Leseproben Herbst 2012

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Leseproben Herbst 2012
Leseproben
Herbst 2012
Vier-Türme-Verlag
Liebe Leserinnen und Leser,
Die Kunst rund um das Buch hat im Kloster Münsterschwarzach
schon eine über 1000-jährige Tradition. Und auch wenn die heutigen Klosterbetriebe nicht mehr viel gemein haben mit der Schreibstube von einst, so ist doch in jedem Fall die Liebe der Mönche zum
Buch geblieben.
Seit mehr als 50 Jahren gibt es in der Abtei Münsterschwarzach
den Vier-Türme-Verlag, den Verlag der Mönche von Münsterschwarzach. Hier erscheinen Bücher, die Hilfe für einen lebensnahen Glauben und alltagstaugliche Spiritualität sein möchten. Auch
die Bücher von Pater Anselm Grün, Bestsellerautor und wirtschaftlicher Leiter des Benediktinerklosters, erscheinen dort. Neben
Büchern der Spiritualität, Lebenshilfe und Religion gehören dazu
auch CDs, DVDs, Kalender und Meditationskarten.
Wir bieten Ihnen Bücher, die den Glauben stärken und Ihrer
Seele gut tun. Lassen Sie es sich gut gehen mit unseren vielfältigen
Klosterprodukten. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und
Entdecken!
Mit herzlichen Grüßen und besten Wünschen aus dem Kloster
Münsterschwarzach
Ihr
Bruder Linus Eibicht OSB
– Verlagsleiter –
www.vier-tuerme-verlag.de
Eine Auswahl unserer Novitäten
Anselm Grün
4
Wurzeln – Festen Halt im Leben finden
Anselm Grün
10
Das Geheimnis der Begegnung
Christopher Jamison
14
Suche das wahre Glück
– Das Geheimnis der Mönche entdecken
Petra Urban
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Mein Herz tanzt in den Himmel
– Vom Loslassen und Neuanfangen
Anselm Grün
24
Der Wein – Geschenk des Himmels und der Erde
Abt Fidelis Ruppert
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Geistlich kämpfen lernen
– Benediktinische Lebenskunst für den Alltag
Nikolaus Nonn, Dr. Matthias E. Gahr
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Sieben Mal am Tag singe ich dein Lob
– Eine Einführung in das Stundengebet
der Mönche
3
Anselm Grün
Wurzeln – Festen Halt im Leben finden
128 Seiten
12 x 19,5 cm
Gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-89680-801-1
€ 14,90/A€ 15,40/sFr 21,90*
Über den Autor
Pater Anselm Grün OSB
ist wirtschaftlicher Leiter der
Abtei Münsterschwarzach.
Der beliebte Autor ist für
viele Menschen spiritueller
Begleiter und hält zahlreiche
Vorträge und Seminare.
www.anselm-gruen.de
4
Inhalt
Einleitung
Wurzeln in der Bibel
Der Stammbaum Jesu
Jesu Gleichnisse
Paulus und unsere jüdischen Wurzeln
Der Name als Wurzel
Die Etymologie der Namen
Die Namenspatrone
Vom Namen her auf mein Leben schauen
Die Lebensphilosophie der Vorfahren als Wurzel
Lebensweisheiten der Vorfahren
Die Grundhaltungen der Vorfahren
Die Botschaft der Verstorbenen
Die Wurzeln reinigen
Die Defizite betrauern
Vergiftete Wurzeln entgiften
Durch die Schwächen hindurch die Stärken der Eltern entdecken
Versöhnung mit den Verletzungen
Reinigung durch Familienaufstellung
Das verletzte Kind in sich umarmen
Rituale als Weg zu den Wurzeln
Die Eucharistiefeier und die Feste im Kirchenjahr
Symbolische Gegenstände als Rituale
Rituale schaffen eine Familienidentität
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Leseprobe
Die Natur war die erste Lehrmeisterin der Menschen. Die Menschen
haben seit jeher in der Natur ein Bild für ihr eigenes Leben gesehen. Das
Werden und Vergehen der Natur wurde ein Bild für das Annehmen und
das Loslassen, welches das menschliche Leben prägt. Der Mensch wächst
nicht nur heran – er wächst in die Gestalt hinein, die Gott ihm zugedacht
hat –, wenn er sich annimmt und immer wieder loslässt.
Die Menschen wussten, dass sie gute Wurzeln brauchen, damit ihr
Lebensbaum aufblühen kann und damit das Heilende in ihnen Nahrung
findet. Aber ihnen war auch bewusst, dass ihre Wurzeln gefährdet sind.
Wir Menschen können uns selbst zerstören, wenn wir nur um die eigenen
Probleme kreisen. Aber auch Schädlinge von außen – etwa die Kränkungen, die uns Menschen antun – können diese Wurzeln schädigen. Heute
ist es auch die Mobilität, die an unseren Wurzeln nagt. Wer zu oft seinen
Wohnsitz wechselt, wer an keinem Ort Heimat findet, der tut sich auch
schwer mit seinen Wurzeln. Er hat das Gefühl, keine Wurzeln zu haben.
Er muss sich immer wieder an den jeweiligen Ort anpassen. Aber es fehlen ihm die Wurzeln, die ihn nähren und stärken.
Als ich über die Wurzeln nachgedacht habe, sind mir viele Aspekte
eingefallen: Zum einen gibt es die Sehnsucht vieler Menschen, für ihre
Familie einen Stammbaum aufzustellen. Sie haben ein Interesse daran, zu
erfahren, wer und was ihre Vorfahren waren. Ich spüre sowohl in meiner
eigenen Verwandtschaft als auch im Gespräch mit anderen Menschen,
dass viele heute bewusst in den Taufregistern der Dörfer und Städte nach
ihren Vorfahren suchen, um zu recherchieren, wer sie waren und wie sie
gelebt haben.
Zum anderen fiel mir das Wort eines Psychologen ein, der meint, die
Depressionen hätten häufig in der Wurzellosigkeit ihre Ursache. Viele
Menschen haben heute ihre Wurzeln verloren. Sie sind sich ihrer Wurzeln
nicht bewusst. Sie versuchen, nur in der Gegenwart zu leben, ohne ihre
Vergangenheit zu reflektieren. Sie sind gleichsam von der Vergangenheit
abgeschnitten. Wer aber seine Wurzeln nicht kennt, der weiß nicht, was
sein Lebensbaum braucht, um in seine Gestalt hinein zu wachsen. Und
mir fielen viele biblische Stellen ein, die von den Wurzeln handeln. So
möchte ich meine Gedanken über unsere Wurzeln mit einem Blick in die
Bibel beginnen.
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Lebensweisheiten der Vorfahren
Ich kann auch nach der Lebensphilosophie meiner Vorfahren fragen: Wie
haben sie ihr Leben bewältigt? Wie sind sie durch die Krisen und Konflikte hindurchgekommen? Was hat sie in Zeiten von Armut und Krankheit, von Krieg und Flucht getragen?
Ich kann bei meinen Vorfahren Zähigkeit und Kraft entdecken und
darauf vertrauen, dass etwas von dieser Kraft auch in mir ist. Ich habe teil
an ihren Wurzeln. Was weiß ich von ihrer Geschichte? Und was weiß ich
von ihrer Lebensphilosophie? Um die Lebensphilosophie meiner Vorfahren zu entdecken, wäre es wichtig, Geschichten zu erzählen, die mir meine Eltern von den Großeltern erzählt haben. Solche Geschichten bringen
uns den Großeltern und Urgroßeltern näher. Und es ist gut, wenn die
Geschwister untereinander über ihre verstorbenen Eltern reden und sich
im Gespräch an manches erinnern.
Wenn ich im Urlaub mit meinen Geschwistern abends noch bei einem
Glas Wein zusammensitze, sprechen wir oft über verschiedene Erlebnisse mit unseren Eltern. Und dabei wird uns deutlich, was unsere Eltern
ausgemacht hat, wie sie gelebt und ihr Leben gemeistert haben. Und wir
erkennen, welche typischen Redeweisen sie hatten. An ihren Lieblingsworten wird uns deutlich, aus welcher Lebensphilosophie und Lebenseinstellung heraus sie gelebt haben.
Mein Vater hatte auch immer typische Sätze zur Hand. Manchmal haben
wir als Jugendliche darüber gelästert. Heute geht uns die Weisheit seiner
Sätze auf. Er sagte immer wieder: „Man muss jedem mit wohlwollender
Güte begegnen.“ Diese Formulierung fanden wir zu blumig. Aber er
hat im Umgang mit den Kunden seines Elektrogeschäfts und mit den
Menschen in der Pfarrei diese Grundhaltung verwirklicht. Wenn wir
manchmal am Tisch über andere Leute redeten und über sie herzogen,
dann wurde er immer streng: „Über andere redet man nicht.“ Diese
Grundhaltung meines Vaters wirkt heute noch in mir weiter. Wenn ich
von Medien über andere Menschen gefragt werde, antworte ich ähnlich
wie mein Vater: „Ich rede nicht über andere, weil ich sie nicht kenne. Ich
maße mir kein Urteil über andere an, weil ich ihre Geschichte und ihre
Motive nicht kenne.“
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Meine Mutter meinte oft: „Man darf nie die Hoffnung verlieren.“ Und
wenn es schwierig wurde im Leben, sagte sie mit einer optimistischen
Grundhaltung: „Jeder muss halt sein Kreuz tragen.“ Und: „Man darf nie
aufgeben. Es gibt immer noch einen Weg.“ Ich bin dankbar für diese
optimistische Grundhaltung meiner Mutter. Sie ist für mich eine Wurzel, die mir immer dann Kraft gegeben hat, wenn es im Leben schwierig
wurde. Und die praktische Art meiner Mutter hat mich ermutigt, nicht
zu jammern, sondern die Dinge anzupacken.
Ein anderes Wort meiner Mutter, das sie im Alter oft sagte, war: „Man
soll mit warmen Händen geben.“ Damit meinte sie: Solange wir leben,
sollten wir anderen geben und schenken, was wir empfangen haben. Sie
kommentierte mit diesen Worten die Verhaltensweisen von Menschen,
die sich an ihrem Besitz festklammerten und meinten, sie könnten ihn
dann ihren Kindern vererben. Aber das führt meistens nur zu Streit. Und
es macht den Menschen nicht glücklich. Geben zu können war für meine
Mutter etwas Wichtiges. Sie war glücklich, wenn sie andere beschenken
konnte.
Wenn ich diese Worte meiner Eltern meditiere und wenn ich über ihre
Lebenseinstellung nachdenke, spüre ich, wie viel positive Grundhaltung
sie mir vermittelt haben. Die Wurzeln, die ich von ihnen empfangen
habe, waren gesund. Und sie sind der Grund für das, was ich heute leisten kann. Ich verbrauche nicht soviel Energie mit Jammern und ängstlichem Starren auf die Probleme. Dank der Wurzeln meiner Eltern gehe
ich die Dinge an, die anstehen.
Rituale als Weg zu den Wurzeln
Ein Weg, mit den Wurzeln unserer Vorfahren in Berührung zu kommen, geht über Rituale. Wir feiern in der Kirche die gleichen Rituale,
die schon vor uns Menschen seit Hunderten von Jahren gefeiert haben.
Es ist von den Grundvollzügen her die gleiche Eucharistiefeier, die seit
fast zweitausend Jahren gefeiert wird, ebenso die gleiche Osternacht, die
gleiche Tauffeier, die gleiche Weihnachtsfeier.
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Indem wir diese Rituale feiern, haben wir Anteil an der Glaubens- und
Lebenskraft früherer Generationen. Wir reihen uns in die Schar der Gläubigen ein, die mit diesen Ritualen ihr Leben bewältigt haben. Und wir
reihen uns in die Schar der Christen ein, die auf der ganzen Welt die gleichen Rituale vollziehen. Diese Rituale sind demnach nicht nur Wurzeln,
die in die Vergangenheit reichen, sondern auch Wurzeln, die in die Breite
gehen und die uns in die große Gemeinschaft der Christen einwurzeln.
In der Eucharistie hören wir dieselben Evangelientexte, die unsere
Vorfahren gehört und nach denen sie ihr Leben ausgerichtet haben. Wir
feiern im Lauf des Kirchenjahres die gleichen Feste, die unsere Eltern und
Großeltern – und die Generationen vor ihnen gefeiert – haben.
In jeder Region sind es andere Feste, die im Mittelpunkt des Interesses
stehen. Aber überall auf der Welt wird Weihnachten bewusst gefeiert.
Gerade an Weihnachten denkt man an seine Vorfahren zurück. Man
erinnert sich, wie diese das Weihnachtsfest gefeiert haben: in Zeiten der
Armut, des Kriegs, aber auch in Zeiten politischer Ruhe. In vielen Familien ist es ein großes Bedürfnis, Weihnachten genauso zu feiern, wie es
schon die Großeltern getan haben. Offensichtlich haben viele Menschen
ein Gespür dafür, dass sie durch die lange tradierten Rituale Anteil an der
Glaubenskraft ihrer Vorfahren haben, die ihr Leben aus dem Glauben
bewältigt haben. Die Rituale waren konkreter Ausdruck ihres Glaubens.
Indem ich die Krippe aufstelle, die schon mein Großvater aufgestellt hat,
habe ich Anteil an ihm. Ich erinnere mich an seine Art zu leben. Aber ich
habe auch Anteil an ihm, der jetzt bei Gott ist und der das schaut, was
wir im Glauben feiern.
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Anselm Grün
Das Geheimnis der Begegnung
128 Seiten
11,5 x 16,5 cm
Gebunden
ISBN 978-3-89680-803-5
€ 9,95/A€ 10,30/sFr 14,90*
Über den Autor
Pater Anselm Grün OSB
ist wirtschaftlicher Leiter der
Abtei Münsterschwarzach.
Der beliebte Autor ist für
viele Menschen spiritueller
Begleiter und hält zahlreiche
Vorträge und Seminare.
www.anselm-gruen.de
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Inhalt
Einleitung
Die Offenheit
Die Geduld
Das Annehmen
Das Anschauen
Das Loslassen
Die Dankbarkeit
Die Treue
Die Demut
Das Lächeln
Das Weinen
Die Trauer
Das Teilen
Das Vertrauen
Die Haltung der Distanz
Die Erotik
Die Sehnsucht
Die Liebe
Die Zärtlichkeit
Das Verzeihen
Die Versöhnung
Die Hingabe
Die Ehrfurcht
Die Sensibilität
Die Achtsamkeit
Die Befähigung zur Gemeinschaft
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Leseprobe
Einleitung
Alle Menschen sehnen sich nach einer Beziehung, die sie glücklich macht.
Vor allem junge Menschen spüren in sich diese tiefe Sehnsucht, dass ihre
Beziehung zu einem Freund, zu einer Freundin gelingt. Zugleich leiden
viele darunter, dass Beziehungen schon nach kurzer Zeit in eine Krise
geraten und manchmal zerbrechen. In diesem kleinen Geschenkbuch
möchte ich Ihnen 25 Haltungen beschreiben, die Ihrer Beziehung Halt
verleihen, 25 Tugenden, die dazu führen, dass Ihre Beziehung gelingt. Es
geht mir dabei aber nicht nur um Lebensbeziehungen, sondern auch um
die vielen Begegnungen, die wir täglich erleben. Eine gute Begegnung
verwandelt uns. Wir gehen anders aus ihr heraus, als wir hinein gegangen
sind. Wir fühlen uns beschenkt. Wir sind in Berührung gekommen mit
unserem wahren Selbst, wir haben das Geheimnis des andern und zugleich das Geheimnis unserer eigenen Person und unseres eigenen Lebens
erkannt.
Jeder von uns hat etwas von diesen 25 Haltungen schon in sich. Unsere
Seele weiß im Grund, was für sie gut ist, was sie braucht, damit Begegnungen und Beziehungen gelingen. Aber weil dieses innere Wissen
unserer Seele oft zugedeckt ist durch negative Erfahrungen oder durch
die Oberflächlichkeit des Alltags, brauchen wir einen kurzen Anstoß von
außen, damit wir wieder in Berührung kommen mit der Haltung, die in
uns ist, mit der Tugend, die als Möglichkeit in unserer Seele vorhanden
ist, und mit der Kunst, um die unsere Seele weiß, die sie aber immer wieder auch von neuem üben muss, damit unser Leben wirklich gelingt.
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Die Treue
Das Wort ist glaubwürdig: Wenn wir standhaft bleiben, werden wir auch mit
ihm herrschen…. Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann
sich selbst nicht verleugnen. (2 Tim 2,11-13)
Treue ist heute nicht mehr gefragt. Zu viele haben erlebt, wie sich
Brautleute ewige Treue geschworen haben. Und schon nach kurzer Zeit
ist die Ehe zerbrochen. Viele haben Angst davor, sich in Treue an einen
Menschen zu binden, weil sie zu genau wissen, dass sie für sich und ihre
Gefühle nicht garantieren können. Und dennoch sehnen wir uns nach
Menschen, die treu sind, die zu uns stehen, die uns Geborgenheit und
Sicherheit schenken. Die Sehnsucht nach der Treue anderer korrespondiert mit dem Zweifel an der eigenen Fähigkeit, treu zu sein. Der 2.
Timotheusbrief zeigt uns einen Weg, wie wir fähig werden, treu zu sein.
Wir sollen vertrauen, dass Gott uns treu bleibt, auch wenn wir uns selbst
untreu werden. Die Treue Gottes ermöglicht uns die Treue zu uns selbst
und zum andern. Sie befähigt uns, zu uns zu stehen, auch wenn wir
immer wieder fallen.
Treue ist letztlich immer Du-Treue, Treue gegenüber einer Person. Und
Treue setzt Liebe voraus. Ich kann nur dem gegenüber treu sein, den ich
liebe. In der Treue steckt die Sehnsucht, dass ich mein Vertrauen auf den
setzen kann, den ich liebe. Treue ist nicht etwas Statisches, sondern die
Bereitschaft, mit einem Menschen einen Weg zu gehen, und das Versprechen, durch alle meine eigenen Wandlungen hindurch doch treu und
verlässlich zu sein.
Wenn ich von einem Freund, einer Partnerin sage, dass sie treu ist, meine
ich nicht nur, dass meine Partnerin mich nie verlässt. Ich vertraue auch
darauf, dass ich mich auf sie verlassen kann. Ich weiß, dass sie zu mir
steht. Und das tut mir gut. Das gibt mir selbst Sicherheit und Standfestigkeit. Die Haltung der Treue möchte uns Mut machen, uns selbst und
dem andern treu zu bleiben und in der Treue mitten in der Unbeständigkeit dieser Welt ein gemeinsames Haus zu bauen, das nicht zu eng für
uns wird, sondern das uns Geborgenheit und Zuversicht schenkt für die
Zukunft, in dem wir keine Angst haben vor Konflikten, weil unsere Treue
auch die Konflikte durchstehen wird.
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Christopher Jamison
Suche das wahre Glück – Das
Geheimnis der Mönche entdecken
176 Seiten
14,5 x 22 cm
Gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-89680-804-2
€ 16,90/A€ 17,40/sFr 24,50*
Über den Autor
Pater Christopher Jamison OSB
war Abt des Benediktinerklosters
Worth Abbey in England und ist
einer der bekanntesten Geistlichen
Großbritanniens. Mit seiner modernen, alltagsnahen Sprache gelingt es
ihm, auch die Menschen zu erreichen, die nicht religiös sind. Seine
Bücher wurden weltweit Bestseller.
14
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Die Reinheit des Herzens
Die Geschichte des Glücks
Selig sind, die reinen Herzens sind
Acht Gedanken
Der erste Gedanke: Akedia
Der zweite Gedanke: Völlerei
Der dritte Gedanke: Wollust
Der vierte Gedanke: Gier
Der fünfte Gedanke: Zorn
Der sechste Gedanke: Traurigkeit
Der siebte Gedanke: Eitelkeit
Der achte Gedanke: Stolz
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Leseprobe
Einleitung
Beim Start der britischen BBC-Fernsehserie »The Monastery« erwähnte
ich eine ganz einfache Beobachtung, die dann am Anfang jeder Folge
wiederholt wurde: „Wir stellen fest, dass heute immer mehr Menschen
uns sagen, das Leben sei zu individualistisch und ihr eigenes Leben sei
zu materialistisch. Überall um sie herum sei alles nur noch am Konsum
orientiert, und trotz vieler oberflächlicher Freuden seien sie tief in ihrem
Innern nicht glücklich.“ Diese Beobachtung wurde immer wieder von
Menschen zitiert, die nach der Ausstrahlung der Serie zu längeren oder
kürzeren Aufenthalten in unser Kloster kamen. „Sie haben mir da aus
dem Herzen gesprochen“, bekam ich häufig zu hören.
Menschen suchen nach dem Glück, aber nicht jeder weiß, wie er es finden kann. Sie sprechen über den Schmerz in ihren Herzen und über die
Enttäuschung von einem Leben, das auf den ersten Blick eigentlich ganz
erfolgreich aussieht. Diese spirituelle Sehnsucht ist zu einer weit verbreiteten Erscheinung des modernen Lebens geworden, aber viele Menschen
wissen nicht, was sie damit in ihrem Alltag anfangen sollen.
Wir, die wir in den westlichen Industriestaaten leben, sind heute wohlhabender denn je, und doch herrscht allgemeine Unzufriedenheit. Die
Besessenheit, mit der in unserer Gesellschaft die Suche nach dem Glück
betrieben wird, indem immer mehr Konsum und Genuss angehäuft wird,
führt in die entgegengesetzte Richtung. Von allen Seiten sind die Menschen umgeben vom Wildwasser des modernen Lebens, einer so starken
Strömung, dass es ihnen zwingend erscheint, hineinzuspringen und
mitzuschwimmen. Diese Strömung verspricht uns Glück im Überfluss,
aber für die meisten Menschen ist die Beunruhigung viel größer als das
tatsächliche Glück. All die Aktivität und die angeblichen Errungenschaften schenken ihnen nur wenig Erfüllung.
Eine Möglichkeit, mit dem Strom des modernen Lebens umzugehen,
ohne mitzuschwimmen, ist die klösterliche Lebensweise. Sie bietet nicht
nur Ordensleuten, sondern auch allen anderen eine Reihe von „Trittsteinen“, die uns helfen können, auf dem Weg zu bleiben, auch wenn die
Strömung sehr reißend wird. Solche Trittsteine sind kein Ziel und stellen
auch keine Technik dar, aber sie können uns helfen, stetiger auszuschrei16
ten, und sie geben uns Zuversicht auf unserem Weg.
Die Trittsteine in diesem Buch stammen aus der benediktinischen Tradition, der ältesten klösterlichen Lebensweise innerhalb der katholischen
Kirche.
Der Achte Gedanke: Stolz
Geschäftigkeit
Dahinter steht die Annahme, dass wichtige Leute immer beschäftigt sind;
wer nichts zu tun hat, ist auch nicht wichtig. Deshalb wird die Frage:
„Wie geht es dir?“ auch so oft mit „Oh, viel zu tun!“ beantwortet, und
dies immer mit einem optimistischen Ton in der Stimme. Wenn wir dann
antworten würden: „Oh, das tut mir leid!“, würde der andere denken, wir
hätten ihn missverstanden. Geschäftigkeit ist ein Zeichen von Wichtigkeit. Das ist in unserer geschäftigen Kultur ganz selbstverständlich
geworden.
Es geht hier nicht darum, harte Arbeit zu verdammen, sondern um eine
Kritik an jeder Aktivität, die alles andere im Leben auffrisst und alle
anderen Dimensionen des Lebens ausschließt. Manchmal arbeiten Menschen, die sich für sehr beschäftigt halten, gar nicht so viel; ihre Geschäftigkeit ist eine aufgeblasene Art, die eigene Faulheit zu überdecken und
den Rest des Lebens auf Abstand zu halten. Andere, die sehr viel arbeiten,
übernehmen oft bereitwillig noch eine Zusatzaufgabe, weil sie sich gar
nicht für so sehr beschäftigt halten und weil es ihnen gelungen ist, ihr
Leben im Gleichgewicht zu halten. Sie arbeiten viel, kennen aber ihre
Grenzen und respektieren sie. Geschäftigkeit findet vor allem im Kopf
statt.
Viele Menschen fühlen sich dazu getrieben, immer mehr und mehr zu
arbeiten, um ihre Kredite abzuzahlen und die konsumorientierte Lebensweise aufrechtzuerhalten, die ihre Familien für eine Quelle des Glücks
halten. Und dann brauchen sie den Pauschalurlaub, um den Arbeitsstress
zu lindern, und sie müssen noch mehr arbeiten, um diesen Urlaub bezahlen zu können. Das ist der Kern der allgemeinen Geschäftigkeit, und
er wird sehr zutreffend als Hamsterrad oder Tretmühle beschrieben. Aber
die meisten Menschen wollen gar nicht aus diesem Hamsterrad ausstei17
gen, weil es nur eine Sache gibt, die schlimmer ist als ständig beschäftigt
zu sein, und das ist, unbeschäftigt zu sein.
Menschen haben Angst vor Arbeitslosigkeit. Natürlich fürchten sie den
Einkommensverlust, der ihnen droht, wenn sie ihre Arbeit verlieren, aber
sie fürchten auch den Verlust an Bedeutung. Wer nicht beschäftigt ist,
verschwindet in der Bedeutungslosigkeit. Einer der vielen Gründe, die
uns dazu bringen, Teil der Geschäftigkeit zu bleiben, ist der Stolz.
Selig sind, die nicht geschäftig sind
Wir müssen Wege finden, um Menschen dazu zu befähigen, ihr Leben
in einem größeren Kontext zu sehen. Die beiden Kulturen der Geschäftigkeit und der Abhängigkeit von Freundschaften geben Menschen sehr
schnell ein Gefühl der Bedeutung mit hohem Wohlfühlfaktor. Gerade
deshalb sind sie ideale Ausdrucksweisen moderner Glücksvorstellungen.
Aber es erfordert einen ungeheuren Aufwand an Geschäftigkeit und
„Freundschaftspflege“, um das gute Gefühl aufrechtzuerhalten, und dabei
entstehen eher fieberhafte Ausdrucksweisen von Stolz, keine freien Formen von Großzügigkeit und Liebe.
Wir werden weiter arbeiten müssen, und wir brauchen Freunde. Aber
letztlich sind unsere Aktivitäten und unsere Freunde Geschenke, die wir
bekommen, keine Rechte, auf die wir pochen können. Wir finden mehr
Glück in allem, was wir tun, und in allen unseren Beziehungen, wenn wir
mit reinem Herzen auf sie zugehen und nicht mit einer konsumorientierten Einstellung.
Wie das geht, beschreibt Jesus in den Seligpreisungen, zu denen wir deshalb hier noch einmal zurückkehren.
Wir haben gesehen, dass Jesus von den Menschen spricht, die nicht an
der Kultur der Geschäftigkeit teilhaben: den geistlich Armen, die wissen,
dass sie unbedeutend sind; den Sanftmütigen, die sich per definitionem
nicht wichtig machen; den Friedensstiftern, die bescheiden bleiben;
denen, die reinen Herzens sind und nicht anmaßend. Jesus beschreibt
eine Alternativkultur, in der niemand besonders wichtig ist und in der
jeder Zeit hat für die Unbedeutenden. Dies ist sein Königreich: ein Ort
für alle, die in die Kultur der Geschäftigkeit nicht hineinpassen. Eine der
18
Hauptaufgaben der Kirche besteht darin, den Gegenentwurf zu dieser
Kultur der Geschäftigkeit und Wichtigkeit zu präsentieren: eine Gemeinschaft von Menschen, die sich nicht wichtig fühlen und doch jedem, der
zu ihnen kommt, das Gefühl geben, etwas Besonderes zu sein. Jeder von
uns muss ganz bewusst Möglichkeiten finden, die Neigung abzulegen,
ständig beschäftigt und wichtig zu sein. Das kann geschehen, indem wir
kreativ Zeit „verschwenden“, indem wir mit unseren Kindern spielen
oder Zeit für diejenigen opfern, die uns auf der materiellen Ebene nichts
zurückgeben können, beispielsweise Kranke oder Einsame. Wir können
Zeit auch spirituell „verschwenden“, indem wir meditieren oder spirituelle Bücher lesen. Jeder von uns weiß, dass solche „verschwendete Zeit“
uns glücklicher macht als die Geschäftigkeit. Der Grund liegt darin, dass
es sich um Akte liebevoller Freundlichkeit handelt, die aus einem reinen
Herzen kommen.
Die Seligpreisungen erzählen aber nicht nur von denen, die allem Anschein nach unbedeutend sind, sondern auch von denen, die unter
zerbrochenen Beziehungen leiden: die Trauernden, die Verfolgten und die
geschmäht werden. Selbst die Barmherzigen haben Anteil an der Welt der
zerbrochenen Beziehungen, weil sie denjenigen vergeben, die sie verletzt
haben. All diese Menschen haben Brüche in ihren Beziehungen erlebt. Sie
haben erlebt, dass ihnen ein Freundeskreis fehlte oder dass er zerbrochen
ist. Jesus hebt gerade die Menschen hervor, deren Beziehungen schiefgegangen sind. Denn auch in diesen Brüchen ist Gottes Wirken spürbar –
sie sind ein Teil vom Reich Gottes.
Und so wie die kreative und spirituelle Zeitverschwendung dem Stolz
der Geschäftigkeit entgegenwirkt, so ist die Suche nach Freundschaft mit
Menschen, die nicht von vornherein schon unsere Freunde sind, ein gutes
Gegenmittel gegen den Stolz der Freundschaft. Die Gemeinschaft, die
Jesus und seine Jünger unterhielten, war nicht einfach eine eng verbundene Gruppe von Freunden. Es war eine Gruppe, die sich über die normalen gesellschaftlichen Grenzen hinaus erstreckte und eine große Zahl
von Fremden einschloss. Fremde meint hier nicht nur die gesellschaftlich
Ausgeschlossenen wie die Aussätzigen oder die Zöllner, sondern einfach
die Vielzahl von Menschen, die sich untereinander gar nicht alle persönlich kennen konnten.
19
Petra Urban
Mein Herz tanzt in den Himmel
– Vom Loslassen und Neuanfangen
160 Seiten
12 x 19,5 cm
Gebunden
ISBN 978-3-89680-805-9
€ 14,90/A€ 15,40/sFr 21,90*
Über die Autorin
Petra Urban
studierte Germanistik und
Philosophie. Für ihren letzten
Roman wurde sie mit einem
Förderpreis ausgezeichnet. Sie
hält zahlreiche Kurse und
Seminare für Frauen.
www.petraurban.de
20
Inhalt
Ein Wort vorab
In meinen Händen halte ich Glück
Bruderworte
Schmerzzeit
Von der Zauberkraft heilender Worte
Waldweben
»Komm heraus!«
»Licht! Liebe! Leben!«
Lichtblick
Ich schaue auf zum Himmel
Von Begegnung und Berührung
Nachhall
Vom Loslassen I
Zeitgeflüster
Vom Loslassen II
Dem Augenblick ein Lächeln schenken
Aus dem Leben ein Fest machen
Den Tisch des Lebens mit Freude decken
Du bist in jedem Augenblicke neu
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Leseprobe
Vom Loslassen I
Kann man Loslassen eigentlich lernen? Ich weiß es nicht. Aber ich versuche zumindest das Gefühl dafür in mir wach und lebendig zu halten,
indem ich an manchen Tagen ganz bewusst in die Dämmerung hinein
laufe. Für mich sind diese Spaziergänge immer wieder ein Erlebnis der
besonderen Art, diese Augenblicke, wenn das verlöschende Licht die Welt
um mich herum ganz langsam verschluckt, mit einer geradezu zärtlichen Gleichgültigkeit verschluckt, ohne dass ich es verhindern kann.
Zunächst versuche ich natürlich, Widerstand zu leisten und das langsam
Verschwindende mit den Augen festzuhalten. Aber die Dunkelheit macht
ihre Sache gut und zwingt mich loszulassen.
Jedes Mal wieder spüre ich, wie wohltuend es ist, Dinge geschehen zu lassen, es anzunehmen, dass es in meinem Leben Augenblicke gibt, in denen
etwas langsam und unaufhaltsam entgleitet. Für mich sind diese abendlichen Spaziergänge so wichtig und wohltuend, weil ich das Gefühl habe,
dass dieses spielerische Loslassen nicht nur meinen Augen, sondern auch
meiner Seele guttut. Oft fühle ich mich, wenn ich nach Hause zurückgekehrt bin und meine Arbeit am Schreibtisch wieder aufgenommen habe,
ein wenig freier und leichter als zuvor. Und manchmal auch ein wenig
glücklicher. Das Gegenteil von Loslassen ist Festhalten.
Nun können wir nicht nur Geld und Gut und geliebte Menschen, wir
können auch Gedanken und Vorstellungen mit Paul‘scher Verbissenheit
festhalten. Ich habe einmal dazu eine Geschichte aus dem »Zen« gelesen, die mir in ihrer Schlichtheit gut gefallen hat: Zwei Mönche gingen
gemeinsam auf einer Straße, die vom Regen ganz aufgeweicht war. An
einer Wegbiegung trafen sie eine junge Frau in einem glänzenden Kimono, die auf die andere Seite der Straße wechseln wollte. Einer der beiden
Mönche nahm sie auf den Arm und trug sie hinüber. Dann gingen die
beiden Männer ihren Weg schweigend weiter. Kurz bevor sie das Kloster
erreichten, brach der eine von ihnen das Schweigen. Aufgebracht fragte er
den anderen, warum er das Mädchen über die Straße getragen habe, wo
er doch wisse, dass den Mönchen die Berührung von Frauen, vor allem
von so jungen hübschen Frauen verboten sei. Der Angesprochene lächelte
mild und sagte: »Ich habe das Mädchen auf der anderen Seite der Straße
wieder abgesetzt, trägst du sie immer noch?«
22
Die Geschichte verrät, was wir alle längst wissen, die schlichte Wahrheit
nämlich, dass das Glück unseres Lebens ganz wesentlich von der Farbe
unserer Gedanken abhängt.
Gedanken sind Energien, sind Kräfte, die zur Verwirklichung drängen.
Die Bibel bringt es sprachlich auf einen betörenden Nenner: »Das Himmelreich ist in euch«, sagt sie. Unserem Denken haftet eine gewisse Magie
an. Jeder unserer Gedanken ist durch und durch schöpferisch, ob er
finster oder licht ist, spielt dabei keine Rolle. Deshalb sollten wir unseren
Gedanken mit gebührendem Respekt begegnen, sie behutsam prüfen und
stets auf gute Gesellschaft achten, sind sie doch die Weichensteller für
das Glück in unserem Leben. Mit anderen Worten: Gute Gedanken sind
Glücksgüter. Negative, angstvolle Gedanken dagegen können das Gegenteil sein.
Mein Vater war mir diesbezüglich ein trauriges Vorbild. Bei Familienfeiern pflegte er gern sein Glas zu erheben und zu sagen: »So jung wie heute
kommen wir nie mehr zusammen.« Mein Bruder und ich haben bei diesem Trinkspruch jedes Mal die Augen verdreht. Wir waren Heranwachsende, hatten keine Beziehung zum Alter und waren noch in dem Gefühl
zu Hause, dass die Zeit ein Ozean ist, ein riesiges, nie versiegendes Meer.
Kein Wunder also, dass wir die Worte unseres Vaters nicht nur überflüssig, sondern auch peinlich fanden. Viel später erst, als wir erwachsen
waren, haben wir gemerkt, dass sich hinter diesem fröhlichen Ausspruch
eine traurige Angst verbarg: die Angst, alt zu werden. Nichts fürchtete
mein Vater mehr.
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Anselm Grün
Der Wein – Geschenk des Himmels und der Erde
144 Seiten
22,5 x 26,5 cm
Zahlreiche Farbfotografien
Gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-89680-802-8
€ 24,90/A€ 25,60/sFr 35,50*
Über den Autor
Pater Anselm Grün OSB
ist wirtschaftlicher Leiter der
Abtei Münsterschwarzach.
Der beliebte Autor ist für
viele Menschen spiritueller
Begleiter und hält zahlreiche
Vorträge und Seminare.
www.anselm-gruen.de
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Inhalt
Einführung
Die Rolle des Weines in der Bibel
Der Wein im Alten Testament
Der Wein im Neuen Testament
Der Wein in der Geschichte des Christentums
Kulturgeschichte
Klöster und Weinbau
Weinheilige
Die heutige Bedeutung des christlichen Symbols Wein
Wein und Liebe
Wein und Wahrheit
Wein und Gemeinschaft
Wein und Dankbarkeit
Wein und Freude
Wein und Gesundheit
Wein und Spiritualität
25
Leseprobe
Klöster und Weinbau
Karl der Große betrachtete Klöster als Kulturträger. Sie erfüllten seine
Vision von einer Kultivierung seines Reiches und sollten so zu »Keimzellen der Kultur« werden. Adlige schickten ihre Söhne in die Klöster, damit
man ihnen hier Schreiben, Lesen und Rechnen beibrachte. Auf diese
Weise unterrichtet, hob sich allmählich der Bildungsstand im Volk, und
auch das Wissen um den Weinbau breitete sich mehr und mehr aus.
Bildung war Karl also ein wichtiges Anliegen, aber auch die Kultivierung
des Ackerbaus und des Weinbaus. So stattete er viele Klöster mit Land
aus, wozu immer auch Weinberge gehörten. Der Anbau des Weines
wurde daher für viele Klöster zu einer wichtigen Aufgabe. Wie schon
erwähnt, beschäftigte sich Karl der Große intensiv mit der Technik der
Weinzubereitung und legte Wert auf eine bessere Weinqualität. Der
Kaiser erließ detaillierte Anweisungen, »wie die Reben anzupflanzen, der
Wein zu keltern und in reine Gefäße zu gießen sei. Er verbot das Treten
der Trauben mit den bloßen Füßen und verfügte, dass sie in Keltern, den
sogenannten Truttas (heute gelegentlich noch Trotta genannt) zu pressen
seien« (Woschek 103). Neben ihrer Vorreiterrolle in Bezug auf Kultivierung des Landes und seiner Bewohner hatten für Karl die Klöster allerdings auch eine weitere wichtige Aufgabe: seine Herrschaft zu festigen.
Sie waren seiner weltlichen Herrschaft ein starker Rückhalt.
Während die frühen Mönche, die sogenannten Wüstenväter (zwischen
300 und 500 nach Christus) jeden Weingenuss abgelehnt hatten, erkannte Benedikt schon bald, dass dies in dem Kulturbereich, in dem er selbst
seine Klöster gründete, nahezu unmöglich war. Er schreibt in seiner Regel: »Zwar lesen wir, der Wein sei überhaupt nicht für Mönche; weil sich
aber die Mönche in unserer Zeit davon nicht überzeugen lassen, sollten
wir uns wenigstens dazu verstehen, dass wir nicht bis zur Sättigung trinken, sondern uns zurückhalten; denn: Der Wein bringt selbst die Weisen
zum Abfall (Sirach 19,2)« (RB 40,6f.).
So genehmigt Benedikt, indem er die Unzulänglichkeit der Schwachen
berücksichtigt, täglich für jeden Mönch eine Hemina Wein. In der Auslegung der Regel gab es immer wieder Diskussionen darüber, wie groß
wohl diese Hemina, also das Maß, von dem Benedikt spricht, war. Ver26
mutlich entsprach sie etwas mehr als einem Viertelliter (0,27 Liter). Mit
der Zeit lockerten die Klöster diese Sitte und sie erlaubten die sogenannte
»Caritas«: An Festtagen durfte man mehr Wein trinken. Benedikt erinnert jedoch auch an das Ideal der Mönche, wenn er schreibt: »Wem aber
Gott die Kraft gibt, sich zu enthalten, der wisse, dass er einen besonderen
Lohn erhalten wird« (RB 40,4). Aus diesem Grund und um den eigenen
Messwein zu produzieren, legten die Benediktinerklöster Weinberge an.
Der Wein musste naturrein sein, also ohne irgendwelche Zusätze. Er
brauchte eine hohe Qualität. Weil die Mönche also die Sicherheit haben
wollten, dass sie keinen »gepantschten« Wein für die heilige Messe benutzten, bauten sie ihn lieber selbst an.
Klöster spielten also eine wichtige Rolle für den Weinbau in Europa. Auf
der einen Seite veredelten sie den Wein immer mehr: Sie entwickelten
immer neue Rebsorten und passten sie an die Ortsverhältnisse an. Auch
die Verarbeitung der Trauben und des Weins entwickelten sie weiter. So
probierten sie beispielsweise aus, wie der Wein einen noch besseren Geschmack bekommen und wie man ihn länger und besser lagern konnte.
Im Kloster Eberbach stellte man daher im Jahr 1499 das »Große Fass«
her. »Es fasste 70 000 Liter und galt damals als das größte Fass der Welt«
(Fröhlich 49).
Auf der anderen Seite betrachteten auch die Klöster selbst den Weinbau
und Weinhandel als wichtige Einnahmequelle. Daher produzierten sie
neben dem naturreinen und sehr hochwertigen Wein für den Eigenbedarf
auch billigere Weine, um sie an die Menschen der umliegenden Ortschaften zu verkaufen. Klöster mussten sich den Lebensunterhalt selbst
verdienen. Sie waren bei ihrer Gründung meistens von den Königen
oder Bischöfen mit Land ausgestattet worden. Dann jedoch war es ihre
Aufgabe, dieses Land so gut zu bewirtschaften, dass sie genügend zum
Leben hatten. Dabei waren Weinberge begehrtes Gut, denn mit Weinbau
konnte man – bezogen auf die Größe des Landes – mehr verdienen als
mit dem Anbau von Getreide. Da die Klöster in dieser Zeit die Bildungsstätten schlechthin waren, vermittelte man hier nicht nur das gesammelte
Wissen der Antike und Gegenwart, sondern eben auch das römische
Wissen über den Weinbau. Zugleich forschten die Mönche selbst und
entwickelten so neue Anbaumethoden.
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Abt Fidelis Ruppert
Geistlich kämpfen lernen
– Benediktinische Lebenskunst für den Alltag
200 Seiten
14,5 x 22 cm
Gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-89680-812-7
€ 16,90/A€ 17,40/sFr 24,50*
Über den Autor
Abt em. Fidelis Ruppert OSB
ist Mönch der Abtei Münsterschwarzach, deren Abt er von 1982
bis 2006 war. Er wirkt als Seelsorger in der Abtei, hält Exerzitien
und leitet vielbesuchte Meditationskurse.
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Inhalt
1 Was heißt „geistlich kämpfen“?
Zum geistlichen Kampf in der frühen Kirche
Wer ist der eigentliche Kämpfer?
Benedikts Kloster als Kampfschule
Die Kampfesfreudigen
Die Kampfverweigerer
2 Das Ziel des geistlichen Kampfes.
Wohin führt uns Benedikt?
Wie komme ich dem Ziel näher?
Die Notwendigkeit eines Zieles
Ins Kloster gehen genügt noch nicht
3 Wege und Werkzeuge des geistlichen Kampfes
Der Kampf mit dem inneren Chaos. – Umgang mit den „Gedanken“
Bilder für das innere Chaos
Das Schema der „acht bösen Gedanken“ bei Evagrius Ponticus
Das Bibelwort als Waffe gegen die „Gedanken“
Ein Wort nur genügt
Gedanken an Christus zerschmettern
Wehre den Anfängen!
Sag’s dem Vater!
Drinnen kämpfen
Humor als Waffe
Der Leib als geistliches Werkzeug
Die Ordnung als Lehrmeisterin
Der Bruder als geistlicher Weg
Schlussbemerkungen: Gibt es das Paradies auf Erden?
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Leseprobe
Ordnung
Viele Menschen beneiden uns, weil wir im Kloster eine klare Tagesordnung haben, geregelte Zeiten für Gebet und Arbeit, für Essen und
Schlafen. Mancher getriebene Mensch, der einige Tage oder auch einige
Wochen als Gast im Kloster verbringt, atmet in dieser Struktur sichtlich
auf, und ist oft auch sehr überrascht darüber, wie effektiv eine so einfache
Struktur sein kann. Ob er aber ein Leben lang mit uns tauschen möchte,
das steht auf einem anderen Blatt.
Auch Mönche finden diese Ordnung nicht immer angenehm. Es ist
ein beliebtes Thema, bestehende Ordnung infrage zu stellen, „bessere“
Vorschläge zu machen oder auch zu versuchen, auf verschiedene Weise
immer wieder mal einer eigenen, selbstgestrickten Ordnung zu folgen.
Ordnung ist offensichtlich immer auch ambivalent, nicht nur die Tagesordnung.
Jeder Beruf, jede Firma hat eine Ordnung. Die Ordnung soll das Ziel
fördern, auf das hin man unterwegs ist. Was bedeuten Ordnung und
geregeltes Leben für den geistlichen Weg? Wie kann aus Ordnung ein
geistlicher Weg werden – nicht nur im Kloster?
Die Tagesordnung
„Die Umwelt als Guru“ überschreibt Bruder David Steindl-Rast, einer
der großen, noch lebenden geistlichen Meister aus der benediktinischen
Tradition, ein Kapitel seines Buches über die Achtsamkeit. Er meint
damit die klösterliche Umwelt und die Tatsache, dass darin alles auf das
geistliche Leben hin geordnet ist. Diese Ordnung erzieht die Mönche
wie ein Guru, ein Lehrmeister, indem sie die Räume, die Zeiten und die
verschiedenen Verrichtungen des Alltags in kluger Weise strukturiert.
In diesen Strukturen geraten die Mönche jedoch immer wieder an ihre
Grenzen, sie stoßen auf ihre Schwächen und negativen Verhaltensmuster
und erhalten damit die Chance, diese zu erkennen, an ihnen zu arbeiten
und sie zu überwinden, um immer mehr für die transzendente Gegenwart Gottes geöffnet zu werden.
Ein Schlüssel für die Darlegungen von David Steindl-Rast ist die Anweisung des heiligen Benedikt, dass man beim Zeichen zum Gottesdienst
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alles, was man gerade in der Hand hat, beiseite legen soll, um „in größter
Eile – summa cum festinatione“(RB 43,1) zum Gottesdienst zu gehen.
Allerdings soll diese Eile „mit Ernst – cum gravitate“ geschehen.
„Gravitas“ könnte man auch mit „Würde“ übersetzen, „um nicht Anlass
zu Albernheiten zu geben“(RB 43,2). Es geht nicht um Schnelligkeit um
jeden Preis, sondern schon der Gang zum Gottesdienst soll mit Würde
geschehen, im Blick auf die Würde des Gottesdienstes und die Gegenwart
des Herrn.
Acht Mal täglich ertönt zu Benedikts Zeiten dieses Zeichen zum Gottesdienst. Immer soll sich der Mönch dann sofort auf den Weg machen.
Auch wenn das Zeichen erstmals zum Gottesdienst in der Nacht ertönt,
sollen die Mönche „ohne Zögern“ aufstehen und „mit Würde“(RB 22,6)
zum Gottesdienst eilen. Sie sollen sogar im Mönchshabit und mit einem
Gürtel oder Strick um die Hüften schlafen, damit sie sofort aufstehen und zum Gottesdienst eilen können: „So seien die Mönche stets
bereit“(ebd. V. 5f.). Hier geht es Benedikt offensichtlich um jene Bereitschaft, von der Jesus im Evangelium spricht: eine Bereitschaft, den Herrn
zu erwarten, wann immer er kommt, ganz gleich zu welcher Stunde des
Tages oder der Nacht (Vgl. Lk 12,35f; Mk 13,34-37). Es geht um mehr
als um Drill und äußere Regeltreue. Es geht um die beständige Wachheit
des Herzens.
Das zeigt sich auch an der kleinen Nebenbemerkung, die Benedikt
anfügt: Er sagt, man solle Brüder, denen es nicht leicht fällt aufzustehen,
„behutsam ermuntern“(ebd. V. 8). Man könnte ja auch etwas grober mit
diesen Brüdern umgehen und sie gewaltsam aus dem Schlaf rütteln. Aber
die Behutsamkeit im so delikaten Augenblick des nächtlichen Aufstehens
ist nicht nur ein Zeichen brüderlicher Rücksichtnahme, sondern zeigt,
dass die Promptheit dieses Aufstehens Teil einer geistlichen Haltung und
Atmosphäre ist.
Das sofortige Beenden einer Arbeit auf ein Zeichen zum Gottesdienst
oder auf jeden anderen Anruf hin, ist auch sonst in der monastischen
Tradition die Regel. So berichtet beispielsweise Johannes Cassian aus der
ägyptischen Wüste, dass ein Mönch, wenn er etwa beim Schreiben war,
sogar den angefangenen Buchstaben nicht beendete, wenn ein Bruder an
seine Zelle klopfte.
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Nikolaus Nonn, Matthias E. Gahr
Sieben Mal am Tag singe ich dein Lob
– Eine Einführung in das Stundengebet
der Mönche
128 Seiten
11,5 x 19 cm
Broschiert
ISBN 978-3-89680-814-1
€ 12,90/A€ 13,30/sFr 18,90*
Über die Autoren
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Pater Nikolaus Nonn
Matthias E. Gahr
ist Mönch der
Benediktinerabtei
Königsmünster. Er
ist Dozent für Gregorianischen Choral
und Liturgik und 1.
Kantor der Abtei.
betreut die liturgischen Ausgaben
der Abtei
Münsterschwarzach
und engagiert sich
im „Neuen Geistlichen Lied“.
Inhalt
Warum singen Mönche?
Was man unter dem Begriff Stundengebet versteht
Die Tradition des Stundengebets
Das Stundengebet erleben
Rezitation und Meditation
Und wenn ich nicht singen kann?
Wann singen die Mönche? Die Gebetszeiten
Die Matutin (Vigil)
Die Laudes
Die Vesper
Die Komplet
Zur Verwendung liturgischer Bücher
Exkurs (1): Die Kunst des Verneigens
Was singen die Mönche?
Der Aufbau der Gebetszeiten
Die Architektur des Stundengebetes
Die Psalmen – Gebete wie Landkarte und Stab
Die Verteilung der Psalmen
Wie singen die Mönche?
Psalmodie – Die Praxis des Psalmsingens
Der Aufbau eines Psalmverses
Exkurs (2): Verschiedene Formen des Parallelismus
Exkurs (3): Verschiedene Arten des Psalmvortrags
Exkurs (4): Verschiedene Funktionen der Psalmodie
Der Gregorianische Choral
Grundlagen
Die Quadratnotation
Kleiner Einblick in die Geschichte der Quadratnotation
Wie liest man die Quadratnotation?
Warum Quadratnotation?
Die Psalmtöne
Weitere Psalmtonmodelle
Die klanglichen Charakteristiken der Psalmtöne
Das Stundengebet selbst gestalten
Kleines Lexikon zum Stundengebet
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Leseprobe
Zahlreiche Menschen sind in den verschiedenen Klöstern zu Gast – sie
finden dort, was ihnen im Alltag so oft fehlt: Zeiten der Ruhe, einen
gesunden Rhythmus des Tages, gemeinsames Gebet und vieles mehr.
Vielleicht gehören Sie auch zu diesen Menschen: Wir Mönche freuen
uns, wenn Sie mit uns leben und beten. Manche unserer Gäste (und viele
andere Menschen auch) möchten etwas mehr an unserem Stundengebet
teilnehmen, möchten erfahren, was und wie wir singen. Für diese Menschen soll dieses Buch eine Einführung in das Stundengebet sein – es soll
die Fragen beantworten wann und wie wir Mönche unsere Gebetszeiten
feiern und was gesungen wird.
Was man unter dem Begriff Stundengebet versteht
Unter dem Begriff Stundengebet, auch Tagzeitenliturgie oder Tagzeitengebet (meist im evangelischen Bereich so bezeichnet), versteht man die
täglichen Gebetszeiten, zu deren Einhaltung sich sowohl weltliche Priester und Diakone (weltliches Stundengebet) als auch Mönche und Nonne
(monastisches Stundengebet) verpflichtet haben. Während weltliche
Geistliche ihr Stundengebet, das eine gekürzte Version des monastischen
Stundengebetes ist (daher auch der Name Brevier), in der Regel alleine
beten, kommen die Mitglieder eines Klosters zu den Gebetszeiten zum
gemeinschaftlichen Gebet zusammen. Ausgehend vom biblischen Schöpfungsbericht (vgl. Gen 1,1–2.4a) ist die Zeit eine geordnete Zeit der actio
und der contemplatio, der Arbeit und der ruhigen Betrachtung also.
Zwischen diesen beiden Polen ist das Stundengebet Erfüllung des Schriftwortes »Betet ohne Unterlass!« (1 Thess 5,17).
Die Tradition des Stundengebets
Das alte Judentum kannte zunächst nur für den Jerusalemer Tempeldienst
die Opfer am Morgen und Abend, und erst in der Zeit des Exils entstanden feste Gebetszeiten, die später in den Synagogen abgehalten wurden;
doch war das fortwährende Gebet zumeist Sache der Familien und des
Einzelnen. Demgegenüber ist dem Christentum das Stundengebet nicht
fremd, wenngleich nur den Geistlichen eine verpflichtende Tagzeitenliturgie geboten ist – im Gegensatz dazu steht der Islam, wo alle Gläubigen
fünfmal am Tag zum Gebet verpflichtet sind.
Die frühe christliche Kirche entwickelte aus der jüdischen Tradition
im Zuge ihrer Abspaltung vom Judentum die Vorstufe des heutigen
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Stundengebet, das im Urchristentum noch gemeindegottesdienstlichen
Charakter hatte. Die jüdische Tradition, die Psalmen zu beten, führten
die Christen fort. Daneben wurden Hymnen gesungen und das Vaterunser gebetet. Diese Texte sind noch heute ein wesentlicher Bestandteil des
Stundengebets.
Ein vollkommen standardisiertes Stundengebet gibt es übrigens nicht:
Zahlreiche Ordensgemeinschaften haben im Laufe ihrer Geschichte in
manchen Details eigene Traditionen entwickelt, so zum Beispiel in der
Textauswahl, Geschwindigkeit oder Betonung der Gesänge, der Tonhöhe
bis hin zur Sprache, in der die Gebetszeiten verrichtet werden. Die Erläuterungen zum Stundengebet, die wir in diesem Buch zusammengestellt
haben, gelten weitgehend für alle Klöster und Ordensgemeinschaften.
In manchen Besonderheiten beziehen wir uns jedoch auf die Praxis der
beiden Abteien Münsterschwarzach und Königsmünster (Meschede), bei
den Notenbeispielen verwenden wir Auszüge aus dem verbreiteten Benediktinischen Antiphonale, das auch in diesen beiden Abteien verwendet
wird.
Die Gebetszeiten
Über Art und Anzahl der Gebetszeiten des Stundengebets schreibt Benedikt im 16. Kapitel seiner Klosterregel – unter Hinweis auf zwei Bibelstellen: Es gelte, was der Prophet sagt (Ps 119,164): ›Siebenmal am Tag singe
ich dein Lob.‹ Diese geheiligte Siebenzahl wird von uns dann erfüllt,
wenn wir unseren schuldigen Dienst leisten zur Zeit von Laudes, Prim,
Terz, Sext, Non, Vesper und Komplett. (RB 16,1–2)
Der Tag wird also in (ursprünglich) acht Gebetszeiten, auch Horen
genannt, eingeteilt. Diese Zeiten dienen der „Heiligung des Tages“. Diese
Heiligung aber hat heilmachende und reinigende Wirkung: Ärger, Stress
und Anspannung werden unterbrochen, sie lässt innehalten und fördert
die Konzentration auf die Mitte. Die Einteilung der Gebetszeiten richtet sich nach dem Tageslauf. Der Tag, also die Zeit von Sonnenaufgang
bis Sonnenuntergang, wurde in zwölf gleich lange Stunden eingeteilt.
Wie lang eine solche Stunde war, hing von der Länge der Zeit zwischen
Sonnenaufgang und Sonnenuntergang ab, war damit also sowohl regional
verschieden als auch zu den einzelnen Jahreszeiten unterschiedlich.
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