- Heimatverein Greven
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Heimatverein Greven e. V. Aufbau demokratischer Strukturen nach 1945 GREVEN - Deutschland sollte nach 12 Jahren Hitlerdiktatur wieder ein wirklich demokratisches Land werden. Das war erklärtes Ziel der westlichen Besatzungsmächte. Neben der Entnazifizierung forcierten sie deshalb auch den Aufbau demokratischer Strukturen. Im Sommer 1945 erschienen in Greven bereits die alten politischen Parteien SPD, KPD und das Zentrum wieder auf der politischen Bühne, Parteien, die auf alte Kader zurückgreifen konnten. Im Laufe des Jahres kam dann noch eine neue Partei hinzu, die CDU. Die FDP konstituierte sich im Dezember 1948 und der BHE (Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten) erst 1952. Die kommunalpolitische Arbeit setzte bereits zum Ende des Jahres 1945 ein. Die ersten kommunalen Parlamente waren jedoch nicht vom Volk gewählt, sondern recht willkürlich von der englischen Besatzungsmacht bestimmt worden. Dabei wurde vor allem, aus welchen Gründen auch immer, die neu gegründete CDU den etablierten Parteien vorgezogen. So wurden in den Gemeinderat Greven zehn CDU-Mitglieder berufen, vom einstmals die Politik in Greven beherrschenden Zentrum nur drei. Hinzu kamen ein SPD-Mann und einer von der KPD. Ähnlich sah es in den anderen Gremien aus. „Appointment as Amtsbeirat“ Hier die Zusammensetzung nach Parteien. Greven links der Ems: 9 CDU, 4 Zentrum, 1 SPD und 1 KPD. Greven rechts der Ems: 7 CDU und 6 Zentrum. In Gimbte hatte das Zentrum noch die Mehrheit, sechs Räte kamen vom Zentrum, zwei von der CDU. Der übergeordnete Beirat für das Amt Greven, der erst am 15. März 1946 einberufen wurde, bestand aus siebzehn Mitgliedern. Davon entfielen sechs Sitze auf die CDU, sechs aufs Zentrum, vier auf die SPD und einer auf die KPD. Wie gesagt, die Mitglieder der ersten Gemeindevertretungen wurden von der britischen Militärvertretung mit Sitz in Telgte ernannt. So erhielt der SPD-Mann Karl Körholz (siehe Foto) mit Schreiben vom 16. Februar 1946 seine „Ernennung zum Amtsbeirat“. Passbild Karl Körholz Seite 1 Besuchen Sie uns im Internet: www.heimatverein-greven.de Heimatverein Greven e. V. In seiner ersten Sitzung wählte der Amtsbeirat einstimmig Anton Minnebusch zum Amtsbürgermeister in Greven. Das Bürgermeisteramt wird Minnebusch bis zu seinem Tode im Jahre 1959 innehaben. Am 15. September 1946 fanden in Greven die ersten freien Wahlen nach dem Kriege statt. Für den Amtsbeirat brachte sie folgende Ergebnisse: CDU 16 Sitze, Zentrum fünf Sitze und SPD drei Sitze. Die Wahlergebnisse entsprechen nicht ganz dem prozentualen Anteil der Parteien, da sie noch nach dem Mehrheitswahlrecht durchgeführt wurden. jp Karl Körholz (r.) mit Feuerwehrchef Heinrich Frie und dem Gemeindedirektor und späteren Stadtdirektor Dr. Drost Erschienen in der Grevener Zeitung am 24. April 2010. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors Peter Jalufka. Seite 2 Besuchen Sie uns im Internet: www.heimatverein-greven.de