Warschau: Studio von Edward Krasinski

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Warschau: Studio von Edward Krasinski
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Warschau: Studio von Edward Krasinski
Beigesteuert von Berenika Partum
Der Geist des Avangardekünstlers der 70er Jahre Edward Krasinski wohnt in einem Studio im Warschauer Plattenbau,
hoch über der Stadt. Solidarnosc Allee 64, hier lebte der Mann mit dem blauen Band. Der Mann der in die polnische wie
auch in die internationale Kunstgeschichte der Avantgarde der 60er und 70er Jahre einging. Im Studio herrschten nicht
nur gute Arbeitsbedingungen sondern auch eine hervorragende Aussicht aus dem Warschauer Wohnblock: 11 Stock
direkt auf den damals in den 70er Jahre noch triumphierend stehenden Kulturpalast.
Sein Schlafzimmer kann man nicht betreten, denn hier arbeitete der Künstler der Zeit seines Lebens und propagierte
Statement wie: Kunst sei kein Werkprozess sondern entsteht im Kopf. Ein der ersten Konzeptkünstler. Während seiner
Arbeit durfte man ihn nicht filmen, nicht fotografieren und auch nicht beobachten. Erst die fertigen Werke wurden
vorgeführt. Und diese vor allem auf den gesellschaftlichen Abenden in denen Krasinski viele einlud. Debatten fanden statt,
Diskussionen beseelt von der typischen intellektuellen Atmosphäre der 70er Jahren. Krasinski starb bereits ..seitdem
kümmert sich die Foksal Foundation um sein Erbe.
Die aus der Foksal Galerie abgespaltete Stiftung Foksal Foundation hat ein zweiteiliges Konzept entwickelt wie man mit
dem Vermächtnis umgehen soll. Zum einen ist da das Studio: hier wurde alles so belassen wie es ist. Das berühmte blaue
Band welches sich zieht sich durch das Atelier. Man läuft an Installationen vorbei die aussehen als hätte es jemand
(wohlmöglich ein Kurator) es später so arrangiert. Aber nein, alles ist so wie es war. So lebte Krasinski, inmitten seiner
Werke.
Die zweite Idee der Foksal Galerie ist die Idee des Residence Programms in dem inspirierendem Etablissement. In
seinem Schlafzimmer dürfen nun zukünftige Talente einige Zeit schlafen, den Geist Krasinskis einhauchen und arbeiten.
Die Werke die dann anschließend entstehen werden in einem beeindruckendem Glaspavillon gezeigt, den die Foksal
Foundation inmitten af dem Dach des fast maroden Plattenbaus stellte.
Die Arbeiten sollen wie bei Krasinksi selbst, immer damit zu tun haben, dass sie in den gegebenen Raum intervenieren.
Die große Frage dabei ist, wie lange das Studio überhaupt noch bestehen kann, denn der Wohnblock ist im Verfall.
Und das Projekt der Stiftung birgt einen anderen Aspekt der zu bedenken ist: soll man das Erbe eines Avantgardisten
wie Krasinski der Zeit seines Lebens eine Kunst schuf die auf Intervention mit seiner Umgebung aus war auch so
behandeln und in diese Werke selbst intervenieren indem man wohlmöglich jungen Künstlern erlaubt in das Werk auf Ihre
Weise einzugreifen. Dies könnte bei einem Aufenthalt eines “Artist in Residence“ Programm passieren. Oder
soll man wohlmöglich die arrangierte Fassung Krasinskis so belassen wie in einem Museum, welches von seinem Studio
aus verschiedene Werke in internationale Museen verleiht. Die Foksal (Galerie oder Foundation) wagt beides in einem.
Ob es ihr gelingt auf eine adäquate Weise diesen Spagat zwischen Sammlung und Interpretation in diesem kleinen
Räumlichkeiten eines Warschauer Plattenbaus zu meistern, dies sieht man in den Projekten die dort seit geraumer Zeit
stattfinden. Die Idee beruht eher auf einer Momentaufnahme, wie die Kunst selbst: ephemer, nur für den Moment und nur
in Fotografien oder Videos zu Bewahren.
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Generiert: 16 January, 2017, 04:59
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