Vorjahr, zu
Asiens größter Messe für Automobil­
ersatzteile und Werkstattausrüstung.
Ein deutliches Plus von 22 Prozent gab
es auch bei den Ausstellern: 2.414 Un­
ternehmen präsentierten ihre Pro­
dukte und Dienstleistungen. Zudem
zeigte sich die Messe internationaler
denn je: 29 Prozent der Besucher ka­
men aus Übersee. Diese Zahlen sowie
die stark wachsende Binnenmarktproduktion belegen die enorme Be­
präsentierten ihre Innovationen – ge­
plant waren 250. Sie konnten mit etwa
8.200 Besuchern, darunter Händler,
Werkstattbesitzer, Spediteure und In­
vestoren, neue Kontakte knüpfen. Mit
der Automechanika South ­Africa war
die Messe Frankfurt am Puls der Zeit:
Der südafrikanische Markt brauchte
eine solche Messe dringend, da die
Produktionsraten der Automobilin­
dustrie kontinuierlich steigen.
Das Automobil fasziniert die Welt.
Daher expandiert die Automechanika
auch in Zukunft. Im März 2011 wird die
Motortec Automechanika ­Ibérica in
Kooperation mit der führenden spa­
nischen Messegesellschaft IFEMA in
Madrid stattfinden. Spanien ist nach
nika 2008 mit dem „Loyalty Price“
den gleichen Quadratmeterpreis wie
zur Vorveranstaltung. Diese Maßnah­
me trug Früchte: Bereits ein halbes
Jahr vor der Messe war in etwa so viel
Ausstellungsfläche gebucht wie bei
der Rekordveranstaltung 2008.
Standorte der Automechanika weltweit
Die Automechanika ist eine der stärksten Veranstaltungen der Messe Frankfurt und zugleich die
internationalste Messemarke weltweit. Mit insgesamt 14 Veranstaltungen ist die internationale
Leitmesse der Automobilwirtschaft in 13 Ländern vertreten.
Keimzelle des Erfolges ist die Auto­
mechanika Frankfurt, die 1971 zum
ersten Mal stattfand. Seither hat sich
die Messe zur weltweit führenden
Business-Plattform der Zuliefererin­
dustrie, des Werkstattbereichs und des
Handels entwickelt.
Wichtige Voraussetzung dieses Er­folgs ist die kontinuierliche Weiterent­
wicklung der Marke Automechanika.
Im März 2009 wurde das Netz der
weltweiten Standorte mit der Auto­
mechanika South Africa weiter ausge­
baut. Bereits die erste Veranstaltung
im Expo Centre Johannesburg über­
traf alle Erwartungen. 400 Aussteller
aus Südafrika, Asien, Europa, Süd­
amerika und dem arabischen Raum
deutung der Automechanika Shang­
hai in der Automechanika-Familie.
Krisenbedingte Veränderungen wur­
den für die Automechanika Frankfurt,
die im September 2010 stattfindet,
vorgenommen. So gewährte die ­Messe
Frankfurt Ausstellern der Automecha­
Moskau
St. Petersburg
Frankfurt
Madrid (2011)
Toronto
Rom
Mexico City
Istanbul
Buenos Aires
Dubai
Schanghai
Thailand
Malaysia
Südafrika
Stand: April 2010
34
Messen mit Zukunft
35
Independent Brands
Gastmessen,
Kongresse und Events
Um als internationaler Messeveranstalter für
viele Branchen attraktiv zu bleiben, ist es wichtig,
die Bedürfnisse regionaler Märkte zu erkennen
und neue Themengebiete zu erschließen.
Dies gelingt der Messe Frankfurt mit Independent
Brands, also Veranstaltungen, die keine korrespondierende Leitmesse in Frankfurt haben.
Jede Idee braucht Raum zur Entfaltung: Moderne
Räumlichkeiten, hervorragende Infrastruktur
und perfekter Service aus einer Hand machen die
Messe Frankfurt zum idealen Partner für Veran­stalter, die ihre individuellen Konzepte für Messen,
Kongresse, Tagungen und Events umsetzen wollen.
Daten und Fakten 2009
Independent Brands weltweit
12
Aussteller weltweit
2.187
Besucher weltweit
109.586
Daten und Fakten 2009
Gastmessen
7
Kongresse und Tagungen
104
Events
46
Besucher gesamt
2.073.454
Independent Brands
Kongresse
Neue Märkte erschließen
Grenzenlose Möglichkeiten durch erweiterte Kongressflächen
Mit den Independent Brands besetzt die Messe Frankfurt
sehr erfolgreich neue Themen wie den Werkzeug- und Formenbau (Asiamold in Guangzhou) oder den Umweltschutz.
Dabei zeigen insbesondere die beiden Veranstaltungen Eco
Expo Asia in Hongkong und Water Expo China in Beijing,
dass das Thema Nachhaltigkeit nicht nur in den westlichen
Gesellschaften an Bedeutung gewinnt.
Die Eco Expo Asia ist nach wie vor die einzige Messe in
Hongkong mit einem Portfolio aus Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für den Umweltschutz; entsprechend
hoch ist die Aufmerksamkeit. Die Eco Expo Asia konnte
2009 sowohl ihre Aussteller- als auch ihre Besucherzahl
im Vergleich zum Vorjahr um jeweils mehr als 60 Prozent
steigern.
Einen ähnlichen Besucher- und Ausstellerzuwachs verzeichnete die Water Expo China, die 2009 die neuesten umweltschonenden Wassertechnologien vorstellte und damit einen
wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der chinesischen
Wasserindustrie leistet.
Das Interesse an diesen Veranstaltungen hängt mit dem
allgemein gestiegenen Umweltbewusstsein zusammen, welches auch die Messen Garden + Landscaping Middle East in
Dubai sowie Canadian Waste & Recycling Expo im jährlichen
Wechsel in Toronto und Vancouver unter Beweis stellen. Ihr
Erfolg zeigt, dass die Messe Frankfurt bei der Entwicklung
neuer Formate gut aufgestellt ist und sich auf vielfältige
Veränderungen in Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft
einstellen kann.
Das Congress Center hat sich als renommierter Austragungsort für Kongresse und
Tagungen etabliert. Den optimalen Tagungskomfort bietet die zentrale Lage.
Frankfurt am Main ist die deutsche Finanzmetropole und
der Sitz wichtiger Institutionen wie der EZB und der Deutschen ­Börse. Das spiegelt sich auch im Kongressgeschäft
wider: Congress Frankfurt betreut viele Kongressveranstalter aus dem Finanzsektor. Besonders hervorzuheben
sind die ­Euro Finance Week, die als Europas Branchentreff
der Finanz- und Versicherungswirtschaft jedes Jahr über
5.000 Teilnehmer anzieht, und die 2009 durchgeführte CFA
European Investment Conference. Zudem bietet das Messe­
gelände großen Unternehmen wie der Deutschen Bank
ideale Räumlichkeiten für ihre Hauptversammlungen.
Daneben ist Frankfurt für seine Kreativbranche bekannt.
Agenturen und Designer setzen auf die Mainmetropole.
Das Potenzial der Stadt will auch der Art Directors Club für
Deutschland (ADC) nutzen. Er kommt ab 2010 für zunächst
drei Jahre von Berlin nach Frankfurt, um das größte Treffen
der Kreativ- und Kommunikationsbranche zu veranstalten.
Zentraler Anlaufpunkt für die 10.000 erwarteten Besucher
ist das Frankfurter Messegelände. Hier finden Kongress,
Ausstellung und Preisverleihung statt. Die zentrumsnahe
Lage der Messe macht es möglich, das Festival in Frankfurts
Innenstadt auszuweiten.
2009 fanden 104 Kongresse und Tagungen statt. Viele
waren verbunden mit einer Ausstellung, wie die 13. Internationale Passivhaustagung, bei der sich 110 Unter­nehmen
präsentierten. Veranstaltungsflächen sind gefragt. Mit dem
Portalhaus und der Halle 11 ist ein Gebäudekomplex entstanden, der mit großzügigen Foyers, variablen Tagungsräumen und geräumiger Ausstellungsfläche viel Spielraum
für faszinierende Konzepte lässt.
36
Messen mit Zukunft: Gastmessen, Kongresse und Events
37
Gastmessen
Beliebter Gastmesse-Standort
dank flexibler
Infrastruktur
Partnerschaftlich, individuell
und wandlungsfähig: Als FullService-Provider bietet die Messe
Frankfurt ­jedem Veranstalter
die besten Rahmenbe­dingungen
für die ­Um­setzung erfolgreicher
Messe­konzepte.
Events
Chemische Industrie, Automobilwirt­
schaft, Buchhandel, Werkzeugbau,
­Lebensmittelbranche – so verschieden
diese Wirtschaftszweige auch sind, ei­
nes haben sie gemein: Sie präsentie­
ren sich auf internationalen Messen
in Frankfurt. Das liegt nicht zuletzt an
der verkehrsgünstigen Lage der Stadt.
Die Messe Frankfurt hat sich als
Partner bedeutender Gastmessen eta­
bliert und gezeigt, dass individuelle
Messekonzepte der Veranstalter mit
moderner Infrastruktur und umfas­
senden Messeservices erfolgreich um­
gesetzt werden können.
Herausragendes Beispiel ist die
Zusammenarbeit mit der Frankfurter
Buchmesse. 2009 hat die traditions­
reiche Veranstaltung ihren Vertrag
mit der Messe Frankfurt bis 2022 ver­
längert. „Für ein internationales Event
vom Ausmaß der Frankfurter Buch­
messe ist es wichtig, Sicherheit in der
Planung zu haben und einen verlässli­
chen Partner in der Organisation. Mit
der Messe Frankfurt haben wir 1951 ei­
nen solchen Partner gefunden“, sagte
Juergen Boos, Direktor der Frankfurter
Buchmesse bei Vertragsabschluss.
Der Publikumsmagnet IAA Pkw
ist bekannt für Weltpremieren: ­Alle
zwei Jahre werden die neuesten Mo­
delle präsentiert. Der heimliche Star
war 2009 allerdings die neue Messe­
halle­ 11, die zur IAA erstmals in Betrieb
genommen wurde. Erstmieter BMW
nutzte sie für eine spektakuläre Insze­
nierung: Auf einem 280 Meter langen
Rundkurs kamen dessen Autos ganz
schön in Fahrt.
Geschwindigkeit nehmen auch
jun­ge Messen auf. Sie werden vom
Know-how der Messe Frankfurt unter­
stützt. So konnte die Food Ingredients
Europe als internationale Messe für Le­
bensmittelinhaltsstoffe 2009 die Zahl
ihrer Besucher und Aussteller um 29
bzw. 38 Prozent im Vergleich zu 2007
steigern. Die Attraktivität des Messe­
standorts wird auch bei lang etablier­
ten Messen deutlich: Mit der ACHEMA
als Leitveranstaltung der ­chemischen
Industrie zeigten sich 73 Prozent der
Aussteller sehr zufrieden.
Sport frei: Messegelände wird zu
großer Sportanlage
Die Krönung des Jubiläumsjahres der
Festhalle stellte das Internationale
Deutsche Turnfest dar. Dank der zentralen Lage des Frankfurter Messegeländes gastierte das Turnfest bereits
zum fünften Mal in Frankfurt.
Nach 1880, 1908, 1948 und 1983 war
das Internationale Deutsche Turnfest
2009 wieder in Frankfurt zu Gast.
Herzstück des Festes und sportlicher
Mittelpunkt war auch bei diesem
fünften Mal das Messegelände. Die
Sportler nutzten insgesamt 17 Barren,
13 Schwebebalken und fast 500 Turn­
matten in fünf Messehallen, im Fo­
rum und im Congress Center. Auch
das Freigelände der Messe verwan­
delte sich in eine Attraktionsfläche für
Sportbegeisterte und Besucher.
Mehr als 85.000 Menschen ­kamen
zum Internationalen Deutschen Turn­
fest nach Frankfurt. Das Messe­gelände
erwies sich als idealer Treffpunkt
für Sportler und Besucher aus aller
Welt. Außerdem rundete das Deut­
sche Turnfest die Feierlichkeiten zum
­Jubiläum der Festhalle ab. Schließlich
fand es schon 1908 im Rohbau der
Festhalle statt. In der hundertjährigen
Geschichte der Festhalle haben Sport­
veranstaltungen einen großen Stel­
lenwert. Jedes Jahr findet das Interna­
tionale Festhallen Reitturnier statt.
Und auch Sportgrößen wie Henry
Maske und Boris Becker feierten hier
Erfolge.
100 Jahre und topfit
Die Festhalle ist ein Stück Geschichte der Messe Frankfurt und sie ist
ein Zeichen immerwährender Wandelbarkeit in einer sich verändernden
Umgebung.
1909, als die Festhalle in Betrieb genommen wurde, galt sie als architek­
tonische Meisterleistung mit einer der größten freitragenden Kuppel­
bauten ihrer Zeit. 2009 erstrahlt die Hundertjährige in neuem alten
Glanz. Sie ist eine der beliebtesten Veranstaltungshallen Deutschlands
und das pulsierende Herz der Messe Frankfurt.
Dank verschiedener Erneuerungsphasen ist sie auf dem neuesten
Stand der Technik und damit eine wahre Verwandlungskünstlerin.
So ­bietet sie jeder Veranstaltung den passenden Rahmen. Die „Grande
­Dame“ hat viele Gesichter: ob dynamisch bei Sportveranstaltungen,
­glamourös bei Galas oder Events wie der Verleihung der MTV Europe
Music Awards oder spektakulär bei Konzerten nationaler oder interna­
tionaler Stars.
Den besonderen Reiz macht für Besucher ihr Charisma durch
die b
­ ewahrte historische Architektur und die mehr als 40 Meter hohe
Kuppel aus. Die Attraktivität der Jubilarin ist ungebrochen: Als die
­Messe Frankfurt im Sommer 2009 zum 100. Geburtstag einlud, kamen
ca. 20.000 Menschen und feierten „ihre“ Festhalle.
38
39
Gesamtaktivitäten
der Messe Frankfurt
2009
Schön stabil, schön haltbar, schön vielfältig.
Keramik ist unempfindlich gegen Verschleiß,
Korrosion und extreme Temperaturen. Keramik
ist isolier- und wärmeleitfähig. Deswegen befassen
sich Künstler und Designer, aber auch Ingenieure,
Forscher und Entwickler mit dem multi­
funktionalen Werkstoff.
Messen und Ausstellungen am Messeplatz Frankfurt im Jahr 2009
Aussteller
Zahl der
Veranstal­
tungen
ACHEMA1)
Airtec1)
Ambiente
Nettofläche
(in m2)
Besucher
Aussteller
Inland
Ausland
Gesamt
einschl.
Sonder­
schaufläche
Inland
Ausland
Gesamt
2.010
1.757
3.767
134.000
129.176
43.059
172.235
235
100
335
3.000
2.008
493
2.501
1.370
3.103
4.473
185.038
80.769
55.494
136.263
Zahl der
Veranstal­
tungen
2.024
3.229
63
3.292
244
4.805
3.907
145
4.052
2
184
0
184
17.000
4.700
0
4.700
4
503
32
535
23.829
11.836
208
12.044
93
3
96
3.825
43.000
0
43.000
8
1.277
0
1.277
51.405
90.800
0
90.800
9
1.370
3
1.373
55.230
133.800
0
133.800
Sonstige Fachausstellungen
331
9.792
8.920
2.517
11.437
100.000
290.469
0
290.469
Christmasworld
277
686
963
53.428
14.323
16.043
30.366
EuroMold
818
536
1.354
28.000
35.740
20.632
56.372
Food Ingredients Europe1)
351
902
1.253
27.500
4.011
10.315
14.326
Marathon Mall 2)
81
25
106
5.091
15.034
1.834
16.868
Verkaufsbörsen und Ausstellungen
2.556
129.668
25.506
41.693
67.199
781
150.967
741.910
103.090
845.000
IMEX
491
2.967
3.458
20.779
4.341
4.561
8.902
Fachausstellungen
Publikumsausstellungen
2) kostenloser Eintritt für Besucher und Teilnehmer des Frankfurt Marathons
1.042
1.285
2.327
168.622
142.651
58.144
200.795
Musikmesse
584
957
1.541
47.436
54.006
24.841
78.847
Paperworld
447
1.582
2.029
70.202
19.470
22.356
41.826
Messen und Ausstellungen am Messeplatz Frankfurt im Jahr 2009
Prolight + Sound
356
491
847
34.057
20.310
13.321
33.631
Techtextil inkl. Material Vision
472
776
1.248
27.007
13.102
10.800
23.902
Aussteller
ISH
Tendence
Internationale Fachmessen
18
882
1.159
2.041
82.095
38.907
13.210
52.117
13.889
22.835
36.724
1.276.682
1.640.653
442.403
2.083.056
Internationale Fachmessen
1) Schätzung durch Messe Frankfurt, unbestätigte Zahlen des Veranstalters
Internationale Fachmessen
Fachausstellungen
Publikumsausstellungen
Gesamt
107
7.314
200
Ausland
3
150
2.157
Inland
29
4.002
581
einschl.
Sonder­
schaufläche
215
181
399
Gesamt
104
3.312
IAA
Ausland
Marketing Services
Buchmesse1)
Heimtextil
Besucher
Facility Management
Beautyworld
Hair & Beauty
Inland
Nettofläche
(in m2)
Nettofläche
(in m2)
Besucher
Zahl der
Veranstal­
tungen
Inland
Ausland
Gesamt
einschl.
Sonder­
schaufläche
Inland
Ausland
Gesamt
2.083.056
18
13.889
22.835
36.724
1.276.682
1.640.653
442.403
Fachausstellungen
4
503
32
535
23.829
11.836
208
12.044
Publikumsausstellungen
9
1.370
3
1.373
55.230
133.800
0
133.800
31
15.762
22.870
38.632
1.355.741
1.786.289
442.611
2.228.900
Internationale Fachmessen
Fachausstellungen
Publikumsausstellungen
40
Gesamtaktivitäten der Messe Frankfurt 2009
41
Ich sehe was, was du nicht siehst. Menschen sind
neugierig. Menschen lieben Entdeckungen und freuen
sich über Begegnungen: mit anderen Menschen, mit
neuen Ideen und Produkten, die das Leben schöner
machen. Das Aktionsfeld Messe bietet Fachbesuchern
dafür reichlich Gelegenheit.
Messen und Ausstellungen außerhalb des Messeplatzes Frankfurt im Jahr 2009
Aussteller
Zahl der
Veranstal­
tungen
Inland
Ausland
Veranstaltungen im Ausland im Jahr 2009
Nettofläche
(in m2)
Besucher
Gesamt
einschl.
Sonder­
schaufläche
Inland
Konsumgütermessen
Aussteller
Ausland
Gesamt
Zahl der
Veranstal­
tungen
Nettofläche
(in m2)
Besucher
Gast­geberland
Ausland
Gesamt
einschl.
Sonder­
schaufläche
Gastgeberland
Ausland
Gesamt
EMV
70
19
89
1.242
2.194
299
2.493
Ambiente
Handarbeit & Hobby
97
114
211
8.519
6.543
2.432
8.975
Ambiente Italia
303
68
371
13.627
12.613
1.559
14.172
Parken
81
6
87
1.326
941
84
1.025
IFFT/Interiorlifestyle Living
275
52
327
6.186
19.827
399
20.226
PCIM Europe (Messe/Kongress)
138
152
290
6.293
4.180
10.144
14.324
Interior Lifestyle China
107
93
200
3.555
10.036
363
10.399
SMT/Hybrid/Packaging
413
137
550
13.233
16.151
5.102
21.253
Interior Lifestyle Tokyo
438
192
630
10.574
25.978
332
26.310
SPS/IPC/Drives
973
265
1.238
52.355
41.040
7.555
48.595
1.123
405
1.528
33.942
68.454
2.653
71.107
1.772
693
2.465
82.968
71.049
25.616
96.665
73
150
223
2.275
8.713
5.973
14.686
6
4
Paperworld
Hong Kong International Stationery Fair
Middle East Toy Fair
34
67
101
1.925
2.603
630
3.233
406
110
516
9.394
14.867
3.662
18.529
513
327
840
13.594
26.183
10.265
36.448
Beautyworld India
20
20
40
1.203
4.370
109
4.479
Beautyworld Japan
435
195
630
11.907
51.409
677
52.086
Beautyworld Japan West
119
21
140
2.647
11.082
135
11.217
Beautyworld Middle East
80
517
597
7.983
7.132
3.431
10.563
113
8
121
2.687
37.433
579
38.012
16
43
59
698
3.056
1.470
4.526
783
804
1.587
27.125
114.482
6.401
120.883
Paperworld China
3
Messen und Ausstellungen in Deutschland im Jahr 2009
Aussteller
Zahl der
Veranstal­
tungen
Inland
24
15.661
23.528
Fachausstellungen
4
503
Publikumsausstellungen
9
37
Internationale Fachmessen
Ausland
Nettofläche
(in m2)
Gesamt
Beautyworld
Besucher
einschl.
Sonder­
schaufläche
Inland
Ausland
Gesamt
39.189
1.359.650
1.711.702
468.019
2.179.721
32
535
23.829
11.836
208
12.044
1.370
3
1.373
55.230
133.800
0
133.800
17.534
23.563
41.097
1.438.709
1.857.338
468.227
2.325.565
Cosmesur Beautyworld Buenos Aires
Wellness & Spas Middle East
6
Musikmesse
Music China
Konsumgütermessen gesamt
Internationale Fachmessen
Fachausstellungen
Publikumsausstellungen
913
251
1.164
28.656
40.001
2.498
42.499
1
913
251
1.164
28.656
40.001
2.498
42.499
14
3.332
1.787
5.119
103.317
249.120
21.817
270.937
42
Gesamtaktivitäten der Messe Frankfurt 2009
43
Die ältesten Textilienfunde sind 30.000 Jahre alt. Flachs,
Brennnesseln, Leinen und Hanf wurden zu Fasern verarbeitet,
ab 3.000 v. Chr. auch Schafwolle. Heute wächst der weltweite
Verbrauch an Textilien für Kleidung und Wohnen rasant. Ganz
vorn liegt Deutschland mit jährlich über 24 kg pro Kopf.
Textilmessen
Aussteller
Zahl der
Veranstal­
tungen
Nettofläche
(in m2)
Besucher
Technische Messen
Aussteller
Gast­geberland
Ausland
Gesamt
einschl.
Sonder­
schaufläche
Gastgeberland
Ausland
Gesamt
47
3
50
942
5.523
816
6.339
Heimtextil Russia
122
115
237
5.435
13.739
254
13.993
Intertextile Guangzhou Home Textiles
146
6
152
5.400
12.275
4.176
16.451
Intertextile Shanghai Home Textiles
787
121
908
44.541
33.993
2.861
36.854
1.102
245
1.347
56.318
65.530
8.107
73.637
Interstoff Asia Essential Autumn
55
177
232
3.209
4.772
1.670
6.442
Interstoff Asia Essential Spring
34
129
163
2.067
5.416
1.571
6.987
833
167
1.000
18.125
22.120
2.188
24.308
1.938
521
2.459
53.474
44.402
9.546
53.948
2
760
762
13.818
2.257
12.501
14.758
Heimtextil
Zahl der
Veranstal­
tungen
Besucher
Gast­geberland
Ausland
Gesamt
einschl.
Sonder­
schaufläche
Gastgeberland
Ausland
Gesamt
343
24
367
9.665
12.606
1.088
13.694
343
24
367
9.665
12.606
1.088
13.694
72
61
133
3.321
5.206
771
5.977
72
61
133
3.321
5.206
771
5.977
124
586
710
12.637
10.789
6.417
17.206
124
586
710
12.637
10.789
6.417
17.206
Prolight + Sound
Heimtextil India
4
Interstoff
Prolight + Sound Shanghai
1
Texcare
Texcare Asia
1
Intersec
Intertextile Beijing Apparel Fabrics
Intertextile Shanghai Apparel Fabrics
Texworld Autumn
Texworld Spring
3
651
654
12.368
1.988
11.256
13.244
Intersec
1
Light + Building
BIEL Light + Building Buenos Aires
214
93
307
9.607
31.097
1.709
32.806
Guangzhou Int. Lighting Exhibition
1.427
214
1.641
52.475
41.550
11.245
52.795
1.641
307
1.948
62.082
72.647
12.954
85.601
2
Texworld USA Summer
13
126
139
1.846
2.438
237
2.675
Texworld USA Winter
10
82
92
1.344
1.891
140
2.031
Automobil + Technik
Yarn Expo Autumn
71
13
84
1.262
2.856
465
3.321
Automechanika
Yarn Expo Spring
87
6
93
1.146
4.280
237
4.517
Auto + Automechanika St. Petersburg
3.046
2.632
5.678
108.659
92.420
39.811
132.231
10
Techtextil
Techtextil India
36
Techtextil North America
65
70
52
106
117
1.487
1.328
3)
966
3)
333
3)
1.299
2
101
122
223
2.815
966
333
1.299
16
4.249
2.999
7.248
167.792
158.916
48.251
207.167
78
20
98
3.669
17.297
462
17.759
Automechanika Istanbul
447
216
663
15.892
28.158
4.356
32.514
Automechanika Malaysia
39
94
133
1.209
3.747
774
4.521
Automechanika Middle East
86
872
958
12.728
8.248
7.027
15.275
Automechanika Moscow
54
52
106
1.708
4.865
231
5.096
2.236
178
2.414
46.204
27.342
11.209
38.551
Automechanika Shanghai
PAACE Automechanika Mexico
Textilmessen gesamt
Nettofläche
(in m2)
3) Besucherzahlen siehe Heimtextil India, da diese zeitgleich im Verbund stattgefunden hat und eine genaue Zuordnung der Besucher zu den einzelnen Messen nicht möglich ist.
Technische Messen gesamt
113
123
236
3.905
13.256
177
13.433
7
3.053
1.555
4.608
85.315
102.913
24.236
127.149
12
5.233
2.533
7.766
173.020
204.161
45.466
249.627
44
Gesamtaktivitäten der Messe Frankfurt 2009
45
Ein kritischer Blick sagt mehr als tausend Worte. Qualität
macht Spaß. Nachhaltigkeit auch im eigenen Verbrauch zahlt
sich aus. Konsumfreude und Konsumkritik schließen sich
keineswegs aus. Der Händler weiß, dass der kritische Konsument
ein bewusster Genießer sein kann.
Kongresse, Events und weitere Aktivitäten im Jahr 2009
Independent Brands im Ausland
Aussteller
Zahl der
Veranstal­
tungen
Nettofläche
(in m2)
Besucher
Aussteller
Gast­geberland
Ausland
Gesamt
einschl.
Sonder­
schaufläche
Gastgeberland
Ausland
Gesamt
167
60
227
4.112
9.235
1.233
10.468
87
49
136
1.914
767
53
820
Eco Expo Asia
102
98
200
1.935
5.731
4.371
10.102
Exhibition Micromachine / MEMS
227
25
252
3.269
12.026
221
12.247
Expo Ferretera
243
19
262
5.536
17.586
237
17.823
Asiamold
Canadian Waste & Recycling Expo
Garden + Landscaping Middle East
28
74
102
1.539
4.391
1.099
5.490
Hardware & Tools Middle East
19
294
313
3.491
4)
4)
4)
Korea Railways & Logistics Fair
106
18
124
5.373
17.928
512
18.440
Materials Handling Middle East
50
65
115
2.998
4.697
2.108
6.805
Seguriexpo BISEC Buenos Aires
98
16
114
1.973
8.569
352
8.921
Thermotec
114
31
145
2.680
7.877
354
8.231
Water Expo China
176
21
197
4.268
10.009
230
10.239
Independent Brands im Ausland
gesamt
12
1.417
770
2.187
39.088
98.816
10.770
109.586
Veranstaltungen der Messe Frankfurt
im Ausland
54
14.231
8.089
22.320
483.217
711.013
126.304
837.317
Zahl der
Veranstal­
tungen
Kongresse und Tagungen auf dem
­Messegelände außerhalb von Messen
Inland
Ausland
Nettofläche
(in m2)
Gesamt
einschl.
Sonder­
schaufläche
Besucher
Inland
Ausland
Gesamt
97
78.000
7
798
Events (Konzerte, sportliche, kirchliche,
politische und sonst. Veranstaltungen)
46
603.840
603.840
German Pavilions (Planung und
Durchführung von Messebeteiligungen)
19
0
0
Kongresse und Events
(betreut durch „Conventure“)
Akademie Messe Frankfurt
78.000
1.011
1.809
235
2.443
78
2.521
404
685.081
1.089
686.170
Gesamtaktivitäten der Messe Frankfurt 2009
Aussteller
Nettofläche
(in m2)
Besucher
Zahl der
Veranstal­
tungen
Gastgeberland
Ausland
Gesamt
einschl.
Sonder­
schaufläche
Gastgeberland
Ausland
Gesamt
Messen und Ausstellungen am
Messeplatz Frankfurt
31
15.762
22.870
38.632
1.355.741
1.786.289
442.611
2.228.900
Messen und Ausstellungen in
Deutschland außerhalb des
Messeplatzes Frankfurt
6
1.772
693
2.465
82.968
71.049
25.616
96.665
4) Besucherzahlen siehe Garden + Landscaping Middle East, da diese zeitgleich im Verbund stattgefunden hat und eine genaue Zuordnung der Besucher zu den einzelnen Messen nicht
­möglich ist.
Veranstaltungen im Ausland
Kongresse, Events und weitere
Aktivitäten
54
14.231
8.089
22.320
483.217
711.013
126.304
837.317
404
0
0
0
0
685.081
1.089
686.170
495
31.765
31.652
63.417
1.921.926
3.253.432
595.620
3.849.052
46
47
Lagebericht des Konzerns
Messe Frankfurt GmbH 2009
I. Geschäfts- und Rahmenbedingungen
1) Quelle: Ifo-Konjunkturbericht 4/2009 für die Messe Frankfurt
Inland
Messe Frankfurt
Exhibition GmbH,
­Frankfurt, 100 % esse Frankfurt GrundM
besitz Verwaltung GmbH,
Frankfurt, 100 % Messe Frankfurt ­Grund­besitz GmbH & Co. KG,
Frankfurt, 100 %
Productpilot GmbH,
­Frankfurt, 100 %
Messe Frankfurt Venue
GmbH & Co. KG,
Frankfurt, 100 %
Messe Frankfurt
­Ausstellungen GmbH,
Wiesbaden, 100 % Accente Gastronomie
Service GmbH, Frankfurt,
95 %
Mesago Messe Frankfurt
GmbH (Teilkonzern),
­Stuttgart, 100 % Messe Frankfurt Medien
und Service GmbH,
­Frankfurt, 100 % Europa
EPOC Messe Frankfurt
GmbH, Frankfurt, 100 % Messe Frankfurt Italia Srl.,
Mailand, I, 100 %
Messe Frankfurt France
S. A. S., Paris, F, 100 %
O. O. O. Messe Frankfurt
RUS, Moskau, RUS, 100 %
Messe Frankfurt Istanbul
L. S., Istanbul, TR, 100 %
Messe Frankfurt Inc.,
­Atlanta, USA, 100 %
PAACE Automechanika
Mexico, LLC, Atlanta, USA,
50 %
Messe Frankfurt México
S. de R. L. de C. V., Mexico
City, MEX, 100 %
Messe Frankfurt (H. K.) Ltd.,
Hongkong, VR, 100 %
Messe Frankfurt
(Shanghai) Co. Ltd.,
Schanghai, VR, 100 %
Messe Frankfurt Feiras
Ltda., São Paulo, BR, 100 %
Mesago Messe Frankfurt
Corp., Tokio, J, 100 % Guangzhou Guangya Messe
Frankfurt Co. Ltd.,
Guangzhou, VR, 50 % Indexport Messe Frankfurt
S. A., Buenos Aires, RA,
85 % Messe Frankfurt Korea Ltd.,
Seoul, ROK, 80 %
Messe Frankfurt New
Era Business Media Ltd.,
Hongkong, VR, 70 % Messe Frankfurt Asia
­Holding Ltd., Hongkong,
VR, 100 % Messe Frankfurt Trade Fairs
India Pvt. Ltd., Mumbai,
IND, 100 %
Asien
Amerika
Situation der Messewirtschaft
Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres blieben nicht
ohne Auswirkungen auf die Messebranche und stellten wirtschaftliche und strukturelle Herausforderungen für jeden Marktteilnehmer dar. Dies führte im zurückliegenden Messejahr laut
vorläufigen Berechnungen des Ausstellungs- und Messeausschusses der deutschen Wirtschaft
(AUMA e. V.), Berlin, dazu, dass alle wesentlichen Kennziffern – Anzahl der Aussteller und Besucher sowie die verkaufte Nettofläche – negative Entwicklungen aufwiesen. So sanken die Ausstellerzahlen um 3 bis 4 Prozent. Aus dem Ausland blieben sogar rund 5 Prozent den Veranstaltungen fern. Dies erklärte der AUMA mit der deutlichen Schrumpfung des Welthandels. Der
Rückgang der vermieteten Fläche betrug 5 Prozent; die Zahl der Besucher ging um 8 bis 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Gleichwohl betont der AUMA, dass diese Trends nicht
einheitlich seien, sondern abhängig von den jeweiligen Branchenkonjunkturen. Erschwerend sei
der Ausfall des Außenhandels als Wachstumsmotor der Messewirtschaft hinzugekommen. Die
weltweite Entwicklung 2009 habe gezeigt, dass die führenden Messen relativ stabil dastehen.
Zahlreiche Messen im Ausland – vor allem die der zweiten und dritten Reihe – seien dagegen in
schwieriges Fahrwasser gekommen. Von diesem Trend profitieren die großen internationalen
Leitveranstaltungen der jeweiligen Branche. Diese haben die große Chance, gestärkt aus der
Krise hervorzugehen.
Messe Frankfurt GmbH
Asien
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die Wirtschaftskrise war das alles bestimmende Thema in 2009 weltweit. Beginnend in den
USA durchschritten alle wesentlichen Volkswirtschaften die schwerste Rezession seit dem zweiten Weltkrieg. Dementsprechend negativ stellen sich die Wachstumsraten in der Rückschau dar.
Insgesamt sank das reale Bruttoinlandsprodukt der Weltwirtschaft gegenüber dem Vorjahr um
2,3 Prozent.1 Von dieser Abwärtsentwicklung waren insbesondere die Industrieländer betroffen,
deren BIP-Rückgang 2009 sogar 3,6 Prozent betrug, wobei die Staaten der Europäischen Union
mit –4,1 Prozent und Japan mit –5,3 Prozent noch höhere Abweichungen verzeichnen mussten.
Bei diesen Werten schlug die Erholung im Herbst jedoch noch zu Buche. Ansonsten wären die
Veränderungsraten am Ende des Jahres noch schlechter ausgefallen. Vor allem in großen
­Euroraumländern – allen voran in Deutschland und Italien – war eine Umkehr des Negativtrends
spürbar, etwas geringer auch in Frankreich und den Niederlanden. Hier griffen die staatlichen
Konjunkturprogramme. In den Ländern Osteuropas konnten diese Stabilisierungstendenzen am
Ende des Jahres 2009 nicht beobachtet werden. Insgesamt deutlich positiver entwickelten sich
im Berichtsjahr die Schwellenländer mit insgesamt plus 1,3 Prozent. Vor allem China mit Hongkong (+7,8 Prozent) und Indien (+6,9 Prozent) konnten nach wie vor überdurchschnittlich positive
Wachstumswerte verzeichnen. Auch diese Entwicklungen wurden durch staatliche Konjunkturprogramme begleitet. Die globale Krise konnte das Wachstum dieser Länder somit nur wenig
stören. Die Wirtschaftslage der Länder Lateinamerikas erholte sich im Laufe des Jahres durch
die wachsende Nachfrage nach Rohstoffen. Der Verlauf in diesen Ländern war jedoch uneinheitlich. Die Krise ließ auch die Staaten des Nahen Ostens nicht unberührt. Zum Ende des Jahres
breitete sich jedoch wieder ein zunehmender Optimismus aus. Der Welthandel, ein für die
­Messewirtschaft als Anbieter von internationalen Marketingplattformen des Handels bedeutender Indikator, entwickelte sich mit –11 Prozent äußerst negativ.
Unternehmensgruppe Messe Frankfurt
48
Lagebericht des Konzerns
II. Darstellung des Geschäftsverlaufs
Auch die Messe Frankfurt konnte sich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung nicht ent­
ziehen. Die strukturellen Probleme in den Primärmärkten betrafen auch die Branchen, in denen
die Messe Frankfurt Veranstaltungen anbietet. Budgetkürzungen oder gar Insolvenzen führten
dazu, dass viele – auch angestammte – Aussteller nicht an Messen teilnahmen. Dieser Entwicklung kann eine Messegesellschaft nur bedingt entgegentreten. Als eine der führenden deutschen
Messe­gesellschaften hatte die Messe Frankfurt mit ihren Leitveranstaltungen und ihrem breit
aufgestellten internationalen Netzwerk eine vergleichsweise gute Ausgangsbasis, die auch im
Geschäftsjahr weiter ausgebaut werden konnte: Sie hat ihre starken Veranstaltungen weiter
gestärkt, Marktchancen genutzt und damit die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt.
Das Kerngeschäft des Konzerns Messe Frankfurt besteht einerseits in der Durchführung von
Messen und Ausstellungen in den Kernkompetenzbereichen Konsumgüter-, Textil- und Technikmessen. Diese werden von der Messe Frankfurt Exhibition GmbH und ihren Tochtergesell­
schaften im In- und Ausland veranstaltet. Darüber hinaus vermarktet der Konzern durch seine
Tochtergesellschaft Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG Ausstellungsflächen an Messever­
anstalter und stellt hierzu Infrastruktur- und Serviceleistungen bereit. Beide Hauptgesellschaften
stehen unter dem gemeinsamen Dach der Holding, der Messe Frankfurt GmbH.
Den Schwerpunkt der am Standort Frankfurt durchgeführten Veranstaltungen bilden die inter­
nationalen Leitmessen. Sie führen das relevante internationale Angebot mit der jeweiligen kontinentalen Nachfrage in Europa zusammen. Aufgrund ihrer Größe und Internationalität haben
diese Messen zum Teil sogar einen Alleinstellungsanspruch inne oder nur wenige konkurrierende
Veranstaltungen.
Die Geschäftstätigkeit der ausländischen Tochtergesellschaften fußt vor allem auf zwei Säulen,
der Durchführung von eigenen Messen sowie dem Vertrieb von Messeteilnahmen der Messe
Frankfurt Exhibition weltweit. Darüber hinaus vertreiben einige Tochtergesellschaften auch
Serviceleistungen im Rahmen des so genannten Turn-Key-Business (Vermietung von Komplettständen und weitere Services). Bei den eigenen Veranstaltungen handelt es sich meist um
­Marken-Messen. Diese orientieren sich an der Leitmesse des Brands (Marke) in Bezug auf Namen,
Nomenklatur und Services. Da die internationalen Messemärkte sich nicht überall auf wenige
Großmessegelände konzentrieren wie in Deutschland, ist der Leitmesseanspruch, wie er am
Standort Frankfurt realisiert werden kann, auf die Überseeregionen nicht übertragbar. Aufgrund
der unterschiedlichen Reichweite der Messen in Bezug auf Aussteller und Besucher ist eine
eindeutige Abgrenzung des relevanten Messemarktes nur sehr schwer zu leisten. Deswegen gibt
es in der Messebranche keine festen Definitionen über den erreichten Marktanteil.
Neben den eigenen Veranstaltungen im In- und Ausland nutzen zahlreiche Gastveranstalter die
zentrale Lage, die gute Infrastruktur und das professionelle Serviceangebot des Messestandortes
Frankfurt, um ihren Zielgruppen eigene Marketingplattformen anzubieten.
Zu einem der heute unverzichtbaren Services gehört das Business-Portal der Messe Frankfurt,
das unter www.productpilot.com aufgerufen werden kann. Dieses Portal ermöglicht den Nutzern
eine schnelle Online-Recherche unter mehr als 22.000 Ausstellern der Frankfurter Eigenveranstaltungen und deren Produkten. Productpilot.com ist eingebunden in das Vermarktungsportfolio
der Messe Frankfurt Exhibition GmbH. Im Berichtsjahr wurde in diesem Kontext die Einführung
49
von Medienpaketen vorbereitet. Dabei handelt es sich um die integrierte Erfassung aller Aus­
stellerinformationen, die für den Katalog, das Besucherorientierungssystem Compass auf dem
Gelände und die Internetauftritte der einzelnen Veranstaltungen benötigt werden.
Leistungskennziffern – Messen und Ausstellungen
Im Berichtsjahr veranstaltete der Konzern Messe Frankfurt weltweit 91 Messen und Ausstellungen. Rund 63.400 Aussteller und 3,2 Millionen Besucher wurden registriert; rund 1,9 Millio­
nen Quadratmeter Nettofläche wurden belegt. Am Standort Frankfurt wurden darüber hinaus
404 Kon­gresse, Events und weitere Veranstaltungen mit rund 686.200 Besuchern durchgeführt.
Insgesamt besuchten im Berichtsjahr 3,8 Millionen Menschen die Veranstaltungen des Konzerns
Messe Frankfurt.
Gesamtaktivitäten 2009 der Messe Frankfurt
Anzahl
Aussteller
Nettofläche*
(in Tsd. m²)
Besucher
(in Tsd.)
Messen und Ausstellungen
– am Messeplatz Frankfurt
– an anderen Standorten im Inland
31
38.632
1.356
2.229
6
2.465
83
97
Gesamt Deutschland
37
41.097
1.439
2.326
Ausland
54
22.320
483
837
Gesamt Messen und Ausstellungen
91
63.417
1.922
3.163
Weitere Veranstaltungen
404
686
Gesamtaktivitäten
495
63.417
1.922
3.849
* einschließlich Sonderschaufläche
Auf dem konzerneigenen Messegelände in Frankfurt fanden 31 Messen, Verkaufsbörsen und
Fachausstellungen statt, darunter 11 Veranstaltungen der Messe Frankfurt Exhibition GmbH.
­Darüber hinaus veranstalteten ihre beiden inländischen Tochtergesellschaften, Mesago Messe
Frankfurt GmbH, Stuttgart (1), und Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH, Wiesbaden (2), ins­
gesamt noch drei weitere Messen in Frankfurt. Zu diesen 14 konzerneigenen Messen in Frankfurt
kamen rund 18.900 Aussteller und 744.000 Besucher. Rund 823.000 Quadratmeter wurden auf
diesen konzerneigenen Messen in Frankfurt vermietet. Die Mesago sowie die Messe Frankfurt
Ausstellungen GmbH veranstalteten 2009 neben ihren drei Messen in Frankfurt noch sechs weitere an anderen deutschen Messeplätzen. Sieben Gastmessen sowie acht Verkaufsbörsen und
Ausstellungen und zwei weitere sonstige Fachausstellungen ergänzten das Veranstaltungsport­
folio am Messeplatz Frankfurt.
Als Ergebnis der Internationalisierungsstrategie der Messe Frankfurt kamen rund 67 Prozent der
Aussteller und rund 38 Prozent der Besucher aus dem Ausland zu den Veranstaltungen der
­Messe Frankfurt Exhibition am ­Messeplatz Frankfurt. Diese Kennziffern sind Ausweis für maximalen Kundennutzen sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite und stellen Spitzen­
werte im Wettbewerbsumfeld dar. Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Internationalitätsgrade
für Veranstaltungen am Messeplatz Deutschland beziffert der AUMA vorläufig mit 53 Prozent auf
Ausstellerseite bzw. 23 Prozent bei Besuchern.
Das Berichtsjahr gehört zwar turnusbedingt zu den veranstaltungsstärkeren Jahren, da große
Veranstaltungen stattfanden wie die publikumsstarke IAA Pkw, die nur in ungeraden Jahren
durchgeführt wird, und die ACHEMA, die alle drei Jahre der Chemietechnik und den Anbietern
für Umweltschutztechnik und Biotechnologie eine Kommunikationsplattform bietet. Dennoch
konnten 2009 die Ergebnisse des Vorjahres (bei nicht jährlich stattfindenden Messen bezogen
auf das letzte Veranstaltungsjahr) bei den branchenwichtigen Kennziffern – Aussteller, Besucher,
50
Lagebericht des Konzerns
vermietete Fläche – krisenbedingt nicht ganz erreicht werden. Bei genauerer Betrachtung war
das Messejahr zweigeteilt. Die Eigenveranstaltungen des ersten Halbjahres verliefen erwartungsgemäß noch ausgesprochen stabil. Einige Messen wie die Techtextil und die ISH konnten sogar
Zuwächse verzeichnen. Bei den Gastveranstaltungen war die ACHEMA internationaler als je zuvor und auch die IMEX verzeichnete eine Rekordbeteiligung an Besuchern. Zur Jahresmitte holte
dann die Krise die Messebranche insgesamt und auch die Messe Frankfurt ein. So musste die
Tendence einen deutlichen Aussteller- und Besucherrückgang hinnehmen. Auch Gastveranstaltungen wie die IAA Pkw waren betroffen als Resultat der jeweiligen Probleme im Primärmarkt.
Die Frankfurter Buchmesse erreichte hingegen nahezu den gleichen Level wie im Vorjahr.
Erfreulich: Die Partnerschaft mit dem Veranstalter der Buchmesse wurde im Berichtsjahr vertraglich bis zum Jahr 2022 festgeschrieben. Damit verbindet sich eine traditionsreiche Veranstaltung
auch in Zukunft dauerhaft mit einem traditionsreichen Messeplatz.
Das Auslandsgeschäft trug auch im Berichtsjahr einen wesentlichen Anteil zum Geschäftserfolg
der Messe Frankfurt bei: Auf 54 Veranstaltungen zeigten rund 22.300 Aussteller mehr als
837.000 Besuchern auf über 483.000 Quadratmetern ihr Leistungsspektrum. Damit stellten 2009
mehr Aussteller auf konzerneigenen Messen im Ausland als im Inland aus.
Regionaler Schwerpunkt des Auslandsgeschäfts ist nach wie vor Asien mit 30 Veranstaltungen
im Berichtsjahr, von denen allein 20 auf China entfielen. Weitere attraktive Veranstaltungsre­
gionen lagen für die Messe Frankfurt im Wirtschaftsraum EMEA (Europe, Middle East, Africa).
15 Messen wurden hier durchgeführt, acht davon allein in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Von Kanada bis Argentinien veranstalteten die Tochtergesellschaften der Messe Frankfurt Exhibition GmbH im Berichtsjahr neun Messen auf dem amerikanischen Kontinent.
Im Zuge der Optimierung ihres Produktspektrums erweiterte die Messe Frankfurt auch im Berichtsjahr 2009 ihr Portfolio im Ausland. Neue Eigenentwicklungen der beiden Brands Heimtextil
und Ambiente gingen an den Start. In China wurde erstmals die Intertextile Guangzhou Hometextiles durchgeführt. In Europa hatte die Ambiente Italia ihre Premiere.
Zuwächse im Portfolio konnten darüber hinaus durch den Kauf der Geschäftsfelder der taiwanesischen A & S Group realisiert werden. Zu diesem Zweck wurde durch die Messe Frankfurt (H. K.)
in Hongkong eine neue Gesellschaft, Messe Frankfurt New Era Business Media Ltd. mit Sitz in
Hongkong gegründet und die Vermögenswerte erworben. Die Messe Frankfurt (H. K.) hält an
dieser Gesellschaft Anteile von 70 Prozent, die restlichen 30 Prozent werden von den bisherigen
Anteilseignern der A & S Group gehalten. Die A & S Group war als Messeveranstalter und Fachverlag im Bereich Sicherheitstechnologie tätig. Die Messe Frankfurt Exhibition GmbH hat damit eine
weitere Voraussetzung geschaffen, ihre Marke Intersec weiter ausbauen zu können. Unter dem
Namen S
­ ecuTech veranstaltet sie zwei Fachmessen in Taiwan und Vietnam.
Neben der Konzeption und Durchführung von Eigenveranstaltungen wurden 19 German Pavilions
auf Auslandsmessen organisiert. Dabei handelt es sich um die Planung und Durchführung von
Messebeteiligungen, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie
durchgeführt werden. Sie erleichtern kleinen und mittleren Unternehmen den Markteintritt im
jeweiligen Land.
Kongresse, Events und Festhallen-Veranstaltungen
Neben Gastmessen und Ausstellungen veranstaltet die Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG
auch Kongresse und Events sowie Festhallen-Veranstaltungen. Die traditionsreiche und viel­
seitige Festhalle beging im Geschäftsjahr ihren 100. Geburtstag. Sie bildete seinerzeit den Ausgangspunkt für die sukzessive Weiterentwicklung des Messegeländes in Frankfurt, das heute
10 Hallen umfasst. Nach wie vor gilt die Festhalle als eine der Top-Locations für Großveranstaltungen und ist mit ihrer historischen Architektur, gepaart mit modernster Technik, einzigartig. Für
viele internationale Veranstalter ist sie die erste Wahl für Konzerte, Show-, sportliche und sonstige
51
Events. 46 solcher Veranstaltungen wurden im Berichtsjahr durchgeführt, zu denen annähernd
604.000 Besucher kamen. Zu den Highlights gehörten das Deutsche Turnfest, die 100-Jahr-Feier
der Festhalle, der Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon sowie das Internationale Festhallenreitturnier. Viele Konzerte internationaler Stars zogen auch 2009 wieder ihr Publikum in den Bann:
Zu den Künstlern, die in der Festhalle ihre Fans begeisterten, gehörten Pink, Lionel Richie, Simply
Red, AC/DC, André Rieu und Metallica.
Darüber hinaus bot das Congress Center mit seinen angrenzenden Räumlichkeiten 97 Kongressen und Tagungen außerhalb von Messen den richtigen Rahmen und zog 78.000 Interessierte
nach Frankfurt. Die Schwerpunkte des Kongressprogramms lagen auf den Themen Wissenschaft, Medizin, IT und Finanzen.
Unterstützt werden alle Geschäftstätigkeiten der Messe Frankfurt durch umfangreiche Aktivi­
täten zur Stärkung der Dachmarke Messe Frankfurt. Auf Basis neuer zentraler Markenwerte
wurden im Geschäftsjahr die Kommunikationsbotschaften nach innen und außen überarbeitet
und in allen Medien aufeinander abgestimmt. Und dies aus gutem Grund: Eine starke Dach­
marke bürgt für die professionelle Betreuung und verlässliche Stabilität der Produktmarken im
In- und Ausland.
Infrastrukturentwicklung – Geländemanagement
Die Stadt in der Stadt – das Messegelände mit seinen umfangreichen Services für Aussteller und
Besucher – trägt mit ihren markanten Gebäuden zum unverwechselbaren Profil der Stadt Frankfurt bei. Im Rahmen der Modernisierung und Weiterentwicklung des Messegeländes wurden im
Berichtsjahr nach nur zwei Jahren Bauzeit die neue Messehalle 11 und das Portalhaus im Westgelände rechtzeitig zur IAA Pkw eröffnet. Mit der zweigeschossigen neuen Halle 11, die mehr als
23.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche umfasst, bietet die Messe Frankfurt ihren Kunden ein
repräsentatives Ausstellungsgebäude mit höchstem technischem Standard. Besucher, die von
der Autobahn und vom Parkhaus Rebstock kommen, gelangen jetzt über den Eingangsbereich
des Portalhauses schnell in die Halle 11 und damit auf das Messegelände, denn die beiden Neubauten sind über die Via Mobile – das überdachte Personenleitsystem – mit den Hallen 9 und 10
verbunden. Insgesamt stehen auf dem Messegelände in Frankfurt jetzt rund 345.700 Quadrat­
meter vermietbare Hallenfläche zur Verfügung.
Im Berichtsjahr wurde auf dem Dach der Halle 10 eine gemeinschaftlich betriebene Photo­voltaik­
anlage installiert, die als Mitarbeiter- und Bürgerbeteiligungsanlage von dem Verein Sonnen­ini­
tiative e. V. ins Leben gerufen und von der Messe Frankfurt sowie dem regionalen Energiedienstleister Mainova unterstützt wurde. In zwei Schritten wurden insgesamt 2.097 poly­kristalline
Module installiert, die eine Maximalleistung von 455 kWh Strom produzieren, was einem Verbrauch von 150 Privathaushalten entspricht.
52
53
Lagebericht des Konzerns
III. Darstellung der Lage
Die Messe Frankfurt Exhibition GmbH ist mit ihren großen internationalen Leitmessen der Hauptumsatzträger des Konzerns und erzielte konsolidiert 173,9 Mio. € nach 205,6 Mio. € im Vorjahr.
Hierbei wirkte sich neben der Wirtschaftskrise und der Entwicklung bei der Konsumgütermesse
Tendence insbesondere der Zweijahresturnus der Automechanika aus, die in ungeraden Jahren
nicht stattfindet. Aber auch gegenüber 2007, das aufgrund des Messeportfolios eher vergleichbar ist, wurden rund 19,1 Mio. € bzw. 9,9 Prozent weniger Umsatzerlöse erzielt, da 2007 turnusgemäß zusätzlich die Dreijahresveranstaltung IFFA durchgeführt wurde.
Ertragslage
Der Geschäftsverlauf und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung spiegeln sich auch in der
Umsatzentwicklung des Konzerns wider. Mit 423,8 Mio. € wurde im Jahr 2009 ein Umsatz erzielt,
der um 3,7 Prozent bzw. 16,4 Mio. € unter dem bisherigen Spitzenjahr 2008 (440,2 Mio. €) liegt. Der
Rückgang ergibt sich im Wesentlichen durch die ausländischen Tochtergesellschaften, die insgesamt 14,3 Mio. € bzw. 13,8 Prozent weniger als im Vorjahr erlöst haben. Im Inland hingegen fiel der
Umsatzrückgang mit –0,6 Prozent verhältnismäßig moderat aus, wobei sich die turnus­bedingten
gegenläufigen Effekte bei den Gesellschaften Messe Frankfurt Exhibition GmbH (–31,7 Mio. €) und
Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG (+36,6 Mio. €) nahezu ausgeglichen haben. Gegenüber
2007, das aufgrund seiner Veranstaltungsstruktur besser vergleichbar ist, konnte insgesamt eine
leichte Steigerung von 0,2 Mio. € erwirtschaftet werden. Auch hier war die Entwicklung zweigeteilt: Während im Inland der Umsatz um 4,5 Mio. € bzw. 1,4 Prozent g
­ esteigert werden konnte,
wurde im Ausland der Umsatz des Jahres 2007 um 4,3 Mio. € bzw. 4,6 Prozent unterschritten.
Bei der Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG wurde hingegen mit 104,0 Mio. € turnusbedingt
ein neuer Spitzenumsatz erreicht, der mit +36,6 Mio. € deutlich über dem Vorjahr liegt. Hintergrund hierfür ist, dass neben der im Zweijahresturnus durchgeführten Gastveranstaltung IAA
Pkw auch die Achema stattfand, die einen Dreijahresturnus hat. Diese Kombination ergibt sich
nur alle sechs Jahre. Darüber hinaus wurde das Deutsche Turnfest als einmalige Veranstaltung
durchgeführt. Im Vergleich zu 2007 wurden 31,5 Mio. € bzw. 43,4 Prozent mehr erlöst. Die Messe
Frankfurt Exhibition und die Messe Frankfurt Venue tragen mit Anteilen von 41,0 Prozent bzw.
24,5 Prozent am stärksten zum Umsatz im Konzern bei.
Umsatzentwicklung (konsolidiert) 2007–2009
Umsatzentwicklung des Konzerns (konsolidiert) in Mio. €
2007
Mio. €
2008
Mio. €
2009
Mio. €
Veränderungen zu
2008
2007
in %4)
in %4)
Inland
Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt
0,2
0,1
0,0
–100,0
–100,0
193,0
205,6
173,9
–15,4
–9,9
Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG, Frankfurt
72,5
67,4
104,0
54,3
43,4
Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH, Wiesbaden
4,9
4,3
3,7
–14,0
–24,5
20,8
21,0
19,2
–8,6
–7,7
Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Frankfurt
Mesago Messe Frankfurt GmbH, Stuttgart1)
Messe Frankfurt Medien und Service GmbH, Frankfurt
15,7
17,2
12,4
–27,9
–21,0
Accente Gastronomie Service GmbH, Frankfurt 22,6
20,7
21,0
1,4
–7,1
329,7
336,3
334,2
–0,6
1,4
Summe Inland
Ausland
Messe Frankfurt France S. A. S., Paris
Messe Frankfurt Italia Srl., Mailand
Zusammen mit den Servicetochtergesellschaften Accente Gastronomie Service GmbH und
Messe Frankfurt Medien und Service GmbH wurde am Standort Frankfurt ein konsolidierter
Umsatz von 311,3 Mio. € generiert, der rund 73 Prozent des Konzern-Umsatzes entspricht
(zum Vergleich: 2008: 310,9 Mio. €, 2007: 303,8 Mio. €).
500
450
400
350
300
250
406,1
378,7
88,1
423,6
93,9
440,2
103,9
423,8
89,6
78,1
22,7
32,0
245,9
25,3
24,4
36,0
38,3
37,9
22,9
33,4
257,6
265,7
273,1
277,9
2006
2007
2008
2009
25,7
200
150
100
15,4
15,3
13,3
–13,1
–13,6
0,8
2,1
2,7
28,6
++
Messe Frankfurt Istanbul L. S., Istanbul
0,9
0,0
0,6
++
–33,3
O. O. O. Messe Frankfurt RUS, Moskau
3,2
2,8
1,8
–35,7
–43,8
EPOC Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt/Dubai
9,2
11,2
8,5
–24,1
–7,6
Messe Frankfurt Asia Holding Ltd., Hongkong2)
49,0
59,7
52,6
–11,9
7,3
Messe Frankfurt Inc., Atlanta3)
5,6
6,1
2,5
–59,0
–55,4
Messe Frankfurt México S. de R. L. de C. V., Mexico City
1,8
2,4
0,1
–95,8
–94,4
Messe Frankfurt Feiras Ltda., São Paulo 3,8
0,1
0,0
–100,0
–100,0
Indexport Messe Frankfurt S. A., Buenos Aires
4,2
4,2
7,5
78,6
78,6
Summe Ausland
93,9
103,9
89,6
–13,8
–4,6
Konzern-Umsatz
423,6
440,2
423,8
–3,7
0,0
1) Teilkonzern
2) Teilkonzern inklusive der Tochtergesellschaften: Messe Frankfurt (H. K.) Ltd., Hongkong; Messe Frankfurt (Shanghai) Co. Ltd., Schanghai;
Guangzhou Guangya Messe Frankfurt Co. Ltd., Guangzhou; Messe Frankfurt New Era Business Media Ltd., Hongkong; Mesago Messe
­Frankfurt Corp., Tokio; Messe Frankfurt Korea Ltd., Seoul; Messe Frankfurt Trade Fairs India Pvt. Ltd., Mumbai
3) inkl. PAACE Automechanika Mexico, LLC, Atlanta
4) Abweichungen über 100 % werden mit ++ bzw. –– dargestellt
50
2005
Veranstaltungsgesellschaften Ausland
Veranstaltungsgesellschaften Inland
Servicetochtergesellschaften Inland
Messe Frankfurt (Holding/Exhibition/Venue)
Bei der Mesago Messe Frankfurt GmbH in Stuttgart konnte der Spitzenumsatz des Vorjahres
krisenbedingt nicht gehalten werden. Trotz einer weiterhin starken SPS/IPC/Drives, Internationale
Fachmesse für elektrische Automatisierung, ging der Umsatz um 1,8 Mio. € auf 19,2 Mio. € zurück. Die Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH hat durch die Entwicklungen bei der Marketing
Services und das Aussetzen der EBIF (European Banking & Insurance Fair) einen Umsatzrückgang
von 0,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen und erlöste 3,7 Mio. €.
Der Umsatz im Auslandsgeschäft summiert sich auf 89,6 Mio. € und hat einen Anteil von 21,1 Prozent am Konzern-Umsatz (Vorjahr 23,6 Prozent). Die in dem Teilkonzern Messe Frankfurt Asia
Holding Ltd. zusammengefassten asiatischen Gesellschaften erwirtschafteten hiervon konsoli-
54
Lagebericht des Konzerns
55
diert 52,6 Mio. €. Danach folgen die Messe Frankfurt France mit 13,3 Mio. € und die EPOC Messe
Frankfurt GmbH mit ihrer Betriebstätte in Dubai mit 8,5 Mio. €. Der Umsatzrückgang zum Vorjahr
ist vor allem Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise und ergibt sich im Wesentlichen durch die
Gesellschaften in Asien (–7,1 Mio. €), USA (–3,6 Mio. €), Dubai (–2,7 Mio. €) und Mexiko (–2,3 Mio. €).
Mit einer positiven Umsatzentwicklung im Berichtsjahr können hingegen die Gesellschaften
Italien (+0,6 Mio. €) und Argentinien (+3,3 Mio. €) aufwarten. Dies ist durch die erfolgreiche
Premiere der Ambiente Italia sowie zwei Großkongresse in Buenos Aires begründet. Des Weiteren führte in der Türkei der Zweijahresturnus der Automechanika Istanbul zu einem Umsatzanstieg von 0,6 Mio. €.
Auch beim Ergebnis kann der Konzern nicht an den Spitzenwert des Vorjahres anknüpfen. Mit
36,6 Mio. € lag das Ergebnis vor Ertragsteuern um 15,1 Mio. € bzw. 29,1 Prozent unter Vorjahr
(51,7 Mio. €). Gegenüber 2007 wurden 6,9 Mio. € weniger erwirtschaftet.
die nicht direkt mit den Veranstaltungen in Zusammenhang stehen, z. B. Beratung, Versicherung, EDV-Kosten und Büromaterial.
Das Finanzergebnis beträgt –6,2 Mio. € (2008: –3,0 Mio. €) und beinhaltet neben Zinserträgen aus
Wertpapier- und Geldanlagen (2,8 Mio. €; 2008: 5,4 Mio. €) Zinsaufwendungen in Höhe von
8,9 Mio. € (2008: 8,4 Mio. €). Diese resultieren aus Finanzinstrumenten und den Bankdarlehen, die
Ende 2006 von der Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG bzw. 2008 und 2009 von der
Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG zur Finanzierung des Baus der Halle 3 bzw. der Halle 11
aufgenommen wurden.
Unter Berücksichtigung der Ertragsteuern (13,2 Mio. €) sowie der sonstigen Steuern (3,5 Mio. €)
ergibt sich ein Konzern-Jahresüberschuss von 23,4 Mio. €, der rund 12,5 Mio. € unter dem Vorjahr
(35,9 Mio. €) liegt. Die hieraus resultierende Umsatzrendite nach Steuern beträgt 5,5 Prozent
nach 8,2 Prozent im Vorjahr. Im Verhältnis zum Eigenkapital errechnet sich eine Rendite von
6,2 Prozent (Vorjahr 10,6 Prozent).
Ergebnisentwicklung 2007–2009
2007
Tsd. €
2008
Tsd. €
2009
Tsd. €
Veränderungen zu
2008
2007
in %
in %
Ergebnis vor Ertragsteuern
43.548
51.659
36.601
–29,1
–15,9
Ertragsteuern
15.899
15.757
13.235
–16,0
–16,8
Konzern-Jahresüberschuss
27.649
35.902
23.366
–34,9
–15,5
Ursächlich für diese Entwicklung ist neben dem Umsatzrückgang (–16,4 Mio. € bzw. –3,7 Prozent)
und einer Verringerung der sonstigen betrieblichen Erträge um rund 4,0 Mio. € eine nur
unterpropor­tionale Kostensenkung von 2,1 Prozent.
Die sonstigen betrieblichen Erträge (15,1 Mio. €) beinhalten neben dem laufenden Ertrag aus der
jährlichen Auflösung des Sonderpostens zum Finanzierungsbeitrag (2,1 Mio. €) im Wesentlichen
die Auflösung von Rückstellungen (8,6 Mio. €; Vorjahr: 5,5 Mio. €) für unterlassene Instandhaltungsmaßnahmen, die aus zeitlichen Gründen nicht durchgeführt werden konnten, sowie Erträge
aus Kursdifferenzen von 2,4 Mio. €. Der Rückgang zum Vorjahr ergibt sich insbesondere dadurch,
dass 2009 der Ertrag aus der anteiligen Auflösung (2,1 Mio. €) des im passiven Rechnungsabgrenzungsposten erfassten kapitalisierten Erbbauzinses für den Messeturm erstmalig nicht bei den
sonstigen betrieblichen Erträgen, sondern bei den Umsatzerlösen verbucht wurde.
Den Erlösen stehen betriebliche Aufwendungen von insgesamt 392,6 Mio. € gegenüber. Sie sind
damit um 8,2 Mio. € geringer ausgefallen als im Vorjahr. Den höchsten Anteil bei den Aufwendungen haben die veranstaltungsbezogenen Kosten mit 197,2 Mio. € nach 206,0 Mio. € im Jahr
2008. Dies entspricht einer Aufwandsquote im Verhältnis zum Umsatz von 46,5 Prozent, die im
Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte niedriger ausfällt. Die veranstaltungsbezogenen
Leistungen beinhalten sämtliche Aufwendungen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den
Veranstaltungen stehen. Sie stellen im Wesentlichen variable Kosten dar und entwickeln sich
somit analog zum Umsatz. Neben den Kosten für Besucherwerbung, Pressearbeit, Vertriebsprovisionen und Marketing gehören dazu alle Kosten für Dienstleistungen (z. B. Hostessendienste)
sowie die externe Hallenmiete und die Instandsetzung des Geländes in Frankfurt.
Etwas gegenläufig entwickelten sich die Personalkosten. Die Erhöhung der durchschnittlichen
Anzahl der Mitarbeiter im Konzern sowie Gehaltsanpassungen führten zu einer Erhöhung der
Aufwendungen um rund 2,4 Mio. € bzw. 2,7 Prozent. Damit hat sich auch die Personalkostenquote von 20,7 Prozent im Vorjahr auf 22,1 Prozent im Berichtsjahr erhöht. Die Abschreibungen
sind insbesondere infolge der Fertigstellung der Halle 11 mit 52,9 Mio. € um 5,8 Mio. € angestiegen. Des Weiteren wurden sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 48,9 Mio. € verbucht, die um 7,6 Mio. € unter dem Vorjahr lagen. Diese Position beinhaltet alle Aufwendungen,
Betrachtet man die Ergebnis-Kennzahl EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and
Amortisation), so wurde mit 95,7 Mio. € ein Ergebnis erzielt, das 6,1 Mio. € unter dem Vorjahr
(101,8 Mio. €) liegt. Bezogen auf den Umsatz beträgt die EBITDA-Marge des Geschäftsjahres
22,6 Prozent.
EBITDA-Entwicklung 2007–2009
2007
Tsd. €
2008
Tsd. €
2009
Tsd. €
Veränderungen zu
2008
2007
in Tsd. €
in Tsd. €
Konzern-Jahresüberschuss 27.649
35.902
23.366
–12.536
–4.283
Ertragsteuern
15.899
15.757
13.235
–2.522
–2.664
–584
3.032
6.145
3.113
6.729
Abschreibungen
abzüglich Finanzergebnis
48.485
47.153
52.950
5.797
4.465
Konzern-EBITDA 91.449
101.844
95.696
–6.148
4.247
EBITDA-Marge
21,6 %
23,1 %
22,6 %
Im Folgenden werden die Ergebnisse vor Konsolidierung der in den Konzern-Abschluss einbezogenen Gesellschaften bzw. Teilkonzerne erläutert.
Das Stammhaus, Messe Frankfurt GmbH, weist einen Jahresüberschuss von 11,5 Mio. € aus nach
23,6 Mio. € im Vorjahr. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf das Finanzergebnis zurückzuführen, das neben dem positiven Zinsergebnis von 0,9 Mio. € (Vorjahr: 2,4 Mio. €) eine Ausschüttung
der Messe Frankfurt Exhibition GmbH in Höhe von 12,0 Mio. € enthält nach 22,0 Mio. € im Vorjahr.
Die Messe Frankfurt Exhibition GmbH erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 14,4 Mio. € (Vorjahr
31,1 Mio. €) bzw. einen Jahresüberschuss von 11,5 Mio. € (Vorjahr 25,7 Mio. €). Der Rückgang im
Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen dadurch begründet, dass gerade Jahre – bedingt durch
den Turnus der Mehrjahresveranstaltungen Automechanika und Light + Building – ergebnisstär­
kere Jahre sind. Hinzu kommt ein reduziertes Finanzergebnis (–3,6 Mio. €), da zum einen die
Verlustübernahme für die Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH, Wiesbaden, höher ausgefallen
ist und zum anderen Abschreibungen auf Finanzanlagen vorgenommen werden mussten.
Für die Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG war das Berichtsjahr auch im Hinblick auf das
Ergebnis ein neues Spitzenjahr. Obwohl aufgrund der Fertigstellung der Halle 11 ein erhöhter
Abschreibungsaufwand sowie ein erhöhter Zinsaufwand infolge der weiteren Darlehensaufnahme, der Zinssicherungsgeschäfte zur Finanzierung der Bautätigkeit und der Zinsen, die im Rahmen der Auflösung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens aus den Mietvorauszahlungen
56
Lagebericht des Konzerns
57
der Messe Frankfurt Exhibition GmbH angefallen sind, verkraftet werden musste, erwirtschaftete
die Gesellschaft einen Jahresüberschuss in Höhe von 10,0 Mio. € nach 3,7 Mio. € im Vorjahr.
Die Ergebnisse der in- und ausländischen Tochtergesellschaften der Messe Frankfurt Exhibition
GmbH haben eine differenzierte Entwicklung genommen. Per Saldo summieren sich die Jahresergebnisse im Berichtsjahr auf 12,0 Mio. € nach 18,3 Mio. € im Vorjahr. Davon hat der asiatische
Teilkonzern nach 7,7 Mio. € im Jahr 2008 im Berichtsjahr 6,1 Mio. € erwirtschaftet. Insbesondere
die Entwicklungen in Korea und Indien sind für diesen Rückgang verantwortlich, da die anderen
asiatischen Gesellschaften eine positive Ergebnisabweichung zum Vorjahr aufweisen. Einen
nennenswerten Gewinnanteil können die inländische Mesago Messe Frankfurt GmbH in Stuttgart
mit einem Jahresüberschuss von 4,3 Mio. € (Vorjahr 6,2 Mio. €) sowie die französische Tochter­
gesellschaft mit 1,4 Mio. € (Vorjahr 2,4 Mio. €) vorweisen. Während die Tochtergesellschaften in
den USA, Mexiko, Italien und Russland Jahresfehlbeträge verzeichneten, können alle übrigen
Veranstaltungs- und Vertriebsgesellschaften positive Jahresergebnisse ausweisen.
Ergebnis vor Ertragsteuern und Umsatzrendite 2005–2009 (in Mio. €)
70
10,7 %
60
10,3 %
40,7
40
18,3
30
22,4
11,7 %
8,6 %
51,7
48,2
50
20
11,9 %
43,5
20,7
15,8
15,9
35,9
27,6
27,5
36,6
13,2
23,4
10
2005
Ertragsteuern
2006
2007
Jahresüberschuss
2008
2009
Ergebnis vor Ertragsteuern
Umsatzrendite vor Ertragsteuern
Vermögens- und Finanzlage
Das Anlagevermögen des Konzerns Messe Frankfurt ist im Wesentlichen geprägt durch die
Grundstücke und Gebäude sowie die Messerechte und Firmenwerte. Im Berichtsjahr wurden
darüber hinaus Investitionen in Höhe von rund 117,7 Mio. € vorgenommen (Vorjahr 114,9 Mio. €).
Der überwiegende Teil wurde in Sachanlagen investiert, wobei allein auf den Bau der Halle 11
rund 73,6 Mio. € entfallen. Die restlichen Zugänge betreffen weitere kleinere Infrastrukturmaßnahmen, Betriebsvorrichtungen in den Hallen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen.
Auf der Passivseite wird für das Eigenkapital aufgrund des im Geschäftsjahr erzielten Jahresüberschusses (23,4 Mio. €), der erfolgten Ausschüttungen (14,4 Mio. €), der Änderung des Konsolidierungskreises (2,3 Mio. €) sowie der Veränderung des Ausgleichspostens aus der Fremdwährungsumrechnung (–3,8 Mio. €) ein Wert von 384,2 Mio. € bilanziert, der um 7,5 Mio. € über dem
Vorjahr (376,7 Mio. €) liegt. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von rund 44 Prozent und führt
zu einem Anlagendeckungsgrad 1. Grades von rund 53 Prozent. In Verbindung mit dem eigen­
kapitalnahen Sonderposten für Finanzierungsbeitrag zum Anlagevermögen (34,0 Mio. €) sowie
dem ebenfalls überwiegend langfristig zur Verfügung stehenden passiven Rechnungsabgrenzungsposten (pRAP) von 36,5 Mio. €, den mittel- und langfristigen Rückstellungen (22,2 Mio. €)
sowie den langfristigen Bankdarlehen (178,2 Mio. €) erhöht sich der Anlagendeckungsgrad
2. Grades auf 85 Prozent.
Die Rückstellungen sind gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Mio. € auf 82,7 Mio. € gesunken. Sie
umfassen neben den einzeln ausgewiesenen Pensions- und Steuerrückstellungen (+0,7 bzw.
+1,6 Mio. €) insbesondere Rückstellungen für unterlassene Instandsetzungsmaßnahmen und
Bauerneuerungsverpflichtungen, Ausgleichsansprüche von Handelsvertretern, Ansprüche der
Belegschaft sowie ausstehende Rechnungen und betragen insgesamt 54,3 Mio. € (–5,1 Mio. €
zum Vorjahr).
Die Verbindlichkeiten des Konzerns summieren sich auf 331,4 Mio. € (Vorjahr 339,0 Mio. €). Dies
entspricht einem Anteil von rund 38 Prozent an der Bilanzsumme und führt – im Verhältnis zum
Eigenkapital – zu einem Verschuldungsgrad von rund 86 Prozent nach rund 90 Prozent im Vorjahr.
Im Laufe des Jahres 2009 wurden weitere Bankdarlehen in Höhe von 37,5 Mio. € durch die Messe
Frankfurt Venue zur Finanzierung des Baus der Halle 11 aufgenommen. Dieser Kreditaufnahme
stand die planmäßige Tilgung des Bankdarlehens der Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG
in Höhe von 7,5 Mio. € gegenüber. Zum anderen haben sich die von Ausstellern erhaltenen Anzahlungen für die Messen des ersten Quartals 2010 um 17,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr verringert.
Dieser Rückgang ergibt sich durch den Zweijahresrhythmus der Messe ISH, die turnusgemäß
2010 nicht stattfindet. Des Weiteren haben sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 13,4 Mio. € und die sonstigen Verbindlichkeiten um 6,7 Mio. € reduziert.
Finanzierung
Entsprechend der Kapitalflussrechnung konnte der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit
(101,4 Mio. €) durch die vorhandene Liquidität und den positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (43,7 Mio. €) sowie aus der Finanzierungstätigkeit (15,6 Mio. €) gedeckt werden.
Hierdurch hat sich der Finanzmittelfonds um 45,8 Mio. € auf rund 97,5 Mio. € verringert. Für den
Finanzmittelfonds ergeben sich zusammengefasst folgende Werte und Veränderungen:
Entwicklung des Finanzmittelfonds 2007 – 2009
Weitere 16,1 Mio. € entfallen auf immaterielle Vermögensgegenstände, die sich im Wesentlichen
aus Zugängen beim Teilkonzern Messe Frankfurt Asia Holding sowohl beim Firmenwert (7,3 Mio. €)
als auch bei den Lizenzen und ähnlichen Rechten (5,1 Mio. €) ergeben. Sie resultieren vor allem
aus dem Erwerb der restlichen Anteile an der Tochtergesellschaft in Japan und aus dem Erwerb
der Geschäftsfelder der taiwanesischen A & S Group. Zum Jahresende 2009 wird unter Berücksichtigung der Abschreibungen (52,9 Mio. €) und der Anlagenabgänge (0,9 Mio. €) ein Anlagevermögen von 729,4 Mio. € (Vorjahr 665,5 Mio. €) bilanziert, was einem Anteil von rund 84 Prozent
an der Bilanzsumme (868,8 Mio. €) entspricht.
Das Umlaufvermögen hat sich um 71,1 Mio. € auf 138,4 Mio. € verringert. Der Rückgang resultiert
insbesondere aus einem reduzierten Bestand an Kassen- und Bankguthaben (–45,8 Mio. €). Des
Weiteren sind die sonstigen Vermögensgegenstände insbesondere aufgrund von geringeren Steuerforderungen um 13,5 Mio. € auf 25,0 Mio. € sowie der Wertpapierbestand um 10,2 Mio. € gesunken.
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
2007
Tsd. €
2008
Tsd. €
49.080
2009
Tsd. €
96.519
43.658
Cashflow aus Investitionstätigkeit
–97.571 –112.194
–101.410
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
–34.010
54.198
15.609
Zahlungswirksame Veränderungen
–82.501
38.523
–42.143
Wechselkursbedingte Änderungen
–672
797
–3.635
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
187.145
103.972
143.292
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
103.972
143.292
97.514
58
Lagebericht des Konzerns
59
Personal
Am 31.12.2009 waren in der Unternehmensgruppe Messe Frankfurt weltweit 1.665 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, 131 mehr als zum Jahresende 2008.
Die Tochtergesellschaft Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH in Wiesbaden wird 2010 mit der
Messe Frankfurt Exhibition GmbH verschmolzen. Die Mitarbeiter der MFA werden in die Konzerngesellschaften am Standort Frankfurt integriert.
Der Personalaufbau von 41 Mitarbeitern im Inland ist im Wesentlichen auf die Tochtergesellschaft
Accente Gastronomie Service GmbH und die Eröffnung des Restaurants Depot 1899 in FrankfurtSachsenhausen zurückzuführen. Die Belegschaft wurde von 162 auf 202 Mitarbeiter aufgestockt.
Zur Förderung der Integration innerhalb des Konzerns Messe Frankfurt wurde das Serviceangebot des zentralen Personalmanagements für die ausländischen Tochtergesellschaften weiter
ausgebaut. Neben der Weiterführung der Management-Development-Center-Reihe für die Auswahl der Stellvertreter der Geschäftsführer wurde ein maßgeschneidertes Weiterbildungsprogramm für die zweite Führungsebene der Tochtergesellschaften mit Fokus auf der Förderung der
betriebswirtschaftlichen Kenntnisse durchgeführt. Das internationale Austauschprogramm wird
weiterhin gut angenommen. Die Gründung der Betriebsstätte in Belgien wurde planmäßig durchgeführt. Eine Mitarbeiterin der Messe Frankfurt GmbH wurde für zwei Jahre nach Brüssel entsandt.
Im Ausland hat die geschäftliche Expansion vor allem in China (insbesondere die Gründung der
Messe Frankfurt New Era Business Media Ltd., Hongkong, sowie die damit verbundene Übernahme von 79 Mitarbeitern der A & S Group) und Japan (Aufbau aufgrund des Wachstums bestehender Messen) zu einem deutlichen Mitarbeiteranstieg geführt. Insgesamt betrug der Personalaufbau im Ausland 90 Personen.
Entwicklung der Mitarbeiteranzahl zu den Stichtagen1)
2007–2009
2007
2008
2009
247
249
248
5
7
8
Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Frankfurt
272
288
281
Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG, Frankfurt
249
253
249
Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt
Productpilot GmbH, Frankfurt
Messe Frankfurt Medien und Service GmbH, Frankfurt
60
65
73
Mesago Messe Frankfurt GmbH, Stuttgart
61
64
70
Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH, Wiesbaden
28
27
25
153
162
202
1.075
1.115
1.156
Messe Frankfurt France S. A. S., Paris, Frankreich
17
16
16
Messe Frankfurt Italia Srl., Mailand, Italien
18
24
26
Accente Gastronomie Service GmbH, Frankfurt
Inland
Messe Frankfurt Istanbul L. S., Istanbul, Türkei
17
16
15
O. O. O. Messe Frankfurt RUS, Moskau, Russland
29
29
28
EPOC Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt/Dubai
36
43
38
2
2
2
147
167
260
24
26
30
Messe Frankfurt Asia Holding Ltd., Hongkong, China
Messe Frankfurt (H. K.) Limited, Hongkong, China2)
Mesago Messe Frankfurt Corp., Tokio, Japan
Messe Frankfurt Korea Ltd., Seoul, Südkorea
8
8
8
Messe Frankfurt Trade Fairs India Pvt. Ltd., Mumbai, Indien
18
18
16
Messe Frankfurt Inc., Atlanta, USA
28
26
27
Messe Frankfurt Mexico S. de R. L. de C.V., Mexico City, Mexiko
12
11
10
5
1
0
35
32
33
396
419
509
1.471
1.534
1.665
77
63
131
Messe Frankfurt Feiras Ltda., São Paulo, Brasilien
Indexport Messe Frankfurt S. A., Buenos Aires, Argentinien
Ausland
Konzern Messe Frankfurt
Mitarbeiteranstieg
1) inkl. passive Mitarbeiter, Auszubildende und Geschäftsführer
2) Teilkonzern Hongkong inkl. der Gesellschaften Messe Frankfurt (Shanghai) Co. Ltd.,
Guangzhou Guangya Messe Frankfurt Co. Ltd. und Messe Frankfurt New Era Business Media Ltd.
Die Tochtergesellschaft in Brasilien wurde in eine ruhende Gesellschaft umgewandelt und verfügt über kein Personal mehr.
Für die Tochtergesellschaft EPOC Messe Frankfurt GmbH wurde ein zusätzlicher Geschäftsführer
eingestellt, der ab 2010 die Niederlassung in Dubai alleine leiten wird. Für die EPOC Messe
Frankfurt in Dubai wurden für die Abläufe in der Personalarbeit verbindliche Regeln inklusive
Travel Policy erstellt. Diese stellen eine Vorlage dar, die auch in den anderen Tochtergesellschaften genutzt werden soll.
Für die Messe Frankfurt ist die Ausbildung und Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ein wichtiger Faktor, um auch in Zukunft erfolgreich agieren zu können. Trotz der
allgemein schwierigen wirtschaftlichen Situation hat die Messe Frankfurt GmbH auch 2009
37 junge Menschen in sieben verschiedenen Berufen ausgebildet. Besonders erfreulich für die
Auszubildenden ist die Zusage, nach Abschluss der Lehrzeit für ein Jahr übernommen zu werden. Hier wird der Stellenwert, den die Ausbildung für die Messe Frankfurt GmbH hat, noch
einmal besonders deutlich hervorgehoben.
Die Führungskräfteentwicklung wurde ebenso wie die bedarfsorientierte Qualifizierung der
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Zusammenarbeit mit der Akademie der Messe Frankfurt
GmbH systematisch und konsequent fortgeführt. Auf diese Weise konnten sehr viele Entwicklungsmaßnahmen intern durchgeführt werden.
Zusätzlich wurde die Begleitung von Veränderungsprozessen im Unternehmen durch die Per­
sonalentwicklung fokussiert. Diese Unterstützung wurde insbesondere bei der Planung und
Durchführung von Maßnahmen, die als Folge der jährlichen Mitarbeiterumfrage zur Unternehmenskultur zu tätigen waren, gerne angenommen.
Um den Veränderungen des Marktes Rechnung zu tragen, wurde erstmals eine Stelle in der
Personal- und Organisationsentwicklung geschaffen, die den Merger & Acquisition-Prozess im
Unternehmen global professionell begleitet und unterstützt.
Ihre Attraktivität als Arbeitgeber wurde der Messe Frankfurt auch von dritter Seite bestätigt: Im
Berichtsjahr wurde sie als Top-Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet. Das unabhängige
Forschungsunternehmen CRF hatte in einer Befragung die 105 attraktivsten Arbeitgeber nach
ihrer Marktführerschaft, der Unternehmenskultur, der Jobsicherheit, den Entwicklungsmöglichkeiten, der Work-Life-Balance und der Vergütung ermittelt.
Die Beschäftigten der Unternehmensgruppe Messe Frankfurt haben auch im Jahr 2009 wieder
unter Beweis gestellt, dass mit hoher Motivation sowie unermüdlichem und flexiblem Einsatz
auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Erfolge zu erzielen sind, auf die man zu Recht stolz sein
kann. Die Geschäftsführung dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die erbrachten
Leistungen.
60
Lagebericht des Konzerns
IV. Chancen und Risiken der
­zukünftigen Entwicklung
Allgemeine Wirtschaftskrise
Die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung wird auch weiterhin Auswirkungen auf den Konzern
Messe Frankfurt haben. Trotz teilweise guter Ergebnisse bei den Frühjahrsveranstaltungen ist die
Planung 2010 in Abhängigkeit von der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung mit Unsicherheit behaftet. Aussteller- und Besucherrückgänge machen sich zusätzlich auch bei den
Vertriebserlösen der Tochtergesellschaften bemerkbar.
Die Messe Frankfurt versucht durch langfristige Kundenentwicklungsstrategien, die Aussteller,
Besucher und Gastveranstalter auch in Krisenzeiten an das Unternehmen zu binden. Durch das
breite Angebotsspektrum der Messe Frankfurt und ihrer Tochtergesellschaften können attraktive
Paketlösungen angeboten werden. Dazu zählen Reisepackages für Besucher oder umfangreiche
Starterpakete für Aussteller.
Neben den Risiken, die sich aus der aktuellen Wirtschaftslage ergeben, prüft die Messe Frankfurt
andererseits auch deren Chancen, um so zum Beispiel durch Zukäufe oder Kooperationen für die
Zeit nach der Krise optimal positioniert zu sein. Zur Steuerung dieser Projekte und der damit
verbundenen Risiken wurden personelle und organisatorische Maßnahmen eingeleitet, um eine
erfolgreiche Implementierung der neuen Veranstaltungen bzw. Geschäftsfelder im In- und Ausland sicherzustellen.
Übergreifende Branchenrisiken
Die wirtschaftlichen Probleme in der Konsumgüter-, Automobil- und Textilbranche weltweit,
verbunden mit fortschreitenden Konzentrationen im Handel, stellen für die entsprechenden
Brands, z. B. Automechanika, Paperworld, Beautyworld, Ambiente, Musikmesse oder Heimtextil,
weltweit eine ernsthafte Herausforderung dar. Viele Unternehmen dieser Branchen sind entweder vom Markt verschwunden oder reduzieren bzw. streichen ihre Messebeteiligungen. Durch
Neukonzeptionen, Arrondierungen und verstärkte Akquisitionsbemühungen sollen diese Entwicklungen kompensiert werden.
61
Risiken im Ausland
Die Messe Frankfurt Exhibition veranstaltet zwar keine Messen in politisch unsicheren Regionen,
dennoch besteht ein generelles Risiko durch kriegerische Handlungen oder terroristische Aktivitäten. Einige Regionen wie Indien oder Dubai haben deshalb verstärkt Schwierigkeiten bei der
Aussteller- und Besuchergewinnung.
Wenn Messebeteiligungen durch einzelne Länder nicht mehr gefördert werden, besteht die
Gefahr der Verkleinerung von Gemeinschaftsständen. Viele europäische Aussteller finden zudem
Vertriebspartner in Übersee und stellen dann nicht mehr auf den Auslandsveranstaltungen der
Messe Frankfurt aus.
Aufgrund des gesättigten Messemarktes in Deutschland sieht die Messe Frankfurt Wachstumsmöglichkeiten vor allem durch Messen im Ausland. Durch die globale Wirtschaftskrise sind auch
die Tochtergesellschaften weltweit betroffen. Einerseits wird es schwieriger, Aussteller und Besucher für Veranstaltungen in Frankfurt und weltweit zu gewinnen, andererseits sind auch bei den
Auslandsveranstaltungen teilweise deutliche Rückgänge bei den Umsätzen zu befürchten. Im
Ausland besteht die zusätzliche Problematik, dass es sich bei den Veranstaltungen nicht immer
um die bedeutendsten Messen der Branche handelt. Hier könnten die schon länger etablierten
Konkurrenzveranstaltungen die Gewinner der Krise sein.
Verschärft wird diese Situation durch lokale Konkurrenzveranstalter, die zum Teil von ihren Regierungen finanziell unterstützt werden. Die Messe Frankfurt setzt dem ihre Qualitätsstandards und
das internationale Vertriebsnetz entgegen, die es trotz der Krise ermöglichen, deutlich internationaler ausgerichtete Messen von hoher Qualität zu veranstalten.
Für die Tochtergesellschaften besteht ein weiteres Risiko darin, dass sie über kein eigenes Gelände verfügen und somit von den lokalen Messeinfrastrukturen und Messeplatzbetreibern abhängig sind. Die größten Herausforderungen bestehen darin, geeignete Zeitslots sowie ausreichende
Hallenflächen in der gewünschten Qualität zu finden. Andererseits sind die Tochtergesellschaften
so auch flexibel und können auf regionale Änderungen der Märkte und Branchen mit einem
Wechsel des Veranstaltungsorts reagieren.
Einige Tochtergesellschaften verfügen über ein relativ kleines, oft auf wenige Themen fokussiertes Veranstaltungsportfolio. Daraus ergibt sich eine größere Abhängigkeit von einzelnen Ver­
anstaltungen und Branchen. Diesem Risiko wird mit dem weiteren Roll-out von Brandveranstaltungen, der Neuentwicklung von Messethemen und mit zusätzlichen Services begegnet.
Des Weiteren ist aufgrund von Liquiditätsengpässen der Kunden mit einem späteren Zahlungseingang bzw. vermehrten Forderungsausfällen zu rechnen.
Gelände-/Baurisiken
Die laufende Modernisierung des Geländes ist Voraussetzung zur Erfüllung der steigenden Kundenbedürfnisse. Risiken können sich durch zusätzlich notwendige Baumaßnahmen ergeben, die
erst im Rahmen von Sanierungsarbeiten erkannt werden.
Veranstaltungsrisiken
Die Neukonzeption der Tendence – verbunden mit der Rückverlegung auf den Termin Ende August
– birgt weiterhin das Risiko, dass das veränderte Konzept und der Termin bei Teilen der Aussteller
und Besucher nicht angenommen werden. Es besteht jedoch auch die Chance, die Veranstaltung
neu im Markt zu positionieren und sowohl Aussteller als auch Besucher zurückzugewinnen.
Dem Risiko, dass durch Katastrophen oder Krisen Veranstaltungen oder das Messegelände
bedroht werden, wird mit entsprechenden Versicherungen und Sicherheitsmaßnahmen wie
Notfallplänen oder dem Operation Security Center begegnet.
Vertriebsrisiken
Die Neugestaltung des internationalen Vertriebs durch einen Relaunch der weltweiten Vertriebsprozesse und des dazugehörigen Controllings sowie die verstärkte zeitgerechte Einbindung von
relevanten Marktpartnern erhöht die Effizienz der Akquisition von Ausstellern und Besuchern
weltweit. Die damit verbundenen Änderungen der Beziehungen zu Vertriebspartnern können in
einzelnen Branchen und Ländern zu vorübergehenden Schwierigkeiten bei der Akquisition und
Betreuung von Kunden führen sowie die internen Prozesse während der Implementierungsphase
beeinträchtigen.
Finanzrisiken
Die allgemeine schlechte wirtschaftliche Lage wird weiterhin die Etablierung des neuen Konzepts
und Termins der Tendence erschweren, was sich letzten Endes auch auf die Ergebnislage und
damit die Finanzierung auswirken kann.
Die Messe Frankfurt GmbH ist seit dem Jahr 2000 in ein sogenanntes US-Cross-Border-LeaseGeschäft eingebunden. Durch die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise ist es möglich, dass
durch Rating-Verschlechterungen von beteiligten Banken und Versicherungen die Notwendigkeit
entsteht, Vertragspartner auszutauschen bzw. zusätzliche Sicherheiten stellen zu müssen, die zu
62
Lagebericht des Konzerns
erheblichen finanziellen Belastungen führen können. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses liegt das S & P/Moody’s Rating der beteiligten Versicherungen wie im Vorjahr noch
zwei Stufen über dem vertraglich geforderten Mindestrating. Darüber hinaus müssen bestimmte
Finanzkennzahlen eingehalten werden, ansonsten können zusätzliche Gebühren fällig werden.
63
V. Sonstige Angaben /Ausblick
Einem möglichen Risiko aus der aktuellen Entwicklung bezüglich des US-Cross-Border-LeaseGeschäfts wird durch aktives Monitoring der Vertragsverpflichtungen begegnet.
Zinsrisiken
Grundsätzlich verfolgt die Gesellschaft bei Finanzierungen im Hinblick auf Zinsrisiken eine konservative Strategie. Zinsänderungsrisiken und damit negative Ergebnisschwankungen sollen
weitestgehend vermieden werden. Je nach Marktlage werden jedoch sich bietende Chancen
genutzt, um Zinsaufwendungen zu reduzieren oder gering zu halten. Der Einsatz von Derivaten
ist generell nur mit Grundgeschäftsbezug gestattet.
Fremdwährungsrisiken
Für Fremdwährungsrisiken sollen Ergebnisschwankungen nach Möglichkeit reduziert werden.
Der Abschluss von Devisen-Derivaten ist an Grundgeschäfte bzw. verbindliche Planannahmen
gebunden. Aktuell werden Fremdwährungsrisiken selektiv abgesichert. Fremdwährungsrisiken
bestehen vor allem bei Ausschüttungen ausländischer Tochtergesellschaften.
Organisations- und IT-Risiken
Die Prozesse, Strukturen und Systeme im Einkaufs-, Finanz-, Personal- und IT-Bereich werden
kontinuierlich optimiert. Allerdings können nur bei Einhaltung definierter Prozesse zur Steuerung
und Kontrolle z. B. von Beschaffungen oder Projekten entsprechende positive Effekte erzielt
werden.
Durch die weiter zunehmende Globalisierung des Konzerns und die wachsende Bedeutung des
Auslandsgeschäfts stellt die Etablierung und Optimierung von weltweit koordinierten Systemen
und Strukturen eine stetige Herausforderung dar. Besonderes Gewicht fällt hier der Entwicklung
und Umsetzung einer internationalen IT-Strategie und der weiteren Harmonisierung der Brandorganisation zu.
Personalrisiken
Ein weiteres Risiko besteht in der Nachbesetzung wichtiger Positionen, das durch eine optimierte
Nachfolgeplanung verringert werden soll.
Weitere Risiken
Darüber hinaus werden keine den Bestand oder die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft
gefährdenden Risiken gesehen.
Risikomanagementsystem
Die Chancen und Risiken des Konzerns Messe Frankfurt sowie die Maßnahmen zur Risikosteuerung werden in einem konzernweit einheitlichen und durchgängigen Risikomanagementsystem
zusammengefasst. In dieses sind auch die Tochtergesellschaften eingebunden. Es wurden Frühwarnsignale definiert, mit deren Hilfe Risiken der künftigen Entwicklung rechtzeitig erkannt
werden können. Dazu gehören beispielsweise Branchenentwicklungen, Konkurrenzaktivitäten
sowie Aussteller- und Besucherentwicklung.
Im Risikomanagementhandbuch sind insbesondere die Risikogrundsätze, der Risikomanagementprozess sowie die Dokumentation und Überwachung des Risikomanagementsystems festgelegt. Das Risikomanagement ist als kontinuierlicher Prozess gestaltet und wird regelmäßig
auf Angemessenheit überprüft und bei Bedarf optimiert.
Das Rezessionstal sei durchschritten, das Aufschwungtempo sei jedoch ungewiss, so fasst der
Ifo-Konjunkturbericht 4/2009, der für die Messe Frankfurt erstellt wurde, seinen Ausblick auf die
wirtschaftlichen Entwicklungen des nächsten Jahres zusammen. Demnach steigen Produktion
und Handel wieder – angeregt durch milliardenschwere staatliche Konjunkturprogramme. Wenngleich die Lage in allen großen Wirtschaftsregionen – und zwar ausdrücklich vor allem im Euro­
raum und in Nordamerika – nach wie vor als kritisch bewertet wird, stieg der von Ifo ermittelte
Geschäftsklima-Index merklich an. Eine bessere Entwicklung erwartet Ifo in den Schwellenländern. Ferner geht das Institut von einer Normalisierung des internationalen Handels aus, auch
wenn die Dynamik geringer sein wird als vor der Krise.
Unter diesen Vorzeichen kann der Ausblick auf das Geschäftsjahr der Messe Frankfurt 2010 nur
verhalten optimistisch ausfallen. Die strategische Ausrichtung der Messe Frankfurt sieht vor, die
Stadt Frankfurt und das Land Hessen mit ihren Veranstaltungen als internationalen, wirtschaftsorientierten und modernen Messestandort zu positionieren. Nach wie vor strebt die Messe
Frankfurt an, ihre führende Position als Messegesellschaft mit eigenem Gelände in Deutschland
und Europa weiter auszubauen, ihre Investitionen aus eigener Kraft zu finanzieren und eine
jährliche Ausschüttung an ihre Gesellschafter zu erwirtschaften. Im Vergleich zum Wettbewerb
ist die Messe Frankfurt so gut aufgestellt, dass diese Zielsetzungen nicht illusorisch erscheinen.
Für Optimismus sorgt die Wirkungsweise von Messen: Gerade in wirtschaftlich schwierigen
Zeiten verstärken Aussteller oft ihre Marketinganstrengungen und verhalten sich somit anti­
zyklisch. Davon profitieren vor allem die Leitveranstaltungen. Aus diesem Grund wird es ein
besonderes Anliegen der Messe Frankfurt sein, ihre Leitmessen vor allem in Frankfurt weiter zu
stärken. Ein Schritt in diese Richtung: Ab 2010 findet mit der Remax die größte europäische
Fachmesse für die Aufbereitung von Druckerzubehör parallel zur Paperworld statt. Ferner beabsichtigt die Messe Frankfurt aber auch ihre Geschäftsfelder auszuweiten, um von branchen­
spezifischen Entwicklungen unabhängiger zu werden.
Zu den Alleinstellungsmerkmalen (USP) der Messe Frankfurt gehört die Internationalisierung
ihres Veranstaltungsgeschäftes. Diese wird in zwei Richtungen weiter forciert: Zum einen unternimmt die Messe Frankfurt alle Anstrengungen, die Internationalität ihrer Leitmessen in Frankfurt zu erhöhen. Mit einer höheren Auslandsbeteiligung der Veranstaltungen steigt auch deren
Qualität, denn eine hohe Internationalität steht für hohe Markttransparenz und damit für hohen
Nutzen einer Messebeteiligung. Zum anderen wird die Durchführung von Messen im Ausland
vorangetrieben.
Dort wird die Brandstrategie bei etablierten Veranstaltungen weiter forciert. Darüber hinaus
strebt die Messe Frankfurt bei ihrer Produktentwicklung – neben der Arrondierung von neuen
Produktgruppen – an, thematisch und geographisch neue internationale Märkte durch Akquisi­
tionen oder Kooperationen zu erschließen. So hat das Unternehmen die Ethical Fashion Show
übernommen, die seit 2004 in Paris stattfindet und ab 2010 von der Messe Frankfurt France
S. A. S., Paris, durchgeführt wird. Diese Veranstaltung fügt sich gut in das wachsende Engagement für nachhaltige Textilien auf den anderen Stoffmessen Interstoff Asia Essential, Texworld
und Texworld USA ein. Als erste Modemesse der Messe Frankfurt rundet damit die Ethical
Fashion Show das Textilportfolio der Messe Frankfurt ab. Erwartet werden 150 Aussteller und
4.000 Besucher.
64
Lagebericht des Konzerns
Auch die Ziele des Geländemanagements scheinen realistisch: Die Messe Frankfurt strebt ein
nachhaltig wirtschaftlich betriebenes und ausgelastetes Gelände an. Die internationale Bedeutung des Messegeländes in Frankfurt wird weiter gesteigert. Der notwendige Ressourceneinsatz
ist verantwortungsbewusst und nachhaltig. Als einzig geplantes Projekt der Infrastrukturentwicklung wird die Sanierung der Halle 6 angegangen. In Verbindung mit weiteren Infrastrukturmaßnahmen ist ein Investitionsvolumen von rund 26,0 Mio. € geplant.
Auf die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagiert die Messe Frankfurt mit
einem fortgesetzten Kostenmanagement. Dabei stehen Personal-, Instandhaltungs- und Gemeinkosten ebenso auf dem Prüfstand wie interne Projekte und Investitionen. Dabei gilt es, die in den
vergangenen Jahren rasant gewachsene Organisation und die damit einhergehende Komplexität
auf den verschiedensten Ebenen zu harmonisieren. Nur so kann die Effektivität und Effizienz der
Geschäftstätigkeit des Konzerns erhöht werden.
65
VI. Nachtragsbericht
Nach Ablauf des Geschäftsjahres 2009 sind bis zur Erstellung des Lageberichts keine weiteren
Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Lage des Konzerns eingetreten.
Frankfurt am Main, den 31. März 2010
Im anstehenden Geschäftsjahr wird es einen Wechsel in der Geschäftsführung geben. Zum
1. April 2010 wird Wolfgang Marzin den Vorsitz der Geschäftsführung von Michael von Zitzewitz
übernehmen, der altersbedingt aus dem Unternehmen ausscheidet.
Für 2010 erwartet die Messe Frankfurt einen Konzern-Umsatz von 441 Mio. € und infolge steigender Personalaufwendungen und Abschreibungen ein positives Ergebnis, das etwas unter Vorjahr
liegt. Für das Wirtschaftsjahr 2011 kann aufgrund der zurzeit unsicheren wirtschaftlichen Gesamtlage keine seriöse Prognose abgegeben werden.
Michael von Zitzewitz
Dr. Michael Peters
Detlef Braun
Uwe Behm
Wolfgang Marzin
66
67
Jahresabschluss
Konzern-Bilanz der Messe Frankfurt GmbH
zum 31. Dezember 2009
Aktiva
Anhang
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
III.Finanzanlagen
Stand 31.12.2008
Tsd. € Stand 31.12.2009
€
€
A. Eigenkapital
(1)
39.131
47.354.589,19
I. Gezeichnetes Kapital
621.312
677.021.057,63
II. Kapitalrücklage
5.021
5.020.451,68
III.Gewinnrücklagen
665.464
729.396.098,50
I. Vorräte
(2)
632
612.698,87
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(3)
16.590
14.963.152,67
2. sonstige Vermögensgegenstände
(4)
38.508
25.047.058,24
III.Wertpapiere
IV.Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks
(5)
(6)
40.010.210,91
10.437
260.932,80
143.292
209.459
97.513.506,46
138.397.349,04
Stand 31.12.2009
€
180.000
180.000.000,00
85.219
85.219.009,35
91.253
91.481.798,76
–1.591
–4.897.674,00
V. Bilanzgewinn
20.945
29.895.544,52
VI.Ausgleichsposten für die Anteile fremder Gesellschafter
864
2.521.400,04
(8)
376.690
384.220.078,67
36.148
34.000.400,00
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
11.019
11.684.782,98
2. Steuerrückstellungen
15.183
16.739.716,03
3. sonstige Rückstellungen
59.426
54.301.787,99
(9)
85.628
C. Rechnungsabgrenzungsposten
1.175
82.726.287,00
1.024.028,68
D. Verbindlichkeiten
(10)
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
181.533
211.512.371,13
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
109.740
92.143.960,05
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
26.426
13.048.625,98
4. sonstige Verbindlichkeiten
21.341
14.671.054,59
– davon aus Steuern: 12.092.970,17 € (Vorjahr: 19.190 Tsd. €)
– davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 240.711,76 €
(Vorjahr: 231 Tsd. €) 339.040
E. Rechnungsabgrenzungsposten
876.098
€
(7)
andere Gewinnrücklagen
B. Sonderposten für Finanzierungsbeitrag zum Anlagevermögen
55.098
Stand 31.12.2008
Tsd. € IV.Eigenkapitaldifferenz aus Fremdwährungsumrechnung
B. Umlaufvermögen
Passiva
Anhang
868.817.476,22
(11)
331.376.011,75
38.592
36.494.698,80
876.098
868.817.476,22
68
Jahresabschluss
69
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
der Messe Frankfurt GmbH für das
Geschäftsjahr 2009
Anhang
Konzern-Anhang für 2009
2008
Tsd. € Tsd. €
1. Umsatzerlöse
(15)
440.165
2. sonstige betriebliche Erträge
(16)
19.123
2009
€
€
423.778.536,21
15.109.922,69
459.288
438.888.458,90
3. veranstaltungsbezogene Aufwendungen
(17)
206.004
197.185.226,40
4. Personalaufwand
(18)
91.071
93.515.368,31
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
(19)
47.153
52.949.899,53
6. sonstige betriebliche Aufwendungen
(20)
56.596
48.946.208,16
400.824
392.596.702,40
–3.032
–6.144.669,03
55.432
40.147.087,47
19.530
16.781.386,45
10. Konzern-Jahresüberschuss
35.902
23.365.701,02
11. Auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn
–1.288
–1.186.245,06
9.842
20.944.815,22
13. Gewinnverwendung
0
–13.000.000,00
14. Entnahme aus der Gewinnrücklage
0
11.485,93
–23.511
–240.212,59
20.945
29.895.544,52
7. Finanzergebnis
(21)
8. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
9. Steuern
12. Konzern-Gewinnvortrag
15. Einstellung in die Gewinnrücklage
Konzern-Bilanzgewinn
(22)
Allgemeine Angaben
Der Konzern-Abschluss der Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main, wurde gemäß §§ 290 ff.
HGB aufgestellt.
Zur Klarheit und Übersichtlichkeit des Konzern-Abschlusses sind einzelne Posten der KonzernBilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind
im Anhang gesondert erläutert. Die für die einzelnen Posten geforderten Zusatzangaben sind
ebenfalls in den Anhang übernommen. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach
dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Konsolidierungskreis
In den Konzern-Abschluss sind neben der Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main,
als Mutterunternehmen die Tochtergesellschaften
Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main
Messe Frankfurt Grundbesitz Verwaltung GmbH, Frankfurt am Main
Productpilot GmbH, Frankfurt am Main
Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main
Messe Frankfurt Medien und Service GmbH, Frankfurt am Main
Accente Gastronomie Service GmbH, Frankfurt am Main
Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Frankfurt am Main
Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH, Wiesbaden
EPOC Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main
Mesago Messe Frankfurt GmbH, Stuttgart
Messe Frankfurt France S. A. S., Paris/Frankreich
Messe Frankfurt Italia Srl., Mailand/Italien
Messe Frankfurt Istanbul L. S., Istanbul/Türkei
O. O. O. Messe Frankfurt RUS, Moskau/Russland
Messe Frankfurt Asia Holding Ltd., Hongkong/China
Messe Frankfurt (H. K.) Ltd., Hongkong/China
Messe Frankfurt (Shanghai) Co. Ltd., Schanghai/China
Guangzhou Guangya Messe Frankfurt Co. Ltd., Guangzhou/China
Messe Frankfurt New Era Business Media Ltd., Hongkong/China
Mesago Messe Frankfurt Corporation, Tokio/Japan
Messe Frankfurt Trade Fairs India Pvt. Ltd., Mumbai/Indien
Messe Frankfurt Korea Ltd., Seoul/Südkorea
Messe Frankfurt Inc., Atlanta/USA
Messe Frankfurt México S. de R. L. de C. V., Mexico City/Mexiko
Messe Frankfurt Feiras Ltda., São Paulo/Brasilien
Indexport Messe Frankfurt S. A., Buenos Aires/Argentinien
einbezogen, die unter der einheitlichen Leitung der Messe Frankfurt GmbH stehen bzw. bei
denen der Messe Frankfurt GmbH unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte
zusteht.
70
Jahresabschluss
Die von der Mesago Messe Frankfurt GmbH, Stuttgart, gehaltenen 100 Prozent Beteiligungen an
der Mesago Messemanagement GmbH, Stuttgart und der Mesago PCIM GmbH, Stuttgart,
werden ebenfalls auf Basis eines TeilKonzern-Abschlusses in den Konzern-Abschluss einbezogen.
Die SMT/ASIC/Hybrid Mesago Messe & Kongreß GmbH & Co. oHG, Nürnberg, wird von der
­Mesago Messe Frankfurt GmbH und einem konzernfremden Unternehmen gemeinsam geführt
und daher entsprechend der Beteiligung in Höhe von 75 Prozent quotenkonsolidiert (§ 310 HGB).
Die PAACE Automechanika Mexico LLC, Atlanta/USA, wird von der Messe Fankfurt Inc., Atlanta/
USA und drei konzernfremden Unternehmen gemeinsam geführt und daher entsprechend der
Beteiligung in Höhe von 50 Prozent quotenkonsolidiert (§ 310 HGB).
Sofern sich durch die Veränderung des Konsolidierungskreises wesentliche Veränderungen bei
der Bilanzierung ergeben haben, werden diese bei den nachstehenden Erläuterungen vermerkt.
Für Anteile anderer Gesellschafter am bilanziellen Eigenkapital einer vollkonsolidierten Gesellschaft wird ein „Ausgleichsposten für die Anteile anderer Gesellschafter“ unter dem Eigenkapital
ausgewiesen.
Im Geschäftsjahr wurde die Messe Frankfurt New Era Business Media Ltd., Hongkong/China in
den Konsolidierungskreis aufgenommen. Die Erstkonsolidierung erfolgte gemäß § 301 II s HGB
zum 1. Dezember 2009.
Konsolidierungsgrundsätze und Währungsumrechnung
Stichtag des Konzern-Abschlusses sowie aller einbezogenen Tochtergesellschaften ist der
31. Dezember 2009.
Die Kapitalkonsolidierung der einbezogenen Unternehmen erfolgt nach der Buchwertmethode
durch Verrechnung der Anschaffungswerte der Beteiligungen mit dem anteiligen Eigenkapital
zum Zeitpunkt des Erwerbs. Forderungen, Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge
­zwischen den einbezogenen Unternehmen wurden eliminiert. Zwischenergebnisse wurden
eliminiert.
Soweit sich bei der Kapitalkonsolidierung ein Geschäftswert ergab, wurde dieser gemäß
§ 309 Abs. 1 Satz 2 HGB über die Laufzeit des zugrunde liegenden Vertrages bzw. über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren planmäßig oder auf den am Bilanzstichtag beizulegenden Wert außerplanmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer wurde mit 15 Jahren angesetzt, da von einer
langfristigen Ausrichtung des Messegeschäfts ausgegangen wurde und der Geschäfts- oder
Firmenwert über diese Zeitspanne genutzt werden kann.
Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Abschlüsse der in den Konzern-Abschluss
einbezogenen Tochterunternehmen erfolgt gemäß DRS 14. Dabei werden alle Bilanzposten der
einbezogenen ausländischen Konzernunternehmen mit Ausnahme des Eigenkapitals (gezeichnetes Kapital, Rücklagen, Ergebnisvortrag), das zu historischen Kursen umgerechnet wird, mit dem
jeweiligen Devisenmittelkurs des Bilanzstichtags in Euro umgerechnet. Die aus der Veränderung
der Devisenkurse zum Vorjahr entstehenden Differenzen aus der Umrechnung des Eigenkapitals
werden erfolgsneutral in die Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung eingestellt.
Die Aufwendungen und Erträge werden mit dem Durchschnittskurs umgerechnet. Das Jahres­
ergebnis der umgerechneten Gewinn- und Verlustrechnung wird in die Konzern-Bilanz übernommen und die Differenz erfolgsneutral in die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
eingestellt.
71
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Vermögensgegenstände und Schulden der in den Konzern-Abschluss einbezogenen Unter­
nehmen wurden nach einheitlich für den Konzern geltenden Bilanzierungs- und Bewertungs­
methoden angesetzt.
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um
planmäßige Abschreibungen vermindert.
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und wird
vermindert um nutzungsbedingte Abschreibungen (Gebäude 25 – 40 Jahre) und gegebenenfalls
außerplanmäßige Abschreibungen. Die nutzungsbedingten Abschreibungen werden nach unveränderten Grundsätzen linear durchgeführt. Bei Neuzugängen in dem Zeitraum von 1989 bis 1993
wurde von dem Wahlrecht einer höheren Abschreibung für Gebäude gemäß § 7 Abs. 5 EStG
Gebrauch gemacht. Die Neuzugänge werden pro rata temporis abgeschrieben. Geringwertige
Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von 150 € werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst, ihr sofortiger Abgang wird unterstellt. Für Anlagegüter mit
einem Netto-Einzelwert von mehr als 150 € bis 1.000 € wird seit 2008 der jährlich steuerlich zu
bildende Sammelposten aus Vereinfachungsgründen in die Handelsbilanz übernommen. Die
jährlichen Sammelposten, deren Höhe insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist, werden
entsprechend den steuerlichen Vorschriften pauschalierend über fünf Jahre abgeschrieben.
Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.
Bei den Vorräten werden die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zu durchschnittlichen
Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen am Bilanzstichtag aktiviert.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag angesetzt.
Alle erkennbaren Einzelrisiken wurden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Die sonstigen
Vermögensgegenstände sind zum Nennbetrag bilanziert. Die Wertpapiere wurden mit den
­Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Die flüssigen Mittel
werden mit ihrem Nominalwert bilanziert.
Die Pensionsrückstellungen berücksichtigen sowohl reguläre Pensionsverpflichtungen als auch
solche aus Entgeltumwandlung (Deferred Compensation). Die regulären Pensionsverpflichtungen
werden in Anlehnung an IAS 19 nach der Projected Unit Credit Method unter Berücksichtigung
der „Richttafeln zur Sterblichkeit und zur Invalidisierungswahrscheinlichkeit 2005 G“ von
Prof. Dr. Klaus Heubeck bewertet. Bei den regulären Pensionsverpflichtungen wurde ein Zinssatz
von 5,0 Prozent (Vj. 5,0 Prozent) p. a. sowie ein Rententrend von 2,0 Prozent (Vj. 2,0 Prozent) p. a.
und ein Anwartschaftstrend von 4,0 Prozent (Vj. 4,0 Prozent) unterstellt. Eine Berücksichtigung
der Aktivenfluktuation findet nicht statt.
Bei der Accente GmbH, Frankfurt, werden die Rückstellungen für Pensionen entsprechend den
nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelten Teilwerten gemäß § 6 a EStG in
Verbindung mit R 6 a EStR unter Verwendung der Richttafeln 2005 G angesetzt. Als Rechnungszinsfuß werden 6 Prozent zugrunde gelegt.
72
Jahresabschluss
Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen aus Entgeltumwandlungen (Deferred Compensations) werden in Höhe des Deckungskapitals der Rückdeckungsversicherung unter Beachtung
der Bestimmungen des koordinierten Ländererlasses vom 2. Februar 1963 (BstBl 1963 II 47,
Ziffer 4) angesetzt. Dabei wurden Ansprüche aus Dividenden, Überschussanteilen oder Beitragsrückerstattungen einbezogen, soweit deren Höhe am Bilanzstichtag feststand.
Die Rückstellungen für Altersteilzeit werden unter der Verwendung der „Richttafeln 2005 G zur
Sterblichkeit“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck und einem Zinssatz von 5,5 Prozent (Vorjahr 5,5 Prozent) gebildet. Die Rückstellungen für Dienstjubiläen werden unter der Verwendung der „Richt­
tafeln 2005 G zur Sterblichkeit“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck und einem Zinssatz von 5,0 Prozent
(Vorjahr 5,0 Prozent) gebildet.
Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden
Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in der Höhe angesetzt, die nach vernünftiger
kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.
73
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz
(Werte in Tsd. €, wenn nicht anders angegeben)
(1) Anlagevermögen
Die Aufgliederung der in der Konzern-Bilanz zusammengefassten Posten des Anlagevermögens
und ihre Entwicklung (Anlagespiegel) im Jahr 2009 sind im Anhang enthalten. Die Zugänge im
Sachanlagevermögen resultieren hauptsächlich aus dem Bau der neuen Messehalle 11 und den
damit verbundenen Infrastrukturmaßnahmen.
Eine Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2009 wurde dem Anhang beigefügt.
Der Anstieg der Geschäfts- und Firmenwerte ergibt sich aus Zugängen bei der Messe Frankfurt
Asia Holding durch den Erwerb der Restanteile der Mesago Messe Frankfurt Corporation, Tokio/
Japan (5.535 Tsd. €) sowie dem Erwerb von Geschäftsfeldern der taiwanesischen A & S Group
(1.716 Tsd. €).
Die Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag passiviert. Die erhaltenen Anzahlungen
werden nach der Nettomethode bilanziert.
Fremdwährungen werden zum Mittelkurs am Anschaffungs- bzw. Stichtag unter Beachtung des
Niederstwert- bzw. des Höchstwertprinzips umgerechnet.
Angefallene Kosten der Presse-, Werbungs- und Öffentlichkeitsarbeit für Veranstaltungen der
Folgejahre werden konzerneinheitlich im Berichtsjahr als Aufwand erfasst.
(2) Vorräte
Es handelt sich um Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie fertige Erzeugnisse und Waren.
(3) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind in dieser Position nicht ent­
halten.
(4) Sonstige Vermögensgegenstände
Steuern
bis zu
einem Jahr
mehr als ein Jahr
bis zu fünf Jahre
über
fünf Jahre
15.216
3.138
0
Geleistete Anzahlungen
2.093
8
0
Sonstiges
4.226
365
1
Gesamt 2009
21.535
3.511
1
Gesamt 2008
33.842
4.060
606
In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen aus Gewerbesteuer gegenüber
der Stadt Frankfurt (Gesellschafter des Konzerns Messe Frankfurt) in Höhe von 546 Tsd. € (Vorjahr: 1.508 Tsd. €) enthalten.
(5) Wertpapiere
Bei den Wertpapieren handelt es sich um Anteile an Geldmarktfonds.
(6) Flüssige Mittel
Schecks und Kasse
2009
2008
536
1.474
Guthaben bei Kreditinstituten
96.978
141.818
97.514
143.292
74
Jahresabschluss
75
(7) Eigenkapital
Die Aufgliederung des Eigenkapitals und der Anteile fremder Gesellschafter sind dem Anhang
beigefügt.
Bei Ablauf der Rückmietverträge steht der Messe Frankfurt eine Beendigungsoption zu, bei
deren Ausübung die Transaktion durch Zahlung eines bei Transaktionsabschluss vertraglich
bereits festgelegten „Beendigungsoptionspreises“ vorzeitig beendet werden kann.
(8) Sonderposten für Finanzierungsbeitrag zum Anlagevermögen
Im Jahr 2000 wurde ein Ausgleichsposten gebildet, der den von der Stadt Frankfurt am Main
im Zusammenhang mit dem Messeparkhaus gezahlten Finanzierungsbeitrag enthält. Der Sonderposten wird über die Nutzungsdauer linear aufgelöst.
(9) Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen umfassen im Wesentlichen ausstehende Eingangsrechnungen,
Instandsetzungs- und Bauerneuerungsverpflichtungen, Ausgleichsansprüche von Sales Partnern
(Handelsvertreter) sowie Ansprüche der Belegschaft.
Durch die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise ist es möglich, dass durch Rating-Verschlechterungen von beteiligten Banken und Versicherungen die Notwendigkeit entsteht, Vertragspartner
auszutauschen bzw. zusätzliche Sicherheiten zu stellen. Dies kann zu einer finanziellen Belastung
führen, deren Höhe zum heutigen Zeitpunkt nicht quantifizierbar ist.
(10) Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten1)
bis zu
einem Jahr
mehr als ein Jahr
bis zu fünf Jahre
über
fünf Jahre
32.903
110.840
67.769
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
92.135
9
0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen2)
13.046
3
0
Sonstige Verbindlichkeiten
14.671
0
0
(12.093)
(0)
(0)
(241)
(0)
(0)
Gesamt 2009 152.755
110.852
67.769
Gesamt 2008
161.575 100.058
77.407
davon – aus Steuern
davon – im Rahmen sozialer Sicherheit
Da die Messe Frankfurt nach deutschem Recht Eigentümer der Hallen geblieben ist und alle
Zahlungen bei Vertragsabschluss geleistet wurden, hat die Transaktion bis auf einen ertragswirksamen Liquiditätszufluss im Jahr 2000 keinen weiteren Einfluss auf die Bilanz. Im Geschäftsjahr
2003 wurde der Geschäftsbereich „Venue“ mit allen Grundstücken und Hallen aus der Messe
Frankfurt GmbH in die Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG ausgegliedert. Im August 2003
wurde mit dem US-Investor eine Vereinbarung abgeschlossen, wonach die Messe Frankfurt
Venue GmbH & Co. KG als zusätzlicher Vertragspartner in den Cross-Border-Lease-Vertrag aufgenommen wurde. Mit den Sicherheiten stellenden Banken wurde eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen.
1) Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen aus einem Tilgungsdarlehen der Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG
für den Erwerb der Halle 3 sowie einem Tilgungsdarlehen der Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG für den Bau der Halle 11. Die Verbindlichkeiten der Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG sind gesichert durch eine erstrangige Grundschuld der Messe Frankfurt
Grundbesitz GmbH & Co. KG, eine Abtretung der Mietforderungen der Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG gegenüber der
Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG sowie eine Abtretung der Ansprüche aus den Sachversicherungen (Feuer/Terror) der Messe
Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG zu Gunsten eines Bankenkonsortiums.
2) In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt Frankfurt (Gesellschafter des
­Konzerns Messe Frankfurt) in Höhe von 207 Tsd. € (Vorjahr: 18 Tsd. €) enthalten.
(11) Rechnungsabgrenzungsposten
Die in den Jahren 1988 und 1999 für jeweils 35 Jahre im Voraus erhaltenen Einmalzahlungen für
zwei Erbbaurechte sowie eine Zahlung für ein über 99 Jahre eingeräumtes Mitnutzungsrecht an
Gebäudeteilen wurden passivisch abgegrenzt. Die drei Teilbeträge des Rechnungsabgrenzungspostens werden über die genannten Laufzeiten linear aufgelöst.
(12) Außerbilanzielle Geschäfte
Die Messe Frankfurt GmbH hat am 12. Dezember 2000 mit einem amerikanischen Investor sowie
Darlehen und Sicherheiten stellenden Banken eine US-Cross-Boarder-Leasingtransaktion in sechs
Tranchen für die Messehallen 2, 4, 5, 6, 8 und 10 in Verbindung mit dem dazugehörigen Grund
und Boden mit dem Ziel einer zusätzlichen Liquiditätsbeschaffung abgeschlossen.
Hierzu wurde jeweils ein Hauptmietvertrag (Vermietung der Hallen an den US-Investor) mit einer
Laufzeit von ca. 99 Jahren und unter Abschluss eines Rückmietvertrages (Rückmietung der
Hallen durch die Messe Frankfurt) mit einer Laufzeit von ca. 29 Jahren abgeschlossen.
Darüber hinaus müssen – in Ermangelung eines Ratings des Konzerns und der Messe Frankfurt
Venue GmbH & Co. KG – bestimmte Finanzkennzahlen seitens der Messe Frankfurt eingehalten
werden, ansonsten können zusätzliche Gebühren für die Letter of Credit stellenden Banken fällig
werden.
(13a) Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen insgesamt 131.693 Tsd. €. Sie setzen sich im
Wesentlichen aus den Verpflichtungen aus dem Bestellobligo aus Investitionen, aus Sanierungsmaßnahmen aufgrund behördlicher Auflagen, aus Verpflichtungen für den Erwerb von weiteren
Unternehmensanteilen sowie aus Erbbauzinsen für drei Erbbaurechtsverträge zusammen.
Im Zusammenhang mit einem Vertrag über ein automatisches Cash-Management-System mit
der Messe Frankfurt GmbH zusammen mit den übrigen an diesem automatischen Cash-Mana­
gement-System beteiligten Gesellschaften Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG, Messe
Frankfurt Exhibi­tion GmbH, Accente Gastronomie Service GmbH, Messe Frankfurt Medien und
Service GmbH und Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH besteht eine gesamtschuldnerische
Haftung für Verbindlichkeiten der beteiligten Firmen gegenüber der Commerzbank AG, Frankfurt am Main, sowie der Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main, aus dem automatischen CashManagement. Die am automatischen Cash-Management-System beteiligten Tochtergesellschaften der Messe Frankfurt GmbH haften nur insoweit, als sie den Verbindlichkeitssaldo selbst
verursacht haben und/oder den aus der Überziehung resultierenden Kredit selbst erhalten haben.
Darüber hinaus haften sie zusätzlich, soweit die Einhaltung der übernommenen Zahlungsverpflichtung das zur Erhaltung des Stammkapitals erforderliche Vermögen im Zeitpunkt der Eingehung der Zahlungsverpflichtungen nicht berührt. Die Übernahme der gesamtschuldnerischen
Haftung gilt auch für eine Überziehung des vorgesehenen Dispositions-/Kreditrahmens.
Weiterhin besteht im Zusammenhang mit einem Cash-Concentrating-Vertrag zwischen der
­Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main, und der Messe Frankfurt GmbH zusammen mit den
­übrigen am Cash-Concentrating beteiligten Gesellschaften Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG,
Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Messe Frankfurt Grundbesitz GmbH & Co. KG, Messe Frankfurt
Medien und Service GmbH, Mesago Messe Frankfurt GmbH und Productpilot GmbH eine betraglich unbegrenzte gesamtschuldnerische Haftung für den Ausgleich der auf dem Hauptkonto und
den dazugehörenden bzw. gesondert vereinbarten Fremdwährungskonten jeweils bestehenden
Soll-Salden/Kreditinanspruchnahmen einschließlich darauf entfallender Zinsen und Kosten.
76
Jahresabschluss
77
Im Rahmen des US-Cross-Boarder-Lease-Geschäfts bleibt die Messe Frankfurt zivilrechtlich im
Außenverhältnis verpflichtet, Zahlungen an den US-Investor zu leisten. Hinsichtlich dieser
Zahlungsverpflichtung ist die Erfüllungsübernahme durch die Erfüllungsübernehmer vertraglich
vereinbart. Sofern die Erfüllungsübernehmer ihren Verpflichtungen nachkommen, werden von
der Messe Frankfurt keine Zahlungen zu leisten sein.
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
(Werte in Tsd. €, wenn nicht anders angegeben)
(15) Umsatzerlöse
nach Leistungsarten
(13b) Treuhandverhältnisse
Die Gesellschaft verwaltet Treuhandkonten für Veranstaltungen von Gastveranstaltern.
Zum Jahresende beträgt der Kontenstand der Treuhandkonten € 638.519,22.
Standmieten
2009
2008
238.383
271.229
Hallen-, Gelände- und sonstige Mieten
40.846
24.737
Eintrittserlöse und Teilnehmergebühren
9.868
11.628
Serviceleistungen und sonstige Einnahmen
134.682
132.571
423.779
440.165
2009
2008
334.282
336.156
(14) Derivative Finanzinstrumente
Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Absicherung des aufgenommenen
Tilgungsdarlehens in Höhe von bis zu 100.000 Tsd. € (100.000 Tsd. € per 31.12.2009) und einer
Kreditlinie von 40.000 Tsd. € eingesetzt.
nach Regionen
Art/Kategorie
Europa ohne Deutschland
18.315
20.291
Asien
61.114
70.939
Amerika
10.068
12.779
423.779
440.165
Zinsbezogene Geschäfte („Caps“)
Nominal-
betrag
786
Beizulegender
Zeitwert
296
Buchwert In Bilanzposten
(sofern vorhanden) (sofern in Bilanz
erfasst)
296
aRAP
Deutschland
Bei den „Caps“ handelt es sich um Zinssicherungsgeschäfte, welche die Zinsänderungsrisiken
für 50 Prozent des Tilgungsdarlehens und der Kreditlinie begrenzen, indem der kurzfristige variable Zins auf maximal 4,75 Prozent begrenzt wird.
Bei den zusätzlich eingegangenen „Swaps“ handelt es sich um Zinssicherungsgeschäfte, welche
die Zinsänderungsrisiken für Tilgungsdarlehen dahingehend eliminieren, dass der kurzfristige
variable Zinssatz gegen einen Festsatz von 3,026 Prozent (4,075 Prozent und 1,977 Prozent über
„Swaps“ für jeweils 50 Prozent des Tilgungsdarlehens) ausgetauscht wurde.
Da es sich bei den zugrunde liegenden Geschäften um geschlossene Positionen handelt, ergab
sich aufgrund der negativen beizulegenden Zeitwerte der „Swaps“ (–2.171 Tsd. €) kein Rückstellungsbedarf.
Der beizulegende Zeitwert wurde unter Anwendung einer Bewertungsmethode berechnet, die
auf dem Black-Scholes-Modell beruht. Die Schätzung der Marktwerte erfolgte anhand von
Marktbewertungen durch Finanzinstitute. Die geschätzten Marktwerte entsprechen den Beträgen für den Abschluss vergleichbarer Kontrakte über die entsprechende Restlaufzeit.
(16) Sonstige betriebliche Erträge
Der Posten enthält im Wesentlichen periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (8.637 Tsd. €) und periodenfremde Erträge aus dem Eingang abgeschriebener Forderungen
(701 Tsd. €) sowie Erträge aus Kursdifferenzen (2.390 Tsd. €) und Erträge aus der zeitanteiligen
Auflösung des Sonderpostens für Finanzierungsbeitrag zum Anlagevermögen (2.147 Tsd. €).
Die Erträge aus der Auflösung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens für Erbbaurechte in
Höhe von 2.099 Tsd. € (Vorjahr: 2.099 Tsd. €) werden erstmalig in den Umsatzerlösen ausgewiesen.
Im Vorjahr erfolgte der Ausweis in diesem Posten.
(17) Veranstaltungsbezogene Aufwendungen
Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
2009
2008
19.074
15.958
Aufwendungen für bezogene Leistungen
178.111
190.046
197.185
206.004
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen bestehen im Wesentlichen aus Aufwendungen für
Hallen- und Geländemieten, Hallenausrüstung, Instandhaltung des Messegeländes und Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit. Die Postenbezeichnung Materialaufwand wurde entsprechend
§ 265 Abs. 6 HGB in Veranstaltungsbezogene Aufwendungen umbenannt.
78
Jahresabschluss
79
(18) Personalaufwand/Mitarbeiter
Löhne und Gehälter
Sonstige Angaben
2009
2008
77.331
76.456
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
16.184
14.615
davon für Altersversorgung
(4.792)
(4.198)
93.515
91.071
2009
2008
31
31
1.341
1.327
120
95
1.492
1.453
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)
Bereichsleiter
Angestellte Lohnempfänger
(19) A
bschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
Soweit sich aus der Kapitalkonsolidierung ein Geschäftswert oder Firmenwert ergab, wurde
dieser gemäß § 309 Abs. 1 Satz 2 HGB über die Laufzeit des zugrunde liegenden Vertrages bzw.
über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren planmäßig oder auf den am Bilanzstichtag beizule­
genden Wert außerplanmäßig abgeschrieben.
In den Abschreibungen sind 1.966 Tsd. € nach § 7 Abs. 5 EStG enthalten.
(20) Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für
Raummieten und Bürokosten, Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten, Aufwendungen für
Werbung und Wertberichtigungen auf Forderungen.
(21) Finanzergebnis
2009
2008
Zinsen und ähnliche Erträge
2.825
5.384
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
8.970
8.416
–6.145
–3.032
Finanzergebnis
Bei den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen handelt es sich im Wesentlichen um Zinsen für die
aufgenommenen Tilgungsdarlehen für die Messehallen 3 und 11 und Zinsderivate.
(22) Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
sonstige Steuern
2009
2008
13.235
15.757
3.546
3.773
16.781
19.530
Bei der Aufstellung des Konzern-Abschlusses haben sich keine passiven latenten Steuern ergeben.
Angaben zur Kapitalflussrechnung
Der Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung enthält ausschließlich den Kassenbestand und
Guthaben bei Kreditinstituten.
Die zahlungsunwirksamen Erträge resultieren aus der Auflösung des passiven Rechnungs­ab­grenzungspostens für Erbbaurechte in Höhe von 2.099 Tsd. € und der Auflösung des Sonder­
postens für den Finanzierungsbeitrag in Höhe von 2.147 Tsd. €.
An die Minderheitsgesellschafter wurden im Geschäftsjahr 1.370 Tsd. € ausgeschüttet. Auszahlungen für Zinsen ergaben sich in Höhe von 8.970 Tsd. €.
Der Gesamtbetrag des Kaufpreises für den 20-Prozent-Restanteil an der Mesago Messe Frankfurt
Corp., Japan, und die Geschäftsbereiche der A & S Group, Taiwan, beträgt 13.075 Tsd. €. Im Rahmen des Erwerbs des Geschäftsbereiches der A & S Group wurden folgende Vermögensgegenstände übernommen: Immaterielle Vermögensgegenstände 6.833 Tsd. €, Sachanlagevermögen
116 Tsd. € und Umlaufvermögen 592 Tsd. €.
Angaben zum Konzern-Eigenkapitalspiegel
Es bestehen zum Stichtag 31. Dezember 2009 keine ausschüttungsgesperrten Teile des erwirtschafteten Konzern-Eigenkapitals.
80
81
Jahresabschluss
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
der Messe Frankfurt GmbH
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Werte in Tsd. €
Kumulierte Abschreibungen
Buchwerte
Stand
01.01.2009
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungs­
differenzen
Stand
31.12.2009
Stand
01.01.2009
Zugänge
Abgänge
Währungs­differenzen
Stand
31.12.2009
Stand
31.12.2009
Stand
31.12.2008
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1.Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
65.582
8.842
27
51
–180
74.268
56.067
4.116
1
–146
60.036
14.232
9.515
2.Geschäfts- oder Firmenwert
aus der Kapitalkonsolidierung
56.939
7.261
0
0
–47
64.153
27.322
3.739
0
–31
31.030
33.123
29.617
122.521
16.103
27
51
–227
138.421
83.389
7.855
1
–177
91.066
47.355
39.132
963.377
80.008
4
143.161
–24
1.186.518
531.055
35.318
4
–23
566.346
620.172
432.322
II. Sachanlagen
1.Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten
auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
83.195
4.488
1.022
2.894
0
89.555
63.664
3.601
1.022
0
66.243
23.312
19.531
3.Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
92.446
9.283
8.396
266
–70
93.529
71.748
6.176
8.348
–49
69.527
24.002
20.698
4.Geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau
148.761
7.774
628
–146.372
0
9.535
0
0
0
0
0
9.535
148.761
1.287.779
101.553
10.050
–51
–94
1.379.137
666.467
45.095
9.374
–72
702.116
677.021
621.312
20
0
0
0
0
20
0
0
0
0
0
20
20
5.000
0
0
0
0
5.000
0
0
0
0
0
5.000
5.000
5.020
0
0
0
0
5.020
0
0
0
0
0
5.020
5.020
1.415.320
117.656
10.077
0
–321
1.522.578
749.856
52.950
9.375
–249
793.182
729.396
665.464
III.Finanzanlagen
1. Beteiligungen
2. Wertpapiere des Anlagevermögens
82
Jahresabschluss
83
Aufsichtsrat der
Messe Frankfurt GmbH
Petra Roth
(Vorsitzende)
Oberbürgermeisterin der
Stadt Frankfurt am Main,
Frankfurt am Main
Dr. Alois Rhiel
(stellvertr. Vorsitzender)
Hessischer Minister für
­Wirtschaft, Verkehr und
Landesentwicklung,
Wiesbaden
(bis 5. Februar 2009)
Dieter Posch
(stellvertr. Vorsitzender)
Hessischer Minister für
Wirtschaft, Verkehr und
Landesentwicklung,
Wiesbaden
(ab 5. Februar 2009)
Uwe Becker
Stadtkämmerer der Stadt
Frankfurt am Main,
Frankfurt am Main
Josef A. Beckmann
Mitglied des Beirates der
­IBENA Textilwerke
Beckmann GmbH & Co. KG,
Bocholt
Volker Bouffier
Hessischer Minister des
­Inneren und für Sport,
Wiesbaden
Bernd Dombek
Fachreferent Messe Frankfurt
Venue GmbH & Co. KG,
Frankfurt am Main
Jutta Ebeling
Bürgermeisterin der Stadt
Frankfurt am Main,
Frankfurt am Main
Peter Saalmüller
Idstein
Ute Schuchardt
Vorsitzende des Betriebsrats
Messe Frankfurt GmbH,
Frankfurt am Main
Professor Dr. Gottfried
Honnefelder
Vorsteher Börsenverein des
Deutschen Buchhandels,
Frankfurt am Main
Edwin Schwarz
Stadtrat der Stadt Frankfurt
am Main, Frankfurt am Main
Lutz Sikorski
Stadtrat der Stadt Frankfurt
am Main, Frankfurt am Main
Alexander Neumann
Mitglied des Betriebsrats
Messe Frankfurt GmbH,
Frankfurt am Main
Dr. Martin Viessmann
Geschäftsführer der Viessmann Werke GmbH & Co. KG,
Allendorf
Peter Pippart
Fachreferent Messe Frankfurt
Venue GmbH & Co. KG,
Eppstein
Karlheinz Weimar
Hessischer Minister der
­Finanzen, Wiesbaden
Franz Porstner
Fachreferent Messe
Frankfurt GmbH,
Gründau
Detlef Wittig
Generalbevollmächtigter der
Volkswagen AG, Konzern
Marketing und Vertrieb,
Wolfsburg
Dr. Lutz Raettig
Vorsitzender des Aufsichts­
rats der Morgan Stanley
Bank AG, Frankfurt am Main
Hamid Yazdtschi
Geschäftsführer der GildeHandwerk Macrander
GmbH & Co. KG, Bocholt
Christiane Rüdiger
Fachleiterin Messe Frankfurt
GmbH, Frankfurt am Main
Bezüge der Organe
Die Mitglieder der Geschäftsführung erhielten 2009 unter Berücksichtigung aller ausweispflichtigen Beträge Bezüge in Höhe von 1.931 Tsd. €. Darin waren Bezüge für das Jahr 2008 in Höhe von
630 Tsd. € enthalten, für die bereits in Vorjahren entsprechende Rückstellungen gebildet worden
waren. Darüber hinaus wurden 2009 Rückstellungen in Höhe von 630 Tsd. € für variable Bezüge
gebildet, so dass die Gesamtbezüge für das Jahr 2009 1.931 Tsd. € betragen. An frühere Geschäftsführer und Hinterbliebene wurden 528 Tsd. € Versorgungsbezüge und Ruhegelder gezahlt.
Für die genannten Personengruppen waren Pensionsrückstellungen und Rückstellungen für
sonstige Zahlungsverpflichtungen zum 31. Dezember 2009 in Höhe von insgesamt 8.822 Tsd. €
gebildet. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten keine Vergütung. Die an sie gezahlte
Aufwandsentschädigung betrug insgesamt 8 Tsd. €.
Abschlussprüferhonorar
Das im Geschäftsjahr als Aufwand erfasste Honorar des Abschlussprüfers beträgt für die
­Abschlussprüfung 867 Tsd. €, davon 58 Tsd. € für das Vorjahr.
Geschäftsführung
Zu Geschäftsführern waren bestellt:
Uwe Behm, Diplom-Ingenieur/Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH)
Detlef Braun, Diplom-Betriebswirt
Wolfgang Marzin, Diplom-Betriebswirt (HWF WirtschaftsFH), seit 1. Februar 2010
Dr. Michael Peters, Diplom-Kaufmann
Michael von Zitzewitz, Diplom-Volkswirt, Vorsitzender der Geschäftsführung,
bis 31. März 2010
Frankfurt am Main, den 31. März 2010
Michael von Zitzewitz
Dr. Michael Peters
Detlef Braun
Uwe Behm
Wolfgang Marzin
84
Jahresabschluss
85
Kapitalflussrechnung des Konzerns
Messe Frankfurt GmbH
in Tsd. €
Entwicklung des Eigenkapitals des
­Konzerns Messe Frankfurt GmbH
und der Anteile anderer Gesellschafter
2008
2009
Konzern-Jahresüberschuss (einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern)
35.902
23.366
Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens
47.153
52.950
Abnahme (–)/Zunahme (+) der Rückstellungen
10.173
–6.502
Gezeichnetes
Kapital-
Kapital
rücklage
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge
–4.246
–4.246
Stand 31.12.2007
Gewinne (–)/Aufwand (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
8
5
Gewinne (–)/Aufwand (+) aus dem Verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens
217
311
60
19
7.559
15.240
–307
–37.485
Zunahme (–)/Abnahme (+) der Vorräte
Zunahme (–)/Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva,
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Abnahme (–)/Zunahme (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer
Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
96.519
43.658
Immaterielle Vermögenswerte/Sachanlagen
– Investitionen
– Einnahmen aus Anlagenabgängen
Auszahlungen (–) aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten
Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen (Wertpapiere des Umlaufvermögens)
–114.521
–101.572
744
695
–388
–10.399
9.866
–112.194
–101.410
Auszahlungen (–) an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter
–1.145
–14.370
Auszahlung (–) aus der Tilgung von Bankdarlehen
–7.157
–7.521
Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von Bankdarlehen
62.500
37.500
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
54.198
15.609
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
38.523
–42.143
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds
Mutterunternehmen
180.000
85.219
797
–3.635
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
103.972
143.292
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
143.292
97.514
Minderheitsgesellschafter
339.026
gezahlte Dividenden
0
77.584
übrige Veränderungen
Konzern-Jahresüberschuss
Stand 31.12.2008
180.000
85.219
Konzern
Erwirt- Ausgleichs-
Eigen-
Minder- Ausgleichs-
Eigen-
Eigen-
schaftetes posten aus
kapital
heits- posten aus
kapital
kapital
Konzern- der Fremd-
kapital der Fremd-
Eigen- währungs- währungs-
kapital umrechnung umrechnung
–3.777
2.186
34.614
–26
667
339.693
–1.145
–1.145
–1.145
2.186
34.614
54
54
2.240
1.288
1.288
35.902
28
864
376.690
375.826
–13.000
–13.000
–1.370
–1.370
–14.370
Änderung Konsolidierungskreis
0
2.263
2.263
2.263
gezahlte Dividenden
112.198
693
–1.591
übrige Veränderungen
Konzern-Jahresüberschuss
1.971
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Werte in Tsd. €
Stand 31.12.2009
180.000
85.219
–3.308
–3.308
22.180
22.180
121.378
–4.899
381.698
836
–1
–421
–3.729
1.186
–420
1.186
23.366
2.495
2.522
384.220
27
86
87
Bestätigungsvermerk des
Abschlussprüfers
Bericht des Aufsichtsrats
Wir haben den von der Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main, aufgestellten KonzernAbschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung
und Eigenkapitalspiegel – und den Konzern-Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis
zum 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzern-Abschluss und Konzern-Lagebericht
nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen
Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung eine Beurteilung über den Konzern-Abschluss und über den Konzern-Lagebericht abzu­
geben.
Der Aufsichtsrat der Messe Frankfurt GmbH hat sich während des Geschäftsjahres in regel­
mäßigen Sitzungen mit der Geschäftsführung sowie durch schriftliche oder mündliche Bericht­
erstattung laufend über die Lage der Gesellschaft informiert und wichtige Fragen mit der
­Geschäftsführung erörtert.
Wir haben unsere Konzern-Abschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzern-Abschluss unter Be­
achtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzern-Lagebericht
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des
Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie
Nachweise für die Angaben in Konzern-Abschluss und Konzern-Lagebericht überwiegend auf der
Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der
in den Konzern-Abschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungs­
kreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen
Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des
Konzern-Abschlusses und des Konzern-Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzern-Abschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzern-Lagebericht steht in Einklang
mit dem Konzern-Abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Eschborn/Frankfurt am Main, den 5. Mai 2010
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Klingelhöfer
Päthke
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
Der Aufsichtsrat hat den von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Eschborn/
Frankfurt am Main, mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen Jahres­
abschluss und den Konzern-Abschluss zum 31. Dezember 2009 der Messe Frankfurt für das
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 sowie die Berichte der Geschäftsführung
zur Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2009 geprüft.
Er empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den Jahresabschluss und den Konzern-Abschluss
zum 31. Dezember 2009 der Messe Frankfurt GmbH festzustellen und die Berichte über die Lage
der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009
entgegenzunehmen.
Frankfurt am Main, den 29. Juni 2010
Der Aufsichtsrat
Petra Roth
Impressum
Chefredaktion
Gabriele Wehrl
Klaus Münster-Müller
Redaktion
Julia Krell
Iris Saalmüller
v. i. S. d. P.
Kai Hattendorf
Fotografien
Ingo Bach
Wilfried Dechau
Jochen Günther
Marc Jacquemin
Pietro Sutera
Jean Luc Valentin
Petra Welzel
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