Living and studying in paradise
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Living and studying in paradise Spring 2010 Quarter an der UCSB (University of California Santa Barbara) Name: Heimathochschule: Zeitraum: Studiengang: Jahrgang: Semester: Christian Krammer DHBW Mannheim März bis Juni 2010 (Spring 2010 Quarter) BWL – Handel 2008 4. Semester Es ist nicht ganz leicht in Worte zu fassen, was mir mein Auslandssemester alles gebracht und zu einer so wertvollen und wunderschönen Zeit gemacht hat, die ich nicht missen möchte. Gerne möchte ich mit diesem Bericht dazu beitragen, anderen Studenten beim „Abenteuer Ausland“ zu helfen, auf was man bei der UCSB besonders achten muss und wie jeder Einzelne davon profitiert. Planung und Uniwahl: Ein Auslandsaufenthalt ist im Studiengang BWL-Handel eigentlich nicht vorgesehen. Dennoch wollte ich den Schritt wagen und lies mich auf das Abenteuer ein. Obwohl ich knapp ein Jahr vor meinem Auslandssemester mit den Planungen anfing, war ich eigentlich schon recht spät dran und die Anmeldefristen z.B. für das Stipendium der Landesstiftung Baden-Württemberg waren leider schon abgelaufen. Zuerst galt es eine Hochschule zu finden, die ähnliche Semesterzeiten wie die DHBW Mannheim hat. Dadurch wurde die Auswahl schon drastisch eingegrenzt. Warum gerade die UCSB? Die UCSB ist eine der renommiertesten staatlichen Universitäten der USA: “Among U.S. universities, UCSB is listed as one of the "public Ivies". Newsweek named UCSB one of "America’s 25 Hottest Colleges of 2005". UCSB was also ranked #59 of the "Top 100 Global Universities" by Newsweek Magazine in 2006. US News & World Report ranks the school 42nd among National Universities and 11th within public subset. Moreover, Forbes ranked UCSB as being the 14th best public university in the United States for "getting rich," as judged by its students' median salaries upon graduation.” (Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/UCSB) Aber man möchte natürlich auch den Californian Way of Life und insbesondere Isla Vista genießen: “Playboy Magazine has named UCSB the number eight party school in the nation.” (Quelle: http://www.dailynexus.com/2010-04-19/sb-rises-in-playboy-party-ranking/) Ich glaube es gibt nur sehr wenige Unis - wenn überhaupt - die eine solche Mischung und dazu noch einen hauseigenen Strand bieten ;-) Da die DHBW Mannheim mit der UCSB eine Partnervereinbarung hat, ist das Bewerbungsprozedere relativ einfach. Die UC in San Diego ist ebenfalls hammer. Hätte ich an der UCSB keinen Platz mehr bekommen, wäre die UCSD meine nächste Wahl gewesen. Gleich zu Beginn meiner Planungsphase hatte ich mit den jeweiligen Ausbildungsleitern in meinem Ausbildungsbetrieb Saturn, sowie mit meinem Studiengangsleiter gesprochen und deren Zustimmung eingeholt. Für die Bewerbung selbst sind folgende Dinge einzureichen: - Transcript of Records (Eure bisherigen Noten werden ins amerikanische Notensystem umgerechnet) - Ein allgemeiner Bewerbungsbogen mit euren persönlichen Daten - Nachweis eurer Bank (in der Application Form enthalten) über ich glaub $6,000. Diese müssen aber nur zum Zeitpunkt der Unterschrift eurer Bank auf eurem Konto sein. - Learning Agreement: Hier alle Kurse auflisten, welche von eurem Unternehmen und eurem Studiengangsleiter anerkannt werden. Am besten mehr Kurse angeben, als ihr nehmen wollt, da ihr voraussichtlich nicht in alle Kurse reinkommt und ihr dann Alternativen benötigt. - Kopie vom Reisepass - Passbild …ich hoffe ich habe nichts vergessen ;-) Wichtig: Die Programm Fees müsst ihr gleich nach eurer Zusage bezahlen. Das sind ca. $1,200. Am besten besorgt ihr euch hierfür gleich eine Kreditkarte. Damit ist der Bezahlvorgang meines Wissens am günstigsten. Paypal geht leider nicht. Aufgrund einer Sonderregelung sind Studierende an den Dualen Hochschulen in Baden-Württemberg von einem offiziellen Sprachnachweis (TOEFL, TOEIC etc.) befreit und benötigen lediglich eine Bescheinigung vom Englischdozenten. Für diese Sonderregelung bin ich sehr dankbar, da ein TOEFL Test nicht gerade günstig ist. Ein paar Wochen später bekam ich die Zusage und ein I-20 Formular, welches fürs Visum und für die Einreise in die USA benötigt wird. Das I-20 Formular sollte man sich zur Sicherheit am besten gleich kopieren, da es für viele Formalitäten benötigt wird. Jetzt konnte ich endlich mein Visum beantragen. Für ein Studium in den USA wird ein F1 Visum benötigt. Beantragen könnt ihr es in Frankfurt, Berlin oder München. Da ich zu dieser Zeit beruflich gerade in Berlin eingesetzt war, habe ich es dort beantragt. Die Beantragung ist relativ easy, allerdings eine Menge Papierkram. Alle wichtigen Unterlagen und Informationen findet ihr auf der Seite der Amerikanischen Botschaft unter: http://germany.usembassy.gov/germany/visa/student_visa3.html oder unter: http://germany.usembassy.gov/visa_apply.html Um mich auf das Abenteuer vorzubereiten, besuchte ich an der Uni Mannheim noch einen eintägigen Vorbereitungskurs fürs Ausland. Diesen kann ich nur jedem weiterempfehlen – auch für Praxiseinsätze im Ausland, da man sehr viel über die jeweiligen Kulturen und Denkweisen erfährt. Einmal pro Semester haben alle DHBW Mannheim Studenten die Möglichkeit einen Kurs der Studium Generale (www.studiumgenerale.uni-mannheim.de/) kostenlos (finanziert durch Studiengebühren) zu besuchen. Vorzeitige Kurswahl: An der UCSB hat man die Wahl zischen Academic (1 unit kostet $210; die meisten Kurse haben 4 units $840 Kursgebühr) und Extension-Kursen (werden überwiegend von Berufstätigen besucht und sind wesentlich günstiger). $3,500 war für mich das Maximum was ich an Studiengebühren investieren wollte; aus diesem Grund nahm ich mehr Extension als Academic Kurse. Ebenso wurde die verbindliche Kurswahl dadurch zumindest ein wenig einfacher. Wohnungssuche: Ihr habt zwei Möglichkeiten: Entweder ihr lebt in einer Gastfamilie außerhalb von Isla Vista oder ihr begebt euch selbst auf Wohnungssuche. Die Unterbringung in einer Gastfamilie ist sicherlich die bequemere und einfachere Variante. Ich persönlich wollte ein wenig mehr Abenteuer (eine Familie hab ich ja zu Hause) und entschied mich auf eigene Faust eine Wohngemeinschaft zu finden. Über StudiVZ und Facebook trat ich schnell in Kontakt mit anderen Studenten und fand über http://santabarbara.craigslist.org/ eine super WG mit 2 Amerikanern: Jenny, Michael und Tim, einem Deutschen. Die WG befand sich direkt in Isla Vista eine Straße hinter Del Playa oder DP, wie sie von den Kaliforniern genannt wird. Per Skype konnten wir uns somit schon vor der Ankunft kennenlernen und die Vorfreude wurde noch größer. Flug und Ankunft: Fliegt am besten gleich nach Santa Barbara (der Flughafen liegt ziemlich nah an der Uni) anstatt nach L.A. um von dort aus mit dem Bus nach Santa Barbara zu fahren. Bei mir war der Flug nach SB sogar noch ein paar Dollar günstiger und wesentlich angenehmer. Mein Flug ging von München über London und Los Angeles nach Santa Barbara (SB). Nach ca. 20 Stunden, kam ich abends ziemlich müde in SB an. – mit 9h Zeitunterschied und Jetlag ;-) Dort warteten bereits Michael und Jenny auf mich. Sie unternahmen mit mir eine Stadtrundfahrt und zeigten mir wie ein richtiger Burger zu schmecken hat. Die Burger dort drüben sind einfach sagenhaft lecker. Nach ausgiebig Schlaf realisierte ich am nächsten Morgen erst, wie geil dieser Ort ist, als Jenny und Michael mir das Campusgelände, den Strand (2 Minuten vor der Haustür) und alle wichtigen Plätze zeigten. Verbindliche Kurswahl: Dies entpuppte sich als die größte Herausforderung: Mit eurem Studiengangsleiter vereinbart ihr ein sog. Learning Agreement. Dies muss auch von eurem Ausbildungsleiter abgesegnet werden. Insgesamt waren das bei mir 6 Kurse. Einer davon war als Ersatz gedacht. Zu Hause hat man es richtig gut. Man überweist 500 Euro Studiengebühren und bekommt einen vorgefertigten Stundenplan. An der UCSB müsst ihr alle Kurse selbst wählen und dabei aufpassen, dass sich diese zeitlich nicht überschneiden. Dieses Learning Agreement bzw. eine vorzeitige Kurswahlliste schickt ihr bereits Wochen vor Studienbeginn an die UCSB, damit sie zumindest ungefähr planen können. In Academic Kurse könnt ihr euch nur vor Ort einschreiben; in Extension Kurse hingegen, kann man sich bereits vorab per Internet aus Deutschland einschreiben. Macht dies am besten möglichst frühzeitig und bezahlt gleich die dafür notwendigen Kursgebühren per Kreditkarte. Denn erst mit der Bezahlung seid ihr fest in die Kurse eingeschrieben. Kurz vor Kursbeginn ist ein großes Treffen mit den anderen „international students“ und euch wird genau erklärt wie man Academic Kurse „crasht“. Alle amerikanischen Vollzeitstudenten haben den Vorteil, sich über das Programm „Gold“ in einen Kurs vorab fest einzuschreiben. Als Student des „UIP Programms“ ist euch diese Möglichkeit leider nicht gegeben und ihr müsst meist ein paar eurer Academic Kurse crashen, was extrem aufwendig ist. Genauer gesagt, ist das Prozedere für DHBW Studenten ziemlich brutal, da diese an strenge Learning Agreements gebunden sind und nicht innerhalb kürzester Zeit den festgelegten Kursplan einmal auf den Kopf stellen können. Ein sehr enger Kontakt zum Studiengangsleiter ist hier unabdingbar. Falls ihr in Kurse nicht reinkommt, gebt ihm schnellstmöglich Bescheid und bittet ihn um Alternativen. Denn wenn ihr euch nicht frühzeitig parallel in Alternativkurse einschreibt, kommt ihr dort auch nicht mehr rein und steht ohne Kurs da. Ich musste unbedingt in einen VWL Kurs kommen (Vorgabe vom Studiengangsleiter oder Klausur in Deutschland nachschreiben, was schlecht möglich ist, da ich an allen Vorlesungen in Deutschland nicht teilnehmen kann) und wollte eigentlich auch noch einen zweiten Academic Kurs belegen. Rießen Problem ist, dass wenn ihr in einen Academic Kurs nicht reinkommt (und dies erfährt man meist erst 2 Wochen nach Kursbeginn, sind meistens schon alle Extension Kurse, welche als Alternative in Frage kommen belegt und ihr könnt keinen Kurs mehr belegen). Konnte ich mir anfangs nicht vorstellen, ist aber leider die bittere Wahrheit. Problem ist auch noch die Tatsache, dass man bereits für die erste Vorlesungsstunde das Kursbuch parat haben sollte. Kauft euch erst Bücher, wenn ihr fest eingeschrieben seid!!! Es kann euch sonst passieren, dass ihr $200 für ein Buch investiert und anschließend im worst case nach 1-2 Wochen erfährt, dass ihr doch nicht beim Crashen Erfolg hattet. „Gebraucht“ selbst wenn das Buch noch nagelneu ist könnt ihr das Buch meist nur für max. 30% des Neupreises verkaufen. Bei www.amazon.com bekommt ihr zwar mehr, allerdings nur einen Gutschein anstatt Bargeld. Bücher für die Uni sind in Kalifornien in den meisten Fällen leider richtig teuer. Anfangs wollte ich Econ 181 (International Finance) belegen. Doch leider war dieser Kurs so beliebt, dass zusätzlich zum Crashen noch eine Lotterie nach 1,5 Wochen Kurs stattfand, bei der ich leider Pech hatte. Ihr steht während des „Crashens“ in sehr engen Kontakt zum International Office, die alles für euch tun, um euch beim crashen zu unterstützen. Sie können euch meist ziemlich genau mitteilen, wie eure Chancen beim Crashen stehen. Insgesamt musste ich 5 Kurse 1,5 Wochen lang crashen und war froh, als es endlich vorbei war. Doch nicht alle Academic Kurse muss man crashen. In manche Kurse, würdet ihr gleich freie Plätze bekommen, allerdings müssen diese auch in euer Learning Agreement passen. Das Crashen sieht in etwa so aus: Im International Office spezielles Formular besorgen, Vorlesung besuchen, am Ende der Vorlesung Dozent um Unterschrift bitten und hoffen, dass noch Plätze frei sind oder andere Studenten vom Kurs abspringen, TA (Teacher Assistant) Section besuchen und TA um Unterschrift bitten. Mit diesen zwei Unterschriften zum Economic Department und dort Unterschrift holen. Wenn ihr diese nicht bekommt, dann auf zum International Office und an einer Lotterie teilnehmen… Fest eingeschrieben in einen Academic Kurs seid ihr, sobald ihr eure Kursgebühr für den jeweiligen Kurs bezahlt hat. Einen wichtigen Tipp für Academic und Extension Kurse kann ich euch noch geben: Lasst euch euer Transcript of Records komplett auf Englisch verfassen und bittet das Studiengangssekretariat um eine englischsprachige Kursbeschreibung. Um nämlich für bestimmte Kurse zugelassen zu werden, müsst ihr an eurer Heimatuni bestimmte Fächer mit einem bestimmten Notendurchschnitt belegt haben. Das klingt allerdings viel schlimmer als es ist. Nur anfangs bekam ich nur Absagen für meine Kurse, weil ich die Zulassungskriterien nicht erfüllt hätte. Lag daran, dass mein Transcript of Records auf Deutsch verfasst war und das International Office damit nichts anfangen konnte. Für einen meiner Extension Kurse Effective Recruitment, Selection and Retention sollte man z.B. einen Kurs für Personal an der Heimathochschule belegt haben. Ich hab mir da einfach ADA (Ausbildung der Ausbilder) anrechnen lassen ;-) Macht euch keinen Stress - letztendlich hats bei allen geklappt. Beginnt nur frühzeitig vor Kursbeginn damit, alle Zugangskriterien abzuklären. Für Econ Kurse müsst ihr diese speziell mit dem Econ Department abklären und das vor Kursbeginn, sonst bekommt ihr keinen Platz auf der Kurswarteliste. Letztendlich muss ich aber sagen hat jeder Kurse bekommen, zwar nicht immer diejenigen, welche man wollte, aber zumindest hatte man welche und das Kursecrashen hatte endlich ein Ende. Gut zu wissen war, dass es teilweise selbst amerikanischen Studenten nicht anders erging, wenn Kurse überfüllt waren. Einige Kurse werden von Nobelpreisträgern gehalten und es ist nur mit sehr viel Glück möglich - wenn überhaupt - in einen solchen Kurs zu kommen. Was die Uni so zu bieten hat: Gehen wir nun wieder zum sonnigen Teil über ;-) Hier wären z.B. zu nennen: Bibliothek mit 24h Lernraum. WiFi Zugang fast überall auf dem Campus Gelände In den Dorms (wo die Erstsemester untergebracht sind) stehen euch zahlreiche Räume mit Tisch und Stuhl zur Verfügung, wo ihr in Ruhe lernen könnt. Ihr habt quasi wenn ihr wollt, euer eigenes Büro. Wöchentlich: Super Vorträge von Nobelpreisträgern (die UCSB hat gleich fünf davon), hochkarätigen Politikern und Gastvorträge hochrangiger Führungskräfte internationaler Konzerne. Excursion Club: Für nur $20 bekommt ihr eine Mitgliedschaft für ein ganzes Jahr. Dieser Club ist hammer. Meldet euch am besten dort gleich an. Es gibt einen wöchentlichen Newsletter und es werden jeden Tag tolle Sachen unternommen. Das geht vom Kanufahren, Klettern, Golf spielen übers Paintballspielen bis hin zum Fallschirmspringen. Und fast alles ist kostenlos oder supergünstig zu unternehmen. Surfkurse sind auch kostenlos ;-) Ihr habt sogar die Möglichkeit euch beim Clubhouse kostenlos Surfbrett und Wetsuits auszuleihen. Den Strand habt ihr ja quasi direkt vor der Haustür und das passende Wetter dazu ;-) Das Recreation Center: Eine Mitgliedschaft für ein Quarter kostet ca. $60 und war jeden Cent wert. Ihr habt damit Zugang zu den zwei rießigen Fittnessstudios, den zwei großen Pools, einem Jacuzzi, Kletterhalle und allen anderen Sportanlagen. Es gibt glaub ich keine Sportart, die ihr an der UCSB nicht betreiben könnt. Isla Vista: Dazu könnt ich Stunden schreiben. Lasst euch einfach überraschen… Die Partys sind hammer: Ich sag nur Floatopia, Undie Run und Del Playa, um nur einige davon zu nennen ;-) Studium an der UCSB: Ich hab an der UCSB zwar nur 5 Kurse belegt und damit die maximale Anzahl an units belegt, welche für internationale Studenten überhaupt zugelassen sind. Doch der Arbeitsaufwand ist mit einem Kurs an der BA überhaupt nicht zu vergleichen. Ihr habt zwar viel weniger Unterricht (hatte selbst nur Mo-Do Unterricht), doch sorgen die benoteten Hausaufgaben(assignments/problem sets) und Kapitel, welche ihr zu Hause lesen müsst dafür, dass ihr unter der Woche ziemlich was zu tun habt. Man muss aber erwähnen, dass das alles sehr vom jeweiligen Kurs abhängig ist. Ich hatte mit meiner Kurswahl ziemliches Pech und musste sehr viel homework assignments bearbeiten. Zum Studium an sich: Die Extension Kurse waren zwar nicht leicht, aber dennoch zu bewältigen. Bei meinem Academic Kurs sahs da schon ganz anders aus. Ich saß in Intermediate Macroeconomic Theory mit knapp 450 Leuten in der Vorlesung. Der Dozent hat den Stoff zwar super erklärt, aber dennoch empfand ich das Niveau nicht gerade easy. An der DHBW bekommt man einen breiten Überblick über ein Stoffgebiet. Hier an der Uni geht’s richtig in die Tiefe und für jede Vorlesung musste immer sehr viel zu Hause gelesen werden. Das fiel mir anfangs nicht gerade leicht, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Im Gegensatz zu BA müsst ihr auch nicht wirklich viel auswendig lernen. Da viele Klausuren im Multiple Choice Format abgehalten werden, müsst ihr den Stoff „nur“ verstehen. Was sehr angenehm ist, ist auch die Tatsache, dass die Note nicht nur von einer Klausur abhängt, sondern sich aus vielen einzelnen Faktoren zusammensetzt. Eine verpatzte Klausur fällt somit nicht wirklich sehr ins Gewicht. Was noch erwähnenswert ist: Die UCSB verwendet sogenannte iClicker (war bei mir in VWL der Fall – nicht in allen Kursen). Diese müsst ihr euch zusätzlich noch kaufen. Das sind Geräte mit 5 Buchstaben. A,B,C,D und E. In jeder Vorlesung werden Aufgaben gestellt und ihr habt 30 Sekunden Zeit die gestellten Fragen zu beantworten. Auch diese Ergebnisse fließen mit in die Endnote ein. Durch diese Maßnahme waren die Vorlesungen auch immer gut besucht. Die meisten Dozenten haben mehrere TA’s, sogenannte Teacher Assistants, welche dem Dozenten zur Seite stehen. Die ca. 450 Studenten im VWL Kurs waren auf ca. 10 TA’s verteilt. Diese korrigieren auch eure Problem Sets und halten zusätzlich zu den normalen Vorlesungen Unterricht, um den gelernten Stoff nochmals zu wiederholen und evtl. Fragen zu klären. Solltet ihr mal etwas nicht verstanden haben, habt ihr auch die Möglichkeit den Dozent oder den TA in einen seiner zahlreichen Sprechstunden zu besuchen. Letzten Endes haben sich alle Mühen gelohnt und ich konnte bereits 4 Kurse mit einem A abschließen. Das fünfte A wird hoffentlich noch folgen. Empfehlenswerte Ausflüge: Versucht Eure Kurse am besten so zu legen dass ihr mind. das Wochenende und am besten noch Freitag oder Montag keine Vorlesung habt. Mietet euch zu fünft ein Auto (am günstigsten und Sprit ist in USA sehr billig) und genießt Kalifornien. Empfehlen kann ich: San Francisco, Las Vegas, Grand Canyon, Los Angeles, San Diego, Red Rock Nationalpark. Fragt bei der Buchung am besten eure Roomies, Freunde, etc. Die kennen meist super Internetadressen wo ihr richtig günstig Hotels & Autos buchen könnt. Die Preisunterschiede im Internet sind ziemlich heftig und man kann bei Preisvergleichen eine Menge Geld sparen. Was ich leider nicht mehr geschafft habe, aber auch wunderschön sein soll, ist der Yosemite Nationalpark. Zu den absoluten Highlights zählen ein Fallschirmsprung aus 13,000 Fuß mit einem hammer Ausblick über Kalifornien – kann ich nur jedem empfehlen! Und ein 4 Tages Trip mit dem Excursion Club: 2 Tage stromaufwärts mit einem Kanu den Colorado River zum Hoover Dam paddeln und nachts in der freien Wildnis mit nur einem Schlafsack unter einem traumhaften Sternenhimmel zu schlafen ist einfach unvergesslich. Entlang des Colorado Rivers finden sich sogar zahlreiche Hot Springs, die zum Baden einladen ;-) Auch unvergesslich wird mein Besuch im Freizeitpark Six Flags – Magic Mountain bleiben. Die haben dort die geilsten Achterbahnen, mit denen ich jemals gefahren bin. Klamotten in den USA sind im Vergleich zu Deutschland sehr günstig, und es gibt zahlreiche Outletcenter, welche zum Shoppen einladen ;-) Was spricht gegen ein Studium an der UCSB? Die UCSB ist hammer, es spricht eigentlich fast nichts dagegen außer vielleicht: Der Aufwand für die Bewerbung, Anmeldeformalitäten, Kurswahl etc. und die doch recht hohen Kosten bzw. Investitionen. Aber - all das ist es meiner Meinung nach wert und ich würde es sofort wieder machen! Kosten und finanzielle Unterstützung: So ein Auslandssemester ist leider nicht gerade ein Schnäppchen und gerade die Top Unis in den USA verlangen eine Menge Geld. Von Unternehmensseite wurden, wie bei den meisten anderen Studenten, keine Extra Gebühren bezahlt. In Mannheim wurden mir 500 Euro Studiengebühren, welche von Unternehmensseite getragen werden, erlassen und diese wurden auf die Studiengebühren an der UCSB angerechnet. Der Rest wurde alles selbst finanziert oder nennen wir es investiert. Im Schnitt gibt ein Student an der UCSB für ein Quarter für alles (Unterkunft, Ausflüge, Verpflegung, Studiengebühren, etc. im Durchschnitt zwischen $10,000 und $15,000 aus, wobei $15.000 eher realistisch sind und nach oben keine Grenzen gesetzt sind. Alleine die Gebühren, welche direkt an die UCSB bezahlt wurden, betrugen bei meinen 5 Kursen $3,625. Für fast jeden Kurs müsst ihr euch auch noch ein Kursbuch kaufen und viele dieser Bücher kosten zwischen $150 und $200. Gebrauchte Bücher sind zwar günstiger, aber kurzfristig kaum mehr verfügbar und somit war ich quasi gezwungen die teuren neuen Bücher zu kaufen. Fast alle Ausgaben konnte ich durch gespartes Geld und meine zahlreichen vergangenen Jobs (Nachhilfelehrer, Ferienarbeit bei Audi, Filmvorführer, etc.) finanzieren. Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei der DHBW Mannheim, welche mein Auslandssemester mit 300 Euro bezuschusste und für den Rabatt in Höhe von $330, welchen ich bei meiner Anmeldung gutgeschrieben bekommen hab. Und das allergrößte Dankeschön geht an Heike Kemper, welche das großartige Austauschprogramm zwischen den DHBW’s und der UCSB ins Leben gerufen hat. Was fällt mir spontan noch ein: - Günstige Flüge hab ich über www.swoodoo.de gebucht. - Nach der Ankunft kauft ihr euch via http://santabarbara.craigslist.org/ am besten gleich ein Fahrrad. - Besorgt euch vor Abreise mind. zwei Kreditkarten. Bei den meisten Banken bekommt ihr die als Student kostenlos und ihr könnt mit diesen auch im Ausland kostenlos Bargeld in ausländischer Währung abheben. (Im Gegensatz zu Deutschland laufen in den USA sehr viele Bezahlvorgänge über Kreditkarte.) Gleich zwei Kreditkarten deswegen, weil bei einigen Studenten anfangs die Kreditkarten aus Sicherheitsgründen gesperrt wurden, da alle Studiengebühren in sehr kurzem Zeitabständen bezahlt werden mussten. Und wenn eure einzige Karte gesperrt ist, könnt ihr auch kein Bargeld mehr kostenlos abheben und müsst hierfür eure EC-Karte benutzen. (Für das Geldabheben fallen dann meist ziemlich hohe Gebühren an) - Lasst euch an eurer Heimathochschule rechtzeitig von den Studiengebühren befreien. - Man bekommt in Kalifornien sehr schnell sogenannte Tickets und es sind sehr viele Polizisten permanent im Einsatz. Dies hat den Vorteil, dass man sich überall sehr sicher fühlt, es allerdings ziemlich schnell sehr teuer werden kann. Ich hatte allerdings Glück und habe keines bekommen. Wenn man mit einer offenen Flasche Alkohol erwischt wird, ist das Ticket sehr schnell 2-stellig. Für „littering“ sind gleich bis zu $1,000 fällig. - Die in den Programm Fees, welche ihr bei der Anmeldung für die UCSB bezahlt, enthaltene Krankenversicherung deckt nur die Zeit während des Studiums ab und meines Wissens auch nicht wirklich alle Leistungen. Daher empfiehlt es sich, da vermutlich alle Studenten ein paar Tage vor Beginn des Studiums anreisen und auch nach Semesterende noch Kalifornien genießen wollen, eine extra „Auslandsreisekrankenversicherung für Studenten“ abzuschließen. - Dienstag Abend wird immer ein kostenloser Film im Isla Vista Theatre gezeigt und Montag Abend gibts kostenlos Salsa Tanzstunden. - Alkohol am Strand ist fast überall verboten, außer am Goleta Beach gibt’s eine Sonderregelung und ihr könnt die fest installierten Grills kostenlos benutzen ;-) - Auf dem Unigelände liegen zahlreiche kostenlose Zeitschriften mit Gutscheinen bereit. - Nutzt die diversen Groups bei Facebook der jeweiligen Cafés, Supermarktketten, Clubs etc. um dort Gutscheine zu bekommen, welche man sich ausdrucken kann. Ihr spart dadurch eine Menge Geld. - Bei fast jeder Supermarktkette lasst ihr euch am besten eine Kundenkarte ausstellen. Diese ist kostenlos und ihr bekommt auf den Endpreis direkt einen Extra Rabatt. To sum it up: Die Zeit in den USA war eine super wertvolle und unvergessliche Zeit. Schade, dass sie viel zu schnell vorbeiging. Ich kann so ein Auslandssemester nur jedem weiterempfehlen Mein Englisch hat sich verbessert und an der Uni hab ich unheimlich viel gelernt, aber noch viel wichtiger sind für mich die Freundschaften, die ich geschlossen habe, die vielen kleinen persönlichen Herausforderungen, welchen ich mich gestellt habe und die Vorurteile, die ich abgelegt habe. Die amerikanische Kultur und der kalifornische Lifestyle sind einfach hammer. Amerikaner sind alles andere als oberflächlich, sondern sehr hilfsbereit und aufgeschlossen für neue Kulturen. Solltet ihr Fragen haben, meldet euch einfach bei mir (Email: [email protected] ). Ich helfe euch gerne weiter und war selbst froh, als mir damalige Auslandsstudenten geholfen und wichtige Tipps gegeben haben.