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Pressemitteilung – 15. Juni 2015
Chinas Zentralregierung setzt mit Höchstgeschwindigkeit Reformen um, während Südostasien
schwächelt
Zahlreiche Veränderungen im Finanzsektor Chinas mit weitreichenden Folgen für die Aktienmärkte
Der Mai war ein sehr interessanter Monat in Asien, vor allem in China, wo Reformen in einer beispiellosen
Geschwindigkeit voran schreiten und Ankündigungen zu neuen Maßnahmen oder Fortschritten fast täglich
stattfinden, dies schreiben die Investmentexperten von JK Capital Management, einer Tochtergesellschaft von
La Française, in ihrem Monatsbericht. „Während Südostasien einige Zeichen der Schwäche zeigt, behauptet
China mit klaren Zielen für dieses Jahr seinen Willen, sowohl ein regionaler als auch ein globaler Führer zu
sein“, so die Experten weiter.
China
A- und H-Aktienperformance im Mai
Die außerordentliche Wertentwicklung, die im April auf dem Aktienmarkt Hongkongs zu beobachteten war,
führte zu mancher Gewinnmitnahme, insbesondere bei Large Caps, einschließlich bei solchen mit doppelter A/H
Börsennotierung. Allerdings stoppte dies nicht die große Anzahl an Kaufaufträgen für die Mid-Cap A-Aktien vom
Festland Chinas, welche tendenziell eher einzelhandelsorientiert sind.
Dies erklärt, nach Ansicht der Experten von JK Capital,
die Diskrepanz zwischen der Marktperformance von Shanghai A-Aktien im Mai (+3,8%) und dem
Hang Seng China Enterprise Index/MSCI China Index, die die H-Aktien bewerten (-2,3% bzw. -3,9%),
den Rückgang der A/H Prämie von 31% Ende April auf 25% Ende Mai trotz der starken Performance
des Markts für A-Aktien (da die meisten Mid-Caps keine doppelte Börsennotierung haben),
die Intervention durch Chinas Staatsfonds, der Spekulationen seitens des Einzelhandels entschärfen
wollte, indem er China Commercial Bank-Aktien im Wert von 6,8 Milliarden Renminbi und ICBCAktien im Wert von 5,4 Milliarden Renminbi verkaufte, was am 28. Mai zu einem Rückgang des
Shanghai-Index um 6,5% führte.
wenn überhaupt, bestätigt es, dass die chinesischen Behörden wachsam bleiben und bereit sind,
wann immer sie wollen, einzugreifen. Die Botschaft aus Peking war in den vergangenen Monaten
sehr klar: die Zentralregierung möchte zu einer Zeit, zu der Finanzreformen mit
Höchstgeschwindigkeit voranschreiten, den Aktienmarkt als steten Performer ohne Booms sehen.
Der Markt für A-Aktien
Eine starke Divergenz tat sich zwischen den chinesischen Märkten auf, welche die unterschiedlichen
Investorentypen auf dem Hongkonger Markt für H-Aktien und dem Shanghai- und Shenzhen-Markt für A-Aktien
hervorhebt.
Der von Institutionen angetriebene Hongkonger Markt drückte den MSCI China im Mai um 3,9%, während der
einzelhandelsorientierte Shanghai-Markt seinen Composite-Index um 3,8% steigen sah. Noch spektakulärer war
der technologiedominierte Shenzhen-Markt, dessen Composite-Index um atemberaubende 23,3% zulegte. Dies
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geschah kurz vor Einführung des Shenzhen-Hongkong Stock Connect-Programms, welches ausländischem Kapital
freien Zugang zu gewissen an der Shenzhen-Börse notierten Aktien verschaffen wird, so wie Ende letzten Jahres
der Shanghai-Hongkong Stock Connect. Auch wenn die Shenzhen Stock Exchange als hochspekulativ bezeichnet
werden kann, so wurde sie stets als beispielhafte mehrstufige Struktur für den chinesischen Kapitalmarkt
angesehen, sie spielt eine wesentliche Rolle bei der Finanzierung von Small- und Mid Cap-Unternehmen. Sie
besteht aus:
einem Hauptsegment (480 Unternehmen mit einer gesamten Marktkapitalisierung von Renminbi
9,1 Bn.),
einem SME-Segment (749 Unternehmen mit einer gesamten Marktkapitalisierung von Renminbi
11, 1 Bn.),
einem GEM-Segment (458 Unternehmen mit einer gesamten Marktkapitalisierung von Renminbi
5,9 Bn.)
Die Shenzhen-Börse konzentriert sich stärker auf IT, Industriewerte und den Konsumsektor, während Shanghai
sich stärker auf Finanzwerte, Industriewerte und Energieunternehmen konzentriert.
Shenzhen ist eher auf kleinere Privatunternehmen ausgerichtet als auf große staatseigene Unternehmen, was
die sehr hohen Multiples erklärt, zu denen manche Unternehmen gehandelt werden. Da die wirtschaftlichen
Daten schwach sind, ziehen Investoren tendenziell Unternehmen mit gutem Wachstumspotenzial in der IT, dem
Gesundheitswesen und im Industriesektor vor. Sie stellen die „neue Wirtschaft“ Chinas dar, die einen
wirtschaftlichen Wandel erlebt. Die Tatsache, dass das SME-Segment und das GEM-Segment (ChiNext) der
Shenzhen Stock Exchane im Dezember 2012 einen Tiefpunkt erreichten - etwa 18 Monate vor dem
Hauptsegment der Shanghai Stock Exchange -, ist möglicherweise ein Indiz dieses Trends.
Finanzreformen
Der IWF kündigte durch seinen „Deputy Director and Head of China Mission“ an, dass der Renminbi nicht mehr
unterbewertet sei und dass der IWF Chinas Anstrengungen unterstütze, um den Renminbi in den Korb der
Reservewährungen aufzunehmen. Das ist eine große Umkehr, die das US-Finanzministerium verärgert haben
dürfte.
Ab dem 01. Juli wird es erlaubt sein, dass in Hongkong zugelassene Fonds mit einem Gesamtvolumen von 600
Milliarden Renminbi in China verkauft werden, und in China zugelassene Fonds in Hongkong verkauft werden
können. Es wurde ebenfalls berichtet, dass Investoren aus sechs großen chinesischen Städten mit einem
Vermögen von über 1 Million Renminbi in Kürze ohne Beschränkungen über ein neues Programm namens QDII2
im Ausland investieren können. An dieser Stelle sei daran erinnert, dass ein ähnliches Konzept im Jahre 2007 in
Tianjin getestet wurde und aufgrund der starken Kapitalausflüsse schnell gestoppt wurde. Dieses Mal scheint die
chinesische Regierung für die Konsequenzen einer solchen Aktion gerüstet zu sein.
Hinsichtlich der Öffnung der chinesischen Kapitalmärkte sagen die aktuellsten Gerüchte, dass der ShenzhenHongkong Stock Connect in den kommenden Wochen verkündet wird und vermutlich 1.000 Shenzhen-notierte
Aktien enthalten wird. Zur gleichen Zeit erfuhren wir, dass das Gesamtkontingent im Shanghai-Hongkong Stock
Connect abgeschafft werden könnte und dass der Stock Connect möglicherweise auf 194 in Hongkong notierte
Small- und Mid-Cap Unternehmen ausgeweitet werden könnte.
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Im Mai legte FTSE Russell zwei Indizes auf, die A-Aktien enthalten, und kündigte an, dass sein FTSE Emerging
Market-Index, heute bestehend aus 26% der chinesischen Unternehmen (ohne A-Aktien) schrittweise auf 50%
anwachsen wird (wenn die A-Aktien vollständig integriert sind). Dies könnte erhebliche Auswirkungen für
manche ETFs haben. Unsere Leser erinnern sich sicherlich, dass Vanguard, der weltgrößte ETF-Emittent, im Jahre
2013 vom Tracking des MSCI auf den FTSE (heute FTSE Russell) Emerging Markets wechselte. Der Schritt von
FTSE Russell könnte auch die Entscheidungen beim MSCI beschleunigen, der in dieser Hinsicht am 09. Juni eine
Ankündigung machen wird.
Im Mai erfuhren wir auch, dass die Deutsche Börse und der Shanghai Stock Exchange dabei sind, ein JointVenture einzugehen, um 10 chinesischen Benchmark-Produkten den Verkauf über deutsche
Börsenhandelsplattformen zu ermöglichen.
China/Indien:
Auf politischer Ebene war der Besuch des indischen Premierministers Modi in Peking ein großer Erfolg – mit
Vertragsabschlüssen in Milliardenhöhe und dem guten Willen, der von beiden Seiten hinsichtlich sensibler
Themen wie den Grenzstreitigkeiten in Kaschmir gezeigt wurde.
Es war interessant zu beobachten, dass einige Tage nachdem Herr Modi China verlassen hatte, die
Kapitalbeteiligung Chinas am Grundkapital der neuen Asian Infrastructure Investment Bank von den zuvor
angekündigten 50% auf 30,85% zurückgegangen war und dass Indien als zweitgrößter Anteilseigner mit einer
Kapitalbeteiligung von 10,4% auftauchte.
ADRs
Eine der zahlreichen Reformen, die bis Ende des Jahres angekündigt werden, wird die VIE-Reform sein (Variable
Interest Entities). Sie befasst sich mit allen Internet-, Bildungs- und Medienunternehmen, die außerhalb Chinas
notiert sind (einschließlich Tencent, Baidu, Alibaba und den meisten in den USA notierten ADRs).
Im Mai wurde bestätigt, dass ein Reformentwurf vorliegt, der gegenwärtig von Anwälten und den größten ADREmittenten geprüft wird. Die Reform könnte starke Auswirkungen auf das potenzielle Re-Listing von ADRs in den
A- und H-Aktienmärkten haben. Dies ist umso wahrscheinlicher als wir wissen, dass die Hongkonger Börse
momentan das Verbot für die mehrfache Stimmabgabe neu bewertet, was eine Notierung von Alibaba in
Hongkong im vergangenen Jahr verhinderte.
Makroökonomische Daten
Die chinesische Wirtschaft schwächt sich weiter ab. Im April sind Exporte um 6,4% im Jahresvergleich
zurückgegangen, während Importe um 16,2% im Jahresvergleich fielen – beide Daten blieben hinter den
Konsenserwartungen zurück. Die PMI-Daten waren lauwarm, der HSBC/Markit PMI erzielte eine geringe
Erholung von 48,9 im April auf 49,2 im Mai. Die Industrietätigkeit erholte sich geringfügig von 5,6% im März auf
5,9% im April. Das Anlagevermögen stieg im April um 9,4% im Jahresvergleich an, runter von 13,5% im ersten
Quartal des Jahres. Diese Daten haben manche Händler dazu veranlasst, ihre Prognosen für das diesjährige
Wirtschaftswachstum nach unten zu korrigieren, einschließlich CLSA, welches seine Wachstumsvorhersagen für
2015 von 6,9% auf 6,65% reduzierte und das BIP-Wachstum für Q2 2015-auf 6,25%.
PPP Projekte
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Um die Wirtschaft anzukurbeln, gab die mächtige National Development and Reform Commission 1.043 PublicPrivate Partnership (PPP) Projekte frei, die dieses Jahr aufgelegt werden sollen – mit einem
Gesamtinvestitionsvolumen seitens des NDRC von 2 Billionen Renminbi. Diese Projekte befassen sich mit dem
Transportwesen, Energie, Wasser und Umweltschutz. Ein Pilotprogramm von 80 PPP Projekten, das 2014
freigegeben wurde, war nicht sehr erfolgreich darin, private Investoren anzuziehen, da die Erträge niedrig waren
und Garantien seitens der Regierung auffälliger Weise fehlten. Dieses Mal ist der State Council eingesprungen
und genehmigte neue Auflagen, um die Attraktivität dieser Projekte zu verbessern, indem er den Zugang zu
attraktiven Bankkrediten mit Laufzeiten bis zu 30 Jahren einbezog.
ASIEN
Indonesien
Der Markt entwickelte sich gut, um 3% höher nach einem 7,3%-Rückgang im April, aber dennoch bleiben wir
vorsichtig. Das BIP Indonesiens wuchs im ersten Quartal lediglich um 4,7% im Jahresvergleich (5% im vorherigen
Quartal) das schwächste Wachstum seit 2009.
Das Konsumenten- und Unternehmensvertrauen ging im April stark zurück. Das Vertrauen in den
Regierungsindex fiel unter das vorherrschende Niveau, als Präsident Widodo im November letzten Jahres sein
Amt antrat. Widodo muss heimischen Unternehmen und ausländischen Investoren beweisen, dass er Herr der
gegenwärtig schwierigen Lage ist. Allerdings stellen seine verstärkt schwache Position und das wahrgenommene
Vakuum in der politischen Führung eine kontinuierliche Enttäuschung dar, die auch Fragen bezüglich der
Umsetzung der Infrastrukturprojekte der Regierung, dem Haupttreiber der Makro-Story des Landes, aufwirft.
Wir sind uns auch der Tatsache bewusst , dass Indonesien das anfälligste Land in Asien bleibt, da die Situation
seines Leistungsbilanzdefizits über eine vier Quartale währende Bilanz nach wie vor bei 3% des BIPs steht, obwohl
die Daten des ersten Quartals sich auf ein Defizit von 1,8% verbessert hatten.
Malaysia
Der malaysische Markt fiel im Mai um 3,9%. Das BIP stieg in Q1 um 5,6% im Jahresvergleich, runter von
revidierten 5,7% im vierten Quartal letzten Jahres. Vorausschauend wird das Wachstum des privaten Konsums
sich abschwächen, nun, da die GST (in vielen Ländern auch VAT genannt) eingeführt wurde. Weiterhin niedrige
Energiepreise werden die Wirtschaft auch belasten. Der einzige Lichtblick ist Malaysias großer Export außerhalb
von Rohstoffen, welcher ungefähr zwei Drittel der exportierten Güter ausmacht und von der starken Abwertung
des Ringgits profitieren sollte.
Die Philippinen
Die philippinische Wirtschaft stieg mit der seit drei Jahren geringsten Geschwindigkeit an, mit einem Q1
Wachstum von 5,2% im Jahresvergleich, runter von der im Q4 des Vorjahres verzeichneten Ausweitung und
hinter dem Marktkonsens von 6,6%. Der Hauptfaktor für diese Abschwächung war der schwächere Export. Es
bestehen Risiken für die Konsensprognose des Gesamtjahres; allerdings bleiben Ökonomen generell optimistisch
hinsichtlich des gesunden Zustands der philippinischen Binnenwirtschaft und glauben an eine Erholung der
Exporte im Verlauf dieses Jahres.
Währungen
Asiatische Währung wurden vor dem Hintergrund einer erneuten Dollar-Stärke im Mai zum großen Teil gegen
den US-Dollar verkauft.
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Der koreanische Won verlor 3,2% inmitten der Spekulation, dass die Bank of Korea eine Abschwächung der
Währung in Betracht ziehen könnte, um die Exporteure des Landes zu stärken. Der malaysische Ringgit verlor
2,8%, während der Thai Baht und die indonesische Rupiah um 2% zurückgingen. Der chinesische Yuan blieb
gegenüber dem USD stabil.
Während wir als Investoren bezüglich dieser Region und China, insbesondere zu diesem einzigartigen Zeitpunkt,
optimistisch sind, muss man sicherlich einige Hürden für China überwinden. Wir haben aber keine Zweifel, dass
es auf dem richtigen Weg ist und über die Mittel verfügt, seine selbst gesetzten ehrgeizigen Ziele zu erreichen.
Pressekontakt:
Pascale Cheynet – 0033 1 43 12 64 25 - [email protected]
Heidi Rauen – 0049 69 33 99 78 13 - [email protected]
Über La Française
Investing together
Seit fast 40 Jahren entwickelt La Française Kernkompetenzen im Asset Management für Dritte.
La Française verfolgt ein Multi-Affiliate-Geschäftsmodell, das in vier Kernbereiche strukturiert ist: Wertpapiere,
Immobilien, Investmentlösungen und Direktfinanzierung. Die Unternehmensgruppe spricht institutionelle und
Privatkunden weltweit an.
Mit über 500 Mitarbeitern verwaltet La Française an den Standorten Paris, Frankfurt, Hongkong, London,
Luxemburg, Madrid und Mailand ein Vermögen von über 48 Mrd. Euro.
La Française profitiert von einer völligen Unabhängigkeit bei der Ausübung ihrer Geschäfte und von einer stabilen
und unveränderten Eigentümerstruktur, die aus dem Crédit Mutuel Nord Europe sowie leitenden Mitarbeitern
und Angestellten der Gruppe besteht.
Über JK Capital Management Ltd
JK Capital Management Ltd ist eine Beteiligung von La Française AM. JK Capital Management ist eine in Hongkong
ansässige Fondsverwaltung. Es ist im gemeinsamen Besitz von seinem Gründer Fabrice Jacob, einem
Fondsmanager, der vor 20 Jahren nach Hongkong gezogen ist, und von La Française. JK Capital Management
verwaltet drei Long-Only-Aktienfonds und zwei Vermögensverwaltungsmandate für institutionelle Anleger. JK
Capitals geographische Reichweite umfasst neun Länder Asiens.
Disclaimer
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Verkauf, Angebot, Empfehlung für eine spezifische Anlage dar. Diese Pressemitteilung ist ausschließlich an professionelle
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gesamtes Kapital zurück erhalten. Wo JK Capital Management eine Meinung geäußert hat, basiert dies auf der gegenwärtigen
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