flohstiche
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flohstiche
Was könnte die Ursache für die Hautausschläge sein? Kurzantwort: Insektenstiche führen häufig zu stark juckenden Rötungen an den Stichstellen. Es handelt sich hierbei um lokale Reaktionen auf Speichelbestandteile, die beim Stich eingebracht werden. Neben Stechmücken im Sommer gibt es weitere Blut saugende Insekten wie Flöhe und Bettwanzen, die heftig juckende Hautveränderungen hervorrufen können. Die Stiche sind ungefährlich, eine Behandlung durch juckreizstillende Cremen ist meist ausreichend, erklärt Dr. med. Heidi Ulrich, FMH für Dermatologie und Venerologie, Lasermedizin FMCH, Fachärztin Hirslanden Klink St. Anna, Luzern. Ich leide in letzter Zeit an Hautausschlägen an meinen Fussknöcheln. Diese jucken jeweils viel stärker als normale Mückenstiche. Morgens spüre ich noch nichts, doch während des Tages macht sich dieser grosse Juckreiz bemerkbar. Ich hatte auch schon ähnliche Symptome am Rücken, meist wie auf einer Linie angeordnet. Was könnte die Ursache für diesen Juckreiz sein? W. H. IN H. Dr. med. Heidi Ulrich, Fachärztin FMH für Dermatologie und Venerologie, Lasermedizin FMCH, Hirslanden Klinik St. Anna, Luzern Neben Stechmücken im Sommer gibt es weitere Blut saugende Insekten wie Flöhe und Bettwanzen, die heftig juckende Hautveränderungen hervorrufen können. Sind die Stiche meist in Linien angeordnet und treten vor allem an den bekleideten Körperstellen auf, kann dies auf Flohstiche hinweisen. Für den Menschen von Bedeutung sind in Mitteleuropa Flöhe von Katzen, Hunden oder Vögeln. Vor dem eigentlichen Stich erfolgen mehrere Probestiche, die typischerweise in Gruppen oder Reihen (Flohstrasse) angeordnet sind. Unangenehm, aber nicht gefährlich Da Flöhe lichtscheu sind, stechen sie vor allem nachts und halten sich danach in Polstermöbeln, Betten, Teppichen oder in der Kleidung auf. Flohstiche führen gewöhnlich nach Stunden bis Tagen zu stark juckenden geröteten Quaddeln mit einer kleinen, zentral sichtbaren, punktförmigen Einblutung. Gelegentlich kommt es auch zum Auftreten von Blasen und Entzündungen, die durch das Kratzen hervorgerufen werden. Flohstiche sind zwar unangenehm, sie sind jedoch nicht gefährlich. Wanzenbisse Ähnliche Hautveränderungen findet man nach Bissen von Wanzen (Cimikosis). Wanzenbisse beim Menschen werden durch Bettwanzen hervorgerufen. Das mit dem Biss eingespritzte Speichelsekret ruft heftig juckende Hautveränderungen hervor, die typischerweise linienförmig (perlschnurartig) angeordnet sind. In der Regel sind aber im Gegensatz zu Flohstichen unbedeckte Körperstellen betroffen. Der eigentliche Stich wird nicht gespürt. Erst später wird die Reaktion auf den Biss bemerkt, und die hervorgerufenen Symptome können mehrere Tage lang andauern. Selten kann es zu nesselsuchtartigen Hautreaktionen oder asthmatischen Beschwerden kommen. Die Behandlung von Insektenstichreaktionen ist rein symptomatisch. Hierfür sind in der Regel juckreizstillende Cremen oder Lotionen ausreichend. Begleitend muss auch eine Beseitigung der verursachenden Parasiten erfolgen. Um die Flöhe zu entfernen, müssen Kleider, Bettwäsche, Decken, Plüschtiere usw. möglichst heiss (mindestens bei 60 Grad, besser bei 90 Grad) gewaschen werden. Wichtig ist auch regelmässiges Absaugen von Polstermöbeln und Teppichen. Haustierhalter müssen den Schlafplatz ihrer Tiere sorgfältig reinigen und Hunde und Katzen gegebenenfalls mit Flohhalsbändern schützen. Bettwanzen sind nachtaktive Tiere. Tagsüber halten sie sich in Möbeln, Wandritzen, lockeren Tapeten oder in Betten auf. Die Bekämpfung ist nicht einfach. Falls Insektensprays nicht die gewünschte Wirkung zeigen, muss ein Spezialist beigezogen werden. Dr. med. Heidi Ulrich, Luzern Quelle: Neue Luzerner Zeitung vom 15. Juni 2011