M+E-Zeitung, Ausgabe 2/2011

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M+E-Zeitung, Ausgabe 2/2011
2/2011
MENSCHEN, MELDUNGEN, MEINUNGEN AUS DER METALL- UND ELEKTRO-INDUSTRIE
Arbeitsplatz
M+E-Industrie
... Seite 2
Die M+E-Betriebe legen sich
ins Zeug für ihre Fachkräfte. Und
finden mit ihnen Lösungen auch
für persönliche Belange. Vier
Beispiele aus der M+E-Welt.
Mehr Kraft
für die Beine
... Seite 3
Zwei iPads
als Hauptgewinne ... Seite 4
Elektrofahrräder liegen voll im
Trend. Die Preise fallen, die Auswahl wächst stetig. Worauf Interessenten beim Kauf und bei der
Pflege unbedingt achten sollten.
Zwei leistungsstarke iPads der
neuesten Generation sind Hauptgewinne im M+E-Quiz. Weitere
Preise: Praktische Elektro-Kühlboxen für unterwegs.
M+E-Industrie
Menschen im
Mittelpunkt
Unerwartet und rasant war die
M+E-Industrie in die Krise gerasselt. Unverhofft schnell macht sie
jetzt den Rückstand wieder wett –
selbst wenn das Aufholtempo zuletzt etwas nachließ. Besonders erfreulich ist, dass der Job-Aufbau
weitergeht: Pro Monat kommen
10.000 Stellen hinzu. Fachkräfte
und Berufseinsteiger haben beste
Zukunftsaussichten bei M+E.
Die Metall- und Elektro-Industrie
kommt weiter voran. Zwar hat sich
das Wachstum etwas verlangsamt.
So wuchs die Produktion im ersten
Quartal 2011 „nur noch“ um 1,7
Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Trotzdem sind die Chancen gut,
dass der Krisenrückstand bis zum
Jahresende aufgeholt wird.
Auch der M+E-Jobmarkt bleibt in
Schwung. Seit dem Tiefpunkt im
März 2010 sind bis April 2011
109.000 Stammarbeitsplätze entstanden. Experten erwarten zusätz-
Nachgefragt
bei Martin Kannegiesser,
Präsident des Arbeitgeber­
verbandes Gesamt­metall
Spürt die M+EIndustrie den Fach­
kräftemangel?
Es wird enger. Schon jetzt ist es
mühsam für uns, Stellen zu besetzen, insbesondere im Inge­
nieurbereich. Derzeit berichten
6 Prozent der Unternehmen von
Schwierigkeiten, weil geeignete
Mitarbeiter fehlen. Die Betriebe
der Metall- und Elektro-Industrie
liche 65.000 neue Stellen bis Ende
2011, wenn alles weiter rund läuft.
Gleichzeitig sinkt die Zahl der
Zeitarbeitnehmer: Sie werden in
großem Umfang von M+E-Betrieben übernommen. Im Vergleich zu
den Stammbelegschaften lag ihr
Anteil zuletzt bei 4,8 Prozent, also
nur gut 1 Prozentpunkt über dem
Tiefstand im Krisenjahr 2009.
Die M+E-Betriebe tun viel, um
Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Dazu zahlen sie die weltweit
besten Löhne und bieten attraktive
Qualifizierungs- und Aufstiegs­
mög­­lichkei­ten. Um Frauen stärker
für M+E zu begeistern, wird viel
getan für die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie – beispielsweise
durch flexible Arbeitszeitmodelle
und die Unterstützung betriebsnaher Kindergärten.
Auf Hochtouren läuft die M+EAusbildung. Für das anstehende
Lehrjahr werden nach ersten Schät-
Die M+E-Betriebe bieten attraktive Arbeitsbedingungen. Fachkräfte sind gesucht – gerade auch Frauen.
tun seit Jahren viel für die Fach­
kräftesicherung – in den Bereichen
Ausbildung, Qualifizierung und bei­
spielsweise durch familienfreundliche Arbeitszeiten. Gefordert ist
aber vor allem auch die Politik: Wenn
junge Menschen die Schule verlassen und dann nicht in der Lage sind,
eine Ausbildung zu schaffen, muss
mehr in Bildung investiert werden.
Oder als ganz anderes praktisches
Beispiel: Kitas brauchen flexible
Öffnungszeiten, die zum Berufs­
leben der Eltern passen. Auch wird
es nicht ganz ohne Zu­wan­­derung
gehen – dafür schrumpft unsere
Gesellschaft zu stark.
Aber wirtschaftlich
läuft es derzeit doch rund?
Der Aufholprozess geht weiter,
wenngleich in verringertem Tempo.
Besonders freut mich, dass die Zahl
der Stammarbeitsplätze kräftig
wächst. Gerade auch junge Menschen finden in der M+E-Industrie
hervorragende Arbeitsbedingun­
gen, langfristige Berufsperspek­ti­ven – und die Löhne sind weltweit
Spitze.Aber die letzten Jahre ha­ben
gezeigt: Wirtschaftliche Schwankungen werden uns künftig heftiger und in kürzeren Abständen
treffen. Deshalb müssen sich un­
sere Betriebe – gemeinsam mit
Belegschaften und Tarifparteien –
krisensicherer machen. Neue Probleme können schneller kommen
als erwartet, beispielsweise durch
Energie- und Rohstoffpreise oder
den Euro.
Machen Sie sich
Sorgen um den Euro?
Was in der Diskussion oft zu kurz
kommt: Europa und der Euro sind
wichtige Basis unseres Wohlstandes. Für die Metall- und Elektro-Industrie ist die EU der Heimatund Kernmarkt. Hierhin gehen
über die Hälfte unserer Ausfuhren.
Der Euro erleichtert den Handel.
Ohne ihn wäre auch die zurückliegende Krise für viele noch schwieriger geworden. Sorgen mache ich
mir eher um die Schuldenberge, die
überall aufgehäuft wurden und
noch werden.
zungen rund 70.000 Azubis gesucht
– nach dem krisenbedingten Einbruch von 2009 wäre das wieder ein
Plus von deutlich über 5 Prozent.
Allerdings: Ein Teil der Lehrstellen bleibt wohl erneut unbesetzt –
weil geeignete Bewerber fehlen.
Derzeit gilt jeder fünfte Schulabgänger als nicht ausbildungsreif.
Darum fördert die M+E-Industrie
gezielt auch Leis­tungsschwächere.
Trotz aller Anstrengung­en der
M+E-Betriebe für Fachpersonal
und Qualifizierung – die tatkräftige
Unterstützung von Bund, Ländern
und Kommunen ist unverzichtbar.
Der Staat muss vor allem für eine
bessere Schulausbildung sorgen
und die Kinderbetreuungsmöglichkeiten ausbauen.
Zusätzlich wird Deutschland angesichts des inzwischen spürbaren
Foto: getty images
Bevölkerungsrückgangs auf Dau­er auch nicht gänzlich ohne Zu­wan­derung auskommen – ein weiterer Punkt, in dem die Politik
gefordert ist.
Das Thema Fachkräftesicherung
ist daher aktueller denn je. Die
Unternehmen der M+E-Industrie
wissen das genau – auch deshalb
stehen bei ihnen die Menschen im
Mittelpunkt (siehe auch Seite 2).
Vorteil Europa
Ob im Urlaub oder geschäftlich: Für Deutsche lohnt sich Europa. Foto: waldhäusl
Am Mittelmeer, in den Alpen –
Millionen Menschen genießen ihren
Urlaub in europäischen Nachbar­
län­dern. Ohne Grenzkontrollen
oder Geldwechseln. Gleichzeitig
stehen Europa und der Euro in den
Negativ-Schlagzeilen der Medien.
Da­bei bringen beide große Vorteile.
Das gilt gerade auch für die M+EIndustrie. Sie lebt vom Export, und
Europa ist ihr Kernmarkt: Hierhin gingen 2010 Waren für über 300 Milli­
arden Euro – fast siebenmal mehr als
ins boomende China. Wichtige Exportstütze ist der Euro. Er gibt den Betrieben Kalkulationssicherheit, spart
ihnen Kosten und Bürokratie. Der gemeinsame Markt in Europa trug nach
der Krise dazu bei, dass der Job-Motor bei M+E schnell wieder ansprang.
Die Schuldenpolitik einzelner
EU-Staaten sollte deshalb kein Grund
sein, ganz Europa und den Euro als
Sündenböcke abzustempeln.
Arbeitsplatz M+E-Industrie: Alle an Bord
„Mit Wertschätzung
punkten“
Die M+E-Betriebe
legen sich seit
jeher ins Zeug für
ihre Fachkräfte.
Und finden mit
ihnen Lösungen
auch für persönliche Belange.
Vier ganz unterschiedliche
Beispiele aus
der M+E-Welt.
Eduard Walter machte seinen Weg – vom Maurer zum Schichtführer bei Hansgrohe. Foto: Sigwart
„An der Herausforderung bin ich gewachsen“
Hin und wieder ist Eduard Walter selbst beeindruckt: von seinem
eigenen Weg. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so ausgeht“, sagt er.
Maurer zu werden, war sein Plan.
Nach dem Realschulabschluss absolvierte er eine Lehre in einem
kleinen Handwerksunternehmen.
Als eine Flaute den Betrieb 2006
erfasste, musste er als jüngster
Geselle als Erster gehen.
Bei einer Zeitarbeitsfirma bekam er bald eine neue Stelle. Über
sie fand er den Weg zum Armatu-
„Rückendeckung
von Anfang an“
Simona Susa kann Job und Familie bei Thales gut miteinander vereinbaren. Foto: Sturm
ren- und Brausenhersteller Hansgrohe. Nach fünf Monaten wurde
er dann schließlich abgeworben.
Walter wurde später Maschineneinrichter und führt seit kurzem
– nach einer betriebsinternen Weiterbildung – sogar eine Schicht
mit bis zu 20 Mitarbeitern in der
Schleiferei/Poliererei.
Die Mitarbeiter schätzen den
jungen Vorgesetzten. „Ich bin in
der Abteilung schließlich groß
geworden“, sagt er und klingt fast
wie ein alter Hase.
„Ich bringe mich nun
an anderer Stelle ein“
Als Kar Wang Pang sich im
tiefsten Tal fühlte, war er froh über
die Signale: Sein Arbeitgeber
zeigte tatkräftiges Interesse an
seiner Rückkehr, der Vorgesetzte
und die Kollegen sowieso. „Das
hat sehr gut getan“, sagt der junge
Mann. Er ist in Hamburg aufgewachsen, machte beim Medizingerätehersteller Philips seine Ausbildung zum Industriemechaniker
und arbeitete dann in der Systemmontage.
Auf diesem Weg wäre es weiter
gegangen, wenn ihn nicht 2004
ein Gehirntumor aus der Bahn ge-
worfen hätte. Es folgten mehrere
Operationen, die Pangs Erblinden
jedoch nicht verhindern konnten.
Zwei Jahre kämpfte er in der Reha.
Seit 2008 ist er wieder da bei Philips – diesmal im Kundenservice.
Pangs Arbeitsplatz hat Besonderheiten. Es gibt eine Blindentastatur und eine Software für die
Sprachausgabe. Im neuen Job
schreibt er Versandanweisungen
und sortiert eingehende E-Mails.
Eines ist genau wie früher: Die
Arbeitswoche hat 35 Stunden. „Ich
bin froh darüber, voll im Team
zu sein“, sagt Pang.
Stephan Schneider kombiniert
bei Leoni Berufsausbildung
und Studium.
„Vorwärts im Huckepack“
Ein Studium zum Berufsstart
wäre ihm zu abgehoben, eine
Ausbildung zu oberflächlich
gewesen: Stephan Schneider
aus dem bayerischen Roth ist
das berufsbegleitende Duale
Studium beim Kabelhersteller Leoni AG auf den Leib geschnitten – als gute Verbindung von Theorie und Praxis.
Foto: Arlt/laif
8.30 Uhr beginnen. Sie darf pro
Woche sogar Minusstunden ansammeln, die dann wieder herausgearbeitet werden. Die Beweglichkeit
nutzt sie etwa, wenn die Tochter
spät mit dem Schulbus startet.
„Wir brauchen unsere gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen“, sagt
Personalleiterin Elisabeth Berhorst.
Dafür tut Thales viel – und ermöglicht den Beschäftigten unter anderem auch sehr flexible Arbeitszeiten, wenn die Kinder einmal
krank sind. Jedes Neugeborene
erhält einen Thales-Strampler; geplant sind zudem 250 Euro Sonderzahlung zur Geburt.
Foto: Karmann
Familie und Job – Simona Susa
ist froh darüber, beim Technologiekonzern Thales in Arnstadt beides
gut unter einen Hut zu bekommen.
Es klappte von Anfang an. Vor sechs
Jahren konnte die junge Mutter
kurzfristig ihre einjährige Elternzeit
um zwei Monate verlängern, weil
ein Krippenplatz für die Tochter
fehlte.
Zurück im Betrieb kam sie auf
den angestammten Arbeitsplatz in
der Montage. „Da musste ich mich
nicht auch noch umorientieren.“
Ihr hilft vor allem ein flexibles
Arbeitszeitmodell. Simona Susa
kann morgens zwischen 6 und
Kar Wang Pang erblindete – Philips Medical Systems bot ihm einen passenden Job.
„Ich würde mich noch mal für
diesen Weg entscheiden“, sagt
Schneider. Er kann jetzt Bilanz
ziehen, weil er nach drei Jahren
Ausbildungszeit mit gleich langen
Einsätzen im Betrieb und an der
Maschinenbau-Fakultät der Stuttgarter Hochschule fast fertig ist.
Derzeit schreibt er schon an der
Abschlussarbeit, eine Aufgaben-
stellung aus der Leoni-Produktion. Schneider will danach seinen
Masterabschluss dranhängen –
wohl wieder im Huckepack mit
dem Unternehmen. Denn er hofft,
dass Leoni ihm ein Stipendium
zahlen wird, wenn er anschließend
einem zweijährigen Arbeitsvertrag zustimmt. Schneider zufrieden: „Besser geht es nicht.“
Prof. Dr. Gunther Olesch,
Geschäftsführer beim
Technologieunternehmen
Phoenix Contact
GmbH & Co KG, Blomberg
Ihr Unternehmen hat
einen besonders guten
Ruf als Arbeitgeber. Wie machen Sie das?
Wir legen Wert auf eine
Unternehmenskultur der Wertschätzung und Fairness. Dass
dies so ist, belegen auch angesehene Auszeichnungen, die
wir in den letzten Jahren gewonnen haben. Wertschätzung
zeigt sich immer in Krisen. Als
2009 unser Umsatz um bis
zu 29 Prozent einbrach, haben
wir uns durch gemeinsame
Anstrengungen und gemeinsamen Einkommensverzicht,
aber ohne die Kündigung auch
nur eines unserer 11.000 Mitarbeiter, wieder nach oben gekämpft.
Sind gute und motivierte Mitarbeiter entscheidend im internationalen
Wettbewerb?
Absolut. Deutschlands Technologieführerschaft kann nicht
von Unternehmensleitungen
verordnet werden. Sie kommt
vor allem durch leidenschaftliche Mitarbeiter, die Dinge erforschen, entwickeln, produzieren und verkaufen. Mehr
noch als das Ringen um bessere Produkte bestimmt der
Kampf um gute Mitarbeiter
den Wettbewerb der Zukunft.
Schließlich werden Fachkräfte
durch die demografische Entwicklung rar – hierzulande und
anderswo.
Steigen damit auch
die Aufstiegschancen
für junge Leute, die keinen
Top-Schulabschluss mitbringen?
Ja, auf jeden Fall. Gerade in
den technischen Disziplinen
sind die Aussichten hervorragend. Dabei sind Schulnoten
für unser Unternehmen nicht
das entscheidende Kriterium.
Viel wichtiger ist uns, dass ein
Bewerber den Willen, die Aufgeschlossenheit und eine hohe
soziale Intelligenz mitbringt.
Wir bei Phoenix Contact sagen
immer: Er muss zu unserer
Blutgruppe passen.
Elektrofahrräder
Mehr Kraft für die Beine
Handygebühren
Im Urlaub
günstig surfen
Mit dem Handy aus dem
EU-Ausland anzurufen, wird
ab Juli wieder etwas günstiger.
Statt 46 Cent dürfen Mobilfunkfirmen nur noch 41 Cent
pro Minute verlangen. Richtig
teuer kann es dagegen beim mobilen Internetsurfen werden –
etwa beim Mailen von Urlaubsfotos. Für eine schnell erreichte
Datenmenge von einem Megabyte verlangen manche Anbieter bis zu 19,80 Euro, außerhalb
der EU sogar noch deutlich
mehr. Vermeiden lässt sich die
Kostenfalle mit speziellen Tages- und Wochenpaketen fürs
Web-Surfen im Ausland.
Song-Downloads
Der Preis macht
die Musik
Dutzende Internetseiten bieten in Deutschland Musik zum
legalen Runterladen an. Beim
teuersten Anbieter kann der
Download ein und desselben
Liedes mehr als doppelt so viel
kosten wie bei der günstigen
Konkurrenz. Der Vergleich
lohnt sich auch mit Blick auf
die Kopier-Erlaubnis. Oft gibt
es Musik im MP3-, manchmal
aber im WMA-Format. Ein
Lied kann dann nur ein paar
Mal auf CD gebrannt werden.
Fahrräder mit Elektromotor werden immer beliebter – auch weil die Preise sinken. Entspannt zur Arbeit radeln.
Oder auf Radtouren nicht außer
Atem kommen: Mit Elektro­
rädern schaffen das auch Ungeübte. Die Drahtesel, bei denen
E-Motoren Zusatz-Schub geben,
liegen voll im Trend. Die Preise
fallen, die Auswahl wächst stetig.
Wie der Akku
länger lebt
Den Akku nach jedem
Gebrauch wieder aufladen –
selbst, wenn er noch nicht leer ist.
Akku kühl und trocken
lagern, aber Frost vermeiden.
Vor einer längeren Lagerung immer voll aufladen und
während der Lagerzeit regelmäßig nachladen.
Rund 200.000 Elektrofahrräder
haben die Bundesbürger im vergangenen Jahr gekauft. In diesem
Jahr soll die 300.000-Marke geknackt werden. Vor allem Pedelecs
rollen immer öfter über Deutschlands Straßen (siehe Kasten).
Den Akku an der Steckdose aufzuladen, kostet weniger als 10 Cent.
Auch die Fahrräder selbst sind mittlerweile erschwinglich. Einsteigermodelle gibt es schon ab wenigen
Hundert Euro. Allerdings warnen
Fachleute vor Ramsch-Angeboten.
Einige Tipps, damit der Kauf zum
Erfolg wird:
Akku: Die Lebensdauer der Akkus ist begrenzt und Ersatz teuer, je
nach Modell kostet eine neue Batterie zwischen 200 und 1.000 Euro. Daher zahlt es sich meist aus,
schon beim Kauf des Rades auf einen hochwertigen Akku mit langer
Lebensdauer Wert zu legen. Der
Foto: istockphoto
Hersteller sollte mindestens drei bis
fünf Jahre oder 1.000 Ladezyklen
zusichern – einige Unternehmen
geben darauf auch eine Garantie.
Reichweite: Stadt-Radler kommen in der Regel mit Akkus aus,
die rund 20 Kilometer durchhalten.
Ambitioniertere Tourenpedaleure
investieren dagegen am besten in
Elektroräder mit größeren Reichweiten – einige Modelle schaffen
laut Hersteller mehr als 60 Kilometer. Wann ein Akku tatsächlich
schlapp macht, hängt allerdings
vom Gelände ab und davon, wie
kräftig der Fahrer selbst strampelt.
Zudem lässt die Reichweite der
Akkus mit den Jahren nach.
Gewicht: Je schwerer das Fahrrad, desto geringer der Preis. Wer also sein Fahrrad weder täglich in den
Keller tragen muss noch auf Dachgepäckträger wuchten will, kann
hier Geld sparen.
Ausprobieren: Viele Fachhändler bieten Probefahrten an. Dabei
lässt sich testen, wie geschmeidig
der Motor einsetzt, wie das Fahrrad in Kurven reagiert oder ob Akku
und Räder leicht zu montieren sind.
Versicherung: Bei hochwerti-­
gen Elektrofahrzeugen empfiehlt
sich eine spezielle Diebstahlver­
sicherung. Im Jahr kostet das rund
10 Prozent des Fahrradpreises.
Weitere Infos:
www.extraenergy.org
www.adfc.de
Unterschiedliche Vorschriften
Pedelecs haben einen Elektromotor,
der sich bei einer Geschwindigkeit von
25 Stunden­kilo­metern abschaltet. Rechtlich gelten sie als Fahrrad. Man braucht
weder Führerschein noch Kennzeichen
oder Versicherung. Auch ein Helm ist
nicht Pflicht, wird aber empfohlen.
E-Bikes gibt es in zwei Varianten: Entweder verleiht der Motor
auch bei höheren Geschwindigkeiten als bei normalen Pedelecs
noch Schub oder er arbeitet auch, wenn der Radler nicht die Pedale
bewegt. Nötig sind eine Mofa-Prüfbescheinigung oder ein Führerschein jeglicher Art sowie ein Versicherungskennzeichen.
Urlaubsgepäck
Wenn jedes Kilo extra kostet
Altgold-Ankäufer
Nicht alles Gold,
was glänzt
Aufkäufer von Altgold werben oft mit Spitzenpreisen.
Hellhörig sollten Kunden aber
werden, wenn im Kaufvertrag
von einer „Rücknahmeverpflichtung“ die Rede ist. Die
zwingt den Verkäufer nämlich,
das erhaltene Geld zurückzuzahlen, falls sich herausstellt,
dass die verkauften Dinge doch
nicht den geschätzten Wert haben. Das Tückische dabei: Die
Geld-Rückforderung kann noch
Jahre später erfolgen. Aus diesem Grund sollte man sich den
vereinbarten Kaufpreis vom
Ankäufer umgehend schriftlich
zusichern lassen.
Für Gepäck verlangen Airlines
oft saftige Gebühren. Was Reisende beachten sollten, um sich am
Flughafen teure Überraschungen
zu ersparen.
Zunächst die gute Botschaft: Bei
vielen Airlines können Passagiere
ein Gepäckstück kostenlos aufgeben. Erlaubt ist je nach Fluglinie jedoch nur ein Höchstgewicht von 20
bis 23 Kilo. Jedes zusätzliche Kilo
kostet – manchmal bis zu 20 Euro.
Auch für jeden weiteren Koffer muss
gezahlt werden.
Gebühren für grundsätzlich jedes
aufgegebene Gepäckstück berechnen einige Billigflieger. Manche fordern über 30 Euro – plus Aufschlag
bei Mehrgewicht. Einige Tipps, wie
sich die Zusatzgebühren im Griff
halten lassen:
Übergewicht vorab anmelden.
Mit sogenannten Freigepäck-Pake­
ten kauft man das Recht, schwerere
Zu schweres Reisegepäck kann den Flug deutlich teurer machen.
Koffer aufgeben zu dürfen. Die Pakete lassen sich bei vielen Airlines
vor Reisebeginn online buchen. Verglichen mit Übergepäck-Gebühren
Foto: dpa
am Check-in-Schalter ist das zum
Teil nicht einmal halb so teuer.
Nur mit Handgepäck reisen. Für
Handgepäck verlangt keine Flug­-
linie Gebühren. Wer also – etwa im
Kurzurlaub – wenig mitnimmt, reist
günstiger.
Was als Handgepäck durchgeht,
unterscheidet sich zwischen den Airlines stark. So erlaubt Ryanair Gepäckstücke bis 10 Kilo, Easyjet
macht keine Gewichtsvorgaben. Dafür dürfen Passagiere beider Gesellschaften nur ein Handgepäckstück
mitnehmen. Lufthansa, TuiFly und
Condor etwa erlauben noch eine
Laptoptasche.
Auch mit Blick auf die maximalen
Handgepäck-Größen unterscheiden
sich die Airlines. Sicher gehen Fluggäste bei allen Linien in Deutschland
mit einem Koffer, der höchstens
55x35x20 Zentimeter misst.
Vorsicht: Wer beim Einchecken
oder an Bord mit zu schwerem oder
zu großem Handgepäck auffällt,
wird zur Kasse gebeten – manchmal
mit bis zu 50 Euro.
10 Jahre MetallRente
Erstklassig
fürs Alter
vorsorgen
Fürs Alter sparen – das lohnt gerade auch für
junge Leute. Mit einer zusätzlichen Altersvorsorge lassen sich absehbare Lücken bei der
gesetzlichen Rente ausgleichen. Besonders
attraktive Angebote macht MetallRente,
das gemeinsame Versorgungswerk der Tarifparteien der M+E-Industrie.
Nach erstem Zögern zugegriffen: Christian Jonczyk nutzt MetallRente seit dem zweiten Ausbildungsjahr.
Foto: Scheffler
Früh anfangen bringt später viel
„Attraktiv für
Jugendliche“
Christof Zimmermann,
Personalleiter, GKN
Driveline Deutschland
GmbH, Offenbach
Sie raten jungen Leuten zur zusätzlichen
Altersvorsorge. Warum?
Beim Ansparen für die zusätzliche, kapitalgedeckte Rente
bedeutet jedes Jahr bares Geld.
Ein möglichst früher Einstieg ist
daher wichtig. Das hilft, Kapital
zu bilden – dafür sorgen Zeit und
Zinseszins. Deshalb informieren wir bereits unsere Azubis
über diese wichtige Säule der
Zukunftsvorsorge. Mir wäre es
am liebsten, jeder Berufsanfänger würde einen Vertrag bei MetallRente abschließen.
Auf welche Weise wird
informiert?
Bei uns ist das eine gemeinsame
Aufgabe von Firmenleitung und
Betriebsrat, unterstützt durch unsere Jugendvertretung. Hinzu
kommen Berater von MetallRente, in unserem Fall von Allianz Pension Partners. Es gibt
Info-Material, Informationsveranstaltungen und intensive persönliche Beratung. Wir nehmen
das Thema sehr ernst – schließlich haben wir Verantwortung
gegenüber den Beschäftigten.
Fällt es Betrieben mit
MetallRente leichter,
Fachkräfte zu finden?
Für Unternehmen wird es immer wichtiger, sich auch auf dem
Arbeitsmarkt gut darzustellen –
allein schon wegen der demografischen Entwicklung. Wir
müssen uns noch mehr Gedanken darüber machen, was einen
Arbeitgeber attraktiv macht. Da
sind auch Angebote zur Altersvorsorge ganz wichtig.
Anfangs zögerte Christian
Jonczyk noch. Wozu als Jugendlicher eine eigene Altersvorsorge
aufbauen? Als er mit seiner Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker bei der GKN Driveline
GmbH in Offenbach begann,
war er froh, sein erstes Geld zu
verdienen. „Da war anderes
wichtiger, wie Auto und Partys.“
Doch schon bald änderte Jonczyk
seine Einstellung: Seit dem zweiten
Jahr seiner Ausbildung – die er inzwischen mit Auszeichnung beendet hat – spart er für die zusätzliche
Altersversorgung. Dafür nutzt der
Jugendliche das Versorgungswerk
MetallRente. Es wurde von M+E-
Arbeitgebern und IG Metall vor
zehn Jahren gegründet und bietet
Beschäftigten erstklassige Konditionen (Kasten rechts).
Woher Jonczyks Sinneswandel?
„Die Rentenproblematik war bei
uns Auszubildenden ständig ein
Thema“, berichtet er. Dafür sorgte
neben der Personalabteilung unter
anderem auch Lars Becker. Er ist
Jugend- und Auszubildenden-Vertreter bei GKN Driveline, einem der
weltweit führenden Anbieter von
Antriebssystemen und -lösungen
für die Automobilindustrie.
Für Becker, der ebenfalls Zerspanungsmechaniker lernt, steht fest:
„Die gesetzliche Rente wird künf-
„Eine sehr gute Entscheidung“
„Zeit ist
Geld. Auch
bei der Altersvorsorge
stimmt das.
Früh anfangen bringt
später viel.
Und da es
bei uns vom Unternehmen für
die betriebliche Altersvorsorge
auch noch was dazugibt, lohnt
sich das besonders.“
„Im Alter
vom Ehemann
abhängig sein
– das kommt
für mich nicht
infrage. Deshalb habe ich
eine zusätzliche Altersvorsorge abgeschlossen. Das
kann ich anderen Berufsstartern
auch nur empfehlen. Ich zahle im
Monat 30 Euro ein.“
Janek Leesch (26),
Zerspanungsmechaniker
Drehtechnik,
Alstom Power Services, Berlin
Natalia Korel (21),
Auszubildende zur
Industriemechanikerin,
Varta Microbattery, Ellwangen
Vor wie viel Jahren
gründeten die
M+E-Tarifparteien
MetallRente?
Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte
und schicken Sie diese an:
IW Medien GmbH
Stichwort: M+E-QUIZ
Postfach 10 18 63 · 50458 Köln
Oder raten Sie online im Internet mit:
www.gesamtmetall.de/gewinnspiel
Spielregeln:
Teilnahmeberechtigt sind alle Leser der M+E-Zeitung. Die
Gewinner werden unter allen richtigen Einsendungen ausgelost.
Einsendeschluss ist der 26. September 2011. Es gilt das Datum
des Poststempels. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
tig nicht mehr reichen, um den Lebensstandard zu halten.“ Die Fakten sprechen jedenfalls eine klare
Sprache. Ein heute 30-Jähriger, der
ledig ist und brutto 2.500 Euro verdient, bekommt mit 67 nur 1.000
Euro Rente vom Staat.
Wer sich rechtzeitig für den Aufbau einer betrieblichen Altersvorsorge entscheidet, kann die Versorgungslücke schließen. Derzeit haben Arbeitnehmer die Möglichkeit,
jährlich bis zu 2.640 Euro in die eigene Absicherung zu investieren –
ohne dass Steuern und Sozialabgaben anfallen. Wer mehr tun will,
kann weitere 1.800 Euro drauflegen, für die zwar Sozialabgaben,
aber keine Steuern entrichtet werden müssen. Unterm Strich kann
die Förderung 50 Prozent und mehr
erreichen.
Besonderer Clou speziell für
Azubis: Der eigene Verdienst kann
durch Einzahlungen in die Altersvorsorge unter Umständen so weit
gedrückt werden, dass die Eltern
weiterhin Kindergeld bekommen.
Scharf nachrechnen lohnt also
auch deshalb – am besten gemeinsam mit den Personalverantwortlichen im Betrieb.
Zusätzliche Möglichkeiten bietet der in der M+E-Industrie gültige
„Tarifvertrag über altersvorsorgewirksame Leistungen“: Bei Neuverträgen erhalten Vollzeitbeschäftigte 319,08 Euro von ihrem Arbeitgeber obendrauf, Auszubildende 159,48 Euro.
a
vor 3 Jahren
b
vor 10 Jahren
c
vor 50 Jahren
1. - 2. Preis
3. – 10. Preis
iPad 2 – Tablet-PC
• neuestes Modell
• zwei Kameras
• Multi-Touch-Display
• WLAN-Zugang
Elektrische Kühlbox
• für Auto und Steckdose
• 26 Liter Volumen
• für 2-Liter-Flaschen
• Außen- und Innenlüfter
Jeder Beschäftigte hat Anspruch auf staatliche Förderung
seiner Zusatzvorsorge fürs Alter. Organisiert werden kann sie
entweder komplett privat oder,
was häufig noch lohnender ist,
über den Arbeitgeber.
Vorteilhafte Anlagechancen bietet das Versorgungswerk MetallRente, das größte
und erfolgreichste industrielle Versorgungswerk bundesweit. 19.000 Unternehmen in
Deutschland nutzen seine
Angebote, zu denen alle drei
staatlich geförderten Durchführungswege gehören: Pensionskasse, Direktversicherung, Pensionsfonds.
Welche Vorsorge-Form den
Mitarbeitern angeboten wird,
entscheidet jedes Unternehmen für sich.
Alle Anlagen gelten als
besonders attraktiv. Möglich
ist das, weil MetallRente mit
einem Konsortium mehrerer
führender Lebensversicherer
gute Konditionen ausgehandelt hat – und sie an alle Versicherten weitergibt.
Christian Jonczyk hat seine Entscheidung für die Zusatzvorsorge
mit MetallRente noch keine Sekunde bereut, im Gegenteil: „Es
lohnt sich. Ich spare Abgaben und
die Firma legt noch was obendrauf. Sich diese Chance entgehen
zu lassen, wäre nicht sehr clever.“
Herausgeber:
Arbeitgeberverband Gesamtmetall
Präsident: Martin Kannegiesser
Hauptgeschäftsführerin:
Gabriele Sons
10117 Berlin, Voßstraße 16
10052 Berlin, Postfach 06 02 49
E-Mail: [email protected]
Redaktion: Martin Leutz (verantw.),
Michaela Bundemann,
Hubertus Engemann, Nico Fickinger,
Werner Fricke, Wolfgang Gollub,
Peter Haas, Jenni Haberland,
Frank Hufnagel, Ulrich Kirsch,
Raimo Kröll, Siegbert Pinger,
Martin Schlechter, Inge Schubert,
Marcel Speker, Michael Stahl,
Sabine Stöhr, Eberhard Vietinghoff
© Produktion und Bezugsnachweis:
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