Vaginale Pilzinfektion
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Vaginale Pilzinfektion
Vaginale Pilzinfektion Ein Patientenratgeber der Hexal AG www.gynaekologie.hexal.de Impressum Inhalt 5 Vorwort 6 Vaginale Pilzinfektion 6 Wie merke ich, dass ich einen Scheidenpilz habe? 7 Woher kommt eigentlich ein Scheidenpilz? 9 Wie kann ich mich behandeln? 9 Was gibt es von Hexal? 10 Anwendungshinweise 14 Was ist noch zu beachten? 15 Wann sollte ich zur Ärztin/ zum Arzt gehen? 2 16 Was kann ich sonst noch tun? 17 Hilft eine besondere Diät? 18 Besondere Lebensphasen 20 Fragen zum Thema Vaginalpilz 22 Glossar 3 Vorwort Liebe Patientin, lieber Patient, Es gibt heutzutage aber wirksame und sichere Arzneimittel, mit denen Sie den Scheidenpilz bekämpfen können. Die Beschwerden verschwinden in der Regel schnell nach Behandlungsbeginn. Scheidenpilz, auch Vaginalpilz genannt, gehört zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Drei von vier Frauen erkranken mindestens einmal in ihrem Leben an Scheidenpilz. Bei etwa 5 % der betroffenen Frauen tritt die Erkrankung immer wieder auf. Eine Vaginalmykose ist aber kein Grund zur Besorgnis. Es handelt sich um keine schwerwiegende Erkrankung, stellt aber für die betroffene Frau eine Belastung dar. Die Beschwerden wie Juckreiz und Brennen treten meistens recht plötzlich auf und können schnell unangenehm werden. 4 Ihre Hexal AG 5 Vaginale Pilzinfektion Wie merke ich, dass ich einen Scheidenpilz habe? Liegt aber ein vermehrter Ausfluss vor, der oft als weiß und bröckelig (quarkähnlich) beschrieben wird, ist das ein Hinweis auf eine Scheidenpilzinfektion. Der Ausfluss kann auch nach frischer Hefe riechen. Fast jede Frau, die schon einmal an einem Scheidenpilz erkrankt war, kennt die typischen Symptome: Juckreiz, Brennen Starker Juckreiz und Brennen der Schamlippen und des äußeren Scheideneingangs sind charakteristisch für eine Infektion mit Hefepilzen. Ist der Ausfluss dagegen gelb, grün, blutig oder riecht er übel, deutet dies auf eine bakterielle Infektion hin. Hier kann nur die/ der behandelnde Ärztin/Arzt die richtige Diagnose stellen. Die Beschwerden müssen nicht immer gleichzeitig auftreten und werden von Frau zu Frau auch unterschiedlich stark empfunden. Rötung, Schwellung Gerötete und geschwollene Haut im Bereich der Schamlippen sind Anzeichen der Entzündung, mit der der Körper auf das Übermaß an Hefepilzen reagiert. Ausfluss Ausfluss an sich ist kein Krankheitszeichen, sondern kann auch im gesunden Zustand in geringen Mengen von Gebärmutterhals und Scheide abgesondert werden. 6 Woher kommt eigentlich ein Scheidenpilz? Am häufigsten verantwortlich für eine Scheidenpilzerkrankung ist ein für das menschliche Auge unsichtbarer Hefepilz namens „Candida albicans“. Bei 80 % der Erkrankungen wird dieser Hefepilz als Erreger nachgewiesen, andere Erreger wie z. B. Candida glabrata sind seltener anzutreffen. Diese Hefepilze sind nicht zu verwechseln mit den kultivierten Hefen, die für die Herstellung von Nahrungsmitteln verwendet werden (z. B. Bäcker- oder Bierhefe). Die krankmachenden Hefepilze gedeihen bei einer Temperatur von 37 °C und in feuchtem Umfeld am besten und fühlen sich deshalb auf Schleimhäuten besonders wohl. werden. Die gesunde Scheidenflora besteht aus einer Vielzahl von Keimen, die in einem gut regulierten Gleichgewicht stehen. Im gesunden Zustand herrscht in der Scheide ein saures Milieu (pH-Wert ca. 4,5), in dem die Anzahl der Hefepilze klein gehalten wird. Für diese saure Umgebung sorgen Milchsäurebakterien, auch Lactobazillen genannt. Wird das natürliche Gleichgewicht zwischen Scheidenbakterien und Pilzen gestört, kann es zu einer übermäßigen Vermehrung der Hefepilze und damit zu den unangenehmen Symptomen kommen. Ursachen für die Störung des Gleichgewichts können sein: Die Anwesenheit von Hefepilzen im Körper ist normalerweise nicht krankmachend. Bei etwa 10 % aller Frauen kann Candida albicans in der Scheidenflora nachgewiesen • eine Antibiotikatherapie • Veränderungen im Hormonhaushalt, z. B. in der Schwangerschaft • Stoffwechselerkrankungen wie z. B. Diabetes • übertriebene Hygiene im Intimbereich, z. B. mit aggressiven Intimpflegemitteln • psychische Belastungen oder Stress • plötzliche Klimaumstellungen (Urlaubsreisen) 7 Sichtbar für das Auge wird der Pilz, wenn er sich bereits übermäßig vermehrt hat. Man kann ihn dann an den weißlichen Belägen auf der Schleimhaut erkennen. Wie kann ich mich behandeln? Geschlechtsverkehr, wenn der Partner mit einem Hefepilz infiziert ist. Männer erkranken viel seltener als Frauen an einer Pilzinfektion im Genitalbereich. Das liegt vor allem daran, dass sich die Hefepilze im feuchten Milieu der Scheide viel wohler fühlen und besser vermehren können. Auch wenn der Pilz beim Geschlechtsverkehr auf den Partner übertragen wird, erkrankt dieser im Normalfall nicht. In den meisten Fällen holt man sich den Pilz also nicht von außen, sondern er ist Bestandteil der eigenen Schleimhautflora. Man kann sich aber auch von außen mit einem Pilz anstecken, z. B. über feuchte Handtücher, in einer ungepflegten Sauna oder über So lästig ein Scheidenpilz ist, so gut ist er glücklicherweise auch behandelbar. Da Pilzerkrankungen in den seltensten Fällen von selbst abheilen, ist es auch nicht sinnvoll abzuwarten. Die meisten vaginalen Pilzerkrankungen lassen sich durch rezeptfrei in der Apotheke erhältliche Medikamente einfach und sicher behandeln. Diese werden auch Antimykotika genannt, da sie gegen Pilze wirken. Form von Vaginalcremes, -tabletten oder -zäpfchen zur Verfügung. Gut verträglich und wirksam ist z. B. der Wirkstoff Clotrimazol. Er hemmt das Wachstum und die Vermehrung der Pilze und tötet sie schließlich ab. Clotrimazol greift dabei die Zellwand der Pilze an. Da diese sich deutlich von der menschlichen Zellwand unterscheidet, wirkt Clotrimazol gezielt gegen die Pilzzellen. Für die lokale Behandlung der Scheide undder Schamlippen stehen Medikamente in Was gibt es von Hexal? Von Hexal gibt es Antifungol® HEXAL® 1 Vaginalcreme zur eintägigen und Antifungol® HEXAL® 3 Vaginaltabletten und Vaginalcreme zur dreitägigen Anwendung rezeptfrei in Ihrer Apotheke. Diese Medikamente enthalten den Wirkstoff Clotrimazol. Die Einmaltherapie mit Antifungol® HEXAL® 1 Vaginalcreme ist 8 höher dosiert und genauso wirksam wie die 3-Tages-Therapie. Antifungol® HEXAL® 3 Vaginaltabletten und Creme sind auch als Kombination erhältlich. Die Kombinationspackung eignet sich vor allem dann, wenn Scheide und Schamlippen betroffen sind. Ihr/e Frauenärztin/-arzt wird Ihnen evtl. 9 auch den gleichen Wirkstoff als verschreibungspflichtige 6-Tages-Therapie verordnen. Diese niedrig dosierte Form ist ebenfalls als Vaginaltabletten, Vaginalcreme oder als Kombinationspackung verfügbar. und setzen den Wirkstoff frei. Die Vaginalcreme wird je nach Präparat entweder mit Hilfe eines Applikators in die Scheide eingeführt und/oder äußerlich am Scheideneingang und auf den Schamlippen aufgetragen. Die Vaginaltabletten sollen mit Hilfe des beigefügten Applikators tief in die Scheide eingeführt werden. Sie lösen sich dort auf Anwendung der Vaginaltabletten ohne Applikator: Blase Gebärmutter Darm Anwendung der Vaginalcreme mit Einmal-Applikator: 1.Den weißen Kolben etwa 1 cm aus dem transparenten Rohr herausziehen und das transparente Rohr auf die geöffnete Tube aufsetzen. Anwendungshinweise Anwendung der Vaginaltabletten mit Applikator: 1.Applikatorstab bis zum Anschlag heraus ziehen. Dann Vaginaltablette so in den Applikator stecken, dass die abgerundete Seite der Tablette ca. zur Hälfte aus diesem herausragt. Dabei die runde Applikatorspitze vorne mit den Fingern etwas zusammendrücken. Blase Gebärmutter Blase 2.Applikator mit Tablette vorsichtig möglichst tief in die Scheide einführen (am besten in Rückenlage). Gebärmutter Darm 3. Applikatorstab bis zum Anschlag vorsichtig durchdrücken, wobei die Tablette in der Scheide platziert wird. Applikator entfernen. 4. Applikator nach Gebrauch mit warmem (nicht kochendem) Wasser sorgfältig reinigen. Scheide Blase Scheide Gebärmutter Darm Scheide Darm Scheide 10 2.Durch vorsichtiges Drücken der Tube wird der Applikator gefüllt, bis der weiße Kolben fast vollständig aus dem transparenten Rohr herausgeschoben ist. 3.Applikator von der Tube abnehmen, möglichst tief in die Scheide einführen (am Besten in Rückenlage) und durch Druck auf den weißen Kolben entleeren. 4. Nach Gebrauch Applikator entfernen und wegwerfen. 11 Blase Führen Sie die Behandlung am Besten abends vor dem Schlafengehen durch, damit der Wirkstoff länger in der Scheide verbleibt und somit besser wirken kann. Die Beschwerden gehen meistens schon kurz nach Behandlungsbeginn deutlich zurück. Sollte drei Tage nach Behandlungsbeginn noch keine Besserung der Beschwerden eingetreten sein oder sollten sich die Beschwerden sogar verschlimmern, suchen Sie bitte unverzüglich Ihre(n) Frauenärztin/-arzt auf. In den meisten Fällen ist der Wirkstoff von Antifungol® HEXAL® (Clotrimazol) zur Behandlung einer unkomplizierten Scheidenpilzinfektion ausreichend wirksam. Als Alternative kann Ihr(e) Ärztin/Arzt beispielsweise Miconazol oder Ciclopiroxolamin, andere Wirkstoffe zur Behandlung von Pilzerkrankungen, einsetzen. Falls eine lokale Therapie, also die Anwendung auf der Schleimhaut der Scheide, nicht ausreicht, kann Ihnen Ihr(e) Ärztin/Arzt auch 12 Tabletten mit dem Wirkstoff Fluconazol verschreiben. Dabei genügt meist die einmalige Einnahme von nur einer Tablette. Wenn die Infektion allerdings dauerhaft besteht oder häufig auftritt, kann unter Umständen eine längerfristige Behandlung mit Fluconazolhaltigen Tabletten notwendig sein. Die Vaginaltabletten von Antifungol® HEXAL® enthalten Milchsäure als Hilfsstoff. Milchsäure begünstigt das Eindringen des Wirkstoffs Clotrimazol in die Vaginalschleimhaut und Grundsätzlich eignen sich verschiedene Präparate für die Behandlung des Scheidenpilzes. Im Einzelfall kann aber ein bestimmtes Präparat oder eine bestimmte Darreichungsform Vorteile haben: So ist die Vaginalcreme besonders gut geeignet bei trockener Scheide, beispielsweise in und nach den Wechseljahren, weil sich Vaginaltabletten dann schlechter auflösen. Die Vaginalcreme kann in der Scheide mit einem Applikator angewendet werden. Darüber hinaus kann die Creme der Kombinationspackung auf den Schamlippen aufgetragen werden, wenn auch diese betroffen sind. Hexal-Produkte: verbessert so die Wirksamkeit des Arzneimittels. Außerdem bewirkt die Milchsäure eine schnellere Wiederherstellung des natürlichen sauren Milieus der Scheide. 13 Was ist noch zu beachten? Hilfsstoffe von Vaginaltabletten oder -zäpfchen werden nicht vollständig aufgenommen und verlassen die Scheide wieder als Ausfluss. Deshalb empfiehlt es sich, die Wäsche mit Slipeinlagen zu schützen. Verwenden Sie am besten luftdurchlässige Slipeinlagen und wechseln Sie diese häufig. Tampons eignen sich nicht als Wäscheschutz, da sie vor allem den gelösten Wirkstoff aus der Scheide aufnehmen und so die Wirkung des Arzneimittels verringern. Die Behandlung sollte am Besten vor Beginn der Menstruation abgeschlossen sein, da der Wirkstoff sonst zu schnell aus der Vagina ausgeschwemmt wird und nicht genügend wirken kann. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, falls Sie bei Behandlungsbeginn kurz vor der Menstruation stehen. Es ist wichtig, dass Sie die Behandlung bis zum Ende fortführen, auch wenn die Beschwerden bereits abgeklungen sind. Nur so ist ein anhaltender Behandlungserfolg sichergestellt. Viele Arzneimittel zur Behandlung eines Scheidenpilzes enthalten Hilfsstoffe, die die Reißfähigkeit und damit die Sicherheit von Kondomen aus Latex beeinträchtigen können. Dies gilt auch für Diaphragmen, Portiokappen und andere latexhaltige Verhütungsmittel. Hinweise dazu finden Sie in der Gebrauchsinformation des jeweiligen Arzneimittels. 14 Wann sollte ich zur Ärztin/zum Arzt gehen? Viele Frauen kennen die Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion bereits. Dennoch gibt es Situationen, in denen Sie sich auf jeden Fall an Ihre(n) behandelde(n) Ärztin/Arzt wenden sollten. Dies ist der Fall, wenn: • Sie erstmalig eine Scheidenpilzerkrankung haben oder wenn Sie unsicher sind, ob es sich um eine Pilzerkrankung handelt, • Sie schwanger sind oder glauben, schwanger zu sein, • Sie an wiederholt auftretenden Scheidenpilzinfektionen leiden, • nach 3 Tagen Behandlung mit einem Antimykotikum keine Besserung eintritt, • die Beschwerden sich verschlimmern oder gleichzeitig Fieber oder Unterleibsschmerzen auftreten. 15 Was kann ich sonst noch tun? Durch Beachten folgender einfacher Tipps können Sie das Risiko an Scheidenpilz zu erkranken vermindern: • Slips aus Naturfasern und nicht-beengende Kleidung tragen. Slips aus Kunstfasern, Nylonstrumpfhosen oder enganliegende Hosen behindern den Luft- und Wärmeaustausch im Intimbereich. • Unterwäsche täglich wechseln und bei mindestens 60 °C waschen. • Bei Slipeinlagen und Binden atmungsaktive Varianten bevorzugen. • Handtücher und Waschlappen nicht mit anderen Personen gemeinsam benutzen und bei mindestens 60 °C waschen. Bei akuten Pilzinfektionen täglich wechseln. • Im Intimbereich nur klares Wasser und milde Produkte mit neutralem oder saurem pH-Wert verwenden und die Haut sorgfältig abtrocknen; auf Intimsprays, Desinfektionsmittel und Scheidenspülungen verzichten. • Nach dem Toilettengang mit Toilettenpapier von vorne nach hinten wischen, damit keine Keime vom Darmausgang in die Scheide gelangen. • Während einer Infektion möglichst keine Tampons verwenden. • Nasse Badekleidung rasch wechseln – in aufgeweichte Haut können Pilze leichter eindringen. • Auf zu heiße, lange Bäder verzichten. • Gesunde, ballaststoffreiche Nahrung bevorzugen. 16 Hilft eine besondere Diät? Hefepilze ernähren sich von Zucker. Daher kann es bei einem immer wieder auftretendem Scheidenpilz sinnvoll sein, den Genuss von zuckerreichen Lebensmitteln, z. B. Limonaden und Süßigkeiten, einzuschränken. halten viele unverdauliche Pflanzenfasern, die die Ausscheidung von im Darm anhaftenden Pilzkolonien fördern können. Durch den Verzehr von täglich 1 Becher Joghurt mit lebenden Lactobazillen unterstützen Sie die natürliche Darmflora. Auf jeden Fall ist es vorteilhaft, sich gesund und ballaststoffreich zu ernähren und viel frisches Gemüse, Rohkostsalate und Obst zu essen. Ballaststoffreiche Nahrungsmittel ent- 17 Besondere Lebensphasen Bei einer Erstinfektion oder bei Jugendlichen unter 18 Jahren sollte in jedem Fall ein Frauenarzt aufgesucht werden. Im Laufe des Lebens macht der weibliche Körper eine Vielzahl hormoneller Veränderungen durch. Diese Veränderungen im Hormonhaushalt können eine Pilzinfektion begünstigen. In der Pubertät und in der Schwangerschaft sind Frauen deshalb besonders anfällig. Schwangerschaft In der Schwangerschaft befindet sich der weibliche Körper in einem hormonellen Ausnahmezustand. Als Folge der enormen hormonellen Umstellung lagern die Zellen der Vaginalschleimhaut vermehrt Zucker ein. Da Pilze Zucker für ihr Wachstum benötigen, können sie sich in dem zuckerreicheren Umfeld besser vermehren. In Folge dessen lassen sich bei bis zu einem Drittel der Schwangeren Pilze in der Scheide nach weisen. Pubertät In der Pubertät macht der Körper eine große hormonelle Umstellung durch. Dadurch verändert sich auch das Scheidenmilieu. Viele junge Frauen sind verunsichert, wenn bei ihnen das erste Mal ein Scheidenpilz auftritt, und suchen die Schuld vielleicht bei sich. Ganz wichtig ist zu wissen, dass es sich bei einem Scheidenpilz nicht um eine Geschlechtskrankheit handelt und dass eine Infektion nicht auf mangelnde Hygiene zurückzuführen ist! Im Gegenteil, ein zu intensives Waschen vor allem mit aggressiven Seifen kann den Ausbruch einer Pilzinfektion sogar begünstigen. Eine Pilzerkrankung in der Schwangerschaft sollte nie auf eigene Faust, sondern nur unter ärztlicher Kontrolle behandelt werden. 18 Da die Scheide in den Wechseljahren oft trockener ist als in den fruchtbaren Jahren, eignet sich eine Vaginalcreme für die Behandlung des Scheidenpilzes oft besser als Vaginaltabletten. Ihr Arzt wird übrigens eine Pilzinfektion auch dann behandeln, wenn Sie keine Beschwerden haben. Dadurch kann man verhindern, dass das Neugeborene bei der Geburt mit dem Pilz angesteckt wird. Wichtig ist zu wissen, dass in der Schwangerschaft keine Applikatoren verwendet werden sollen. Führen Sie die Vaginaltabletten stattdessen einfach mit dem Finger ein. Für eine hygienische Anwendung können Sie auch Einmalfingerlinge benutzen. Diese erhalten Sie in Ihrer Apotheke. Die Behandlung mit der Vaginalcreme sollte in der Schwangerschaft durch den Arzt erfolgen. Wechseljahre In den Wechseljahren ist der Körper der Frau erneut einer hormonellen Umstellung ausgesetzt. Dadurch verändert sich die Vaginalschleimhaut und das Scheidenmilieu. Insgesamt treten Scheidenpilzinfektionen in den Wechseljahren seltener auf, es kann aber dennoch dazu kommen. Eine Hormonersatztherapie kann dies evtl. begünstigen. 19 Fragen zum Thema Vaginalpilz Darf ich mich in der Schwangerschaft auch selbst behandeln? Selbst wenn Sie schon Erfahrung in der Selbstbehandlung eines Scheidenpilzes haben, sollten Sie sich in jedem Fall an Ihre(n) behandelnde(n) Frauenärztin/-arzt wenden. In der Schwangerschaft werden die sonst bekannten Symptome oft anders wahrgenommen, so dass hier eine ärztliche Diagnose der Erkrankung und eine Kontrolle des Heilungserfolges ratsam ist. Kann ich meinen Partner anstecken und darf ich Geschlechtsverkehr haben? Ein Verzicht auf Geschlechtsverkehr ist aus medizinischer Sicht nicht notwendig, da es sich nicht um eine Geschlechtskrankheit handelt. Bei häufig auftretenden Pilzinfektionen sollten aber Penis und Sperma des Partners untersucht werden. Bei Nachweis der gleichen Hefepilzart wie bei der Partnerin können neben der lokalen Behandlung des Partners evtl. auch Medikamente zum Einnehmen nötig sein. Wie lange dauert die Behandlung mit Antifungol® HEXAL®? Sie sollten die Behandlung so lange fortführen, wie von Ihrem Arzt verordnet oder wie in der Packungsbeilage des Arzneimittels beschrieben. Im Allgemeinen dauert die Behandlung je nach Präparat entweder 1 Tag, 3 Tage oder 6 Tage. Es ist wichtig, dass Sie die Behandlung bis zum Ende fortführen, auch wenn die Beschwerden bereits abgeklungen sind. Nur so ist ein anhaltender Behandlungserfolg sichergestellt. Sind häufige Pilzinfektionen gefährlich? Scheidenpilzinfektionen sind leider sehr häufige Frauenleiden. Viele Frauen bekommen mehrmals im Leben einen Scheidenpilz, manche sogar mehrmals im Jahr. Einzelne Infektionen müssen Sie nicht beunruhigen. Erkranken Sie aber mehr als viermal im Jahr an einer Scheidenpilzinfektion, suchen Sie bitte Ihre(n) Frauenärztin/-arzt auf. Sie/Er wird Sie genau untersuchen und kann Ihnen unter Umständen auch Medikamente zum Einnehmen verschreiben. 20 21 Glossar Klimakterium: Aus dem Griechischen stammender Begriff für „Wechseljahre“. Überbegriff für die gesamte Umstellungszeit vor und nach der Menopause. Abstrich: Ärztliche Untersuchungsmethode zum Nachweis von Infektionen oder zur Krebsvorsorge. Mithilfe eines Wattestäbchens entnimmt die Ärztin/ der Arzt etwas Flüssigkeit aus der Scheide und überträgt diese auf ein Glasplättchen. Mit einem Mikroskop können dann z. B. die Hefepilze sichtbar gemacht werden. Antimykotikum: Arzneimittel, das auf Pilze wachstumshemmend oder abtötend wirkt (aus dem Griechischen: anti = gegen, mykos = Pilz). Bei Pilzinfektionen der Scheide werden z. B. Clotrimazol oder Miconazol häufig eingesetzt. Applikator: Einführhilfe, z. B. für Vaginaltabletten oder Vaginalcreme Ausfluss: Absonderung klarer oder weißlich-gelber Flüssigkeit aus der Scheide. Kleine Mengen sind normal. Eine Veränderung von Menge, Farbe oder Geruch kann ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Candida: Hefepilze, z. B. Candida albicans. Erreger der Candidose (auch Candidiasis, Candidamykose oder Soor). Cervix: (Auch Zervix) Gebärmutterhals. Die Verbindung zwischen Gebärmutter und Scheide. Siehe auch Uterus. Clotrimazol: Wirkstoff zur Behandlung von Pilzinfektionen; wird auf Haut und Schleimhaut in Form von Creme, Vaginalcreme oder Vaginaltabletten angewendet. Diaphragma: (Auch Scheidendiaphragma oder Scheidenpessar) Mechanisches Verhütungsmittel. Das Diaphragma ist eine weiche Kunststoffkappe mit einem flexiblen Außenring. Das Diaphragma liegt vor dem Muttermund (Portio) und verhindert so, dass die Samenzellen zur Eizelle gelangen. Fluconazol: Wirkstoff zur Behandlung von Pilzinfektionen zum Einnehmen Hormone: Botenstoffe des Körpers, die bestimmte Körperfunktionen auslösen oder verhindern. 22 Lactobazillen: Bestimmte Milchsäurebakterien, die normalerweise die Scheide der Frau im gebärfähigen Alter besiedeln. Nach dem deutschen Frauenarzt A. Döderlein (1860-1941) werden sie auch Döderleinbakterien genannt. Sie bilden aus Zuckerbausteinen Milchsäure und sorgen so für ein saures Milieu in der Scheide, in dem Pilze und andere Krankheitserreger sich nicht gut vermehren können. Menopause:Die letzte Monatsblutung im Leben einer Frau. Der Termin der Menopause lässt sich erst rückblickend bestimmen. Denn erst nach mindestens einem Jahr ohne Regelblutung gilt es als sicher, dass die Menopause eingetreten ist. Menstruation: Monatsblutung (Periode, Regelblutung). Sie entsteht durch Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut, wenn die Eizelle nicht befruchtet worden ist. Der Beginn der Blutung ist als erster Tag des Zyklus definiert. Milchsäure: Organische Säure, die von in der Scheide natürlich vorkommenden Bakterien gebildet wird. Sie hemmt das Wachstum von Krankheitserregern. Muttermund: Siehe Portio Mykose: Pilzinfektion. Es können Haut und Nägel, Schleimhäute, wie z. B. die Scheiden- oder Mundschleimhaut, oder auch innere Organe betroffen sein. Periode: Siehe Menstruation Portio: Muttermund. Unterster Teil des Gebärmutterhalses (Cervix), der in die Scheide hineinragt. Portiokappe: Mechanisches Verhütungsmittel. Die Portiokappe ist eine feste Kunststoff- oder Gummikappe, die vor dem Geschlechtsverkehr über den Muttermund (siehe Portio) gestülpt wird und sich dort festsaugt. Uterus: Gebärmutter. Der Uterus ist sieben bis neun Zentimeter lang und ähnelt von der Form her einer Birne. Die oberen zwei Drittel werden als Gebärmutterkörper (Corpus uteri) bezeichnet, das untere Drittel heißt Gebärmutterhals (Cervix). Als unterster Teil der Cervix ragt der Muttermund (Portio) in die Scheide (Vagina) hinein. 23 Notizen Vagina: Scheide. Teil der inneren Geschlechtsorgane der Frau. Die Scheide nimmt beim Geschlechtsverkehr den Penis des Mannes und das abgegebene Sperma auf. Die Samenzellen im Sperma wandern von der Scheide aus weiter über die Gebärmutter in den Eileiter, wo sie auf die Eizelle treffen und diese befruchten können. Vaginalpilz Scheidenpilz-Erkrankung. Symptome sind oft Ausfluss, Juckreiz (Vaginalmykose): und Rötung. Vulva: Äußere weibliche Geschlechtsteile Antifungol® HEXAL® 1 Vaginalcreme, 100 mg/g Vaginalcreme: Wirkstoff: Clotrimazol. Anwendungsgeb.: Infekt. Ausfluss, verursacht durch Hefepilze, Entzünd. d. Scheide u. Ausfluss durch Pilze - meist Candida - sowie Superinfekt. m. Clotrimazol-empfindl. Bakt. Warnhinw.: Enthält Cetylstearylalkohol. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker! Mat.-Nr.: 2/51001706 Stand: Juli 2010 HEXAL AG, 83607 Holzkirchen, http://www.hexal.de Antifungol® HEXAL® 3 Vaginaltabletten, 200 mg/Vaginaltablette; Antifungol® HEXAL® 3 Vaginalcreme, 20 mg/g Vaginalcreme; Antifungol® HEXAL® 3 Kombi, 200 mg/Vaginaltabl. u. 10 mg/g Creme: Wirkstoff: Clotrimazol. Anwendungsgeb.: Ausfluss durch Pilze (meist Candida), Entzünd. d. Scheide durch Pilze sowie Superinfekt. mit Clotrimazol-empfindl. Bakterien; zusätzl. für Antifungol HEXAL 3 Kombi: Entzünd. d. Schamlippen durch Pilze. Warnhinweis: Creme/ Vag.creme: Enth. Cetylstearylalkohol. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker! Mat-Nr.: 2/51001707/51001902 Stand: Juli 2010/September 2010 HEXAL AG, 83607 Holzkirchen, http://www.hexal.de 24 25 Stand: 07/2013 Hexal AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Fax: 08024 / 908 - 1290 E-Mail: [email protected] www.hexal.de